Ortsname: Opal Avenue Art: Freiraum mit Gebäuden Spezielles: Eine Straßenbahn, die einen zum Bahnhof bringt. Beschreibung:
Eine der nach Edelsteinen benannte Straße von Crystalline Town und die Heimat von vielen, ziemlich teuren Läden und Wohnungen, sowie vereinzelte Wohnhäuser. Wer hier wohnen kann, der kann es sich auch leisten hier einzukaufen, doch die meisten Jewel bringen die Touristen hier ein, die in den teuren Herbergen, die sich hier befinden unterkommen können. Besonders bekannt ist die Allee für ihre Konditoreien, in denen es ziemlich teure Spezialitäten gibt, die man nur hier kaufen kann, dabei ist besonders die Konditorei ‚Crystal Cakes‘ bekannt, dem einzigen Ort an dem man die sogenannten ‚Opal-Kekse‘ kaufen kann, kleine Kekse mit einer besonderen Glasur, die die Kekse aussehen lässt wie Opale, der Edelstein, nachdem die Allee benannt wurde. Die Straßenbahn, die hier hin und her fährt, bringt einen direkt zu Bahnhof.
Waren Menschen wirklich so Hilflos und Dumm? Brauchten die Zivilisten wirklich für jeden Mist einen Magier? Musste man wirklich eine Quest für jeden Müll ausschreiben lassen, der einen einfallen würde? Temujin verstand es einfach nicht, die Infos zur Quest, die er auf dem kleinen Zettel stehen hatte, die waren, wenn er es zugeben durfte mehr als nur lächerlich, denn worum ging es denn? Um ein verschwundenes Kind, das Rettung brauchte? Um einen Kranken der dringen Medizin oder einen Heilmagier brauchte? Nein, einem reichen Schnösel, der hier in diese teuren Allee lebte, dem sind ein paar Kekse abhanden gekommen, angeblich hatte er sie auf seinen Tisch abgelegt und dann waren sie weg. Sicher, nein der Mann hat sie ganz bestimmt nicht selber aufgegessen und schämte sich nun, aber deswegen gleich Magier zu bestellen? Das war ein kleines wenig seltsam, was wollte er damit wohl erreichen? Was sollte Temujin und der andere Magier den genau finden? Das war eine gute Frage, denn mehr als ein paar übrige Krümel der Kekse werden sie wohl nicht finden können. Aber gut, Temujin wollte ja nicht so sein, vielleicht hat der Mann, der ihn für solch einen Mist bezahlen würde, die Kekse ja wirklich nicht gegessen, war wäre dann? Welche Möglichkeiten würde es wohl noch geben? Egal, ehe er weiter über die Quest nachdenken wollte, fragte er sich lieber, wo sein Questpartner war, ein Gildenloser soll sich auch für die Quest gemeldet haben, weder sein Name, noch sein Aussehen wurde von der Dame am Schalter beschrieben, sie sagte nur, das der Skinwalker die Quest leiten würde und das er seinen Partner schon erkennen würde, welch tolle und freundliche Informationen, egal was wollte er machen.
Ruhig stand er da, wedelte leicht mit seinen Schweif und beobachtete die Menschen, die an ihm vorbei liefen, teuren Schmuck trugen sie, die Kleider waren nicht gerade billig, die Leute hier hatten wohl ziemlich viel Geld, ein wenig musste Temujin schon zugeben, es juckte ihn in den Fingern, es lud einfach zu sehr ein, der ein oder anderen Person einfach mal in die Tasche zu greifen und sie um ein paar ihrer schönen Jewel zu erleichtern, doch nein, auch wenn es ein schöner Gedanke war, so lies er ihn lieber gleich wieder fallen, der Skinwalker fiel an diesem Ort nicht nur wie ein blauer Zeh auf, immerhin war er mit seiner Körpergröße, dem langen Schweif und seinen Katzenohrenhörnern nicht zu übersehen, nein zu vielen Leuten hat er versprochen es einfach sein zu lassen, aufzuhören mit seinen Diebstählen, er sollte besser auf sich aufpassen und sich nicht immer so in Gefahr bringen, zu oft hatte ihn seine dumme, selbstmörderische Art in Gefahr gebracht, zu oft legte er sich mit Leuten an, die deutlich Stärker waren als er, denn auch wenn der Skinwalker groß war, so musste er sich eingestehen, das er nun einmal ein Schwächling war, er war kein großer Krieger wie der Riese Flint, er war kein Monster, so wie der Mann aus seinem Wald und er war auch kein aggressives Ding, so wie die Dame Namens Moira, mit der er seit einiger Zeit herum reiste, nein er war Temujin, der Skinwalker, der sich gut verwandeln konnte, der Skinwalker der Musik machen konnte und Geister beschwören konnte, doch er war kein Kämpfer. Kurz schüttelte er seinen Kopf, nachdenklich starrte er Löcher in die Luft, kurz schaute er sich um, vielleicht konnte er die Person ja sehen, die mit ihm die Quest beschreiten würde, doch leider sah er nur Menschen, Touristen die in die Läden ein und aus gingen, Kinder die die Allee hoch und runter rannten und in der Ferne da konnte er sogar die Straßenbahn hören, die ihre Ankunft lautstark mit einen klingeln ankündigte. Wie lange er wohl im kalten stehen bleiben musste? Ihm war es egal, er wartete einfach brav, schaute sich hier und da um, seinen Schweif lies er ungeduldig zucken.
Ah, Crystalline Town. Es war schon eine ganze Weile her, seit der Elbe sich das letzte mal in dieser viel zu großen Stadt herumgetrieben hatte. Zwar mochte er den Trubel und das Leuchten der Städte, doch ab einem gewissen Punkt war es einfach zu viel des Guten. Trotzdem hatte ihn sein Herumgereise letztendlich hierher geführt. Warum? Die Aufträge hier waren oft gut bezahlt. Bald hatte er genug, um sich die Anzahlung für eine gemütliche Wohnung zu leisten und die Miete auch problemlos einige Monate lang zu zahlen ohne sich große Sorgen machen zu müssen. Gut dazu beigetragen hatte sein Auftrag im Drachenherz, den er vor eineinhalb Wochen abgeschlossen hatte. Die schwere Wunde an seinem Bein, die er damals davongetragen hatte, war nun endlich gut genug verheilt, sodass er wieder gut laufen konnte. Dementsprechend war es nun an der Zeit, sich wieder in die Arbeit zu stürzen, damit er endlich die letzten paar Jewel für seinen Plan zusammenkratzen konnte. Aleine der Gedanke daran, zum ersten mal seit Jahren ein festes Dach über dem Kopf zu haben, brachte ihm gute Laune. Wie lange hatte er davon geträumt? Nach außenhin mochte man nicht viel von seiner Freude sehen, der Gesichtsausdruck war der selbe wie immer: Neutral, die Brauen leicht zusammengezogen und die blotroten Augen fest auf den Weg vor sich gerichtet. In seinem Schritt ließ sich jedoch den Hauch einer Veränderung erkennen: Ein klein wenig leichte und, ein klein wenig lockerer marschierte er mit seinen wadenhohen, geschnürten Lederstiefeln die lange Straße entlang. Es war früh am morgen, die Wintersonne hatte noch Schwierigkeiten, sich über die Häuserdächer zu hieven. Dementsprechend waren die Straßenlaternen und die Shopbeleuchtungen die einzigen Lichtquellen. Deren Schein schimmerte, im vom vergangenen Regen feuchten, Pflaster des Fußweges. Genau das war es, was Elion so sehr an den Städten mochte. Sie waren einfach so anders als das, was er in seinem vorherigen Leben kennengelernt hatte. Trotz der frühen Stunde waren bereits einige Menschen unterwegs, vermutlich überwiegend Ladenbesitzer, Kinder auf dem Weg zur Schule oder an- bzw. abreisende Touristen. Er selbst war nichts davon, genauso wenig wie die Person, die er suchte. Für einen Auftrag war er hier - dieser war zwar fürchterlich lächerlich, aber die Bezahlung war so gut, dass er ihn nicht nicht-annehmen konnte. Der Elb konnte es verstehen, wenn man ihn schickte, um nach verlorenen Menschen oder Wertsachen zu suchen, aber ... Kekse? Da konnte er nur mit dem Kopf schütteln. Ein Glück, dass er gute Laune hatte. Der blutrote Blick des Rosahaarigen hob sich, als seine Seelenspiegel auf eine Person am Straßenrand fielen. Mit seinen dunklen Haaren und der dunklen Haut wäre er beinahe nicht aufgefallen, doch die Hörner und der Schweif zogen in Windeseile sämtliche Aufmerksamkeit auf sich. Erstmal nichts besonderes, doch der Kerl stand herum, als würde er auf etwas warten. Eins hatte Elion schon lange gelernt: Wenn jemand planlos herumstand, dann war es -fast- immer sein Questpartner. Kurz richtete er den flauschigen Kragen seines Samtumhangs, ehe er seinen Kurs anpasste und zielstrebig auf den jungen Mann zusteuerte. "Heeeh." grüßte er bereits aus einigen Metern Entfernung. Der Wind zog ein wenig an seiner Kleidung, daran ließ er sich jedoch nicht stören. Was ihn jedoch ein wenig nervte war, dass die Böen ihm hin und wieder die ein oder andere Strähne seines offenen Haars ins Gesicht wehten. "Lass mich raten, du bist zum Keksesuchen hier?" fragte er, als er schließlich zum Stehen kam. Sein Gegenüber war beinahe genauso groß wie er selbst - eine Seltenheit. "Der Name ist Eli und du so?" hakte er schließlich weiter, nachdem der Kerl sich als der Gesuchte herausgestellt hatte. Er verschränkte die Arme hinter dem Rücken und ließ seinen Blick auf dem Dunkelhaarigen ruhen. Zugegeben, der Morsatra war nicht allzu begeistert, dass er keine Ahnung hatte, mit welchem Volk er es eigentlich gerade zutun hatte. Die Merkmale schrien zwar nach Tiermensch, doch Hörner und Schweif passten nicht zusammen. Fragen würde er jedoch nicht - zumindest noch nicht. Er kannte ihn schließlich noch nicht und konnte den Kerl dementsprechend noch nicht einschätzen.
Der Blick des Fremden der sich als Eli vorstellte, den kannte der Skinwalker nur zu gut, irritiert wurde er betrachtet, der große Mann mit den roséfarbenen Haar, der fragte sich wohl was er da genau vor sich hatte, die meisten würden zwar auf einen Tiermenschen tippen, doch Temujin war etwas ganz anderes, er war kein einfacher Canine oder Feline, nein er gehörte dem seltenen Volk der Skinwalker an, aber solange er nicht danach gefragt wurde, so würde Temujin auch nicht darauf eingehen, vor allem weil sein Gegenüber nicht weniger auffällig war. Ein paar Zentimeter größer war der junge Mann, vielleicht so alt wie der Dunkelhaarige selber, mit einer Narbe im Gesicht und zwei Fangzähnen, wie sie eine Wildsau hatte, die spitzen Ohren waren nur die Krönung der ganzen Sache, zu welchen Volk der Mann namens Eli wohl gehörte? Gerne hätte Temujin es gewusst, doch er wollte nicht fragen, er wollte ja höflich bleiben und solange der andere ihn nicht nach seiner Herkunft fragte, so würde auch Temujin nicht fragen, er lies es lieber sein, er wollte ja nicht schon wieder den ersten Eindruck bei einem Fremden verderben, zu oft hatte er das in letzter Zeit getan und zu oft führte es dazu das er am Ende eine ganze Menge Ärger am geschweiften Hintern hatte. „Guten Tag Eli, freut mich dich kennen zu lernen, mein Name lautet Temujin, aber du kannst mich auch gerne Temu nennen.“ Kurz verbeugte er sich, wippte dabei leicht mit seinen Schweif, weniger genervt, eher froh das sein Questpartner endlich da war, nun musste er nicht mehr im Kalten stehen bleiben, sondern sie konnten endlich in das Haus des Auftraggebers. „Ja, für die Kekse, warum auch immer man für ein paar Kekse eine Quest aufgibt…“ Noch immer hinterfragte der Skinwalker diese Quest, es wäre doch sicher billiger gewesen sich einfach ein paar neue Kekse zu kaufen, aber naja jedem das seine, wenn der Mann genug Geld hatte ein paar Magier für einfaches Gebäck zu rufen, dann war das einfach so, wer war er das zu hinterfragen, vor allem es war, so dachte Temujin es sich zumindest, einfach verdientes Geld, einfach schauen wo die Kekse waren, herausfinden wer sie hat oder wer sie aufgegessen hat, ganz einfach, keine Quest bei der er sich mit blinden Männern und kleinen Riesen auseinander setzten musste, keine Quest die er nicht freiwillig machte, nein es war etwas ganz einfaches, das er sich selber herausgesucht hatte. Sicher ging es dem anderen nicht anders, auch der hatte sich bestimmt über leicht verdientes Geld gefreut, wann bekommt man schon einmal Jewel für ein paar Kekse?
„Die Kekse die auf so mysteriöse Art und Weiße verschwunden sind, ja. Ich zweifle zwar daran, das sie verschwunden sind, aber egal es ist einfach verdientes Geld, nicht?“ Kurz kramte Temujin in seiner Tasche, holte die Questbeschreibung hervor und einen Schlüsselbund. „Der Auftragsgeber bringt seine Frau im Moment zu Verwanden, wir sollen uns währenddessen schon einmal hier umschauen.“ Langsam drehte er sich um und machte sich auf den Weg zur Türe, nun musste er nur noch herausfinden welcher Schlüssel der richtige war, denn das sagte ihm keiner, man drückte ihn nur den Schlüsselbund in die Hand. „Ich hab ja eher das Gefühl das der Alte die Kekse selber gegessen hat, oder das seine Frau sie gefunden und sie einfach genommen hat, ohne ihm was zu sagen, das kann man eigentlich auch selber lösen, aber naja…“ Nach und nach probierte er die verschiedenen Schlüssel aus, bis er den richtigen hatte, schnell schloss er die Türe auf und huschte in das warme Haus, sein Begleiter folgte ihm auf dem Fuß. „Wenn ich das hier so sehe, wundert es mich nicht mehr, das der Alte uns bezahlt, der muss ja Geld haben, das es ihm aus den Ohren quillt…“ Von Außen sah das Haus ja eigentlich ganz normal aus, aber innen das war etwas ganz anderes, eine prunkvolle Einrichtung begrüßte die beiden, eine die nur ein Mensch mögen konnte, der so oder so sein Reichtum gerne anderen zeigte, riesige Schränke aus teurem Edelholz, edle Sitzgelegenheiten aus dem teuersten Leder, teure Gemälde von berühmten Künstlern, einfach alles. „Man kann es auch übertreiben, was will man mit so einen Schund? Außer damit protzen und zeigen, was man so hat? Egal, geht mich ja nichts an, was der Alte mit seinem Geld macht, ich bin für eben dieses hier, lass und mal schauen wo die Kekse hin sein können, auf der Theke in der Küche sollten sie ja liegen.“ Mit diesen Worten machte der Skinwalker sich auf den Weg, schaute dabei nach Hinweisen wo das Gebäck sein könnte.
