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Kuma

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BeitragThema: Altstadt
Altstadt - Seite 2 EmptyMi 15 Jul 2015 - 18:40

das Eingangsposting lautete :

Ortsname: Altstadt
Art: Stadtviertel
Spezielles: ---
Beschreibung: Die historische Altstadt Oak Towns besteht aus den Gebäuden, die als erstes nach der Burg errichtet wurden. Meist etwas windschief stehen sie eng beieinander und erzeugen eine düstere Stimmung, die zur gewalttätigen Vergangenheit der Stadt passt. Die Straßen hier in der Gegend sind allgemein sehr schmal, sodass keinerlei Fahrzeuge benutzt werden können, dementsprechend richten sich die Geschäfte nicht an Großkunden, sondern die Laufkundschaft, die das historische Flair dieses Ortes einfangen wollen. Manche dieser Läden arbeiten sogar noch auf historische Weise und dienen eher als Museum, denn als Geschäft.

Change Log: ---
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Sylvana

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BeitragThema: Re: Altstadt
Altstadt - Seite 2 EmptySa 26 Sep 2015 - 11:39

Somit wäre dieses kleine Problem nun auch gelöst. Zumindest war sich die Dragonslayerin jetzt sicher, dass Robyn wieder Herrin der Lage war. Fast, wenn man das wiederholte Kratzen ihres Rückens außer acht ließ. Unbewusst des eigentlichen Grundes dieser Zwangshandlung, welche es ja teilweise für das junge Mädchen war, griff Sylvana nach ihrer Hand, umfasste das Handgelenk und zog es bestimmt von ihrem Rücken weg. „Merkt Euch die Stelle und gönnt Euch nachher ein schönes, ausgiebiges Bad. Dann juckt Euer Rücken auch nicht weiter.“ Ihr Lächeln bezeugte nur ihre Unwissenheit, als sie Robyns Handgelenk wieder losließ und einige Momente ihre Worte rekapitulierte. Eigentlich hatte sie alles sehr präzise zusammengefasst. Kirishima war zu 99 Prozent ihre Ratte, die sie jetzt nur noch schnappen müssten. Kingsley und Johnson würden dafür sicherlich eine wichtige Rolle spielen, zumindest in den Gedanken der Dragonslayerin. Sie hatte die zwei Männer schon zu ihren Schachfiguren gemacht, welche für Kirishimas Schachmatt sorgen würden. In ihren Augen waren sie vorerst nur Marionetten, die für den Zweck ihrer Mission auch geopfert werden könnten, davor hatte sie zumindest keine Skrupel – wie es bei Robyn in diesem Belang aussah würde sie noch früher oder später erfahren.
„Eigentlich müssen wir uns keinen Plan überlegen, da ich schon einen durchdacht habe. Ich erkläre ihn Euch auf dem Rückweg, dann könnt Ihr mir gerne Eure Meinung dazu sagen.“ Sylvana war sich ziemlich sicher, dass ihr Plan auch auf Robyns Zustimmung treffen würde. Mit ruhigen Schritten gingen sie durch die Straßen der Stadt, dicht nebeneinander, während die Dragonslayerin mit leiser und sanfter Stimme die Einzelheiten erklärte. Um eine Ratte zu fangen, würden sie einen Köder gebrauchen. Käse oder Wurst für das niedere Tier, für Kirishima jedoch etwas größeres. Einen Gegenstand, der von solch großem Wert war, dass sie unbedingt die Runenritter einschalten würde. Wegen Kleinigkeiten würde sie da sicherlich keinen Finger krümmen. Es gab also die Möglichkeit einen Dieb zu engagieren, der ihnen etwas derartiges beschaffen konnte und über Kirishima dann vermitteln würde. Das würde aber nur dafür sorgen, dass sie unnötige Ressourcen verschwenden würden, vor allem die Jewel, die ein solcher Dieb verlangen würde. Sylvana dachte da eher wieder an ihr kleines Schachbrett und die zwei Figuren, die sich in ihrem Spiel befanden. Johnson und Kingsley… Sie könnten eine falsche Übergabe vortäuschen, mit einer Handelsware von unglaublichen Wert. Sie würden sie ködern, eventuell würde auch einer von ihnen den Dieb spielen müssen, der am Übergabeort auftauchen würde, damit der Zugriff der Runenritter als endgültiger Beweis feststand, der den Sargnagel einschlagen würde. Anschließend müssten sie nur selbst zuschlagen, Kirishima aus ihrem Loch locken, am Besten erneut durch Kingsley und Johnson… Das einer von ihnen dabei in arge Probleme kommen könnte war der Dragonslayerin dabei völlig egal. Für sie waren diese beiden Menschen wirklich nicht mehr als Figuren in ihrem Spiel im Moment, so hart es auch klingen mochte.
Schließlich standen sie wieder in dem langsam doch recht bekannt wirkendem Ladenraum, von Shade weit und breit keine Spur. Anscheinend wollte er nicht riskieren am heutigen Tage noch einmal ein wenig von Sylvanas Explosivität zu erleben. „Also gut… Einwände? Wünsche? Idee?“


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BeitragThema: Re: Altstadt
Altstadt - Seite 2 EmptySa 3 Okt 2015 - 9:28

Eingehend hatte Robyn Sylvanas Ausführung gelauscht. Es half ihr auch dabei, sich ein wenig von dem Jucken und Brennen abzulenken, doch je länger es andauerte, desto unruhiger wurde die Rothaarige. Sie wollte sich einfach nur noch ihre Salbe auf den Rücken schmieren, um dann endlich wieder einen anständig klaren Gedanken fassen zu können. Kaum waren sie also in Shades Laden angekommen, marschierte Robyn in das Hinterzimmer. Sie warf den Mantel auf einen Stuhl, schälte sich aus ihrer Jacke, kramte mit unruhigen Händen die Creme, welche sie seit vielen Jahren begleitete, aus einer Tasche. Das Jucken nahm fast Robyns gesamte Aufmerksamkeit ein, es schien sich wie eine Krankheit durch ihren ganzen Körper auszubreiten. Es fühlte sich allmählich so an, als würden abertausende kleine Ameisen durch ihre Adern krabbeln. Die Dose wurde aufgedreht, das Shirt ein Stück nach oben gezogen und endlich berührte die kühlende Paste ihre aufgewühlte Haut. Eingehend verrieb Robyn mit den Fingern die Salbe über die alte Narbe, spürte erleichtert, wie das Kribbeln in Armen und Beinen langsam nachließ. Ein Seufzer entfuhr ihr, dann wurden ihre Gedanken langsam wieder frei für wichtigere Belange. Wie zum Beispiel auf den Plan von Sylvana eingehen. Die werte Dragonslayerin stand, wie der Rotschopf erst jetzt bemerkte, hinter ihr und musterte mit analytischen Blick die offenbarte Brandnarbe auf Robyns Rücken. Den ersten Impuls, das Shirt ruckartig wieder nach unten zu ziehen, kämpfte sie mühsam schluckend nieder. Natürlich musste sie sich nicht dafür schämen, was auf ihrem Rücken prangte. Andere Menschen – wie Johnson zum Beispiel – trugen schlimmere Male weitaus offener auf ihren Körpern. Manchmal waren sie für jeden sichtbar und ein Blick in den Spiegel würde reichen, um schmerzhafte Erinnerungen wieder ans Tageslicht zu locken. Für Robyn war ihre physische Verletzung gar nicht so schlimm. Sie nervte manchmal, in Situationen wie der jetzigen beispielsweise, mit dem Juckreiz, der sie in den Wahnsinn trieb. Und obwohl sie sich bewusst war, dass sie sich nicht zu schämen brauchte, tat sie es dennoch. Es war eine unbegründete Scham, die sie überkam, wenn jemand einen guten Blick auf ihren Rücken erhaschte, weshalb sich Robyn nur umso mehr darüber ärgerte. Doch das Schlimmste waren die Erinnerungen, die mit dieser Verletzung verbunden waren. Die psychischen Narben, die niemand sehen konnte, waren die gravierendsten.
Mit nun wieder ruhigeren Fingern schloss Robyn die Dose und steckte sie wieder in die Tasche zurück. Dann wandte sie sich um zu Sylvana, dachte einen Moment über deren Plan nach. Eine vorgetäuschte Transaktion, ja, das könnte tatsächlich funktionieren. Sie würden Gerüchte hier und da streuen müssen, damit das nicht existente Diebesgut auch authentisch wirkte. Das würde einige Tage in Anspruch nehmen, eine plötzlich aus dem Nichts auftauchende Übergabe würde sowohl Kirishima als auch die Runenritter misstrauisch werden lassen. Doch wer im Schatten arbeitete, musste geduldig sein können. Ungeduld war einer der größten Feinde eines Schattentänzers. Dennoch ploppte eine Frage in Robyns Geist auf: War das Theater wirklich notwendig? Brauchten sie diesen letzten Beweis tatsächlich, dieses in flagranti erwischen der bereits deutlich Schuldigen? „Wäre es nicht einfacher, sie einfach mithilfe von Johnson und Kingsley direkt aufzuspüren und zu beseitigen?“, fragte sie unweigerlich in die Stille des kleinen Zimmers hinein, überdachte dann ihren eigenen Gedanken kritisch. „Wobei dabei natürlich immer noch die Frage offen bleibt, wie die drei überhaupt zueinander in Kontakt treten. Tun sie dies nur, wenn sie eine Übergabe vorbereiten, dann würde zumindest der erste Teil des Plans auf jeden Fall nötig sein – Gerüchte streuen und unser nicht-existentes Gut anpreisen, um ihre Aufmerksamkeit zu wecken. So vorsichtig wie Kirishima bisher zu sein scheint, wird sie vermutlich nur Treffen mit den beiden in öffentlichen Plätzen arrangieren, um eben potentiellen Attentaten zu entgehen. Eine Verfolgung im Anschluss an ein solches Treffen wäre jedoch durchaus denkbar.“
Es tatsächlich zu einer Übergabe kommen zu lassen, war natürlich sinnvoll, wenn man wirklich einen letzten ausschlaggebenden Beweis haben wollte. Brauchte man das in ihrem Fall aber wirklich? Wie sollten sie den Runenritter aus der sich selbst gebauten Falle unversehrt entkommen? Wie würde ihnen das tatsächlich weiterhelfen, Kirishima zu fangen? Es war schwer vorstellbar, dass die Runenritter eine Lieferung nicht prüfen würden, bevor sie diese beschlagnahmten. Sie würden schnell feststellen, dass es ein Hinterhalt war. Robyn oder Sylvana oder wer auch immer als Transakteur dienen würde, würde dem ganzen nur mit tatkräftiger Unterstützung und einem Gemetzel entkommen können. Sie könnten versuchen, die White Hawks vom Blue Bird einzuspannen, um ausreichen Rückendeckung zu haben. Aber würde Kirishima in einem solchen Fall, der ja sicher einiges an Aufmerksamkeit erregen würde, dann nicht schnellstens die Flucht ergreifen und von der Bildfläche verschwinden?
All das murmelte sie leise vor sich hin und starrte schließlich nachdenklich an die Decke des Zimmers. Sylvanas Plan könnte funktionieren, aber nur unter bestimmten Voraussetzungen. „Wir bräuchten mindestens zwei Gruppen für Euren Plan. Die falsche Übergabe sollte komplett an eine verbündete, schlagkräftige Partei abgegeben werden, wie zum Beispiel das Blue Bird. Die haben eh noch eine Rechnung mit den Rittern offen. Um sicherzugehen, dass Kirishima nicht einfach verschwindet, müsste jemand anders durchgehend ein Auge auf sie haben. Es wäre natürlich einfacher, wenn wir sie vorher bereits gefangen nehmen würden, um ihr dann die Übergabe als Beweis vor die Nase setzen würden, um ihr die letzten Argumente zu nehmen. Es wäre auch ein leichtes, in dem potentiellen Gemetzel eine weitere Leiche loszuwerden.“ Aber das waren immer noch alles nur Überlegungen. Robyn war sich im Moment nicht einmal sicher, ob sie nicht zu kompliziert dachte. Andererseits konnte sie Kirishima nicht einschätzen, da sie einfach keinerlei Informationen über sie hatte. Das machte das Pläneschmieden umso schwieriger.
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BeitragThema: Re: Altstadt
Altstadt - Seite 2 EmptyDo 8 Okt 2015 - 16:02

Je näher sie Shades Laden gekommen waren, umso deutlicher konnte auch sie die stärker werdende Unruhe bemerken, die in Robyn so langsam aufstieg. Ohne zu zögern war die Dragonslayerin ihr gefolgt, wollte sie doch einen Blick darauf werfen, warum sie wie von der Tarantel gestochen in das Hinterzimmer marschiert war. Es mochte unhöflich sein, verletzte ihre Privatsphäre, welche sie persönlich so sehr schätzte wie Robyn vermutlich auch, aber es war ihr in diesem Moment einfach völlig egal. Ihre Intuition sagten ihr, dass sie etwas erfahren würde, wofür es sich lohnen würde diese Grenze zu überschreiten. Und sie wurde nicht enttäuscht, als sie selbst ihren Mantel ablegte und in der Tür stehenblieb. Mit leicht geweiteten Augen schaute sie auf den Rücken der rothaarigen Magierin, der durch das hochgezogene Shirt teilweise entblößt war, genug um ihr zu offenbaren, was eigentlich wohl versteckt bleiben wollte. Vernarbte Haut bedeckte einen großen Teil ihres Rückens, rief unweigerlich das Gesicht von Johnson in ihren Kopf. Hatte Robyn diese unangenehme Brandnarbe auf eine ähnliche Art und Weise erhalten? Als Strafe für Verrat oder ein anderes Verbrechen? Es war jedenfalls klar, dass ihr ein Magier diese Narbe zugefügt haben musste, was sie bei genauerer Betrachtung der Struktur der verbrannten Haut auch selbst erkannte. Ganz im Zentrum, wo die Haut am stärksten vernarbt war, konnte man recht eindeutig die Form einer flachen Hand erkennen, was mit dem darum liegenden Narbengewebe für die Dragonslayerin nur einen Schluss zuließ: Da war ein Feuermagier am Werk gewesen. Ein Brandeisen würde die Haut drum herum nicht so stark verletzen, ein normales Feuer oder glühende Kohlen waren nicht in der Lage einen so markanten Handabdruck zu hinterlassen. Also blieb nur noch eine lebende Fackel, ein Magier, der mit Feuer spielen konnte. Ein sehr grausamer Magier, wenn diese Narbe als eine Strafe gedacht sein sollte. Kein Wunder also, dass Robyn die Galle hochgekommen war, beim Anblick von Johnsons halbverbranntem Gesicht. Ein wenig unwohl fühlte sich Sylvana schon dabei, immerhin war sie persönlich mit ihren Handlungen, den Drohungen von verbranntem Fleisch, auch vermutlich ein Katalysator für ihre Übelkeit gewesen. Trocken schluckte die Dragonslayerin, strich sich gedankenabwesend eine Strähne ihres blauen Haares hinter ihr Ohr. Dennoch, sie war nicht weggerannt, hatte das Spiel mitgespielt und bis zum Schluss kaum einen Einblick in ihr Unwohlsein gegeben, bis es nicht mehr anders ging. Irgendwie imponierte dies Sylvana, während sie weiterhin einfach nur in der Tür stand, Robyn dabei zusah, wie sie die Narbe sorgfältig eincremte. Nebenbei überlegte sie sich, ob es passend wäre, das ein oder andere warme Wort zu verlieren, ihr zumindest einen gewissen Respekt für ihr professionelles Verhalten in Gegenwart von Johnsons vernarbtem Gesicht auszusprechen. Sylvana entschied sich dagegen, schwieg einfach weiter, selbst, als Robyn sich umdrehte und sie schließlich dann auch bemerkte. Vielleicht später, wenn sich ein passenderer Augenblick bot…
So sehr, wie sie vor wenigen Augenblicken noch von ihrem Plan und davon überzeugt war, Johnson und Kingsley als Bauern in ihrem Spiel zu benutzen, hätte die Dragonslayerin nicht gedacht, dass sie nach Robyns Überlegungen doch mit den Gedanken spielte, den Plan noch einmal teilweise zu überarbeiten. Wer konnte ihr versichern, dass sie Kirishima nach dem Übergriff überhaupt fassen könnten? Vielleicht war die Übergabe nicht einmal nötig, um die Dame zu überführen. Es gab sicherlich einen einfacheren Weg. Ruhig lehnte sich Sylvana gegen den Türrahmen, legte den Hinterkopf gegen das schwarz gestrichene Holz, ging einige Szenarien durch. Die Gerüchte würden sie streuen müssen, damit sie Kirishima aus ihrem Versteck locken könnten, ihr Interesse gewinnen konnten. Dann müssten sie schauen, wie diese Übergaben überhaupt geplant wurden, da würde man Kingsley und Johnson aushorchen müssen. Ein leichtes Grinsen zuckte über ihre Lippen, als ihr ein Einfall kam, der alle Bedenken einer problematischen Übergabe vereinfachen würde. Wenn Johnson so etwas konnte…
„Gehen wir einen Schritt zurück, zu der Zeit vor der Übergabe. Wir könnten Kirishima beschatten, mit eigenen Augen sehen, wie sie die Informationen über die Übergabe an die Runenritter weitergibt. Danach brauchen wir nur einen guten Moment suchen, zu welchem wir zuschlagen und sie gefangen zu nehmen. Für die Übergabe… Könnten wir ja überlegen, ob deine Freunde vom Blue Bird vielleicht zwei Leute, die ihnen in der Vergangenheit unangenehm gewesen waren, dort hin lotsen könnten. Dann würden die Runenritter zwei unschuldige Personen festnehmen.“ Der Gedanke gefiel der Dragonslayerin sehr. Sie würden einen eindeutigeren Beweis haben, aus nächster Nähe und könnten zusätzlich den Runenrittern eine derbe Pleite verpassen. Wie peinlich würde es für sie wohl sein, zwei Personen, die nichts mit der Übergabe zutun haben, gefangen zunehmen? Besonders, wenn dies an die Öffentlichkeit gelangen würde.


