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 Hauptplatz Kurobu

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Sirviente

Sirviente
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BeitragThema: Hauptplatz Kurobu
Hauptplatz Kurobu EmptyMi 19 Apr 2023 - 15:55

Ortsname: Hauptplatz von Kurobu
Art: Freiraum
Spezielles: ---
Beschreibung: Von dem zentralen Platz der Perle der Sümpfe hat man einen guten Blick auf alle relevanten Teile der kleinen Stadt: Die Reihenhäuser im Süden, das große Krankenhaus im Norden, die zentral gelegene Taverne und natürlich die vielen Wege ins dunkle Moor.

Change Log: Wenn sich an diesem Ort etwas ändert, wird dies hier vermerkt.


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Sirviente

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BeitragThema: Re: Hauptplatz Kurobu
Hauptplatz Kurobu EmptyMi 19 Apr 2023 - 16:00

Cf: Exorzierplatz

“So sieht es also dieser Tage in Kurobu aus…”

Aufmerksam ließ Sirviente seinen Blick umher schweifen, während er sah, wie der Rand der Stadt, die noch auf relativ festem Boden stand, recht abrupt überging in ein Meer aus Schlamm, eine dünne, sumpfige Schicht, an der man die tiefen Stellen kaum erahnen konnte, überdacht von allerlei Laubbäumen und neben einem zum Teil vertretenen, dunklen Braun an vielen Stellen in ein unangenehmes Grau getaucht. Im Vergleich dazu war die Stadt bunt gehalten, wohl um sich nicht von der tristen Umgebung unterkriegen zu lassen. “Als ich zuletzt hier war, war das Areal weit trockener… und übersät mit Blüten aller Art”, stellte Sirviente fest und legte nachdenklich eine hand an sein Kinn. “Allerdings muss dieser Besuch auch schon weit über hundert Jahre in der Vergangenheit liegen… Über Veränderungen darf ich mich wohl kaum wundern.” Anders als er selbst hatte die Natur eine Neigung dazu, zu wachsen und zu gedeihen. Sie blieb nicht einfach, wie sie war, ließ nicht einfach die Zeit an sich vorbei ziehen, ohne davon beeinflusst zu werden. Ein seltsames, wenn auch verständlichen Konzept für den ewig Eisigen. Auch das große Krankenhaus, das ihm am Rande des Städtchens auffiel, war neu. “Wart Ihr schon einmal hier?”, fragte er aufmerksam den Engel an einer Seite. “Wenn ich mich recht erinnere, habt ja auch Ihr Erfahrungen im Reisen gesammelt…”

@Lasciel


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Lasciel
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BeitragThema: Re: Hauptplatz Kurobu
Hauptplatz Kurobu EmptySa 29 Apr 2023 - 22:43


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B-Quest Sieht du das Licht?


Eigentlich war Sirviente eine wirkliche gute Ergänzung zu Lasciel. Während der Engel von seiner leicht trüben Laune nun in eine wirklich genervte Stimmung gerutscht war, blieb der Golem nett und kümmerte sich um die Tickets. Es war eine Selbstbeherrschung, die dem dahingehend eher pragmatisch grobschlächtigem Reiter sehr fremd war. Und nachdem es in den letzten über 700 Jahren nicht besser geworden war, würde das vermutlich auch so bleiben. Lash brachte Des zu dem kleinen Stall, den er mittlerweile schon etwas besser kannte, und kehrte dann zu Fuß zum Bahnhof zurück. Und wie es sein Glück wollte, dass er meist nur in Glücksspielen hatte, erlosch die Augenklappe. Eine Stunde war um. Gefangen in der Finsternis hörte der Engel das Zug. Seine Schultern verspannten sich bei dem Geräusch des Bremsen und er war nicht sicher, ob Sirviente ihn hören konnte. Wenn nicht, würde seine ausgestreckte Hand wohl irgendjemand oder irgendetwas anderes treffen als sein Ziel.
Sirviente schien ihn allerdings entdeckt zu haben, denn wenig später spürte er die Kälte des Golems unter seinen Fingern. Lash hasste den meisten Körperkontakt, er war ihm zu viel, zu direkt. Hinterließ zu viel, an das man sich erinnern konnte, zu viel, dass man mögen könnte, wenn es zu lange verweilte. Erinnerte ihn an zu viel, an die Zeit, wo er noch Farben und das Gefühl von Wind in seinem Gesicht, unter seinen Federn gekannt hatte.
Sirvientes Hand war … anders. Er nickte dem Golem stumm zu. Das Eis fühlte sich nicht wirklich lebendig an und er mochte Kälte um vieles mehr als erstickendes Hitze, Rauch und Feuer. Im Gegenteil, es beruhigte den Engel viel mehr. Bisher hatte Sirviente sich zudem immer perfekt verhalten und er hatte den Verdacht, dass der Golem vielleicht auch gar nicht anders konnte. Er vertraute ihm genug, ihn nicht gegen den Zug laufen zu lassen. Sirviente wies ihn auf die Stufen hin und Lash schaffte es ohne zu stolpern in den Zug und auf einen Sitz. Er hörte den Golem neben ihm Platz nehmen. „Danke.“ Sonderlich viel mehr kam von dem Engel dann die restlichen Stunden auch nicht mehr, aber es war ernst gemeint.

Lash hasste Züge … und Sirvientes Humor. Er stand neben dem Golem, die Augenklappe hing um seinen Hals und die leeren, weißen Augen blicken blicklos und starr gerade aus. „Ja, genau so“, murmelte er sarkastisch. Aber er roch den Sumpf, die feuchte Erde. Lash zuckte leicht die Schultern. „Ich war selten über hundert Jahre an einem Ort. Irgendwann sterben sie alle weg.“ Das kam ihm bitterer als gedacht über die Lippen. Er presste sie zu einem schmalen Strich. „Ja. Vor … zehn oder zwanzig Jahren.“ So genau wusste Lash es nicht mehr. „Sumpfig war es da schon.“ Der Engel atmete tief aus und schüttelte leicht den Kopf. „Ich war aber nicht beim Haupthaus oder wie es hier auch immer genannt wird. Siehst du etwas, dass dem ähnelt? Wir sollten uns bei dem Auftragsgeber erstmal blicken lassen, uns mehr erzählen lassen.“ Er zog sich die Augenklappe wieder hoch, schickte Magie in den Stoff, um die Schatten zu lichten. Lash kam, solange er Des oder jetzt Sirviente bei sich hatte, relativ gut blind zurecht, aber wenn sie Fragen stellen gingen, war es besser, zumindest ein wenig zu sehen. So versuchte er sich mit den grauen Formen vor seinem Auge zu orientieren und auszumachen, in welche Richtung sie mussten, um in die Mitte der Stadt zu kommen.


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Zuletzt von Lasciel am Do 11 Mai 2023 - 20:04 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Sirviente

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BeitragThema: Re: Hauptplatz Kurobu
Hauptplatz Kurobu EmptySo 7 Mai 2023 - 14:23

Aufmerksam drehte Sirviente seinen Kopf um zu seinem Begleiter. Hatte der gerade wirklich das gesagt, was Sir gehört hatte? Sein Lächeln blieb unverändert, aber in seinen Augen konnte man eine gewisse Erkenntnis aufblitzen sehen. „Herr Lasciel...“, stellte er fest, einen Moment zögerlich, ehe er aussprach, was ihm in den Sinn gekommen war. „Das bedeutet, auch Ihr habt bereits mehrere Jahrhunderte durchlebt?“ Das hatte Sirviente bisher nicht gewusst. An keinem Punkt hatte Lash ihm erzählt, wie lange es ihn schon gab oder dass es sich bei ihm nicht um einen Menschen handelte. Aber seine Aussage war eindeutig. Er war selten über hundert Jahre an einem Ort... das bedeutete, es war schon mindestens einmal geschehen. Das wiederum bedeutete, dass der Runenritter deutlich mehr als einhundert Jahre alt sein musste, was ihn im Rückschluss als Menschen disqualifizierte. „Perdóname... ich hatte Euch bisher für einen Menschen gehalten“, gab der Eismann zu und verneigte sich im Zuge seiner Entschuldigung. „Darf ich fragen, womit ich es tatsächlich zu tun habe, um weitere derartige Fauxpas zu vermeiden?“
Die Bitterkeit in Lasciels Worten ging an Sirviente vorbei, er nahm nur den Inhalt war. Und dem Inhalt konnte er nur zustimmen. Für ihn selbst war es nicht anders. Keiner der Menschen, die er einst gekannt hatte, waren noch am Leben. Er verstand die Leere und die fehlende Hoffnung hinter diesen Worten, auch wenn er stetig weiter lächelte. So war er schließlich geschaffen worden.

„Mit etwas Glück können wir uns also auf deine Orientierung verlassen“, stellte der Golem fest, während die beiden sich nach dem Haupthaus umsahen. Das kannte der Engel zwar nicht, aber dafür hatte er die Sümpfe hier bereits gesehen. Vor zehn oder zwanzig Jahren. „Zwanzig Jahre sind keine lange Zeit. Vieles sollte unverändert sein.“ Kaum ein Mensch würde Sirvientes Einschätzung stützen, aber Lash sollte verstehen, wie er das meinte. In Relation zu einem Jahrhundert waren zwanzig Jahre bedeutungslos. Wo Sirviente es gewohnt war, dass sich die Welt von einem Tag an der frischen Luft zum nächsten radikal änderte, empfand er seine Umgebung nach den letzten vier Jahren, die er bei Bewusstsein war, als praktisch unverändert. Kleinigkeiten mochten anders sein. Einzelne Menschen lebten nicht mehr, hatten ihr Leben begonnen oder ihren Wohnort gewechselt. Aus Kindern waren Jugendliche geworden und aus Jugendlichen Erwachsene. Straßen, Gebäude und andere Orte waren aufgebaut oder eingerissen worden. Aber Alles in Allem... war Nichts anders als vorher. Nichts, das zählte. Lasciel würde es nachvollziehen können.
„Ich denke, dort drüben ist die rechte Adresse“, stellte er schlussendlich fest. Unweit des großen Krankenhauses fand sich ein etwas Kleineres, aber immer noch auffälliges Gebäude – das Büro des Stadtrates. Ein Stück vor der Tür blieb Sirviente stehen, ließ Lasciel den Vortritt, und nach dessen Klopfen dauerte es nur kurz, bis sich die Tür vor Ihnen öffnete. Ein älterer Herr stand vor ihnen, einer, der offensichtlich keine Schwierigkeiten damit hatte, an gutes Essen zu kommen. Kurz an seinem grauen Bart zupfend betrachtete er die beiden Magier. „Hm, hm... von hier seid ihr nicht“, stellte er fest, nach einem kurzen Moment des Überlegens, und stellte sich bewusst in den Weg der offenen Tür, sodass sie nicht einfach an ihm vorbei gehen konnten. „Sind Sie die Runenritter, die uns zur Unterstützung gesandt wurden?“, hakte er nach mit seiner grummeligen Stimme. Informiert war der alte Herr offenbar. Wahrscheinlich erfüllte er eine offizielle Position hier im Rathaus. „Wenn ja, bringe ich Sie gerne zu Bürgermeister Whiskers. Zeigen Sie mir bitte im Voraus ihre Gildenzeichen.“ Mit einem kurzen Nicken hob Sirviente seine linke Hand und zeigte das schwarze Zeichen auf seinem Handrücken vor. So, wie es aussah, hatten sie tatsächlich das richtige Haus gefunden...

@Lasciel


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BeitragThema: Re: Hauptplatz Kurobu
Hauptplatz Kurobu EmptySa 13 Mai 2023 - 14:51