Ein zartes Lächeln umspielte die Lippen des Rosahaarigen, als sich sein Gegenüber vorstellte. "Temu, na gut. Freut mich, dich kennenzulernen." Es war wohl das Einfachste, erst einmal gutes Benehmen an den Tag zu legen. Bei seinen letzten paar Aufträgen hatte er dazu geneigt, genau das ein wenig zu vernachlässigen, dabei war die Maske zuvorkommenden, höflichen Elben sehr praktisch. Man musste jedoch auch dazu sagen, dass sein Gegenüber ihn nicht direkt innerhalb der ersten paar Sätze zur Weißglut trieb, sondern sich bisher als ganz umgänglich zeigte. "Das weiß ich leider auch nicht. Aber wer Hilfe sucht, der sollte sie auch bekommen." Was für eine blöde Aussage, er kam sich schon vor wie Gina, die Rune Knight, die unbedingt Leuten helfen wollte. Vielleicht sollte er den Freundlichkeits-O'meter doch ein wenig zurückdrehen. "Oh ja, gut bezahlt werden wir definitiv. Also sollten wir unser Bestes geben, eh?" Er lachte kurz. Das entsprach schon eher seinen Ansichten. Vollkommen verstellen wollte er sich nun auch nicht, das war schlichtweg zu aufwendig und anstrengend. Warum sollte er sich überhaupt die Mühe machen, wenn sein Kollege es doch sowieso genauso sah? Ob Elion tatsächlich sein Bestes geben würde, würde sich noch zeigen. Seine Laune war gut, weshalb er vielleicht wirklich mit anpacken würde, anstatt seinen Kollegen die Drecksarbeit zu überlassen. "Bevor der Keksdieb auch noch seine Frau klaut, oder was?" Er zuckte mit den Achseln. Seiner Meinung nach war das ein wenig übertrieben - aber das war wohl die gesamte Quest, also was hatte er erwartet? "Da hat auf jeden Fall jemand großes Vertrauen in uns." Einem fremden Paar Magier einfach die Hausschlüssel in die Hand zu drücken grenzte schon fast an Naivität. Zwar mochte zumindest Temujin einer Gilde angehören, doch das hieß noch lange nicht, dass er ein durch und durch guter Mensch war. Der Morsatra würde sicherlich nicht aufpassen, dass nichts aus dem Haus des Herrn entwendet wurde. Ihm selbst lag Diebstahl nicht. Das hatte er bereits früher vermieden - es brachte einfach ein zu großes Risiko, erwischt zu werden. "Wir werden ja bald sehen, ob du mit einer deiner Theorien richtig liegst." Geduld lag dem Elben nicht besonders, sodass er bereits nach wenigen Sekunden das Bedürfnis bekämpfte, dem Braunschopf den Schlüsselbund aus den Händen zu reißen und es selbst zu versuchen. Da sich das jedoch nicht gehörte, bis er die Zähne zusammen und wartete. Einer nach dem Anderen wurde durchprobiert, bis schließlich der Vorletzte ins Schloss glitt und die Tür kurz darauf mit einem leisen 'Klick' aufssprang. Na endlich! Erleichtert seufzte er, ehe er hinter seinem Kollegen eintrat. Natürlich nicht, ohne sich vorher die Schuhe abzutreten. Etwas, auf das er eigentlich sehr wenig wert legte, doch er war ja heute ein Netter. Da musste das sein. Drinnen empfing sie eine angenehme Wärme. Die feuchte, kalte Winterluft von draußen war schnell vergessen, stattdessen konzentrierte der Morsatra sich auf das, was vor ihm lag: teure, hochwertige Einrichtung, wie er sie noch nie gesehen hatte. "So viel Kohle hätte ich auch gerne, man..." murmelte er vor sich hin, während er von dem geräumigen Eingangsbereich direkt in das Wohnzimmer trat. Gut, der Stil des Mobiliars war absolut nicht seins. Alles wirkte unfassbar massiv und wuchtig, wenn einer der Schränke hier umkippte, dann konnte er vermutlich sogar einen Kerl wie Elion erschlagen. Andererseits war es bei der Masse wohl kaum möglich, einfach so umzukippen. "Wenn man es hat, muss man es auch ausgeben." bemerkte er schulterzuckend. Was hatte man schon davon, die ganzen Scheinchen bis zum Tod zu sparen? Dann haute man sie doch lieber für hässliche Möbel auf den Kopf. "Küche sagst du?" Seine rubinroten Seelenspiegel wanderten noch einmal durch den Raum, erkannten jedoch auf den ersten Blick nichts, was auf ein Päckchen verschwundener Kekse hinwies und so schlenderte er einfach zur nächstbesten Tür und öffnete sie. "Keine Küche." stellte er fest, da war er wohl im Schlafzimmer gelandet. Ein gewaltiges Himmelbett stand inmitten des Raums, an einer Wand zog sich ein Kleiderschrank entlang. Viel mehr war hier jedoch nicht. Vielleicht auch ein Gästezimmer? Er zog die Tür wieder hinter sich zu, ersteinmal war es definitiv die beste Idee, sich den Ort des Verschwindens genauer anzusehen. Danach konnte man an anderen Orten auf Spurensuche gehen. Schnell war auch schon das richtige Zimmer gefunden. Genau wie der Rest der Einrichtung war auch die Küche irgendwie ... massiv, erinnerte schon beinahe an die eines Restaurants. Bestimmt konnte der Kerl sich auch einen persönlichen Koch leisten. Alles war sauber und ordentlich poliert. Nur eine Stelle nicht. Überrascht zog der Rosahaarige eine Braue hoch, ehe er seinen Kollegen mit dem Ellenbogen anstieß. "Heh, die Kekse waren auf der Theke haste gesagt, richtig?" Er nickte hinüber zu eben jener Theke. Es waren nicht viele, aber einige, kleine Krümel lagen dort. Ihr erster Hinweis! Vielleicht fand er ja doch noch gefallen an diesem Detektivspielchen (auch wenn er andere Spielchen auch weiterhin bevorzugen würde)! "Ich habe sie entdeckt, also probier du doch mal, ob das echt Kekskrümel sind oder was Anderes."
Ein bisschen schaute Temujin sich noch in dem Haus um, lies den für ihn vollkommen unnötigen Reichtum auf sich wirken und stellte sich vor, wie es wohl war so zu leben, umringt von all dem Zeug, das man gar nicht brauchte, aber dafür sicher vor der gefährlichen Welt, in der er nun einmal lebte. Doch je mehr der Skinwalker sich alles anschaute, um so mehr wurde ihm klar, das dies nicht das sei, was er als ein angenehmes Leben nennen würde, der Besitzer des Hauses hatte ja einfach schon alles und alles was er noch nicht hatte, konnte er sich ganz einfach kaufen, im Grunde genommen ein ziemlich langweiliges Leben eben. Man konnte sich nichts erträumen, nichts was man einmal erreichen könnte, denn alles, was man haben wollte, konnte man sich ja mit all dem Geld einfach kaufen. Aber gut, genug der Gedanken an das Leben verschwendet, das Temujin nicht hatte und niemals haben wollen würde, er musste sich jetzt doch eher auf die Quest konzentrieren, die Kekse, die waren ja noch immer weg und der Auftragsgeber wollte sie doch so gerne wieder haben, auch wenn Temujin stark daran zweifelte, das er und der Mann, der sich als Eli vorstellte, sie wiederfinden würden, denn bis auf ein paar Krumen schien ja wirklich nichts mehr da zu sein. Wer hatte wohl die Kekse gestohlen? Der Skinwalker war noch immer der Meinung, das es der Auftragsgeber war, auch wenn dieser Gedanke eigentlich ziemlich dumm war, denn wenn er sie doch selber aufgegessen hatte, warum sollte er denn dann extra zwei Magier einstellen um das Gebäck wieder zu finden? Es schien für den Skinwalker ein einfacher Fall gewesen sein, so war es jedoch halt nur auf den aller ersten Blick, je mehr er darüber nachdachte, um so mehr machte seien Theorie keinen Sinn, auch eine reiche Person würde ihr Geld nicht so sinnlos aus dem Fenster werfen, nur um zwei Magier einzustellen um seine eigene Tat zu verdecken, es wäre dann doch sicher deutlich billiger gewesen, sich einfach ein paar neue Kekse zu kaufen, es machte weniger Arbeit und war auch sicher deutlich billiger. Wer hatte also die Kekse? Ratten? Gab es hier vielleicht Ratten, die sich an dem Gebäck den Magen voll schlugen? Aber Eli sagte doch, das nur Krümel da waren, die Nagetiere hätten jedoch die Verpackung angeknabbert und sich dann die Kekse genommen. Aber die ganze Verpackung? Das war unwahrscheinlich. Vor allem weil das Haus ziemlich gepflegt wirkte, Ratten würden wohl schnell auffallen und entfernt werden von den Besitzern des Hauses.
Langsam machte Temujin sich auf den Weg zur Theke und schaute sich die Krümel einmal genauer an, sie waren quer über die Theke verteilt und bildeten so etwas wie eine Spur, ein bisschen sah sie so aus, als hätte jemand eine Brotkrumenspur gelegt um sich nicht zu verlaufen, doch am Rande der Theke endete sie, am Boden lag kein einziger Krümel. „Jemand hat die Tüte mit den Keksen von der einen Ecke der Theke zur anderen gebracht, ich glaube das in der Tüte ein kleines Loch war, aus dem ein paar Krumen gefallen sind, es sind nämlich zu wenige, als das jemand hier die Kekse gegessen hätte, dann wären hier mehr Krümel und auf dem Boden würden bestimmt auch ein paar liegen.“ Mit diesen Worten ging Temujin auf alle Viere und schaute sich den Boden um die Theke an. „Hier liegt aber kein einziger Krümel.“ Ruhig stand er wieder auf, putzte sich die Knie ab und stellte sich an die Theke. „Ich hatte ja Ratten im Verdacht, aber wenn die es gewesen wären, würden wir hier wohl die Verpackung finden und vor allem würden wir mehr Krümel finden. Ratten nehmen keine ganze Packung Kekse an sich, die knabbern die Packung auf, fressen sich ihre kleinen Mägen voll und lassen den Rest liegen. Den Auftragsgeber spreche ich auch mal unschuldig, auch wenn der Gedanke lustig ist, so ist er sinnlos das er es war. Die Familie schien ja nichts von dem Gebäck zu wissen und vor allem hinterlassen Kinder ja eine ganze Menge Schmutz wenn die Essen.“ Kurz hielt Temujin inne, drehte sich um und schaute sich die Spur aus Krümeln noch einmal an, wo sie begangen hat und wo sie endete, scheinbar haben die Diebe kurz vor dem Rand der Theke gemerkt, dass sie Krümel verloren haben und eine deutliche Spur hinterließen, da die Spur ja so abrupt endete. „Wer oder was die Kekse hat, hat zumindest auf dem Boden dafür gesorgt das keine Spuren mehr zu finden sind. Wir sollten vielleicht mal in die Schränke schauen, vielleicht finden wir da mehr…“ Schade das der Fall doch nicht so einfach war wie Temujin dachte, Eli und der Skinwalker, die mussten wohl leider doch mehr für ihr Geld arbeiten, als die beiden dachten. Temujin hoffte, das sie nicht das ganze Haus auf dem Kopf stellen mussten, nicht für ein paar olle Kekse.
Wirklich, wirklich merkwürdig was hier abging. Das redete sich der Elb zumindest ein. Merkwürdig war an einer Packung verschwundener Kekse eigentlivh nur wenig, denn es gab es nur eine realistische Option: jemand hatte sie gegessen. Daraufhin stellte sich zwar eine zweite Frage - wer genau hatte sie gegessen? - doch so richtig spannend war auch das nicht. Gebäck zu futtern war nun wirklich kein Verbrechen (außer man legte es irgendwie als Diebstahl aus), also eigentlich nicht weiter interessant für den Rosahaarigen. Aber was sollte er machen? Er brauchte das Geld. Also musste er sich wohl oder übel mit diesem fürchterlich langweiligen Fall auseinandersetzen. Seufzend ließ er seinen Kollegen auf dem Boden herumkriechen und dann im Detail die bekrümelte Theke betrachten. Diese Halbechse - oder was auch immer er war - schien deutlich mehr Interesse für das Mysterium an den Tag zu legen als er selbst. Gut so, dann konnte er sich womöglich umso mehr zurücklehnen und die Drecksarbeit ihm überlassen. "Okay, du meinst also, jemand hat die löchrige Kekstüte erst über den halben Tresen geschleppt?" wiederholte er und legte daraufhin den Kopf schief. "Aber wieso sollte die Löcher haben? Wäre ziemlich unprofessionell, Ware mit beschädigter Verpackung zu verkaufen, oder?" Wenn sie diesem Rätsel auf die Spur kommen wollten, durften sie wohl oder übel keinen Stein unumgekehrt lassen. Genau dieses umdrehen konnte ja der Morsatra übernehmen, so war er involviert, ersparte sich aber das ganze physische Herumgeschnüffel. Perfekt! "Und wieso schleift man es erst noch herum, bevor man es an sich nimmt?" Fragen über Fragen, aber keine schien eine offensichtliche Antwort zu haben. Einfach grauenvoll! "Vielleicht waren es keine Ratten, aber andere Tiere? Ein Hund oder so?" Auch wenn er es ernsthaft bezweifelte, dass in so einem Haus ein Vierbeiner lebte, ausschließen wollte er die Theorie noch nicht. Doch eigentlich war sie genauso unwahrscheinlich wie die, dass der Auftraggeber selbst die Süßigkeit gegessen hatte. Gut, dieser Mangel an realistischen Theorien machte die Angelegenheit vielleicht doch merkwürdiger als gedacht. "Du meinst, jemand hat die Dinger einfach in irgendeinen Schrank gestopft, weil sie die Theke vollgekrümelt haben?" Kurz ließ er sich diese Option durch den Kopf gehen, dann nickte er. Es war aktuell ihr einziger Anhaltspunkt. "Ja, könnt' sein." Der Elb ließ seinen aufmerksamen Blick durch die Küche wandern ... und seufzte daraufhin. Schien, als müsse er sich doch ein bisschen mehr beteiligen, denn der Koch, der hier hantierte, hatte anscheinend ordentlich Stauraum nötig. Das konnte er Temujin nicht alles alleine überlassen, wenn er hier schnell fertig werden wollte. "Na gut, dann check' du die linke Seite und ich die rechte." Ein simpler Plan für eine simple Aufgabe. So machte er sich direkt daran, die verschiedenen Regale zu durchstöbern. Aufmerksam schob er Gewürze beiseite, hob Teller und Tassen an, checkte jeden Topf einzeln, ob sich darin irgendetwas versteckte und sogar das Innere der Mikrowelle überprüfte er, doch nirgendwo ließ sich ein Hinweis entdecken. "Hier is nix." grummelte er, schüttelte dabei den Kopf. Waren sie etwa der falschen Spur gefolgt? Er kniete sich sogar hin und überprüfte den Stauraum unter der Spüle, doch neben einigen Putzmitteln war auch dort nichts auffälliges. Viel auffälliger war es eher, dass alles so ordentlich und organisiert war. "Hier is alles so sauber, dass man einen Kekskrümel bereits aus mehreren Metern Entfernung sehen könnte." meckerte er frustriert vor sich hin, während er hinüber zu Temujins Seite wanderte. "Bei dir irgendwas?"
