Ortsname: Altstadt Art: Stadtviertel Spezielles: --- Beschreibung: Die historische Altstadt Oak Towns besteht aus den Gebäuden, die als erstes nach der Burg errichtet wurden. Meist etwas windschief stehen sie eng beieinander und erzeugen eine düstere Stimmung, die zur gewalttätigen Vergangenheit der Stadt passt. Die Straßen hier in der Gegend sind allgemein sehr schmal, sodass keinerlei Fahrzeuge benutzt werden können, dementsprechend richten sich die Geschäfte nicht an Großkunden, sondern die Laufkundschaft, die das historische Flair dieses Ortes einfangen wollen. Manche dieser Läden arbeiten sogar noch auf historische Weise und dienen eher als Museum, denn als Geschäft.
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Rin Blood Hound
Anmeldedatum : 26.12.20 Anzahl der Beiträge : 819 Alter : 21 Ort : Aloe
Die junge Canine zögerte nicht, Temujin einen scharfen Blick zuzuwerfen als dieser Anstalten machte, Alita zu provozieren. "Bitte, Temu. Es ist doch völlig egal, welche Gilde sich diesem Auftrag nun annimmt. Ich weiß nicht, woher du diese Worte nimmst..." Sie atmete tief durch. "Aber könntest du die bitte vorerst für dich behalten? Vorurteile haben hier nichts zu suchen. Wir sollen ein Team bilden und so funktioniert das nicht." Es fühlte sich falsch an, einen Kollegen so zu ermahnen, doch auf keinen Fall wollte sie, dass der Auftrag bereits scheiterte bevor er begann weil sich zwei der drei Teammitglieder zofften. Einmal mehr merkte die Hündin, dass sie einfach keine Anführerin war. Sie selbst war zwar von Natur aus äußerst friedfertig, aber sie tat sich schwer dabei, diesen Frieden auch von Anderen einzufordern. Sie konnte einfach nur hoffen, dass ihre Ansage ausgereicht hatte. "Genau, ich habe die feine Nase von meinen tierischen Verwandten geerbt. Allerdings ist nicht alles daran gut, also ärgere dich nicht zu sehr." Eine Vielzahl an ausgeprägten Dürften konnte schnell überwältigend werden. Auch lenkte es schnell ab. Die Akten ware schnell überflogen und auch die Getränke ausgetrunken. "Ich hoffe, dass wir bei unserem Ausflug ins Gefängnis einige Anhaltspunkte finden, wo sich die zwei aufhalten könnten." Ansonsten blieb ihnen nichts anderes übrig, als auf gut Glück zu suchen. Dass sie die Duftspur der Entflohenen nachverfolgen konnte, bezweifelte sie. Vorerst war sie jedoch einfach nur froh, dass ihre Idee anklang fand und es keinen Widerspruch gab. Selbst die Rune Knight stimmte - wenn auch wortlos - zu. Als schließlich alles bezahlt war, ging es wieder hinaus in die engen Straßen der Altstadt. "Es sollte bei Fuß keine zehn Minuten dauern, bis wir da sind." antwortete Rin während sie sich die Kapuze über den Kopf. Nasse Ohrspitzen konnte sie nicht leiden. Es regnete zwar nicht, doch der feine Schnee würde spätestens durch ihre Körperwärme schmelzen und in ihr Fell sickern. Nachdem sie einige Minuten wortlos gelaufen waren, brach die Inuyama die Stille und griff das Thema, das der Atkiray zuvor kurz angerissen hatte, auf: "Du kannst also Naturgeister beschwören und bist ein Gestaltwandler, richtig?" Sie wollte sichergehen, dass sie die Fähigkeiten ihrer Kollegen nicht falsch verstanden hatte. "Ich glaube du hast noch gar nicht gesagt, was genau du kannst, Alita?" Sie gab sich wirklich größte Mühe, die stille Ritterin ebenfalls mit in Gespräche einzubeziehen, auch wenn diese es ihr nicht gerade einfach machte. "Ich selbst kann euch mit Heilmagie und..." Sie zögerte. Noch immer hielt sich ihre Begeisterung für ihre allererste Magieart in Grenzen. Sie hatte nie vorgehabt, solch düstere Zauber zu wirken, vermutete jedoch, dass ihre Vergangenheit irgendwie dazu geführt hatte, dass ausgerechnet diese Fähigkeit in ihr erwacht war. "Blutmagie zur Seite stehen. Und ein wenig Schwertkampf kann ich auch." Aber es war nunmal ein Teil von ihr, genauso wie ihr Schwanz oder ihre Ohren. Es gab nichts, wofür man sich schämen musste, richtig? Schließlich stand das Trio vor den gewaltigen Mauern des Gefängnisses. Alleine der dicke, massive Stein, aus dem sie geschaffen waren, erweckte ein gewisses Gefühl der Unüberwindbarkeit. Vor dem Tor wurden sie direkt von zwei Wachen begrüßt. Rin schluckte. Jetzt bloß nichts Falsches sagen. Sie zog ihre Schultern zurück und hob das Kinn um selbstbewusster zu wirken. "Hallo, äh, guten Tag. wir sind die Magier, die sich um das Zurückbringen der zwei Entflohenen kümmern." Mehr war auch gar nicht nötig. Mit einem knappen Nicken gaben sie irgendjemandem im Inneren ein Signal, welches dazu führte, dass der Eingang geöffnet wurde. "Eintreten. Sie werden erwartet." Der strenge Ton war ein wenig überraschend, doch sie ließ sich nicht abhalten und folgte dem Befehl. Kaum hatten sie alle die Schwelle überschritten, wurde das Tor auch schon wieder heruntergelassen. Sicherheit schien hier wirklich großgeschrieben zu werden. Wie hatten es die Flüchtigen bloß geschafft, hier herauszukommen? Der Hundedame blieb nicht viel mehr als ein flüchtiger Blick in alle Richtungen, ehe auch schon ein weiterer Herr auf sie zuschritt. Er wirkte jung und kräftig gebaut, seine Haare waren kurz und schwarz. "Grüßt euch! Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie froh wir sind, euch dazuhaben." Ein kleiner Stein fiel ihr vom Herzen. Der wirkte schon deutlich lockerer. "Lasst mich raten, ihr wollt euch die Zelle ansehen?" Sie nickte. "Genau." - "Dann kommt mal mit. Wir wollen keine Zeit verlieren." Mit einem lässigen Winken machte der Schwarzhaarige auf seinem Absatz kehrt und führte das Trio durch mehrere, schwere Türen mit mindestens genauso schweren Schlössern und durch sämtliche düstere Korridore, ehe sie an einer kleinen Zelle ankamen. Der Eingang war vergittert, doch der Rest der Wände war - mit Ausnahme eines kleinen Fensters - aus dicker Mauer. Natürlich fiel es sofort auf, dass die Gitterstäbe des Fensters verbogen waren. Und das, obwohl sie aus dickem Stahl bestanden! Doch die Frage bestand nicht darin, wie die Verbrecher hier herausgekommen waren, sondern warum und wohin sie wollten. "Schaut euch ruhig um. Wir haben bisher nichts verändert, es ist alles genau so, wie wir es vorgefunden haben." Erneut nickte Rin. "Vielen Dank Herr..." Oweh, sie hatte keine Ahnung, wie der Mann hieß. Wie peinlich. "Direktor. Es nennt mich jeder hier einfach Herr Direktor." Er lächelte warm. "Sobald ihr fertig seid könnt ihr eine der Wachen ansprechen, die hier patrouillieren. Sie werden euch wieder herausführen. Viel Glück. Wir zählen auf euch." So sweit so gut. Er drückte der Ranghöchsten noch einen kleinen Schlüssel in die Hand, ehe er flotten Schrittes wieder verschwand. Für die Zelle? Natürlich. Mit einem Klick passte er perfekt ins Schloss, welches kurz danach auch schon aufsprang. Damit hatten die Magier absolute Freiheit. Wo sollten sie anfangen? Bevor die Canine jedoch einen Plan über ihr Vorgehen vorschlagen konnte, stieg ihr etwas in die Nase. Mit leicht geöffnetem Mund prüfte sie die Luft genauer. "Es riecht verbrannt." stellte sie fest. Aber woher kam der Geruch? Auf den ersten Blick fiel ihr nichts auf, was den unverwechselbaren Geruch verursachte. Dann mussten sie wohl etwas stöbern! Hoffentlich nahmen es ihnen die Entflohenen nicht übel, wenn sie etwas in ihrem hinterlassenen Eigentum wühlten!
Interesse und Neugierde kamen in der jungen Kevuem auf, als sie die Situation betrachtete und die Worte ihrer Mitstreiter hörte. Es würde sicherlich ein ziemlich interessanter Auftrag werden. Auch wenn sie zunächst nicht damit gerechnet hatte. Vielleicht lag es auch daran, dass sie von zwei Fellnasen begleitet wurde und somit ziemlich aus der Reihe tanzte. Man konnte Alita nur im Entferntesten als Tier betrachten, hatte sie Jahre bei einem Drachen verbracht und seine eher animalische Magie erlernt. Aber sonst hatte sie wenig Kontakt zu Tiermenschen und ähnlichem gehabt. Wenn man eben von dem Drachen, aber auch von der Tatsache absah, dass sie jahrelang in einem Labor gelebt hatte, weit davon entfernt tierische Vorfahren oder viele Bekanntschaften in die Richtung zu haben. Möglicherweise hatten weder die Labore noch Orwynn ihr diese natürliche Neugierde austreiben können, welche wie ein Urgespenst im Kern der meisten Lebewesen war. Aufmerksam beobachtete sie also was ihre Mitstreiter taten und von sich gaben. Vor allem der einzige Mann in ihrer Runde weckte ihr Interesse. Aber nicht wirklich im positiven Sinne. Denn der Gute war so ziemlich im Begriff es sich mit der Kevuem schlagartig zu vertun. Zu dem Fall meinte er, dass die Wärter wohl nicht genug aufgepasst haben und wandte sich nach einem kurzen Kopfschütteln an Alita, meinte etwas von wegen, dass es nichts gegen sie sei, aber er sich frage wo die "ach so tollen" Rune Knights seien und ob sie sich nicht lieber um die beiden kümmern sollten, anstelle kleine Taschendiebe zu ärgern, weil die ja ach so schlimm seien. Alita, welche zuvor ruhig mit ihren Fingerspitzen auf den Tisch getippt hatte verharrte augenblicklich in dieser Bewegung, fuhr den Kopf zu ihm herum, fixierte ihn mit ihrem kristallblauen Blick und hob eine Augenbraue. Er lehnte sich ziemlich weit aus dem Fenster, dafür dass er einer Rune Knight gegenüber saß, welche sich um den Fall kümmern wollte, also ganz entgegen seiner Behauptung. Sie wollte gerade etwas sagen, als ihr die Canine zuvor kam. Sie wies ihn darauf hin, dass es völlig egal sei, welche Gilde den Auftrag annahm und sie nicht ganz nachvollziehen konnte, woher seine Vorurteile kamen, aber das diese völlig unangemessen waren und es ihre Teamarbeit behinderte. Nun hob die Kevuem überrascht auch die zweite Augenbraue und hatte einen ebenso dreinblickenden Blick im Gesicht. Sie legte den Kopf ein wenig schief und musterte Rin. "Es nett von dir, dass du dich so für diesen Auftrag einsetzt. Allerdings kann ich für mich selbst sprechen.", sagte sie zunächst etwas kühl, versuchte aber mit ihrem Blick der Canine weiß zu machen, dass sie es wirklich nett fand und es keineswegs als Maßregelung gemeint war - sie war nur kein sonderlicher Fan davon, wenn andere für sie sprachen. Rin konnte es nicht wissen, aber bei Orwynn war Alitas Meinung nicht sonderlich viel wert, weshalb sie sehr erpicht darauf war, diese zu äußern, wenn sie nicht gerade bei ihm war. Sie lächelte die Canine an und wandte ihren Blick zu Temujin. Ein Schmunzeln zeichnete sich auf ihrem Gesicht ab, während sie Temujin so vor sich musterte. "Aber Rin hat recht. Es ist egal, welche Gilde den Auftrag annimmt, hauptsache diese Verbrecher werden wieder gefasst und ihrer gerechten Strafe unterzogen. Des Weiteren bin ich im Namen von den Runenrittern hier, also kümmern sie sich gerade jetzt in diesem Moment darum.", sagte sie zunächst mit ruhiger, lockerer Stimme, welche zum Ende hin immer ernster wurde. Ihr war es egal, welche Erfahrungen der Skinwalker mit ihren Kollegen gemacht habe, aber sie würde sich ein respektloses Verhalten nicht gefallen lassen. Immerhin hatte sie auch kein schlechtes Wort über ihn verlauten lassen. Anschließend wandte sie den Blick wieder von ihm ab und sah zu Rin, als wäre nichts gewesen und lauschte wieder ohne große Einwände zu haben, wie die beiden Tiermenschen sich über ihre tierischen Fertigkeiten austauschten. Danach erkundigte sich Temujin, ob es bereits Anhaltspunkte zu einem potentiellen Versteck gab, was Rin verneinte. Die Canine äußerte, dass sie hoffte, welche innerhalb der ehemaligen Zellen der Mörder zu finden. Als alles geklärt war und Temujin sein Getränk verzehrt hatte verließ die Truppe das Café und trat wieder auf die engen Gassen der Stadt. Rin erklärte, dass es nur wenige Minuten dauern würde bis sie das Gefängnis erreichen würden und versuchte die Zeit mit ein wenig weiterem "Smalltalk" zu überbrücken. Hierbei erkundigte er sich bei ihrem Lockvogel, wie genau seine Magie funktionierte und ähnliches. Danach wandte sie sich erneut an Alita, wie zuvor auch und fragte, was sie genau konnte. Sie spürte, wie die Kleine versuchte sie ins Gespräch einzubinden, aber diese war sichtlich zufrieden damit nicht allzu sehr ins Gespräch eingebunden zu sein. "Ich bin.... Elementarmagierin.", sagte sie kurz angebunden und es konnte womöglich deutlich werden, dass sie nicht allzu sehr in der Laune war über ihre Magie oder generell zu sprechen. So oder so, war das Thema Magie nur eines über welches sie eher ungern beim ersten Treffen sprach. Man musste ja nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen und sie fühlte sich nicht wohl dabei, allen direkt alles zu erzählen. Zumal ihre Magie sehr eng mit ihrer Kindheit verbunden war - sowieso ein sehr schwieriges Thema bei ihr. Sie lauschte wie Rin davon erzählte, dass sie einerseits die Heilmagie aber auch die Blutmagie beherrschte. Alita war ein wenig überrascht, hatte sie das fröhliche und freundliche Geschöpf nicht gerade so eingeschätzt gehabt, dass es eine so brutale Magie beherrschte. Sie wusste nicht viel über sie, aber alleine der Name zeigte schon, dass es eine recht gefährliche und barbarische Magie sein musste. Jedoch kommentierte sie dies nicht, hatte sie das Gefühl, dass es der Canine alles andere als leicht gefallen war von dieser Magie zu erzählen beziehungsweise sie überhaupt zu erwähnen. Bald schon hatten sie das gigantische Tor des Gefängisses erreicht, welches von zwei muskelbepackten Wachen bewacht wurde. Rin meldete sie an und kurze Zeit darauf war auch schon ein stattlicher junger Mann zu ihnen gekommen und begrüßte sie. Er erkundigte sich, ob sie sich die Zelle der Entflohenen ansehen wollten, was Rin wiederrum bestätigte. Alita folgte der Canine wortlos, beteiligte sich nicht am Gespräch und ließ sie Mal machen. Kurze Zeit später hatten sie eine Zelle mit verbogenen Gitterstäben erreicht, welches generell sehr verwüstet und verbrannt wirkte. Die haben's da drinnen ja knallen lassen..., dachte die Kevuem sich, als sie ihren Blick über die verbrannten Steine und durch das Chaos wandern ließ. Der Geruch nahm sie direkt ein, als Rin die Zellentür geöffnet hatte und für einen Blick wedelte sich die Slayerin ein wenig Luft zu, stach der Geruch doch ziemlich in ihrer magiebedingt empfindlichen Nase. Für Rin musste es sogar noch schlimmer sein, war sie mit dieser Nase auf die Welt gekommen und natürlichen Ursprungs. Alita trat nach der Jüngeren in die Zelle und begann diese genaustens zu inspizieren. Wie erwartet, war auch im Inneren der Zelle viel verkohlt, verbrannt und wirkte ziemlich zerstreut. An einer Stelle, wo sich ein etwas größerer Haufen befand hockte sich die Kevuem hin und grub mit ihren Fingern durch den Rußhaufen. Vielleicht ist hier ja.... Im nächsten Augenblick hatte sie auch schon etwas ertasten können. Es war einerseits rau, aber auch glatt. Alita runzelte die Stirn und nahm noch die zweite Hand dazu und fischte das heraus, was sie gefunden hatte. Es war ein altes Foto von zwei etwas älteren Herrschaften, welche in einem hellbeleuchteten Raum tanzten. Man konnte direkt die enge Vertrautheit der beiden erkennen und somit war es für Alita recht schnell klar, dass es sich um ein altes Ehepaar handeln musste. "Ich hab was.", sagte sie, richtete sich wieder auf und ging mit dem Bild zu den anderen beiden. "Es ist ein altes Foto...", meinte sie und reichte es Rin. Kurz wartete sie ab, ehe sie einen Gedanken äußerte, der ihr ziemlich direkt gekommen war. "Denkt ihr das sind Verwandte von den Geflüchteten oder ihre nächsten Opfer?"
In der Zelle angekommen schaute Temujin sich in Ruhe um, es roch ein wenig verbrannt, die Zelle selber sah so aus, als wäre hier eine Bombe hochgegangen, was die beiden Verbrecher wohl in der kleinen Zelle taten? Was für Magie konnten sie wohl, oder bastelten sie heimlich einen Sprengsatz? Wer wusste das schon, aber gut, dazu waren die drei Magier ja da, sie sollten herausfinden, was geschehen war und vor allem sollten sie die beiden ausgerissenen Knastbrüder wieder einfangen, sie wieder sicher zurück bringen, so das sie draußen keine Gefahr für die Menschheit waren. Aber wenn Temujin sich die Zelle so anschaute, die vollkommen verbogenen Gitterstäbe, da musste er fast lachen, wie wollte man jemanden festhalten, der so etwas anrichten konnte? Er selber wüsste nicht wie das gehen sollte, aber es war ja auch nicht seine Sache, sich darum zu kümmern, nein das musste der Knast erledigen, der Knast der ihn wohl genauso wenig festhalten würde, denn selbst wenn man ihn einsperren würde, so würde er sich mit seiner natürlichen Fähigkeit der Skinwalker, der volkseigenen Gestaltwandelmagie einfach aus dem Staub machen, als kleine Ratte oder Maus. Leicht schüttelte er seinen Kopf, zu sehr war er in seinen Gedanken versunken, zu sehr stellte er sich vor, wie es wohl wäre, wenn die Blauen ihn wirklich mal erwischen würden und ihn einsperren würden, eigentlich wollte er sich das nicht vorstellen und vor allem wollte er sich lieber auf die Quest konzentrieren. „Ob einer von den beiden Knastbrüdern wohl die Explosionsmagie beherrscht? Die Gitterstäbe sind aufgesprengt. Ich kann mir nicht vorstellen, das die beiden es geschafft haben, hier drinnen eine Bombe zu bauen.“ - Ruhig war seine Tonlage, er fing an sich ein wenig weiter umzusehen, überall könnten Hinweise sein, die Spuren am Fenster und den Gitterstäben war ja nur eine. Kurz schüttelte Temujin sich, verwandelte sich dann in eine kleine, schwarze Katze, die doch keine wirkliche Katze zu sein schien, den Schweif eines Drachens hatte sie, mit einer gespaltenen Spitze, über ihren Rücken zog sich ein goldener Schuppenkamm und die Ohren, die waren blau, ebenso wie die Pfotenballen der Katze, der Skinwalker nahm seine persönliche Form an, Catmujin taufte er sie. „So kann ich mich viel besser umsehen, ich passe besser unters Bett und kann mich in kleinere Spalten drücken.“ - Noch immer die Stimme des jungen Mannes, sie änderte sich in dieser Form nicht. „Um Fragen vorweg zu gehen, nein das ich nichts, was jeder meines Volkes kann, das hier kann nur ich und es war eigentlich auch ein Unfall, weil ich beim Verwandeln mal einen Fehler gemacht habe, ich wurde abgelenkt beim üben und so ist dieser Zauber entstanden.“ Er laberte ein wenig, krabbelte dann unters Bett, staubig war es da, aber nichts zu sehen, keine Hinweise. Langsam krabbelte er wieder hervor und schüttelte sich einmal kräftig, nieste dann auf die typische Katzenart. „Sie hätten echt mal putzen können, die Ferkel…“ Noch einmal schüttelte er sich, machte sich dann auf dem weg zum nächsten Ort, an dem was versteckt sein könnte, hinter dem WC, unter dem Rohr, es roch nicht nur unangenehm dort, sondern auch noch ziemlich verbrannt, war hier etwas? Die ganze Zelle roch ja nach verbranntem, aber hier, in der Nähe des WCs war es richtig schlimm, hinter dem Rohr versteckt lag ein Zettel, halb verbrannt und kaum noch lesbar. „Ich glaube ich habe etwas gefunden. Hier liegt ein Zettelchen. Der ist ein wenig verbrannt, als wollte man ihm verschwinden lassen. Man kann nicht viel Lesen, irgendetwas mit Crys und dann Town. Crystalline Town vielleicht?“ Mit dem Zettel im Maul machte er sich auf den Weg zu den beiden Damen, Alita hatte wohl auch etwas gefunden, so nutzlos war die Blaue dann wohl doch nicht. „Schau mal Rin, das ist der Zettel.“ Mit den großen, blauen Augen schaute die Katze nach oben, Temujin könnte sich zwar zurück verwandeln, er wollte es aber noch nicht, vielleicht wurde seine geringe Körpergröße als Katze noch gebraucht. „Tut mir leid wegen vorhin, ich wollte doch nicht so angehen, Alita.“ - Mit der Entschuldigung kam er zwar etwas spät, aber erst einmal wollte er sich um die Quest kümmern.
