Ortsname: Kapelle Art: Gebäude Spezielles: --- Beschreibung: Die Kapelle von Marokkasu Town ist ein eher hohes als breites, öffentlich zugängliches Gebäude. Die Kuppel und Fenster sind mit Buntglas versehen, durch die die Kapelle großzügig in blassen Farben ausgeleuchtet ist. Sie ist aus weißem Stein und Mamor erbaut mit großen Flügeltüren im hinteren Teil. Nach vorne hin Reihen sich Holzbänke, während ganz vorne unterhalb der Kuppel der Altar auf einer erhobenen Fläche ruht. Die Kapelle ist von einem grünen Garten mit zu Torbögen geschnittenen Büschen umgeben, ein mit weißen Kieselsteinen ausgelegter Weg führt durch den Garten und zum Tor. Neben alltäglichen Gebeten ist das Gebäude für Hochzeiten sehr beliebt.
Change Log: Sobald sich innerhalb des Rollenspiels etwas an dem Ort ändert, wird es hier kurz vermerkt.
Rhys machte sich auf den Weg zum Eingang des Bahnhofs und hinaus auf die Straße, während die Rothaarige Eohl von dem Raum erklärte. Was genau das Ganze mit Spiegeln zu tun hatte, wusste er nicht. Er traute Lady Máirín zu, sich in einem Spiegel selbst anzuflirten, aber was die andere damit machen sollte? Irgendetwas mit Kommunikation, Rhys hinterfragte nicht weiter, sondern zog einen zusammengefalteten Zettel aus der Hosentasche. Er hatte die Zeit genützt, sich von den großen Städten Karten zu besorgen, um sich ohne wirklich Lesen zu können, etwas besser zu orientieren. Aufgefaltet war sie gerade so groß wie ein normales Blatt Papier. Er hatte sich den Bahnhof gekennzeichnet, sowie andere Punkte, um sich grob zu orientieren und sich von dem Mitglied, von dem er die Quest hatte, sich den Zielort einzeichnen lassen. Während Lady Máirín also nun konkreter auf seine Frage einging, folgte er den Straßen und fuhr von Zeit zu Zeit mit dem Fingernagel die Straße nach, um diese nicht zu verlieren, wenn sie abbogen. Seine Mundwinkel zuckten, als die Daeva von einem Ablenkungsmanöver sprach. Sie beiden waren in vielen Belangen nicht einfach zusammen, aber Ablenkung und Aufsehen erregen, damit würden sie weniger Probleme haben.
Rhys folgte seiner Karte, während Eohl mit ihren Spiegeln immer mal wieder herumspielte, wenn er zur Seite sah. Zwar hatte er keine Hausnummer oder dergleichen, aber schon von der Weite war die Kapelle zu sehen, von der Lady Máirín gesprochen hatte. Von einem grünen Garten mit zu Torbögen geschnittenen Büschen und mit hellen Steinen ausgelegtem Weg umgeben, stand das Gebäude. Rhys hatte es sich ein wenig größer vorgestellt, auch wenn es ziemlich hoch war, doch das Licht brach sich im Buntglas der Fenster, wo die Kuppel saß. Er war wirklich froh um seine Sonnenbrille, als er die elegante, weiße Kapelle betrachtete, vor dessen Eingang sich bereits die ersten Gäste versammelt hatten und sich unterhielten. Der Vampir steckte seine Karte wieder ein und ließ sich aus Gewohnheit einen halben Schritt hinter Lady Máirín fallen, als sie sich den Menschen näherten, die Hände locker an den Seiten. Er mochte mehr die Initiative ergreifen, doch über zehn Jahre Training als Diener und Soldat ließen sich nicht so einfach abschütteln, sodass er instinktiv diese Position einnahm.
„Ich habe allen Grund zur Sicherheit. Spionage, Sabotage und Auftragsmord sind meine Spezialitäten“, erwiderte Eohl auf Rhys Rückfrage, wollte sich aber nicht zu lange mit ihm befassen. Stattdessen erschuf sie in ihrer linken Hand einen runden Spiegel, auf dem gleich ein ganzer Haufen roter Punkte erschien, und in ihrer rechten zwei kleinere, viereckige Spiegelfragmente, in denen sich Bilder zeigten, als sie mit ihrem linken Daume auf ein paar der Punkte drückte. Rhys würde von seiner Position aus wohl nicht gut erkennen, was sie da tat, aber Máirín, direkt an ihrer Seite, hatte einen guten Blick darauf, wie auf den Spiegeln Bilder aus dem Inneren der Kapelle erschienen. Inneneinrichtung, Menschen, die bereits dort standen, Lage und Form der Gänge... all das war wundervoll zu erkennen. Der Spiegelsaal machte seinem Namen alle Ehre, es war, als gäbe es keine Ecke in diesem ganzen Gebäude, die nicht von dem einen oder anderen Spiegel gesehen wurde. Nur für ein paar Sekunden blickte Eohl durch jeden Einzelnen dieser Spiegel, ließ ihre Augen kurz über ihre Übertragung zucken, immer zwei verschiedene gleichzeitig über die beiden Spiegel in ihrer rechten Hand betrachtend, ehe ihr Daumen wieder auf einen aderen Punkt drückte und das Bild wechselte. Es dauerte keine ganze Minute, bis sie die Spiegel wieder auflöste. „In Ordnung. Ich habe das Gebäude auswendig gelernt“, meinte die Yihwa und hob ihre leeren Augen, die noch immer von Seite zu Seite zuckten, den Plan studierend, der sich vor ihrem inneren Auge gebildet hatte. „Ich kann das Ende sehen. Unser Auftrag wird erfolgreich.“ Es dauerte einige Sekunden, bis die Yihwa wieder aus diesem hochkonzentrierten Zustand ausbrechen konnte und mental wieder zurückkehrte zu Máirín, die von ihr ein warmes Lächeln bekam – ein starker Kontrast zu ihrem eben so berechnenden Gesichtsausdruck. „as unsere Kontaktspiegel angeht... die haben keine Grenzen, nein. Du könntest in Crystalline Town sein und ich könnte darüber immer noch mit dir sprechen“, freute sich Eohl und legte sanft ihre linke Hand an die Brust ihrer Partnerin. „Es würde mich freuen, wenn... wenn du ihn hier aufbewahren kannst. N-nah an deinem Herzen... ehehehee...“ Eine leichte Röte zeigte sich auf ihren Wangen, aber sie machte keinen Rückzieher. Es war eine etwas unangenehme Anfrage, aber eine, die ihr eigenes Herz schneller schlagen ließ. Sie konnte nur hoffen, dass Máirín ihr diesen Gefallen tun würde. „Im Gegenzug kann ich dir versichern, meinen Teil dieser Quest ohne Fehl und Tadel auszuführen. Niemand wird ahnen, was wirklich passiert ist...“, meinte sie, ehe sie ihre Stimme senkte. „... solange er keinen Mist baut. Pass bitte auf, ja, Mái?“
Als der Eingang der Kapelle näher kam, streifte Eohl den Mantel ab, der sie bedeckte und die Aufmerksamkeit von ihr fernhalten sollte, legte ihn sich über den Arm. Das hier war der Punkt, an dem sie eher ihr hübsches Outfit in Szene setzen musste. Ihr Kleid war dunkel, wie es für Eohl üblich war, schwarz mit einer güldenen Musterung, die sich vor Allem alle Säume entlang zog, ergänzt um hellrote Akzente durch durchsichtigen Stoff, der einmal in einer Schleife um ihre Taille gebunden war und darüber hinaus in Rüschen unter dem Kleid hinausragte. Dazu kamen die klassischen, schwarzen Federn, die an Eohls nackten Schultern und ihrer Hüfte zu erkennen waren. Ein Schleier, der ihr ihre grünen Haare ein wenig verbarg, ergänzte das Ensemble. Gerne hätte Eohl dazu noch ihre goldenen Hörner getragen, aber die hätten sie wohl verraten und viel zu sehr in den Mittelpunkt gerückt. Nun gut, auch so sah sie schick aus. Sie richtete sich ordentlich auf, trat mit ungewohnt selbstsicherem Gang auf den Eingang zu, ihr Arm mit dem von Máirín verhakt. Wenn sie so hübsch, elegant und natürlich hinein gingen, würde sie ja wohl niemand aufhalten, nicht wahr?
Genervt verdrehte die Rothaarige ihre Augen. Konnte dieser Kerl nicht einmal seine gottverdammte Klappe halten?! So langsam ging Rhys der Daeva gehörig auf die Nerven. Es genügt ihm offenbar nicht, dass er Máirín die ganze Zeit über provozierte und nervte, obwohl sie ihm EINDEUTIG signalisierte, das es sie störte. Nein. Jetzt verhielt er sich auch noch respektlos gegenüber Eohl - einer Magierin, deren Rang und Qualitäten die des Vampires um Welten überstiegen. Natürlich ging Eohl darauf ein, aber man merkte, dass sie nicht allzu großes Interesse an Rhys oder seiner Meinung hatte. Máirín erdolchte den Kerl derweil weiter mit ihren Blicken. "Im Gegensatz zu dir, weiß Eohl wo ihr Platz, ihre Spezialitäten liegen. Du dagegen, du rennst herum wie ein orientierungsloser Köter, der alles anblafft das bei drei nicht auf dem Baum ist.", zischte sie ihm entgegen. Ihre Wut auf ihn war nicht im geringsten verflogen. "Außerdem...", sie schritt näher an Rhys heran, blickte zu ihm herauf. "Wenn du noch einmal so vorlaut gegenüber Eohl wirst... Dann haben wir zwei ein richtiges Problem. Eohl hat im Gegensatz zu dir etwas in ihrem Leben erreicht. Davon abgesehen ist sie die Ranghöhere von euch beiden. Oder meinst du, die Gildenvorsitzenden halten viel von einem Köter, der sich nicht an die einfachsten Regeln einer Hierarchie halten kann?", fuhr sie fort und blickte zu ihm hoch. "Mir ist es egal, was Eohl dir gesagt hat. Mir ist es egal, was für einem Egotrip du dich gerade befindest. Es gibt Regeln, an die wir uns beide halten müssen. Egal, ob es dir schmeckt oder nicht.", sprach sie, einen bedrohlichen Unterton in ihrer Stimme. Für einen Augenblick sah sie ihm noch stumm in die Augen, ehe sie auf ihrem hohen, spitzen Absatz kehrt machte - aber so das dieser sich schön in Rhys Fuß bohrte. Danach ging sie wieder zu Eohl und stellte fest, dass sie mit ihrer Inspektion des Gebäudes fertig war. "Das klingt super, Eohl.", erwiderte sie. Ihre Stimme klang freundlicher, auch wenn man merken konnte, dass es der Daeva doch allmählich schwerer fiel, ruhig zu bleiben. Eohl antwortete auf die Frage der Viziato und erklärte ihr, das diese keine Grenzen hatten und sie somit von überall Kontakt zueinander aufbauen konnten. Máirín blickte über die reflektierende Oberfläche. Das war schon ziemlich beeindruckend... Vor allem, wenn Máirín bedachte, das der Ortungszauber dessen sie befähigt war, da deutlich beschränkter war. Als Eohl ihre Hand auf Máiríns Brust legte, schoss deren Blick wieder nach oben und die warme Berührung löste ein Kribbeln an der Stelle aus. Sie blickte Eohl in die Augen, während das warme Gefühl sich in ein unangenehmes Ziehen wandelte. Wieder einmal wurde ihr bewusst, wie kalt sie doch eigentlich war... Wie wenig Leben in ihr steckte. Für einen Augenblick durchzuckte ein Gefühl von Neid ihren Körper. Tief atmete die Untote durch, verdrängte das aufkeimende Gefühl und fokussierte sich auf Eohls Worte. "Natürlich Eohl...", sprach sie und setzte die Scherbe in das Loch, das sich in ihrem Kleid befand. Zufälligerweise füllte der Spiegel dieses perfekt aus. "Apropos... Magst du mich vielleicht in deinen Plan einweihen? Das ich dir helfen kann, das du deinen Teil perfekt ausführen kannst.", sprach sie, während sie weiter auf die Kapelle zugingen. "Selbstverständlich.", log sie, auf die Frage ihrer Freundin hin. Máirín war nicht der Typ dafür, anderen zu sagen, wenn sie sich nicht sicher war, ob sie etwas schaffte oder in der Verfassung, ausreichenden Kontrolle über sich selbst war, um etwas zu tun. Die Lüge glitt ihr ganz natürlich über die Lippen und es war schwer, nahezu unmöglich, ihr die Unwahrheit aus dem einzelnen Wort zu entnehmen. Es hatte schon seinen Vorteil gehabt, das sie oft in Rollen geschlüpft war, als sie in Bosco war... Máirín beherrschte das Lügen nahezu perfekt. Während Eohl ihren Mantel loswurd und das hinreißende Kleid entblößte, das sie darunter verborgen gehalten hatte, blickte die Daeva umher. Sie mussten irgendwie einen Weg in die Kapelle finden. Die Hochzeit wurde als private Veranstaltung, mit erhöhter Sicherheit gehandhabt. Vor den Eingängen, stand ein Mann - mittleren Alters, breit gebaut. Jede Person die an ihm vorbei ging, musste ihm zuvor eine Einladung zeigen. Zu ihrem Pech hatten die drei keine... Also mussten sie entweder an eine Karte herankommen oder sie mussten den Kerl loswerden. "Wir müssen irgendwie da rein...", murmelte sie und ließ ihren Blick über den Kerl wandern, während mehr und mehr Gäste eintrudelten. Da fiel ihr auf, dass der Mann Frauen, die eine ähnliche Statur wie Máirín hatten ein Stück weit länger hinterher blickte, als anderen. Die Mundwinkel der Untoten zuckten nach oben. "Ich habs... Wartet hier, bis ich euch ein Zeichen gebe.", wies sie die beiden anderen an. Dann warte sie noch kurz, bis es ein wenig ruhiger vor der Kapelle wurde. Währenddessen zückte sie ein kleines Fläschen aus ihrer Handtasche, die sie bei sich trug heraus. Sie gab sich ein wenig davon auf den Finger und trug es dann mit tupfenden Bewegungen auf ihre geschminkten Lippen. Als sie damit fertig war, steckte sie das Fläschen wieder weg, richtete ihre Kleidung, überprüfte ihr Antlitz nochmal in ihrer Reflexion. Als alles perfekt war, verließ sie ihr "Versteck" und machte sich auf den Weg zu dem Kerl. Ein Gespräch war relativ schnell aufgebaut und sie begann sich mit dem Türsteher zu unterhalten. Schnell stellte sie fest, dass dieser doch recht beharrlich und gewillt war, seinen Job gut zu machen. Doch es gab kaum eine Nuss, die Máirín nicht knacken würde. Auch wenn es länger dauern würde, ob man es zugeben wollte oder nicht - sie konnte durchaus charmant und verführerisch sein. Einige Minuten später, war aus einem lockeren Gespräch ein Flirt geworden.... Jetzt musste sie ihn nur noch... Da hatte sie auch schon das, worauf sie hinaus wollte. Die Lippen des Mannes legten sich auf die ihren. Augenblicklich zuckten die Mundwinkel der Untoten nach oben, während sie die Hand in den Nacken des Mannes legte und ihn so näher zu sich zog, ihn so drehte, das er von der Tür soweit weggedreht war, das man problemlos an ihm vorbei ins Gebäude schlüpfen konnte. Sie hob ihre zweite Hand soweit, das sie den beiden anderen ein Signal geben konnte, dass sie jetzt ins Gebäude gehen sollten. Sie würde den Kerl solange ablenken, wie nötig war. Jetzt lag es an den beiden, hinein zu gehen. Máirín würde ihnen folgen, sobald das Gift auf ihren Lippen, seine Wirkung zeigen würde.