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BeitragThema: Re: Altstadt
Altstadt - Seite 2 EmptySa 17 Okt 2015 - 12:49

Die neue Überlegung ließ sich Robyn einen Moment lang durch den Kopf gehen. Beschattung, Ertappung, Erfassung. Das klang schon nach einem sichereren Plan. Sie würden zuschlagen können, bevor Kirishima die Gelegenheit haben würde, wieder unterzutauchen und unauffindbar zu werden. Ein weiterer Bonus war, dass es zu keiner unangenehmen Begegnung zwischen ihnen und den Rittern kommen würde. Und Sylvanas letzter Zusatz zauberte ein Lächeln auf Robyns Gesicht. Sicherlich würde Kenzou genau die richtigen Leute kennen, denen er liebend gerne in eine solche Falle laufen lassen würde, um gleich mehrere Fliegen mit einem Stein zu schlagen. Die Ritter würden sich ihrer Sache derart sicher sein, dass sie wohl kaum überprüfen würden, ob ihre neuen Gefangenen tatsächlich die Art Dreck am Stecken hatten, von der sie ausgingen. Alternativ könnten sie einfach ein paar arme Tölpel mit weißer Weste an den Übergabe-Ort locken, um die Schmach der Runenritter noch zu verstärken. Ja, mit Sylvanas Abänderungen gefiel Robyn der Plan für Kirishimas Ergreifung noch um einiges besser.
Die Eingangstür des Ladens ging auf und wurde wieder geschlossen, jemand setzte sich müde stöhnend auf einen knarzenden Stuhl hinter dem Tresen. Shade war wieder da. „Nun denn, lassen wir die Gerüchteküche ein wenig brodeln!“

Die folgenden Tage waren die beiden Magierinnen durchwegs damit beschäftigt, Gerüchte und Hinweise über kürzlich gestohlene Gemälde und eine wertvolle Schatulle zu verbreiten. Dabei bekamen sie tatkräftige Unterstützung von Shade und seinen Kontakten, sowie von Kenzou und dem Blue Bird. Die Gelegenheit, die Runenritter bloßzustellen und an der Beseitigung der lästigen Ratte beteiligt zu sein, wollten sie sich keineswegs entgehen lassen. Sie verteilten kleine Bröckchen an Informationen, in Pubs und ähnlichen Geschäften, bei Bediensteten, sodass auch die reicheren Bürger der Stadt davon sprachen. Einige empörten sich, über den Diebstahl, andere interessierten sich für die geheimnisvollen Waren. Schon bald waren die eher vagen Gerüchte von den Bürgern Oak Towns selbst ausgeschmückt worden, entwickelten ein Eigenleben. Schließlich konnten sich Robyn und Sylvana einfach zurücklehnen und Vorbereitungen für die Beschattung und Festnahme treffen, da die Gerüchte sich von selbst weiter verbreiteten. Nach einer Woche erhielten sie endlich die ersehnte Nachricht: Ein Kurier vom Blue Bird überbrachte ihnen eine Nachricht von Kingsley. Er und Johnson würden sich am Abend mit Kirishima in einem alten Warenhaus treffen, um über das Diebesgut zu sprechen. Endlich konnten sie mit der nächsten Phase ihres Planes beginnen.
Ihnen blieb nicht viel Zeit, um die Gegend eingehend auszukundschaften. Sylvana besorgte sich Karten der Umgebung und prägte sich diese ein, während Robyn die Straßen und Gebäude persönlich begutachtete. Es war wichtig, dass Kirishima sie nicht entdeckte und vor, während und einige Zeit nach dem Treffen würde sie sicherlich besonders argwöhnisch sein. Daher mussten sie umso vorsichtiger und unauffälliger vorgehen. Leider konnten sie nicht einschätzen, wie lange es dauern würde, bis Kirishima einen Ritter kontaktieren würde. Die Zeit der Beschattung würde durchgehend ein Drahtseilakt und eine Geduldsprobe werden.
Als der Abend einzog, hatte Robyn auf einer abgewandten Dachseite Stellung bezogen. Es war kaum jemand in den umliegenden Straßen unterwegs, doch in der Ferne lärmten die vielbesuchten Einkaufsstraßen der Altstadt. Robyn schloss die Augen und konzentrierte sich einzig auf die Geräusche der nahen Umgebung. Wenn sie sich nicht täuschte, war Johnson der erste, der das Lager betrat. Er hatte einen müden Gang, torkelte aber nicht. Die letzten Tage war er tatsächlich trocken geblieben. Die nächste Person bemerkte Robyn fast einzig am leisen Quietschen der Tür. Der Neuankömmling hatte kaum ein Geräusch von sich gegeben, vermutlich war es Kirishima. Einige Minuten später hastete Kingsley keuchend die Straße entlang. Vermutlich war er bereits spät dran. Er schloss die Tür hinter sich und wieder war alles still. Robyn konnte nicht hören, was sie sprachen. Nur ihre Stimmen konnte sie dumpf ausmachen, doch sie mussten sich in einem hinteren Teil des Gebäudes befinden.
Das Lager hatte zwei leicht erreichbare Zugänge. Einen Haupteingang und eine Tür, die in eine noch engere Gasse führte. Sämtliche Fenster waren schwer zugänglich und quietschten, wenn man sie öffnete. Weitere Ausgänge hatten sie nicht finden können, also würde Kirishima durch eine dieser zwei Türen das Lager wieder verlassen müssen. Doch vorerst konnten sie nur warten und hoffen, dass alles glatt lief.

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BeitragThema: Re: Altstadt
Altstadt - Seite 2 EmptyFr 23 Okt 2015 - 11:17

Die letzten Tage hatten der Dragonslayerin eine unglaubliche Freude gemacht. Alleine nur zuzusehen, wie ihre kleinen, einzelnen Gerüchte aufkeimten und sich wie ein Lauffeuer in der ganzen Stadt verbreiteten, sorgte für ein gewisses Wohlempfinden. Man konnte sie vergleichen wie mit einem kleinen Virus, der sich rasch verbreitete und schon nach kurzer Zeit fast alle Menschen infiziert hatte. Aber noch hatten sie die süßen Früchte ihrer Arbeit nicht ernten können. Das Highlight in Form der Festnahme von Kirishima und den wohl recht dummen Gesichtsausdrucken der Runenritter, wenn sie herausfinden sollten, dass ihnen unschuldige Tölpel in die Finger gespielt worden waren, stand ja sogar noch bevor. Entsprechend groß war auch die Vorfreude der Dragonslayerin auf den Teil ihres Plans, der noch folgen würde. Wer konnte es ihr denn auch verübeln, immerhin hatten sie es sich doch auch verdient!
Im Verlauf der vergangenen Woche entwickelten sich aber nicht nur die Gerüchte in der Stadt, die sie gesetzt hatten, sondern auch das Verhältnis den beiden Magierinnen zueinander. Die meiste Zeit hatten sie eigenständig gearbeitet, einzelne Kneipen und heruntergekommene Spielunken aufgesucht, mit ein wenig Smalltalk die kleinen Brotkrümel gestreut. Sylvana ließ dabei auch wieder ein wenig ihre Reize spielen und schenkte viele unschuldige und doch gleichzeitig recht verführerische Blicke einigen Männern, die zu dumm dazu schienen, ihr Geheimnis, als welches sie es verkauft hatte, auch für sich zu behalten. Geklappt hatte es ja anscheinend, wenn man die Gesprächsthemen in gewissen Kneipen zurzeit anhören mochte, wurde doch immer wieder über die Gerüchte gemunkelt, die die beiden Magierinnen in die Welt gesetzt hatten. Die gemeinsame Zeit, in welcher sie die Vorbereitungen für das weitere Vorgehen trafen, bestätigte Sylvana in ihrem Gefühl, dass ihr Robyn sympathisch war. Dies war wohl allein der Grund dafür, dass sie nicht weiter nach der Herkunft dieser üblen Brandnarbe auf ihrem Rücken bohrte und es einfach so hinnahm, wie es war. Innerlich hoffte sie natürlich die Hintergründe, die Geschichte dazu eines Tages einmal erfahren zu dürfen, aber für den Moment konnte sie recht gut ohne dieses Wissen leben. Stattdessen lockerte sich der Umgangston, den Sylvana an den Tag legte, mit der Zeit ein wenig auf. Die bekannte, höfliche Redensart mochte zwar noch überwiegen, aber die Dragonslayerin hatte der Magierin das Du angeboten, ein Privileg, was nur recht wenige Menschen besaßen, bedeutete dies doch, wenn sie nicht gerade schauspielerte und die Rolle der netten, freundlichen Sylvana einnahm, dass man zum einen in ihrem Ansehen einen doch recht hohen Stellenwert besaß und zum anderen, dass man ihr Vertrauen zu einem gewissen Grad besaß. Natürlich nicht in einem Ausmaß, dass sie einer Person blind folgen würde, dass würde wohl niemals passieren, widersprach es doch ihrer Natur mit einer solch törichten Vorgehensweise zu handeln, aber wohl genug, dass sie einer gut begründeten Intuition gegenüber nicht abgeneigt war.
Ruhig atmend lag Sylvana auf einem Dach, auf der anderen Seite des Lagers, und beobachtete durch ein Teleskop-Lacrima die Zugänge zum Lager. Durch die milchig trüben, nur schwer zugänglichen Fenster konnte sie nicht schauen und auch ansonsten war sie nicht in der Lage in das Lager selbst hineinzuschauen. Der wirklich perfekte Ort, wenn man ungestört und ungesehen etwas besprechen wollte. Nacheinander erschienen die drei Personen, die sich hier treffen wollten. Erst Johnson, dann eine Frau, welche ihrer Annahme nach Kirishima war, und zu guter Letzt eilte noch Johnson in das Gebäude rein. Alle drei nutzen den Haupteingang, welcher sich schließlich hinter Johnson schloss. Damit waren alle Personen dort, wo sie sein sollten. Gut, fast alle…
„Sagt mal… Warum seid Ihr noch einmal hier?“ Sichtbar genervt drehte sie ihren Kopf zur Seite, blickte die Person, die neben ihr lag und ebenfalls mit einem Teleskop-Lacrima das Lager beobachtete, direkt an.
„Natürlich um Eurem einsamen Herzen Gesellschaft zu leisten, werte Lady…“ Shade verstummte, als er die Hand der Dragonslayerin auf seinem Hinterkopf und die Dachziegel in seinem Gesicht spürte. „Ich meinte, um einen besseren Überblick zu erhalten. Zudem muss ich nicht in der Halle sein, um mithören zu können.“ Leicht grinsend deutete der Mann auf sein Ohr. Auf dem ersten Blick war dort nichts Besonderes zu sehen, erst bei näherer Betrachtung konnte man ein kleines Lacrima-Implantat im Gehörgang entdecken, welcher dort leicht schimmernd saß. Er schien also das Lager irgendwie verwanzt zu haben, um auch wirklich sicher zu gehen, dass über die richtigen Themen geredet wurde und keiner etwa Kirishima warnte. Gut, sie hatten immer noch die Möglichkeit ihr einen Zettel zuzustecken, aber so naiv schätzte er weder Kingsley, noch Johnson ein.
„In diesem Fall hättet Ihr eigentlich nicht einmal hier sein brauchen, Shade.“ So hilfreich ihr Kontaktmann doch war, immerhin hatte er die Teleskop-Lacrima und Karten der Umgebung bereitgestellt und auch bei der Verbreitung der Gerüchte geholfen, der Dragonslayerin war es im Moment lieber, wenn sie hier alleine auf dem Dach liegen würde, ohne den merkwürdigen Mann an ihrer Seite. Aber wirklich etwas dagegen machen würde sie ohnehin nicht können, also legte sie wieder ihre volle Aufmerksamkeit auf die Zugänge des Lagers, während Shade dem Gespräch lauschte. Mit ihrer freien Hand griff sie in ihre Tasche, holte einen schneeweißen Kristall heraus, welchen sie vor ihren Mund hielt und gleichzeitig ein wenig Mana hineinleitete, damit das Lacrima auch funktionieren konnte und Robyn, welche das schwarze Gegenstück bei sich hatte, ihre Stimme hören konnte. „Ähm… Blitzdrache an Rotkehlchen…“ Erneut drehte sie ihren Kopf zu Shade, welcher amüsiert zu kichern begann und warf ihm einen tödlichen Blick zu. Immerhin hatte er sie doch förmlich dazu gezwungen diese sinnfreien Codenamen zu benutzen, als Gegenleistung dafür, dass sie seine Ausrüstung ausleihen durften. Kurz seufzte sie, ehe sie wieder ihre Stimme erhob. „Wie ist die Lage bei dir? Irgendetwas Außergewöhnliches zu beobachten?“


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BeitragThema: Re: Altstadt
Altstadt - Seite 2 EmptySo 1 Nov 2015 - 23:25

