Ortsname: Karaoke Bar ‚Fata Morgana‘ Art: Gebäude Spezielles: Eintritt erst ab 18 Jahre, jedoch achtet keiner darauf. Beschreibung:
Eine kleine Karaoke Bar in Aloe Town, die für Touristen eine der wenigen, wirklich interessanten Orte sind, die man Besuchen kann, wenn man nicht gerade den ganzen Tag auf dem Basar herum hängen möchte. Hier treffen sich gerne die jungen Bewohner Aloe’s und eben auch viele, junge Touristen, um Abends ein kleines wenig Spaß zu haben, mit Musik, Gesängen, guten Essen und vor allem Alkohol. Die Bar ist in kleine separate Räume aufgeteilt, in die bis zu fünf Personen passen, dabei ist Platz für zehn Gruppen.
Im Grunde genommen zahlt man hier nur den Eintritt und die Getränke, der Rest ist vollkommen kostenlos, es gibt auch keine Grenzen, wie lange man bleiben darf, aufgrund der Ausgabe von Alkohol darf man jedoch hier eigentlich erst rein, wenn man Volljährig ist, jedoch achtet keiner so wirklich darauf.
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Lian Thief in Distress Anmeldedatum : 03.10.20 Anzahl der Beiträge : 1968 Alter : 30
Sie lachte! Und es war ein gutes Lachen. Für Lian, dem es nicht gerade leichtfiel, vor der jungen Frau zu singen und zu tanzen, war das heitere Lachen wie die ersehnte Belohnung nach allen Strapazen, die er auf sich genommen hatte. Sogleich fühlte sich die Aktion deutlich leichter an, der Falls stimmte in das Lachen der Kollegin ein und bewegte sich geschmeidiger über die Bühne. Weiterhin hielt er das Mikrophon an den Lippen und sang die Textzeilen, die er in seiner Jugend allzu oft gehört hatte. Auch wenn seine Stimme deutlich tiefer war als das Original kam zum Vorschein, dass Lian singen konnte. Es war wie bei seiner gemeinsamen Quest mit Ronja: Erst in dem Moment, in dem er sich keine weiteren Gedanken machte und losließ, kam das Talent, das in ihm schlummerte, wirklich zum Vorschein – etwas, das Lian selbst sich niemals eingestehen würde. Wer hätte geahnt, dass sich die Quest der beiden Crimson Sphynx Magier ausgerechnet so entwickeln würde?
Die Versuche des Illusionisten, auf das kurze Aufblitzen unter einem der Sessel im Raum aufmerksam zu machen, misslang. Es war zwar gut, dass auch Isabelle sich immer wohler mit der Situation fühlte und sogar darin aufblühte, allerdings war sie so fokussiert, dass sie die Andeutungen des 20-Jährigen überhaupt nicht als solche erkannte. Lian dachte kurzzeitig darüber nach, den Auftritt zu unterbrechen und etwas zu sagen, doch das freudige Strahlen in den Seelenspiegeln seiner Questkollegin ließ ihn innehalten. Nein, das hier würde er sicherlich nicht unterbrechen – den Ring konnten sich auch später noch suchen. Als dann auch noch das Perlenarmband von Isabelles Handgelenk nach einer etwas zu hastigen Tanzbewegung durch den Raum flog, konnte Lian einfach nicht anders: Er lachte inmitten des Songs und verpasste dadurch prompt seinen Einsatz für die nächste Zeile. Der Braunhaarige kämpfte, rang nach Luft und die hellgrünen Augen blitzten amüsiert auf, als ein letztes Mal mit aller Kraft der gemeinsame Refrain angestimmt wurde:
Our bodies moving, in perfect sync, The beats collide, our spirits think. Together we ignite, a fire ablaze, In this beat fusion, we're lost in a daze.
Dann kam es, das große Finale. Ava Finch und ihre Bandkollegin machten es auf dem Display vor und so folgte auch Lian den Bewegungen. Der Beat wurde leiser, der Text erhielt eine vorher nicht vorhanden gewesene Ruhe. Der Falls, der mittlerweile gänzlich in den Song vertieft war und nicht mehr allzu genau über seine Handlungen nachdachte, umgriff genauso wie in dem Video die Hand von Isabelle und sah sie an, während die letzten Zeilen für das bekannte Outro über den Bildschirm flogen:
As the music fades, we'll never forget, The beat fusion, a moment we met. Forever bound, in this dance we share, Beat fusion, a love beyond compare.