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Verwendete Zauber:
Transform - Catmujin TYP: Elementarlose Magie ELEMENT: - KLASSE: II ART: Support MANAVERBRAUCH: 40 pro Verwandlung MAX. REICHWEITE: Selbst SPEZIELLES: Volkszauber der Skinwalker | Persönlicher Zauber von Temujin VORAUSSETZUNGEN: Geschicklichkeit Level 4, Manaregeneration Level 3, Copy: Small Animal Body BESCHREIBUNG: Im Grunde genommen war dieser Zauber der Zauber 'Copy: Small Animal Body' - doch durch einen Fehler hatte der junge Mann sich nicht ganz verwandelt, auch wenn er eine Katze war, so hatte er noch einen langen Schuppenschwanz mit den zwei Spitzen und seine Ohren waren auch noch blau, ebenso hat er den goldenen Schuppenkamm auf dem Rücken, halt keine richtige Katze, jedoch hat Temujin diese Form so sehr gefallen, das er sie einfach zu seinem eigenen Zauber machte. In dieser Form ist Temujin etwas so groß wie eine normale Katze, also ca. 50cm lang und wiegt ca. 2,5kg, er kann normal Sprechen, hat aber auch die Fähigkeiten mit Katzen zu reden. Temujin nutzt diese Form gerne, um heimlich Menschen zu folgen, jedoch fällt schnell auf, das er keine normale Katze ist. Temujin brnötig zur Verwandlung eine echte Katze oder das Bild einer Katze.
Beherschung:
Geschicklichkeit Level 8: Temujin kann sich auch ohne eine Katze oder das Bild einer Katze in diese Form verwandeln.
Es waren keine großen Worte nötig, ehe Temujin und Alita begannen, die Zelle auf den Kopf zu stellen. Überrascht beobachtete die Canine, wie ersterer sich mithilfe seiner Magie in ein Katzenwesen verwandelte und selbst die kleinsten, für den Menschen unzugänglichsten Ecken durchstöberte. Während die zwei also mit Suchen beschäftigt waren, kümmerte sich die Hundedame darum, eine Spur der Entflohenen zu finden. Der ekelhafte Geruch von Ruß und Asche machte dies alles andere als einfach und angenehm, sie musste mehrfach innehalten um zu verhindern, dass ihr übel wurde. An den Kopfkissen der Ausbüchser wurde sie schließlich fündig - nicht überraschend eigentlich, schließlich verbrachten sie sicherlich einige Zeit mit diesen. Tief schob sie ihr Näschen in die weichen Daunen und bemühte sich, sich den Duft möglichst genau einzuprägen. Für Aussenstehende mochte das vielleicht ein wenig verrückt aussehen, doch wenn man ihre Öhrchen und den Schweif beachtete, machte es doch Sinn. Als Alita verkündete, etwas gefunden zu haben, fuhr sie schließlich herum. "Ein Foto? Zeig mal!" Vorsichtig nahm sie das Bild entgegen. Die Ränder waren bereits ein wenig ausgefranst und es wirkte irgendwie ein wenig vergilbt - aber vielleicht lag das auch nur an den Lichtverhältnissen, mit denen es damals augenommen wurde. Ihre Äuglein wanderten aufmerksam über das alte Paar, welches in einem kleinen Raum zu tanzen schien. Ein kleines Lächeln huschte über ihr Gesicht, es war wirklich ein hübsches Foto. Man konnte die Liebe des Paars zueinander regelrecht spüren. Ob sie auch irgendwann einmal sojemanden haben würde? Von ganz alleine wanderten ihre Gedanken zu einer ganz gewissen Person, sie schüttelte diese jedoch sofort ab und holte sich damit auch zurück in die Realität. "Vielleicht auch beides? Es scheint nicht mehr das Neueste zu sein, vielleicht hat er es schon ein Weilchen mit sich herumgetragen?" Es war schwer vorstellbar, dass jemand ein Bild seiner zukünftigen Opfer bei sich behielt, wenn er sie doch überhaupt nicht kannte. Beinahe zeitgleich hatte sich auch der Gestaltenwandler mit Neuigkeiten zu Wort gemeldet. Auch er hatte etwas gefunden? Man, sie hatten ja echt Glück! Sie kniete sich hinab zu dem Katerchen und strich ihm ganz instinktiv über das Köpfchen, ehe sie seinen Zettel mit dem Foto von Alita austauschte. So konnte auch er sehen, worüber die Frauen spekuliert hatten. Daraufhin richtete sie sich wieder auf und ermöglichte der Schwarzhaarigen das Selbe, was sie auch der Katze ermöglicht hatte. Als Zettel konnte man das Ding kaum noch beschreiben, es war eher ein Fetzen, der offensichtlich schnell hatte vernichtet werden sollen. Die Flammen, die große Löcher in das Papier gefressen hatten, waren aber anscheinend nicht weit genug gekommen. Einige schnorkelige Buchstaben hatten es überlebt. "Ja, sieht wirklich nach Crys und Town aus." stimmte sie zu, nachdem sie einige Momente lang mit zusammengekniffenen Augen darauf gestarrt hatte. "Könnte aber auch Tann oder so heißen." Aber was war ein Tann? Sie kannte höchstens Tanne, aber da war definitiv kein 'e' hintendran. Ihr warmer, blauer Blick wanderte hoch zu ihrer Kollegin. Mit dem Nachfragen hielt sie sich dieses mal etwas zurück, noch einmal wollte sie ihr nicht auf den Fuß treten. Rin musste zugeben, dass sie sich etwas schwer mit Alita tat - sie konnte sie und ihre Grenzen und Wünsche einfach nicht richtig einschätzen. Sie war so still und gab so wenig über sich Preis, auch ihre Körperhaltung schien irgendwie zurückhaltend zu sein. Doch das hielt sie noch lange nicht davon ab, weiter zu versuchen, eine Bindung aufzubauen! Vielleicht konnte sie die harte Schale doch irgendwie knacken? Auch Temu kam der Teambildung nun endlich ein wenig entgegen und entschuldigte sich doch tatsächlich für sein Benehmen im Café! Man konnte an der tänzelnden Schwanzspitze der Canine gut erkennen, dass sie erleichtert über diese Entwicklung war, es war schließlich immer besser spät als nie! Doch natürlich lag es nicht an ihr, die Entschuldigung anzunehmen, das war vollkommen der Rune Knight überlassen. So trat die Weißhaarige unauffällig einen Schritt zurück und betrachtete noch einmal genauer die zwei Papiere, die sie gefunden hatten. Falls es Aussprechungs-Bedarf zwischen den zweien gab, dann war jetzt der Zeitpunkt. Noch einmal würde die Inuyama auch nicht versuchen, sich einzumischen, ganz wie gewünscht. Nachdem nun (hoffentlich) alle Konflikte beseitigt waren, konnte sich das Team endlich wieder auf ihren eigentlichen Auftrag konzentrieren. "Also wir haben einen Ort, aber auch zwei Personen, von denen es wahrscheinlich ist, dass die Entflohenen dort auftauchen werden." grübelte sie laut. "Ich habe auch gut ihre Spur aufnehmen können. Aber ob ich sie durch die Menschenmengen in Oak Town verfolgen kann, weiß ich nicht." Entschuldigend legte sie die Ohren zurück. Sie war gut im Spuren verfolgen - keine Zweifel - aber sobald sich diese immer wieder und teils sogar mehrfach überkreuzten, sich vermischten und veränderten, wurde es für sie äußerst schwer. Auch ihre Hundenase fand irgendwo eine Grenze. Schlussendlich war eins mehr als klar: Sie mussten sich für eine Spur entscheiden. Natürlich konnten sie im Nachhinein auch noch die nächste Verfolgen, doch das würde eventuell wertvolle Zeit kosten. Sollten sie herumfragen und rausfinden, wer dieses Ehepaar war oder sollten sie sich direkt auf den Weg nach Crystalline machen? Oder vielleicht erst einmal versuchen, ihre Geruchsspur so lange wie möglich zu verfolgen? Rin wusste, dass sie als Ranghöchste das letzte Wort besaß, doch mal ganz abgesehen davon, dass sie die richtige Antwort schlichtweg nicht wusste, wollte sie auch nichts über den Kopf ihrer Kollegen hinwegentscheiden. "Was meint ihr, wo sollen wir anfangen?"
So allmählich nahm die Quest Fahrt auf. Sie hatten ihr Gespräch in dem Café beendet und waren den kurzen Weg zu dem Gefängnis gegangen. Es würde zwar noch dauern, bis die eigentliche Action kommen würde, aber zumindest gingen sie die Quest allmählich richtig an. Die Canine hatte einen guten Einfall gehabt und ihre Gefährten mit zu der Zelle der ausgebrochenen Gefangenen genommen. Sicherlich würden sie etwas finden. Es konnte zwar auch sein, dass die Gefangenen sehr sorgsam gewesen waren, aber man konnte zumindest hoffen, dass sie etwas übersehen hatten womit das Team dann arbeiten könne um sie ausfindig zu machen. Wenig überraschend war es also, dass die Zelle der Entflohenen ziemlich chaotisch und mitgenommen aussah. Anhand der Verwüstung und Schäden ließ sich vermuten, dass zumindest einer der Magier im Themenbereich von Bomben, Granaten oder generell Explosionen bewandt war. Allerdings könnten die Hinterlassenschaften auch von Blitz oder Feuer stammen. Dies half zumindest und die Magier könnten sich zumindest ein wenig auf das einstellen was sie erwartete. Sie warteten nicht allzu lange, ehe sie die Zelle nach allem durchforsteten. Jeder auf seine Weise. Zunächst fragte er die beiden Frauen, ob sie glaubten das einer der Häftlinge die Explosionsmagie beherrschte, den Schäden der Zelle nach zu urteilen und das es eher unwahrscheinlich war, dass sie eine Bombe gebaut hatten. Alita zuckte mit den Schultern und ließ den Blick schweifen. "Kann sein... Aber du wärst sicherlich überrascht aus was man alles eine Bombe bauen kann.. Jemand der wirklich viel darüber weiß, kann nahezu alles dafür verwenden.", sagte sie nachdenklich und fuhr mit den langen Fingern über die verrußten Steinwände. "Es könnte sich bei einem von ihnen aber auch um einen Feuermagier oder Blitzmagier handeln...", äußerte sie ihre voherige Vermutung. Es war immer besser Ideen und Vermutungen mit den Leuten zu teilen, mit denen man arbeitete. Sie unterhielt sich zwar nicht gerne, aber wenn es dabei half die Quest vorran zu treiben oder ähnliches, würde sie ihren inneren Schweinehund wohl besiegen müssen und sich unterhalten. Jedoch würde sie es beim Nötigsten belassen und jetzt nicht ihre gesamte Lebensgeschichte einfach so preisgeben. Sie zerrieb den Ruß auf ihren Fingern zwischen jenen, drehte sich um und staunte nicht schlecht, als Temujin sich kurzerhand in eine kleine, niedliche Katze verwandelte. Er kommentierte seine Verwandlung damit, dass er so besser an manche Stellen ramkam und sich allgemein besser umsehen konnte. Er klärte aber auch darüber auf, dass nicht jeder Skinwalker dies könne und es eigentlich ein Unfall seinerseits war, den er dann in einen Zauber umgewandelt hatte, den er nun nutzen konnte. Langsam nickte sie, hockte sich vor einen der Staubhäufchen und kramte im diesem herum, bis sie das Bild gefunden hatte. Nachdenklich sah sie dieses an, musterte das alte Ehepaar, was eng umschlungen im strahlenden Licht, dass durch die Fenster hineinfiel tanzte. Schnell hatte sie ihren Kameraden über ihr Fundstück Bescheid gegeben und reichte es Rin, welche das Bild interessiert nahm und musterte. Auf ihre Frage hin meinte Rin, dass es möglicherweise beides war, aber kein allzu aktuelles Bild zu sein schien und vermutlich eine Art Erinnerungsstück war, welches einer der beiden Entflohenen länger mit sich herumgetragen hatte. Sie nickte langsam als Bestätigung. Temujin schien ebenfalls etwas gefunden zu haben, kam in seiner Katzenform zu den beiden Magierin zurück. Es war ein Zettel, der ein wenig verbrannt war und meinte, dass das darauf geschriebene für ihn nach Crys und Town aussah und er vermutete, dass es Crystalline Town bedeuten sollte. Rin nahm den Zettel entgegen und stimmte ihm zu. Während Rin sich mit den beiden Fundstücken beschäftigte nutzte der Skinwalker die Zeit und entschuldigte sich bei der Kevuem. Diese hatte mit verschränkten Armen neben Rin gestanden und richtete ihren Blick daraufhin langsam zu ihm, hob abwartend eine Augenbraue. Die Entschuldigung wirkte in ihren Augen eher halbherzig und normalerweise würde sie diese mit einem einfachen Schulterzucken abtun. Jedoch hatte sie bemerkt, wie Rin auf die Entschuldigung reagierte. Das Mädchen war wirklich sehr darum bemüht, die Stimmung ruhig und freundlich zu halten.... Sie seufzte innerlich, nickte dem kleinen Kater dann alleridngs zu. "Ich nehme die Entschuldigung an. Denk beim nächsten Mal einfach daran, dass nicht alle Rune Knights gleich sind, in Ordnung?", sagte sie und bemühte sich um eine freundliche Tonlage sowie ein Lächeln. Dabei beließ sie es allerdings auch, widmete sich wieder Rin, welche meinte, dass sie nun zwei Hinweise hatten, welche sie zu unterschiedlichen Orten führten. Sie erklärte, dass sie den Geruch der beiden aufgenommen habe, es aber schwer werden würde, ihn durch ganz Oak Town zu verfolgen. Verstehend nickte sie. Sie slebst besaß auch eine sehr ausgeprägte Nase und konnte somit, die "Probleme" der Canine ein wenig nachvollziehen. Sie fragte die beiden Magier, welcher Spur sie folgen wollten. Nachdenklich rieb sich die schwarz-blonde das Kinn und ließ den Blick durch die Zelle wandern. "Theoretisch könnten die beiden Hinweise auch zusammengehören... Wenn wir aber davon ausgehen, dass sie zu unterschiedlichen Orten führen ist das allerdings etwas anderes... Sollten wir dem Hinweis des Bildes nachgehen, müssten wir erst einmal herausfinden wer die dort abgebildeten Personen sind und wo sie leben. Außerdem ist das Bild, wie du bereits eräwhnt hast, vermutlich schon etwas älter... Es könnte auch gut sein, dass die abgebildeten Personen bereits verstorben sind und der Hinweis ins Leere führt.", fing sie an und sah abwechselnd die beiden anderen an. "Gehen wir dem Hinweis des Zettels nach, wissen wir zwar in welche Stadt wir müssen, aber Crystalline Town ist alles andere als klein... Da irgendwas ausfindig zu machen wird auch ziemlich schwer werden. Außerdem wäre es ziemlich dumm von den beiden, wenn sie den Ort in dem ihr Versteck, Ziel oder was auch immer ist, auf einen Zettel schreiben und hier liegen lassen...", fuhr sie fort und nahm Rin den Zettel ab, nachdem sie diese mit einem fragenden Blick angesehen hatte, der ihr deutete, dass sie diesen nehmen wollte. "Das wäre fast schon zu leicht... Wenn diese Verbrecher sowas wie Gefühle haben, wäre die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass sie zu jemanden gehen der ihnen etwas bedeutet. Oder einen Ort, den man mit etwas positiven verbindet...", meinte sie und spinkste auf das Bild. "Auch wenn das ebenfalls eine ziemlich schlechte Taktik wäre, wenn man nicht erwischt oder wieder eingefangen werden will.", ergänzte sie. Dann sah sie zu Temujin. "Was meinst du?", erkundigte sie sich bei ihm. Vielleicht bestärkte dies auch nochmal, dass sie ihm nicht böse war und sie Wert auf seine Meinung legte. Wobei das nur teils stimmte. Denn in einem gewissen Maße war es ihr auch egal und sie fragte nur Höflichkeitshalber. Aber Rin hatte recht. Sie müssten sich für etwas entscheiden und je nachdem, welche Wahl sie trafen, würden sie die Verbrecher schneller oder später in die Finger bekommen. Es war also von größter Wichtigkeit, dass sie die richtige Entscheidung trafen.
„Ich werde es mir merken, Alita. Tut mir wirklich Leid, ich wollte dich nicht mit den anderen in einen Topf werfen. Du hast mir ja wirklich noch nichts getan, demnach war ich unfair dir gegenüber.“ Ein wenig beschämt schaute der junge Skinwalker, der sich immer noch in seiner Katzenform befand auf den Boden, er wusste das er ab und zu vielleicht denken sollte, ehe er sprach und er lernte es ja gerade, doch ab und zu war er nun leider einmal so und das wusste er auch, immerhin brachte es ihn mehr als nur einmal in seinem Leben ziemlich in Schwierigkeiten, denn nicht jeder reagierte so wie die Rune Knight, viele gaben ihm dafür kräftig eine auf die Nase, eigentlich sollte er es besser wissen, er war ja immerhin nicht dumm, aber sein Leben als Straßenkind hat ihn in vielen Hinsichten halt ein ganz kleines wenig verdorben, er schlug schneller aus, als es nötig war, sein Mundwerk war schneller als es gut für ihn war und auch sein Mut der tat ihm selten gut, denn gerne legte er sich mit stärkeren an, er konnte sich kaum wehren und musste dann rennen. „Meinen ersten Eindruck hab ich bei euch versaut, aber ich gebe mir ab jetzt Mühe, mich nicht mehr so schlecht zu benehmen, das schadet ja nicht nur der Quest, wenn ich daran schuld bin, das wir eine schlechte Stimmung haben, sondern vielleicht auch noch unserer Gesundheit, wir passen ja nicht auf, wenn wir uns zanken, dann sind wir ein leichtes Ziel für unsere Ziele.“ Hoffentlich verstanden die beiden, was der junge Mann meinte, er wollte ja nicht, das den beiden etwas passierte, denn Temujin war sich bei einer Sache sicher, er konnte die beiden nicht schützen, wenn was geschehen sollte, demnach wollte das Katerchen es am liebsten verhindern, das überhaupt etwas schief gehen würde. „Das Bild ist ziemlich alt, nicht? Ebenso wie die Leute darauf. Vielleicht haben die beiden nichts mit unserer Sache zu tun, vielleicht hat einer unserer Flüchtigen das Bild als Erinnerung bei sich gehabt, es könnten ja die Eltern von einen der beiden sein.“ Kurz schüttelte der Kater sich und verwandelte sich dann wieder zurück, so gerne er doch in seiner Catmujin-Form war, so genau wusste er auch, das diese Form ihm im Moment nicht mehr helfen würde, er brauchte ja nirgends mehr hineinkriechen. „Und der Zettel, der war verbrannt und versteckt, aber irgendwie auch ziemlich auffällig, so als hätten die beiden ihn mit Absicht so angekokelt und dort hingelegt, als falsche Fährte oder so, so das wenn man sie sucht an den falschen Ort geführt wird.“ Kurz hielt Temujin inne, putze sich ein wenig den Ruß von seinen Kleidern, den er eingesammelt hatte, während er als Katze unterwegs war, so richtig ging er nicht weg, egal es war ja nicht schlimm.
„Wenn ich in so einer Situation wäre, dann täte ich, ehe ich mich aus dem Staub mache, so viele falsche Fährten legen wie es nur geht, hier ein altes Bild, da eine Notiz, die Explosion und so. Wer sagt es, dass das nicht alles nur eine riesige Lüge von den beiden ist. Das Gatter da oben zum Beispiel, das ist aufgesprengt worden, dadurch sind sie sicherlich geflohen, aber wer sagt das sie uns nur in den Glauben lassen wollen das es so ist? Vielleicht haben sie sich auch versteckt und das Chaos genutzt und sind wortwörtlich zur Vordertüre raus gegangen? Scheinen ja kluge Köpfe zu sein unsere Ziele, ich denke nicht das die wie die Axt im Walde handeln.“ Leicht seufzte er, wenn sie weiter so überlegten waren die beiden noch weiter weg und sie würden die Verbrecher gar nicht mehr finden können und das war nicht gut, die beiden waren ja nicht ganz ohne, immerhin schienen sie wirklich gefährlich gewesen zu sein, sie gehörten hinter Gitter und sollten nicht draußen unterwegs sein. „Was wäre wenn wir weder dem Zettel nachgehen und uns auch nicht auf die Suche nach den Ehepaar auf dem Bild machen? Rin, du hast doch eine super feine Nase, kannst du dem Geruch von den beiden über einen langen Weg folgen? Sie werden ja ihre Spuren versuchen zu verwischen, aber ihren Geruch, den werden sie ja nicht so einfach los, nicht? Sollte uns das nicht ins Ziel bringen, dann können wir ja immer noch nach Crystalline gehen, oder eben die Leute auf dem Bild suchen, auch wenn ich zweifle, das sie noch leben, so alt wie sie aussehen und das Bild ist.“ Ob das ging? Rin war zwar ein Canine, aber das hieß ja nicht, das sie wie ein Bluthund der Fährte eines Menschen folgen können muss, so wirklich kannte der Skinwalker sich ja nicht mir ihrem Volk aus, nur eben das sie ein Hundemensch war, mehr nicht. „Eine andere Idee, die ich noch hätte, wäre das wie die anderen Insassen fragen oder die Wachen hier. Wobei ich bei den ersteren daran zweifle, das sie uns etwas sagen werden, wegen Knast-Kodex uns so und bei den Wachen, wenn sie was wüssten, würden sie ja nicht uns brauchen, aber versuchen kann man es ja sicher, oder?“ Mehr war dem Skinwalker auch nicht eingefallen, Rin musste im Grunde entscheiden, die beiden anderen Magier konnten ja nur Vorschläge geben. „Und?“ Leicht wippte Temujin mit seinen Schweif hin und her und blickte abwechselnd zu den beiden Damen.