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Lash hatte es nicht beabsichtigt gehabt, Sirviente davon erzählen, wer er eigentlich wirklich war. Aber der Golem hatte ihn gefragt und er hatte, ohne weiter nachzudenken geantwortet. Jetzt wandte er sich dem anderen zu, sah in dessen grobe Richtung. Er sah Sirvientes Miene nicht, aber vermutlich hätte er sowieso nicht viel erkennen können. Der Engel zögerte noch einige Herzschläge lang, ehe nickte und zustimmend brummte. Mehrere Jahrhunderte traf es ziemlich gut. Lash war sich nicht ganz sicher, wie viele es genau waren. Er wusste von etwa 600, aber er hatte keine Ahnung, wie viel Zeit vergangen war, während Apophis ihn unten in seiner Höhle am Leben gehalten hatte. Lasciel hatte zu Beginn nicht gedacht, den Gott zu überleben, aber dieser hatte Lashs Unalterlichkeit genützt, bis der Engel den Glauben daran verloren hatte, je zu sterben. Er konnte bis heute nur mutmaßen, wer ihn befreit hatte und soweit geheilt hatte, dass er wieder hatte gehen können. Jemand, der ihn hier in Fiore abgeladen hatte. Es war eine der ersten Erinnerungen des Alten, als Amor ihm und Lassiter die einzige Regel gesagt hatte, die es gab. Die einzige, für die er sie verstoßen würde.
Sirvientes ruhige Stimme riss Lasciel zurück in das dunkle Hier und Jetzt. Lash zuckte die Schultern. Es störte ihn nicht, wenn man ihn für einen Menschen hielt. Bis auf Gin, Shirayuki und die wenigen, die ihn bei seiner Aufnahme bei den Rune Knight untersucht und befragt hatten, wusste es keiner. Es war nicht so, als hätte sein Engel-Darsein ihm bisher sonderlich viel Spaß gemacht, vor allem jetzt, wo er davon nichts mehr übrig hatte außer die unangenehme Tatsache, nicht zu altern. Kein Fliegen mehr, kein Wind in den Flügeln. Keine Liebe mehr, die er für Amor verteilen konnte. „Hm Engel“, gab er nach einer kurzen Pause schließlich von sich. Er war nicht ganz sicher, ob Sirviente es ihm glauben würde, aber er schätzte den Golem als zu höflich ein, um ihn dafür auszulachen, wie wenig engelhaft Lash war. Bis auf die Narben auf seinem Rücken wies auch nicht gerade viel darauf hin.
Sein Mundwinkel zuckte im dunkeln Humor. „Dann hast du hoffentlich Glück für uns beide.“ Glück war nicht gerade seine Sache, außer es ging um Kartenspiele. Lash zog sich die Augenklappe wieder auf und sah sich um. Es war nicht ganz wie in seiner, zugegeben etwas schwammigen, Erinnerung. Mehr Häuser, die sich weiter von der Mitte hin wegstreckten. Die Stirn gerunzelt nickte er langsam. „Zumindest der Sumpf und weiter drinnen in der Stadt.“ Für Lash und Sirviente waren zwanzig Jahre vielleicht nur ein Atemzug Zeit, aber für Menschen war es weniger als ein Fünftel ihres Lebens, Zeit, die sie fleißig nützten, um die Welt zu bebauen. Die zwei setzten sich in Bewegung und zwischen den neuen Gebäuden erkannte der Engel das Muster der älteren, die schon bei seinem letzten Besuch hier gewesen waren.
Sie kamen ins Innere der kleinen Stadt und Lash folgte Sirviente zu dessen auserkorenem Gebäude. Als der Golem nicht selbst klopfte, trat der Ältere vor und tat das selbst, ehe er wieder einen Schritt zurückwich und die Hände in die Hosentaschen schob. Nur wenig später ging die Tür auf und ein etwas kleinerer Mann erschien vor ihnen. Lash war sich nicht ganz sicher, aber er wirkte alt genug, dass seine Haare wirklich grau sein könnten und das nicht von seiner Augenklappe kam. Lash schnaubte leicht und schüttelt den Kopf. Er bezweifelte, dass es einen Ort gab, an dem man sagen könnte, sie kämen vor dort. Vielleicht wenn man Lash in seiner Bar und Sirviente in einer Eishöhle fand. „Rune Knights“, bestätigte Lasciel und hob das Kinn weiter an, um das Gildensymbol auf seinem Hals besser zeigen zu können. Eine ziemlich offengelegte Stelle, aber im Notfall hatte ein Lederband oder dergleichen es immer getan, wenn er es hatte verdecken wollen. Auch Sirviente zeigte sein Symbol und der Mann trat zurück und winkte ihnen, ihm zu folgen. Lash trat über die Schwelle.
Im Gang war es dunkler, was es für ihn um einiges schwerer machte, Details zu erkennen, aber er folgte dem Mann den Gang hinab und dann die Treppe hinauf. Etwas langsamer zugegeben, um nicht zu stolpern. Die beiden Rune Knights wurden vor einer weiteren, breiten Tür abgeliefert. Ihr Führer klopfte und kündigte an: „Herr Whiskers? Die beiden Runenritter sind eingetroffen.“
Auf das folgende Herein würde die Tür geöffnet und der Mann deutete ihnen, einzutreten, ehe er die Tür hinter ihnen wieder schloss. Lash sah sich in dem besser erleuchteten Raum kurz um. Der lange Tisch, die Regale, zwei Stühle gegenüber einem etwas jüngeren Mann mit kurzen Haaren, der auf der anderen Seite von besagtem, vollgestelltem Tisch saß. Bürgermeister Whiskers erhob sich und hielt ihnen zum Gruß die Hand entgegen. „Gut, dass ihr so rasch kommen konntet. Ich bin Jorgen Whiskers. Bitte, nehmt Platz.“ Lash zögerte kurz, ehe er für einen kurzen Händedruck die Hand des Bürgermeisters ergriff. „Lasciel – und Sirviente“, stellte er sich vor und deutete dann mit dem Kinn auf den Golem. Der Bürgermeister sah die beiden etwas unsicher an, als sie ihm gegenüber Platz nahmen, Lash wie immer eher an der Kante, sodass sein Rücken nicht die Sitzlehne berührte.


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BeitragThema: Re: Hauptplatz Kurobu
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“Ein Engel also.” Mit einem aufmerksamen Blick stellte Sirviente fest, dass sein Wissensstand nie darauf hingedeutet hätte, dass Lasciel ein solches Wesen sein könnte. Er hatte keine Flügel, keinen Heiligenschein, keine weißen Roben. Allgemein wirkte er ein wenig düster, zumindest nach der Definition eines Engels, die dem Golem geläufig war. Allerdings hatte Sir keinen Grund, an den Worten seines Partners zu zweifeln. Wahrscheinlicher war es, dass Sirviente einfach nicht richtig informiert war. Er nickte. “Ich verstehe. Ich werde es beachten.”
Gemeinsam auf dem Weg zu ihrem Auftraggeber, kam das Thema Glück auf. Ein Wort, das Sirviente eher zufällig aufgeführt hatte, wurde von dem Engel direkt ins Kreuzverhör genommen. Leicht verwundert legte der Eismann den Kopf schief, ehe er ihn schüttelte. “Nicht doch. Ich habe keinen statistischen Anlass dazu, zu glauben, dass die Wahrscheinlichkeiten der Welt tendenziell zu meinen Gunsten ausfallen”, antwortete er mit einem Lächeln. “Aber das ist in Ordnung. Eine durchschnittliche Menge an Glück sollte ausreichend sein.”

Auch ohne Glück schien es an ihrem Orientierungssinn bisher noch nicht zu scheitern. Das Heim des Bürgermeisters war schnell gefunden und kaum hatten die beiden Magier sich vorgestellt, wurden sie auch schon herein gelassen. „Ich wünsche einen guten Tag“, verneigte sich Sir, ehe er, wie aufgefordert, Platz nahm. Früher, als Diener in reichem Hause, war es üblich gewesen, dass er zu jeder Zeit stand. Inzwischen baten ihn Menschen oft dazu, sich zu setzen. Es war am Anfang ungewohnt gewesen, aber so langsam kam der Golem besser damit zurecht. „Dann kommen wir gleich einmal zum Punkt“, stellte Jorgen fest, als die Vorstellung vollendet war, und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. „Vor knapp einer Woche konnten wir in der Nacht seltsame Lichter im umliegenden Sumpf wahrnehmen, unweit der Stadtgrenzen. Es war ungewöhnlich, deshalb haben ein paar Einwohner entschieden, gemeinsam nach dem Rechten zu sehen. Nachts raus in die Sümpfe zu gehen ist nicht ganz sicher, aber wenn man hier eine Weile lebt kann man normalerweise damit umgehen.“ Mit einem aufmerksamen Nicken nahm Sirviente die Inforationen auf. Ja, dass es um Lichter ging, hatten sie bereits gehört. „Keiner von ihnen ist zurückgekommen... die ganze Gruppe ist verschwunden“, stellte der Whiskers sichtlich frustriert fest. „Vor ein paar Nächten sind die Lichter noch einmal erschienen, aber unsere Einwohner sind noch immer weg. Wir haben tagsüber nach ihnen gesucht, aber kein Zeichen gefunden. Für die Nacht habe ich aktuell ein Ausgehverbot verhangen, damit nicht noch etwas passiert, aber das kann nicht ewig so bleiben. Die Leute wollen wissen, wo ihre Freunde und Familien stecken, und es ist schwer, sie in den Grenzen von Kurobu zu halten. Deshalb hoffe ich, ihr könnt uns dabei helfen, sie so schnell wie möglich zu finden.“ Ah, die menschlichen Dränge. Es lag wohl in der Natur des Menschen, nicht warten zu können, wenn es um ihre Angehörigen ging. Auch das nahm Sir mit einem kalten Lächeln auf. So, wie es klang, erschienen die Lichter nur nachts, was Sinn ergab, und tauchten alle paar Tage auf. Sie nahmen Leute mit, die ihnen folgten, brachten sie aber nicht wieder zurück. Unter diesen Umständen wäre es allerdings mehr als schlecht, wenn sich Zivilisten auch auf die Suche nach ihnen machten. Der Golem verstand durchaus, warum sie genau das verhindern sollten.
„Ich wünschte, ich könnte euch mehr Informationen bieten, aber unsere Suchen waren bisher nicht sehr erfolgreich. Es ist, als wären unsere Leute vom Erdboden verschluckt worden“, stellte Jorgen fest, lehnte seine Ellbogen auf seinen Tisch und sein Kinn auf seine Hände.„Jedenfalls ist das euer Auftrag. Habt ihr noch weitere Fragen? Wie wollt ihr vorgehen?“

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BeitragThema: Re: Hauptplatz Kurobu
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Sirviente wiederholte Lasciels Aussage nur, hinterfragte weiter nichts und das war der Grund, warum der Engel mit dem Golem so gut zurechtkam. Dieser schien sich nicht an der schroffen, knappen Ausdrucksweise zu stören und stellte meistens einfache klare Fragen, ohne zu gefühlsdusselig zu werden. Einfach gesagt, er ging Lash nicht auf den Zeiger, und das schafften nicht viele. Er konnte diese Personen an etwa drei Fingern abzählen. Er war nicht ganz sicher, wie Sirviente darauf achten wollte, aber er beließ es dabei. Solange der Golem es nicht jedem erzählen oder vom ihm verlangen würde, seinen Gott anzurufen, würde es ihn kaum weiter stören. Und es war ja nicht so, als hätte Lash letzteres nicht schon öfter versucht, als er Jahre alt war – ohne Erfolg natürlich. Amor hatte ihn verstoßen und es überraschte ihn nicht. Der Gott hatte ihn an seinem ersten Tag gewarnt.
Der Engel schnaubte leicht. Das war eine mathematische Ansicht … aber gut. Hoffentlich würde diese durchschnittliche Menge wirklich ausreichen. Zumindest zum Bürgermeister schafften sie es ohne weitere Unfälle. Sobald Lasciel und sein Begleiter wie angewiesen Platz genommen hatten, erhob Jorgen das Wort.

Lash hatte die Ellbogen auf den Oberschenkeln abgestützt und den Kopf leicht zur Seite gedreht, sodass er dem Bürgermeister besser zuhören konnte. Seine Augen taugten meist nichts, also sparte er es sich, den Mann im Auge behalten zu wollen. Wie es schien, hatten sich einige auf die Suche nach Lichtern gemacht und waren nicht wieder aufgetaucht. Lash war noch nie nachts in den Sümpfen gewesen. Nachts saß er lieber in Bars oder versuchte irgendwo Schlaf zu bekommen, aber er lief nicht im Wald herum. Aber selbst wenn es nicht dunkel war und man sah, ein Sumpf konnte seine tückischen Stellen haben. „Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich nur verlaufen haben oder einen Unfall hatten. Gibt es im Sumpf stellen, in die man hineinfallen kann?“ Jorgen schüttelte den Kopf. „Natürlich gibt es gefährliche Stellen, aber die, die sich auf die Suche gemacht haben kennen den Sumpf. Sie wissen, wie sie diese Orte meiden und sie sind zwar den Lichtern gefolgt, aber sie würden nicht in eine der Fallen im Sumpf stolpern.“
Lash runzelte die Stirn. Ob es eine natürliche Ursache für Lichter gab? Glühwürmchen zum Beispiel, aber soweit er wusste, war es nicht die Zeit für Glühwürmchen und diese hätten die Bewohner schon die Jahre zuvor bemerken müssen. Der Punkt war nämlich, wenn sie nicht mit einer natürlichen Ursache rechnen konnten, dann musste etwas oder jemand dahinterstecken. Und das würde die Sache etwas komplizierter und gefährlicher machen. Der Engel schüttelte den Kopf und setzte sich aufrecht hin. Er wandte das Gesicht fragend an Sirviente, gab seine leicht nachdenkliche, üblich etwas mürrische Miene dafür kurz auf, die er meist wie in sein Gesicht eingraviert trug. Wenn der Golem keine Fragen hatte, war der Engel damit auch fertig. „Wir werden uns den Sumpf … ansehen.“ Er verzog die Lippen beim letzten Wort. „Habt ihr jemanden, der mitkommen will und sich vor Ort auskennt?“ Lash zog es eigentlich vor, möglichst alleine zu arbeiten, aber er wollte auch nicht als Moorleiche enden oder sich im Sumpf verlaufen. „Wenn es dunkel wird, suchen wir nach den Lichtern. Wenn eure Leute ihm gefolgt sind, werden wir sie so am Besten finden, wenn wir davor keinen Erfolg haben.“ Ein ziemlich alter, einfacher Trick. Vor ein paar Jahrhunderten in einer Kneipe hatte ein Söldner einst einen verlorenen Sohn wiedergefunden, indem er dem Weg, den er Junge gelaufen war, nachgegangen war, bis er in dieselbe Falle gelaufen war. Er hatte einige Kratzer von dem Ereignis gehabt, aber im Gegensatz zu dem Jungen hatte der Söldner sich wehren und sie beide befreien können.
Lash erhob sich und wartete ab, dass Sirviente und Jorgen ihm folgten. "Ja, ich denke schon. Soll ich euch eine Adresse geben?“ Der Engel nickte ihm knapp zu und der Bürgermeister kritzelte etwas auf ein Papier und reichte es ihm. Lasciel gab es an Sirviente weiter. „Ihr Name ist Leah Reese. Sie betreibt eine kleine Apotheke mit Kräutern, die sie im Sumpf findet. Ich bin sicher, sie wird euch helfen.“ Jorgen ging vor zur Tür und öffnete sie. „Ich wünsche euch viel Erfolg. Gebt auf euch Acht und findet sie.“


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BeitragThema: Re: Hauptplatz Kurobu
Hauptplatz Kurobu EmptyMo 5 Jun 2023 - 9:24

Das Gespräch mit dem Bürgermeister war aufschlussreich, auch wenn nicht alle Informationen neu oder aufklärend war. Dennoch konnte man den ein oder anderen Schluss daraus ziehen. Wenn die verschwundenen Menschen als Gruppe unterwegs gewesen waren, allesamt mit Erfahrung darin, den Sumpf zu durchwandern, war es unwahrscheinlich, dass sie einfach in eine besonders tiefe, wässrige Stelle getreten und dann eingesunken waren oder Ähnliches. Hatte man die Gelegenheit, den Rest der Gruppe zu warnen oder den Fall eines Begleiters zu sehen, dann würde der Rest der Gruppe nicht mit hineinfallen. Hinter der Geschichte musste mehr stecken als das. Außerdem erwähnte auch er die Lichter, die wohl der Auslöser der ganzen Misere waren. Das war wohl das erste Geheimnis, das die beiden Magier lüften mussten.
“Habt Ihr erste Gedanken zu der Situation, Lasciel?”, hakte der Golem ein, als die beiden das Gebäude verlassen hatten. “Dass sie in einer Gruppe unterwegs waren schließt die eine oder andere Gefahr aus, in meinen Augen. Außerdem halte ich es für unwahrscheinlich, dass wir es mit den alltäglicheren Risiken des Sumpfes zu tun haben.” Denen gegenüber wären die Bewohner von Kurobu ja gewappnet. Das galt allerdings nicht unbedingt für die beiden Magier. Sie würden besonders vorsichtig sein müssen, wenn sie heute Nacht hier unterwegs waren.Glücklicherweise war Sirviente als geschaffener Aufpasser durchaus gut darin, Vorsicht walten zu lassen. “Solange wir aufmerksam bleiben, sollte es in Ordnung sein. Wir sollten aber eventuell etwas Licht vorbereiten.”

