Kampffeld <3>

Silence is gold and gold is expensive.

Off Tournament Arc

Lasciel hatte seine Tasche mit einigem Abstand zum Trubel abgestellt. Um ehrlich zu sein … er hatte sie in seinem Zimmer in der Stadt abgestellt. Dort, so hoffte er, würden seine Habseligkeiten auch seine bleiben. Er selbst nahm nur das nötigste mit sich. Dank des warmen Wetter blieb er bei der dunkelbraunen Schutzweste aus festen Leder. Mit Hose und Stiefel hatte er sich so auf Des gesetzt und nur das kurze Shirt über ihren Rücken gelegt. Für später. Des selbst hatte er den Sattel gespart und nur die Decke genommen, ebenso die Zügel durch das Halfter mit Strick ersetzt, sodass er sie hauptsächlich mit Schenkeldruck lenkte. Des reagierte fein auf seine Hilfen und so gelangten sie relativ einfach in den Trubel.
Lash hasste Trubel. Er hasste Menschenmengen. Er hatte stets versucht diese zu meiden oder abzuschrecken, doch beides wollte ihm jetzt nicht gelingen. Entsprechend blieb er stur auf Des sitzen, wodurch sie nur seine Füße streiften und der Kontakt zu dem Pferd seine Nerven beruhigte. Die Stute hingegen war die Ruhe selbst, während sie ihn durch den Morgen trug, bis zum Stand, sodass er sich endgültig einschreiben konnte und seine Runde bekam. Der dritte Kampf, das hieß, er hatte noch Zeit. Und Lash hatte viel Zeit gehabt, um zu lernen, wie er Zeit am besten nützte konnte: Mit nichts tun. Er entfloh dem Wirbel zum Rand des Turniers und lauschte den Jubelschreien, den Kampfgeräuschen der ersten und zweiten Runde. Es gab dem Engel den Raum, sich geistig und körperlich auf den Kampf vorzubereiten. Wenn er im Kampf die Beherrschung verlor, wäre das alles andere als praktisch. Dennoch hatte er sich angemeldet. Für Abwechslung, um dem Trott zu entfliehen. Für seine Gilde, um sie, im Falle eines Sieges, zu repräsentieren. Um ehrlich zu sein war er allerdings nicht sicher, ob ihm das Gelingen würde. Die meisten Kämpfe, die er ausgefochten hatte, waren ernst gewesen und er hatte weder bei den Verbrechern, noch bei Flint Rücksicht nehmen müssen. Wenn er jetzt aber seinem Gegner die Kette über den Hals zog … Sie war nicht gemacht, um zu töten, doch die Verletzungen konnten schwerwiegend sein. Seufzend streckte Lash sich, rollte die Schultern und den Kopf, um sich zu lockern. Dann kletterte er wieder auf Desperatios Rücken und ritt mit ihr zurück. Runde 2 hatte geendet und er war an der Reihe.

Der Alte übergab sein Pferd mit etwas Widerstreben einem der Organisatoren. Es war vernünftig, sie nicht mitzunehmen oder alleine stehen zu lassen, doch was sie betraf, so witterte er überall ein Risiko. Leider war er ohne sie völlig aufgeschmissen und blieb ihm nichts anderes übrig, als sie nahe am Platz stehen zu lassen und alleine in den Ring zu steigen. Zunächst wurde seine Gegnerin, Akira, angekündigt. „-haben wir Lasciel von den Rune Knights!“, schallte die Stimme über den Platz. Lash ließ Mana in seine Augenklappe fließen und setzte sie auf. Die Kette in seinem Gürtel, das Messer und die Pistole je links und rechts an seiner Hüfte. Er tastete die Waffen ab, dann trat er auf die Wiese hinaus, den Blick auf das Mädchen gerichtet. Er zwang sich, die Rufe zu ignorieren und sich nur auf sie zu konzentrieren.
Lasciel hob das Kinn zu einem knappen Gruß.

Silence is gold and gold is expensive.

