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 Rins Hundehütte

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Rin
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BeitragThema: Rins Hundehütte
Rins Hundehütte - Seite 4 EmptyDo 7 Jan 2021 - 20:53

das Eingangsposting lautete :

Rins Hundehütte - Seite 4 Titelloses-41-20210107204857

Ortsname: Rins Hundehütte
Art: Wohnung
Spezielles: -
Beschreibung: Simpel, aber gemütlich. Das ist Rins Devise, wenn es um's Einrichten ihres Reiches geht. Die Wände sind in einem warmen weiß, schon beinahe beige, gehalten. Hier und da hängen einige Bilderrahmen und Wandregale, gefüllt mit Büchern, Hauspflanzen und vereinzelten Plüschtieren.
Insgesamt gibt es gerade einmal drei Räumen.
Tritt man durch die Eingangstüre, so landet man zuerst in einem großen Wohnbereich, der gleichzeitig als als Küche und Schlafzimmer dient. Direkt in der Mitte befinden sich ein großes, gemütliches Sofa, links und rechts davon jeweils ein Sessel und schließlich direkt davor ein großer, bunter Teppich sowie ein kleiner, runder Cafetisch. Links befindet sich der Kochbereich, welcher alles beinhaltet, was man so braucht. Esstisch, Spüle, Herd mit Backofen, ein kleiner Kühlschrank und genügend Stauraum für Geschirr, Kochutensilien etc.. Auf der rechten Seite findet sich schließlich ein breites Hochbett, auf welches man mithilfe einer kleinen Leiter gelangt. Darunter hat sie sich einen Schreibtisch, sowie einige Regale, vollgestopft mit allen möglichen Unterlagen und Lehrbüchern eingerichtet. Überall verstreut stehen unterschiedlichste Topfpflanzen, von groß bis klein, die selbstverständlich regelmäßig von ihr gepflegt und mit Wasser versorgt werden. Die Fenster sind umrahmt von hellen Vorhängen. Außerdem lassen sich, vor allem auf Bett und Sofa, eine Vielzahl an Decken und Kissen finden. Es ist nicht wirklich unordentlich, aber als wirklich ordentlich kann man es auch nicht nennen.
Eine schmale Tür führt schließlich ins Badezimmer, wo sich neben Toilette, Waschbecken und Spiegel eine Badewanne befindet, welche gleichzeitig als Dusche genutzt werden kann.
Das Highlight - zumindest in den Augen der Inuyama - ist jedoch eine weitere Tür, direkt neben ihrem Bett, welche in ein kleines Kämmerchen führt, welches sie als begehbaren Kleiderschrank umfunktioniert hat. Sorgfältig zusammengefalten oder aufgehängt finden sich hier all ihre Klamotten und Schuhe.
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AutorNachricht
Charon
Desert Night
Charon
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BeitragThema: Re: Rins Hundehütte
Rins Hundehütte - Seite 4 EmptyMi 12 Apr 2023 - 18:51

Es war herausfordernd, Rins Perspektive zu verstehen. Nicht auf einer rein logischen Ebene – Charon verstand das Bedürfnis, Dingen Namen zu geben. Gerade in seiner Forschung traf er häufig auf Punkte, an denen er ein Wort brauchte, um zu benennen, woran er arbeitete – schon allein, um Notizen machen zu können und nicht selbst durcheinander zu kommen. Das Konzept ließ sich gut auf Beziehungen übertragen, aber kein Teil von Charon trug den Wunsch in sich, es hier auch anzuwenden. Ganz im Gegenteil, es war, als würde ein Teil in seinem Inneren sich weigern, zu benennen, wie er zu anderen Menschen stand. Es gab kaum Situationen, in denen er jemanden auch nur als Freund bezeichnete, mit sehr wenigen Ausnahmen. Wenn er ehrlich war – und das war er in dieser Hinsicht selten – fiel es Charon schwer, wirklich einzuschätzen, was Andere von ihm hielten. Er tat sein Bestes, um positiv aufzufallen, ein Idol zu sein, an dem man sich orientieren konnte, aber ob ihn wirklich jemand so sah... das wusste er nicht. Es war riskant, seinen Beziehungen Namen zu geben, weil es die Tür dafür öffnete, dass er sich irrte... und das vermutlich oft. Insofern scheute er sich davor, während Rin klaren Worten geradezu hinterher zu laufen schien. „Entschuldige... du hast Recht. Du kennst mich gut genug, ich muss nicht jedes Mal in die Defensive gehen, wenn wir unterschiedlicher Meinung sind“, gab er leicht beschämt zurück und streichelte sanft Rins Wange, ehe er ihr ein Lächeln schenkte. „Ich freue mich, dass du so über mich sprichst. Das tue ich wirklich. Und ich werde dir nicht dabei im Weg stehen, den Namen zu finden, den du suchst.“ Peinlich berührt nahm er die Hand von ihr und strich stattdessen sich selbst das Haar aus dem Gesicht. „Nur... fürchte ich, dass ich dir dabei keine große Hilfe sein kann...“

Gerne hätte Charon die attraktive, kleine Bäckerin noch einmal geküsst. Er vermisste es, und auch sie zeigte nicht den Widerstand, den er erwartet hätte. Ganz im Gegenteil, Rin schien es selbst kaum erwarten zu können, ermutigte ihn sogar noch. Gerade so schaffte es der Dargin, sich zurückzuhalten, als alles in seinem Körper danach strebte, sie sich noch einmal zu nehmen, aber nein. Es wäre eine schlechte Entscheidung, der falsche Moment. Schon jetzt war die Inuyama überfordert, und ihr noch mehr zu geben, was sie bedenken oder gar bereuen musste, würde ihr und ihrer Beziehung zu ihm nur schaden. Das war nicht, was er wollte. „Natürlich verstehe ich das“, lächelte er, atmete ein paar Mal tief durch. Ihr Duft war angenehm, beruhigend. Ihre Wärme fühlte sich wundervoll an. Sie bedankte sich bei ihm, und er nickte stumm. Ein wenig Stille zwischen ihr und ihm zu haben, fühlte sich nicht unangenehm an, im Gegenteil. Für eine kurze Weile genoss es der Dargin einfach, in völliger Ruhe hier zu sitzen, Rin auf seinem Schoß, in seinen Armen. „Wir sollten etwas zusammen machen...“, meinte er nach einer Weile und warf einen Blick auf die Uhr, die ihn zu einem schiefen Lächeln bewegte. „Aber wohl nicht mehr heute...“ Es war ganz schön spät geworden. Gut, es war schon nicht besonders früh gewesen, als er hierher gekommen war, aber zwischen dem Tee, ihrem Gespräch und dem entspannten Gekuschel hatten sie wohl endlich die letzten Spuren des Nachmittages hinter sich gelassen. „Wäre es okay für dich, wenn ich die Nacht hier bleibe? So wie wir es bei Lian auch immer tun? Ich möchte gern deine Schokolade probieren, und dann können wir morgen gleich zusammen... ich weiß nicht... vielleicht einfach ein bisschen auf den Basar gehen? Ich war in letzter Zeit so beschäftigt, ich weiß gar nicht, wann ich das letzte Mal Klamotten gekauft habe.“ Er lachte leise, auch wenn es eine etwas bittere Wahrheit war. Aktuell wirkte es, als wäre Charon immer mit jemandem unterwegs oder irgendwo in Fiore auf der Suche oder auf einem Auftrag. Zeit, um sich seinen kleinen Hobbys und Impulsen zu widmen, hatte er irgendwie kaum noch, und auch, wenn es wohl eine gute Sache war, weniger Geld auszugeben, merkte er auch, dass sein bisher so endlos wirkender Vorrat an Kleidung langsam abnahm. Ohne Yuuki war jeder Schaden, den seine Klamotten nahmen, entweder sehr teuer zu reparieren oder permanent... und bei den hochrangigen Quests und den gefährlichen Kämpfen, denen er sich entgegen stellte, kamen schnell Schäden auf. Sein eigener Körper war so resistent, dass Charon viele Angriffe einfach einsteckte, er war ohnehin nicht schnell genug, um viel auszuweichen. Er hielt es aus, aber seine guten Outfits nicht, und das wurde zunehmend zu einem Problem. Zusammen mit Rin shoppen zu gehen klang nicht nur sehr amüsant und entspannend... Der Dargin hatte es auch irgendwie dringend nötig.

@Rin


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Rin
Blood Hound
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BeitragThema: Re: Rins Hundehütte
Rins Hundehütte - Seite 4 EmptyMo 24 Apr 2023 - 21:44

07 | @Charon
Natürlich nahm sich die Inuyama die Zeit, strengte ihre grauen Zellen an, um eine Erklärung für ihr Bedürfnis nach klaren Worten zu finden. Sie wollte, dass Charon verstand, wie sie dachte, wie sie sich fühlte, auch wenn - oder gerade weil -  seine Ansicht so vollkommen anders als die ihre. "Nein, das musst du nicht", entgegnete sie sanft. Auch, wenn sie sich gelegentlich schwer damit tat, zu akzeptieren, dass andere die Welt nicht so sahen wie sie, sie wusste, dass es manchmal das Richtige war. "Ich möchte dich nicht zwingen, dich zu verändern. Ich möchte einfach nur, dass du meinen Blickwinkel siehst." Zu ihrer Freude tat er genau das. Ihre Rute wedelte leicht, als sie die Augen schloss und sich in seine Berührung sinken ließ. "Mach dir deswegen keinen Kopf. Ich bin mir sicher, dass ich meine Antwort auch alleine finden kann." Schließlich war sie - auch wenn sie selbst manchmal daran zweifelte - eine entschlossene, starke Frau. Sie war nicht immer auf Unterstützung angewiesen. Vermutlich tat es ihr sogar äußerst gut, sich alleine dieser Herausforderung zu stellen.
Das war jedoch schwerer als gedacht, denn bevor sie es realisierte, sah sie sich auch schon dazu verleitet, ihre Verwirrung und Unklarheit noch weiter anzufachen. Manchmal war die Unvernunft einfach zu verlockend, doch zu ihrem Glück konnte Charon widerstehen. Er war so clever, so aufmerksam und rücksichtsvoll. Er wusste, was Rin brauchte, bevor es ihr selbst klar war. Der Dargin war wirklich ein toller Mann, daran gab es überhaupt keine Zweifel. Was für ein Glück sie doch hatte, von solch tollen Menschen umgeben zu sein. Es war die richtige Entscheidung gewesen, sich dieser Gilde anzuschließen. Nur so hatte sie alle die kennengelernt, die jetzt dazu beitrugen, dass sie so glücklich war. Dazu zählte nicht nur Charon, nein. Auch Lian, Yuuki, Zahar und all die anderen Leute, die sie auf ihren Reisen und Quests kennengelernt hatte. Sie konnte nicht anders, als zu lächeln, als sie ihre Arme wieder um den Weißhaarigen legte und ihr Gesicht über seinem Schlüsselbein vergrub. "Ja, das sollten wir tun." Als würde sie jemals nein dazu sagen, Zeit mit dem Finsternismagier zu verbringen! "Gerne, du bist hier jederzeit willkommen." Ein wenig komisch fühlte es sich schon an. Bisher hatte noch nie jemand außer sie selbst in diesem Zimmer übernachtet, sie hatte hier immer nur allein geschlafen. Ob sie überhaupt einschlafen konnte, wenn Charon da war? Es würde so ungewohnt sein ...! Aber worüber machte sie sich überhaupt Sorgen? "Bis morgen ist die Schokolade auf jeden Fall fest." Das war sie garantiert auch jetzt schon, aber zu viel Süßes vor dem Schlafengehen tat einfach nicht gut. Sie mussten vernünftig sein, auch, wenn das Bedürfnis groß war, ihre Kreationen schon jetzt zu probieren. Es würde schließlich nichts weglaufen. Was sie jedoch umso mehr begeisterte, war die Aussicht, mit dem Weißhaar shoppen zu gehen. Mit größter Mühe verbarg sie jedoch ihren Enthusiasmus, entgegnete stattdessen: "Hmm, also ich weiß ja nicht...." Mit übertrieben geschauspielertem Zweifel neigte sie ihren Kopf von einer Seite zur anderen. "Ich glaubeee dazu könnte ich womöglich ja sagen, wenn ich dir ein Outfit zusammenstellen darf, dass du dann anziehen musst" Kaum hatte sie ihre Worte ausgesprochen, brach ihr Grinsen auch schon hervor. Natürlich liebte sie die Aussicht, mit einem äußerst guten Freund, der auch noch fantastischen Geschmack hatte, Klamotten kaufen zu gehen! "Ich suche dir auch etwas extra Schönes raus, keine Sorge." Ihre Rute wedelte, sie konnte es kaum erwarten!
Nichtsdestotrotz überkam sie schließlich ein langes Gähnen. Das Einkaufen sowie das lange Stehen und Herumspringen in der Küche war anstrengend gewesen. Auch das lange und tiefe Gespräch mit Charon hatte seine Spuren hinterlassen. Auch, wenn sie es nur ungern zugab, es hatte sehr an ihren Kräften gezehrt. All die Sorgen, die Tränen und das Überlegen, wie sie ihre Gedanken richtig ausdrückte, waren nicht leicht für sie gewesen. Was für ein Glück, dass alles gut gegangen war. "Jetzt lass uns ersteinmal schlafen gehen, ja? Morgen können wir uns dann weitere Gedanken machen." Mit einem weiteren Gähner erhob sie sich vom Schoß des Dargin und vom Sofa und wanderte hinüber zu ihrem Bett. Im Gegensatz zu denen von Charon und Lian konnte man auf ihres nicht einfach draufspringen, nein. Man musste eine kleine Leiter erklimmen, denn um Platz zu sparen befand sich unter ihrem Bett noch ihr Schreibtisch. "Ich hoffe du hast keine Höhenangst."


