Ortsname: Wohngebiet "Talblick" Art: Freiraum Spezielles: --- Beschreibung: Einen Ortsteil wie das Wohngebiet "Talblick" gibt es sicher in so gut wie jeder Ortschaft, die irgendwie an einem Hang oder einem Berg gelegen ist. Bis auf einen Bäcker und eine kleine Kneipe gibt es hier nur Wohnhäuser, die sich in langgezogenen Straßen einem Zickzack-Pfade gleichen einen der Bergänge entlang winden. Die Grundstücke kommen mit kleinen Gärten (die jedoch allesamt recht steil gelegen sind), die oft mit Beeten und kleinen Obstbäumen bepflanzt sind. Die Häuser reichen meist nur für 1-2 Familien aus, werden nur seltenst über 2 Stockwerke hoch. Gelegentlich führen schmale, steile Treppen als Abkürzung für Fußgänger (oder todesmutige Fahrradfahrer) auf direktem Weg von den verschiedenen Ebenen des Wohngebietes ins Tal hinab. Seinen Namen verdankt das Wohngebiet natürlich dem wundervollen Ausblick, den man hier aus jedem Haus über die Stadt Ardea und die umliegenden Felder hat.
Change Log: Sobald sich innerhalb des Rollenspiels etwas an dem Ort ändert, wird es hier kurz vermerkt.
reden ✞ denken
Gin
Anmeldedatum : 04.03.21 Anzahl der Beiträge : 1247
Mit wachsam umherschweifenden Augen und gezogener Liste schritt Gina an Elions Seite in Richtung der Adresse, die Nummero Zweis Exfrau wohl bewohnte. Passanten blickte sie gründlich an, verglich sie mit den Gesichtern auf ihrem Zetten und gelegentlich hielt die Runenritterin auch an, um ihre “Steckbriefe” einem interessierten Anwohner zu zeigen. Leider brachten beide Maßnahmen keinen Erfolg ein, die Geflüchteten traf sie so nicht zufällig an und vorerst ergab sich auch keine heiße Spur. So konnte Gina sich immer wieder Zeit nehmen, um mit Elion zu tratschen. Naja, die “Wir tun keiner Fliege was”-Tour ist halt so ein wenig das, was von Leuten wie mir erwartet wird. Die Ironie dieser Aussage schnitt Gina beinahe schon wie ein Messer. Glücklicherweise wusste Elion nichts von ihrer Vergangenheit. Vom Leben als Gin, nicht Gina. Von dem, was sie alles getan hatte. Wenn jemand mal beim Klauen erwischt wird oder so, dann kann man ihm dafür nicht gleich die Beine abhacken… auch wenn das definitiv einfacher wäre. Den letzten Halbsatz hatte Gina nur halbernst gemeint. Also wir der Fliege erst etwas tun, wenn sie uns was tut. Das war nun Mal der Modus Operandi der Runenritter (oder der Gesetzeshüter Fiores allgemein). Um ihn ein wenig zu provozieren zwinkerte Gina dem pinkhaarigen Hünen zu. Aber da kannst du dich ruhig auf mich verlassen. Bevor du jemanden in die Luft sprengst krieg ich den auch ausgeknockt. Zwar war sie sich, nachdem sie Elion in der Prügelei gesehen hatte, sicher, dass er sich auch zur Wehr setzen konnte, ohne gleich dabei schlimmste Verletzungen anzurichten, doch Gina wäre nicht Gina, wenn sie nicht ein wenig sticheln würde. Ein wenig zutraulich ließ sie ihre Schulter kurz gegen die des Elben stoßen und blickte sich dann wieder sorgsam um. Stell dir einfach vor, du müsstest hinterher den Arzt für die Verbrecher bezahlen. Das war doch sicher ein Konzept, das Elion nachvollziehen könnte.
Dann war da noch was. Ach ja, Ginas Zauber. Hmm, also ich kann durch meine Spielkarten Mana bündeln und das verwenden, um mir oder anderen Leuten zu helfen. Entweder mache ich sie stärker oder schneller oder geschickter oder so, oder ich kann das auch zur Abwehr von Zaubern oder Angriffen verwenden. Das Wort “Auramagie” hatte Gin noch nie gehört, entsprechend konnte sie es Elion auch nicht einfach so um die Ohren knallen. Die 54 Bindings hatte sie bekommen, dass sie ihre eigentliche Magie, die Dämonenbeschwörung, für ihre Zeit bei den Runenrittern geheim halten konnte. Ihr Meister hatte der Vampirin das Kartenspiel mit einigen Instruktionen zukommen lassen, nachdem er sie bei den Rune Knights eingeschleust hatte, seitdem war es Ginas nützlichstes Werkzeug geworden - wenn man von der Mordaxt Joyeuse absah. Dazu ein wenig Runenritter-Nahkampfschule und das war dann meine Magie. Nicht ganz. Oh, und ich kann Leuten hübsche Augen machen. Schau mal!, meinte sie und blickte dem Elben tief in die Augen. Sie öffnete die eigenen weit, ließ Elion ausführlich die Schwärze ihrer Lederhaut und das Neonblau ihrer Iriden erkunden. Und sie wiederum starrte in das kräftige Rot des Elben. Es war so intensiv und kräftig. Die beiden waren wie Feuer und Eis, was die Augen anging. Doch die Magie, die in den Vampiraugen schlummerte, ließ Gina unangetastet. Selbst jemand wie ihr war es unangenehm, Magie zu verwenden, um anderen Leuten ihren Willen aufzuzwingen. Zu sehr wusste sie, wie schrecklich sich das anfühlte. Wie sehr das jemanden zerstören kann. Daher beließ Gina derlei meist bei kleinen, kurzen Befehlen wie dem, den sie dem Jungen in der Kneipenschlägerei gegeben hatte. Und selbst das fand sie schon unangenehm.
Schau, wir sind da. Die Vampirin deutete auf ein kleines Häuschen mit einem winzigen, doch nicht weniger schickem Vorgarten, der um diese Jahreszeit nur etwas karg bepflanzt ausfiel. Es war nur ein Stockwerk und das Dachgeschoss groß, die Fassade war in einem sehr hellen braun gestrichen und dunkelbraun waren hingegen Fensterrahmen und -läden sowie die Eingangstür, die einen Spalt offen stand. Ungewöhnlich für diese Jahreszeit. Hoffentlich sind wir nicht zu spät…, sprach Gin gerade noch aus, da ertönte von drinnen der Schrei einer Frau. FUCK, rein da!, wieß Gin den Elben an und schritt zügig voran.
Und der Elbe hatte wirklich gedacht, dass die Rune Knights fair bezahlten! Er latschte hier durch den Regen und bekam nicht mal extra, wenn er noch mehr Verbrecher fing? Das war doch die Definition von unfair! Nichtsdestotrotz hielt er die Klappe, denn bereits die erste Anzahlung war mehr, als die meisten Auftraggeber für eine gesamte Quest zahlen würden. Nichsdestotrotz: Begeisterung sah anders aus. Immerhin konnte err sich ab und an unter einem Vordach verstecken, während die Du Bellay mit verschiedenen Anwohnern quatschte. Trotz der eher ... gedämpften Laune konnte sich der Rosahaarige ein herzhaftes Lachen nicht verkneifen, als seine Begleitung begann, von Erwartungen zu sprechen. "Und das interessiert dich? Das ist ja süß." Er schüttelte den Kopf "Würde ich nach den Erwartungen meiner Umwelt leben, wäre ich jetzt nicht hier. Oder würde zumindest anhalten um an jeder Blume zu schnuppern und jedem Tier einen dicken Bussi auf die Stirn zu geben." Wenn der 0815 Mensch an einen Elben dachte, so schossen diesem in der Regel als erstes Worte wie 'naturverbunden' oder 'pazifistisch' durch den Kopf. Beides nicht gerade Adjektive, mit denen man den Morsatra beschreiben würde. "Regeln und Erwartungen dienen ausschließlich dazu, die Leute klein zu halten. Kann ich echt drauf verzichten." Er blickte Gina einen Moment zu lang an und seufzte schließlich. Die Rune Knights waren schon ein beschissenes Pack. Es klang, als würde man ausschließlich in eine vorgefertigte Form gepresst werden, ohne Rücksicht auf das Individuum. Wer schloss sich denen bitte freiwillig an? "Alles klar, wie du willst, Bosslady." Und einmal mehr: Begeisterung sah anders aus. Da durfte er schon endlich mal so richtig auf Verbrecherjagd gehen und er musste trotzdem darauf achten, niemanden zu verletzen? "Ich gebe mein bestes um niemanden in seine Einzelteile zersprengen. Aber zurückhalten werde ich mich trotzdem nicht. Ich kann einer Lady schließlich nicht die ganze Arbeit alleine überlassen." Er warf ihr ein Zwinkern zurück, ehe er seinen Blick wieder zurück auf ihren Weg richtete. Der Arzt war ein gutes Argument - dem konnte er schlichtweg nicht widersprechen. Eigentlich lag die gesuchte Adresse nur einen Katzensprung vom Wirtshaus entfernt. Nichtsdestotrotz fühlte sich der Fußmarsch an wie eine halbe Ewigkeit. Schuld daran war jedoch nicht eine schlechte Begleitung. Im Gegenteil, die Dinge, die Gina erzählte, ließen den Elben hellhörig werden. Aufmerksam wie selten lauschte er ihren Worten. "Mithilfe von Spielkarten Mana bündeln also... nicht schlecht." wiederholte er leise, eher an sich selbst gerichtet. Das war etwas vollkommen Neues, noch nie zuvor hatte er gehört, dass man Karten überhaupt mit Magie kombinieren konnte. Auch wenn es sich hierbei nicht um einen offensiven Ausleger handelte, machte er sich in seinem Hinterkopf eine Notitz darüber. Man wusste schließlich nie, ob man nicht mal einen Gegner traf, der plötzlich Spielkarten zückte. Aufgrund der defensiven Natur ihrer Magie erklärte sich nun auch, warum sie überhaupt Hilfe suchte. Nahkampf und die Axt, die sie bisher nur einen Augenblick lang gezückt hatte, waren nicht unbedingt die besten Voraussetzungen, um einen ernsten Kampf zu gewinnen... und die hübschen Augen durfte man natürlich auch nicht vergessen. Der Elbe hatte sich ein wenig heruntergebeugt, um den intensiven Blick der jungen Frau angemessen erwidern zu können, doch auch, wenn er ihr absolut zustimmen konnte - sie war wirklich gut darin - irgendetwas löste in ihm ein unangenehmes Gefühl aus. Bestimmt lag es einfach an der pechschwarzen Lederhaut, die kaum Licht widerspiegelte, doch er konnte die Vermutung nicht abschütteln, dass hinter ihrem Blick mehr als nur 'schöne Augen' steckte. Für einen Moment lang hatte er das Gefühl gehabt, nicht in die Seelenspiegel eines Menschen zu sehen - oder so ähnlich. Wirklich erklären konnte es Elion auch nicht. Der bittere Beigeschmack verflog jedoch in Windeseile, nachdem er seine Aufmerksamkeit wieder abgewendet hatte. Der Blick des Explosionsmagiers fiel auf ein kleines Häuschen, das beinahe im Schatten der umliegenden Gebäude unterging. Wenn man nicht gezielt nach dieser Adresse suchte, konnte man glatt einfach daran vorbei gehen, ohne es jemals zu bemerken. Aber einen gewissen Charm hatte es. "Endlich... ab ins Trockene." seufzte er. Als er durch das kleine Gartentor schritt, schlugen seine Alarmglocken bereits an. Irgendwas war ... faul. Bevor er seine Bedenken aussprechen konnte, wurden sie bereits von dem Schrei einer Frau bestätigt. "Das brauchst du nicht zwei mal zu sagen." erwiderte er, ehe er die Eingangstür aufstieß und in das fremde Heim eindrang. Ein schmaler Gang führte links und rechts in einige Zimmer. Sofort war jedoch klar, woher der Hilferuf gekommen war. Laute, schrille Stimmen kamen aus dem hintersten Raum der linken Seite. Endlich, endlich kam wieder Schwung in die Sache! Auch wenn die Situation ernst und dringlich wirkte und ein Grinsen sicherlich fehl am Platz war, der Morsatra konnte es sich nicht verkneifen. Nach dem langen Marsch im Regen konnte er etwas Action und Drama sowas von gut gebrauchen. Ohne zu zögern trat er die Tür auf (sie wie ein normaler Mensch per Klinke zu öffnen wäre zwar auch möglich gewesen, aber langweilig), bereit einen aggressiven Verbrecher von einer hilflosen Frau zu zerren, doch das Bild, welches sich vor den Magiern darbot, war doch ein wenig anders. In der Mitte des Raumes stand ein Mann, beide Hände umschlossen fest den Griff eines Messers, welches er vor sich ausgestreckt hielt. Direkt vor ihm ein splitterfasernackter Mann, welcher sich bemühte, den Einbrecher von der Frau, welche auf dem Bett hockte, fernzuhalten. Die Dame versuchte verzweifelt, ihre Klamotten zu erreichen und sich gleichzeitig eine Decke vorzuhalten. Da ... hatte wohl jemand sehr gutes Timing gehabt. Als das Duo in den Raum stürmte schrie die Frau mitten in der Diskussion erneut auf. Ob vor Schreck oder vor Freude über ihre Retter war schwer zu sagen. Zeitgleich wirbelte der Angreifer herum und richtete die Spitze seiner Waffe nun auf Gin und Elion. Das silberne Metall der Waffe blitzte im hellen Licht der Deckenlampe auf, während er wild damit herumfuchtelte. "Wer auch immer ihr seid, mischt euch gefälligst nicht ein!" Der Kerl im Hintergrund - inzwischen rot wie eine überreife Tomate - wich langsam einige Schritte zurück. Die Augen des Elben waren jedoch weiterhin auf die Waffe gerichtet. Langsam griff er mit einer Hand an seinen Rücken und löste dort seine Axt aus der Halterung. Es dem Typ gleichmachend streckte er sie vor sich aus und richtete sie auf ihn. "Ich glaube du bist gerade nicht in der Position, Befehle zu verteilen. Wie wär's wenn du dein ... Buttermesser weglegst und einfach mit uns kommst?"
