Ortsname: Shirotsume – Centrum Serenum Art: Freifläche Spezielles: --- Beschreibung: Im Zentrum des auf hügeligen Ebenen gelegenen Shirotsume findet sich ein größerer, runder Platz, der von ein paar hübsch getrimmten Bäumen eingerahmt wird und in dessen Mitte ein paar Blumenkästen stehen. Acht Straßen binden an diesen Platz an und führen in alle Himmelsrichtungen, sodass man von hier aus jeden Teil des Dorfes mit Leichtigkeit erreichen kann. Blickt man aus der Vogelperspektive auf den Platz hinab, sieht er aus wie die Sonne, was ihm den Namen „Centrum Serenum“ eingebracht hat. Samstags wird hier ein Flohmarkt veranstaltet.
Change Log: Sobald sich innerhalb des Rollenspiels etwas an dem Ort ändert, wird es hier kurz vermerkt.
Warum entschied sich jeder gleich für eine Zugfahrt, wenn man mehr als einen Tag laufen musste, um ein Ziel zu erreichen...? Zahar war alles Andere als glücklich darüber, das erkannte man nicht nur daran, dass sie in ihrem Sitz in sich zusammengesackt war wie ein Beutel Kartoffeln, sondern auch daran, dass sie nach dem Verlassen noch ein kurzes Weilchen brauchte, um wieder zu sich zu kommen. Glücklicherweise war es zwischen der Haltestelle und dem Eingang von Shirotsume noch ein Stück zu laufen, sodass sie wieder ordentlich bei Sinnen war, als sie im Dorf ankamen. Viele Menschen waren nicht auf den Straßen des Dorfes unterwegs, selbst die Geschäfte, die offen haben sollte, waren nicht alle besetzt. Ein Blick durch das große Fenster eines Cafés machte den Blick auf zwei Barrista frei, die mit gelangweilten Gesichtsausdrücken hinter ihrem Tresen standen... Nicht einmal das, der Mann unter den beiden hatte sich einen Stuhl herangeholt und sich hingesetzt, direkt während der Arbeit, während die Frau einfach ins Leere starrte. Gäste waren keine zu sehen. Leicht verwirrt legte Zahar den Kopf schief, blickte dann aber wieder hoch zu Aska. Der Echse kamen die Menschen hier alle irgendwie komisch vor, aber vielleicht bildete sie sich das nur ein... Ihre beiden Begleiter hatten sicher ein besseres Bild davon, ob es einen Grund zur Sorge gab oder nicht.
You don't... hate demons, do you?
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Mareo Schwarzer Blitz
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Der Halbgott quittierte Askas angekündigten spontanen Besuch mit einem „Ist in Ordnung“ und packte weiter seine Sachen, während Zahar endlich über die Geschehnisse aufgeklärt wurde. Allerdings tat sich die Naga schwer damit, die Dinge nicht einfach zusammen zu würfeln und schaffte damit die arme Heldin Fairy Tails. Zahar war eben Zahar und man gewöhnte sich daran, doch Mareo wollte nicht an die bald kommende Teenager-Zeit denken, bei welcher die Zuckerprinzessin bestimmt richtig anstrengend werden konnte. Irgendwie grauste es ihm bereits davor aber auf der anderen Seite, war er eben voll und ganz für sie da, denn das hatte er ihr schließlich versprochen. Deswegen hatte er ihr auch die Angst vor den Schlangen nehmen wollen, aber Aska hatte da offenbar eine völlig andere Art, jemandem Mut zu machen. Der Halbgott schüttelte nur schmunzelnd den Kopf und ließ das Thema auf sich beruhen, denn je mehr sie über Schlangen sprachen, desto ängstlicher wurde das junge Mädchen schließlich.
Sie verließen den Wohnblock und Aska händigte ihm, auf Nachfrage, einen Zettel mit einigen Informationen aus. Offenbar wusste auch Zahar nicht worum es ging, wodurch sie ja wieder beim Thema lesen lernen angelangt waren. Sie spazierten durch Magnolia und sollten dem Auftraggeber noch einen Besuch abstatten, um weitere Instruktionen zu erhalten. Währenddessen las der Blitzmagier die Informationen auf dem Zettel und prägte sie sich gut ein, um nichts Relevantes zu vergessen, dann gab er der van der Velden den Zettel wieder. Er war froh, dass die schlechte Stimmung zwischen ihnen wieder vorbei war und die Quest somit in guter Atmosphäre durchgeführt werden konnte, wenngleich die Quest als solche natürlich auf weniger gute Dinge schließen ließ. Beim Auftraggeber angekommen, gab es nur einen Brief mit weiteren Zeilen, weil der Auftraggeber nicht zugegen war. Außerhalb des Anwesens erklärte Aska seinem Schützling, wie wichtig lesen doch war und würde nunmehr den Brief vorlesen. Mareo beobachtete die Heldin dabei, wie ihre Gesichtszüge weich wurden und musste unweigerlich etwas kichern. Zahar konnte jedes Herz erweichen, selbst ein so eingekerkertes Herz wie das von Aska.
Aufmerksam lauschte er den Zeilen, die davon sprachen, mit einem gewissen Gabriel zu kooperieren. Die Anführerin der Gruppe war sofort dagegen, denn offenbar besaß Aska einen eigenen Kodex und Zahar zog da friedlich mit. Da fiel ihm ein, dass er mit der van der Velden ja noch nie auf einem Auftrag war und daher ihren Modus Operandi gar nicht kannte. Aber da er hier lediglich die Aushilfe war und außerdem sehr zufrieden war, wie gut sich Aska um Zahar kümmerte, legte er auch vollstes Vertrauen in ihre Urteilsfähigkeiten. Der Blondschopf nickte lächelnd und stimmte der Vereinbarung zu. „Dann erledigen wir das zu dritt. Aber es wäre vermutlich ratsam, diesen Gabriel vor Ort im Auge zu behalten!“, fügte Mareo an und schon landete das illustre Trio am Bahnhof, wo die Panik allgegenwärtig wurde. Zahar fürchtete sich bereits und auch in Mareo keimte eine gewisse Furcht auf. Zug fahren war einfach die Hölle.
Die Zugfahrt selbst war die reinste Hölle auf Erden. Zahar glich einem Sack Kartoffeln und Mareo hatte angefangen einer Leiche zu ähneln. Wie es Aska wohl erging? Als Slayer war Reisekrankheit einfach nur schrecklich und gegenwärtig unaufhaltsam. Der Godslayer hatte vor einer Weile mal ein junges Fräulein in der Bibliothek in Crocus getroffen, die darüber Nachforschungen anstellte, wie man diese Reisekrankheit ausmerzen konnte, aber es wurde keine Lösung gefunden. Das ein Wind Dragonslayer entsprechende Enchancement Zauber beherrschen und Abhilfe schaffen könnte, fiel doch niemandem im Traum ein. Und so kam, was kommen musste. Am Zielbahnhof ging es ihm absolut räudig und er brauchte Zeit, um wieder völlig fit zu werden, allerdings gab es da noch einen Fußweg, der etwas Hoffnung schürte.
Gemeinsam erreichten sie Shirotsume und bekamen etwas zu Gesicht, womit man trotz aller Informationen wohl nicht gerechnet hatte. Dieser Ort war von einer Trostlosigkeit geplagt, die grenzenlos schien. Auf den Straßen war nichts los, haufenweise Geschäfte waren geschlossen und die Menschen hier wirkten apathisch und anteilslos. Der Godslayer schluckte und sah sich aufmerksam um, wobei er versuchte auf Anhieb ein paar Gerüche aufzufangen. Ihm gefiel die Situation hier überhaupt nicht, aber deswegen waren sie ja hier: Um Licht ins Dunkel zu bringen. Mareo schaute seitlich zur Anführerin. „Mir gefällt das hier nicht. Wie gehen wir jetzt vor?“, fragte er bei ihr nach, denn er wollte gewiss nicht gegen ihren Modus Operandi verstoßen. Die Gerüchteküche in Fairy Tail brodelte schließlich auch und mit Aska wollte man es sich einfach nicht verscherzen, denn die Sache mit dem Date war schon schlimm genug für ihn.
Er klingt doch echt nett? Gabriel soll also echt nett klingen?! Hatte Zahar denn gar nichts gelernt? Die letzte Kreatur, die echt nett war, war ein Höllenfürst der mit einer giftgetränkten Lanze nach Askas, Helenas und Zahars Leben trachtete. Wann würde die Lizardmendame endlich lernen, dass man niemandem vertrauen konnte? Oh. Ein zufriedenes Lächeln bildete sich auf den Lippen der Blonden, als die Jüngere ihren Entschluss formulierte. Sehr gut! Aska würde also einfach weiterhin als gutes Beispiel vorangehen müssen und Zahar könnte sich an ihr orientieren. Es war ein eigenartiges Gefühl, welches die Licht-Devilslayerin empfand. Doch der Gedanke, dass Zahar all diesen schlechten Menschen und Kreaturen blind ihr Vertrauen entgegenbrachte, hinterließ ihr ein flaues Gefühl im Magen. Das wollte Aska einfach nicht! Die Worte Mareos rissen sie aus ihren Gedanken, woraufhin sie ihn mit großen Augen ansah. Genau! Genau das! Endlich mal jemand, der verstand, wie das hier lief! Gabriel musste im Auge behalten werden. Die Freude darüber war ihr förmlich anzusehen. „Ich bin ganz deiner Meinung, Mareo! Ich will diesen Mann nicht vorschnell verurteilen, aber wir sollten vorsichtig sein und vor allem“, Aska wandte sich Zahar zu, „vor allem darf dieser Gabriel nicht merken, dass wir ihm gegenüber misstrauisch sind“
Diese mahnenden Worte an die kleine Echsendame waren die vorerst letzten Worte der großen Helden, welche blass und stumm in sich eingesackt in ihrem Sitz hing, während der Zug fuhr und fuhr. Es war schon beinahe lustig, wie dieses energiegeladene Trio unter dem Verkehrsmittel litt. Erst, als sie eine Weile draußen umher geschlurft waren und jeder seine Übelkeit bekämpft hatte, kehrte das Leben in die drei Magier zurück.
Shirotsume war ein stilles Dorf. Man hörte keine Unterhaltungen, keine Geräusche des regen Treibens, keine lachenden Kinder. Darüber hinaus war es hier richtig unordentlich. Die Wege waren ungepflegt, das Unkraut bahnte sich seinen Weg und es roch, als wäre der Müll schon länger nicht beseitigt worden. Die Leute waren still, in sich gekehrt und zeigten kaum eine Reaktion über die drei fremden Magier. Aska spürte den Blick Zahars und sah ihr ebenfalls wortlos in die Augen, ehe Mareo das Wort an sich nahm. Nachdenklich verschränkte die Anführerin für einen Moment die Arme und sah sich um, ehe sie sich wieder Mareo zuwandte. „Lasst uns zunächst Quenlin Terentonis Schwester Moira suchen. Immerhin haben wir einen guten Vorwand, uns mit ihr über das Dorf zu unterhalten“ Dann griff die blonde Magierin nach Zahars kleiner Hand, da es manchmal einfach dazuzugehören schien. Sie zerrte ihre Freundin nicht hinter sich her oder dergleichen, es war immer ein Ausdruck der Verbundenheit, welche Aska nicht in Worte fassen konnte. So marschierten die drei mit Hilfe einer Wegbeschreibung, welche Terentoni dem Brief beigelegt hatte, zur Moiras Haus.
Dort angekommen klopfte Aska beherzt an die Tür des kleinen Häuschens. Es dauerte wirklich lange, bis jemand öffnete. In der Zwischenzeit blickte die Blonde noch einmal über ihre Schulter und suchte die Umgebung mit ihren karamellfarbenen Augen ab. Die Menschen hier wirkten nicht faul oder müde, sie waren eindeutig wach. Sie bemerkten die Besucher schließlich und sahen sie stillschweigend an, nahmen ihr Eintreffen einfach hin. An Mareo gewandt sprach Aska mit leisen Worten ihren Eindruck aus: „Findest du nicht auch, dass die Leute hier richtig erschöpft zu sein scheinen? Regelrecht ausgemergelt“ Nach einem kurzen Wortwechsel wurde endlich die Tür geöffnet und Moira stand vor der Tür. Hochgewachsen, dünn, ergrautes Haar, vielleicht Mitte fünfzig und mit leeren Augen sah sie zunächst Mareo und Aska an, ehe ihr Blick auf Zahar zu ruhen schien. Hatte sie noch nie ein Mischwesen gesehen?
Wenn Gabriel nicht merken sollte, dass sie misstrauisch waren, dann würde Zahar diese Anforderung sicher perfekt erfüllen, denn sie empfand überhaupt kein Misstrauen diesem Mann gegenüber! Dennoch würde sie natürlich Askas Leitung folgen. Ihr Vertrauen gegenüber Gabriel mochte ungetrübt sein, aber ihr Vertrauen in Aska war klar und so hell wie deren Zauber, ohne auch nur einen Funken Schmutz darin! Die große Heldin, die Tiere und Götter und Dämonen und Drachen gleichermaßen besiegen konnte, war jemand, dem die Naga bis ans Ende der Welt folgen würde – selbst wenn sie keine Ahnung hatte, warum genau.
Zahar kicherte leise, als Aska ihre Hand nahm, und folgte ihr gefügig. Jetzt war es also Zeit, diese Moira zu treffen! Unterwegs bemerkte die van der Velden, was auch dem Mädchen aufgefallen war: Die Menschen hier waren komisch. Sie hatten keine Energie und spielten nicht so richtig mit. Was das wirklich bedeutete konnte die Echse nicht gut einschätzen, aber es war wohl seltsam genug, dass die beiden älteren Magier diese Einschätzung teilten. Trotz der Unruhe in der Gruppe kamen sie relativ schnell zum Haus der Schwester des Auftraggebers, die ihnen auch tatsächlich die Tür öffnete. „Hallooo!“, grüßte Zahar fröhlich, als die ältere Frau vor ihnen auftauchte, und strahlte sie an. Anders als die Einwohner von Shirotsume hatte sie immer jede Menge Energie! „Bist du die Schwester? Quenlin hat uns geschickt! Wir sind die Unterstützung, weil du in einem säge-ähnlichen Zustand bist!“ Säge-ähnlich? Verwirrt blickte die Frau mit den ergrauenden Haaren erst auf das grüne Mädchen, dann auf ihre Begleiter hinab. Nach einigen Momenten des Überlegens verschränkte sie ihre Arme vor der Brust, während sie darauf achtete, dass ihre erschöpften Augen nicht zufielen. „Es ist ja lieb von Quen, mir helfen zu wollen... Ich bin dankbar dafür, dass ihr hergekommen seid, um mir zu helfen, ehrlich“, meinte sie, ehe sie sich wieder ein wenig hinter die Tür zurückzog. Die Situation schien ihr unangenehm zu sein, so wie es ihr auch schwer fiel, den drei Magiern länger in die Augen zu sehen. Ihr linker Arm stützte sich auf die Türklinke, als würde sie die zusätzliche Stabilität zum Stehen brauchen. Man konnte sehen, dass sie sich am Liebsten wieder hinsetzen oder hinlegen würde. „Aber es gibt wirklich keinen Grund zur Sorge... Die Arbeit war anstrengend in letzter Zeit, ja, aber deswegen gönne ich mir jetzt ja eine Weile Ruhe. Das weiß er doch auch... Ich wünschte einfach, er würde mir diese kurze Pause gönnen.“ Sie seufzte, schüttelte den Kopf. „Ich denke, es ist auch ganz normal, mal erschöpft zu sein, also... Entschuldigung, aber ich glaube nicht, dass eure Hilfe gebraucht wird.“
Okay, das war es dann wohl mit der Quest. Die Frau, der sie helfen sollten, wollte keine Hilfe, und wenn sie sie nicht rein ließ, dann gab es wohl auch nicht viel, was sie dagegen tun konnten. Trotzdem blinzelte Zahar zu dieser Moira auf. Sie wollte wirklich, wirklich nicht schon wieder mit dem Zug zurück nach Hause! „Entschuldigung, aber... dürfen wir trotzdem reinkommen?“, fragte sie mit großen, lieben Augen und einem sanften Lächeln. „Die Reise hierher war anstrengend und nicht wirklich schön... Ich würde mich gern ein bisschen Hinsetzen, wenn das für Sie okay ist, und außer Ihnen kennen wir hier niemand...“
Sie waren beinahe in Shirotsume angekommen. Diese Quest versprach definitiv interessant zu werden, so viel war sicher und das Blut des Godslayers schien förmlich zu kochen, denn er freute sich immer auf neue Herausforderungen, an denen er sich messen konnte. Doch zunächst musste die Sache mit Gabriel klargestellt werden. Zahar brachte wieder einmal gekonnt ihre kindliche Naivität hervor, die Aska und Mareo natürlich sofort im Keim erstickten. Die Vernunft besagte, dass man ihm im Auge behalten und nicht bedingungslos vertrauen sollte. Dahingehend waren sich die Aska und Mareo auf jeden Fall einig, also wurde Zahar kurzerhand von der Heldin belehrt. Der blonde Halbgott nickte die Äußerung von Aska lediglich ab, um die Zustimmung abermals zu geben.
Die Gruppe erreichte letztlich dann Shirotsume und man konnte sofort die veränderte Atmosphäre erkennen. Es war wirklich deutlich zu spüren, dass hier irgendetwas nicht stimmte und das war beunruhigend. Hoffentlich verfügte der Slayertrupp über die notwendigen Kräfte, um die ursprünglichen Zustände in Shirotsume wiederherzustellen. Vor Ort entschied Aska, das sie zunächst zur Moira gehen sollten, also nickte der Godslayer und sah schmunzelnd dabei zu, wie Zahar an die Hand genommen wurde. Der Celeris freute sich, dass sein Schützling eine weitere Person gefunden hatte, die Acht auf sie gab und sich um sie kümmerte. Der Blondschopf folgte den Damen zum Hause Moiras, welches sie mithilfe einer Wegbeschreibung aus dem Brief auffinden konnten. Auf dem Weg schaute sich der Halbgott bereits aufmerksam um und versuchte erste Erkenntnisse zu sammeln, allerdings konnte er lediglich den schlimmen Zustand von Shirotsume feststellen, nichts Weiteres.
An Moiras Haus angekommen, wurde die Tür auch tatsächlich geöffnet und eine ergrauende Frau zeigte sich, die ziemlich erschöpft aussah und sich zusätzlich zu stützen schien. Mareo zog die Augenbrauen etwas zusammen und musterte die Frau, während sich Zahar um den Erstkontakt kümmerte. Wie zu erwarten, war keine Hilfe erwünscht und Moira schien gleichermaßen unter den Einflüssen zu leiden, wie alle anderen Dorfbewohner hier auch. Eines bestätigte sich also abermals: Hier in Shirotsume ging irgendetwas vor sich und es war wahrlich nichts Gutes. Obwohl die gute Frau kein Interesse an weiterer Hilfe hatte und die Magier zwischen den Zeilen darum bat, wieder zu gehen, so wollte Zahar dennoch hinein und sich ausruhen. Der Halbgott wusste, dass sie von Moira keine weiteren Informationen erwarten konnten, also legte er seine beiden Hände auf die Schultern von Zahar und schenkte der ergrauenden Dame ein Lächeln. „Verzeiht die Störung, gnädige Frau. Wir werden nun gehen und Ihr könnt Euch ausruhen“, sprach Mareo mit sanftmütiger Stimme und schon war Moira wieder im Haus verschwunden, die Tür dabei wurde geschlossen.