Die Kekse, wo waren sie nur? Bis auf die Spur aus Krümeln auf den Tresen in der Mitte der Küche fand man ja nichts mehr von dem krümeligen Gebäck. Sie waren wie vom Erdboden verschwunden. Als hätte sie jemand aufgegessen. Je mehr Temujin darüber nachdachte, desto logischer wurde es eigentlich. Jemand aß die Kekse und war dabei zu blöde die Beweise zu entfernen. Oder derjenige hat die offenbar die offensichtlichsten Beweise übersehen, eben die Spur auf den Tresen. Oder vielleicht legte die Dieb die Spur auch mit Absicht, vielleicht wollte derjenige auch einfach von sich ablenken und legte sie Spur demnach mit Absicht, Wer wusste das schon? Temujin auf jeden Fall nicht. Jedoch war die Idee seines Partners gar nicht mal so dumm. Vielleicht sollten sie wirklich einmal die anderen Schränkte und Tresen in der Küche anschauen, dieser Raum war ja immerhin ziemlich groß und ziemlich, naja für einen Raum in dem man eigentlich nur kochte, protzig. Eli wollte die rechte Seite der Küche anschauen und Temujin, der sollte die linke mal ganz genau unter die Lupe nehmen. Zuerst schaute er einmal in den Mülleimer, der in der Ecke stand, denn vielleicht lag darin ja die Verpackung für die Kekse. Aber bis auf ein paar faulige Äpfel und die Reste eines vermutlichen Familienessens lag in den stinkenden Behälter nichts. Schade, wäre ja zu schön gewesen. Aber was wollte man machen? Dann machte der Skinwalker sich daran die Schränke anzuschauen. Alles war schon sauber. Kein bisschen Staub lag auf der Arbeitsfläche, kein einziger Krümel war zu sehen. „Wenn es ein Tier war, dann irgendein Nager. Ich glaube nicht das die hier einen Hund haben. Ich habe nichts gesehen, das für ein Haustier spricht, keine Näpfe, kein Futter, nichts.“ - Allgemein, das ganze Haus wirkte eher so, als würde man hier kein Tier halten. Die Besitzer des Hauses waren sicherlich keine Menschen, die Interesse an Tieren hatten, dazu gaben sie zu viel Geld für Mist aus. „Ich hab langsam das Gefühl das die Spur mit Absicht gelegt wurde… Nirgendwo sonst sind Krümel. Zumindest nicht auf meiner Seite Eli… Mein Gott wäre es nicht einfacher eine neue Tüte zu Kaufen, anstatt unsere Zeit zu verschwenden?“ Ja, lieber hätte er sich etwas anderes vorgestellt.
Es war zwar einfach verdientes Geld, aber trotzdem die Zeit der beiden war futsch. Zeit die man mit einer besseren Quest oder mit irgendwas anderem verbringen hätte können. Aber nein, nun suchten sie für einen Schnösel die Kekse, die er sich neu hätte Kaufen können. Nach und nach öffnete er die Türen der Küchenschränke und gerade als er dachte, er würde nichts finden fiel dem Skinwalker etwas in sein Auge. Hinter ein paar brandneuen Töpfen waren ein paar wenige Krümel zu sehen. Die selben wie auf dem Tresen lagen. „Oh Eli, schau mal.“ - Ruhig machte er den Roséhaarigen auf sich aufmerksam. Während er darauf wartete das der sein Partner an seine Seite schritt räumte Temujin den Schrank aus, hinter dem Geschirr lagen noch mehr Krümel und nicht nur das, es war ein Loch zu erkennen. So wie das von einer Ratte oder einer Maus, nur mit viel sauberen Rand, es sah nicht so aus, als hätte da wer genagt, sondern eher, als hätte da jemand ein Werkzeug genutzt. „Schau dir das mal an, Eli. Ich glaube da ist unser Dieb lang….“ Aber wer war der Dieb? Wer schnitt ein perfektes Loch in einen Schrank und stahl Kekse? „Du willst mir doch noch weiß machen, das hier Wichtel leben, oder?“ Naja, könnte gut möglich sein. Die lebten gerne in den Häusern von Menschen. Aber normal stahlen sie nichts, sie nahmen sich maximal kleine Dinge und niemals so viel, eine ganze Packung Kekse, die war schon viel viel einen Wichtel. „Was denkst du, sollten wie uns das Loch mal genauer anschauen? Ich hab da so ein paar Fähigkeiten die uns da helfen könnten…“ Naja, er war ja ein Skinwalker, er könnte sich in irgendwas verwandeln, das in das Loch passen würde. Aber auch wenn Temujin eine Vermutung hatte, wer das Loch gemacht hatte, so könnte er doch darauf verzichten, in eben dieses zu kriechen, wer wusste wer wirklich in dort lebte. Wer wusste, ob das Loch nicht schon immer da war. Aber es waren doch nun einmal Krümel dort, zumindest sollte er es sich einmal anschauen was da los war.
Frustriert und gelangweilt stieß der Rosahaarige einen langen, schwerfälligen Seufzer aus. Dieses Haus war eine kleine Hölle. Nur einen kleinen Teil der Küchenschränke zu durchstöbern fühlte sich bereits an, als würde er damit eine kleine Ewigkeit verbringen. Das war wirklich nicht das, was er sich unter guter Arbeit vorstellte. So sehr er das Konzept von Arbeit in der Regel verabscheuen mochte, seine Beschäftigung als Magier machte ihm (meist) überraschend viel Spaß. Hier und da ein paar Idioten verkloppen und spannende Abenteuer erleben und dann wurde man dafür am Ende bezahlt. Besser ging es doch gar nicht. Aber hier sah es gerade wirklich nicht danach aus, als würde er in nächster Zeit ein paar Typen eins auf's Maul geben können oder auf ein gewaltiges Mysterium stoßen. Normalerweise hätte er so eine Quest überhaupt nicht angenommen, doch die Entlohnung hatte ihn verführt. Wie hätte ein Mann wie er da auch widerstehen können? Es war mehr als das doppelte von dem, was er normalerweise gezahlt bekam. Dafür war seine Aufgabe jedoch auch lächerlich. So war er hier nun, durchstöberte wie ein dummer Hobbydetektiv die Küche nach den Rückständen verschwundener Kekse. Und fand nichteinmal etwas. Oh, wie spaßig. Er musste einfach an das Geld denken. Nur an das Geld. Genau daran erinnerte er auch Temujin: "Würde er sich einfach neue kaufen, dann würden wir nicht eine fette Menge Lohn bekommen. Vergiss das nicht." Es war wirklich der einzige Trost in dieser kaugummizähen Situation... Apropos 'Neue kaufen'.... wieso kauften die Magier nicht einfach eine neue Packung und taten so, als hätten sie die alte gefunden? Sie mussten nur herausfinden, welche Marke und Sorte es war und schwupp konnten sie diesen Mist hier innerhalb kürzester Zeit beenden. Die paar Jewel, die dieser Plan kostete, wären es definitiv wert und würden problemlos durch ihre Entlohnung ausgeglichen werden. Ein schmales Grinsen breitete sich über sein Gesicht aus, doch bevor er seine Idee äußern konnte, meldete sich sein Kollege zu Wort. "Häh?" Der Elb zog eine Braue nach oben. Der Braunhaarige war bereits dabei, eilig den Schrank auszuräumen. Er hatte doch nicht etwa eine Spur entdeckt? Neugierig linste er ihm über die Schulter und tatsächlich ... eine weitere Krümelspur! Und sie führte zu einem mysteriösen Loch in der Wand! Dann mussten sie ja vielleicht doch nicht ihren Erfolg faken und es wurde doch noch spannend. Ein wenig zumindest. "Ganz schön kleiner Dieb." bemerkte er trocken und beugte sich ein wenig über die Anrichte, um das kreisrunde Loch ein wenig genauer zu inspizieren. Bis auf gähnende Schwärze erkannte er aber nichts. Hm. Vielleicht half ja ein kleiner Funke? "Eh, es gibt ja viele schräge Wesen aber Wichtel?" Er selber war ja auch eins dieser schrägen Wesen, trotzdem glaubte er nur an Dinge, die er mit eigenen Augen gesehen hatte. Geister waren quatsch, genauso wie viele andere Sagengestalten. Dazu zählten auch Wichtel. "Weiß ja nich'." Andererseits war dieses Loch da aber auch alles andere als einfach zu erklären. Nun, sie würden ja noch früh genug herausfinden, was Sache war. "Haben wir eine andere Wahl, als es uns anzusehen?" Er zuckte mit den Achseln. Dafür wurden sie schließlich bezahlt und eine bessere Spur hatten sie nicht. "Was hast du vor?" Anstandslos musterte er seinen Kollegen von oben bis unten, doch sein Aussehen gab nicht wirklich einen Hinweis darauf, von welcher Fähigkeit er redete. "Ich würde ja vorschlagen, wir sorgen ersteinmal für ein bisschen Licht da drin." War doch das Naheligendste. Bevor sie irgendetwas mit dem Loch anstellten, sollten sie sich ersteinmal ein genaueres Bild davon machen, iwe es dahinter aussah. Elion hatte sicher nicht vor, seine Hand dort hineinzustecken, solange er nicht wusste, was ihn erwartete. Da Temujin keine Widerworte gab, fackelte der Morsatra auch nicht lange, sondern schnipste direkt einen kleinen Funken hinein, der sogleich die Dunkelheit hinter dem Schrank erleuchtete. Lange Schatten entstanden und wirklich viel Licht entstand auch nicht, aber es war genug, um einige Umrisse zu erkennen. "Was zur Hölle." Lagen da lauter Essenstücke? Er legte die Stirn in Falten. Bevor er jedoch weitersprechen konnte, huschten auf einmal mehrere kleine Wesen in Windeseile aus dem Loch heraus. Sie waren so schnell, dass Elion gar nicht schnell genug reagieren konnte. Bevor er sich versah, waren sie auch schon aus dem Schrank hinausgesprungen und die Anrichte entlang geflüchtet. Die Griffe der Regale nutzend hüpften sie schließlich auf den Boden herab und aus der Küche hinaus. "Hähh??!" Damit hatte er nun wirklich nicht gerechnet. "Scheiße, wir sollten den Dingern vielleicht lieber hinterher, oder?"
I will never surrender.
Crush my heart into embers and I will reignite.