Das herzhafte Lachen von Elion tat Gina mit einem milden Lächeln ihrerseits ab. Der Vergleich hinkt ein wenig., meinte sie als Antwort, wobei ihr Ton keinen Tadel oder Vorwurf in sich trug. Die Vampirin klang vielmehr interessiert, die Thematik ein wenig weiter zu diskutieren. Ob du an Blumen schnupperst oder nicht, das schadet niemandem. Wenn wir anfangen, Leuten die Beine abzuhacken oder die Köpfe wegzusprengen, nur weil sie in einer Kneipenschlägerei ein wenig übermütig werden oder Lust auf einen etwas erweiterten Freigang haben, das macht Probleme. Gesellschaft funktionierte, weil alle sich an Regeln hielten - auch (und vor allem) die, die dafür sorgten, dass niemand sie brach. Lustig war, dass Gina hier quasi den Teufelsanwalt spielte. Seit sie mit 11 Jahren an den Schwarzmagier verkauft worden war, war ihr eingetrichtert worden, dass sie sich nicht an die Regeln der Gesellschaft halten musste. Dass sie morden und stehlen, lügen und schlimmeres konnte - so lange sie sich an die Regeln Orwynns hielt. Elion hatte Recht. Regeln waren dafür da, Leute klein zu halten. Sie hatte das jahrelang am eigenen Leib erfahren. Doch heute redete sie nicht als Gin mit dem Elben sondern als Gina Mazziotta. Und diese hatte da eine andere Meinung: Unsere Regeln halten niemanden klein. Sie helfen vielmehr den Kleinen, nicht von den Größeren ausgenutzt zu werden., meinte sie stattdessen. Nachdem die Vampirin die Rolle von Gina Mazziotta nun schon einige Wochen gespielt hatte, fiel es ihr leichter und leichter, auch wie eine idealistische Gutmenschin zu denken. Widerlich. Regeln helfen uns, dass das alles hier nicht in Tyrannei ausartet., war ihr Abschlussatz. Ziemlich dick aufgetragen, aber so konnte sie Elion vielleicht davon überzeugen, dass sie das auch wirklich glaubte. Freundlich drückte Gina ihre Schulter gegen die Elions, schubste ihn damit ein klein wenig zur Seite. Du wirst dich sowas von nicht zurückhalten. Für das Geld meiner Vorgesetzten will ich was sehen!, meinte sie erheitert zum Pinkhaarigen. Hoffentlich hatte er verstanden, dass “Schädel einhacken” und “Leute explodieren lassen” nicht unbedingt die Sachen waren, die die Runenritterin sehen wollte. Aber ein wenig was für seinen Lohn konnte der Elb schon tun.
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Als die Runenritterin ihrem Aushilfs-Partner dicht ins Haus und direkt ins Schlafzimmer folgte (wie Elion die Türe aufgetreten hatte hatte Gina ziemlich beeindruckt. Wie in einem richtigen Polizeifilm!) stellte sich schnell heraus, dass die beiden Magier gerade noch rechtzeitig gekommen waren. Der gesuchte Mann - Larry Brims, wenn Gina sich recht erinnerte - bedrohte gerade einen nackten Mann mit einem Messer, während sich eine ebenso nackte Lady panisch im Bett versteckte. Kurz ließ Gina die Augen von Nacktem zu Nackter wandern. Nice. Dann wieder der Kerl mit dem Messer. Hören Sie, Mister Brims, beruhigen Sie sich. Wir wollen nicht, dass jemand verletzt wird, oder?, sprach Gina ein wenig beruhigend auf den Waffenträger ein (neben Elion war es nicht schwer, als guter Cop dazustehen). Doch der machte einen Schritt auf die beiden Magier zu und schwang das Messer gefährlich nahe an Elion und Gina vorbei durch die Luft. Trainiert machte die Runenritterin einen Schritt zurück und zog Mercy aus ihrem Gürtelholster. Mercy war (nicht nur eine alte Bekannte von Gin sondern auch) die Dienstwaffe der Vampir-Runenritterin. Ein schwerer Revolver aus silbern glänzendem Metall und goldenen Kreuzen als Applikationen. Ein wenig ironisch, wenn man denn bedachte, dass in manchen Sagen Silber oder Kruzifixe halfen, um Vampire zu vertreiben oder bekämpfen. Die Schusswaffe war massiv und wuchtig, weshalb Gin ihn in beide Hände nahm und auf den Messerschwinger ausrichtete. WAFFE WEG SONST…
Schwärze. Als hätte jemand Gin einen Sack übergestülpt oder in einem hellen Raum das Licht ausgemacht. Dann breitete sich auf dem Boden, den sie nicht sah, eine Welle kreisförmig herum um sie aus. Sie tauchte den Grund in tiefes Rot, ein unendliches Meer aus Blut. Aus der Schwärze vor ihr schälte sich die vage humanoide Gestalt ihres Waffendämonen, Andras. Das lasse ich nicht zu, Kind. Entgeistert blickte die Beschwörerin in das Eulengesicht, das auf dem muskulösen Menschenkörper Andras’ saß. Was?, fragte sie verwirrt. Wenn Andras Gin hier her, in diesen Winkel ihres Bewusstseins zog, dann musste es etwas ernstes sein. Du wirst dieses grässliche Ding nicht benutzen. Er wies Gin nicht an. Er stellte sie vor vollendete Tatsachen, doch die Vampirin verstand noch immer nicht so recht, worauf Andras hinauswollte. Dann machte es Klick. Mercy?, fragte sie und Andras nickte. Ich bin deine Waffe. Du hast keinen Grund, mit einer anderen Waffe zu kämpfen., ließ der Dämon Gin wissen. Diese runzelte die Stirn und trat ein wenig näher auf Andras zu. Jeder ihrer Schritte schickte kreisförmige Wellen in die rote Unendlichkeit, doch die Distanz zwischen Andras und ihr veränderte sich dadurch nicht. Warum sagst du mir das erst jetzt? Ich hab mit Mercy doch trainiert und alles? Der Eulenkopf legte sich auf unnatürliche Weise schief und Gin konnte den stechenden Blick Andras in ihrer Seele spüren. Du darfst spielen, womit du willst. Doch im Kampf bin ich deine Waffe, sonst keine. Die feinen Lippen Gins zogen sich zu einem Grinsen. Eifersüchtig, Andras?, fragte sie provokant. Der Eulenkopf blickte zurück, verzog den Schnabel zu einem ebenso breiten Grinsen, das scharfe Zähne dahinter offenbarte, Pass auf, Kind.
Gefährlich kam das Messer auf Gina zu. Diese war - für die Außenstehenden - gerade mitten im Satz einfach irgendwie weggetreten und hatte einige Sekunden einfach nur stumpf geradeaus gesehen. Erst der Angriff von Larry hatte sie scheinbar aus ihrem Sekundenschlaf(?) erweckt. Für eine ordentliche Verteidigung war keine Zeit mehr. Gina stolperte zurück, entging damit dem Stich, doch setzte sich damit auch auf den Hintern. DAS WERDEN WIR NOCHMAL BESPRECHEN!, schrie sie stumm in sich selbst hinein und schob sich mit den Füßen ein wenig vom Messerstecher weg, während ihre Rechte die Schusswaffe wieder in ihr Holster steckte. So auf dem üppigen Hinterteil über den Boden kriechend gab sie sicher kein allzu souveränes Bild ab. Dein Zug, Aushilfscop!, rief sie daher Elion zu und versuchte irgendwie, wieder auf die Beine zu kommen.
"Ich finde eigentlich nicht, dass der hinkt." Ja, der Vergleich mochte ein wenig beschönigt sein, doch sobald man einige Worte durch extremere Aktionen ersetzte, kam es hin. Von Elben sowie von den Rittern wurde absolute Friedfertigkeit erwartet. Gewalt nur als absolut letzte Notwehr. Dass diese (und viele andere) Regeln von den Ranghöchsten innerhalb Elions Stamm mit höchster Strenge durchgesetzt wurden, konnte die Schwarzhaarige wohl nicht wissen. Genauso wenig konnte sie von den Strafen wissen, die einen Regelbrecher erwarteten. Vielleicht hinkte der Vergleich aus ihrer Sicht also wirklich. Aber aus seiner tat er es nicht. Der einzige Unterschied, der sich Elion aufzeigte war, dass sein Volk bei weitem nicht so im öffentlichen Auge stand wie die Rune Knights. "Vielleicht hast du aber auch recht." lenkte er schließlich ein, denn wirklich Lust, Gina aufzuklären und ihre Wissenslücken zu schließen, hatte er nicht. Es würde unweigerlich zu unangenehmen Fragen führen. "Und vielleicht solltest du deine Denkweise zu Regeln noch einmal überdenken, denn ich sehe es genau umgekehrt." Vorschriften waren perfekt, um das Leben der Kleinen zur Hölle zu machen und sie schamlos auszunutzen. Doch so eine Denkweise konnte man von einer Ritterin wohl nicht erwarten. Er seufzte.