Es passierte nichts. Der gemeine Passant würde sicherlich annehmen, dass das Gebäude und die nähere Umgebung so leer und verlassen waren wie eh und je. Wer konnte schon ahnen, dass sich in den Gassen, auf den Dächern und hinter den so verlassen wirkenden Hausfassaden einige Spezialisten der White Hawks verbargen, die nur darauf warteten, ihre Klauen in ihrer Beute versenken zu können. Robyn hatte zusammen mit Kenzou einige in Beschattung geschulte Männer und Frauen für diese Operation abgestellt. Sie kannten die Straßen und Ecken der Stadt um einiges besser als Robyn und Sylvana und würden bei der anstehenden Überwachung wohl weniger auffallen, als die beiden Magierinnen.
Als Sylvana die Rothaarige kontaktierte, hatte diese sich gerade gefragt, ob sie nicht einmal nach einem Update bei ihren Leuten fragen sollte. Nur, um sich die Zeit zu vertreiben. Dafür hätte sie allerdings ihren Posten verlassen müssen und dabei hatte sie einen so guten Überblick dort. Sylvanas Update-Anfrage war eine willkommene Abwechslung von der ereignislosen Warterei. Zu erzählen hatte sie ihr leider nichts und es war davon auszugehen, dass Sylvana ebenfalls nichts Nennenswertes zu berichten hatte.
Jedenfalls zuckte Robyn kurz zusammen, als die lächerlichen Codenamen erklangen. Bitte, jeder, der die Magierinnen auch nur flüchtig kannte, würde vermutlich mit ein wenig Nachdenken darauf schließen können, wer mit diesen Namen gemeint war. „Leider“, antwortete sie in das Lacrima, gefolgt von einem Seufzer, „sind die Wolkenformen momentan weitaus interessanter als das Lager.“ Wie lange warteten sie wohl schon, seit Kingsley die Tür geschlossen hatte und die Gespräche begonnen hatten? Da nichts passiert war, fühlte es sich so endlos lang an. Gerade, als sie nach Sylvanas Situation fragen wollte, hörte Robyn, wie sich die Geräusche innerhalb des Warenlagers veränderten. Die dumpfen Gespräche waren verstummt. Durch das Lacrima konnte Robyn hören, wie Shade verkündete, dass die Gespräche wohl erfolgreich abgeschlossen waren. „Endlich. Bis später.“ Sie würden sich erst wieder treffen, wenn Kirishima mit ihrer Kontaktperson sprach, um nicht zu viel Aufmerksamkeit zu erregen.
Der Rotschopf spitzte die Ohren. Die Tür nahe Sylvanas Position wurde geöffnet und jemand ging hinaus. Im nächsten Moment wurde Robyns Tür geöffnet und Johnson verließ eiligen Schrittes das Gelände. Kaum war er um die nächste Ecke abgebogen, trat Kirishima vorsichtig aus dem Lager und schloss die Tür hinter sich. Ohne Zeit zu verlieren, ging sie los, mit Sicherheit darauf bedacht, zahlreiche Haken bis zu ihrem nächsten Ziel zu schlagen. Doch die Hawks würden sie keine Sekunde aus den Augen lassen und auch Robyn würde stets in Hörweite sein, um Sylvana über unvorhergesehene Entwicklungen informieren zu können und notfalls die Hawks bei einer Verfolgung unterstützen zu können. Der Moment der erlösenden Festnahme rückte allmählich in greifbare Nähe.
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BeitragThema: Re: Altstadt
Altstadt - Seite 2 EmptySo 15 Nov 2015 - 20:30

Ehrlich gesagt war Sylvana verdammt froh, endlich ihre Position verlassen zu können. Nicht, dass sie ein Problem damit hatte, ihrer Beute aufzulauern, auf den richtigen Moment zu warten, um dann blitzschnell und eiskalt zuzuschlagen. Wäre dem so, dann hätte sie ja einen solchen Auftrag nicht freiwillig angenommen. Es war eher die Tatsache, dass sie so kurz vor ihrem Ziel waren, dass man förmlich nur seine Hand ausstrecken und es ergreifen müsste. Nach all der Arbeit der letzten Tage wollte Sylvana das auch. Kirishima endlich dingfest machen, nachdem sie sich auch von ihrer Schuld zu einhundert Prozent sicher waren. Deswegen ja dieser ganze Aufwand hier, sie wollten ihr Geständnis mit eigenen Augen und Ohren hören, wenn sie diese intimen Informationen an die Runenritter weiterleitete. Ihre Augen blitzten leicht auf, als Kirishima aus ihrem Sichtfeld verschwand, erhob sie sich auch schon, warf noch einen kurzen Blick zu Shade, der weiterhin auf dem Boden lag. „Schnapp dir Johnson und Kingsley und behalte sie solange im Auge, bis wir Kirishima haben. Ich möchte kein Risiko eingehen!“ Natürlich war es immer noch gut möglich, dass einer von ihnen mit Kirishima unter einer Decke steckten. Das würde sich ja in Kirishimas Verhalten zeigen. Wenn sie etwas verdächtiges zu ihrer Kontaktperson bei den Runenrittern sagen oder sich gar nicht erst mit ihr treffen würde. Sie mussten hier mit vollem Bedacht vorgehen!
„Wie Ihr wünscht, Mylady“, erwiderte Shade daraufhin nur, stand ebenfalls auf und machte einen kurzen Knicks, ehe er auch schon das Dach verließ und sich seiner Aufgabe zuwandte. Jetzt lag es an ihnen und Robyns Verbündeten, die Verfolgung aufzunehmen. Die Dragonslayerin war dankbar, dass die Verbindungen ihrer rothaarigen Partnerin solch eine überaus große Hilfe für ihren Auftrag war, konnten sie sich daher erst einmal außerhalb des Sichtfeldes von Kirishima aufhalten und sie so verfolgen, während sie erneut geduldig auf ein Zeichen ihrer Verbündeten warteten. Das Zeichen, dass sie sich mit ihrer Kontaktperson getroffen hatte…
So ganz konnte Sylvana nicht glauben, dass sie gut eine ganze Stunde die junge Frau nun schon verfolgt hatten. Sie war anscheinend wirklich äußerst vorsichtig in ihrer Vorgehensweise, bedacht alle Verfolger abzuschütteln. Immer bedacht, nicht in das Sichtfeld von Kirishima zu gelangen, aber auch nicht zu weit zurückzufallen, schlich die Dragonslayerin bedacht durch die Gassen, nahm oftmals einen anderen, längeren Weg, um auch sicherzugehen, dass sie nicht plötzlich in eine Gasse ging, in der Kirishima stand und sie direkt anblicken würde. Dann wäre alle Mühe umsonst gewesen. So war die Dragonslayerin doch unglaublich erleichtert, als plötzlich ein leises Rauschen in dem Ohrstück ihres Lacrimas zu hören war und sich eine recht helle Stimme leise meldete. „Kirishima hat aufgehört sich zu bewegen. Sie befindet sich jetzt auf dem zentralen Marktplatz der Altstadt, neben dem Springbrunnen.“ Endlich! Das warten hatte endgültig ein Ende. Leicht grinsend beschleunigte sie ihren Gang ein wenig, wanderte durch einige Gassen, um dann schließlich auf der anderen Seite des recht großen Marktplatzes wieder rauszukommen. Recht viele Menschen waren hier noch unterwegs, schauten sich die Waren an den zahlreichen Ständen an. Aufmerksam ließ sie ihren Blick über die Menschenmenge schweifen, ehe sie auch schon den Brunnen und das Gesicht Kirishimas entdeckte. Langsam setzte sich Sylvana in Bewegung, machte sich auf den Weg zu einer etwas abgelegenen Stelle des Marktplatzes, wo sie nicht so einfach von Kirishima entdeckt werden würde. Mit einem leichten Grinsen musste sie feststellen, dass sie nicht alleine auf diese Idee gekommen war, als sie die markanten roten Haare ihrer Partnerin entdeckte. „Ist das Vögelchen etwa schon vor mir gelandet?“, meinte sie mit einem leichten Schmunzeln, während sie unauffällig in Richtung des Brunnens schaute, in voller Erwartung, dass nun endlich die Kontaktperson auftreten würde. „Denkst du, du kannst mit deinem Gehör das Gespräch verfolgen?“


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BeitragThema: Re: Altstadt
Altstadt - Seite 2 EmptyDo 19 Nov 2015 - 23:36

Wäre es noch möglich gewesen, dass Robyn während der ereignislosen Warterei hätte einschlafen können, so war sie jetzt hellwach und all ihre Sinne geschärft. Ihr Herz pochte aufgeregt, ihr ganzer Körper kribbelte erwartungsvoll, jetzt, da das Ende dieser doch so lange andauernden Mission in Sicht war. Und das wörtlich, denn Robyns Augen waren durchwegs auf Kirishima fixiert. Erst als Sylvana zu ihr gestoßen war, wandte der Rotschopf kurz den Blick ab und grinste seine Partnerin an. „Darauf kannst du wetten!“ Dann legte sie einen Finger auf ihre Lippen und bedeutete Sylvana, ruhig zu sein.
Jetzt lag alles an Robyn. Konnte sie Kirishima in flagranti bei ihrem Austausch mit den Runenrittern erwischen? Eilig schätzte der Rotschopf die Situation ein. Der Marktplatz war noch recht gut besucht und entsprechend durch die Gespräche der Leute belebt. Alle erklingenden Stimmen, Worte, Gelächter und Ausrufe verschmolzen zu einem steten Rauschen in den Ohren, sofern man sich nicht einige wenige Stimmen konzentrierte. Deshalb würde sie genau hinhören, welche Klänge von der Brunnengegend stammten. War die Entfernung u diesem vielleicht zu groß, ihr Gehör möglicherweise nicht fein genug, um so viele Geräusche erfolgreich filtern zu können? Robyn konnte zwar doppelt so gut hören, wie ein normaler Mensch und schnappte entsprechend viele Gesprächsfetzen und Geräusche aus ihrer näheren Umgebung auf, doch wie die Situation beim Lager bereits gezeigt hatte, war ihr eine gut platzierte Wanze manchmal überlegen. Dort war die Entfernung für Robyn zu groß gewesen und zu viele Wände, geschlossene Türen und Fenster hatten sie von Johnson, Kingsley und Kirishima getrennt. Nur dumpf hatte sie überhaupt die Stimmen hören können. Wie sah es hier auf dem Platz aus?
Robyn ließ einen letzten Blick über die Menge streifen, bevor sie die Augen schloss. Sie blendete sämtliche Geräusche aus, bis sie nur noch ihren eigenen Körper wahrnahm. Das rhythmische Pumpen ihres Herzens, die tiefen Atemzüge, welche ihre Lungen füllten, das leise Gluckern in ihrem Bauch, das aufeinander Reiben ihrer Zähne. Links neben ihr atmete Sylvana so ruhig und langsam, dass man meinen könnte, sie hätte den Atem angehalten. Ihre Hände rieben auf den Ärmeln ihres Mantels, als die Dragonslayerin die Arme vor der Brust verschränkte. Wenige Meter vor ihnen passierten sie gerade zwei Personen nah beieinander; sie unterhielten sich anscheinend über einen Schulkameraden. Etwas zu ihrer rechten stand eine Gruppe Männer, welche auf den fünften und letzten im Bunde warteten, um endlich mit ihrem Abendplan beginnen zu können. Sie konnte hören, wie sich die Menschen bei den nahegelegenen Marktständen mit den Verkäufern und untereinander unterhielten, doch von der anderen Seite des Platzes drängte nur ein Rauschen in Robyns Ohren. Auch der Brunnen war etwas zu weit entfernt, etwas zu sehr durch das Stimmenmeer der Menschen abgeschirmt. Er war wirklich ein fantastischer Ort, um eine heikle Informationsübergabe zu veranstalten.
Sie stöhnte genervt. Es half nichts. Robyn musste näher heran und das schnell. Zum Glück hatte sie vorgesorgt. Auf dem Marktplatz verteilt standen an unterschiedlichen Orten ein paar kleine Gruppen Hawks, welche alltäglichen Unternehmungen nachging. Sie waren auf Abruf bereit, um notfalls bei der Festnahme Unterstützung leisten zu können. Eine der Gruppen war nahe genug am Brunnen, dass Robyn diesen von dort aus würde abhören können. „Wenn ich die Haare hinterm Kopf zusammen nehme, haben wir sie“, erklärte sie Sylvana rasch das Zeichen. Sie wollte keine unnötige Aufmerksamkeit mit dem Lacrima erzeugen und ihr rotes Haar würde sicher ein leichter Fixpunkt für die guten Augen ihrer Partnerin sein. Dann tauchte sie auch schon in die Menge, um sich wenige Momente später bei ihrer Zielgruppe einzuhaken.
Sie scannte mit ihren Ohren die Brunnenregion. „Der Herbert hat aber ganz schon gehört, was Knallrote Unterwäsche, ja! Ist das denn kommst du niemand hat gesagt wie das gestunken fuchsteufelsgenial, das machen Sayuri! Welch Augenweide! Aber wie ist das denn Du bist spät dran.“
Sie hielt den Atem an. Das war es. Das war genau dieselbe genervte, ungeduldige Stimme, wie Robyn sie auf der Aufnahme Johnsons gehört hatte. Und kurz vorher hatte sie doch auch Kirishimas Namen gehört? Was dachten sich die Ritter überhaupt dabei, ihre Informanten beim bekannten Namen anzusprechen? Waren sie hier mittlerweile so überheblich, dass sie nicht mehr wirklich befürchteten, entdeckt zu werden?
Jetzt, da Robyn endlich das gesuchte Gespräch gefunden hatte, blendete sie alle unerwünschten Geräusche nach Möglichkeit aus, um sich einzig darauf konzentrieren zu können.
„Ach, die paar Minuten? Komm, da ist doch nichts dabei. Aber sag mal, wir waren etwas überrascht, schon eine neue Meldung von dir zu bekommen. Die lernen wohl einfach nicht, dass diese Unternehmungen in Oak Town endgültig vorbei sind.“
„Kann sein. Kann nicht sein. Interessiert mich auch nicht.“ Kirishima knirschte mit den Zähnen. „Ich sag dir nur, was ansteht. In zwei Tagen findet die Feier statt, hinten bei der Schule am Pine-Park im Ostend. 23 Uhr. Das Büffet soll erstklassig sein. Die Gastgeber wollen außerdem ihre neuesten Errungenschaften zur Schau stellen, dazu gehört eine ganz aufwendig verzierte, kostbare Schatulle, die einiges wert sein muss. Sind wir dann fertig?“
Oh ja, sie waren fertig. Am liebsten wollte Robyn Kirishima sofort stellen und triumphierend abführen, aber dann würde natürlich der Runenritter vom ganzen Plan Wind bekommen. Stattdessen band sie für Sylvana hoffentlich sichtbar ihr rotes Haar in einem lockeren Zopf hinterm Kopf zusammen und gab dann ihren Falken per Handzeichen die gute Nachricht weiter. Jetzt waren es tatsächlich nur noch Minuten bis zur ersehnten Ergreifung.
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BeitragThema: Re: Altstadt
Altstadt - Seite 2 EmptySo 29 Nov 2015 - 11:17