„Wir haben keine Zeit für eine Pause, Zahar“, mahnte Mareo seinem Schützling sanftmütig und wandte sich an die Licht Devilslayerin. „Wie befürchtet ist auch Moira davon betroffen. Sie möchte unsere Hilfe zwar nicht, allerdings arbeiten wir für Quenlin und nicht für sie. Es wird Zeit, dass wir diese Quest zu einem Ende bringen und Shirotsume aus den Klauen der Dunkelheit befreien“, sprach der Halbgott und strahlte dabei etwas göttlich-heroisch-starkes aus. Als Anführerin der Truppe war es nun also an Aska zu entscheiden, wie weiter verfahren wurde und so wurde entschieden, dass sie die Umgebung um Shirotsume sorgsam unter die Lupe nahmen, um die Quelle allen Übels aufzuspüren. Und so wurde sich fleißig umgesehen und intensiv gerochen, wodurch die drei Slayer letztlich auf den Weg zu den alten Ruinen auf einer Anhöhe waren. Es war offensichtlich mal ein herrschaftliches Gebäude, allerdings war es längst zerfallen.
Auf dem Weg zu diesen Ruinen traf die Gruppe auf einen jungen Mann, der etwa Mitte 20 und ein ziemlich gutaussehend war. Im Allgemeinen war er wohl das, was man als „Tollen Hecht“ bezeichnete. Zunächst wollte Mareo den Mann nicht weiter beachten, doch dieser ließ es sich nicht nehmen, Kontakt zur Gruppe aufzunehmen. „Ihr seid sicher auf den Weg zur alten Ruine, richtig?“, fragte er charmant und der Halbgott nickte. „Ja, richtig. Wir sind…“, entgegnete der Celeris, doch der junge Mann unterbrach ihn. „Magier. Das habe ich sofort an euren Zeichen erkannt“, sprach der Mann und Mareo blinzelte. Eigentlich wollte er gerade eine fadenscheinige Geschichte auftischen, allerdings kam ihnen dieser Mann direkt auf die Schliche. Aber wie konnte er sie an den Zeichen erkennen? Mareo trug seines auf der Zunge, wodurch es nicht einmal beim sprechen sichtbar war. Kurz prüfte er mit einem Blick die Körper von Aska und Zahar, konnte jedoch keine Zeichen sehen, denn Aska hatte es im Nacken und Zahar unter dem Schweif, also für den Kerl nicht einsehbar. „Ich fürchte ich kann Euch nicht zu den Ruinen lassen. Sie sind stark einsturzgefährdet, deswegen habe ich sie abgesperrt, aus Sorge um die Kinder des Dorfes“, erzählte er uns Mareo nahm diese Information erst einmal hin. „Wer seid Ihr, wenn es mir zu fragen gestattet ist?“, fragte der Halbgott. „Wie unhöflich von mir, ich bitte um Verzeihung“, entschuldigte sich der Mann und verneigte sich kurz. „Mein Name ist Gabriel und ich würde Euch gern zu mir nach Hause einladen“, fügte er an und Mareo schluckte kurz. Das war also Gabriel. Die leuchtenden Gottesaugen des Celeris wanderten zu den Iriden der Heldin. Es war an Aska zu entscheiden, wie die Gruppe weiter vorging.
Eigentlich wollte Aska ja das Verhör übernehmen, aber Zahar war ihr mit ihrer offenen und ehrlichen Art zuvor gekommen. Im ersten Moment biss sich die stolze Heldin auf die Unterlippe, konnte sie dies schließlich nur schwer ertragen. Aber ihre kleine Freundin eiferte Aska nach und es wäre eine großartige Chance für sie, etwas zu lernen. Und das alles unter den aufmerksamen, kritischen Augen der van der Velden! Natürlich würde Aska sich bei ihrem Feedback für Zahar nicht zurückhalten, alles andere würde die grüne Lizardmendame auch nicht weiterbringen. Aber was zur Hölle bedeutete „säge-ähnlich“? Wie kam sie nur darauf? Bedröppelt beobachtete Aska das Schauspiel weiterhin und hoffte, Zahar wüsste was sie da tut. Doch allzu viel gab es nicht mehr zu sehen, denn Moira wimmelte die Magier schnell wieder ab. Ihre Hilfe wird also nicht gebraucht?! „Böses im Busch“, flüsterte Aska unheilvoll vor sich hin, die Augen gefährlich verengt. Sie war so leise gewesen, dass sie wahrscheinlich niemand verstanden hatte. Eigentlich hatte die Blonde sich bereits darauf eingestellt, weiterzuziehen, doch Zahar hatte etwas anderes im Sinn. Schier fassungslos und mit offenem Mund sah Aska die Jüngere an, als sie ernsthaft fragte, ob sie sich ein wenig bei ihr ausruhen dürften. Ein Glück, dass Mareo zur Stelle war und dieses aberwitzige Unterfangen sofort beendete. Eine Pause! Eine.. Pause!!
Mareos Worte an Zahar waren deutlich, aber nicht minder warmherzig. Eigentlich hätte man es dabei belassen können, doch ganz unkommentiert konnte Aska es nicht lassen. „Abgesehen von der Tatsache, dass wir uns nicht in fremden Haushalten ausruhen, machen wir grundsätzlich erst dann eine Pause, wenn wir den Auftrag erfüllt haben oder kurz vorm Tod sind“, murrte sie also wenig amüsiert über die Aktion der Jüngeren. Zwar hatte Aska schon einmal festgestellt, dass sie Zahar nicht wirklich böse sein konnte, aber ganz würde sie sicherlich nicht aus ihrer Haut können. Welchen Eindruck hatten sie schließlich gerade vermittelt?! Die Professionalität war doch das A und O! Im Dorf selbst gab es nicht wirklich etwas Außergewöhnliches zu finden, daher entschied die Gruppe, sich ein wenig außerhalb umzusehen. „Seht ihr dieses eigenartige Gebäude in der Ferne?“, spielte Aska auf das Ziel an und deutete in die Richtung, in welcher man auf einem höher gelegenen Hügel die Ruine eines Herrschaftsguts erkennen konnte.
Nanu? Kam da jemand auf die drei Magier zu? „Wer ist das? Er wirkt nicht besonders erschöpft“, raunte Aska noch den anderen beiden zu, solange der Fremde noch außer Hörweite war. Ein gutaussehender junger Mann sprach die Truppe schließlich gezielt an. Natürlich war Aska sein ansprechendes Äußeres nicht entgangen, aber eine Person wie sie würde sich davon nicht beeindrucken lassen. Während die Licht-Devilslayerin also noch damit beschäftigt war, diesen Fremden misstrauisch zu mustern, beantwortete Mareo seine Frage. Allerdings wurde er just unterbrochen - der Typ hatte sie an ihren Zeichen erkannt? „Wie aufmerksam“, kam es in scharfem Ton von Aska geschossen, während sie den Mann noch immer skeptisch anfunkelte. Sie trug ihr Gildenzeichen im Nacken, verdeckt durch ihr langes Haar und umhüllt vom hohen Kragen ihres weißen Mieders. Er hatte es schlichtweg nicht sehen können, niemand konnte es sehen. Und das sollte auch so sein, denn Aska gehörte sich selbst und ihrer Bestimmung an, nicht der Gilde.
Was..?! Er könne sie nicht zu den Ruinen lassen?! Frechheit! Eine bodenlose Frechheit! Dieser einfältige Schönling hatte vielleicht Nerven! Er wusste eindeutig nicht, wen er gerade vor sich hatte! Niemand versperrte Aska van der Velden den Weg! Da sie noch mit ihrer Empörung zu kämpfen hatte, erkundigte sich Mareo um die Identität des Fremden. Und dann wurde der Blonden alles klar: Dieser Typ war also Gabriel. Der Blick der - zugegeben etwas paranoiden - Heldin verfinsterte sich, während sie einige Schritte näher an diesen Gabriel herantrat. „Wir lehnen ab“, teilte sie ihm unverblümt mit und schlug somit seine Einladung zu sich nach Hause schroff aus. Zahar wäre womöglich enttäuscht, aber es musste sein. Gerne würde Aska diesen Gabriel zur Rede stellen, doch ihr fehlten die Anhaltspunkte und außerdem.. musste sie vernünftig bleiben und versuchen, unter dem Radar zu fliegen. „Wir wollten zur Ruine, allerdings scheint das ja nicht möglich zu sein“, gab sie weiterhin harsch von sich, auch wenn sie sich wirklich bemühte, höflich zu sein. „Danke für den Hinweis“, presste sie also hervor, „Wer hätte auch gedacht, dass diese Ruine einsturzgefährdet ist“ So ganz konnte Aska es nicht lassen, einen Seitenhieb von sich zu geben. Doch Gabriel behielt sein Lächeln. „Sie sieht nicht so aus, aber leider bröckelt das Gemäuer und der Boden ist morsch. Jedenfalls, ihr könnt jederzeit vorbeischauen. Ich bin mir sicher, ihr seid wegen der Dorfbewohner hier. Es ist ein Jammer, wie es ihnen ergeht. Wir können gerne darüber sprechen, allerdings rate ich euch, nicht lange hier zu bleiben. Einige andere Reisende fielen dieser Erschöpfung ebenfalls zum Opfer“ Die finstere Miene Askas hellte sich auf, ihre Augen wurden aufmerksam. „So? Und warum seid Ihr nicht betroffen?“, fragte sie mit aufrichtigem Interesse. „Mein Haus liegt weit außerhalb des Dorfes. Deswegen lud ich euch drei ein, dort scheint man sicher zu sein. Überlegt es euch, ja?“, meinte Gabriel weiterhin freundlich, lächelte sanft und erklärte noch genau, wo er zu finden wäre. Dann machte er sich auf den Weg und ließ die drei einfach zurück. Eine Masche, um sie in Sicherheit zu wiegen? Wer weiß.
„Ich weiß nicht, ob wir ihm trauen können. Aber zur Sicherheit sollten wir unser Nachtlager trotzdem lieber ein wenig außerhalb des Dorfes aufschlagen“ An dieser Erschöpfung würde Aska schließlich nicht leiden wollen!
„Pausen sollte man machen, wenn man erschöpft ist...“, murrte Zahar leise, auch wenn sie Aska dabei nicht in die Augen sah. Es war schwer, nein zu sagen, wenn sie dem erwartungsvollen Blick der Älteren begegnete... Dabei war die Naga eigentlich eine sehr direkte Person, die ihre Gedanken kaum für sich behalten konnte. Auch wenn Mareo und Aska sich einig waren, dass eine Pause unangebracht war, musste Zahar ihre Meinung einfach los werden – genau wie in dem Moment, als sie Gabriel endlich fanden. „Du bist aber hübsch“, staunte das Mädchen und blinzelte ein paar Mal. Was für ein schicker Kerl! Der erinnerte sie ein bisschen an Rhewi. Auch die Art, wie er sprach und wie offen er auf die Gruppe zuging, war sehr angenehm. Was für ein lieber Mensch. „Ooh, du bist Gabriel? Wir haben viel Gutes über dich gehört!“ Mit einem entschiedenen Nicken lobte sie diesen offensichtlich sehr lieben Menschen. Er entsprach wirklich der Beschreibung, die dem Brief ihres Auftraggebers entnommen werden konnte, auch wenn das natürlich nichts daran änderte, dass die Naga eine Zusammenarbeit mit ihm nicht in Erwägung ziehen würde. Das hatte sie ja bereits mit Aska und Mareo geklärt.
„Wir kriegen nicht mal ein warmes Bett...?“, meinte Zahar unzufrieden, als sie mit Aska und Mareo ein gutes Stück abseits der Dorfgrenzen stand und es darum ging, Zelte aufzustellen. Eine Aufgabe, der sie nicht gewachsen war, wie sich herausstellte. Noch nie hatte die Echse draußen übernachtet, und das war auch gut so, schließlich wusste sie genau, was passierte, wenn die Temperatur ihres Körpers zu niedrig sank. Mit dem Sinken der Sonne, das die Welt in Orange tauchte, konnte sie schon spüren, wie die Luft abkühlte. Die Wolken, die sich langsam enger zusammenzogen, halfen da auch nicht wirklich. Und mit jeder verstreichenden Minute vertärkte sich das Gefühl von Zahar, dass sie nicht einmal einen richtigen Ersatz für ein ordentliches Dach über dem Kopf haben würde. Sie versuchte es ja, ehrlich. Sie wollte dabei helfen, die Zelte aufzubauen, auch wenn man ihr sagte, dass sie nicht musste, aber sie war furchtbar darin. Auch wenn das Mädchen eine geübte Bastlerin mit viel Fingerspitzengefühl war, wusste sie einfach nicht recht, wie so ein Zelt funktionierte, und die Erklärungen waren nur begrenzt hilfreich. Mit dieser Art Misserfolg konnte die verzogene Prinzessin nicht allzu gut umgehen, wurde stiller, grimmiger und begann zu maulen. „So eine doofe Quest...“ Nicht nur hatte die Echse bisher nur so halb verstanden, was genau sie auf diesem Auftrag überhaupt machen sollten, sie musste auch noch Zug fahren, durfte keine Pausen machen, keine Hilfe annehmen und jetzt wollten sie nicht einmal in einem Haus schlafen! Und so langsam begann es auch zu regnen... Wasser und Kälte, zwei der größten Erzfeinde, die Zahar kannte. Wie viel schlimmer konnte es denn noch werden? Der letzte Strick riss, als das grüne Kind versuchte, eins der Seile des Zeltes etwas strammer zu ziehen, weil Aska davon überzeugt war, dass es zu lose war, und der Rest des Konstruktes einfach nachgab, alles in sich zusammenfiel, sodass sich die Plane über ihren kleinen Körper legte. „Grrr!“ Das reichte! Ein animalisches Knurren entkam der Echse, während sie die Plane von sich zog und zur Seite warf. „Genug! Ich hab keine Lust mehr!“, bellte sie und schüttelte den Kopf, während sie die Arme vor der Brust verschränkte und ihr Schweif den feuchten Boden hinter ihr peitschte. „Es ist nass und mir ist kalt! Ich will ein Haus und ein Bett! Ich hab keine Lust, hier draußen zu schlafen!“ Was konnte denn bitte so schlimm daran, im Dorf zu schlafen? Die Leute waren ein bisschen komisch, ja, aber man konnte doch nicht durch sein Leben gehen und jedem misstrauen, der irgendwie seltsam rüberkam! Und dann auch noch netten Typen wie Gabriel. Die Wangen aufplusternd starrte Zahar zur Seite. „Was ist mit der Ruine? Da ist keiner, da können wir schlafen! Ist doch egal, ob wir dürfen! Ich mag morsches Holz eh, das riecht so gut...“
Der Aufenthalt in Shirotsume war wirklich seltsam. Natürlich war Kontaktaufnahme die erste Maßnahme gewesen, doch viel gebracht hatte es tatsächlich nicht. Zahar wollte unbedingt eine Pause, weil sie erschöpft war, doch das kam natürlich nicht in die Tüte. Mareo hatte prinzipiell nichts gegen Ruhe, aber sie sollten mit der Quest wenigtens weit genug voran gekommen sein, um diese Ruhe auch zu rechtfertigen. Aska unterstrich die Ablehnung des Celeris also noch einmal in aller Deutlichkeit und verschärfte die Grundeinstellung sogar, denn entweder standen sie am Ende der Quest oder kurz vor dem Tod, andernfalls gab es keine Pause. Da war sie wieder, die Heldin von Fairy Tail, eigensinnig wie sie war. Der Blondschopf schmunzelte lediglich, sparte sich aber weitere Kommentare, denn nun sollten sie zunächst weiter. In der Ferne waren die Ruinen zu erkennen, zu denen Aska aufbrechen wollte. Auf dem Weg dorthin, wurden sie jedoch von einer wandelnden Schönheit aufgehalten. Gabriel hatte sich zu Erkennen gegeben und die Magier gezielt angesprochen, was bereits verdächtig genug war, aber die Tatsache, dass er sie alle an ihren Insignien erkannt hatte, verriet ihn. Mareo trug sein Gildenzeichen auf der Zunge und beim normalen Sprechen konnte man es nicht wirklich sehen, schon gar nicht auf Distanz.
Sie konnten nicht zur Ruine und wurden zu ihm ins Heim eingeladen. Etwas, was Aska und Mareo ziemlich skeptisch sahen, Zahar hätte es hingegen sicherlich sehr begrüßt. Das weitere Reden überließ der Halbgott seiner Kameradin, die das Böse im Busch ohnehin bereits vermutete und damit eigentlich stets richtig lag. Mareo vertraute der Heldin uneingeschränkt und schloss sich der van der Velden an, die Einladung zu Gabriel auszuschlagen und stattdessen ein eigenes Nachtlager aufzuschlagen. Und so landeten die drei Magier außerhalb des Dorfes und schlugen besagtes Nachtlager auf, um einer etwaigen Erschöpfung aus dem Weg zu gehen. Aska und Mareo erklärten der Naga, wie man ein Zelt errichte und so kümmerte sich jeder um die eigene Schlafmöglichkeit, wobei das Echsenmädchen ziemliche Schwierigkeiten damit zu haben schien. Als fürsorglicher Retter und quasi Adoptivvater in Spe, wäre es natürlich seine Aufgabe gewesen, der kleinen Prinzessin zu helfen, aber Aska kam ihm da tatsächlich zuvor. Es war für Mareo aber auch schön mit anzusehen, wie fürsorglich die van der Velden sein konnte und hielt sich daher entsprechend zurück, schließlich war sich um Zahar kümmern kein Monopol. Und je mehr Personen sich um das Echsenmädchen kümmerten und sie umsorgten, umso besser war es ja auch für Zahar.