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Genutzte Zauber:
Intoxication: Sweet Dreams TYP: Gift ELEMENT: Gift KLASSE: III ART: Support MANAVERBRAUCH: 65 MAX. REICHWEITE: Beim Anwender VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 6 BESCHREIBUNG: Dieses Gift sorgt, wenn es eingenommen wird oder anderweitig in den Blutkreislauf gelangt, für eine starke Trägheit und Müdigkeit. Die Konzentrationsfähigkeit des Opfers wird eingeschränkt und bei größeren Mengen oder längerer Zeit ohne Heilung führt das Gift dazu, dass man in einen tiefen, ruhigen Schlaf fällt. Es handelt sich dabei um einen natürlichen Schlaf, aus dem man jederzeit wieder geweckt werden kann.
Crimson Drizzle TYP: Lost Magic ELEMENT: --- KLASSE: I ART: Support MANAVERBRAUCH: 15 MAX. REICHWEITE: 1 Meter SPEZIELLES: Dieser Zauber kann nur mit dem Eigenblut des Magiers ausgeführt werden. VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 2 BESCHREIBUNG: Der Anwender sammelt etwas Blut in seinem Mund und spuckt es schlichtweg auf den Gegner. Da die Technik keinen Schaden anrichtet, ist sie im Grunde harmlos, dient allerdings dem Blenden des Gegners, dem Ausnutzen des Überraschungsmomentes und natürlich dem Erregen von Ekel, denn wer wird schon gerne mit Blut bespuckt.
B: Die Rechnung ohne den Wirt gemacht anzug, verdunkelte sonnenbrille
Rhys war von Lady Máirín und ihren aufdringlichen Verhalten genervt gewesen, aber mit Eohl war seine Laune noch tiefer gesunken. Er war nicht dämlich genug anzunehmen, dass er eine wirklich Chance gegen die Kleinere hatte. Sie war nicht umsonst in einer höheren Position – und sie hätte ihm schon zuvor die Kehle mit Leichtigkeit aufschlitzen können. An sich hatte er nichts gegen tödliche Personen, doch diese hier zwang ihn dazu, den Mund zu halten. Trotz der Eskalationen ihrer letzten Zusammentreffen hatte Rhys nicht vor, weiterhin Lady Máiríns braven Schoßhund zu spielen. Dafür hatte sie Eohl. Ihm war bewusst, dass es dauern würde, bis er das vergangene Jahr wieder aufgeholt hatte, aber die Rothaarige war verdammt gut darin, bei ihm an den Knoten zu ziehen, die ihn beisammenhielten in der stillen Position eines Dieners. Während der Vampir mit der Karte in der Hand sich den Weg durch die Straßen suchte, dank dessen, dass ihm Buchstaben noch immer Probleme machten, unterhielten sich die zwei Frauen hinter ihm. Es war verflucht nervig, das Wissen, dass er die Symbole auf der Karte kannte aber nicht erkannte. Er konnte sie nicht zu Wörter mit Sinn zusammensetzen. Die Oberlippe leicht angehoben folgte er hochkonzentriert dem Weg. Eohl spielte mit den Spiegel, bis ihr Kommentar den Vampir dazu brachte, die Augenbrauen skeptisch zu heben. Er traute der Grünhaarigen vieles zu, aber eben auch nicht alles. Er kannte sie nicht. Dennoch hoffte er, dass sie Recht behalten würde und das keine Sätze waren, die ihr fehlerhaftes Gehirn ausspuckte. Das mit dem Kontaktspiegel … nun, es störte ihn zwar, aber er verstand den Nützen davon. Ob Lady Máirín aber wirklich ein Herz hatte, da war er sich nicht mehr so sicher. Er hatte es für einige Stunden angenommen, als sie in seinen Armen geweint hatte, aber seitdem hatte sie es wieder tausend Schichten von Feuer, Eis und Schatten verborgen. „Sorg dich nicht“, meinte er mit leicht angesäuertem, leicht sarkastischem Unterton. Er. Als wäre er ein Kind. Gut, er wusste nicht, wie alt Lady Máirín wirklich war, aber Rhys war nicht so todessüchtig sie danach zu fragen. Eohl wirkte aber deutlich … jünger. Immerhin hatte er es geschafft, die Daeva sauer zu machen. Das war nicht angenehm, aber es war besser als keine Reaktion. Er hatte in dem Bienennest gestochert und bekam nun die Antwort. Rhys hielt ihren Blick, wich nicht zurück, sodass sie Brust an Brust standen und er zu ihr hinabsah. Er war oft genug zurückgewichen. „Ihr verhaltet Euch irrational.“ Rhys kniff die grünen Augen leicht zusammen, warf Eohl einen Blick zu. Er hatte seine Lektion gelernt. „Ich werde ihr nicht wehtun.“ Jetzt nicht, hier nicht. Dann richtete er seine Aufmerksamkeit zurück auf die Daeva. "Mir ist bewusst, dass Eohl hier den höheren Rang besitzt und vermutlich die tödlichste von uns ist. Meine wenigen Fragen habt Ihr Eohl gegenüber ausführlich beantwortet, also wird das nicht das Problem sein, dass Euch so aufgebracht macht.“ Er senkte den Kopf ein Stück ihr entgegen. „Offenbar seid Ihr nicht fähig damit umzugehen, dass jemand Euch nicht aus der Hand frisst.“ Er lächelte leicht, auch wenn es kein nettes, strahlendes Lächeln war und beugte sich vor, bis seine Lippen fast ihr Ohr streiften und fuhr mit den Fingerspitzen über ihren Hals. Ihr Puls unter seiner Haut. „Ich muss aber gestehen, es gibt Dinge die besser schmecken als Eure Regeln.“ Er zog sich zurück, ließ die Hand fallen, wandte den Blick aber von ihrem Gesicht keine Sekunde ab. Auch, weil er nicht sicher war, ob sie ihn nicht … Rhys zischte, als Lady Máiríns Absatz seinen Stiefel trat. Verflucht, das tat weh. Die Zähne zusammengebissen sah er ihr hinterher.
Eohl nahm ihren Mantel ab und Rhys schob seine Karte in die Tasche seiner Hose. Es war hübsch, ihr Kleid. Nicht so hübsch wie das von Lady Máirín, aber das zu vergleichen war auch wie ein Pony mit einem Streitross zu vergleichen. Hinter den beiden blieb er stehen, sein Fuß pochte noch immer. Sein Blick glitt von dem hellen Gebäude zu der Schlange von Gästen. Rhys Vorgangsweise wäre es eher, sich Karten zu beschaffen … und vielleicht einen Happen in den Magen, aber er behielt den Gedanken für sich, denn schon machte Lady Máirín sich auf den Weg. Alleine mit Eohl blieb er zurück. Die Stirn gerunzelt sah er zu, wie die Rothaarige sich zum Türsteher vordrängt und mit ihm zu reden begann. Besser gesagt, sich ihm anbieten. Rhys schüttelte leicht den Kopf und strich sich die losen Strähnen dann wieder zurück, die ihm ins Gesicht gefallen waren. Als die Daeva und der Mann dann ihre Münder vereinten knurrte der Vampir leise. Hier bekam sie wohl nur wieder eine neue Bestätigung dafür, dass ihre Art, Sex für Gefallen einzutauschen, funktionierte. Es war zugleich erschreckend und verständlich wie wenig Gegenwehr sie bekam. Mit einem Blick auf Eohl machte er sich bei Lady Máiríns Winken auf dem Weg. Sie erreichten den Mann und die Rothaarige, gerade als der Türsteher taumelte und zurück an die Wand sackte. Seine Lider flackerten und der Vampir betrat mit den beiden Magierinnen die Kapelle. Das Gebäude war ähnlich hell von drinnen, als die drei in der Reihe folgten, von hinten nach vor zu den Holzbänken. Rhys warf Eohl einen fragenden Blick zu. Ob sie sie vorne für eine Ablenkung brauchte oder sie sich hinten einen Platz suchen sollten?
„Hehee...“ Unweigerlich, wenn auch nur kurz, kicherte Eohl, als Máirín Rhys anblaffte und dabei die Vorzüge der Grünhaarigen hervor hob. Sie selbst wäre nicht so hochnäsig, sich hier an die Spitze zu stellen, nur weil ihr Rang etwas Anderes behauptete, aber irgendwie fühlte es sich echt gut an, von der Rothaarigen bevorzugt behandelt zu werden. Ebenso sehr freute sie sich, als die Viziato an ihre Seite zurückkehrte und nach ihrem Plan fragte. Kurz huschten die Augen der Yihwa hin und her, stellten sicher, dass niemand ihnen lauschen konnte, ehe sich ein Grinsen auf ihrem Gesicht ausbreitete. „Gerne!“, nickte sie und drückte ihren Körper leicht an den von Máirín, sodass sie ihr direkt ins Ohr sprechen konnte. „Was denkst du, ist der beste Weg, einen Mord an einer spezifischen Einzelperson wie einen Unfall ohne Motivation dahinter aussehen zu lassen?“, fragte sie und ließ ihrer Freundin ein paar Momente Zeit, um zu antworten, ehe sei auflöste: „Wenn der Unfall auch Unbeteiligte betrifft.“ Wenn nur eine Person starb, kam schnell die Frage nach Motivation und Absicht auf. Wenn stattdessen mehrere Leute starben, dann wurden zwar die Auslöser stärker geprüft, aber es war praktisch unmöglich, zwischen allen oder genügend Opfern eine logische Verbindung zu ziehen, um einen Anschlag zu rechtfertigen. Wer einen Ansatz von Moral in seinem Körper trug, würde auch nicht gleich eine ganze Gruppe umbringen wollen, wenn er nur ein einziges Ziel hatte... aber so jemand war Eohl eben nicht. „Im Spiegelsaal gibt es einen Kronleuchter“, stellte sie fest und ging davon aus, dass Mái allein durch diese Worte schon verstand, was der Plan war. „Solange niemand auf der Tanzfläche ist, den wir am Leben halten wollen... ist der Anschlag ein Kinderspiel.“
Eine erste Herausforderung stellte sich der Gruppe aber bereits in den Weg, bevor sie dem Spiegelsaal auch nur nahe waren. Ein Aufpasser am Eingang, der sie wohl nicht einfach so vorbei gehen lassen würde. Eine simple, aber effektive Methode, ungeladene Gäste draußen zu halten. Sanft lächelnd nickte Eohl, als sie Máiríns Wink bemerkte, der sie und Rhys nach drinnen schickte. Die Methodik der Viziato war offensichtlich effektiv. Beeindruckend, wie schnell sie dieses Problem gelöst hatte. Eohl für ihren Teil hätte mit ihren Spiegeln einfach einen weniger belebten Teil des Gebäudes gesucht und ihnen ein Portal geschaffen, aber das hier war zweifellos der einfachere und vor Allem Mana sparende Weg. Die Yihwa ergriff die Hand des Vampires, zog ihn mit sich, während sie die Viziato passierten, und als sie die Tür hinter sich ließen, verschwand ihr Lächeln und ihre scharfen Augen fixierten ihren Begleiter. „Rhys“, sprach sie ihn kühl und leise an, während sie ihn zur Seite in die Schatten zog. Diesen kurzen Moment, den sie unter vier Augen verbringen konnten, musste und wollte sie ausnutzen. „Du hast vorhin gesagt Ich werde ihr nicht wehtun.“ Ihre Stimme blieb die gleiche, aber sie kopierte den Tonfall exakt, sprach sie auf dieselbe Weise, wie der Vaeth es getan hatte. „Meinst du damit mich oder sie?“ Es war eine Schande, dass dieses kleine Kerlchen nicht einmal in der Lage war, zwei Begleitern, die gleichermaßen Auserwählte waren, Sicherheit zu gewähren, aber er hatte Glück. Eohl interessierte sich nicht für beide. „Es ist mir egal, was du mit mir machst. Wenn du mich verletzen willst, tu dir keinen Zwang an“, gab sie direkt zurück, ehe sie tief in seine Augen starrte. „Aber ich will, dass du nett zu Máirín bist. Sie hat es verdient, und es ist mir wichtig. Also hüte deine Zunge und behalt deine Hände bei dir.“ Manisch geweitet starrten tiefrote Augen dem Vampir entgegen, während ihr Griff um seine Hand fester wurde. Sie versuchte nicht, ihm wehzutun. Das wollte sie noch immer nicht. Sie hoffte noch immer darauf, dass er zu den Gildenkameraden gehörte, auf die man sich verlassen konnte – egal, wie viel Mühe er sich gab, diesen Eindruck zu ruinieren. Jeder Crusader hatte das Potenzial, ein Auserwählter zu sein, und sie brauchten jede einzelne Person, deren Schicksal auf dieser einzig richtigen Seite stand. Aber Royal Crusade hatte keinen Platz für jene, die der Gilde und ihren wirklich wichtigen Mitgliedern nur schadeten. „Ich möchte gerne sehen, dass du ein guter Crusader bist. Ich möchte, dass wir gut auskommen und gut miteinander arbeiten“, meinte sie zum Abschluss, ehe sich ihre Augenbrauen zusammen zogen. „Aber wenn du Mái noch einmal wehtust, überlebst du diese Quest nicht.“