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BeitragThema: Re: Rins Hundehütte
Rins Hundehütte - Seite 4 EmptySa 6 Mai 2023 - 13:35

Ah, die Inuyama verhandelte knallhart. Gespielt getroffen legte Charon eine Hand aufs Herz. „Was für eine verschlagene Verhandlungspartnerin du doch bist!“, lächelte er und schüttelte leicht den Kopf. „Natürlich, ich weiß doch, dass ich mich auf dich verlassen kann. Ich bin sicher, es sieht wundervoll aus.“ Mit einer sanften Berührung an Rins Schulter akzeptierte Charon ihre Forderungen. Sie durfte ihm ein Outfit auswählen, und er würde es tragen. Dennoch zeigte er in einem breiten Grinsen seine perfekten Zähne. „Dann will ich aber auch, dass du etwas probierst, was ich aussuche! Das ist nur fair.“
Als sie dann zu gähnen begann, musste Charon sich aber auch ein wenig strecken. Ja, die Müdigkeit ging an ihm nicht spurlos vorbei, auch wenn er den fehlenden Schlaf ein Stück weit gewohnt war. Mit einem Nicken stimmte er ihr zu. „Alles gut, lass uns schlafen“, nickte er und ließ die junge Frau von seinem Schoß hüpfen, ehe er selbst aufstand. Kurz sah er dabei zu, wie sie in ihr höher gelegenes Bett hinauf krabbelte, und konnte nicht anders als zu schmunzeln. „Keine Sorge. Es gibt keine Höhe, die mich in die Flucht schwebt“, versicherte das Weißhaar, wandte sich aber dennoch ab. „Ich würde aber gern noch kurz in dein Bad gehen, wenn es in Ordnung ist?“ Das Weinen hatte ihm nicht gut getan. Auf eine gewisse Weise schon, aber seinem Gesicht sicher nicht. Das verlaufene Make-up wollte Charon sicher nicht über Nacht tragen. Ganz ohne sah er zwar nicht perfekt aus – gerade die dunklen Ringe unter seinen Augen waren etwas, das er eigentlich lieber verbarg –, aber wenn es eine Person gab, die ihn so sehen durfte... nun, es gab zwei. Und Rin gehörte definitiv dazu.
Nachdem er sich soweit fertig gemacht hatte, erklimmte der Dargin nun auch die kurze Leiter und kuschelte sich in das Bett. Es war warm und weich, sehr passend zu seiner Besitzerin. Sanft legten sich seine Arme um sie, während er sein Gesicht an ihren Haarschopf lehnte. „Schlaf gut, kleiner Engel...“

Es war ein angenehmer Schlaf. Ruhig, entspannend. Charon fühlte sich sehr wohl, als er am nächsten Morgen langsam erwachte. Keine Schmerzen, keine Sorge. Ein sanftes Wesen an seiner Brust. Nach dem Öffnen seiner Augen brauchte er ein paar Sekunden, um zu realisieren, wo er steckte. Dann schloss er sie wieder. „Bist du schon wach?“, flüsterte er Rin leise zu, während seine Finger sanft über ihren Rücken strichen. Er wollte sie ungern wecken. Wenn sie noch schlief, störte Charon sich wirklich nicht daran, noch ein, zwei Stunden liegen zu bleiben, auch wenn er normalerweise jemand war, der möglichst schnell aus dem Bett kam. Schlaf war für Charon eine Notwendigkeit, die ihn Zeit kostete. Zeit, die er für andere Dinge brauchte. Zwischen Quests, der Verantwortung am Bord, Forschung, Training und der Unterstützung der Menschen um ihn herum war er oft an der Erschöpfungsgrenze. Freizeit hatte er eigentlich nur noch, wenn er es mit einem dieser Dinge verbinden konnte, oder wenn sein Kopf so voll war, dass er eine kurze Auszeit brauchte, um überhaupt etwas zu schaffen. Da lag ihm nichts ferner, als seine Zeit im Bett zu verschwenden. Aber das hier... Das hier war schön. Es gab keinen Teil von Charon Dargin, der diese ruhige Zeit an Rins Seite als Verschwendung sehen konnte. „Ich hoffe, du hattest auch so eine schöne Nacht wie ich...“

@Rin


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BeitragThema: Re: Rins Hundehütte
Rins Hundehütte - Seite 4 EmptyDi 23 Mai 2023 - 16:47

08 | @Charon
Oh ja, Rin war äußerst gerissen! Sie kicherte. Nein, natürlich war sie das nicht, dem war sie sich auch vollkommen bewusst. Sie konnte ja oft nicht einmal sich selbst hinters Licht führen, geschweige denn einen so guten Freund wie Charon. "Deal!", entgegnete sie wie aus der Pistole geschossen. Es wäre nicht das erste Mal, dass sie Kleidung, die von dem Dargin ausgewählt wurde, trug. Sie wusste bereits, dass er guten Geschmack hatte und selbst wenn das nicht der Fall gewesen wäre, hätte sie trotzdem Spaß daran, etwas Neues auszuprobieren. Ihr Kleiderschrank war nicht besonders vielfältig, beschränkte sich überwiegend auf einen Stil und wenige, festgelegte Farben. Nur selten traute sie sich aus diesem vertrauten Schema heraus, obwohl sie es eigentlich hin und wieder gerne würde. Oh, morgen würde definitiv ein aufregender Tag werden!
Die Vorfreude war groß, doch wenn sie morgen fit sein wollte, musste sie unbedingt schlafen. Während der Weißhaarige noch einmal im Badezimmern verschwand, kletterte die Hundedame bereits hinauf in ihr Bett und kuschelte sich dort ein. Sie war es gewohnt, in einer eingekugelten Position zu schlafen, die Knie, Ohren und den Schweif fest angezogen und das Gesicht halb unter der Decke vergraben, doch das passte nicht so gut, wenn man das Bett mit einer anderen Person teilen wollte. Sie hatte ihre Augen bereits geschlossen und döste halb vor sich hin, als der Dargin sich zu ihr gesellte. Träge neigte sie ihren Kopf, um ihn noch einmal anzusehen. "...du siehst mühhde aus...", stellte sie verschlafen fest, "... solltest mehr schlafen..." Ihr Gesicht fiel zurück in ihr Kissen. "schwahf 'uuuhdd..." Leicht lehnte sie sich gegen ihn und ließ sich von seiner angenehmen Wärme die letzten paar Meter hinein in die Schlafwelt begleiten.
Der Morgen kam schnell, fast schon zu schnell. Die leisen Worte des Weißhaarigen holten sie sanft aus ihrem Schlaf. Träge blinzelte sie ihn ein paarmal an, ehe ihr die Äuglein auch schon wieder zufielen. Das war ihr zu früh. Im Gegensatz zu dem jungen Mann, der ihr Gegenüber lag, schlief sie recht viel. Der Hundeteil in ihr verlangte deutlich längere Bettruhe, als es für einen Menschen normal wäre. Natürlich konnte sie nicht knapp 15 Stunden ihres Tages verschlafen, sodass sie gezwungen war, einen Mittelweg zu finden. Meist pendelte sich ihre Schlafzeit daher bei zehn bis elf Stunden ein. Außerdem hatte sie gestern Abend noch festgestellt, dass Charon es dringend nötig hatte, sich auszuruhen. Daran erinnerte sie sich zwar schon gar nicht mehr, aber es war ein weiterer, guter Grund, noch ein wenig liegen zu bleiben. Wie viel Zeit verstrich, ehe seine Stimme sie erneut weckte, konnte sie nicht sagen. Zumindest fühlte sie sich nun schon deutlich ausgeschlafener. "Mh-hmm...", murrte sie leise. Sie war einfach nicht die Art (Tier)Mensch, die aufwachte und sofort fit war. Sie brauchte einige Momente, bevor ihre Sinne und Gedanken aufklarten. "Oh, guten Morgen, Charon", wuffte sie sanft, nachdem sie sich die Müdigkeit ein wenig fortgeblinzelt hatte. Stimmt ja, sie war gestern abend nicht alleine ins Bett gegangen. Aber war da nicht noch was...? Nachdenklich kniff sie die Seelenspiegel zusammen...
Der Shoppingtrip!! Schnell wie der Blitz saß die Hundedame auch schon aufrecht im Bett. Das hatte sie in all ihrer Müdigkeit fast vergessen! Ihre Rute wedelte voller Vorfreude. Jetzt war es endlich so weit! Darauf hatte sie sich vor dem Schlafengehen doch noch so sehr gefreut! All die Aufregung kehrte mit einem Schlag in ihren Körper zurück und sorgte dafür, dass sie nun hellwach war. "Wir müssen aufstehen! Wir haben doch etwas vor!", rief sie und blickte ihren Freund mit großen, blauen Äuglein an. "Wieso hast du mich nicht geweckt? Wir hätten bestimmt schon längst unterwegs sein können!" Ja, dann wäre sie vielleicht zuerst ein wenig grummelig gewesen, doch dann hätte sie sich erinnert und wäre, genau wie jetzt, vor Freude fast geplatzt. Sie schwang sich über den schmalen Holzbalken, der verhindern sollte, dass man im Schlaf aus dem Bett fiel, und landete geschickt auf den Füßen. Sie war bereits auf dem Weg ins Bad, um sich frisch zu machen, als ihr eine weitere Sache einfiel. Die Schokolade wartete ja im Kühlschrank und Charon hatte diese unbedingt probieren wollen. Auf der Ferse machte sie kehrt und flitzte stattdessen hinüber zur Küche. Mit vertrauten Bewegungen, die die Inuyama vermutlich schon hunderte Male gemacht hatte, holte sie die Bleche aus ihrem kalten Gefängnis und verteilte sie auf der Anrichte. "Erstmal nehmen wir uns aber noch Zeit für das Frühstück", entschloss sie mit einem Nicken. Es ließ sich wohl diskutieren, ob man Schokolade als Frühstück bezeichnen konnte, aber das war ihr egal. Eine Mahlzeit musste doch nicht immer gesund und sättigend sein!


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Charon
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BeitragThema: Re: Rins Hundehütte
Rins Hundehütte - Seite 4 EmptyDi 30 Mai 2023 - 10:42

Müde, sagte sie… Ja, das stimmte wohl. Wie so oft war Charon wirklich müde, aber er kümmerte sich nicht um sich selbst, wie er sich um Rin und Andere kümmerte. Dafür brauchte er wohl jemanden, der auch auf ihn Acht gab. Die Inuyama machte das schon gut, tat ihm auch gut. Er fühlte sich ungewohnt erholt, als er am nächsten Morgen dann doch wieder die Augen öffnete. “Haha… entschuldige, wie konnte ich nur”, lachte er auf, als sie ihm vorwarf, sie nicht geweckt zu haben - als hätte sie nicht weiter schlafen wollen. Manchmal war sie schon eine kleine Teufelin…
Langsam stieg Charon aus dem Bett heraus, gähnte, streckte sich. Im Gegensatz zur energischen Canine ging er seinen Tag ein Stück gemächlicher an - nicht unbedingt langsamer, aber ruhig und gelassen wie üblich. Bevor der Tag ordentlich losgehen konnte, mussten die beiden aber erst einmal eine Kleinigkeit essen. “Ah, es geht doch nichts über ein ausgewogenes Frühstück”, grinste Charon, ehe er auch schon das erste Stück von Rins selbstgemachter Schokolade probierte. Sie war süß, zuckrig mit nicht zu viel Kakao darin. Er ließ das kleine Stückchen auf seiner Zunge zergehen und genoss den Geschmack. “Mmh… wundervoll. Man merkt, dass du weißt, was du tust.” Anders als bei Kleidung neigte Charon nicht, viel Geld für Süßigkeiten auszugeben. So gerne er so etwas auch genoss, Edelschokolade war es ihm am Ende des Tages nicht wert, doch noch mit leerem Magen dazustehen. Und im Vergleich zu dem, was man billig im Laden bekam, hatten Rins handgemachte Werke eine ganz andere Qualität! “Ach, es ist immer wieder eine Freude, wenn ich von dir etwas zu Essen bekomme”, lächelte er fröhlich, während er seine Hände sauber machte - nicht, dass er noch mit fettigen Fingern an seine Kleidung kam. “Vergiss mich nicht, wenn du so etwas wieder machst, ja? Den Genuss würde ich ungern verpassen.”

Wie auch nach ihrer letzten gemeinsamen Übernachtung machten sich Charon und Rin zusammen fertig, nebeneinander her. Es sollte Zeit sparen, doch auch, wenn er sich beeilte, brauchte der Dargin ein Stück länger als seine Partnerin. Glücklicherweise war sie aber niemand, die ihm diese Zeit nicht gönnte. Schick und elegant - wenn auch nicht ganz so perfekt wie sonst, dafür hatte er weder die nötige Zeit, noch das nötige Make-up hier - trat der Magier mit seiner Begleitung nach draußen und betrachtete sie im strahlenden Sonnenlicht. “Du siehst wundervoll aus”, lächelte er und bot ihr seine Hand an. “Machen wir uns auf den Weg?”
Das warme Wetter Aloe Towns machte den Gang über die sandigen Wege sehr angenehm. Der Hauptstraße folgend bewegten sich die beiden Magier zu auf die Geschäfte, in denen man moderne oder schicke Klamotten kaufen konnte… bis Charon etwas auffiel, das vor ein paar Tagen noch nicht hier gewesen war. Er blieb stehen, sah den neu eröffneten Laden an. “Oh, ein Blumenladen”, stellte er fest, ein amüsiertes Lächeln auf den Lippen. “Die sieht man hier ja nicht oft… Was meinst du, Rin? Wollen wir einen Blick hinein werfen?”

@Rin


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BeitragThema: Re: Rins Hundehütte
Rins Hundehütte - Seite 4 EmptyMo 5 Jun 2023 - 21:24

09 | @Charon
Ja, im Gegensatz zu Charon war die Inuyama doch ein wenig energischer, zumindest, wenn sie etwas vor hatte. Dann konnte es ihr einfach nicht schnell genug gehen. Wie ein junger Hund flitzte sie durch ihre Küche, zauberte die Schokolade hervor, die sie am vorabend zubereitet hatte. Am liebsten hätte sie diese einfach heruntergeschlungen und sich daraufhin direkt fertig gemacht, um endlich loszugehen, doch sie zügelte ihre Ungeduld. Es war weder Vergangenheits-Rin, noch dem Weißhaarigen gegenüber fair. Beide hatten sich schließlich auf die Verkostung gefreut! "Gesunde Ernährung wird überbewertet", lachte sie und schüttelte amüsiert den Kopf. Ganz stimmte das vielleicht nicht, aber ab und an durfte man sich auch mal Süßes gönnen ... oder in ihrem Falle täglich. Kochen war nunmal nicht ihre Stärke, dafür war sie umso besser im Backen ... und am liebsten backte sie eben süße Dinge. Was für ein Glück, dass man ihr das nicht ansah. "Natürlich weiß ich das", entgegnete sie gespielt stolz, ihre Rute wedelte unkontrolliert. Natürlich freute sie sich, wenn sie hörte, dass sich ihre Mühe ausgezahlt hatte! Auch sie knabberte an einem Stückchen Schokolade und genoss die leicht bittere Süße auf ihrer Zunge. "Du weißt doch, dass ich nur zu gerne mit dir teile." Erst dann hatte sich ihre Arbeit wirklich ausgezahlt: Wenn sie nicht nur sich selbst eine Freude bereitete, sondern auch Anderen. Umso besser, wenn es sich dabei um einen ihrer besten Freunde handelte.
Nach ihrer gemeinsamen Mahlzeit machten sich die beiden Hellhaarigen natürlich auch zusammen fertig. Die Canine wusste nur zu gut, wie wichtig dem Dargin seine Äußeres war und auch sie legte einen gewissen Wert darauf. Auch, wenn ihre Ungeduld groß war, sie zügelte sich, war umso glücklicher, als es endlich losgehen konnte. "...danke." Sie fuhr sich über die leicht geröteten Wangen. Ob sie sich jemals daran gewöhnen würde, Komplimente zu bekommen? "Du auch." Ein leichtes Lächeln zierte ihre Lippen. Einen Moment lang betrachtete sie die dargebotene Hand. Die Erinnerung an das, was das letzte Mal geschehen war, als sie das Angebot angenommen hatte, war noch frisch. Doch inzwischen hatte sich einiges verändert. Es gab keinen Grund, sich zu fürchten. Zaghaft legte sie ihre Finger in seine. Nichts passierte, es fühlte sich einfach gut an. "Ja." Sie nickte.
Einen kurzen, gemütlichen Spaziergang später hatte das Duo auch schon die Einkaufsstraße erreicht. Zum Glück war nicht allzu viel los, sodass das Duo sich nicht durch Menschentrauben hindurchquetschen mussten. Ohne Stress und Gedränge konnten sie den Weg entlang spazieren und ihre Blicke über die Schaufenster wandern lassen. "Ein was?" Ungläubig blinzelte die Canine, deren Seelenspiegel gerade auf der anderen Straßenseite beschäftigt gewesen waren. Eigentlich war sie sich sicher, 'Blumenladen' gehört zu haben, doch das war unmöglich, oder?
Nein, sie hatte richtig gehört. Ein breites Lächeln schlich sich auf ihre Lippen. "Das gibt es doch nicht." Sie konnte sich nicht vorstellen, wie es jemand schaffte, Blumen an einem Ort wie diesem am Leben zu erhalten! Natürlich mussten sie sich da ansehen. "Ja!", kam es wie aus der Pistole geschossen, bevor sie auch schon voraus lief und ihre Begleitung hinter sich herzog. Ein kleines Glöckchen bimmelte, als sie den Laden betraten und so wurden sie sogleich von einem älteren Herrn mit dickem, grauen Bart begrüßt. Doch für diesen hatte die Inuyama gerade keine Augen. Sie war vielzu sehr damit beschäftigt, ihre funkelnden Äuglein über all die gut duftenden, bunten Blüten wandern zu lassen. Sie konnte gar nicht sagen, welche sie am hübschesten fand! Rosen, Tulpen, Nelken, Margerithen, Hyazinthen und vieles mehr. Keine von ihnen wirkte auch nur annähernd vertrocknet oder durstig. Es war wirklich ein Traum. Sie trat an ein Bündel eher kleiner, gelber Blumen heran. "Kennst du dich aus, Charon? Weißt du, was das für welche sind?" Dass er mit seiner Magie wunderschöne Blumen erschaffen konnte, wusste sie inzwischen, aber ob er tatsächlich Ahnung von ihnen hatte,  hatte sie ihn bisher noch nicht gefragt. Ihr Blick wanderte weiter, sie konnte sich kaum satt sehen. Ein Weilchen wanderte sie durch den kleinen Laden, ehe sie wieder zu dem Dargin zurück kehrte. Vorsichtig zog sie an seinem Ärmel. "Suchst du mir welche aus?" Aus großen, niedlichen Augen blickte sie ihm entgegen. Dem konnte er doch nicht widerstehen, oder?