Die Schwanzspitze der Canine hatte inzwischen ihren Schwung verloren und stand stattdessen vollkommen still. Aufmerksam, mit aufgerichteten Ohren, lauschte sie den Theorien und Vermutungen ihrer Kollegen. Zumindest in einer Hinsicht schienen die Beiden sich einig: Es gab keine Garantie, dass das Pärchen auf dem Bild noch lebte. Dem konnte auch Rin nur zustimmen, doch ganz wollte sie das Bild nicht schleifen lassen. Schließlich musste es ja einen Grund haben, warum die Verbrecher es besaßen, oder nicht? Ob dieser Grund relevant war oder nicht, das würde sich noch zeigen. Zumindest für jetzt steckte sie das Foto jedoch in ihre Tasche. Sie würde es im Hinterkopf behalten, doch gerade schien es einfach weniger relevanz zu haben. "Ich glaube wir sollten nicht danach gehen, was für uns schlau oder dumm wäre. Es kann sein, dass George und Hayden ganz anders ticken als wir." Sie waren schließlich etwas, das das Trio nicht war: Verbrecher (zumindest hoffte Rin das). "Wer weiß, wie man sich fühlt, wenn man über Jahre hier eingesperrt war? Vielleicht sehnt man sich dann danach, endlich mal wieder seine Heimat oder Familie zu sehen." Sie schloss die Augen und dachte weiter nach. Wüssten sie, ob die Flüchtigen rational oder emotional dachten, dann wäre die Entscheidung deutlich leichter. Wären sie emotionale Menschen, dann würde einer dieser Hinweise definitiv zum Ziel führen. Waren sie jedoch rational, dann würde Temujin wohl recht haben und sie waren nichts weiter als ein Ablenkungsmanöver. Leider gab es keinerlei Möglichkeit, das herauszufinden. Sie mussten sich letztendlich auf ihr eigenes Bauchgefühl verlassen. Oder wohl eher: Das Bauchgefühl der Inuyama. Denn ihre Kollegen waren zu keinem einheitlichen Entschluss gekommen. Genau genommen waren sie kein bisschen weiter als vor der Diskussion. Gemeinsam mit dieser Erkenntnis schlichen sich auch die Selbstzweifel zurück in das Bewusstsein der Hellhaarigen. Es lag nun an ihr, das weitere Vorgehen zu entscheiden, doch sie fühlte sich nicht fähig dazu, auch wenn sie die Erfahrenste hier war. All ihre Erfahrung brachte jedoch nichts, wenn es darum ging, zu verstehen, wie Verbrecher tickten. Sie konnte ja nichtmal nachvollziehen, wie man bereitwillig eine andere Person verletzte! Sie schluckte. Auf keinen Fall durfte sie sich ihre Verunsicherung ansehen lassen. "Ich weiß wirklich nicht, ob ich den Geruch weit verfolgen kann, Temu." antwortete sie schließlich und blickte den jungen Mann an. "Ein Stückchen bestimmt, aber sobald er sich mit zu vielen Anderen kreuzt, werde ich es nicht mehr schaffen." Sie trat einige Schritte von ihrem Team fort, auf die offene Zellentür zu. Zumindest eine Theorie des jungen Mannes konnte sie hier und jetzt entweder widerlegen oder beweisen. Konzentriert schnüffelte sie, ließ die unterschiedlichen Sinneseindrücke in ihre Nase fließen und versuchte, sie zu zerlegen. Eine Menge an unterschiedlichen Gerüchen waren hier aufeinander getroffen, kein Wunder eigentlich, sicherlich waren viele Wachen hiergewesen, seit der Ausbruch festgestellt wurde. Das machte es für die Inuyama jedoch unmöglich, genau zu bestimmen, ob die zwei Insaßen hier hinausgegangen waren. Ein wenig frustriert schüttelte sie den Kopf. Ein Glück gab es noch eine andere Stelle, die sie überprüfen konnte. Aber dafür brauchte sie ein wenig Hilfe. Peinlich berührt kratzte sie sich an der geröteten Wange, ehe sie zu ihren Kollegen blickte. "Ääähh... könnte mich womöglich jemand am Fenster ein wenig hochheben?" Sie war einfach zu klein, um bis hinauf an die verbogenen Gitter zu gelangen, wofür sie sich sichtlich schämte. "An der Tür sind zu viele Gerüche ... aber am Fenster sollte es gehen. Dann kann ich euch sagen, wo sie aus der Zelle entkommen sind." Und während sie und wer auch immer gnädig genug war, sie eine Weile hochzuheben beschäftigt waren, konnte die dritte Person im Bunde womöglich ein paar Wachen ausfragen? Vielleicht erkannten sie die alten Leute ja wieder oder wussten, welche in welcher Verbindung Hayden und George zu Crystalline Town standen? So wendete sich die Canine eben jener, dritten Person zu und übergab dieser die Fundstücke. "Könntest du solange bitte die Wachen ein bisschen ausfragen?" So konnten sie ihre Zeit effektiv nutzen, jeder hatte etwas zu tun. "Vielleicht können wir so herausfinden, ob die Hinweise wirklich zusammengehören, oder eben nicht." Es gefiel Rin überhaupt nicht, Befehle zu verteilen, doch sie wusste, wenn sie vorankommen wollten, musste jemand die Zügel in die Hand nehmen ... und dieser jemand war wohl oder übel sie selbst. Zumindest einen Punkt zur Freude gab es jedoch für sie: Nachdem sich ihre Mitmagier ausgesprochen hatten, schien die Kommunikation zwischen ihnen ein wenig besser zu laufen, zumindest hatte sie nicht mehr das Gefühl, befürchten zu müssen, dass die Beiden sich gleich die Köpfe einschlagen würden. Hoffentlich blieb es auch weiterhin so!
Nun standen sie ziemlich in einer Sackgasse. Wobei es eher weniger eine Sackgasse war, weil sie ja noch Asuwahlmöglichkeiten und Indizien hatten. Wäre das Wort einer Zwickmühle vielleicht treffender? Wie auch immer. Sie hatten Hinweise gefunden und mussten sich entscheiden, welchem der beiden sie nachgehen wollten oder ob sie gar keinem der beiden folgten und was gänzlich anderes taten. So viele Möglichkeiten, aber nur eine war richtig. Würden sie sich für das falsche Vorgehen, den falschen Hinweis oder Weg entscheiden, könnte dies zur Folge haben, dass ihre Ziele, die beiden Kriminellen über alle Berge kamen und es für sie nahezu unmgölich würde, diese wieder zu finden. Es war also wichtig, dass sie ihre Wahl gut überdachten - wobei sie sich hierbei auch nicht allzu viel Zeit lassen sollten. Auch wenn Temujin und Alita bislang nicht wirklich miteinander auskamen oder einander mochten schienen sie sich in einem sicher zu sein - auf keinen der beiden gefunden Hinweise konnte man wirklich vertrauen. Sie waren zu offensichtlich gewesen, zu einfach zu finden. Sie stanken regelrecht danach, dass sie einen in die Falle locken oder viel mehr in die falsche Richtung bringen wollten. Die einzige Person des Trios, die dies ein wenig anders sah war die junge Canine. Nachdenklich blickte die Kevuem zu dieser herunter, welche darauf hinwies, dass sie womöglich nicht wussten, wie die beiden Entflohenen tickten. Sie schien das einzige wahrhaftig Gute in der Truppe zu sein. Temjuin hatte sich bereits als (ehemaliger) Kleinkrimineller geoutet und Alita wusste von sich, dass sie bereits einige Dinge getan hatte, welche als kriminell galten und hatte ihr ganzes Leben mehr oder weniger hinter Gittern oder in einem Käfig, einem Gefängnis verbracht. Veilleicht nicht einem von der Sorte, an die die meisten dachten, aber für sie war es eines gewesen. Erst die vielen Jahre in dem Labor in dem sie zur Kevuem geworden war, dann die gnaze Zeit die sie mit Orwynn verbracht hatte und immer noch tat. Sie behauptete von sich, dass sie sich relativ gut in die beiden Fliehenden hineinversetzen konnte, Aber niemand war unfehlbar und es stimmte wohl, dass Hayden und George sich von ihr unterschieden und andere Ziele und Pläne verfolgten - aber auf emotionaler Basis konnte sie die beiden durchaus verstehen. Sich mit ihnen identifizieren, auch wenn sie dies wohl nie zugeben würde. Auf Temujins Erläuterung, dass er in ihrer Situation möglichst viele falsche Fährten legen würde, nickte die Rune Knight. "Temujin hat recht. Solche Personen versuchen Chaos zu stiften und möglichst viele Lügen und Täuschungen zu sähen, damit man nicht mehr erkennen kann was die Wahrheit ist. Oder in diesem Fall viel mehr, welcher Hinweis derjenige ist, der uns zu ihnen führt.", erklärte sie und rieb sich nachdenklich das Kinn. Temujin schlug derweil vor, dass sie vielleicht die Duftspur der beiden verfolgen konnte und sie erstmal einen anderen Weg suchen sollten. Er schlug des Weiteren auch vor, dass sie sich einmal mit den Wachen der Insassen unterhalten sollten, da diese möglicherweise noch interessante oder hilfreiche Informationen haben konnten. Alita nickte, hielt dies für eine gute Idee, blickte aber wie der Skinwalker Rin an. Sie war die Leiterin dieser Quest und musste somit die Entscheidung treffen. Dies tat sie auch - mehr oder weniger. Denn sie entschied, dass einer von ihnen sich mit den Wachen unterhielt, während ein anderer ihr half, an das mit Gitterstäben besetzte Fenster der Zelle zu kommen, da es ihr mit ihrer Größe nicht möglich war. Alita blickte kurz zu Temujin, musterte ihn. Er wirkte nicht sonderlich ja jemanden der stark war - er wirkte eher schwächlich. Also nahm sie sich der Aufgabe, welche Kraft bedarf. Sie stellte sich hinter Rin. "Ich heb dich auf meine Schultern, dann kannst du an den Gitterstäben riechen, in Ordnung?", schlug sie der Hundedame vor und wartete darauf, dass sie ihr die Genehmigung gab, sie hochzunehmen. Vorsichtig und sanft legte sie die Hände um die schmalen Hüften der Canine, hievte sie hoch und setzte sie auf ihre Schultern, ihre Beine neben ihrem Kopf herunter baumelnd. Temujin würde sich derweil hoffentlich um die zweite Aufgabe kümmern. Rin war wie erwartet relativ leicht gewesen und es störte die Kevuem nicht sonderlich, sie auf ihren Schultern sitzen zu haben. Sie fühlte sich für gewöhnlich nicht so wohl, wenn andere ihr so nah kamen und sie berührten, aber sie hatte sich ja aktiv dafür entschieden und es war besser, als wenn dieser Skinwalker diese Aufgabe übernahm. Alita fühlte sich nicht sonderlich wohl bei dem Gedanken, wie Temujin an ihrer Stelle war. Vielleicht war ihr generelles Misstrauen gegenüber dem männlichen Teil der Gesellschaft auch ein Grund gewesen, warum sie sich entgegen ihrer eigenen Abneigungen für diese Aufgabe entschieden hatte. Wie auch immer. Rin saß auf ihren Schultern und mit ihr trat die Kevuem näher an die Gitter heran, die nun auf Kopfhöhe der Canine waren, weshalb es für diese nun ein leichtes sein sollte, die dort vorhanden Gerüche aufzunehmen und zu identifizieren. Sie spürte, wie sich das Mädchen auf ihren Schultern noch ein Stück weiter vorbeugte und den Duft in sich aufnahm. Währenddessen ging Alita sicher, dass sie ihr nicht von den Schulter rutschte und wirklich sicher saß. Das Letzte was das Team gebrauchen konnte, war es das ihre Questleiterin oder allgemein einer von ihnen verletzte. Klar, die Inayuma hatte erzählt, dass sie die Heilmagie beherrschte, aber es würde sie dennoch Zeit und vor allem Rin Mana kosten und das könnte man später, sicherlich besser gebrauchen, als es für sowas zu verschwenden, was vielleicht nicht hätte passieren müssen und hätte verhindert werden können. Allerdings achtete sie auch darauf, die junge Dame nicht irgendwie auf unangemessene Art und Weise, wollte sie nicht, dass sie sich irgendwie unwohl fühlte - oder viel mehr unwohler als ohnehin schon, war der Kevuem schließlich nicht entgangen, wie es sie beschämt hatte, dass sie Hilfe von einem der anderen Magier brauchte, um an die Gitter heranzukommen. Sie sollte sich nicht noch schlechter fühlen. "Hast du was?", erkundigte sich die Slayerin nach kurzer Zeit, sah fragend zu Rin hoch.
Während Alita dabei half sich die Gitter einmal genauer anzuschauen machte Temujin sich auf dem Weg zu den Wachen, diese liefen schon seit ein paar Minuten vor der zerstörten Zelle hin und her, beobachteten dabei das seltsame Trio bei ihrer Arbeit, die Arbeit die sie scheinbar selber nicht hinbekommen haben, doch was wollte man machen, wozu gab es denn willige Magier die man bezahlen konnte? Man wollte sich halt scheinbar nicht die eigenen Finger schmutzig machen, die fremden Magier würden das wohl schon schaffen, so war sicher ihr Gedankengang, da war der Skinwalker sich sicher, doch wer war er über die Wachen zu urteilen? Sie hatten bestimmt so oder ein ein schlechtes Gewissen, passten sie doch nicht richtig auf und ließen es geschehen, die beiden gefährlichen Männer die waren weg, über alle Berge und auf nimmer wiedersehen und die beiden Damen, sowie der junge Mann die kümmerten sich jetzt um das, was das Gefängnis nicht hinbekommen hatte. „Sagt meine Herren, wir haben ein Bild in der Zelle gefunden auf dem sich ein altes Ehepaar befindet. Das Bild ist schon ein wenig älter, ich bin mir nicht sicher ob die beiden noch leben, aber wenn ja, haben sie die schon einmal gesehen?“ Eine der drei Wachen legte kurz den Kopf nachdenklich zur seine und schien deutlich zu überlegen, die anderen beiden schauten den seltsamen jungen Mann nur von oben, bis unten an, scheinbar hatten sie so einen wie Temujin noch nicht gesehen, kein Wunder eigentlich, denn Skinwalker waren ja selten und versteckten sich ja meist hinter einer Tarnidentität, Temujin war mit seiner Angewohnheit in seiner wahren Form zu bleiben doch eher eine Rarität und war die schrägen Blicke gewohnt. ‚Du sagtest ihr habt ein Bild, kann ich das einmal sehen?‘ Temujin nickte kurz, drehte sich um und ging zu den beiden Damen in die Zelle, ein ziemlich interessantes Bild war es zu sehen wie die Canine auf den Schultern von Alita stand und die Nase in den Wind hielt, ein wenig schnüffelte und nach einer Spur suchte. „Tut mir leid wenn ich dich kurz berühre, ich brauche nur das Bild aus deiner Tasche.“ Vorsichtig und vor allem mit den geübten Händen eines Taschendiebes griff Temujin in die Tasche der Hundedame und holte das Bild hervor, machte sich dann wieder auf den Weg zu der einen Wache, die mit ihm Sprechen wollte. „Hier ist das Bild. Das sieht ziemlich alt aus, kennen sie die vielleicht?“ Vorsichtig nahm die Wache das Bild in die Hand und betrachtete es kurz, legte dabei wieder nachdenklich den Kopf zu Seite, dann drehte er sich um, zeigte es den anderen beiden, die den selben verwirrten Blick hatten. ‚Uns sagt es nichts, aber wir sind auch noch neu hier, aber ich bin mir sicher das ich jemanden kenne, der was mit den beiden anfangen kann. Folge mir kurz, wie lautet noch gleich dein Name?‘„Temujin.“‚Gut, folge mir Temujin. Komm den Türen aber nicht zu nahe, die meisten hier sind nicht ohne Grund hier.‘ Kurz nickte der Skinwalker und folgte dann schweigend der Wachkraft in ein kleines Zimmer an Ende des langen Ganges.