Mittlerweile waren so einige Stunden ins Land gegangen und die Nacht war hereingebrochen. Es war durchaus kalt und nass draußen, doch der Halbgott störte sich nicht daran, denn er mochte Camping tatsächlich ziemlich gern. Camping und Angeln, das war wahre Männerromantik. Sonderlich viel Nachtruhe war der Gruppe jedoch nicht vergönnt, als sie aus der Ferne Licht bei den Ruinen erkennen konnten. Es war also höchste Eisenbahn, sich zu den Ruinen zu begeben und Aufklärung zu betreiben. Es lag quasi schon auf der Hand, dass dort etwas im Busch war und mit dem Zustand des Dorfes zu tun hatte, alles andere wäre ein gewaltiger Zufall gewesen und an derartige Zufälle glaubte der Godslayer des Blitzes keineswegs. Und so begab sich die Gruppe zu den Ruinen und schlich sich möglichst nah heran. Mareo gab ein Handzeichen, dass Aska und Zahar entsprechend ruhig und still sein mussten, während sich der Blondschopf näher heran pirschte, um einen Blick zu riskieren. Je näher der Halbgott kam, desto deutlicher konnte er eine Stimme vernehmen, die so etwas wie eine Formel zu sprechen schien. Ein weiteres Handzeichen deutete dem Rest an, nachzurücken. Sie waren nah genug dran, um etwas zu sehen, aber weit genug, um zumindest flüsternd kommunizieren zu können. „Die Stimme...scheint mir eine Formel für Schwarze Magie zu sein“, flüsterte Mareo den Beiden zu und riskierte einen weiteren Blick, bei welchem er Gabriel erkennen konnte. So viel zu dieser fadenscheinigen Freundlichkeit. „Da ist er“, flüsterte Mareo erneut. „Gabriel.“
Zahar war so anders als Aska. Für einen kurzen Moment war die Ältere so empört über das Süßholzgeraspel der Grünhäutigen, dass sie merkte, wie der Ärger in ihr aufstieg. Warum nur umgarnte sie diesen niederträchtigen Gabriel so? Man sollte Fremden grundsätzlich mit Misstrauen begegnen, aber vor allem doch dann, wenn sie in ein Dorf kommen und es plötzlich allen schlecht geht, außer ihnen selbst. Wie konnte Zahar nur so blind sein? Von Fenrir hatte Aska vieles gelernt. Einiges war Mist, doch diese einzigartige und mächtige Magie, der starke Wille und die Skepsis gegenüber allem waren wertvoll gewesen. Hatte Zahar niemand beigebracht, dass die meisten Menschen und sonstigen Lebewesen nur sich selbst am nächsten waren? Nicht einmal Aska, welche sich zum Teil schon für unfehlbar hielt, würde ein anderes Leben über ihres stellen. Zumindest war sie dieser Überzeugung, doch die kleine Lizardmendame bedeutete ihr viel. Seufzend und beinahe abwehrend hob Aska die Hände: „Nein, ein warmes Bett wird es heute Nacht nicht geben“ Sie könnte sich ja ein provisorisches Bett im Moos bauen, das musste Aska als Kind auch immer.
Und dann begann die Odyssee des Zeltbaus mit Zahar.
„Das ist der falsche Haken. Zieh ihn wieder raus und nimm den hier“ „Nicht hier, viel zu steinig. Da kriegst du nichts in die Erde“ „Dieses Band ist zu lose. Es muss stramm gezogen werden“
Zack - Gerissen.
Mit jedem Wort, welches Zahar maulte, verfinsterte sich Askas Miene. Sie hatte gerade all ihre Geduld aufgebracht, um der Kleinen zu helfen, ihr Zelt aufzubauen. Und warum?! Damit sie es halbwegs warm, bequem und trocken hatte. Aska hatte ihres innerhalb einer halben Stunde aufgebaut, Mareo hatte Zahar geholfen, musste sich jedoch dann um das Lagerfeuer kümmern, also half Aska aus. Und nun jammerte und meckerte sie! Es machte die Blonde sauer, wie ihre kleine Freundin sich verhielt. Wie oft hatte Aska sich als Kind ein warmes Bett gewünscht? All die kalten Nächte, jahrelang. Die Finsternis, welche sie so sehr ängstige.. der eisige Regen. Es hatte sie stark gemacht, weil sie es ertragen hatte! Die Erinnerungen an ihr früheres Leben wurden immer aufdringlicher und für einen kurzen Moment meinte Aska, ihr kindliches Ich an jener Stelle sitzen und weinen zu sehen, an welcher Zahar saß. Die Heldin erschrak darüber so sehr, dass sie einen halben Schritt zurückwich und die Augen schloss, während sie sich die Schläfen rieb. Fenrir hatte ihr strikt verboten, zu jammern oder zu weinen. Er beschützte sie zwar und kümmerte sich um sie, war jedoch nicht besonders einfühlsam mit ihr umgegangen. Aska erinnerte sich gut, wie sehr sie sich immer gewünscht hatte, sich in den kalten Nächten an das warme Fell von Fenrir zu kuscheln - nicht wissend, wie kalt er sich angefühlt hätte.
Als die Blonde wieder aufsah, war ihr Blick weicher geworden. Sie ging auf die bockige Zahar zu und tat etwas, das sie noch nie getan hatte: Sie legte tröstend ihre Arme um sie und zog sie in eine Umarmung. Ihren Kopf auf Zahars Schopf legend, sprach sie leise auf sie ein: „Ich weiß, es ist nicht einfach“ Diese aufrichtigen Worte ließen Aska selbst schlucken, woraufhin sie die Umarmung schnell wieder löste, um ihr Gesicht nicht zu verlieren. „Du kannst in meinem Zelt schlafen. Ich habe es auf eine Stelle voll Moos gebaut. Du wirst erstaunt sein, wie weich man liegen kann. Merk dir das“ Dann erhob Aska sich und wandte sich von den beiden anderen ab, da sie deren Gesichter nun nicht sehen wollte. „Ich schlafe sowieso nicht gerne in Zelten. Ich mag es nicht, wenn ich meine Umgebung nicht sehen kann“, begründete sie ihre großzügige Geste, wobei sie auf den Regen gerne verzichtet hätte. Aber lieber würde sie nass und krank werden, als nun von ihrem Standpunkt abzurücken. Verdammt. Regen! Das Lagerfeuer war dahin..
Als die finstere Nacht über die drei Magier hereingebrochen war, konnte die Ruine ihr Geheimnis nicht länger wahren, denn ihr Licht verriet es. Während Aska und Mareo natürlich der Sache auf den Grund gehen wollten, erhoffte sich Zahar wahrscheinlich doch ein warmes Bett. Doch das war nun nicht wichtig, denn es galt eine Mission zu erfüllen. Bei der Ruine angekommen, übernahm Mareo die Aufgabe, sich als Erster zum Geschehen zu begeben. Als er die Luft für rein befand, deutete er Zahar und Aska, dass sie nachkommen könnten. Es war auch Mareo, welcher darauf aufmerksam machte, dass Gabriel der Verantwortliche für das Treiben in den Ruinen war. Die karamellfarbenen Augen der Magierin wurden groß, als sie Gabriel dabei beobachten konnte, wie er dunkle Formeln vor sich hin murmelte. Doch dieser Ausdruck hielt nicht lange an und wechselte stattdessen in ein selbstgefälliges Lächeln. „Ich wusste, dass man ihm nicht trauen kann“, flüsterte sie. Sie hatte recht gehabt, wie immer! „Was macht er da?“, wisperte sie gebannt.
Gabriel stand da, vor einem Kreis aus brennenden Kerzen. Während er seine Formeln murmelte, sank nebelschwallartiges Licht aus seinen Handflächen in die Mitte des Kreises, welcher dieses zu verschlucken schien. Dann irgendwann endete er mit den gebetsartigen Sätzen und schien auf normale Art zu kommunizieren. „Ich will wissen, was er sagt. Lasst uns näher ran“, bestimmte Aska und begann, sich näher heranzuschleichen.
„Ist mein Opfer noch immer nicht ausreichend?!“, grollte Gabriel. „Die Energie der Menschen muss doch ausreichen!“, diskutierte er, ehe er wütend aufstampfte und lauter wurde: „Wir hatten einen Pakt!“ Und in diesem Moment begann der Boden im Kreis der Kerzen zu leuchten, bedrohlich schwarz mit rotem Einfluss. Was passierte hier?!
Zahars Augen weiteten sich, als Aska sie umarmte. Das... Damit hatte sie wirklich nicht gerechnet. Nicht jetzt, nicht wo sie so verstimmt war und die Ältere offensichtlich sauer auf sie. Aus verständnislosen Augen blickte das Mädchen auf zu ihrer Gildenkollegin. Dieses Gefühl... war wirklich schön. Es war nichts, was sie in ihrem Leben allzu oft erfahren hätte. Eingepfercht in eine kleine Hütte, in der außer ein paar hinter Glas verborgenen Schlangen nur noch ihr Vater lebte, waren die ersten dreizehn Jahre ihres Lebens ziemlich frei von dieser Art Zuneigung gewesen. Ihr Papa hatte seine Worte immer lieb gewählt und ihr allerlei Geschenke gemacht. Er hatte ihr Geschichten vorgelesen und dafür gesorgt, dass sie sich nie mit Kälte, Wetter und der bösen Welt da draußen herumschlagen musste. Erst jetzt, wo sie die Alternative kannte, konnte die Naga wirklich erahnen, wie viele Alltäglichkeiten des Lebens sie nie erlebt hatte. Eine dieser Alltäglichkeiten war liebevoller, physischer Kontakt. Das einzige Wesen, das sie hätte berühren können, war ihr Vater gewesen, und so freundlich er sich ihr gegenüber auch gegeben hatte, er hatte sie nicht angefasst, wo es nicht dringend nötig war. Die Berührungen, die sie kannte, waren kleinere Hilfestellungen beim Anziehen und Reinigen, als sie noch zu jung gewesen war, es alleine hinzubekommen, und all seine Eingriffe, als er mit seinen Giften an ihr herumexperimentiert hatte. Ein liebevolles Tätscheln? Kuscheln, wenn sie sich alleine fühlte? Eine Umarmung wie diese? Nein, all diese Dinge waren unvorstellbar gewesen. Jetzt in Fairy Tail war Kontakt ein gutes Stück alltäglicher, aber auch dann waren es eher Oberflächlichkeiten. Eine bedeutungsvolle, schätzende Umarmung wie diese war mehr als ungewöhnlich für Zahar, sodass ihre Augen leicht feucht wurden, als Aska sie losließ. Zum Glück konnte man das im Regen nicht gut sehen. Sie wollte schließlich nicht wie ein Kind erscheinen, das wegen jeder Kleinigkeit weinte! „Ähm... also... auf Moos kann man gut schlafen?“, hakte das Mädchen noch einmal nach, deutlich ruhiger als noch Momente zuvor, und tippte die Spitzen ihrer Zeigefinger aneinander, ehe sie Aska ein unsicheres Lächeln schenkte. Sie war eben irgendwie voll kindisch gewesen, aber ihre große Heldin war wieder so lieb zu ihr... „Das... das merke ich mir. Versprochen!“ Mit diesen Worten begab sie sich in das trockene Zelt, warf nur noch einen letzten Blick hinaus auf die beiden anderen Magier. „Äh... gute Nacht. Und danke. Danke sehr.“
Das Mädchen war noch ein wenig müde, als sie aus dem Zelt taumelte. Aska hatte sie mitten während einem ihrer Alpträume geweckt, was man an ihrer fahlen Haut und ihrem Zittern vermutlich gesehen hatte, aber sie musste sich zusammenreißen. Ein seltsames Licht hatte sich über die Ruinen gelegt. Die Quest wurde ernst. Das hier war der Moment, an dem sie als Gildenmagierin über ihre Schwächen und Probleme hinweg sehen musste, denn das oberste Ziel war es, den Menschen zu helfen. So, wie es Helden taten. So wie Aska und Mareo. Angespannt folgte das Mädchen dem Duo, stellte das Schlusslicht der kleinen Gruppe dar, bis sie sich sammelten, um hinter einer Wand hervor zu beobachten, was genau passierte. „Ja... was macht er?“, stimmte Zahar Askas Frage zu, denn das seltsame Ritual, dass Gabriel ausführte, sagte ihr gar nichts. Sie hörte genau, was er sagte, es ergab allerdings wenig Sinn für sie. Als er sich darüber beschwerte, ob sein Opfer nicht genüge, zogen sich mit einem Mal Wolken durch den Kreis – schwarze, rauchige Wolken, so wie die, die von Feuer und Zügen ausgespuckt wurden. Die Finsternis bäumte sich auf, umschloss die Gesamtheit des Kreises, drohte fast sogar, Gabriel selbst zu verschlucken, ehe sich die Wolken langsam auflösten. Wo eben noch niemand gestanden hatte, befand sich nun eine mindestens drei Zahar große Kreatur mit der gleichen grünen Hautfarbe, aber ohne Schweif. Der humanoide Körper war muskulös, auch wenn er einen schwabbeligen Bauch über seinem Lendenschurz trug. Aus seinen Mundwinkel stießen große Eckzähne, fast wie Hörner, und neben einem kleinen, schwarzen Büschel in der Mitte war sein Kopf frei von Haaren. Die Augen dieses Wesens schienen zu glühen auf eine Weise, die Zahar bisher nur an einer Art Kreatur gesehen hatte.
„D-... Dämon...!“
„Wir hatten... einen Pakt“, wiederholte die große Kreatur und hob den von Zahar entfernten Arm, um eine schwere Keule über ihre Schulter zu legen. „Du weißt... und doch... misstraust du. Mein Wort... und mein Blut... sind nicht genug für deine Zweifel?“ Mit einem schweren Schritt, der die Erde erzittern zu lassen schien, trat die Kreatur auf Gabriel zu. Mehr als den einen Schritt brauchte es auch nicht – bei ihrem Größenunterschied hatte er damit schon den kompletten Weg zu dem Mann zurückgelegt. „Misstrauen... ist Zweifel an meiner Ehre. Ork ohne Ehre... ist niemand.“ Ein Ork? Kurz blinzelte Zahar, nahm diese neue Information auf, doch ehe sie sie ordentlich verarbeiten konnte, sauste auch schon die Keule des Dämonen horizontal durch die Luft und schlug hart in Gabriels Seite, sodass er kraftvoll in die nächste Wand geschleudert wurde. „Also bist auch du... niemand.“
„GABRIEL!“ Die Augen des Mädchens weiteten sich, als sie sah, wie diesem Mann mit einem einzigen Schlag massive Verletzungen zugefügt wurden. Blut färbte die Keule rot, tropfte von ihr, während der Ork seinen Blick in ihre Richtung wandte. Normalerweise wäre das wohl der Moment, an dem das Mädchen realisierte, dass es einen Fehler gemacht hatte, an dem es schluckte und darüber nachdachte, ob sie flüchten oder angreifen sollte... aber der Gedanke kam ihr nicht einmal. Mit einem schwungvollen Sprung kam sie aus dem Versteck der drei Magier hervor und rannte in Richtung des verletzten Mannes. „Ungeladener Besuch?“, fragte der Orc, eher an sich selbst gewandt als an sie. Seine Stimme war ruhig, auch wenn in seinen Augen der Zorn brodelte. In einer fließenden Bewegung riss er seinen massiven Arm mitsamt Keule in die Luft, um nach dem Mädchen zu schlagen, doch Zahar sprang geschwind zur Seite und rollte sich ab, sodass sie nicht länger an dem Ort stand, an dem das harte Holz einschlug und den steinernen Boden zum Splittern brachte. Sofort war sie wieder auf den Beinen, sprintete das letzte Stück, ehe sie neben Gabriel auf die Knie ging. „Gabriel? Gabriel? Bist du okay?“, fragte sie besorgt, auch wenn offensichtlich war, dass er definitiv nicht okay war. Sein Oberkörper bog sich auf eine Weise, die eine funktionierende Wirbelsäule eigentlich verhindern sollte, und er hatte große, offene Wunden, aus denen das Blut strömte. Dennoch hoffte Zahar. Sie wollte nicht sehen, wie Menschen starben...
Was für eine Überraschung. Aska und Mareo konnten sich bereits denken, dass Gabriel irgendwie in die ganze Angelegenheit verwickelt sein musste, während Zahar einfach kindlich naiv blieb und den schmierigen Prinzen für jemanden mit guten Absichten hielt. Zum Glück waren die beiden erfahrenen Magier anwesend, um Zahar im Zaum zu halten und ihr zu zeigen, dass man nicht jedem blind vertrauen konnte. Mareo hatte Gabriel nun also entdeckt und konnte anhand einiger Wortfetzen irgendeine dunkle Formel erkennen, allerdings war sein Gehör nicht sonderlich ausgeprägt. Es war einfach ein durchschnittlich gutes Gehör, dafür konnten seine Augen umso besser sehen. Mareo hatte das Gefühl, dass er deutlich erkennen konnte, was da vor sich ging. Aska hingegen schien näher heran zu wollen, um besser hören zu können. Der Blondschopf nickte und schlich sich ebenfalls weiter vor, so wie die anderen beiden Magier auch. Sie mussten dringend herausfinden, was hier in Shirotsume vor sich ging, denn diese Zustände waren echt schlimm.
„Das bedeutet nichts Gutes“, flüsterte Mareo als der Boden im Kerzenkreis anfing zu leuchten, bedrohlich schwarz mit roten Aspekten. „Ganz und gar nicht gut“, fügte er leise an und schluckte schwer. Gabriel hatte dunkle Formeln angewandt, also konnten die Konsequenzen daraus nur übel sein, egal wie man es betrachtete. Der Halbgott ballte Fäuste und hielt sich bereit, einzuschreiten, falls etwas geschehen sollte. Doch plötzlich ging alles so schnell. Eine drei Zahar große Kreatur mit grünlicher Haut erschien, humanoid und ziemlich kräftig, schweiflos. Dazu noch diese glühenden Augen. So etwas hatte der Celeris noch nie in seinem Leben gesehen, Zahar hingegen wusste wohl schon, worum es ging. „Dämon?“, blinzelte er ungläubig. Gegenwärtig wusste er ja nicht mal, dass er der Sohn eines Gottes war und dass dahingehend eben auch das Pendant aus der Unterwelt existierte. Der Blondschopf blickte zurück zur Szenerie, als die gigantische Keule auch schon geschwungen und Gabriel entsprechend hart getroffen wurde. Dieser wurde kurzerhand gegen eine Wand geschleudert und schien den Krafteinwirkungen allmählich zu erliegen. „Zahar, nicht!“, rief Mareo noch, als jene plötzlich Gabriels Namen schrie und plötzlich losstürmte, um zu Gabriel zu gelangen. „Argh Mist“, fluchte der Halbgott und sprang aus seiner Deckung hervor.
Die große Keule verfehlte das Echsenmädchen, während sich diese zu Gabriel begab, dem es überhaupt nicht gut ging. Dieser Dämon schien ziemlich wütend zu werden, doch Zahar widmete ihm keinerlei Aufmerksamkeit mehr, was definitiv nicht gut war. „Aska!“, rief Mareo noch aus Reflex, wobei die Heldin Fairy Tails sicher unlängst reagiert hatte. Für den Halbgott war es zunächst wichtig, die Aufmerksamkeit des Monsters auf sich zu ziehen, damit Zahar die große Keule nicht zu spüren bekam, also richtete Mareo im Dauerlauf seine Hand auf den Dämon, erzeugte schwarze Blitze und einen faustdicken Blitzstrahl abfeuerte. Dieser sauste auf den Dämon zu, traf ihn seitlich und schockte diesen für einen kurzen Augenblick, gefolgt von örtlichen Lähmungen. Der Dämon war allerdings eher unbeeindruckt davon und richtete seine Front nun vollwertig entgegen dem Blondschopf, wobei er direkt mit seiner Keulenfreien Hand auf Mareo zeigte. Der Halbgott blieb abrupt stehen und verspürte plötzlich einen starken Sog, der in seine Körpermitte ging. „Was zum“, fluchte er leise, als sich plötzlich zwei große magische Kreise unterhalb und oberhalb von ihm generierten, zuzüglich zu vielen kleinen magischen Kreisen um ihn herum. Der Dämon fuchtelte eine Formel mit seiner Hand und Mareo spürte, wie er in den magischen Kreisen gefangen war. „Eine Amaterasu-Formel?!“, stellte er schockiert fest, als der Dämon auch schon lachte und die Auswirkung der Formel zum Tragen kamen. Mareo riss die Augen auf, als ein grelles Licht aufleuchtete, welches sich zügig verfinsterte. Eine gewaltige Kugel aus Finsternis mit zerstörerischen Umgebungswirkungen entstand und Mareo befand sich mitten im Zentrum dieser Kugel. Die genutzte Formel-100 der Amaterasu Formeln sorgte nicht nur für starke, körperliche Schäden, sondern sorgte auch dafür, dass der getroffene Magier keinerlei Mana mehr übrig hatte. Die Auswirkungen der Finsternisexplosion dehnten sich dabei auf gute 10 Meter Umkreis aus.
