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 Wirtshaus Coin'n'Dagger

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Gin

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BeitragThema: Wirtshaus Coin'n'Dagger
Wirtshaus Coin'n'Dagger EmptyDo 28 Okt 2021 - 0:06

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Ortsname: Wirtshaus Coin'n'Dagger
Art: Gebäude
Spezielles: Beliebter Treffpunkt für Söldner und freie Magier
Beschreibung: Das Coin'n'Dagger ist nicht die Art von Wirtshaus, in das man für einen netten Drink, einen gemütliche Zeit oder ein romantisches Date geht. Hier herrschen raue Sitten, Pöbeleien und Prügeleien stehen beinahe schon in der Speisekarte. In einem großen Schanksaal werden Getränke und defitige Hausmannskost serviert, im zweiten Stock gibt es sogar kleine Zimmer, die man seperat mieten kann.
Schon seit Jahren ist das Coin'n'Dagger ein beliebter Anlaufpunkt für Söldner, Tagelöhner und freie Magier, denn ähnlich wie in einer richtigen Magiergilde gibt es hier eine Art Anschlagbrett, an dem allerlei Aufträge ausgehangen werden.
Wer sich in der Unterwelt Adreas auskennt weiß, dass Julienne Aubigné, die Besitzerin des Wirtshauses, auch dem ein oder anderen unter-der-Hand-Geschäft nicht abgeneigt ist, sie ist in den richtigen Kreisen als Hehlerin bekannt.

Change Log: Sobald sich innerhalb des Rollenspiels etwas an dem Ort ändert, wird es hier kurz vermerkt.


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Gin

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BeitragThema: Re: Wirtshaus Coin'n'Dagger
Wirtshaus Coin'n'Dagger EmptyDo 28 Okt 2021 - 0:42


1 | 10
Mazziotta, das sind deine drei! Der Vorsteher des örtlichen Gefängnisses händigen der stramm stehenden Runenritterin einen kleinen Stapel an Zetteln aus. Auf der ersten Seite waren grob ein Dutzend Fotografien aufgedruckt, von denen drei mit einem roten Stift eingekringelt worden waren. Die Blätter dahinter enthielten dann sicher weitere Informationen über die drei Flüchtigen, die Gina einfangen musste. Sir, jawohl, Sir. Gina nahm den kleinen Stapel entgegen und etwas zu ihrer Überraschung bekam sie direkt einen kleinen grünen Umschlag mit dazu.
Sie kannte diese Art von Brief, darin befand sich in der Regel Geld - meist für Spesen oder dergleichen. Wegen dieser verdammten Fischsuppe ist nicht genug Personal vorhanden, um dir einen Kameraden zu stellen. Vielleicht kannst du Unterstützung in der Zivilbevölkerung anheuern., erklärte der Gefängniswärter. Gina nickte stumm. Wenn die Rune Knights schon Geld ausgaben, dann mussten die Dinge ziemlich finster stehen.
Die restliche Besprechung wurde Gina nicht mehr direkt angesprochen; der Gefängniswärter redete zu den insgesamt sieben versammelten Runenrittern, die in vier Teams aufgeteilt worden waren. Gina war alleine übrig geblieben weil…
...weil sie befördert worden war, und zwar in Rekordzeit. Es waren nur wenige Wochen vergangen, seit die Vampirin den Runenrittern beigetreten war, dennoch hatte man sie, vor ihrer Reise nach Ardea, in den B-Rang erhoben. Obwohl die Blutsaugerin sich während der kurzen Zeit zwar alle Mühe gegeben hatte, war sie sich sicher, dass der plötzliche Rangaufstieg nicht alleine ihren Leistungen sondern vermutlich viel eher dem Einfluss Orwynns, der ja auch für Gins Aufnahme bei den Runeknights gesorgt hatte, zu verdanken war. Dennoch fühlte die Schwarzhaarige tatsächlich ein klein wenig Stolz. Den größten Teil ihres Lebens war sie nur eine Dienerin gewesen, da fühlte sich ein wenig Anerkennung und Verantwortung ungewohnt gut an. Sicher würde das bald wieder verfliegen.
Ihrer Aufgabe, drei der insgesamt zwölf entflohenen Insassen einzufangen, sah Gina mit einem weinenden und einem lachenden Auge entgegen, denn der Ort, an dem sie sich gerade befand - Ardea - war für die Runenritterin von besonderer Bedeutung. Schließlich lebte ihre Familie hier.
Gin hatte mit ihren Eltern seit beinahe einem Jahrzehnt keinen Kontakt mehr gehabt. Mit ihrer Schwester, Emma, hatte sie gelegentlich Briefverkehr, doch seit sie bei den Runenrittern angefangen hatte, war auch dieser Kontakt versiegt. Ein Besuch in Ardea wäre eigentlich eine optimale Gelegenheit, die kleine Schwester zu treffen, doch undercover wollte Gin dies nicht riskieren. Sie durfte nicht zulassen, dass es eine Spur von Genevieve Du Bellay zu Gina Mazziotta gab.
In Gedanken an ihre Familie versunken bekam die Vampirin den Rest der Besprechung beiläufig mit. Die Runenritter wurden mit Funkgeräten ausgestattet, bei Sichtungen konnte entweder im Team agiert oder Verstärkung gerufen werden. Jeder der zwölf Flüchtigen musste gefasst werden, auch wenn jedes Team sich besonders nach drei der zwölfe suchen sollte. An den wichtigsten Ausgängen aus Ardea heraus wurden Kontrollpunkte errichtet, sodass die vier Teams sich auf das Suchen in der Stadt konzentrieren sollten. Soweit so gut. Gina nahm das Funkgerät entgegen und verließ mit den anderen Runenrittern den Besprechungsraum, um sich auf den Weg in die Innenstadt zu machen.
Der Dämon Andromalius, den sie beschwören konnte, wäre Gina bei dieser Operation sehr nützlich geworden, doch die Doppelagentin hatte die strikte Anweisung Orwynns, ihre Ars Goetia-Magie nicht einzusetzen, so lange sie bei den Runenrittern stationiert war. Es würde - wenn es hart auf hart kam - ein Ass im Ärmel sein.



Vom spätherbstlichen Unwetter, das vor den Türen des Coin’n’Daggers tobte, merkte man in dem Wirtshaus nur wenig. Regen trommelte rhythmisch an die Fensterscheiben, doch der Takt, den Wetter und Glas spielten, verlor sich im Stimmengewirr, das Gäste und Bedienstete gleichermaßen woben.
Kalte Luft zog in den warmen Schankraum als Gina die Türe öffnete und eintrat. Das Heulen des Windes nahm kurz merklich an Lautstärke zu, doch als die Runenritterin das schwere Eichenholzportal wieder hinter sich schloss, verebbte es wieder. Einige Köpfe drehten sich für einen Moment zum Neuankömmling um. Viele blieben hängen.
Aus dem Braun des Holzes, das Boden, Wände und Decke der Taverne ausmachte, und dem hellen Gold des Kerzenscheins stach die Vampirin mit ihrem knallroten Regenmantel, der beinahe wie eine Uniform zwei Reihen an großen, schwarzen Knöpfen aufwies, deutlich hervor. Nach dem Eintreten nahm sie die rote Kapuze vom Kopf, offenbarte ihr Gesicht, und knöpfte dann, vom kalten Draußen ins warme Drinnen kommend, den Mantel auf.
Darunter trug Gin, wie gewohnt, Schwarz. Stiefeletten mit Absatz, eine dicke, blickdichte, schwarze Strumpfhose, eng anliegende Hotpants aus schwarzem Leder und ein schwarzes Korsett, das ein wenig Dekolleté und den Bauchnabel unbedeckt ließ, blickten unter dem geöffneten Mantel hervor. Ebenso das blaue Runeknight-Siegel, das Gina auf dem linken Schüsselbein trug.
Die gutaussehende Vampirin war es gewohnt, dass man sie anstarrte, wenn sie in einen Raum voller Männer kam. Doch irgendwie fühlte es sich hier im Coin’n’Dagger ein wenig anders an. Verzeihung, meine Herrren und Damen! Mein Name ist Gina Mazziotta und ich bin auf der Suche nach Unterstützung bei der Gefangennahme entflohener Gefängnisinsassen. Ich bezahle gut!, rief sie einfach in den Raum hinein, nachdem sie eine Stelle gefunden hatte, wo man sie besonders gut sehen konnte - quasi direkt vor dem Tresen. Einige Gespräche verstummten, als sie ihr Angebot aussprach. Mehr Augenpaare wandten sich der Vampirin zu, doch eine Antwort blieb vorerst aus.
Dann, langsam erhob sich ein Berg von einem Mann. Sein Stuhl kreischte schrill auf, als seine Beine über den Boden schlitterten. Der Kerl war sicher Eins Neunzig groß und hatte eine Glatze und einen dunklen Rauschebart. Püppchen… Solche wie euch wollen wir hier nicht haben., erklärte der Mann Gina und einige Stimmen pflichteten ihm bei. Wenn sie gut zahlen kann, dann hat sie gut Geld. Vielleicht will sie das ja so einfach da lassen?, schlug von irgendwo eine Frau mit recht bedrohlichem Unterton vor. Die Zustimmung wurde lauter.
Mittlerweile wusste Gina, warum ihr das Angestarrt-Werden so seltsam vorgekommen war. Üblicherweise war sie ein Objekt der Begierde. Hier war sie einfach fehl am Platz. Meine Herren, meine Damen…, meinte sie ein wenig zurückhaltend und hob, wie zur Verteidigung, beschwichtigend die Hände auf Brusthöhe. Da hatte sie sich wohl die falsche Kneipe rausgesucht, um Hilfe anzuheuern. Ein, zwei andere Gäste standen ebenfalls auf und innerlich musste Gin dicke grinsen. Es wurde spannend. Vielleicht musste sie kämpfen? Das würde ein Spaß werden. Nach außen hin gab sie sich weiter beschwichtigend und wich ein wenig zurück.