Erneut hatte Sylvana das Gefühl, sich in einem anderem Raum zu befinden, in welchem die Zeit sehr viel langsamer verging, als normalerweise. Recht entspannt lehnte sie gegen eine Hauswand in ihrem Rücken, die Augen auf Robyn gerichtet, ungeduldig wartend, dass ihre Partnerin sich doch nun endlich ihre Haare zusammenbinden würde. Obwohl sie so entspannt wirkte, war ihre innere Lage doch ganz gegenteilig recht angespannt. Sie wollte einfach nicht länger warten, jetzt, wo sie ihre Beute schon förmlich riechen konnte. Alles, was sie wollte, war zuschlagen. Ihre Klauen in sie schlagen, sie noch etwas qualvoll zappeln lassen. Sie mochte zwar nur eine einfache Ratte sein, aber die Jagd nach ihr war teilweise wirklich anstrengend genug gewesen, da wollte sie sich natürlich die Genugtuung nicht nehmen lassen, sich ein wenig Entlohnung zurückzuholen. Wie ihre hübsche Porzellanhaut wohl aussehen mochte, wenn man sie für längere Zeit mit prickelnder elektrischer Dragonslayermagie behandeln mochte? Die Vorstellung alleine war verlockend, machte Lust auf mehr. Sylvana sah förmlich, wie ihr Finger ganz, ganz langsam die Konturen ihres makellosen Gesichts nachfuhr, ihr Antlitz in Schmerzen entstellt sich verzog, sie um Gnade winselte, während ihre Blitze sich langsam in ihre Haut fraßen. Für einen kurzen Moment ertappte sie sich dabei, dass die Vorstellung sie fast schon zu sehr erheiterte, ihre Atmung sich schon beschleunigt und ein eigenartig wohlfühlendes Kribbeln sich in ihrem ganzen Körper verteilt hatte. Dafür war jetzt nicht die Zeit, noch musste sie konzentriert bleiben. Immerhin zappelte Kirishima noch nicht in ihren Fängen!
Die Zeit zog sich wirklich unglaublich lang, es war fast schon unerträglicher als vorhin auf dem Dach zu liegen. Ob Robyn sie auch wirklich gut belauschen konnte? Etwas ungeduldig kaute Sylvana dezent auf ihrer Unterlippe herum, spürte nach kurzer Zeit diesen markanten, metallischen Geschmack ihres Blutes auf ihrer Zunge und hörte daraufhin auch schon wieder damit auf. Stattdessen ließ sie immer wieder einen einzigen, kleinen Funken um ihre Fingerspitzen kreisen, während ihre Augen weiterhin völlig auf Robyn fixiert waren. Entsprechend war es für Sylvana mehr als nur sichtbar, als sie ihre roten Haare zu einem lockeren Zopf zusammenband. Das war alles, was die Dragonslayerin sehen wollte. Augenblicklich veränderte sich ihre gesamte Körperhaltung, als hätte man einen Schalter umgelegt. Der kleine Funke verschwand augenblicklich, als Sylvana ihre rechte Hand kurzzeitig zu einer Faust ballte, ihre Zunge strich langsam über ihre Unterlippe, um sicherzugehen, dass kein Tropfen ihres Blutes mehr auf ihr war und ihre Augen spiegelten genau wieder, wie gut es ihr auf einmal wieder ging. Deutlich konnte man sehen, wie sich ihre Pupillen zu schlitzen verengt hatten, verliehen ihren Augen den Ausdruck, den sonst nur die Augen eines Drachens zu besitzen vermochten. Ein leicht diabolisches Grinsen lag auf ihren Lippen, welches sie aber nach nur wenigen Augenblicken wieder verschwinden ließ, da sie es doch für zu auffällig hielt.
Langsam setzte sich Sylvana in Bewegung, um wieder eine bessere Sicht auf Kirishima und ihre Begleitung zu bekommen. Spontan entschied sich die Dragonslayerin dazu, noch einen Apfel zu kaufen, ehe sie ihren Blick wieder in Richtung des Brunnens drehte und bemerkte, dass Kirishima nun alleine dort stand. Ob sie wohl schon wusste, dass ihr langsam die Luft ausging? Erneut huschte ein Grinsen über ihre Lippen, welches sie direkt mit dem tiefrotem Apfel verdeckte, in welchen sie einmal herzhaft biss. Das Fruchtfleisch war entsprechend der Temperaturen in der Stadt ziemlich kalt, während der süßliche Fruchtsaft es doch zu schaffen vermochte, dieses Kältegefühl zu kaschieren. Ein weiteres Mal biss Sylvana in den Apfel, nachdem sie runtergeschluckt hatte, dann noch einmal und noch einmal, bis nur noch das Kerngehäuse der Frucht zu sehen war, welches sie direkt in den nächsten Mülleimer warf. Vom Zeitpunkt her fast schon perfekt, den Kirishima setzte sich nur wenige Sekunden später auch schon in Bewegung. Deutlich sah sie, wie einige Blicke im Rücken der jungen Dame ihr folgten, die Personen aber weiterhin alle ruhig an ihren Standorten verharrten. Die waren verdammt gut, das muss man ihnen wirklich lassen. Sorgte im Gegenzug natürlich nur dafür, dass Sylvana am liebsten noch mehr über das Blue Bird in Erfahrung bringen wollte. Aber eine Sache nach der anderen, jetzt stand etwas anderes auf der Karte: Der Höhepunkt der Jagd!
Die Verfolgung von Kirishima dauerte diesmal nicht länger als zuvor, wartete die Dragonslayerin doch nur darauf, dass sie in eine der leeren, engen Gassen einbiegen würde, damit sie zuschlagen könnten. Anfangs folgte sie noch dem Verlauf der Hauptstraße, ehe sie hinter einem Geschäft plötzlich nach rechts abbog. Hatte sie diesmal gemerkt, dass man sie verfolgte? Sylvana beschleunigte ihre Schritte, stellte sich an die Ecke, um vorsichtig in die Gasse hineinzuschauen. Nein, anscheinend hatte sie keinen Verdacht geschöpft, ging sie doch weiterhin völlig normal. Geduldig wartete sie noch einen Moment, bis Kirishima in eine weitere Nebengasse abbog, ehe sie mit einem breiten Grinsen nun ebenfalls die Gasse betrat. Die Falle war kurz davor zuzuschnappen, waren einige Verbündete des Blue Bird doch ebenfalls hinter ihr gesehen, hatten sich schon hier in den Gassen der Altstadt verteilt gehabt. Jetzt musste sie nur noch einmal abbiegen, dann war sie dort, wo die Dragonslayerin sie haben wollte. Zappelnd in der Rattenfalle. Von Euphorie ermuntert beschleunigte Sylvana erneut ihre Schritte, rannte fast schon bis zu jener Gasse, in die Kirishima gerade eben eingebogen war. Einmal tief durchgeatmet und schon ging sie um die Ecke, sah die junge Dame, wie sie gerade ihr entgegen ging, weil zwei nette Herren des Blue Birds und ein ihr doch recht bekannter Rotschopf die andere Seite der Gasse blockierten. Das diabolische Grinsen von vorhin wieder auf ihren Lippen gelegt, hob sie leicht ihre Hand, hüllte sie direkt in ihre Blitze ein, während sie langsam auf Kirishima zuging.
„Schachmatt, Sayuri.“ Das sich die junge Dame kampflos ergeben würde, das hätte Sylvana sowieso nicht erwartet. Entsprechend war sie auf den letzten Verzweiflungsversuch von ihr gefasst gewesen, als sie plötzlich losrannte und versuchte, die Dragonslayerin mit einem Schlag zur Seite zu befördern. Zu blöd nur, dass dieser Schlag weder stark, noch besonders schwer vorauszusehen war, weswegen Sylvana auch nur einen Schritt zur Seite machen musste, ehe sie ihr Bein ausstreckte und Kirishima durch ihre eigene Bewegung zum fallen bracht, nur um kurz darauf ihr Knie in ihren Rücken zu drücken, die Hand auf ihren Kopf gedrückt, sodass dieser schön auf den unbequemen Pflastersteinen lag.


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BeitragThema: Re: Altstadt
Altstadt - Seite 2 EmptyMo 14 Dez 2015 - 21:04

Mit einer gewissen Genugtuung vernahm Robyn, wie Kirishima den Boden küsste und vor Schmerz aufstöhnte, als Sylvana ihr voller Tatendrang das Knie in den Rücken drückte. „Runter von mir! Lass mich gehen! Verdammt!“, rief die nun Gefangene verzweifelt aus, vom genervten Ton keine Spur mehr in ihrer Stimme. Ihr musste klar sein, in welcher aussichtslosen Situation sie sich im Moment befand. Sie sträubte sich und beschwerte sich, bis Sylvana ihr einen herzhaften Schock verpasste. „Scheiße“, stieß sie dann noch aus, bevor sie ihren Widerstand aufgab und kraftlos den Kopf auf den Boden legte.
Robyn hatte sich das Schauspiel aus der Ferne mit ihren beiden Hawk Gefährten angesehen. Endlich war ihre Beute gefangen. Robyns Begleiter konnten ein breites Grinsen kaum unterdrücken, gaben aber ihr Bestes, um vor ihr nicht völlig die Fassung zu verlieren. Aber Robyn konnte sie nur zu gut verstehen. Die Verräterin, welche sämtliche für die Geschäfte wichtigen Aktivitäten gefährdet hatte, war nun endlich gefasst. Heute Nacht, sobald sich die Nachricht herumgesprochen hatte, würde es einige Feiern geben. Ganz besonders die Hawks, würden sich wohl ein wenig amüsieren, immerhin hatten sie tatkräftig zur Ergreifung Kirishimas beigetragen.
„Ich würde sagen, wir alle haben heute fantastische Arbeit geleistet. Es war mir ein Vergnügen, mit euch zu arbeiten.“ Sie klopfte den Männern auf die Schultern, bevor sie sich zu Sylvana und Kirishima aufmachte. Jetzt gab es nicht mehr viel zu tun, doch das machte die folgende Aufgabe nicht weniger wichtig. Es war sogar der allerwichtigste Teil ihrer ganzen Mission. Sie mussten Kirishima endgültig festnehmen und an Shade übergeben, wie sie es zuvor besprochen hatten. Shade würde dann alles Weitere erledigen, denn Robyns und Sylvanas Aufgabe war einzig die Jagd gewesen.
Bei den beiden Frauen angekommen, ging Robyn in die Hocke und betrachtete die geschlagene Frau einen Moment lang. Einige Fragen waren noch offen. Warum hatte Kirishima so gehandelt, warum hatte sie ihre Leute verraten? Was ging wohl gerade in ihrem Kopf vor? Doch an den Antworten auf diese Fragen hatte der Rotschopf kein wirkliches Interesse. Falls überhaupt, dann fielen sie in Shades Aufgabenbereich. Und dorthin sollten sie auch Kirishima selbst schnellstmöglich überbringen, denn dann konnten die beiden Magierinnen ihren Aufenthalt in Oak Town endlich beenden und nach Crystalline Town zurückkehren. Es wartete immer noch eine Wohnung auf Robyn, die fertig eingerichtet werden wollte.
„Zeit, dich abzuführen.“ Aus einer Tasche holte sie Handschellen, mit denen sie mit Sylvanas Hilfe Kirishimas Hände hinter deren Rücken fesselte. Kaum hatten die Gildenmitglieder ihrer Gefangenen auf die Füße geholfen, kam Shade um eine Ecke gebogen. Er sah sichtlich zufrieden aus, als er Kirishima schmutzig, gefesselt und mit gesenktem Kopf zwischen Robyn und Sylvana stehen sah.
„Welch ein Anblick! Zwei wunderschöne, starke Frauen... und eine mickriges Mäuschen. Ist ja gut, ist ja gut, seht mich bitte nicht so finster an, meine Damen! Wunderbare Arbeit. Dann nehme ich unser Mäuschen jetzt in meine Obhut, alles Weitere könnt Ihr mir überlassen. Es war wirklich sehr angenehm, mit Euch zu arbeiten. Sollten Eure Wege Euch je wieder nach Oak Town führen – zögert nicht, bei mir anzuklopfen.“ Damit deutete Shade eine Verbeugung an, wechselte ein Kopfnicken mit Sylvana und Robyn und geleitete Kirishima aus der Gasse.
Eine vorher unbemerkte Last schien von Robyn abzufallen, ein langer Seufzer entwich ihr. War sie vorher schon so erschöpft gewesen? Sie blickte zu Sylvana. Die Dragonslayerin war Robyns erster richtiger Kontakt in der Gilde, ein Umstand über den der Rotschopf sehr froh war. Sie schienen ein gutes Team zu sein, konnten auch in Zukunft noch viel voneinander lernen, sollten sie wieder gemeinsam auf eine Mission geschickt werden. Doch zukünftige Missionen waren noch fern, erst einmal hieß es für sie beide erst einmal, dieses Rattenloch zu verlassen, ein Liedchen anzustimmen und ins Gildenheim zurückzukehren.

Rattenfänger Ende
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BeitragThema: Re: Altstadt
Altstadt - Seite 2 EmptyMo 18 Mai 2020 - 12:15


Streit auf offener Straße

Thana & Yuuki

#1 „Soviel für eine einzige Blume?!“ Thana war entsetzt. „Das ist doch Abzocke pur!“ Wütend brüllte sie auf den Verkäufer ein. Dieser sah nicht wirklich danach aus, als würde er sich das noch lange gefallen lassen. Er hätte es von Anfang an riechen sollen, dass mit der Frau etwas nicht stimmte. Alleine schon wie sie gekleidet war. Viel zu leicht, betrachtete man die kühlen Temperaturen in dieser Gegend. Dieser durchsichtige, hauchdünne Stoff. Soviel Haut war zu sehen, dazu noch diese dünnen Schläppchen. Dass diese Frau nicht erfror! Es deutete jedenfalls darauf hin, dass sie nicht alle beisammen hatte. „Hören Sie, …“ „Überall bekommt man dafür ganze Sträuße, aber nicht hier!“ Das war wirklich eine Frechheit. Die Preise waren vollkommen überteuert, aber sollte das einen wirklich wundern? Thana spazierte durch die Altstadt Oak Towns. Es war ein Ort, an dem sich die Leute von Tourismus finanzierten. Natürlich erhoben sie dementsprechende Preise. Besucher waren meist viel eher bereit, gewisse Beträge zu zahlen, wenn sie sich auf Reisen oder im Urlaub befanden. Die Dunkelhaarige hingegen brachten die Forderungen des Mannes auf die Palme. Er machte sich doch bloß zu Nutze, dass Frauen Blumen mochten und deren Kerle dementsprechend auch teurere Preise bezahlten, um sie irgendwie glücklich zu stimmen oder so! Thana drohte zu explodieren, als der Kerl dann auch noch die Dreistigkeit besaß, sie anzufassen. Er legte ihr seine Hand auf die Schulter und begann mit sanftem Druck sie in von seinem Stand weg, weiter auf die Straße zu drücken. „Wenn Sie nicht daran interessiert sind etwas zu kaufen, dann…“ „Dann werde ich rausgeworfen, klar! Finger weg!“ Sie drückte energisch seinen Arm weg und zupfte daraufhin ihren Umhang wieder zurecht. Dabei rutschte eines ihrer beiden Bücher, die sie sich unter den Arm geklemmt hatte, aus jener Umklammerung heraus und landete aufgeschlagen auf der Straße. Etwas, was Thana sicher auch nicht erfreut hätte, doch sie war viel zu sehr mit diesem Mann beschäftigt. Dieser schaute sich hilfesuchend um. Sicher wartete er bereits darauf, dass Wachen kamen um die Situation aufzulösen. Die Magierin hingegen malte sich bereits aus, wie sie alle seine Pflanzen vertrocknen ließ. Sie würde sein Geschäft über Nacht zerstören und ihm alles nehmen, womit er bis dahin Geld verdiente. Oh dieser Mistkerl würde noch sehen!
Thana bemerkte nicht, wieviel Aufmerksamkeit sie mit dieser Streitigkeit auf sich zog. Menschen, die durch die Straßen bummelten, richteten ihre Blicke dabei auf die wütende Dame. Nicht, dass sie es stören würde, aber eigentlich müsste ihr klar sein, dass soviel Aufmerksamkeit nicht gut war. Zumal es sicher nur noch eine Frage der Zeit war, bis tatsächlich Stadtwachen auftauchten und wenn sie dann noch immer so zickig war, würde es auf einen Kampf hinauslaufen. Das würde ihren Gildenmeister wahrscheinlich nicht erfreuen. Die Lage drohte zu eskalieren.