Gabriel lag im Sterben und Mareo wurde von dem Angriff des Dämons getroffen. Es blieb nun also an Aska, dem Dämon die Leviten zu lesen. Doch was war nun mit dem Celeris geschehen?
Zauber:
Lightning God's 60mm Cannon TYP: Lost Magic ELEMENT: Blitz KLASSE: II ART: Fernkampf MANAVERBRAUCH: 50 MAX. REICHWEITE: 30 Meter SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 5, Lightning God's 30mm Cannon BESCHREIBUNG: Bei diesem Zauber lädt der Godslayer seine Hand zunächst mit seiner Magie auf, ehe er sie ausstreckt und einen faustdicken, schwarzen Blitzstrahl auf den Gegner abschießt. Die Geschwindigkeit des Strahles ist gleich der Willenskraft des Magiers minus 1, der maximale Wert, der jedoch erreicht werden kann, ist auf 7 begrenzt. Die getroffene Stelle wird einige Zeit von Lähmungen betroffen sein.
Dass Aska und Zahar beide gegen die Tränen gekämpft hatten, sah man ihnen Dank des Regens nicht unbedingt an. Zudem hatte sich die Blonde sofort von der kleinen Gruppe abgewandt, um auf Nummer Sicher zu gehen. Auch wenn Aska nur noch kurz über ihre Schulter hinter sich zu Zahar blickte, als diese sich noch einmal bedankt hatte, so meinte sie dennoch, die gleiche Betroffenheit in ihren Augen zu erkennen, wie auch Aska sie gerade verspürte. Sie lächelte zwar nur wortlos, doch war ihr die Wärme in diesem Ausdruck anzumerken. Zahar war für Aska etwas ganz Besonderes. Ihr brachte sie Vertrauen entgegen. Und bei ihr fühlte sich die unnahbare Heldin wohl. Ob es sich so anfühlte, eine Familie zu haben? Ein wenig erinnerte sich Aska schließlich noch an das Gefühl.
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Das Herz der blonden Dämonenjägerin raste. Ihr ganzer Körper war bis aufs Äußerste angespannt, das Blut rauschte in ihren Ohren. Unbewusst biss sie die Zähne aufeinander, ihre Hände aggressiv zu Fäusten geballt. Von klein auf wurde sie darauf getrimmt, derartige Kreaturen zu jagen und so lange gegen sie zu kämpfen, bis einer Partei der Tod sicher war. Diese Konditionierung, sich nun bereit zu machen, dem Instinkt freien Lauf zu lassen, war tief in Aska verankert. Für einen Moment vergaß sie sogar, dass Mareo und Zahar bei ihr waren. Sie sah nur noch sich selbst und diesen Dämon. Doch Fenrir hatte ihr auch beigebracht, nicht blindwütig zu handeln. Dieser verstohlene, selbstverherrlichende Puppenspieler. Also beobachtete Aska das Geschehen, hielt sich im Hintergrund und wartete auf den perfekten Mo-
Und so war Gabriel von ihnen gegangen. Was für ein Dummkopf. Kein Wunder, dass sein Ende so nah gewesen war.
Während Aska aufgrund ihres geistigen Zustandes wenig Mitgefühl oder auch sonst keine erkennbare Reaktion auf den grausamen Tod Gabriels zeigte, überspannte Zahar hingegen den Rahmen. Sie schrie auf, verriet somit das Versteck der Magier und eilte zu Gabriel. Etwas regte sich in Aska. Der Drang, ihre Freundin zu schützen. Doch dass der Dämon sie nun bemerkt hatte, ließ die Blonde nicht aus ihrem Zustand heraus. Doch etwas in ihr schrie förmlich danach, dass jemand der kleinen Lizardmendame helfen musste.. „Mareo“, presste sie zwischen ihren zusammengebissenen Zähnen hervor, in undefinierbarem Ton. Sie wollte ihm irgendwie mitteilen, dass er der Jüngsten helfen musste, was dieser auch sofort tat - unabhängig davon, ob Aska ihn darum bat oder nicht. Wie ähnlich war die große Heldin diesen Wesen, wenn sie lieber den Moment nutzte, einen versteckten Angriff vorzubereiten, als ihren Freunden zu helfen? Oder tat sie das, was sie am besten konnte, um ihre Kameraden zu schützen?
Da der Ork-ähnliche Dämon damit beschäftigt war, sich um Mareo und Zahar zu kümmern, lief Aska auf möglichst leisen Sohlen im toten Winkel der Kreatur, um sich ein neues Versteck zu suchen. Sie wusste, dass er sie hören könnte, wenn er sich nur darauf konzentrierte. Doch im Moment galt sein Fokus mehr den beiden anderen. Sie müsste den Dämon aus der Ferne attackieren, um seiner Keule nicht zu nah zu kommen. Denn dieser hätte auch Aska nichts entgegenzubringen, das musste sie sich eingestehen. Die junge Frau rannte eine steinerne Treppe hinauf, um sich dann hinter der Säule auf der Empore zu verstecken. Von dort aus beobachtete sie, wie Mareo die Kreatur mit einem schwarzen Blitz attackierte, doch es schien diesem Ork nicht sehr zu schaden. Aska wusste nur zu gut, dass normale Magie diesen Wesem kaum etwas anhaben konnte. Dass es in Mareos Fall sogar noch schwieriger war, konnte sie natürlich nicht ahnen. Sie hingegen wäre in der Lage, den Dämon zu bezwingen. Mit Fenrir an ihrer Seite, zwei gegen einen. So wie immer. Doch im Alleingang? Eine Schweißperle rollte sanft von der Stirn über ihr Gesicht. Sie wusste, dass es ein unmögliches Unterfangen war. Sie war noch nicht in der Lage, diese übermenschliche Kraft aufzubringen. Und darüber hinaus hatte sie davor einfach.. Angst..
„Eines Tages wirst du mächtig genug sein, diesen Kampf allein zu führen. Der Preis mag hoch sein, schließlich besteht die Gefahr, sich in dieser einzigartigen Macht Stück für Stück zu verlieren. Aber wäre es nicht egoistisch, sein eigenes Wohl über das der anderen zu stellen? Als Auserwählte wirst du wissen, was das Richtige ist“
Sich selbst darin verlieren? Aska hatte schon eine Idee davon, was Fenrir damit gemeint hatte. Eine enorme Druckwelle stieß die Devilslayerin plötzlich nach hinten, wobei sie sich noch fangen konnte. Ein Glück, dass sie weit genug weg stand und die Säule sie ein wenig schützen konnte. Das hatte sie aus ihren Gedanken gerissen. Es war an der Zeit, sich an dem Chaos zu beteiligen! Mareo war durch diese eigenartige Formel außer Gefecht gesetzt und Zahar war völlig auf sich gestellt. Geistesgegenwärtig schwang sich Aska auf das Geländer der Empore und sammelte ihr Mana in ihren Lungen. Ohne auf sich aufmerksam zu machen (es sah schon heroisch genug aus, wie sie da oben stand in ihrem coolen Outfit und mit dem wallendem Haar), murmelte sie die Formel und attackierte den Dämon schließlich mit White Devil’s Holy Rage. Aufgrund ihrer enormen Willenskraft schmerzte dieser Schlag aus reiner Licht-Devilslayermagie den Ork, welcher einen Schrei von sich gab, dass einem das Blut in den Adern gefrieren konnte. Er war von der Wucht des Zaubers am Boden entlang geschlittert und raffte sich nun langsam stöhnend auf die Beine. „Zahar!“, rief Aska ihrer flinken Freundin zu. „Lass endlich von diesem Narr ab und schnapp dir die Keule! Schnell!“, wies sie das Mädchen laut und deutlich an, denn der Ork hatte seine Waffe aufgrund des plötzlichen Schlags von hinten verloren. Das wäre nämlich Askas Chance, sich näher an ihn heranzutrauen.
Es gefiel dem Dämon natürlich gar nicht, was Zahar da vor hatte. Doch die Blonde musste den Moment nutzen, dass er abgelenkt war. Dass sie sich von Fenrirs Macht für den Moment losgesagt hatte, erlaubte es ihr, wieder klar zu denken. Sie eilte die Treppen hinunter und rannte zu Mareo, um ihn in Sicherheit zu bringen. Sie griff von hinten unter seine Arme und legte ihre Arme um seine Brust, um ihn wegzuziehen. Dann lehnte sie ihn an eine Wand, deutlich weiter ab vom Geschehen. Verdammt. Was hatte sie plötzlich für Gedanken? Warum fiel ihr auf einmal ein, dass sie gestern noch wirklich gemein zu ihm gewesen war? Vielleicht weil sie wusste, dass sie so länge kämpfen würde, bis der Dämon oder sie als Sieger hervorgehen würde. Sie ging also vor Mareo in die Hocke und sah ihm eindringlich in die Augen. „Bleib zurück. Er wird nicht mehr an dich herankommen“, versicherte sie ihm. „Und bitte verzeih mir, dass ich dir böse Absichten unterstellt habe“, hing sie noch aufrichtig an und strich ihm die verschwitzten Haare von der Stirn und den Augen, ehe sie sich erhob und sich wieder dem Geschehen widmete.
Natürlich brachte sie wieder Abstand zwischen sich und Mareo, um den Dämon aus einer anderen Richtung auf sich aufmerksam zu machen. „Hey!“, rief sie also nach der so verhassten Kreatur. „Ich sehe es dir an“, sprach sie herausfordernd mit diesem Dämon. „Du hast nicht damit gerechnet, auf jemanden wie mich zu treffen. Das verunsichert dich“, führte sie ihre Vermutung weiter aus und lächelte dann mit böse funkelnden Augen.
Doch Aska bluffte. Sie wusste, dass es nicht gut für sie ausgehen würde. Aber wusste das auch der Ork? Wie mächtig war er? Nicht alle Dämonen waren gleich. Es gab mächtige, unbesiegbare. Und es gab die, die vor Aska Reißaus nehmen sollten. Und vor Zahar. Doch das wusste niemand. Da bemerkte die Heldin etwas im Augenwinkel: Das Portal zur Unterwelt war noch offen. Eine neue Chance?
Manavorrat:
Manavorrat (675/800)
Zauber:
White Devil’s Holy Rage TYP: Lost Magic ELEMENT: Licht KLASSE: III ART: Fernkampf MANAVERBRAUCH: 125 MAX. REICHWEITE: 25 Meter SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 7 BESCHREIBUNG: Der Devilslayer atmet tief ein, sammelt und konzentriert gleichzeitig das Mana in seinen Lungen. Beim Ausatmen stößt dieser anschließend einen mächtigen und laserartigen Lichtatem aus, der selbst über die Distanz nicht schwächer wird. Die Wucht und Geschwindigkeit entspricht der Willenskraft des Magiers bis zu einem Maximum von 9 und der Durchmesser des Atems beträgt 5 Meter.
Beherrschung:
Willenskraft Level 8: Der Durchmesser beträgt nun 7,5 Meter und die Reichweite 30 Meter Willenskraft Level 9: Der Durchmesser beträgt nun 10 Meter
Zahars Körper bebte, als sie erkannte, wie der letzte Atem Gabriel verließ. Ihre Augen tränten, das konnte sie nicht verhindern. Erinnerungen an ihren Vater blitzten vor ihr auf, als sie ihn das letzte Mal gesehen hatte, entstellt von den Dämonen, die ihre Zähne so tief in ihn geschlagen, ihn richtiggehend zerfetzt hatten. Rachsüchtige Brutalität, nicht anders als der Schlag des Orks. Wieso... Wieso waren Dämonen so? Wieso konnten sie nicht anders, als sich ihrer Rache hinzugeben und alle Wesen in ihrer Umgebung zu verletzen?
Wie lange würde es dauern, bis die Naga das Gleiche tat?
Der Horror stand auf Zahars Gesicht geschrieben, während ihr mehr und mehr bewusst wurde, wie schwach sie war. Körperlich und geistig, ein kraftloses Mädchen mit halbgarer Magie, das so von ihrer eigenen Vergangenheit gefangen war, dass sie überhaupt nicht realisierte, wie eine Wand keine zwei Meter von ihr entfernt durch eine Welle der Finsternis in Stücke zerschlagen wurde. Aska und Mareo kämpften, um sie zu verteidigen, doch der Körper der Echse wollte sich nicht rühren. Würde sie hier sterben, wie es ihr Vater getan hatte? Entstellt und zerteilt? War das das Schicksal von jemandem, der sich die Macht beschaffte, gegen Dämonen anzutreten? Sie hatte nie darum gebeten, doch nun war sie hier...
„Zahar! Lass endlich von diesem Narr ab und schnapp dir die Keule! Schnell!“
Askas Stimme riss die Naga aus ihrer Schockstarre und zwang sie dazu, sich in Richtung des Kampfes umzudrehen. Sie war nicht alleine hier. Hier waren zwei Menschen, die ihr unendlich viel bedeuteten. Selbst wenn es Zahar Nagas Schicksal war, hier zu sterben, um zwei Dämonen weniger auf dieser Welt wandeln zu sehen, galt das nicht für Aska oder Mareo. In keinem von beiden steckte auch nur ein Hauch des Bösen. Sie mussten leben. „J-jawohl!“, rief die Naga und sprang vorwärts auf alle Viere, um mit voller Geschwindigkeit in Richtung der Waffe zu sprinten, während Aska sich mit Mareo für den Moment zurückzog. Ihr Blick fiel auf die Schneise der Zerstörung, die sich durch die Erde zog. War das der Dämon gewesen? Es wirkte ehrlich gesagt nicht wie die Arbeit eines reinen Kraftpaketes. Konnte es sein? War es möglich? War das... Aska? Die mächtigste Person, die Zahar kannte, die unaufhaltsame Frau, die nie vor einem Gegner zurückschrecken würde? Das Herz der Naga schlug schneller und ihre Augen weiteten sich, als sie realisierte, dass sie ja doch eine Chance hatten. Solange Aska hier war, konnten sie alles schaffen! Als Zahar die Keule erreichte, richtete sie sich im Laufen wieder auf, sodass sie auf zwei Beinen lief und mit ihren Händen die Waffe packte. Der Versuch, einfach weiter zu rennen, stockte aber ziemlich schnell. Sie stemmte sich nach vorne, aber... die Keule bewegte sich nicht. Das Ding war unglaublich schwer! Wenn sie es mit voller Kraft versuchte, konnte sie das Gewicht ein paar Zentimeter über den steinigen Boden ziehen, aber weit kam sie mit ihren schwachen Ärmchen nicht. Nervös blickte sie auf zu der Kreatur, die sie gerade in Schatten getaucht hatte, dem großen Ork, der ihre Anstrengungen genutzt hatte, um zu ihr herüber zu stampfen. Zahar hatte sich immer ein bisschen gewundert, warum es zwei Worte für Dämonen gab; warum jene, die nicht als hochgradig intelligente Wesen in der Zwischenwelt wandelten, als Monster bezeichnet wurden. In diesem Moment wirkte ihr Gegenüber so monströs wie nichts zuvor in ihrem Leben. Er schlug nach ihr und mit einem flinken Sprung schaffte Zahar es gerade so, zur Seite auszuweichen und sich abzurollen, während seine Faust eine Kuhle in das Gestein der Ruine schlug. Mit der Echse aus dem Weg streckte er seine Hand nach der Keule aus und Zahar zuckte zusammen. Moment, die sollte er doch nicht wiederbekommen! „B-bleib da weg!“, rief die Naga aus, während sich eine Lage weißen Sekrets um ihre Hände bildete. Sie leitete ihr Mana hinein, sodass sich die Farbe änderte in ein blutiges Rot, ehe sie wieder auf den Ork zulief und mit ihren offenen Handflächen in seine Richtung schlug wie bei einer Ohrfeige. Schleim spritzte in seine Richtung, traf auf seine Haut und brannte sich dort hinein. Die Schmerzen dieses Zaubers waren für Menschen erträglich, aber ein niederer Dämon sollte sie deutlich intensiver wahrnehmen. „Nnaargh! Noch so eine!“, brüllte das Monstrum, trat verteidigend ein paar Schritte zurück, darauf achtend, was Zahar machte. Sie stand ihm kurz in einer Kampfhaltung entgegen, ehe ihr Blick hinab auf die Keule fiel. In einem direkten Kampf würde sie nicht gewinnen. Sie konnte ihm wehtun, aber keinen reellen Schaden verursachen. Selbst mit ihrer Säure würde sie ihn vermutlich nicht in die Knie zwingen, groß wie er war, und sie würde zu viel Energie damit aufbrauchen. Also... packte sie sich die Keule wieder. Dieses Mal nicht zum Tragen. Mehr Schleim tropfte aus Zahars Körper, während ihre Hände über den Griff fuhren und sie über den Korpus der Waffe kletterte. Es dauerte nur wenige Sekunden, bis das Objekt von oben bis unten in tiefroten Schleim getaucht war und sie dahinter stand, auf alle Viere gesunken, ihr Blick vorsichtig, aber entschlossen auf den Dämonen gerichtet. Sie bekam die Waffe nicht von ihm weg, aber sie konnte ihn vor eine Wahl stellen: Ohne die Waffe kämpfen, oder große Schmerzen ertragen.
Offenbar hatte sie inzwischen auch genügend Zeit geschunden, denn Aska stand wieder auf dem Kampffeld und verhöhnte ihren Gegner. Er hatte nicht mit... jemandem wie ihr gerechnet? Mit einer so mächtigen Kämpferin, meinte sie? Was für beeindruckende, selbstbewusste Worte. Die Art der van der Velden dämpfte die Angst in Zahars Innerem und stärkte ihre Entschlossenheit. „Ich... ich passe auf, dass er die Waffe nicht bekommt!“, meinte das Echsenmädchen mit ungewohnt starker Stimme. „Aska... Du... du gewinnst, richtig? A-als Heldin, die das Böse besiegt...“
Poison: Pins and Needles TYP: Lost Magic ELEMENT: Gift KLASSE: II ART: Nahkampf MANAVERBRAUCH: 40 MAX. REICHWEITE: Beim Anwender VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 4 BESCHREIBUNG: Dieses Gift sorgt bei Hautkontakt an der betroffenen Stelle für einen rötlichen Ausschlag und spürbare Schmerzen, als würde man mit Nadeln gepikst werden. Das Gefühl ist ablenkend und unangenehm, vor Allem für Menschen mit geringem Widerstand.
