Ortsname: Hauptplatz von Kurobu Art: Freiraum Spezielles: --- Beschreibung: Von dem zentralen Platz der Perle der Sümpfe hat man einen guten Blick auf alle relevanten Teile der kleinen Stadt: Die Reihenhäuser im Süden, das große Krankenhaus im Norden, die zentral gelegene Taverne und natürlich die vielen Wege ins dunkle Moor.
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Es war durchaus eine Erleichterung zu sehen, wie Lasciel wieder aus dem Loch herausgeklettert kam. Natürlich vertraute Sirviente auf die gute Arbeit und Überlebensfähigkeit seines Kameraden, aber ihn tatsächlich wohlauf zu sehen war dennoch erfreulich. Nicht zuletzt, weil sich noch um die junge Dame gekümmert werden musste. Wobei wohlauf wohl ein wenig übertrieben war. “Ihr seht verletzt aus”, stellte der Eisgolem überflüssigerweise fest. “Wenn wir zurück in Kurobu Town sind, solltet ihr Euch einmal untersuchen lassen. Sicherlich gibt es dort Ärzte.” Aber das musste bis später warten. Erst einmal musste Lasciel Leah aus dem Loch herausholen und Sirviente war solange damit beschäftigt, die Monsterbraut sorgsam mit seiner Kette zu fesseln. Es half dabei, dass seine Finger aus starrem Eis bestanden, ansonsten wäre das wohl eine schmerzhafte Angelegenheit geworden. Umso wichtiger war es, dass er der Frau nicht versehentlich wehtat, denn so etwas war schnell passiert. Leah atmete schwer vor Aufregung und Erschöpfung, aber auch sie war erleichtert, wieder hier draußen in Sicherheit zu sein. Langsam rappelte sie sich auf, als Lasciel sie endlich aus dem Loch gehoben hatte, und trat hinüber zu Sirviente. “Hier, bitte. Das ist eine von deinen, oder nicht?” Erstaunt blickte er hinab auf ihre Hand, ein breites Lächeln auf seinen Lippen, ehe er ihr zunickte. Dankbar nahm er die verlorene Puppe, die vorhin in das Loch gestürzt war, wieder in die Hand. “Das ist korrekt. Ich spreche meinen herzlichen Dank aus”, verneigte er sich, und sie lächelte kurz, ehe sie sich wieder umwandte. Kurz kramte sie in ihren Rocktaschen, ehe sie dem flügellosen Engel eine kleine Dose hinhielt. “Hier… Die Salbe wird dich nicht heilen, aber sie desinfiziert auf jeden Fall erst einmal die Wunden und sorgt dafür, dass kein Dreck hinein kommt. Zum Arzt musst du aber trotzdem.” Sie erklärte das alles freundlich, auch wenn ihr Ton etwas kühler war als gegenüber dem Eismann. Das lag vermutlich daran, dass auch der sturköpfige Blinde im Allgemeinen weniger nett und höflich war als sein frostiger Kollege. “Nun denn, junge Dame”, lächelte Sirviente, als sich die anderen beiden aufgerappelt hatten, und ergriff die Täterin an der um sie gewickelten Kette. “Dann wollen wir Euch einmal nach Hause bringen.”
Der Weg zurück nach Kurobu Town war ein Stück einfacher als der Weg hier heraus. Je weiter man sich vom Kern der Sümpfe entfernte, desto sicherer wurde der Boden unter den Füßen und desto weniger Stellen gab es, an denen man einsinken könnte. So dauerte es zum Glück nicht allzu lange, zurückzukehren an den Startpunkt ihrer Aufgabe. Kaum hatte Sirviente die Grenzen der Stadt übertreten, zog er auch schon wieder Lasciels Pistole hervor und hielt sie ihm hin. “Hier, bitte”, gab er freundlich zurück. “Die Quest nähert sich ihrem Ende, da werde ich sie nicht benötigen. Allgemein hat sie heute keine Anwendung gefunden… Es gab keinen Zeitpunkt, an dem ich es für notwendig oder adäquat hielt, eine Schusswaffe gegen eine unbewaffnete Zivilistin einzusetzen.”