Die Dunkelheit, die die beiden Magier umgab, erschien geradezu drückend, ehe schon die nächsten Schritte an der Eingangstür zu hören waren. Vorsichtig blickte Eohl um die Ecke, zurück nach draußen, und sah, wer hier herein kam. Sofort löste sich ihre Hand von Rhys und ihr angespannter Gesichtsausdruck wich purer Freude, während sie zu der Rothaarigen eilte. „Mái! Da bist du ja wieder!“, freute sie sich, nahm schnell wieder die Hand der Älteren in ihre. „Das hast du toll gemacht! So effektiv! Auf die Lösung wär ich nie gekommen, hehee!“ Kurz huschten ihre Augen hin und her, während sie sich auf den Weg in den Spiegelsaal machte. Ein zweites Mal würde sie wohl niemand überprüfen. Als die Tür sich öffnete, zeigte sich die große Halle mit all ihren Tischen und dem großen Büffet am Ende der Halle. In der Mitte des Raumes fand sich eine große Tanzfläche – direkt unter dem Kronleuchter, über den sie gesprochen hatten. Ein Kichern entkam ihren Lippen. „Die Tanzfläche sieht wundervoll aus... Möchtest du sie einmal ausprobieren, wenn die Zeit gekommen ist?“, fragte sie, legte den Kopf leicht schief. „Wir müssten nur zeitig wieder runter davon...“
Máriín tobte innerlich vor Zorn. Zorn über die Situation, derer Kontrolle man sie vollständig beraubt hatte. Derer sie nicht im geringsten Herr war. Es passte ihr nicht im entferntesten in den Kram. Nicht wie Rhys sich ihr gegenüber verhielt, noch was er sagte. Er schaffte es, mit jedem seiner Worte einen perfekten Treffer zu landen. Er reizte, provozierte sie. Erfolgreich. Das war eigentlich ihre Aufgabe. Eigentlich sollte sie diejenige sein, die ihn verletzte und triezte und dabei zusah, wie er jegliche Selbstbeherrschung verlor. Doch nun stand sie da, Brust an Brust mit ihm und funkelte zornig zu ihm hoch. Damit kämpfend, ihm nicht eins über zu braten. Ihm nicht die grünen Augen auszukratzen, die so selbstgefällig zu ihr herunter starrten. Das leichte Grinsen aus dem Gesicht zu waschen, dass sich in seinem Mundwinkel versteckte. Gott. Sie wollte ihm wehtun. So sehr. Doch irgendetwas in ihr hinderte sie daran. Hielt sie zurück. Sie wusste nicht was es war. Sie verhielt sich irrational? Pah! Als hätte sie jemals etwas anderes behauptet. Als würde es sie etwas scheren. Sie tat was sie wollte, wann sie es wollte und wie sie es wollte. Ob es irrational war, wen kümmerte es schon? Sie tat, was für sie das Beste, Richtige war. Die Worte die darauf folgten, waren wieder ein Treffer ins Schwarze. Sie hasste es. Hasste, dass er Recht hatte. Mit jedem einzelnen, gottverdammten Wort. Zornig ballte sie die Hände zu Fäusten, während sie zu ihm hoch starrte und seinen Worten missbilligend zuhörte. Als er sich dann auch noch zu ihr vorbeugte und ihr Nahe kam... Sie beinahe striff, spannte sie sich automatisch an. Sein Atem hinterließ eine heiße Gänsehaut, das Gefühl seiner Fingerspitzen auf ihrer Haut ein hitziges Kribbeln. Einerseits wollte sie von ihm zurückweichen, andererseits brennte ihr ein unglaubliches Verlangen... Verlangen danach, dass er ihr näher kam. Ihr zeigte, was besser schmeckte als ihre Regeln. Als er sich dann wieder zurückzog beließ sie es dann schweren Herzens, überfordert von ihrer Gefühlswelt dabei und machte auf dem Absatz kehrt, um sich wieder Eohl zu widmen und eine gewisse Distanz zwischen ihnen aufzubauen. Rhys tat ihr in diesem Moment wirklich nicht gut... Er hatte viel zu leichtes Spiel mit ihr. Also versuchte sie sich auf ihre Freundin zu fokussieren und ging mit ihr den Plan durch. Offenbar hatte Eohl gar nicht vor, den Schaden auf ihr eigentliches Ziel zu beschränken. Sie schien durchaus gewillt, Kollateralschäden in Kauf zu nehmen - wobei in Kauf nehmen, traf es nicht wirklich. Viel mehr zielte sie darauf ab. Máirín musste ihr eines lassen - diese Idee war gut. Sehr gut. Auch wenn es nicht ganz dem Stil der Viziato entsprach... Máirín hätte wohl viel mehr versucht nur das Ziel zu töten, nicht weil sie sich daran störte, wenn mehr Leute starben. Viel mehr, wäre der Erfolg für sie persönlich dann nur besser. Eben weil es so schwerer war, das gewünschte Ergebnis zu erzielen. Das niemand darauf kam, dass es nicht nur ein Unfall war. In der Hinsicht war sie womöglich eher perfektionistisch gepolt. Nicht mehr tun als nötig und alle Nebenkosten möglichst gering halten. Jedoch hatte sie die Verantwortung für den Mord in die Hand der Yihwa gegeben - also würde sie ihrem Plan folgen. "Das ist eine sehr gute Idee, Eohl.", bestärkte sie die Grünhaarige in ihrem Vorhaben und schenkte ihr ein warmes Lächeln, während sie ihr sanft über die Hand strich. "Das denke ich auch... Du wirst sicherlich den perfekten Zeitpunkt erkennen... Gib mir nur Bescheid, wenn du ein Ablenkungsmanöver benötigst oder ich dir anderweitig helfen kann.", ergänzte sie. Sie wollte schließlich nicht komplett unbeteiligt bleiben - wollte auch ihren Spaß haben.
Doch dafür müssten sie erst einmal in die große Kapelle kommen, welche von einem Türsteher mit Gästeliste bewacht wurde. An dieser Stelle meldete sich die Eigeninitiative der Daeva zu Wort, welche sich kurzerhand zurecht machte und dann mit ihrer üblichen lasziven Art für Ablenkung sorgte, sodass die beiden anderen ungestört an dem Türsteher vorbei ins Innere huschen konnten. Ein zufriedenes Gefühl breitete sich in der Untoten aus, als der Mann ihrem Sexappeal nachgab und sich dem Kuss mit ihr hingab, alles andere komplett verdrängte. Normalerweise wäre dieser Kuss für sie bedeutungslos. Doch die Daeva war immer noch emotional aufgewühlt. Das sie so leicht das erreicht hatte was sie wollte... Schenkte ihr wieder ein Gefühl von Bestätigung und Sicherheit - beides, was Rhys ihr ganz offen und deutlich verweigerte. Es half ihrem Selbstbewusstsein wieder etwas auf die Sprünge und wenn sie Glück hatte... Naja, dann würde es den Vampir verärgern. Das war etwas, das machte sie glücklich. Wobei sie schon sagen musste... Sie konnte sich schöneres vorstellen, als diesen langweiligen Türsteher zu küssen. Doch es diente einem Zweck und bald waren ihre beiden Kameraden an ihr vorbeigeschlichen. Jetzt hieß es nur noch warten bis das Gift auf ihren Lippen seine Wirkung erzielen würde. Noch ein paar Augenblicke vergingen, bis der Mann zurückzog und sich den Kopf hielt. Gespielt besorgt erkundigte sie sich nach seinem Befinden, stützte ihn, als er nach hinten taumelte und beinahe das Gleichgewicht verlor. Sanft half sie ihm dabei ins Innere der Kapelle zu gelangen, unter dem Vorwand, das er so nicht draußen bleiben sollte und sie drinnen jemanden finden würden, der helfen konnte. Drinnen fand sich eine Bank neben der Tür, auf der sie den Mann setzte. Der Zustand des Türstehers wurde immer schlechter, ihm fiel es immer schwerer die Augen offen zu halten, bis er dann letzten Endes komplett in sich zusammensackte und einschlief. Máirín sah sich um, guckte ob jemand in der Nähe war. Als sie sicher war, dass sie niemand sah, richtete sie sich auf und klopfte ihre Klamotten ab, als hätte sie etwas ekliges angefasst. Danach griff sie sich ein Tuch und wischte sich damit über die Lippen, die Reste des Giftes von diesen lösend. Schnell trug sie noch neuen Lippenstift auf, ehe sie sich auf den Weg machte ihre Kameraden einzuholen. Den Kerl würde schon jemand finden und sich um ihn kümmern... Kaum das sie ihren Weg durch die hellen Gänge suchte, entdeckte sie ihre beiden Kameraden, die wohl ein ernstes Gespräch zu führen schienen. Zumindest war Eohl wieder nah an den Vaeth herangetreten und schien auf ihn einzureden. Geschmeidigen Schrittes ging sie auf die beiden zu, ein selbstsicheres, zufriedenes Grinsen auf den Lippen. Eohl erkannte sie sofort an den Schritten und kam ihr euphorisch entgegen und lobte sie dafür, wie sie die drei in die Kapelle geschleust hatte. "Mit Ablenkungen kenne ich mich eben gut aus, dass sollte dir bewusst sein, Eohl.", erwiderte sie warm und schenkte der Jüngeren ein amüsiertes Augenzwinkern. Gemeinsam gingen sie in den großen Spiegelsaal. Er war genauso schön und anmutig, wie es die Spiegelreflexionen von Eohl hatten vermuten lassen. Alles war in helle Farben getaucht und in Licht geflutet. Ein architektonisches Meisterwerk. Hier fühlte sich die Untote mehr als wohl - auch wenn sie rote Farben für gewöhnlich bevorzugte. "Das ist ein Angebot, dass ich sicherlich nicht ausschlage. Sag mir Eohl... Kannst du tanzen?", erwiderte sie auf die Frage der Yihwa während ihr eigener orangener Blick durch die große Halle mit den Spiegeln, den großen Fenstern und dem Kronleuchter huschte. Während sie sprachen machte sie sich auf den Weg zu einer der hinteren Bankreihen, wo kaum jemand saß. Die Zeremonie würde wohl bald anfangen und vermutlich würde es erst danach die Möglichkeit geben, die Tanzfläche zu nutzen. Also mussten sie wohl noch etwas Zeit totschlagen. Auf die ein oder andere Art und Weise.
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Genutzte Zauber:
Intoxication: Sweet Dreams TYP: Gift ELEMENT: Gift KLASSE: III ART: Support MANAVERBRAUCH: 65 MAX. REICHWEITE: Beim Anwender VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 6 BESCHREIBUNG: Dieses Gift sorgt, wenn es eingenommen wird oder anderweitig in den Blutkreislauf gelangt, für eine starke Trägheit und Müdigkeit. Die Konzentrationsfähigkeit des Opfers wird eingeschränkt und bei größeren Mengen oder längerer Zeit ohne Heilung führt das Gift dazu, dass man in einen tiefen, ruhigen Schlaf fällt. Es handelt sich dabei um einen natürlichen Schlaf, aus dem man jederzeit wieder geweckt werden kann.
Crimson Drizzle TYP: Lost Magic ELEMENT: --- KLASSE: I ART: Support MANAVERBRAUCH: 15 MAX. REICHWEITE: 1 Meter SPEZIELLES: Dieser Zauber kann nur mit dem Eigenblut des Magiers ausgeführt werden. VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 2 BESCHREIBUNG: Der Anwender sammelt etwas Blut in seinem Mund und spuckt es schlichtweg auf den Gegner. Da die Technik keinen Schaden anrichtet, ist sie im Grunde harmlos, dient allerdings dem Blenden des Gegners, dem Ausnutzen des Überraschungsmomentes und natürlich dem Erregen von Ekel, denn wer wird schon gerne mit Blut bespuckt.