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Hyun
Anmeldedatum : 06.03.23 Anzahl der Beiträge : 431 Alter : 20 Ort : Crystalline
Geld floss an einem Ort wie diesem wie das Wasser aus einer Quelle. Sowohl zu Tage, als auch nachts wurden hier Gechäfte abgeschlossen, die einem gewöhnlichen Geldbeutel das Fürchten lehren würden. Die meisten dieser mochten von legaler Natur sein, doch in den Schatten kreuchten und fleuchten auch allerlei zwielichte Gestalten. Rhys und Hyun waren selsbtverständlich nicht hier, um sich Kopf voraus in Schulden zu stürzen. Wie ungewolltes Ungeziefer bahnten sie sich ihren Weg zwischen den Reichen und Schönen, die gerade auf Shoppingtour waren, hindurch in eine kleine Seitengasse der weitläufigen Allee. Bis auf ein kleines Neonschild über der Tür, das die Umgebung in schwaches, aber knallbuntes Licht tauchte, lag dieser Ort im Schatten - wortwörtlich und im übertragenen Sinne. "Du hälst die Klappe, fasst und schaust nichts und niemanden an. Sprich nur, wenn man dich vorher anspricht. Wenn dich jemand auf einen Drink einläd, sagst du nein. Wenn dir jemand auf die Pelle rückt, gehst du auf Abstand. Außer du willst am Ende eine gewaltige Rechnung haben." Der Blick des Tättowierten ruhte einen Moment lang auf dem Schild, das unmissverständlich und kunterbunt verkündete, dass sich hier der Eingang zu einem beschissenen Host-Club befand. Gab sicherlich schönere Orte, aber er konnte ja auch nichts dafür, dass sein 'Vorgesetzter' sich hier sein legales Geld verdiente. Also, er glaubte zumindest, dass der Typ das tat, es war irgendwie naheliegend. "Wenn ich dir ans Schienbein trete, dann hörst du sofort auf zu quatschen, klar? Und verrate nichts über dich, das du nicht auch deinem Erzfeind anvertrauen würdest. Nur weil du vielleicht mit dem Kerl zusammenarbeiten wirst, heißt das nicht, dass du ihm vertrauen solltest." Klare Ansagen, die Rhys hoffentlich einhalten würde - nicht nur zu seinem eigenen Wohl. Auch der Ruf des Pan stand dabei auf dem Spiel und der hatte echt keinen Bock, dass man ihm den versaute. Kaum war die Tür geöffnet, wurde das ungleiche Duo auch schon von einem jungen Schönling im Anzug begrüßt. Sein Strahlen war beinahe breiter als seine Backen. Ugh, ekelhaft. Bevor er überhaupt sein übliches Spiel abziehen konnte, grätschte ihm Hyun dazwischen: "Wir sind für Hoshi-kun hier." Verständnisvoll nickte der Kerl: "Ah, ich verstehe, ihr seid bereits Kunden. Hoshi wird sich sicherlich über eure Ankunft freuen. Ihr findet ihn an seinem üblichen Platz." Hah, also hatte Hyun mit seiner Vermutung recht gehabt. Ein knappes Nicken zum Dank musste reichen, bevor er sich auch schon den Weg vorbei an einer Vielzahl verschiedenster Frauen und auch den vereinzelten Männern bahnte, in die hinterste Ecke des Schuppens. Leise, rythmische Musik kam aus verschiedenen Lautsprechern im Laden, wurde jedoch fast überall von angeregten Gesprächen, herzhaftem Lachen und dem Klirren von Gläsern und teuren Flaschen übertönt. Obwohl dieser Ort der Allgemeinheit wohl kaum bekannt war, boomte das Geschäft. Den Reiz, sein gesamtes Geld in irgendwelche Snobs zu stecken, die einem hier und da etwas Aufmerksamkeit schenkten, konnte der Pan beim besten Willen nicht nachvollziehen. Letztendlich konnte es ihm aber wohl egal sein, was andere Leute mit ihrem Ersparten trieben. Auf einem breiten Ledersofa, über dessen Lehne er die Arme geworfen hatte, saß ein junger Mann mit feuerroten Haaren. Er war vermutlich kaum älter als der Tättowierte. Zu beiden Seiten saßen zwei Damen in glänzenden, knappen Fummeln, die ihre Augen kaum von dem Jüngling lösen konnten. Sein Blick lag abwechselnd auf den Beiden und hin und wieder auf dem Sektglas in seinen Händen, wenn er es zum Mund führte. Letztendlich schien er aber doch den großgewachsenen Blondschopf zu bemerken, der geduldig genau darauf wartete. "Ah, Hyun-kun, mein Süßer~", trällerte er fröhlich, "Mit dir habe ich heute aber nicht gerechnet. Mädels, Hoshi muss sich erst einmal um einen seiner Sonderkunden kümmern, das versteht ihr doch sicherlich?" Unzufriedenes Murren kam von den Frauen, doch letztendlich erhoben sie sich ohne Widerworte und stolzierten mit schwingenden Hüften hinüber zu einer kleinen Bar. Erwartungsvolle Hände klopften auf die freigewordenen Plätze. Es war Rhys überlassen, ob er die Einladung annahm oder lieber an Hyuns Seite blieb, doch wenn er sich an die Seite des Rotschopfes wagte, konnte er sich sicher sein, dass eine Hand auf seinem Oberschenkel landete. Selbiges Schicksal ereilte auch den Blonden, der die Sache bereits gewohnt war. Wieso war der Typ nur so verdammt touchy? Hyun verstand ja, dass es zu zum Job dazu gehörte, doch der Schönling sollte ebenfalls verstehen, dass sein Besuch nicht für den Host, sondern den Dealer-Hoshi hier war. Den Versuch, die ungewollte Berührung zu beenden, hatte er schon vor vielen Besuchen aufgegeben, denn das sorgte nur dafür, dass die behandschuhten Finger irgendwo anders an seinem Körper landeten. "Du hast mir ja sogar Besuch mitgebracht. Dabei solltest du doch wissen, dass ich meine Dienste in der Regel keinen Männern außer dir zur Verfügung stelle~" In anderen Worten: Warum zur Hölle schleppst du hier irgendwen mit an? "Aber der ist süß. Vielleicht mache ich eine Ausnahme♡" Die braunen Seelenspiegel wanderten aufmerksam über den gesamten Körper des Violetthaarigen, ob er ihn tatsächlich auscheckte oder schlichtweg auf Waffen oder andere gefährliche Gegenstände abscannte, wusste selbst Hyun nicht. Schließlich brachte er das schmale, makellose Gesicht unnötig nah an das von Rhys heran - ganz unabhängig davon, ob er sich dafür über den Pan lehnen musste oder nicht - und säuselte ihm in zuckersüßer Stimme entgegen: "Wie heißt du, Schätzchen?♡ Ist das dein erstes Mal an einem Ort wie diesem? Ein Drink würde dir sicher beim Entspannen helfen, aber sei dir bitte bewusst, dass du dann auch einen für mich ausgeben musst, hehe~" Irgendwie war es ja ganz nett, dass die Aufmerksamkeit mal nicht auf dem Blonden lag, normalerweise war er alleine hier und bekam somit die volle Breitseite des ach so verführerischen Geschleimes ab. Trotzdem sollte er sich lieber mal zu Wort melden, bevor die Sache doch noch in eine falsche Richtung abdriftete. Er hatte schließlich keine Ahnung, ob Rhys mit solchem Verhalten umgehen konnte. "Hoshi, ich hab dir den Typen nich mitgebracht, damit du ihn aufreißen kannst. Der will nen Job." Ein enttäuschtes Seufzen rollte über die Zunge des Rothaarigen, der den Schädel in den Nacken und somit über die Sofalehne gelegt hatte. "Baahhh, Hyun-kun, wieso bist du immer so ernst? Lass mir doch den Spaaaaßßß~ Wer sagt denn, dass dein Freund meine Aufmerksamkeit nicht möchte, er kennt mich doch noch gar nicht. Oder bist du etwa eifersüchtig? Uhuhuuuu, wie spannennnnnd~" Alter, der Typ kannte echt keine Grenzen, oder? Das Geträller des Hosts hielt doch kein Schwein aus. Vielleicht sollte er Rhys einfach alleine hier lassen, der würde das schon schaffen, oder?
Of dogs and drugs schwarze stiefel, handschuhe, pullover dunkelgrauer mantel
Easy. Einfach. Easy. Einfach. Rhys wiederholte die Worte in Gedanken, um sie abzuspeichern. Es würde dauern, vermutlich mehr als ein, zwei Jahre, dass er sich ein Stück weit besser an die Sprache der jungen Menschen hier anpassen konnte. Auch wenn er an dem Zeitpunkt, an dem er diese dann endlich konnte, wohl kein junger Mensch mehr sein würde. Ein Gedanke, den er rasch zur Seite schob. Wenn es ein Thema gab, dass er aktiv verdrängte, dann war es die Auswirkungen von seiner Verwandlung zum Vampir und was das mit seinem Altern zu tun haben könnte. Hyun stellte ihm die Risiken vor, etwas, dass Rhys nicht unbedingt erwartet hatte. Er schätze den Versuch, auf einer neutralen Ebene. Zugleich gab es nicht wirklich ein altes Leben oder Menschen, die er zu verlieren hatte. Er hatte lange genug dahinvegetiert, versucht, seinen Kopf wieder auf die Reihe zu bringen. Es fühlte sich falsch an, und zugleich, als könnte er das erste Mal frische Luft atmen. Diesmal traf er die Entscheidungen, was er mit seinem Leben machen wollte. Nicht jemand, dem er gehörte. Nicht jemand, der ihn für seine Zwecke missbrauchte. Ein gewisses Gefühl von Nervosität, ein wenig Adrenalin, dass mit dem langsam fließenden Blut durch seine Adern tröpfelte. Rhys hielt die Gefühle aus seiner Miene heraus, die wieder das leichte, höfliche Lächeln zeigte. „Natürlich nicht.“ Zumindest würde er seine Gedanken diesbezüglich nicht mit dem anderen teilen. Rhys hatte darüber eigentlich nicht weiter nachgedacht, aber Hyun hatte den Satz nachgeschoben. Mit ruhiger Stimme, aber der Vampir war gut im Zuhören. Er konzentrierte sich nicht nur auf die Gefühle, sondern auf die Worte selbst. Hyun hätte sie nicht sagen müssen. Es war wie ein „Glaub mir“, von einem Lügner, wenn dieser seine Lüge erzählt hatte. Warum der Blonde das gesagt hatte, machte aber nicht viel Sinn für ihn. Zumindest noch nicht. Rhys trat auf den Weg zurück, als Hyun ihn aufforderte, ihm zu folgen. Er nickte. „In Ordnung“, stimmte er zu. Auch das war noch neu für ihn. Zustimmen, statt nur zu folgen. Der Vampir folgte dem anderen und seinem Tier zum Gildenheim, blieb aber am Eingang stehen, um dort auf ihn zu warten, anstatt ihn zu dessen Zimmer zu verfolgen. Diese Privatsphäre wollte er ohne Grund nicht verletzen. Er nützte die Zeit stattdessen, um sich seine Sonnenbrille aus seinem Zimmer zu holen. Es war nicht seine übliche, magische. Die hatte Lady Máirín irgendwo in ihren Kammern. Aber sie würde genügen.
Es war ein Gefühl, dass er vermisst hatte. In der Opal Avenue gab es so ziemlich genau das, was Rhys wollte. Geld. Und man sah es den Leuten an. An ihrer Kleidung, ihren Haaren. Den Schmuck und den Taschen, trotz des frühen Morgens. Der Vampir trug die Sonnenbrille auf der Nase, sein Blick glitt über seine Umgebung. Es erinnerte ihn an die Tage, an denen er mit Raoul neue Kleidung anprobiert hatte. An das Lachen des jungen Prinzen, wenn er sich im Spiegel begutachtet hatte. Ihr Ziel sah von außen weniger elegant aus. Rhys musterte das Schild in Leuchtfarben. Hyun gab ihm knappe Anweisungen, die trotz des Inhaltes der Worte, den Vampir beruhigten. Am Ende das Tages fand er es deutlich angenehmer, einen klaren Rahmen zu haben, in dem er sich bewegen konnte und die Regeln waren nicht neu für ihn. „Verstanden.“ Rhys hatte noch nie jemanden wirkliche persönliche Dinge über sich verraten. Halbwahrheiten zum Teil, aber lieber ließ er sein Gegenüber reden. Aber er nahm die Warnungen ernst, seine Lippen hatten das leichte Lächeln verloren. Dann ging die Tür auf und Rhys sah an Hyun vorbei zu einem jungen Mann im Anzug. Er wich dessen Blick aus und senkte den Kopf zur stummen Begrüßung. Hoshi. Er wiederholte den Namen im Kopf, etwas, dass ihm half, ihn weniger schnell zu vergessen. Dann konnten die beiden Magier eintreten. Rhys vermied es weiterhin, allen, an denen sie vorbeikamen, in die Augen zu sehen. Einige der Frauen, so viel es ihm dadurch zwangsmäßig auf, erinnerten allerdings ziemlich an Lady Máirín. Die Musik war ungewohnt, aber angenehm in seinen Ohren. Ihr Ziel war ein Ledersofa und Rhys wagte einen kurzen Blick ins Gesicht des rothaarigen, jungen Mannes. Er musste etwa im Rhys Alter sein, vielleicht drei, vier Jahre jünger. Die beiden Frauen neben ihm erinnerten ihn nun endgültig an die Daeva, die seine Sonnenbrille einbehalten hatte, bevor sie ihn aus dem Bett geschmissen und weggeschleppt hatte. Der Vampir zog die Sonnenbrille ab und steckte sie in die Mantelinnentasche. Sein Blick fixierte die Nase des Mannes, als er den Kopf senkte und die Schultern etwas senkte, bevor er sich wieder aufrichtete, die Hände im Rücken verschränkt. Er hielt sich an Hyuns Anweisung zu schweigen. Hoshi begrüßte Hyun mit mehr Freude, als Rhys erwartet hatte und schickte die Frauen weg. Der Vampir zögerte, aber Hyun setzte sich. Kurz warf er diesem einen Blick aus den hellgrünen Augen zu. Rhys näherte sich schließlich, immerhin hatte Hoshi auf beide Plätze neben sich geklopft. Er setzte sich … und hatte direkt die Hand des Mannes auf dem Oberschenkel. Rhys spannte sich an, aber er rührte sich ansonsten keinen Zentimeter. Er mochte es nicht, berührt zu werden, wenn er einer Person nicht die Erlaubnis dazu gab. Und er würde das bei nur sehr, sehr wenigen Menschen tun. Aber er hatte auch gelernt, dass seine Grenzen zweiranging waren. Selbst jetzt, wo er mehr nach dem ging, was er wollte, überwog sein Ziel seine Komfortzone. Außerdem war es noch immer weniger als das, was die rothaarige Daeva mit ihm versucht – getan hatte. Herausgefordert hatte. Rhys widerstand dem Versuch, sich die Lippen zu lecken. Nicht wegen der Berührung, sondern wegen der Erinnerung an ihr Blut in seinem Mund. Nein, solange die Hand blieb wo sie war, würde er es nicht kommentieren, nicht darauf reagieren. Rhys leichtes Lächeln war zurück, falsch wie immer, nur eine höfliche Maske. Zugleich verfolgte er das Gespräch der beiden anderen. Dienste? Rhys hatte das dumpfe Gefühl, dass es nicht unbedingt mit den Drogen zu zum hatte. Da machte eher Hyun die Arbeit … Als süß bezeichnet zu werden, und so gemustert zu werden, verstärkten aber das unangenehme Gefühl, so nah an dem Mann zu sein. Rhys konzentrierte sich darauf, das Lächeln aufrecht zu halten und den Blick des anderen weiterhin auszuweichen. Er spürte den warmen Atem in seinem Gesicht, als Hoshi sich vorlehnte. Der Vampir überlegte kurz, zurückzuweichen, Hyuns Worte im Ohr. An diesem Punkt allerdings hielt er dagegen. Teste den kleinen Spielraum und blieb, wo er war. Hyun antwortet statt ihm und versuchte wohl, die Situation zu klären. Hoshi lehnte sich wieder zurück und Rhys nahm seinen ersten Atemzug, seit er neben dem Rothaarigen saß. Diesmal erhob er die Stimme. „Mein Name ist A’Rhys.“ Er ließ den Nachnamen weg. „Ich danke Eurem Angebot, doch ich bin nicht durstig.“ Eine Lüge, die ihm aalglatt über die Lippen kam. Das, was er wollte, war aber nicht, was Hoshi ihm geben wollte. Vermutlich. Wer wusste das bei manchen Menschen schon so genau. Auf die andere Frage ging er nicht ein. Stattdessen überließ er Hyun das weitere Reden, der den Rothaarigen besser kannte als er. Besser wusste, was zu sagen war.