[...]
Alles schien unter Kontrolle - zumindest so weit, wie man einen messerschwingenden Verrückten zu diesem Zeitpunkt unter Kontrolle haben konnte. Der Elb hatte überhaupt kein Problem damit, die 'Bad Cop'-Rolle in die Schuhe geschoben zu bekommen, schließlich passte diese am besten zu ihm. Von ihm zu erwarten, dass er, so wie Gina es eben noch versuchte, die Situation mit Worten zu entschärfen, war schlichtweg unrealistisch. Doch der Kerl ließ sich weder von Elions Axt, noch von der Aussage der Runenritterin zurückhalten. Stattdessen schwang er sein Messer fröhlich weiter, kam den Magiern dabei unangenehm nahe. Nur wenige Schritte trennten das Duo von der silbernen Klinge. Vielleicht war es dieses Zuspitzen der Lage, welches dafür sorgte, dass die Schwarzhaarige einfach mitten im Satz (und mitten im Zücken ihres Revolvers) einfror. War sie überfordert? Hatte sie Angst? Für den Morsatra war diese Reaktion vollkommen unmöglich zu deuten denn das hübsche Gesicht der Frau war so blank wie ein leeres Blatt Papier. Was zur Hölle? "Heeh?!" Mit dem Ellebogen stieß er ihr in die Seite, doch keine Reaktion. Ernsthaft jetzt? Es war, als hätte ihr jemand einfach das Licht ausgeknipst. Das schien auch Larry zu realisieren, der diesen Moment der Abwesenheit sofort nutzte um den letzten Abstand zwischen sich und der Mazziota auf ein absolutes Minimum zu reduzieren. Immerhin schien diese Aktion auszureichen um Gina endlich wieder ins Hier und Jetzt zurückzuholen. Von der selbstbewussten, souveränen Knight war jedoch nichts mehr zu sehen. Dass nun sein Einsatz gefragt war musste man ihm nicht zweimal sagen. Er war nicht sonderlich schnell, doch sein Gegner war es ebenfalls nicht, weshalb ihm genug Zeit blieb, einen großen Schritt vor seine Kollegin zu machen und so den Weg zu ihr zu blockieren. "So einfach werden wir es dir nicht machen, Großer. Wenn du zu ihr willst musst du erst mal mich aus dem Weg räumen." Seine Waffe noch immer fest in der Hand schwang er sie einmal zur Seite, wodurch mit einem leisen 'Klack' der Griff zu seiner vollen Länge ausfuhr. Und schon hatte er (wortwörtlich) den längeren Hebel. Mit dem kurzen Messer musste der Kerl sich nun ordentlich etwas trauen, wenn er nah genug an den Explosionsmagier herankommen wollte um schaden anzurichten. In einer weiteren, fließenden Bewegung holte er seine Waffe wieder vor sich und schwang sie gezielt über den Kopf des Ausreißers. Auch wenn es ihm einiges an Selbstkontrolle abverlangte, er hielt sich an die Regel, nur im Notfall zu verletzen. Der Kerl stolperte erschrocken zurück. "Na, hast du etwa nicht mit so viel Gegenwehr gerechnet?" Ein weiterer, senkrechter Schwung sorgte dafür, dass er nun die Bettkante in den Kniekehlen hatte. Das Pärchen hatte sich inzwischen zumindest provisorisch bedeckt und nutzte die Ablenkung, die Elion für den Verbrecher darstellte, um sich aus dem Raum zu schleichen. "Bastard." knurrte Larry, anscheinend noch immer nicht bereit, sich geschlagen zu geben. Viele Tiere gingen noch einmal zum Angriff über, sobald sie merkten, dass sie in die Ecke gedrängt waren und nicht weiter fliehen konnten - so auch er. Sein Griff um das Messer festigte sich und er prang nach vorne, ließ die Waffe auf den Elben zusausen. Dieser blockierte den Angriff mit seiner eigenen Waffe (.... gerade noch rechtzeitig!) und setzte noch einen herzhaften Tritt in die Magengrube des Kerls hinterher, um ihn endgültig zu Fall zu bringen. Ächzent fiel der Kerl nach hinten auf das Bett, wo er schließlich mit der Klinge von Elions bestem Freund am Hals fixiert wurde. Eine falsche Bewegung und es würde Blut fließen! Ob er sich das traute? Definitiv nicht. Triumphierend blickte er auf seine Beute herab. Wer hätte gedacht, dass der Kerl doch zäh und hartnäckig sein würde? Doch all das hatte ihm offensichtlich rein garnichts gebracht. "Schnapp ihn dir, Bosslady." Inzwischen hatte Gina sich hoffentlich von ihrem kleinen Aussetzer erholt. Er hatte noch immer nicht den blassesten Schimmer, was es damit auf sich gehabt hatte. Zwar kannte er sie noch nicht lange, aber es wirkte trotzdem untypisch. Während der Barschlägerei war sie schließlich auch voll da gewesen. Selbst, als sie sich mit einer Schusswaffe konfrontiert sah.
Das Gespräch um Recht und Regeln war noch lange nicht zu Ende, denn scheinbar schienen sowohl Elion als auch Gina etwas dazu zu sagen haben. Dummerweise kamen sie am Haus der Ehefrau an, bevor sie dieses interessante Thema zu Ende ausdiskutieren konnten. Was hältst du davon, ich höre mir heute Abend bei einem Drink oder dreien deine Seite an? Gina verschob das Gespräch lieber, als es abzubrechen. Und dann hatte sie auch noch einen guten Grund, mit dem Elben hinterher noch ein wenig Zeit zu verbringen, er war immerhin gute Gesellschaft.
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Als Gina aus ihrem inneren Dialog gerissen wurde und sich unsanft auf den Hintern setzte, war zum Glück Elion da. Ohne zu zögern stellte der Elb sich heroisch zwischen die Jungfer in Nöten und den mit einem Messer angreifenden Kerl. Glücklicherweise war der Messerstecher dem Axtkämpfer nicht wirklich gewachsen, so war das kleine Handgemenge bereits vorüber, als Gina sich wieder auf die Beine gezogen hatte. Mit etwas errötetem Kopf griff sie sich an den Gürtel, zog ein paar Handschellen davon heraus und machte sich daran, den entflohenen Häftling festzunehmen. Danke.., murmelte sie untypisch kleinlaut dem Elben zu, bevor sie sich den beiden verbliebenen Zivilisten zuwandte. Ihnen geht es gut? Ist jemand verletzt? Glücklicherweise konnten die beiden das verneinen, Elion und Gin waren wohl gerade rechtzeitig eingetroffen, um um Schlimmeres zu verhindern. Na dann komm, Larry, Deine Zelle vermisst dich., meinte Gina zum Entflohenen und hatte recht schnell die lockere Art wieder gefunden. Als sie den Gefangenen letztlich am Schlafittchen packte und vor sich her in Richtung des Hauses schob, nickte sie den Einwohnern noch kurz zum Abschied und ließ Elion mit einer knappen Geste wissen, dass die beiden nun gehen sollten. Auf der Straße angekommen schnappte Gina sich ihr Funkgerät, in dem eine Kommunikations-Lacrima eingebaut war, und setzte einen kurzen Funkspruch an die Kommandozentrale, die im Gefängnis eingerichtet worden war, ab. Kommandozentrale von Mazziotta, wir haben einen Flüchtigen gefangen, Insassennummer Zwo Drei Sieben. Sind auf dem Weg vom Wohngebiet in der Nordstadt in Richtung Zentrale, kommen. Kurz Funkstille, dann antwortete der kleine, braungrüne Kasten mit rauschender Stimme. Kommandozentrale hört. Flüchtiger Zwo Drei Sieben gefasst. Haltet die Augen offen, Trupp zwo berichtet, Flüchtigen Nummer elf in eurer Nähe gesehen zu haben, kommen. Oh, das war ja interessant. Vielleicht konnten Elion und Gina ja gleich einen zweiten Häftling einsammeln. Hier Mazziotta. Flüchtiger Elf im Gebiet, Ende. Und damit hängte sie den Sprechfunkpaparat wieder an den Gürtel und kicherte Larry von hinten an. Wenn du Glück hast, sammeln wir dir auf dem Weg noch ein wenig Gesellschaft ein. Den Gehörnten mit der rechten Hand vor sich führend kramte Gina mit der linken nach ihrem kleinen Spickzettel und reichte ihn Elion. Nummer 11 ist hier in der Gegend unterwegs. Vielleicht läuft er uns ja in die Arme., meinte sie und hoffte, dass der Pinkhaarige nun ein wenig genauer auf die Passanten der Umgebung blickte. Gina selbst wollte ihre Aufmerksamkeit nicht allzu lang von dem Gefangenen in ihren Händen abwenden, so wehrsam wie Larry sich zuvor angestellt hatte befürchtete die Runenritterin, dass der Verbrecher sicher jede Fluchtgelegenheit nutzen würde, die sich ihm auftat. So galt es also, besser eine eben solche gar nicht aufkommen zu lassen. Doch sonderlich groß auf den anderen Flüchtlich achten oder sich genaustens nach ihm umzusehen brauchten die beiden Magier nicht, denn mit Hektik und Geschrei näherte der Entfohene Nr 11 sich tatsächlich Elion und Gina, rannte im Vollsprint durch das Wohngebiet und wurde dabei von zwei Kollegen der Runenritterin verfolgt. Den schnapp’ ich mir dieses Mal., meinte Gina zu Elion, kramte in der Jackentasche nach einer Karte und schleuderte sie wie einen Wurfstern dem anrasenden Flüchtling entgegen. Stand! rief sie aus und prompt blieb die Spielkarte in der Luft stehen und es breitete sich eine Art halbdurchsichtige Mauer aus blauem Mana um sie aus. Der Fliehende bemerkte das neu aufkommende Hindernis zu spät und prallte aus vollem Lauf dagegen. Er gab ein dumpfes Ouff… von sich, während er zu Boden ging. Kaum einen Moment später hatten die beiden Runenritter ihn eingeholt und fassten den Verbrecher.
Nachdem mit den Kollegen ein paar Worte ausgetauscht worden waren entschied Gina, den zweiten Verknackten ebenfalls mit ins Gefängnis zu nehmen, dann konnten die beiden anderen Runenritter sich weiter auf die Jagd machen. So hatte Elion auch einen Verbrecher zum spazieren-führen bekommen. Der Weg zum Kittchen verlief ab dort dann ohne weitere Zwischenfälle und die beiden Magier konnten ihre Ladung unversehrt abgeben. Von einem Mitarbeiter des Gefängnisses erfuhr Gina auch, dass ein anderes Team bereits einen der verbleibenden beiden Kandidaten von Ginas Liste geschnappt hatten. Langfinger-Lou. Nun war also nur noch ein Verbrecher zu schnappen, dann hätte Team Mazziotta seinen Soll erfüllt. Gut gelaunt über diese Entwicklung trat die Vampirin wieder aus dem Gefängnis heraus. Also, einer noch!, meinte sie und suchte in den Papieren, die sie bekommen hatte, nach dem verbleibenden der drei Knackis. Als sie fündig wurde, stellte sie sich neben Elion, dass der große Elb gut in Ginas Ausschnitt Unterlagen blicken konnte. Jules DuCroix, laß sie trotzdem vor. Saß ein wegen…Handel mit diversen, illegalen Handelsgütern. Diverse Drogen und Medikamente, Waffen… Kleintierpelze? Das… ist anscheinend verboten. Oder so. Über den letzten Punkt war die Runenritterin ein wenig verwundert. Aber konnte ja sein, dass man für derart Geschäfte eine Lizenz oder dergleichen brauchte. Hmm… Ist im Gefängnis schon ein paar Mal wegen Prügeleien aufgefallen. Vor dem sollten wir uns besser ein wenig in Acht nehmen., mutmaßte Gina, während sie über die wichtigste Frage nachdachte: Hast du eine Ahnung, wo wir am ehesten nach ihm suchen können? Ein paar Orte waren in der Akte angegeben: Ein kleiner Tabakladen, den Jules als Front für seine illegale Geschäfte benutzt hatte, sein Zuhause und ein kleiner Lagerschuppen etwas abseits, in dem man viele seiner Handelsgüter gesichert hatte. Was erschien dem Elb wohl als vielversprechend? Oder hatte er gar eine andere Idee?