Off Tournament Arc

Ein fairer Kampf. Lash hob die Oberlippe zu einem sarkastischen, freudlosen Grinsen. Die Welt war nicht fair und je mehr Zeit man mit ihr verbrachte, umso mehr gewöhnte man sich daran. Es ging nicht darum, ob er es gut hieß oder nicht, das war eine Tatsache, die er eben nicht ändern konnte. Man musste sie akzeptieren, um damit zu arbeiten und das hatte er. Die meisten seiner bisher gefochtenen Kämpfe waren alles andere als fair gewesen und hatten es ihm verwehrt herauszufinden, was genau einen Kampf den fair machte. Jeder nützte doch eine Fähigkeiten, seine Waffen, sein Wissen, um am Leben zu bleiben. Dass jede Person dadurch an einem anderen Punkt war, sorgte seiner Meinung nach automatisch für ein Ungleichgewicht. Zum Beispiel war Akira an die 700 Jahre jünger als er, sowie ein gutes Stück kleiner. Dafür hatte sie beide Augen zur Verfügung und vermutlich, so schätze er es ganz allgemein auf junge Menschen ein, mehr Feuer in sich, diesen Kampf auch zu gewinnen. Lash persönlich war das ziemlich egal. Das Preisgeld wäre schon und es würde seiner Gilde vielleicht einen kleinen Kratzer verpassen, doch im Grunde war sein Sieg oder seine Niederlage egal. Nur ein Erlebnis von vielen, dass er in ein paar Jahrhunderten wieder vergessen hätte. Eine Zeit, zu der das Publikum wohl schon lange unter der Erde war.
Der Alte schüttelte leicht den Kopf um sich zu konzentrieren. Er würde es einfach … ausprobieren, wie es war, nicht auf Leben und Tod zu kämpfen. Also legte er die Hände an die Hüften, in greifweite zu den Waffen, die er am Körper trug. Er hörte sie zwar, dennoch war sein blick leicht skeptisch. Wie sehr er sie wohl verletzen würde? Durfte? Zwar waren seine Waffen nicht gemacht um effektiv zu töten, doch wenn sich die Kettenglieder von Mors erst einmal um den Hals eines Gegners gewickelt hatten, konnte dieser durchaus mehr schweren Verletzungen rechnen. Es sei denn, sie würden einen der Heiler zur Hilfe ziehen. Lash beschloss, darauf zu setzen und nickte dann knapp. „Wie du wünscht.“ Er verkniff sich das ‚Kind‘, gerade noch und sprintete stattdessen direkt auf sie zu. Im Lauf zog er Mors aus dem Gürtelbund der Hose. Er hielt sie mit der linken Hand am Widerhaken fest, als er sich von ihr aus gesehen rechts vorbeibewegte und die Kette auf Höhe ihres Brustkorbes schwang. Hinter ihr schnappte er sich den Griff der Kette und riss daran. Wenn sie nicht auswich, würden die kleinen Klingen sich in ihren Körper graben, durch Kleidung und Haut und sie ihm entgegenstolpern. Gespannt, was sie als Verteidigung zeigen wollte, behielt Lash sie fest im Auge, leichtfüßig und darauf bedacht jedem Moment auszuweichen. Er selbst wollte erst einmal testen, was sie konnte. War sie flink? Welche Magie beherrschte sie? War sie stärker und stabiler als sie aussah? Alles fragen, auf deren Antwort er hoffte.

Silence is gold and gold is expensive.