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Charon
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BeitragThema: Re: Rins Hundehütte
Rins Hundehütte - Seite 4 EmptyMi 21 Jun 2023 - 11:48

Genüsslich ließ sich der Dargin die zarte Schokolade auf der Zunge vergehen, während er der lebhaften Inuyama dabei zusah, wie auch sie das leckere Frühstück genoss. Ein guter Start in was versprach, ein ebenso guter Tag zu werden. Nicht einmal Charon konnte ein fröhliches Lächeln unterdrücken, als er mit Rins warmer Hand in seiner ihre Wohnung verließ, um sich gemeinsam auf den Weg zum Basar zu machen. Seite an Seite so leichtfüßig die sandigen Wege der Stadt entlang zu schlendern fühlte sich gut an. Der Plan war eigentlich, sich ein schickes Klamottengeschäft auszusuchen, aber die Aufmerksamkeit der beiden Magier wurde abgelenkt, als doch ausgerechnet ein Blumenladen hier, mitten in der Wüste, aufgemacht hatte. „Ich bin nicht weniger erstaunt als du“, schmunzelte Charon, als Rin mehr als deutlich zeigte, wie aufgeregt sie war. Die Idee gefiel ihnen offensichtlich beiden.
Kaum hatten sie das Geschäft betreten, war die Hundedame schon dabei, alle möglichen Blüten zu betrachten. Charon für seinen Teil tat sich schwer damit, die Augen von ihr zu nehmen, niedlich, wie sie gerade mal wieder war. „Hm?“ Neugierig trat er an ihre Seite, während sie sich über ein paar gelbe Blüten freute. Er schenkte ihr ein sanftes Lächeln. Natürlich kannte sich Charon Dargin mit Blumen aus! „Das dürfte gelbe Schafsgarbe sein... auch Goldgarbe genannt. Du hast ein gutes Auge“, stellte das Weißhaar fest und lehnte sich vor, um kurz den Duft des Straußes aufzunehmen. Frisch gepflückt waren sie nicht, das merkte man, aber dafür, dass sie in der Wüste waren, hatten sie viel ihrer Frische beibehalten. Beeindruckend. „So etwas in seinem Garten zu haben ist ziemlich gut für die Natur, vor Allem für die Insekten der Umgebung. Das gilt natürlich nur für Orte mit Gärten. Und Insekten.“ Hier in Aloe Town war das vermutlich kein Thema. Kurz teilten sich die Wege der beiden, während sich Rin wieder umsah und der Dargin die Gelegenheit nutzte, das endlich selbst zu tun. Schlussendlich blieb er vor einer Gruppe von aus Zwiebeln gewachsenen Blumen unterschiedlichster Farbe stehen. Ihre Qualität war beeindruckend, auch wenn man selbst hier merkte, dass sie sie schon ein, zwei Tage hinter sich hatten, bevor sie ausgestellt wurden. In der Zeit hatte man sich allerdings gut genug darum gekümmert.

Wieder wurde Charon von seiner Begleiterin aus seinen Gedanken geholt, als Rin an seiner Seite erschien und zu ihm aufblickte. Der Magier musste blinzeln, als sich ihre Augen trafen, fast geblendet von dem süßen Blick, den sie ihm zuwarf, diese bittenden, hoffenden Iriden, die sein Herz höher schlagen ließen. Er konnte nicht anders, als sich mit der rechten Hand das Haar zur Seite zu streichen, eine ablenkende Geste, bis er es endlich schaffte, seine Augen von ihren zu nehmen. „Ahaha... was für ein Zufall. Ich habe gerade darüber nachgedacht, wie gut diese Blumen dir stehen würden“, gab der Dargin zu, während er zwei Blumen heraus nahm und sich seiner Freundin zuwandte. Eine in Blau, eine in Weiß. „Es sind Hyazinthen. Wie findest du sie?“ In der Sprache der Blumen waren die Hyazinthen ein Eingeständnis, vielleicht sogar eine Anerkennung dafür, dass man sich von einer Person gekannt und verstanden fühlte. Mehr als von den anderen Leuten, mit denen man so zu tun hatte. Eine passende Blüte für die hübsche Hundedame. „Wobei ich denke, dass dir auch eine Schwertlilie stehen würde... oder sogar ein Veilchen. Wollen wir sie uns einmal gemeinsam anschauen?“
Der Jüngeren die beiden Blumen in die Hand gebend nahm Charon sie mit, ein Stückchen weiter, an Tulpen und Sonnenblumen vorbei, bis er an einer der eben genannten Blumen ankam – den Veilchen. Leicht strich er sie mit seiner linken Hand beiseite, warf erstmals einen Blick auf eines der Preisschilder im Laden... und erstarrte vor Schock. „Was... was stimmt mit den Preisen hier nicht?“, stieß er aus, seine Hände schnell zurückgezogen, seine Augen geweitet. So aufgeregt sah man Charon selten. Ein einfacher Blumenstrauß – ein kleiner, nicht einmal einer, mit dem man jemanden beeindrucken konnte – würde mehr kosten als Mahlzeiten für zwei Tage, wenn er das so hochrechnete! Wer hatte sich das denn bitte ausgedacht?

@Rin


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BeitragThema: Re: Rins Hundehütte
Rins Hundehütte - Seite 4 EmptyMo 3 Jul 2023 - 15:42

10 | @Charon
Goldgarbe war das also? Was für ein hübscher Name für die mindestens genauso hübsche Pflanze. Die Hundedame lächelte. Ob sie davon womöglich welche mitnehmen sollte? "Schade, dass es bei uns keine Gärten gibt", seufzte sie, neigte die Ohren nach hinten. Das gnadenlose Wüstenklima machte es für die meisten Pflanzen unmöglich, zu überleben und dementsprechend war auch die Tier- und Insektenwelt hier eher spärlich. Wie schön es doch wäre, ein kleines Gärtchen anlegen zu können, indem sowohl Mensch, als auch Natur voll auf ihre Kosten kamen. Doch mehr als ein Traum war das nicht, solange sie hier nicht fortzog und das wollte sie eigentlich nicht, schließlich hatte sie in Aloe alles, was ihr wichtig war. Man konnte eben nicht alles haben.
Ein Weilchen ging jeder seinen eigenen Weg, bis Rin schließlich zu ihrer Begleitung zurückkehrte. Es war doch doof, sich hier einfach nur umzusehen. Wenn sie schon hier waren, sollten sie auch etwas kaufen, nicht? Schließlich sollte der Laden nicht direkt wieder zumachen, weil es sich nicht lohnte und dafür brauchte es nunmal Kunden. Bittend, fast schon bettelnd und mit leicht wedelnder Rute blickte sie den Dargin also an. Den Wunsch würde er ihr doch nicht ausschlagen, oder? Natürlich würde er das nicht. Ein Weilchen sah er sie einfach an, wischte ihr einige Strähnen, die ihr vor das Gesicht gerutscht waren, beiseite. Er war so sanft wie kein anderer. "Oh ... hast du?", fragte sie ganz überrascht und mit leicht geröteten Wangen. Damit hatte sie nun wirklich nicht gerechnet, auch, wenn es zu ihm passte. Ihre Seelenspiegel folgten seinen Händen zu den kleinen, aber vielzähligen Blüten der Hyazinthen. "Die sind wirklich hübsch." Natürlich hatte er genau die Farben herausgepickt, die man am häufigsten an der Inuyama sah: weiß und blau. Das war wirklich süß. "Ja gerne!" Ihr Herz hüpfte, als sie die zarten Pflänzchen vorsichtig entgegen nahm und dem Dargin dann wie ein treuer Hund hinterher dackelte. Sie war wirklich gespannt, was er ihr noch präsentieren würde. Die Blumen, die er nannte, kannte sie zwar, aber vor allem Schwertlilien kamen in allen möglichen Farben.
Zwar genoss sie es, hin und wieder neue Kleidung zu kaufen, doch das hier war fast noch besser. Wie schade es doch war, dass Blumen nicht so langlebig waren wie Klamotten. Vielleicht konnte sie sie aber ja trocknen und pressen? So würden sie ihr auf ewig erhalten bleiben, auch, wenn sie sicherlich nicht so hübsch waren wie die frischen, lebendigen Versionen. Während Charon zielstrebig auf ein Ziel zulief, ließ sie ihren Blick noch ausgiebig über die Pflanzen wandern, an denen sie vorbei liefen. Wie gerne sie doch von jeder eine mitgenommen hätte. Auch, wenn ihr Farbschema bei Bekleidung ziemlich eingeschränkt war, hieß das nicht, dass sie sich nicht auch für andere Töne begeistern konnte, im Gegenteil. Sie liebte es bunt, sah es nur ungern an sich selbst. "Was soll denn mit ihnen nicht stimmen?", fragte die Inuyama verwirrt. Wieso war er denn so schockiert? Sie trat an seine Seite und richtete ein Bild auf das halb verborgene Schildchen. Wenig war das nicht. War es das, was ihn so erschreckte? Mit einem Lächeln auf den Lippen schüttelte sie den Kopf. "Sei doch nicht so unhöflich. Der Herr hat sich offensichtlich große Mühe gegeben und fiel Arbeit in diese Blumen gesteckt. Ohne all seine Bemühungen könnten wir nicht hier sein und sie bewundern. Findest du nicht, dass er dafür eine großzügige Entlohnung verdient hat?" Sanft und spielerisch stieß sie ihn mit dem Ellenbogen an. "Mach dir keine Gedanken um den Preis. Such dir einfach aus, was dir gefällt, um den Rest kümmere ich mich." In der Regel ging sie nicht so leichtsinnig mit ihrem Geld um, doch ihre Meinung stand. Dank dem Mann, der sich so liebevoll um die Blumen gekümmert hatte, konnten sie nun hier stehen und sie gemeinsam genießen und dafür wollte sie ihn unbedingt belohnen. Vorsichtig nahm sie mit zwei Fingern zwei der überraschend großen Veilchen heraus und hielt sie dem Dargin entgegen. Ein 'nein' würde sie nicht akzeptieren, das sollte ihm klar sein. "Die wolltest du, nicht wahr? Die finde ich super." Sie schenkte ihm ein aufrichtiges Lächeln.
Jetzt, wo er einige Blumen ausgewählt hatte, war sie nun an der Reihe. Im Gegensatz zu ihm ließ sie sich jedoch nicht von ihren Augen leiten, nein. Sie wollte etwas anderes ausprobieren, weshalb sie diese schloss und sich von ihrer Nase zu einer Pflanze führen ließ. Als sie sie wieder öffnete, stand sie vor einer kleinen Reihe an Salbeipflanzen. Wow, sie hatte gar nicht gewusst, dass es die auch in rot gab! Ihre begeisterten Hände waren bereits dabei, zuzugreifen, doch sie stoppte sich. War das wirklich die richtige Farbe? Sie war zwar originell, doch gleichzeitig sehr aufdringlich, fast schon grell. Ihre Augen wanderten hinüber zu dem typischen Blauton, den sie von der Pflanze eigentlich kannte. Es war vielleicht nicht so 'besonders' wie das rot, doch mindestens genauso schön. Ja, die waren viel besser. Sie waren nicht nur hübsch, sondern rochen auch wunderbar und der Dargin konnte sie womöglich sogar trocknen und zu Tee verarbeiten. Gab es etwas besseres? Sie schnappte sich eine Handvoll Stängel und flitzte damit zu Charon. "Schau, die habe ich dir ausgesucht!" Sie präsentierte ihm den kleinen, simplen Strauß und offenbarte ihm so gleichzeitig: Ich denke viel an dich.


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BeitragThema: Re: Rins Hundehütte
Rins Hundehütte - Seite 4 EmptySo 9 Jul 2023 - 3:42

Das Fehlen von Gärten und Blüten war wohl wirklich der größte Schnitzer in der Schönheit der Wüste, da konnte Charon Rin nicht widersprechen. Dennoch hatte er sich diesen Ort bewusst ausgesucht als den, an dem er leben wollte. Für das, was ihr fehlte, gab die Wüste auch endlos viel zurück, und wenn doch einmal eine Blume in der Dürre wuchs, war sie allein dafür umso schöner. Insofern betrachtete er auch aufmerksam, was hier so alles angeboten wurde, und dachte darüber nach, was davon zu Rin passen würde. Als sie fragte, war er entsprechend vorbereitet. Schnell hatte er ein paar Blumensorten herausgepickt, die gut zu der jungen Dame passten, und daraus einen kleinen Strauß zusammengestellt, das Blau und Weiß im Zentrum ergänzt um ein paar etwas buntere Blumen am Rande. Der Preis war dann aber doch ein Schock.
„Ja... es steckt sicher eine Menge Mühe dahinter...“, gab er der Inuyama recht, auch wenn das nichts an den Zahlen änderte, die er gerade vor sich sah. Die drohten, ihm den Magen umzudrehen. Nachdenklich seufzte das Weißhaar. „Vermutlich wachsen sie nicht hier in Aloe, sondern werden frisch gehalten und hierher gebracht. Das bringt Transport- und Energiekosten mit sich... aus dem gleichen Grund sind Fischgerichte hier in Aloe im Allgemeinen ein gutes Stück teurer als in Hargeon.“ Bei Fischen war die Differenz aber nicht so extrem. Das lag eventuell daran, dass es hier kein Fischrestaurant mit Monopol gab und sich die Preise deswegen anpassen musste. Blumen waren nicht gerade etwas, das zum Überleben notwendig war, der Laden hier hatte also vermutlich ordentliche Kosten, eine relativ geringe Kundenbasis und das praktisch ohne Konkurrenz. Um seine Ausgaben reinzuholen brauchte er also hohe Einnahmen über wenige Kunden verteilt, und ohne Alternative würden die diese Preise wohl bezahlen. Den lebenden Beweis hatte er hier an seiner Seite; Rin wollte ohne zu zögern das Geld in die Hand nahmen und für sie beide bezahlen. Den Kopf schüttelnd hob Charon seine Blumen aus ihrer Reichweite und trat einen Schritt zurück. „Nein, das kann ich nicht annehmen. Diese Blumen sind ein Geschenk von mir an dich... ein Zeichen meiner Wertschätzung. Wenn ich das jemand Anderem überlasse, geht das Herz verloren.“ Ihr noch ein warmes Lächeln schenkend, wandte er sich ab, trat heran an den älteren Herren. „Ich würde gern dieses Bouquet bezahlen“, nickte er, auch wenn der Gedanke ziemlich schmerzhaft war. Das war eine ganz schöne Ausgabe für den Start eines Monats. Die nächste große Quest durfte nicht allzu lange warten... Aber gut, das war es wert. Seine Sorgen herunter schluckend reichte Charon so ziemlich alles herüber, was er an Jewel in seinem Portemonnaie hatte, und wandte sich der Inuyama zu. „Hier, bitte. Die sind für dich.“ Mit sanften, warmen Augen blickte er hinab in ihr Gesicht, beobachtete ihre Reaktion. Er hoffte darauf, ihre Freude zu sehen, die sein Herz immer so erwärmte. Das alleine machte jeden Verlust wett. „Wenn du mir etwas abnehmen möchtest, dann gibt es andere Wege. Ich komme zum Beispiel gerne öfter zum Essen zu dir, hehe.“