You don't... hate demons, do you?
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Mareo Schwarzer Blitz
Anmeldedatum : 26.10.14 Anzahl der Beiträge : 4570 Alter : 32 Ort : Magnolia Town
Zahar befand sich in großer Gefahr, denn dieser Dämon schien unglaublich stark zu sein. Der Celeris musste keine Sekunde lang nachdenken, da hatte der Impuls ihn bereits ergriffen und er eilte seiner Freundin zur Hilfe. War Zahar überhaupt eine Freundin? Definitiv, aber eigentlich war sie viel mehr für ihn. Im Grunde war sie schon fast so etwas wie eine Ziehtochter, um die er sich kümmerte, nachdem er sie gerettet hatte. Das Aska nun auch derart für Zahar da war, erleichterte ihn immens, denn genau so etwas hatte er sich für das Echsenmädchen immer gewünscht. Doch nun galt es erst, den Dämon von Zahar wegzulocken, also erhaschte Mareo dessen Aufmerksamkeit und bekam dafür sogleich die Quittung. Dieser Dämon reagierte äußerst schnell, nutzte eine Amaterasu-Formel und sprengte den Halbgott mithilfe reiner Finsternis in die Luft. Gerade noch rechtzeitig konnte der Magier seinen Körper in nicht physische Materie auflösen und die Gestalt eines Blitzes annehmen, allerdings hatte er noch gut die Hälfte der Auswirkungen abbekommen. Die Formel hinterließ einen großen Krater, in welchem ein stark angeschlagener Mareo lag und nun von Aska gerettet werden musste.
Diese griff den Dämon mit einer mächtigen Attacke an, die eine entsprechend starke Wirkung auf den Dämon hatte. Mareo bekam es nur am Rande mit, aber er war wieder einmal erstaunt darüber, wie mächtig Aska doch war. Das sie Devilslayer-Magie einsetzte und einen Dämon damit natürlich stärker verletzen konnte, entging ihm dabei völlig. Ebenso wusste er nicht, dass Zahar über die gleiche Magie verfügte. Mareo wusste ja nicht mal, dass er ein Godslayer war. Für ihn waren es einfach außergewöhnlich starke Blitze von schwarzer Färbung. Der Celeris biss sich auf die Zähne und stellte wieder einmal fest, dass er noch einen sehr weiten Weg zu gehen hatte, bevor aus ihm ein ernst zu nehmender Magier wurde. Dann tauchte auch schon die van der Velden auf, um ihn in Sicherheit zu bringen. Kurzerhand wurde er an eine Wand gelehnt und erhielt die Möglichkeit, sich auszuruhen. Aska strich ihm die verschwitzten Strähnen aus dem Gesicht und entschuldigte sich nochmals in aller Förmlichkeit bei ihm. „Ist schon okay“, entgegnete er ihr mit einem Lächeln, während er allmählich anfing seine Gliedmaßen wieder zu spüren. Seine Klamotten waren ziemlich zerfetzt, seine Haare leicht angesengt und überall hatte sich Taubheit ausgebreitet. Außerdem konnte Mareo deutlich spüren, dass die Amaterasu Formel viel von seinem Mana gezogen hatte.
In der Zwischenzeit lieferten sich Zahar und der Dämon ein Gefecht, nachdem Zahar die große Keule nicht bewegt bekam und daher zu anderen Mitteln greifen musste. Würde Mareo zuschauen können, hätte er nicht stolzer auf Zahar sein können, so mutig wie sie sich nun verhielt. Und wenn er es im späteren Verlauf des Tages oder nach Abschluss der Quest erfuhr, dann würde er ihr das auch entsprechend mitteilen. Bereits bei der Sternenlichtbucht hatte Zahar in außergewöhnlichen Situationen entsprechenden Mut bewiesen. Sie entwickelte sich prächtig und darüber war Mareo sehr glücklich. Und auch dass das Band zu Aska wieder stärker wurde, machte ihn glücklich. Daraus schöpfte der Blondschopf die notwendige Kraft, um sich auf die wackeligen Beine zu hieven und schlenderte dann angeschlagen an der Wand entlang, um den Weg zurück zum Geschehen zu finden. „Aska…Zahar…ich komme…“, stöhnte Mareo angestrengt. Als er ums Eck kam, erblickte er den starken Dämon, wie er nur wenige Meter vor seinen beiden Freundinnen stand. Zahar hatte die Keule in Beschlag genommen und mit ihrem Gift benetzt, während Aska eindeutig die Aufmerksamkeit des Dämons forderte. Das war keine schlechte Situation, denn so hatte Mareo die Möglichkeit, von hinten anzugreifen und dem Dämon ordentlich eine zu verpassen. Langsamen Schrittes überbrückte der Halbgott die Distanz, bis er die letzte Deckung vor dem Feind einnehmen konnte.
Dort transformierte sich Mareo wieder in die Form eines schwarzen Blitzes und schoss aus der Deckung direkt in den Richtung des Rückens des Feindes, um den Überraschungsangriff durchzuführen. Kurz vor seinem Ziel transformierte sich Mareo zurück in seine physische Form, um seinen Folgeangriff zu starten. Er hüllte schwarze Blitze um seine Faust und landete einen direkten Treffer auf dem Rücken, doch blieb der Dämon davon ziemlich unbeeindruckt. Godslayer-Magie hatte eben so keine Auswirkung auf die Lebenskraft eines Dämons. Der Feind machte lediglich einen kleinen Ausfallschritt nach vorn, blickte direkt über seine Schulter und schwang seinen Körper herum, wobei sich an dessen Arm eine Lanze aus Metall formte. Der Dämon holte kräftig aus und schlug seitlich mit dieser Lanze nach Mareo, der schützend die Arme vor dem Oberkörper kreuzte. Die Lanze traf ihn mit entsprechend hoher Kraft, brach ihm dabei sicherlich ein paar Knochen in den Armen und am Brustkorb. Kurz spuckte Mareo etwas Blut hervor, nachdem er vor lauter Schmerz aufgeschrien hatte und wurde dann durch die kinetische Energie viele Meter zur Seite weggeschleudert. Dort krachte der Halbgott gegen einen Mauerrest, der entsprechend nachgab und neben ihm zusammen fiel. Mareo selbst lag dort und krümmte sich vor Schmerzen.
Zauber:
Lightning God's Voltage Frame TYP: Lost Magic ELEMENT: Blitz KLASSE: III ART: Support MANAVERBRAUCH: 150 pro 10 Sekunden, 125 pro 10 Meter Bewegung MAX. REICHWEITE: Beim Anwender SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 7, Manaregeneration Level 5, Lightning God's Instant Transmission BESCHREIBUNG: Der Anwender löst seinen Körper in pure Elektrizität auf und wird seinerseits selbst zu einem schwarzen Blitz, wodurch er jede physische Form verloren hat. In dieser Form ist der Anwender immun gegen physische Angriffe jeder Art und kann sich mit beachtlicher Geschwindigkeit, welche der Willenskraft des Anwenders bis Level 9 entspricht, ungehindert durch den Raum bewegen, wobei er einen drei Meter langen Blitzschweif hinter sich her zieht. Gerät man mit dem Anwender oder dem Blitzschweif in Berührung, so hat dies zehn Sekunde lange Paralyseeffekte und starke Schmerzen zur Folge. Der Anwender muss allerdings beachten, dass der Prozess zur Auflösung in reine Elektrizität eine Zeit von drei Sekunden benötigt, ebenso die Umkehrung zur physischen Form.
Lightning God's Bullet Fist TYP: Lost Magic ELEMENT: Blitz KLASSE: I ART: Nahkampf MANAVERBRAUCH: 20 pro Minute MAX. REICHWEITE: Beim Anwender SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 2, Manaregeneration Level 2 BESCHREIBUNG: Bei dieser simplen Technik lädt der Godslayer entweder eine, oder seine beiden Fäuste, mit schwarzen Blitzen auf und verstärkt dadurch einmalig die Kraft des physischen Angriffes um 1. Getroffene Stellen beim Gegner werden schwach betäubt, weshalb der Gegner das Gefühl hat, dass diese Stelle seines Körpers eingeschlafen wäre. Werden beide Fäuste aufgeladen, so wird natürlich doppelt so viel Mana verbraucht.
Mastery (Nahkampf): Kraft +1 auf physische Angriffe (einmal möglich)
Zauber Dämon:
Steel Spike TYP: Elementarmagie ELEMENT: Metall KLASSE: II ART: Nahkampf MANAVERBRAUCH: 40 MAX. REICHWEITE: Beim Anwender SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 5, Stärke Level 3 BESCHREIBUNG: Der Magier ist in der Lage um seinen Arm eine Lanze aus Stahl entstehen zu lassen, die er zum Zustoßen verwenden kann. Sie ist etwa einen Meter lang und wiegt eine Menge.
Sie hätte es wissen müssen. Wie sollte Zahar denn in der Lage sein, die schwere Keule des Dämons wegzubringen? Das hätte auch Aska nicht geschafft, denn dafür waren sie beide nicht stark genug. Wie es dabei um Mareo stand, konnte die Heldin nicht einschätzen, aber sicherlich hätte auch er seine Probleme dabei gehabt. Gerade, als Aska das Gesicht Mareos von dessen Haar befreit hatte, zuckte sie zusammen und sah hinter sich. Die Faust des Dämons war in der steinernen Mauer der Ruine versenkt worden. Zahar machte sich zum Angriff bereit, was Aska dazu alarmierte, sofort zu ihr zurückzukehren. Sie wusste, dass Zahar nicht zu unterschätzen war, denn auch im Drachentempel hatte die Naga tapfer gekämpft. Aska eilte nicht zu ihr, um ihr zu helfen oder um sie zu schützen. Nein, sie wollte ihr in dem gemeinsamen Kampf beistehen und ihn vielleicht auch dominieren. „Sehr gut!“, schoss es der Blonden durch den Kopf, als Zahar mit ihrem Giftschleim tatsächlich beachtlichen Schmerz bei dem Ork hervorzurufen schien. „Nnaargh! Noch so eine!“, brüllte das Monstrum, was Aska erst im zweiten Moment bewusst wurde. Noch so eine? Noch so eine wie sie selbst? Jemand, der ihm ernsthaft zur Gefahr werden konnte? Und da fiel es Aska wie Schuppen von den Augen: Zahar hatte das Gift des Lanzenschwingers im Drachentempel gefressen, so wie Aska jegliches Licht einnehmen konnte, um sich zu regenerieren. Zahar war in der Lage, dem Dämon Schaden zuzufügen, so wie auch Aska. Es lag auf der Hand, dass die beiden eine seltene Gemeinsamkeit hatten.
Es machte Aska nicht misstrauisch, zornig oder neidisch. Es machte sie glücklich. War Zahar mehr, als nur eine Freundin? Sie könnten gemeinsam so viel schaffen, so viel erreichen. Sie könnten durch die Welt reisen, Aska hätte wieder eine Gefährtin. Es wäre alles wieder so, wie früher. Nur, dass sie nicht mit einem niederträchtigen Dämon reisen müsste, welcher sie von Beginn an über seine wahre Identität belogen hatte. Es wäre viel besser..
Beflügelt und hochmotiviert stand Aska also da und bluffte den Ork an. Noch immer war sie sich bewusst, wie brenzlig die Situation war, doch nun hatten sie eine reelle Chance. „Eine sehr gute Idee, Zahar!“, lobte die Blonde ihre Freundin stolz, welche die Keule des Dämons völlig verschleimt hatte. Es wäre ihm kaum möglich, diese noch einmal zu berühren. Denn das Gift Zahars schmerzte ihn zu sehr. „Ist es dir denn nicht aufgefallen, Zahar? Von nun an gibt es kein „Ich“ oder „Du“ mehr. Wir sind beide vom Schicksal auserwählt worden, nicht nur ich!“, erklärte Aska der Lizardmen-Dame enthusiastisch, als diese sich bei ihrer Heldin rückversichern wollte. Ihre Worte mussten auf die Außenstehenden ein wenig wirr, vielleicht auch manisch wirken. Vielleicht war Aska das auch in diesem Moment. Dann wandte sich die Blonde jedoch dem Dämon zu. „Dein Scharfsinn verwundert mich zwar, aber du hast es richtig erkannt: Noch so eine. Du bist uns unterlegen - und das nicht nur zahlenmäßig“, verkündete Aska dem Dämon übermütig. Jetzt konnte sie niemand mehr stoppen.. Und der Ork fühlte sich in die Ecke gedrängt und wurde wütend.
Aska war so sehr mit sich selbst, mit Zahar und ihren Tiraden beschäftigt, dass sie nicht bemerkte hatte, dass Mareo sich wieder in den Kampf involvierte. Er hatte den Moment genutzt, in welchem der Dämon von Aska in Grund und Boden geredet wurde und sich angeschlichen. Ein schwarzer Blitz schnellte von Hinten auf das Monster zu, bis er nah genug war und wieder die Gestalt Mareos annahm. Dann trafen schwarze Blitzfäuste den Rücken des Dämons. Ein Angriff, welcher überaus klug, stark und gefährlich gewesen war. Und leider ebenso aussichtslos.. Aska schätzte Heldenmut schon immer und hätte selbst genauso gehandelt. Doch in diesem Moment schien ihr das Herz stehenzubleiben. „Bleib weg!“, schrie sie geistesgegenwertig in die Richtung ihres Kameraden, wenngleich es für diese Anweisung reichlich zu spät war. Der Dämon erschuf sich mit Hilfe seiner Magie eine metallene Lanze aus seinem Arm und schlug Mareo damit zur Seite, wie er vorhin auch Gabriel einfach von sich schlug. Fassungslos beobachtete Aska den jungen Mann dabei, wie er Blut spuckend einfach gegen eine lockere Mauer stieß, welche zusammenbrach wie er. Das Geräusch seines Aufschreis und der brechenden Knochen erschütterten bis tief ins Mark.
„Diese Lanze.. kann man nicht von mir nehmen..“, lachte der Dämon auf und sah triumphierend zu Aska und Zahar. Die Heldin fühlte sich wie erstarrt. So etwas hatte sie noch nie erlebt. Sie hatte sich noch nie Sorgen um jemanden gemacht. Und sie hatte noch nie diese unerträgliche, lähmende Angst verspürt, dass ein Kamerad soeben sein Leben verloren hatte. Die karamellfarbenen Augen waren weit aufgerissen und ignorierten den Dämon, waren sie schließlich allein auf Mareo gerichtet. Sie war sich der Sache so sicher gewesen! Es war doch alles klar gewesen.. Und jetzt das..
„ Iron Bullet“, hörte sie nur nebenher, ehe sie einen starken, stumpfen Schmerz an ihrem rechten Oberschenkel spürte. Das tat so weh, dass sie das Gefühl hatte, nicht mehr auf diesem Bein stehen zu können. Aska ging kurz nach dem Treffer in die Knie, als sie plötzlich denselben Schmerz auch an ihrer linken Schulter spürte. Sie biss die Zähne zusammen, wenngleich ihr dennoch ein schmerzerfüllter Laut entkam. Das lief alles nicht, wie sie es wollte! Zorn stieg in der sonst so selbstsicheren Heldin auf. Sie krallte ihre Finger wütend zusammen und kratzte sich dadurch selbst die Haut auf, wodurch die bereits schmerzenden Stellen, welche sie hielt, auch noch brannten. Doch half ihr das dabei, endlich wieder das Ruder an sich zu reißen. Der Dämon lachte noch, während Aska sich zurück auf die Beine hievte. „Ich werde dich zerfetzen“, knurrte sie ihn so unheilvoll an, dass ihr ihre eigene Stimme schon fremd wurde. „Das wirst du büßen.. du hast einen großen Fehler begangen, sei dir dessen bewusst“
Manavorrat:
Manavorrat (800/800)
Zauber Dämon:
Iron Bullet TYP: Elementarmagie ELEMENT: Metall KLASSE: I ART: Fernkampf MANAVERBRAUCH: 10 MAX. REICHWEITE: 10 Meter SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 2 BESCHREIBUNG: Bei diesem Zauber formt der Anwender eine kleine Metallkugel vor seinem Finger, die er in eine beliebige Richtung abschießen kann. Die Stärke und Schnelligkeit des Geschosses entspricht der Willenskraft des Anwenders – 1 bis maximal Level 4.
„Wir beide?“ Nicht ganz überzeugt blickte Zahar hinüber zu Aska. Sie sollten beide auserwählt sein? Meinte sie, dass Zahar auch so eine Heldin sein konnte wie die Ältere? Nein... Nein, das war unvorstellbar. Sie war doch nur die kleine, schwache Zahar, die immer Hilfe brauchte. Sie konnte Aska unterstützen, aber sie selbst könnte niemals diejenige sein, die alle rettete. Unmöglich... Die van der Velden stellte sich mutig dem Dämonen und selbst Mareo, verletzt wie er war, versuchte, ihnen zu helfen... was sich als Fehler herausstellte. Anders als die beiden Frauen war er nicht allzu effektiv gegen jede Form eines stärkeren Dämonen und der Ork nutzte seine Schwäche aus, um ihn mit voller Kraft und einem verdammt spitzen Metallspeer in eine Wand zu schmettern. „MAREO!“ Die beiden Devilslayer schienen gleichermaßen geschockt zu sein, auch wenn sie unterschiedlich darauf reagierten. Dieses Mal war es Aska, die zu erschüttert wirkte um zu reagieren, abgelenkt von Gefühlen, die sie nicht gewohnt war. Zahar dagegen... Sie kannte diese Angst. Sie spürte sie jede Nacht und selbst tagsüber zu häufig, hatte vor wenigen Minuten erst eine extrem starke Version davon in ihrem Körper gehalten. Jetzt, wo es Mareo war, der attackiert wurde, verstärkte sich in ihrem Inneren etwas Anderes: Der Gedanke, dass sie das nicht zulassen durfte. Ein Beschützerinstinkt machte sich in ihr breit und sie jagte auf den Dämon zu, der seine Augen bereits auf die größere Bedrohung, die in diesem abgelenkten Moment ein einfaches Ziel darstellte, gerichtet hatte. „Denk nicht, dass ich dich nicht bemerke“, dröhnte die tiefe Stimme des Monsters beiläufig und er stach mit seiner Lanze nach ihr, während er seine zweite Kugel auf Aska feuerte, doch dieses Mal war Zahar fokussiert und angetrieben. Mit geübter Leichtigkeit wich sie zur Seite aus und bog ihren flexiblen Körper an der Lange vorbei, ehe sie den Dämonen ansprang und seinen Oberarm packte. Sie hielt sich fest, ihr Körper weiterhin mit ihrem roten Schleim überzogen, und zwang ihn so zu einem wütenden, schmerzerfüllten Schrei. Er griff mit seiner freien Hand nach ihr, doch Zahar stieß sich von ihm ab, rollte sich am Boden ab, sodass sie hinter ihm wieder zum stehen kam.
