Fairy Tail RPG Forum
Würden Sie gerne auf diese Nachricht reagieren? Erstellen Sie einen Account in wenigen Klicks oder loggen Sie sich ein, um fortzufahren.



 
StartseiteSuchenAnmeldenLogin
 

 Nicos Apartment

Nach unten 
Gehe zu Seite : 1, 2  Weiter
AutorNachricht
Nico

Nico
Anmeldedatum : 27.02.23
Anzahl der Beiträge : 494

Nicos Apartment Empty
BeitragThema: Nicos Apartment
Nicos Apartment EmptyDo 6 Jul 2023 - 23:16

Nicos Apartment


Nicos Apartment E083fd1af8123e9bae85cc9ccb1527b0

Typ: Zimmer
Besitzer: Nico
Beschreibung: Das schnuckelige, kleine Haus, in dem sich Nicos Apartment befindet, steht in einem der älteren Viertel von Maldina Town. Das Erdgeschoss beherbergt ein kleines Café, das zu jeder Zeit wunderbaren Duft nach Backwaren und frisch gemahlenen Bohnen verströmt. In den Wohnbereich geht es über eine krumme und schiefe Türe direkt daneben. Durch ein sich windendes Treppengeschoss geht es vier Stockwerke nach oben, bis direkt unter das Dach. Dort, verborgen durch eine Türe, die wohl nicht ursprünglich in das Haus gehörte, ist Nicos Einzimmer-passt-niemandem-so-ganz-Apartment zu erreichen.

Ist man unvorsichtig genug die Tür zu öffnen, trifft einen jeden ordnungsliebenden Menschen vermutlich auf der Stelle der Schlag. Absolut jede verfügbare Fläche des eigentlich sehr geräumigen Zimmers steht voll mir irgendwelchem Zeug. Zumindest hat Nico Laufwege übrig gelassen, die die wichtigen Punkte im Apartment - Bett, Küchenzeile, Fenster, Bad und Schreibtisch - zugänglich halten. Die Küchenzeile wurde ganz offensichtlich noch nie für mehr als Tee, Kaffee oder Müsli benutzt. Das Geschirr staubt im offenen Hängeschrank wunderbar ein. Das Bett ist nicht gemacht und zerwurschelt als hätte ein Tornado darin gewütet. Auf der Fensterbank stehen ein paar Bonsai, die merklich die Ästchen hängen lassen. Überall liegt dicht beschriebenes Notenpapier herum, teilweise zusammengeknüllt. Ein paar Leinen hängen quer durch den Raum, mit halb fertigen Photos oder trocknenden Klamotten daran. Wenigstens müffelt es nicht, was wohl nur dem Umstand zu verdanken ist, dass Nico ohnehin kaum hier ist.


Changelog: ---


"Singsang" | Gedanken | ♪Magie♪
Nicos Apartment Ncosig10


Zuletzt von Nico am Do 19 Okt 2023 - 12:10 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Nach oben Nach unten
Nico

Nico
Anmeldedatum : 27.02.23
Anzahl der Beiträge : 494

Nicos Apartment Empty
BeitragThema: Re: Nicos Apartment
Nicos Apartment EmptyDo 6 Jul 2023 - 23:37