@Elion


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Zuletzt von Gin am Sa 20 Nov 2021 - 22:38 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet

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BeitragThema: Re: Wirtshaus Coin'n'Dagger
Wirtshaus Coin'n'Dagger EmptyFr 12 Nov 2021 - 17:02

Geistesabwesend stützte der Elbe seinen Kopf auf seine Hand. Mit der anderen drehte er gedankenlos ein Glas hin und her. Das wievielte war es inzwischen? Keine Ahnung. Die rotbraune Flüssigkeit - irgendein billiger Cognac - schimmerte träge im fahlenden, flackernden Licht des Wirtshauses und spiegelte somit perfekt den Gemütszustand des Rosahaarigen wieder. Ein langweiliger Tag mit langweiligem Wetter. Bei dem rastlosen Sturm, der draußen wütete jagte man nicht einmal seinen Hund vor die Haustüre. Einerseits war er froh, nicht mehr im Wald leben zu müssen und diesen Wetterlagen deutlich stärker ausgesetzt zu sein als hier in der Stadt. Doch auch die hohen Wände der Häuser brachten nicht viel, wenn man selbst kein Heim besaß. Klar, er konnte - so wie jetzt - Schutz in einer Kneipe oder einem Restaurant suchen, doch hier fehlte einfach die Ruhe. Er war nicht der Einzige hier und der kontinuierliche Geräuschpegel reizte zunehmend seine empfindlichen Nerven. Ein eigenes Motelzimmer gab sein Portmonnaie nicht mehr her, er konnte nur warten und hoffen, dass das Unwetter bald genug nachließ um ein Zelt aufzuschlagen. Leise seufzend hob er das Glas an seine Lippen und ließ einen Schluck des brennenden Schnaps seine Kehle hinabfließen. Sollte er seine letzten Jewel sparen und nicht für billigen Alkohol auf den Kopf hauen? Ja. Tat er es? Offensichtlich nicht.
Als schließlich die Eingangstür aufschwang und eine junge Frau, begleitet von dem lauten Heulen des Windes, eintrat, schreckte Elion aus seinem tranceähnlichen Zustand auf. Seine tiefroten Seelenspiegel landeten unweigerlich auf der Ruhestörerin. Das Quietschrot des Mantels biss sich ein wenig mit dem Königsblau ihres Gildenabzeichens, oder? Apropos Gildenzeichen, was zur Hölle suchte eine Rune Knight hier? Gut, ihr Aussehen entsprach nicht im geringsten dem zugeknöpften, überhobenen Auftreten, dass eine Vielzahl der Runenritter mit sich brachten, nichtsdestotrotz war dieses Wirtshaus der allerletzte Ort, an dem sich eine Frau wie sie herumtreiben sollte. Recht und Ordnung waren hier fehl am Platz und somit auch jeder, der diese Werte verkörperte. Naja, sie würde schon sehen, was sie davon ha- Moment. Hatte die Schwarzhaarige gerade etwa gesagt, dass sie Unterstützung brauchte und gut bezahlen würde? Oh... Die Entlohnung der aktuell aushängenden Aufträge war lächerlich gering, nichts, mit dem er sich freiwillig rumschlagen würde. Da klang das Angebot von Gina eindeutig verlockender.
Letztendlich schien Elion jedoch der Einzige zu sein, bei dem das Angebot wirklich Zuspruch fand. Einige Männer und Frauen hatten ihr gieriges Augenmerk auf die Ritterin gelegt, hatten sich erhoben und zeigten zwar klares Interesse an den finanziellen Mitteln, jedoch nicht an der Bitte um Unterstützung. Armes Ding wusste wohl nicht, worauf sie sich hier einlassen würde, was? Seufzend erhob sich nun auch der Rosahaarige von seinem Platz, stützte sich dabei mit den Händen auf den kleinen Holztisch vor sich, um nicht direkt das Gleichgewicht zu verlieren. So viel hatte er doch gar nicht getrunken! Das kam sicher von der plötzlichen, schwungvollen Bewegung. "Finger weg von der Süßen, die gehört mir." verkündete er, war sich dabei jedoch vollkommen bewusst, dass das ehrenlose Pack seine Beute nicht so einfach herausrücken würde. "Klappe Spitzohr, wir hatten sie zuerst." Unzufrieden verzog der Elb das vernarbte Gesicht. Die Beleidigung war wirklich unter der Gürtellinie! Gerade hatte er noch überlegt, den Konflikt gewaltlos zu lösen, doch diesen Gedanken hatte er nun verworfen. Zeit die Bude ein wenig aufzumischen. Wer nicht hören wollte musste eben fühlen! Mit einer flüssigen Bewegung löste er seine Axt von seinem Gürtel und schritt gemütlich auf die unruhigen Kneipenbesucher zu. "Ihr habt doch gehört, was sie gesagt hat. Geld gegen Hilfe. Ihr seid doch nicht wirklich so dumm, euch mit einer Rune Knight anzulegen? Tse, tse." Er packte einen der Kerle von hinten am Kragen und zog ihn ruckartig zur Seite und schickte das dumpfe Ende des Axtgriffs in die Magengegend hinterher. Mit einem schmerzgeprägten Stöhnen ging der Typ zu Boden. Das war irgendwie zu leicht...! "Ich bin gerne bereit zu helfen, Gina Mazziotta." erklärte er und duckte sich gerade so unter einer Faust weg, ehe er sich neben die Schwarzhaarige gesellte. "Aber ich hätte gerne mindestens die Hälfte der Zahlung im Voraus. Aus Sicherheitsgründen. Das verstehst du sicher." Er hatte keine Lust, dass sich das Fräulein nach getaner Arbeit aus dem Staub machte. Auch wenn die Runenritter angeblich allesamt ehrenvolle Magier waren, Elion traute ihnen nicht. "Aber jetzt wollen wir uns erst mal um dieses unfreundliche Pack kümmern, oder? Danach können wir uns in Frieden dem Geschäftlichen widmen." Er warf der Fremden einen auffordernden Blick - gepaart mit einem frechen Grinsen - zu. Bisher hatte sie  versucht, den ausbrechenden Kampf zu verhindern, doch es war offensichtlich, dass die gut Angetrunkenen kein bisschen darauf ansprangen - im Gegenteil. Das passive Verhalten der Mazziotta schien sie anzusticheln, sie fühlten sich sicher, glaubten, dass sie sich nicht zur Wehr setzen konnte. So sicher war sich der Elb jedoch nicht. Wenn sie Teil der Runenritter war, musste sie etwas auf dem Kasten haben, oder nicht? Er hatte bisher noch keinen in Action gesehen, doch er hatte genug gehört. Das würde sich nun hoffentlich ändern.