Im Vergleich zu Charon war Rins Art, einen Blumenstrauß auszuwählen, doch ganz schön anders. Sie schnupperte, dann überlegte sie. Es konnte wirklich kein niedlicheres Wesen auf dieser Welt geben. Der Dargin erkannte den exakten Moment in ihren Zügen, in dem sie sich entschlossen hatte, was genau sie für ihn wollte, und lächelte über ihren hübschen Strauß. Ob sie wohl wusste, was für eine Bedeutung dahinter steckte? So, wie er sie kannte, würde es zu Rin passen. „Ich danke dir. Eine schöne Wahl“, freute er sich, schenkte ihr ein warmes Lachen. Es war ehrliche Freude. So, wie er die Inuyama wertschätzte, schätzte er auch ihr Geschenk und die Gefühle dahinter. Dennoch... Nachdenklich legte er eine Hand an sein Kinn. „Es sind wirklich gute Blumen... Nach einem Transport können sie sicher nicht viel gesünder sein als jetzt.“ Leise murmelte er vor sich hin, abgelenkt von den Gedanken, die wie von selbst seinen Kopf erfüllten. Es lag wohl in seiner Natur, Dinge zu überdenken, aber.. das hier war irgendwie wichtig. Schließlich ging es um die Blumen, die er so sehr schätzte. „Hm... wenn es einen Weg gäbe, Blumen direkt hier in Aloe zu erschaffen... dann...“

@Rin


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BeitragThema: Re: Rins Hundehütte
Rins Hundehütte - Seite 4 EmptyFr 14 Jul 2023 - 19:14

11 | @Charon
Natürlich schlug sich der Arbeitsaufwand und die Transportkosten in den Kosten der Blumen nieder. Dass den Dargin das so sehr überraschte, verstand Rin nicht ganz. Vielleicht lag es daran, dass sie früher oft beim Verkauf der Bauernhoferzeugnisse ihrer Eltern mitgeholfen hatte und schon früh gelernt hatte, dass vor allem Dinge aus erster Hand ihren Preis hatten? Sie legte den Kopf schief. Vielleicht lag es aber auch einfach daran, dass sie im Gegensatz zu ihm nicht jeden Cent umdrehen musste, generell sehr sparsam lebte und sich diese Dinge deshalb hin und wieder ohne schlechtes Gewissen leisten konnte. Hinzu kam, dass sie von ihrem Vater genug Jewel geerbt hatte, um noch bis ins hohe Alter ein entspanntes Leben führen konnte. Ja, in dieser Hinsicht hatte sie es wohl wirklich etwas zu gut.
Genau deswegen legte sie jedoch auch keinen großen Wert auf Geld, es hatte für sie kaum Bedeutung. Sie bevorzugte stets ein billiges Geschenk, das von Herzen kam. Und genau deswegen war sie auch bereit, das Bouquet selbst zu bezahlen, denn die gemeinsame Auswahl der einzelnen Blumen und die Gedanken dahinter waren ihr so viel wichtiger als jeder einzelne Jewel, der dafür ausgegeben wurde. Doch das schien Charon nicht zu verstehen. Ohne weiter auf ihre Meinung zu achten, marschierte er zum Verkäufer und bezahlte selbst. Sichtlich enttäuscht biss die Hundedame die Zähne zusammen, legte die Ohren zurück. Eigentlich wusste sie, dass er es nur gut meinte und doch fühlte sie sich übergangen. Sie wollte nicht der Grund sein, warum er für den Rest des Monats am Hungertuch nagte, vor allem, weil ihr der Preis so egal war. Wieso verstand er das einfach nicht. Als er zurückkehrte, wendete sie den Blick ab. "...danke." Sie schluckte ihre Enttäuschung herunter, zwang sich ein kleines Lächeln auf die Lippen. "Da hast du wohl Recht." Dabei wollte sie eigentlich nicht für ihn backen, um sich bei ihm zu revanchieren, sondern um ihm eine unverbindliche Freude zu machen. "Aber das ist nicht das, was ich will." Ihr Blick mied immer noch seinen. "Und ... und ich will nicht, dass du einfach meine Wünsche übergehst. Ich weiß, dass du es nicht böse meinst, aber ... hast du mal daran gedacht, wie ich mich fühle, wenn du dein ganzes Geld für mich ausgibst, obwohl ich dir gesagt habe, dass ich das nicht will? Ich finde das nicht fair und ziemlich egoistisch von dir Charon." Kaum hatte sie ihre Worte ausgesprochen, packte sie auch schon das schlechte Gewissen. Vielleicht hätte sie ihren Frust doch lieber einfach schlucken und so tun sollen, als wäre sie überglücklich? Gleichzeitig wollte sie aber auf keinen Fall, dass sich diese Sache wiederholte. Unruhig zupfte sie am Saum ihres Oberteils, ihr Schweif hatte sich zwischen ihre Beine verzogen. "Wenn ich sage, dass ich etwas tun will und dass das okay ist, dann kannst du mir das auch glauben ... vielleicht ist es für dich eine nette Geste, aber nicht für mich." Ihre Brauen zogen sich zusammen, während sie langsam ihren Blick zu ihm hob. War er böse? Vermutlich lag sie vollkommen falsch, war nur unnötig gemein, doch sie wollte, dass er verstand, wieso sie sich nicht richtig freuen konnte.
Mit etwas Mühe konnte sie zumindest vorerst noch ihre Gedanken umleiten, sich voll und ganz darauf konzentrieren, ihm ebenfalls einen hübschen Strauß zusammenzustellen. Im Gegensatz zu dem Weißhaarigen wählte sie nur eine einzige Sorte, von der sie allerdings voll und ganz überzeugt war. Aussehen, Geruch, Nutzen und Bedeutung, alles passte perfekt zusammen, da brauchte sie gar nichts anderes zu ergänzen. "Sie gefallen dir also? Wunderbar!" Ihr Schweif wedelte aufgeregt. Kaum hatte sie sein okay, huschte sie zum Verkäufer, gab ihm den gewünschten Preis inklusive eines kleinen Trinkgelds, ehe sie den Strauß zurück zu seinem zukünftigen Besitzer brachte. Dieser schien jedoch bereits mit anderen Gedanken beschäftigt zu sein. "Hm? Was meinst du?" Verwirrt legte sie den Kopf schief. So ganz konnte sie ihm nicht folgen. "Aber wie willst du das machen? Mit deiner Magie?" Natürlich hatte sie seinen wundervollen Blumenzauber nicht vergessen. Doch warum genau wollte er sie überhaupt direkt hier in Aloe anpflanzen? Was hatte er denn davon? Sie hatten doch diesen schönen Laden hier!


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BeitragThema: Re: Rins Hundehütte
Rins Hundehütte - Seite 4 EmptySa 15 Jul 2023 - 11:29

Mit einem Lächeln erwartete Charon das strahlende Glück in Rins Gesicht... doch er bekam nicht, was er sich wünschte. Selbst der Dargin, der kein Talent dafür hatte, zwischen den Zeilen zu lesen und die Gefühle anderer zu verstehen, bemerkte, wie zurückhaltend ihr Dank war, wie schwach ihr Lächeln ausfiel. Rin Inuyama war eine Frau, der man ihre starken Gefühle immer ansah, vor Allem, wenn sie guter Dinge war. Er blinzelte, überrascht, während sie ihm die Blumen abnahm... ehe sie ihm sagte, was sie störte. Anders als so viele Andere, die gute Miene zum bösen Spiel machten oder vage Kommentare entließen, wenn sie nicht mochten, was er tat, sagte sie ihm klar und deutlich, was ihr Problem war. Ob Rin wohl realisierte, wie wichtig es war, dass sie so mit ihm sprach? Dass sie nicht ihr fahles Lächeln stehen ließ und erwartete, dass es okay war oder dass er es verstehen würde?
„Ah... ich habe das nicht gemacht, um mich gegen deine Wünsche zu stellen... aber ich schätze, das weißt du“, stellte er fest und fuhr sich unsicher durch das lange, helle Haar. Es war gut, dass sie direkt mit ihm sprach, aber es war trotzdem eine schwierige Situation. Was sagte man an dieser Stelle. „Es klang mehr wie ein Angebot als ein Wunsch... Trotzdem... es tut mir leid. Aber...“ Schwierig! Warum war das so schwierig? So direkt mit den Wünschen anderer und seinen eigenen Fehlern konfrontiert zu werden war ungewohnt. Rin öffnete ihr sein Herz. Insofern... war die einzig richtige Antwort wohl die, die er niemand anderem geben würde: Die Wahrheit.

„Rin... Was glaubst du, wie ich mich fühlen würde, wenn du mir diesen Preis abnimmst?“

Die eine Seite war, wie sie sich fühlte... aber, so leicht es auch zu vergessen war und so ungern er es auch zugab: Auch Charon Dargin hatte Gefühle. Es war ihm unangenehm, sich etwas nicht leisten zu können. Er zeigte sich als nahezu adeliger Mensch, als Teil der höheren Gesellschaft, als jemand, der sich nicht zurückhalten musste. Dieses Bild war ihm wichtig. Aber noch wichtiger als all das war, dass er von Natur aus jemand war, der seine Wünsche eigenhändig zur Realität machte. Und in seinen Beziehungen zu anderen jemand, der ihnen all das gab, was er ihnen geben wollte. Charon gab, und Charon ließ sich nicht zurückhalten. In diesen Punkten konnte er nicht nachgeben, ohne einen Teil seiner Identität aufzugeben.
„Ich will dir dieses Geschenk machen. Aus eigener Kraft und aus eigenem Wunsch. Das ist, was ich will“, erklärte er, ebenso deutlich, wie sie es mit ihm war. „Es tut mir leid, wenn es dir nicht gefällt... und das letzte, was ich will, ist, dich unglücklich zu machen. Aber ich bitte dich, auf den Inhalt und auf die Gedanken und Gefühle dahinter zu achten... und das Geld zu vergessen. Keiner von uns wird glücklich sein, wenn es das ist, worauf wir unseren Fokus legen.“

Genauso ging es Charon mit Rins Blumen. Er stellte zurück, dass sie nicht so viel dafür sollte zahlen müssen. Er freute sich, dass sie ihm dieses Geschenk machte, und fand es süß, wie sie die richtigen Blüten erschnuppert hatte. „Sie gefallen mir sehr. Sie erinnern mich an so einige Dinge, die mir an dir so sehr gefallen“, lachte er leise auf, ehe er sie mit einem Nicken zum Tresen laufen ließ. Gleichzeitig wanderten seine Gedanken hinüber, wieder zurück zum Geld. Nicht, um sich darüber zu beschweren, sondern weil es Sinn machte... und weil es Wege gab, diesen Preis zu umgehen. Überrascht stellte er fest, dass die Inuyama schon wieder an seiner Seite stand und seine Gedankengänge hinterfragte.
„Ich meine... ich könnte, oder nicht?“, stellte er fest und lachte auf, während die beiden den Blumenladen hinter sich ließen. „Der Gedanke ist mir nur gekommen. Ich habe wohl nicht wirklich einen Grund dazu, groß über die Logistik hinter so einem Geschäft nachzudenken, wenn ich nicht mein eigenes aufmachen will...“ Er stockte. Sein eigener Blumenladen... Warum war das ein interessanter Gedanke? Er hatte noch nie etwas verkauft und er hatte wirklich mehr als genug zu tun. Aber wer kannte sich schon so gut mit Blumen aller Art aus wie er? Der alte Mann sicher nicht. Außerdem kostete ihn ein ganzes Bouquet nicht mehr als einen Hauch von Mana, und davon hatte er praktisch unendlich viel... Sicher war ein magisches Gewerbe anders als ein nichtmagisches und in gewissen Kreisen weniger beliebt, aber der Unterschied in den Preisen würde das schnell ausgleichen. „... wäre es den Menschen Aloe Towns gegenüber nicht fair, wenn auch sie die Chance hätten, ihren Liebsten Blumen zu kaufen... ohne sich darüber Gedanken machen zu müssen, ob sie den Monat überstehen...?“, murmelte er vor sich hin, eine Hand an sein Kinn gelegt, ohne dass er es bemerkt hatte. Es wäre eine gute Tat, ohne Zweifel. Und auch, wenn er es nicht unbedingt wollte, konnte er nicht vermeiden, dass sich ein Bild vor seinem inneren Auge auftat...

@Rin


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BeitragThema: Re: Rins Hundehütte
Rins Hundehütte - Seite 4 EmptyDi 25 Jul 2023 - 21:09

12 | @Charon
Tief atmete die Canine durch, die Ohren hatte sie instinktiv in einer demütigen Geste ein wenig zurück gelegt. Sie wollte auf keinen Fall, dass Charon den Glauben entwickelte, dass sie ihn kritisieren oder kränken wollte. "Natürlich weiß ich das", entgegnete sie leise, ihr Schweif wackelte sanft. Sie war der festen Überzeugung, dass er keinerlei schlechte Absichten gehegt hatte und genau deswegen wollte sie, dass er ihre Perspektive verstand. "Dann habe ich mich wohl nicht richtig ausgedrückt, tut mir Leid. Es ist nicht deine Schuld." Sofort ruderte sie zurück. Wenn er meinte, dass es sich nur um ein Missverständnis handelte, wollte sie ihm das glauben, nahm es sofort hin, dass sie womöglich die gesamte Schuld an der Misere trug. Doch das schien nicht alles zu sein, was er ihr sagen wollte.
Wie er sich fühlte? "Ich ... weiß es nicht", gab sie nach kurzem zögern zu. Wenn sie ehrlich war, konnte sie sich kaum vorstellen, dass er glücklicher war, die Kosten übernehmen zu dürfen. Es gab so viele schöne Sachen, die er sich selbst kaufen konnte, Dinge, von denen sie wusste, dass sie ebenfalls teuer waren, ihn aber glücklich zu machen schienen. Sie selbst hingegen musste auf nichts verzichten, nur weil sie ihm etwas ausgab. Doch diese Tatsache wollte sie ihm nicht unter die Nase reiben, sie wollte nicht, dass er wusste, dass sie ahnte, dass er das Geld nicht zum Fenster hinausschmeißen konnte. Bisher hatte er noch nie mit ihr über seinen finanziellen Stand geredet, wenn er nicht damit auf sie zukam, wollte sie es lieber vermeiden. In der Regel war das kein Problem, doch gerade legte es ihr einen gewaltigen Stein in den Weg. Wie sollte sie ihm zu verstehen geben, dass sie Angst hatte, dass er wegen ihr am Monatsende hungern musste, ohne ihre Vermutung zuzugeben? Wie sollte sie diese Sorge einfach hinten anstellen? "Charon ...", begann sie, unsicher, wie sie fortfahren sollte. Ihre Augen huschten durch den Raum, als würden sich die richtigen Worte irgendwo hinter den Blumen verstecken. "Bitte entschuldige dich nicht. Nicht wegen sowas." Mit ihrer freien Hand griff sie nach seiner, um diese leicht zu drücken. "Ich glaube ich verstehe, was du fühlst. Es ist nur ... es ist so schwer, den finanziellen Aspekt zu vergessen, wenn er so groß ist." Würden sie hier von kleineren Beträgen sprechen, wären ihre Zweifel, ihre Sorgen, niemals so groß geworden. Doch bereits eine Blume besaß den Wert einer kleinen Mahlzeit. Natürlich wollte sie Charons Bitte nachgehen, seine Wünsche erfüllen, bevor sie überhaupt seinen Mund verließen, doch gerade stellte er eine unmögliche Forderung. Und trotzdem ... "Ich werde es versuchen." Ihr Blick wanderte hinab auf den kleinen Strauß, den sie in ihrer Hand hielt. Bereits der Anblick erfüllte sie mit Wärme, noch nie zuvor hatte ihr jemand Blumen geschenkt. Die Spitze ihrer Rute wackelte. Sie hielt dieses Geschenk in den Händen, weil sie dem Weißhaarigen etwas bedeutete. Das war etwas schönes, etwas äußerst bedeutsames. Auf gar keinen Fall durfte sie sich das von ihren Gedanken kaputt machen lassen, Charon hatte wirklich recht. Kurze Zeit später hatte sie schließlich einen Strauß für ihr Gegenüber auserwählt. Er mochte deutlich simpler sein, doch deswegen steckten nicht weniger Gefühle und Überlegungen dahinter. "H-huh? Ja wirklich, ist das so?" Sichtlich überrascht über seine Aussage blinzelte sie ihn aus großen Äuglein an, deren angenehmes blau durch die Röte auf ihren Wangen erst recht hervorstach.
Selbstverständlich konnte der Dargin seine Magie nutzen, um an einem leblosen Ort wie der Wüste zu erschaffen. Da hatte er vollkommen Recht. Nachdenklich legte die Hundedame den Kopf schief. Genau genommen gab es überhaupt keinen Grund, es nicht zu tun. "Vielleicht willst du das ja und denkst deswegen darüber nach?", fragte Rin verspielt. Sie hatte ja keine Ahnung, wie sehr sie den Nagel damit auf den Kopf traf. "Hey, wenn du das machst, dann will ich auch mitmachen, okay? Buchhaltung kann ich nicht, aber mit Zahlen bin ich ansonsten ganz gut. Vielleicht wäre ich ja eine gute Verkäuferin?" Es war nur eine kleine Spielerei, nichts weiter als eine Fantasie, richtig? Natürlich hatte die Inuyama hin und wieder überlegt, ihren Job als Magierin irgendwann hinzuschmeißen, sich wieder einem sicheren, normalen Leben zu widmen, doch sie merkte zu oft, dass die Welt sie brauchte. Sie wollte helfen, ihre Mitmenschen beschützen, auch, wenn sie dafür ihr eigenes Leben immer wieder riskieren musste. Trotzdem war der Gedanke eines eigenen Blumenladens so verlockend, er streckte ihr erwartungsvoll die Hand entgegen und wartet darauf, dass sie annahm. Oh, wenn ihr Tag doch nur doppelt so lang wäre ... Ja, was wäre dann? "Ich kann mir vorstellen, dass es viele Leute glücklich machen würde." Der Familienvater, der seiner geliebten Ehefrau nach einer langen Schicht eine Rose mit nach Hause brachte. Das junge Pärchen, das über den frisch gesteckten Blumenstrauß ihre Liebe schwor. Der alte Herr, der seinem verstorbenen Ehemann jeden Tag auf's Neue seine Lieblingsblume auf das Grab legte. Blumen waren die Sprache der Gefühle, es war wirklich nicht fair, dass sie den Wüstenbewohnern so verwehrt bleiben sollte. Es war wirklich ein trauriger Gedanke. "Ich würde so gerne etwas daran ändern..."