Off Tournament Arc

Schnell war sie, geschickt. Sie war seiner Kette ausgewichen, die er, um sie zu treffen, etwas zu hochgeschwungen hatte. Es war eindeutig einfacher Flint zu treffen, als Akira. Der Riese bot einfach viel mehr Angriffsfläche und konnte besser als eine Art Turngerät verwendet werden. Zwar wollte Lash seinen Angriff nicht abbekommen, dennoch vermisste er die Kämpfe mit dem Großen irgendwie. Eine gewisse Hassliebe. Es machte ihm Spaß, obwohl ihm danach alles weh tat und er Flint verfluchen wollte. Doch nun war nicht die Zeit, um ihm nachzutrauern. Nein, er musste sich voll und ganz auf das Mädchen konzentrieren, in dessen Hand nun ein heller Gegenstand erschien. Ein Schwert. Lash konnte nicht ganz erkennen, aus was es gefertigt war, doch Schwert war am Ende Schwert. Er zögerte einen Moment und wich zurück, ließ sie mit der Waffe nach seinem Brustkorb schlagen, der sich unter dem Lederoberteil hob und senkte. Die Kette hielt er locker in der Hand, während die heiße Sonne auf seine Schultern und Arme brannte. Er hätte sich die Haare mit einem von Des Zopfgummis zusammenbinden sollen, doch hatte er diese irgendwo in einer kleinen Dose in seiner großen Tasche vergraben. Zudem war es nun zu spät. Die Wärme ertragend fixierte er mit dem verdeckten Auge ihre Bewegungen. Ihre Schritte waren flüssig, ihr Körper bewegte sich, als wüsste er instinktiv, wie sie gehen musste. Dennoch … der Angriff mit dem Schwert ähnelte dem einer Person, die das noch nicht allzu oft getan hatte. Lash wartete einen zweiten Angriff ab, um sicher zu gehen, dass sie ihn damit nicht veräppelte und ließ dann Mors auf den Boden lassen. Der Engel wich dem nächsten Angriff geschickt aus, trat hinter sie und griff nach dem Oberarm, mit dem sie die Waffe hielt. Sie mochte nicht viel Übung damit haben, doch ein Glückstreffer genügte und es wäre mit ihm vorbei. Lash vergaß die johlende Menge, vergaß, dass es nur ein Turnier war. Stattdessen riss er mit aller Kraft an ihrem Arm in dem Versuch, ihr mit den raschen Ruck die Schulter auszukugeln und ihren Kämpferarm damit unbrauchbar zu machen. Selbst wenn sie sich zu schnell losriss, würde ihr das vermutlich passieren.
Eine Hand streckte er aus, um mit leichtem Manaimplus den Griff der Kette in seine Hand zu befördern. Dann ließ er sie ruckartig los und holte mit der Waffe erneut aus, ging aber diesmal in die Knie und nützte den Schwung, um die Kette einmal halb um sich herum zu schleudern und bestensfalls ihre Beine zu erwischen.

Silence is gold and gold is expensive.

Off Tournament Arc

Lash hasste es, wenn die Leute zu schreien begannen. Auch wenn es für ihn gewissermaßen eine Art Triumph verzeichnete, störte es ihn doch mehr, als das es ihm half. Wenn ein Gegner schrie, war es nur eine Frage der Zeit, bis sich irgendein selbsternannter Rächer dazugesellte, um dem armen Würstchen zur Hilfe zu eilen. Das war etwas, das er nicht gebrauchen konnte. Zugegeben, er befand sich in einem Turnier, wo die Zuseher nun erschrocken nach Luft schnappten oder ihn anfeuerten, ihr noch einmal Schmerzen zuzufügen. Das war etwas, für dass der Alte nicht viel Verständnis hatte. Er verstand den Spaß daran nicht, anderen beim Kämpfen zuzusehen und dennoch war er nun hier und hatte der Kleinen die Schulter ausgekugelt, was ihr bei jeder Bewegung des Armes ziemliche Schmerzen verpassen würde. Eine gute Möglichkeit, konnte das doch ziemlich einfach wieder gerichtet werden, wenn der Kampf vorbei war. Ein Kampf, von dem Lash noch immer nicht so ganz überzeugt war.