Scheinbar war es ein kleiner Pausenraum für die Wachen, zumindest gab es hier einen Tisch und ein paar Stühle sowie eine Lacrimakaffeemaschine und ein kleinen Lakrimakühlschrank, interessant eigentlich, denn das Zeug ist ziemlich teuer, in Crocus sind die Dinger gerade ziemlich angesagt. Am Tisch saß ein älterer Mann, er hatte eine Zeitung in der Hand und eine Tasse mit frischen Kaffee vor sich stehen. ‚Raul, schau dir das einmal an bitte.‘ Die jüngere Wache gab den Mann, der ein kleines wenig genervt über die Zeitung hinweg sah das alte Bild in die Hand. ‚Kennst du die? Temujin von den Magiern die uns bei unseren Problemchen helfen soll meinte, das sie das in der Zelle gefunden haben.‘ Der Mann mit dem Namen Raul legte seine Zeitung beiseite, trank einen Schluck Kaffee und schaute sich dann das Bild in Ruhe genau an, stand auf und ging auf den Skinwalker zu. ‚Das sind die Eltern von Hayden. Die waren regelmäßig hier, doch dieser Dickkopf von Sohn wollte nichts von ihnen wissen, seit einiger Zeit waren sie nicht mehr hier. Freundliche Gesellen die beiden, sie tun mir Lied solch eine schlechte Saat in die Welt gesetzt zu haben, aber was will man machen?‘ Vorsichtig gab der ältere Mann Temujin das Bild zurück und machte sich dann wieder auf den Weg zu seinem Platz. ‚Passt auf, mit den beiden ist nicht zu spaßen, das sind gefährliche Biester, die niemals hier ausbrechen hätten dürfen. Junger Mann pass auf deine Begleiterinnen auf.‘ Mit diesen Worten wendete er sich wieder seiner Zeitschrift zu und Temujin machte sich zusammen mit der jüngeren Wache auf den Weg zurück zur Zelle. ‚Wusste ich doch, das Raul die beiden kennt. Temujin, er hat recht pass auf die beiden auf. Wenn ihr hier fertig seit, sagt mir einfach bescheid, ich frage Raul eben noch nach der Adresse der Eltern, vielleicht hilft die euch ja weiter.‘ Kurz nickte Temujin, ging dann wieder in die Zelle zu den Damen, die scheinbar mit ihrer Kletterei fertig waren. „Also ich habe mit den Wachen gesprochen, aber nur eine konnte mir helfen. Der Mann meint, das die beiden die Eltern des Gesuchten mit dem Namen Hayden ist. Die waren wohl ab und zu hier…“ Leicht schüttelte der Skinwalker seinen Kopf, hatte er doch die Worte der beiden anderen im Kopf, er sollte die Damen schützen, aber wie? Er war kein Kämpfer und vor allem sahen die beiden doch so viel stärker aus als er, er war doch nur ein dummer Schwächling, der nichts drauf hatte. „Der mit dem ich wiederkam, der holt uns noch die Adresse der beiden alten, vielleicht sollten wir doch einmal bei den beiden nachschauen. Wenn ihr hier fertig seit, dann können wir denke ich mal los, oder?“ Hoffentlich, denn das Gefängnis war kein Ort an dem Temujin lange bleiben wollte. „Tut mir nochmal leid, das ich dich angefasst habe Rin, aber das Bild hat uns geholfen.“ Vorsichtig verstaute er die Aufnahme in seiner Tasche, stellte sich dann an die Türe der Zelle und wartete, die Wache kam noch kurz vorbei und drückte ihm einen kleinen Zettel in die Hand, die versprochene Adresse. „Wenn das mit dem Geruch nicht hinhaut, dann gehen wir die beiden mal besuchen, Hayden mag sie nämlich nicht, ich habe ein schlechtes Gefühl bei der Sache.“ Vorsichtig nahm er die Hand von Rin und legte ihr den Zettel in die diese. „Wir können los, würde ich sagen oder?“
Endlich schien das ungleiche Trio zu beginnen, sich zu verstehen. Ohne große Diskussion ging jeder einer Aufgabe nach, Alita half Rin und Temujin machte sich auf, um die Wachen zu befragen. Motiviert huschte der Braunhaarige aus der Zelle, zwar konnte die Canine ihn mit ihren feinen Ohren reden hören, doch einzelne Worte verstand sie dabei nicht. Sie musste sich darauf verlassen, dass er das Richtige tat und sich auf ihre eigene Aufgabe konzentrieren. Es war ihr noch immer ein wenig peinlich, dass sie die Hilfe der jungen Frau benötigte, um hinauf an das Gitterfenster zu kommen. Diese schien sich nicht daran zu stören, hob die Weißhaarige ohne mit der Wimper zu zucken auf ihre Schulter. Jedoch ohne dabei grob oder aufdringlich zu sein. "Huch!" entkam es Rin, vollkommen überrascht, mit welcher Leichtigkeit man sie anhob. "Du bist ja richtig stark!" Trotzdem hatte sie ein wenig Sorge, der Schwarzhaarigen unangenehm zu werden. "Falls ich zu schwer bin, sag Bescheid." Vorsichtig, ohne dabei das Gleichgewicht zu verlieren und sie Beide zum Sturz zu bringen, lehnte sie sich nach vorne und hielt sich mit den Händen an den Stäben fest. Eigentlih hatte sie erwartet, dass diese kühl waren, so wie Metall es in der Regel war, doch aus irgendeinem Grund hatte sie das Gefühl, dass sie leicht glühten, als wären sie vor einer Weile sehr heiß gewesen. In kurzen, aufmerksamen Atemzügen schnupperte sie zeitgleich an ihnen, zuerst an den Seiten, dann in der Mitte, wo sie verbogen waren. Hier war der Geruch der beiden Männer deutlich intensiver, wenn auch bereits ein wenig schal. Allzu lange konnte es jedoch noch nicht her sein, dass sie sich hier durchgequetscht hatten. Sie schob ihren Kopf ein Stück durch das Gitter, um den Duft weiter zu verfolgen, verlagerte dabei aber unbewusst ihr Gewicht so weit nach vorne, dass sie beinahe das Gleichgewicht verlor. "Uahhhh, sorry!" rief sie sofort und lehnte sich wieder zurück. "Ich glaube ich habe jetzt eh genug..." Vorsichtig stieg sie von der Schulter ihrer Kollegin ab, ehe sie den Kopf neigte. "Vielen Dank, ohne deine Hilfe hätte ich das niemals geschafft. Ich hoffe ich habe dir keine Unannehmlichkeiten bereitet." Auf unbekannten Magiern herumklettern kam definitiv auf die Liste der Dinge, die die Hundedame nie wieder tun wollte, wenn es nicht unbedingt sein musste. Zum Glück hatte sie es nun hinter sich und konnte die Scham hoffentlich schnell wieder vergessen. "Ich erkläre, was ich rausgefunden habe, sobald Temu zurück ist." So musste sie nicht alles doppelt erzählen und sie konnten sich direkt zu dritt austauschen. Fast, als hätte der Skinwalker gehört, dass man auf ihn wartete, trat er im nächsten Moment auch schon zurück in die Zelle. Sofort lagenn die neugierigen Äuglein der Canine auf ihm, sie musste gar nicht fragen, denn er begann direkt zu sprechen. Einer der Wachen war also überzeugt, dass das alte Pärchen die Eltern von Hayden waren? Ihre Rute zuckte, als sie den Worten lauschte. Die Information überraschte sie eher weniger, sie hatte beinahe schon damit gerechnet, dass es irgendwelche Verwandten von einem der Flüchtigen war. Es jetzt Schwarz auf Weiß zu haben war trotzdem eine große Hilfe, denn so mussten sie nicht spekulieren - und die Adresse bekamen sie gleich noch mit dazu. "Ich bin mir ziemlich sicher, dass uns das noch irgendwie weiterhelfen wird!" Ihre Stimme war optimistisch. Natürlich konnte sie nicht die Zukunft vorhersagen, doch grundlos lag das Bild hier garantiert nicht herum. Ob es nun eine Ablenkung war oder nicht - es hatte definitiv eine Bedeutung. Die Frage war nur, welche? "Hä? Berührt, das Bild? Was meinst du?" verwirrt legte Rin den Kopf schief, als der Dunkelhaarige sich für etwas entschuldigte, das sie überhaupt nicht mitbekommen hatte. War sie so konzentriert auf ihre Schnüffelei gewesen, dass sie nicht bemerkt hatte, wie er zurückgekommen war, oder war er dabei so unauffällig gewesen? Sie schüttelte den Kopf. Das war merkwürdig, doch es gab wichtigere Dinge, über die sie sich den Kopf zerbrechen musste. "Schon okay." Nachdem eine Wache mit der Adresse zurückkam und wieder verschwand, begann die Inuyama schließlich, ihre Erkenntnis zu teilen. "Also die Verbrecher sind definitiv durch das Fenster geschlüpft. Der Geruch der Beiden ist da super intensiv. Es ist vermutlich schon ein kleines Weilchen vergangen, aber ich würde vermuten, dass sie noch nicht über alle Berge sind." Ein kleiner Hoffnungsschimmer, doch trödeln durften sie trotzdem nicht. "Ich kann versuchen, die Spur zu verfolgen, aber wie gesagt ... ich weiß nicht, ob ich es schaffe, tut mir Leid." Ihre Ohren legten sich zur Seite und sie warf ihren Kollegen einer nach dem anderen einen entschuldigenden Blick zu. Das, was Temujin daraufhin erwiederte, ließ sie jedoch noch einmal aufhorchen. Falls es nicht klappte, sollten sie definitiv die Adresse auschecken, da Hayden seine Eltern nicht leiden konnte? Das war ein Hinweis, den sie nur zu gerne früher gehabt hätte, doch diesen Gedanken behielt sie für sich. Stattdessen schritt sie ohne länger zu zögern dem Ausgang entgegen. "Dann sollten wir uns erst recht beeilen." Kurze Zeit später standen sie auch schon wieder außerhalb der gewaltigen Gefängnismauern. War es wirklich richtig, jetzt noch die Duftspur zu verfolgen, nachdem sie wussten, dass das alte Pärchen auf den Bildern in Gefahr schweben konnte? Es war eine Frage, die ihr Gewissen plagte, doch ihre Mitmagier schienen so überzeugt gewesen zu sein. Es waren zwei Meinungen gegen Eine, also wussten sie es garantiert besser als Rin. Sie war schließlich ein Meister darin, sich zu viele Gedanken zu machen. Vielleicht war genau das auch jetzt der Fall? So musste es sein. "Ich muss mich jetzt kurz konzentrieren, okay?" Sie umrundete die Mauer, bis sie schließlich an der Stelle angekommen war, an der die Insaßen entkommen waren. Der Geruch hing hier noch stark in der Luft, weshalb es ein Leichtes war, ihn durch die schmalen Gassen zu verfolgen. Je weiter sie jedoch kamen und je größer der Fußgänger-Verkehr wurde, desto schwieriger wurde es für die Hellhaarige. Immer und imme langsamer kam sie voran, konnte nur unter größter Anstrengung die vielen verschiedenen Gerüche in ihrem Näschen trennen und den Richtigen herausfiltern. An einer Kreuzung hielt sie schließlich inne. Ein paar spielende Kinder kreuzten ihren Weg, kurz darauf die Eltern, welche offensichtlich Angst hatten, ihre Schützlinge in dem Durcheinander zu verlieren. Noch ein ganzes Weilchen schnüffelte die Canine, versuchte es an verschiedenen Stellen, in der Hoffnung, dass die Düfte dort womöglich nicht so verkreuzt waren. Hektisch lief sie auf und ab, kniete sich nieder oder streckte sich in die Höhe, jedoch erfolglos. Hier war sie zuende, die Spur. "Es tut mir Leid..." quietschte sie schließlich, zog regelrecht den Kopf ein. "Hier komme ich nicht weiter, es sind einfach zu viele Leute hier gewesen. Ich schaffe es nicht." Sie war B-Rang-Magierin und dazu noch die Leiterin ihres Teams und trotzdem scheiterte sie. Die Erwartungen an sie waren hoch gewesen und sie musste sie enttäuschen. Es war wohl kaum zu übersehen, dass sie sich für ihren Fehlschlag schämte, auch wenn sie vorher deutlich auf genau diese Möglichkeit hingewiesen hatte. Unsicher vermied sie den Blick ihrer Mitmagier, überzeugt, dass diese böse auf sie sein mussten. "...was jetzt?" Eigentlich war es klar, welche der anderen Optionen sie nun verfolgen würden. Eigentlich war auch klar, dass sie als Leiterin diese Entscheidung hätte treffen müssen, doch gerade waren ihre Gedanken viel zu konzentriert darauf, dass sie versagt hatte.
Irgendwie nahm die Quest nicht die Fahrt auf, die womöglich zu erwarten gewesen oder gar notwendig gewesen wäre. Die drei Magier lungerten ewig in dem Verlies der Entflohenen rum, welche sich derweil womöglich über alle Berge davon machten. Während sie herumirrten, versuchten, die Hinweise zu deuten, entfernten sich die Ziele stetig weiter von ihnen weg. Je mehr Zeit sie hier verschwendeten, umso schwerer würde es werden, die beiden Kriminellen letzten Endes noch zu erwischen. Es war ein Spiel auf Zeit und Alita hatte bei weitem nicht vor, dieses zu verlieren. Sie wollte, nein sie musste gewinnen. Denn was für eine Rune Knight wäre sie, wenn sie es nicht einmal schaffte, zwei entflohene Verbrecher wieder einzufangen? Was würde man von ihrer halten? Sicherlich würde es ihr angesichts einer Beförderung ziemlich im Weg stehen. Wer befördert werden wollte, musste gute Ergebnisse erzielen und ein gescheiterter Versuch, zwei Schwerverbrecher einzufangen wog tief. Dies widerrum würde womöglich die Strippenzieher, Orwynn unzufrieden machte. Dieser wollte Ergebnisse sehen. Er wollte sehen, dass sie sich gut einschleuste, das Vertrauen der Gilde gewann während sie sich immer tiefer, wie ein bösartiger Tumor in ihr Innerstes setzte. Nein, es war noch nicht die Zeit dafür, sich darüber Gedanken zu machen, was passierte, sollten die drei scheitern. Jetzt mussten sie ihr Bestes geben und zu viel nachdenken, konnte sie auch, sobald sie wirklich scheiterten. Jetzt gerade hatte sie erst einmal die junge Canine auf ihre Schultern gehieft, welche daraufhin einen überraschten Laut ausstieß. Alita war sich zunächst nicht sicher, ob sie überrascht war, oder ob die Kevuem dem Tiermädchen wehgetan oder es auf unsittliche Weise berührt hatte. Allerdings beruhigten die weiteren Worte des Mädchens die Slayerin direkt wieder, kommentierte Rin die Stärke der Rune Knight. Knapp wies sie Alita an, Bescheid zu geben, sollte Rin zu werden. Wortlos nickte die Tamaki und hielt still, während Rin sich in Ruhe den Gitterstäben widmen konnte. Sie spürte, wie Rin sich nach vorne beugte, ein Zeichen, dass Alita weiter nach vorne gehen sollte. So tat diese es auch, bis Rin eine Position fand, in der sie zunächst etwas ruhiger auf den Schultern der Älteren hockte. Jedoch hielt dies nicht auf Dauer, lehnte die Canine sich ein Stück zu weit aus dem Fenster, oder hier eher Gitterstäben wodurch sie drohte das Gleichgewicht zu verliern. Alita kam ihr schnell entgegen, damit sie nicht herunterfiel, sondern ihr Gleichgewicht wiederfinden würde. Schnell entschuldigte Rin sich. "Kein Ding.", meinte die Runenritterin nur. Allerdings schien Rin zu diesem Zeitpunkt bereits alles wichtige erschnuppert zu haben. Also half sie der jungen Dame von ihrer Schulter, ging sicher, dass sie sich dabei nicht irgendwie verletzte ehe sie ihre Kleidung zurecht strich und abklopfte. Dies war keineswegs als Beleidigung gemeint. Viel mehr war es eine Art Tick oder Gewohnheit der Kevuem, wollte sie, dass ihre Kleidung so saß, wie sie es von ihr wollte und da konnten ihr solche Aktionen gerne Mal einen Strich durch die Rechnung machen. Also zupfte sie alles wieder in die Position, wie sie es haben wollte, während Rin sich bei ihr für den Gefallen bedankte, meinte, dass sie es ohne Alita nicht geschafft hätte und hoffte, dass sie ihr keine Unannehmlichkeiten bereitet hatte. Alita hob die Hand, ein Zeichen für die Canine, dass sie nicht weiter sprechen brauchte. "Nicht der Rede wert. Ich hoffe nur dir geht es gut und du fühlst dich deswegen jetzt nicht unwohl oder sowas.", erwiderte sie, musterte die Hundedame eindringlich, prüfend, ob bei ihr alles in Ordnung war. Immerhin konnte es sein, dass sie sich nicht wohl gefühlt hatte und Alita wollte ihr signalisieren, dass sie, sollte sie der Grund sein, dies nicht zur Absicht gehabt hatte. Kurz darauf erklärte sie, dass sie ihre Erkenntnisse mitteilen würde, sobald Temujin wieder da war. Knapp nickte die Slayerin, lehnte sich gegen eine der Zellwände, stopfte die Hände in die Taschen ihrer Hosen, pustete sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht, während sie wartete. Bald schon kam der Dritte aus dem Bunde. Dieser erklärte ihnen, was er herausgefunden hatte und dass das alte Ehepaar auf dem Foto wohl die Eltern von einem der Geflohenen waren. Das war eine nützliche Information. Vor allem, weil sie offenbar noch die Adresse der beiden bekommen würde. Sollte Rins Spur ihnen nicht weiterhelfen, würden sie auf jeden Fall noch den zweiten Hinweis, die Adresse haben. Möglicherweise schwebten die beiden sogar in Gefahr, schien Hayden, der eine Verbrecher, eher ein schlechtes Verhältnis zu seinem Elternhaus zu haben. Daraufhin beschloss Rin auch ihre Ergebnisse zu teilen, erklärte, dass die Verbrecher durch das Fenster geflohen waren, da der Geruch dort sehr intensiv war. Dies widerrum ließ darauf deuten, dass sie noch nicht allzu lange her da durch gestiegen waren. Rin meinte, dass sie versuchen könnte den Geruch zu verfolgen, aber sich nicht sicher war. Alita legte vorsichtig eine Hand auf Rins Schulter, blickte zu ihr herunter. "Alles gut, selbst wenn du uns nicht direkt zu ihnen führen kannst, wird es uns sicherlich weiterhelfen, die beiden Kriminellen wiederzufinden.", sagte sie ruhig, löste danach ihre Hand wieder und stieß sich von der Wand ab. Sie verließen das Gebäude, traten auf die Straßen, nachdem sie die Adresse erhalten hatten. Alita sagte nichts, ließ sie Rin den Vortritt. Diese äußerte auch zugleich, dass sie sich nun etwas konzentrieren musste. Kein Wunder. Eine Spur aufzunehmen kostete immer Konzentration, Energie und Anstrengung. Rins Nase führte das Trio eine ganze Weile durch die Altstadt von Oak Town, über eine belebte Kreuzung, wo Kinder spielten oder Menschen umherliefen. Irgendwann jedoch blieb sie stehen, begann hektisch und unruhig hin und her zu laufen. Sie hatte offensichtlich die Spur verloren. Schnell entschuldigte sich die Canine, meinte, dass sie nicht weiter kam, zu viele Leute da gewesen waren und wieteres. Man merkte, wie schlecht sie sich deshalb fühlte. Offenbar war das junge Geschöpf noch selbstkritischer und nervöser als Alita es zunächst angenommen hatte. War dies, die erste B-Rang Quest, die die Canine leitete? Wenn nicht sogar die erste die sie leitete? Das würde zumindest erklären, warum sie so aufgeregt und unruhig war, erst recht jetzt, wo sie im Inbegriff war, als Leiterin zu versagen. Alita seufzte und ließ den Blick wandern. Rin war auf einem alten Gullideckel stehen geblieben. DIe Kevuem trat zu dem Mädchen heran, beugte sich zu dem Gulli hinab und musterte ihn. Bei genauerem Hinsehen konnte man erkennen, dass dieser vor nicht allzu langer Zeit bewegt wurde. Außerdem glaubte sie dengleichen Geruch wie in der Zelle von dem Gulli ausgehend wahrzunehmen. Waren die beiden Entflohenen wirklich in die Kanalisation gestiegen? Wieso? Glaubten sie dort unerkannt zu bleiben? Hielten sie es für sicher, als durch zahlreiche Menschenmassen zu stapfen? Oder wollten sie ihren Duft verbergen? Was auch immer es war. Alita war sich sicher, dass sie dort lang gegangen waren. "Scheint, als seien sie über die Kanalisation gegangen...", meinte sie, strich dabei über Metall, deutete Rin zur Seite zu gehen. Sie schloss ihre Finger um einen der seitlich platzierten Lücken des Gullis, packte diese und zog diesen mit Mühe und Not zur Seite, wodurch eine Leiter aus einzelnen Metallstufen, die mehr Metallstangen als Stufen waren, offen gelegt wurde. Alita blickte in das Loch hinab, an dessen Grund es ziemlich finster war. Sie blieb so hingehockt sitzen, sah aber zu ihren Kameraden. "Jetzt haben wir die Wahl ob wir da runter gehen und uns die Nasen zerstören, oder wir gehen weiter. Ich wäre für die Kanalisation."
Der liebliche Geruch von Abwasser stieg dem Skinwalker in die Nase der sich leicht schüttelte, ein Geruch auf den er hätte verzichten können, denn auch wenn seine Nase vielleicht nicht so gut war wie die der Hundedame, so war es nicht gerade angenehm, auch nicht für ihn. Alita ging es bestimmt nicht anders, besonders glücklich wirkte auch sie nicht, doch die beiden Unholde die schienen nun einmal eben über die Kanalisation geflohen zu sein, gar nicht so dumm, so unterdrückten die beiden immerhin recht gut die verschiedensten, guten Nasen die es in Fiore gab, mehr als der ekelhaft Geruch, der aus dem Gulli strömte ja ja nicht mehr zu vernehmen, keine schöne frische und kühle Winterluft mehr, nein nur noch der Gestank, auch die Personen die an den dreien vorbeiliefen nahmen einen deutlichen Abstand, auch die mussten es wohl riechen, wie schlimm es dann wohl für die arme Rin war? Wirklich vorstellen konnte Temujin es sich nicht. „Warte kurz ehe wir da runter gehen.“ Kurz kramte der geschweifte in seiner Tasche und zog ein dünnes Stofftuch hervor, eine Stoffserviette in die er normalerweise sein Essen einwickeln würde, doch man kann sie sicher auch als Mundschutz nutzten. „Nimm das Rin, wenn es dir zu viel wird, halte die das besser vor die Nase, es wird zwar nicht verhindern das du überhaupt was riechst, aber es dürfte den Muff zumindest ein kleines wenig dämpfen…“ Er hoffte es zumindest das es bei der feinen Nase der Hundedame so klappte, von der feinen Drachennase von Alita wusste er ja leider nichts, denn sonst hätte auch sie ein Tuch von Temujin bekommen. „Ich komm schon klar, ich hab schon schlimmeres als den Geruch von Abwasser gerochen, passt aber bitte auf wo ihr hintretet, zum einen dürfte es da unten ziemlich eklig sein und zum anderen kann ich mir vorstellen das es da unten zum Teil rutschig ist, ist ja alles kalt und gefroren hier…“ Nicht das einer der drei ausrutschen würde, nicht nur das sie dann im ekligen Wasser landen könnten, nein sie könnten sich auch noch verletzten und das wollte Temujin nicht, nicht nur weil es die Quest erschweren würde, er mochte den Gedanken einfach nicht das sich einer der drei wehtun könnte, er musste ja irgendwie auf die Damen aufpassen, Alita konnte das wohl zwar selber, Rin sicherlich auch, aber ein bisschen hatte der Skinwalker das Gefühl das es so sein musste, er war ja immerhin der einzige Kerl in der Quest, er hatte doch irgendwie die Verantwortung über die beiden, die Verantwortung das den beiden nichts passieren würde. Kurz schüttelte er sich, zuerst den Kopf, dann den ganzen Rest seines Körpers, bis hin zur Spitze seines Schweifs, lange genug hatte er herum gestanden und sich einen Kopf gemacht, es war nun einmal Zeit in die Tiefe der Kanalisation zu steigen.
Vorsichtig machte er sich auf den Weg nach unten, passte bei jeden Schritt auf, den er nahm, testete jede Sprosse der Leiter, ehe er sich auf sie stellte, sie hätten ja locker sein können, doch zum Glück war es nicht so, alles war schön fest, die Stadt schien sich um den stinkenden Ort zu kümmern. „Die Leiter ist auf jeden Fall sicher, ihr könnt runter klettern. Passt aber auf, ja?“ Ein paar Schritte ging der Skinwalker nach hinten, schaute auf den Boden und wartete bis die beiden Damen herunter geklettert waren. Warum schaute er nach unten? Naja, das sollte klar sein, man schaute nicht nach oben wenn eine Dame die Leiter herunter kletterte. „Es ist ziemlich dunkel hier, viel Licht gibt es hier leider nicht.“ Durch die Löcher in den Deckeln der Gullis kam ein bisschen Tageslicht, doch das war es auch schon, eine wirkliche Lichtquelle gab es leider nicht nicht, doch es reichte aus um etwas sehen zu können, zumindest konnte man sehen wo das Abwasser entlang floss und so fester Boden war, auch den Schatten der ein oder anderen Ratte konnte man sehen, wie sie schnell durch den Abfluss huschte, nur um dann in einen der kleinen Löcher im Mauerwerk zu verschwinden. „Ich hoffe nur, das ihr keine Angst vor Ratten habt, denn hier unten gibt es Ratten. Wenn doch, dann sorge ich dafür das sie uns in Ruhe lassen werden, ja? Sagt mir nur bescheid.“ Er selber störte sich nicht wirklich an den Nagetieren, warum auch? Solange man ihn nichts tat, sollten sie einen auch nichts tun, sie rannten immerhin schon beim Anblick der drei Magier davon. „Geht es eigentlich vom Geruch her? Wir sollten auf jeden Fall nicht zu lange an Ort und stelle bleiben, ich kann mir nicht vorstellen das es Gesund ist, an so einen Ort zu sein. Wir folgen am besten einfach dem Weg hier, es scheint ja nur gerade aus zu gehen, Abzweigungen sehe ich keine, zumindest noch nicht.“ Naja, es war ja nur das Abflussrohr für eben diese Straße, normalerweise folgten sie auch nur eben dieser, bis sie mit den anderen Rohren aus den anderen Straßen zusammen kamen und in ein großes Hauptrohr führten, das am Ende in irgend einen Fluss mündete, in Crocus war das so und in Oak wird es nicht anders gewesen sein. „Die beiden sind bestimmt auch dem Weg gefolgt.“ Mit diesen Worten machte er sich langsam auf den Weg, achtete dabei auf jeden Schritt den er nahm und versuchte so gut wir möglich ein Auge auf Rin und Alita zu haben, vor allem auf Rin, Temujin machte sich ein wenig sorgen um die Nase der jungen Dame, nicht das sie noch umfallen würde.