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BeitragThema: Re: Wirtshaus Coin'n'Dagger
Wirtshaus Coin'n'Dagger EmptyMi 17 Nov 2021 - 0:56


2 | 10
Im Wirtshaus spitzte sich die Stimmung sichtlich zu. Einer nach dem anderen erhob sich von seinem Platz und schon standen bestimmt sechs, sieben Gestalten, die sich alle knurrend und fluchend und drohend spottend auf Gina zubewegten. Doch einer davon, ein Elb mit rosanen Haaren, schien sich ein wenig von den anderen Ganoven abzuheben. Hatte die Vampirin zuvor noch gedacht, sein "Uh, die Süße gehört mir." würde bedeuten, dass er sich die Runenritterin mitsamt Geld alleine verknüpfen wollte, wurde Gina spätestens, als der Kerl seinen Axtknauf in den Leib eines anderen Pöblers rammte, eines besseren belehrt. Die Mine der Schwarzhaarigen hellte sich sichtlich auf, als der Rosahaarige Anstalten machte, sich durch die nun ausbrechende Rauferei zu Gina zu bewegen und dabei seine Vertragsmodalitäten zu diktieren. Das hatte Stil. Die Runenritterin wäre gerne direkt darauf eingegangen, doch eine muskulöse Dame mit pinkem Undercut, Händen wie Mülleimerdeckeln und einem zerschlissenen, graubraunem Ledermantel kam auf die Ritterin zu. Nimm daAAAHHH. Noch bevor die Besucherin des Coin’n’Daggers zum Schlag ansetzen konnte, hatte Gina ihr die Handfläche gegen das Sternum gedrückt, woraufhin es die Schlägerin von den Füßen hob und zwei Meter rücklings in einen Tisch schleuderte. “Force Palm” hatte der Ausbilder, der Gina in ihrem Nahkampftraining ein wenig unter die Arme gegriffen hatte, diese Technik tituliert. Gut für “schwache Mädchen mit starker Magie”. Pff. Aber es war ein nützlicher Zauber, wenn man sich Gesocks vom Leib halten wollte, ohne den Gegner dabei ernsthaft zu verletzen. Und er sah cool aus. Langsam senkte Gina die Hand wieder und blickte zum Elben hinüber, der sich gerade geschickt unter einem Faustschlag hindurch duckte. Freut mich, deine Bekanntschaft zu machen., lächelte Gina den fremden Verbündeten an. Seite an Seite, beinahe Schulter an Schulter standen die beiden nun immer noch fünf wütenden Wirtshaus-Stammgästen gegenüber, die Frau mit den pinken Haaren rappelte sich gerade auch wieder auf. Das würde ein spannender Kampf werden.

Du denkst also, ich bin süß?, wollte die Vampirin verspielt wissen während sie sich in die Manteltasche griff und eine einzelne Spielkarte herauszog und sie Elion reichte. Das mit dem Geld regeln wir, sobald uns niemand mehr an den Kragen will. Bekommen wir aber hin Hier, schon mal meine Karte. Pik Zehn. Nachdem der Elb die Karte genommen hatte (egal ob freiwillig oder indem Gina ihm das Ding in die Hand drücken musste) wurde, erleuchtete sie kurz in einem golden-gelbem Licht, das sich von der Karte aus in hellen Linien über den Boden des Wirtshauses ausbreitete und ein Muster, gar nicht so ungleich den arkanen Symbolen auf der Rückseite der Karte bildete. Doch einen Augenblick später zog sich das Licht wieder zurück, der Kreis zog sich enger und enger und die Magie der Karte floss wärmend und stärkend in den Elben hinein. Raise!, sprach Gina ihre ans Blackjack spielen angelegte Zauberformel. Dank der Aura of Speed würde er nun ein wenig leichtfüßiger Kämpfen und schneller reagieren können. Verletz’ bitte niemanden zu sehr. Das gibt nur Papierkram., ließ sie Elion noch wissen und nickte der gefährlich aussehenden Axt in seiner Hand zu. Nettes Ding.
Gin hatte keine Probleme damit, Menschen zu töten oder zu verstümmeln. Sie hatte es schon oft genug getan, war mittlerweile nicht angestumpft, konnte die Stimme in ihrem Inneren, die förmlich schrie, dass Leben heilig war und nicht leichtsinnig genommen werden durfte, durchaus zu ignorieren, wenn es denn sein musste. Doch als Gina Mazziotta, Vorzeige-Runenritterin, wollte die Vampirin so wenig Blut vergießen wie möglich. Teils, weil das ihre Rolle war, und teils, weil die Kurzhaarige nicht zu viel Aufmerksamkeit auf sich lenken wollte. Ihre neu erlernte Auramagie und stetes Training im unbewaffneten Nahkampf waren Früchte ihrer Anstrengungen, die sie gerne unter Beweis stellte. Und lass’ dich nicht zu schlimm verprügeln. Ich brauch’ dich am Stück., trällerte Gina dem Elben zu ehe sie sich in einem abrupten Satz von ihm löste und ein wenig Distanz zwischen ihn und sich selbst brachte. So mussten auch die Gegner sich aufteilen.

Glücklicherweise schienen die Prügelknaben und -weiber sich großteils darauf einzulassen, ohne Waffen zu kämpfen (und das obwohl gefühlt jeder Besucher des Coin’n’Daggers ein paar Messer, ein Schwert, oder dergleichen bei sich trug), sodass Gina ihre olle Josy und den grummeligen Dämon Andras, der darin schlummerte, nicht heraufbeschwören wollte.
Ein Kerl, der dick wie ein Weinfass war und mindestens doppelt so sehr nach Alkohol roch, schwang an Gin heran. Diese duckte sich unter dem Schlag weg, trat einen schnellen Ausfallschritt neben dem Mann vorbei, sodass sie ihn mit einer gesottenen Backpfeife seitlich an der Wange traf. Von leuchtend blauem Mana verstärkt, das um ihre Hand kreiste, wurde der Übergewichtige mit einer viereinhalbfachen Pirouette in eine Ecke des Schankraumes geschleudert. Flink schnippte sie mit den Fingern, woraufhin scheinbar aus dem Nichts eine blaue Spielkarte zwischen Daumen und Zeigefinger erschien, die bereits mit ebenfalls blau pulsierendem und sich in arkanen Zauberkreisen rotierendem Mana umgeben war. Ein geschickter Kartenwurf in Richtung des Mannes folgte und mit dem Wort STAND! breitete sich, um die Karte herum, eine halbdurchsichtige, schimmernd blaue Mauer aus, die den armen Tropf in die Ecke sperrte. You’re busted!, ließ sie den Mann wissen, bevor sie sich ihrem nächsten Gegner zuwandte.
Es war ein Halbstarker, sicher keine 16 Winter alt, der mit jugendlichem Leichtsinn auf Gina zuhielt. Kurz schloss die Vampirin die Augen und als sie die Seelenspiegel wieder öffnete leuchtete das Hellblau darin zwischen der schwarzen Lederhaut auf wie Nordlichter am Nachthimmel. Wie Neonschilder im triefigen Smog einer Großstadt. Als rennte er gegen einen starken Wind wurde der Jungspund langsamer und langsamer, ließ die Fäuste sinken und kam, einen knappen Meter vor Gina, lethargisch zum Stillstand. Ich möchte, dass du dich hier raus hältst., bat die Vampirin den Jungen und der nickte kurz und trottete einfach - unter dem Bann Ginas Blick stehend - von dannen, suchte sich geistesabwesend einen Sitzplatz.
Das waren dann zwei. Das Leuchten in Ginas Augen hatte nicht nachgelassen als sie zur Seite blickte und sich umsah, wie der Elb sich denn auf seiner Seite schlug. Sie selbst hatte zwar noch keine großen Probleme gehabt, doch mit den beiden aktiven Aurazaubern und ihrem Vampirblick war die Runenritterin nun magisch doch recht ausgelastet. Auf sonderlich mehr Zauber würde sie sich nicht konzentrieren können und ein Ende des Handgemenges war noch nicht in Sicht. Doch ihr Feuerwerk an Zaubern und Kampftechniken hatte nicht nur den Sinn, Ginas Gegner möglichst schnell aus dem Kampf zu nehmen, indem sie ein wenig mit ihrer Magie angab hoffte sie, weitere Besucher des Wirtshauses davon abzuschrecken, sich einzumischen. Außerdem wollte sie neben dem süßen Elben nicht schlecht dastehen.