Aska stand vor ihm, wütender denn je, und er hatte Zahar in seinem Rücken. Gefangen zwischen den zwei Personen, die ihn verletzen konnten, sah die Situation für den Dämon schlechter aus als zuvor. Bisher hatte nur eine von ihnen ihm eine ernsthafte Verletzung zufügen können. Die Wunde, die Askas heilig wütender Lichtatem gerissen hatte, war noch immer mit einem sanften, weißen Leuchten überzogen und weigerte sich, sich zu heilen. Aber bisher war das das Stärkste gewesen, was sie ihm entgegen bringen konnten. Der rote Schleim schmerzte, mehr aber nicht. Wenn die Echse nicht mehr zu bieten hatte, dann war sie die geringere Gefahr. Er würde sie sich vom Leib halten und die andere zu Boden bringen, dann konnte er dem Kind in aller Ruhe den Kopf abreißen. Eine angemessene Strafe für jemanden, der die Macht der Dämonen gegen ihre Schöpfer richtete. Der Ork drehte seinen Körper zur Seite, sodass sein Lanzenarm auf Zahar zeigte... nur, dass er es nicht bei einer Lanze beließ. Das Metall verformte sich, ummantelte die Gesamtheit seines Armes bis hoch an seine Schulter, ehe sich entlang der gesamten Länge spitze Stacheln bildeten. Es blieb keine Haut frei, die das Mädchen vergiften könnte, und an dem Arm festhalten konnte sie sich auch nicht. Sie versuchte erneut, in seine Richtung zu stoben, doch mit der Länge der Lanze deckte ein horizontaler Schwung zu viel Fläche ab. Sie musste rückwärts weghüpfen und wieder genügend Abstand schaffen, um nicht selbst verletzt zu werden. So konnte das Kind niemanden beschützen.
Die Ritterin dagegen, die Lichtslayerin, würde er mit ihrem natürlichen Gegensatz besiegen. Wie bei seinem Angriff auf Mareo zuvor fuhr seine Hand durch die Luft und ließ magische Kreise in der Luft erscheinen, aus denen düster wabernde Energie drang. Es war nicht der gleiche Zauber wie zuvor, aber er schien noch eine dunkle Formel nutzen zu wollen...
Poison: Pins and Needles TYP: Lost Magic ELEMENT: Gift KLASSE: II ART: Nahkampf MANAVERBRAUCH: 40 MAX. REICHWEITE: Beim Anwender VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 4 BESCHREIBUNG: Dieses Gift sorgt bei Hautkontakt an der betroffenen Stelle für einen rötlichen Ausschlag und spürbare Schmerzen, als würde man mit Nadeln gepikst werden. Das Gefühl ist ablenkend und unangenehm, vor Allem für Menschen mit geringem Widerstand.
You don't... hate demons, do you?
Mareo Schwarzer Blitz
Anmeldedatum : 26.10.14 Anzahl der Beiträge : 4570 Alter : 32 Ort : Magnolia Town
Jeder normale Gegner hätte bei so einem hinterhältigen Schleichangriff den Kürzeren gezogen, dieser Dämon allerdings nicht. Die Angriffe von Mareo hatten rein gar nichts bewirkt und er verstand keineswegs wieso eigentlich. War das Monster gegen Blitze immun? Das war die einzig logische Erklärung, die der Celeris parat hatte, denn über die Slayerinformationen verfügte er schlichtweg nicht. Sein Gedächtnis war von Poseidon gekonnt manipuliert worden und auch ihr Gildenmeister, Raban Adair, hatte ihm dahingehend alles verschwiegen. Somit war gegenwärtig nur eines klar: Mareo hatte nicht den Hauch einer Chance gegen diese Kreatur, konnte sich aber auch keineswegs gegen diese verteidigen. Mareo wurde abgewehrt und mit einer Metalllanze außerordentlich kräftig ins Aus befördert, was in einer zusammenbrechenden Mauer, Blutspucken und Knochenbrüchen mündete. Immerhin hatten sowohl Zahar als auch Aska ein Zeitfenster erhalten, welches sie gegen den Dämon nutzten konnten, da dieser seine Aufmerksamkeit nicht überall zeitgleich halten konnte. Leider bekam der Halbgott keineswegs mit, ob dieses Zeitfenster entsprechend genutzt wurde.
Mareo lag neben den Bruchstücken der eingefallenen Mauer auf dem Boden, krümmte sich etwas ein und zog scharf die Luft ein. Jeder Atemzug brannte wie Feuer und er konnte deutlich spüren, dass sein linker Arm gebrochen war, ebenso ein paar Rippen. Dieser Angriff hatte total gesessen und den Celeris definitiv aus dem Spiel genommen, so viel war klar. Das Bewusstsein hatte er nicht verloren und tödlich verwundet war der Celeris auch nicht, aber seine Freundinnen konnte er keineswegs mehr unterstützen, denn dafür war er einfach zu fertig. Mit Mühe und starken Schmerzen, drehte sich Mareo auf den Rücken und blickte empor zum Nachthimmel. „Wie…lach…haft“, stöhnte er leise hervor und musste sich ein Lachen echt verkneifen, da es sonst viel zu sehr schmerzen würde. Während der Kampf nebenbei weiter ging, hatte der Fairy Tail Magier keine andere Möglichkeit außer darauf zu warten und zu hoffen, dass alles gut ausging. Er vertraute auf die Stärke von Aska und auf die Stärke von Zahar, denn gemeinsam waren sie noch stärker. Doch er selbst? Mareo war nicht dazu in der Lage gewesen, irgendetwas auszurichten und auch beschützen konnte er die beiden Magierinnen nicht. Etwas, wofür sich der Halbgott gegenwärtig außerordentlich schämte.
Der Regen setzte unterdessen wieder ein und benetzte den regungslosen Körper des Magiers, dessen zerrissene Kleidung sich stellenweise mit der Feuchtigkeit vollsog. Der Regen hatte etwas Gutes an sich, denn das kalte Nass war angenehm zu fühlen und linderte die Schmerzen. Allen voran eigneten sich die herabfallenden Tropfen jedoch, um die Tränen des Godslayers zu verschleiern, die er aus purer Verzweiflung ausstieß. Dieser Kampf hatte den Kampfgeist und das Selbstvertrauen des Halbgottes massiv geschädigt, denn wenn er genau nachdachte, dann war er bisher auf keiner Quest irgendeine große Hilfe gewesen, wenn es um die Fähigkeiten ging. Mareo schloss die Augen, zog noch einmal tief Luft ein und stieß diese wenig später wieder aus. „Jetzt..hör…auf zu flen..nen…“, stöhnte der Halbgott und ermahnte sich selbst damit. Seine Freunde kämpften, also wieso gab er auf? Mit sehr starken Schmerzen und nur einem Arm, schleifte er sich wieder in Richtung des Kampfes. Meter für Meter, gepaart mit Schmerzlauten und größten Mühen. Irgendetwas musste er doch ausrichten können. Vielleicht die Himmelskörper?
Verstand Zahar denn jetzt, was Aska vorhin gemeint hatte? Sie wirkte zunächst nicht überzeugt und ließ sich von ihrem mangelnden Selbstwertgefühl fehlleiten. Doch jetzt, wo sie zu zwei Zweit den Dämon eingekesselt hatten, da musste Zahar doch verstehen! Doch Aska konnte es im Moment nicht noch einmal aussprechen, denn der Zeitpunkt war ungünstig. Außerdem war sie viel zu wütend und fokussiert, um das nun auszudiskutieren. Der Ork schien keiner der mächtigsten Dämonen zu sein, doch war er nicht zu unterschätzen. Er war intelligent genug, um seine Haut vor dem Sekret Zahars zu schützen, indem er sie mit Metall ummantelte. Das zwang Zahar in die Defensive, was dem Fiesling natürlich in die Karten spielte. Im Augenwinkel bemerkte Aska, dass Mareo sich auf den Rücken gedreht hatte. Er.. er lebte.. Der Dämon war zu vermessen, um das ebenfalls bemerkt zu haben. Aber vielleicht konnte Zahar ja Askas Erleichterung in ihrem Gesicht deuten. Um nicht doch aufzufallen, wandte sich die Blonde schnell wieder dem Dämon zu. Und urplötzlich verlieh sie ihrer Wut Ausdruck, indem sie den Ork unvermittelt anschrie: „Deine lächerliche Waffe beeindruckt mich nicht! Du wärst nicht der erste Unhold mit einer Lanze, den ich auf dem Gewissen habe!“
Der Plan stand. In Askas Kopf. Und er war wirklich nicht besonders sicher, denn sie wollte einen Zauber anwenden, welchen sie noch nicht gänzlich gemeistert hatte. Ohne Fenrir musste sie sich auf all seine Erzählungen und die Aufzeichnungen verlassen, um besser zu werden. Doch es war ihre einzige Chance. Aber nicht hier, nicht in der unmittelbaren Nähe von Zahar und Mareo. Sie musste den Dämon weglocken.. Während Aska noch immer angestrengt nachdachte, zog der Ork erneut Kreise in der Luft, woraufhin eine dunkle Energie aus den Kreisen waberte. Daraus formten sich vier lange Tentakel, welche unheilvoll lila aufleuchteten. Sofort reagierte die Heldin und erschuf sich ihren Bogen aus Licht mit Hilfe des White Devil’s Holy Arrow, ehe sie den ersten Tentakel bereits anpeilte und mit einem Pfeil aus reiner Licht-Devilslayermagie abschoss. Dieser zog sich daraufhin in den Kreis zurück. Leider aber griff der nächste Tentakel bereits nach Zahar, welche fest umschlungen um vom Boden gerissen wurde. Tatsächlich war Askas erster Gedanke jedoch, dass so eine Aktion Mareo umbringen würde. Erneut schoss die Magierin einen Pfeil ab und befreite Zahar somit wieder. Allerdings griff der gleiche Tentakel blitzschnell nach ihr selbst und quetschte ordentlich zu. Unter diesen panikartigen Schmerzen schrie Aska auf und wusste sich nicht anders zu helfen, als ihren Körper in Licht-Devilslayermagie zu hüllen, damit das Ding wieder losließ. White Devil’s Luminous Assault war ihr dabei eine Hilfe, sodass die Heldin hart auf dem Boden aufprallte, aber zumindest wieder frei war. „Zahar, halt mir den Rücken frei!“, rief sie ihrer Freundin keuchend zu, da die Ältere nicht länger warten konnte. „Ich laufe ins Dorf und versuche, die Menschen zu evakuieren! Er darf auf keinen Fall ins Dorf!“, betonte Aska hektisch und hoffte inständig, dass ihr Plan aufgehen würde. „Törichte Menschen verlieren den Blick für das Wesentliche!“, höhnte nun der Dämon und sah aber durchaus verwundert aus, als Aska einfach davonlief. Nein, das würde er nicht zulassen! Innerlich lachte der Ork noch, denn die Blonde war so dumm, dass sie sich freiwillig von dem grünen Kind getrennt hatte. Das wäre seine Chance! Ohne weiter darüber nachzudenken, eilte er Aska hinterher. Seine Formel würde sich um die beiden anderen kümmern, bis er zurück war.
Die Blonde war ihm überlegen, was Schnelligkeit betraf. Allerdings hatte die Magierin Schmerzen im Bein und jeder Atemzug stach seit der Quetschung, weswegen sie nicht allzu gut voran kam. Dennoch ging Aska gedanklich noch einmal alles durch, pushte ihr Selbstwertgefühl, wie es sich für sie gehörte und entschied, dass sie nun genug Sicherheitsabstand zu den beiden Kameraden hätte. So blieb sie schließlich stehen und wandte sich um. Damit der Ork keinen Verdacht schöpfte, tat sie so, als könne sie nicht mehr und stützte sich an ihren Knien ab. Zugegeben, sie war wirklich ziemlich mitgenommen. Doch nutzte die den Umstand, um eine gewaltige Menge Mana in ihrem Körper zu konzentrieren. Teile davon leitete sie gezielt in ihre rechte Hand, welche sacht zu leuchten begann. Und dann stellte Aska sich auf. Stolz, heroisch und überlegen stand sie da - bereit zuzuschlagen. „Licht von Dämonen, welches gegen uns gerichtet wird. Ich erinnere mich jetzt. Du bist Fenrirs Mädchen“ „Das bin ich schon lange nicht mehr“, entgegnete Aska nur knapp, da sie sich enorm anstrengen musste in diesem Moment. „Nein, Fenrir sagt das so“ Wie? Für einen Moment lang dachte Aska, sie müsse sich auf der Stelle übergeben. Die Anstrengung gepaart mit der Information, welche sie gerade bekommen hatte, ließen ein unbeschreiblich schreckliches Gefühl in ihr aufsteigen. Ein Gefühl, welches sie veranlasste, auf den Dämon zuzulaufen und mit einem gebrüllten: „Ich gehöre nicht mehr zu ihm!“ schließlich den finalen Faustschlag auszuführen: White Devil’s Holy Breakdown. Sie wollte so etwas nicht hören! Das entsprach nicht der Realität!
Eine große Lichtexplosion breitete sich fächerförmig nach vorne hin aus und erfasste den Dämon in ihrer vollen Macht. Die Umgebung wurde aufgrund der Ausmaße in Mitleidenschaft gezogen, sicherlich spürten die Menschen in Shirotsume diese Energie. Der Ork wurde schwerstverletzt und wieder zurück in die Ruine geschleudert, in welcher er Regungslos neben dem Portal zur Unterwelt lag, nachdem er eine Wand in der Nähe eingeschlagen hatte. Diesmal rappelte er sich nicht mehr auf, sondern lag nur noch da. Schwer atmend stand Aska da und konnte sich nicht einmal über ihren Erfolg freuen. Die Verzweiflung stand ihr ins Gesicht geschrieben und sie musste wohl oder übel noch einmal mit diesem Ork sprechen. Sie konnte kaum mehr laufen, quälte sich aber dennoch so schnell wie möglich humpelnd zurück zum ehemaligen Herrschaftsgut. Sie war so in diesem Gedankenstrudel gefangen, dass sie Mareo und Zahar gar nicht beachtete, als sie an ihnen vorbeilief. „Dämon!“, rief sie nach ihm und keuchte die letzten Meter zu ihm. Was interessierte sie diese Quest? Was interessierte es sie, einen Dämon zu töten? Es würde ihr sowieso nicht gelingen. Sie sollte zufrieden sein, ihn außer Gefecht gesetzt zu haben. Daher ging Aska nun einen für sie sehr unüblichen Weg: „Ich bin bereit, zu verhandeln. Du sollst die Möglichkeit bekommen, in die Unterwelt zurückzukehren. Im Gegenzug will ich wissen, wann du ihm zuletzt begegnet bist!“ Der Ork stöhnte auf und atmete schwer. Er schätzte seine Situation tatsächlich als aussichtslos ein, wenngleich er noch nicht zerfetzt wurde, wie Aska es ihm angedroht hatte. Er wäre noch immer in der Lage, zu gewinnen. Doch davon war er schlichtweg nicht überzeugt nach diesem Angriff. Also nahm er den Handel an. „Es ist wichtig für dich.. obwohl du nicht mehr zu ihm gehörst“ „Antworte“, drängte Aska weiter. „Es ist wohl.. einige Monate her..“ Monate? Da sie es nun wusste, tappte die Blonde wenige Schritte zurück, um den Weg frei zu machen. Dann plötzlich lachte sie schwach auf und schüttelte den Kopf: „Nein“, meinte sie nur bitter amüsiert, als würde sie das als schlechten Scherz interpretieren. „So ist es, Fenrirs Mädchen.. halte dich nun an deinen Teil der Abmachung“ Da Aska sowieso bereits zur Seite getreten war, hob sie nur schwach den Arm, um zum Portal zu deuten. Es kostete den Ork viel Anstrengung, doch schließlich erhob er sich und ächzte unter deutlicher Anstrengung zurück in die Unterwelt. Wie in Trance beobachtete Aska ihn dabei, flüsterte noch einmal: „Das bin ich nicht mehr“, wobei ihre Worte kaum zu hören waren. Erst, als der Dämon nicht mehr zu sehen war, kniff die Blonde die Augen zusammen und ballte für einen Moment lang die Fäuste. Doch sie konnte die Gefühle nicht in Ärger umleiten, welche in ihr aufgekommen waren. Stattdessen legte sie sich ihre Hände aufs Gesicht, sackte geschafft auf dem Boden zusammen und begann einfach nur bitterlich zu weinen. Es war bestimmt das erste Mal seit vielen, vielen Jahren, dass Aska hilflos wie ein kleines Kind heulte. Krallenartige Arme griffen aus Gabriels Portal und eigenartige Schreie drangen daraus, da es noch immer nicht wieder versiegelt worden war. Aber das bemerkte die schluchzende Heldin nicht einmal mehr.
Manavorrat:
Manavorrat (390/800)
Aska Zauber:
White Devil’s Holy Breakdown TYP: Lost Magic ELEMENT: Licht KLASSE: IV ART: Fernkampf MANAVERBRAUCH: 300 MAX. REICHWEITE: 30 Meter SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 9 BESCHREIBUNG: Bei diesem Zauber muss der Devilslayer zuerst eine gewaltige Menge Mana in seinem Körper konzentrieren. Geringe Mengen Mana werden zuerst in der Faust des Anwenders manifestiert, welche daraufhin seichtem Licht umgeben wird. Während die Technik bis hierhin noch harmlos erscheint, entfaltet sie ihr völliges Potenzial an Zerstörungskraft erst mit dem nachfolgenden Schritt. Der Anwender schlägt mit seiner Faust nach vorne und entlädt mit einem Schlag das gesamte Mana in Form einer großen Lichtexplosion, egal ob der Gegner getroffen wird oder nicht. Die Explosion breitet sich fächerförmig nach vorne aus, hat eine Reichweite von dreißig Metern und ist an dieser Stelle um die zehn Meter breit. Stärke und Schnelligkeit der Explosion entsprechen der Willenskraft des Anwenders. Ein Treffer dieses Zaubers fügt dem Gegner schwerwiegende innere wie äußere Verletzungen zu und schleudert diesen mit immenser Wucht nach hinten. Weiterhin zerstört die Explosion Gestein und Kristall mühelos und beschädigt sogar Eisen schwer.
White Devil’s Holy Arrow TYP: Lost Magic ELEMENT: Licht KLASSE: II ART: Fernkampf MANAVERBRAUCH: 35 pro Pfeil MAX. REICHWEITE: 20 Meter SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 5, Geschicklichkeit 4, Fernkampfwaffen Grad I BESCHREIBUNG: Bei diesem Zauber erschafft der Devilslayer einen Bogen aus Licht und kann mit diesem einen großen Lichtpfeil auf den Gegner abfeuern. Nach dem Abschuss lässt sich der Pfeil nicht weiter kontrollieren. Seine Stärke und Geschwindigkeit entspricht der Willenskraft des Anwenders und kann einen Maximalwert von 7 nicht überschreiten.