Verwendete Zauber:
Shielding Aura I TYP: Elementlose Magie ELEMENT: - KLASSE: I ART: Schild MANAVERBRAUCH: 20 MAX. REICHWEITE: 10 Meter SPEZIELLES: - VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 2, Manaregeneration Level 2 BESCHREIBUNG: Bei diesem Zauber verdichtet der Magier seine Aura um eine Art Barriere innerhalb der Wirkungsbereiches zu erschaffen. Die Barriere ist in der Lage physische Angriffe abzuwehren, die bis zu einer Stärke entsprechend der Willenskraft des Anwenders -1 entsprechen, maximal aber eine Stärke von 4 aushalten kann. Diese Aura hält 20 Sekunden an und kann erst 30 Sekunden, nachdem sie abgeklungen ist, erneut gewirkt werden.
Beherrschung:
Willenskraft Level 3: Diese Aura hält 60 Sekunden an und kann erst 30 Sekunden, nachdem sie abgeklungen ist, erneut gewirkt werden. Willenskraft Level 4: Diese Aura hält 90 Sekunden an und kann erst 20 Sekunden, nachdem sie abgeklungen ist, erneut gewirkt werden.
Überrascht hob der Elbe eine Braue, als die Rune Knight ihm anbot, das Gespräch später, sogar zusammen mit ein paar Drinks, zu vertiefen. Der verwunderte Ausdruck wurde jedoch sogleich von einem Grinsen abgelöst. "Das ist aber nicht gerade professionell." Nachdem sie gerade groß einen auf Moralapostel gemacht hatte, hatte er beim besten Willen nicht mit solch einer Antwort gerechnet. "Aber so ein Angebot von einer hübschen Frau schlage ich natürlich nicht aus." Neben der Aussicht auf Alkohol war das eindeutig der ausschlaggebende Punkt. Das Gespräch war dann doch eher nebensächlich.
[...]
Als Gina herantrat um den Verbrecher dingfest zu machen, trat der Rosahaarige zur Seite. Man konnte ihr zu gut ansehen, dass ihr die Situation alles andere als angenehm war. Wären da nicht die Zivilisten gewesen hätte er das sofort genutzt, um sie aufzuziehen aber so hielt er seine Klappe - vorerst. Er war schließlich gerade einer der Guten und da gehörte es sich nicht, über seine Kollegin zu spotten. Mit einem knappen Nicken zum Abschied folgte er ihr nach draußen. Was hätte er noch groß zu dem Pärchen sagen sollen? 'Schließt das nächste Mal vielleicht wenigstens ab?' ... Verlockend, aber er hatte gerade genug Anstand um sich das zu verkneifen. Er war heute wirklich zahm! Ob die Mazziotta wohl ein guter Einfluss war? Während sie ihren kleinen Funkspruch absetzte ließ er seine Axt zurück in ihre Halterung wandern. Die dunkle Klinge war noch immer glänzend sauber, was ihn doch ein wenig überraschte. Selbst nach zwei Auseinandersetzungen war darauf kein Tröpfchen Blut zu finden. Ehe er über diese Tatsache weiter nachdenken konnte, streckte Gina ihm einen Zettel entgegen. Darauf abgebildet war einer der Kerle, dessen Bild er vorhin schoneinmal gesehen hatte. "Was für ein netter Zufall. Dann läuft er uns ja vielleicht direkt in die Arme." Dagegen hatte der Morsatra rein gar nichts - im Gegenteil. Es käme ihm sogar entgegen,schließlich bedeutete das weniger Arbeit für mehr Geld. Und weniger Zeit draußen im Regen! Den Blick aufmerksam durch die Gegend schweifen lassend wanderte er hinter seiner Kollegin her. Bei dem Wetter war nicht sonderlich viel los. Dementsprechend war es ein Leichtes, die paar wenigen Gesichter, die an ihnen vorbei kamen, abzuchecken. Auch in den Häusern schien Ruhe zu herrschen. Langweilig. "Scheint als hättest du dich wieder gefangen." bemerkte er beiläufig, die Arme hinter dem Rücken und unter dem Umhang verkreuzt, damit zumindest diese ein wenig trocken blieben. "Hast mich da drinnen ganz schön überrascht, das muss ich schon sagen." Weiter vertiefen konnte er das Gespräch jedoch nicht, denn laute Schreie unterbrachen ihn. "Hah! Ich glaub' wir haben echt Glück!" Begeistert schlug er die Hände vor der Brust zusammen. So schnell konnte er kaum sprechen, da kam der Verbrecher auch schon um die nächste Ecke gehetzt, im Schlepptau hatte er zwei Kerle. Nun reagierte die Schwarzhaarige deutlich schneller. Wie zuvor in der Bar packte sie eine ihrer Karten aus. Dieses Mal erzeugte sie damit eine Wand, die den Kerl sogleich an der weiteren Flucht hinderte. Man, diese Magie war echt praktisch! "Läuft doch." Er bedankte sich kurz bei den zwei fremden Rittern, ehe er ihnen den Kerl abnahm. "Sei schön fein, dann bin ich auch nett zu dir." Mit einem Schulterklopfen schubste er ihn dann voran, sodass sie beide der Anführerin folgen konnten. Soweit, so gut. Zwei von Dreien waren nun geschafft, ihr Soll hatten sie somit zur Hälfte erfüllt - und das ohne allzu große Mühe. Ein Glück hatte er diesen Auftrag angenommen. So einfach war er schon lange nicht mehr an Geld gekommen, vorausgesetzt der letzte Ausbüchser machte keine großen Probleme. "Mh-hmm." antwortete der Elbe und sah definitiv auf den Zettel. Seine Augen waren nicht von anderen, deutlich interessanteren Dingen abgelenkt und auch ihren Worten folgen tat er absolut! So wie es sich für einen gewissenvollen Magier nunmal gehörte. Naja, so sollte es zumindest sein. Schließlich blinzelte er sich zurück zu wichtigeren Dingen. "Ah ja, illegale Drogen und Medikamente, das ist ja ganz schlimm. Und Waffen! Entsetzlich." Ja, mit solchen Sachen hätte einer wie Elion niemals zu tun! "Man kann nicht einfach übermäßig Tiere jagen und ihre Pelze verticken.Natürlich muss sowas reguliert werden." Dass das Einzige, was er tatsächlich schlimm fand die Tierfelle waren sagte überraschend viel über den jungen Mann aus. "Wenn der Kerl sich prügeln will soll er ruhig." kommentierte er trocken. Wenn er heute doch noch die Chance bekam, mal so richtig die Fäuste zu schwingen, hatte er nichts dagegen. "Hm..." Für einen kurzen Moment schloss er die Augen. Wohin würde er fliehen, wenn er in den Schuhen eines dummen Gefängnisinsassen stecken würde? Möglichst irgendwohin, wo ihn niemand erwarten würde. Aber so weit dachte der Kerl nicht, da war er sich sicher. "Ich wette er ist zu seinem Lager." Wer sagte, dass er nicht irgendetwas extra gut versteckt hatte? Oder dass er zumindest hoffte, dass nicht alles gefunden wurde? "Wenn er vorhat, unterzutauchen will er womöglich prüfen ob nicht noch was da ist, was er verticken kann. So ganz ohne Geld lebt es sich nicht gut auf der Straße." Eine Tatsache, von der der Rosahaarige ein Lied singen konnte. Doch das waren Details, die er nicht mit Gina teilen würde.
@Gina
I will never surrender.
Crush my heart into embers and I will reignite.
Gin
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Gina lächelte den Elben mit einem breiten Grinsen an, entblößte dabei ganz ungewollt die zwei spitzen Beißerchen, die ihr an Stelle ihrer Eckzähne aus dem Kiefer sprossen. Professionell bin ich nur bei der Arbeit. Der Drink ist in der Freizeit. Das wollte die Vampirin geklärt haben. Und natürlich freute sie sich über die Zusage des Elben. Dass sie sich auf das Gespräch und er sich auf die Gesellschaft freute, wussten die beiden nicht.
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Die bleichen Lippen zu einem Schmollmund verziehend hörte die Untote sich an, was Elion zu ihrem mangelhaften Einsatz im Haus zu sagen hatte. Das Schlimmste dabei, zuzuhören wie der Elb so ganz diplomatisch über sie herzog, war, dass Gina noch nicht mal so recht widersprechen konnte. Sie war vom plötzlichen Eingreifen Andras’ auch überrascht gewesen. Ja, keine Ahnung…, schmollte sie daher. Danke für die Hilfe. Eigentlich wollte sie gar nicht großartig darüber reden, was vorgefallen war. “Der Dämon in meiner Axt wollte mir sagen, dass er neidisch auf meine Pistole ist.” hörte sich ja ohne Kontext auch komisch an. Und dazu kam, dass Gina ihre Ars Goetia Magie ohnehin verschweigen musste. Zum Glück konnte die Undercover-Agentin weiteren peinlichen Fragen entkommen, denn ein weiterer entflohener rannte quasi direkt in ihre Arme. Den galt es natürlich dingfest zu machen. Schade, dass das den schönen Gesprächsfluss zwischen Elion und Gin brach.
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Zufrieden mit der “Beute” des ersten Jagdzuges war Gina wieder zu Elion herangetreten und hatte mit ihm zusammen die Akte des letzten Verbrechers, den sie einfangen mussten, an. Durch Wind und Regen waren Ginas Akten bereits recht mitgenommen, die Runenritterin bangte, dass sie mit jedem weiteren Anfassen reißen würden. Elion hatte eine erstaunlich gute Erklärung für die Regulation des Pelzhandels. Leuchtet ein., gestand sie ihm daher zu. Einzusehen, dass man selbst nicht alles wusste, konnte manchmal recht gesund sein. Der Vermutung Elions, einmal das Lager des Schwarzhändlers aufzusuchen, hatte die Vampirin nichts entgegenzusetzen. Ja, das ist ein guter Plan., meinte sie zustimmend, ging die Akten durch und sah am Schluss auf einen groben Stadtplan, den die Vampirin von ihren Vorgesetzten für diese Aufgabe erhalten hatte. Der Schuppen ist weiter im Süden…, sprach sie aus und fuhr mit dem Finger den Stadtplan entlang, bevor sie eine Stelle darauf grob mit der Fingerspitze umkreiste. Da irgendwo., schloss sie. Die Stelle lag vermutlich etwa zehn Minuten vom Gefängnis entfernt, das würden Elion und Gina auch in Kürze erreichen. Der Schuppen liegt recht nahe am Stadtrand. Wenn er dort noch irgendwas gebunkert hat, dann kann es sein, dass er die Stadt verlässt. Dann wäre er für uns ziemlich unauffindbar. Hoffentlich kamen die beiden Magier dem Schmuggler zuvor.