C-RANG: A STUDY IN ORANGES

01 | @Mary

Es war einer jener Tage. Die Welt stand Kopf. Irgendwas stimmte ganz und gar nicht, das konnte Nico fühlen. Er war zeitig aufgewacht, was schonmal das erste Indiz dafür war, dass die Welt nicht in rechten Bahnen lief. Zweitens hatte er gut geschlafen. Das war alleine schon würdig rot im Kalender angestrichen zu werden. Drittens hatte seine Vermieterin ihm ein paar noch heißer Croissants vor die Tür gestellt, was mehr als nur ein wenig verdächtig war. Die Dame fortgeschrittenen Alters war ebenso schwerhörig wie freundlich, aber eigentlich nicht so freundlich. Viertens war es ihm gelungen ein kleines Stück zu komponieren, eine fröhliche Weise. Einfach so. Ohne Probleme. Nico kniff die Augen zusammen, starrte die Wand gegenüber des Bettes an, wo falsch herum ein paar Bilder befestigt waren. Nichts davon fühlte sich richtig an. Die Haare standen ihm vom Kopf ab. Gleich klopften seine Eltern an die Tür um sich wieder mit ihm auszusöhnen oder sowas. Irgendwas Verrücktes würde passieren. Vielleicht schlug auch ein Meteor in das Dach ein und erwischte ihn, wie er da verkehrt herum auf dem Bett lag. Das kosmische Gleichgewicht musste schließlich gewahrt bleiben. Und er hatte nie, nie so gute Tage. Mit wackelnden Zehen ließ sich Nico fallen und wendete wie eine Flunder auf der Matratze. Neben ihm raschelte der Questzettel. Für den sollte er sich auch noch jemanden suchen. Aber heute wollte er keinen Fuß vor die Türe setzen. Sonst würde der Fluss anschwellen, eine Welle losschicken, die ihn und ausschließlich ihn ins Meer schwemmte.

Wie immer hielt die Ruhe im Apartment nicht an. Stets zur Freude seiner Nachbarn, die lautstark per Besenstiel an der Decke ihren Beifall kund taten, musizierte Nico vor sich hin. Das kleine Stück musste schließlich geübt werden. Untermalt vom Rumsen umfallender Stühle und purzelnder Stapel Papier und Bücher tänzelte der junge Mann durch seine Wohnung. Eins, zwei, drei, eins, zwei drei. Pause...uuund eins, zwei, drei. Der Geigenbogen zog sich scharf quietschend über die Saiten, als es an der Tür klopfte. Nico blieb wie angewurzelt stehen, während ein erleichterter Seufzer durch den Boden hörbar war. Scheiße. Das waren bestimmt Steuereintreiber oder sowas. Moment. Er zahlte noch gar keine Steuern. Und umgebracht hatte er auch niemanden. Auf Zehenspitzen schlich Nico in Richtung Tür und brachte das Auge vor das Schlüsselloch. Nach einen Moment entfernte er sogar den Schlüssel aus dem Schloss. Blümchenkleid, grauer Überwurf. Es gab zwei Personen, die sich so kleiden würden und die hier füllte zu viel des Sichtfelds aus. Auch wenn er die andere deutlich lieber gesehen hätte. Nico erhob sich rasch. Es rummste. Sich den Kopf reibend und der Türklinke einen bitterbösen Blick zuschickend, öffnete er die Türe. Es knarzte. "Hallo Frau Tobayashi. Danke für die Croissants. Öh, kann ich was für sie tun? Ist das Klavier wieder verstimmt?", brüllte der junge Mann in das Treppenhaus. Irgendwer weiter unten stöhnte entnervt auf. Die ältere Dame winkte mit einer knotigen Hand ab. "Nein, aber unten wartet jemand auf dich. Ich wollte die junge Dame nicht den ganzen Weg herauf kommen lassen. Außerdem..." Ein vielsagender Blick aus tiefliegenden Augen galt dem hinter Nico sichtbaren Teil des urtümlichen Chaos, aus dem alles Leben entstanden war. Der junge Mann runzelte nur verwirrt die Stirn. "Jemand für mich? Aber wer sollte denn hierher kommen?" "Eine junge Frau mit blo~oh." Die Tür knallte lautstark in den Rahmen. Nico war bereits eine Treppenflucht weiter unten.

Nur sehr, sehr wenig später dackelte der junge Peralta betont lässig aus der Haustüre. Die Hände in den Manteltaschen, die Haare typisch vom Winde verweht, wenn auch mehr als sonst. Er hatte definitiv nicht zwei Stufen auf einmal genommen. In Ordnung, wo war sie? Und warum war sie nicht einfach raufgekommen?