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BeitragThema: Re: Rins Hundehütte
Rins Hundehütte - Seite 4 EmptyMi 26 Jul 2023 - 19:26

Es war schade, dass Charon und Rin sich hier nicht in der Mitte treffen konnten, aber schlussendlich kam es für beide Seiten aus der gleichen Motivation: Charon wollte Rin etwas Gutes tun, und Rin wollte Charon etwas Gutes tun. Sie waren beide Menschen, die lieber gaben als zu nehmen. Insofern mussten sie wohl akzeptieren, dass sie über bestimmte Aspekte ihrer Interaktionen hinwegsehen mussten, wenn sie sich nicht aneinander aufhängen wollten. „S-so groß? So groß ist der finanzielle Aspekt nicht, Rin“, meinte Charon peinlich berührt, strich sich die Haare zurück. Wie meinte sie das? Wusste sie, dass sein Geldbeutel... nicht so voll war, wie er vielleicht sein sollte? Das konnte wohl kaum sein. Rin kannte die Marken, von denen seine Kleidung, seine Haarpflegeprodukte, sein Nagellack, seine Salben, seine Parfüms stammten... Sie wusste, wie viel die kosteten. Unmöglich, dass da der Gedanke aufkam, dass ihm das Geld fehlen würde. „Ich bin ein S-Rang Magier, schon vergessen? Es ist nicht so, als würde ich kein Geld verdienen.“ Er lachte auf, auch wenn es ein hohles Lachen war. Keins, das von Herzen kam. So sehr er seine negativen Gefühle auch unterdrückte, war Charon Dargin jemand, der seine positiven Emotionen klar und deutlich ausdrückte. Sicherlich würde die Inuyama ein echtes Lachen von einem falschen unterscheiden können...

Mit ihren Blumen in der Hand konnte Charon dann tatsächlich nicht anders, als ehrlich und warm zu lächeln. Ja, er meinte das, wie er es sagte. Wenn er ihr Geschenk betrachte, dann fühlte es sich absolut nach Rin an. Ein Anblick, bei dem man nicht schlechter Dinge sein konnte. Darüber hinaus kamen ihm noch andere Gedanken. Diese Blumen... Sie kosteten so viel wegen dem Weg, den sie zurücklegen mussten, nicht wahr? Das hieß, wenn man sich diesen Weg sparte, dann konnte man den Preis ordentlich senken... oder?
„Vielleicht will ich das ja...“
Nachdenklich wiederholte der Dargin die Worte seiner Begleiterin. Sie hatte sie mehr oder minder im Scherz gesprochen, er dagegen ließ sie andächtig von seiner Zunge gleiten. Da gab es eine Resonanz, ohne Zweifel. Sich zurück in die echte Welt rufend schenkte er ihr ein Lächeln. „Sicher wärst du eine gute Verkäuferin. Wer könnte ein Angebot von dir abschlagen?“, lachte er. Vielleicht sollte er sich ernstere Gedanken zu dem Thema machen. Erst recht, wenn er nicht allein damit war. „Hehe... fragen wir bei Gelegenheit mal Lian, was er von der Idee hält. Er ist sicher auch nicht schlecht darin, Kunden zu umgarnen, wenn er sich ein wenig Mühe gibt.“ Mit einem Grinsen nickte Charon. Vielleicht war es nur ein dummer, spontaner Gedanke, aber es war ein Gedanke, der ihm Freude bereitete. Und vielleicht noch vielen anderen Menschen. „Vielleicht kann ich euch beiden dann auch ein bisschen mehr über die Sprache der Blumen beibringen. Oder darüber, welche Blütenblätter ein guter Zusatz für aromatischen Tee sein können. Hach, Rin, wir werden viel mehr Hobbies teilen können!“ Es war wohl keine Überraschung, dass der Dargin eine doch recht enge Verbindung zu Blumen hatte; ein einzelner Blick auf seine Kleidung genügte meist, um das festzustellen, und wer seine bevorzugten Zauber kannte, der ahnte es sicher auch. Der Gedanke, etwas, das ihn so sehr interessierte, mit seinen beiden besten Freunden vertiefen zu können, erheiterte das Weißhaar dann doch mehr als erwartet... aber gut, eventuell ließ er sich an der Stelle etwas zu sehr mitreißen. Endlos Zeit hatte er nicht, und große Verantwortung wollte wohl überlegt sein.

„Nun gut... ich denke auf jeden Fall darüber nach. Aber für heute haben wir noch andere Pläne“, lachte der Dargin warm – dieses Mal mit Herz. „Wir wollten nach Klamotten schauen, nicht wahr? Ich bin schon ganz gespannt darauf, dich verschiedenste Kleider ausprobieren zu sehen, hehe.“ Nachdenklich legte Charon eine Hand an sein Kinn, während die beiden aus dem Laden heraustraten, und nickte zufrieden vor sich hin. „Elegante Abendgarderobe steht dir sicher wundervoll... oh, meinst du, du könntest neue Badebekleidung brauchen?“

@Rin


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BeitragThema: Re: Rins Hundehütte
Rins Hundehütte - Seite 4 EmptyDi 1 Aug 2023 - 11:25

13 | @Charon
Das leere Lachen, das der Weißhaarige Rin entgegen warf, traf sie mitten ins Herz. Wie gerne hätte sie ihm gesagt, dass er ihr nichts vormachen musste. Er log sie nicht an, doch sie wusste genau, dass seine Worte sie ablenken sollten. Ablenken davon, dass er vielleicht gut verdiente, aber trotzdem nicht im Geld schwamm. "Ja, ich weiß, dass du das bist." Sie wendete den Blick ab. So sehr sie aber auch mit ihm darüber sprechen wollte, sie brachte es einfach nicht über's Herz. Es schien ihm so wichtig zu sein, diesen Eindruck vor ihr zu erwecken. Wie gerne sie doch verstanden hätte, wieso er das tat. Was hatte er davon? Glaubte er, dass ihr soetwas wichtig war? Oder war es ihm vielleicht selbst einfach so wichtig? Sie unterdrückte ein Seufzen, doch ihre zurückgeneigten Ohren verrieten, dass sie etwas beschäftigte. "Aber auch einem S-Rang Magier reicht das Geld für die Blumen für mehrere Mahlzeiten, oder nicht?"

Vielleicht wollte er es ja?
Ja wirklich? Ein eigenes Blumengeschäft? Die Rute der Canine hob sich, die Spitze begann, aufgeregt zu wackeln ehe sich der Rest auch noch anschloss. Wieso war sie bloß so begeistert von dieser Idee? "Heheh, garniemand! Zu der großen Rin Inuyama kann niiiiiemand nein sagen!" Sie neigte den Kopf ein wenig nach vorne, sodass auch die großen Hundeohnig ein wenig vorkippten und klimperte mit den Wimpern. Ihre eisblauen Äuglein konnten sich regelrecht in das Herz der Personen, die sie betrachteten, bohren! "Riiiiichtig?" Eigentlich scherzte sie nur ein wenig herum und so merkte sie überhaupt nicht, dass sie ihren Gegenüber gerade tatsächlich mit einem Hundeblick, der Herzen stehlen konnte, folterte. Wie so oft war sie sich dem Ausmaß ihrer eigenen Wirkung überhaupt nicht bewusst. "Oh ja! Der muss auch mitmachen, ob er will oder nicht. Und wenn er nicht als Verkäufer taugt, stecken wir ihn einfach in ein Maskottchenkostüm." Hm, was würde denn überhaupt zu einem Blumenladen passen? Vielleicht eine niedliche Biene oder Hummel? Das passte doch perfekt zu dem Falls, der doch so gerne Gelb- und Schwarztöne trug. Sie kicherte. Das war doch der ultimative Plan, jetzt mussten sie @Lian nurnoch davon überzeugen! Auf einmal hatte die Canine vollkommen vergessen, dass diese Sache als nichts mehr als ein kleines Hirngespinst, eine leere Idee gestartet war. "Au ja, ich kann es kaum erwarten!" Die Vorfreude in ihrer Stimme war schwer zu überhören. Sie lernte nur zu gerne neue Dinge, erst recht, wenn sie von dem Dargin kamen. Er war so unfassbar clever, wusste so viele Sachen, über die sie sich noch nie Gedanken gemacht hatte. Es war wirklich eine schöne Vorstellung, fast schon zu schön, denn es schmerzte fast ein wenig, zurück in die Realität zu kommen. Sie waren Magier, starke Magier, die äußerst wertvoll für ihre Gilde waren. Einfach aufhören, um ihre Blumenträume zu verfolgen, war unmöglich, oder? "Ja, genau! Klamotten!" Vorerst war es vermutlich das beste, nicht weiter darüber nachzudenken, so toll die Idee auch war.
"Hey!! Ich merke ganz genau, was du da vorhast!", meckerte sie, bließ gespielt übertrieben die Backen auf, ehe sie ihm ihren Ellenbogen in die Seite schob. Badebekleidung, hm? Ihre eigenen Gedanken mochten rein und unschuldig sein, aber so einen offensichtlichen Hintergedanken erkannte selbst sie! "Wie wäre es, wenn wir dir neue Unterwäsche kaufen, hm? Wir sind nicht nur wegen mir hier!" Sie kniff die Augen zusammen und fixierte ihn herausfordernd. Verhindern, dass sich über ihre Wangen ein rosa Schleier legte, konnte sie allerdings nicht, egal wie sehr sie sich bemühte. Wollte er sie wirklich so gerne in so hübscher und so knapper Kleidung sehen? Das war doch eigentlich normal, wenn man sich so nahe stand, oder? Ein bisschen ließ dieser Gedanke ihr Herz trotzdem höher schlagen. "Also wirklich brauchen tue ich eigentlich nichts. Wir können ja mal schauen, was es gibt ... und vielleicht hast du ja Glück." Der erste Laden war zum Glück schon nicht mehr weit entfernt. Vor dem Eingang blieb sie schließlich kurz stehen. "Was suchst du denn überhaupt?"


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BeitragThema: Re: Rins Hundehütte
Rins Hundehütte - Seite 4 EmptyDi 1 Aug 2023 - 14:31

Mit dem Ende der leidigen Geldthematik konnte sich Charon schöneren Themen widmen. Natürlich, Rin hatte Recht, auch für einen S-Rang Magier konnte das Geld mehr als eine Mahlzeit besorgen; da stimmte er ihr auch klar und deutlich zu. Sein Geschenk sollte dennoch nicht darunter leiden, sollte gleichermaßen von ihm kommen wie die Blumen, die sie ihm gab. Das Problem war in seinen Augen weniger, wer bezahlte, sondern höchstens der Preis der Blüten selbst. Wenn jemand mit seinen Fähigkeiten so einen Laden hatte, würde das jeden günstiger kommen - ein schöner Gedanke, nicht? Die Meinung teilte selbst Rin, bis aus einem kleinen Scherz eine ehrliche Faszination wurde. Sie bestand sogar darauf, dass niemand zu ihr Nein sagen konnte… richtig? Charon konnte nicht anders, als aufzulachen.
“Haha, da kann ich wohl nicht Nein sagen”, gab er zurück, seine Wangen leicht gerötet. Wie uncharakteristisch. Doch die Realität war grausam: Nicht einmal der große Stoiker Charon Dargin war in der Lage dazu, dem süßen Blick seiner Begleiterin zu widerstehen. Felsen und Gezeiten mochten ihm nichts anhaben, doch gegenüber Rins großen, blauen Augen wurde er dann doch zuverlässig schwach. “Zwischen dir und unserer Sonnenblume @Lian ist der Erfolg gesichert.” Natürlich hatte Charon als erstes Bild bei einem Maskottchenkostüm für seinen besten Freund im Kopf, wie die großen, gelben Blätter einer Sonnenblumenblüte sich von seinem Gesicht aus ausbreiteten, das bereits den perfekten Teint für ein Samenbett hatte. Allgemein gab die Sonnenblume wohl ein gutes Sinnbild für einen Blumenladen in der Wüste ab. Hm. Ein spannender Gedanke; den würde der Dargin im Kopf behalten.