Nach diesen letzten Zeilen verblasste die Melodie und das Bild der Misstaken verschwamm im Schwarz, bis der Bildschirm gänzlich verdunkelt war. Lians Brustkorb hob und senkte sich deutlich, erst jetzt bemerkte er die Anstrengung, die das Tanzen und Singen verursacht hatten. Und trotzdem: Der 20-Jährige grinste breit. Mit Verzögerung nahm er wahr, in was für einer Endpose er mit Isabelle geendet war und mit einem Mal prasselte alles auf ihn ein: Nicht nur die Tatsache, dass er vor der Blonden gesungen und getanzt hatte, sondern auch, was sie hier gemeinsam auf die Bühne gebracht hatten. Diese letzten Textzeilen. Und dass er… naja, immer noch ihre Hand hielt. „Ich hätte nicht gedacht, dass mir Karaoke noch so einen Spaß bereiten kann“, erwiderte er, sah zuerst Isabelle mit einem amüsierten Funkeln in den Augen an und danach auf íhre Hände hinab. Noch kurz kostete der junge Mann diesen Moment aus, ehe er sie wirklich voneinander löste und sich herumdrehte, scheinbar, um das Mikrophon wieder zurück in die Halterung zu bringen. In Wirklichkeit ging es Lian vielmehr darum, sich wieder zu sammeln und zu verarbeiten, was er da eben getan hatte. Wie immer war er gegenüber der hübschen Blonden ein wenig flirty unterwegs, allerdings war es genau das, was Isabelle von ihm kannte, oder? „An dir ist eine echte Karaokesängerin verlorengegangen“, äußerte Lian, sah danach über die Schulter zu Isabelle und hob die Mundwinkel zu einem kleinen Lächeln an: „Das Getränk hast du dir mehr als verdient.“
# 10|10 Es war eine ungewöhnliche Quest. Also der Auftrag an sich war stinknormal, sah man mal davon ab, dass dieser Idiot seinen Trauring auf den Junggesellenabschied mitgenommen und verloren hatte. Aber an sich war es das typische Schema F: Jemand verlor etwas und beauftragte Magier damit es wiederzufinden. Doch was die beiden Sphynxen daraus machten, war äußerst ungewöhnlich. Jedenfalls für das Verständnis der Cerulean. Die Beiden beschäftigten sich ausgesprochen viel miteinander, statt sich in die Recherchen zu vertiefen. Sie trafen sich in der Bar, in der die Party des Auftraggebers startete und gönnten sich erst einmal einen Schnaps. Als sie in die Karaokebar kamen, nutzten sie die Gelegenheit gemeinsam eine Nummer zu singen. Gut, immerhin mussten sie auch den Preis zahlen, als wären sie für das Vergnügen vorbeigekommen. Dass sie aber eigentlich den Ring suchten, geriet ein wenig in Vergessenheit. Im Vordergrund stand plötzlich das Vergnügen. Iris hätte zunächst nicht gedacht, dass sie ein solches verspüren würde, wenn sie mit Lian auf die Bühne trat um mit ihm zu singen. Doch je länger das Lied lief, je mehr Worte gesungen ihre Lippen verließen, desto mehr steigerte sich die Magierin in dieses Event hinein. Das lag nicht zuletzt an Lian, der es einfach verstand die Blondine gleichermaßen zu unterhalten wie mitzureißen. Er war immer für einen Spaß zu haben und trat dabei ausgesprochen charismatisch auf. So charismatisch, dass die Magierin ihr Lampenfieber bald verdrängt hatte und in ihrer Rolle als seine Duett Partnerin förmlich aufging. Sie ging sogar so sehr darin auf, dass ihr mit einer ausschweifenden Tanzbewegung plötzlich das Perlenarmband abhanden ging. Es flutschte ihr vom Handgelenkt und sauste durch den Raum. Während sie sich die allergrößte Mühe gab, sich davon nicht beeinflussen zu lassen, konnte Lian sein lachen kaum zurückhalten. Das versaute ihm auch den Einstieg in den letzten Refrain, was wiederum Iris so sehr zum Lächeln brachte, dass man es ihrem Gesang deutlich anhören konnte. Es war einfach ein richtig lustiger Auftritt, den sie da gemeinsam hinlegten.