B: Die Rechnung ohne den Wirt gemacht anzug, verdunkelte sonnenbrille
Oh, er hatte sie wütend gemacht. Rhys war ehrlich erstaunt, dass sie nicht nach ihm schlug oder ihm Gegenworte gab. Er verstand vollkommen, dass sie sauer war, es war auch sein Ziel gewesen. Es war nicht wirklich Rache, dass er, nachdem sie die letzten Treffen immerzu ihn bedrängt hatte, nun auf sie zutrat. Es war mehr ein Kitzeln, für eine Reaktion. Für etwas Echtes. Rhys war nicht nett, höflich meistens, aber nicht unbedingt nett, aber er machte sich durchaus Gedanken, … ein Stück weit auch Sorgen. Das Problem war nur, dass, wenn er diese jemals zeigen würde, die Daeva ihn vermutlich mit einem kalten Lachen zur Seite schieben würde. Aber es war nicht nur das. Rhys zwang sich, zurückzuweichen, anstatt in die feine Haut ihres Halses zu beißen und sah zu, wie sie sich umdrehte, Eohl zustimmte und verschwand. Er vermerkte es als einen Punkt für sich und wartete, bis Lady Máirín den Türsteher ablenkte. Es gefiel ihm nicht, aber er lief mit der anderen Magierin an ihr vorbei hinein in die Kapelle. Rhys war nie ein Gläubiger gewesen. Es mag Magie, aber an einen Gott oder Teufel glaubte er nicht. An Sünden und ein Leben nach dem Tod auch nicht. Zumindest konnte er sich an nichts von der Zeit erinnern, in der er tot gewesen war. Sein Blick glitt dennoch anerkennend über die Inneneinrichtung der Kapelle, bis Eohl ihn an der Hand in den Schatten zog. Rhys richtete den Blick auf sie, angespannt abwartend, was nun kommen würde, wo Lady Máirín wieder weg war. Es war ein wenig gruselig, sie seinen Tonfall nachahmen zu hören, aber er nickte nur. Rhys hielt den Mund und ließ Eohl ausreden. Andernfalls hätte er womöglich auch eine falsche Antwort gegeben, eine, die zugegeben dann gelogen gewesen wäre. „Lady Máirín.“ Kurz blitzte die Erinnerung in seinem Kopf auf, wie die Daeva kaum noch atmend an seiner Brust gelegen hatte, während er sein Oberteil gegen ihre Bisswunde presste. Rhys spannte den Kiefer an. Zumindest würde er ihr nicht wehtun, wenn sie es nicht wollte … was schwer genug war, nachdem sie sich geweigerte hatte, den Vorfall als wichtig zu betrachten. „Ich habe nicht vor, einen von euch beiden zu verletzen“, mal davon abgesehen, dass er es bei Eohl vermutlich auch nicht wirklich schaffen würde, ohne dann selbst etwas abzubekommen, „aber ich habe damit sie gemeint.“ Er hielt ihren Blick stand. Für einen Moment fragte er sich, ob Eohl Dinge wusste, die er nicht wusste. Dinge, die Lady Máirín zu der Person gemacht hatten, die sie heute war. Die Dinge, bei denen sie die Kontrolle verloren hatte, als er danach gefragt hatte. Rhys konnte nicht sagen, was genau sie verdient hatte, aber er hatte nicht vor, Eohl zu widersprechen, solange ihre Finger seine Hand umklammerten, als wollte sie ihm die Finger brechen. Ihr zu sagen, dass die meiste Zeit die Rothaarige diejenige war, die ihre Hände nicht bei sich behielt, sparte er sich auch. Es würde für Eohl vermutlich nichts ändern. „Keine Sorge. Auch wenn es für dich so gewirkt haben mag, es ging nicht darum, Lady Máirín zu verletzen, wenn wir uns näher waren.“ Er war nicht ganz sicher, bis wohin die andere all das verstehen konnte, so wie sie die Daeva im Zug befragt hatte, woher Kinder kamen. Rhys nickte leicht. Auch wenn Eohl ihm drohte, er verstand, warum sie das tat. Zugegeben, in umgedrehter Rolle hätte er vermutlich nicht unähnlich gehandelt. „Ich hoffe, das werden wir tun.“ Dann ließ Eohl ihn los und verließ die Schatten, als Lady Máirín auftauchte. Der Vampir trat ebenfalls hervor, blieb aber stehen und sah den beiden zu, wie sie näherkamen. Die Daeva lächelte wieder selbstsicher wie eh und je und begrüßte Eohl. Er setzte sich hinter ihnen in Bewegung und folgte ihnen in den Spiegelsaal. Rhys Blick fiel wenig begeistert auf das Büffet und erfreut auf die Tanzfläche. Während die beiden Frauen darüber sprachen, das mit dem Tanzen zu probieren, blieb Rhys neben Lady Máirín stehen und sah sich mit einem leichten, ehrlichen Lächeln auf den Lippen um. Er hatte solche Räume wirklich vermisst. Solche Bälle. Ein Jammer, dass sein Anzug von Bosco mittlerweile blutverschmiert in einem Kasten in Aloe Town versauerte. Er wiegte den Kopf leicht im Takt zu Musik, die leise spielte und folgten den beiden zu der hinteren, ziemlich leeren Reihe. Er öffnete den Knopf des grauen Mantels, als er sich in die Reihe setzte. Rhys schob die Sonnenbrille zurück und sich die Haare so aus dem Gesicht. Vor ihnen füllten sich die Reihen zunehmend, während er still zuhören und sah. Für einen Moment versetzte ihn all das, die herausgeputzten Menschen, der schöne Raum, der Kronleuchter und das Warten nach Bosco und ähnlich ruhig, wenn auch wachsam war seine Körperhaltung. Dann setzte die Musik lauter ein und er erhaschte einen Blick auf einen kahlköpfigen Mann, der vermutlich der Priester der Kapelle.
“Das ist gut…”, seufzte Eohl erleichtert, als Rhys meinte, er würde weder sie, noch Máirín verletzen wollen. Das hatte sie hören wollen. Sie wollte nicht, dass Rhys ein Verräter oder unzuverlässig war, im Gegenteil. Sie wollte ihn als Crusader auf der richtigen Seite wissen. Insofern beruhigten sie seine Worte. Als er dann aber fortfuhr, spannten sich ihre Muskeln wieder an und ihre Finger packten seine fester. “Stop!”, zischte sie ihn an. “Keine Ausreden! Ich habe dir gesagt, was ich will! Muss ich deutlicher werden?” Was auch immer er andeuten wollte, sie wollte es nicht hören. Warum auch immer er der Viziato näher kam, es lag offensichtlich nicht in ihrem Interesse, und nach der Drohung von zuvor vertraute sie nicht darauf, dass er tatsächlich keine bösen Absichten hatte. Sie wollte es glauben, aber der Untote machte es ihr nicht leicht. Jetzt war er an der Reihe, sich zu beweisen, wenn er mehr guten Willen von ihr bekommen wollte.
Als Máirín wieder bei ihnen war, hatte sich Eohl schnell von ihrem Gesprächspartner gelöst und huschte an ihre Seite, als wäre nichts gewesen. Seite an Seite traten sie ein in den großen Spiegelsaal und verabredeten sich zum Tanzen. “Ich freue mich”, kicherte die Yihwa auf die Antwort hin, stutzte dann aber, blinzelte. “Ich… ich weiß nicht… Habe ich schon getanzt…?”, murmelte sie vor sich hin, ihre Augen ins Leere starrend. Kurz war sie verloren in ihrer eigenen Welt - ein Zustand, den die Viziato schon ein paar Mal an ihr gesehen hatte. Dann sprach sie langsam weiter: “Ich habe noch nie getanzt… aber ich bin gut darin…” Das… wirkte richtig. Nirgendwo in ihrer Erinnerung war ein Moment, in dem sie getanzt hatte… aber sie spürte es. Fühlte, dass sie es gelernt hatte, dass sie es getan hatte. Dass sie es konnte. Wann, wie, warum… Das war alles weg. Aber das Muskelgedächtnis, das Gefühl dahinter, das steckte noch immer in ihr. In der Hinsicht war es wie der Schwertkampf oder das Schwimmen: Ein Teil von ihr, vergessen, aber nicht verloren. Musik spielte bereits, aber noch war die Tanzfläche leer. Als die Person, die am Wenigsten Ahnung von Feiern wie dieser hatte, würde Eohl sicher nicht den ersten Schritt machen - da verließ sie sich auf ihre Begleiter. Für den Moment machte sie sich erst einmal ein Bild des großen Raumes, der anwesenden Personen, der Möbel. Alles, was sie vorhin über ihre Spiegel nicht bemerkt hatte, prägte sie sich besonders ein. Am anderen Ende des Saales bereitete sich ein glatzköpfiger Priester auf seine Rolle vor, sprach zwischenzeitlich mit einer Frau, die ein besonders auffälliges Kleid trug. “Ist das die Braut?”, hakte Eohl nach, aber nein - die sollte Weiß tragen. Das dort drüben war die Jungfer. Was genau das bedeutete, war der Yihwa zwar nicht klar, aber anscheinend war es eine sehr wichtige Rolle. Neugierig studierte sie das gelbe Kleid der jungen Frau - zumindest, bis etwas Anderes ihre Aufmerksamkeit auf sich zog. Ein älterer Mann im Anzug kam auf sie und Máirín zu. Er war gut gekleidet, aber schlecht rasiert.
“Heey, ihr da. Euch kenn ich gar nicht!”, meinte er, während er sie betrachtete. Er gab sich wohl wirklich Mühe, sie zu identifizieren, denn Eohl hatte das Gefühl, dass sein Blick über jeden einzelnen Teil ihres Körpers glitt. “Zu wem gehört ihr denn? Braut oder Bräutigam?”
Die Untote bekam verständlicherweise nichts von der angespannten Konversation ihrer beiden Mitstreiter mit. Wie denn auch? Sie war immer noch damit beschäftigt, den Türsteher abzulenken und mithilfe ihres Giftes, welches sie sich sorgfältig über die Lippen geschmiert hatte außer Gefecht zu setzen, damit sie den beiden anderen ungehindert und gestört in das Innere der Kapelle folgen konnte. Innen war sie noch sehr viel heller, prunkvoller und kunstvoller gestaltet, als es die äußere Hülle bereits vermuten ließ. Wenn die Daeva so darüber nachdachte, war dies wohl eines der schöneren Gebäude, in das sie schonmal einen Fuß setzten durfte. Sie fand zwar, dass die Architektur in Bosco besser war, als jene, die sie hier in Fiore hatten, doch allzu viel stand das Nachbarland ihrer Heimat nicht nach. Wenn die Viziato hier einrichten könnte, würde sie sicherlich viele der hellen Vorhänge und Teppiche, die auf dem Boden ausgebreitet waren, durch jene in blutroter Farbe ersetzen. Man konnte durchaus behaupten, dass sie eine gewisse Obsession mit dieser Farbe hatte. Doch konnte man es ihr verübeln? Die Daeva hatte über ihre lange Lebensdauer verteilt so viel Blut gesehen, so viel gerochen, berührt oder gar geschmeckt. Davon ab hatte sie nochmal eine ganz andere Beziehung zu dem roten Gold und dessen Farbe, dadurch, dass sie Blutmagierin war. Sie liebte sie einfach. Sie schritt durch die Gänge, auf der Suche nach ihren beiden Kameraden. Es dauerte seine Zeit, doch irgendwann fand sie die beiden, nah beieinander stehend und sich offenbar unterhaltend. Máirín war schon zu einem gewissen Maße neugierig, worüber sie denn sprachen, beschloss aber nicht weiter nachzuhaken. Viel Möglichkeit dazu bot sich ihr auch nicht, entfernten sich die beiden Royal Crusade Magier schnell wieder voneinander las sie das Antlitz der Untoten erkannten. Rhys trat zurück, während Eohl wieder ganz Máiríns Nähe suchte. Gemeinsam betraten sie den pompösen Spiegelsaal und die Yihwa bat die Untote um einen Tanz. Eine nette Einladung, auch wenn Máirín sich schwer damit tat, einzuschätzen, ob Eohl in der Lage war richtig zu tanzen. Man konnte zwar meinen, dass ihr perfektionierte Kampf mit dem Schwert nicht viel anders war, als eine Choreographie oder ein Tanz. Doch lag die Herausforderung darin, sich dem Rhythmus und der Melodie der Musik anzupassen und anhand dessen, die richtige Tanzrichtung zu wählen. Es war also durchaus möglich, dass Eohl in der Lage war, ihren Köprer im Takt der Musik zu bewegen und zu beherrschen - doch das musste nicht gleich heißen, dass sie etwas vom Walzer, Samba oder dergleichen verstand. Es waren Abläufe, die man einstudieren musste - wie ein Zauber, der erst einmal geübt werden musste, bevor man ihn beherrschte. Das kostete Zeit und Sorgfalt. Eohl erschien der Daeva nicht gerade wie jemand, der viel Interesse an irgendwas hatte, was nicht ihrem Zweck als Waffe diente. Etwas so leidenschaftlichen... Natürlich hatte die Untote bemerkt, dass sich die Yihwa gelegentlich zu Späßen und dergleichen hinreißen ließ, doch kannte sie auch ihre andere Seite. Die sehr zweckgebunden war und alles was sie nicht brauchte, um ein Ziel zu erreichen wurde ausgeblendet. So hatte sie es immerhin wahrgenommen. Das Eohl dann so vage behauptete, dass sie noch nie getanzt hatte, aber gut darin war, hätte der Untoten beinahe ein Lachen entlockt. Was sollte das denn bitte heißen? Eohl faszinierte die Daeva von Mal zu Mal wieder. Amüsiert schmunzelnd, schüttelte sie den Kopf und blickte derweil durch den Raum, wo sich die meisten Personen noch unterhielten, bevor die eigentliche Zeremonie losging. Máirín war ganz überrascht, dass die Braut bereits zu sehen war, war es doch eher üblich, dass diese den Saal als letztes betrat. Aber gut, vielleicht hatten sich die Traditionen geändert. Das die Untote das letzte Mal auf einer Hochzeit war, war bereits einige Jahre her. Auf Eohls Frage hin nickte Máirín. "Ja, ist sie." Da kam auch schon ein alter Mann auf sie zu und laberte sie von der Seite an. Gott, wie das nervte. Warum musste der auch unbedingt jetzt auf sie zukommen? Würde die Zeremonie nicht bald losgehen? Die Daeva zwang sich zu einem freundlichen Lächeln und blickte dem Mann entgegen. "Braut.", log sie. Ihre erste Intuition war es gewesen, Bräutigam zu sagen. Doch bei näherer Überlegung wäre dies wohl ein Risiko gewesen. Sollte Eohl ihren Plan durchziehen und wieder erwarten doch jemand auf die Idee kommen, dass es sich nicht um einen Unfall sondern vorsätzlichen Mord handeln, würden die Besucher sicherlich schnell darauf zu sprechen kommen, dass sie jemanden getroffen hatten, den sie nicht zuordnen konnten und zum Bräutigam gehörte. Für sie war die Braut also die sichere Option. Der Mann sprach weiter, kam in einen Sprachfluss als gäbe es kein Morgen. Ab einem gewissen Punkt schaltete die Daeva mental ab, bekam nur grob was davon mit, wie er davon sprach, dass er von Seiten des Bräutigams war, dass er sich freute sie kennenzulernen und was das doch ein schöner Anlass war. Der übliche Kram. Intuitiv und unabsichtlich rutschte sie ein Stück zurück und begann sich nach hinten zu lehnen. Jedoch erwischte sie statt der Rücklehne der Bank Rhys Schulter. Natürlich bemerkte sie es, doch versuchte sie sich nichts anmerken zu lassen. Hin und wieder nickte sie, als würde sie dem Kerl wirklich zuhören, während sie innerlich weiter flehte, dass er endlich gehen oder die Zeremonie beginnen würde. Als würden ihre Gebete erhört, begann kurz darauf auch schon eine Melodie zu spielen, welche den Gästen zeigen sollte, dass die Zeremonie nun beginnen würde. "Ich glaube die Zeremonie geht los.", kam es von ihr und der Mann verstummte. Dann blickte er sich um und seine Augen wurden groß. Offenbar hatte er in seinem Redefluss seine Umgebung wohl einfach vergessen. Dooferweise war es nun zu spät für ihn, um auf seinen eigentlichen Platz zurück zu gehen. Er entschuldigte sich und fragte, ob es in Ordnung war, wenn er sich bis zum Ende der Zeremonie einfach zu ihnen setzen konnte. Máirín die in der Zwischenzeit unbewusst die Hand auf Rhys Oberschenkel gelegt hatte, während die andere sanft Eohls grünes Haar streichelte, begann diese angespannt in seinem Bein zu versenken. Wobei versenken relativ war, besaß die Untote keine sonderliche Stärke und Rhys war nicht gerade ein widerstandsloses Streichholz. Doch spüren würde er es sicherlich. Máirín passte es überhaupt nicht in den Kram, doch sie konnte es sich nicht leisten misstrauen zu erwecken. Also nickte sie schlichtweg. "Natürlich. Setzen Sie sich."