Peinlich berührt wendete der Pan den Blick ab. Langsam hatte er echt die Schnauze voll von dem Gelaber des Rothaarigen. Doch er wusste genau, dass Widerspruch nicht gut enden würde. Natürlich hätte er klarstellen können, dass er definitiv keine Dienste von seinem Dealer-Kumpel in Anspruch nahm und natürlich hätte er auch behaupten können, dass er kein bisschen eifersüchtig war, doch das würde nur in einem eingeschnappten Hoshi enden. Und so süß und harmlos der kleine Charmeur auch gerade wirkte, man wollte ihn definitiv nicht um sich haben, wenn er nicht zufrieden war. Genau aus diesem Grund hatte Hyun seinen Begleiter auch zur Vorsicht ermahnt. Eine Warnung, der er glücklicherweise folgte. Er beschränkte die Informationen über sich selbst auf seinen Vornamen und lehnte den Drink ab. "Soso, Rhys-kun also♡", trällerte der Rotschopf zufrieden über den kleinen Happen, "Du brauchst wirklich nicht so schüchtern zu sein. Die Drinks hier sind hervorragend, unser Barkeeper ist wirklich talentiert~" Erleichtert über den kurzen Moment der Ruhe lehnte Hyun sich zurück. Für gewöhnlich kam er alleine hierher und bekam somit die volle Breitseite der 'Zuneigung' ab. Die nächsten Worte ließen ihn jedoch wieder hellhörig werden. "Ich kann ihn auch bitten, eine kleine Extrazutat dazuzugeben, die dich lockerer werden lässt. Wie sollen wir uns denn besser kennenlernen, wenn du so ruhig bist?" So zuckersüß und unschuldig er auch sprach, sein Angebot war alles andere als das. Die behandschuhte Hand vom Oberschenkel nehmend platzierte er den Zeigefinger vollkommen distanzlos unter dem Kinn des Violetthaarigen. Dieser Typ, dieser fucking Typ kannte echt keine Grenzen. "Hoshi-" "Nicht jetzt." Alter. Mochte ja sein, dass Hyun sich nicht groß um Rhys sorgte, er war schließlich fast noch ein Fremder. Aber trotzdem hatte er kein Bock darauf, dass der Typ nun als halbes Boytoy von dem Rothaarigen endete. Innerlich seufzte er, bereute bereits jetzt, was er gleich tun müsste. "Alter, Hoshi, du machst mich echt. fucking. eifersüchtig." Und zack, landeten die aufdringlichen, violetten Äuglein wieder auf dem Tättowierten. War ja klar, dass er das gerne hörte. "Du gibst es endlich zu!!! Ach Hyun-kun, du bist sooo ein Tsundere~ Ich wusste doch schon immer, dass du mich magst, ehehe♡" Natürlich. Er war schließlich der festen Überzeugung, dass sich niemand seinem Charme entziehen konnte. "Du brauchst doch nicht eifersüchtig zu sein. Du wirst immer mein Liebling bleiben." Bitte nicht. Mochte ja sein, dass er ein hübsches Gesicht hatte und seine flirterische Art bei den Gästen des Host-Clubs viel zu gut ankam, doch das hieß noch lange nicht, dass der Romantik-immune Hyun dem ebenfalls erlag. Nee, echt nicht. Aber wenn der kurzzeitige Glaube daran dafür sorgte, dass er endlich mal ordentlich zuhörte, sollte es dem Pan recht sein. Natürlich holte er sich für seine Aussage ein paar distanzlose Schmuseeinheiten ab. Ein stummer, dunkler Blick wanderte hinüber zu Rhys, es brauchte keine Worte, um die Message rüberzubringen: 'Du bist mir echt was schuldig.' "... das freut mich", grummelte er schließlich, "Aber mich würds noch mehr freun, wenn du mir endlich mal gescheit zuhörst." Ein amüsiertes Kichern kam von dem Rotschopf, der es sich nicht nehmen ließ, an den Schultern des Tättowierten rumzugrabbeln. Ugh. Hoffentlich freute sich Rhys bereits darauf, die selbe Behandlung zu erhalten, sobald der Pan nicht mehr dabei war, um einen Großteil der Zuwendung abzufangen. "Uiuiui, willst du mir jetzt deine Liebe gestehen~?" Ja klar. So weit kam es noch. "Neee, es geht um die Arbeit." Unzufriedenes Murren. "Mir is das zu viel, deswegen will ich mir die Aufträge mit dem Kerl hier teilen. Is echt n Guter, Crusader undso." Er nickte seinem Kollegen zu, damit dieser wusste, dass er sich nun auch zu Wort melden konnte. Hoshi war zwar klettiger als eine Fußhupe, die von Geburt an nur in der Handtasche herumgetragen wurde, doch er konnte und würde ernst machen, wenn es um seine wertvolle Ware ging. Dieses Kerlchen zu unterschätzen war ein großer Fehler, den der Blonde zu Beginn begangen hatte und es zügig bereut hatte. "Aber ich bin doch echt zufrieden mit dir, Hyun-kuuuuun, woher soll ich wissen, dass ich mich echt auf deinen Freund verlassen kann?" Die Frage war zwar an den Tättowierten gerichtet, doch dieser hatte nicht vor, sie zu beantworten. Er hatte genug gequatscht. Den Rest der Arbeit konnte Rhys ruhig selbst erledigen.
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Hyun und seine … Freude hatten eine seltsame Art zu reden. Neben manchmal Begriffen und Redewendungen, die Rhys davor bisher kaum gehört hatte, sprach auch der Rothaarige seltsam. Nannte ihn … Rhys-kun. Rhys fragte nicht nach, was er damit meinte. Erstens war er nicht sicher, ob er es so genau wissen wollte und zweitens sagte die Stimmlage und Körpersprache des anderen genug aus. Er behielt das höfliche, leichte Lächeln auf den Lippen, während er weiterhin dem Blick des anderen auswich. Seine Haut kribbelte unangenehm, wo die Hand Hoshis lag. So unangenehm war es ihm bei Lady Máirín nie für ihn gewesen. Er hatte im Grunde nichts gegen die Blutmagierin, mochte nur nicht, wie sie davon ausging zu bekommen, was sie wollte, einfach weil sie es wollte. Hoshi hier war … anders. Rhys öffnete den Mund, schüttelte den Kopf, wobei ihn die Spitzen der gefärbten Haare im Nacken kitzelten. „Das ist nicht notwendig.“ Rhys hasste es, wenn man ihm die Kontrolle über sich selbst wegnahm. Er wollte keine Extrazutat. Die Hand des anderen lag statt auf seinem Bein nun an seinem Kinn und zwang Rhys dazu, ihm den Kopf zuzudrehen. Mit angespanntem Bauch ließ er es zu und rang den Drang nieder, das Handgelenk des anderen zu nehmen und wegzudrücken. Nur Hyuns Worte vom Beginn und der Wunsch, von diesem Mann Aufträge und Geld zu bekommen, hielten ihn davor zurück, die Sache umzudrehen. Bevor einer der zwei Wölfe in ihm gewinnen konnte, mischte sich Hyun wieder ein und schaffte es rasch die Aufmerksamkeit des Rothaarigen zu bekommen. Rhys konnte das mit der Eifersucht definitiv nachvollziehen … aber nicht hier. Dem Blick nach, den er von Hyun bekam, war der auch nicht wirklich eifersüchtig, als Hoshi sich daran machte ihm zu zeigen, dass er wirklich sein Liebling war. Rhys hatte die Hände auf den Oberschenkel liegen, die Augen leicht zusammengekniffen, das Lächeln verschwunden, solang Hoshi sich nicht mit ihm befasste. Spielpause. Bald war diese aber vorbei und es gelang Hyun endlich, Hoshi dazu zu bringen, mit ihnen zu sprechen. Rhys dachte, es würde ihm noch ein wenig länger eine Pause verschaffen, aber dem war nicht so. Der Rothaarige lehnte sich zurück und auch wenn er noch immer Hyun ansah, wanderte seine Hand Rhys Brustkorb hinauf zu seinem Kragen. Seitlich an seinen Hals. Rhys griff nach der Hand des anderen, ehe er darüber nachdenken konnte. Seine Finger hielten das Handgelenk des anderen fest und schoben es von seinem Hals weg. Weg von der dünnen, langen Narbe, die ihm das Leben gekostet hatte. „Entschuldigt.“ Er löste den relativ festen Griff, sobald er die Hand wieder bei der Person abliefert hatte, der sie gehörte. Hoshi drehte sich zu ihm um. „Entschuldigt?“ Der Rothaarige lehnte sich näher zu ihm, bis sein Atem Rhys Wange streifte. „Ihr könnt mir Arbeit geben und ich werde Euch beweisen, dass Ihr euch darauf verlassen könnt.“ Rhys überging die Frage und behielt den Blick auf die Nase des anderen gerichtet. Nicht die Augen, nicht den Mund für falsche Signale. Nicht tiefer, um sich nicht in Versuchung zu führen, gemessen an dem, wie nah ihm der warme Körper war. Rhys klopfte mit der Zunge gegen seine Fangzähne, ehe er weitersprach. „Ich habe Royal Crusade nicht verraten und sollte ich Euch enttäuschen, wisst Ihr, wo Ihr mich finden könnt.“ Er warf Hyun einen Blick zu. „Und wie.“ Rhys hielt danach inne, wartete auf die Reaktion. Er könnte Hoshi erzählen, dass wie wichtig Aufträge für ihn waren. Nicht wegen dem Geld, sondern für ein Ziel, um seinem Leben eine Form zu geben. Aber das war eine Sache, die er laut nicht zugeben würde. Und die Wahrheit über sein Leben in Bosco würde nicht ganz zu der Kriegsflüchtling Geschichte passen, ohne weitere Fragen aufzuwerfen. "Es ist Eure Wahl, mir die Chance zu geben. Ich würde Euch und Hyun gerne aushelfen." So, als spräche er nicht über Dealen. Wobei auch das am Ende ein Job war, und ein Aufnahmegespräch ein Aufnahmegespräch - trotz der Umstände.
Die Augen des Pans wurden groß, als sein Kollege doch tatsächlich den Nerv hatte, das Handgelenk des Rotschopfs zu packen und wegzudrücken. Zu seiner Überraschung ließ der die Aktion überwiegend unkommentiert, auch, wenn man ihm die Unzufriedenheit deutlich ansehen konnte. Fast schon wie ein schmollendes Kind schob er die Unterlippe nach vorne. "Fiesling. Du bist kein braver Junge." Die braunen Seelenspiegel verengten sich, doch er rückte nicht von Rhys fort und lauschte seinen Worten. Eine brauchbare Reaktion ließ jedoch noch auf sich warten. Nur langsam richtete er sich wieder auf, brachte wieder etwas Distanz zwischen sich und den Vampir. Der Gesichtsausdruck war jedoch neutral, als ein langgezogenes "Hmmmm~" seine Lippen verließ. Dachte er tatsächlich nach? Spannte er die Magier nur unnötig auf die Folter? Das wusste nicht einmal der Pan. Obwohl er den Rotschopf inzwischen schon eine gute Weile kannte, wusste er auch weiterhin nur selten, was in dessen Kopf vorging. Der Typ war genauso schwer zu lesen wie ein Buch in einer fremden Sprache. Das schlimmste daran war, dass Hoshi trotz seines dummen Schmuse-Gehabes verdammt kalkuliert und clever war. Schlau und undurchschaubar, eine katastrophale Kombination, zumindest in den Augen des Pans. Der genoss seinen Moment der Ruhe, ehe er auch schon wieder vorbei war. Braune Seelenspiegel landeten auf ihm. "Würdest du denn für seine Fehler geradestehen, Hyun-kun?♡" Bitte was? Selbstverständlich nicht. Das, was der Violetthaarige verbockte, konnte er auch schön selbst ausbaden. Doch in diesem Moment wusste Hyun tatsächlich, was sein Gegenüber dachte. Dementsprechend biss er sich auf die Zunge, verkniff sich seine wahren Gedanken und entgegnete stattdessen: "Es wird keine Fehler zum Gradstehen geben." Ein schmales Lächeln breitete sich auf dem hübschen Gesicht des Hosts aus. Jup, das war genau das, was er hatte hören wollen. Distanzlose Grabbelfinger wanderten ein weiteres Mal über den Oberschenkel des Pans, legten sich aber letztendlich auf dessen Brust, während der Kopf an seine Schulter fiel. "Da hast du mir ja wirklich ein spannendes Kerlchen mitgebracht~", trällerte er vor sich hin, "Und mit ihm möchtest du dir wirklich deine Arbeit teilen?" Nicken. "Na gut, wenn du ihm vertraust, werde ich es auch tun♡" Wow, wie nett. Er konnte seine Freude über diese Ehre kaum zurückhalten! Immerhin hatte sich das ganze Aushalten und Ertragen gelohnt und sie waren nicht vollkommen umsonst hergekommen. "Danke Hoshi." Die Worte waren begleitet von einem erzwungenen Lächeln. Jetzt, wo das geklärt ist, konnte er wirklich wieder die Finger zu sich nehmen und eigenständig sitzen, oder? Das Gesicht des Hosts war ihm echt viel zu nah an seinem eigenen. Doch im Gegensatz zu Rhys ließ er es widerstandslos über sich ergehen. Es hatte ja eh keinen Sinn, Grenzen aufzuzeigen. Nicht, wenn man bei dem Kerl weiterhin beliebt sein wollte. Ob es wohl dessen Art war, die Ergebenheit seiner Laufburschen zu testen? Komplett grundlos verhielt er sich garantiert nicht so, doch Hyun war noch nicht dahinter gekommen. Apropos Rhys. Der braune Blick landete wieder auf diesem. "Ich denke ich werde dir in den nächsten Tagen deinen ersten Auftrag zukommen lassen~" Langsam löste er sich wieder von der Seite des Pans, seine Seelenspiegel klammerten sich nun regelrecht an die seines violetthaarigen Gegenübers. "Und den wirst du schön brav erledigen. Ich dulde keine Widerworte mehr, okay~?" Seine Stimme war locker und flötend wie eh und je, doch der Ernst dahinter war trotzdem nicht zu überhören. Wenn es um sein Geschäft ging, duldete der junge Mann keine Patzer und schon gar keinen Ungehorsam. Wenn man sich jedoch daran hielt und seine Distanzlosigkeit ignorieren konnte, war er ein recht angenehmer 'Arbeitgeber', zumindest in Hyuns Augen.