“Our bodies moving, in perfect sync, The beats collide, our spirits think. Together we ignite, a fire ablaze, In this beat fusion, we're lost in a daze.“
Zum Abschluss ergriff Lian plötzlich die Hand seiner Kameradin. Er versank so sehr in der Musik, dass er diese Handlung ohne darüber nachzudenken vollzog. Doch auch Iris hinterfragte dies gar nicht. Sie ließ sich darauf ein, schloss auch ihre Hand um die Finger des Illusionisten. Sie schloss ihre Augen und begleitete die Stimme des Magiers mit ihrer eigenen.
“As the music fades, we'll never forget, The beat fusion, a moment we met. Forever bound, in this dance we share, Beat fusion, a love beyond compare“
Als der Song langsam ausfadete und die Musik schließlich verstummte, standen die Zwei einen Moment lang noch in ihrer Pose. Ihre Hände ineinander verschränkt und von sich gestreckt, Schulter an Schulter. Der Blick der Blondine wanderte zur Seite, wo er in unmittelbarer Nähe auf den ihres Kameraden traf. Auch sie atmete schwer, aufgrund der Tanzperformance, die sie beide ihrer Gesangseinlage hinzugefügt hatten. Ein rötlicher Schimmer legte sich auf die Wangen der Cerulean, die sich von der Nähe aber nicht irritieren ließ. Auch Lian verharrte einen Moment. Er merkte an, dass er im Karaokesingen nicht so viel Spaß erwartet habe. Dann wanderte sein Blick zu ihren Händen, die einander noch immer hielten. Schließlich löste er diesen Kontakt auf, jedoch nicht so hastig, dass er sich irgendwie dabei ertappt zu fühlen schien. Er brachte sein Mikrophon zurück zur Anlage und machte seiner Gefährtin ein Kompliment zu ihrem Auftritt. Der Blick der Cerulean haftete die gesamte Zeit an Lian. Sein Kommentar ließ ihr leicht schüchternes Lächeln aufflammen. “Du warst wirklich spitze!“, gab sie zurück, wobei sie nicht beabsichtigte dick aufzutragen. “Aber du hattest ja auch mehr Übung als ich.“, relativierte daraufhin aber auch gleich scherzhaft und ihr Lächeln verformte sich zu einem kecken Grinsen. Den Moment noch nicht ganz zu Ende ausgekostet, fiel es ihr dann wieder ein. “Ah! Mein Armband…“ Die Magierin fuhr herum zu dem Sofa. “Hilfst du mir? Es muss irgendwo hier sein…“ Iris legte ihr Mikrophon erst einmal achtlos auf einen der Tische. Dann ging sie zu den Sitzbänken hinüber, um sich davor hinzuknien und den Boden abzusuchen. Es dauerte einen Moment, ehe die Magierin fand wonach sie suchte. Aber nicht nur das. Iris griff nach dem im trüben Licht funkelnden Armband und setzte nach einem kurzen Bedauern dazu an, den Staub und die Kratzer darauf mit Recycling rückgängig zu machen. Aber ihre Augen hatten noch etwas erspäht. Da glänzte mehr…
Zauber:
Recycling TYP: Lost Magic ELEMENT: --- KLASSE: II ART: Support MANAVERBRAUCH: 40 MAX. REICHWEITE: 15 Meter SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 4, Backtrack BESCHREIBUNG: Dieser Zauber dreht die Zeit für ein anorganisches Objekt, das zerstört wurde, zurück bis an den letzten Punkt, an dem es noch unversehrt war. So kann man alle möglichen Objekte reparieren. Der Zauber wirkt nur auf Objekte, die klein genug sind, um vom Anwender mit einer Hand angehoben zu werden, und schlägt fehl, wenn das Objekt vor mehr als einem Monat zerstört wurde. Für die Reparatur benötigt der Anwender mindestens einen Bestandteil des ursprünglichen Objektes.