Die Nervosität der jungen Hundedame wurde durch die lieben Worte ihrer Kollegin tatsächlich ein wenig gelockert. Sie war wirklich froh, dass sie so nette und rücksichtsvolle Magier an ihre Seite gestellt bekommen hatte. Natürlich hatte sie der Schwarzhaarigen auch zuvor versichert, dass sie nicht daran Schuld war, dass Rin sich ein wenig unwohl fühlte. Nun waren sie gemeinsam auf dem Weg durch die Straßen von Oak Town, sie selbst hatte natürlich die Führung übernommen. Dass Alita mindestens eine genauso gute Nase besaß, konnte sie nicht wissen. So sah sie sich selbst komplett in der Verantwortung, ihr Team zu den Entflohenen zu entführen. Wie sich jedoch schnell herausstellte, sollte es nicht so einfach werden. Zwar waren sie ein ganzes Stückchen weiter gekommen, doch letztendlich waren es nicht die Verbrecher, die sich am Ende der Duftspur befanden. Stattdessen befand sich das Trio inmitten einer belebten Kreuzung wieder. Fußgänger und kleine Kutschen gingen um sie herum ihrem Alltag nach, während die Hellhaarige zunehmend panisch versuchte, weiterzukommen. Vergeblich. Glücklicherweise trat ein weiteres mal ihre Kollegin auf den Plan um ihr unterstützend zur Seite zu stehen. Sie trat an sie heran, ging vor ihr in die Knie. Überrascht legte die Hundedame den Kopf schief und trat einen Schritt zurück. "Was tust du?" fragte sie leise, doch die Frage beantwortete sich schnell von selbst. Viele Fußstapfen waren in der Schneeschicht auf dem Gullideckel hinterlassen worden, doch es waren nicht die einzigen Spuren. da waren auch ... Fingerabdrücke? Irgendetwas in der Art hatte sich auf jeden Fall an den Löchern an den Seiten verirrt. "Ich glaube du hast recht!" Neue Motivation flammte in ihren kristallblauen Augen auf. Ihre Mühen waren doch nicht vollkommen umsonst gewesen! Brav trat sie noch einen Schritt zurück, sodass die Tamaki den Deckel beiseite hieven konnte. Sofort stieg der Canine der faulige Duft der Kanalisation in die Nase, sorgte dafür, dass sie sich kräftig schütteln musste. So sehr sie auch versuchte, ihren Ekel zu verbergen, es gelang ihr nicht. Starke Gerüche waren schon immer ein gewaltiges Problem für sie gewesen. So hilfreich ihr feines Näschen in den meisten Situationen auch sein konnte, es kam nicht ohne einen großen Nachteil. Sie spürte, wie ihr langsam übel wurde, trat einen großen Schritt zurück. Hatten diese Kerle wirklich bedacht, dass man sie auf diese Art verfolgen könnte? Mit kräftig zusammengebissenen Zähnen blickte die Hellhaarige zu Temujin. Brauchte dieser auch einen Moment, um sich zu gewöhnen? Hektisch kramte er in seiner Tasche herum, ehe er schließlich ein Tuch hervorzauberte. Ah. Clever. Auch die Canine sollte sich endlich daran gewöhnen, irgendetwas zum Schutz ihrer Nase herumzutragen. Doch anstatt es sich selbst um das Gesicht zu binden, streckte er es ihr entgegen. "Was? Bist du dir sicher?" fragte sie, sichtlich überrascht. Sofort kamen ihr Erinnerungen von damals im Knochental in den Sinn, sie musste an Charon denken, der genau das selbe getan hatte. Ihr Herz machte einen kleinen Sprung, ein Lächeln schlich sich auf ihre Lippen. "Danke Temu. Falls du es doch zurückhaben möchtest, sag einfach Bescheid." Kurz darauf hatten sie sich an den Abstieg gemacht. Der Reihe nach kletterten sie die schmale Leiter hinab. "Wir werden aufpassen." Zunehmend wurde das Trio von der Dunkelheit verschlungen. Unten angekommen musste Rin feststellen, dass der üble Geruch hier unten nicht ihr einziges Problem sein würde. Zwar herrschte durch das Licht aus verschiedenen Gullideckeln keine komplette Dunkelheit, doch ihr Magen verkrampfte sich trotzdem. "Es hat nicht zufällig jemand Lichtlacrima dabei?" fragte sie, auch wenn sie die Hoffnung bereits aufgegeben hatte. Ratten waren dagegen das deutlich kleinere Problem. Zwar wusste sie, dass die Nager oft eine ganze Reihe an Krankheiten mit sich herumschleppten, doch so lange sie Abstand hielten, war ja alles gut. Wahrscheinlich hatten sie deutlich mehr Angst vor den ungebetenen Gästen als umgekehrt. "Schon okay." versicherte sie Temujin. "Wir sollten uns einfach beeilen." Die Kanalisation war - auch abgesehen von ihren Ängsten - kein Ort, an dem sie sich lange aufhalten sollten. Schließlich wusste niemand, dass sie hier unten waren. "Ja. Ich wette sie sind der Richtung des Wassers gefolgt." Sie nickte. Hier unten irgendetwas herauszufiltern war für sie absolut unmöglich. Sie mussten sich also auf ihren Verstand verlassen. Auch, wenn sie wirklich gerne darauf verzichtet hätte, nahm sie langsam wieder die Führung ein. Es musste niemand wissen, dass sie sich als Erwachsene noch immer im Dunkeln fürchtete. Ihr Blick war stets auf den Boden vor sich gerichtet, ihre Schritte hallten leise in dem langen, röhrenähnlichen Gang. Sie wusste bereits jetzt, dass sie niemals freiwillig einen Auftrag annehmen würde, der das Betreten der Kanalisation verlangte. Nie und nimmer! Trotz Temujins Tuch brannte ihre Nase regelrecht, die Intensität der Gerüche hier unten bereitete ihr Kopfschmerzen, vernebelte auch zum Teil ihre anderen Sinne. Eins entging ihr jedoch nicht: Pfötchengetrippel, das sich langsam näherte. Ihr Blick hob sich, fixierte ihrgendeinen Punkt in der undurchdringbaren Dunkelheit, die vor ihr lag. Nichts. Aber da war definitiv etwas. Mehr als nur ein etwas. Plötzlich, in einem kleinen Streifen aus Licht, blitzte eine ganze Reihe an düsteren Augenpaaren auf, auch zottelige Pelze und nackte Schwänze konnte man erkennen. Das waren definitiv Ratten ... aber wieso waren sie so groß und steuerten direkt auf die Magier zu?! Instinktiv blieb die Inuyama stehen, breitete ihre Arme aus um ihre Kollegen daran zu hindern, weiterzugehen. "Vorsicht." Ihr Herz schlug wie verrückt, sie wusste genau, dass irgendwas mit diesen Tieren nicht stimmte. Eigentlich sollten sie, wie ihre anderen Artsverwandten fliehen! Das Getrippel wurde so laut, dass es kaum noch zu überhören war, sie mussten nur noch wenige Meter entfernt sein. Leises fiepen und fauchen mischte sich in die surreale Geräuschkulisse und kurz darauf sprang auch schon einer der Nager in einem großen Satz direkt auf die Magier zu. Gerade noch so konnte die Hellhaarige ihn am Schweif packen und zurück in die Tiefe der Dunkelheit schmeißen. Doch die Ratte schloss direkt wieder zu den anderen auf, die ebenfalls zum Angriff übergingen. Das hier war nicht der geeignete Ort für einen Kampf, doch was hatten das Trio für eine Wahl? Die grauen Pelze versperrten ihnen komplett den Weg und sie konnten doch nicht einfach fliehen!
Alita war nicht sonderlich begeistert von dem, was sie nun erwarten würde. Tief im Inneren hatte sie schon irgendwie gehofft gehabt, dass ihre Teammitglieder sich dagegen entscheiden würden, diesen Weg zu wählen. Den Weg durch die Kanalisation mit den fauligen, stechenden Gerüchen und dem ganzen Krabelvieh. Alita hatte per se kein Problem mit den Tieren, hatte sie schließlich viel Zeit draußen in der Wildnis mit allem was keucht und fleucht verbracht. Viel mehr hatte sie ein Problem mit der Enge die sie dort unten erwarten würde. DIe Kevuem hasste schmale Gänge, kleine Räume und weiteres. Und sie war sich sehr bewusst, dass sie eben sowas dort unten fortfinden würde. Alleine der Raum durch die die Leiter herab in die Kanalisation führte war ziemlich klein und schmal. Jedoch hatte sie keine andere Wahl, als mit den anderen mitzgehen. Bevor sie jedoch herutner stiegen, reichte der Skinwalker der Canine ein Tuch, für ihre emfpindliche Nase. Jene nahm dies auch dankbar an. Hätte Alita nicht Gefallen an der kleinen Hundedame gefunden, hätte sie womöglich die Augen verdreht. Nicht vorbereitet zu sein, war für sie in gewissen Maßen ein No-Go. Vor allem bei einer solchen Sache, die angeboren war und mit der man gut vertraut war. Jedoch mochte sie die Canine, weshalb sie den Austausch der beidne einfach nur beobachtete, ehe sie sich eine ihrer Stoffmasken aus der Tasche herausholte. Es war eine aus schwarzem Stoff gefertigte Maske, mit einem goldenen Aufdruck, die ein wenig an ein Biest, einen Drachen oder ein anderes Raubtier erinnerte. Sie zog sie über während Temujin sich daranmachte, den Schacht hinunter zu klettern. Unten angekommen berichtete der Magier den beiden Frauen, dass die Leiter stabil waren und sie ihm vorischtig folgen sollten. Alita ließ der Kleineren den Vortritt und beobachtete, wie sie die Leiter hinunter stieg. Wenige Minuten später war es an der Kevuem ebenfalls den Weg nach unten zu finden. Sie spürte wie sich ihre Atmung leicht verschnellerte, an dem Gedanken daran da hinunter steigen zu müssen. Sie stemmte die Hände in die Hüfte, drehte sich von dem Gulli weg, sodass die beiden anderen sie kurz nicht sehen konnten und atmete tief durch. Es war doch nur eine Leiter... Dort gab es keine Gefahr und die anderen meinten, dass es sicher war. Es dauerte ein paar Augenblicke aber dann trat sie zurück an den Gulli und begann hinunter zu steigen. Als sie tief genug unten war, dass nichts mehr von ihr aus dem Gulli herauslugt, zerrte sie diesen wieder an seinen eigentlichen Platz. Sie könnte ihn nicht einfach offen stehen lassen. Der offene Gulli wäre eine Gefahr für Passanten. Außerdem konnte es ja sein, dass die Geflohenen noch hier unten waren. Da wollte sie ihnen nicht in die Hände spielen, indem sie ihnen einen Freifahrtschein nach draußen gab. Jedoch fühlte sie sich nun, wo der Gulli wieder zu war, noch eingeengter. Sie verlor leicht das Gleichgewicht, klammerte sich schnell an der Leiter fest. Ihr Herz fühlte sich an, als würde es zusammengepresst werden, als wäre es eingeengt. Ihr Körper brannte vor Angst und ihre Amtung wurde wieder schneller. Alita schloss ihre Augen. Es ist alles gut! Das ist nur ein normaler Schacht... Temujin und Rin warten unten, dir wird nichts passieren!, sprach sie sich innerlich selber zu und zwang sich dazu, einen Fuß nach dem auf der Leiter zu bewegen. Irgendwann spürte sie wieder festen Boden unter sich, brauchte einen Moment um zu realisieren, dass sie es geschafft hatte und öffnete ihre Augen wieder. Sie atmete tief durch, versuchte den unangenehmen Gestank auszublenden. Daraufhin löste sie langsam ihre Finger die ein wenig verkrampft waren. Rin und Temujin hatten sich wohl schon darüber unterhalten, wo sie langgehen wollten. Ein wenig geistesabwesend nickte Alita, stimmte ihrer Idee zu. "Dann sollten wir wohl keine Zeit vergeuden...", meinte sie, kam wieder zur Ruhe. Rin ließ es sich nicht zweimal sagen und übernahm die Führung. Die Kevuem folgte den beiden. Temujin schien sich auf Rin zu fokussieren, während Rin den Boden fokussierte. Das passte Alita gut in den Kram. Somit hätte sie noch ein wenig Zeit sich zu beruhigen. Zum Glück hatte sie sich gerade eben nicht ihrer Angst hingegeben, sonst wären sie eine ganze Weile nicht weiter gekommen, außer die beiden anderen hätten sie zurückgelassen. Während Alita zur Ruhe kam, erstarb die Ruhe, die das kleine Trüppchen umgeben hatte. Mit einem Mal ertönte lautes Getrippel, zahlreiche funkelnde Augenpaare spinksten durch die Dunkelheit und kamen auf die drei zu. Erst als sie etwas näher waren, erkannte Alita die unnatürlich großen Wesen. Es waren gigantische Ratten und sie wirkten entgegen ihrer Artgenossen, die zuvor abgehauen waren, als sie die drei Magier gesehen hatten, kamen die Riesenratten direkt auf die zu, die spitzen Zähne zeigend und aggressiv piepsend. Eine der bestimmt Hundgroßen Ratten sprang auf die Magier zu, wurde gerade noch so von der Canine am Schwanz erwischt und zurückgeschleudert. Mit einem Schlag war die vorherige Panik der Kevuem verschlossen und sie schaltete mehr oder weniger in den Kampfmodus um. Sie zog sich ihr Kama von der Hüfte und begab sich in Kampfstellung. Zurück konnten sie so schnell nicht und die Ratten versperrten ihnen den Weg. Wenn sie weiterkommen wollten, mussten sie diese Tiere beseitigen. Während Rin und Temujin noch ein wenig unsicher wirkten, was sie nun tun sollten, schnellte Alita nach vorne. Sie hielt ihr Kama fest im Griff, stürmte auf die Angriffswelle zu, wich einer Ratte die sie ansprang aus. Dabei wirbelte sie herum, formte ihre freie Hand zu einer Pistole und richtete sie auf die Ratten, die ziemlich eng an eng auf sie zustürmten und feuerte einen ihrer Crystal Dragon's Shots ab, welcher geradwegs auf die Gegner zuflog. Kurz bevor das Geschoss eines der Tiere berührte, schnippste sie und es zersplitterte in viele kleine Teile und traf einige der Tiere in den Augen und hinderte sie am weiterrennen. Danach schnellte sie weiter vor, erschuf in ihrer zweiten Hand einen Crystal Dragon's Dagger und begann dann mit geschickten Bewegungen beider Waffen die Ratten nacheinander niederzumetzeln. Sie wich ihnen aus, stieß ein paar von ihnen gelegentlich mit Ellenbogen, Knie oder Fuß von sich weg, köpfte manche von ihnen während sie andere aufspießte oder anderweitig tötete. Nach wenigen Augenblicken hatte sie gut ein wenig mehr als die Hälfte der Ratten ausgeschaltet, sodass die restlichen die Flucht ergriffen. Für eine Weile stand Alita da, sah den Ratten hinterher, die sich in ihre Löcher und Verstecke verkrochen, das Blut tropfte von ihrem Kama. Der Dolch begann leicht zu Leuchten, ehe sich ein Riss bildete, dann noch einer bis das gesamte Gerüst davon überzogen war und zerplatzte, ehe es verschwand. Die Kleidung der Rune Knight hatte den ein oder anderen Bluttropfen abbekommen, an manchen Stellen hatten die Ratten sie zerrissen, aber zum Großteil war sie unversehrt geblieben. Sie atmete schwer, wegen der Anstrengung, aber auch wegen dem Adrenalin, dass durch ihre Adern pumpte. Sie drehte den Kopf leicht nach hinten zu den anderen beiden. "Seid ihr okay?"
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Verwendete Zauber:
Crystal Dragon's Shot TYP: Lost Magic ELEMENT: Kristall KLASSE: I ART: Fernkampf MANAVERBRAUCH: 10 Erschaffen + 5 Explosion/Zersplittern MAX. REICHWEITE: Entfernung zum Gegner 15 Meter SPEZIELLES: ---- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 3 BESCHREIBUNG: Bei diesem Zauber sammelt der Dragonslayer sein Mana in seinen Fingerspitzen, welche er zu einer Pistole formt und auf seinen anvisierten Gegner zielt. Die Schussbewegung eine Pistole wird nachgeahmt und das angesammelte Mana entlädt sich schlagartig und lässt einen spitzen Kristall auf den Gegner zu Rasen. Etwa einen Meter bevor der Schuss sein Ziel erreicht, zerplatzt er explosionsartig und kann zu mehreren, kleinen Schnittwunden aber auch Schusswunden führen. Hierbei können die Splitter verteilen sich die Splitter auf einem Umkreis von 3 Metern. Dem Slayer ist es auch möglich, das Geschoss früher zum Zerplatzen zu bringen. Stärke und Schnelligkeit des Schusses entsprechen der Willenskraft des Anwenders -1 mit einem Maximum von 4.
Crystal Dragon's Dagger TYP: Slayermagie ELEMENT: Kristall KLASSE: I ART: Nahkampf MANAVERBRAUCH: 10 MAX. REICHWEITE: Beim Anwender SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 3 BESCHREIBUNG: Hierbei erzeugt der Dragonslayer einen Dolch aus Kristallen. Die Waffe kommt direkt aus der Handfläche kann normal verwendet, aber auch geworfen werden. Sie zerbrechen allerdings nach öfterer Anwendung gegen harte Materialien wie Stein oder Metall oder nach spätestens fünf Minuten. Die Klinge kann bis zu 20cm lang sein. Der Waffengrad Dolche wird für den Umgang mit der Waffe benötigt, nicht aber für ihre Herstellung.
Temujin ging einen Schritt zurück, der Geruch des Kanals war die eine Sache, doch auf wilde, wahnsinnige Ratten konnte er wirklich verzichten, Tiere die sich im Dreck suhlten und wahrscheinlich voll mit Parasiten und Krankheiten waren. Er mochte diese Tiere nicht, doch auch wenn er sie nicht wirklich leiden konnte, so wunderte er sich ein wenig über das Verhalten der Tiere, denn die Ratten, die er aus Crocus kannte, die griffen nicht einfach so wild an. Sie taten das nur, wenn man sie in die Ecke drängte und sie bedrohte, doch eigentlich hatten die Magier den komischen Tieren nichts getan, nein sie waren ja erst ein paar Minuten in dem Kanal, sie hatten keiner Ratte etwas angetan. Aber warum griffen sie dann an? So vollkommen ohne Provokation? Und warum waren diese Ratten so riesig? Egal, im Moment hatte der Skinwalker nicht die Zeit um darüber nachzudenken, er musste sich und die beiden Damen schützen. Er durfte nicht nur nutzlos herumstehen, er durfte vor allem nicht weglaufen, er musste etwas tun, er musste beweisen, das auch er nicht vollkommen nutzlos ist. Nicht nur zu beiden Damen, sondern auch sich selbst. Doch was sollte er tun? Hier unten konnte er seine Magie zwar nutzen, doch es war ihm zu dunkel, seine Geister konnten auch gut Alita oder Rin treffen und das wäre eher nicht das, was der Skinwalker wollte, seine Verwandlungen waren letztendlich nur Lügen und brachten ihn keine wirklichen Vorteile, er konnte maximal so tun als ob. Vielleicht reichte das ja schon um die Ratten los zu werden? Vielleicht musste er sich nur in irgendetwas verwandeln, vor dem die fiesen Viecher angst hatten? Doch vor was hatten die Tiere angst? Vor Katzen weniger, in Crocus hatte er schon beobachtet wie einzelne Ratten mehrere Katzen in die Flucht schlugen. Während Temujin überlegte und vor allem den Angriffen der nervigen Nagetiere auswich, kümmerte Alita sich jedoch schon um das Getier, anders als der Skinwalker konnte sie kämpfen und sie tat es auch, sie überlegte nicht lange und schritt einfach zur tat. Wiedereinmal war der Skinwalker nutzlos, wiedereinmal wurde es ihm klar, das er einfach weniger denken musste, er seufzte nur kurz und lies den Kopf hängen. „Bei mir ist alles gut, die Dinger müssen noch ein paar Jahre üben, ehe sie mich erwischen.“ Ruhig war die Tonlage des jungen Mannes, der ein wenig von sich selber enttäuscht war, er rannte zwar nicht weg, doch nützlich war er deswegen noch lange nicht. „Geht es euch gut? Wie sieht es mit deiner Nase aus, Rin?“ Es musste schlimm für die Hundedame sein, in diesem Geruch herumzulaufen. Selbst die Nase von Temujin schmerzte und seine war nicht besser, als die eines normalen Menschen. „Lasst uns lieber weiter gehen. Wer weiß ob die Ratten wiederkommen…“ Warum auch immer sie überhaupt angriffen. Das war nicht unbedingt normal, aber wer wusste was in dem Köpfen der Nagetiere so abging.
Rin schien mit ihrer Rolle aus Anführerin der Quest nicht ganz glücklich zu sein und Alita schien sich in den engen Gängen der Kanalisation nicht wirklich wohl zu fühlen, Temujin blieb das nicht unbedingt verborgen, vielleicht sollte er für den Moment die Führung übernehmen, auch wenn er wusste das er vielleicht der nutzloseste von den drei Magiern war, aber er wollte sich zumindest ein wenig mehr Mühe geben, der Kanal ging ja im Grunde genommen nur gerade aus, was war schon zu schwer daran den Weg zu folgen, von Gulli zu Gulli, von Lichtquelle zu Lichtquelle. „Ich frage mich was mit den Viechern los waren. Ratten können übel sein, wenn man sie in die Ecke drängt, aber das war nicht normal…“ Zum Glück blieben die Viecher weg, Alita hatte wohl ganze Arbeit geleistet, sie zu verjagen. „Sie mochten scheinbar keine Menschen, oder menschliche Wesen. Vielleicht haben die beiden Verbrecher ihnen was angetan, so das sie Zweibeinern nicht mehr über den Weg trauen und lieber sofort angreifen, als wie normal zu flüchten.“ Oder es stimmte irgendwas anderes nicht mit den Tieren, wer wusste das schon, trotzdem verwirrte das Verhalten der Ratten den Skinwalker. „Ich glaube hier müssen wir nach oben.“ Vor den dreien war eine Sackgasse, eine Leiter führte nach oben zu einem Gulli aus dem ein wenig Licht in den Gang strahlte. Eine dicke Staubschicht war auf den Stufen der Leiter zu erkennen, die durch ein paar Hand- und Fußabdrücke zerstört wurde. „Schaut mal.“ Leicht deutete er auf die Spuren im Staub. „Ob das unsere Flüchtigen waren?“ Kanalarbeiter würden sicherlich die Leiter reinigen, die sie benutzten, doch bis auf die paar Spuren war der Staub ja noch zu sehen. „Ich glaube wir können hier raus.“ Wo sollten sie auch sonst hin? Doch der Skinwalker, der konnte den Deckel nicht öffnen, er musste auf die Hilfe der beiden Damen warten, wieder fühlte er sich vollkommen nutzlos, doch was wollte er schon tun? Er musste einfach damit leben, das er nun einmal er war.