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BeitragThema: Re: Altstadt
Altstadt - Seite 2 EmptyMo 18 Mai 2020 - 13:52

Es herrschte zwar mittlerweile längst Frühling in Fiore, doch anders als weit im Westen in Aloe Town, schien der Frühling hier im Norden nicht so ganz angekommen zu sein. Der Tag selbst war relativ bewölkt und trüb, dennoch tummelten sich ungewöhnlich viele Menschen in den Straßen von Oak Town und gingen ihren Geschäften nach. Jedoch gab es einen ganz offensichtlichen Unterschied zu dem gewöhnlichen Treiben anderer Großstädte Fiores: Da Oak Town nicht den besten Ruf hatte, herrschte keine entspannte Stimmung, vielmehr erledigten die Menschen schnellstens ihre Einkäufe, um dann weiter zu ziehen. Auch die vielen eng beieinander stehen Gebäude taten ihren Teil, um eine düstere Stimmung zu erzeugen. Eine Vielzahl heruntergekommener Personen trieben sich in Nebengassen herum und beobachteten ihrerseits das Treiben in den Geschäftsstraßen der Altstadt – stets auf der Suche nach einem neuen leichten Opfer, welches sie um den Besitz erleichtern konnten. Ihre Augen erblickten einen jungen rothaarigen Mann, der mit einem nichtssagenden Gesichtsausdruck und einer lockeren Haltung die Straße entlangschlurfte. Hatten sie wohl hier Glück und würden den Kerl ausrauben können? Unwissend darüber, dass er gerade vom Abschaum der Stadt beobachtet wurde, lief Yuuki in der Altstadt von Oak Town herum und beobachte mit regem Interessen die verschiedenen Angebote der Stände, während er einen warmen Kakao schlürfte. Bei dieser Variation des Nordens waren noch kleine Marshmellowstückchen hinzugefügt worden, was einfach fantastisch schmeckt. Auf dem Gesicht des Grynders bildete sich pure Glückseligkeit aus, was gar nicht so recht ins Stadtbild passte. Kein Wunder, dass man plante, ihn auszurauben. Passend zu diesem kühlen Tag, trug er eine warme Stoffhose, warme Lederstiefel, einen dunkelgrauen Rollkragenpullover sowie einen langen und wärmenden dunkelblauen Mantel, der sich herrlich mit seinen scharlachroten Haaren biss. So warm gekleidet, bahnte er sich seinen Weg durch die Menschenmassen und ließ seinen Blick durch die Menge schweifen, als er laute Stimmen vernahm. Viel zu neugierig für ihn, bahnte er sich seinen Weg durch die sich bildende Menschentraube, um einen besseren Blick auf das Geschehen werfen zu können. „…Finger weg!“ Genau als der Rotschopf durch die vorderste Linie trat, wurde er Zeuge davon, wie eine junge Frau den Arm eines Verkäufers wegdrückte. *Was ist hier los?*, fragte sich Yuuki, während er seinen Kakao schlürfte und den Blick über die Kulisse wandern ließ. Wurde diese Frau etwa belästigt? Bei so etwas kannte der Crimson Sphynx Magier keinen Spaß! Aber er konnte ja nicht ahnen, dass die Frau der Auslöser dieses Streits war, wie auch? Apropos Frau, bei genauerem Hinsehen bemerkte Yuuki, was für eine exzentrische Erscheinung sie an den Tag legte. Allein bei ihrem Anblick wurde ihm heiß und kalt zugleich – heiß einerseits, weil wirklich alles durch diesen hauchdünnen Stoff zu sehen war und kalt, weil sie bei diesen Temperaturen so herumlief. Dazu noch viel verzierter Goldschmuck und die exzentrische Erscheinung war komplett! „Gibt es hier ein Problem?“ Mehrere Frauen und Männer in abgenutzten Rüstungen betraten die Menge und warfen dem Standbesitzer und der jungen Frau einen bedrohlichen Blick zu. Der Besitzer des Standes machte einige eindeutige Kopfbewegungen in Richtung der Frau, sodass sich die Neuankömmlinge ihr zuwandten. „Sie werden mitkommen müssen, wenn Sie noch mehr Ärger hier verursachen, ist das klar?“ Die brenzlige Situation drohte zu eskalieren, als sich plötzlich Yuuki neben der Frau und mit einem Buch in der Hand befand, welches ihr heruntergefallen war. „Der Wüstenpalast“ stand vorne auf dem Cover, davon hatte der Grynder noch nie gehört. „Entschuldigung, Ihnen ist etwas heruntergefallen.“, teilte er der jungen Frau mit und hielt ihr das Buch hin. Was für eine komische Situation! Wie die Möchtegern-Wachen oder Söldner jetzt reagieren würden?

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BeitragThema: Re: Altstadt
Altstadt - Seite 2 EmptyMo 18 Mai 2020 - 22:43


Streit auf offener Straße

Thana & Yuuki

#2 Mehr und mehr Menschen versammelten sich auf der Straße, gleich vor dem Blumenstand. Manche verringerten einfach ihre Geschwindigkeit, um mehr von dem Streit mitzubekommen, andere blieben sogar extra dafür stehen. Gaffer. Man sollte ihnen eine Strafe dafür aufhalsen. Sie hielten ja den ganzen Verkehr auf! Schließlich gesellten sich auch ein paar Herren und Frauen zu den Schaulustigen, die einen Einheitslook trugen. Es waren Stadtwachen Oak Towns. Sie waren da, weil ihnen der Krawall aufgefallen war oder sogar, weil jemand es ihnen gesteckt hatte. Sie erkundigten sich, was denn los war und der Blumenheini nickte bloß in Richtung der dunklen Magierin. „Was?“ Verwundert schaute sich Thana um, als sie erst verspätet die Wachen bemerkte. Diese versuchten ihr klar zu machen, dass sie sie einkassieren mussten, wenn sie nicht Ruhe geben würde. „Das ist doch-“ Grade wollte sich die Magierin weiter aufregen, da bemerkte sie einen jungen Herren, der sich ebenfalls mitten ins Geschehen gestürzt hatte, der allerdings keine Rüstung trug wie die anderen. Er hatte etwas in der Hand, was ihr seltsam bekannt vorkam und er klärte auch gleich auf, warum dem so war. Sie hatte etwas fallen lassen. „D-Danke.“ Wann sie das Buch verloren hatte, war ihr nicht bewusst gewesen. Sie hatte es nicht bemerkt. So streckte sie ihre Hand aus und nahm sich das Buch zögerlich zurück. „Alles klar?“, fragte die Wache wieder, die auch zuvor schon das Wort erhoben hatte, um das Mitglied Royal Crusades zu verwarnen. „Ja…“, antwortete Thana grade deutlich genug, dass man ihre Antwort auch vernehmen konnte und der Tonfall verriet unverblümt, dass ihr das alles nicht gefallen sollte. „Schön. Wenn Sie dann bitte weiterziehen würden.“ Die Aufforderung war relativ freundlich formuliert, doch die Mimik und Gestik des Mannes verrieten einem halbwegs aufmerksamen Beobachter, dass er vielleicht kein zweites Mal auffordern würde. Thana schnaufte mit einem abfälligen Blick in Richtung des Blumenhändlers. Dieser bekam das allerdings gar nicht richtig mit. Ihm war verzögert aufgefallen, wie warm die Magierin war, als er sie berührt hatte. Natürlich! Darum war sie so leicht gekleidet und fror dennoch nicht…
„Ja, ich gehe.“, sprach Thana noch in Richtung der Wache. Ihr letzter Blick fiel nachdenklich auf den Rothaarigen, der ihr das verlorene Buch gereicht hatte. Schließlich stapfte sie wütend ab, die Bücher wieder unter den Arm geklemmt und die freie Hand zur Faust geballt. Dieser Blödmann würde noch sehen was er davon hatte. Von seinem Blumenstand konnte er sich schonmal verabschieden.

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BeitragThema: Re: Altstadt
Altstadt - Seite 2 EmptyDi 19 Mai 2020 - 11:10

Nicht nur die Wachen / Söldner waren von der plötzlichen Erscheinung des jungen Mannes überrascht, auch der Ladenbesitzer sowie die junge Frau schienen nicht mit ihm gerechnet zu haben. Misstrauisch wurde er von den bewaffneten Menschen angeschaut, die sich auch untereinander Blicke zuwarfen und abzuschätzen versuchten, ob es sich bei ihm um einen Verbündeten der Schwarzhaarigen handelte oder ob er wirklich nur ein herkömmlicher Passant war. Die Besitzerin des Buches schien zumindest auch etwas aus der Fassung gebracht worden zu sein, als sie ihr Buch wieder entgegennahm und Yuuki einen Dank aussprach. „Sehr gerne.“, sagte er gut gelaunt und ließ sich äußerlich nicht die brenzlige Stimmung der Situation anmerken. Innerlich hatte der Grynder durchaus die Stimmung bemerkt und hielt nach Anzeichen einer Eskalation Ausschau. Zu seinem Glück konnte er sich wieder entspannen, als die Frau schließlich ohne weitere Konsequenzen vom Platz verwiesen wurde und sie keine Szene machte, sondern wirklich einfach von dannen zog. Yuuki beobachtete die andere Person aufmerksam und konnte definitiv feststellen, dass sie alles andere als erfreut über die Situation war, aber wer hätte es ihr auch verübeln können? Der Rotschopf hätte sich nach so einer Behandlung auch nicht wohl in seiner Haut gefühlt. Da in den Augen dieser Wachen der Übeltäter davonzog, richtete sich ihre Anwesenheit auf den rothaarigen Mann, der sich immer noch in ihrer Mitte befand. Ganz so, als sei er sich nicht bewusst, wer oder was sie waren und was sie in ihrer Macht hatten. So ein Verhalten irritierte die Leute ungemein, verunsicherte sie jedoch auch ein wenig, da man mit einer neuen Situation konfrontiert war. „Hast du sonst irgendein Problem?“, sprach ihn dann der Anführer der Gruppe endlich an, nachdem alle einige Blicke miteinander getauscht hatten. Der Grynder schlürfte seinen Kakao zu Ende, ehe er mit den Schultern zuckte und sich auch von der Gruppe abwandte. „Nein, ich bin schon weg.“ Der Crimson Sphynx Magier wusste nicht so recht, ob es nun wirklich einfach heruntergekommene Wachen waren, oder er es hier doch mit einem Söldnertrupp zu tun hatte. Ein inneres Gefühl ließ ihn zu Letzterem tendieren, aber er wollte nicht einen Fehler begehen und einen Streit mit offiziellen Wachen der Stadt beginnen, schließlich wollte er nicht den Namen seiner Gilde in den Dreck ziehen. Bestimmt hätte jemand aus Fairy Tail diese Situation anders gehandhabt und direkt einen Streit mit den Wachen begonnen, bei denen die halbe Stadt als Konsequenz sicher zerstört worden wäre.
Als Yuuki wieder die Menschentraube durchbrach, die sich langsam auch auflöste, erblickte er die davonstapfende junge Frau. Der leere Kakaobehälter wurde in den nächststehenden Mülleimer gepfeffert, ehe er eiligen Schrittes die Schwarzhaarige aufholte. „Hey, alles in Ordnung? Was war denn das Problem vorhin?“, erkundigte er sich bei ihr, als er aufgeschlossen hatte. Ehrlicherweise hatte sie eine so exzentrische Erscheinung, dass er seine Neugier kaum in Schach halten konnte, zudem er wirklich interessiert an ihrem Buch war. Kein Wunder, schließlich hatte er sein ganzes Leben in Aloe Town verbracht, dem Eingang zur Wüste, und auch viele Quests dort absolviert. „Sag mal, um was geht es eigentlich in diesem Buch?“, erkundigte er sich und zeigte auf den Band in ihren Händen. Im selben Moment merkte er, dass das doch nach einer seltsamen Frage klang, da sie sich beide gar nicht kannten. „Ich komme nämlich aus der Wüste, kann man so sagen.“, fügte er eine Erklärung hinterher und kratzte sich am Hinterkopf. Hoffentlich hatte er noch die Kurve gekriegt, sodass sie ihn nicht für einen Spinner hielt. Und wenn dem so war … tja, was soll’s, dann würde er sicherlich auch woanders Informationen über den Wüstenpalast finden. Aber er stellte es sich doch ziemlich angenehm vor, im Oasis Park von Aloe Town zu faulenzen und dabei ein spannendes Buch zu lesen! Hmm, er hatte sich ja immer noch nicht vorgestellt. „Ich heiße übrigens Yuuki.“, stellte er sich mit einem Lächeln vor. Der junge Mann war schon gespannt darauf zu erfahren, mit wem er es zu tun hatte. Oder ob er einfach eine kalte Schulter gezeigt kriegen würde.

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BeitragThema: Re: Altstadt
Altstadt - Seite 2 EmptyDi 19 Mai 2020 - 12:56


Streit auf offener Straße

Thana & Yuuki

#3 Die Reaktion des Rothaarigen, auf den Dank Thanas, war konträr zur spannungsgeladenen Situation. Es war durchaus denkbar, dass alleine sein Auftauchen, seine Unterbrechung des Streits zu einer Deeskalation geführt hatte. Wenn niemand die Magierin gebremst hätte, wäre es vielleicht zu einem Kampf gekommen. Ob dem wirklich so gewesen wäre, konnte natürlich im Nachhinein niemand mehr sagen. Thana machte sich darüber allgemein gar keine Gedanken. Sie spürte nur Wut. Wut über das was geschehen war. Wut über diesen gierigen Verkäufer. Als sie abdampfte, machten die Passanten ihr sofort Platz. Ihre hitzige Laune war nicht zu übersehen und wahrscheinlich hatte niemand das Interesse, mit ihr aneinander zu geraten. Die Menschentraube also ohne großen Aufwand durchbrochen, stapfte sie weiter davon. „Getrocknete Blätter kannst du dann verkaufen.“, murmelte sie. „Oder Blütenstaub. Nein! Den puste ich dir in deinen Allerwertesten.“ Grummelnd machte sie ihrem Unmut Luft, wenn auch eher leise. Erst als eine Stimme, die ihr durchaus bekannt vorkam, nach ihr rief, zog es sie wieder aus ihren Hasstiraden. Kurz blieb Thana stehen, um sich umzuschauen. Es war der Rotschopf, der zu ihr aufgeschlossen hatte. „Ah, du.“, antwortete sie, unschlüssig was sie von seiner Gesellschaft halten sollte. Was da Problem war, fragte er. Kurz setzte die Magierin ihren Weg fort, nur um dann doch wieder innezuhalten. „Weißt du, es ist manchmal unverschämt, wie solche Kerle mit Frauen umspringen.“, leitete sie ein und begann damit auch eine deutliche Kritik an dem Blumenhändler. Doch nicht nur an ihm. „Und dann bekommt er auch noch Recht und eine Frau wie ich muss sich dann auch noch umschauen, dass sie nicht in den Kerker geworfen wird.“ Worauf sie da ansprach? Jemand, der das Ganze mit angesehen hätte, würde sich wahrscheinlich vor Verwunderung die Ohren reiben. Sie war doch zickig und aufmüpfig gewesen. Der Händler verwies sie doch lediglich darauf, dass sie gehen und ihn in Ruhe lassen solle. Aber das musste ja nicht die Geschichte sein, die Thana nun diesem jungen Mann verklickerte. Statt die Wahrheit zu berichten, deutete sie schon darauf an, dass man sich ihr gegenüber ungebührlich verhalten hatte.
Der Themenwechsel kam jedoch schnell und unerwartet. Unerwartet zumindest auf das folgende Thema bezogen. Der Rothaarige erkundigte sich nach dem Buch, welches er ihr zurückgegeben hatte, nachdem sie es unbemerkt hatte fallen lassen. Schließlich stellte er sich noch als Yuuki vor. Ein Mundwinkel der Dunkelhaarigen zuckte nach oben. „Thana.“, so ihre zunächst minimalistische Antwort, die sie dann aber nach einer kurzen Pause um ein paar Worte erweitern sollte. „Ich komme auch aus der Wüste. Aus Aloe Town, um genau zu sein und das Buch beschreibt geschichtliche Ereignisse eines Wüstenvolkes, welches nahezu in Vergessenheit geraten ist.“ Bei der Erklärung ihrer Abstammung, legte sich die Magierin die abgespreizten Finger ihrer freien Hand auf das Schlüsselbein und hob die Nase etwas. Thana stand auf die romantisierte Vorstellung einer Prinzessin aus den Wüstenlanden und identifizierte sich mit jener. Umso frevelhafter, wie dieser Mistkerl vorhin mit ihr umgegangen war. Wenn auch nicht so frevelhaft, wie Thana dem Rothaarigen es beschrieb, oder weiter beschreiben würde.