Als Elion und Flint durch die Straßen der schönen Stadt schritten, riss die Wolkendecke über den beiden auf und die Sonne zeigte ihr Angesicht. Der Regen versiegte, das Unwetter war vorbei. Gina kniff die Augen zusammen und fischte in ihrer Jackentasche nach der silbernen Sonnenbrille mit roten Gläsern, setzte sie sich geschwind auf die Nase. Als sie dann wieder nach vorne blickte, erstarrte sie erneut. Schnell., zischte sie Elion zu, griff nach seiner Hand und zerrte ihn schleungist in eine kleine Nebenstraße. Doch dabei beließ sie es nicht. Mit dem Rücken presste sie sich an eine nasse Hauswand und zog den Elben mit seiner Front gegen sich selbst. Psst., wies sie ihn an und hielt die Luft an. Draußen, auf der Hauptstraße hatte sie eine junge Dame mit einem prächtigem roten Kleid und dunkelbraunen Haaren gesehen: Emma du Bellay, ihre Schwester. Eigentlich wollte Gin aus der Gasse springen und nach ihrer Schwester sehen, sie umarmen und mit ihr reden. Die beiden hatten seit Monaten keine Briefe mehr geschrieben, denn Gin hatte den Kontakt zu ihrer kleinen Schwester abgebrochen, seit sie bei den Runenrittern undercover war. Es war ein potentieller Angriffspunkt für die Tarnidentität, die ihr aufgebaut wurde. Gina und Gin durften sich nicht vermischen, daher durfte Gin keine Briefe an ihre alte Familie schreiben. Und deshalb hatte sie sich nun in eine Nebengasse verkrochen und Elion fest an sich gezogen. So würde Emma sie nicht sehen. Ginas Atme ging flach, mit Panik blickte sie aus dem Augenwinkel in Richtung des Gassen-Eingangs. Wenn Emma aus welchem Zufall auch immer hier einbiegen würde, es konnte monatelange Planung von Orwynn ruinieren. Doch das geschah nicht. Erleichtert atmete Gina aus und blickte dann den Elben an. Da… war jemand aus meiner Vergangenheit…, versuchte sie, dem Pinkhaarigen zu erklären. Hmm… Ich muss einen ziemlich verrückten Eindruck auf dich machen, hm? Erst die Sache im Schlafzimmer, nun das hier. Sonderlich professionell verhielt Gina sich tatsächlich nicht, da hatte Elion recht. Zum Glück wusste er nicht, wie viele Kämpfe die Vampirin gerade gleichzeitig austrug.
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Elion
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Damit stand das nächste Ziel fest: Irgendein oller Schuppen am Stadtrand, potentiell noch gefüllt mit der ein oder anderen illegalen Ware. Da jedoch akut die Gefahr bestand, dass sich der gesuchte Verbrecher - nach einem kurzen Zwischenstopp bei dem Schuppen - komplett in Luft auflöste, hatte der Elbe einen Gang zugelegt. Zu seiner großen Freude hellte auch endlich das Wetter auf. Der Dauerregen war aber auch unerträglich. Die vereinzelten Sonnenstrahlen, die nun auf seine vollkommen durchnässten Schultern fielen waren eine willkommene Abwechslung. Mit dieser Meinung war er aber anscheinend alleine. "Da wird doch nicht jemand sonnenscheu sein?" Zu Beginn ihrer gemeinsamen Quest hätte er sich sicherlich noch darüber gewundert, warum jemand bei dem bisschen Sonne mit Brille herumrannte, doch inzwischen passte dieses Verhalten nur zu gut in das Bild, das sich gerade von der Schwarzhaarigen zusammensetzte. Man konnte von dem Morsatra behaupten was man wollte, doch seine Beobachtungsgabe war gut, zu gut manchmal. Natürlich entging ihm nicht, dass Gina zuvor für einen Moment lang etwas zu breit gegrinst hatte und ihm damit auf eine völlig neue Spur geführt hatte. Bisher hatte er angenommen, dass es sich bei ihr um einen ganz normalen Menschen handelte. Aber die zwei süßen, spitzen Zähnchen in Kombination mit der nun deutlich werdenden Empfindlichkeit der Sonne gegenüber malten ein anderes Bild. Wie wohl jeder hatte auch Elion die Schauergeschichten über das blutsaugende Volk gehört, doch Angst hatte er deswegen keine. Im Gegenteil - die Vermutung, dass es sich bei der Du Bellay um einen Vampir handelte machte sie direkt ein wenig sympathischer. Ein verschmitztes Grinsen huschte über sein Gesicht, als er zu der jungen Frau mit der Sonnenbrille hinabblickte. Bevor er jedoch noch etwas sagen konnte wurde er von ihr gepackt und in die nächstbeste dunkle Gasse gezogen. Jetzt hatte er doch gerade erst ihr Geheimnis herausgefunden und schon wollte sie ihm an den Kragen? Da hatte es aber jemand eilig! Sein blödes Grinsen wurde noch einen Hauch breiter, als sie ihn direkt an sich heranzog. Der arme Kerl konnte ja nicht wissen, dass er nur als menschliches Schild missbraucht wurde. Ahnen konnte er es aber sehr wohl, so wie sie sich bloß hinter ihm versteckte. Den Grund wusste er nicht aber es konnte ja nicht schaden erst mal mitzuspielen und noch ein paar Pluspunkte zu sammeln. Deswegen hielt er auch brav die Klappe. Es war zwar nicht gerade unauffällig, dass er einfach nur dastand und abwartete, aber was hatte er für eine Wahl? Die Runenritterin klammerte sich so fest an sein Hemd, dass es ihm kaum möglich war, sich von der Stelle zu rühren, selbst wenn er wollte. Ein Glück hatte er nicht das geringste Problem damit, wenn sich eine Dame an ihn klammerte. Ganz im Gegenteil. "Ich hoffe das läuft bei unserem Date später ähnlich." Er zwinkerte. Den Kommentar hatte er sich einfach nicht verkneifen können, aber er hielt zuindest seine Stimme gedämpft. Schließlich ließ die Anspannung in seiner Begleiterin nach und sie ließ ihn los. Instinktiv strich er den Stoff seiner Kleidung wieder glatt. "Oh wie spannend! Hat die edle Ritterin etwa Leichen im Keller? Oder vielleicht eine verflossene Liebe?" hakte er nach. Eine ehrliche Antwort erwartete er nicht. Ihm war vollkommen bewusst, dass ihn diese Situation überhaupt nichts anging. Ein wenig neugierig war er aber trotzdem. "Ein bisschen. Hab' schon Schlimmeres erlebt." Er lachte. Wäre da gerade ein Elbe vorbeispaziert hätte er vermutlich genauso reagiert wie sie. So wirklich verübeln konnte er es ihr also nicht. Eigentlich fand er es sogar ziemlich spannend. Die Rune Knight hatte definitiv ein paar Geheimnisse. Ob er es wohl schaffen würde, diese aus ihr herauszukitzeln? Jetzt aber erstmal zurück zu der eigentlichen Aufgabe. Je länger sie herumstanden, desto größer wurde die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Auftrag noch richtig anstrengend werden würde. Der Rosahaarige hatte beim besten Willen keine Lust, den Flüchtigen durch das halbe Land zu jagen. Glücklicherweise verlief der restliche Weg zu dem Schuppen recht ereignislos.... oder zumindest bis sie kurz davor waren, ihn zu erreichen. Je näher sie ihrem Zielort kamen, desto intensiver wurde ein unverwechselbarer Geruch in der Luft. Scharf brannte er in der Nase. "Der Kerl wird doch nicht gerade dabei sein, irgendwelche letzten Beweise zu vernichten?" Anders konnte Elion sich den Gestank von Rauch und Feuer nicht erklären. Doch leider waren es keine Beweise, die gerade kurz davor waren, in Flammen aufzugehen. Als sie eiligen Schrittes um die letzte Ecke liefen wurde dies mehr als deutlich. Da war er, der Schuppen. Davor standen einige bärtige Männer, beobachteten sichtlich zufrieden das Feuer, das bereits genüsslich an den Dachbalken der schäbigen Hütte leckte. Soweit konnte die Theorie des Morsatras durchaus noch Sinn machen. Vielleicht hatte Jules sich ein wenig Verstärkung geholt. Betrachtete man die Kerle jedoch genauer wurde schnell klar, dass keiner auch nur annähernd dem Aussehen des Verbrechers entsprach. "Ey, fuck." Und er hatte wirklich gedacht, dass der Auftrag weiterhin ereignislos verlaufen würde. Doch jetzt war definitiv Eile angesagt, denn die panische Stimme, die aus dem Inneren drang machte deutlich, dass das Abfackeln der Schuppens nicht das (einzige) Ziel dieser Aktion war. Wer da an die, mit einem dicken Holzbrett verschlossenen, Tür hämmerte konnte man sich ja denken. Hätte man den Elben nun machen lassen, was er wollte, dann hätte er den Typen einfach abbrennen lassen. Ob man ihn nun zurück in den Knast schleifte oder ihn hier sterben ließ machte ja letztendlich keinen großen Unterschied. Er brauchte jedoch gar nicht hinüber zu seiner Chefin zu blicken um zu wissen, dass das heute keine Option sein würde. Ugh. Na gut. Dann eben noch eine Rettungsaktion. Dann war aber wirklich Schluss mit den guten Taten für heute! "Schluss mit dem Lagerfeuer, Jungs!" rief er also und wurde sogleich von mehreren, düster dreinblickenden Gesichtern begrüßt. Natürlich würden die nicht einfach so auf ihn hören - oder ihn ohne Widerstand den Brand verhindern lassen. Wäre ja auch zu einfach gewesen. Seufzend griff er (hoffentlich) zum letzten Mal nach seiner Axt und machte sich bereit. Den ersten Schritt würde er jedoch Gina überlassen. "Ich weiß schon, keine Köpfe abhacken, Bosslady."
Oh, doch. Die ruiniert mir meine Adelsblässe., scherzte Gina dem hochgewachsenen Elben entgegen und zeigte ihm dann den Vogel, gemeinsam mit einer herausgestreckten Zunge. Doch schon wenige Augenblicke später war die Runenritterin ganz und gar nicht mehr zum Spaßen aufgelegt. Eng an eng war sie an den stattlichen Elben in einer dunklen Gasse gedrückt. Hätten die beiden jetzt rumgeknutscht, es hätte absolut authentisch ausgesehen. Nun war es Elion, der ein klein wenig scherzte(?) Ein Date ist es nur, wenn der Herr bezahlt…, zischte sie ihm zwischen den Zähnen hindurch zu. Und ich wollte dich einladen, oder? Einige Augenblicke vergingen, in denen Gina, so gut sie konnte, die Luft anhielt. Erst, als sie sich sicher war, dass die Gefahr vorbei war, entzog sie sich dem Elben, linste um die Straßenecke und sah in der Distanz ihrer kleinen Schwester hinterher. Ihn nicht Hallo sagen zu können hätte Gina das Herz gebrochen, hätte sie denn eines gehabt. So drückte sie sich langsam aus der Gasse und ließ den Spott des Elben über sich ertragen. Leichen im Keller jede Menge. Und verflossene Liebhaber mehr, als dass ich mich daran erinnern könnte., meinte sie mit trüber Stimme und ohne Elion dabei richtig anzusehen. Ihre stolze Fassade bröckelte ein wenig, die Haltung der Runenritterin sackte merklich nach unten. Aber das… das war Familie... Und dabei würde Gina es belassen. Lass uns weitergehen…, meinte sie betrübt und blickte nicht zurück, wo ihr erstes Leben gerade von ihr weglief, in den Häusern und Passanten von Ardea verschwand.