Lash schnaubte. Die meisten hatten gute Augen, oder zumindest welche, die ihnen irgendetwas zeigten. Aber das die meisten ihre Augen auch so nützen mussten, um dann alles gesehene auch so kommentieren … „Wirklich?“,murmelte er halb in den Boden, auf dem er lag, während sein Brustkorb bei jedem Atemzug heiße Wellen durch seinen Körper schickte, als wollte er ihn bei lebendigen Leib verbrennen. Dem zweiten Satz des Golems widersprach er nicht. Lasciel war ein sturer Hund von Zeit zu Zeit, ein grummeliger die meiste Zeit, aber er stand nicht auf Schmerzen oder entzündete Wunden. Er mochte seinen Körper so gut beisammen wie es noch möglich war. Bevor er der Empfehlung aber nachgehen konnte, streckte er wieder den Arm hinab in das Loch, um auch Leah herauszuhelfen, sobald er Sirviente die Kette überreicht hatte. Als auch das geschafft war, lag er zu geschafft im Schlamm, um sich auf mehr als seinen eigenen Herzschlag zu konzentrieren. Leah kam viel rascher auf die Beine, trotz ihres Sturzes, und sprach mit dem Eisgolem irgendwo über dem Engel. Sobald der Austausch der zwei vollendet war, bekam Lasciel ihre Aufmerksamkeit ab und dieses Mal protestierte er nicht, als sie ihm eine kleine Dose in die Hand legte. „Danke.“ Lasciel kniff die Augen zusammen und brachte sich in eine sitzende Position. Er tastete die Dose ab und öffnete den Deckel, um die Salbe mit den Fingern zu berühren. Dreckig und blutverschmiert, wie alles andere an ihm, nach den beiden Kämpfen mit den Kreaturen in der Höhle und seinem Herumgewälzte im Schlamm. So gut es ging, schmierte er über seine Schulter die Salbe und zischte bei der Berührung seiner Finger mit der Verletzung auf. Dann noch auf seinen ebenfalls zerkratzten Oberarm, ehe er die Dose wieder schloss und hochhielt. Sie wurde ihm aus den Fingern genommen und Lasciel machte sich daran, langsam aufzustehen. Er schwankte etwas und seine Aufmerksamkeit war weit, weit weniger so empfindlich wie noch bei ihrem Hinweg. Er versuchte, sich nach an Sirviente zu halten, um nicht wieder in ein Loch zu fallen und so kamen sie langsam aber am Ende erfolgreich aus dem Sumpf hinaus. Lasciel schwieg den Weg über, darauf konzentriert, überhaupt einen Fuß vor den anderen zu setzen. Es wäre mit Desperatio deutlich einfacherer gewesen, sich einfach tragen zu lassen, aber die Stute war immerhin nicht dem Sumpf ausgesetzt gewesen. Als Sirviente ihm die Pistole hinhielt, brauchte der Engel etwas, auch zu schnallen, was der Golem tat. Er hob den Arm der unverletzten Schulter und nützte einen kleinen Manaimpuls, um das Metall in der Waffe anzuziehen. Der Kampf hatte ihm nicht wirklich magische Energie gekostet, dass taten sie meistens nicht, sodass das vergleichsweise einfach war. Er steckte die Waffe wieder in. Zwar würde er die Frau nicht zwingend als Zivilistin beschreiben, aber in diesem Zustand und Moment würde er darüber nicht mit Sirviente diskutieren. Gut, Lasciel hätte sie in Sirvientes Rolle nicht eingesetzt … aber vermutlich als Mittel verwendet, um die Frau davon abzuhalten, ihm auf den Zehen herumzutanzen. „Liefern wir sie ab.“ Nachdem er weiterhin nichts sah, überließ er dem Golem die Führung und bemühte sich einfach nur, auf den Beinen zu bleiben, bis sie am gesuchten Ort ankamen, um die Frau zu übergeben. Sobald normale Handschellen in Reichweite waren, nahm der Engel seine Kette wieder an sich, auch wenn seine Finger mittlerweile zu stark zitterten, um sie wieder einzufädeln. Der Offizier, der sie ihnen abnahm, schien das auch zu bemerken … oder einfach nur das ganze Blut von Lasciel und den Monstern auf seiner Vorderseite, denn er forderte den Engel dazu auf, mitzukommen. Der Engel fuhr leicht zusammen, als er die raue Hand des Mannes auf seinem Unterarm spürte, dann wurde er auf einem Stuhl abgesetzt. „Ein Arzt wird jeden Moment kommen, jetzt erzählt.“ Lash drehte das Gesicht in die Richtung, in die er Sirviente vermutete. Der Golem war ohne die üblichen Geräusche der Menschen meist zu leise um zu erkennen, wo er stand, sodass er raten musste. „Wir haben die Verschwundenen im Sumpf gesucht. Sie sind tot. In einer Höhle im Sumpf waren Knochen-„ Er brach ab, als es sich anfühlte, als würde man ihm den Boden unter dem Hintern wegziehen. Lasciel krallte die Finger in seine Knie und bemühte sich, ruhig zu atmen. „Ich vermute, es waren Trolle oder Gnome, oder etwas ähnliches. Nichts übrig außer Knochen. Die Kreaturen sind ebenfalls tot.“ Eine ziemlich kurze Kurzfassung, aber Lasciel hoffte, dass Sirviente alle weiteren Löcher ausfüllen können würde, und auch, wie die Frau und Leah in der Sache mit drin hingen.