Mastery (Fernkampf):
Mastery-Stufe I: Manaverbrauch -5
White Devil’s Luminous Assault TYP: Lost Magic ELEMENT: Licht KLASSE: II ART: Nahkampf MANAVERBRAUCH: 40 MAX. REICHWEITE: Beim Anwender SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 5 BESCHREIBUNG: Bei diesem Zauber hüllt der Devilslayer seinen ganzen Körper in Licht und stürmt dann mit höchster Geschwindigkeit auf den Gegner zu, um diesen zu tacklen. Bei einem Aufprall entsteht ein langer Lichtstrahl, der den Gegner mehrere Meter zurückwerfen und mit verletzen kann. Zusätzlich wird jene Hautstelle, welche mit dem Lichtstrahl in Berührung kommt, verletzt und sofort kauterisiert, was weitere Schmerzen mit sich bringt.
Es war frustrierend, so machtlos zu sein. Zuerst war Zahar nicht an der verbesserten Lanze des Dämonen vorbei gekommen, und nun waren da diese Tentakel, gegen die sie sich kaum wehren konnte. Sie bewegten sich deutlich schneller als der etwas schwerfälligere Ork und kaum war Zahar von einem von ihnen ergriffen worden, spürte sie seine Kraft am ganzen Körper. Es tat so weh! Ihr Körper war weder kräftig, noch allzu resistent, dementsprechend konnte sie dem quetschenden Griff des Tentakel so gut wie nichts entgegen setzen. Aska dagegen wehrte sich mutig, nutzte ihren zuverlässigen Pfeilzauber, um sich und Zahar zu befreien. Diese Art Offensive... Die fehlte der Jüngeren komplett. Sie hatte ihre Gifte, sie konnte herumrutschen und klettern, und... das war es. Sie war nicht mehr Magierin als ein Pfeilgiftfrosch oder ein Gecko an einer Hauswand. Aska vertraute ihr, verließ sich sogar darauf, dass sie den Ork davon abhielt, ihr zu folgen. Doch als Zahar ihn flink umrundete, sich vor ihn stellte mit den Worten „Ich lasse dich nicht vorbei!“, war der Tentakel auch schon da, um sie zu umwickeln und zur Seite zu zerren, und ohne jede Sorge stapfte der große Dämon an ihr vorbei, jagte Aska hinterher. „N-nein...“ Verzweifelt kämpfte das Mädchen gegen den Griff, der ihr die Luft aus den Lungen presste, doch sie hatte kaum eine Chance. Also... versuchte sie es mit der einen Offensive, die sie kannte. Aufgeben durfte sie nicht. Aska vertraute ihr! Ihr ganzer Körper überzog sich mit Schleim, der ein tiefes, waldiges Grün annahm und man konnte sehen, wie sich die Tentakel dort auflösten, wo sie das Mädchen berührten, wie die Säure durch die Masse grub, bis genug Raum entstand, dass sich der flexible Körper des Mädchens heraus zwängen konnte. „Bleib... bleib gefälligst...“, begann sie, während sie sich auf die Beine kämpfte und daran machen, ihm wieder hinterher zu laufen, doch schon hatte sich der nächste Finsternistentakel um sie geschlungen. Mit einem unglücklichen Quietschen pumpte Zahar mehr Säure aus, kämpfte sich frei, wurde wieder geschnappt. Es dauerte nicht lange, bis sie schwer atmend im Griff eines letzten Tentakels hing, der sie nicht wieder loslassen würde. Ihr Schweif schlapp herab hängend versuchte sie, mehr zu erzeugen, doch ihre Drüsen blieben trocken. Das, was von ihrer Säure noch übrig war, tropfte in dicken Klecksen hinab in eine breite, gefährliche Pfütze, während Erschöpfung und Schmerz ihren Körper übermannten.
Und dann erfüllte ein heller Lichtblitz die Welt.
Askas gleißendes Licht warf den Ork zurück, zerstörte ihn richtiggehend. Das Metall um seinen Arm löste sich auf und auch die Finsternis, die Zahar in ihrem Griff hielt, verschwand, ließ das Mädchen noch einmal unsanft zu Boden fallen. Diesmal wurde sie nicht wieder ergriffen. So wie sie hatte wohl auch der stärkere Dämon einen großen Teil seiner Macht eingebüßt. Kein Wunder also, dass er sich auf einen Pakt mit Aska einließ. Die Naga war kaum in einem Zustand, um den Worten viel Aufmerksamkeit zu schicken. Selbst als Aska in sich zusammenbrach und grausige Schreien aus dem Portal drangen, nahm sie kaum etwas war. Nur eine einzige Stimme drang zu den sonst so unfehlbaren Ohren der Echse hindurch. „Urrrgh...“ Ein leidvolles Geräusch entkam ihrem Rachen, während sie sich wieder auf die Beine zwang. Langsam stolperte sie hinüber zu der Magierin, der sie so viel zu verdanken hatte. Die sie heute wieder gerettet hatte. Die Heldin. Kurz stockte Zahar, unsicher. Sie wusste nicht, ob sie nicht noch Säure irgendwo an ihrer Haut hatte. Sie wollte Aska nicht verletzen, wollte ihr nicht wehtun... aber sie wollte sie auch nicht alleine lassen. Vor wenigen Stunden hatte Zahar von Aska ihre erste Umarmung erhalten. Diesmal war es die junge Echse, die besorgt ihre Arme um die Ältere schlang und sich an sie schmiegte, einfach um ihr zu zeigen, dass sie nicht alleine war. „Aska...“, murmelte sie mit schwacher Stimme. Viel mehr konnte sie nicht tun...
Poison: Tartaric Acid TYP: Lost Magic ELEMENT: Gift KLASSE: III ART: Nahkampf MANAVERBRAUCH: 130 MAX. REICHWEITE: Beim Anwender VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 6 BESCHREIBUNG: Dieses aggressive Gift greift Zellen bei Kontakt direkt an und kann organische Stoffe (wie Pflanzen oder Haut) auflösen. Bei Hautkontakt ist es schmerzhaft und zerstört die oberen Hautschichten. Gelangt es in den Körper, kann es ernsthafte innere Schäden verursachen. Wie viel Schaden dieses Gift verursacht hängt stark von der Menge ab, sodass einzelne Tropfen oder kleine Kratzer kaum eine Gefahr darstellen. Anorganische Stoffe werden von diesem Gift nicht betroffen.
You don't... hate demons, do you?
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Mareo Schwarzer Blitz
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Was für ein Kampf. Mareos Magie hatte keinerlei Effekt auf den niederen Dämon und dieser hatte sich den Celeris zügig vom Hals geschafft, in dem er eine metallene Lanze verwendete. Gebrochene Rippen und ein gebrochener Arm waren die Konsequenzen, die Mareo von seiner hinterhältigen Attacke erhalten hatte und nun war er nicht mehr dazu imstande, überhaupt noch etwas zu bewirken. Hätte er gewusst, dass seine Magie eine Godslayer-Magie war, dann hätte er diesen Zusammenhang unlängst verstanden, aber so ging er einfach von einer Blitzimmunität aus und kam daher auf den Schluss, dass er mit seinen Himmelskörpern vielleicht mehr Erfolg haben konnte. Doch konnte Mareo überhaupt noch einen Beitrag leisten? Gegenwärtig kam er ja nicht einmal auf die Beine, konnte sich gerade mühsam nach vorn zerren. Er musste es also zwangsweise Aska und Zahar überlassen, mit dem Dämon fertig zu werden, denn er konnte nichts mehr ausrichten.
Dann ging alles so schnell. Aska lockte den Dämon fort, nachdem sie sich um einige Tentakel kümmerte und auch Zahar schien sich ausreichend gut gegen diese Dinger wehren zu können, bis sie plötzlich kampflos in den Seilen hing. Es waren einfach zu viele Tentakel gewesen, als das Zahar sich dagegen hätte lange wehren können, doch sie gab ihr Bestes und das war letztlich alles was zählte. Mareo selbst konnte sich gegen diese Tentakel auch nicht wehren und wurde kurzerhand von ihnen gepackt und fest umschlungen. „Arrgh“, stöhnte er voller Schmerz auf, da die Tentakel um den Brustkorb enormen Druck auf die gebrochenen Rippen ausübten. Mareo fühlte sich so schwach und nutzlos, wie er sich noch nie zu vor gefühlt hatte. Er konnte dem Dämon keinen Schaden zu fügen, er konnte Aska nicht helfen und auch Zahar konnte er nicht retten. Der Celeris war am heutigen Tag nichts weiter als ein großer Versager.
Aska hatte ausreichend Abstand erzeugt und einen wahnsinnig starken Angriff getätigt, wodurch der Dämon zurück in die Ruine geschleudert wurde. Mithilfe seiner göttlichen Augen konnte er unfassbar weit sehen und irgendwie alles so betrachten, als stünde er direkt daneben. Einfach beeindruckend. Und völlig unbewusst. Sofort löste sich die dunkle Formel auf und die beiden anderen Magier waren befreit. Der Celeris drehte sich wieder auf den Rücken und atmete tief durch, nachdem der Druck auf dem Brustkorb entfernt wurde. Aska war so hammermäßig stark, selbst wenn sie so viel einstecken musste. Ob er ihre Stärke auch mal erlangen konnte? Etwas beneiden tat er sie dahingehend ja schon, aber wichtiger war, das Zahar endlich frei gekommen war. Langsam hievte sich der Blondschopf auf die Beine und stieß dabei immer wieder ein starkes Seufzen aus, weil ihm alles so weh tat und er auch einfach keine Kraft mehr hatte. Langsamen Schrittes stapfte er zurück zum Geschehen, wo sich auch Zahar und Aska wieder befanden. Aska war bereit mit dem Dämon verhandeln? Den Sinn hinter dem Gespräch konnte Mareo nicht ganz erfassen, aber wurde sie gerade Fenrirs Mädchen genannt? Wer zum Henker war Fenrir? Wirklich viel Zeit darüber nachzudenken blieb allerdings nicht, denn der Dämon ließ sich auf den Handel ein und verschwand letztlich wieder in dem Portal, aus welchem er gekommen war.
Während die Heldin zusammenbrach und bitterlich weinte, eilte Zahar zu ihr und nahm sie in die Arme. Für einen kurzen Augenblick beobachtete Mareo das Spektakel und war sichtlich überrascht, welch tiefsitzende Emotionen da aus Aska herausbrachen. Er hätte nicht gedacht, dass jemand so starkes auch derart schwache Momente haben konnte, dabei war es nur natürlich. Der Celeris musste noch viel lernen, so viel stand fest. Er entschied sich dazu, sich nicht weiter da einzumischen und überließ Zahar diese Dinge, da sie in dem Augenblick viel einfühlsamer sein konnte, als er. Die Aufmerksamkeit des Blondschopfes wurde dann auf das Portal gelenkt, wo krallenartige Arme herausstießen und seltsame Laute hervordrangen. „Es ist noch offen…“, stellte er überrascht fest und schleppte sich mühsam dahin, in dem er sich von Trümmern zu Trümmern schob, bis er nah genug dran war. Mareo richtete seine Hand auf den Kerzenkreis und konzentrierte sein Mana im Arm, wobei das starke Schmerzen verursachte, doch er biss sich auf die Zähne und gab nicht auf. Der Halbgott erschuf kurzerhand einen Stern und feuerte ihn auf den Kerzenkreis ab, der dabei ordentlich Schaden nahm. Dann erfolgten ein zweiter und ein dritter Schuss. Der Kerzenkreis war gänzlich zerstört und das Portal wurde umgehend geschlossen. „Gott sei Dank..“, stöhnte er leise auf und brach dann vor lauter Erschöpfung zusammen. Nun war er völlig am Ende.
Zauber:
Radiant Nova TYP: Elementlose Magie ELEMENT: - KLASSE: II ART: Fernkampf MANAVERBRAUCH: 20 MAX. REICHWEITE: 15 Meter SPEZIELLES: - VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 4, Shooting Star BESCHREIBUNG: Dies ist eine erweiterte Form von Shooting Star. Bei dieser Technik streckt der Anwender seinen Arm vor sich und sammelt vor seiner Handfläche eine gewisse Menge Mana. Diese formt sich zu einem kleinen Stern, welcher auf Andere abgeschoßen werden kann. Die Stärke und Geschwindigkeit ist abhängig von der Willenskraft des Anwenders bis zu einem maximalen Level von 6. Der Stern ist nicht sonderlich stark und schmerzt bei einem Treffer daher auch nur leicht. Der Ablauf ist ist komplett identisch. Bei einem Treffer geht der Stern jedoch in einem extrem hellen Licht auf, welches jeden der hinein blickt für mindestens eine Minute lang blendet. Sollte der Anwender seine Verbündeten also nicht rechtzeitig warnen, werden auch sie geblendet.
Das Aufwachsen und gemeinsame Leben mit ihren Eltern war so lange her, dass Aska sich kaum noch an die Gesichter der beiden erinnern konnte. Ihren Nachnamen hatte sie schon lange vergessen und ihr Geburtstag wurde auf jenen Tag datiert, an welchem Dr. Thalamus sie im Feld gefunden hatte. Seither war sie Aska van der Velden, welche nicht sicher sagen konnte, ob sie nun neunzehn, zwanzig oder einundzwanzig wurde. Laut ihren Papieren würde sie im Juni zwanzig werden, es kam bestimmt ungefähr hin. Als Fenrir sie eines Tages mitgenommen hatte, hatte sie wenige Wochen zuvor ihren siebten Geburtstag gefeiert. Von da an hatte sie gezählt, fünfmal Winter. Aber sicher war sie nie gewesen, denn als kleines Kind hat man nicht unbedingt die sicherste zeitliche Orientierung. Es waren anstrengende Jahre gewesen mit Fenrir. Die Zeit war geprägt von Entbehrungen, Angst, hartem Training und kalten Nächten. Und doch erinnerte sich Aska noch gut, wie sicher sie sich gefühlt hatte. Wie toll es war, mit ihrem Gefährten spannende Abenteuer zu erleben. Wie sie einander unterstützt hatten und füreinander da waren. Und wie sie Seite an Seite gekämpft haben, nachdem sie wochenlang gejagt hatten. Fenrir war der beste Freund, den Aska je hatte und zugleich der schlimmste Feind, den man sich vorstellen konnte.
Der schwere, süße Duft von Zahar drang ihr in die Nase. Aska hatte unaufhörlich geweint, fassungslos darüber, was sie gerade erfahren hatte. Es hatte ihr den Boden unter den Füßen weggezogen. Es war, als hätte sie weitere sieben Jahre eine Lüge gelebt. Sie war nie frei gewesen, denn Fenrir war noch immer allgegenwärtig. Was hatte sie auch erwartet? Dass sie damals die Macht gehabt hatte, einen mächtigen Dämon wie ihn zu vernichten? Scheiterte sie doch heute an dem Ork, welcher nicht so stark war, wie Fenrir. Wie dumm von ihr.. natürlich hatte der Wolfsdämon sich in die Unterwelt zurückgezogen. Zahars tröstende Umarmung bewirkte tatsächlich, dass Aska das Schluchzen mildern konnte. Noch immer bebte sie, wischte sich aber bald die Tränen aus dem Gesicht. Es war an der Zeit, etwas preiszugeben. Und vor allem Zahar sollte wissen, was gerade geschehen war. Dass Mareo ebenfalls zuhörte, war für Aska in diesem schwachen Moment sogar in Ordnung. Er hatte das Portal geschlossen.. und es kehrte endlich Ruhe ein.
„Er nannte mich Fenrirs Mädchen, weil ich viele Jahre meines Lebens mit einem Dämon namens Fenrir gereist bin. Er hatte die Gestalt eines anmutigen, großen Wolfes. Sein Fell war silbern und nachtblau gestreift und er war bei mir, seit ich ein kleines Kind war. Er erzählte mir, dass er ein guter Geist sei und nur für mich da wäre“, begann Aska mit leiser, heiserer Stimme. Der Blick war noch immer starr gen Boden gerichtet. Es war eigenartig, dass sie bei ihrem letzten Satz sogar leicht lächelte. „Er besuchte mich immer wieder und erschlich sich somit mein Vertrauen.. bis er mich eines Tages bat, ihn bei einem Abenteuer zu begleiten. Ich weiß genau.. dass ich damals sieben Jahre alt war. Und ich stimmte ihm zu und ging mit ihm mit, verließ meine Eltern und mein Heimatdorf-“, sie brach kurz ab, da erneut Tränen ihren Blick verschleierten und ihre Kehle zuschnürten. Erst nach einem kurzen Moment des Durchatmens konnte sie weitersprechen: „Ich habe meinen Eltern nichts gesagt, mich nicht verabschiedet. Ich dachte, bald wieder zuhause zu sein. Doch seither hatte mich Fenrir nie mehr zu ihnen zurückgeführt. Ich weiß noch, dass ich geweint habe und ihn bat, mich nach Hause zu bringen. Doch er behauptete, dass man mich nicht suchen und daher auch nicht vermissen würde. Also war ich froh, dass ich bei ihm sein konnte“ Sie löste sich sanft aus Zahars Umarmung und lächelte ihre Freundin durch das verweinte Gesicht an. Dann umgriff sie ihre kleine, grüne Hand mit ihrer. „Fenrir brachte mir seine Devilslayermagie bei. Er ist wirklich unheimlich stark und sehr mächtig und ich war stolz, dass er sie mir näherbrachte. Doch er verfolgte einen Plan: Er wollte sämtliche Dämonen der Unterwelt mit meiner Hilfe unterjochen, um selbst der Herrscher der Unterwelt zu werden. Das allein war der Grund, warum er mich aus meiner Heimat entführt und all die Jahre aufgezogen hatte“, erklärte sie Zahar, woher sie ihre einzigartige Magie gelernt hatte. Wie die Geschichte der Lizardmendame wohl war? Und dann wandte Aska ihr Gesicht zur Seite, um in Mareos Richtung zu sprechen. Doch sie konnte ihn nicht ansehen, denn vor ihm schämte sie sich für ihre Tränen: „Nur Devilslayermagie ist in der Lage, Dämonen effektiv und ernsthaft anzugreifen. Deshalb konnte deine Magie dem Ork nichts anhaben, Mareo. Es gibt also keinen Grund, an dir oder deinen Fähigkeiten zu zweifeln“ Aska ging nämlich davon aus, dass Mareo einfache Elementarmagie nutzte.
Seufzend wandte sich Aska wieder Zahar zu, deren Hand sie noch immer fest in ihrer hielt. „Als die Wahrheit ans Licht gekommen war und ich verstanden hatte, dass Fenrir mich unter unlauteren Absichten als kleines Kind entführt hatte, waren wir bereits fünf oder sechs Jahre unterwegs gewesen. Ich war so wütend auf ihn, dass ich ihn in derselben Nacht und mit der Hilfe eines anderen Dämons, welchen wir eigentlich gejagt hatten, getötet habe. Zumindest dachte ich das. Doch gerade musste ich erfahren, dass er sich in Wirklichkeit damals in die Unterwelt zurückgezogen haben muss.. und dort noch immer von mir spricht. Vielleicht könnt ihr meine Reaktion nachvollziehen“, hoffte sie und spielte darauf an, in Tränen ausgebrochen zu sein. „Ich bin nicht Fenrirs Mädchen. Und mein Nachname lautet auch nicht "van der Velden". Den Namen hat mir der Arzt gegeben, welcher mich fand. Doch ich erinnere mich weder an meinen Geburtsnamen, noch an den Namen meines Dorfes. Es ist, als wäre mein Ich vor Fenrir nonexistent“
Doch war sie jetzt nun einmal Aska van der Velden - und erhob sich wieder, wobei sie Zahar mit auf die Beine zog.