Beherrschung:
Willenskraft Level 6, Manaverbrauch 80: Dieser Zauber wirkt auf Objekte, die groß genug sind, um zwei Menschen zu beherbergen, beispielsweise große Kisten oder Felsen. Willenskraft Level 8, Manaverbrauch 160: Dieser Zauber kann ganze Gebäude wiederherstellen, bis zur Größe eines Schlosses.
Er war spitze? Oh Gott. Lian fand seine eigene Stimme nicht nur bescheiden, sondern hatte auch sichtliche Schwierigkeiten damit, Komplimente anzunehmen. Ihm blieb also nur eine einzige Reaktionsmöglichkeit übrig: Er neigte schweigend den Kopf zur Seite und rieb sich schulterzuckend über den wuscheligen Hinterkopf, während die hellgrünen Seelenspiegel Isabelle fixierten und er um eine Antwort verlegen blieb. Aber hey! Immerhin konnte der junge Mann dadurch einen sehr genauen Blick auf das keckes Grinsen erhaschen, das der Blonden wirklich auffallend gut stand. Kurz überlegte Lian, was er auf die Sache mit der Übung erwidern konnte, ohne dabei allzu dämlich zu klingen, aber dazu kam es gar nicht mehr. Isabelle zuckte zusammen und stellte erschrocken fest, dass sie ihr Armband verloren hatte. Ach ja! Erst jetzt erinnerte sich auch Lian daran, dass er während der gemeinsamen Gesangs- und Tanzeinlage irgendeinen unbekannten Gegenstand unter einem der Sofas hatte aufblitzen sehen – bevor das Armband durch das Zimmer geflogen war. In dem Illusionisten machte sich eine Vermutung breit, um was für einen Gegenstand es sich hierbei handeln könnte, doch noch behielt er diesen Verdacht für sich. „Klar“, antwortete er stattdessen kurzum auf die Bitte, bei der Suche nach dem Armband zu helfen und sprang die zwei Treppenstufen von der Bühne herab. Isabelle ging vor und plötzlich hielt Lian inne, beobachtete stattdessen unauffällig die junge Frau, die sich durch den Raum bewegte. In all dem Spaß und der Aufregung des Tages hatte der Falls eines fast schon vergessen: Isabelle war nicht irgendeine junge Frau war. Er erinnerte sich daran, dass man sie in Aloe Town für verstorben hielt. Dass sie nicht nur in Gefahr schwebte, sondern auch das Mädchen war, das einem aus dem silbernen Medaillon von Yuuki Grynder entgegengestrahlt hatte. Er erinnerte sich auch daran, dass die Blonde ihn damals bei der ersten Begegnung in Maldina Town hatte bestehlen wollen und sie ganz offensichtlich auch eine Diebin war. Es gab viele Mysterien, die sich um Isabelle rankten und die Lian allzu gerne lüften würde. Die Tatsache, dass sie jetzt so plötzlich eine Magierin von Crimson Sphynx geworden war, machte es nicht weniger mysteriös und spannend. Während Lian immer noch darüber nachgrübelte, wie genau er eigentlich das weitere Gespräch mit seiner Kollegin führen sollte, trat er vorsichtig näher. Nur am Rande bekam er mit, dass Isabelle ihr Armband gefunden hatte und irgendeine Magie anwandte, um es von Kratzern und Schmutz zu befreien. Lians Augen weiteten sich und er hockte sich neben die Blonde, betrachtete zuerst das Armband, dann die junge Frau. Obwohl es wie eine kleine, unauffällige Magieanwendung aussah, sagte Lians Bauchgefühl ihm doch, dass es eine mächtige Magie sein musste, die Isabelle beherrschte – oder zumindest zu beherrschen lernte. „Oh? Was ist das für eine Magie?“ Es war ehrliches Interesse, das man aus der Tonlage des Illusionisten hören konnte. Wieder flogen die bunten Lichter durch den Raum und ließen irgendeinen weiteren Gegenstand unter dem Sofa aufblitzen. War das etwa?... Die Lippen des 20-Jährigen verformten sich zu einem ahnenden Lächeln und er kam Isabelle zuvor: „Warte, ich helfe.