Rauchiger Geruch in der Nase und dunkelgrauer Rauch über den Hausdächern ließ nichts gutes ahnen. Der ist doch schon verhaftet, da bringt Beweise vernichten nichts mehr…, mutmaßte die Runenritterin. Und als sie dann mit Elion gemeinsam am Schuppen ankam und sah, wie Eins, zwei, drei,... Acht! acht Kerle um den Schuppen standen, allesamt irgendwie bewaffnet und einer davon mit einem Kanister weiter irgendeine brandbeschleunigende Flüssigkeit auf den Schuppen kippte. Panische Rufe von drinnen ließen vermuten, dass da gerade jemand verbrannt werden sollte. Zurücktreten!, wieß Gina die Herren an, doch die machten nicht einmal halbwegs Anstalten, ihrer Bitte nachzukommen. Stattdessen stellte man sich ihr und ihrem Hilfssheriff in den Weg. Elion sah das als seinen Einsatz an und griff sich seine Axt. Priorität eins, du bleibst unverletzt. Priorität zwei: Niemand stirbt. Priorität drei: Niemand anderes wird verletzt. Damit hatte Gina dem Elben gerade grünes Licht gegeben, die Sau rauszulassen, solange er niemanden tötete und so lange das in dem Zweck geschah, Jules zu retten.
Die Vampirin selbst senkte ein wenig den Kopf und griff sich an den linken Unterarm. Na gut… Bis das nicht geklärt ist, spielen wir nach deinen Regeln., ließ sie Andras wissen, bevor sie ihren Waffendämon beschwor. Apprais, Andras! Schwarzer Rauch kroch ihr aus dem Arm und um die Hand, manifestierte sich in Sekunden zur blutroten Mordaxt Ginas. Geht doch…, sprach Andras in Ginas Kopf zur Vampirin, doch diese verwehrte dem Dämonen eine Antwort. Sie war bockig. Das Schwein hat uns bestohlen und betrogen und sich ins Kittchen verzogen., versuchte einer der Kerle noch zu argumentieren, doch Gina schüttelte den Kopf. HEUTE WIRD HIER NIEMAND STERBEN., legte sie fest (und war vermutlich die einzige unter den Anwesenden - Waffendämon mit einbezogen - der das ziemlich öde fand. Wobei, Jules war da bestimmt auf ihrer Seite. Immerhin einer). Kurz ließ sie die Augen zwischen den Kerlen hin und her schweifen und machte sich einen Plan. Eine Überzahl. Lass’ mich frei. Ich werde für dich kämpfen., flüsterte Andras in Ginas Seele. Sie hatten in der Whitechapel Cove gemeinsam eine neue Art des Kämpfens entwickelt, doch heute würde die Vampirin ihrer Waffe nicht freien Lauf lassen. Halt’ mir den Rücken frei…, ließ sie Elion wissen. Dann zauberte sie sich mit einem kleinen Fingerschnippen eine Spielkarte ihrer 54 Bindings in die Hand und wirkte ihre Aura of Speed - dieses Mal auf sich selbst. Ein gelbes Schimmern schloss sich wie eine zweite Haut um die Untote, dann schoss sie los. Geschickt duckte sie sich unter einem mit Stacheldraht und Nägeln verzierten Baseballschläger hindurch, der nach ihr geschwungen wurde. Sie blieb nicht stehen, hakte das Axtblatt von Joyeuse im geduckten Vorbeirennen am Unterschenkel des Kleinkriminellen ein und zog ihn so von den Füßen. Mit einem Krachen landete er auf dem Hosenboden, doch Gin war schon beim zweiten Kerl angelangt. Sie ließ die Mordaxt los, woraufhin die Waffe in der Luft noch verschwand, und rammte dem Mann die linke Handfläche gegen die Brust. Orouboros Palm! Gina kombinierte die Force Palm mit der Aktivierung ihres Orouboros Rings. Dieser erwachte an ihrem Finger zum Leben und schlängelte sich, schleunig an Größe gewinnend, um den Leib des Schlägers, während dieser von der Kraft der Force Palm drei Meter durch die Luft geschleudert wurde. Als er auf dem Boden aufkam musste er mit einer Schlange aus Metall kämpfen, die sich gerade um seine Beine windete. Ein Dritter stand noch zwischen Gina und der Hütte. Die Vampirin griff sich erneut an den Unterarm, strich mit ihrem Finger über das Siegel von Andras und schon war die olle Josy wieder in den Händen der Schwarzhaarigen. CRIMSON SLASH!, rief sie aus und schleuderte mit einem gewaltigen Schnitt eine blutrote Manaklinge auf den Kerl. Der hatte ein ordentliches Schwert, mit dem er den Zauber parierte, doch in der Zeit Gina an sich vorbeitspurten lassen musste. Diese sprang aus vollem Lauf ab, hob die Mordaxt über den Kopf und rammte sie mit allem Momentum, das sie aufbringen konnte, in die verrammelte Türe des Schuppens. Wärme spie ihr entgegen. Rettung ist auf dem Weg!, rief sie Jules zu und hoffte, dass Elion ihr - wie abgemacht - den Rücken freihielt.
Verwendete Zauber:
Aura of Speed I TYP: Elementlose Magie ELEMENT: - KLASSE: II ART: Support MANAVERBRAUCH: 60 MAX. REICHWEITE: 20 Meter SPEZIELLES: - VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 5, Manaregeneration Level 4 BESCHREIBUNG: Nachdem der Zauber gewirkt wurde, beginnt der Boden im Radius von 20 Metern kurz gelb aufzuleuchten. Ein Wesen im Wirkungsbereich wird daraufhin mit dieser Aura durchflutet, sodass die Geschwindigkeit des Ziels um 1 steigt. Diese Aura hält 60 Sekunden an und kann erst 30 Sekunden, nachdem sie abgeklungen ist, erneut gewirkt werden.
Beherrschung:
Willenskraft Level 6: Diese Aura hält 90 Sekunden an und kann erst 20 Sekunden, nachdem sie abgeklungen ist, erneut gewirkt werden. Willenskraft Level 7: Diese Aura hält 120 Sekunden an und kann erst 10 Sekunden, nachdem sie abgeklungen ist, erneut gewirkt werden.
Bloodseal: Pact TYP: Lost Magic ELEMENT: --- KLASSE: I ART: Support MANAVERBRAUCH: 5 für Pakt / 10 vereinfachte Beschwörung MAX. REICHWEITE:Beim Anwender 15m SPEZIELLES: Dieser Zauber ist notwendig, um andere Zauber der Magie zu erlernen VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 2 BESCHREIBUNG: Der Grundzauber der Magie Ars Goetia erlaubt es dem Anwender einen Dämon zu beschwören, um mit ihm einen Pakt einzugehen. Hierzu muss das Symbol des Dämons im Blut des Magiers auf einen Untergrund gezeichnet werden und nur eine sehr kleine Menge Mana hineingeleitet werden. Nach Abschluss eines Paktes zeichnet sich das Symbol des Dämons auf der Haut des Magiers in Größe einer Münze ab und die Stelle ist frei wählbar, man sollte jedoch dran denken, dass sie leicht erreichbar sein sollte, denn durch einfache Berührung des Siegels und etwas zusätzlichem Mana, kann der Dämon wieder beschworen werden. Sollte der Anwender kein Siegel wünschen oder es nicht erreichen können, muss bei einer Beschwörung jedes Mal das Symbol des entsprechenden Dämons in Blut gezeichnet werden.
Mastery (Support):
Mastery-Stufe I: Reichweite der Fähigkeit erhöht sich um 5m Mastery-Stufe II: Reichweite der Fähigkeit erhöht sich um 5m Mastery-Stufe MAX: Reichweite der Fähigkeit erhöht sich um 5m
Demonic Marquis: Andras TYP: Lost Magic ELEMENT: --- KLASSE: I ART: Beschwörung MANAVERBRAUCH: 15 pro Minute MAX. REICHWEITE: Berührung SPEZIELLES: persönlicher Zauber von Gin; Beim Pakt mit Andras muss ihm eine Waffe als Heimat angeboten werden. Nutzt der Anwender im Kampf eine andere Waffe als diese Pakt-Waffe, wird der Vertrag gebrochen. VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 3, Manaregeneration Level 2 BESCHREIBUNG: Andras ist ein Dämon in Form eines engelsgleichen Wesens, das jedoch den Kopf einer Schleiereule besitzt. Den Marquis sieht man nur seltenst in seiner körperlichen Form, denn die meiste Zeit bewohnt er eine Waffe, die der Beschwörer ihm beim Paktschluss als Wohnstätte anbietet. Wird Andras beschworen, erscheint er in Form der Waffe in den Händen des Anwenders. Beendet der Magier die Beschwörung oder lässt er die Waffe aus den Händen, dann verschwindet sie gemeinsam mit Andras. Wird der Pakt mit Andras gebrochen behält er die Pakt-Waffe ein, dann ist ein neuer Paktschluss (und viel Überzeugungskraft) nötig, dass der Magier seine Waffe zurückbekommt.
“Attribute des Dämonen“:
Stärke: Level 1
Schnelligkeit: Level 1
Geschicklichkeit: Level 1
Widerstand: Level 1
Manaregeneration: Level 2
Willenskraft: Level 3
Manavorrat: 40
“Zauber des Dämons“:
Cursed Weapon: Take Control TYP: Lost Magic ELEMENT: --- KLASSE: I ART: Fernkampf MANAVERBRAUCH: 15 pro Minute MAX. REICHWEITE: 10 Meter VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 3, Manaregeneration Level 2 BESCHREIBUNG: Bei diesem Zauber übernimmt Andras die Kontrolle über die Waffe, in der er schlummert, ab. Andras kann diese Waffe für die Dauer des Zaubers durch seine Magie beliebig kontrollieren und wie von Geisterhand steuern. Die Kraft und Geschwindigkeit der gelenkten Waffe entspricht dem Willenskraftwert Andras' minus 1, bis zu einem Maximum von vier. Für die Dauer des Zaubers kann Andras Gins Hand verlassen.
Force Palm TYP: Elementlose Magie ELEMENT: --- KLASSE: I ART: Nahkampf MANAVERBRAUCH: 10 MAX. REICHWEITE: Berührung SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Geschicklichkeit Level 3, Willenskraft Level 2 BESCHREIBUNG: Bei dieser Nahkampftechnik lädt der Anwender eine seiner Hände mit Mana auf und versucht mit der flachen Hand zuzuschlagen. Bei einem Treffer der aufgeladenen Handfläche wird dem Schlag, egal, wie stark oder schwach er war, ein Rückstoß von 2 Metern hinzugefügt, sodass der getroffenen Gegner oder Gegenstand weggestoßen wird. Die Technik dient vor allem dazu etwas Abstand zwischen sich und einen Kontrahenten zu bringen. Auf beide Hände angewendet verdoppeln sich die Manakosten.
Orouboros Ring GATTUNG: Artefakte TYP: Ring BESITZER: Gin ELEMENT: --- KLASSE: III MANAVERBRAUCH: 50/150 pro Minute SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 6, Manaregeneration Level 4 BESCHREIBUNG: Der Orouboros Ring ist ein Ring (duh) aus silbernem Metall und stellt die Schlange Orouboros dar, die sich selbst in den Schwanz beist. Leitet Gin Mana in den Ring während sie eine Person berührt, schlängelt sich die Schlange um diese Person, wächst in der Länge deutlich an und kann diese so fesseln. 50 Mana: Die Schlange kann binnen 5 Sekunden die Handgelenke oder die Fußgelenke wie Handschellen/Fußfesseln aneinander binden. Um sich zu befreien benötigt man entweder eine Stärke von Level 4 oder einen Zauber mit dieser Stärke. 150 Mana: Die Schlange kann binnen 5 Sekunden den ganzen Körper umschlingen und das Ziel so komplett immobilisieren. Um sich zu befreien benötigt man entweder eine Stärke von Level 6 oder einen Zauber mit dieser Stärke.