Ein Kampf war nun wirklich nicht das, worauf die Hundedame aus war. Doch mit jedem Schritt, den sie zurück trat, kamen die Ratten einen nach. Viel weiter konnte sie schon nicht mehr zurückweichen ohne ihren Kollegen unwillentlich den Vorrang zu überlassen. Somit blieb ihr letztendlich nichts anderes übrig, als sich zu wehren. Irgendwas stimmte mit den Tieren nicht, ihr Fauchen klang so falsch, als wären sie von irgendetwas gequält oder unfassbar wütend. Gerade als sie ihren Rucksack vom Rücken schwang, um ihre Schwerter hervorzuholen, schnellte jedoch Alita an ihr vorbei, schien keine Sekunde zu lang zu zögern, und stürzte sich ohne jegliche Rücksicht auf die wildgewordenen Riesennager. "Agh, nein!" keuchte sie schockiert, die Dunkelheit verbarg die Angst in ihren Augen. Es war ihr Job gewesen, das Team zu verteidigen, doch nun war es ein Teil ihres Teams, das sie verteidigte! Ihre Muskeln verkrampften sich, Panik machte sich schlagartig in ihr breit. Was, wenn die Slayerin verletzt wurde? Was, wenn Rins Magie nicht ausreichte, um ihre Wunden zu heilen? Jedes Mal, wenn die scharfen Beißer der Kanalbewohner aufblitzten, übersprang ihr Herz einen Schlag. Sie wollte sich bewegen, helfen, irgendwie, doch die Angriffe der Ritterin waren so breitflächig, das sie kaum etwas tun konnte, ohne selbst verletzt zu werden. Nur zusehen, das konnte sie. Und dann, so schnell wie es begann, war es vorbei. Zwischen der Vielzahl an leblosen Körpern ihrer Artgenossen traten die Überbliebenen schlagartig den Rückzug an, das Trippeln ihrer Füßchen wurde leiser und leiser, bis plötzlich wieder Stille in den düsteren Gängen herrschte. Zurück blieben die drei Magier, jeder wegen individuellen Gründen schockiert. "Die Frage ist eher, ob es dir gut geht!" erwiderte sie, die Stimme schrill vor Sorge. Sie packte Alita an den Schultern, hielt sie fest. "Bitte, keine Alleingänge mehr. Ich habe mir solche Sorgen gemacht!" Am liebsten hätte sie noch hinzugefügt, dass sie wusste, dass es ihre eigene Schuld gewesen war, dass die Rune Knight so reagierte, dass ihre eigene Untätigkeit Schuld daran war. Doch das behielt sie für sich, wollte nicht als schwache Anführerin dastehen. "Wenn wir wieder am Tageslicht sind, will ich checken, ob du irgendwelche Verletzungen hast und diese heilen. Keine Widerworte!" Eigentlich ein klarer Befehl, der jedoch wegen ihrer Tonlage, die stark von ihren Gefühlen beeinflusst wurde, kaum Durchsetzungskraft besaß. Schließlich schüttelte sie den Kopf, ging nicht auf Temujins erneute Frage, ob es ihr gut ging, ein. Sie wollte gerade auf keinen Fall über sich selbst reden. "Ja, lasst uns gehen." Es war schwer zu sagen, wie lange sie dem schmalen Gang noch folgten. In der Dunkelheit war es quasi unmöglich, Entfernungen einzuschätzen, das einzige, was möglich war, war, die schmalen Lichtstreifen der vereinzelten Gullideckel zu zählen. Schließlich war es der Skinwalker, der das voraussichtliche Ende ihrer Wanderung. Ihre Ohren zuckten, als er seine Kollegen bat, sich etwas anzuschauen. Vorsichtig trat sie an seine Seite, sie wusste schließlich nicht, worauf genau sie achten sollte. Es war jedoch schnell klar, worauf der Braunhaarige hinaus wollte. "Gut möglich." antwortete sie, erschauderte jedoch bereits innerlich. Zweifel daran, dass es nur eine einzige Möglichkeit gab, mit Garantie herauszufinden, ob sie es tatsächlich waren, besaß sie nicht - leider. Klar konnten sie sich auf ihr Glück verlassen und der Spur einfach folgen, doch falls sie falsch lagen, würden sie wertvolle Zeit verlieren. "Zeit es rauszufinden." grummelte sie, ihr Magen drehte sich bereits herum, als sie nur das Tuch vom Gesicht nahm. Langsam beugte sie sich nach vorne, ohne die Streben dabei zu berühren, und sog in mehreren, kurzen Schnüfflern die Luft dort ein. Sie spürte, wie sich ihre letzte Mahlzeit verselbstständigen wollte, hielt reflexartig die Hand vor den Mund. Doch sie musste sich zusammenreißen, den widerwärtigen Abwassergeruch herausfiltern und sich auf das konzentrieren, was sie sich vorhin in der Gefängiszelle gemerkt hatte. Kaum bemerkbar neben den dominanten Eindrücken war er tatsächlich da, der feine Duft von Flammen und Verbranntem. "Rauf da." verkündete sie sofort, bevor sie sich das Tuch wieder über das feine Näschen zog. "Das waren sie." Ein gewisses Gefühl der Erleichterung durchflutete sie, als sie realisierte, dass sie nun endlich hier herauskonnten. Die dunkelheit und Enge hatten ihr deutlich mehr zugesetzt, als sie sich selbst eingestehen würde. Ohne zu zögern schwang sie sich die ersten Streben hinauf. Es war nur fair, dass sie die Vorhut bildete. Schließlich wusste niemand, was für ein Ort da über ihren Köpfen war. Vielleicht wartete sogar ein Hinterhalt? So unwahrscheinlich es war, die Inuyama würde nicht riskieren, dass ihre Kollegen erneut vor ihren Augen in Gefahr gerieten. Am Ende der Leiter angekommen stämmte sie sich schließlich gegen den schweren Gullideckel, hob diesen leicht an und schob ihn beiseite. Sie war nicht die Stärkste, man konnte ihr deutlich ansehen, dass sie mit dem Gewicht zu kämpfen hatte. Schließlich durchflutete jedoch helles Sonnenlicht den gesamten Aufstieg und das Trio konnte zurück an die frische Luft gelangen. Zu Rins Erleichterung war es kein Hinterhalt, der sie zurück an der Oberfläche begrüßte. "Der Bahnhof...?" murmelte sie überrascht, während einige Leute an ihr vorbei huschten und dem Mädchen, das eben aus dem Abflusssystem der Stadt gekrochen kam, verwirrte Blicke zuwarfen. Schnell kroch sie beiseite und reichte ihrem Team - einer nach dem anderen - die Hand, um ihnen beim hinausklettern zu helfen. "Wir sind hier am Bahnhof." wiederholte sie ihre Feststellung, dieses mal deutlich überzeugter. "Das heißt, die zwei wollten tatsächlich hier weg!" Doch die Frage war: Waren sie einfach nur ziellos auf der Flucht oder hatten sie tatsächlich das Ziel, das Anwesen des alten Pärchens in Crystalline zu erreichen?
Alita war vielleicht etwas voreilig gewesen, als sie nach vorne, direkt in die Flut an aggressiven Ratten eingetaucht war.Vielleicht hätte sie zuerst mit ihren Kameraden Rücksprache halten sollen, doch diese waren selbst zu sehr in Gedanken versunken gewesen. In diesem Augenblick hatte ihr Körper einfach ganz automatisch reagiert. Es war, als hätte man einen Schalter umgelegt und sie war in den Kampfmodus, Beschützermodus übergesprungen. Die einzigen Gedanken, die in diesen wenigen Minuten durch ihren Kopf hüpften, waren, dass sie die beiden anderen Beschützen musste... Das sie die Ratten töten musste. Für einen kurzen Augenblick war sie so in ihren Automatismen gefangen gewesen, dass kein Wort zu ihr durchdrang. Es war schlau von den beiden anderen gewesen, ihr nicht zu nah gekommen, hätte sie diese sicherlich schnell und ausversehen verletzt. Vor ihr fiel der letzte tote Rattenkörper zu Boden und daraufhin zogen die Restlichen schnell den Schwanz ein und verschwanden wieder in der Kanalisation, in den Löchern aus denen sie gekrochen waren. So langsam kehrte Ruhe ein und man hörte nur das übliche Plätschern der Kanalisation. Das Geräusch von dem Blut, dass Alitas Hände und Waffen hinunter tropften ging völlig darin unter. Ihre Kristallwaffe löste sich in Splitter, Staub und letzten Endes ins Nichts auf. Die Kevuem griff in eine ihrer Taschen und zückte, ziemlich unbekümmert ein Tuch und begann damit über die Klinge ihres Kamas, True Damage zu wischen. Sie war immer noch nicht ganz aus ihrem Kampfmodus heraus. Diesen verließ sie erst, als sie die beiden anderen nach ihrem Wohlergehen befragte und Rin sie an den Schultern packte. Es war ein wenig so, als würde die kleine Canine die Ältere wachrütteln. Die Rune Knight schüttelte ihren Kopf, blinzelte einmal und ihr Blick wurde wieder weicher, lebhafter als zuvor, auch wenn die beiden anderen dies wohl eher weniger in all der Finsternis erkennen können würden. "Mir geht es gut Rin.", sprach sie ruhig, richtete sich dann wieder auf. "Du brauchst dir keine Sorgen, um mich machen... Wirklich nicht.", fuhr sie seufzend fort und steckte ihre Waffe und das Tuch wieder weg. Genau sowas war der Grund warum Alita nicht so gerne mit anderen zusammenarbeitete. Es war leichter, wenn man auf niemanden Rücksicht nehmen musste und einfach arbeiten konnte. Nun durfte sie sich von Rin zurechtweisen lassen, weil sie getan hatte, was die beiden anderen offensichtlich nicht geschafft hatten. Während Alita ihnen den Arsch gerettet hatte, hatten sie nur dagestanden. Ja, Alita hätte sie verletzen können, aber sie war nunmal diejenige gewesen, die sich als erstes und letzten Endes als einzige gestellt hatte. Sie schüttelte den Kopf und stemmte die Hände in die Hüften. "Wenn du das willst... Aber mir geht es wirklich gut.", erwiderte sie auf Rins Befehl. Sie würde es über sich ergehen lassen, auch wenn sie sich nicht wohl bei dem Gedanken fühlte, von der Jüngeren inspiziert zu werden. Temujin schlug vor, dass sie weitergehen sollte und die beiden Frauen in der Runde stimmten zu. So schritten sie wieder durch die stinkende Dunkelheit. Während sie weitergingen und nichts außer dem Rauschen des Dreckwassers und dem Quietschen ihrer Schritte auf dem nassen Boden zu hören war, erhob der Skinwalker das Wort und stellte Vermutungen an, was wohl mit den Ratten los war. Alita hörte nicht wirklich zu, interessierte es sie herrlich wenig. Sie interessierte eher, dass sie jetzt weg waren und sie hoffentlich bald aus diese Kloake rauskonnten. Temujin hatte etwas gefunden und bat seine Kolleginnen sich dies anzusehen. Ein weiterer Aufstieg und somit Ausgang nach draußen, doch dieser war mit Ruß bedeckt... Wie die Zelle der Entflohenen... Rin schien bestätigen zu können, dass die Entflohenen dort hinaufgegangen waren, kletterte hinauf und wies den beiden anderen an ihr zu folgen. Alita folgte Rin und kam kurz nach ihr wieder oben an die Oberfläche. Dort angekommen, nahm sie nicht die Maske ab, so wie Rin das Tuch von ihrem Gesicht entfernte.. Nein, ihr Bllick glitt nach unten an sich herab. "Verdammt.", zischte sie genervt. Diese Drecksviecher von Ratten, hatten nicht nur ihre Hände rot gefärbt sondern auch einen Teil ihrer Kleidung. Verärgert zog sie die Augenbrauen zusammen. Das waren Ratten und keine Saftflaschen! Warum war sie so befleckt? "Ich glaube ich sollte das hier erstmal abwaschen bevor wir weitergehen...",meinte sie und seufzte. Wenn sie so weiter rumlief, würden die Zivilisten nur unruhig werden und in Panik verfallen... Alita hatte nichts zu befürchten, war sie schließlich eine Rune Knight, hatte Rin und Temujin die zur Not bezeugen könnten, dass sie nur gegen ein paar lästige, gefährliche Biester gekämpft hatte. Wie bereits erwähnt, waren eher die Personen ein Problem, die Alita so sehen könnten. Panik war nicht gut. So zog sie sich also erst einmal in den Schatten zurück, damit man sie nicht so gut sehen konnte. Sie stellte sich in den Schatten eine Häuserdaches und lehnte de Kopf frustriert, aber abwartend dagegen. Was die anderen beiden taten war ihr in dem Moment egal. Sie sollten die Spur weiter verfolgen, das wäre zumindest das beste. Rin müsste ihre Doktorspiele auf jedenfall hinten anstellen. So viel war klar.
Sie waren also am Bahnhof angekommen. Der Abfluss den sie brav folgten brachte das ungleiche Trio also zum Bahnhof. Sie hätten sich den Gestank, die Dunkelheit und die Ratten also sparen können. Aber nein, die Gesuchten mussten ja genau diesen Weg gehen, ihre Spur führte nun einmal durch den ekelhaftesten Ort, den Temujin sich vorstellen hätte können. Sie wollten wohl das kein Hund ihnen folgen würde, denn kein Tier mit solch einer guten Nase würde freiwillig diesen Ort besuchen, doch leider haben die beiden sich da getäuscht, denn kein Hund folgte ihnen, zumindest kein normaler. Rin war eine Canine und ihre feine Nase führte die drei durch den Abfluss, sie hatte ihre arme Nase geopfert, sie hat ihr Team durch den dunklen Ort geführt. Es musste schlimm für die arme Dame gewesen sein, denn auch Temujins Nase schmerzte und seine war nicht besser als die eines normalen Menschen. Kurz roch er an seiner Kleidung und natürlich hatte sie den Gestank angenommen, sein Lohn für die Quest würde wohl in einer Reinigung, oder nein besser noch ein paar neuen Klamotten landen. Aber das war jetzt nicht wichtig. „Mich haben die Ratten nicht erwischt. Ich würde es merken, wenn mich eines der Biester gebissen hätte, was das Thema angeht bin ich ziemlich empfindlich.“ Naja, Temujin kam halt nicht gut mit Schmerzen klar, es gab Gründe warum er nicht gerne kämpfte und sich lieber von Gewalt fern hielt. „Außerdem hat Alita ja die meisten der Biester erledigt. Ich glaub wenn wer was abbekommen hat, dann sicher sie. Geht es dir gut, Alita?“ - Kurz schaute er zu der Dame, die nicht gerade glücklich wirkte. Sie war über und über mit dem Blut der Ratten beschmiert und fühlte sich offenbar nicht wirklich wohl in ihrer Haut. Was doch ziemlich verständlich war, immerhin wussten nur die drei das es sich bei dem Blut um das von Ratten handelte, für jede andere Person war die Dame nun einmal mit Blut beschmiert und das konnte auch gut von einem verbrechen stammen. Erkläre das mal jemanden, der nicht dabei war. Wer würde schon glauben, das sie von einer Horde Ratten überfallen würden? Wohl eher niemand. Bessere wäre es also, wenn Alita sich waschen würde und vielleicht ein paar neue Klamotten anziehen könnte. Doch von wem? Rin war kleiner als die grummelige Dame und Temujin war ein Kerl, seine Kleider waren zu groß und vor allem mochte die Rune Knight den Skinwalker nicht besonders. Doch man konnte es zumindest versuchen. Kurz wühlte Temujin in seinen Rucksack herum und holte einen dünnen, blauen Pulli hervor. Er trug ihn selten und im Grunde genommen war er ihm eh etwas zu klein, vielleicht könnte Alita ja etwas mit ihm Anfangen, zumindest solange bis sie sich richtig sauber machen konnte.
In einem Badezimmer auf einen Bahnhof dürfte das nämlich nicht so einfach gewesen sein, man hatte ja nur ein kleines Waschbecken. So könnte sie sich zu mindestens das gröbste Blut abwaschen und die Blutflecken auf ihrer Kleidung könnte sie ja mit dem Pulli verstecken. „Hier Alita. Vielleicht passt dir das ja…“ So wirklich traute er sich nicht der Dame zu nahe zu kommen, immerhin war sie noch immer sauer auf den Skinwalker, der war ja nicht besonders nett zu ihr. „Hier gibt es bestimmt ein WC, da kannst du das Zeug abwaschen. Ich hab zur Not auch etwas Seife und ein Handtuch mit, wenn du das brauchst.“ Seine Stimme war ruhig, er wendete seinen Blick ein wenig ab, als er mit der Rune Knight sprach. „Tut mit Leid das ich so gemein zu dir war Alita. Du bist voll in Ordnung und ich hab mich gegenüber dir wie ein Arsch benommen.“ Letztendlich wusste, der Skinwalker das er es nicht mehr gut machen konnte, denn seinen ersten Eindruck hatte er ja richtig gut versaut. „Du magst mich nicht, das kann ich schon verstehen, aber du kannst auch nicht herumlaufen wie ein Mörder der gerade jemanden umgelegt hat. Vielleicht wäre es besser, wenn du das drüber ziehst. Ich möchte nicht, das du ärger bekommst, Alita.“ Sie war ja eine Rune Knight und wenn sie so gesehen würde, würde das sicher kein gutes Licht auf sie werfen. Aber Temujin wusste nicht, ob die Rune Knight das überhaupt wollte, denn es konnte ja auch gut sein, das sie die Hilfe ablehnen würde. „Ähm Rin, unsere Flüchtlinge, die scheinen ja mit dem Zug abgehauen zu sein. Sollten wir uns nicht vielleicht auch ein paar Karten besorgen? Da war doch noch was mit Crystalline, nicht? Vielleicht wäre es klug, wenn wir uns auf den Weg dahin machen. Nicht das die was im Schilde führen.“ Immerhin lebten da ja die Verwanden von einen der beiden Kerle und ein wenig machte Temujin sich schon sorgen um die alten Leute. „Wenn Alita sich fertig gemacht hat, können wir uns ja Karten holen, die paar Jewel kann ich gern auslegen, soviel müsste ich gerade noch dabei haben.“ Er war es den beiden ja irgendwie schuldig, immerhin fühlte Temujin sich bisher ein kleines wenig nutzlos.
Endlich wieder frische Luft und raus aus der Dunkelheit! Vermutlich konnte man der Inuyama deutlich ansehen, wie erleichtert sie war, endlich wieder aus den Abwasserkanälen der Stadt herausgekommen zu sein. Gleichzeitig brachte das Tageslicht jedoch auch Dinge hervor, die vor den Augen der Bewohner lieber hätten verborgen bleiben sollen. Woher sollten diese auch wissen, dass das Trio, das gerade aus dem Gullideckel gekrochen war, Magier auf einem wichtigen Auftrag waren? Und dass sie die Stadt gerade um einige Riesennager leichter gemacht hatten? So verflog die ursprüngliche Freude der Hundedame schnell wieder, als sie ihre Augen auf Alita legte. Immerhin hatten ihre Kollegen ihr zuvor versichert, dass sie alle in Ordnung waren. Somit musste all das Blut, welches auf der Kleidung der Dunkelhaarigen haftete, von den Ratten stammen. Immerhin eine Sorge weniger. Trotzdem mussten sie sich diesem Problem möglichst schnell stellen. Die ersten beunruhigten Blicke lagen bereits auf dem Trio. Aber eins nach dem anderen. Temu bot der Tamaki seinen Pulli an. Auch Rin hatte garantiert Ersatzkleidung in ihrem Rucksack, die sie zur Verfügung stellen konnte. Gleichzeitig durften sie aber auf garkeinen Fall das eigentliche Ziel ihres Auftrags aus den Augen verlieren: Die flüchtigen Verbrecher einfangen. "Ja, wir sollten uns unbedingt auf den Weg nach Crystalline machen." stimmte sie dem Skinwalker zu. Einen anderen Anhaltspunkt hatten sie nicht. Sie konnten bloß hoffen, dass sie sich richtig entschieden. "Am besten besorgst du die Karten sofort. Ich begleite Alita, okay?" Ihr bittender Blick ruhte einen Moment lang auf ihrem Kollegen. Es war wohl kaum zu übersehen, dass sie nervös war und keine Sekunde verlieren wollte. "Wenn du das Geld kurz auslegen könntest, wäre das super. Du bekommst es dann von mir zurück, meine Gilde wird dafür aufkommen." versicherte sie ihm noch. Es war nicht nötig, dass der Gehörnte unnötig sein Erspartes ausgab. Das wollte sie noch klargestellt haben, bevor sie Alita an der Hand packte, und inrichtung der Toiletten zog. "Falls der Zug losfahren will, bevor wir zurück sind, halte ihn irgendwie auf!" war ihre letzte Bitte, ehe sie auf den Damenklos verschwanden. Es gefiel ihr nicht, sich trennen zu müssen, aber sie hätten den Gestaltwandler ja sowieso nicht mitnehmen können. Nachdem die Tür hinter ihnen zugefallen war, zog die Canine ihren Rucksack eilig von den Schultern und begann, darin herumzukramen. Kurz darauf fand sie auch schon, was sie suchte: "Hier, mehr kann ich leider nicht bieten." Es war ein simpler, schwarzer Rock, der knapp über den Knöcheln endete. Röcke eigneten sich jedoch nicht für Quests, das wusste selbst sie. Aus diesem Grund hatte sie sich vor einer Weile die Mühe gemacht, darunter (laienhaft) eine kurze Hose einzunähen, die selbst in actionreichen Momenten dafür sorgte, dass die Situation nicht peinlich wurde. Wenn man sich jedoch normal bewegte, war diese nicht sichtbar. Sehr praktisch, wenn man Rin fragte! Zwar befürchtete sie, dass das nicht unbedingt Alitas Stil war, doch was für eine Wahl hatten sie? "Wenn du mir dann deine Kleidung geben magst, kann ich versuchen, sie ein wenig von dem Blut zu befreien. Ich werde die Flecken wohl nicht ganz herausbekommen, aber es sollte reichen, um sie zu einem späteren Zeitpunkt noch herauswaschen zu können." Es gab nur eine Sache, vor der sich die Hundedame mehr scheute, als ihr eigenes Blut zu kontrollieren: fremdes Blut manipulieren. Doch das hier war etwas anderes, sie reinigte ja nur die Kleidung ihrer Kollegin. Sie schadete damit niemandem. Nachdem die Dunkelhaarige schließlich in einer der Kabinen verschwunden war, um sich umzuziehen, nutzte Rin den Moment, um zumindest kurz ihre Maske fallen zu lassen. Leise seufzend legte sie den Kopf in den Nacken, fuhr sich mit den Händen über das Gesicht, die Ohren und den Hinterkopf. Die Verantwortung machte sie regelrecht verrückt. Doch sie durfte jetzt nicht nachlassen, musste sich zusammenreißen. Für ihre Kollegen. "Das war übrigens ganz schön mutig von dir." sprach sie schließlich, nachdem sie das erste Kleidungsstück gereicht bekommen hatte. Mit der Hand fuhr sie langsam über die verschmutzten Stellen, zog dabei so viel Blut wie möglich mit heraus. Ein Teil davon war schon in den Stoff eingetrocknet und entzog sich so der Kontrolle der Hundedame. Trotzdem hellten die Flecken sichtbar auf. "Also das mit den Ratten. Danke dir." Das, was sie herausbekam, leitete sie einfach in eins der Waschbecken weiter, wo es langsam abfloss. Es fühlte sich überraschend gut an, gezielt etwas gutes mit ihrer Magie zu tun, so simpel es auch sein mochte. Sie hatte keinerlei Möglichkeit, versehentlich schaden anzurichten. Sie konnte höchstens scheitern, doch auch das tat sie nicht. "Ich bin sehr froh, eine starke Kämpferin wie dich in unserem Team zu haben." Nachdem sie fertig war, legte sie das Stück sorgfältig zusammen. Es war das Mindeste, was sie tun konnte. Langsam wurde jedoch auch Zeit, zurück zu Temu zu kehren. Hoffentlich hatte er da draußen nicht allzu große Schwierigkeiten...