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BeitragThema: Re: Altstadt
Altstadt - Seite 2 EmptyDi 19 Mai 2020 - 14:25

Die Gute schien etwas unschlüssig über das Ansprechen des Rotschopfes zu sein, denn sie stellte einfach seine Anwesenheit fest und ging dann einfach weiter. Ehe sich Yuuki wundern konnte, ob es doch ein Fehler gewesen war sie anzusprechen, hielt sie plötzlich inne und begann mit ihrer Tirade. Die Worte sprudelten nur so aus ihrem Mund und handelten im Grunde genommen nur die Behandlung des Ladenbesitzers und wie sie anschließend von den Wachen des Ladens verwiesen worden war. In der Tat, das war keine Art mit Menschen umzuspringen, Frau oder Mann, es galt für Beides, so zumindest seine Meinung. Natürlich hatte sich die Szene nicht ganz so abgespielt, wie die junge Frau gerade beschrieb. Andererseits war der Grynder erst dazugestoßen, als sie die Hand des Ladenbesitzers weggestoßen hatte, weshalb ihre Erklärung stimmig klang und er ihre Entrüstung nachvollziehen konnte. „Ja, man muss selbst heutzutage aufpassen, nicht an die falschen Leute zu geraten.“, stimmte er ihr zu. „Vor allem hat Oak Town nicht den besten Ruf, was das angeht.“ Oh ja, es kam viel zu oft vor, dass Leute hier ausgeraubt wurden. Man konnte es beinahe als die Bronx von Fiore halten. Der Grynder ließ sich nochmal ihre Worte durch den Kopf gehen und hoffte, dass er heute von Ärger verschont blieb. Nicht dass er Angst davor hatte, aber man musste schließlich nicht unnötig den Konflikt suchen.

Derart in Gedanken versunken hätte er beinahe verpasst, dass sich die junge Frau ihm nun auch endlich vorstellte. *Thana.* So ein Name war ihm bisher noch nicht über den Weg gelaufen, woher sie wohl stammt? Anhand ihrer Erscheinung und ihres Auftretens hätte man durchaus denken können, dass es sich bei ihr um eine Adelige aus einem fernöstlichen Königreich handelte, in welchem derart heiße Temperaturen herrschte, dass man sie nur mit solch luftiger Kleidung aushalten konnte. Ob sie nicht fror? Dieser Gedanke wurde unterbrochen, als Thana dem jungen Mann mitteilte, dass sie ebenfalls aus der Wüste stammte. Und das nicht aus einem fernen Königreich oder so, sondern aus Aloe Town – genau wie er! Wahrscheinlich konnte man ihm die Verwirrung auf dem Gesicht ansehen. Und die Geschichte zu einem alten Wüstenvolk, die im Sand der Zeit verloren gegangen war, klang auch wirklich interessant! Es hatte sich bereits jetzt gelohnt, sie einzuholen und auf das Buch hin anzusprechen. „Was für ein Zufall, ich komme ebenfalls aus Aloe Town.“, teilte er ihr mit einer Mischung aus Freude und Überraschung mit und zeigte dabei auf sich. Sicherlich wäre der Rotschopf in einer weniger guten Stimmung gewesen, hätte er von ihrer Gildenzugehörigkeit erfahren – und vermutlich auch vice versa. Aber keiner der Beiden wusste bis dato, dass es sich beim jeweils anderen um einen Magier handelte, insofern stellte dies noch kein Problem dar. „Das Buch klingt wirklich interessant, ich sollte es mir vermutlich auch mal besorgen, auch wenn ich es noch nie gesehen habe. Woher hast du es denn?“, erkundigte er sich höflich nach dem Buch, welches er nachdenklich begutachtete. *Oasis Park ich komme!* Das würde ein entspannter Nachmittag werden, oder sogar mehrere, wenn keine Quest anstand. Ein bisschen Freizeit durfte man sich auch gönnen, oder?

Wenn es etwas gab, dass der junge Mann war, dann neugierig. Und manchmal agierte er eben wie ein Elefant im Porzellanladen, wie bei seiner nächsten Frage. „Sag mal, ist dir eigentlich nicht kalt?“ Bei diesen Worten versuchte Yuuki nicht auf die Kleidung zu zeigen oder zu starren, denn es wurde kaum etwas verhüllt. Andererseits hatte ja jeder das Recht zu tragen, wonach ihm stand, weshalb er niemandem auf den Schuh treten wollte. Kein Wunde, dass Thana so viel Aufmerksamkeit folgte! Und auch Yuuki wurde nach wie vor aus einer Nebengasse heraus beobachtet, da sich allmählich ein dunkler Plan formte. Ob ihm jemand an den Geldbeutel wollte?

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BeitragThema: Re: Altstadt
Altstadt - Seite 2 EmptyMi 20 Mai 2020 - 16:13


Streit auf offener Straße

Thana & Yuuki

#4 Ob der junge Mann ihre Lüge enttarnen würde, sollte sich in den ersten Reaktionen wiederspiegeln. Verwirrung oder Zweifel wären in dieser zu erkennen, hätte er mitbekommen, dass die Magierin dort keineswegs einfach bedrängt wurde. Dem war nicht so. Also, was die Lüge und das Entdecken dieser betraf. Der Rothaarige stimmte lediglich zu, dass man achtsam sein sollte, auf wen man sich einlässt. Er stellte diese Stadt schließlich noch als gefährlichen Ort dar. Perfekt, er fiel also auf sie herein. Thana war zufrieden, auch wenn sie diese Zufriedenheit nicht nach außen trug. Stattdessen nickte sie zustimmend. „Ja.“, sprach sie. „Ja, vielleicht sollte ich mich einfach glücklich schätzen, dass nicht noch mehr geschehen ist.“ Die angebliche Szene noch einmal im Geiste durchlaufend, oder zumindest so etwas vorspielend, hielt sie sich die Hand an die Stirn und schloss für einen kurzen Augenblick die Augen. Das Schmierentheater hinter sich gebracht, stellte sie sich dann aber selbst vor.
Dabei übersah sie keinesfalls die emotionale Reaktion im Gesicht des jungen Mannes. Irgendetwas von dem, was sie gesagt hatte, musste das ausgelöst haben. Es sollte sich allerdings schnell erklären, wie es dazu kam. Yuuki erzählte nämlich mit einer gewissen Aufregung, dass auch er aus Aloe Town stammte. Er kam aus der Stadt, in der sie geboren wurde! „Ja, was für ein Zufall.“, antwortete Thana daraufhin, allerdings eher verdutzt und ein wenig sprachlos. Es dauerte einen Augenblick, diesen Zustand wieder abzuschütteln. Das weiter ausformulierte Interesse an dem Buch half ihr wahrscheinlich etwas dabei. „Das? Ach das…“ … habe ich aus der alten Ruine in der sich unsere dunkle Gilde verschanzt. Eine Antwort, die zwar der Wahrheit entspräche, die sie aber keinesfalls geben konnte. Es musste also eine Alternative her, für die Thana ein wenig grübeln musste. „… das habe ich von einem Basar.“ Ja, definitiv besser. „Du kannst es haben, wenn du magst.“ Sie griff mit der freien Hand nach einem der zwei Bücher, welches sie sich unter dem Arm geklemmt hatte und hielt es Yuuki hin. „Ich lese es schon zum zweiten Mal. Ich kenne den Inhalt ja schon.“ Thana Mahaf schenkte einem quasi fremden eines ihrer Bücher? Ein äußerst seltener Vorfall. Eigentlich war er sogar undenkbar. Sicherlich war er dem Umstand ihrer zufälligen, gemeinsamen Herkunft verschuldet.
Als Yuuki plötzlich auf Thanas Kleidung ansprach, formten sich ihre Lippen zu einem Grinsen. „Nein.“, erklärte sie, nur um daraufhin eine von einem gewissen Unterton behaftete Gegenfrage zu stellen. „Erwärmt dich der Anblick?“ So unbedacht Yuuki auf ihren Kleidungsstil angesprungen war, so offensiv preschte die Magierin hervor. Dabei ahnte sie nicht, was sich in den finsteren Schatten der Gassen abspielte.

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BeitragThema: Re: Altstadt
Altstadt - Seite 2 EmptyFr 22 Mai 2020 - 9:12

Es schien ganz so, als ob auch die junge Frau darüber überrascht worden war, jemanden aus ihrer Heimat anzutreffen – das war es doch, was es war, oder etwa nicht? Sie hatte gesagt, von Aloe Town zu stammen und auch wenn Yuuki sie noch nie dort gesehen oder von ihr gehört hatte, war es durchaus möglich, dass sie beide dort lebten. Natürlich hatte er nicht den leisesten Schimmer, dass sie mittlerweile eine verlassene Ruine im Norden ihr Heim nannte, weshalb er nach wie vor über Aloe Town nachdachte. Weit im Südwesten von hier, beim Eingang zur Wüste, herrschten viel heißere Temperaturen, sodass Thana mit ihrem Kleidungsstil wahrscheinlich etwas weniger aufgefallen wäre – hingeschaut hätten die meisten Leute wahrscheinlich schon. Es dauerte nicht lange, dann war der Ball wieder in den Händen des Grynders und es war an ihm, erneut einen überraschten Ausdruck an den Tag zu legen. Ehe er sich Gedanken darüber machen konnte, in welchem Basar er ein solch seltenes Buch finden würde, hielt es ihm die junge Frau einfach hin und wollte es ihm schenken. Mit einer Mischung aus Erstaunen, Freude und Unglaubwürdigkeit, griff er nach dem Buch und nahm es in die Hand, um es genauer zu begutachten. Der Band war aus einem lederähnlichen Stoff und die Buchstaben des Titels waren in diesen eingraviert. „V-vielen Dank, das wäre doch nicht nötig gewesen.“, gab er noch etwas verdattert, aber definitiv erfreut – wie man an seinem Lächeln erkennen konnte – von sich. Nach wie vor drehte er das Buch in seinen Händen und konnte es kaum fassen, dass ihm jemand Fremdes ein Buch geschenkt hatte. „Kann ich mich irgendwie bei dir dafür revanchieren?“ Zugegeben, wahrscheinlich hatte alleine seine überraschende Anwesenheit eine Eskalation verhindert, aber möglicherweise gab es ja doch eine Möglichkeit, wie er sich bei der Fremden für das Geschenk bedanken konnte.

Nicht selten fragte sich der Rotschopf im Nachhinein, warum er sich nach diesem oder jenem erkundigt hatte. Genauso erging es ihm in diesem Moment, als er die Quittung für seine Frage bekam. Natürlich fror sie nicht, andererseits würde sie nicht in diesem Aufzug hier hoch oben im Norden herumlaufen. Während ihrer ganzen Unterhaltung hatte ihre Stimme kein einziges Mal vor Kälte gezittert, noch hatte sich Thana irgendwie unwohl in ihrer Haut gefühlt. Wenn man ihn fragte, fühlte sie sich wahrscheinlich viel zu wohl in ihrer Haut, dementsprechend auch ihr Kleidungsstil. Wahrscheinlich hatte sie diese Frage schon so oft zu hören bekommen, dass sie davon ermüdet war – wer konnte es ihr auch verübeln. Womit Yuuki sicherlich nicht gerechnet hatte, war eine offensive Gegenfrage, die ihn kalt erwischte.  Was sollte man denn bitte auf so etwas antworten? „Ehm.“, begann der Magnetismusmagier sichtlich überrumpelt. „Also kalt wird mir davon sicher nicht.“, versuchte er sich witzelnd aus der Situation zu reden. Da er für gewöhnlich ein tiefenentspannter Mensch war, gab es durchaus wenig, mit dem man ihn aus der Reserve locken oder gar überrumpeln konnte. Aber dennoch geschah es dann und wann, genau wie in diesem Augenblick. Hoffentlich begnügte sich Thana mit dieser Antwort und blickte nicht hinter die Fassade des Grynders, die unter eine weiteren Frage wahrscheinlich zu Staub zerfallen würde.

Wie es der Zufall wollte, dauerte es auch nicht lange, ehe man sich im Schatten der Gasse auf einen Plan einigte. Kurz darauf kam vom Süden der Straße eine völlig unscheinbare Person dahergelaufen und schlenderte scheinbar ziellos entlang. Als sie sich Thana und Yuuki näherte, änderte sie plötzlich ein wenig ihren Weg und rempelte die Beiden an. Der Schubser war längst nicht stark genug, um einen der Beiden zu Boden zu werfen, dennoch stolperte Yuuki einige Schritte weiter. „‘tschuldigung.“, nuschelte die andere Person und begab sich eilig weiter. Argwöhnisch schaute der Grynder der Person hinterher und begann seine Habseligkeiten abzutasten, als ihm auffiel, dass seine Geldbörse verschwunden war. *DIEB!* Schnell schaute er sich zu Thana um. „Meine Geldbörse ist weg! Ist deine noch da?“ Hoffentlich hatte der Dieb nicht gleich zwei Mal zugeschlagen und auch die junge Frau um ihr Geld gebracht. *Na warte!*, dachte er sich und erblickte die Gestalt, die gerade eilig in eine Nebengasse einbog. Die würde ihm nicht entkommen. „Halt, stehengeblieben!“, rief Yuuki der Person hinterher und setzte sich in Bewegung, um ebenfalls in die Nebengasse einzubiegen.

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BeitragThema: Re: Altstadt
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Thana & Yuuki

#5 Thanas Mundwinkel schnellte zu einem Schmunzeln hoch, als Yuuki sich für das spontane Geschenk bedankte und er anmerkte, dass „das doch nicht nötig gewesen wäre“. In der Tat. Nötig gewesen wäre es weiß Gott nicht. Was auch immer die Magierin dazu trieb, der junge Herr wusste gar nicht, wie glücklich er sich schätzen konnte. Ein Geschenk von ihr? So etwas erhielten wirklich nicht viele. Als der Rotschopf dann erfragte, ob und wie er sich dafür revanchieren konnte, stutzte die Wüstenmagierin. „Öhm.“ Konnte er? Sie überlegte, aber einfallen wollte ihr nichts. „Vielleicht ein andermal.“, lautete schließlich das Ergebnis ihrer Überlegung. Wie hieß es doch? Man sah sich immer zweimal im Leben oder so? Thana versuchte es einfach auf die klassische Art und Weise, sie wollte etwas bei Yuuki guthaben. So spontan und unvorbereitet wüsste sie jedenfalls nicht, was sie für einen Nutzen aus dem jungen Mann ziehen sollte.
Passend zu ihrer aufreizenden Frage, setzte Thana einen koketten Blick auf. Eine Frage, die den Rothaarigen überraschen sollte. Im besten Falle ließ sie seine Gesichtsfarbe sich der seines Haares anpassen. Als Yuuki darauf antwortete, wirkte er für ihren Geschmack ein wenig nervös. So wirklich selbstsicher wirkte die Antwort jedenfalls nicht. Grade wollte die Magierin eine Anspielung auf seine Kleidung und den Zusammenhang mit der Temperatur machen, da fiel ihr eine Person auf, die geradewegs auf die Zwei zu spazierte. Thana dachte sich nichts weiter dabei und lenkte ihre Aufmerksamkeit wieder auf Yuuki, da rempelte die auffallend unauffällige Person voll in die Zwei herein. „Hey!“, meckerte Thana sogleich in die Richtung des Fremden, der sich nach einer kurzen Entschuldigung nahezu aus dem Staub zu machen schien. Da war doch etwas faul! Tatsächlich erklärte Yuuki kurz darauf aufgeregt, dass seine Geldbörse verschwunden sei. Das Adrenalin schoss durch die Adern der temperamentvollen Magierin. Sofort schnellte ihre Hand zu ihrem Gürtel, an dem befestigt sie ein Säckchen Jewel mit sich herumtrug. „Es ist weg!“ Ihr Blick wanderte wieder in die Richtung, in die der Dieb verschwunden war. Es war dieselbe Richtung, in die auch Yuuki sich nun aufmachte. Die Magierin machte sich sofort daran ihm zu folgen. Zumindest den Rothaarigen verlor sie nicht aus den Augen. Sie konnte den bereits entstandenen Abstand zu ihm so ziemlich halten. Zwar verlor sie ihn kurz aus den Augen, als er in die Seitengasse abbog, doch kurz darauf sollte sie das ja auch tun. Was sie dort sah, brachte sie dazu, verwundert zum Stehen zu kommen. Die Verfolgungsjagd war schneller vorbei, als sie erwartet hätte. Stattdessen standen dort nun mehrere, finstere Gestalten in der Gasse, die ihnen den Weg abschnitten. Als Thana Geräusche hinter sich vernahm, fuhr sie mit dem Oberkörper herum. Direkt hinter ihr, in Richtung Eingang der Gasse, traten weitere Gestalten von den Häuserwänden hervor. Sie versperrten den Gang, beziehungsweise einen möglichen Fluchtweg. „Was wollt ihr?“, fragte Thana angespannt, während sie ihren Blick wieder in Richtung Yuuki und der anderen Personen lenkte.