@Elion

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Verwendete Magien:


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BeitragThema: Re: Wirtshaus Coin'n'Dagger
Wirtshaus Coin'n'Dagger EmptyMo 22 Nov 2021 - 20:53

Da war sie also, genau wie Elion es erwartet hatte. Die Runenritterin, die sich tatsächlich verteidigen konnte. Da konnte er einfach nicht anders als zu grinsen. Wäre auch wirklich eine Schande gewesen, wenn sie nichts anderes als Beschwichtigen gekonnt hätte. "Die Freude ist ganz meinerseits, Gina." erwiderte er, das Lächeln auf seinen Lippen versiegte auch weiterhin nicht. Wie auch? Jetzt fing der Spaß so richtig an. Bis eben hatte er gar nicht gemerkt, wie sehr ihm eine herzhafte Prügelei doch gefehlt hatte.
Ungeduldig schob er die Ärmel ein Stück nach oben, während die Rüpel sie zunehmend einkreisten. Wenn auf seinem schönen weißen Leinenhemd noch öfter Blut landete würde er bald vollkommen Pleite gehen. Die Reinigungskosten konnte er sich auf Dauer einfach nicht leisten! "Hm, tue ich das?" erwiderte er mit einer Gegenfrage. Sie hatte schon richtig gehört, aber wenn die Schwarzhaarige bei ihm nach Komplimenten fischen wollte, musste sie sich schon etwas mehr anstrengen. So einfach würde er es ihr nicht machen, wäre ja auch langweilig. "Deine was...?" Eher reflexartig als bewusst nahm er die Karte entgegen und blickte sie einen Moment lang entgeistert an. War das etwa üblich bei den Rune Knights? Nein, das war einfach nur eine gewöhnliche Spielkarte ... oder auch nicht. "Was zur Hölle?!" Ehe der Rosahaarige die Zeit hatte, das Ding durch den Raum zu werfen und möglichst weit von sich fort zu bringen, hatte der merkwürdige Schein sich auch schon um ihn herum ausgebreitet. War das eine Falle? Ernsthaft?! Das Licht wanderte immer näher an ihn heran und auch sein verzweifelter Schritt nach hinten rettete ihn nicht. Doch anstatt sich elend, krank, oder was auch immer zu fühlen .... fühlte er sich beinahe schon beflügelt? Was war das eben gewesen?
Doch viel Zeit blieb dem misstrauischen Elben nicht um nachzudenken, denn bevor er sich versah, flog ein herrenloser Bierkrug auf ihn zu. Überrascht über seine eigene Reaktionsgeschwindigkeit packte er ihn gerade noch, bevor er Kontakt mit seiner Schläfe aufnahm. Elion war ein stolzer Mann, doch er war sich seiner eigenen Langsamkeit schmerzhaft bewusst. Jeder hatte eben irgendwo seine Schwächen. "Ich zeige eher ungerne Gnade. Aber genauso ungerne schlage ich einer netten Frau ihren Wunsch aus." Welch Zwickmühle! Ein Glück hatte ihm gerade jemand eine Alternative zu seiner geliebten besten Freundin gegeben! Wehmütig seufzend packte er sie zurück in ihre Halterung an seinem Gürtel. Den Griff des Kruges fest umschlossen fixierte er die Person, die ihm am nächsten war, an und zog ihr diesen einmal quer über den Schädel. Gut, es ging deutlich rücksichtsvoller und weniger blutig, aber er hatte nicht seine Axt benutzt und darauf wollte die Mazziotta doch hinaus, oder nicht? Der eher schmächtige Kerl stolperte einige Schritte zurück und krachte dann in einen der schäbigen Holztische. Einer down, aber das war noch lange nicht das Ende! "Mach dir lieber keine Sorgen um mich und pass auf dich selbst auf." Der Morsatra und sich verprügeln lassen? So weit kam es noch! "Mit Heilmagie kann ich dir nicht dienen."
Der nächste Gegner näherte sich sogleich. Immerhin hatten diese Rüpel genug Anstand, um sich brav der Reihe nach anzustellen. Es war ja schließlich genug von Elions Abreibungen für jeden da! Niemand musste Angst haben, dass am Ende nichts für ihn übrig blieb. Da war er voll und ganz fair! Ein ordentlicher Mannskerl schritt auf den Elben zu, seine Haut war komplett von merkwürdigen Mustern und Zeichen überzogen. Tattoos nannte man diese Form von Kunst auf der eigenen Haut, richtig? "Hübsche Bildchen hast du da." Ein nettes Kompliment, dass den Typen jedoch nicht dazu motivierte, wieder abzuzischen. Seine Fausthiebe hatten es sicherlich in sich, waren jedoch so vorhersehbar und langsam, dass es selbst dem Verbannten ein Leichtes war, diesen auszuweichen. Nach einem besonders schwungvollen Versuch geriet der Tättowierte ordentlich ins Schwanken und so nutzte Elion direkt seine Chance und platzierte eine wohldosierte Faust direkt im Nasenbereich, begleitet wurde diese mit einem schlagartigen Austritt von Mana und einem ordentlichen Knall. Obwohl es nur eine 'Mini Explosion' war, machte sie (zumindest im geschlossenen Raum) ordentlich Lärm. Sie gab seinem Schlag jedoch noch das letzte bisschen 'Wumms', das er brauchte, um den Typen mit einer eleganten Umdrehung um die eigene Achse in die süße Welt der Träume zu schicken.
Das waren dann wohl zwei. Ein Blick über die Schulter verriet ihm, dass es auf Ginas Seite wohl ähnlich verlaufen war. Ihre Blicke trafen sich, zumindest einen Atemzug lang, ehe etwas anderes die Aufmerksamkeit des Elben auf sich lenkte. Etwas bei weitem nicht so Schönes, aber es stellte leider ein Problem dar, um welches er sich kümmern musste. Die pinkhaarige Frau, welcher die Vampirin eben noch das Fliegen gelehrt hatte, schien allem Anschein nach wieder zu Kräften gekommen zu sein. Anstatt sich jedoch erneut einem fairen Kampf zu stellen versuchte sie es mit einem Hinterhalt. Im toten Winkel ihrer Gegnerin schlich sie sich heran, in den Händen einen hölzernen Stuhl. "Achtung!" warnte er die Verbündete und zeigte mit ausgestrecktem Finger hinter sie. Einen großen Schritt nach vorne tretend packte er sie an der Hand und zog sie zu sich(wenn sie sich dagegen wehrte, würde sie schon sehen, was sie davon hatte!), ehe er mit einem Schnipsen den Bereich, auf den er eben noch gedeutet hatte, in die Luft jagte. Die Explosion zerriss sämtliches Mobiliar in ihrem Wirkungskreis und schleuderte die hinterhältige Dame mehrere Meter zurück gegen eine Wand. Die kleine Druckwelle, die hierbei entstand, ließ zusätzlich sämtliche Versager zurückweichen. Wenn das mal kein schöner Anblick war! Stolz reckte der Verbannte das Kinn, ehe seine Aufmerksamkeit zurück auf die Schwarzhaarige fiel. "Wie war das noch mal mit dem nicht verprügeln lassen?" fragte er, ein hämisches Grinsen zierte sein Gesicht. Wenn die Ritterin flink war, hätte sie sich sicherlich problemlos vor der heimlichen Angreiferin retten können, aber das wäre ja langweilig gewesen. Wenn Elion schon mal die grandiose Chance hatte, sich selbst als den Guten dastehen zu lassen, würde er das selbstverständlich tun. Außerdem war es die perfekte Chance gewesen, diesen neuen 'Brevi' Zauber auszuprobieren, den er vor Kurzem gelernt hatte. Darauf würde er definitiv noch einmal zu sprechen kommen. Aber so wie auch die Geschäftsvereinbarungen musste er es vorerst hinten anstellen. Sein Blick hob sich, die tiefroten Seelenspiegel wanderten suchend durch den Raum. Sein Lächeln war verschwunden. "Also, wer will nochmal, wer hat noch nicht?" Auch wenn er es ungern zugab, seine Magie zehrte stets stark an seinen Kräften. Es kostete ihn nicht wenig Energie und so hatte er nun damit zu kämpfen, seinen schnellen, deutlich tieferen Atem zu verbergen. Nichtsdestotrotz würde er sich nicht abhalten lassen, weiterzumachen, falls es sein musste.