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Genutzte Zauber:
Intoxication: Sweet Dreams TYP: Gift ELEMENT: Gift KLASSE: III ART: Support MANAVERBRAUCH: 65 MAX. REICHWEITE: Beim Anwender VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 6 BESCHREIBUNG: Dieses Gift sorgt, wenn es eingenommen wird oder anderweitig in den Blutkreislauf gelangt, für eine starke Trägheit und Müdigkeit. Die Konzentrationsfähigkeit des Opfers wird eingeschränkt und bei größeren Mengen oder längerer Zeit ohne Heilung führt das Gift dazu, dass man in einen tiefen, ruhigen Schlaf fällt. Es handelt sich dabei um einen natürlichen Schlaf, aus dem man jederzeit wieder geweckt werden kann.
Crimson Drizzle TYP: Lost Magic ELEMENT: --- KLASSE: I ART: Support MANAVERBRAUCH: 15 MAX. REICHWEITE: 1 Meter SPEZIELLES: Dieser Zauber kann nur mit dem Eigenblut des Magiers ausgeführt werden. VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 2 BESCHREIBUNG: Der Anwender sammelt etwas Blut in seinem Mund und spuckt es schlichtweg auf den Gegner. Da die Technik keinen Schaden anrichtet, ist sie im Grunde harmlos, dient allerdings dem Blenden des Gegners, dem Ausnutzen des Überraschungsmomentes und natürlich dem Erregen von Ekel, denn wer wird schon gerne mit Blut bespuckt.
B: Die Rechnung ohne den Wirt gemacht anzug, verdunkelte sonnenbrille
Rhys war froh, dass zwar sein Körper an Kraft verloren hatte, seine Knochen aber weiterhin ziemlich stabil waren, als Eohl zudrückte. Sie wirkte erleichtert über seine Antwort, auch wenn sie mit seiner kleinen Erklärung nicht zufrieden war. Er hatte es nicht als Ausrede gesagt, sondern als kleinen Zusatz – immerhin vertraute er nicht darauf, dass er und Lady Máirín die restliche Quest sich voneinander fernhalten würden und er hatte Eohl verdeutlichen wollen, dass es nicht darum ging, der Daeva wehzutun. So blieb ihm nur zu hoffen, dass diese ihre Finger bei sich behielt. Vielleicht hatte er Glück und sie war sauer genug ihn zu ignorieren, solange Eohl dabei war. Allerdings kannte der Lady Máirín genug, um sich nicht darauf zu verlassen. Die Daeva war niemand, der einfach aufgab und es hinnahm, wenn man ihr Dinge an den Kopf warf.
Die Rothaarige kam zurück und hakte sich bei Eohl ein. Rhys blieb stehen, wo er war und sah den beiden Frauen aufmerksam zu. Sie sprach über das Tanzen und erneut schien Eohls Kopf ähnlich durcheinander zu sein, wie seiner in den ersten Wochen, nachdem er vom Tod zurückgekehrt war. Von dem großen, dunklen Nichts. Leichte Gänsehaut überzog seine Arme, auch wenn seine Miene sich kaum änderte. Rhys verdrängte die Gedanken daran und folgte den beiden in den großen, verspiegelten Saal. Blassfarbiges Licht, dass durch die Fenster fiel, brach sich in den Spiegeln und verzauberte den hohen Raum. Rhys atmete langsam ein und sah sich um. Die Musik umhüllte ihn und brachte neue, klare Erinnerungen zurück. Raoul hatte ihn überredet, zu tanzen. Rhys hatte nicht gefunden, dass er auf die Tanzfläche durfte, aber er hatte es geliebt zu tanzen, wann immer der Prinz es ihm befohlen hatte. Jetzt war die Tanzfläche noch frei und der Vampir hoffte, dass sich zumindest ein kurzer Tanz ausgehen würde, bevor der Mord begann. Sein Blick wanderte nach vorne zu dem Priester und einer hübschen Frau in einem weiten, gelben Kleid. Ihre Haare waren kunstvoll hochgesteckt und sie lächelte den Priester an. Lady Máirín bestätigte die Frage Eohls danach, wer sie war. Die noch glückliche Braut. Die drei wurden von der Begutachtung ihrer Umgebung abgelenkt, als eine vierte Person zu ihnen kam. Rhys betrachtete den älteren Mann stumm, als dieser sie ansprach. Der Blick des Fremden glitt über die beiden Frauen, während der Vampir ein paar Schritte im Hintergrund stand. Während der Ältere Lady Máirín in eine ziemlich einseitige Unterhaltung verwickelte, steuerte Rhys auf die hintere Bank zu und rutschte hinein, um den anderen Platz zu machen. Die Rothaarige folgte ihm, dann kam Eohl, während der Unbekannte noch immer weiterredete. So wenig, wie Lady Máirín sprach war sie wohl entweder ziemlich genervt und hielt sich gerade so zurück oder gelangweilt. Sie lehnte sich zurück und da sie dem Grauhaarigen zugedreht war mehr gegen Rhys Schulter als gegen die Banklehne hinter ihr. Die Musik änderte sich und kurzzeitig der Mann. Zugegeben hatte auch Rhys ihm nicht mehr mit so viel Aufmerksamkeit zugehört wie er es sonst immer tat, denn zwischen war Lady Máiríns Hand auf seinen Oberschenkel gewandert, während ihre andere Eohls Kopf wie den eines Hund streichelte. So viel zu seiner Hoffnung … Er warf der Grünhaarigen einen kurzen Blick zu. Weiterhin gruben sich die Finger der Daeva in seinen Oberschenkel. Nicht so, dass es wirklich schmerzte, aber genug, dass er es deutlich spürte. Rhys löste eine seiner Hände und griff nach Lady Máiríns Hand, um sie von seinem Bein zu lösen. Sich überwinden diese aber loszulassen, war schwerer. Einerseits, weil er sie dann vermutlich wieder auf dem Bein hätte, aber auch weil er nicht sicher war, mit wieviel Absicht die Daeva das gemacht hatte. Es war weniger provozierend, wie er es von ihr erwartete hatte, mehr … haltend. Er legte seine Hand locker auf seinem Oberschenkel ab. Sie würde ihn schon loslassen. Über den Kopf der zwei Frauen warf er dem Älteren einen kurzen Blick aus zusammengekniffenen Augen zu, aber er hielt den Mund. Ob es ihnen passte oder nicht, hier spielten sie die Rolle netter Besucher. Ein kleines Stück rutschen sie noch nach innen, als der Mann sich neben Eohl an den Rand setzte. Vorne erklang langsam lauter werdender Gesang. Irgendwann während des Gespräches musste die Braut zurückgegangen sein, denn als er nun an Lady Máiríns Kopf vorbei sah, entdeckte er sie im hinteren Teil auf ihren Auftritt wartend. Der Gesang verstummte schließlich und der Priester begann mit seiner Rede und damit, anschließend Braut und Bräutigam zu sich zu bitten.
Sie mochte es nicht ahnen, aber die Viziato machte es ihren beiden Begleitern nicht leicht.
Eohl genoss das Gefühl von Máiríns Hand, wie sie zärtlich ihren Kopf streichelte… aber sie bemerkte auch die Bewegung der anderen Hand. Die Berührung von Rhys Oberschenkel. Die Art, wie sie ihn packte. Eine Anspannung legte sich in die gesamte Muskulatur der Yihwa, während sie sich leicht nach vorne lehnte und aus den Augenwinkeln hinüber stierte zu dem Vampir. Als ihre Blicke sich trafen, lag der Tod in ihrem, kaum verborgen im glühenden Rot ihrer weit aufgerissenen Augen. Erst, als er eigenmächtig die Berührung löste und Máiríns Hand sanft auf seiner liegen ließ, entspannte sie sich ein wenig. Nicht zu sehr. Allgemein war es schwierig, sich wohl zu fühlen. Rhys schien soweit sein Versprechen zu halten, insofern war sie bereit, ein wenig von ihm abzulassen, aber auf ihrer anderen Seite war ein Kerl, der unangenehm dicht bei ihr sah. So wenig Distanz hatte sie zu Nicht-Crusadern normalerweise nur in den letzten Momenten vor deren Tod. Freunde waren da etwas Anderes, aber diesen willkürlichen Fremden wollte und brauchte sie hier nicht. Es störte sie auch, dass er immer wieder leise zu ihr sprach, ihr irgendwas zuflüsterte, als müsse er die Zeremonie kommentieren. Diese Art Mensch war das also… Die Antithese von Eohl, die ihren Platz kannte und ihren Mund hielt, wenn ihre Worte nicht gebraucht wurden. Sie warf ihm einen genervten Blick zu, ehe sie sich wieder auf die Zeremonie selbst konzentrierte. An sich… war das, was dort vorne am Altar geschah, etwas Schönes. Sie mochte die Versprechungen, die gemacht wurden. Was sie heraushörte war Loyalität. Ewigkeit. Endlos einander zu unterstützen. Solche Werte schätzte die Yihwa, genau das war es schließlich auch, was sie in ihrem Leben suchte. “Heirat… klingt schön”, stellte sie leise fest, ehe ihre Augen kurz hinüber zu erst Rhys, dann dem anderen Kerl huschten. Nur kurz sicherstellen, dass die beiden keinen Unsinn machten, während sie die Hochzeit genoss.
Nach dem großen Ja, ich will-Moment leuchteten die Augen der Yihwa, aber ihr Gesicht strahlte noch mehr, als sie hörte, was als nächstes passierte: Braut und Bräutigam würden gemeinsam den ersten Tanz eröffnen, dann konnte der Rest der Gesellschaft auch daran teilnehmen. Aufgeregt richtete sich Eohls Rücken auf, ihre Finger hielten ihre Knie fest, bis es soweit war. Sie durfte tanzen. “Tanzen!” Fröhlich sprang Eohl von ihrem Platz auf, wirbelte in ihrem schicken Kleid herum, um ihre Hand auszustrecken. Ihre Augen trafen auf die von Mái, während Hoffnung in ihnen steckte. Sie hatte es versprochen, richtig? “Tanzen! Ich möchte tanzen, bitte!”, sprach sie fröhlich… ehe ihr Gesichtsausdruck erstarrte. “Den Tanz nehme ich doch gerne an!” Von der Seite hatte der aufdringliche Typ von vorhin ihre Hand genommen, stand auf, um sich vor Eohl aufzustellen. Purer, blanker Hass stand in ihren Augen, als sich ihr Kopf langsam zu ihm umdrehte. Sie starrte ihn an, schien ihn mit Blicken allein töten zu wollen, während sie darüber nachdachte, es mit ihrer Magie zu tun. Ja, wenn sie hier und jetzt jemanden tötete, würde sie damit ihre Tarnung aufgeben, aber dann konnte sie einfach alle anderen Anwesenden gleich mit umbringen. Wenn kein einziger übrig blieb, dann wusste niemand, was passiert war. Bei der Gelegenheit konnte sie auch gleich Rhys mit in den Tod reißen… Nein. Nein. Rhys machte sich gut gerade. Rhys zeigte Potenzial. Rhys konnte vielleicht ein wahrer Auserwählter sein. Eohl würde ihn seine Rolle spielen lassen. Eohl würde ihre Rolle spielen. Dieser Mann, so aufdringlich er auch war, würde nicht sterben. Nicht gerade in diesem Moment, nicht auf diese Weise. Dennoch festigte sich ihr Griff. Ihr Zorn glühte heißer als jede Flamme.
“Wie kannst du es wagen, mich zu berühren, du unbedeutender Abschaum?”