Die Tränen wurden getrocknet und es wurde durchgeatmet. Und dann stemmte Aska die Hände in die Hüften und strahlte wieder diese Stärke und Sicherheit aus, welche tief in ihrem Inneren jedoch angekratzt worden waren. „Es ist eine wichtige Aufgabe. Ich werde ihn finden, jagen und dann endgültig zur Strecke bringen!“, verkündete sie entschlossen und lächelte Zahar an, in der Hoffnung, sie würde sie auf dieser Reise begleiten. „Und es versteht sich wohl von selbst, dass ich euch all das im Vertrauen erzählt habe. Wenn einer von euch das nach Außen dringen lässt, werde ich den- oder diejenige dem Erdboden gleichmachen“, drohte sie ihren beiden Freunden. Und das würde Aska tun, das sollten sie mittlerweile beide wissen.
Dann ging sie zu Mareo, erkundigte sich bei ihm, welche Seite die bessere wäre und legte sich dann den entsprechenden Arm von ihm um die Schulter, um ihm dann aus der Hocke heraus beim Aufstehen zu helfen. „Sei lieber vorsichtig, du könntest deine Verletzungen verschlimmern“, wies sie ihn an und half ihm dann beim Gehen, indem sie ihn stützte. Größentechnisch war das nämlich deutlich angenehmer für Mareo, als wenn Zahar das machte. „Am besten, wir suchen zuerst einen Arzt im Dorf auf. So kannst du die Heimreise unmöglich schaffen. Wie es den Leuten wohl ergeht?“ Brauchten sie Zeit zur Erholung? Oder würde man schon jetzt feststellen, dass ihnen keine Lebensenergie mehr abgesaugt wird? Apropos.. „Was machen wir eigentlich mit dem da?“, fragte Aska ein wenig abfälliger, als gewollt und deutete auf Gabriel, welcher noch immer etwas.. verdreht herumlag.
Aska in diesem Moment allein zu lassen war für Zahar unvorstellbar. Die Magierin, immer so stolz und stark, schien gerade in Leid und Zweifeln zu versinken – ein Gefühl, das Zahar allzu gut kannte. Und nicht nur das. Die van der Velden hatte Einiges zu erzählen, was der Echse einen unangenehmen Schauer über den Rücken jagte. „Du... du auch?“ Askas unendliche Macht kam also, so wie die Gesamtheit von Zahars Fähigkeiten, von einem Dämonen. Ein Dämon, der sich als ihr Partner gezeigt und einen großen Teil ihres Lebens begleitet hatte, nur um sie zu verraten und ihre Vergangenheit zu zerstören, bis sie allein in einer Welt war, in der niemand sie wirklich verstehen konnte. Kreaturen wie Zahar – Dämonen – waren wohl dazu prädestiniert, jedes Lebewesen zu verletzen, mit dem sie in Kontakt kamen.
„Ich weiß, was du meinst...“, antwortete die Naga leise, während auch ihre Augen feucht wurden. „Ich... Bei mir war es auch so. Ich kann mich auch an keine Zeit erinnern, als ich nicht von Dämonen umgeben war...“ Aska hatte alles offengelegt und Zahar damit gezeigt, dass sie nicht alleine war. Als jemand, der sich immer so anders fühlte als die Welt um sie herum, spürte sie sich sofort mit ihrer Heldin verbunden, als sie ihre Geschichte hörte. Offensichtlich hatte die Blondine viel unter den Dämonen gelitten – ob es ihr wohl half, wenn die Naga ihr eigenes Schicksal teilte? „Meine Mama wurde von einem starken Dämonen getötet, und mein Papa hat drei schwächere gefangen, die dazugehört haben... Das hat mein Papa mir zumindest erzählt. Ich war zu jung, um mich daran zu erinnern.“ Es war kein Wunder, dass Aska so viel stärker war als Zahar. Sie hatte von einem vollwertigen, hochrangigen Dämonen gelernt, während die Naga nur sehr schwache Lehrer gehabt hatte, Aspekte von Sheshanaga, die seiner Macht und seinem Wissen nicht einmal nahe kamen. Hätte sie nicht selbst dämonisches Blut in ihren Adern, hätte sie wohl keine Hoffnung, jemals mit der Älteren mitzuhalten. „Papa wollte, dass ich den großen Dämonen töte... Deshalb hat er mir Gift gegeben, bis ich dagegen immun geworden bin, und er hat die Schlangen dazu gezwungen, mir Magie beizubringen. Wir haben zu fünft in einer kleinen Hütte gelebt... Mein Vater ist manchmal gegangen, dann war ich mit den Schlangen alleine. Sie waren im gleichen Raum mit mir, aber wir waren in unterschiedlichen Terrarien eingesperrt, also konnten sie mir nichts tun... aber sie haben mit mir geredet, ganz viel. Sie waren so lieb und verständnisvoll. Sie haben mich Prinzessin genannt und mir Geschichten erzählt, sie haben gelobt, wie ich besser geworden bin und wie ähnlich ich ihnen sei. Ich mochte sie... Ich kannte niemand anderen. Als ich älter wurde, durfte ich frei in der Hütte herumlaufen, auch wenn Papa nicht da war oder wenn er geschlafen hat. In einer Nacht haben sie wieder mit ihr gesprochen, und obwohl ich Papa versprochen hatte, es nicht zu tun... habe ich sie... Ich habe ihr Terrarium geöffnet...“ Tränen flossen aus ihren Augen, während sie an diesen Moment dachte. So sehr sie auch wieder und wieder, so gut wie jede Nacht, versuchte, diesen Tag zu vergessen, er würde sie vermutlich nie verlassen. Es war das erste Mal, dass sie so offen mit jemandem darüber sprechen konnte, was passiert war, das erste Mal, dass sie so vollständig auf die Dämonen eingehen konnte, mit denen sie zu tun gehabt hatte. Wer außer Aska konnte verstehen, was sie durchgemacht hatte? Wie überzeugend diese Kreaturen sein konnten, wenn sie es wollten? Den nächsten Part übersprang das Mädchen. Sie konnte es nicht aussprechen. Aska war schlau, sie würde es verstehen. Ihren Blick senkend sprang Zahar zum Ende der Geschichte: „Ich bin weggelaufen, und... habe den Rand des Sumpfes erreicht... Ich hatte noch nie einen anderen Menschen als Papa gesehen, aber da habe ich Mareo getroffen. Und er... dank ihm... bin ich noch da, und habe Fairy Tail gefunden...“
Natürlich würde Zahar niemandem Askas Geschichte erzählen. Sie wusste vermutlich besser als jeder Andere, warum man so etwas für sich behalten und diese Erinnerungen nicht unnötig wecken wollte. Die Frage, was sie jetzt taten, war für den Moment sicher wichtiger. Zurück ins Dorf zu gehen und ihre Wunden pflegen zu lassen war sinnvoll, aber es ließ immer noch die Frage übrig, was mit Gabriel passieren sollte. „Wenn ein Mensch stirbt, vergräbt man ihn, richtig? Das sollten wir tun“, meinte Zahar mitfühlend und blickte mit traurigen Augen auf das, was von seinem Körper übrig war. „Oh, und die Frau... die Frau mochte ihn. Sie sollte erfahren, was mit ihm passiert ist...“
Die Gefahr war gebannt. Der niedere Dämon war zurück in der Unterwelt, das Portal war geschlossen und das Dorf Shirotsume konnte aufatmen. Zwar wussten die Magier nicht, ob sich die Zustände im Dorf wieder normalisierten, aber darum kümmerten sie sich dann schon zur gegebenen Zeit, denn erst einmal mussten die Wunden geleckt werden. Bei Mareo waren es ganz massiv die physischen Verletzungen, die einer Behandlung bedurften, aber es waren auch die psychischen Verletzungen der beiden Damen, um die sich gekümmert werden musste. Verletzt und mit schwerfälliger Atmung lag Mareo neben dem zerstörten Kerzenkreis und nutzte die Ruhe, um sich so viel Erholung zu ermöglichen wie möglich. Die weinende Aska war nicht weit weg und die umarmende Zahar dadurch ebenso wenig. Jedes gesprochene Wort drang also auch problemlos zum Blondschopf durch.
Dann kam der Augenblick, in dem Aska etwas zur Ruhe kam und anfing sich mehr denn je zu öffnen. Sie berichtete von Fenrir, ihrer Verbindung zu diesem Dämon und gab einen weitreichenden Einblick in ihre Vergangenheit. Mareo lag einfach nur so da und lauschte den Worten der Lichtmagierin, die heute eine wahnsinnig starke Performance im Kampf abgeliefert hatte. Allmählich lichtete sich der dichte Nebel um die Mysterien, die am heutigen Tag offenbart wurden und Mareo begann zu verstehen, wieso die Dinge so waren, wie sie waren. Auch begriff er nun, was Aska mit ihrem Kommentar bezüglich der Partnervermittlung wirklich meinte. Er hatte sie ausgerechnet zu einem Wolf geschickt und Fenrir war ein Dämon in Wolfsgestalt. Deswegen war sie so aufgebracht, so wütend, so enttäuscht. Sie hatte sich verraten gefühlt, weil Mareo ihr damit ordentlich auf den Schlips getreten war, dabei war es niemals seine Absicht gewesen. Vorsichtig ballte er eine Faust, ärgerte sich über sich selbst, dass ein dummer Fehler seinerseits derartige Schmerzen wieder ans Tageslicht bringen konnte. Und doch äußerte sich der Halbgott keineswegs dazu, denn er ließ sie aussprechen, bis sie sich tatsächlich an ihn wandte und erklärte, weswegen seine Magie nichts bewirken konnte und ihre hingegen total effektiv war. Sie war also eine Devilslayern. Ihre Magie war dazu in der Lage einen Dämon zu verletzen oder gar zu töten. Mit seiner besonderen Elementarmagie konnte er dann natürlich nichts bewirken, völlig klar. „Ich denke, ich verstehe“, entgegnete der Blondschopf in die Richtung der beiden Damen. Er musste bei Zeit definitiv mehr recherchieren, jetzt wo er einen Anhaltspunkt zu seiner Magie hatte.
Aber auch wenn er nun die logische Erklärung hatte, so fühlte er sich total machtlos. Er konnte weder seine Kollegin unterstützen, noch konnte er die Lizardmendame beschützen, für die er sich doch so verantwortlich fühlte. Diese nahm daraufhin auch all ihren Mut zusammen und erzählte von ihrer Vergangenheit. Es gab viele Parallelen zu Aska, insbesondere was die Magie anging und auch da konnte Mareo nun verstehen, wieso viele Dinge so waren, wie sie waren. Auch hier lauschte der Blondschopf aufmerksam, fühlte sich zutiefst betroffen durch die beiden schlimmen Schicksale hier und stellte fest, dass er es eigentlich doch sehr leicht hatte. Seine Erinnerungen begannen vor knapp über einem Jahr, als er im Gildenhaus von Fairy Tail erwachte. Er erinnerte sich nicht an sein Leben, also konnte er dahingehend auch nicht verletzt werden oder so. Als Zahar an den Punkt kam, wo Mareo ihr das Leben gerettet und sie zu Fairy Tail gebracht hatte, kullerte dem Halbgott eine Träne über die Wange. Er erinnerte sich noch sehr gut an jenen Tag, wo er auf Zahar traf und die Schlangen abwehrte, um sie zu beschützen. Niemals würde er ihr ängstliches Gesicht vergessen, den Hilfeschrei tief in ihrem Blick. Niemals könnte er das vergessen.
Aska stieß dann plötzlich zu ihm und half ihm zurück auf die Beine, in dem sie ihn stützte. „Ich passe auf, danke. Und keine Bange. Ich werde niemals mit irgendwem darüber sprechen“, entgegnete er auf die Sorge seiner Kameradin, die er so gar nicht von ihr kannte. Aber gut, sie alle wurden älter und entwickelten sich weiter. So Erlebnisse wie heute schweißten dann eben doch zusammen. „Ein Arzt wäre sehr gut, ja. Mir tut echt alles weh“, lachte er und hustete dann, denn Lachen tat echt sehr weh. Der Blick zu Gabriel brachte dann alle zum Inne halten, zumal die van der Velden fragte, was mit ihm gemacht werden sollte. Zahar sprach dann das Beerdigen an, ebenso das Informieren der Frau. Nachdenklich blickte Mareo auf den verdrehten Leichnam des Mannes und seufzte dann. Einerseits hatte er den Dämon beschworen und ganz offenbar einen Pakt mit diesem gehabt, also womit hatte Gabriel noch freundliche Aufmerksamkeiten verdient? Auf der anderen Seite, wusste man nicht, inwieweit Gabriel dazu gezwungen war, da mitzumischen. Vielleicht sollten die dunklen Geheimnisse um Gabriel einfach mit beerdigt werden. „Zahar hat recht“, stimmte Mareo also zu. „Wir sollten ihn beerdigen und diese Frau informieren“, fügte der Halbgott an. „Ich fürchte nur, dass ich nicht einmal mehr graben oder ihn tragen kann…“, murrte er unzufrieden, für nichts zu gebrauchen.
Aska hatte einen Großteil ihrer Geschichte, ihrer Herkunft und schließlich auch ihrer Identität offengelegt. Sie hatte Geheimnisse um ihre Person gelüftet, welche sie über viele Jahre gehütet hatte wie ihren Augapfel. Es überraschte die Heldin ehrlich gesagt ein wenig, dass sie sich jetzt nicht anders fühlte, als noch vor zehn Minuten. Sie hatte immer gedacht, dass eine Offenlegung ihr Leben verändern würde und dass sie sich nackt, nahbar oder verwundbar fühlen würde. Aber dem war nicht so. Tatsächlich hatte sie noch immer das Gefühl, alles im Griff zu haben, wenngleich sie sich geöffnet hatte. Welch Effekt ihre Offenbarung auf ihre Mitmenschen haben könnte, das war der Blonden immer eine unvorhersehbare Sache gewesen. Daher wunderte sich Aska auch, dass Zahar beispielsweise dazu bewegt wurde, ebenfalls einen Einblick in ihre verletzte Seele zu geben.
Fenrir hatte oft vom Schicksal gesprochen und dass Wege und Berufungen vorherbestimmt seien. Natürlich glaubte der manipulative Dämon selbst keineswegs daran, doch wusste er genau, wie er die Faszination und Leidenschaft der Menschen reizen konnte. Und so glaubte auch Aska an das Schicksal und daran, dass es vorherbestimmt war, dass sie auf Zahar getroffen ist. Sie hatte es vom ersten Tag an bemerkt, hatte gespürt, dass die kleine Echse etwas Besonderes war. Und nachdem etwas Zeit ins Land gezogen war, war Aska davon überzeugt gewesen, dass sie und Zahar etwas teilten. Etwas Großes, Tiefgreifendes. Und jetzt wusste Aska endlich, was dieses undefinierbare Etwas war: Eine gemeinsame Geschichte. Dämonen hatten ihnen beiden die Familien genommen, nahmen sich daraufhin das Recht heraus, die Mädchen für sich zu beanspruchen. Sie wurden das Mittel zum Zweck und bekamen die Bürde ihrer mächtigen Magie zu tragen, welche sie jeden Tag wie ein Mahnmal mit den schmerzvollen Erinnerungen konfrontierte.
Allerdings.. allerdings war Aska allein gewesen. Zahar hingegen hatte einen Vater bei sich gehabt. Einen Vater, welcher sie vergiftet und eingesperrt hatte. Nun.. deren Geschichten konnten einander wohl kaum gleichen wie ein Ei dem anderen.
Dass Mareo Zahar gefunden hatte, das hatte sie schon einmal am Rande erfahren. Auf ihrer ersten Quest damals im Wald bei Magnolia Town. Es sah Mareo irgendwie ähnlich, zur rechten Zeit am rechten Ort zu sein. Ein Lächeln bildete sich auf Askas Lippen, woraufhin sie noch einmal über ihre Schulter hinweg zu Mareo sah, dem eine Träne über die Wange rollte. Zufrieden durchatmend schloss die Blonde daraufhin die Augen, wandte sich dann aber wieder Zahar zu und zog sie mit sich auf die Beine. „Es ist eine wichtige Aufgabe […]“
Zugegeben, so ganz sah Aska nicht ein, Gabriels Grab zu schaufeln, aber sie merkte bereits, dass sie nicht gegen die Meinung ihrer Teamkameraden angehen wollte. Auch die große Heldin war erschöpft, wenn auch eher auf psychischer Ebene. Das bewegte sie aber immerhin dazu, nachzugeben: „Also gut. Aber lasst ihn uns trotzdem erst einmal liegen lassen. Mir persönlich liegt das Wohl Mareos gerade etwas mehr am Herzen, als das Grab unseres Feindes“, ließ sie noch in typischer Aska-Manier eine Spitze los (es ist doch schön, dass sie sich trotz des emotionalen Moments nicht verändert hatte). Die Sonne war bereits über Shirotsume aufgegangen und allmählich kletterten auch die Temperaturen wieder nach oben. Der Weg zurück ins Dorf war nicht weit, allerdings dauerte er etwas länger, da sie durch Mareo nicht besonders schnell vorankamen. In Shirotsume merkte man schnell, dass sich etwas verändert hatte. Immer wieder drangen Worte an die drei Magier, wie: „So gut wie heute Nacht habe ich schon lange nicht mehr geschlafen!“, oder „Heute morgen fühle ich mich richtig gut, nicht mehr so abgeschlagen“, aber auch: „In ein paar Tagen bin ich sicher wieder ganz die alte!“, bis hin zu: „Irgendwie habe ich heute mal Lust darauf, ein wenig Unkraut zu jäten“ Anscheinend konnten die Dorfbewohner sich tatsächlich wieder ein wenig erholen. Ja, es würde ein paar Wochen dauern, aber sicherlich wäre dann wieder alles so wie vorher.
Der Arzt wollte eigentlich noch ein wenig ausruhen, allerdings bemerkte er den Notfall um Mareo und nahm ihn sofort in seiner kleinen Landpraxis auf. Es war gut zu wissen, dass er nun fürs erste versorgt war. In der Zwischenzeit gingen Zahar und Aska zu Moira, der Schwester des Auftraggebers, um mit ihr über Gabriel zu sprechen. „Vielleicht könntest du das übernehmen, Zahar?“, bat Aska ihre Freundin. „Ich kann kein gutes Wort an diesem Halunken lassen, aber mir wäre es lieber, wenn die Dorfgemeinschaft seine Beerdigung übernimmt. Denn so viel ist klar: Ich mache das sicher nicht“
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