(90/140)
@Gin

verwendete Zauber:




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BeitragThema: Re: Wirtshaus Coin'n'Dagger
Wirtshaus Coin'n'Dagger EmptyFr 26 Nov 2021 - 0:12


3 | 10
Tat er das? Sicher tat er das. Der Elb hatte sie definitiv als “die Süße” bezeichnet, und jetzt machte er einen Rückzieher? Oder spielte er mit Gin? Wie dem auch sei, die Schwarzhaarige, die sich nun in einer ordentlichen Kneipenschlägerei fand, war von ihrem neuen Aushilfs-Sherif recht begeistert, der Elb hatte Schneid. Hast du auch einen Namen oder nenne ich dich einfach “Schnucki”?, wollte die Vampirin als Antwort wissen, bevor sie sich unter einem hohen Tritt wegducken musste. Eine weitere Teilnehmerin der Prügelei hatte sich eingemischt und setzte Gina recht akrobatisch zu. Ein wenig Neid auf ihre Flexibilität keimte in der Vampirin auf, mit ihren Beinen kam sie nicht so hoch. Während sie dem Angriff noch auswich ließ Gin die linke Hand in die Manteltasche gleiten und zog fünf der 54 Bindings heraus. Hier, zieh’ mal ‘ne Karte!, rief sie der Tretenden zu und pfefferte ihr einfach die Papierkarten ins Gesicht. Ein wenig überrumpelt zuckte die Frau zusammen und Gin, noch immer ein wenig geduckt, klammerte sich einfach mit beiden Armen um den Oberschenkel ihrer Kontrahentin und riss ihn nach oben. Die Frau verlor das Gleichgewicht und fiel auf den Rücken.
Der Elb hatte sich so lange bereit erklärt, niemanden allzu großartig zu verletzen, was Gina erleichtert aufatmen ließ. Einen kurzen Moment konnte die Runenritterin beobachten, wie geschickt ihr Kamerad sich schlug, und konnte sogar einen blöden Kommentar dazusetzen: Und einer Süßen erst recht nicht! Doch dann musste sie sich wieder auf ihr Ende der Prügelei konzentrieren.
Einige Schläge und Tritte wurden ausgetauscht. Gina hatte einen üblen Kniestoß in den Magen bekommen, doch vorerst hatte sich ihre Klasse statt gegenüber der gegnerischen Masse gut behaupten können. Schwer atmend hielt sie einen kurzen Moment inne, nachdem sie einen weiteren Gegner mit einem Beinwurf zu Boden geschickt hatte, und blickte zum Elben hinüber, doch der starrte sie auf einmal entsetzt an, deutete in ihre Richtung und rief “Achtung” aus. Ginas Blick folgte dem Fingerzeig des Elben und erblickte die pinkhaarige Frau vom Anfang des Kampfes, die sich nun mit einem Stuhl bewaffnet hatte. Mit einem Schritt nach vorne wollte Gina ihren Angriff eigentlich unterlaufen und die durch den Stuhl recht aus der Balance geratenen Arme angreifen, doch da spürte sie ein Zerren an ihrer Hand. Da von hinter ihr nur der Elb nach ihr greifen konnte ließ Gina sich auf den Zug ein und folgte ihm. In einer wirbelnden 720-Grad Drehung tänzelte sie förmlich, von der Bewegung des Elben in Schwung versetzt, einige Schritt durch den Raum und endete in den Armen des Mitstreiters. Danke, Schnucki., meinte sie provokant und staunte dann nicht schlecht, als der Elb mit einem Schnipsen eine gewaltige Explosion im Raum auslöste. Die pinkhaarige Frau wurde erneut durch den Raum geschleudert, dieses Mal endete ihr Flug mit einem harten Aufprall an einer holzverkleideten Wand, von der aus sie gen Boden rutschte und dort dieses Mal erst einmal liegen blieb. Shiiiiiit., ließ Gina respektvoll vermerken und entzog sich dann wieder den Armen des Elben um auf den nächsten Gegner vorzubereiten.

Doch allerspätestens mit der gewaltigen Explosion hatte sich die Stimmung im Coin’n’Dagger merklich geändert. Dass die beiden Magier ihren profanen Kontrahenten im Kampf recht überlegen waren, hatte sich nun bei den Barbesuchern langsam festgesetzt. Gina hatte darauf gehofft, dass der Mob sich deshalb irgendwann zurückzog, doch das konnte die Vampirin sich wohl leider abschminken. Anstatt die Köpfe einzuziehen und einzusehen, dass sie im Nachteil waren, griffen die Barbesucher nun einer nach dem anderen zu den Waffen. Überall blitzte blanker Stahl aus, als Schwerter aus ihren Scheiden, Dolche aus ihren Holstern und Messer von den Tischen genommen wurden. Sieht aus, als machen wir jetzt doch ernst., meinte Gina und ließ dabei für einen Moment lang den locker-verspielten Ton missen, der zuvor immer in ihrer Stimme mitgeschwungen hatte.
Langsam griff sie sich ans linke Handgelenk und berührte dort, im Ärmel ihres Mantels, eines der roten Siegel ihrer Beschwörungsmagie. Apprais, Andras., flüsterte sie und auf den Befehl hin stieg ihr schwarzer Rauch aus dem Ärmel, der sich jedoch schnell zu Ginas knapp 2m langen Stangenwaffe, der Mordaxt Joyeuse, formte. Mit ihrer alten Begleiterin an ihrer Seite fühlte die Vampirin sich gleich doppelt so sicher, der Griff um das blutrot lackierte Holz fühlte sich vertraut an. So blickte Gina den Barbesuchern grimmig grinsend entgegen, sie war bereit für Runde zwei…

...da tat es plötzlich einen Knall, der von der Lautstärke her Elions Explosionsmagie alle Ehre erwies. Überrascht wandte Gina sich auf der Stelle um und erblickte hinter dem Tresen eine Frau, die eine gewaltige Donnerbüchse in der Hand hielt. Das Schießeisen war ein Gewehr mit einem trichterförmigen Lauf, das Gina einen ordentlichen Schauer über den Rücken hinunterlaufen ließ. Bisher hatte sie noch nicht allzu viel mit Schusswaffen zu tun gehabt und auch heute konnte sie getrost darauf verzichten, im Fadenkreuz zu landen.
Die Frau selbst wirkte hingegen beinahe unscheinbar. Sie trug eine ordentliche Bluse und eine unspektakuläre braune Lederweste (die Hose konnte Gina nicht erkennen). Ihre Haut war leicht gebräunt, wie Gin das von Weinbergarbeitern hier in der Gegend kannte, und das passte herausragend zu den blonden Haaren, die sie zu zwei Zöpfen geflochten hatte, die in einer simplen Art am Hinterkopf festgesteckt waren. Wohin die Frau geschossen hatte erkannte Gina nicht, niemand schrie auf oder war von einem Sperrfeuer aus Schrapnellen durchsiebt. Vermutlich ein Warnschuss. Die Blonde hatte erfolgreich die Aufmerksamkeit der meisten Anwesenden auf sich gezogen. Es ist gut jetzt., meinte sie mit ruhigem, doch bestimmendem Tonfall. Ritterin, du hast deinen Helfer gefunden., sprach die Schützin zu Gina, richtete dabei aber das Gewehr nicht auf sie. Schnapp’ dir den Schönling und geh. Ich werde euch nicht wegen der Einrichtung behelligen... Jepp, Elion und Gina hatten ein wenig gewütet. ...und du siehst meinen Gästen diesen Angriff nach.
Gina blickte die Blonde an, trat ein, zwei Schritte auf sie zu, und sah ihr tief, tief in die Augen. Dann zuckte sie mit den Schultern und genauso schnell wie ihre Mordaxt erschienen war, war sie wieder in schwarzem Rauch verschwunden, der ihr dem Ärmel hinaufkroch. Falscher Alarm, entschuldigung., formte sie in ihren Gedanken und strengte sich dabei an, an Andras zu denken. Doch der konnte sie nicht hören oder er antwortete ihr nicht. Das passt sehr gut für mich. Danke für das Vermitteln., antwortete die Vampirin stattdessen der Blonden, hatte nun die Leichtigkeit in ihrer Stimme wieder gefunden. Diese wiederum senkte das Gewehr und nickte in Richtung der Türe. Halt dich in Zukunft hier fern., riet das Thekenmädchen Gina noch und diese hob dankend die Hand. Komm, Schnucki., meinte Gina zum Elben. Wir haben zu tun. Auf dem Weg nach draußen sammelte Gina die verworfenen Spielkarten ein und winkte dann von der Türe aus noch einmal in den Raum hinein. Au revoir!