Mit einem Knarzen öffnete sich die Tür der alten Aphotheke, ein nach Kräutern duftender, großer Raum aus dunklem Holz mit Regalen, von denen die wenigen, die nicht mit kleinen Flaschen und Salben gefüllt waren, ein paar unordentlich aufgeführte Bücher enthielten. Von der Decke hing hier und da getrocknetes Grünzeug, während in der Mitte des Raumes, einen knappen Meter vor der Theke, ein großer Kessel stand und wartete. Die Apothekerin - eine ältere Frau, aber noch immer gut in Form, die ihr weißes Haar in einem Pferdeschwanz gebunden hatte - stand nicht etwa an ihrem Arbeitsplatz, sondern stattdessen auf einer langen Leiter an einem der hohen Regale, um in einem Buch zu stöbern. Erst mit dem Klingeln, das ertönte, als die hölterne Tür an ein kleines, silbernes Glöckchen stieß, wandten sich ihre Aufmerksamkeit und ihr scharfer Blick hinab zu den beiden Magiern.
“Aha, ihr seid das.”
Mit erstaunlich kräftiger Stimme sprach sie die Runenritter an, ehe sie langsam das Buch wieder wegstellte und die Treppe hinab stieg. Abgesehen von ihrer Optik merkte man ihr ihr Alter kaum an. Die Art wie sie sprach und ihre Art sich zu bewegen zeugten von einer gewissen Stärke, sowohl körperlich als auch mental. Die alte Dame hatte sich wohl jung gehalten. “Von hier seid ihr nicht”, stellte sie fest, ähnlich dem Assistenden des Bürgermeisters. War das eine Eigenheit der Einheimischen hier? Vor ein paar hundert Jahren hatte niemand hier so etwas gesagt. “Ihr müsst die Magier sein, richtig? Whiskers hat schon erwähnt, dass ich heute babysitten darf.” So sah sie das also? Sirviente hatte eine etwas kooperativere Begleitung erwartet, aber er störte sich nicht an ihrer Persönlichkeit, lächelte freundlich weiter. Die Apothekerin machte einen kompetenten Eindruck, und es war für die Quest vermutlich von Vorteil, wenn alle Teilnehmer fit waren. Jemand, der mitten im Sumpf plötzlich außer Atem war und nicht mehr konnte, wäre schlussendlich nur eine Gefahr. Oder jemand, der in Panik verfiel. Das, zumindest, traute der Eismann dieser Frau nicht zu.
“Mein Name ist Leah Tology, die Apothekerin hier in Kurobu. Die meiste Medizin in unserem Krankenhaus stammt von mir”, stellte sie sich schlussendlich doch noch vor und stemmte beide Hände in die Hüften. “Ich kann es mir also nicht leisten, im Moor zu verschwinden. Ihr zwei leistet besser gute Arbeit!”

@Lasciel


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BeitragThema: Re: Hauptplatz Kurobu
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Lash hatte den Kopf ein wenig in den Nacken gelegt, als sie das Gebäude verließen. Der leichte Wind blies ihm die braunen Strähnen aus dem Gesicht. Pläne, wie er etwas angehen wollte, machte er sich nicht so oft. Natürlich war es bei Quests immer mal wieder notwendig, aber wenn jemand anders die Leitung hatte, drängte er sich nicht hinein. Er improvisierte lieber und noch weniger war er es gewöhnt, seine Gedanken mit anderen zu teilen. Hätte Sirviente nicht gefragt, hätte er vermutlich einfach geschwiegen und wäre dem Golem durch die kleine Stadt gefolgt. So aber nickte er zustimmend. „Mhm.“ Sirviente fasste es gut zusammen, sodass der Engel einige Schritte schweigend weiterging. Das Licht würde ihm zwar nicht so viel nützen, aber eine schlechte Idee war es sicher nicht. Lash schob die Hände in die Hosentaschen. „Ich schätze mal, wir haben es mit einem weniger alltäglichem Problem zu tun.“ Er verzog einen Mundwinkel zu einem ironischen Grinsen. Die Chance, dass ihr Problem etwas war, dass sich bewegen konnte und vielleicht gar lebte, war in seinen … Augen nicht sonderlich hoch.
„Hast du seit dem letzten Mal gelernt, dich zu verteidigen?“
Er stellte die Frage neutral nach dem, was Sirviente vielleicht mittlerweile neu konnte, für den Fall, dass es zu einer Auseinandersetzung kommen würde. Beim letzten Mal hatten sie Aska dabeigehabt und der Eisgolem hatte zum Glück auf das Kind aufgepasst – wie es dieses Mal werden würde, würde sich aber noch zeigen.

Die Apotheke war düster, so düster, dass Lash nur dunkle Schemen erkannte. Aber er roch den Geruch von Kräuter. Es erinnerte ihn stark an Lassiter. Sein Bruder hatte auch immer so gerochen, aus der Suche nach einer Möglichkeit, jemanden unsterblich zu machen, ohne ihn zu töten. Er hatte, als Lash ihn zuletzt gesehen hatte, schon vierhundert Jahre daran geforscht. Ob er es mittlerweile geschafft hatte? Er hielt zwar viel von dem anderen Engel und der hatte auch viel Zeit gehabt, aber er versuchte etwas unmögliches zu schaffen.
Die Apothekerin sprach und Lash erkannte ihren hellen Haarschopf, der sich von den dunklen Regalen abhob, als sie hinabkletterte und zu ihnen trat. Wie der, der sie zum Bürgermeister gebracht hatte, stellte sie fest, dass beide nicht von hier waren. Lash war es gewohnt, dass man ihn komisch ansah, wenn er die Augenklappe trug. Und auch ohne, einfach weil er groß war und keine klassische, zivile Kleidung trug … und meist ein Pferd dabei hatte. Aber das hier war selbst für ihn ungewohnt.
Mehr als ein Grunzen kam von ihm nicht, und er nickte nur knapp, um ihre Vermutung zu bestätigen. Das sie die beiden Magier babysitten wollte – wo Sirviente das vermutlich besser konnte, verlangte sie dennoch, von ihnen beschützt zu werden. Lash waren Leute, die Dinge einfach forderten, die ihnen in den Kram passten, nicht immer so sympathisch. Ob man es ihm anmerkte, war aber eine andere Frage, denn groß ändern tat es sein Verhalten nicht. „Ja. Wir gehen in den Sumpf. Hast du die Licht gesehen?“
Er sah ihre Gesichtszüge nicht gut genug, um sie deuten zu können, aber ihre Stimme klang eine Spur schärfer, als sie antwortete. „Gesehen habe ich sie natürlich, vom Rand des Sumpfes aus. Aber ich war nicht so dämlich, ihnen zu folgen.“ Sie schnalzte mit der Zunge. „Dann kannst du uns ja dahin bringen, wo du sie gesehen hast.“ Nun, vielleicht war auf Lash eine Spur fordernder und direkter als er es normalerweise gewesen wäre, als er abwartete, dass sie sich bereit machte, mit ihnen zu kommen.


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BeitragThema: Re: Hauptplatz Kurobu
Hauptplatz Kurobu EmptySo 25 Jun 2023 - 23:57

Es war ein wenig unglücklich, dass Lasciel, dessen letzter Besuch hier weniger lange her war, nicht viel dazu sagen konnte, womit die beiden Magier heute konfrontiert werden würde, aber das war wohl nur natürlich. Sie würden es schon herausfinden. Immerhin konnte Sirviente ihm seine Frage beantworten. Ob er gelernt hatte, sich zu verteidigen? „Ah, nicht doch. Nichts dergleichen“, versicherte der Eismann mit einem strahlenden Lächeln auf den Lippen und hob abwehrend beide Hände an. Selbstverteidigung war nun wirklich nicht seine Stärke. „Nun... wenn man es genau nimmt, habe ich die Zwischenzeit tatsächlich genutzt, um mich um eine Möglichkeit zur Notwehr zu bereichern“, fiel es Sirviente noch ein, aber das allein würde kaum etwas ändern. „Aber sollte ich in einer Situation sein, in der ich es wahrhaft benötige, wird es wohl kaum mehr als eine geringfügige Hilfe sein. Insofern verlasse ich mich auf Euch, Herr Lasciel.“

Nach normalmenschlichen Standards war die Apothekerin wohl nicht das, was man allgemein als freundlich bezeichnen würde, aber Sirviente hatte soweit keine Schwierigkeiten mit ihrer Ausdrucksweise. Er lächelte ungetrübt weiter, während sie sich vorstellte und bestätigte, dass sie die Begleitung der beiden Magier sein würde. Lasciel nahm das Gespräch mit ihr weiter auf, verpasste allerdings die Gelegenheit, sich vorzustellen. Glücklicherweise war er nicht alleine hier. „Ah, der Vollständigkeit halber: Man nennt mich Sirviente. Mein Partner hier ist unter dem Namen Herr Lasciel bekannt.“ Es klang bisher nicht, als wären dieser Dame ihre Namen bekannt, also war dies eine gute Gelegenheit, das zu ändern. Für die folgende Zusammenarbeit wäre es sicher von Vorteil, einander ansprechen zu können. Schlussendlich nickte sie die Forderung des Engels ab. „Sicher. Ich bringe euch hin.“ So viel hatte sie wohl bereits mit dem Bürgermeister abgesprochen. Sirviente für seinen Teil war zufrieden mit dem Ablauf. Sie stellte sich nicht quer und die Quest schritt wie erwartet voran. „Ich bin gerade noch an etwas dran. Setzt euch kurz.“ Sie wedelte mit ihrer rechten Hand abfällig in Richtung ein paar alter Stühle. „Wir machen uns dann auf den Weg.“
Viel mehr sprach die ältere Dame mit den beiden Magiern auch nicht. Sie nahm sich noch ein wenig Zeit, um ihre Sachen fertig zu bekommen, und winkte Lash und Sir dann hinter sich her, als sie den Laden plötzlich doch verließ. Entspannt schloss sie hinter sich ab, ehe sie die beiden hinüber zum Rand der Stadt führte. Zwischen ein paar Bäumen hindurch tretend blickte die Gruppe auf eine Art bräunlichen See. „Auf der anderen Seite waren die Lichter“, meinte sie und ging wieder vor. „Vorsicht, tretet nicht ins Wasser. Man versinkt schnell. Bleibt am Besten in meinen Fußstapfen.“ Der Blick des Golems senkte sich hinab zum Boden. Im matschigen Boden konnte man zum Glück gut erkennen, wo genau sie hingetreten war. Kurz schweifte sein Blick über die Wasseroberfläche und er überlegte, ob die Verschollenen vielleicht durch einen Fehltritt hier eingesunken waren, aber dann hätte man sie wohl bereits gefunden. Er sah sich weiter um, kam dann aber zu einem simplen Schluss: „Um diese Zeit ist von den Lichtern selbst wohl nichts zu sehen.“ Dabei war es gar nicht mal so hell. Die Stunde war vorangeschritten und der Himmel begann bereits damit, sich in ein sanftes Orange zu tauchen. Dazu kam, dass hier im Sumpf, an all jenen Stellen, wo Bäume und Sträucher etwas dichter wuchsen, düsteres Zwielicht herrschte. Gut sehen konnte man hier nur begrenzt, nicht zuletzt, weil die verwaschenen, bräunlichen Farben der Umgebung schnell ineinander verliefen. „Ja, die Lichter sind noch nicht da“, nickte die Apothekerin und zuckte mit den Schultern. „Sollte allerdings nicht mehr lange dauern, bis sie erscheinen. Guckt bis dahin gern, ob ihr hier etwas findet, das wir übersehen haben.“ Bildete Sir sich das ein oder klang Leah etwas angesäuert? Nun, nicht, dass es wichtig wäre. Er für seinen Teil konnte nichts entdecken. Die Augen schließend versuchte er, sich zu fokussieren, und öffnete sie schlussendlich wieder. „Herr Lasciel?“, fragte er seinen Begleiter höflich, auch wenn ihre Untersuchung bisher wenig ergeben hatte. „Ich habe das Gefühl, eine auditive Eigenheit aufzunehmen. Hört Ihr zufällig etwas Seltsames?“

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BeitragThema: Re: Hauptplatz Kurobu
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Dass Sirviente immer lächelte war ihm zwar aufgefallen, aber nachdem er nicht viel Zeit damit verbrachte, dem Eisgolem ins Gesicht zu gesehen, war es nie wirklich herausgestochen. Jetzt verkündete dieser aber lächelnd, dass er sich nicht verteidigen konnte. Lasciel hob die freie Augenbraue. Das waren gute Aussichten. Der Engel konnte sich zwar gegen mehrere Gegner verteidigen, aber wenn er dabei noch auf jemanden aufpassen musste, erschwerte dass die Sache. Er war kein Teamkämpfer. Es lenkte ihn ab, jemanden in seinem Rücken zu haben, den er nicht sehen konnte, selbst wenn es ein Verbündeter war. Wenn Sirviente zumindest auf sich aufpassen konnte und Lash sich alleine mit was auch immer im Sumpf warten würde, auseinandersetzen musste, war das in Ordnung. „Würdest du lieber kämpfen oder weglaufen?“ Für den heutigen Abend würde das keinen großen Unterschied mehr machen, allerdings hielt der Engel es nicht für ganz unwahrscheinlich, eines Tages wieder mit Sirviente unterwegs zu sein. Und selbst wenn nicht … er hatte begonnen, den Golem ein Stück weit zu mögen. Zumindest genug, dass er nicht wollte, dass dieser demnächst den Kopf verlor. Sie waren beide vom Alter unantastbar, aber umbringen konnte man sie dennoch. Das war nichts, worauf der Engel sonderlich scharf war.