Das Máirín der Grund für die Strapazen und Anspannung zwischen ihren beiden Begleitern war, hatte sie bemerkt. Das wusste sie, war es doch am Anfang der Quest doch ziemlich klar hervorgekommen, dass die Yihwa den Schutz der Daeva im Vordergrund stehen hatte und es ihr nicht gefiel, wie der Vaeth und die Viziato miteinander interargierten. Das sie sich danach schwer fiel, von dem Vampir abzulassen merkte Máirín schon irgendwo. Wenn auch nicht in dem Ausmaß wie es tatsächlich er Fall war. Sie bemerkte hin und wieder, wie die beiden ein paar angespannte Worte auszuwechseln schienen, vereinzelt ein paar Blicke aber das wars. Die, die Eohl Rhys in dem Moment schenkte, als sie ihr den Kopf sanft streichelte, kraulte und gegen Rhys gelehnt war, entfielen ihr jedoch. Zu sehr war sie darauf fokussiert gewesen, so zu tun, als würde sie irgendwas von dem, was dieser nervige Kerl laberte interessieren. Währenddessen hatte ihre Hand unbewusst Zuflucht auf Rhys Oberschenkel gesucht und sich angespannt um diesen geschlossen. Auch wenn man es ihrem Gesicht und der restlichen Körperhaltung kaum anzumerken vermochte, viel es ihr doch schwer, alle Anzeichen ihres Unbehagens und ihrer Abneigung gegenüber dieser Situation zu verbergen. Auch wen Máirín sich gerne anderes einredete, sie war nicht perfekt. Kurze Zeit darauf, löste der Vaeth auch schon die Hand der Untoten von seinem Oberschenkel, legte seine schützend darauf, sodass ihre Hand auf der seinen lag. Sie verschränkte ihre Finger leicht mit den seinen, wenn auch etwas zärtlicher als davor. Kurz darauf begann auch schon die Zeremonie, der Priester begann zu sprechen und der nervige Kerl quetschte sich zu ihnen auf die Bank, sodass sie ihn die gesamte Zeit über ertragen würden müssten. Weiter hielt ihre Hand Rhys, während die andere Eohl liebkoste. Während der Priester von dem Bund der Ehe sprach, von ewiger Loyalität, Wertschätzung und Liebe sprach, verließen ein paar leise Worte den Mund ihrer Freundin. Leicht musste Máirín schmunzeln. Sie selbst glaubte zwar nicht an die Liebe oder daran, das etwas so reines, gutes wie eine gesunde Ehe bestehen konnte, doch Eohl so davon sprechen zu hören... Irgendwie, entflammte dies bei ihr eine leichte, wohlige Wärme in der Brust. Sie lehnte den Kopf leicht zur Seite, sodass dieser an Eohls ragte. Sanft legte sie ihre Lippen auf ihren Kopf, gab ihr einen leichten Kuss auf den Scheitel, ehe sie die Frau weiter streichelte. Es dauerte eine ganze Weile, bis der Priester zum Ende kam und das Ja-Wort ausgetauscht wurde. Damit galt die Zeremonie als beendet und die eigentliche Feier würde beginnen. Scheinbar würde diese ebenfalls in der Kapelle stattfinden. Braut und Bräutigam begannen zu tanzen und kurz darauf begannen Stück für Stück weitere Personen die Tanzfläche zu betreten und sich im Takt der Musik zu bewegen. Das war für Eohl scheinbar das Stichwort, um auf das Versprechen der Viziato zurückzukommen. Schnell sprang sie auf und forderte die Rothaarige zum Tanzen auf. Jedoch ging der Plan ein wenig in die Hose, fühlte sich stattdessen der aufdringliche Mann, der Eohl die gesamte Zeremonie über zugequatscht hatte davon angesprochen. Máirín erkannte an Eohls Blick, Haltung, aber auch den Worten, die sie an den Mann richtete, dass diese alles andere als begeistert war. Das... War nicht gut. Die Daeva räusperte sich, erhob sich von ihrem Platz und gesellte sich zu den beiden. "Ich denke, das hier ist ein kleines Missverständnis.", erklärte sie und schob sich leicht vor Eohl, ein echt wirkendes Lächeln auf den Lippen. "Eohl Schatz, wie wäre es, wenn ihr zwei erstmal tanzt und ich tanze mit dem netten Herren?", sprach sie und deutete auf Eohl und Rhys und anschließend auf sich und den aufdringlichen Herren. "Und der zweite Tanz gehört auf jeden Fall dir, in Ordnung?", fuhr sie fort, in der Hoffnung die Situation so etwas deeskalieren zu können. Sie wollte Eohl nicht mit diesem schmierigen Kerl tanzen lassen. Nicht nur, weil sie die Sorge hatte, das jener dies gegebenenfalls nicht überleben würde... Sie war zwar alles andere als scharf darauf, aber was war schon ein kleines Opfer? Der Mann schien erst irritiert, aber das Angebot sehr erfreut anzunehmen. Kurz darauf hielt er Máirín auch schon die Hand hin. Die Daeva legte ihre in seine und als er sie auf die Tanzfläche führte, sah sie zu Eohl und Rhys zurück, die nun entweder miteinander tanzen oder dort stehen bleiben müssten. Auf der Tanzfläche angekommen, legte der Kerl seine zweite Hand auf Máis Hüfte, während ihre andere sich auf seine Schulter setzte. Sie spürte bereits ein... gewisses Gefühl der Erschöpfung. Es war lange her, dass sie das letzte Mal so etwas gefühlt hatte. Das sie das letzte Mal etwas... Nettes, selbstloses für jemand anderen getan hatte. Auch wenn sie sich selbst lieber einredete, dass sie es für den Erfolg der Quest tat, wusste sie tief im Inneren, dass sie es um Eohls Willen tat.
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Genutzte Zauber:
Intoxication: Sweet Dreams TYP: Gift ELEMENT: Gift KLASSE: III ART: Support MANAVERBRAUCH: 65 MAX. REICHWEITE: Beim Anwender VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 6 BESCHREIBUNG: Dieses Gift sorgt, wenn es eingenommen wird oder anderweitig in den Blutkreislauf gelangt, für eine starke Trägheit und Müdigkeit. Die Konzentrationsfähigkeit des Opfers wird eingeschränkt und bei größeren Mengen oder längerer Zeit ohne Heilung führt das Gift dazu, dass man in einen tiefen, ruhigen Schlaf fällt. Es handelt sich dabei um einen natürlichen Schlaf, aus dem man jederzeit wieder geweckt werden kann.
Crimson Drizzle TYP: Lost Magic ELEMENT: --- KLASSE: I ART: Support MANAVERBRAUCH: 15 MAX. REICHWEITE: 1 Meter SPEZIELLES: Dieser Zauber kann nur mit dem Eigenblut des Magiers ausgeführt werden. VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 2 BESCHREIBUNG: Der Anwender sammelt etwas Blut in seinem Mund und spuckt es schlichtweg auf den Gegner. Da die Technik keinen Schaden anrichtet, ist sie im Grunde harmlos, dient allerdings dem Blenden des Gegners, dem Ausnutzen des Überraschungsmomentes und natürlich dem Erregen von Ekel, denn wer wird schon gerne mit Blut bespuckt.
B: Die Rechnung ohne den Wirt gemacht anzug, verdunkelte sonnenbrille
Rhys achtete darauf, dass seine Hand zwischen Oberschenkel und Lady Máiríns Finger zu behalten. Er war nicht so dumm, die Blutmagierin wirklich festzuhalten. Nicht, wenn Eohl ihn von ihrer anderen Seite her aus mit den großen, roten Augen anstarrte wie einer der kleinen Hündchen, denen er in Fiore begegnet war. Winzig und bereit jeden zu zerfleischen. Rhys behielt seinen Gesichtsausdruck neutral und tolerierte die Berührung derweil, solange ihre Hand blieb, wo sie gerade war. Sowohl er, als auch seine beiden Quest Begleitungen schienen von dem anderen Mann aber nicht wirklich angetan. Dieser quasselte, bis der Vampir seine Stimme zum Großteil ausblendete. Für gewöhnlich störte ihn die Zuhörrolle nicht, doch dieser war ein Risiko für die Nerven. Stattdessen konzentrierte er sich auf die Heirat vor ihnen. Nichts, von dem er je auch nur geträumt hatte. Rhys Chancen auf so etwas waren nie groß gewesen. Aber es war schön, wenn auch nicht rührend für ihn, mitanzusehen. Vielleicht sollte er sich mehr freuen, vielleicht auch ungeduldig sein, wann das Ereignis endlich vorbei war. Der Vampir saß aber nur da, sah zu, ohne dass sich in ihm etwas rührte. Neben ihm bewegte sich die Rothaarige immer mal wieder, etwas, bei dem er versuchte, es zu ignorieren. Erst als es zum Tanzen ging und Eohl aufsprang, rührte er sich wieder. Rhys wartete ab, dass Lady Máirín aufstand, um den beiden folgen zu können – und dann vermutlich an der Wand zu stehen, während er den beiden zusah. Oder er bat selbst jemanden um einen Tanz. Die Pläne der drei wurden von dem Störenfried von zuvor über den Haufen geworfen. Als Eohl strahlend, wie ein Kind die Daeva um den Tanz bat, ergriff der Mann die Hand der Royal Crusaderin. Rhys hätte ihm den Tipp geben können, es nicht zu tun. Eohl sah nicht gefährlich aus, auf den ersten Blick. Auf den zweiten Blick war man tot. Dafür hatte der Dolch zu Beginn der Quest gesprochen. Rhys konnte ihr Gesicht vorsehen, aber sie drehte den Kopf langsam, wie eine Katze, die eine Beute gerochen hatte. Ihre Worte schlossen sich dem an. Der Vampir war froh, nicht das Ziel ihrer Aufmerksamkeit zu sein. Lady Máirín hatte sich derweil auch erhoben und er folgte ihr, blieb seitlich hinter ihr stehen, als sie das Reden übernahm und versuchte, die Lage zu klären. Wie sie es tat, überraschte ihn allerdings. Für ein paar Augenblicke sah er sie mit zusammengekniffenen Augen an. Es … gefiel ihm nicht. Nicht wegen Eohl, sondern wegen dem aufdringlichen Mann. Andererseits hätte dieser Eohl vielleicht nicht überlebt und noch hatte das Blutbad nicht begonnen. Der Vampir stieß die Luft aus und zwang sich, den Blick von der Rothaarigen abzuwenden, die mit dem Fremden auf die Tanzfläche verschwunden war. „Dann darf ich um einen Tanz bitten?“ Er streckte die Hand aus, das Kinn gesenkt. Wenn sie mit ihrer eigentlichen Arbeit beginnen wollte, wäre es kein Problem für ihn, aber er wartete ab, ob sie seine Hand nehmen und mit zur Tanzfläche kommen würde.
Eohl war nicht ganz einen Kopf kleiner, sodass er über ihren Scheitel hinweg in die Menge sehen konnte. Rhys hatte ihre Hand in der einen, die andere, nachdem er sich mit einem fragend Blick nach Zustimmung vergewissert hatte, an ihrer Hüfte. Er hatte nicht vor, Eohl vor allem in diesem emotionalen Zustand ungefragt zu berühren. Dann aber trat die Musik in den Vordergrund. Ein altvertrautes Geräusch in seinen Ohren, eine wohlige Freude in seinem Inneren, als sie tanzten. Rhys hatte lange nicht getanzt, aber er hatte sich bald wieder in den Rhythmus gefunden. Vor seinen Augen flackerten Erinnerungen von Bosco, Bilder, die er seit seinem Tod irgendwo in der Dunkelheit verloren hatte. Verschiedene Gesichter, die sich abwechselten, als er älter wurde. Raoul Lachen. Der angetrunkene Prinz, den er in dessen Gemächer brachte. Freude, obwohl er wusste, dass das hier eines Tages mit dem Tod seines besten Freundes enden würde. Die Erinnerungen zogen immer wieder vorbei, während er Schwierigkeiten hatte, sich weiter auf sein Umfeld zu konzentrieren. Das Tanzen war nicht das Problem, sein Körper wusste was er zu tun hatte, aber Rhys Blick zu den Menschen hinter Eohls Rücken wurde unscharf. Die Musik alles, was er hörte. Nur ein Teil von ihm war noch auf Eohl konzentriert, wie sie sich bewegte. Und immer wieder ein Blick in ihr Gesicht. Rhys tanzte nicht gerne mit einer Bombe in den Armen, die jeden Moment hochgehen konnte, ohne sie zumindest ein Stück weit im Auge zu behalten.
Entgeistert blickte Eohl auf Máiríns Hand, als sie die des Mannes aus der von Eohl nahm. “W-was?” Das gefiel ihr nicht. Nein, das gefiel ihr ganz und gar nicht! Sie wollte nicht, dass die Viziato diesen dreckigen Affen auch nur anfassen musste, und sie wollte erst recht nicht, dass der ihr den gemeinsamen ersten Tanz raubte, der der Yihwa versprochen gewesen waren! Aber die zarten, klaren Worte und der Blick der Rothaarigen waren eindeutig. Das hier war eine Anweisung. Sie hatte Mái den Tanz zu überlassen, und sie hatte mit Rhys zu tanzen. Ihr Blick fiel hinüber zu dem Untoten. Eine Wahl blieb ihr wohl nicht. “Jawohl”, bestätigte sie ohne den Hauch eines Lächelns, als er ihr den Tanz anbot. Ohne weiteres Zögern nahm sie seine Hand. “Dann lass uns miteinander tanzen.”