Bild:
Crimson Slash TYP: Elementlose Magie ELEMENT: --- KLASSE: I ART: Fernkampf MANAVERBRAUCH: 15 MAX. REICHWEITE: 10 Meter SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Geschicklichkeit Level 2, Willenskraft Level 2 BESCHREIBUNG: Bei diesem Zauber lädt der Anwender seine Waffe mit Mana auf und entlässt mit dem nächsten Schwung eine blutrote, magische Druckwelle von 25 Zentimeter Länge. Die Geschwindigkeit und Stärke dieses Angriffs entspricht der Stärke des Anwenders -1 bis maximal Level 4.
Der Korb, den er gerade kassiert hatte war eine Sache, doch was den Elben gerade deutlich mehr interessierte war die überraschend emotionale Reaktion der Runenritterin auf seine kleine Stichelei. Auch die Aussicht auf Leichen, die er bei ihr ausgraben konnte oder gar lustige Anekdoten über verlossene Liebe ließen ihn relativ kalt. Zwar machte er sich eine kleine mentale Notiz, sie später noch einmal darauf anzusprechen aber aktuell interessierte ihn tatsächlich nur die kleine Aussage, dass Familie die Ursache für das extreme Verhalten der du Bellay war. Damit hatte sie ausgerechnet eines der wenigen Themen erwischt, für die Elion aufrichtiges Mitgefühl entwickeln konnte. Familie war scheiße - das wussten wohl nur wenige so gut wie er. Ein weiteres Gesprächsthema für das geplante Nicht-Date? Wohl eher nicht. Auf der einen Seite hatte er kein Interesse daran, Kummerkasten zu spielen und auf der anderen war er auch beim besten Willen nicht bereit, Details über seine eigene Vergangenheit offenzulegen. Die Last, die dadurch auf seinen Schultern ruhte, würde er wohl für den Rest seines Lebens alleine tragen. Die Bürde mit jemandem zu teilen würde sicherlich helfen - doch der stolze Elb war kein Mann, der gerne teilte. "Gute Idee." kam er somit ihrer offensichtlichen Bitte nach, das Thema zu beenden. Nichtsdestotrotz legte er ihr zumindest kurz eine Hand auf die Schulter.
Ein kleiner, ruhiger aber flotter Fußmarsch ließ das ernste Thema schnell weit in den Hintergrund rücken. Spätestens mit dem Ankommen am Zielort war es schließlich gänzlich vergessen. Die Hoffnung auf einen ruhigen Abschluss der Quest verflüchtigte sich schlagartig. Toll, echt toll. Konnten sich diese Idioten nicht einen anderen Ort zum Zündeln suchen? Der Morsatra konnte es ja verstehen - Brandstiftung machte tatsächlich unheimlich Spaß, aber dann doch bitte nur solange keiner im Inneren des abzufackelnden Gebäudes war. Inzwischen war es wirklich schon fast süß wie sehr sich Gina stets zu Beginn noch bemühte, den Konflikt mithilfe von Worten zu vermeiden und dabei jedes mal auf's Neue erfolglos war. Immerhin folgten kurz darauf Worte, die dem Rosahaarigen deutlich besser gefielen. Die Priorität, niemanden zu verletzen wurde deutlich heruntergeschraubt. Na wenn das mal keine Musik in seinen Ohren war! Das ließ er sich sicherlich nicht zweimal sagen. Am Ende entschied sich die Kleine noch um. Und so stürzten sich die beiden Axtkämpfer in das Chaos, dieses mal deutlich ungezügelter. Jeglicher Versuch der Gegner, ihr Verhalten zu rechtfertigen wurde gekonnt ignoriert. Heute war Elion auf der Seite der Guten, es gab also keinen Grund, Sympathien für die böse Seite zu entwickeln. "Alles klar, Chefin!" Rückendeckung war somit sein Job. Somit trug er die Verantwortung über das Zurückhalten der Angreifer - nicht unbedingt der fairste Kampf, aber fair war ja eh langweilig. "Kannst auf mich zählen." Während Gina auf ihrem Weg zum Tor sich bereits mit dem ein oder anderen Brandstifter auseinandersetzte suchte auch Elion sich sein erstes Opfer. In Form eines auf ihn zustürmenden, massigen Kerls war es auch schnellstens gefunden. Die freie Hand zur Faust geballt ließ er sie in das Gesicht des Typs krachen. Dieser konterte den Angriff sogleich mit seiner eigenen Faust, doch den Schlag steckte der Elb gekonnt weg und nutzte die entstandene Nähe, um die Klinge seiner Axt einmal quer über den Oberkörper des Angreifers zu ziehen. Somit ging Nummer eins mit einem schmerzverzerrten Schrei zu Boden und Elion konnte Gina folgen um ihr die gewünschte Deckung zu geben. Der Kerl mit dem Schwert war ihr bereits dicht auf den Fersen, hatte seine Rechnung aber wohl nicht mit ihrem Kollegen gemacht, der ihn promt am Kragen packte und zurückzog. "Nicht so flott." Er nutzte das Momentum des Zurückziehens um ihm extra schwungvoll die stumpfe Seite seiner Waffe in den Rücken zu rammen. Der Kerl ächzte gequält und fiel auf die Knie- tja, das hatte man eben davon, wenn man seinem Gegner unachtsam die Wirbelsäule entgegenstreckte! So brauchte der Morsatra nur noch einen beherzten Tritt gegen den Hinterkopf nachzuschicken und der Typ wurde ins Land der Träume katapultiert. Sein beachtliches Schwert schlitterte dabei jedoch direkt vor die Füße eines weiteren Widersachers, der ihm die Spitze der Klinge direkt vor die Nase hielt. Durch einen instinktiven Schritt zurück landete Elion jedoch direkt in fremden Armen. Uh-oh. Umzingelt. Das war nicht so cool, aber nichts, womit er nicht umgehen konnte. Er warf eine handvoll Funken über seinen Kopf und nutzte den Moment der Verwirrung um sich aus dem Griff des Kerls hinter ihm zu wenden, einige gestolperte Schritte Abstand zu gewinnen und dann sein hübsches, kleines Firework mit einem Schnipsen zum Explodieren zu bringen. Die Fünkchen waren inzwischen hinab in die Gesichter der Gegner gerieselt wodurch die Explosion eine der empfindlichsten Stellen am menschlichen Körper mit voller Kraft erwischte. Töten konnte er damit niemanden aber der Schmerz der großflächigen Brandwunden war offensichtlich genug um die Beiden vorerst gut abzulenken. Damit blieben nur noch zwei. Was auch immer die du Bellay gerade trieb, auch diese würde Elion garantiert nicht in ihre Nähe lassen. "He, Jungs. Sich gegen eine Dame zu verbünden ist absolut ehrlos." Es bestand überhaupt kein Zweifel, dass Gina sich problemlos gegen sie hätte wehren können, doch irgendwie musste er ja ihre Aufmerksamkeit bekommen. Seine Worte stießen jedoch auf taube Ohren und das Duo bahnte sich weiter den Weg zum Eingang des Schuppens. Arschlöcher! Dann halt mit Gewalt! Der Rosahaarige holte beherzt aus und schleuderte dann seine Axt nach ihnen. Mit einem leisen 'swuuusch' sauste sie auf sie zu während der Werfer gemütlich hinterher trottete. Ein wahrer Volltreffer war es nich, doch die Klinge blieb immerhin im Schulterblatt des deutlich kleineren stecken. Dieser stolperte schockiert nach vorne, während sein Kumpel dem Elben endlich seine ungeteilte Aufmerksamkeit schenkte. Mit einem lauten "Ruahhh!" stürzte er auf ihn zu, doch der Elbe duckte sich einfach unter dem mehr als vorhersehbaren Faustschlag weg und konterte mit einem gut gezielten Kinnhaken in Kombination mit einer mini Explosion. Der Kopf des Kerls klappte nach hinten, der Rest des Körpers folgte kurz danach. In der Zwischenzeit hatte der Kleinere sich von Elions bestem Freund befreit und ihn herzlos auf den Boden geschmissen. Eigentlich hätte der Explosionsmagier damit gerechnet, dass sein letzter Widersacher keine großen Probleme mehr verursachen konnte, doch mal wieder hatte sich auf den letzten Metern verschätzt. Er war zwar klein und schmächtig, dafür jedoch auch flott und wendig. Problemlos wich er jedem Schlag und Tritt aus, den er entgegengeschleudert bekam. Man konnte Elion die wachsende Frustration und Erschöpfung deutlich ansehen, doch so einfach würde er nicht mit sich spielen lassen. Dann beendete er das ganze eben (wortwörtlich) mit einem großen Knall. Gezielt ließ er sich von einenem Schlag des Kerls erwischen. Was dieser jedoch nicht mitbekommen hatte war, dass der Gildenlose mit seinem Zeigefinger eine Stelle direkt zu seinen Füßen fixiert hatte und im gleichen Moment, wie ihn der Schlag traf, an dieser Stelle eine Explosion auslöste. Somit konnte er -dank dem überraschend großen Wumms des Treffers- etwa einen Meter zurückstolpern, doch ein Teil seines eigenen Brevi-Zaubers traf ihn trotzdem. "ʖꖎ????ᒷ↸ᒷ ᓭᓵ⍑ᒷ╎ᓭᓭᒷ ᒷ||" Mit dem Arm schützend vor das eigene Gesicht gehalten und leise vor sich hinfluchend hielt er die Hitze und die Schockwelle aus, die an ihm zerrte, während sein Gegner, der sich genau im Zentrum befunden hatte und deutlich leichter war, ein paar Meter zurück und gegen die Schuppenwand geschleudert wurde. Und damit waren sie alle erst einmal außer gefecht - keiner tot, aber zumindest im Land der Träume. So wie gewünscht! Ginas Wunsch, sich dabei nicht zu verletzen war ihm allerdings nicht ganz gelungen. Ein paar blaue Flecken hatte er davongetragen und seine eigenen Magie hatte einige Löcher in seinen Ärmel gefressen und schmerzende Brandspuren auf seiner Haut hinterlassen. Aber es gab schlimmeres. Apropos Gina. Wo war die eigentlich? Doch nicht hoffentlich immer noch in der brennenden Hütte? Die Flammen hatten sich inzwischen deutlich weiter ausgebreitet. "Hey, Boss-Lady, brauchst du Hilfe?" rief er also laut. Eigentlich hatte er keine große Lust, sich ebenfalls in die Flammen zu stürzen, aber falls es nötig war, würde er nicht zögern.
Mana: 75/140
verwendete Zauber:
TYP: Lost Magic ELEMENT: Feuer KLASSE: I ART: Nahkampf MANAVERBRAUCH: 10 pro Schlag MAX. REICHWEITE: Beim Anwender SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 2 BESCHREIBUNG: Bei dieser Technik fokussiert der Zauberer seine Explosionsmagie in seiner Hand, sodass bei jedem Schlag eine kleine Explosion ausgelöst wird. Dies kann dazu genutzt werden, um dem Gegner mehr Schaden zuzufügen. Auf beide Hände angewendet verdoppelt sich der Manaverbrauch.