In der dunklen Apotheke hielt Lasciel sich wenig mit Small Talk und Vorstellungen auf. Er ging stattdessen auf ihren Auftrag ein und … bat war das falsche Wort, forderte sie auf, ihnen den Weg zu zeigen. Sirviente, der sich aus dem Umgangston der Frau wenig zu machen schien, stellte sie beide vor. Wenig verwunderlich, immerhin hielt er es auch mit Lash aus, der meist nicht viel zugänglicher war. Leah stimmte zu und deutet auf etwas in den Schatten. Lasciel wartete ab, was Sirviente tun würde. Der Engel folgte dem Golem und wartete schweigend ab, dass die Frau mit ihrer Arbeit fertig werden würde. Als sie damit fertig und ihre Sachen gepackt waren, machten die drei sich auf den Weg aus der Apotheke hinaus. Im Sonnenlicht erkannte er die hellhaarige Frau das erste Mal besser, sagte aber nichts weiter dazu.  Sie erreichten den Stadtrand und machten sich auf den Weg zum Wald und Moor. Stattdessen hielt er sich unmittelbar hinter Sirviente, als Leah sie zum Wasser führte. Die Luft war stickiger hier und die Pflanzen dimmten das Licht. Lasciel hielt sich direkt hinter Sirviente und trat so gut es ging in dessen Fußspuren. Auf dem Boden erkannte er mittlerweile so gut wie nichts mehr. Wenn es hier zu einer Auseinandersetzung kommen würde, dann hoffentlich wo, wo er besser gehen konnte. Die große, dunkle, graue Oberfläche musste wohl das Wasser sein und er wollte nicht schwimmen gehen. Ob Sirviente im Wasser aber untergehen würde?
Lash sah zumindest keine Lichter, nur immer mehr grau, das ineinander floss, bis es für ihn war, als wäre er unter Wasser. Die Apothekerin riet ihnen, sich umzusehen. Lash schnaubte leise und öffnete den Mund, als Sirviente ihn unterbrach. Einen Moment lang war er von dem Satz des Golems aus der Bahn geworfen, aber dann lauschte er. Zuerst hörte er nichts, außer Leah, die sich ein Stück entfernt hatte. Dann aber … Er drehte den Kopf so, dass er das Ohr über den See hielt. Etwas war da drüber. „Mhm.“ Er runzelte die Stirn. Es klang wie ein entferntes Scharren und Grunzen. „Wenn die Lichter dort drüber sind, bring uns auf die andere Seite des Sees“, wandte er sich dann an Leah. Die Lichter, und dieses Geräusch. Lash deutete rechtsherum, von wo das Geräusch kam. „Nicht dort entlang.“
„Das ist dämlich und gefährlich.“ Leah klang ein wenig nervös, wenn auch nicht wirklich ängstlich.
„Wir werden hier nichts finden. Die Lichter sind dort, also müssen wir dort hin und das am besten, bevor sie kommen.“
Die Apothekerin zögerte noch, aber dann stimmte sie widerwillig zu. „Ist es eure Verantwortung, dass mir nichts passiert.“ Lash brummte leise und machte sich dann daran, ihr um den See zu folgen. Es wäre wirklich praktisch gewesen, wenn Sirviente etwas mehr kämpfen gekonnt hätte … Er würde ihm später die Pistole geben. Es nützte nicht viel, aber sie war besser als nichts.


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BeitragThema: Re: Hauptplatz Kurobu
Hauptplatz Kurobu EmptyFr 7 Jul 2023 - 11:38

Lieber kämpfen oder weglaufen? Eine interessante Frage. Sie deutete darauf hin, dass Lasciel die Grundlage des Problemes nicht verstand. „Beides wirkt nicht sonderlich sinnvoll“, stellte Sirviente fest, sein Lächeln höflich wie eh und je. „Mir fehlt die Geschwindigkeit für eine ordentliche Flucht und mit der Fähigkeit, einen Kampf zu bestehen. Aus meiner Perspektive wäre es ideal, eine Kampfsituation von vornherein zu vermeiden, sodass keine der beiden Optionen notwendig ist.“ Sirvientes Kampfkraft und körperliche Fähigkeiten waren wohl einer der größten Gründe, warum er schwer als vollwertiger Runenritter zu werten war. Er hatte nicht das jahrelange Training oder die Treuebeweise hinter sich, das den anderen Magiern der Gilde den Weg geebnet hatte, und selbst wenn hätte es seinem körperlichen Zustand nicht wirklich geholfen. Aber das war in Ordnung. Auch wenn er sich gerne nützlich machte, hatte Sir nicht wirklich Interesse an Kämpfen. Er fühlte sich durchaus wohl in einer eher unterstützenden Rolle.

Sich im Sumpf zu orientieren wäre ohne eine Begleitung wohl ein Stück schwieriger gewesen, insofern war der Eisgolem dankbar für die Begleitung der jungen Tology. Ganz sicher wirkte es hier allerdings auch mit der Apothekerin nicht. Spätestens das seltsame Geräusch, das ihm und Lasciel auffiel, war ein Zeichen für etwas, dem sie lieber aus dem Weg gehen wollten. Ein Grunzen, ein Scharren. „Wie seltsam...“, stellte Sir fest, während er sich umsah. „Ich kann es hören, aber ich kann keine Schweine oder vergleichbaren Wesen in unserer Umgebung erkennen.“ Insekten, ja, die flatterten hier überall rum, aber ansonsten fielen ihm keine Tiere auf. Eventuell steckten sie hinter irgendwelchen Büschen oder Bäumen oder waren in dem dunklen Sumpf einfach schwer zu entdecken. Hatten nicht manche Tiere die Angewohnheit, eine Farbe zu haben, mit der sie in ihrer natürlichen Umgebung schwer zu erkennen waren. Eventuell war das also der Grund, warum er nichts erkannte. Für den Moment war das wohl nicht so wichtig. „Herr Lasciel hat Recht. Unabhängig des Risikos müssen wir die Stelle erforschen, an der die Lichter erschienen sind. Das ist unsere Aufgabe.“
Leah war offensichtlich nicht begeistert, sich auf einen Weg zu begeben, den selbst sie für gefährlich hielt, aber die beiden Magier brauchten die Führung. Sie selbst sollte in der Lage sein, sich hier im Moor relativ sicher zu bewegen... aber mit dem düsteren Abendlicht fiel und dem unsicheren, schlammigen Terrain direkt am ähnlich braunen Wasser war es selbst für sie nicht ganz einfach. Nachdem sie ein gutes Stück des Sees umrundet hatte wurde sie langsamer, setzte ihren Fuß zwei oder drei Mal an verschiedenen Stellen auf, ehe sie ihren nächsten Schritt nahm. Mit jedem kleinen Stück zeigte sich mehr Unsicherheit, bis sie schlussendlich den Kopf schüttelte und stehen blieb. „Der Untergrund hier ist nicht sicher. Ich kann nicht genau sagen, wo man einsinken würde und wo nicht“, gab sie zu und deutete in die Richtung, aus der sie kamen. „Gehen wir zurück. Vielleicht gibt es eine andere Route.“
„Ah... Perdóname, aber ich glaube, wir können uns einen Umweg sparen“, lächelte Sirviente mit einem sanften Kopfschütteln. „Wenn es um diese Art der Erkundung geht, können meine Fähigkeiten vermutlich eine Unterstützung sein. Dürfte ich es kurz versuchen?“ Die Finger des Golems legten sich an seine Brust, wo kurz darauf ein helles, bläuliches Licht erstrahlte. Langsam sanken seine Finger hinein in seinen eigentlich festen, eisigen Körper, während sie das Licht in seinem Inneren ergriffen. Teile des Lichtes, der Seele, komprimierten sich, bildete kleine, feste Kugeln, die er wieder herauszog. Kerne, Teile seiner Seele, die er anderen Objekten einpflanzen konnte. Diese Objekte zog er auch gleich hervor, drei kleine Puppen, in die er je einen der Kerne einfügte, ehe er sie auf dem schlammigen Boden absetzte. „Perdóname. Ihr werdet eventuell etwas schmutzig“, meinte er mit einer höflichen Verbeugung, während die kleinen Figuren zum Leben erwachten und auf ihren eigenen Beinen standen. „Ich werde euch im Anschluss an diese Quest ausführlich säubern. Darauf ist Verlass.“

Die kleine Verstärkung war zwar genauso kampfunfähig wie ihr Meister, aber sie machten sich gut darin, den Weg zu erkunden. „Oh-oh, hier kann man aber nicht gut stehen!“, rief Melina aus und hüpfte geschickt wieder zurück in Sicherheit, während rechts von ihr ein Platschen ertönte, als Amika mit einem ungeschickten Tritt ins Wasser fiel. Glücklicherweise schaffte sie es schnell wieder, an Land zu schwimmen, und schüttelte sich, um nicht mehr ganz so nass zu sein. Währenddessen lief Kiku weiter nach vorne, hüpfte ein paar Mal auf um ab, um auch sicher zu gehen, dass sie richtig lag, ehe sie sanft lächelte. „Ah... ich habe den Weg gefunden... hehe!“

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BeitragThema: Re: Hauptplatz Kurobu
Hauptplatz Kurobu EmptyMi 19 Jul 2023 - 14:30


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Lasciel hatte kein Problem damit, die Sache alleine anzugehen – aber er konnte nicht mit einer Gefahr kämpfen und zugleich auf zwei Personen aufpassen. Er war es gewohnt, alleine zu kämpfen, das konnte er auch blind, aber er hatte eben seine Schwierigkeiten seine Umgebung im Auge zu behalten. Selbst mit Augenklappe hatte er nur ein Auge zu Verfügung. Als ihm also Sirviente verkündete, dass er sich weder kämpferisch verteidigen, noch weglaufen konnte, fluchte Lash leise. „Mirabilis casas.“ Großartige Scheiße. Das würde amüsant werden. „Hm ja, hoffen wir darauf.“ Am besten ließ er Sirviente in Ruf- oder Sichtweite zurück, wo dieser sicher war, denn Lash hatte zwar Ideen was auf sie warten könnte, aber am Ende des Tages konnte vom Sumpfdrachen bis zu Schlammlöcher alles auf der anderen Seite des sumpfigen Sees auf sie lauern. Aber wenn sie die Verschwundenen fanden, war Sirviente sicher der bessere, sich um diese zu kümmern.

Leah führte sie durch den Sumpf, bis Sirviente ein leises Geräusch erwähnte. Lash unterließ es, Sirviente darauf hinzuweisen, dass es ziemlich trüb war. Wenn der Golem nicht ungewöhnlich gute Augen hatte, würde er dort drüber auch nichts erkennen können. Zudem der ganze Sumpf ziemlich vollgewachsen war. Sie würden drüber sehen, was auf sie wartete – wenn sie dort heile ankamen. Lash verfluchte zum unzähligsten Mal in den letzten hundert Jahren, dass er die Flügel nicht mehr hatte. Es wäre ein leichtes gewesen, Sirviente hochzuheben und mit ihm über den Sumpf zu fliegen ohne jedes Risiko, um Schlamm und Wasser zu versinken. Doch er war auf die Erde gebunden und der Himmel über ihn unerreichbar, seit das Feuer seine Schwingen zerstört hatte.
Sein Rücken juckte, aber er konzentrierte sich darauf, den Boden unter seinen Füße zu testen, bevor er sein Gewicht verlagerte. Zu dritt bewegten sie sich neben dem See durch den Sumpf. Dann stoppte ihre Reise, als auch Leah nicht mehr sicher war, wie sie gehen sollten. Lash presste widerwillig die Lippen zusammen. Wenn sie jetzt zurückgingen, würden sie lange gehen müssen und von einer Seite kommen, die ihm nicht in den Kram passte. Es würde funktionieren, aber der Umweg war störend. Andererseits wollte er auch nicht als Moorleiche enden.
Es war Sirviente, der wieder die Stimme erhob und etwas vorschlug. Lash hob die rechte Augenbraue, nickte aber. „Mach.“ Er sah nicht, was der Golem tat, nur, wie dieser plötzlich mit jemand anderem sprach. Mit jemanden, den er später säubern würde? Lash hob die Füße um zu verhindern, dass die Stiefel im Schlamm stecken blieben. Dann antworten kleine Stimmen von unten. „Wer ist das?“ Lash lauschte ihren Stimmen, als sie … den Weg suchten. Etwas platschte ins Wasser und dann rief eine weitere Stimme aus, dass sie den Weg gefunden hatte. „Na dann, gehen wir.“ Das war Leah und schon setzten die drei mit den kleinen Stimmen sich in Bewegung. Das Rascheln und Grunzen würde lauter und immer besser zu hören. Mehrere Etwasse waren im Sumpf vor ihnen. Als diese Geräusche immer lauter wurden, blieb Lash stehen. „Wartet. Sirviente, sieht du, was vor uns liegt? Wenn, was auch immer das Geräusch macht, uns nicht willkommen heißt, solltet ihr hier bleiben oder rund herum gehen.“ Er zog die Pistole aus dem Halfter und hielt sie in die grobe Richtung des Golem. „Für den Notfall.“ Mit ein wenig Mana lud er die Waffe mit drei Schüssen und griff sich dann die Kette, die er von seinen Hüften löste. Jetzt brauchte er nur noch Sirvientes Beschreibung seines Umfelds. Und ob sich die Lichter schon gezeigt hatten, für die sie eigentlich hier waren.