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Es gab wenig, bei dem Rhys eine Grenze setzte. Hätte Hoshi mit den Lippen seine Wange gestreift, hätte er es toleriert. Hätte den Abscheu hinter seine kühle Mauer geschoben und nicht getan. Aber die Hand an seinem Hals löste seinen Instinkt aus. Rhys handelte, bevor er dachte und hielt das Handgelenk des Rothaarige fest, drückte es von sich weg. Er vermied weiterhin den Augenkontakt und andere Gesten, die herausfordernd wirken könnten, aber er schob die Hand bestimmt weg und ließ sie auf der Seite der Person, zu der sie gehörte, wieder los. „Verzeiht die Geste.“ Rhys schob kein „Es wird nie wieder vorkommen“ hinterher. Vermutlich würde es wieder vorkommen, wenn er sich nicht zuvor wieder unter Kontrolle brachte. Der Vampir behielt die Augen offen, atmete aber konzentriert aus und ein. Er wollte etwas von diesem Mann, und dafür musste er nach dessen Regeln spielen. Ob diese ihm gefielen oder nicht. Und Rhys war nicht an diesem Punkt, weil er nicht nach den Regeln anderer spielen konnte. Er war hier, weil er sich selbst soweit zurückdrängen konnte, wie es nötig war, um in eine Rolle zu passen. So führte er seine Argumente aus und wartete anschließend still auf den Entschluss des anderen. Rhys Gesicht rührte sich kaum, warten war nichts Fremdes für ihn. Auch etwas, dass er nicht mochte, aber er würde Hoshi seine Ungeduld nicht zeigen. Anstatt eine Antwort zu bekommen, wurden die nächsten Worte an Hyun gerichtet. Rhys drehte dem Blonden den Kopf zu. Er erwartete nicht wirklich, dass dieser für ihn bürgen würde. Rhys würde es nicht für ihn tun. Doch der andere paddelte sich seinen Weg rund herum um die hohen Steine im Wasser. Keine Fehler. Hoshi klammerte sich mittlerweile wieder an Hyun, schien derweil aber seine Entscheidung getroffen zu haben. Rhys senkte den Kopf als Zeichen des Verständnisses und der Dankbarkeit. „Ich weiß Euer Vertrauen zu schätzen.“ Hoshis Stimme blieb verspielt wie ein Glockspiel im Wind, ein Lächeln, dass der Vampir nicht für ernst nahm. Rhys nahm keinen für das an, was er zu sein schien. Eine anstrengende Art zu leben, aber er konnte seinen Kopf nicht umstellen. „Verstanden.“ Er würde den Auftrag erwarten. Und ihn lernen, auszufüllen. Und bis dahin würde er selbst lernen. Zusehen. Rhys war oft an Orten, an denen die Polizei nichts zu suchen hatte. Aber bisher hatte er sich nur nach Opfern umgesehen, nicht nach anderen Jägern. Nicht nach Dealern, nicht danach, was sie taten. Wie sie es taten. Das Gefühl, einen Auftrag zu haben, ein Vorhaben, war willkommen. Seine gehobenen Mundwinkel waren nicht freundlich, nur eine höfliche Geste, die die Dankbarkeit verbarg, die er darunter in aller Ehrlichkeit fühlte.
B: Über den Dächern schwarze stiefel, jeans und pullover dunkelgrauer mantel, haare hellbraun
Die Opal Kekse waren fast perfekt. Sie waren klein, das hieß, Rhys konnte sie ohne große Probleme Essen. Sie waren gut, etwas, dass er nicht erwartet hatte. Aber sie waren den Preis tatsächlich wert. Ihr Preis gab ihm zudem ein gutes Gefühl. Es war einfache in Unterschied zwischen hochwertigen Keksen und Billigen aus irgendeinem kleinen Laden, den keiner kannte und keiner kennen wollte. Die Rückseite der Medaille war natürlich, dass es Rhys die Jewel aus der Tasche zog. Er nahm einen zaghaften Bissen eines Kekses mit grünem Überguss. Die farbenfrohe Glasur erfreute ihn. Rhys hatte seine Mäntel verkauft und sich stattdessen den Silbergrauen gekauft, den er jetzt trug. Es war weniger Variation, aber der Mantel wärmte ihn und er passte seiner Figur, die sich langsam wieder auffüllte. Außerdem hatte er eine gewisse Schutzfunktion. Dafür hatte er die Farben seiner Kleidung geopfert. Was nicht nur sein Künstlerherz freute war aber seine heutige Haarfarbe. Das helle braun, dass das violett ersetzt hatte, kam seinen natürlichen, blonden Haaren so nahe wie nichts zuvor in den letzten ein, zwei Jahren, die er bereits in Fiore verbrachte. Egal wie klein die Chance war, Rhys wollte nicht riskieren von jemanden aus Bosco erkannt zu werden. Sie würden zwar nicht nach ihm suchen, sondern annehmen, ein Räuber oder ein Straßenhund hätte seinen Körper verschleppt, aber viel zu viele hatten seine Hinrichtung gesehen. Wussten, wie er aussah.
Der Vampir aß den Rest des Kekses und steckte die letzten, die noch in der Tüte waren, wieder ein. Die Hände schob er zurück in die Manteltaschen, um die Finger wieder aufzuwärmen. Die kalte Luft des Nordens biss ihm in das Gesicht und umwirbelte seine aufrechte Gestalt. Rhys hasste die Kälte. Er konnte sich an beinah alles gewöhnen, aber mit dem hier würde er sich nie anfreunden. Schaudernd sah er sich um, auch wenn er keinen Blick der anderen Menschen um sich herum je wirklich auffing. Er stand noch immer vor dem Geschäft, wo er sich mit seiner Questpartnerin treffen sollte. Er wusste nichts von Dana bisher, was es nur wichtiger machte, pünktlich zu sein. Rhys hatte die Gilde und sich selbst zu lange schleifen lassen. Es war Zeit, zu dem zurückzukehren, was Sylvester ihm beigebracht hatte. Auch wenn er kein langfristiges Ziel hatte bisher, das nicht als Ziel hatte, seine Position zu verbessern, reichte das für den Moment aus. Und dafür musste er die Gilde kennenlernen. Die Mitglieder – und dafür waren Quests die beste Möglichkeit. Außerdem bekam er dadurch Geld, und Geld war genauso wichtig wie Verbindungen. Aber selbst as Wissen im Hinterkopf erleichterte es nicht, hier am frühen Morgen zu stehen, während ihm der Frost durch die schwarze Hose kroch.
Der Schnee knirschte unter ihren Schuhen. Schnee wirbelte auf und die kleine weißhaarige Daeva steckte in ihrem großen Mantel. Lange dunkle Hosen waren zu sehen und ihre Haare wie immer in einem hohen Zopf zusammengebunden. Obwohl sich kleine Atemwolken vor ihrem Mund bildeten, schien sie die Kälte nicht zu spüren. Der Blick von Dana klebte regelrecht an den Fenstern der Läden der Einkaufsstraße, durch die sie lief. Nichts befand sich darin, was sie sich hätte leisten können. Frustriert schnaubend sah sie jeder Person, die aus einem der Läden kam hinterher. Sie würde am liebsten jedem, der mit einer Tüte aus dem Laden kommt, eben jene entreißen, nur, weil die sich die Dinge hier leisten konnten und sie nicht. Aber das ging nicht und sie hatte keine Zeit, immerhin musste sie ihren Questpartner treffen. Sie war noch immer überfordert, damit dass sie nun so offen auf den Straßen laufen durfte, endlich wieder ihre Mission verfolgen. Und Royal Crusades Mission, war ihr Mission. Genau so brachte sie das, was Andras gern hatte, um sein Messer hier auf Erden zu sein, wurde sie zu Royal Crusades Messer. Deswegen griff sie die Leute nicht, an die aus den Läden kamen, nahm nicht ihre Einkaufstaschen. Auch wenn sie mit einem säuerlichen Gesicht durch die Ladenstraße lief. Sie durfte nicht. In Gedanken wiederholend erreichte sie endlich den Laden, der ihnen als Treffpunkt dienen sollte.
Sie sah einen Mann im silbernen Mantel davor stehen, der etwas zu Essen schien und die Tüte dann wegsteckte. Als sie am Schaufenster vorbeilief, fiel ihr Blick auf glänzende Steine…nein Kekse. Das war eine Bäckerei. Unwillkürlich glitten ihre Erinnerungen und die Bäckerei in der Wüste zurück, dort wo sie mit ihrer ersten Freundin ein süßes Brötchen gegessen hatte, damals als sie frisch nach Earthland zurückgekehrt war. Sie legte die Hände an die Scheibe. Diese Kekse glänzten wie ein wertvoller Schatz und sie verzog das zuerst begeisterte Gesicht und als sie gegen die Scheibe schlug, sah man ihren Frust. Sie hatte doch keine Jewels, deswegen musste sie den Auftrag hier machen. Es reichte ihr, wieso hatten alle anderen mehr, mehr Jewels, mehr Sachen, mehr Kekse. Kekse…. ihr Blick fiel auf den Mann im silbernen Mantel und die Tüte, deren Zipfel noch aus der Tasche schaute. Sie stapfte auf ihn zu. ”Sind das Kekse aus dem Laden? Gib mir welche! ” knurrte sie, klang dabei vermutlich wie ein quengelndes Kind. Sie war sich nicht bewusst das dies hier ihr Questpartner war, sie kannte immerhin noch keinen der normalen Mitglieder. ”Gib mir das los….” sie begann an der Tüte zu ziehen und hielt dann inne. Sie durfte nicht…was tat sie hier und außerdem…nein es war falsch oder? Aber wieso sie wollte auch Kekse und… sie hielt inne auf ihrem Gesicht zeigte sich Zweifel und Wut. ”Ich…meine… …ich will welche…haben….ich muss gleich einen Auftrag erledigen…gib mir welche und ich lasse dich in Ruhe” zwischen zusammengepressten Zähnen. Ihr versuch nett danach zu fragen. Doch nachdem sie durch die ganze Einkaufstraße gelaufen war und sie nichts hatte tun dürfen war sie geladen. Wer hätte ahnen können das es so kompliziert sein würde, sich an die Regeln zu halten, sie hatte ganz vergessen wie viele Eindrücke es gab und wie andere, die ihr immer aufs Auge drücken, mussten das sie schöner und besser waren. Sie hatte ihre Hand noch immer an der Tüte, aber sie zog nicht. Stattdessen hob sie nun endlich den Blick zu dem Größeren. Auch eine Sache, die sie störte, wieso waren alle immer Größer, wieso war sie so klein…. Ja sie war damals 16 gewesen als sie gestorben war, aber sie hatte doch auch die Hörner bekommen, wieso hatte Andras sie nciht größer gemacht. Sie Flügel eingeklappt sah sie den fremden an, nichts ahnend das sie genau in ihren Questpartner gelaufen war.
B: Über den Dächern schwarze stiefel, jeans und pullover dunkelgrauer mantel, haare hellbraun
Rhys stand am Rand, ein paar Schritte neben dem Geschäft. Er achtete nicht allzu genau auf die Personen, die an ihm vorbeiliefen. Bekam sie zwar mit, ihren Weg, dass konnte er nach Jahren am Hof von Bosco nicht abstellen, aber sobald sie verschwanden, waren sie aus seiner Wahrnehmung wieder verschwunden. Auch der kleinen Frau im blauen Outfit mit Flügeln schenkte er anfangs nur wenig Aufmerksamkeit, bis sie hinter ihm gegen die Scheibe trug. Rhys drehte den Kopf herum. Sie wirkte alles andere als zufrieden damit, auch wenn er nicht ganz sicher war, warum. Das Geschäft war offen, sie konnte hineingehen. Es sei denn, ihr fehlte das Geld. Vielleicht hatte es aber auch nichts damit zu tun und sie hatte nur etwas in der Spieglung des Glases entdeckt, dass ihr missfiel? Der Vampir wollte den Blick wieder abwenden, immerhin wollte er Dana nicht verpassen, als die junge Frau sich ihm zudrehte und er die Hörner auf ihrem Kopf bemerkte. Ungewöhnlich, aber er hatte nicht viel Zeit, sich darüber Gedanken zu machen, als sie schon auf ihn zu stampfte. Rhys widerstand dem instinktive Drang, ihr aus dem Weg zu gehen. Stattdessen hob er leicht das Kinn, auch wenn er damit im Moment noch eher sich selbst als sie davon überzeugen wollte, dass er hier stand und sie um ihn herumgehen wollte, wenn sie wegwollte. Er behielt den Blick leicht über ihren hellen Augen, Blickkontakt wäre im Moment noch zu viel des Guten. Doch nein, die Fremde lief nicht an ihm vorbei, sondern baute sich vor ihm auf. Dafür, dass sie über einen Kopf kleiner war, machte sie das ziemlich gut und Rhys musste sich wieder daran erinnern, nicht einfach nachzugeben. Er war nicht länger Diener am Hof, er war Magier von Royal Crusade und sie versuchte ihm seine Kekse zu stehlen. Ärger mischte sich in seine Gefühle und er ließ sein Gesicht einen Anflug davon in den zusammengekniffenen, hellgrünen Augen, auch zeigen. Er zog die Hand widerwillig aus der Tasche und in die Kälte, um ihr Handgelenk damit festzuhalten und von sich wegzuziehen. Die Wut und der Trotz auf ihrem Gesicht waren einfach zu erkennen, was Rhys nicht unbedingt milder stimmte. „Diese Kekse gehören mir“, stellte er klar und drückte ihre Hand weiter weg. Rhys konnte damit umgehen, wenn man ihm körperlich zu nahekam – auch wenn er auch das hasste, aber sein Besitz gehörte ihm. Es war ein Genuss, den er nie zuvor gekannt hatte und den er nicht aufgeben würde. „Nimm deine Finger weg davon.“ Seine Stimme war kühl, das höfliche Lächeln, dass er sonst immer trug, verschwunden. Ihre Flügel waren eingeklappt, aber auch ihr nächster Versuch, ihm mehr oder minder freundlich zu drohen, machte die Situation nicht viel entspannter. Zugegeben, Rhys nahm die Drohung nicht persönlich. Es war nicht so unweit davon, wenn er etwas einforderte, was man ihm nicht geben wollte. Er ließ ihr Handgelenk wieder los und steckte die Hände wieder ein, den Blick weiterhin auf sie gerichtet, sollte sie noch einmal nach seinen Keksen greifen. „Wenn du Kekse möchtest, dann besorge dir welche – jedoch nicht hier.“ Er deutete mit dem Kinn Richtung Laden. Wenn sie dort stehlen wollte oder dergleichen würde er sie nicht aufhalten, er wollte nur nicht selbst das Opfer in der Sache sein. Was sein Interesse aber weckte, war das Wort Auftrag in ihrer Aussage. Sein Blick glitt noch einmal über sie, die hellen Haare, die Uniform … Nein. Er kannte sie nicht. Er entdeckte auf kein Gildensymbol an ihr. „Ist dein Name Dana?“, fragte er schließlich, solange sie noch hier stand und kein neues Ziel für ihre gierigen Finger und wütenden Worte fand.