Firework TYP: Lost Magic ELEMENT: Feuer KLASSE: I ART: Fernkampf MANAVERBRAUCH: 15 MAX. REICHWEITE: 3 Meter SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 2 BESCHREIBUNG: Bei diesem Zauber erschafft der Anwender bis zu ein halbes Dutzend magische Funken, die er nach Belieben mit der flachen Hand in Richtung des Gegners schleudern kann. Ihre Geschwindigkeit entspricht der Willenskraft des Anwenders -1 und kann maximal Level 4 erreichen. Sobald er die Hand jedoch zu einer Faust zusammenschließt, explodieren die Funken und erschaffen auf diese Weise eine mittelgroße Explosion, die Lebewesen Verbrennungen zufügen kann.
Brevi TYP: Lost Magic ELEMENT: Feuer KLASSE: II ART: Fernkampf MANAVERBRAUCH: 40 MAX. REICHWEITE: 10 Meter SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 5 BESCHREIBUNG: Zunächst streckt der Anwender seine Hand aus und zeigt auf das Gebiet, welches von der Explosion betroffen sein soll. Die daraufhin entstehende Explosion besitzt einen Radius von 2 Metern.
I will never surrender.
Crush my heart into embers and I will reignite.
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Gin
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Gina blickte sich nicht um. Sie hatte Elion die Aufgabe gegeben, ihr den Rücken freizuhalten, und von dem, was sie in den wenigen Augenblicken Kampf gesehen hatte, war der Elb durchaus in der Lage, sich gegen die Ganoven zu wehren. Sicher, er war in der Unterzahl, aber das würde ein Magier wie Elion schon hinbekommen - vor allem nachdem Gina ihm ein wenig die Zügel gelockert hatte, was das Verletzen der Gauner anging. Während die Runenritterin ihrerseits damit beschäftigt war, das blutrote Axtblatt ihrer ollen Josy immer wieder in die verbarrikadierte Holztüre zu rammen, die der einzige Zu- oder Abgang in den Schuppen war, lauschte sie dem Kampf. Es wurde gefochten und geschrieen. Nach einer Explosion fluchte der Elb in einer fremden Sprache. Zeitgleich etwa gab dann ein Großteil der Schuppentüre unter den wiederholten Hieben Ginas nach und barst auseinander. Eine züngelnde Stichflamme spie der Vampirin entgegen und hätte ihr beinahe die Haare versengt. Im Inneren des Schuppens war es ziemlich düster. Dicker, schwarzer Qualm hing in der Luft und ließ nur wenige Zentimeter weit sehen. An den Rändern von Ginas Sichtfeld schlängelten sich tiefrote Feuerzungen an den Währen des Schuppens entlang. Shit., entfuhr der Ritterin als sie sich auf die Knie sacken ließ, die Axt verschwinden ließ und sich robbend durch den Schuppen bewegte. JULES, rief sie laut. Auch auf Bodenhöhe war es schon unerträglich heiß. Ginas Augen brannten wegen Ruß und Hitze, ihre Haut fühlte sich an, als würde sie bald Blaßen schlagen. WO SIND SIE? Glücklicherweise war der Lagerschuppen nicht sonderlich groß und als auf Ginas Rufe ein Husten ertönte, das im Knacken des Holzes beinahe untergegangen wäre, robbte die Ritterin in die richtige Richtung. Ein paar Augenblicke später hatte sie den gesuchten Verbrecher gefunden. Er lang mittlerweile auf dem Boden, hustete und röchelte. Gina schätzte die Lage kritisch ein und kam zu dem Schluss: Fuck. Der Versuch, den Verbrecher aus dem Schuppen zu ziehen, wirkte nur recht spärlich. Also griff Gina in die Jackentasche, ließ die Finger über die 54 Bindings gleiten und Mana hineinfließen. Die Aura of Strength durchflutete sie daraufhin und machte es ihr ein wenig einfacher, den Mann dann doch aus dem qualmenden Inferno zu ziehen. Elions Stimme, der sich nach Gina erkundete, wies ihr den Weg. Der Elb schien also noich wohlauf zu sein, das war gut. HIER!!, rief sie Elion entgegen, während sie robbend und ziehend Meter für Meter auf den Ausgang zukroch. Mittlerweile hatte sich ihre Lunge mit schwerem Rauch gefüllt gehabt und über dem Blick der Vampirin lag ein dunkelgrauer Schleier. Lange konnte sie es hier nicht mehr aushalten, doch lange musste sie nicht mehr. Das Dunkel lichtete sich ein wenig und als Elion Gina sah, ihr die Hand entgegen streckte und sie dann aus dem brennenden Schuppen zog, war die Vampirin wieder irgendwie sicher. Jules auch. Die Schwarzhaarige kroch noch ein wenig weiter, ließ sich dann auf den Rücken fallen, streckte beide Arme vom Körper weg und atmete einige Momente gierig durch. DIe sonst so bleiche Haut war nun, wie bei einem Kohlebergarbeiter, mit schwarzem Ruß bedeckt. Die Lungen der Vampirin brannten schrecklich, ihre Augen hatten Schwierigkeiten, einen bestimmten Punkt zu erfassen und ihr Kopf drehte sich wie ein Kettenkarussell. Gut gemacht…, keuchte sie dann irgendwann in Richtung Elion. Dass Gina sich hier ausruhen konnte und nicht von irgendwelchen Gangstern verprügelt wurde bedeutete, dass Elion seiner Aufgabe vollkommen nachgekommen war. Gina zwang sich zumindest zum Hinsetzen und begutachtete den Schaden, den das Feuer an ihrer Kleidung angerichtet hatte. Viel davon war angekokelt, durchlöchert und geschwärzt. Das Outfit war dann wohl für die Tonne, verdammt. Hoffentlich warf die Quest wenigstens genug Jewels für eine ausführliche Shoppingtour ab. Langsam wieder zu Luft kommend griff Gina wie schon zuvor an den Gürtel, wo sie ihre Kommunikationslacrima bei sich trug. Mit einem erklärenden Funkspruch forderte die Runenritterin Verstärkung an, um die insgesamt neun Männer festzunehmen und zum Teil medizinisch zu versorgen. Ein paar der Runenritter würden in den nächsten Minuten hier bald aufkreuzen. Noch immer auf dem Hosenboden sitzend blickte die Vampirin zum Elben hinauf. Schätze, damit haben wir alle. Und ein wenig mehr. So gut sie das unter dem Einfluss der Sonne und den Nachwirkungen ihrer Atemlosigkeit konnte, warf sie dem Elben ein herzliches Lächeln zu. War’s spannend, Hilfssheriff?
Fuck ey, wie konnte man nur so dumm sein und wegen einem scheiß Verbrecher so lange in einem brennenden Gebäude rumrennen? Das war einfach nur lebensmüde. Hatte diese Frau überhaupt keinen Lebenserhaltungstrieb?! Kurz nachdem ihre Antwort aus dem Schuppen drang kam sie auch schon in Sicht - mehr oder weniger. In dem ganzen Rauch konnte man kaum erkennen, wie sich die verrußte Ritterin mit dem (vermutlich) ohnmächtigen Jules abrackerte. Das konnte ja keiner mitansehen. Mit einem tiefen Seufzen duckte sich der Rosahaarige und marschierte ihr entgegen. Natürlich half er ihr nicht, weil er ihr helfen wollte. Sein Auftrag war noch nicht zuende also war es noch seine Pflicht, Gina zu unterstützen und den Kerl da rauszuholen. Er packte sie an der Hand und den Kerl am Arm und zerrte sie die letzten paar Meter hinaus. Der Rauch tat seinen sowieso schon geschwächten Lungen alles andere als gut, doch lang befand er sich zum Glück nicht in dem Schuppen. "Wie wär's demnächst mal mit ein bisschen Krafttraining?" scherzte er und hockte sich neben die vollkommen fertige Ritterin ins Gras. Sein Blick war auf die Hütte gerichtet, die inzwischen beinahe komplett in Flammen stand. So ein Feuerchen war schon was hübsches. Es knisterte und knackte, irgendwann brach sogar ein gesamter Dachbalken ein. Außer um zu verhindern, dass sich der Brand ausbreitete würde es sich definitiv nicht mehr lohnen, hier zu löschen. "Finde ich auch." erwiderte er mit einem breiten Grinsen auf den Lippen. Bisher hatte sich noch keiner der acht Kerle wieder geregt und so würde es auch bleiben bis die Verstärkung eintraf. Mit einer Hand unter ihrem Arm half er der Vampirin beim Aufsetzen, ehe er fortfuhr: "Kann man von dir aber nicht behaupten. Das war absolut dumm und unnötig." Kopfschüttelnd betrachtete er die junge Frau wie sie noch immer schwer schnaufend dahockte, die Klamotten völlig ruiniert. Das alles nur wegen irgendeinem dahergelaufenen Idioten. Wieso? Er konnte es beim besten Willen nicht verstehen und wenn er ehrlich war wollte er es auch nicht. Trotzdem überkam ihn das Verlangen, ihr seinen Umhang anzubieten. Wie dumm. War doch ihre eigene Schuld. Aber es würde sicherlich Eindruck schinden ... und Elion wäre nicht Elion wenn er eine Chance, Pluspunkte zu sammeln, einfach verstreichen ließ. Er öffnete die kleine, silberne Schnalle vor seiner Brust und schmiss den roten Stoff daraufhin seiner Kollegin über die Schultern. "Is' ja sonst peinlich mit dir rumzurennen, so wie du aussiehst." kommentierte er trocken "Wenn ich den nicht zurückkriege wirst du es nicht überleben." Es gab tatsächlich nur wenige Dinge, an denen der Morsatra mehr hing als an seinem Umhang. Er hatte ihn schon in manch einer eisigkalten Nacht warm und sicher gehalten. Auch wenn es nicht mehr als ein Kleidungsstück war, er hing an dem Ding wie an einem guten Freund. Dementsprechend fühlte er sich fast schon ein wenig nackt, so ganz ohne. "Immer noch schade, dass wir keinen Bonus für jeden Extrakopf kriegen." Das hätte sicherlich eine ordentliche Summe gegeben. Aber auch so ließ sich eine ganze Weile gut von dem Ertrag leben. "War ganz lustig. Auf das Ende hätte ich aber verzichten können." Gepaart mit einem Zwinkern erwiderte er ihr Lächeln. Dabei spielte er nicht nur auf ihre lebensmüde Aktion an, sondern auch auf seine eigene Dummheit. Das Stechen und Ziehen seiner Brandwunden schlich sich immer mehr in sein Bewusstsein, auch wenn er es noch gut ausblenden konnte. Schließlich kamen endlich die Kollegen der du Bellay und sammelten all das zwielichte Gesindel ein, das so herumlag. Brav hielt der Explosionsmagier sich im Hintergrund, denn bei den Rune Knights wollte er nur bedingt auffallen. In den vergangenen Jahren war er doch hin und wieder aufgrund kleinerer Delikte aufgefallen und hatte dementsprechend keine Lust, von einem der Kerle wiedererkannt zu werden. Schließlich hatte er sich immer erfolgreich vor seinen Strafen gedrückt oder war einer Festnahme gerade so entschlüpft. Es verlief jedoch alles vollkommen reibungslos und alle Neune wurden der Reihenach in Handschellen abgeführt. "Man sieht sich dann später. Du weißt ja wo." waren schließlich die letzten Worte, die er an Gina duBellay richtete. Er brauchte jetzt definitiv 'ne ordentliche Dusche (und sie erst recht).
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