Der Vaeth war größer als Eohl, was es ihr schwer machte, die Tanzfläche zu überschauen. Das missfiel ihr. Sie war jemand, die immer alles um sich herum im Auge behalten musste. Als jemand, der davon lebte, ungesehen zu attackieren, hatte sie gerne jede potenzielle Gefahrenquelle auf dem Schirm. Jetzt, in den Armen des Älteren, ging das nicht. Nicht einmal auf Máirín konnte sie durchgehend einen Blick erhaschen. Ihr blieb wohl nichts übrig, als tatsächlich Rhys anzusehen. “Fühl dich frei”, nickte die Yihwa, als er wortlos um Erlaubnis bat, seine Hand an ihre Hüfte zu legen. Es gehörte zu dem Tanz dazu. Sie, gleichzeitig, legte ihre auf seine Schulter, was sie ein Stück weit zwang, aufzusehen, Blickkontakt mit ihm zu halten. Rhys wirkte nicht, als wäre er mit Herz und Seele hier, im Gegenteil. Er wirkte weit, weit weg. Aber dennoch bewegte er sich fehlerfrei. “Du machst das gut”, stellte die Eohl fest. “Das Tanzen.” Das galt wohl für sie beide. Sie hatte recht gehabt: Auch ohne Erinnerung daran, es je getan zu haben, kannte Eohls Körper die Bewegungen dieses Tanzes. Es war, als hätte sie es schon hunderte Male getan, als hätte sie Tag für Tag geübt. Und doch erinnerte sie sich an nichts davon. Hand in Hand, Körper an Körper, drehten die beiden Magier auf der Tanzfläche ihre Runden. Sie waren geschickt, geübt, gar elegant, passend zu ihrer gut gewählten Kleidung. Ohne zu wissen, wer die beiden waren und wie sie zueinander standen, könnte ein Beobachter leicht denken, sie hätten schon oft zusammen getanzt. Sie wären es gewohnt, einander zu nahe sein. Dabei könnte die Wahrheit kaum ferner sein. “... es gefällt mir nicht”, teilte Eohl schlussendlich noch einmal ihre Gedanken. Es waren widerwillige Worte, mit Trotz gesprochen. “Es gefällt mir nicht, dass er mit ihr tanzt…”
Máirín war sich bereits sicher und bewusst gewesen, dass ihre Aufforderung Eohl missfallen würde. Das war abzusehen gewesen, hatten die zwei Frauen eigentlich miteinander tanzen wollen, was nun hinten überfiel. Doch hatte die Viziato es in diesem Moment für das Richtige gehalten. Der Mann schien ein "Nein" nicht gerade zu akzeptieren und bevor die Yihwa ihre Tarnung zerspringen ließ wie einen Spiegel, setzte lieber sie selbst sich mit diesem ekelhaften Kerl auseinander. Auch wenn sie dafür die Konsequenten zahlen musste. Sie fühlte sich augenblicklich etwas schlaffer, erschöpfter, als sie die Hand des Mannes nahm und sich von ihm auf die Tanzfläche führen ließ. Sie merkte, wie sie diese Tat, aus Zuneigung der Yihwa gegenüber ihr ihre Kraft entzog. Máirín schluckte leicht, während ihre andere freie Hand den Weg zur Schulter des Kerles fand. Lange, lange hatte sie dieses Gefühl nicht mehr gespürt. Diese... Schwäche. Instinktiv wurden ihre Handgriffe etwas fester, fühlte sie sich unsicher in ihrem eigenen Körper. Immer wieder redete sie sich ein, dass es sich auszahlen würde und sie es nicht wegen Eohl sondern die Mission. Das es keine gute Tat war, sondern eine Eigennützige. Das Flattern in ihrem Herzen, als sie Eohl mit Rhys in ihrem Augenwinkel erblicken konnte, bewies jedoch was anderes. Noch einmal atmete sie tief ein und aus, da setzte die Musik auch schon ein und der Mann vor ihr begann sie im Takt der Musik zu führen. Er war kein sonderlich guter oder erprobter Tänzer, trat der Daeva das ein oder andere Mal auf die Füße, was sie bei seinem Körpergewicht und ihrem mangelnden Widerstand des Öfteren schmerzerfüllt das Gesicht verziehen ließ. Das sie sich gerade ohnehin nicht so wohl fühlte, war nicht besonders hilfreich an dieser Stelle. Ihr kam es vor, als würde die Zeit in Zeitlupe vergehen. Sie spürte mit jeder Faser ihres Körpers, wo der Mann sie berührte und sie hatte dem nichts weiter als puren Ekel entgegenzusetzen. Aber warum fand sie es so schlimm? Sie hatte shcon unangenehmeres, ekligeres mit solchen Männern getan und ihre eigenen Gefühle schlichtweg beiseite geschoben. Selten war es für sie so ein Problem gewesen, diesem Kerl nahe zu sein. Vorhin hatte sie ja sogar noch mit dem Türsteher rumgemacht, der auch nicht ihr Typ gewesen war. Doch hatte sie sich an dieser Stelle nicht so... Verletzlich, unsicher und unwohl in ihrer eigenen Haut gefühlt. Es war ein beängstigendes Gefühl und Máirín sehnte sich einfach nur das Ende dieses Liedes, dieses Tanzes herbei. Jeder Schritt den sie tat, empfand sie als regelrechte Qual. Je mehr Zeit verging, desto mehr stellte sie es in Frage. War es das wirklich wert? War Eohl das wirklich wert? Gerade als sie sich diese Frage stellte, wurde die Musik langsamer, leiser bis sie letzten Endes vollständig verstummte und somit das Ende des Tanzes verkündete. Der Mann bedankte sich bei Máirín für den schönen Tanz und versuchte sie in ein Gespräch zu verwickeln. "Es tut mir leid, mein werter Herr, aber ich sollte zu meiner Begleitung zurückkehren. Wenn Sie mich also entschuldigen würden.", sprach sie, ein Lächeln auf den Lippen, dem Mann aber keine Chance gebend, sie von ihrem Vorhaben abzuhalten. Sie sah sich um, auf der Suche nach Rhys und Eohl, spürte wie ihr Herz immer schneller schlug und ihr Hals fühlte sich zugeschnürt an. Die Daeva schluckte und drehte hektisch den Kopf. Wo waren sie denn? War sie blind? Sie mussten doch hier sein! Sie hatte das Gefühl als würde ihr Herz krampfen, spürte einen Druck auf ihren Tränendrüsen und wie ein Taubheitsgefühl ihren Körper einnahm. Kurz huschten ihre orangenen Iriden auf ihre Hände, die leicht zu Zittern begannen. Verdammt, sie musste die beiden schnell finden! Noch einmal drehte sie sich im Kreis, nach Eohl und Rhys Ausschau haltend. Es dauerte eine Weile, da fand sie die beiden, eher am Rand. Schnellen Schrittes eilte sie zu den beiden. Rhys würde sicherlich an ihrem Blick erkennen, dass es ihr nicht gut ging, erinnerte er stark an die Verletzlichkeit und den Schmerz, den er in Aloe Town, im Blutkreuz in ihren Augen hatte sehen können. Ohne groß darüber nachzudenken, schmiegte sie sich an die Brust des Vampires, vergrub die Finger in dem Stoff seines Anzuges. Ihr war es in diesem Moment egal, wie sehr sie sich später dafür verurteilen würde, wie falsch es war, was sie hier tat. Dass sie eigentlich sauer auf Rhys war und ihn meiden wollte. In diesem Moment wusste sie nicht besser, als in den Armen des Größeren Schutz zu suchen. "Sag nichts.", wisperte sie ihm zu, das nur er es hören konnte. Es war ihr egal, ob er diese Geste erwiderte und sie in den Arm nahm. Sie brauchte in diesem Moment schlichtweg einen Anker an dem sie sich festhalten konnte. Egal wie viel Eohl ihr bereits bedeutete, bei ihr konnte sie sich bisher noch nicht so fallen lassen. Sie hatte diese schwache Seite der Daeva noch nicht in dem Ausmaß kennengelernt, wie es der junge Vampir getan hatte. Rhys hatte sie an einem Tief gesehen und sie nicht von sich gestoßen, nein. Sie hatte ihn davon gestoßen, weil sie sich an seiner Wärme gelabt hatte, die er ihr entgegen gebracht hatte. An seiner Fürsorge und seinem Mitleid. Beides Dinge, die sie nie hatte von jemand anderes hatte haben wollen. Máirín schloss für einen Moment die Augen, nahm Rhys milden, angenehmen Duft in sich auf und versuchte sich selbst durch seine Anwesenheit wieder zu beruhigen. Ob es ihr gefiel oder nicht, Rhys entwickelte sich immer mehr zu einem sicheren Hafen, einen Freund für die Untote. Erst als sie den Eindruck hatte, wieder halbwegs klar zu kommen, löste sie sich von ihrem Kameraden und drehte sich zu Eohl, streckte die Hand nach ihr aus. "Komm her.", wies sie die Jüngere mit sanfter Stimme an. Sie musterte die Yihwa, die vermutlich verärgert sein musste, dass Máirín nicht mit ihr getanzt und nun Rhys umarmt hatte. Wenn Eohl sie ließ, würde sie die junge Frau in den Arm schließen und ihr anschließend durch das grüne Haar fahren. "Möchtest du noch mit mir tanzen?", fragte sie eine kurze Weile später. Wenn Eohl noch wollte, würde sie ihr noch diesne Tanz schenken, bevor sie diesem Auftrag ein Ende bereiteten.
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Genutzte Zauber:
Intoxication: Sweet Dreams TYP: Gift ELEMENT: Gift KLASSE: III ART: Support MANAVERBRAUCH: 65 MAX. REICHWEITE: Beim Anwender VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 6 BESCHREIBUNG: Dieses Gift sorgt, wenn es eingenommen wird oder anderweitig in den Blutkreislauf gelangt, für eine starke Trägheit und Müdigkeit. Die Konzentrationsfähigkeit des Opfers wird eingeschränkt und bei größeren Mengen oder längerer Zeit ohne Heilung führt das Gift dazu, dass man in einen tiefen, ruhigen Schlaf fällt. Es handelt sich dabei um einen natürlichen Schlaf, aus dem man jederzeit wieder geweckt werden kann.
Crimson Drizzle TYP: Lost Magic ELEMENT: --- KLASSE: I ART: Support MANAVERBRAUCH: 15 MAX. REICHWEITE: 1 Meter SPEZIELLES: Dieser Zauber kann nur mit dem Eigenblut des Magiers ausgeführt werden. VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 2 BESCHREIBUNG: Der Anwender sammelt etwas Blut in seinem Mund und spuckt es schlichtweg auf den Gegner. Da die Technik keinen Schaden anrichtet, ist sie im Grunde harmlos, dient allerdings dem Blenden des Gegners, dem Ausnutzen des Überraschungsmomentes und natürlich dem Erregen von Ekel, denn wer wird schon gerne mit Blut bespuckt.
B: Die Rechnung ohne den Wirt gemacht anzug, verdunkelte sonnenbrille
Auch wenn die Stimmung zwischen der Grünhaarigen und dem Vampir etwas angespannt war, waren sie hier beide einer Meinung. Keiner der zwei wollte Lady Máirín mit dem aufdringlichen Mann alleine lassen. Nachdem dieser aber nicht mit Rhys tanzen wollte – verständlich, auch wenn es alles sehr, sehr viel einfacherer gemacht hätte – war die Daea die wohl beste Wahl. Die Lippen leicht zusammengepresst gelang es ihm nicht ganz, seine Unzufriedenheit aus seiner Miene herauszuhalten. Die Rothaarige nützte die Chance jedoch, Eohl und Rhys miteinander zu beschäftigen. Er brauchte einen langen Herzschlag, bevor er sich zu etwas Kleineren zuwandte und ihr den Tanz anbot. Eohl stimmte, ohne zu zögern zu und ergriff seine Hand. Nicht viel später waren beide auf der Tanzfläche und nach ihrer Zustimmung legte er die Hand locker auf ihrer Hüfte ab. Ihre eigenen landeten auf seinen Schultern. Dann bewegten sie sich zur Musik und Rhys angespannte Figur lockerte sich mit jedem Schritt ein Stück mehr. Die Geräusche um ihn herum waren vertraut, hüllten ihn ein wie die Arme einer Mutter ihr Kind. Nichts, was Rhys je wirklich erlebt hatte, geschweige denn, dass er Erinnerungen an die wenigen Jahre bei seiner Familie hatte. Die zwei Dinge, die ihn davon abhielten, ganz aus dem Moment zu fallen, waren die zwei Frauen, mit denen er hier war. Immer wieder, wenn sie in die richtige Richtung gedreht waren, warf er über Eohls Kopf Lady Máirín und vor allem dem Mann einen prüfenden Blick zu. Aber erst als Eohl, die wie er keine großen Anstrengungen hatte, zu tanzen, die Stimme erhob, fokussierte er ganz zurück ins Hier und Jetzt. Das leichte Lächeln auf seinen Lippen war eines der wenigen, ehrlichen, die auch seine Augen erreichten. Viele Dinge bedeuteten ihm nicht viel, aber das Tanzen liebte er. „Danke. Du erscheinst ebenfalls geübt darin.“ Sein Blick glitt zurück zu der Rothaarigen, die noch immer am Tanzen war. Während das Tanzen mit Eohl deutlich besser ablief, als er erwartet hatte … teilte er ihren Gedanken. „Sobald das Lied endet, gibt es keinen Grund mehr für ihn, zu bleiben.“ Rhys senkte den Kopf ein Stück, sodass die andere Magierin ihn trotz seiner leisen Stimme verstehen konnte. „Lange sollte es nicht mehr dauern.“
Während der letzten Schritte bewegten sie sich zurück in Richtung Lady Máirín. Dann endete das Lied und Rhys löste die Hände wieder. Er blieb stehen, wo er war, den Blick auf die Daeva gerichtet, die sich von ihrem eigenen Tanzpartner löste und sich auf der Suche nach den beiden umsah. Hätte der Vampir sie nicht schon einige Jahre zuvor in Bosco das erste Mal getroffen und vor allem hätte er nicht die letzten zwanzig Jahre damit verbracht, die Mimiken anderer zu studieren, hätte er vielleicht übersehen, was sich auf ihrem Gesicht abspielte. Die Rothaarige sah sich weiter um, drehte um sich sich selbst. Der Stress … nein, nicht nur Stress auf ihrem Gesicht war unerwartet … und dann doch wieder nicht. Rhys wusste genau, wie gut sie darin war, Schicht über Schicht von Kontrolle über ihre Gefühle zu ziehen. Was ihn wirklich überraschte, war, diesen Ausdruck hier zu sehen. Die Daeva war stolz, zu stolz, um in der Öffentlichkeit auch nur einen Hauch von Schwäche zu zeigen. Lady Máirín kam auf die beiden zu und wieder lag dieser alte Schmerz in ihren Augen, vermutlicher älter als Rhys überhaupt auf der Welt war. Er hatte keine Beweise dafür, aber jedes Mal, wenn er der Daeva über den Weg lief, verstärkte sich seine Vermutung, dass sie deutlich älter war, als er zu Beginn vermutet hatte. Es war nichts, über das er gerne nachdachte – die Tatsache, dass auch er vielleicht einmal so alt sein würde, war ein kaltes, unbestimmtes Gefühl in seinem Magen. Dann kam die Rothaarige bei ihnen an. Anstatt sich wieder ihre Maske überzuziehen, wie er es erwartet hatte, trat sie näher, bis ihr Körper sich gegen seinen lehnte, ihre Finger seinen Anzug umklammerten. Rhys versteifte sich, trotz ihres Ausdrucks vertraute er der Daeva nur knapp so weit, wie er sie werfen konnte – was dato nicht sonderlich weit war. Aber sie machte keine weiteren Anstalten, hielt sich nur an ihm fest. Erinnerungen daran, wie sie in seinen Armen eingeschlafen war, später an seiner Schulter im Zug geruht hatte, rasten durch seinen Kopf. Ein Teil von ihm wollte sie abwenden. Es war nur eine andere Art, auf die Lady Máirín ihn ausnutzte. Sie kam zu ihm, wenn sie wollte und stieß ihn weg, wenn sie genug hatte. Dennoch … die Deava war eine der wenigen Personen, die ihm wichtig genug waren, sie nicht einfach zu ignorieren und ihnen gegenüber nur Kühle zu zeigen. Er sah von ihr auf zu Eohl, hielt den Blick der Magierin, als er vorsichtig den Arm um Lady Máiríns Schultern legte. Nicht fest und er verzichtete darauf, sie mit den Händen festzuhalten. Stattdessen trat er einen kleinen Schritt zur Seite, sodass Eohl zwar noch einen Blick auf die Rothaarige werfen konnte, sie von den meisten anderen Gästen aber durch seinen Rücken abgeschirmt war. Es war keine bewusste Geste.