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BeitragThema: Re: Hauptplatz Kurobu
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„Ah, Perdóname. Mir war nicht bewusst, dass Ihr ihnen vorgestellt werden möchtet, Herr Lasciel“, entschuldigte sich Sirviente mit einer kurzen Verbeugung, ehe er auf die drei lebenden Puppen am Boden deutete. „Bei ihnen handelt es sich um Melina, Amika und Kiku. Fühlt Euch frei, sie als Teil meiner Seele zu betrachten. Das ist wohl die akkurateste Beschreibung meiner Magie.“ Das sollte die Frage des Engels zur Genüge beantwortet haben... Für den Moment war es sicher sinnvoller, den Fokus nicht auf allgemeine Gespräche zu legen, sondern darauf, dass sie den richtigen Weg fanden, ohne selbst im Moor stecken zu bleiben. Je weiter sie die große Wasserfläche umgingen, stets geleitet von den vorangehenden Puppen, die immer mal kurz stecken blieben und einen Moment brauchten, um das nächste Stück zu finden, auf das man ohne Schwierigkeiten treten konnte. Je weiter sie kamen, desto lauter wurden auch die Geräusche, deren Quelle sie so aktiv suchten... aber was sie verursachte, das konnte Sirviente noch immer nicht sagen.
„Hm... Einen Moment bitte.“ Auf Lashs Bitte hin sah sich der Golem noch einmal genauer um, schaute, ob er das Wesen entdecken konnte, dessen Lauten sie schon die ganze Zeit nichts... aber ganz einfach war das nicht. Sie waren nicht sonderlich schnell durch den Sumpf gekommen, und mit der Zeit wurde der Himmel düster, sodass immer weniger Licht zwischen den Bäumen zu ihnen hinab fiel. Und unabhängig davon... war hier einfach nichts zu sehen. „Wie seltsam...“ Nirgendwo zwischen den umstehenden Gebüschen und Bäumen zeigte sich ein Tier oder sonst etwas, das diese Laute verursachen könnte. Das Moor wirkte wie leergefegt. „Ich fürchte, ich kann den Ursprung des Geräusches nicht festmachen, Herr Lasciel. Hier gibt es nichts zu sehen... Nanu?“

Ein rotes Licht erstrahlte von einem Wimpernschlag zum nächsten zwischen den umliegenden Bäumen. Nicht mehr als eine kleine Kugel aus Licht, die über dem schlammigen Boden schwebte. Momente später leuchtete eine weitere auf, eine grüne, an anderer Stelle. Dann eine orange, noch eine rote, eine blaue. „Ah... Da sind sie. Die Lichter, von denen wir gehört haben.“ Es war wohl spät genug für ihr Erscheinen. Schnell hatte sich die Luft gefüllt mir einigen von ihnen, die achtlos durch die Umgebung trieben. Sie bewegten sich nicht auf die beiden Magier zu, nicht aktiv zumindest. Genauso wenig zeigten sie Aggression oder die Fähigkeit, jemandem zu schaden. „Sie wirken per se ungefährlich. Dennoch sollten wir wohl mit Umsicht vorgehen.“ Für den Moment blieb Sirviente stehen und ließ seine Puppen ein wenig erkunden. Es waren viele von den Irrlichtern in der Nähe, also hatte Leah die Runenritter wohl zum rechten Punkt geführt. Jetzt war nur noch die Frage, wo das Knurren und Grunzen herkam, warum sie es nicht sehen konnten und ob es mit ihrem Auftrag zusammen hing. Wenn nicht... Nun, dann fehlte es ihnen wohl an Anhaltspunkten. Aber so weit mussten sie wohl erst einmal kommen.
Während der Eisgolem seinen Blick so schweifen ließ und darauf wartete, dass seine Puppen etwas fanden, fiel ihm etwas auf; etwas Seltsames. Es war nur für einen kurzen Augenblick gewesen, aber... „Ich denke, das Licht dort drüben wurde eben für einen Moment verdeckt. Hast du das gesehen?“ Da geschah es schon wieder... etwas lief an den Irrlichtern vorbei, gar zwischen ihnen hindurch. Leicht zog Sirviente die Augen zusammen, um sich darauf zu fokussieren. „Da ist etwas... Ah, nicht doch. Dort ist jemand. Eine Person.“ Ja, ohne Zweifel. Die Silhouette eines Menschen bewegte sich durch den düsteren Sumpf, schien dem Weg zu folgen, den die Lichter wiesen. Aber was machte ein Mensch um diese Stunde hier im Moor? „Ob das einer der Einwohner Kurobu Towns ist...?“

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BeitragThema: Re: Hauptplatz Kurobu
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Lasciel hatte nicht auf eine große Vorstellung mit Namen gehofft, oder eine Entschuldigung von Sirviente gebraucht. Eigentlich hatte er sich nur gefragt, woher zum Henker die kleinen Stimmen am Boden kamen. Offenbar hatte er seine Frage nicht ganz richtig gestellt, denn als Antwort bekam er Melina, Amika und Kiku, wer auch immer diese drei nun waren. Zudem viel es ihm etwas schwer, sie als … nun ja, Teil der Seele eines Golems zu verstehen. Lasciel war selbst ein überirdisches Wesen, dass wie der Golem erschaffen worden war. Sirviente aus Eis, und er aus dem Willen Amors. Selbst wenn er nun eine wirkliche Antwort auf die Frage gehabt hätte, wie eine Seele eigentlich aussah, hätte es ihn nicht weniger verwirrt. Die Stirn gerunzelt betrachtete er den Boden. „Sind sie kleine Geister oder Eisbrocken?“ Menschen hatten vielleicht Seelen, soweit hatten er und Lassiter sich geeinigt, aber Golems? Er war mittlerweile so weit, Sirviente mehr zuzutrauen als nur ein für die Umwelt blinder Roboter zu sein, aber so weit ging er dann doch nicht.
Leah führte sie mit Hilfe der Seelenstücke weiter durch den Sumpf. Neben dem Schmatzens im Schlamm, das ihre Schritte verursachten, war es ruhig. Es war einen Ticken zu ruhig. Lash war mit den nächtlichen Geräuschen vertraut, aber hier wirkte es wie ausgestorben. Vielleicht war es der Sumpf, darauf vertrauen tat er aber nicht. „Sind diese … Seelenfiguren in der Lage, sich oder dich zu verteidigen?“, stellte er leiser als zuvor seine Frage. Und noch immer konnte keiner der drei mehr hören als hier und da das Scharren und Grunzen. Wie es schien, hatten auch Sirvientes Augen nicht mehr Erfolg – bis dieser etwas entdeckte.

Der Engel blieb stehen, als auch Leah zum Stehen kam. Er wartete ab, dass Sirviente fortfuhr und erklärte, was er gesichtet hatte. Dem Nanu nach, wäre es bei anderen wohl kein Monster im Sumpf gewesen, aber seiner Erfahrung nach, war der Golem jemand, der auch ein hochaggressives Wildschwein mit genau dem Tonfall und Wort ankünden würde. Die Hand an der Hüfte und damit die Kette in Reichweite, verharrte er also angespannt.
Dann erwähnte der Jüngere die Lichter, die nun endlich erschienen waren. Leah blieb still und Lasciel nickte auf die Einschätzung des anderen hin. Es war kein richtiger Ersatz für seine Augen, aber Sirvientes Beschreibungen halfen ihm bisher gut. Vor ihnen erklang wieder das Schnaufen und Grunzen, nun etwas näher. Etwas trat mit einem Platschen ins Wasser. „Nein“, murmelte er mit sarkastischem Unterton. Natürlich sah er es nicht. Dennoch, was der andere sagte, alarmierte ihn. Wenn sich jemand durch den Sumpf bewegte … gehörte die Person hier her? Oder wie Sirviente sagte zur Stadt? Leah fluchte leise neben ihnen.
„Wenn das einer der Jugendlichen ist mit ihren törischen Mutproben und Spielen …“

Die Person ging weiter und nun konnte Lasciel ihre Schritte als das Plantschen und Schmatzen im Wasser und Schlamm ausmachen, die von hinter ihnen sich dem Grunzen näherten. Stehen blieben. Verharrten. Weitergingen. Wer es auch war, wenn die Person die andere Seite erreichte, wäre das für sie oder für die beiden Magier und Leah schlecht. Und wenn sie im Sumpf stecken bliebe auch.

Über dem See, wo Lasciel es nicht sehen konnte, tanzten die Lichter weiter und lockten die Person näher und näher. Das Scharren und Grunzen verstummte und macht den Wald still. So still, dass er Leahs Atem hören konnte und zum ersten Mal merkte, dass von Sirviente gar nichts zu hören war. Der Engel zog die Pistole aus dem Halfter und hielt sie in die Richtung, wo der den Golem zuvor hatte reden hören. „Nimm sie und deine Figuren und halte die Person auf, weiterzugehen. Die Waffe wird sie nicht umbringen.“ Er flüsterte die Worte und wartete, dass ihm die Waffe abgenommen wurde. „Ich bleibe hier“, kündigte Leah an. Lasciel nickte knapp und hob den Fuß, um den Boden vor sich, der Richtung des Scharrens führte, nach einer festen Stelle abzusuchen.


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BeitragThema: Re: Hauptplatz Kurobu
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Oh, das war doch eine amüsante Frage! Als würden die drei lebenden Püppchen nicht direkt vor seinen Augen herum laufen, fragte Lasciel, ob es sich bei ihnen um Geister oder Eisbrocken handelte. Mit einem fröhlichen Lächeln winkte Sirviente ab. „Aber nein, nichts Dergleichen.“ Es waren Teile seiner Seele in wundervoll gestalteten Stoffpuppen, die eigentlich nicht in dreckige Sümpfe wie diesen hier gehörten. Die Form dürfte recht eindeutig zu erkennen sein, also ging es Lasciel vermutlich um das Material. „Sie sind tatsächlich echt“, versicherte der Golem also, um klarzustellen, dass das echte, genähte Puppen waren, wie man sie in den guten, altmodischen Spielzeugläden fand. Sie bestanden nicht aus Eis oder irgendeiner Form spiritueller oder magischer Energie. Sicherlich war diese Frage mit dieser Erklärung abgeklärt. Dazu kam die nächste: Ob sie in der Lage waren, sich selbst oder Sirviente zu verteidigen. Die saloppe Antwort darauf hatte der Engel vermutlich schon einmal gehört: „Aber nein, nichts Dergleichen.“

Dass sie früher oder später den Lichtern begegnet würden war etwas, mit dem vermutlich beide Magier gerechnet hatten. Es war ein deutliches Zeichen dafür, dass sie auf dem richtigen Weg waren. Weniger erwartet war die Gegenwart einer anderen Person. „Oh, für eine einfache Mutprobe ist dieser Ort zu dieser Zeit aber etwas gefährlich, oder nicht?“, stellte der Eismann fest, ruhig wie eh und je, während Lasciel überhaupt nicht auf die Aussage der Apothekerin einging. Stattdessen zog er eine Pistole hervor und übergab sie Sirviente. Für einen kurzen Moment blickte der Golem hinab auf die Waffe, fragte sich, warum genau er eine zweite Pistole benötigen würde, aber schlussendlich war die Anweisung klar und deutlich. Mit einem Nicken nahm Sirviente also auf, was ihm angeboten wurde, und schenkte seinem Partner ein Nicken. „In Ordnung. Ich mache mich auf den Weg. Melina, Amika, Kiku, bitte kommt mit mir.“ Die drei Puppen, die noch immer dabei waren, die Sicherheit des Weges zu testen, kehrten nun also zu ihrem Erschaffer zurück... oder sollten es zumindest. Überrascht hob Sir eine kalte Augenbraue. „Wo ist denn Amika?“ Nicht weniger kalt erwischt als er selbst blickten sich Melina und Kiku kurz um, hatten aber auch keine Ahnung. Eine der drei Puppen war wohl einer unsicheren Stelle des Pfades erlegen, doch ein Platschen oder Ähnliches war dem Eismann nicht aufgefallen. Selbst wenn er es überhört hätte, hätte sie aus dem Wasser auch leicht wieder zurück an Land schwimmen können. „... so, wie es aussieht, ist uns eine Puppe verloren gegangen. Besorgniserregend.“ Dass sie ihre Stimme nicht rufen hörten, bedeutete wohl, dass Amika die Reichweite des Zaubers verlassen hatte, aber wie konnte das sein, ohne dass sie oder jemand anders es bemerkt hatte? Es war, als hätte der Erdboden selbst sie verschluckt. Etwas unzufrieden hielt Sirviente die Pistole fester, richtete seinen Blick aber auf den Menschen, der noch immer durch den Sumpf stolperte. „Nun gut. Seid vorsichtig, ihr beiden, hier geht etwas nicht mit den Rechtesten aller Dinge zu. Ich erfülle so lange, was Ihr mir aufgetragen habt, Herr Lasciel.“

Vorsichtig, stetig seinen Puppen folgend, schritt Sirviente durch den Sumpf in Richtung der Person, die sich zwischen den dunklen Bäumen und Sträuchern entlang bewegte. Dank seiner Puppen konnte er selbstbewusst und sicher durch die Gegend schreiten, sodass er es tatsächlich schaffte, die Distanz zu überbrücken. Sein Gegenüber schien aber auch nicht wegzulaufen, im Gegenteil. Jetzt, näher dran, konnte Sirviente die Silhouette einer Frau erkennen, sogar ihre Züge, wenn eines der Irrlichter in ihre Nähe schwebte. Ein Kind war das sicherlich nicht, sondern eine Erwachsene, die sich aus irgendwelchen Gründen entgegen dem Rat des Bürgermeisters in die Sümpfe gewagt hatte. „Ich wünsche einen guten Abend, junge Dame“, lächelte Sirviente und hob eine Hand zum Gruße. „Wenn ich mich vorstellen darf, mein Name ist Sirviente. Als Repräsentant der Runenritter bin ich hier, um die Sicherheit der Menschen aus umliegenden Umgebungen, Allen voran Kurobu Town, sicher zu stellen. Insofern muss ich Sie bitten, keinen Schritt weiter zu gehen. Dieses Areal ist aktuell nicht sicher zu beschreiten“, erklärte er freundlich und geduldig, wie man ihn eben kannte. Seine Worte schienen die Fremde aber nicht zu bewegen. Sie musste wohl wirklich an den Grund glauben, aus dem sie hier war. Seine freie Hand auf sein falsches Herz legend schüttelte Sirviente den Kopf.

„Ich muss ehrlich sagen, es ist nicht die rechte Zeit für eine Mutprobe, gute Dame.“

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BeitragThema: Re: Hauptplatz Kurobu
Hauptplatz Kurobu EmptyDi 26 Sep 2023 - 17:04


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Lasciel mochte den Golem, zumindest deutlich mehr als zu Beginn ihres ersten Treffens, als er ihn für eine seelenlose Puppe gehalten hatte. Das war Sirviente wohl nicht, wie er Lash mehr oder minder erfolgreich erklärte. Bislang war ihm der andere aber kaum auf den Zeiger gegangen, aber dass ‚nichts dergleichen‘, dass er mittlerweile sicher so oft gehört hatte, dass er es an den Fingern der linken Hand abzählen konnte, war frustrierend. Lash machte einen angestrengten Laut. Er sprach nicht oft mit anderen, zog es auf Quests aber vor, zumindest einen groben Plan zu haben, was um ihn los war und mit welcher Hilfe seiner Partner er rechnen konnte. Nachdem es aber nicht den Anschein hatte, noch besser zu werden, brach er die Diskussion über die Teile von Sirvientes Seelen und die kleinen Stimmen an dem Punkt für sich ab. Vielleicht hatte der Golem auch wie er Themen, über die er so abschweifend sprach, dass ihn keiner wirklich verstand, weil das sein Ziel war. Weil er darüber nicht reden wollte. Kein oft vorkommender, fast schon … einfühlsamer Gedanke, über den der Engel selbst den Kopf schüttelte.