"Singsang" | Gedanken | ♪Magie♪
Nicos Apartment Ncosig10
Nach oben Nach unten
Mary
Light Hearted
Mary
Anmeldedatum : 22.02.23
Anzahl der Beiträge : 494

Nicos Apartment Empty
BeitragThema: Re: Nicos Apartment
Nicos Apartment EmptyFr 7 Jul 2023 - 0:05

02 | @Nico | Outfit

"Hm."
Mit einem nachdenklichen Geräusch rührte Mary mit dem Metallstrohhalm in ihrem Limonadenglas und ließ die Minzblätter und Eiswürfel darin wirbeln. Einige Kondenswassertropfen stürzten sich todesmutig vom Hals des langen, geschwungenen Glases und tröpfelten auf das kleine Spitzendeckchen, das in diesem urigem Café als Untersetzer genutzt wurde. Die Lichtmagierin saß, ihren Rucksack neben sich auf dem Boden abgestellt, im vorderen Bereich des Cafés, nahe einem der Fenster, die zur Straße führten und das sommerliche Sonnenlicht hineinließen. Zwar war die Baumgardnerin nicht gerade mit Maenors pflanzenartiger Kraft gesegnet, das Sonnenlicht aufzusaugen und in Energie zu verwandeln, doch auch die Jugendliche mochte es gerne, wenn schönes Wetter herrschte. Die kürzlich im Süden Fiores angeschwollene Hitze erlaubte es, fließende und bequeme Sommerkleider zu tragen, und sie hatte sich in ein relativ neues, blaues Exemplar gehüllt, das man ihr im Zuge einer modischen Intervention von außerhalb aufgeschwatzt hatte. Auch Sandalen hatte sie sich gekauft, mit hübschen Fußkettchen daran. Die waren ihr zum Zeitpunkt des Einkaufs nur schön, nicht nützlich vorgekommen, aber gerade hatten sie durchaus ihren Wert.

Die alte Dame, die hier wohl so etwas wie die gute Seele darstellte und Mary damit unweigerlich an ihre Urgroßmutter und deren offizielle inoffizielle Tätigkeiten im Restaurant ihrer Eltern erinnerte, hatte nur einen Blick auf Marys bandagiertes Bein geworfen und sich sofort dagegen ausgesprochen, die Baumgardner die vielen Treppen zur Wohnung des Peralta hochstiefeln zu lassen. Obwohl sie die Hände gehoben und versucht hatte zu protestieren, war sie irgendwie in diesem Stuhl mit einem Glas Limonade gelandet. Das störte Mary gleich aus mehreren Gründen: Erstens war sie nicht wirklich schlimm verletzt - der Verband diente vor allem dazu, die kürzlich erlittene Bisswunde dort vor Dreck zu bewahren, schränkte beim Laufen aber kaum ein. Zweitens: Sie interessierte sich eigentlich brennend für Nicolos Wohnung. Wenn dessen Musikzimmer im Gildenhaus irgendein Vorgeschmack auf die Wohnung war, dann malte sich Mary allerlei eigenartige Dinge aus, die dort zu entdecken waren. Aber diese alte Torwärterin hatte sie gar nicht ausreden lassen, deshalb schlürfte Mary nun leicht schmollend ihr süßes Getränk.

Es war allerdings schwer, schlecht gelaunt zu sein, wenn es draußen so schön war, die Atmosphäre im Café derart gemütlich und der Tag versprach, eine angenehme Beschäftigung zu bieten. Die letzten paar Tage hatte Mary eine Pause gemacht, um die Wunden heilen zu lassen, die sie bei ihrer letzten Quest davongetragen hatte, doch mittlerweile fühlte sie sich wieder fit genug, einen Auftrag zu erledigen, der nicht zu viel Gefahr versprach. Und da sie nach der letzten Quest definitiv erstmal keine Lust mehr hatte, alleine loszuziehen, war sie eben zu der Adresse gegangen, die Nico ihr einmal beim Rückweg von Idylia genannt hatte. Da war sie nun, und er hoffentlich auch. Im Gildenhaus hatte sie ihn nicht gefunden, aber das schränkte die Standorte des Peralta leider nicht wirklich ein. Nun, wenn er nicht da war, dann würde sie sich eben einfach jemand Anderen suchen! Asher, Esmée oder Ravi vielleicht ... Auch wenn sie sich durchaus wünschte, Nico einmal wiederzusehen. Sie hatten ein paar Quests getrennt erledigt, was ihrem Erfahrungsschatz ja auch zuträglich war, doch Mary hatte ihr Versprechen nicht vergessen, dem Musikmagier zu helfen, seine Familie von seinen Talenten zu überzeugen. Dafür mussten diese nur geschärft werden ...