“ Der Falls rutschte noch ein Stückchen näher an Isabelle heran, streckte den Arm aus und tastete blind unter dem Sitzmöbelstück herum bis… „Ah. Da ist doch etwas.“ Er zog den Arm wieder hervor, hielt die Hand zwischen sich und Isabelle und drehte sie herum. Als sich seine Finger öffneten, hielt er einen verstaubten und etwas zerkratzten, dadurch aber nicht weniger goldenen Ring auf der Handfläche. Kurz betrachtete er den Ring genauer, stutzte… und kam dann nicht umhin, zu lachen. „Schau dir die Inschrift mal an.“ Immer noch lachend reichte er das Schmuckstück an seine Kollegin, die bei genauerer Betrachtung im dämmrigen Licht die Inschrift Love beyond compare lesen würde. „Ich glaube, unser Plan, uns in die Gruppe von gestern hineinzuversetzen, ist vollkommen aufgegangen. Obwohl ich ja zugeben muss, dass ich mich frage, wer meinen Part übernommen hat, wenn der Bräutigam gestern Nacht offensichtlich in deinem Part aufgegangen ist.“ Sie waren fertig. Eigentlich hätte Lian jetzt aufstehen, die Tür öffnen und sie beide den Heimweg antreten können. Aber… er tat es nicht. Stattdessen blieb der Falls hocken und betrachtete Isabelle neugierig. „Wir haben noch ein paar Minuten und es wäre doch Geldverschwendung, sie ungenutzt verstreichen zu lassen. Und gerade wir wissen ja wohl, dass man Geld niemals verschwenden sollte“, spielte er auf ihrer beide Vergangenheit als Diebe und ihre Gespräche in Maldina und Elmora an. Vermutlich konnte Isabelle schon ahnen, worauf der 20-Jährige hinaus wollte. „Na? Lust auf eine Zugabe?“, fragte er rundheraus und ergänzte mit einem scheinbar unschuldigen Lächeln: „Vielleicht habe ich mir ja sogar eine Zugabe ohne Maske verdient. Wie siehts aus?“ Danach konnten sie den Ring immer noch zurückbringen - auf die eine Stunde kam es nun wirklich nicht mehr an!
# Zugabe|10 Iris machte ihrem Kameraden Komplimente, doch waren diese nicht einfach so daher gesagt. Mit seinem Gesang konnte er sich durchaus sehen, beziehungsweise hören lassen. Vielleicht ja beides, auf einer Bühne und vor unzähligen, kreischenden Teenies. Was er an Charme mitbrachte, war schließlich mit seinem Gesangstalent auf eine Ebene zu heben. Das setzte er auch hier wieder unter Beweis, indem er stumm den Kopf zur Seite neigte, und wie ein Fotomodell lässig durch seine Haare fuhr. Lian wusste definitiv, wie er aufzutreten hatte, wenn er es denn bewusst tat. Die Mundwinkel der Cerulean sanken ein wenig, ihr eben noch breites Grinsen reduzierte sich auf ein mildes, ein wenig schüchternes Lächeln. Doch dieser Moment, in dem die Zwei lediglich Blicke, keine Wörter austauschten, hielt nicht für lange. Es war eine Erinnerung, die in Iris Hinterkopf lautstark aufschrie, um sich bemerkbar zu machen. „Dein Armband!“, rief sie. So löste sich die Magierin von ihrem Gefährten, um nach ihrem Schmuck zu suchen. Nicht ohne ihn zu fragen, ob er ihr helfen würde. Das bejahte Lian kurz und knapp, bevor er dann lässig von der Bühne sprang, um zu ihr aufzuschließen. Eine wirkliche Hilfe war er seiner Kollegin dann eigentlich nicht, doch das bekam diese kaum mit. Während der Falls hinter ihr verharrte und vor allem mit sich haderte, war Iris bereits auf die Knie gegangen um sich unter die Sitzgelegenheiten zu ducken und nach dem Armband zu schauen. Es dauerte auch nicht lange, bis sie dieses gefunden hatte. Sie kramte es hervor und säuberte es kurzerhand mit Hilfe ihrer Magie. Die Blondine nutzte ihre Magie zwar nicht grade