Als die Gehörnte auf den Fremden lief, starrte er sie an, oder zumindest so halb. Er wich nicht zurück. Sie knurrte leise. Der Ärger, der den sie bei dem Fremden aufblitzen sah, ignorierte sie und griff dennoch nach der Tüte. Es war ihr Recht, sich diese Kekse zu nehmen, immerhin wollte sie diese Kekse. Ihr waren die Regeln momentan auch egal, sie hatte sich die ganze Straße bei allen richtig verhalten, jetzt würde sie sich nehmen, was ihr zustand. Doch er ließ sie nicht, denn sie spürte wie ihr Handgelenk gepackt wurde und weggezogen. Sie griff fester zu und hielt schon bald ein Stück Tüte in der Hand, aber keinen Keks. Sie knurrte und knüllte das Stücken Tüte in ihrer Hand zusammen. Asche sammelte sich um ihre Finger als sich langsam Klauen daraus bildeten und die Daeva den Mund verzog. Dieser Kerl wollte es also nicht anders. Sie knurrte als auch nach ihrer Drohung keine Reaktion kam. Er wirkte auch in keinster weise ängstlich, nur selber leicht sauer. Sie wusste ja das man sie unterschätzte, aber beachtete niemand ihre dämonische Erscheinung, sie knurrte. ”Ich will aber diese Kekse” sagte sie als sie ein paar Schritte auf den blassen Mann zumachte und zum springen ansetzte, die Krallen vorraus. Egal ob sie durfte oder nicht, sie würde ihn doch wohl überzeugen können, ihr die Kekse zu geben. Dann würde sie ja auch aufhören. Noch mitten im Sprung horchte sie auf und ihr Klauen zogen sich nur leicht über seinen Mantel, hinterließen einen feinen Schnitt. ”Woher weisst du das?” fragte sie und hob ihre Hand nochmal bevor es ihr dämmerte. ”Nein, warte…. oh nein… nein… das es… ich…” sie stolperte ein paar Schritte zurück und senkte die Hand noch immer mit aschigen Klauen daran. Sie starrte den Mann an. ”Wenn du das weisst dann bist du… dan bist du…. mein Auftragspartner?” sie ließ die Hand sinken. ”Verdammt” die Klauen verpufften und riselten zu Boden. Ihr Gesicht war ein Abbild verschiedener Gefühle und als sie den Blick wieder hob starrte sie wütend auf die Tasche und die Tüte, so als könnte sie die Kekse darin sehen. Während sie sagte ”Es… tut mir leid. Du bist ein Freund und kein Feind.” Da tut mir Leid fast ein weniger roboterhaft. Es wirkte wie auswendig gelernt und auch wenn sie ihre feindselige Haltung aufgab, klappte sie die Flügel leicht auf udn sah noch immer wütend aus. Wieso musste denn ausgerechnet er diese kekse haben die sie unbedingt wollte, wieso durfte sie denn nicht. Es war ja so frustrierend. Sie verschränkte die Arme, beleidigt und murrte leise.
”Ich wurde geschickt um… es wurde gesagt hier wartet jemand auf mich der mich anleiten soll…” murrte sie und blies ein wenig die Wangen auf bevor sie endlich den Blick von der Tasche und der Tüte. Sie kickte ein wenig Schnee von sich weg. ”Also folge ich wohl dem was du sagst…. hast du nochmal Glück gehabt.” brummelte sie und drehte sich etwas weg. Sie wollte doch nur ein paar Kekse. Aber natürlich hatten immer andere etwas was sie nicht hatte, was sie doch aber so gerne hätte. Frustrierend.
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Das Mädchen war wie ein wütender Straßenhund, knurrte ihn an und versuchte, ihm sein Essen zu stehlen. Rhys mochte Hunde, kam mit den meisten gut zurecht, aber er war auch die Hunde vom Hof gewöhnt und keine wilde Köter. Der Vampir zog die Hand aus der Wärme der Manteltasche, um ihr Handgelenk festzuhalten. Kälte biss unangenehm in seine Haut, was ihn nicht gerade vergnügter stimmte. Die meisten würden seinen Griff vermutlich brechen können … und auch ihr gelang es, seine Tüte einzureißen. Rhys öffnete den Mund leicht und zischte leise. „Ich sagte: Finger. Weg.“ Nicht nur wollte sie ihn stehlen, nun hatte sie die Verpackung eingerissen. Vermutlich würden nun Brösel in seiner Manteltasche liegen. Wenn er etwas mehr hasste, als seinen Besitz zu verlieren, war es Dreck. Ärger war ein aufsteigendes Gefühl in seinem Magen, scharfkantig und kalt. Das Mädchen knurrte erneut und etwas bildete sich in ihrer Hand. Es sah aus wie Schnee. Rhys trat einen Schritt zur Seite, um ihrer Hand auszuweichen, wo der Schnee immer mehr aussah wie Krallen. Auf keinen Fall wollte er das abbekommen oder riskieren, dass sie ihm den Mantel zerschnitt. Er zog auch die zweite Hand hervor, um sicherheitshalber nach der zweiten zu greifen, bevor sie ihn damit anging. Seine Muskeln waren nicht wirklich stark … aber nachdem sie ihn nicht weggedrückt hatte, war sie es vermutlich auch nicht. Vielleicht würde es genügen. Über seinen Händen bildeten sich Knochen nach, dann zusammen zu Handschellen, die er um ihr Handgelenk schloss. Dann um das andere. Das seltsame Mädchen kam ihm wieder näher und instinktiv öffnete er leicht den Mund, genug, dass die Spitzen seiner Fangzähne zu sehen waren. „Halt.“ Rhys wich zurück, als sie ihn ansprang, aber selbst so streiften ihre Krallen seinen Mantel. Das leise Reißen von Material und seine Augen wurden schmal. Diesmal war er es, der ein leises Fauchen ausstieß und auf sie zutrat. Die Hände an ihren Schultern hielt er sie fest und trat hinter sie, um ihren Händen besser auszuweichen. Ein Blick hinab auf seine Brust zeigte einen kurzen Schnitt im feinen Material. „Hast du eine Ahnung davon, wie viel dieser Mantel gekostet hat?“ Mit seiner Frage nach ihrer Identität schien er ins Schwarze getroffen zu haben. „Von deinem Questertrag bezahlst du das Nähen.“ Rhys hasste zerstörte und dreckige Dinge, selbst welche mit Naht. Dieser Mantel hatte nur in der Tat zu viel gekostet und vor allem hatte er den einen oder anderen magischen Effekt, den er nicht einfach ersetzen konnte.
Rhys trat von ihr zurück, als sie schließlich ein Entschuldigung hierher schob, auch wenn sich weiterhin kein Lächeln auf seinen Lippen abbildete. Seine Finger glitten erneut über den schmalen Schnitt. Es waren für die meisten wohl ungewohnte Prinzipien, aber der Vampir hätte deutlich entspannter reagiert, hätte sie seine Haut anstatt der Kleidung getroffen. „A’Rhys Vaeth“, stellte er sich vor. Von ihren Händen fiel der Schnee, auch wenn sie weiterhin verärgert und beleidigt aussah. Als wäre sie diejenige, die gerade fast ausgeraubt worden wäre … und angegriffen. Der Vampir ging nicht weiter auf ihre Entschuldigungen ein. Stattdessen sah er die Straße entlang. „Dann folge.“ Er warf einen kühlen, und genauso verärgerten Blick wie sie ihn trug, hinter sich. Sollte sie die Fesseln nicht gebrochen haben, hielt er auch diese noch am Laufen. Vielmehr setzte er sich in Bewegung in Richtung Bahnhof. „Darf ich annehmen, dass du eine grobe Ahnung von unserem Auftrag hast?“
Bone Handcuffs TYP: Lost Magic ELEMENT: --- KLASSE: I ART: Fessel MANAVERBRAUCH: 15 pro Minute MAX. REICHWEITE: Beim Anwender SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 3, Manaregeneration Level 2 BESCHREIBUNG: Der Anwender erschafft aus seinen Handknochen ein Paar Handschellen, die er dem Gegner um die Handgelenke legen kann um ihn so zu fesseln. Der Gefesselte ist dabei in der Lage sich sich mit einer Stärke von 4 oder einen Zauber der entsprechenden Stärke wieder zu befreien, indem er die Knochen einfach bricht.
Ein wütender Straßenhund traf es wohl nicht ganz. Eher ein egoistisches, kleines Biest, das dachte, dass es ihr Recht wäre, alles zu kriegen, was sie wollte. Sein Protest schien sie zunächst nicht abzuhalten. Doch er wehrte sich und die Daeva war wirklich etwas aus der Übung, weshalb er sie weg drückte und erfolgreich seine Kekse beschützte. Als wären sie ein wertvoller Schatz. Der Wille, sich einen Keks zu holen, stieg dadurch nur noch mehr. Sie war wütend, was war denn so schwer daran, ihr einen Keks abzugeben? Der Sprung, den sie machte, wurde wieder abgefangen, als ihre Handgelenke gegriffen wurden. Es ging ganz schnell, als auf einmal knochige Handschellen sich um ihre Handgelenken vorfanden und sie knurrte. Lediglich der Mantel bekam einen Riss von ihrem Angriff, und sie hielt inne. Denn erst jetzt realisierte, wer das hier vor ihr war und die weiße Asche um ihre Fingern zerfloss und rieselte auf den Boden. Dann wurde sie angefaucht und mit den Händen auf ihren Schultern schob sich der Mann aus ihrer Reichweite. Noch immer angespannt reagierte sie auf die Aussage des Vampirs noch immer etwas giftig "Hättest du mir einfach einen Keks gegeben wäre…dann hätte…” doch sie stoppte bevor sie den Satz beendete und senkte zähneknirschend den Kopf. ”Na gut…dann werde ich das eben tun” beleidigt bließ sie die Wangen auf. Sie wusste das sie tun sollte was er sagt, das war ihr doch so sehr eingetrichtert worden. Eine Waffe, ein Werkzeug, um die Botschaft von Royal Crusade zu verbreiten und damit auch ihre eigene Mission zu erfüllen. Aber das hier gerade war einfach unglaublich frustrierend.
”Dana” brummelte sie etwas um sich auch vorzustellen. Sein Blick war verärgert udn er sah ebenso sauer aus wie sie. Dabei hätte er ihr einfach einen Keks gegeben, wäre nichts weiter gewesen, das war also nicht ihre Schuld. Doch sie sagte nichts weiter dazu und nickte. Die Hände noch immer in knochigen Handschelle und mit nun leicht hängenden Schultern folgte sie dem Vampir durch die Straßen. Nun sah sie vielmehr aus wie ein trauriger Hund, der gerade einen Anschiss bekommen hat. ”Eine Kreatur jagt bei Nacht die Bewohner von Oak Town ” murmelte sie leiser, als zuvor, um Rhys zu antworten. Das nächste Problem stand ihr gleich bevor, denn Oak Town bedeutete Zug fahren. Das Gute war, es war keine allzu lange Zugfahrt und dennoch, Dana fuhr einfach nicht gerne Zug.
Sie sprach nicht mehr viel, vor allem als sie den Zug erreichten. Die Zugfahrt und vor allem die Übelkeit, die jedes Mal in ihr aufstiegen, dämpfte die kalte Wut in ihrem Bauch und sie zog auf ihrem Platz die Beine an und umschlang sie mit ihren Armen. Den Kopf an die Beine gelehnt, schloss sie die Augen. Lediglich auf Fragen versuchte sie zu Antworten, wenn denn, welche kamen. Doch sie hoffte das so einfach, wenn sie das nächste Mal die Augen öffnete, sie in Oak Town wären. Hunger hatte sie nun ohnehin nicht mehr. Obwohl sie trotz allem, noch immer gerne einen Keks gehabt hätte. Vielleicht war diese Stille ja aber ganz gut, um Gemüter abzukühlen und den Fokus auf die bevorstehende Aufgabe zu legen. Sie hatte Rhys verärgert und auch wenn sie sich selbst im Recht sah, sie hätte das nicht dürfen. Er war ein Gildenmitglied und so musste sich nun wohl anstrengen es wieder gut zu machen. Wie anstrengend.
Als wäre er der wohlerzogendste Köter der Welt, folgte Chime seinem Herrchen wie an dessen Seite geklebt. Jede noch so kleine Bewegung, jeder Stopp wurde imitiert, sobald er etwas länger stehen blieb, setzte sich der Vierbeiner sogar. Augen hatte der Vierbeiner allerdings nicht etwa für Hyun, sondern nur für das, was sich in dessen Einkaufskorb befand. Ein bunter Mix aus Hunde- und Katzenfutter, aber auch ein kleines Päckchen Vogelfutter waren darin zu finden. Doch das war nicht, was Jimmy so sehr interessierte. Es waren die streng duftenden Knabberstangen und womöglich auch das (angeblich) extra unzerstörbare Bällchen, welches in einem fröhlichen Pink erstrahlte. Auch ein Plüsch-Cupcake, der vermutlich keine Stunde überleben würde und eine extraflauschige Decke hatten den Weg in den Korb gefunden. Es war wirklich dringend nötig gewesen, dass der geliebte Mischling ein paar neue Sachen bekam. Das Futter ging immer schneller zu neige, als dem Tätowierten lieb war und Spielzeug zerkaute er ebenfalls in Lichtgeschwindigkeit. Die Decke hingegen war ... absolut nicht nötig. Aber manchmal durfte man sich ja auch mal was gönnen, richtig? Und mit 'sich' meinte Hyun selbstverständlich Chime. Chime durfte etwas gegönnt bekommen. Er selbst schlief weiterhin auf der ollen, durchgelegenen Matratze, die vermutlich sowieso schon zu 50% nurnoch aus Jimmyhaaren bestand. Es fühlte sich einfach falsch an, sich den Ruck zu geben und endlich ein wenig Geld in sich selbst zu investieren. Es war einfach nicht richtig. Er hatte es einfach nicht verdient. Jimmy, die zuckersüßeste, liebste Kreatur auf der gesamten Welt, hingegen, verdiente alles, was er sich vorstellen konnte. Auch den niedlichen Plüschtruthahn, den er gerade ins Maul nahm. Große, liebenswerte Äuglein sahen den Pan flehend an. Nein, natürlich konnte er da nicht nein sagen. Unmöglich. "Na gut, das noch. Dann ist aber Schluss, klar? So viel verdien ich auch nich..." Ein erfreutes Japsen kam von dem Vierbeiner, der einen kleinen Satz machte und sich mit Schwung einige Male um die eigene Achse drehte, vollkommen ohne Rücksicht auf seine Umwelt. Eigentlich war es also kein Wunder, dass sein wuchtiger Hintern in irgendeine Person krachte. Mit Schwung donnerte der Fischschwanz und Plüschpopo gegen die arme Person, riss diese aber hoffentlich nicht von den Füßen. "Mahhnn, Chime, n bissl musst du schon aufpassen", murrte das Herrchen und gab seinem Tier einen sanften Klaps auf den Hinterkopf. Erst dann legte er den dunklen Blick auf die angerempelte Person. "Yo, sorry. Ham nich so gut aufgepasst. Passiert nich nochma." Woher der ungewohnt freundliche Ton kam? Ganz einfach. Das hier war einer der wenigen Tierbedarfsshops, die wirklich alles hatten, was Hyun brauchte. Außerdem lag er direkt auf dem Weg zu seinem ... nun, seinem alternativen Arbeitgeber. Er konnte es sich also wirklich nicht leisten, sich schlecht aufzuführen und Hausverbot zu bekommen. Aber Moment mal. Er war bereits dabei, sich wieder abzuwenden, da fiel der Blick noch einmal flüchtig auf den 'Fremden'. "Huh?" Überrascht hoben sich die Brauen, als er erkannte, wer tatsächlich Opfer des ungeplanten Bodyslams geworden war. "Yoru? Was machstn du hier? Du hast doch gar keine Haustiere, dacht ich." Uff. Das war schon ein bisschen unangenehm, oder? Die Art, wie sie das letzte Mal auseinander gegangen waren, war ... schräg gewesen. Weder wirklich positiv, noch richtig negativ. Eigentlich hatte er nicht damit gerechnet, den Weißschopf noch einmal zu treffen. Peinlich berührt kratzte er sich am Hinterkopf, unsicher, wie er nun genau reagieren sollte. Sollte er lächeln? Ihn fortscheuchen? Selber abhauen? Hm. Mal abwarten, wie der Kerl reagierte.