Seufzend zuckte Charon mit den Schultern. “Du hast mich erwischt. Ich schätze, ich kann meine Absichten nicht vor dir verbergen”, gab er theatralisch zu und sah sie scheinbar schuldbewusst an. “Ich wollte dich doch tatsächlich auf unseren nächsten gemeinsamen Strandbesuch vorbereiten! Vergib mir meine Grausamkeit!” Niedere Ziele? Nichts dergleichen würde Charon je, je hegen! Schlussendlich war es doch Rin, nicht er, deren Gedanken zu Unterwäsche wanderten. Er musste schmunzeln. “Oh? Ich hatte nicht gedacht, dass du das im Sinn hattest bei der Bitte, meine Kleidung auswählen zu dürfen”, stellte er fest, nachdenklich eine Hand an sein Kinn legend. Aufmerksam lehnte er sich nach vorne, näherte sich dem geröteten Gesicht seiner Begleiterin. “Aber wo du es erwähnst, vielleicht ist es gar keine schlechte Idee. Etwas Frisches, etwas Neues, das kann man immer gebrauchen. Wenn du etwas siehst, das mir stehen würde, sag mir Bescheid, ja?”
Der Spieß war schnell umgedreht und anders als Rin zeigte Charon nicht den Ansatz eines Zeichens, dass das Gespräch ihm unangenehm wäre. War es ja auch nicht. “Etwas Bestimmtes suche ich nicht”, antwortete her, nahm das neue Thema wie selbstverständlich auf, ohne am Letzten festzuhalten, während er durch den Türrahmen ins Innere des Ladens blickte. Entspannt setzte er seinen ersten Schritt hinein. “Vielleicht ein schickes Oberteil, etwas Extravagantes… oder einfach noch ein paar Hosen, das der Wüste gut widersteht. Im Allgemeinen komme ich klar, aber Sandstürme sind wirklich der Feind aller guten Mode.” Mit einem Seufzen schaute er sich um, eine Hand in seine Hüfte gestemmt. “Wenn wir beide noch nicht recht wissen, was wir für uns selbst wollen, sollen wir dann vielleicht zuerst schauen, was dem jeweils Anderen gefallen könnte? Da kriegen wir vermutlich schneller Ergebnisse her”, stellte er fest und sah fragend zu Rin, ehe er sie angrinste. “Du hast ja ohnehin schon Gedanken dazu, worin du mich gern sehen würdest…”

@Rin


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BeitragThema: Re: Rins Hundehütte
Rins Hundehütte - Seite 4 EmptyMo 7 Aug 2023 - 19:17

14 | @Charon
Ha! Und wie Rin Charon erwischt hatte! So sehr, dass er nicht einmal versuchen konnte, sich zu rechtfertigen! Ihre Rute hob sich stolz in die Höhe. "Ich weiß noch nicht, ob ich dir das vergeben kann!" So sehr sie sich auch bemühte, ernst zu klingen, den verspielten, amüsierten Unterton konnte sie einfach nicht verbergen. Sie war sich so sicher, in dieser 'Diskussion' die Oberhand zu haben, doch da drehte der Dargin den Spieß eiskalt um. Hatte ihr Gesicht eben noch dem eines zarten Pfirsichs geglichen, erstrahlte es nun in der Farbe einer sonnengereiften Tomate. "Wa-was? Ich würde doch niemals...!" Eilig wendete sie sich ab, versteckte sich hinter ihren Händen, als ihr Gegenüber ihr immer näher kam. "Charon, bitte!" Wie gerne sie doch gerade im Boden versunken wäre. Sie hatte diese Aussage doch überhaupt nicht ernst gemeint! Oder? Natürlich hatte sie nichts dagegen, ihm auch dabei zu helfen, aber ... aber ... Ihr Herz hüpfte so schnell, ihr gesamtes Fell stellte sich auf. Das letzte Mal, als sie den Dargin in Unterwäsche gesehen hatte, war sie vollkommen betrunken von ihren eigenen Gefühlen gewesen, doch jetzt, wo sie vollkommen nüchtern war, hielt sie nicht einmal den Gedanken daran aus. "Ich halte m-mal Ausschau..." Vielleicht, wenn sie es schaffte. das konnte sie nicht garantieren.
Zum Glück ließ der Hellhaarige das Thema schnell ruhen, erzählte ihr stattdessen, was er wirklich brauchte - oder eher wollte. Er hatte Recht, selbst in der Wüstenstadt selbst war es schwer, gute Kleidung zu finden, die den extremen Wetterbedingungen, die dort herrschten, standhielt. Es würde sicherlich nicht einfach werden, etwas zu finden, das seinen Ansprüchen entsprechen würde, doch hin und wieder nahm sich Rin gerne einer harmlosen Herausforderung an! Inzwischen kannte sie den Dargin auch schon lang genug, um einschätzen zu können, was ihm gefiel, was er tragen würde, doch vielleicht sollte sie ihn bewusst ein wenig aus seiner Komfortzone locken? Das wäre doch die perfekte Rache für seinen fiesen Spruch von eben! "Das klingt nach einem guten Plan! Ich werde dir die allerhübschesten Klamotten heraussuchen, die du je getragen hast!" Sein Vorschlag passte nur zu perfekt in ihren Plan! Entschlossen reckte sie die Rute nach oben. Er würde schon noch sein blaues Wunder erleben! "T-tu ich gar nicht...!" Und schon zog sie das Schwänzchen wieder ein, gemeinsam mit ihrem Kopf. Er konnte die Sache wirklich nicht ruhen lassen, was?
Bevor er noch länger auf ihren Worten herumreiten konnte, nahm sie auch schon die Beine in die Hand und flitzte hinein in den Laden. "Bis gleich!" Ihre Beine trugen sie direkt in die Männerabteilung. Schon bevor sie sich ihrer Suche richtig widmen konnte, zog sie die ersten Blicke auf sich. War es wirklich so ungewöhnlich, eine Frau ganz ohne männliche Begleitung hier zu sehen? Sie schluckte ihre Nervosität herunter und verzog sich hinter die nächstbesten Kleiderständer. Irgendwie war es deutlich einfacher gewesen, die passenden Blumen für Charon auszuwählen. Sie war einfach ihrer Nase und ihrem Gefühl gefolgt. Doch hier gab es so viel mehr, auf das sie achten musste. Andere Leute, die richtige Größe, die richtige Farbe, der richtige Stoff und und und. Blitzschnell war der Gedanke an ihre Mini-Rache in den Hintergrund gerückt. Die Canine schüttelte sich. Irgendwie hatte sie sich das leichter vorgestellt. Aufgeben ging jedoch auf gar keinen Fall! Ziellos streunerte sie durch die Gänge, ihr Blick wanderte über all die verschiedenen Stücke, die nur darauf warteten, ausgesucht und mit nach Hause genommen zu werden. Doch nichts erschien ihr passend ... bis ... oh? Ihre Äuglein wurden groß. Das war ja fast schon zu perfekt! Und in der passenden Größe war es auch da! Eilig zog sie das Oberteil von der Stange, umklammerte es regelrecht mit ihren Fingern. Sie konnte ja nicht riskieren, dass es ihr noch jemand abnahm!
So schnell, wie sie in die Abteilung hineingehuscht war, verließ sie sie nun auch schon wieder. Sicher, sie hätte sich noch mehr Zeit nehmen können, um auch Charons anderen Wünschen nachzugehen, aber das hier war einfach zu gut. Sie musste es ihm sofort zeigen! Blaue Äuglein hielten aufmerksam Ausschau nach dem vertrauten, schneeweißen Schopf und kaum hatte sie ihn ausfindig gemacht, eilte sie ihm auch schon entgegen. "Charon, Charon! Schau!" Wie ein Hund, der gerade das perfekte Stöckchen gefunden hatte, stand sie vor ihm und streckte ihm das Hemd entgegen, das sie aufgestöbert hatte. Der fließende, seidige Stoff war verzieht mit dunklen Blumen, der Schnitt war locker, aber edel. Ihre Rute wedelte und wackelte wie ein kleiner Propeller. "Was sagst du?"


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BeitragThema: Re: Rins Hundehütte
Rins Hundehütte - Seite 4 EmptySa 12 Aug 2023 - 1:53

Oh, es war einfach zu süß, wie Rin auf einmal rot wurde und sich rechtfertigen wollte. Ihr war vermutlich bewusst, dass der Dargin sie aufzog, aber im ersten Moment hatte er sie kalt erwischt. So lieb er auch sein konnte... manchmal musste Charon die Leute um ihn herum einfach ein bisschen ärgern. Amüsiert lachte er, ehe er das Thema hinter sich ließ. „Ich danke dir“, neckte er nur leicht, als sie meinte, sie würde Ausschau halten. Irgendwie zweifelte er daran, dass die Inuyama eine Unterhose in die Hand nehmen würde, aber wenn er ehrlich war, fehlte es ihm an denen auch gar nicht. Die Schränke des Finsternismagiers waren eigentlich immer ausreichend gefüllt...

Entsprechend der Abmachung trennte sich Charon für den Moment von seiner Begleitung und sah sich in der Frauenabteilung um. Hier kaufte er selten etwas, auch wenn er durchaus mal hinein schaute – manche wirklich hübsche Oberteile wurden hier eingelagert, wenn sie doch theoretisch jeder tragen könnte. Gerade bei seiner Neigung zu weiter Kleidung konnte man hier schon einmal etwas finden. Jetzt suchte er aber eine andere Art Outfit. Etwas, das Rin tragen würde... Er wollte sich nicht zu sehr an seinem eigenen Stil orientieren, sie war schließlich ein ganz anderer Typ. Außerdem war es wohl gut, das Thema Badebekleidung für den Moment ruhen zu lassen. Elegante Abendkleidung hatte er doch vorhin angesprochen... ob es sich lohnte, in dem Sektor einmal zu schauen?
„Hm... das wäre wohl ein bisschen viel... Hm?“
Leise murmelte der Dargin seine Gedanken über das Kleidungsstück, das seinen Blick eingefangen hatte. Es war nicht wirklich, was er gesucht hatte, aber jetzt, wo er sich einmal vorgestellt hatte, wie es an Rin aussehen würde, ließ ihn das Bild nicht wieder los. Er wollte es sehen...! Aber jetzt war es erst einmal die Hundedame, die auf ihn zugeeilt kam, um ihm etwas vorzustellen. „Oh?“ Mit einem interessierten Lächeln blickte Charon sie an, wartete darauf, dass sie ihm zeigte, was sie meinte. Seine Augen weiteten sich leicht, als er das Hemd sah, das sie da hielt. „Hm... das ist auf jeden Fall interessant.“ Nachdenklich eine Hand an sein Kinn legend betrachtete der Dargin das Muster ein paar Momente lang. Auf den ersten Blick hatte er es nicht ganz zuordnen können, aber schnell erkannte er die ornamentalen Blüten und das komplexe, aber irgendwie doch simple Muster auf dem weißen Oberteil. „Ich muss sagen... nicht, was ich normalerweise trage, aber das ist schick! Es gefällt mir.“ Mit beiden Händen nahm er Rin das Hemd aus der Hand, sah es sich noch einmal aus der Nähe an, ehe er auflachte. „Eine gute Wahl! Eine, die mir vermutlich nicht ins Auge gesprungen wäre. Du hast wirklich einen Sinn für Mode, Rin.“

Natürlich sollte das Mädchen nicht leer ausgehen. Sich das Hemd über den Arm hängend reckte der Dargin den Kopf ein wenig. „Ich werde es gleich mal anprobieren, aber vorher... schulde ich dir noch eine Empfehlung.“ Gut, dass er schon etwas ausgesucht hatte. Sich von der Weißhaarigen weg drehend trat der Dargin an die Kleiderablage, die er eben noch betrachtete, und ergriff einen der Bügel, um der jungen Hündin das daran hängende Kleid zu demonstrieren. Es war vermutlich ganz schön viel – es war weit, es war weiß, es hatte ein Korsett und Rüschen und es konnte vermutlich sogar zu einer Hochzeit getragen werden... aber war das so schlecht? Inuyama Rin sah als Braut vermutlich mehr als hinreißend aus...

@Rin


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BeitragThema: Re: Rins Hundehütte
Rins Hundehütte - Seite 4 EmptySo 20 Aug 2023 - 11:49

15 | @Charon
Große Äuglein warteten ungeduldig auf das Urteil des Dargin. Seine erste Reaktion sorgte dafür, dass ihr Ruten-Propeller ein wenig ruhiger wurde, das Lächeln etwas schmaler. Interessant? War das wirklich alles, was er dazu dachte? Irgendwie wirkte er überhaupt nicht begeistert. Ja, sie war ein Risiko eingegangen, als sie das doch recht ungewöhnliche Hemd ausgewählt hatte, aber sie hatte trotzdem mit etwas mehr Begeisterung gerechnet. "Ich- ich kann dir auch etwas Anderes suchen, wenn dir das hier nicht gefällt." Ihre Seelenspiegel wanderten davon, blieben an irgendeinem zufälligen T-Shirt einige Reihen weiter hängen. Auf gar keinen Fall wollte sie, dass er etwas anzog, das ihm überhaupt nicht gefiel! So gemein war sie dann doch nicht, auch, wenn sie zuvor noch darüber nachgedacht hatte, um ihn ein wenig zu ärgern ... "Oh, dir gefällt es doch? Ich dachte schon du findest es fürchterlich!" Erleichtert atmete die Hundedame auf, ihre Gesichtszücke entspannten sich, das Lächeln wuchs wieder an. "Ich weiß wirklich nicht, ob ich das habe, aber es freut mich, dass ich dir etwas Neues zeigen konnte!" Sie faltete die Hände vor der Brust zusammen, sah ihr Gegenüber endlich wieder an. Eigentlich wählte sie einfach nur Kleidung aus, die ihr ins Auge sprang oder anderweitig gefiel, ob das nun viel mit Mode zu tun hatte, wusste sie nicht. Falls es so war, dann war es definitiv nur ein Zufall, denn sie hatte nicht die geringste Ahnung, was aktuell als 'in' galt. "Ich freue mich schon, dich darin zu sehen! Du wirst sicher wunderbar aussehen." Sie schenkte ihm ein strahlendes Grinsen. "Obwohl du ja sowieso in allem gut aussiehst!"
Aufgrund seiner leeren Hände hatte die Inuyama vermutet, dass Charon bisher noch nichts für sie gefunden hatte. Es brauchte eben manchmal seine Zeit, bis das ideale Stück gefunden war, das verstand sie! Doch mit ihrer Annahme lag sie vollkommen falsch. "Oh?" Er drehte sich fort und zauberte ein Kleid hervor, mit der sie nicht gerechnet hatte. Nichts, wirklich gar nichts, hätte sie darauf vorbereiten können, was sich der Dargin ausgesucht hatte. Ihr Kinn klappte nach unten, was sie sofort mit ihren Händen zu verbergen versuchte. "I-ist das dein Ernst?" Ein Zittern, das sich nicht unterdrücken ließ, lag in ihrer Stimme. "Das ... das ist doch ein Brautkleid...!" Damit traf er einen äußerst wunden Punkt bei der Canine. Hochzeiten, heiraten. Wie oft hatte sie als Kind davon geträumt und ihren Eltern davon vorgeschwärmt? Es war stets etwas gewesen, bei dem sie sich an der Seite ihrer Familie vorgestellt hatte. Das ging nun nicht mehr. Sie schniefte, eilige Handrücken wischten über ihr Gesicht. "Es ist so hübsch, aber ... ich kann das nicht anziehen..." Ein wackeliges Lächeln zwang sich auf ihre Lippen, hielt sich jedoch nicht lange. Nein, sie konnte einfach nicht, auch, wenn sie gar nicht vorhatte, zu heiraten, wenn es nur zum Spaß war. Ihr Kopf fiel nach unten, die zarten Schultern zuckten, als sie versuchte, ein Schluchzen zurückzuhalten. "Tut mir Leid ... ich will ... ich will gar nicht weinen." Trotzdem tat sie es, sie konnte ihren Körper einfach nicht davon abhalten, dicke Tränen an ihren Wangen hinabzuschicken. In den letzten Monaten hatte sie es so gut geschafft, ihre Eltern zu verdrängen, zu vergessen, was passiert war, doch nun holten die Erinnerungen sie wieder gnadenlos ein, nur wegen eines Kleides. "Tut mir Leid Charon. Bitte ver- vergib mir, ich weiß, dass du es nicht böse gemeint hast." Wenn man das Stück genauer betrachtete, konnte man vielleicht sogar ein einfach nur viel zu extravagantes Sommerkleid darin sehen, doch die Inuyama konnte das nicht.


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BeitragThema: Re: Rins Hundehütte
Rins Hundehütte - Seite 4 EmptyMo 21 Aug 2023 - 20:58

„Fürchterlich? Wie kommst du darauf?“, lachte Charon mit einem Kopfschütteln, als Rin ihre Gedanken teilte. Wieso nur musste sie immer so sehr an sich selbst zweifeln? „Ich hoffe, du kommst irgendwann über solche Sorgen hinweg. Ich finde deinen Sinn für Mode sehr ansprechend, Rin.“ Dass er sie nicht einfach bitten konnte, hier und jetzt damit aufzuhören, war selbstverständlich. Die Inuyama hatte nicht das gleiche Vertrauen in sich, das er ihr gegenüber empfand, und dieses Vertrauen entstand nicht einfach so. Der Dargin konnte nur hoffen, dass sie ihn irgendwann im Spiegel seiner Augen betrachten können, wenn er ihr nur oft genug zeigte, wie sehr er sie schätzte. Das wollte sie aber vermutlich gerade gar nicht hören. Anstatt sich selbst redete sie lieber ihn schön. „Auf jeden Fall, ich probiere es gleich an“, nickte er fröhlich. „Aber zuerst einmal... bist du dran.“
Stolz präsentierte Charon, was er an Rin am Liebsten sehen würden – zumindest von den Sachen, die ihm hier im Laden aufgefallen waren. Ihr Schock war ziemlich offensichtlich – sie sah daran wirklich nur ein Brautkleid, hm? „Das ist doch kein Brautkleid“, lachte das Weißhaar gelassen, winkte ab. Natürlich war ihm bewusst, dass es ganz schön groß und viel war, ein eindrucksvolles Kleid, das zwar keine nackte Haut zeigte, aber durchaus mit einer gewissen Energie und Erwartungshaltung einher ging. Sollte sie sich dagegen entscheiden, würde er das natürlich akzeptieren... aber die Reaktion, die tatsächlich kam, erwartete der Dargin absolut nicht. Plötzlich zitterte das Hundemädchen. Tränen traten aus ihren Augen. Geschockt weiteten sich Charons Augen, als er realisierte, wie emotional seine Begleiterin auf einmal würde. Wie hätte er damit rechnen können?