Viel sah man nicht von Marys Verletzungen: Ein recht unschöner Bluterguss erstreckte sich über ihre linke Schulter und den Oberarm, war aber mittlerweile in seiner gelblich-grünlichen Phase angekommen und stach daher nicht mehr zu sehr hervor, wenn auch noch sichtbar. Ihr Bein war von der Ferse bis über die Wade bandagiert, und ein kleines Zeichen einer aufgesprungenen Wange war noch, ebenfalls auf der linken Seite, an der rundesten Stelle der Wange zu sehen. Dem Tode nahe wirkte sie nicht, aber durchaus, als hätte sie vor Kurzem eine Handgreiflichkeit gehabt. Die Haare waren der Hitze trotzend mit einem blauen Band hochgebunden und offenbarten zwei baumelnde Ohrringe in der Form von Sonnenblumen. Mary beugte sich gerade vor, die Beine übergeschlagen und die Hände auf der kühlen Tischplatte ruhend, um vom Strohhalm zu trinken, da knallte eine Tür. Mary sah Nicolo aus der Wohnungstür platzen und sich umsehen, als hätte er einen Geist gesehen. Mit verwirrtem Gesichtsausdruck und einer Falte auf der Stirn winkte Mary vom Fenster im Inneren des Cafés nach draußen auf die Straße, während ein paar Passanten sich kurz irritiert zeigten, aber einfach an dem Musikanten vorbeilatschten. "Nico?", formte Mary mit den Lippen, durch die Glasscheibe des Schicksals getrennt.


"Sprechen"| Denken | Magie
Nicos Apartment Mary_s10
Steckbrief | Magierakte | Lied

Nach oben Nach unten
Nico

Nico
Anmeldedatum : 27.02.23
Anzahl der Beiträge : 494

Nicos Apartment Empty
BeitragThema: Re: Nicos Apartment
Nicos Apartment EmptyFr 7 Jul 2023 - 11:59

02 | @Mary

"Hm."
Wenn Nico Frau Tobayashi wäre, wo würde er Mary platzieren? Vermutlich irgendwo im Café. Der Blick des jungen Mannes wanderte nach oben. Warum sahen ihn die Leute so seltsam an? Hatte er noch Krümel irgendwo? Mit beiden Händen wischte er sich über die Front des Mantels. Es regnete keine Teigfitzelchen. Seltsam. Wieder gingen ein paar Leute vorbei und starrten in seine Richtung. Moment. In die Richtung, aber nicht auf ihn. Zumindest nicht sofort. Langsam feuerten die Neuronen. Mit den Händen wieder in den Manteltaschen wandte sich Nico um. Da war sie also. Sein nachdenkliches Gesicht hellte sich auf als hätte man ein paar Wolken davon gewischt. Mit den typisch forschen Schritten ging es ins Innere des Cafés. Das Glöckchen über dem Eingang bimmelte hell, untermalte das Klacken der Absätze melodisch. Es brauchte eine ganze Weile, bis dem jungen Mann die Verletzungen auffielen. Zuerst hatte er sich einfach nur gefreut Mary mal wiederzusehen. Die Ohrringe standen ihr verdammt gut. Es war schön zu sehen, dass sie ihr Dasein als Sonnenblume angenommen hatte. Am Ende musste der Bluterguss aber doch auffallen. Ebenso wieder Verband um den Fuß, der unter dem Tisch hervor lugte. Die Freude beim Anblick Marys legte eine Fahrt mit quietschenden Reifen hin und brach gnadenlos durch die Schranke in Richtung Sorge. Nicht einmal bei der doch ziemlich gefährlichen Kletteraktion im Shimmerbright-Canyon hatte sie sich derart weh getan.