Sie folgten den kleinen Stimmen, bis eine weitere Person auf der Bildfläche erschien, für Leah und Sirviente zumindest. Leahs Kleidung raschelte, als sie die Schultern zuckte. „Nicht das Gefährlichste, was sie bisher getan haben. Aber für sie hoffe ich, dass sie es nicht sind.“ Lasciel hoffte es, aber sicher war er sich nicht. Kinder konnten dämlich sein, aber das hier war ernst. Es war nicht nur ein gruseliger Wald, sondern einer, in dem schon Menschen verschwunden waren.
Der Engel wandte sich grob Sirvientes Richtung zu und zog die Pistole. Eigentlich hatte er gerne alle drei Waffen bei sich, aber nachdem er sowieso nichts sah, würde sie ihm am wenigsten abgehen und zugleich könnte der Golem damit hoffentlich am meisten anfangen. Lash legte die Hände an die Hüften, die anderen Waffen in Griffweite, als Sirviente seine … Seelenteile aufforderte, mit ihm zu kommen. Und bemerkte, dass eines fehlte. Der Engel runzelte die Stirn. Besorgniserregend war ein gutes Wort. Es schien Sir nicht zu schaden, zumindest nicht so, dass er es zuvor schon bemerkt hätte, dass ein Teil seiner Seele verschwunden war, aber er hatte nichts gehört, was darauf hinwies, dass ihr etwas passiert wäre. Lasciel drehte sich zu Leah um. „Bleib genau hier stehen und mach die Augen zu, egal was du hörst. Erst, wenn ich nach dir rufe, bewegst du dich.“ Ein dumpfes Gefühl von Unruhe breitete sich in ihm aus. Die Irrlichter hatten schon Menschen ins Verderben gelockt. Er sah sie nicht, aber Sirviente und Leah schon. Und die Seelen, falls sie sehen konnten, auch. Lasciel nickte. „Wenn möglich, bring die Person zu Leah zurück. Wenn sie ungefährlich ist.“ Kurz zögerte er noch, doch mit dem Golem zu gehen, aber dann drehte er sich um und begann damit, sich vorsichtig seinen Weg durch den Sumpf zu tasten. Er brauchte lange, testete sein Gewicht bei jedem Schritt, bevor er fest auftrat und hoffte, nicht plötzlich bis zum Oberschenkel im Schlamm zu stecken. Irgendwann, als der Boden etwas fester wurde und er wohl vom See ein Stückchen entfernt war, hörte er in der Ferne Sirvientes Stimme. Er verstand nicht jedes Wort, nur Teile, die sich danach anhörten, dass der Golem auf die Person, wenn er es richtig verstand, eine Dame, einredete. Dann setzte das Scharren wieder ein und er konnte ihre Antwort nicht mehr verstehen. Lasciel steuerte darauf zu und zog die Kette aus dem Hosenbund.

Auf der anderen Seite des Gebüsches, sagte sie: „Mutprobe.“ Ein leichtes Lächeln. „Nein, Sirviente. Sie brauchen nicht auf mich Acht zu geben. Mir passiert hier nichts.“ Ihre Stimme war klar und kalt wie Mondlicht. „Treten Sie zur Seite und kehren in das Dorf zurück.“ Für Lasciel wurde das Grunzen wieder lauter und auf die Fremde richtete den Blick zurück aufs Gebüsch. „Jetzt.“
Der Engel war nah genug, um den Gestank wahrzunehmen. Er brannte in der Nase, verfault und ließ ihn beinah würgen. Es roch wie die Gassen in von Seuchen befallenen Dörfern, in denen er vor 500 oder 600 Jahren mit Lassiter unterwegs gewesen war. Dann näherte sich ihm etwas raschelnd, Tritte im weichen Boden. Mehr Tritte. Lasciel hing in die Knie und schwang die Kette, wich zur Seite aus, und fiel beinah hin, als er knöcheltief einsank. Seine Kette verfing sich in etwas, das einen halb grunzenden Schrei ausstieß, und riss sie ihm fast aus der Hand.


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BeitragThema: Re: Hauptplatz Kurobu
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“Aha…” Mit einem Lächeln, in dem keinerlei Begeisterung steckte, nahm Sirviente die Worte der jungen Frau entgegen, die sich in dieser tiefen Nacht durch die dunklen Sümpfe bewegte. Es war ja schön, dass sie sich sicher fühlte, aber in der aktuellen Ausnahmesituation rechtfertigte das wirklich nicht die Bewegung an bekanntermaßen riskanten Orten. Es war, wie Leah gesagt hatte: Junge Menschen schienen kein Gefühl für die wahren Risiken ihrer Umwelt zu haben. Sirviente kannte das gut; manch ein Kind tat wahrlich Waghalsiges ohne ersichtlichen Grund. Dieses Kind - aus der Sicht eines Wesens, das bereits mehrere hundert Jahre überstanden hatte - gehörte wohl dazu. “Ich weiß Ihre Sorge zu schätzen, junge Dame”, dankte er mit einer höflichen Verbeugung für ihre Warnung. “Doch ich fürchte, eine Umkehr wird weder möglich, noch nötig sein. Als Runenritter ist es meine Pflicht, für die Sicherheit der Einwohner dieser Ortschaft zu sorgen… und Ihr gehört dazu, junge Dame.”
Diese Aussage schien besagte Dame eher nicht zu erfreuen. Leicht zogen sich ihre Augen zusammen, während sie ein ansatzweise frustiertes “Tsk” ausstieß. Sie betrachtete ihn ein paar Momente lang, ehe sich ihr Gesichtsausdruck wieder beruhigte. “Eine schlechte Entscheidung. Ich wollte euch etwas Gutes tun, weißt du?“, fragte sie rhetorisch, und als Sirviente schon zu einer Antwort ansetzte, hob sie einen Finger, um ihn still zu halten. “Jetzt ist es sowieso zu spät. Ich habe dich gewarnt. Wer jetzt noch hier ist, ist selbst Schuld an seinem Leid.“

Dass Lasciel sich so bereitwillig auf die undefinierbaren Geräusche zubewegte war riskant, besonders für jemanden, der nicht in der Lage war, den Weg vor sich zu sehen. In dem grau-braunen Sumpf, von der Nacht in Schwärze getaucht, half eine Schwarz-Weiß-Sicht herzlich wenig damit, Weg von Wasser zu unterscheiden. Das Einzige, was dabei vielleicht helfen konnte, waren die ominösen Lichter, die durch die Luft schwebten, doch dass es sich bei ihnen eher um Feinde als um Verbündete handelte erschien wahrscheinlich. Dennoch taten sie immerhin Eines: Sie erhellten die Umgebung. So konnte ein normal sehender Mensch, als Lasciel eines der Gebüsche teilte, sehen, dass er vor einem Loch stand.
“Vorsicht!“, rief Apothekerin Leah erschrocken, als sie im blau-grünen Schein zweier Irrlichter erkannte, was da vor dem Runenritter lag. “Geh zurück! Vor dir ist es gefährlich!“ Doch es war bereits zu spät. Aus dem dunklen Abgrund erhob sich eine große, grüne Hand, packte den Engel an seinem Bein, um ihn hinab in die Tiefe zu ziehen. Wie die Wanderer vor ihm sollte auch er im wahrsten Sinne des Wortes vom Erdboden verschluckt werden.“

“Ich bitte darum, ihre kryptischen Nachrichten zu unterlassen. Dies ist nicht der rechte Moment“, versicherte Sirviente seinem Gegenüber, ruhig wie eh und je, während seine Augen ohne Pause auf ihr lagen. “Wir sind nicht Ihre Feinde, junge Dame. Wir sind hier, um Ihnen und Ihren Mitbürgern zu helfen. Insofern bitte ich um Kooperation.“ Mit einer ausladenden Bewegung seiner Arme verwies er sie in die Richtung, in der er Lasciel und Leah hatte stehen lassen. Dass einer von beiden gerade verschwunden war, war dem Golem in diesem Moment nicht bewusst. “Bitte kommen Sie mit mir. Wir werden Sie sicher wieder ins Dorf geleiten. Daran besteht kein Zweifel.“

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BeitragThema: Re: Hauptplatz Kurobu
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Lasciel war auf der Suche nach der Gefahr. Entweder er wartete, dass sie zu ihm kam, oder er suchte sie. Stöberte herum, bis er sie aufschreckte. Da, wenn er wartete, Leah in Schusslinie sein würde und er Sirviente nicht alleine herumlaufen lassen wollte, tastete er sich vorwärts. Der Boden war ein Alptraum für ihn. Nicht nur war der Sumpf ein großes Risiko, die Pflanzen und Äste auf dem Boden boten reichlich viele Möglichkeiten, zu stolpern. Der Engel vermisste seine Flügel wieder mehr als je. Er hörte vor sich die Geräusche der Wesen und als eines auf ihn zukam, schwang er die Kette. Die Waffe verfing sich in etwas und der Schrei war der Beweis, dass er etwas lebendes erwischt hatte. Es riss an ihm und er stolperte einen Schritt nach vor, sank mit dem Fuß im Morast ein. Nein. Nicht nur Morast. Lash klammerte sich an dem Griff der Kette fest, als etwas seinen Knöchel umfasste und an ihm zog. In hinabriss. Er verlor das Gleichgewicht und kippte vorwärts hinab. Das Wesen stieß einen neuen, grunzenden Schrei aus, als Lash an ihm hängen blieb. Die Kettenglieder gruben sich tief in den Körper des Wesens, als er ganz nach unten gezogen wurde.

Einen Moment lang baumelte er in der Luft und die Muskeln in seinem Arm brannten. Dann rutschte er weiter. Der Engel kam auf den Füßen am Boden auf und ging in die Knie, um die Landung abzufedern. Die Hand riss ihm den Fuß weg und er kippte um, als etwas Großes auf ihm landete. Die Luft wurde ihm aus den Lungen gedrückt und seine Rippen protestierten. Es war reines Glück, dass sie nicht brachen. Lasciel ließ die Kette los und griff nach dem Messer an seiner Seite. Er stach nach dem Wesen über sich und die Klinge erwischte es. Er spürte warmes Blut an seiner Hand und endlich bewegte sich die Kreatur. Die Person, oder was es war, die seinen Knöcheln festgehalten hatte, hatte die Hand gelöst, als das Wesen mit ihm hinabgefallen war. Lash zog die Beine an und schaffte es, sich unter dem Wesen hervorzuwinden. Er hatte keine Ahnung, was um ihn herum war, wo die Wand war. Und noch wichtiger: Mit was er es zu tun hatte. Er kam in die Hocke, konzentrierte sich und rief den Griff der Kette zurück in seine Hand. Sein Atem ging stoßweise und sein Oberkörper sannte Wellen von Schmerz bei jedem Atemzug durch seinen Körper. Nicht gebrochen, ja. Aber vermutlich hatte er sich ein paar Rippen geprellt. Er biss die Zähne zusammen und lauschte, als sich schwere Schritte näherten. Das Wesen ging wieder auf ihn los. Lash wich zur Seite aus, weg von dort, wo die andere Person gewesen war. Sein nackter Oberarm streifte eine harte Wand, als er sich weglehnte. Etwas scharfes streifte seinen anderen Arm auf und der Geruch von Blut füllte die Höhle. „Fuck.“ Lash drehte der Wand den Rücken zu und riss am Griff der Kette. Das Wesen kreischte erneut und drehte sich, riss ihm den Griff wieder fast aus der Hand. Lasciel warf das Messer in die Richtung des Geräusches.
Es war riskant, seine Waffe loszulassen. Er hatte die letzten Jahrzehnte seine Ohren jedoch so weit trainiert, insofern das für einen menschenähnlichen Körper möglich war. Ein weiterer Schrei erklang und er rutschte an der Wand entlang. Nur Sekunden später knallte etwas gegen die Wand neben ihm. Doch das Wesen bewegte sich nicht viel weiter. Lasciel wartete einige Momente ab. Der Schrei hatte ihm ein wenig ein besseres Gefühl gegeben. Er hallte in der Höhle wieder, die trotz des Falles nicht allzu hoch sein konnte. Testweise riss er an der Kette, aber es kam nur noch ein leises Stöhnen und Grunzen, dass schließlich auch abbrach. Der Engel tastete sich zurück und traf mit den Fingern auf etwas pelziges voller Muskeln. Er fuhr weiter über den Körper, einen Arm, den er gefunden hatte, bis er die Schulter erreichte. Das Wesen musste kleiner sein als er, aber sein Gesicht, als er es fand, fühlte sich fast menschlich an. Er fand sein Messer ein Stück weiter unten, knapp unter seinem Hals. Lasciel zog es aus dem Körper und seine Hand wurde noch blutiger, zu dem Blut, dass ihm von den Schnitten den Arm entlang hinablief. Bevor er dazu kam, die Kette vom Pelz zu lösen, rührte sich das zweite Wesen. Dass, das ihn hinabgezogen hatte. Lasciel erstarrte mit dem Messer in der Hand.

Draußen lächelte die Frau und schüttelte den Kopf. Sie pfiff leise. "Kommt." Sie sprach in die Büsche. Doch da regte sich nichts mehr. Was dort gewesen war, war in der Höhle gelandet. Das Gesicht der Frau wurde angespannter und sie trat weiter auf das Gebüsch zu.