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BeitragThema: Re: Altstadt
Altstadt - Seite 2 EmptyFr 22 Mai 2020 - 15:14

Zumindest gab es im ersten Augenblick nichts, was sich Thana wünschte und womit sich Yuuki hätte revanchieren können. Wer hätte gedacht, dass sich so schnell eine Gelegenheit ergeben würde, wie sie gerade aufgekommen war? Die Schwarzhaarige Frau war nämlich auch bestohlen worden und lief genau wie der Rotschopf dem Dieb hinterher. Na warte, der konnte sich frisch machen und die Ohren anlegen! Das war zumindest der Gedanke, der dem Grynder die ganze Zeit über im Kopf herumschwirrte. Kurz nach dem Dieb, bog auch der Crimson Sphynx Magier in die Gasse ein. Dabei machte er sich keinerlei Sorgen, den Dieb aus den Augen zu verlieren: An seiner Geldbörse befand sich eine metallene Schnalle, die er mittels eines nützlichen Zaubers über hundert Meter weit spüren konnte. Auf diese Art und Weise hätte er selbst dann die Verfolgung noch aufrechterhalten können, wenn er den Dieb auch aus den Augen verloren hätte. Aber dazu sollte es nicht kommen und Yuuki hätte sicherlich nicht damit gerechnet, dass die Verfolgung so abrupt enden würde.

Mit einem Mal fand sich der Rotschopf nämlich mehreren Gestalten, samt Dieb, gegenüber, die ihm den Weg versperrten. Als er sich nach hinten umdrehte und sah, dass Thana zu ihm aufgeschlossen hatte, traten jedoch weitere Gestalten hervor und versperrten ihnen den Weg zurück in die Altstadt. Da waren sie wohl in die Falle getappt, was?  Die Frage war nur, für wen das eine Falle war? Diese Leute hatten ja keinerlei Ahnung, dass es sich bei ihren beiden jüngsten Opfern um Magier handelte. Ja, die beiden hatten ja selbst nicht den leisesten Schimmer, dass es sich beim jeweils anderen um eine magisch begabte Person handelte, wie auch? Wie dem auch sei, Thana ergriff jeweils die Initiative und fragte furchtlos die offensichtliche Frage, was zweierlei Reaktionen bei den Menschen hier auslöste. Yuuki empfand ziemlich viel Respekt dafür, dass sie selbst in einer solchen Situation keinerlei Einschüchterung zuließ und selbstsicher erschien. Die Gauner empfanden das wohl als Grund zur Belustigung, denn sie lachten alle laut auf. Bei genauerem Hinsehen konnte man auch den einen oder anderen Wachmann beziehungsweise Wachfrau erkennen, die vorhin die Schwarzhaarige weggeschickt hatten. *Also haben sie doch Dreck am Stecken.*, dachte der Grynder grimming, während er der Unterhaltung folgte. „Na, was wollen wir wohl, Püppchen! Geld!“, erwiderte ein heruntergekommener Söldner mit einer abgewetzten Klinge lachend. „Schaut sie euch an, die wird uns ein hübsches Sümmchen einbringen.“, sagte jemand anderes. „Und was dich angeht mein Hübscher…“, fing eine Frau an. „Du hast bestimmt einiges bei dir, was wir für einen hohen Preis vertickern können.“ Weiteres Lachen in der Runde. Scheinbar fühlten sich die Leute hier wirklich sicher, dass sie damit einfach davon kommen konnten. Oak Town’s Ruf sprach wirklich für sich, aber das hier übertraf alles, womit der junge Mann gerechnet hatte.

Der Rotschopf atmete ein Mal tief ein und aus, während er seine Sinne schärfte. Keiner der Anwesenden machte auf ihn den Eindruck, dass er ihn zu fürchten hatte. Es handelte sich um eine bunte Mischung aus Dieben und korrupten Wachen oder Söldnern, die alle abgewetzte Waffen und heruntergekommene Rüstungen trugen. Anschließend neigte er den Kopf kurz zu Thana, um ihr etwas mit leiser Stimme mitzuteilen. „Bleib in meiner Nähe.“ Zu den Dieben hin, trat er jedoch ganz anders auf. „Gebt uns die Geldbörse zurück und wir vergessen das Ganze.“ Noch mehr Gelächter. „Junge, du scheinst nicht zu verstehen, was hier gerade passiert.“ Bei diesen Worten bildete sich ein kaltes Grinsen auf Yuuki’s Gesicht. „Nein.“, begann Yuuki und schüttelte dabei den Kopf. Ihr versteht nicht!“ Und damit konnte die Show beginnen: Ein magnetisches Feld breitete sich aus und ließ jegliches Metall in seinem Einfluss erzittern – angefangen bei den Rüstungen und den Waffen, über jegliche Knöpfe einer Spange, bis hin zu den Mülltonnen in der Gasse. Da hatte sich jemand definitiv die falschen Opfer ausgesucht!

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BeitragThema: Re: Altstadt
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Thana & Yuuki

#6 Es dauerte einen kurzen Moment, bis Thana die Bedrohlichkeit der Situation, in der sie so plötzlich steckte, realisierte. Das hielt sie allerdings nicht davon ab, große Töne zu spucken. Sie war niemand, der sich schnell einschüchtern ließ. Es gehört schon etwas mehr dazu, ihr die Stimme zu verschlagen. Die finsteren Gestalten in dieser Gasse fanden Thanas Frage allerdings amüsant. Es war jedenfalls ausfallendes Gelächter zu hören. Dass einer dieser Ganoven sie Püppchen nannte, entlockte ihr ein abfälliges Schnaufen. Immerhin offenbarte man ihr die Absichten, die sich jeder eigentlich von vorn herein hätte denken können. Geld. Es ging immer um Geld. Einer der großen Makel, welcher die Erde befleckte. Die Existenz einer Währung und die damit verbundene Gier danach. Die Magierin fuhr abermals herum und schaute in die Richtung, aus der eine Stimme nun werteinschätzend über sie sprach. Schließlich ertönte auch die Stimme einer Frau, die sich an Yuuki wandte.
Thana hatte keine Angst. Jedenfalls keine, die ihren Leib versteifen oder erzittern ließ. Dennoch war sich die Magierin darüber im Klaren, dass ihre Fähigkeiten im Kampfe noch nicht besonders nützlich waren. Sie stand eher am Anfang ihrer Lehren über die Dürremagie. Wirklich schaden konnte sie damit noch niemandem. Das hieß aber nicht, dass sie sich nicht wehren konnte. Thana fuhr mit ihrer Hand unter ihren Umhang, hin zu ihrer Hüfte, an dessen hinterem Teil eine Messerscheide aus Leder haftete. Ihre Finger umklammerten, verdeckt vom Umhang, den Griff eines Kris. Sie zog ihn aus der Scheide und drehte ihn in der Hand so, dass seine Klinge sich an ihren Unterarm schmiegte. So war diese Waffe am ehesten vor den Augen ihrer Gegner versteckt. Okay, Thana war keine professionelle Messerkämpferin, aber mit etwas Glück half ihr dieser Ritualdolch grade weiter.
Plötzlich richtete der Rotschopf seine gedämpfte Stimme an sie. Sie solle in seiner Nähe bleiben, sagte er. „Was hast du vor?“, wisperte die Magierin neugierig und mit einem gewissem Maß an Aufregung zurück. Es stellte sich jedoch kurz darauf heraus, dass Yuuki entweder ordentlich etwas auf dem Kasten hatte, oder aber lebensmüde war. Er in seiner Lage stellte diesen Gaunern, die eindeutig in der Überzahl waren, eine Art Ultimatum. Die Reaktion der Verbrecher war hervorsehbar.
Thana rückte nun ganz eng zu dem Rothaarigen auf. Sie schmiegte sich förmlich von hinten an ihn und legte ihm ihre freie Hand auf die Schulter, über die sie so eben blicken konnte. Plötzlich eroberte eine seltsame Aura diese Gasse. Verschiedene Gegenstände begannen zu vibrieren. Ausnahmslos jeder der Angreifer war überrascht und schaute sich verdattert um, oder betrachtete sich selbst und sein Hab und Gut. Die Vibrationen befielen auch Thanas Hand, in der sich der Kris befand. Überrascht ließ sie ihn fallen. „Was ist das?“, hauchte sie verwundert aus. Einer der Kerle direkt vor ihnen schaltete jedoch sehr viel schneller als die anderen. Er ließ die Kette, mit der er zuvor noch gerasselt hatte, fallen und packte sich seine Peitsche. Diese vom Gürtel gelöst, lief er nun, einen wütenden Schrei loslassend, auf die zwei Umzingelten zu. Er plante, Yuuki einen heftigen Hieb spüren zu lassen.
Seine Kollegen waren derweil damit beschäftigt, Panzerungen abzulegen und Waffen wegzuwerfen.

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BeitragThema: Re: Altstadt
Altstadt - Seite 2 EmptyMo 25 Mai 2020 - 7:34

Das nächste Mal musste Yuuki unbedingt auf seine Wortwahl achten. Er hatte zwar Thana mitgeteilt, dass sie in seiner Nähe bleiben sollte und hatte sie damit eigentlich aus dem Einflussbereich seines Zaubers halten wollen. Immerhin waren sie umzingelt und er konnte es sich nicht erlauben, von hinten angegriffen zu werden, insofern sollte die Frau näher an ihn herantreten, sodass lediglich diese Mischung aus Räubern und Vagabunden getroffen wurden. Aber definitiv hatte der Grynder nicht sooo nah gemeint, denn die Schwarzhaarige Frau schmiegte sich praktisch an ihn an. Durch diesen plötzlichen Kontakt überrascht – außerdem hatte er kaum physischen Kontakt zu Frauen, was dieses Gefühl noch verstärkte – flackerte seine Konzentration für einige Augenblicke. Das war Zeit genug, als dass die Verbrecher, die vermutlich auch schon einiges an Magie gesehen hatten, begannen ihrer metallenen Gegenstände von sich zu schmeißen. Der scheinbare Anführer war den anderen dabei einen Schritt voraus und ging sogleich mit einer Peitsche zum Angriff! Der Rotschopf schüttelte den Kopf und versuchte jeglichen Gedanken an die sich hinter ihm befindliche Frau zu vertreiben und sich auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren. Genau dafür war er ausgebildet worden und es wäre nicht seiner würdig gewesen, sich in solch einem wichtigen Augenblick ablenken zu lassen, ganz egal was für eine Art von attraktive Frau ihn von hinten praktisch umarmte. Sein Bruder hätte ihn sicherlich in diesem Augenblick ausgelacht und anschließend für seine Dummheit und Leichtfertigkeit getadelt.

Während der Angreifer sich bereit machte, um mit der Peitsche zuzuschlagen, richtete Yuuki seine rechte Hand auf ihn und kanalisierte bereits sein Mana. „High Magnetic Control!“ Dieser kurze Moment des Zögern würde das Verhängnis dieser Verbrecher werden. Während Augenpaare gespannt auf die Hand gerichtet waren und erwarteten, dass sich ein Zauber in dieser manifestierte, hatte der Grynder stattdessen ein extrem starkes magnetisches Feld um sich herum geschaffen, mit ihm und Thana als Mittelpunkt. Einige Rüstungsgegenstände und Waffen erhoben sich vom Boden und schossen auf die beiden Umzingelten zu. Eine besonders rostige Rüstung erwischte ihren mit Peitsche bewaffneten Angreifer am Kopf und schickte ihn fürs Erste ins Nirvana. Nach und nach erhoben sich alle metallenen Gegenstände vom Boden oder wurden aus Händen und Füßen gerissen, nur um sich gleich einem metallenen Wirbelsturm schützend um Yuuki und Thana zu legen. Es erforderte all seine Konzentration, um die Bewegung der Gegenstände um ihn herum aufrechtzuerhalten, wobei niemand aufgrund der immensen Geschwindigkeit zu ihnen treten konnte. Die Verbrecher waren alle komplett verdattert, denn damit hatten sie keinesfalls gerechnet. Die Mauern, die mit dem metallenen Wirbelsturm in Kontakt kamen, knirschten bei Kontakt von Metall und Stein und es entstanden Funken. Auf diese Art und Weise geschützt, drehte der Rotschopf seinen Kopf nach hinten, um die Positionen der erstarrten Angreifer auszumachen. Nachdem er diese und jene vor sich ausgemacht hatte, machte der junge Mann eine Armbewegung, und jegliches Metall kam schwebend um sie herum zum Stehen. Ehe jedoch ein Wort gesprochen werden konnte, riss der Magnetismusmagier die Hände auseinander, sodass die unzähligen Rüstungen, Waffen, Uhren und sonstigen Gegenstände in beide Richtungen stoben. Und was gab wohl als erstes nach – Metall oder Fleisch und Knochen? Die Antwort auf diese Frage erübrigte sich ganz schnell, als die Verbrecher alle von metallenen Gegenständen getroffen und herumgerissen wurden, denn sie flogen viel zu schnell und glichen verschwommenen Schemen, als dass solch ungeübte Leute ihnen hätten ausweichen können. Einer nach dem anderen wurden sie Meter weit zurückgeschleudert oder gingen wie ein Sack Kartoffeln zu Boden.

Erst als die Gefahr gebannt schien, senkte der Grynder die Arme und atmete aus. Sowohl der Blick in die Gasse, als auch zurück zeigte, dass sie allesamt KO gegangen waren. „Das war meine Magie, Magnetismus.“, antwortete Yuuki nun endlich auf die Frage der jungen Frau. Während eines Kampfes hatte er sich schlicht und einfach nicht den Luxus erlaubt, Smalltalk zu betreiben. Erst die Arbeit, dann das Vergnügen! „Alles okay bei dir?“, erkundigte er sich schließlich nach ihrem Wohlbefinden. Einige Waffen und Rüstungen waren auch hinaus in die Altstadt geschleudert worden, sodass sich einige Passanten um diese herum sammelten und fragten, woher sie gekommen waren. Es war wohl das Beste, nicht allzu lange hier zu verbleiben, denn Verstärkung für diese Verbrecher würde in dieser Stadt sicher nicht lange auf sich warten lassen. „Schnell, lass uns unsere Geldbörse nehmen und dann von hier verschwinden.“ Mit seinem rechten Fuß trat er eine rostige Rüstung weg. „Wir haben scheinbar auch einige dieser korrupten Wachen ausgeschaltet, das gibt bestimmt Probleme, wenn man uns hier so findet.“ Wohl wahr, wohl wahr. Dann am Besten Geldbörse schnappen und die Fliege machen, was?