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BeitragThema: Re: Wirtshaus Coin'n'Dagger
Wirtshaus Coin'n'Dagger EmptySa 11 Dez 2021 - 20:25

Die mysteriöse Rune Knight, welche wie aus dem nichts in dem alten Wirtshaus aufgetaucht war, hatte es faustdick hinter den Ohern, das musste man ihr lassen. Der Rosahaarige hatte absolut keine Ahnung, wie sie das mit den Karten machte. Es war sicherlich irgendeine Magieart, die unter den Elben nicht besonders bekannt war, aber deshalb faszinierte es ihn umso mehr. Würde sie noch ordentlich direkten Schaden zufügen wäre er womöglich sogar interessiert, sie selbst zu erlernen! "Elion, aber du darfst auch gerne bei Schnucki bleiben." antwortete er schließlich beiläufig, während er sich um seine eigenen Kontrahenten kümmerte. Er mochte Spitznamen, warum auch immer. Vielleicht, weil er in seiner Kindheit und Jugend nie einen bekommen hatte.
Die Prügelei nahm ihren Lauf. Auch wenn die Magier deutlich in der Unterzahl waren konnten sie die gierige Meute Stück für Stück zurückschlagen. Jeder der zwei hatte sich seine eigene kleine Truppe zum Vermöbeln auserwählt, so kamen sie sich nicht in den Weg und konnten sich voll und ganz auf sich selbst konzentrieren. Oh ja, an die kleine Vampirin konnte man sich wirklich gewöhnen, auch wenn sie den Runenrittern angehörte. So musste er auch nicht zwei mal überlegen, ob er sie tatsächlich am Handgelenk packen und beiseite ziehen wollte, um sie aus der Schwungreichweite eines Stuhls zu ziehen. "Für ausführlichen Dank ist nachher noch genug Zeit, Prima Ballerina." kommentierte er, während er die Lippen zu einem frechen Grinsen verzog. Zwar hatte sie ihn nie um Hilfe gebeten, aber trotzdem stand sie nun eindeutig in seiner Schuld. Was für einen Gefallen er sich wohl wünschen würde? "Ja man, voll shiiiit." Er hatte diese Bezeichnung noch nie gehört. War das irgendeine typische Menschen-Floskel? Zumindest klang es cool und ihrer Tonlage nach war es definitiv ein Lob. Damit konnte er also sehr gut leben.
Hätte der Elbe gewusst, dass man 'shit' auch als ein nervöses 'scheiße' nutzen konnte, dann hätte er es in der nun aufkommenden Situation sicherlich genutzt. Anstatt sich endlich zurückzuziehen und verdammt nochmal aufzugeben, machten sich die Barbesucher Zeit für eine zweite, deutlich ernstere, Runde. Blanke Körperkraft rückte in den Hintergrund, stattdessen wurde nach allem gegriffen, was irgendwie als Waffe herhalten konnte. "Scheint so." stimmte er Gina zu, sah die Situation jedoch deutlich entspannter als sie. So kam er nun vielleicht doch noch so richtig auf seine Kosten. Die bisherige Auseinandersetzung mochte ordentlich an seinen Kräften gezehrt haben, doch um ein wenig seine Axt zu schwingen reichte es noch. Sein tiefroter Blick wanderte einen Augenblick hinüber zu seiner Begleiterin. Wirklich lange konnte er die Aufmerksamkeit nicht von seinen Gegnern nehmen. "Auch eine Axt, hm? Hast Stil." Die Schwarzhaarige sammelte unaufhörlich Pluspunkte. Wenn das so weiter ging würde er sie am Ende noch als 'richtig sympathisch' bezeichnen! Auch seine Hand wanderte zurück an den Griff seiner Waffe, bereit, diese zu zücken, sobald sich irgendjemand regte. Das vorherige Versprechen, Rücksicht zu nehmen, war damit wohl aufgehoben.
Bevor er jedoch endlich loslegen konnte, ließ ihn ein gewaltiger Knall zusammenzucken. Noch mehrere Sekunden nachher klingelte es ihm in den Ohren. War unter den Versagern etwa ein weiterer Explosionsmagier? Nein, unmöglich. Es war schließlich nur ein Knall gewesen. Instinktiv folgte sein Blick dem seiner Begleiterin. So landeten seine Äuglein schließlich auf einem merkwürdigen, metallischen Konstrukt. Was zur Hölle? Verwirrt zog er die Augenbrauen zusammen. Der Stimmung im Raum zu entnehmen handelte es sich dabei um eine ordentlich gefährliche Waffe. Der Elb selbst hatte jedoch keine Ahnung, was das für ein Teil war. Es gab wohl immer noch menschengeschaffene Dinge, denen er bisher (zum Glück?) noch nicht über den Weg gelaufen war. Er hatte keine Lust, am eigenen Leib zu erfahren, was genau hinter dem Teil steckte, weshalb er sich entschloss, so wie der Rest des Raums, seine Klappe zu halten und die zierliche Frau sprechen zu lassen. Ihre Worte strahlten eine gewisse Erfahrung aus, als würde sie regelmäßig Schlägereien auflösen. Kaum verwunderlich, wenn man an einem Ort wie diesem arbeitete. "Heh, Schönling." murmelte er selbstzufrieden. Die Olle hatte gute Augen! Noch lieber hörte er jedoch, dass sie ihnen die Sachbeschädigung nachsehen würde, wenn sie einfach verschwinden würden. Im Eifer des Gefechts hatte der Rosahaarige definitiv nicht darüber nachgedacht, welche Folgen seine Aktionen für seinen Geldbeutel haben würden.
Die Rune Knight würde doch nicht wiedersprechen, oder? So dumm konnte sie nicht sein, unmöglich. Hier war schließlich die perfekte Chance, endlich ohne weiteren Aufwand zu verduften. Sie hatte doch inzwischen mehrfach bewiesen, dass in ihrem Oberstübchen nicht nur gähnende Leere herrschte. Aber wenn sie diesen Kampf weiter fortführen wollte, würde er mitziehen. Es ging schließlich um ordentlich Kohle... Doch das war nicht nötig. Ein wenig erleichtert atmete der Elb auf. "Keine Sorge, ihr werdet keinen von uns hier wiedersehen. Tschüssiii~" versicherte er, ehe er kehrt machte um der Ritterin zu folgen. Wirklich gefallen hatte es ihm hier sowieso nicht, es war also kein allzu großer Verlust. Das Coin 'n Dagger war höchstens eine halbwegs akzeptable Quelle für Quests gewesen. Doch wie oft war er schon hier in Ardea?
Draußen vor der Tür wurden sie von dem Herbststurm empfangen, der immer noch sein Unwesen trieb. Der Wind versuchte unermüdlich, ihm den Umhang von den Schultern zu reißen, während der Regen rastlos auf sein Gesicht prasselte. Okay, vielleicht war eine weitere Barschlägerei doch angenehmer? "Ekelhaft." meckerte Elion und verzog angewidert das Gesicht. Er hatte doch tatsächlich für kurze Zeit vergessen, was für Sauwetter draußen herrschte. "Also, wobei braucht eine Runenritterin von einem Gildenlosen Hilfe?" Der provokante Unterton war kaum zu überhören, auch wenn seine Stimme beinahe von den Windböen hinfort getragen wurde. "Ich hoffe doch sehr, dass ich dafür nicht hier draußen rummarschieren muss." Seine Begeisterung hielt sich in Grenzen. Falls man es wirklich draußen erledigen musste, konnte es hoffentlich auch bis morgen warten. Nass zu werden gehörte definitiv nicht zu seinen Vorlieben.