„Hey, ist schon okay. Kein Grund zur Entschuldigung.“

Nachdem er sich gefangen hatte, ging Charon leicht in die Knie, ein sanftes Lächeln auf seinen Lippen, während er sich auf Rins Augenhöhe begab. Ihre Blicke trafen sich, und er begegnete ihr mit völliger Ruhe. Er lachte nicht, wie zuvor, aber seine positive Haltung war nicht verschwunden. Ganz im Gegenteil. „Es gibt nichts zu vergeben. Ich habe das falsche Kleid ausgesucht... das kann passieren. Du musst es nicht anziehen, okay?“ Sanft legte er seine freie Hand auf den Kopf des Mädchens, streichelte zart darüber, darauf achtend, nicht ihre Ohren zu berühren und es nicht wie das Tätscheln eines Hundes wirken zu lassen. „Hängen wir das Kleid einfach wieder weg, ja? Ich gehe das Hemd anprobieren und danach gehen wir woanders hin. Es gibt noch bessere Läden als den hier.“ Natürlich hatte Charon keine Ahnung, wieso genau Rin so stark auf das vermeintliche Hochzeitskleid reagierte. Sie hatte ihm ein wenig über ihre Vergangenheit erzählt, aber viel behielt sie immer noch für sich. Ob Lian es wohl eher verstand als er? Naja... das war jetzt auch nicht wichtig. Wie besprochen hing er das Kleid wieder zurück, ehe er die Inuyama an die Hand nahm und still an ihrer Seite weiter nach hinten in den Laden trat. Ohne zu Zögern oder auch nur kurz stehen zu bleiben ging er hinüber zu der Umkleide, trat hinein und zog den Vorhang hinter sich zu... und erst jetzt, wo sie beide hier drin waren, wo niemand sie sehen konnte, ließ er die Hand von Rin los.
„Setz dich“, forderte er freundlich auf, deutete auf den einen, kleinen Hocker in der engen Umkleide, während er selbst sich mit dem Rücken an die gegenüberliegende Wand lehnte. Mit einem Grinsen hielt er seine rechte Hand auf. „Und gib mir das Hemd, ja?“ Natürlich hatte er nicht tatsächlich vor, sich umzuziehen – nicht gleich jetzt. Erst, wenn Rin wieder draußen war. Aber erst einmal wollte er ihr die Gelegenheit geben, sich ein wenig zu beruhigen. „Entschuldige, wenn ich dich überfordert habe. Das war keine Absicht“, meinte er und legte leicht den Kopf schief, während er die Jüngere ein wenig betrachtete. „Magst du mir ein bisschen was von dem erzählen, was dich beschäftigt...? Ein kleines bisschen nur. Am Besten die schönen Gedanken.“

@Rin


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BeitragThema: Re: Rins Hundehütte
Rins Hundehütte - Seite 4 EmptyMo 4 Sep 2023 - 10:27

16 | @Charon
Entschuldigend legte die Canine die Ohren zurück. "Ach, halt so..." Ihre Worte waren leise, sie wollte nicht zugeben, dass seine anfängliche Reaktion sie hatte sofort zweifeln lassen. "Danke, Charon." Ob sie ihm diese Hoffnung je erfüllen können würde? Wirklich sicher war sie sich da nicht. Egal was sie versuchte, egal, wie gut der Tag bisher gelaufen war und wie gut sie sich mit sich selbst gefühlt hatte, sobald sie auch nur den kleinsten Grund bekam, rutschte sie sofort wieder in ihre Selbstzweifel ab. Sie konnte es einfach nicht abstellen. Selbst ehrliche, aufmunternde Worte konnte sie dann nur schwer annehmen. Eigentlich wusste sie, dass der Dargin es so meinte, wie er es sagte, sie nicht anflunkerte, aber es wirklich für sich annehmen konnte sie nicht. Trotzdem schenkte sie ihm ein kleines Lächeln und ein zartes Schwanzwedeln. "Ich freue mich schon, dich darin zu sehen."
Zuerst durfte sie aber noch sehen, was der Hellhaarige für sie ausgewählt hatte. Dass ihre Reaktion über das pompöse Kleid so ausfiel, hätte wohl niemand erwartet, nicht einmal die Hundedame selbst. Bevor sie sich versah, kullerten dicke Tränen an ihrem Gesicht herab. Im Gegensatz zu ihrem Gegenüber konnte sie einfach nicht ruhig bleiben, egal wie sehr sie sich bemühte. Die Gedanken wollten sich einfach nicht aufhalten lassen. Hinzu kam das schlechte Gewissen Charon gegenüber, das sie nur umso mehr Schluchzen ließ. "O-okay...", schniefte sie, traute sich jedoch nicht, den Blick anzuheben. Auch, wenn er es nicht aussprach, er musste enttäuscht von ihr sein. Sicherlich hatte er sich gefreut, sie in dem Kleid zu sehen und sie hätte ihm diesen Wunsch einfach erfüllen sollen. Sie wollte doch überhaupt nicht so ein großes Drama aus der Sache machen! Er hatte es doch selbst gesagt, es war doch überhaupt kein Brautkleid. Wieso konnte sie nicht einfach normal darauf reagieren? Wieso konnte sie ihre Vergangenheit nicht endlich hinter sich lassen? Egal, wie oft sie deshalb weinte, es änderte doch nichts daran. Weder veränderte es etwas, noch machte es es das nächste mal leichter. Der Schmerz war stets gleichgroß. Mit weiterhin gesenktem Blick ließ sie sich an der Hand nehmen und folgte. Vermutlich war es gut, dass sie keiner sah, denn ein junger Mann, der ein weinendes Mädchen hinter dem Vorhang der Umkleidekabine verschwinden ließ, hinterließ garantiert keinen guten Eindruck.
Wie von ihm gebeten ließ sie sich auf dem kleinen Hocker in der Ecke nieder und reichte Charon das Hemd. Wären die Umstände anders gewesen, wäre sie schon, bevor sie überhaupt die Kabine betreten hatte, feuerrot angelaufen. Doch gerade waren ihre Gedanken viel zu wirr und beschäftigt. "Ich weiß, dass es nicht deine Absicht war...", entgegnete sie während sie sich mit den Händen über die Oberarme fuhr. "Du bist nicht schuld, du kannst nichts dafür. Ich hätte nicht so reagieren dürfen." Auf gar keinen Fall wollte sie, dass er sich schuldig fühlte, schließlich hätte er niemals wissen können, dass sie so reagierte. Sie hätte ihn nicht einmal vorwarnen können, da sie es selbst nicht gewusst hatte. "Ich- ich ... ich weiß nicht." Ihre Finger kniffen in den weichen Stoff ihrer Jacke, zupften an diesem herum. Sie konnte es zumindest versuchen.  "Ich habe als Kind immer davon geträumt, zu heiraten..." Ihr Gesicht fing beinahe schon Feuer, als sie die Worte aussprach. Es war ihr furchtbar peinlich, doch sie hatte bereits von Kleinauf eine kleine Vorliebe für Romantik und Kitsch gehabt. "Also hat mich meine Mutter hin und wieder in weiße Bettlaken und sowas gepackt, als hätte ich ein richtiges Brautkleid an. Sie hat immer gesagt, sie kann den Tag nicht erwarten, an dem ich meine große Liebe finde und vor dem ... dem Altar stehe. In einem echten Kleid." Sie atmete tief ein, als ihre Stimme stockte. "Und ich dachte immer, dass sie an meiner Seite sein würde für alles, was diesen Tag betrifft." Dass nicht nur ihre Mutter, sondern auch ihr Vater die ersten sein würden, die sie je in einem Hochzeitskleid sehen würden, es gemeinsam mit ihr auswählen würden. "Aber ... das geht jetzt alles nicht mehr." Ihre Hände wanderten hinauf zu ihrem Gesicht, verdeckten dieses. Sie wollte mit Freude an diese glücklichen Momente zurückdenken, wieso fühlte sie sich nun umso mehr so, als würde es sie zerreißen? "Ich ... das ist zu viel ..." Es tat einfach zu sehr weh, ihr Herz hielt das nicht aus.
"Charon, kannst- ... kannst du mich bitte einfach in den Arm nehmen?"


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BeitragThema: Re: Rins Hundehütte
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Wäre Charon bewusst, dass Rin glaubte, er wäre enttäuscht von ihr, würde es ihm das Herz brechen... aber das war ihr sicher bewusst. Die rationale Seite der Inuyama wusste genau, dass Charon sie schätzte und für sie da sein würde, dass er sich nicht an ihrer Reaktion störte und keines ihrer Gefühle gegen sie wertete. Aber es war nicht die rationale Seite, die ihr Inneres gerade dominierte. So, wie es stand, freute sich der Dargin schon darüber, dass Rin tatsächlich mit ihm kam, ohne sich dagegen zu sträuben. Während sie da in der Umkleide saß und sich dafür entschuldigte, wie sie reagiert hatte, konnte er ihr nur ein warmes Lächeln schenken. „Ist schon okay“, versicherte er ruhig, bat die Inuyama darum, ihre Gedanken mit ihm zu teilen – bevorzugt die, die sie eher glücklich als traurig machen würden. Und sie versuchte es, sie versuchte es ehrlich. Das merkte er, auch wenn es ihr schwerfiel, darüber zu sprechen. Über das Thema einer Hochzeit und ihre Mutter, die bei ihrer Fantasie mitgespielt hatte. Es ging also um den Verlust ihrer Eltern. Mit leichter Sorge senkten sich die Augenbrauen des Dargin, ehe er näher an sie herantrat. „Natürlich kann ich das“, versicherte er ihr leise, während sich seine Arme um ihre Schultern legten und ihren zarten Körper leicht an seine Brust zogen. „Du bist schließlich nicht allein.“

Entspannt ließ Charon etwas Zeit vergehen, damit Rin die Gelegenheit hatte, sich wieder ein wenig zu beruhigen. Gerne spendete er seine Nähe, seine Wärme, seine Zeit, damit sich seine beste Freundin besser fühlte. Sie war ein gutes Stück kleiner als er, und die Art, wie seine Wange auf ihren Haaren auflag, erinnerte ihn an die Nacht, die sie geteilt hatten. Nur zu zweit, zum ersten Mal. Damals war es eine sehr schöne Erfahrung gewesen, auch wenn er rückblickend wünschte, mehr Rücksicht auf die Gefühle der Hundedame genommen zu haben. Träge legte sich sein Blick auf ihr niedrig liegendes Ohr und ein Schmunzeln legte sich auf seine Lippen, während er gegen den Drang kämpfte, leicht hinein zu beißen. Rin war wirklich zu süß...
„Es tut mir leid, dass du deinen Hochzeitstag nicht mit den Menschen verbringen kannst, die dir am Meisten bedeutet haben“, sprach er schlussendlich leise, nachdem mehrere Minuten vergangen waren und in das an ihn gepresste Mädchen ein wenig Ruhe eingekehrt war. Sanft strich seine Hand über ihren Rücken. Ihm war bewusst, dass er ein Risiko einging, wenn er dieses Thema ansprach, aber es war ihr wichtig. Das wollte er nicht totschweigen. „Es ist vermutlich ein schwacher Trost, aber... du wirst nicht allein sein, wenn es soweit ist. Sicher nicht. Ich werde auf jeden Fall an deiner Seite stehen.“ Natürlich ging das Konzept der Ehe gegen alles, wofür Charon stand. Natürlich war es eine Instanz, die er als veraltet ansah und der er selbst nicht hinterher jagte. Aber für Rin war es wichtig, also war es wichtig. Er musste nicht an die gleichen Dinge glauben wie seine Freunde, nur damit deren Glauben Wert hatte. Offensichtlich... hatte eine Hochzeit auch ihre guten Seiten. Und wenn Rin diesem Punkt erreichte, dann würde er sich für sie freuen. Er lächelte, während sich seine Umarmung festigte.

„Entschuldige, Rin... ich kann die Vergangenheit nicht ändern“, gestand er sich eine unangenehme Unzulänglichkeit ein. Wenn es jemand konnte, dann sollte er es sein. Aber leider lag das außerhalb dessen, was er erreichen würde. „Aber ich will, dass du eine glückliche Zukunft hast. Und ich werde alles dafür tun, dass du sie genießen kannst. Weil du mir wichtig bist...“

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BeitragThema: Re: Rins Hundehütte
Rins Hundehütte - Seite 4 EmptySa 30 Sep 2023 - 13:10

17 | @Charon
Schniefend drückte die Canine das Gesicht gegen die Brust ihres besten Freundes. Es tat ihr bereits jetzt Leid, dass sie feuchte Flecken darauf hinterlassen würde, doch sie brauchte seinen Halt gerade mehr als alles andere. Er würde es ihr sicherlich verzeihen und falls nicht, würde sie ihm ein Neues kaufen. Unkontrolliert kullerten die Tränen an ihren Wangen hinab und wurden früher oder später von dem weichen Stoff aufgefangen. Ihre Finger klammerten sich an seinen Rücken, als wäre der das Einzige, was sie davon abhielt, komplett in ihrer Trauer zu versinken. Es tat gut, in diesem Moment nicht alleine zu sein. Auch, wenn Charon den Schmerz nicht lindern konnte, er machte ihn zumindest erträglich. Seine Gegenwart war wie ein warmes Trostpflaster. "Es ... Es muss dir nicht Leid tun." Schließlich war es ihre Last, sie hatte sie zu tragen und niemand sonst. Genau deswegen verriet sie für gewöhnlich niemandem etwas von ihrer Vergangenheit. Sie wollte nicht, dass Leute mit ihr litten. Sie wollte eine Quelle der Freude in einer Welt, die sowieso schon traurig genug war, sein. Doch daran scheiterte sie heute. Niemand konnte immer glücklich sein, das wusste sie selbst, aber sie wünschte sich trotzdem, es zu sein. "Nein ... es ist ein großer Trost", widersprach sie entschlossen, auch, wenn ihre Stimme noch immer leicht zitterte. Sie hatte inzwischen eine zweite Familie gefunden und auch, wenn diese ihre erste nicht ersetzen konnte, liebte sie sie über alles. Sie wollte, dass ihre Freunde an ihrem großen Tag da waren. "Ich freue mich darauf, dich- dich bei mir zu haben" Sie lächelte und auch, wenn es ein schweres, von Herzschmerz getrübtes Lächeln war, es war ehrlich. Sie wusste, dass sie und er nicht die selben Ansichten in Sachen Liebe teilten, dass er, wenn es nach ihm ginge, vermutlich einen riesigen Bogen um alles, was mit Hochzeit zu tun hatte, machen würde. Doch für sie machte er eine Ausnahme und das wusste sie zu schätzen. "Es bedeutet mir wirklich viel." Langsam, die Äuglein noch immer halb geschlossen, hob sie den Kopf von seiner Brust, legte stattdessen ihre Lippen sanft auf seine Wange. "Danke."
Langsam aber sicher versiegten ihre Tränen, der lähmende Schmerz verzog sich wieder in eine der hinteren Ecken ihres Herzens und sie konnte sich zunehmend aus seiner warmen Umarmung lösen. "Ich würde gar nicht wollen, dass du das für mich tust." Die Macht, die Vergangenheit zu verändern war nichts, was in Menschenhände gehörte. Es konnte sich so viel verändern. Was, wenn sie Charon und auch Lian niemals kennengelernt hätte, wenn ihre Eltern nicht gestorben wären? Wenn sie sich entscheiden müsste? Das war eine Wahl, die sie weder treffen konnte, noch wollte. "Danke, Charon. Du bist mir ebenfalls wichtig." Sie schniefte, doch dieses Mal waren es Tränen der Erleichterung, die in ihren Augenwinkeln brannten. "Deshalb werde ich auch immer an deiner Seite sein. Um dich zu beschützen oder um dich aufzufangen. Egal was passiert, ich will für dich da sein, so wie du für mich." Sanft nahm sie seine Hände in ihre. Das waren nicht nur Worte, es war ein Versprechen. Eines, das sie niemals brechen würde, solange sie die Wahl hatte. Komme, was wolle, sie würde ihn beschützen, auch mit ihrem Leben. Genau so, wie es ihre vierbeinigen Blutsverwandten ebenfalls tun würden. Niemals mehr würde sie einen geliebten Menschen sinnlos von dieser Welt gehen lassen. Tief atmete die junge Frau durch, die Last auf ihren Schultern fühlte sich ein wenig leichter an. Ob sie jemals voll und ganz über den Verlust ihrer Eltern hinweg kommen würde? Vermutlich nicht. Doch zumindest konnte sie daraus die Kraft ziehen, im Hier und Jetzt die Leute zu beschützen, die ihr wichtig waren. Mit den Schultern strich sie sich die Tränen aus den Augen, denn seine Hände wollte sie noch nicht loslassen. "Jetzt probier lieber endlich dein Hemd an, sonst fangen die Leute noch an, Fragen darüber zu stellen, was wir so lange hier machen." Sie kicherte.