Alita musste gestehen, sie hatte sich das ganze hier grundliegend anders vorgestellt gehabt als sie am Morgen nach Oak Town gereist war. Es war jetzt nicht so, dass sie sich immens daran störte und die Geschehnisse ein Weltuntergang oder dergleichen waren. Es war viel mehr so, dass es sie frustrierte, dass sie Dinge nicht hatte verhindern oder vermeiden können. Es war kein angenehmes Gefühl. Das Blut war warm, klebte überall auf ihrer Kleidung und ihrem Körper, wie ihrem bauchfreien Oberteil. Auch ihre Unterarme, ihr Dekolleté und ihr Gesicht waren ebenfalls befleckt. Der kühle Wind fuhr über ihren Körper und war an den Stellen wo das Blut noch klebte, noch kälter als ohnehin schon. Es frustrierte sie, dass sie sich so in dem Blut der Ratten, die sie regelrecht in der Dunkelheit abgeschlachtet hatte, gebadet, geraderecht überschüttet hatte. Sie hatte genügend Kleider, dennoch hatten diese hier ebenfalls Geld gekostet und wenn einer der beiden kein Wundermittel gegen Blut dabei hatte, würde sie das ganze Outfit wohl in die Tonne kloppen müssen. Im Gegensatz zu einigen anderen Finger von Orwynn, wie Momo bekam die junge Tamaki von ihm nichts geschenkt. Keine Nettigkeiten für ihre lobsame Arbeit, ihren Fleiß und ihre Tatkräftigkeit. Sie bekam nichts und musste sich alles hart selber erarbeiten. Man ebnete ihr nicht den Weg, legte ihr viel mehr Steine in den Weg. Jeden einzelnen Jewel musste sie sich selbst erarbeiten. Im Vergleich zu anderen Bürgern Fiores war dies normal, aber verglichen zu den anderen Fingern... Naja, Orwynn ließ sie nach wie vor, obwohl es schon eine ganze Weile her war, dass sie @Gin zur Flucht verholfen hatte, immer noch regelrecht den Mittelfinger. Nicht das er so etwas tun würde, das würde dem abgehobenen, intigranten Tyrannen ja nie im Traum einfallen, doch manchmal fühlte es sich wirklich so an. Bei der Erinnerung an das sadistische Schmunzeln das sich immer auf seinen Lippen bildete, an die winzige Bewegung seiner Mundwinkel, die sein sonst so finsteres Antlitz leicht erhellten, erschauderte die Kevuem. Daran wollte sie nicht denken. Egal, wie sehr sie ihren Jewel, die nun den Weg in Form der Kleidung in den Müll finden würde, nachtrauerte, es würde an der Ausgangslage nichts ändern. Die Sachen waren hin und nun hieß es, dass Beste darauf zu machen. Auf ihren Vorschlag, dass sie erst einmal versuchen sollte, den Großteil der roten Farbe wegzuwaschen schlug Temujin vor, dass es sicherlich eine Toilette in der Nähe gab, wo sie sich säubern konnte. Bot ihr sogar ein Stück Seife und ein Handtuch an. Sie überlegte, nahm das Angebot aber schließlich an. Auch wenn sie den Skinwalker nach wie vor nicht sonderlich viel abgewinnen konnte... Es wäre töricht sein Angebot abzulehnen. Sie konnte nicht weiter blutverschmiert unter Zivilisten verkehren. Erneut entschuldigte sich der junge Mann wegen seines unfreundlichen Verhaltens. Alita verdrehte leicht genervt die Augen. "Ist ja gut.", schnaubte sie und bließ sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht, zog die Jacke etwas zusammen, um zumindest einen geringen Anteil des Blutes zu verdecken, der darunter verborgen war. "Der erste Eindruck haftet bekanntlich am Längsten. Ich rate dir einfach, es beim nächsten Mal anders und professioneller zu handhaben.", fuhr sie fort. Temujin hatte es bei ihr verkackt und die Wahrscheinlichkeit war ja schließlich gering, dass sie sich nach heute jemals wieder sehen würden. Das bedeutete, dass er es ohnehin nicht wirklich wieder geradebiegen können würde - einen versauten ersten Eindruck zu richten, brauchte Zeit - etwas, was sie sicherlich und zu Alitas Glück nicht hatten. Sie wollte das einfach nur noch hinter sich bringen und Temujin danach nie wieder sehen. Weiter schlug er vor, dass sie sich Zugtickets besorgten, also dem Hinweis mit dem Zettel nachgingen. Etwas zögerlich nahm sie dann auch den Ersatzpullover von ihm an. "Danke...", murmelte sie leise, kaum hörbar, viel es ihr ein wenig schwer. Temujin schien per se kein schlechter Kerl zu sein... Doch die Tamaki war keine von der Sorte, die, nachdem man ihr vor den Kopf stieß, sich schnell besänftigen und vertrösten ließ. Rin fand den Vorschlag gut und meinte, dass der Teenager die Karten besorgen sollte, wären sie sich um Alitas... Sagen wir Zustand kümmerten.
Als das geklärt war, folgte sie der jungen Canine ums Eck, zu den Damentoiletten. Dort ging sie erst einmal zum Waschbecken, um sich dem Ausmaß ihrer Situation bewusst zu werden. Rin kramte derweil in ihrer Tasche herum. Mit dem Handtuch in der Hand, dass Temu ihr gegeben hatte, begann sie zunächst, das Blut aus ihrem Gesicht zu wischen. Als Rin ihr einen schwarzen Rock, mit eingenähter Hose anbot, sowie, dass sie versuchte ihre Kleidung zu reinigen, drehte sie sich um. Sie nickte, entledigte sich gleich einmal ihrer Jacke und nahm den Rock. "Danke, dir.", sprach sie mit freundlicherem Ton als sie es bei Temujin getan hatte. Daraufhin zog sie sich noch das Top vom Kopf, sodass sie nur noch in Schuhe, Hose und BH gekleidet da stand. Das Oberteil, sowie ihre Handschuhe reichte sie der Hundedame ebenfalls ehe sie damit fortfuhr, ihren Körper ebenfalls zu reinigen. Das Blut war zum Teil durch das Oberteil durchgesickert, in den BH hinein, doch dessen würde sie sich ganz sicherlich nicht entledigen. Ihr Bauch und ihre Unterarme waren von den Ratten leicht zerkratzt worden und es fanden sich auch einige Bisse an ihrem Oberkörper wieder. Alita war doch mehr getroffen worden, als es ihr bewusst gewesen war. Jedoch säuberte sie sich erst einmal weiter. Wenn Rin sie behandeln wollte, würde sie es zulassen und still halten. Als sie sich oben herum soweit es ihr möglich war gesäubert hatte, schnappte sie sich wieder den Rock, sowie den Pullover und verschwand in einer der Kabinen, um sich umzuziehen. Unten herum war sie nicht sonderlich dreckig, was sie erfreute, musste sie somit nur die Hose ausziehen und gegen den Rock tauschen. Während sie dies tat, begann Rin zu reden. Sie sprach davon, wie mutig es von ihr gewesen war, dass sie sich den Ratten gestellt und sie bekämpft hatte. Dass sie froh war, eine starke Kämpfern wie Alita im Team zu haben. Bei diesen letzten Worten, verharrte die Tamaki für einen Augenblick. Starke Kämpferin... Es war lieb das die Canine solche Worte es sprach, sie rührten sie... Doch Alita fühlte sich nicht stark. Wenn sie wirklich eine starke Kämpferin war, würde es ihr doch sicherlich anders gehen oder? Dann würde sie nicht immer noch an Orwynn gebunden sein, verängstigt... Abhängig... Sich davor fürchtend, wann er sie wieder maßregelte. Wieder disziplinierte. Ihr Blick fiel auf die Narben, die über die Jahre, die sie bei Orwynn verbracht hatte dazu gekommen waren. Es waren einige... Manche dicker, manche dünner... Manche älter, manche jünger. Für einen Augenblick wurden ihre Augen glasig, doch sie schüttelte schnell den Kopf um sich auf andere Gedanken zu bringen. "Als Rune Knight ist es meine Aufgabe, meine Mitmenschen zu beschützen. Ich habe es gerne getan und es erleichtert mich, dass ich es erfolgreich getan hat.", sprach sie ruhig, nachdenklich, aber auch mit einem Funken echter Erleichterung in der Stimme. Sie kam aus der Umkleide wieder heraus und ging zu Rin. "Danke nochmal, für den Rock.", meinte sie und ein leichtes Lächeln legte sich auf ihre Lippen. Es war vielleicht nicht ihr Stil, aber sie wusste eine solche Geste durchaus zu schätzen.
Eine Weile später, verließen die beiden Frauen wieder die Toilette, um sich mit Temujin wieder zu treffen. Alita hoffte, dass das Geld gereicht hatte und es nicht mehr lange war, bis sie losfahren und das ganze hinter sich bringen konnten. Sie konnte es kaum noch erwarten, die beiden Kriminellen in die Finger zu bekommen und dingfest zu machen. Dies war der Fall und wenige Stunden später fanden sie sich auch schon in Crystalline Town wieder. Ob es in der näheren Umgebung Hinweise gab, wo die beiden Geflüchteten hinverschwunden waren?
Mit seinen letzten Jewel kaufte der Skinwalker die Zugtickets für seine Partnerinnen und sich selbst. Ein kleines wenig tat es ihm zwar schon weh, sein letztes bisschen Geld für etwas anderes als etwas zu Essen für seinen Kater oder sich ausgegeben zu haben, aber es ging ja nicht anders, der Weg von Oak nach Crystalline war einfach zu lang und die drei mussten sich immerhin beeilen. Ebenso waren die beiden Damen und der Skinwalker ja auch auf einer Quest, das Geld, welches er gerade verloren hatte, würde der Skinwalker ja so oder so wieder bekommen, immerhin würden sie ja einen Lohn erhalten, wenn sie erfolgreich waren. Aber eben das erfolgreich sein machte dem Skinwalker doch ein klein wenig Sorgen, immerhin mussten sie erstmal die beiden Verbrecher finden, sie mussten sie fangen und wieder zurück ins Gefängnis bringen. Aber bisher hatten sie ja bis auf ein paar Spuren noch nichts von den beiden gesehen. Hoffentlich würde sich das doch bald ändern, denn nicht nur das Temujin gerne sein Geld haben würde, nein solche Menschen dürfen einfach nicht frei herumlaufen, immerhin waren sie eine Gefahr für die Allgemeinheit. Sie mussten einfach wieder zurück ins Gefängnis, sicher hinter dicken Wänden und Gittern und hoffentlich dieses Mal so, dass sie nicht wieder flüchten können. Aber vorher mussten sie ja erst einmal nach Crystalline, ihr Zug war schon angekommen und die drei mussten nur noch einsteigen, vorher jedoch gab Temujin den beiden noch ihre Karten.
Die Plätze waren keine guten und für den Schweif des Formwandlers war kaum platz, er hatte ihn die ganze Fahrt über zwischen seine Beine geklemmt, was nicht besonders angenehm war, doch ihm schien es nicht am schlechtesten gegangen zu sein, Alita sah etwas blass um die Nase aus. Hatte sie eine Reisekrankheit? Wurde ihr während der Zugfahrt schlecht? Oder hatte sie noch immer den Geruch des Kanals in der Nase? Egal was es war, es war sicher nicht angenehm für die arme Rune Knight. "Ich habe Traubenzucker dabei. Wenn du was brauchst, sag Bescheid Alita." - Zwar zweifelte Temujin daran, dass die Dame etwas von ihm annehmen würde, doch er konnte es zumindest versuchen. "Wir sind ja gleich da, lange fahren wir ja nicht." Doch für jemanden, der es nicht vertrug mit dem Zug zu fahren, war auch eine kurze Strecke die Hölle, zumindest konnte Temujin es sich vorstellen, dass es so war. Als der Zug dann endlich am Bahnhof von Crystalline stoppte, stand der Skinwalker auf und streckte sich einmal kurz, dann machte er sich auf den Weg nach draußen, dabei wartete er jedoch auf Rin und Alita, er wollte den beiden ja nicht weglaufen. Doch die frische, kalte Luft zog ihn förmlich an. "Nun müssen wir also zu der Adresse, nicht?" - Deswegen waren sie ja in der Stadt. "Hoffentlich sind wir noch nicht zu spät." Hoffentlich waren die beiden Männer ihnen noch nicht zuvor gekommen, vielleicht waren sie ja sogar noch dort. "Kennt sich einer von euch hier aus? Oder sollten wir vielleicht jemanden fragen, wo die Straße ist, ich selbst war noch nicht oft hier, ich kenne leider Crystalline nicht so gut." - Aber vielleicht kannen Rin und Alita sich ja hier aus, ansonsten mussten sie eben Fragen, noch waren sie ja am Bahnhof und dort gab es genug Leute, die einen helfen können. "Auf jeden Fall sollten wir los, nicht?" Ruhig zuckte der Skinwalker mit seinem Schweif, denn so langsam wurde es wohl wirklich ernst und das machte ihn doch ein wenig nervös.
Beschämt blickte Rin zur Seite, als Alita sich das Oberteil über den Kopf zog und ihr, gemeinsam mit ein Paar Handschuhen, entgegen hielt. Ja, sie waren Kolleginnen, aber trotzdem lief die Canine ein wenig rot an. Sowas war sie eben einfach nicht gewöhnt und die Ritterin war alles andere als hässlich. Doch sie musste sich zusammenreißen, für solch persönliche Dinge gab es gerade keinen Platz. Sie schüttelte ihren Scham also ab, nahm ihren Mut zusammen und blickte der Tamaki wieder entgegen. Sofort fielen ihr all die kleinen Kratzer und Schrammen auf. Nicht nur die frischen, von den Ratten verursachten, sondern auch die alten, die schon längst verheilt waren. Besorgt legten sich ihre Ohren zurück. Was hatte Alita bloß erlebt? Es stand ihr nicht zu, das zu hinterfragen. Das einzige, was sie tun konnte, war dafür zu sorgen, dass nicht noch mehr Narben zurückblieben. "Ich weiß, du meinstest es geht dir gut, aber das ist wirklich das Mindeste, was ich für dich tun kann." Zu ihrem Glück sträubte sich die Rune Knight nicht weiter, sodass die Inuyama mithilfe ihrer Magie in kürzester Zeit alle offenen Wunden hatte verschwinden lassen können. Daraufhin widmete sie sich den Flecken in den Klamotten, während sich Alita umzog. Kurz daraufhin waren die beiden Frauen auch schon fertig und kehrten zurück zu ihrem Teamkollegen. Dieser hatte wie abgemacht die Tickets besorgt, sodass sie direkt und ohne große Verzögerung einsteigen konnten. Kaum hatte sie sich gesetzt, wendete sie sich auch schon an Temujin: "Vielen Dank. Warte mal eben." Sie durchstöberte kurz ihre Tasche, bis sie schließlich ihre Geldbörse gefunden hatte. Dort zog sie einige Scheine heraus und streckte sie ihm entgegen. "Das sollte reichen, oder? Ich fordere das von der Gilde dann wieder zurück, du brauchst also kein schlechtes Gewissen zu haben." Sie wusste nicht, wie die finanzielle Lage des Teenagers war. Wenn er Geldnot hatte, dann wollte sie auf keinen Fall, dass er auf den Ticketkosten sitzen blieb. Ihr selbst brachen die Jewel keinen Zacken aus der Krone, sodass sie es nur zu gerne übernahm. Während sie also darauf warteten, dass der Zug den Bahnhof von Crystalline erreichte, nutzte die Inuyama noch einmal die Chance, um auf die potentielle Gefahr, die sie erwartete, hinzuweisen: "Ich weiß nicht, was uns vor Ort erwartet und wie lange wir brauchen, um die Verbrecher dort aufzuspüren - falls wir überhaupt richtig liegen." Das würden sie erst herausfinden, sobald sie die Adresse, die sie hatten, erreichten. "Aber ich möchte, dass ihr auf das Schlimmste vorbereitet seid. Ich werde es dieses Mal auch sein." Sie nickte entschlossen, während sie hinüber zu der Tamaki blickte. Noch einmal würde sie Slayerin nicht im Stich lassen. Schon bevor das Trio in den Bahnhof einfuhr, ergriff ein ungutes Gefühl die Inuyama. Sie konnte es sich nicht erklären, bisher schien alles normal und doch klingelten ihre Alarmglocken laut und schrill. Was war los? Auch, als sie den Wagon verließen, ließ das Gefühl nicht locker. Leute wuselten um sie herum, drängelten, um noch in den Zug zu kommen, bevor er fortfuhr, hatten ganz offensichtlich nicht die geringste Geduld. Alles wie immer ... oder? Nein. Die Gesichtsausdrücke der Leute wirkten fast schon panisch, Angst spiegelte sich in ihren Augen. Schlagartig legten sich die Ohren der Canine zurück. Hier stimmte etwas nicht! "Ich glaube nicht, dass wir Zeit haben, herumzufragen." Ihr Blick wanderte über die Gleise, die um sie herum lagen und erst jetzt fiel ihr auf: Mehrere Bänke und Unterstellmöglichkeiten waren verkokelt. Waren sie womöglich zu langsam gewesen? Die Möglichkeit, darüber nachzudenken, blieb jedoch nicht, denn wenn sie sich nicht beeilten, dann würde dieser Fall definitiv eintreten. "Wir folgen den Verbrennungsspuren. Das kann kein Zufall gewesen sein." Sie warf einen kurzen Blick nach links und rechts, stellte sicher, dass keine Bahnen dabei waren, anzukommen, ehe sie mit einem großen Satz über die Schienen sprang, über den Bahnsteig hinweg anlauf nahm und direkt die nächsten übersprang. Die Treppen zu nehmen war einfach zu zeitintensiv. Beide ihrer Kollegen wirkten agil, also sollten sie doch keine Probleme damit haben, mitzuhalten, oder? Schnell hatten sie den Bahnhof hinter sich gelassen, eilten stattdessen die breiten Straßen entlang. Überall kauerten verängstigte Menschen, hier und da waren sogar noch einige Plakate dabei, abzubrennen. Allzu weit konnten die Verbrecher also noch nicht gekommen sein! Viel weiter durften sie sie auch nicht kommen lassen, bevor sie noch ganze Gebäude oder gar Personen in Brand setzten! Die hastigen Schritte der Magier hallten durch die Straßen, hier und da wurden sie mit Verwunderung oder gar Sorge beäugt, doch keiner stellte sich ihnen in den Weg. Ob sie wohl spürten, dass das Trio zu den Guten gehörte? "Dort!", rief die Hellhaarige, als die Schneise der Verheerung einen scharfen Knick nach links machte ... und kaum waren sie eingebogen, standen sie zwei Männern gegenüber. Diese hatten sich gerade noch damit beschäftigt, eine gesamte Plakatwand anzuzünden, als sie gehört hatten, wie sich Schritte näherten. Nun hatten sie ihren Blick auf die herannahenden Magier fixiert und wirkten alles andere als begeistert. Ihre Seelenspiegel waren geprägt von Zorn und Frust, die Brauen und Münder waren zu düsteren Grimassen verzogen. Es gab keine Zweifel: Das waren die Leute, die sie suchten. Und so wie es aussah waren sie nicht bereit, sich einfach wieder einfangen zu lassen. "Na, wen haben wir denn da? Ihr seid doch nicht etwa hier, um uns aufzuhalten, oder?", murrte der Eine herablassend. Eine Hand stämmte er in die Hüfte, während er mit der anderen immer wieder schnipste und dabei kleine Funken schaffte. "Das können wir leider nicht zulassen. Wisst ihr, wir haben einen großen Plan." Er schüttelte den Kopf, ehe er einen Schritt hinter seinen Kumpanen trat. Er begann, die Hände aneinander zu reiben ... gepaart mit dem finsteren Grinsen, das sich nun ausbreitete, konnte er glatt als Superschurke durchgehen. Doch dieses Verhalten diente nicht nur zur Show, denn nur wenige Sekunden später ließ er die Handflächen auf den Boden klatschen. Von dort aus breitete sich in beide Richtungen eine gewaltige Flammenwand aus, die sich langsam aber sicher ausbreitete, bis sie sowohl die Bösewichte, als auch die Magier umringte. "Dementsprechend haben wir auch keine Zeit für Spielchen. Wir werden euch erledigen, hier und jetzt. Noch irgendwelche letzten Worte? "