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BeitragThema: Re: Hauptplatz Kurobu
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Es war schwer festzumachen, aber etwas an dieser Fremden bereitete Sirviente Unbehagen. Der wahrscheinlichste Grund dafür, den er ausmachen konnte, war die halboffene Drohung, die sie ausgesprochen hatte, aber da war noch mehr. Ihre Ruhe inmitten eines gefährlichen Gebietes, das Ausschlagen aller Wahrheit, ihre Selbstsicherheit, als würde sie genau wissen, was hier geschah und dass ihr nichts passieren würde. Ja, doch, bei genauerer Betrachtung wirkte sie ganz schön verdächtig. Kooperativ zeigte sie sich auch nicht, ganz im Gegenteil. Statt auf Sirvientes Aufforderung zu reagieren, schien sie stattdessen das eine Wort, das ihr entkam, an komplett andere Personen zu richten. Oder… andere Wesen? In Verbindung mit ihrem Pfiff empfand der Golem auch diese Handlung eher als irritierend, nicht als aufschlussreich. “So leid es mir tut, aber ich empfinde Sie als ein wenig anstrengend”, gab Sir zurück, während aus dem Geäst rein gar nichts kam, um der Frau beiseite zu stehen. Die Absicht hinter diesem Pfiff blieb ihm weiterhin verborgen, genau wie die Bedeutung ihres sich langsam wandelnden Gesichtsausdruckes. “Um Ihre Sicherheit gewähren zu können, brauche ich auch Ihre Mitarbeit. Sollten Sie sich weiterhin weigern, zu kooperieren, ist es meine Pflicht, ihre Sicherheit mit jeder mir zur Verfügung stehenden Option sicherzustellen.” So, damit hatte er es ihr gesagt. So streng sprach Sirviente ungern, es gehörte sich nicht für einen Diener, aber diese junge Dame verhielt sich doch wie ein sehr unartiges Kind. Als sie sich dann auch noch umdrehte und in Richtung der Gebüsche laufen wollte, packte der Eismann sie an ihrem Handgelenk.

“Ich fürchte, Sie hören mir nicht ordentlich zu”, stellte Sir fest, seine kühlen Augen auf die Fremde gerichtet. “Das ist die Richtung, in die Sie nicht gehen sollen, da es gefährlich ist. Folgen Sie mir.” “Tsk!” Frustriert schnaltzte die Frau mit ihrer Zunge. Sie hatte gerade größere Sorgen als diesen anstrengenden Eisklumpen, der klang wie eine angekratzte Schallplatte, die immer wieder an die gleiche Stelle sprang. “Verstehst du echt nicht, was hier abgeht? Dein Kollege wird gerade gefressen und du willst die Person wegziehen, die seine Mörder füttert?” Sie war echt sauer. Vielleicht saurer, als sie sein sollte, aber ein Stück weit kam das auch von ihrer Sorge. Sirviente dagegen wirkte vollkommen entspannt. “Hm? Oh, kein Grund zur Sorge”, versicherte er mit einem strahlenden Lächeln. “Herr Lasciel kann wundervoll auf sich selbst achten. Ich habe keinerlei Zweifel an seiner Sicherheit. Nur um Ihre bin ich besorgt.” Ihre Augen zogen sich zusammen, während sie spürte, wie es in ihr hochkochte. “Idiot”, fauchte sie und versuchte, ihre Hand aus seinem Griff zu reißen… und es funktionierte. Schockierend leicht, tatsächlich. Dafür, dass seine Finger aus hartem Eis bestanden, gab er erstaunlich leicht nach. Da steckte wohl nicht viel Kraft dahinter. Was auch immer der Grund dafür war, dass sie freigekommen war, sie würde die Gelegenheit nicht verstreichen lassen, lief hinüber in die Richtung, in der sie ihre kleinen Partner grunzen und kämpfen hören konnte. Sirviente, indes, blickte hinab auf seine Hand. “Ah. Hm.” Sie festzuhalten hatte wohl nicht so gut funktioniert. Eine große Alternative dazu hatte er allerdings auch nicht. Sein Blick hob sich langsam, richtete sich dorthin, wo die Fremde lief. “Ich sollte ihr wohl folgen.”

Besorgt stand Leah am Rand über dem Loch, in dem der blinde Magier verschwunden war. Sie war nicht der größte Fan von Lasciel und Sirviente, aber sie war nicht hierher gekommen, um einen Menschen sterben zu sehen. Schlussendlich war sie Apothekerin, weil sie wollte, dass es den Leuten hier in Kurobu gut ging, selbst wenn sie ein wenig schroff war - ansonsten hätte sie auch gar nicht akzeptiert, sich in Gefahr zu bringen, um diese Lichter loszuwerden. Die Lichter waren aber wohl kaum das Problem. Hatte es einen Grund, dass sie sich in der Nähe dieses Loches sammelten? Oder war das Loch hier gegraben worden, weil jemand geahnt hatte, dass die Lichter ahnungslose Opfer zu diesem Ort führen würden? Im dunklen Wald war der handgemachte Abgrund praktisch nicht zu sehen…
“L-Lasciel? Ist alles in Ordnung da unten?”, rief sie aus, hörte aber auch das Schnaufen und Grunzen und Schreien der Monster. Gab es etwas, das sie tun konnte, um ihn zu unterstützen? Ehe ihr eine Idee kam, spürte sie auch schon ein paar Hände in ihrem Rücken. So, wie es aussah, war die seltsame Frau mit ihrem nächtlichen Waldspaziergang dem Eisgolem entkommen. Jetzt stand sie hinter Leah, stieß sie hinab in das Loch mit der Absicht, sie auf den Engel stürzen zu lassen. Lasciel würde wohl kaum einen Kampf gewinnen können, wenn ihm eine alte Apothekarin auf den Kopf fiel, oder?

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BeitragThema: Re: Hauptplatz Kurobu
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Sirviente war an Lasciels Sicherheit nicht besorgt. Lasciel an der von Sirviente aber durchaus. Leider steckte er jetzt in diesem Loch fest, und das nicht alleine. Der einzige Vorteil war, dass der Golem damit mindestens zwei Gefahren weniger hatte – allerdings war die Frau noch immer da draußen. Was auch immer sie hier zu suchen hatte.
Viel Zeit zum Denken blieb dem Engel aber nicht. Das Wesen, dass auf ihn geknallt war, hatte nicht genug und die nächste Zeit war er damit beschäftigt, sich gerade so am Leben zu halten. Es war mehr Glück, als was er den Tag über bisher gehabt hatte. Er gelang ihm, das Ding zu verletzen, bekam aber selbst ebenfalls Krallen in den Oberarm. Der Schmerz blendete seine Sinne für einen langen Herzschlag. Auch danach war es ein stetiges Brennen. Am Ende warf er das Messer, nur nach dem gehend, wo er seinen Gegner hörte und was sein Instinkt ihm sagte. Die Klinge traf und als die Schreie verstummten, tastete er die Kreatur nach der Waffe ab. Pelz über sehnigen Muskeln, Schlamm. Ein Gesicht, bei dem er froh war, es nicht sehen zu können, sondern nur zu spüren. Dann das Messer. Als er es wieder in der Hand hatte, waren seine Finger mit dem Blut des Wesens verschmiert. Lash versuchte sie und den Griff am Oberteil abzuwischen, um einen besseren Griff zu haben, als er von oben eine Stimme hört. Zum etwa selben Zeitpunkt, wie sich wieder etwas im Loch regt. Irgendwo vor ihm in der Dunkelheit.
Das tote Wesen lag vermutlich halb auf seiner Kette und widerstrebend ließ er davon ab. Er hatte nicht die Zeit, sie aus dem Pelz zu lösen. „Bleib zurück!“, rief er nach oben, das Gesicht in der Dunkelheit verzogen. Er hatte ihr gesagt, sie sollte stehen bleiben, egal was geschah. Egal was sie hörte. Offenbar war sie aber leichtsinnig genug, ihm zu folgen. Selbst wenn ihm etwas passiert wäre, Sirviente brauchte sie, um aus dem Sumpf zu kommen. Die Zähne zusammengebissen vor Ärger richtete er sich mit dem Messer in der Hand so weit auf, wie es ging, bis sein Kopf die Decke streifte. Und dann fiel etwas vor ihm zu Boden. Ein hoher Schrei, der sich von Schreck schnell zu Schmerz verwandelte. „Verdammte nochmal, Frau!“ Der Engel bewegte sich auf die Frau zu. Genauso dämlich wie sie zuerst. Lasciel hatte Gründe dafür, seine gute Moral im falschen Moment zu hassen. Er tastete sich vorwärts, bis er ihre Schulter berührte. Leah zog scharf die Luft ein. Es war schwer genug gewesen, sich alleine hier mit einem Gegner zu beschäftigen. Eine weitere Person, über die er stolpern konnte. Und vor allem eine weitere offenbar verletzte Person. Bevor der Engel aber dazu kam, sie nach hinten zu ziehen oder dergleichen, bewegte sich etwas auf der anderen Seite. So leise, dass Lash es erst bemerkte, als die Zähne sich um seinen Schulter schlossen. Zähne gruben sich durch das dicke Leder, als die Wucht ihn nach hinten umwarf und Leah erneut kreischte. Purer Schmerz brandete durch seinen Körper, als die Fänge seine Haut durchbohrten. Lasciel handelte ohne nachzudenken und stieß mit dem Messer in der anderen Hand zu. Er trieb die Klinge in den Schädel des Geschöpfes, dass das Maul aufriss und die Zähne zurückzog. Zu spät. Er spürte warmes Blut, dass sich im Leder vollzog. Die ersten Herzschläge lang hielt der Schock den Schmerz soweit zurück, dass er noch einmal einatmen konnte. Dann brach das Vieh über ihm zusammen und begrub ihn unter sich.

Lasciel wusste nicht, wie lange er darunter lag. Nur das er froh war, dass das Tier Pelz hatte, statt Schuppen. Dennoch flackerten seine Gedanken. Der harten Boden unter ihm war vertraut. Der Schmerz war vertraut. Ein Grau in seinem Kopf, dass langsam von Rot durchtränkt wurde. Feuerrot. Blutrot. Zischen von Schlangen. Erst als jemand immer wieder seinen Namen rief, wanderte sein Geist zurück. Leah rief wieder seinen Namen. Und wieder. Das Brennen in seiner Schulter verstärkte sich. Das feste Leder hatte das schlimmste zwar abgehalten, aber der Engel hatte dennoch Mühe, seine Gedanken zu ordnen. Noch viel, viel mehr Mühe, den unverletzten Arm zu nehmen und die Knie anzuziehen, bis er das Vieh mit Anstrengung von sich hieven konnte. Zumindest soweit es ging. „Lasciel?“
Er stöhnte leise auf, als er sich langsam aufsetzte. Seine Rippen zahlten es ihm heim, nun schon zweimal gequetscht worden zu sein. „S-Sirviente?“ Er zwang das Wort angespannt über die Lippen, bevor er wieder die Zähne zusammenbiss. Es bedurfte viel Konzentration, sich nicht in das Grau zurückzuziehen. Dort hin, wo er fast ein Jahrhundert überlebt hatte. Wo der Schmerz zu seinem Körper, aber nicht länger zu seine Geist gehörte. Sein Atem ging zitternd. Von über ihm erklang ein weiterer Ruf, voller Wut. Der einer Frau, jünger als Leah.

Sie hatte ihre Spielzeuge verloren. Allerdings saßen sowohl der Engel, als auch die alte Frau verletzt in der Höhle.


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BeitragThema: Re: Hauptplatz Kurobu
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Hach je… Mit einem Mal ging hier, in dem bisher so gemächlichen Sumpf, alles ziemlich schnell. Die junge Dame, die wenig Vertrauen erweckte, eilte hinfort, in Richtung von Lasciel, der in seinem Loch verschwunden war, und Leah, die kurz darauf unfreiwillig hinterher hüpfte. Sirviente war natürlich direkt hinterher, doch im Gegensatz zu den übrigen Leuten hier wusste er: Eile mit Weile! In einem durchschnittlichen Marschschritt ohne den Versuch, in Rennen auszubrechen, folgte er der Fremden hinüber bis zu dem Loch, in dem sich die Kreaturen verbargen. “Ich war bis dato der Meinung, es ist ausreichend schlimm, dass Sie Ihre eigene Sicherheit nicht schätzen, junge Dame”, stellte er fest, während er von hinten auf sie zutrat. Die Freundin der Trolle wandte sich um zu ihm, Frust in ihren Augen, doch er näherte sich weiterhin unerschrocken. “An diesem Punkt jedoch haben Sie eine Grenze überschritten. Sie nehmen nicht nur Schaden an sich selbst in Kauf, sondern schaden auch den Personen um Sie herum. Das ist Basis für eine Festnahme.”
Unglücklicherweise genügte es nicht immer, Leuten zu sagen, dass sie festgenommen waren. “Was ist denn mit dir falsch?”, fauchte die Fremde, kam Sirviente entgegen, um ihre rechte Faust in seinen Brustkorb einschlagen zu lassen. Sie war echt sauer, besonders in dem Wissen, dass ihre lieben, kleinen Trolle ihr Leben verloren hatten. Außerdem hatte sie ja eben schon bemerkt, wie schwach der Golem eigentlich war. Insofern prallte ihre Faust auf… und schmerzte. Das harte Eis, aus dem ihr Gegner bestand, war nicht nur kalt, sondern tat auch ihren Fingern weh. Sie selbst war keine Kämpferin, hatte nie gekämpft. Sie war nur sauer. Besorgt hob Sirviente seine Hände. “Ah, seht Ihr! Da ist es wieder. Keine Sorge um Euer eigenes Wohlergehen”, stellte er fest, schüttelte den Kopf. “Dies ist meine letzte Warnung. Wenn ihr euch weiterhin der Festnahme widersetzt, dann werde ich Euch eigenhändig festsetzen müssen!” “Pah!” Sie spuckte ihm vor die Füße. “Und wie willst du das anstellen? Du warst eben schon zu schwach, mich festzuhalten.” “Das… ist natürlich korrekt.” Ja, da konnte Sirviente nicht widersprechen. Seine Stärke war nicht gerade herausragend, aber vielleicht musste sie das auch gar nicht sein. Als die Frau sich umwandte, um in die Nacht hinein zu flüchten, überwand er mit einem schnellen Schritt die restliche Distanz zwischen ihnen und, anstatt sie mit einer Hand festhalten zu wollen, wickelte seine eisigen Arme um ihre Taille. Diese Vorgehensweise hatte er schon häufig bei Kindern beobachtet: Selbst wenn jemand nicht gut darin war, andere festzuhalten, konnte er sich so sehr an einem Körperteil festklammern, dass die eigene Bewegung behindert wurde. Einen solchen Klammeraffen wieder loszuwerden war selbst als der Größere und Stärkere alles Andere als einfach.