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BeitragThema: Re: Altstadt
Altstadt - Seite 2 EmptyMo 25 Mai 2020 - 12:14


Streit auf offener Straße

Thana & Yuuki

#7 Der Magierin war es nicht ganz geheuer, was da grade abging. Jegliches Metall um sie herum begann zu vibrieren. Was genau das war, wusste sie nicht. Lediglich, dass es mit Yuuki zusammenhing, das war wohl sicher. Thana war allerdings auch nicht die einzige, die sich fragte was da vor sich ging. Diese Verbrecher wussten auch nicht, wie sie damit umgehen sollten. Zur Sicherheit entledigten sie sich lieber ihres Metalls.
Den Vorstoß des engagierten Kriminellen mit der Peitsche, wollte der Rotschopf nicht durchgehen lassen. Er hob seine Hand und wirkte einen Zauber. „Magnetic.“, wiederholte die Magierin flüsternd, während sie sich, wie mehr oder weniger aufgefordert, hinter Yuuki versteckte. Es ging also um Magnetismus. Der Erkenntnis sollte eine Veranschaulichung folgen. Die Waffen, die Rüstungen und die anderen Metallgegenstände setzten sich nun in Bewegung. Sie flogen geradewegs auf die Zwei Magier zu. Eine der Rüstungen schalte auf dem Weg den Peitschenschwinger aus. Sie traf ihn am Kopf und er sackte einfach zusammen. Thana wurde nervös, als sie bemerkte, wie alles auf sie zugeflogen kam. Sie zuckte, als sie dachte im Augenwinkel gesehen zu haben, wie sie etwas treffen würde. Kurz darauf wurde aber klar, dass die Sachen nicht ungebremst auf sie zuflogen. Es war ganz anders. Sie begannen um die Zwei herum zu kreisen. Kurz darauf fand sich Thana im Zentrum eines Wirbelsturms aus Metallstücken wieder. „Wow.“, hauchte sie voller Erstaunen aus. Sie erkannte, dass Yuuki ordentlich etwas auf dem Kasten hatte. Er leitete das große Finale ein, indem er das ganze Metall mit einer ausschweifenden Geste von sich wegdrückte und es damit zu Geschossen machte, die er auf seine Feinde hetzte. Wenige Augenblicke später lagen sie alle am Boden. Manche von ihnen waren einfach getroffen und zusammengesackt, andere flogen nach Treffern größerer Stücke regelrecht durch die Gegend. Eines konnte man jedenfalls mit Sicherheit sagen. Auch wenn das alles in einer finsteren Gasse stattfand, so erregte Yuuki damit garantiert Aufmerksamkeit.
Thana nickte, als der Rothaarige ihr erklärte, dass es Magnetismusmagie war. Ja, das hatte sie sich ja zwischenzeitlich auch erklären können. Eine verbale Antwort bekam er dann auf seine Frage nach ihrem Wohlergehen. „Ja, mir geht’s gut.“ Sie trat wieder einen Schritt von ihm weg. Ihr Blick fiel nach unten, zu ihren Füßen. Ihr Kris lag noch immer dort. Er hatte zwar zu Anfang etwas vibriert, wurde jedoch danach nicht weiter von Yuukis Zauber beeinflusst. Sie beugte sich, hob ihn auf und steckte ihn wieder zurück in seine Halterung. Danach begutachtete sie ein wenig genauer das Schlachtfeld. „Das war… erstaunlich.“, lobte sie diese Vorstellung. „Damit haben sie sicher nicht gerechnet!“, schob sie dann etwas enthusiastischer nach. Zugegeben, sie hatte genauso wenig damit gerechnet. Allerdings besaß sie ja auch das Glück, sich im sicheren Zentrum dieses metallenen Unwetters zu befinden.
Neugierig stieg Thana über eine ziemlich zerdellte Mülltonne und einen leblos wirkenden Körper. Sie beugte sich etwas vor und stupste dem Mann dann mit ihrer Fußspitze gegen den Kopf. Keine Reaktion. „Geschieht ihnen recht. Ob du sie gekillt hast?“ Vielleicht nicht alle, aber der ein oder andere könnte bei einem für ihn unglücklichen Treffer sein Leben gelassen haben.
Yuuki hatte es dann schließlich eilig. Er wollte sich sein Geld nehmen und abdüsen. „Ja, sofort.“, antwortete Thana darauf. So ganz ehrlich war ihre Antwort allerdings nicht. Statt sich ihr Geld zu holen und zu verduften, begann sie schließlich die Körper zumindest grob abzutasten und sie ihrem eigenen Reichtum zu entledigen. „Süß.“, kommentierte die Wüstenmagierin schließlich, als der Rothaarige sich sorgen machte. Ein Detail war ihr dabei sogleich aufgefallen. Wir, sagst du?“ Sie schmunzelte. Nein, er ganz allein hatte die Dreckssäcke fertiggemacht. Das bedeutete nicht, dass sich Thana aus der Affäre ziehen wollte. Nein, sie wäre so oder so mit am Arsch, wenn man sie fasste.
Die Royal Crusaderin Trennte mit ihrem Kris ein paar Beutel von den Gürteln der Verbrecher, sammelte ihren eigenen auf und dann war sie auch bald soweit. „So, wir können. Aber wohin?“ Einfach vom Schauplatz weggehen und das wars? Nein, damit war es nicht getan. Wahrscheinlich hielt man Thana für verdächtig, einfach weil sie zuvor Streit mit den Wachen gehabt hat. Spätestens wenn einer dieser Mistkerle überlebt hatte und die Wahrscheinlichkeit dafür war hoch, würde er singen und dann wusste man ganz genau wen man jagen musste.
Thana schaute sich um. Die Richtung, aus der sie hergekommen waren, wäre eine dumme Entscheidung. Drum machte sie sich auf den Weg in die andere. „Wir müssen uns verstecken.“, sprach sie zu Yuuki, während sie sich eher im schnellen Schritt, als im Laufen durch die Gasse bewegte. „Oder schleunigst aus der Stadt.“ Aber vielleicht kontrollierte man die Ausgänge!

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BeitragThema: Re: Altstadt
Altstadt - Seite 2 EmptyMo 25 Mai 2020 - 13:42

Der rothaarige junge Mann nickte beruhigend, als ihm Thana bestätigte, dass sie wohlauf war. Andernfalls wäre er doch sehr enttäuscht von seinen Fähigkeiten gewesen, wenn er sie dabei verletzt hätte. Aber da alles wie geplant gelaufen war, hatten lediglich die Räuber etwas abbekommen, dafür aber gehörig. Yuuki beobachtete, wie sich die junge Frau etwas von ihm entfernte und nach einer am Boden liegenden Waffe griff. Er hatte gar nicht wirklich mitbekommen, dass sie eine Waffe gezückt hatte, andererseits waren sie hier in einer dunklen Gasse umzingelt von zwielichtigen Gestalten gewesen, insofern sollte nicht überrascht sein. „Vielen Dank.“, antwortete der Grynder etwas verlegen auf ihr Lob und wandte auch den Blick ab, als er sich dabei ertappte, dass er sie anstarrte. „Ja, das denke ich auch.“, antwortete er ihr. Klar waren die Bösewichte kalt erwischt worden, wer rechnete auch damit, dass sich seine eigene Ausrüstung und die Waffe gegen einen wandten? Als die Schwarzhaarige jedoch vermutete, dass vielleicht einer auch ins Gras gebissen hatte, wurde Yuuki nachdenklich. Sie hatten in Notwehr gehandelt, aber er wollte doch wenn nötig niemanden auf seinem Gewissen haben. Aus diesem Grund begab er sich schnell zum Dieb, holte sich seinen Geldbeutel zurück, und begann anschließend damit, die am Boden liegenden Personen zu untersuchen. Der Crimson Sphynx Magier huschte von Person zu Person, fühlte nach dem Puls und ob die Person noch atmete. Aus diesem Grund bekam er auch nicht wirklich mit, dass Thana derweil die Bewusstlosen wiederum um ihr Hab und Gut brachte – was der junge Mann sicherlich nicht gut geheißen hätte. Yuuki kniete sich als Letztes vor ihren Angreifer mit der Peitsche und stellte erleichtert fest, dass er auch noch am Leben war. Soweit waren alle Räuber noch am Leben, wenn auch alles andere als unversehrt. Sicherlich würde der eine oder andere auch einen längerfristigen Schaden davontragen, aber das hatten sie sich selbst zuzuschreiben. Er konnte nur ahnen, was sie ihm oder der jungen Frau angetan hätte, auch wenn sich durchaus einiges aus ihren Worten interpretieren ließ. „Alle noch am Leben.“, sagte er schließlich und lächelte erleichtert. „Aber so schnell werden die nicht mehr aufstehen.“, witzelte der Grynder noch und versuchte die Situation etwas zu entspannen.

Jedenfalls hatten sie alles – Thana hatte wortwörtlich alles mitgenommen – sodass sie sich jetzt um ihre Flucht Gedanken machen konnten. Aber aus er Sache reden würde sie sich nicht, auch wenn der Rotschopf bemerkte, dass sie lediglich einen Witz machte. „Ich bin mir sicher, dass sie sich an dich erinnern werden, auch wenn ich womöglich dafür verantwortlich bin.“ Dabei zuckte er mit den Schultern und lächelte etwas verlegen. Das war durchaus eine Untertreibung. Sein Blick folgte dem der jungen Frau, und auch er war ihrer Meinung. Zurück in die Altstadt? Keinesfalls, dort versammelten sich mehr und mehr Passanten und es war nur eine Frage der Zeit, bis auch die Wachen dazu stießen. Und dann sollten sie beide möglichst weit weg sein. Also tiefer in die Gasse hinein, war wohl die einzige Devise. Auch Yuuki setzte sich in Bewegung, und lief neben Thana durch die Gassen, tiefer und tiefer in die Dunkelheit. Das war kein Ort, an dem er sich gerne herumtreiben würde, schon gar nicht in Begleitung einer derart gekleideten Frau. „Wir sollten erst einmal untertauchen und die allgemeine Stimmung beobachten, ehe wir hier verschwinden. Nicht, dass wir beim Verlassen der Stadt gefasst werden.“ So weit, so gut. „Vielleicht können wir irgendwo ein paar Gewänder finden und uns überziehen, denn sie werden sich bestimmt an uns erinnern.“ Vor allem aber sicherlich an Thana, die ja bereits durch den Streit beim Laden negativ aufgefallen war und auch so eine nicht leicht zu vergessende Erscheinung darstellte. Aber so genau wollte sich der Grynder nicht dazu äußern, versuchte er doch nicht allzu offensichtlich zu schauen oder Kommentare abzugeben. Die Wege wurden immer verwinkelter, doch zum Glück kamen sie an einem Fenster entlang, an dem einige dunkle Roben hängten. Schnell nahm sich der Rotschopf eine, und zog sie an. „Rasch, nimm dir auch eine!“ Anschließend zog er die Kapuze tiefer über den Kopf, sodass sein Gesicht kaum mehr zu erkennen war. Es tat dem jungen Mann leid, dass er diese Robe stahl, aber in der Not durfte er nicht wählerisch sein. Er ließ es sich jedoch nicht nehmen, einige Jewel an der Stelle zurückzulassen, mit der man sicherlich drei Roben hätte kaufen können, von weitaus höherer Qualität.

Sie waren etwa zehn Minuten gelaufen, als die beiden Flüchtigen um die Ecke traten, konnten sie entweder nach rechts, in eine heruntergekommene Spelunke gehen oder nach links, über einen weiten Hof. „Wohin jetzt?“, erkundigte er sich bei Thana. Vielleicht hatte sie ja eine Eingebung oder eine Idee, die ihnen weiterhalf!


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Thana
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BeitragThema: Re: Altstadt
Altstadt - Seite 2 EmptyDi 26 Mai 2020 - 14:46


Streit auf offener Straße

Thana & Yuuki

#8 Der Magier antwortete mit verlegen ausgedrücktem Dank auf die Wertschätzung Thanas. Als diese dann auch noch die Frage in den Raum warf, ob alle Angreifer überlebt hatten, setzte sie damit etwas in Gang, womit sie nicht gerechnet hätte. Yuuki sprang von einer Person zur nächsten, um zu kontrollieren ob er jemanden umgebracht hatte oder nicht. Als das Ergebnis dann so aussah, dass niemand bei seinem Zauber ums Leben gekommen war, verkündete er es mit einer gewissen Erleichterung. Eine so richtig aufrichtige und gutmütige Haut, dieser Kerl. Schade drum. Das bedeutete, dass Thana sich ihm nicht zeigen durfte, wie sie wirklich war. Sonst würde sie ihn sofort gegen sich aufbringen. Seinen Nutzen hatte Yuuki aber auch so schon für sie gehabt. Schließlich sprach der Rothaarige noch aus, worüber sie sich auch schon im Klaren war. An sie würde man sich erinnern. Sie war in den Fokus der Öffentlichkeit geraten. Yuuki hingegen war vorher nur eine Randerscheinung, zumindest für die Stadtwache.
Jedenfalls schlug der Magier vor, erst einmal unterzutauchen und abzuwarten, was sich so in der Stadt tat, bevor man bei der Ausreise abgefangen und festgenommen wurde. Ein Wechsel der Gewänder würde dazu beitragen, unerkannt zu bleiben. „Ja, das ist wohl das Beste.“, stimmte Thana ihm zu. Als die Zwei dann auf ihrer Flucht an Roben vorbeiliefen, die vermutlich zum Trocknen aus einem offenen Fenster hingen, bediente sich auch die junge Dame. Sie allerdings hatte weniger Gewissensbisse bei der Sache, als ihr aufrichtiger Begleiter. Drum sah sie auch nicht ein, etwas für den genähten Stoff zu bezahlen. Das, obwohl sie ja grade eben erst ihre Haushaltskasse ein wenig aufgestockt hatte, statt etwas an die Diebe zu verlieren.
Thana warf sich also die Robe über und verhüllte sich. Ein ungewohntes Gefühl für sie, aber es war eben notwendig.
Als die Zwei schließlich zu einer Art Weggablung kamen, stellte Yuuki die Dunkelhaarige vor eine Wahl. „Hier rein!“ Sie entschied sich für die abgewrackte Spelunke. Der offene Hof bürgte die Gefahr, von Verfolgern gesehen zu werden. Dass ihnen jemand auf den Versen war, war gar nicht so unwahrscheinlich.
Thana ging gleich vor. Sie öffnete die Tür und sofort trat relativ dichter Zigarettenqualm und stickige Luft aus dem Türspalt hervor. Es half nichts, da musste sie durch.
Skeptische Blicke traf das ungleiche Pärchen und Thana begutachtete die anwesenden Gäste, einen nach dem anderen aus ihrer tief ins Gesicht gezogenen Kapuze. Viel war nicht los. Zwei Leute saßen am Tresen, tranken irgendeinen billigen Fusel. Vier Leute saßen mittig an einem runden Tisch und spielten Karten. Sonst war da noch der Barkeeper, der hinter seinem Tresen stand und mit einem Handtuch ein Glas bearbeitete. So ziemlich jeder der Männer hielt inne und stellte seine Aktivität für ein paar Sekunden ein, als die Neuankömmlinge das Lokal betraten. Auch Thana blieb kurz stehen, entschied sich dann jedoch dazu, sich an einen der hinteren Tische, irgendwo in der finstersten Ecke zu suchen. Zu diesem Zweck griff sie nach Yuukis Hand, um ihn gleich mit sich zu ziehen.

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