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BeitragThema: Re: Rins Hundehütte
Rins Hundehütte - Seite 4 EmptyDo 5 Okt 2023 - 19:03

Ein großer Trost? Charons Herz schlug etwas höher, als er die Worte der Inuyama hörte. Sicherlich würde er nicht den gleichen Stellenwert einnehmen können wie ihre Eltern, daran auch nur zu denken wäre rücksichtslos. Aber... ihr so viel zu bedeuten, dass sie selbst ihn als wertvollen Trost für ihr vernarbtes Herz anerkannte, fühlte sich gut an. Wahre Freude lag in seinen Augen, als er das Hundemädchen anlächelte. „Ich freue mich auch darauf.“ Der Tag, an dem Rin ein tiefes, ehrliches Lächeln tragen konnte, das keine Schmerzen mehr versteckte... Es war ein wunderschöner Gedanke. Ihr Lächeln war jetzt schon so hübsch. Wie viel schöner konnte es noch werden?
Langsam lösten sich die beiden Magier wieder voneinander, als Rin für den Moment wieder ihren Frieden gefunden zu haben schien. Wie immer waren ihre Worte so rein und vernünftig. Charon hätte es sich denken können; Rin würde nicht wollen, dass jemand für sie die Vergangenheit änderte. Sie selbst würde es aber sicher ohne zu Zögern zu seinem Wohle tun, wenn sie es könnte. Sie würde eine Menge für ihn tun. „Das weiß ich doch“, schmunzelte der Dargin und legte ihr sanft eine Hand auf ihren weißen Schopf. „Ich verlass mich auf dich. Wenn ich mich mal wieder übernehme, musst du auf mich aufpassen, ja?“ Es hatte eine Zeit gegeben, da hatte sich Charon als reiner Beschützer gesehen, der auf Rin und Lian aufpassen und sie verteidigen musste, und auch heute noch würde er das ohne Frage tun. Aber Vieles hatte sich in den letzten Jahren geändert. Die beiden waren lange keine Anfänger mehr und er selbst, obwohl auch er stärker geworden war, fühlte sich nicht mehr ganz so unantastbar, wie er es damals noch geglaubt hatte. Eventuell war das ein gutes Zeichen. Ein Zeichen dafür, dass er sich nicht mehr so sehr überschätzte.

„Haha! Dann lass sie doch fragen“, lachte Charon auf, während er langsam eine seiner Hände aus dem Griff der Weißhaarigen nahm. „Du weißt, dass ich meine Hände brauche, wenn ich ein Oberteil anziehen will, oder?“ Frech und fröhlich legte er die Finger an den unteren Saum seines weichen Sweatshirts, ehe er dieses in einer flinken Bewegung von seinem Körper zog und beiseite legte. War ja nicht so, als würde Rin seinen Oberkörper nicht zur genüge kennen, und den feuchten Fleck von ihren Tränen brauchte er nicht unbedingt den Rest des Tages an seiner Brust. Außerdem hatte er ja immer noch das enge, schwarze Unterhemd an, das ihn zumindest ein wenig bedeckte, während er das neue Hemd überstreifte und sich ein wenig streckte. „Na? Wie sehe ich aus?“ Viel Platz für Posen hatte er hier in der Umkleide nicht, aber es würde reichen. Ein zufriedener Blick in den Spiegel hatte seine Entscheidung auch schon gefestigt. „Mir gefällt es. Ich denke, ich behalt es gleich an!“
Die Stimmung wieder gelockert machte sich Charon ans Zahlen und fand sich auch schon bald wieder auf den sandigen Wegen der Stadt wieder, bereit, den nächsten Laden aufzusuchen. Fröhlich lockerte er seine Schultern ein wenig, reckte seinen Hals in der warmen Wüstensonne. „Hach ja... Ich muss sagen, so wach und erfrischt wie heute fühle ich mich selten. Ich muss echt gut geschlafen haben letzte Nacht“, stellte er fest und schob eine Hand in seine Hosentasche, während er Rin den anderen Arm zum einhaken anbot. „Was dagegen, wenn ich noch eine Nacht länger bei dir bleibe? Das war echt angenehm, hehe.“ Die schlechte Stimmung geflissentlich hinter sich lassend, wie er es doch immer so leicht machte, fokussierte sich Charon auf die schönen Seiten des Tages und der Nacht. An Rins Seite fühlte er sich wohl. Ganz egal, wen sie irgendwann heiraten würde... Die Verbindung, die sie miteinander teilten, würde nicht gekappt werden. Da fühlte sich der Dargin recht sicher. Und das, obwohl Liebe für ihn doch normalerweise etwas war, das alle anderen Beziehungen entwertete. „Was meinst du, was sollen wir heute Abend kochen? Wir sind ja eh schon einkaufen, da können wir gleich ein paar frische Zutaten holen... Die darfst du auch gern allein bezahlen, wenn es dich glücklich macht, haha!“

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BeitragThema: Re: Rins Hundehütte
Rins Hundehütte - Seite 4 EmptyMi 11 Okt 2023 - 19:05

18 | @Charon
Sanft kniff die Hundedame die hellen, blauen Äuglein zusammen, ließ ihrem Gegenüber ein Lächeln zukommen, das selbst Eisberge hätte schmelzen können. Ja, sie würde eine Menge für Charon tun. Nicht noch einmal würde sie einfach dabei zusehen, wie Menschen, die ihr die Welt beteuteten, ihr entrissen wurden. Sie war stark geworden, um die Welt zu einem besseren Ort machen zu können, doch sie war es auch geworden, um die Leute, die ihr wichtig waren, beschützen zu können. "Ich werde da sein, versprochen", erwiderte sie ohne zu zögern. Dafür waren Freunde schließlich da.
Als der Dargin begann, sich umzuziehen, wendete Rin sofort den Blick ab, richtete ihn auf den dicken Vorhang, der sie von der Außenwelt trennte. Es gehörte sich schließlich nicht, zu gucken, ganz egal, wie viel sie schon von ihm gesehen hatte und ob er noch etwas trug oder nicht. Außerdem wollte sie nicht, dass er sah, wie sie knallrot anlief - auch, wenn genau das sowieso passierte, als er sich ihr im neuen Hemd präsentierte. Wieso fragte er überhaupt? Die Antwort war doch offensichtlich und er wusste es genauso gut wie sie: "Du siehst fantastisch darin aus." Sie hatte keinen rund zu lügen. Verlegen zupfte sie am Saum ihrer Kleidung herum, lächelte zart vor sich hin. Es war ein schönes Gefühl, etwas gefunden zu haben, das dem Hellhaarigen nicht nur gefiel, sondern ihn sogar so sehr begeisterte, dass er es gar nicht mehr ausziehen wollte. Klopfend wedelte ihr Schweif zwischen einem Hockerbein und der Kabinenwand hin und her.
Zurück in der warmen Wüstenluft schielte die Hundedame immer noch wieder und wieder hinüber zu ihrem Begleiter, einfach um sicherzugehen, dass er das von ihr ausgewählte Hemd noch immer trug und dass das alles nicht doch nur ein zu schöner Traum war. Doch der heuige Tag war wirklich echt. "J-ja? Ist das so?" Die Worte des Dargin erfüllten sie mit Wärme. Es war schwer zu glauben, dass ihre Gegenwart solch einen positiven Einfluss auf jemanden hatte, doch sie wusste, dass er sie nicht anlügen würde. Wenn er es so sagte, dann entsprach es zweifelsohne der Wahrheit. Ihr Arm schlüpfte zwischen seinen. "Natürlich. Du bist immer willkommen." Ihre Seelenspiegel wanderten die Straße entlang, doch als sie ihre Antwort gab, blickte sie ihm direkt in die Augen. "Ich würde mich freuen!" Die Canine mochte eine offene, recht extrovertierte Person sein, doch irgendwann brauchte auch sie einfach ihre Ruhe. Nicht jedoch, wenn sie Zeit mit Charon verbrachte. Er konnte stunden-, nein, sogar tagelang an ihrer Seite bleiben und sie hätte niemals genug von ihm. Egal, wie sich ihr Leben noch verändern würde, sie konnte sich nicht vorstellen, ihn nicht trotzdem an ihrer Seite zu haben. "Pfff, wie gnädig von dir!", meckerte sie, zog eine übertriebene Schnute während sie ihm leicht gegen das Schienbein 'trat'. "Quatsch, klar, kann ich machen." Sie schüttelte ihren schmollenden Gesichtsausdruck ab und schenkte ihm stattdessen ein breites Grinsen. An sich war seine Idee wirklich wundervoll, da gab es eigentlich nur ein Problem. "Aber Charon ... ich weiß nicht, ob du es schon weißt, aber ... naja ... ich kann zwar backen ... aber ich bin katastrophal im Kochen." Es war ihr enorm peinlich, das zuzugeben, doch es war besser, ihn jetzt darüber aufzuklären, als ihn die Katastrophe live miterleben zu lassen. Sie besaß in ihrem Zimmer zwar Herdplatten, doch diese wurden maximal dazu genutzt, um Butter zu erweichen oder Milch zu erhitzen. Sämtliche Versuche, damit eine herzhafte Mahlzeit zu kreieren schlugen so fatal fehl, dass sie komplett aufgehört hatte, es zu versuchen. Sie wollte nicht riskieren, dass irgendwann der gesamte Turm in Flammen aufging, weil sie es geschafft hatte, ihr Gemüse abzufackeln. Entschuldigend wackelte ihre Schweifspitze, die Ohren hatte sie leicht zurückgelegt. "Also wenn du nicht zufällig richtig gut darin bist, wäre es vielleicht besser, wenn wir uns einfach irgendwo etwas mitnehmen. Wir können ja so tun, als hätten wir es selbst gekocht, indem wir es dann hübsch auf Tellern anrichten." Sie kicherte. Eigentlich eine total dumme Idee, aber manchmal durfte man auch ein wenig schummeln. Es tat ja in diesem Fall niemandem weh! "Und wenn du Lust hast, können wir dann noch was spielen oder so. Magst du Kartenspiele? Oder Brettspiele?"


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BeitragThema: Re: Rins Hundehütte
Rins Hundehütte - Seite 4 EmptyMo 16 Okt 2023 - 15:17

Dafür, dass Rin die Umkleidekabine sehr traurig betreten hatte, wirkte sie ziemlich glücklich, als die beiden Magier sie wieder verließen. Die sanfte Röte, die dabei auf ihren zarten Wangen lag, erwähnte der Dargin bewusst nicht. Als Gentleman war selbst er gelegentlich in der Lage, zeitgleich zu genießen und zu schweigen. Erst draußen sprach er wieder, warf einen Gedanken auf, der vielleicht etwas kontraproduktiv für Rins rationale Findung eines Begriffes für die Beziehung war, die die beiden teilten. Trotzdem nahm sie mehr als willig an. “Zu lieb von dir. Wenn du nicht aufpasst, wird das noch zur Gewohnheit”, lachte er fröhlich. Gefallen würde ihm der Gedanke schon. Lange Zeit hatten die Inuyama und der Dargin sich nur mit Lian als Bindeglied getroffen. Dann, als sie endlich Zweisamkeit für sich entdeckt hatten, war plötzlich alles so kompliziert geworden. Jetzt, wo sie wirklich ungezwungen miteinander umgehen konnten, freute sich Charon wirklich über jeden Augenblick an der Seite der Hundedame. Er hatte das Gefühl, sie tat ihm gut.
Der Vorschlag, dass sie ja zusammen kochen könnten und Rin ihm dieses Mal gerne die Zutaten spendieren konnte, kam gut an - so viel sagte ihm ihr überzogenes Gemecker und der sanfte Tritt. Ja, wirklich, es war gnädig von ihm! “So bin ich eben”, bestätigte er gönnerhaft und grinste auf das süße Mädchen herab. Sein Vorschlag schien nur ein Problem zu haben: Rin war der Meinung, sie könne nicht kochen.

“Na, das ist doch umso besser!”

Mit einem warmen Lachen legte sich der Dargin eine Hand auf die Brust. “Das klingt doch nach einer wundervollen Gelegenheit, mich für all dein leckeres Gebäck zu revanchieren”, meinte er fröhlich, strahlte geradezu. Wie oft hatte er schon ihre Kuchen, Muffins, Schokolade und anderen Leckereien gegessen? Es freute ihn, ihr zumindest eine Kleinigkeit als Entschädigung entgegen zu bringen. “Ich würde nicht sagen, dass ich richtig gut bin, also verstehe ich, wenn du ablehnst… aber ich kann durchaus kochen. Klassisch, hausmännisch. Die eine oder andere solide Mahlzeit bekomme ich schon hin, also… Wenn du mir zumindest die Chance geben möchtest, würde ich dich gerne einmal bekochen.” Das war ihm tatsächlich noch lieber, als sich von ihr ein feines Essen spendieren zu lassen. Charon sah sich selbst als jemanden, der sich die guten Dinge in seinem Leben verdiente. Der hart arbeitete und seine Unabhängigkeit beibehielt. Gelegentlich brachten ihn seine Gewohnheiten in Schwierigkeiten und schnitten doch recht übel in seinen inzwischen eigentlich sehr soliden Verdienst ein, aber schlussendlich schaffte er es, sich über Wasser zu halten. Und das in den meisten Fällen, ohne sich etwas durch Andere bezahlen zu lassen. Insofern konnte er nur hoffen, dass seine mittelständige Küche auch für den feinen Gaumen einer Inuyama gut genug sein durfte.

“Ich bin ein großer Freund von Kartenspielen, ja. Auch wenn ich aus Kostengründen vor einer Weile mit Poker aufgehört habe”, nickte Charon, rollte eine seiner weißen Strähnen auf seinem linken Zeigefinger auf, während er darüber nachdachte, was für Spiele Rin wohl Freude bereiteten. “Brettspiele sind mit der rechten Person auch sehr schön, ja. Ich denke, ich bevorzuge simple, ruhige Spiele über jene, die eine Menge Regeln mit sich bringen… Nicht, dass sie mir zu komplex sind, aber ich mag die Gelegenheit, mich mit meinen Spielpartnern zu unterhalten. Wenn alle paar Minuten jemand in ein Regelheftchen blicken muss, macht das keinen Spaß.” Er zuckte mit den Schultern. Das war, zugegeben, eine alte Erinnerung. Mit anderen Gildenmitgliedern… hatte er eigentlich selten so viel privat zu tun. Nachdenklich hob er seinen Kopf, blickte hinauf gen Himmel. “Ich weiß gar nicht, wann ich mich das letzte Mal mit jemandem an ein Brettspiel herangesetzt habe…”

@Rin


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