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BeitragThema: Re: Wirtshaus Coin'n'Dagger
Wirtshaus Coin'n'Dagger EmptyDi 14 Dez 2021 - 23:35


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Weißt du was? Genau das werd’ ich tun, Schnucki., meinte Gina verspielt, während sie sich anrennender Gegner erwehrte. Ja, mit dem Elben hatte sie einen lustigen Gefährten gefunden, an dessen Gesellschaft sie sich ruhig ein wenig erfreuen konnte. Wie Elion richtig feststellte würde später für Dank und weitere Vorstellungsrunden mehr Zeit sein, zuerst mussten die beiden Magier sicherstellen, dass sie das Wirtshaus heile verließen.
Als sich die Situation zuspitze und die lockere Prügelei drohte, in einen richtigen Kampf auszuarten, musste Gina es sich gehörig verkneifen, beim Anblick ihrer Mordaxt neben Elions Streitaxt anzumerken, dass sie ganz offensichtlich den Längeren (Axtstiel) hatte. Doch für anzügliche Witze würde es später hoffentlich noch genügend Zeit geben.

Nachdem die Situation von der Dame hinter der Bar aufgelöst worden war, trat Gina mit Elion zusammen hinaus ins Freie. Wind und Regen begrüßten die Vampirin mit ihrem neuen Hilfssheriff, das Wette knallte den beiden Kälte und Nässe um die Ohren. Schnellsten knöpfte Gina die Knöpfe ihres Regenmantels zu ehe sie sich die ebenso knallrote Kapuze des Mantels über den Kopf zog und damit ein wenig wie Rotkäppchen aussah, heute allerdings in der Funktion des Jägers unterwegs war, während sie wie der Wolf fremde Klamotten trug und in eine andere Rolle geschlüpft war. Märchenhaft.
Elion kam, nachdem er sich akklimatisiert hatte, direkt auf’s wichtige zu sprechen: Das Geschäftliche. Die Runenritterin kramte schon während der Elb die Frage stellte, was denn nun getan werden sollte, in der Manteltasche herum und fischte nach ein wenig hin und her und einem entschuldigenden Moment… einen in der Mitte gefalteten Umschlag aus der Tasche. Ah, hier. Jetzt! Das wichtigste zuerst. Gina öffnete den Umschlag, griff mit zwei Fingern hinein und zog eine Handvoll Scheine heraus. Es war genug, um eine simple Quest zu bezahlen. Das ist die erste Hälfte. Also… so grob. Sie würde jetzt nicht in Wind und Regen anfangen, Scheine zu zählen, stattdessen hatte sie einfach so grob die Hälfte des Geldes herausgezogen und Elion angeboten. Dann steckte sie den Umschlag in die Tasche zurück und erklärte dem Elben kurz, was es denn zu tun gab.
Dabei tastete sie suchend ihren Oberkörper ab. Wo hatte sie denn… Also vor etwa zwei Stunden sind einige Häftlinge aus dem örtlichen Kittchen ausgebrochen., erklärte sie erst, bekam dann in ihrem Brustbereich etwas zu fassen. Ah. Erneut knöpfte sie den Regenmantel ein wenig auf, griff hinein und zog aus der Innentasche - ebenfalls in der Mitte gefaltet - eine braune Akte heraus. Mühselig knickte sie die Falz zurück, klappte die kleine Mappe auf und befreite, noch so irgendwie im Schutz des Vordaches des Coin’n’Daggers, einen Zettel daraus. Es war die Seite mit den Fotografien. Zwölf Bilder von Häftlingen - allesamt männlich, großteils menschlich - waren darauf gleichmäßig in vier Dreierreihen aufgedruckt. Die Portraits der dritten Reihe waren mit einem roten Kringel markiert. Die drei hier sollen wir finden und wieder Dingfest machen. Wenn uns von den anderen Neunen zufällig einer unter die Nase kommt, dann sollen wir ihn natürlich auch schnappen. Gina wedelte mit der verbleibenden Mappe. Hier habe ich Akten und Infos zu unseren drei Sträflingen., meinte sie und reichte Elion das Schriftstück. Also fürchte ich, wir müssen jetzt tatsächlich bei dem Wetter hier draußen rum marschieren., meinte sie, zuckte dabei ein wenig entschuldigend mit den Schultern und sah Elion mit einem lieben Lächeln auf den Lippen an.
Gina ließ Elion einen Moment Zeit um die Akten durchzublättern, wenn er denn daran Interesse hatte. Wenigstens bin ich mir jetzt schon ziemlich sicher, dass du eine große Hilfe bist, falls es handgreiflich wird. Was war das für ein Zauber? Feuermagie?, wollte sie beiläufig interessiert wissen. Natürlich war es weise, im Voraus abzustimmen, wer über welche Fähigkeiten verfügte, doch tatsächlich hatte die Vampirin auch ehrliches Interesse. Die Magie des Elben war so viel direkter gewesen als das, was Gina (oder Gin) zu Zaubern vermochten. Als Vampirin konnte sie finstere Dämonen beschwören, als Runenritterin stärkte sie andere Leute im Kampf oder beschützte sie vor Angriffen. Die Explosion des Elben war sehr viel imposanter gewesen, doch auch simpler. Weniger facettenreich. Es hatte wohl beides Vor- und Nachteile.
Durch den Regen sprach Gina ihrem Partner in spe zu: Schau dir Mal Nummer Zwei an., meinte sie und tippte auf einen der Kerle. Der wurde festgenommen, weil seine Frau mit einem Kumpel fremdgegangen ist und er die beiden übel verprügelt hat. Von beiden haben wir die Anschrift gegeben, das wäre doch ein guter Start, oder? Nicht, dass der nochmal was Schlimmes anstellt., riet sie dem Elben und wollte aber seine Meinung wissen. Die Runenritterin war zwar im Moment so mehr oder weniger seine Auftraggeberin, das sollte aber nicht bedeuten, dass Elion wie ein stummer Diener den Befehlen Ginas folgen musste.

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BeitragThema: Re: Wirtshaus Coin'n'Dagger
Wirtshaus Coin'n'Dagger EmptyDo 6 Jan 2022 - 19:50