Es fehlte ohnehin nicht mehr viel, aber die Schritte Nicos beschleunigten sich. Kratzend zog er den Stuhl gegenüber von Mary zurück und ließ sich darauf fallen. "Hey, hallo. Ist wirklich toll dich zu sehen. Aber warum hast du Verletzungen am...überall?", grüßte der junge Peralta, machte bei seinen Worten eine Geste mit der Hand, die seinen kompletten Körper einschloss. Man deutete schließlich nur dann auf andere, wenn man sie beleidigen wollte. Sonderlich unglücklich sah sie nicht aus. Das war schon einmal gut. Auf der anderen Seite war das ein wirklich gigantischer Bluterguss, auch wenn er schon langsam abheilte. Höflich wie eh und je brachte Nico beide Ellenbogen auf den Tisch und klemmte sein Gesicht dazwischen. Das Glöckchen am Eingang bimmelte erneut, als Frau Tobayashi sich durch die Türe schob. "Tut dir was weh? Brauchst du was? Eigentlich hatte ich fragen wollen, ob du auf eine Quest mitkommen möchtest. Aber das können wir auch verschieben. Ist bestimmt nicht so wichtig." War es vermutlich wirklich nicht. Zumindest nicht so wichtig wie Mary. Irgendwer klaute irgendwelches Zeug auf irgendeinem Markt. Also im Grunde ein bezahlter Spaziergang über einen ausgezeichnet sortierten Markt mit...Gemüse und so Zeug. Und Blumen. Außer, dass man dabei ein wenig die Augen offen halten musste. Nicos Kopf sank fast bis auf den Tisch runter, nur durch die Arme als Kissen davon getrennt. Das musste dann eben warten. Der Blick hob sich wieder gen Mary. Sie war verletzt. Aber sie war auch am Leben. Also musste sie gewonnen haben, oder? Wenn sie überhaupt gekämpft hatte, was ja nicht einmal sicher war. Aber wenn sie gekämpft hatte, konnte ihr Kontrahent sich schon einmal auf ein Spottlied freuen. Das musste nämlich ein ganz schon gewaltiger Riesenarsch sein. Und es war seine Pflicht als Marys Barde sie gut, und ihre Kontrahenten entweder als mächtig und ehrenvoll oder als miserable Würstchen mit all dem Rückgrat einer Schnecke darzustellen. Entschlossen zog Nico die Brauen zusammen. Irgendwer würde leiden müssen. Vermutlich zuerst seine Nachbarn.

Es klirrte leise, als die ältere Dame ein Tablett auf Nicos Kopf abstellte. Frau Tobayashi hielt es trotzdem noch mit einer Hand fest, während sie einen Teller mit Croissant, Butter und Marmelade vor Mary bugsierte. Dann einen neben Nicos Kopf abstellte und diesem eine Tasse Kaffee hinzu gesellte. Weder die Frau noch Nico zuckten dabei auch nur mit der Wimper. Scheinbar war das ein völlig normales Geschehen in diesem Haus. Ein Daumen Nicos reckte sich unter dem Tablett hervor. "Danke, Frau Tobayashi. Ich zahl's später, ja?" Ein Nicken vonseiten der Frau, die Mary noch ein strahlendes Lächeln schenkte, bevor sie von dannen zog. Ein besorgter Blick hob sich wieder von der Tischplatte gen Mary. "Was ist denn eigentlich passiert? Also, wenn du drüber sprechen möchtest."