Immerhin hatte Akira ihr Schwert verschwinden lassen. Lasciel, der sich die Kette wieder in die Hand geholt hatte, war in die Knie gegangen, als sie sich losgerissen hatte. Er schwang Mors, als sich der Boden unter seinen Füßen plötzlich in Eis verwandelte. Glatt, zu glatt für seine Stiefel. Der Schwung, mit dem er eigentlich seine Gegnerin hatte treffen wollen, trug nun ihn über den plötzlich rutschigen Boden. Lash verlor den Halt und fiel zur Seite erst auf die Hüfte, dann auf die Schulter, bis er am Rücken lag. Gerade wollte er sich wieder erheben, um weiteren Angriffen ausweichen, kam dazu allerdings zu spät. Das Gewicht des Mädchens landete auf seiner Brust. Im Gegensatz zu ihm war sie ein Leichtgewicht, wog vermutlich knapp ein Drittel von ihm und viel, viel weniger als Desperatio, wenn sie ihm auf den Fuß stieg. Dennoch schaffte sie es durch den Sprung, ihm kurz die Luft aus der verrauchten Lunge zu pressen. Lash biss die Zähne zusammen, als sie mit einer in etwas helles Gehülltes, hartes auf seine Brust schlug. Dank dem harten, dicken Leder verletztes es seine Haut nicht. Zum seinem Glück waren die Schläge zudem nicht allzu stark, dennoch ziemlich störend. Das kam allerdings noch nicht an den Moment heran, indem sie ihm das verfickte Schwert wieder an den Hals hielt.
Grunzend starrte er mit verkniffenen Gesicht zu ihr auf. Genug? Das war wohl relativ. Wollen auch. Allerdings war sein Körper nicht in der Lage aufzugeben. Obwohl es nicht Ernst war, schrie dieser ihn an, sich zu wehren. Anstatt zu antworten zog er die Beine an, sodass er diese im rechten Winkel über dem Boden hielt und schlug mit den Händen gegen ihre Schultern. Der mit Magie verstärkte Schlag würde sie mindestens einen Meter zurückwerfen, hoffentlich über seine angewinkelten Knie. Zudem hatte er ihre ausgekugelte Schulter mit Wucht getroffen.
Ganz gut davon kam der Engel dennoch nicht. Ein Schwert war ein Schwert und durch den Stoß erwischte die Klinge ihn erst am Hals, dann am Kiefer. Der scharfe Schmerz nahm ihm einen Moment den Atem, auch wenn er sich aufsetzte. Lash braucht nicht seinen Hals, Kinn und Kiefer zu betasteten um zu spüren, wie das warme Blut aus der Wunde trat. „Fuck.“ Er rappelte sich auf und sah auf seine Brust hinab, wo sich der erste Tropfen auf den Weg zu seinem Lederoberteil machte. Noch überwog das Adrenalin und gab ihm Kraft, doch jetzt waren sie quitt.

Silence is gold and gold is expensive.