häufig, doch für derartige kleine Erleichterungen im Alltag war sie ausgesprochen praktisch. Iris begutachtete ihr Werk noch kurz, da hockte sich schließlich auch der Falls neben sie. Scheinbar schien ihr kleiner Zaubertrick sein Interesse geweckt zu haben, denn kaum war er zu ihr gekommen, erkundigte er sich auch schon nach ihrem Talent. Die Magierin stutzte kurz, ehe ihr klarwurde, dass sie sich zwar schon mehrfach getroffen, jedoch nie richtig über ihre Magien ausgetauscht hatten. Gleich kehrte ein Lächeln auf ihre Lippen zurück. “Ach, das ist Zeitmagie. Sehr hilfreich, grade wenn es ums Reparieren geht.“, erklärte sie. Ein Trick, der ihr auch bei Einbrüchen das ein oder andere Mal zugutegekommen war. Scheibe eingeschlagen, eingedrungen, Scheibe wieder heile und weg war die einzige Spur, die unbefugtes Eindringen bewiesen hätte. Doch das lag schon eine Weile zurück. Seit geraumer Zeit hatte sie kein „Ding“ mehr durchgezogen. Erst recht nicht, seit sie der Gilde beigetreten war. Aktuell verdiente sie ihr Geld tatsächlich mit aufrichtiger Magierarbeit. Im Augenwinkel erkannte Iris plötzlich, dass da im Dunkeln noch etwas funkelte. Doch Lian war schneller. Er merkte an, dass er helfen würde und rückte näher, um unter den Sitz langen zu können. Dabei rückte er Iris echt nah auf die Pelle, was sie allerdings nicht störte. Kaum jemanden hatte sie in letzter Zeit so nahe an sich herangelassen, wenn eigentlich auch eher im übertragenen Sinne. Diesmal also auch wörtlich. Der Magierin stieg der Eigengeruch Lians in die Nase, der ihr das erste Mal so richtig bewusst wurde, doch ehe sie wusste wie sie in dieser Situation reagieren sollte, war sie auch schon wieder vorbei. Der Magier präsentierte ihr mit leicht aufgebauter Spannung… einen Ring! “Ah! Da ist er ja!“, strahlte Iris ihrem Partner entgegen. Dieser lenkte ihre Aufmerksamkeit dann gleich auf die Inschrift des Ringes. “Love beyond compare…“, las sie leise vor, als das Licht dafür einen Moment lang halbwegs passend schien. Love beyond compare… das war doch… Es dauerte einen kurzen Augenblick, dann fiel der Groschen und der Kommentar Lians entlockte ihrer Kehle ein freudiges Kichern. “Wer weiß was denen gestern so durch den Kopf gegangen ist?“ Vermutlich der Alkohol und das sogar zweimal. Wer welchen Part gesungen hatte, was der Bräutigam alles anstellen musste, zur Belustigung seiner Freunde… Das Wichtigste aber war, dass sie seine Hochzeit retten würden. Denn ein Fehlen des Trauringes wäre sicher der absolute Stimmungskiller gewesen! Auch Iris dachte bereits an den Abschied, als Lian plötzlich eine andere Idee äußerte. Er wies darauf hin, dass sie ja noch Zeit hatten, also bezahlte Zeit! Das Geld würden sie nicht zurückbekommen und so schlug der Magier eine Zugabe vor. Eine… ohne Maske? Iris schmunzelte verlegen. Nun war sie es, die herausgefordert wurde? Gut, dass sie den Großteil der Scham bereits in der ersten Nummer hatte fallen lassen. Fehlte nur noch, dass sie den Schleier fallen ließ. “Also, wenn die Menge es fordert?“ Einem kleinen Schauspiel gleichend, breitete Iris ihre Arme aus, auch ließ sie ihren Blick durch die nicht vorhandenen Zuschauerreihen wandern. “Aber diesmal suche ich das Lied aus!“, forderte sie noch. Auf dem Weg nach vorne legte sie dann schließlich ihre Maske auf ab. Sie platzierte sie im Vorbeigehen auf einem der Tische und grinste keck über die Schulter. Mal sehen was diese Musikbox alles zu bieten hatte…
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