Yoru betrat den Tierbedarfsshop mit einem aufgeregten Glitzern in den Augen, sein Ziel war klar: Er wollte sich endlich ein paar neue Fische für sein Aquarium besorgen. Der Geruch von frischem Heu und irgendwas Undefinierbaren sowie leises Plätschern von Wasserbecken begrüßte ihn, als er durch die Gänge des Geschäfts schlenderte. Mit einem Blick auf die verschiedenen Aquarien entdeckte er eine Vielzahl von farbenfrohen Fischen, die in ihren kleinen Welten schwammen. Die Auswahl war schier unendlich. Von lebhaften Guppys bis hin zu majestätischen Skalaren gab es so viele Möglichkeiten. Als er sich zunächst für ein paar bunte Neonsalmler entschieden hatte, geschah es - ein plötzlicher Zusammenstoß ließ ihn hart zurückprallen. Er taumelte, und konnte gerade noch verhindern, dass er das Gleichgewicht gänzlich verlor und den nächstbesten Haufen Dosenfutter umriss. Verwirrt und verärgert drehte er sich um, um zu sehen, wer so krass drauf war, wie ein ausgewachsener Elefant durch ein Geschäft zu trampeln. Die Person, die ihm gleich bekannt vorkam, tadelte erst das Tier, das ihm ebenfalls bekannt vorkam, ehe sie sich eine Entschuldigung in seine Richtung abrang. Yoru hätte wohl einfach die Klappe gehalten, wenn Hyun ihn tatsächlich nicht wiedererkannt hätte, ansonsten wäre die Begegnung zu peinlich gewesen. Doch im letzten Moment sickerte scheinbar auch ihm Erkenntnis ins Hirn und das Abwenden stockte. Ehrlich gedacht, wusste der Weißhaarige nicht, was ihm gerade lieber war: mit ihm quatschen oder in Ruhe gelassen werden. So oder so, es war mal wieder ein Aufeinandertreffen, das eine offenbar zwanghafte Konversation verlangte. Also setzte er ein Grinsen auf und hob grüßend die Hand, die eben noch über den geprellten Rücken rieb. “Yo, Hyun, Chime! Was geht?” Hah, und jetzt? Ja, das Wiedersehen war wirklich ein bisschen unangenehm. Letztes Mal hatte er sich einfach ins Bett verzogen, sodass ein richtiger Abschied gar nicht zustande kam und der gemeinsame Abend quasi ignoriert wurde. Als wäre nichts passiert. Oh, aber an den Abgang des Blonden konnte er sich noch relativ gut erinnern, er hatte ihm verraten, Geburtstag gehabt zu haben. Diese Information hatte ihn für eine Weile etwas aus der Bahn geworfen, denn das bedeutete, dass er das erste Mal mit jemandem den Geburtstag verbrachte! Zwar nicht geplant und wissend, aber egal. Das Gefühl war irgendwie krass. “Hab ich nicht, nee. Aber ich bin auf der Suche nach ein paar Fischen und Zubehör für mein neues Aquarium.” Jup, nachdem Hyun und Chime weg waren, fühlte er sich tagelang komisch. Er brauchte ein bisschen mehr Leben im Zimmer, aber nichts, was sonderlich viel Aufmerksamkeit brauchte und/oder laut war. Pflanzen waren dahingehend auch keine Option, er besaß kein Fenster, wo Sonnenlicht durchfallen konnte. Naja, die Wahl fiel vergleichsweise schnell auf Fische, die kein Geräusch von sich gaben und trotzdem spannend anzusehen waren. Der Blick auf Chime ließ Yoru weich lächeln. “Und ihr seid Kram für Chime kaufen?” Ja, ganz offensichtlich, aber was sollte er denn sonst sagen? Schön, dich wiederzusehen? Hm, war das so? Sorry, für das komische Ende? Eh. Sollte man überhaupt nochmal was davon erwähnen? Ach, mal sehen, wohin dieses Gespräch die beiden führte.
Hyun
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Als stünde ein Geist vor ihm blinzelte Hyun sein Gegenüber planlos an. Er hatte absolut keinen Plan, wie er reagieren sollte. Letztendlich erwiderte er einfach die grüßende Hand und setzte ein Lächeln auf. "Uhm, naja, einkaufen undso halt." Als wäre das sein Stichwort gewesen ließ er den Korb voller Futter und Niedlichkeit hinter dem Rücken verschwinden. Die Seiten lugten natürlich noch immer an ihm vorbei, er war nunmal kein Schrank, sondern eher ein Strich in der Landschaft. Was sollte er nun tun? Umdrehen, bezahlen und gehen? Das war vermutlich das Beste, doch ihm war bereits mit einem Blick klar, dass das nicht funktionieren würde. Scheinbar hatte Chime die letzte Begegnung noch lange nicht vergessen und schnupperte den jungen Weißschopf von oben bis unten ab. Die Nase war beinahe direkt an den Stoff gepresst, hinterließ hier und da sogar ein paar kleine, feuchte Fleckchen. Zumindest für das Herrchen war klar, was das Ziel war: herausfinden, ob Yoru erneut einen unbeauftsichtigten Schokoriegel dabei hatte. Und dann, plötzlich, wollte er gar nicht mehr gehen. Es mochte sein, dass Fische nicht Hyuns absolutes Spezialgebiet waren, sein Fokus lag überwiegend auf Landtieren, doch das hieß nicht, dass er sich mit ihnen überhaupt nicht auskannte - oder sich nicht für sie begeistern konnte. Die dunklen Augen leuchteten auf. "Oha, krass. Voll cool", die Worte allein mochten vielleicht wie Ironie wirken, doch der untypische Enthusiasmus in seiner Stimme verriet, dass er sich durchaus für den Plan des Fuyuda begeistern konnte. Sehr sogar. Ugh. Er wollte sich doch eigentlich gar nicht so sehr freuen. Schon gar nicht so sehr, dass sein Gegenüber das mitbekam. Man, war das peinlich. So sehr er sich aber auch schämte, er wollte so sehr wissen, welche Art(en) Yoru wählte, wie er sein Aquarium einrichtete und das Endergebnis wollte er natürlich auch sehen. In einem anderen, besseren Leben hätte er als Besitzer eines kleinen Tierbedarfladens vielleicht sein Glück gefunden. Doch der Weg, den er eingeschlagen hatte, machte es für ihn absolut unmöglich, diesen Wunsch irgendwann noch zu verfolgen. Royal Crusade würde ihn niemals gehen lassen. "Also - ja, natürlich, für wen denn sonst? Für mich sicher nich- am besten nimmst du nix, das so richtig einfach zu töten wäre. Hast du schon ne Idee, was du haben willst?" Wow, wann waren das letzte Mal so viele Wörter am Stück aus dem Mund des Pans gekommen? "Am besten nimmste was friedliches und packst noch n Wels oder zwei mit dazu, die helfen super beim Sauberhalten. Wichtig is dann der richtige Kies, die richtige Temperatur und n paar Pflanzen und so n Shit. Da muss man dann halt schaun, welche Art genau du willst. Können recht teuer werden undso. Müssen aber nich." Er hatte schließlich keine Ahnung, wie es so um Yorus Finanzen stand. Nachfragen wollte er aber auch nicht unbedingt. Das war irgendwie schon ein bisschen privat. "Richtiges Futter is auch übel wichtig. Nich alle Arten sind happy mit dem typischen Fertigfraß. Aber, naja, da sind wir wieder beim selben Thema. Kommt drauf an, was du willst." Die Auswahl war schier endlos groß, da konnte Hyun wirklich keine Pauschaltipps geben. Aber Moment mal. Was quatschte er da eigentlich die ganze Zeit? Nein, wieso quatschte er eigentlich die ganze Zeit? Wieso hielt er nicht die Klappe? Hatte ihn irgendwer nach seiner Meinung gefragt? Nein. Natürlich nicht. Hektisch schüttelte er den Kopf, hob abwehrend die freie Hand. "Sorry. Vergiss, dass das passiert is." Es war schließlich nicht seine Angelegenheit, was Yoru mit seinem Aquarium plante und wie er es plante. "Fische sind cool. Das is eigentlich alles, was ich sagen wollt."
Irgendwie war es sehr erleichternd, Hyun ebenso planlos zu sehen. Das machte die Sache zwar nicht einfacher, aber irgendwie weniger unangenehm. Außenstehende, die dieses Spektakel eventuell beobachteten, klatschten sich vor Fremdscham sicherlich vor die Stirn. Aber egal, andere waren schließlich nicht sein Problem. “Klar, logisch, wieso sollte man auch sonst in einen Laden …” Der Blick ging zu Boden, nach oben, nach links und rechts, registrierten dabei aber nicht wirklich etwas. Maaaann, wieso war er bloß so nervös? Weil er nichts Falsches sagen und ihn vertreiben wollte? So was kümmerte ihn doch sonst auch nicht, wieso nur? Dann hüpfte die Aufmerksamkeit auf das auffällige Versteck, welches Hyun hinter seinem Rücken wählte. “Was hast’n da? Was Cooles gefunden?” Eigentlich war das ein guter Ansatz für ein Gespräch, aber auch Chime hatte eine Mission; offenbar hatte er den verbotenen Leckerbissen nicht vergessen und hoffte auf den nächsten Snack. Blöd nur, dass er die Sache mit der Zurechtweisung verdrängte und scheinbar nicht daraus lernte - Yoru dahingehend schon. Seitdem Hyun ihn über Schokolade aufklärte, ließ er die Süßigkeit lieber zu Hause. Dementsprechend gelassen gab er sich, während die feuchte Nase aufdringlich auf der Suche war. “Sorry, Kumpel, das passiert mir nicht nochmal.” Vorsichtig hob er eine Hand, um ihn zu trösten, entschied sich dann aber klugerweise dagegen. Er hatte weder das Okay dafür noch wollte er seine Hand verlieren. Yoru blinzelte überrascht, starrte den Größeren für einen Moment nur an. Er hätte im Leben nicht geglaubt, dass der Blonde etwas für solch stumme, statische Tiere übrig hatte. Fische zeigten keine Emotionen, mit ihnen konnte man nicht kuscheln und rausgehen. Selbst wenn man mit ihnen redete, zeigten sie keine Reaktion. Warum genau findet Hyun das Vorhaben also krass, voll cool? Das war doch eine sehr gute, berechtigte Frage, oder? ‘Weils keine Menschen sind’ schlich sich bereits als Antwort in das Hirn und als Schmunzeln auf die Lippen, damit hätte er so was von recht. Mehr Gründe brauchte es echt nicht. “Achja? Begeisterung hätte ich nicht erwartet”, entgegnete der Weißschopf also vermeintlich ahnungslos und verdeckte die erhobenen Mundwinkel, indem er über die Lippen strich und spitzte die Ohren. “Aha, okay, klingt interessant. Aber warum genau Welse? Helfen die wirklich beim Sauberhalten oder ist das ein Mythos? Und was meinst du mit 'richtigen Kies’ - gibt es da spezielle Sorten, die besser für Fische sind? Ich hätte gedacht, man kann da einfach irgendeinen Kies nehmen. Und wie sieht es mit der Temperatur aus, ist die für alle Fische gleich? Pflanzen klingen auch wichtig, aber welche passen da genau rein? Irgendwie hab ich keine Ahnung, worauf man da alles achten muss.” Natürlich würde er nicht wahllos Fische zusammenwerfen, das wäre schließlich Quälerei für alle Beteiligten. Im Voraus hatte er sich ein wenig belesen, vorhin hatte er sich für immerhin eine Art entschieden, aber die Wahl verfiel recht schnell - Kampffische waren sein Ding, aber die weniger aggressive Art (Betta imbellis). Davon konnte man ein Weibchen und ein Männchen halten, ein einzelner Fisch im Aquarium wäre traurig. “Ich hätte Bock auf Betta imbellis - die friedlichen Kampffische, die man pärchenweise halten kann.” Um den Blonden nicht völlig auflaufen zu lassen und nicht zu verscheuchen, gab er lieber zu, welche Fische er für das Aquarium haben wollte. Vielleicht hatte er ja auch Ahnung über diese Tierchen, wer wusste das schon. “Hast du ne Ahnung, was die so fressen?” Während Yoru über die Wassertiere sinnierte, ließ er den leuchtenden Blick über die Glasscheiben wandern, im Grunde waren alle Arten auf ihre eigene Weise toll. Und dann machte der Blonde einen Rückzug, den der Fuyuda nicht verstand. “Hä, warum vergessen? Du scheinst Ahnung zu haben, also frage ich nach. Du bist mir ehrlich gesagt lieber als die Verkäufer, die einem jeden Dreck aufzwingen wollen", meinte er ehrlich und schwenkte den erwartungsvollen Blick auf ihn.
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