Off Tournament Arc

Sein Angriff hatte Erfolg. Er traf sie mit genug Wucht, um sie von sich zu schleudern. Nicht miteinberechnet hatte er, dass seine kleine Gegnerin über den glatten, vereisten Boden rutschen würde. Weiter als von ihm beachsichtig wurde sie vom Schwung getragen. Lash, der nach dem Fall gerade zu Atem bekommen war, zischte vor Schmerz, als seine Finger die Wunde berührten, die ihre Waffe ihm geschlagen hatte. Er hatte es nicht geschafft, ihr die Waffe abzunehmen und nun bezahlt er dafür den Preis. Ein Gegner mit einem Messer der wusste was er tat war in etwa so gefährlich wie einer, der ohne Ahnung von der Macht in seinen Händen zu haben um sich schlug und stach. Nur Dank der instinktiven Drehung des Kopfes hatte er verhindern können, dass die Klinge seine Haut nur aufgeschnitten aber ihn nicht tödlich verwundert hatte. Wäre er nur etwas unaufmerksamer gewesen und das kurze Schwert hatte eine tiefere Wunde in seinem Hals verursacht, könnte er den Kampf bereits abschreiben. Von dieser kalten Gewissheit erfüllt kämpfe er sich auf die Beine und schob den Schmerz zur Seite. Er hatte oft genug Dinge erlebt, die viel, viel schlimmer gewesen waren. Der Geruch von verbrannten Feder und Fleisch, die allgegenwärtige Hitze. Die Ketten, die seinen Bauch zerrissen wie hungrige Wölfe.
Lash richtete den Blick hinter der Augenklappe auf Akira, doch es viel ihm schwer, sie klar zu erkennen. Schwankend stand er da, während er die klebrige Feuchtigkeit auf seinem Oberkörper spüren konnte. Als das Mädchen sich umdrehte und nach ihm schlug, verfehlte sie ihn. Im Grunde war es nur der Kälte zu verdanken, dass der Alte nicht in die Vergangenheit abrutschte, wie es schon allzu oft der Fall gewesen war. Sein Rücken, wo er am Eis ausgelegen hatte, fühlte sich beruhigend kalt an, fast, als hätte man seine wirbelnden Gedanken eingefroren. Es war eine Ironie in sich, dass Akira sich mit ihrer Zauber sowohl vor dem Zorn des Engels rettete als auch ihm zugleich die Fähigkeit verlier, klar zu denken. So klar, wie er in einem Kampf dazu eben in der Lage war. Noch immer schlug sie mit dem Schwert nach ihm. Ihrem nächsten Schlag versuchte er auszuweichen und hielt ihr zugleich die rechte Hand mit silbernen Ring am Mittelfinger hin. Es war mehr ein Test, weshalb er auch auswich, als ihre Klinge gegen den Schild prallte. Sein Schild hielt stand. Die Klinge glitt allerdings ab und über seinen unteren Brustkorb. Nur flach aber genug. Die Zähne zusammengebissen duckte er sich und griff mit der linken Hand nach ihrem Bein. Er riss daran, um sie auf dem Eis zum Fallen zu bringen. Mit der rechten versuchte er seinen Kopf durch das Schild zu schützen, das blass und durchscheinend in der Sonne schimmerte. Seine Kette lag irgendwo von ihm entfernt, sodass er sich auf seinen Körper verlassen musste. Vorerst zumindest.
Lash zerrte Akira zu sich um sie auf den Rücken zu drehen. Dann lehnte er ein Knie auf ihren Rücken um sie mit seinem Körpergewicht auf dem Boden zu halten. Die andere Waffe, das Messer von Cayra, wurde gezogen. Lash drückte die Klinge mit der stumpfen Seite gegen ihren Hals. Er würde das Messer nicht mit mehr Blut beflecken, wenn es sich vermeiden ließ, doch es eignete sich hervorragend um einen Kampf für sich zu entscheiden.

„Stopp!“, dröhnte die Stimme des Moderators über die Wiese und schwankend erhob Lash sich, schob die Klinge zurück und starrte Akira an. „Und der Sieger dieses Kampfes ist Lasciel!“ Er hörte Schreie. Jubel. Für … ihn? Lash drehte sich um und warf einen Blick in das Publikum. So viele Blicke auf ihm und seiner Gegnerin, so viele, deren er sich jetzt nicht bewusst wurde. Sein Blick verfinsterte sich und er ginge einige Schritte rückwärts. Durch weiteres Mana rief er Mors zurück in seine Hände und ging. Ohne sich umzusehen, ohne auf die Menge zu achten, ging er von dem Kampfplatz, drängt sich durch die Leute und schob Hände von sich. Er erreichte den Mann, dem er Des übergeben hatte und schwang sich auf die Stute. Seine Finger zitterten, als er die Schenkel zusammendrückte und sie sich in Bewegung setzte. „Lasciel, die Heiler!“, hörte er jemand anderen, doch er ignorierte die Person. Während das Stimmengewirr in seinem Kopf immer weiter anschwoll, trug Desperatio ihn durch die Leute, weg vom Getümmel in die äußeren Bereiche. Der schnelle Herzschlag dröhnte ihm in den Ohren. Erst viel, viel später hörte er, dass die Stimmen verstummt waren. Zu einer Zeit, in der Des ihn zurück in das Hotel getragen hatte. Er konnte nicht sagen, wie lange er dasaß. Neben ihm im Gras, oberkörperfrei, nachdem er seine Wunden verbunden hatte. Erst als die Dunkelheit über ihn kam und er im Gras eindämmerte, fand er einen Funken Ruhe.