Der Weg zurück nach Kurobu stellte zum Glück keine Herausforderung dar. Zielsicher und ungestört schritt das Trio durch den Sumpf, bis sie wieder am Stadtrand ankamen. Das war auch gut so; auch wenn er mit einer Salbe versorgt worden war, vertrat Sirviente weiterhin die Meinung, dass Lasciel wahrscheinlich einen Arzt besuchen sollte. Die Priorität des Engels lag aber wohl erst einmal darauf, die junge Dame einzuliefern. „Nun gut.“ Sirviente nickte, akzeptierte den Plan seines Begleiters. Wenn Lasciel die Besprechung mit dem Bürgermeister als wichtiger empfand, dann konnten sie das gern zuerst tun. Der Eismann war von Natur aus gehorsam, und er konnte nicht gut einschätzen, wie ernst die Verletzungen des Brünetten tatsächlich waren. In seinem Kopf tickten die Uhren ohnehin langsamer; sie hatten sicher noch einiges an Zeit, ehe die Wunden und der Blutverlust ernsthaft problematisch werden würden. Da konnten sie erst einmal in Ruhe zu ihrem Auftraggeber gehen.
„Korrekt. Die Lichter selbst scheinen einfache Irrlichter zu sein. Die Verschollenen wurden augenscheinlich von ihnen in einen Bereich gelockt, in dem ein scher erkennbares Loch einen Sturz unter die Erde auslösen konnte. Darin lebten die Monster, die das Loch wahrscheinlich gegraben haben. Es wirkt wie eine ausgeklügelte Falle.“ Das Lächeln des Golem war vermutlich unangemessen für die Worte, die er sprach, aber weder konnte er daran etwas ändern, noch kam ihm der Gedanke. Auch wenn es hier um tote Menschen ging, fühlte er nicht allzu viel dabei, wenn er über die Situation sprach. Schlussendlich legte er schließlich nur die Fakten dar. „Zusätzlich trafen wir vor Ort auf diese Zivilisten, die unglücklicherweise ihrem eigenen Schutz im Wege stand.“ Dass sie mit den Monstern unter einer Decke steckte oder zumindest, dass sie die Fütterung der Monster eingefädelt hatte, hatte Sirviente noch immer nicht erschlossen. Für ihn waren das zwei komplett getrennte Fälle. Auf Nachfrage hin würde Lasciel diesen Verdacht sicher ausführen können. Oder vielleicht auch nicht. Als die beiden Magier fertig waren mit ihrem Gespräch und von ihren Stühlen aufstehen wollten, kippte der Engel geradezu von seinem herunter. Irritiert blinzelte der Eismann, während er auf seinen Partner hinab sah. „Ah“, entkam es ihm, weiterhin ruhig wie eh und je. „Anscheinend habe ich mich zeitlich verschätzt. Wie ist der aktuelle Stand ihrer Ärzte?“ Sein Blick glitt hinüber zu dem Bürgermeister, der gerade ziemlich aufgeregt von seinem Tisch aufgestanden war. Er hatte gesagt, dass er einen Arzt gerufen hatte, richtig? Eine ordentliche Antwort bekam Sirviente nicht, aber das Klingeln an der Tür ließ nicht lang auf sich warten. Offenbar waren die gewünschten Heiler vor Ort. Auf die Anweisung des Bürgermeisters, bei Lasciel mit anzupacken, musste er aber abwinken. „Ah, perdóname. Ich bin nicht darauf ausgerichtet, das Gewicht eines erwachsenen Menschen zu tragen“, stellte er lächelnd klar. „Sicherlich können Ihr Sekretär oder Ihre Ärzte diese Aufgabe besser bedienen...“
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