"Singsang" | Gedanken | ♪Magie♪
Nicos Apartment Ncosig10
Nach oben Nach unten
Mary
Light Hearted
Mary
Anmeldedatum : 22.02.23
Anzahl der Beiträge : 494

Nicos Apartment Empty
BeitragThema: Re: Nicos Apartment
Nicos Apartment EmptySa 8 Jul 2023 - 12:32

02 | @Nico

Als Nico sie musterte, blickte Mary betreten zur Seite. Sie mochte es nicht, wenn man sich Sorgen um sie machte. Zum Ersten war das für gewöhnlich ihre Aufgabe und zum Zweiten empfand es die Baumgardner schlicht als unangenehm, wenn sie anderen Personen dadurch zur Last fiel. Gewiss sah sie das als sich Sorgende anders und würde niemals jemanden als Last sehen, der Hilfe brauchte, aber solche Gedankengänge folgten leider nicht immer rationalen Bahnen. Insofern antwortete Mary nicht sofort, sondern trank ein wenig mehr von ihrer Limonade, die nicht nur köstlich und erfrischend schmeckte, sondern ihr auch den perfekten Vorwand gab, nicht zu sprechen. Nicht, dass man solche Täuschungsmanöver in Nicos Nähe wirklich brauchte, denn wenn der Musikmagier eine Sache besser konnte als das Musizieren an sich, dann war es das Plaudern. Mary schüttelte also nur den Kopf, als sich ihr Freund erkundigte, ob sie etwas benötigte und hob die Mundwinkel zu einem dezent gezwungenem Lächeln. Sie überspielte damit keinen geheimen Schmerz der körperlichen Art, für den mentalen Schaden durch die Besorgnis Nicolos konnte sie nicht sprechen.

Erst, als die Inhaberin des Cafés und die Teilzeittorwächterin, unbekannterweise überdies Nicolos Vermieterin, ihm ein Tablett auf den Kopf stellte, weiteten sich die Augen der Lichtmagierin etwas. Ein leises Dankeschön kam von ihrer Seite und sie blinzelte, denn sie hatte keine Nahrungsmittel bestellt. Dennoch würde sie einem geschenkten Gaul oder in diesem Fall einem geschenktem Gebäckstück nichts ins Maul schauen, wie man bei ihr Zuhause sagte. Nicolo dabei beobachtend, wie dramatisch er seinen Kopf auf die Tischplatte gesenkt hatte, strich Mary ein wenig Marmelade auf ihr Croissant und biss hinein. Dies gab ihr zusätzliche Zeit zum Nachdenken für die Beantwortung der Frage. Wie viel konnte sie Nico erzählen? Eigentlich war Mary ja durchaus eine ehrliche Person und hielt mit wenigen Dingen hinter den Berg, außer vielleicht verletzenden Meinungen und Urteilen, aber etwas sagte ihr, dass der Violinist die ungeschönte Version über den Ursprung ihrer Verletzungen nicht so gut verkraften würde. Nicolo war ein recht emotionaler Mensch und hatte Mary gegenüber schon oft bewiesen, dass er zu gewissen Impulshandlungen neigte. Das war nicht immer schlecht, aber in diesem speziellen Fall wollte sie nicht, dass ein aggressiv Geige spielender Nicolo auf eine Person losging, die ihn am Ende verletzen könnte. Also atmete Mary nur leicht durch, klammerte sich noch einmal an den physikalischen und metaphorischen Strohhalm ihres Limonadenglases und richtete den Blick auf Nicos neugierige Augen. "Bei der letzten Quest, die ich erledigt habe, habe ich nicht richtig aufgepasst. Es ist eigentlich nicht schlimm, die Wunden verheilen gut. Ich wollte dich tatsächlich auch fragen, ob du mich vielleicht zum Gildenhaus begleiten willst, um eine Quest zu erledigen? Also, falls du nichts anderes vor hast, natürlich." Das war nicht ganz korrekt, denn Mary wusste natürlich, dass Nicolo momentan einen Questzettel hortete und war genau deshalb hergekommen. Ihre Aufgabe als Questboardbeauftragte erlaubte ihr da kleine Einblicke und Vorteile, weswegen sie diese Kleinigkeit nicht dem Zufall überlassen hatte ... Und nur weil er einen Zettel besaß, hieß das ja nicht, dass er heute Zeit hatte, auch wenn sie dann ein ernstes Wörtchen über die Blockierung von Quests mit ihm reden müsste ... Aber das musste der Musikmagier ja nicht wissen.