Der Regen prasselte unermüdlich weiter auf das kleine Vordach des Coin 'n Dagger. Nicht, dass dieses viel brachte, denn es regnete so schräg, dass ein Großteil der Tropfen die Magier trotzdem erwischte. Es war wirklich Zeit, dass der Sommer zurückkehrte. Dieses Herbstwetter war wirklich unerträglich. Na immerhin eine Sache schaffte es immer wieder auf's Neue, die Laune des griesgrämigen Elben zu heben: Geld. Süße, süße Scheinchen die in seine Hände und von dort in eine seiner Taschen wanderten. Da wurde aus der missmutigen Grimasse doch direkt wieder ein zufriedenes Grinsen. "Damit lässt sich definitiv etwas anfangen." Für einen Moment überkam ihm doch tatsächlich der Gedanke, sich jetzt einfach aus dem Staub zu machen. Das war mehr als genug, um ein Weilchen ein Zimmer zu mieten. Aber er war ja kein Unmensch, wie auch hätte er das süße Rotkäppchen jetzt einfach im Regen stehen lassen können? Außerdem war da ja das Versprechen auf die Verdoppelung der aktuellen Bezahlung wenn er schön mitmachte. Auch die Details des Auftrags klangen nicht allzu schlecht. Sie sollten ein paar Verbrecher einfangen? Das könnte wirklich ganz lustig werden! "Besonders gefährlich sehen die ja nicht aus." stellte er trocken fest, während er die eingekreisten Portraits betrachtete und kurz die Akten überflog. Auch den anderen Flüchtigen schenkte er zumindest kurz seine Aufmerksamkeit. "Kriegen wir mehr Jewel, wenn wir mehr von den Typen schnappen?" Wäre doch eigentlich nur fair, oder? Auch ein Schlecht-Wetter-Zuschlag würden sie sich nach der Aktion redlich verdienen.
Mit einem herzzerreißenden Seufzen blickte er von dem Papier auf und hinaus auf die Straßen. Überall hatten sich bereits große Pfützen gebildet. Je schneller sie loslegten, desto eher würden sie auch fertig sein. Versuchte Elion zumindest, sich einzureden. Sein Körper sträubte sich trotzdem dagegen, sich vollkommen schutzlos dem Wetter auszusetzen. Vielleicht sollte er einen Teil seines Lohns in eine ordentliche Regenjacke investieren. "Explosionsmagie." korrigierte er seine Begleiterin mit einem selbstgefälligen Grinsen. Feuermagie? Wer schlug sich denn mit so langweiligen Dingen herum? "Wenn es hart auf hart kommt kannst du auf jeden Fall auf mich zählen." Er verharkte die Finger ineinander und streckte sie über den Kopf. Eigentlich war er ja schon aufgewärmt aber ein paar Dehnübungen bevor es richtig ernst wurde konnten ja nie schaden! "Auch wenn ich mir fast sicher bin, dass du problemlos auf dich selbst aufpassen kannst." Zwar war sie im Gegensatz zu ihm nie wirklich offensiv geworden, aber eindrucksvoll zur Wehr gesetzt hatte sie sich trotzdem. Und dann war da noch die Sense, die sie, wenn auch nur für einen kurzen Moment, wie aus dem Nichts beschworen hatte. Es war fast ein wenig traurig, dass er sie nicht in Action hatte sehen dürfen. Aber vielleicht kam das ja noch? "Deine Zauber waren beeindruckend ... aber was war das überhaupt?" Hätte sich der Rosahaarige in seinem Leben auch nur ein wenig besser mit Support-Zaubern auseinander gesetzt hätte er sofort erkannt, dass es sich um Auramagie handelte. Aber sowas - welch Überraschung - interessierte ihn recht wenig. Selbst wenn er schon einmal davon gehört hätte, es wäre nicht in seinem Gedächtnis hängen geblieben. So etwas langweiliges würde er selbst nie erlernen. Aber jemanden an seiner Seite zu haben, der es beherrschte konnte nicht schaden.
"Mmmh?" Er brauchte einen Moment, um die Wortfetzen, die er durch das kontinuierliche Prasseln hatte auffangen könnten, zu entschlüsseln und zu verstehen. "Ah, Nummer zwei?" Seine Seelenspiegel sprangen sofort zu dem Mann in der Mitte des Kreises. Mit müden, emotionslosen Augen starrte er einem entgegen. "Irgendwie kann ich's ihm nicht mal übel nehmen." Er selbst hätte sicherlich ähnlich reagiert, wenn er von zwei so wichtigen Menschen hintergangen worden wäre. Aber für diese Art von Problem gab es glücklicherweise eine einfache Lösung: Man band sich einfach nicht an jemanden. Personen waren hinterhältig - ihnen war einfach nicht zu trauen... Aber er war nicht hier, um Mitgefühl für diesen Kerl zu entwickeln. "Gute Idee, ich lege meine Hand dafür ins Feuer, dass er uns spätestens an der Haustür in die Arme laufen wird." pflichtete er mit einem Nicken bei, fast ein wenig verwundert über die Rücksicht, die ihm entgegen gebracht wurde. Gina war schließlich die, die bei diesem Auftrag die Zügel in der Hand hatte und Ahnung von dem Ganzen hatte. Der Rosahaarige machte einfach nur mit und leistete Beistand falls nötig. Schließlich wollte er das Ganze mit möglichst wenig Aufwand und Eigeninitiative hinter sich bringen.
Widerwillig hatte der Morsatra es schließlich doch geschafft, sich unter dem Vordach hervor zu quälen. Die Tropfen fielen rücksichtslos auf ihn herab, hatten in nur wenigen Minuten seine Haare vom Ansatz bis in die Spitzen durchnässt - immerhin war seine Kleidung ein wenig hartnäckiger. Zumindest stellte sich heraus, dass die Adresse, die in den Dokumenten hinterlegt war, nur ein Katzensprung von hier entfernt war. "Wie genau stellst du dir unser Vorgehen vor, Bosslady?" Er hatte das Gefühl, schon fast gegen den Regen anschreien zu müssen. "Doch nicht nochmal die 'wir tun keiner Fliege was'-Methode ... oder?" Zumindest bei diesem Typen (und bei den Anderen sicherlich auch) stand das Wohl anderer Personen auf dem Spiel, da konnte sie doch nicht erwarten, ihn mit netten Worten und ein wenig Wimperngeklimper zurück in die Zelle zu bringen.

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BeitragThema: Re: Wirtshaus Coin'n'Dagger
Wirtshaus Coin'n'Dagger EmptyDi 11 Jan 2022 - 1:00


5 | 10
Dicke Regentropfen wurde vom Wind unter das kleine Vordach gedrückt, prasselte auf den Elben und die Vampirin herab, blieben in Haaren und an Jacken hängen und weichten das Papier, das Gina Elion gereicht hatte, langsam auf. Immerhin schien die Sonne nicht, das war für die Untote mittlerweile ein Segen. Sicher, tagsüber fühlte sie sich auch unter bewölktem Himmel nicht ansatzweise so wohl wie in sternenklaren Nächten, doch war das Regenwetter hier für die Vampirin sehr viel angenehmer als der Sonnenschein in Miln es gewesen war.
Ein wenig ungeduldig wartete die Runenritterin ab, bis Elion sich die Unterlagen kurz durchgelesen hatte, dann stellte sie sich seinem Urteil. Stimmt., bestätigte sie seine Einschätzungen. Das sind keine Magier und auch keine Kriegsverbrecher oder Massenmörder oder so. Es waren Menschen wie jeder andere auch. Gegen Elions Explosionsmagie und Ginas… naja… Ginas Sammelsorium an Fähigkeiten würde keiner auf der Liste sonderlich lange bestehen können. Wären gefährlichere Verbrecher entwischt, dann hätte die Aufstellung der Runenritter bei dieser Mission vermutlich sehr anders ausgesehen.
Die Folgefrage Elions zeugte von Charakter. Er war wohl ein Mann, der wusste, warum er in den Ring stieg. Leider nein., musste Gina ihn enttäuschen. Sie arbeitete mit einem Stundenlohn und Elion wurde für den Auftrag mit einer einmaligen Summe entlohnt. Kein Platz für Boni, oder? Aber für jeden, den wir einkassieren, geb’ ich dir danach einen Drink aus, wenn du willst., bot sie ihm statt harten Jewels an. Nur vielleicht in einer anderen Bar…, fügte sie mit einem verspielten Lächeln und einem Schulterzucken hinzu.

Die Zwischenfragen des Elben verschob Gina mit einem Ach, das erzähle ich dir unterwegs. auf später. Die Zeit war nicht gerade auf der Seite der Runenritterin und ihrem Assistenten, da galt es, halbwegs belanglose Gespräche so zu managen, dass sie den entflohenen Verbrechern nicht weiter in die Arme spielte. Denn mit jeder verstrichenen Minute konnten die beiden weiter aus Ardea fliehen - oder Chaos in Ardea anstiften.
Die Augenbrauen der Vampirin zogen sich leicht in die Höhe als Elion aussprach, dass er es dem Kerl, der die beiden Betrüger verprügelt hatte, vollkommen verstehen konnte. Ich…kann’s nachvollziehen…, gab Gina ihm ein wenig kleinlaut recht. Ihr “Liebesleben” war gerade dabei eine grob ähnliche Richtung einzuschlagen und wenn sie an den schmierigen Schleimbolzen @Nero dachte, von dem @Ronja ihr bei einem gemeinsamen Badebesuch in Aloe Town gefühlt studenlang die Ohren voll geschmachtet hatte, dann konnte sie auf einmal gut verstehen, wie Eifersucht und das Gefühl, jemanden zu verlieren, Menschen zu solchen Taten brachte.
Langsam atmete Gina tief ein, zog kalte, nasse Luft in die toten Lungen, blähte ihren Brustkorb auf und ließ den angestauten Atem dann entweichen wie Wasser aus einem undichten Trinkschlauch. Mit der Luft entwichen auch die Gedanken an die beiden anderen und so zwang Gina sich dazu, sich wieder auf ihre Aufgabe zu konzentrieren.
Elion war mit Ginas Wahl zufrieden, gab die Schriftstücke zurück und dann konnten die beiden auch loslegen. Die Vampirin zog sich langsam und behutsam, die Haare nicht schlimm durcheinander zu bringen, die Kapuze ihres roten Regenmantels über den Kopf. Mit Haut, so rein und weiß wie Schnee, Haaren, schwarz wie Ebenholz und der roten Kapuze über dem Haupt sah sie sicher wie eine Mischung zwischen Schneewittchen und Rotkäppchen aus. Nur ein wenig ungesunder. Na dann mal los.

tbc: Wohngebiet "Talblick"

@Elion

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