“Gah… hey… lass los!”, wütete die Fremde, versuchte, die Arme des Golems zu lösen oder ihn von sich wegzudrücken, aber ohne Erfolg. Er blieb stur, hielt sie weiter in seinem Griff. “Herr Lasciel!”, rief er hinab in die Höhle vor seinen Füßen. Dort waren sein Partner und die begleitende Apothekerin, so viel hatte er mitbekommen. “Wenn ich es recht mitbekommen habe, war Euer Sturz nicht allzu tief, korrekt? Wenn ich euch die Täterin hinunter werfe… dann würde sie sich nicht verletzen, korrekt?”

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BeitragThema: Re: Hauptplatz Kurobu
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Lasciel bekam jetzt mehr von dem mit, was oben vor sich ging. Die Frauenstimme zeterte und zwischendurch hörte er Sirvientes kühle Stimme. Er fokussierte sich darauf, und auf die kühle Luft hier unten. Kalt. Um ihn herum war es kalt, auch wenn das Blut, dass jetzt sein Gesicht, seinen Hals, seine Seite und seinen Arm benetzte warm war. Es war zum Großteil nicht seines, zumindest das über seinem Hals. Dort hatte ihn das des Geschöpfes erwischt, als es über ihm zusammengebrochen war.
Seine Schulter sannte Schmerzenswellen durch seinen Körper, als er das Wesen endlich von sich herab bekam und sich aufsetzte. Sein Atem ging stoßweise und bei jeder Bewegung protestierten seine Rippen. Die Augen fest zusammengekniffen kämpfte Lash gegen das Grau und die Dunkelheit an. Dagegen, sich einfach zurücksinken zu lassen und zu warten, dass der Schmerz verging. Dass die Welt um ihn herum noch mehr ihrer Farben und Töne verlor, bis alles ein Gemisch von Unbedeutsamkeit war. Es war so, so verlockend.
Eine Hand streifte sein Knie und riss ihn zurück. „Lasciel? Was ist passiert?“ Es war die Stimme Leahs. Der Schock war ihr anzuhören, die Angst ließ ihre Worte zittern. Der Engel schob sich langsam weiter, bis er keuchend in eine knieende Position kam. „Schulterbiss“, murmelte er. „Muss …“ Ihre Finger wanderten seine Seite hinauf bis zur Schulter. Er fuhr zusammen und stöhnte leise auf. „Finger weg.“ Lasciel robbte vorsichtig rückwärts und kniff die Augen zu, als er sich aufrichtete. Der Schmerz verfolgte ihn nun noch mehr. Seine Schulter schien in Flammen zu stehen. Erst als er wieder halbwegs normal atmen konnte, hörte er auch Sirviente von oben … und hätte allen hier anwesenden gerne eine gescheuert. Keine noble Reaktion, aber Lasciel hatte wirklich, wirklich Lust dazu. „Bei Amor verdammt nochmal … Nein!“, rief er. „Wirf sie ja nicht runter!“ Wenn, dann hatte er keine Ahnung, wie er drei Leute hier hochbekommen sollte. „Halte sie oben fest, wenn du das schaffst. Oder nimm die Pistole im Notfall.“ Seine Stimme war angespannt. Auch wenn Sirviente die Frau oben behielt, dann mussten er und Leah noch immer hinauf. Und seine Kette. „Leah, kannst du die Kreatur an der Wand finden und meine Kette von ihr lösen?“ Sie schien sich beim Fall verletzt zu haben, aber wie es schien hatte der Engel den Trollangriff selbst erste Klasse abgefangen. Was für ein tolles Gefühl. Er sollte sich selbst auch eine scheuern, wenn er schon dabei war. Zu seinem Glück zahlte er aber bereits den Preis.
Vorsichtige Schritte hinter ihm, bis Leah verkündete, die Kreatur gefunden zu haben. Sie schien dabei mehrfach über etwas zu stolpern. Es dauerte noch etwas länger, bis sie die Kette gelöst hatte und damit zurück in seine Richtung kam. „Hier her“, sagte er, um ihr die Richtung zu weisen. Er griff mit der linken Hand nach der Kette. „Im Kopf von dem anderen steckt mein Messer.“ Wenig später hatte er auch das zurück und eingesteckt. Dann biss er fest die Zähne zusammen. „Sirviente, ich werfe meine Kette hoch. Wenn du sie siehst, sag Bescheid. Vielleicht kannst du sie woran festmachen." Er trat einen Schritt zurück und traf mit dem Fuß selbst etwas, dass sich rund und glatt anfühlte. Der Engel schleuderte die Kette. Er hatte sich an dem orientiert, wie er seine Stimme widerhallen hörte und hoffte, richtig zu treffen, sodass die Kette aus dem Loch fliegen würde, während er das andere Ende festhielt. Sein Brustkorb schrie im Protest auf, als die zwei Meter lange Kette flog. Zwei Meter, die mit ihm und seinem ausgestreckten Arm auf etwas mehr als viereinhalb Meter kamen. Hoch genug sollte es damit sein.


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BeitragThema: Re: Hauptplatz Kurobu
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Eingeschnappt blickte Leah Lasciel an. Sie war Apothekarin - wenn einer von ihnen beiden wusste, was seine verletzte Schulter jetzt brauchte, dann war sie das! Dennoch schickte er sie weg, und dennoch akzeptierte sie das für den Moment. Wichtig war: Die Monster waren tot. Der schlimmste Teil der Situation war gemeistert. Jetzt mussten sie nur noch den Weg hier heraus finden. Das gestaltete sich allerdings schwierig. Sie würde es schon irgendwie schaffen, hinauf zu klettern, aber der verletzte Engel konnte seine Probleme damit haben. Außerdem stand dort oben nun Sirviente, der die Frau, die sie hier herunter gestoßen hatte, gleich hinterher werfen wollen. Eine Idee, die Lasciel nicht gerade toll fand.
“In Ordnung. Ich werde versuchen, sie weiterhin festzuhalten. In dem Fall empfände ich es als erfreulich, wenn Ihr mir zeitnah zur Hilfe eilen könntet, Herr Lasciel”, rief er hinab, entspannter lächelnd, als er sich eigentlich fühlte. Leute festhalten gehörte nicht zu seinen größten Stärken, und auch, wenn er sie in einer vorteilhaften Position hielt, spürte der Golem ihren Widerstand dagegen deutlich. Allzu lange würde er das hier nicht im Alleingang schaffen. Aber immerhin: “Um einen Notfall handelt es sich glücklicherweise nicht!” Die Pistole musste er also nicht nutzen. Es wäre kein angenehmes Gefühl, eine unbewaffnete Zivilistin, selbst wenn sie ein wenig Ärger verursacht hatte, anzuschießen oder ihr Gewalt anzudrohen.

Unglücklicherweise brauchte Lasciel eine ganze Weile. “Bitte beruhigen Sie sich doch”, sprach der Golem der jungen Dame zu, während er versuchte umzugreifen. Aus seiner aktuellen Haltung hatte sie sich fast gelöst, sodass er nur hoffen konnte, es ihr etwas schwerer machen zu können. “Ich bin sicher, mein Kollege ist gleich fertig. Dann können wir Sie in Ruhe abführen.” Aus unerfindlichen Gründen schien diese Aussage die junge Dame nicht zu beruhigen. Im Gegenteil, sie stemmte sich nur umso mehr gegen die Arme des Eismannes, der sich wirklich schwer damit tat, sie zu halten. Glücklicherweise näherte sich auch Lasciels Part langsam dem Ende, aber eine Sache fehlte noch. Sirviente musste die Kette festmachen. “Sehen kann ich sie”, versicherte er nach einem kurzen Blick. “Ich fürchte allerdings, dass ich nicht in der Lage sein werde, sie zu befestigen. Mir sind im übertragenen Sinne die Hände gebunden.” Auch nur eine seiner Hände in diesem Augenblick von der Frau zu lösen würde definitiv garantieren, dass sie in die Nacht verschwand - weiterhin ohne Rücksicht auf ihr eigenes Wohlergehen, höchstwahrscheinlich. Das konnte und wollte der Golemkin nicht zulassen. Allerdings war es auch nicht sinnvoll, seinen Kameraden so tief in diesem Loch stecken zu lassen. Glücklicherweise gab es aber noch eine Alternative.
“Meine Begleiterinnen sollten allerdings in der Lage sein, dich zu unterstützen.”
Richtig. Eine der drei Puppen hatte ihren Seelenkern verloren, als sie in das Loch gestürzt war und Sirs Reichweite verlassen hatte, aber zwei waren noch übrig… und warteten nur auf ihren Einsatz. Schnell kamen sie herbeigelaufen, packten mit ihren kleinen Ärmchen das Ende der Kette und liefen mit ihr zum nächstgelegenen, dünnen Baum. Ein paar Mal liefen sie um den Stamm herum, bis es nicht mehr ging, und selbst jetzt noch behielten sie das Ende der Kette in der Hand, während sie Sirviente das Signal gaben. “Es sollte nun gefestigt sein!”, rief der Eismann seinem Begleiter zu. “Insofern hoffe ich, Ihr beeilt euch ein wenig mit der Unterstützung hier…”

@Lasciel


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Lasciel
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BeitragThema: Re: Hauptplatz Kurobu
Hauptplatz Kurobu EmptyMi 8 Nov 2023 - 17:56


Silence is gold and gold is expensive
B-Quest Sieht du das Licht?


Lasciel war nirgends in Fiore für seine Feinfühligkeit bekannt. Er zog es vor, sich nicht mit den Gefühlen anderer zu beschäftigen. Hätte er Leahs Blick gesehen und wäre darauf eingegangen, hätten sie noch mehr Zeit in diesem Loch verbracht. Das war für den Moment für ihn kein Problem, die Kreaturen waren tot. Aber Sirviente und die Frau waren noch immer da oben. Er hatte Mühe, gerade auszudenken, aber er wollte Sirviente nicht da oben alleine lassen. Auch wenn dieser eine Waffe hatte.
Als der Golem auf die Idee kam, die Frau hinabzuwerfen, stoppte der Engel ihn rasch mit ebenfalls nicht gerader rücksichtsvoller Stimme. „Auf dem Weg“, murmelte er ironisch und schob sich langsam in eine aufrechte Position, bei der ihm nicht der Atem wegblieb. Über ihm diskutierte Sirviente mit der Frau und versuchte, sie zu beruhigen. Sonderlich erfolgreich schien das nicht zu passieren, davon ausgehend, was von ihr an Geräuschen zu hören war. Eher, als versuchte sie sich gegen den Golem zu wehren. Leah hatte derweil seine Waffen eingesammelt und er steckte das Messer wieder ein. Dann schickte er sie zur Seite und trat selbst zurück, wich den … Dingen am Boden aus, wie sich anfühlten wie verschieden dicke, glatte Äste. Zum Großteil. Eines eher wie eine Art … Stein. Oder ein Kopf. Lash verdrängte den Gedanken für den Moment und biss die Zähne zusammen. Er schwang die Kette und zischte, als der Schmerz in seiner anderen Schulter sich wieder verstärkte. Aber er hörte die Kette nicht zu Boden fallen. Sirviente bestätigte, dass er sie sehen konnte und schlug eine andere Möglichkeit vor, sie zu befestigen. Seine Seelenstücke vermutlich, die noch immer irgendwo da oben waren. Noch etwas, über dass er nicht noch weiter nachdenken wollte. Es hatte ihn auch bisher zu nichts gebracht. Stattdessen folgte er der Kette. Sie war jetzt weiter oben. Das Ende war etwas auf der Höhe seiner Brust. Lasciel griff nach dem festen Stoff um seine Handgelenke, den er vom Training vor der Quest noch immer trug. Er zog ihn weiter nach unten über seine Handflächen und Finger. Die Kette war scharf genug, um durch normalen Stoff zu schneiden, aber damit würde er es kurz aushalten. Es war ein gutes Material, wenn auch nicht so gut wie der Schutz an seiner Hose. Er tastete die Kette ab, ließ sie einmal leicht schwingen, um ein Gefühl dafür zu haben. Dann streckte er sich und griff zu, zog die Beine an und hielt sich mit den Schuhen am unteren Ende fest. Ein Körper protestierte in einer heißen Welle Schmerz, als er sich nach oben arbeitete. Es war nicht viel, was ihm nach oben fehlte, von seinem Kopf aus etwa ein Meter, den er rasch bewältigt hatte und sich über die Kante zog. Lasciel zog die Kette hinter sich her, noch immer mit dem Hintern am Boden „Warte kurz“, rief er Leah zu und hielt die Waffe vor sich. „Sirviente? Nimm das, aber wickle es nicht zu fest um sie.“ Er wartete ab, dass sie ihm abgenommen wurde und legte sich dann wieder auf den Boden, bäuchlings. Seine Rippen stachen und drohten, ihm die Luft zu nehmen und auch seine Schulter hatte den Aufstieg nicht genossen. Das Grau flackerte wieder durch sein Bewusstsein, machte ihn kalt und taub. Lasciel kämpfte dagegen an und grub die Finger in den feuchten Boden, dessen Nässe in seine Kleidung und Haut zog. Die Kälte gab ihm etwas anderes zum festhalten, als er den Arm hinabstreckte und sich so weit es ging, hineinbeugte. „Erreichst du meine Hand?“ Im Gegensatz zu ihm sah sie vermutlich ein wenig etwas …
Finger streiften die seine. „Fast.“
„Spring.“
Er versuchte sich darauf vorzubereiten, auch wenn es nicht viel nützte am Ende. Eine kleine Hand in seiner und Lash zog, rollte sich zur Seite und grunzte unter Schmerzen auf. Aber er robbte weiter, so gut es ging, bis seine Hand losgelassen wurde. Er sah sie nicht, hörte nur ihr angestrengtes Atmen, aber kurz darauf berührte jemand seine unverletzte Schulter. Menschliche Finger. Leah. „Warte, jetzt lass mich für einen Moment.“


@Sirviente [ 15 ] Kleidung

#LasQ12


Manaverbrach [425/425]:


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