Alita registrierte den beschämten Blick der Canine nicht wirklich. Was so etwas anging war sie etwas... Sagen wir unaufmerksam. Sie merkte nicht immer, wenn jemand sie attraktiv fand oder ähnliches. Für sie stellte die Tatsache, die sie einfach ihr Oberteil ausgezogen hatte kein Problem dar. Sie beide waren Frauen. So einfach war es für die Kevuem. Das Rin das anders sah, würde ihr wohl weniger einfallen. Sie reichte ihr, ihre Kleidung und schnappte sich anschließend die, die sie von Rin und Temujin angeboten bekommen hatte. Es war bei Weitem nichts, womit sie freiwillig rumlief, entsprach es ihrem eigenen Kleidungsstil nicht im geringsten, aber was sollte sie machen? Sie hatte keine Ersatzkleidung dabei und ihre eigene konnte sie nur noch schlecht tragen, außer sie wollte als wahnsinnige Mörderin betrachtet werden. Das wäre kontraproduktiv. Würde einfach nur Panik schüren oder im schlimmsten Fall die Entkommenen warnen. Rins Fokus schien sich derweil auf etwas anderes zu verschieben. Sicherlich waren ihr die zahlreichen Tattoos aufgefallen, die den Körper der Tamaki zierten. Da fiel Alita ein... Rin war einer Heilmagierin. Sicherlich erkannte ihr geschultes Auge auch die Narben, welche die Tamaki unter den Kunststücken verbarg. Ein flaues Gefühl breitete sich in ihr aufgrund dieser Erkenntnis aus. Jedoch nickte sie, als Rin ihr anbot, sich um ihre Verletzungen zu kümmern und ihre Magie wirkte. Danach fühlte sie sich schon besser. "Danke dir." Anschließend ging sie in eine der Toilettenkabinen, zog die Kleidung über und kam in frischer Montur wieder heraus. Ihr Kama befestigte sie an ihrem Gürtel, den sie unter dem Hoodie um ihre Hüfte gebunden hatte. Umgezogen trat sie wieder zu der Hundedame heraus und folgte ihr wieder zum Bahnhof und zu Temujin. Dieser hatte es offenbar erfolgreich geschafft, die Tickets zu besorgen, sodass sie nur noch in den Zug steigen mussten. Alita nahm ihre Karte wortlos an, während Rin Temujin etwas Geld für die Tickets zurückgab. Die Canine war ganz schön großzügig... Nachdenklich beobachtete Alita die beiden. Ein leises Seufzen entwich ihr und sie folgte den beiden, wenig begeistert in den nächsten Zug. Drinnen angekommen breitete sich bereits Unbehagen in ihr aus. Sie fuhr echt nicht gerne mit dem Zug. Generell mit Transportmitteln tat sie sich etwas schwer. Jedoch konnte sie aufgrund ihrer Arbeit und deren Dringlichkeit nicht recht darauf verzichten mit diesen Verkehrsmitteln zu reisen. Alles andere dauerte einfach zu lange. Als sie sich hinsetzte konnte man ihr schon ein wenig ihre innere Unruhe ansehen. Kaum das der Zug losgefahren war, verkrampfte sich ihr Griff um die Armlehnen etwas und sie starrte nach außen, ihr Körper war komplett angespannt, fast schon verspannt. Sie presste die Lippen leicht aufeinander, versuchte die aufkommende Reiseübelkeit zu unterdrücken. Gott, sie hasste es. Auf Temujins Angebot schüttelte sie nur knapp den Kopf. Wenn sie jetzt was aß würde sie sich auf jeden Fall übergeben. Noch hatte sie eine Chance dem zu entgehen. Sie musste nur tief ein... und ausatmen. Rins Worte gingen ein Stück weit an der Kevuem vorbei, die ein wenig zu sehr damit beschäftigt war, ihren Mageninhalt nicht vor den Füßen ihrer Begleiter auszubreiten. Als der Zug langsam zum Stehen kam, dauerte es noch ein paar Minuten bis die Slayerin es schaffte sich aus dem Sitz zu schälen. Ein Stück nach ihren Begleitern kam sie auch heraus, stellte sich etwas abseits, beugte sich vor, die Hände auf den Oberschenkeln abgestützt. Sie atmete tief durch Nase ein und den Mund aus. Jedoch half es nichts. Sie griff in ihre Tasche und holte eine Flasche Wasser heraus und trank davon. Sie legte den Kopf leicht in den Nacken, die Augen schließend und das Gefühl der schwindenden Übelkeit genießend. Als sie sich wieder sicher fühlte, richtete sie sich wieder auf und ging langsam zu ihren Begleitern, die sich über ihr weiteres Vorgehen beraten hatten. Als der Blick der Tamaki umher Blick, ihre Umgebung nun wieder wahrnehmend fiel ihr ebenfalls der schlimme Zustand des Bahnhofs auf. Es fanden sich überall Spuren von Feuer und Explosionen... Beherrschte nicht eines ihrer Ziele die Explosionsmagie? Rin schien den gleichen Gedanken zu haben und rannte anschließend los, tief in die Stadt. Alita blickte kurz Temujin an, folgte der Canine dann allerdings, passte bestmöglich auf um nicht auf Glatteis zu treten und auszurutschen. Das gab es hier in Crystalline Town ja sehr viel. Es dauerte ein wenig bis sie die beiden anderen eingeholt hatte. Rin war mit einem mal stehen geblieben. Als Alita neben ihr zum Stehen kam, verstand sie auch warum. Zwei Kerle blickten in ihre Richtung, nachdem sie eine Plakatwand in Brand gesteckt hatten. Ihr Blick war finster, wie bei Teenagern denen man den Spaß verdorben hatte. Nur bedrohlicher und gefährlicher. Das waren die beiden, die sie wieder einfangen sollten. Alita begab sich instinktiv in Kampfposition, bereit auf das, was die beiden ihnen wohl entgegen werfen würden. Die beiden waren sehr selbstbewusst, viel mehr überheblich. Offenbar glaubten sie wirklich, dass sie unaufhaltsam waren. Irgendwo auch verständlich, hatten sie es schließlich geschafft aus einem Gefängnis auszubrechen. Das pushte das Selbstvertrauen sicherlich. Auch wenn Alita nicht vor hatte, ihnen offen diese Anerkennung zu geben. Sie würden ohnehin wieder dort landen. Der Feuermagier erschaffte eine Flammenwand, welche die fünf umzingelte. Die Kevuem ließ sich davon weder aus der Ruhe bringen, noch wandte sie ihren Blick eine Sekunde von den beiden Entflohenen ab. Sie wollten sie hier und jetzt erledigen? Alitas Mundwinkel zuckte leicht nach oben. Sollten sie das doch versuchen. Alita versteckte einen ihrer Arme hinter ihrem Rücken, schuf in ihrer Hand wieder einen ihrer Kristalldolche. Im nächsten Augenblick gingen die beiden Verbrecher auch schon in den Angriff über und griffen sie an. Man warf ihnen ein Geschoss aus Feuer entgegen, während der andere noch ein paar Funken hinterherschickte. Alita sah zu ihren beiden Kameraden. "Passt auf!", wies sie an und wich den Projektilen gekonnt, mit einer Drehung aus. Dabei formte sie ihre Hand zu einer Pistole und warf ein Projektil auf die Angreifer zurück. Einer der beiden wehrte dieses ab. Alita musterte die Umgebung. Sie musste irgendwie an die beiden herankommen... Während sie darüber nachdachte, wie sie dies schaffen konnte, wich sie weiteren Angriffen aus, sah sich immer wieder nach Rin und Temujin um, ob es ihnen gut ging. Da kam ihr eine Idee. Fest stampfte sie auf den Boden. Unter ihrem Fuß begannen sich spitze Kristalle zu bilden, die nach vorne schnellten, in Richtung der beiden. Auf den ersten Anblick wirkte der Angriff nicht besonders gefährlich, was die Kevuem den beiden lachenden Kerlen entnahm. Sie wollten gerade etwas sagen, als ein gewaltiger Kristalldorn unter ihnen aus dem Boden schoss und sie in die Luft warf. Alita schnellte nach vorne, zückte ihren Dolch und ihr Kama und nutzte diese um den Dorn hinauf zu klettern, sodass sie über den beiden sein würde, wenn diese wieder zu Boden kamen. Einer der beiden prallte unsanft auf dem Boden auf, während der andere zumindest auf den Füßen landete. Alita blickte über die Schulter zu den beiden, stemmte die Füße gegen den Kristall, zog ihre Waffen aus dem harten Material und drückte sich kraftvoll ab, sodass sie in die Richtung der beiden geschossen wurde. Dadurch prallte sie gegen den Zweiten, noch stehenden der beiden. Dieser kam aus dem Gleichgewicht und taumelte in Richtung von Temujin und Rin. Alita konzentrierte sich derweil auf den Feuermagier, der sich langsam vom Boden aufrappelte. Es war nicht besonders gut, einem Feind den Rücken zuzuwenden, doch sie vertraute Rin und Temujin, dass sie sich um den Explosionsmagier kümmerten und ihr den Rücken frei hielten.
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Genutzte Zauber:
Crystal Dragon's Dagger TYP: Lost Magic ELEMENT: Kristall KLASSE: I ART: Nahkampf MANAVERBRAUCH: 10 MAX. REICHWEITE: Beim Anwender SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 3 BESCHREIBUNG: Hierbei erzeugt der Dragonslayer einen Dolch aus Kristallen. Die Waffe kommt direkt aus der Handfläche kann normal verwendet, aber auch geworfen werden. Sie zerbrechen allerdings nach öfterer Anwendung gegen harte Materialien wie Stein oder Metall oder nach spätestens fünf Minuten. Die Klinge kann bis zu 20cm lang sein. Der Waffengrad Dolche wird für den Umgang mit der Waffe benötigt, nicht aber für ihre Herstellung.
Crystal Dragon's Shot TYP: Lost Magic ELEMENT: Kristall KLASSE: I ART: Fernkampf MANAVERBRAUCH: 10 Erschaffen + 5 Explosion/Zersplittern MAX. REICHWEITE: Entfernung zum Gegner 15 Meter SPEZIELLES: ---- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 3 BESCHREIBUNG: Bei diesem Zauber sammelt der Dragonslayer sein Mana in seinen Fingerspitzen, welche er zu einer Pistole formt und auf seinen anvisierten Gegner zielt. Die Schussbewegung eine Pistole wird nachgeahmt und das angesammelte Mana entlädt sich schlagartig und lässt einen spitzen Kristall auf den Gegner zu Rasen. Etwa einen Meter bevor der Schuss sein Ziel erreicht, zerplatzt er explosionsartig und kann zu mehreren, kleinen Schnittwunden aber auch Schusswunden führen. Hierbei können die Splitter verteilen sich die Splitter auf einem Umkreis von 3 Metern. Dem Slayer ist es auch möglich, das Geschoss früher zum Zerplatzen zu bringen. Stärke und Schnelligkeit des Schusses entsprechen der Willenskraft des Anwenders -1 mit einem Maximum von 4.
Crystal Dragon's Thorn TYP: Lost Magic ELEMENT: Kristall KLASSE: II ART: Fernkampf MANAVERBRAUCH: 50 MAX. REICHWEITE: 15 Meter SPEZIELLES: ---- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 4 BESCHREIBUNG: Bei diesem Zauber sammelt der Dragonslayer sein Mana in seinen Füßen und stampft fest auf den Boden. Der Weg bis zum Ziel wird von einer Schicht von spitzen Kristallen übersäht. Erreichen diese das Ziel, schießt augenblicklich ein gewaltiger Kristalldorn aus dem Boden heraus, wodurch der Gegner aufgespießt werden, aber auch nur eine gewaltige Schnittwunde erleiden kann. Stärke und Schnelligkeit des Angriffes entsprechen der Willenskraft des Anwenders mit einem Maximum von 6.
Gefangen in einem Ring aus Feuer, wie unangenehm, so zumindest dachte es sich der Skinwalker. So konnte er nicht auf Abstand gehen und seine Geister beschwören, so wie er es gerne gemacht hätte, denn die waren eigentlich die einzige womit er hätte kämpfen können. Klar, der junge Mann verfügte auch noch über ein paar Messer, doch eigentlich wollte er den beiden potenziell gefährlichen Männern nicht so nahe kommen, das er diese nutzen hätte können. Im Grunde genommen fühlte er sich gerade ein ganz kleines bisschen nutzlos, er wusste das er den beiden Damen nicht wirklich helfen konnte, doch er konnte auch nicht einfach nur nichts tun, irgendetwas musste ihm einfallen, irgendetwas musste ihn in den Sinn kommen und dabei musste er darauf achten, das er nicht gerade von einen der beiden Magiern erwischt wird und auch darauf, dass er den beiden Damen nicht im Weg stand. ‚Was kann ich nur tun?‘ - Ja was nur, das fragte er sich, während er den angriffen der Gegner geschickt auswich, doch dabei konnte es ja nicht bleiben. Nein, er war kein Kämpfer, aber er war ein Lügner und warum sollte er die Gegner nicht anlügen? Er war ein Gestaltwandler und konnte sich in viele Tiere verwandeln, warum sollte er das nicht tun? Warum sollte er sich nicht in etwas verwandeln, das den Gegnern angst machen könnte? Und wenn sie keine Angst hatten, dann waren sie vielleicht so überrascht, das sie so abgelenkt wurden, das Rin und Alita die beiden angreifen konnten. Nur ein Zauber war dafür perfekt und diesen hatte der Skinwalker erst vor kurzem gelernt, einer der wohl jeden Betrachter komplett aus dem Kontext bringen würde. Vor seinen inneren Augen stellte er sich ein großes Flusspferd vor, diesen verpasste er jedoch den Kopf eines Löwen und den Schweif eines Krokodils. Die Vorderbeine waren die Klauen eines Adlers und die Hinterbeine die Hufe eines Pferdes, ein seltsames Amalgam aus fünf Tieren, die nichts miteinander zu tun hatten, halt eine Chimere.
Mit seinen seltsamen Aussehen rannte er schnell auf die beiden Männer zu, in der Hoffnung, das es die beiden zumindest so weit verwirren würde, so das Alita und Rin zur tat schreiten konnten, er brüllte und fauchte wie ein Löwe und verursachte die größte Unruhe, die der Skinwalker je verursacht hatte. ‚Meine Damen, tut mir leid, das ich so nutzlos bin…‘ Ja, so wirklich gut fühlte der Skinwalker sich wirklich nicht, nicht nur weil er sich vollkommen Nutz- und Hilfslos fand, sondern weil er sich auch etwas übernommen hatte, der Zauber hatte den Großteil seines Manas aufgebraucht und das spürte er so langsam aber sicher, nach seiner wilden Jagt drehte er sich wieder um und stellte sich, noch immer in der Form der seltsamen Chimere, schützend vor die beiden Damen, er knurrte und zeigte seine Zähne, doch für viel mehr war er nicht mehr in der Lage. Er war erschöpft und etwas müde. Aber zumindest schien es etwas gebracht zu haben, Alita konnte sich gut um einen der beiden Magier kümmern, während sie das tat, schütze der Skinwalker die Dame mit seinen übergroßen Flusspferdkörper, auch wenn er kein gutes Schild war, so konnte er zumindest vielleicht ein oder zwei Angriffe abwehren, mehr konnte er leider nicht leisten.
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Post 010
Verwendete Zauber:
1 x Transform - Catmujin = 40 Mana 1x Copy: Chimera Body = 125 Mana
Die Situation war zwar schon seit Beginn ihrer Quest brenzlich, doch mit einem Schlag war sie nun brandgefährlich geworden - wortwörtlich. Kaum hatte das Trio die Entflohenen aufgesprürt, gingen diese auch schon zum Angriff über, zögerten keine Sekunde. Das Team hatte keinerlei Chance, sich zu organisieren oder einen Angriffsplan zu schmieden. Zwar wussten sie allesamt grob von den Fähigkeiten der Anderen, doch in Action hatte sich bisher nur Alita präsentiert. Es blieb also nichts anderes zu hoffen, dass sie es schafften, sich mit ihren grundauf verschiedenen Magien zu ergänzen. Während die Slayerin sofort in die Offensive ging, nicht einen Atemzug verschwendete, nutzte Temujin seine Verwandlungskünste geschickt, um die Aufmerksamkeit der Feinde auf sich zu ziehen. Niemand zögerte, außer Rin. Diese wich mit einigen geschickten Bewegungen zur Seite und einem großen Satz nach hinten zwar einigen Feuerbällen aus, hielt sich aber ansonsten vollkommen im Hintergrund. Nicht jedoch, weil ihr der Schreck in den Knochen lag und ihre Muskeln lahmlegte, sondern, weil sie beobachtete. Jeden Bewegungsablauf, jeden Zauber, jeden Schritt, um auszuweichen. Denn sie wusste, dass sie die Zeit dafür hatte, denn ihre Verbündeten hielten die Ausreißer ordentlich auf Trab, denn sie zeigten Beide, dass ihre Magien keine Spielereien waren. Rin konnte sich gut vorstellen, wie anstrengend es sein musste, weshalb sie sich schließlich entschied, genug gesehen zu haben. Der Skinwalker war bereits zum Stehen gekommen, sein tierischer Brustkorb hob und senkte sich hektisch. Das schien nicht nur der Hellhaarigen aufgefallen zu sein, denn der übrige Verbrecher zückte gerade einen Säbel und huschte mit diesem auf die Chimäre zu, offensichtlich bereit, den Moment der Ruhe des gewaltigen Tiers auszunutzen. Dabei hatte er die Rechnung aber wohl nicht mit der Inuyama gemacht, welche hinter dem massigen Körper des Mischwesens hervorsprang und die Klinge mit ihren eigenen Doppelschwertern abzublocken. "Danke für die Ablenkung, Temu. Ich übernehme jetzt für dich", knurrte sie entschlossen, während sie sich der überraschend großen Kraft ihres Gegenübers entgegen stämmte. Ihre Hände zitterten bereits von der Anstrengung, so wurde das nichts! Entschlossen biss sie die Zähne zusammen, ehe sie ihr linkes Knie nach oben sausen ließ, um dem Kerl direkt zwischen die Beine zu treten. Dabei verlor sie zwar ihr Gleichgewicht, doch der Angreifer war durch den plötzlichen Schmerz gar nicht in der Lage, diesen Moment auszunutzen. Unsanft landete die Canine auf dem rauen Teer, doch sie rappelte sich sofort wieder auf. Flüchtig huschten ihre Augen hinüber zu Alita, um sicherzustellen, dass sie nicht gerade in Gefahr schwebte, doch sie konnte sich nicht lange auf ihre Kollegin konzentrieren. Mit einem Schwall an Schimpfwörtern machte sich ihr Widersacher bereit für eine zweite Runde, doch dieses Mal war die Hundedame vorbereitet. Die Schwerter ließ sie zurück in ihre Tasche wandern, ehe sie einen ihrer Eckzähne in ihre Handfläche grub. Sie hasste ihre Magie abgrundtief, doch was hatte sie für eine Wahl? Sie musste tätig werden und diese Kerle machten mehr als nur deutlich, dass sie sich nicht durch nette Worte zurück ins Gefängnis bitten lassen würden. Sie ignorierte den Knoten, der sich in ihrem Magen bildete und konzentrierte ihr Mana in ihrer Handfläche, um dieses mit dem austretenden Blut zu mischen. Mit seiner Waffe holte der Kerl ein weiteres Mal aus, schwang nach der Hellhaarigen, die jedoch mit einem drehenden Ausfallschritt hinter ihn schmuggelte. Gleichzeitig folgte ihr dabei ein blutroter Tentakel, der ihr folgte, als sie noch einmal komplett um den baffen Kerl herum trat. Wie ein festes Tau wickelte sich ihre Crimson Lash um ihn, zog sich fest und nahm ihm so jegliche Chance, sich zu bewegen. Mit einer reißenden Bewegung kappte sie schließlich die direkte Verbindung zu ihrem eigenen Zauber und ließ das Blut schlagartig erhärten. Selbst jetzt, wo er sich hätte geschlagen geben müssen, brach der Schwall an Flüchen und Beleidigungen nicht ab, er spuckte ihr sogar direkt vor die Füße, sorgte dort für eine winzige Explosion. Die Hundedame legte die Ohren zurück. Hätte sie die Zeit dazu gehabt, hätte sie sich vermutlich über all seine Worte verrückt gemacht, doch ihr Fokus lag nun darauf, ihren Teamkollegen zu helfen. "Temu, ist alles okay bei dir?" Ihre Seelenspiegel fielen auf den erschöpften Braunschopf. Ohne zu zögern wendete sie dem Gefesselten den Rücken zu und trat an ihren Kollegen heran. Gerade wollte sie ihre Hand heben, um ihm einen Teil seiner Energie zurückzugeben, doch sie zuckte zurück, als sie ein Flackern aus den Augenwinkeln wahrnahm. Ihr Kopf schoss herum, sah voller Schock, wie der gefesselte Kerl mit den Füßen eine Explosion nach der jungen Frau und dem Skinwalker trat. Daran hatte sie nicht gedacht! Sie hatte ihm zwar die Freiheit über seine Hände genommen, doch an seine Füße hatte er nicht gedacht. Hoffentlich hatte wenigstens Alita mehr Erfolg ... Falls sie frische Energie brauchte, dann würde die Inuyama ihr nur zu gerne helfen, wenn sie denn die Zeit dafür hatte. Selbiges galt natürlich für Temu, doch sie besaß nur für einen einzigen Mana-Transmission genug Kraft ...
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