Es dauerte nicht lange, aber als sie die Finger löste, koch die Maske bereits wieder über ihr Gesicht und sie machte Anstalten, sich von ihm abzuwenden. Für einen Moment streiften seine Finger über ihre Schulter. Er zögerte. „Zurück im Spiel, Mylady?“ Nicht die Worte, die ihm durch den Kopf gingen, aber das hier war weder die richtige Zeit, noch der richtige Ort dafür. Er ließ die Hand wieder sinken und trat zurück, als sie zu Eohl trat. Dann sah er den beiden Frauen zu, als der nächste Tanz begann. Nicht allzu lange, allerdings … Sein Blick glitt über die anderen Menschen, bis er den Mann fand, der Lady Máirín abserviert hatte. Auch dieser starrte weiterhin Eohl und die Daeva an. Rhys hakte die Daumen in Taschen seiner Hose und wartete, bis der Mann kurz von den beiden zu ihm sah. Er lächelte ihn an, die Lippen geöffnet, sodass dieser die Spitzen seiner Fangzähne sehen konnte.
Auch wenn sie nicht viele Worte teilten, oder vielleicht gerade deswegen, konnte Eohl den Tanz mit Rhys durchaus genießen. Ein Teil von ihr, alt, vergessen, vielleicht tot, schien sogar einst Freude daran gehabt zu haben, zu tanzen. Eine leichte Freude, ein Gemisch aus der Erfüllung gesellschaftlicher Erwartung und vielleicht auch einer gewissen Neigung dazu, sich rhythmisch zu bewegen. Weit weniger steif, als die aktuelle Eohl es oft war. Dementsprechend war sie auch bereit, sich im Griff ihres Tanzpartners ein wenig zu entspannen. Der Vaeth war kein schlechter Mann, wenn sein Mund geschlossen blieb und seine Finger unter Kontrolle. Als Haustier würde er sich eignen, so wie Raziel und Lacrita. Für einen kurzen Moment, als dieser Gedanke ihr durch den Kopf fuhr, lächelte die Yihwa ihr Gegenüber sogar an. Trotz diesen paar schönen Gedanken störte sich Eohl nicht daran, als der Tanz endete. Sie löste sich von dem Größeren, machte einen kurzen Knicks, wie es sich gehörte, ehe sie auch schon Schritte in ihr Richtung eilen hörte. Den Kopf umgewandt erblickte sie Máirín, die sich sichtlich aufgebracht in die Arme des Vampires warf. Die Yihwa sagte nichts, starrte nur. Wider erwarten war es nicht einmal ein böser Blick - wenn auch nicht unbedingt ein freundlicher. Was auch immer gerade passiert war… Die Viziato hatte diese Berührung selbst gewählt. Rhys erwiderte sie nur, und er hielt sich im Rahmen. Zumindest unter den wachsamen Augen Eohls, die nicht vorhatten, sich abzuwenden. Groß, ihr intensives Rot geradezu glühend, starrten sie über Máirins Schulter hinweg das Gesicht des Mannes an, der sie gerade tröstete. Solange, bis sich die beiden lösten.
Und Eohl den Tanz geschenkt bekam, auf den sie gewartet hatte.
“Oh ja!”, freute sie sich, geradezu strahlend, während sie ihre elegante Haltung von zuvor wieder einnahm. Sie konnte zwar tanzen, aber allzu viele Tänze kannte ihr Körper wohl nicht. Elegant nahm sie die Hand der Älteren, führte sie wieder gen Mitte der Tanzfläche, ehe sie sich einander gegenüberstellten. Dieses Mal war es Eohl, die ihre Hand an Máis Hüfte legte, so wie Rhys es bei ihr getan hatte. Er hatte gut getanzt. Da ihre Partnerin nun Máirín war, eine Dame höchster Klasse, konnte Eohl ihn spiegeln, um den Part des Herren einzunehmen. Auch damit fühlte sich die Yihwa wohl. “Ich freue mich, dass wir doch noch zusammen tanzen konnten”, lächelte sie, während sich die beiden kreisend über die Fläche bewegten. Eventuell merkte Mái, dass Eohl zu steuern versuchte. Nicht nur ihre Bewegungen miteinander, sondern auch ihre Platzierung im Raum. Mehr und mehr entfernten sich die beiden von der Mitte des Raumes, bis sie eine imaginäre Linie in der Mitte des Raumes übertraten. Den ganzen Tanz über hatte die sanft lächelnde Eohl ihrer Partnerin in die Augen gesehen. Nun, da sie hier waren, zuckte ihr Blick ein paar Mal hin und her, wie er es so oft tat. Rhys… war in Sicherheit. Das Brautpaar… in Position. Der Mann, der sie gestört hatte… auf der Tanzfläche. Alles, wie es sein sollte. Ihr Blick zuckte hinauf, zu den Spiegeln an der Decke. Es würde wohl kaum jemand bemerken, wie für einen kurzen Moment, ein kleines Flackern, die Bilder zweier Spiegel sich vertauschte, und eine kleine Spiegelscherbe bildete sich hoch über den Köpfen der Gesellschaft, von hier unten praktisch nicht zu erkennen. Zufrieden kehrten Eohls Augen zurück zu denen der Viziato. “Was für eine Schönheit du doch bist”, sprach sie leise in dem Moment, in dem ihre Spiegelscherbe vorwärts schoss. Geradewegs zu auf die Kette, die den Kronleuchter an der Decke hielt. “Lass uns in Zukunft noch einmal tanzen gehen, ja?”
Ein lautes Klirren ertönte in der Mitte des Saals, gerade weit genug weg von den beiden Damen, dass die Splitter der zerberstenden Lampen nicht bis an sie herankamen. Nur wenige Zentimeter vor ihnen blieben sie am Boden liegen, während Menschen aufschrien und bluteten und starben. Eohl für ihren Teil hatte nur Augen für die Frau, mit der sie tanzte, und ihr Lächeln gewann an Wärme. Trotz Allem, was geschehen war, gefiel es ihr hier, auf dieser Hochzeit.
Máirín hatte sich in diesem Moment von ihren Gefühlen und weniger von ihrem Kopf und Verstand leiten lassen. Sie wusste nicht, was genau es war, dass sie nun dermaßen aus der Bahn geworfen hatte. Warum ihre sonst so sorgfältig gestickte, festgenähte Maske zerissen war. Sie konnte es nicht einordnen. Was sie aber definitiv wusste, war die Tatsache, dass sie schnell da wieder rauskommen musste. Sie konnte nicht zulassen, das ihre Gefühle sie erneut so übermannten wie im Blutkreuz, in dem sie Rhys regelrecht mit ihrem Schmerz ertränkt hatte. Sie hätte ihn in diesem Moment töten können, weil sie nicht mit sich selbst umzugehen wusste. Das konnte sie sich nicht erlauben. Nicht hier. Nicht vor so vielen Augen. Nicht vor... Eohl. Sie wollte nicht, dass die Jüngere erkannte wie schwach die Viziato letzten Endes doch war. Demnach hatte sie das getan, wonach ihr Körper rief. Sie war zu Rhys gegangen und hatte seine Nähe gesucht. Als er den Arm um ihre Schultern legte, atmete sie einmal tief ein und aus, entspannte sich augenblicklich. Es tat gut, ihn bei und um sich zu wissen. Rhys genoss viel mehr vertrauen, als die meisten, denen die Daeva bislang begegnet war. Bei ihm fühlte sie sich sicher, gesehen und geborgen. So blieb sie eine Weile, in dieser Position, bis sie sich stark genug fühlte weiterzuspielen. Sie löste sich von Rhys, wischte sich mit einer Hand über die Wange, eine Träne trocknend, die doch noch darüber geronnen war. Während Rhys Hand über ihre Schulter strich, wanderte die der Untoten an seinem Jacket hinunter zu seiner anderen, freien Hand. Diese nahm sie kurz, drückte sie sachte und nickte. Dann wandte sie sich von ihm ab und widmete sich wieder Eohl, der sie ja noch einen Tanz auf der Tanzfläche schuldete. Zu Máiríns Freude war diese immer noch so angetan davon wie zuvor. Sie ließ sich gar nicht halten, ergriff bestimmt, wenn auch sanft die Hand der Älteren und zusammen traten sie wieder auf die Tanzfläche. Dort nahmen sie Haltung an und kaum das die Musik begann, begannen auch ihre Körper sich in deren Takt über die Tanzfläche zu bewegen. Eohl war besser als die Daeva gedacht hätte. Sie ließ sich von ihr führen, verschmolz mit ihren Bewegungen mit dem Takt. Je länger sie tanzten, umso heller wurde das Lächeln, dass sich wieder auf ihre roten Lippen legte. Sie fühlte sich deutlich wohler damit, nun mit Eohl zu tanzen und konnte es dieses Mal auch wirklich genießen. Gegen Ende des Tanzes hatten die beiden eher den Rand der Tanzfläche erreicht. Máirín hatte dies nicht bewusst wahrgenommen, war sie zu sehr auf die Musik konzentriert gewesen, sich von ihr und Eohl führen und leiten zu lassen. "Gerne.", erwiderte sie und schmunzelte. Dann ein Geräusch, als würde etwas scharfes durch die Luft schneiden, ein Klirren und Knacken und dann sah sie auch schon, wie der gigantische Kronleuchter der oben an der Decke gehangen hatte zu Boden sauste. Die meisten Personen schafften es nicht sich in Sicherheit zu bringen, wurden vom dem Gerüst erschlagen oder den scharfen Teilen, die von diesem splitterten getroffen. Die helle Halle wurde in Blut gehüllt, erleuchtete in der kräftigen Farbe. Máirín versuchte durch das Chaos durchzublicken, dass sich breit machte. Einige versuchten die verwundeten in Sicherheit zu bringen, andere stürmten aus der Kapelle heraus und wieder andere versuchten den Kronleuchter, der nun in seiner Bewegung erstarrt war anzuheben, um Leute darunter zu bergen. Auch wenn dies nicht so einfach klappte. Es dauerte eine Weile, aber Máirín erkannte das bunte Kleid der Braut unter dem Kronleuchter, als auch die Sillhouette dessen, was Mal der Bräutigam, ihr Ziel, gewesen war. "Ich glaube wir sind hier fertig.", murmelte sie zu Eohl. "Wir sollten Rhys einsammeln und zusehen, dass wir verschwinden."
PLAY ENDE - ORT WIEDER FREI
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Genutzte Zauber:
Intoxication: Sweet Dreams TYP: Gift ELEMENT: Gift KLASSE: III ART: Support MANAVERBRAUCH: 65 MAX. REICHWEITE: Beim Anwender VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 6 BESCHREIBUNG: Dieses Gift sorgt, wenn es eingenommen wird oder anderweitig in den Blutkreislauf gelangt, für eine starke Trägheit und Müdigkeit. Die Konzentrationsfähigkeit des Opfers wird eingeschränkt und bei größeren Mengen oder längerer Zeit ohne Heilung führt das Gift dazu, dass man in einen tiefen, ruhigen Schlaf fällt. Es handelt sich dabei um einen natürlichen Schlaf, aus dem man jederzeit wieder geweckt werden kann.
Crimson Drizzle TYP: Lost Magic ELEMENT: --- KLASSE: I ART: Support MANAVERBRAUCH: 15 MAX. REICHWEITE: 1 Meter SPEZIELLES: Dieser Zauber kann nur mit dem Eigenblut des Magiers ausgeführt werden. VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 2 BESCHREIBUNG: Der Anwender sammelt etwas Blut in seinem Mund und spuckt es schlichtweg auf den Gegner. Da die Technik keinen Schaden anrichtet, ist sie im Grunde harmlos, dient allerdings dem Blenden des Gegners, dem Ausnutzen des Überraschungsmomentes und natürlich dem Erregen von Ekel, denn wer wird schon gerne mit Blut bespuckt.
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