"Sprechen"| Denken | Magie
Nicos Apartment Mary_s10
Steckbrief | Magierakte | Lied

Nach oben Nach unten
Nico

Nico
Anmeldedatum : 27.02.23
Anzahl der Beiträge : 494

Nicos Apartment Empty
BeitragThema: Re: Nicos Apartment
Nicos Apartment EmptySa 8 Jul 2023 - 15:28

03 | @Mary

Wie bei einem Erdmännchen schoss Nicos Kopf von der Tischplatte wieder nach oben. Zum Glück war das Tablett bereits vorher entfernt worden, denn darauf geachtet hätte er sicherlich nicht. Mary hatte sich also nur ein wenig weh getan. Und sie fühlte sich schon wieder bereit auf eine Quest zu gehen. Das war doch gar nicht schlecht. Wenn sie sich schon wieder dazu bereit fühlte, konnte es ihr so schlecht nicht gehen, oder? Außerdem war sie mit der Frage zu ihm gekommen, was sie echt nicht hätte tun müssen. Und er hatte schon eine Quest angenommen, die ihr vermutlich gefallen würde. Immerhin ging es raus in...irgendein Dorf, auf einen Markt wo es sicher...Gemüse und Blumen und sowas gab. Das war doch total ihr Ding. Vielleicht konnte er ihr sogar eine Sonnenblume für die Haare kaufen. Die passte bestimmt gut zu den Ohrringen. Außer es waren Käfer oder sowas dran. Die Biester waren ziemlich eklig. Auch wenn Nico in den vergangenen Monaten ausgesprochen häufig mit Krabbeltieren in Kontakt gekommen war. Immerhin ging es bei den Quests von Satyrs seltsamerweise immer um Pflanzen. Immer. Mit ein Grund, warum er sich auf diese Quest gestürzt hatte. Das klang irgendwie nach Detektivarbeit im Kleinformat. "Hey, das hatte ich eigentlich dich fragen wollen. Aber beim Suchen habe ich dich nicht gefunden, also bin ich erstmal nach Hause gegangen. Und...hab dann vielleicht vergessen, dass ich den Questzettel mitgenommen habe. Hier ist er."

Der Questzettel wurde über den Tisch geschoben, während Nico schon wieder deutlich fröhlicher als vor zwanzig Sekunden, über eben jenen hinweg zu Mary rüber lächelte. "Geht das denn? Weit ist Heather Town ja nicht. Wir könnten eine Kutschen nehmen. Und wenn dir was weh tut, machen wir eben ein Päuschen. Da gibt's bestimmt auch ein Café oder sowas. Oh, vielleicht hat jemand so eine mobile Kaffeemaschine auf einem dieser dreirädrigen M-Mobile. Der Kaffee von sowas ist immer erstaunlich gut. Und manchmal bieten sie auch frisch gepressten Saft an." Es dauerte mal wieder eine Weile, bis es in Nicos Hirn Klick machte. Moment, Mary war die Beauftragte für die Quests. Und er hatte einen Questzettel mitgenommen und saß jetzt seit einem oder zwei Tagen drauf. "Öh, kriege ich Ärger wegen der Quest? Ich schwöre, ich habe nur noch nicht damit angefangen, weil ich...dachte, dass sie dir gefallen könnte." Ah, Kaffee. Geröstetes Lebenselixir und außerdem eine ausgezeichnete Methode um mal einen Moment lang sich selbst dazu zu zwingen einfach mal die Schnauze zu halten. Bestimmt würde Mary ihm nicht den Hintern aufreißen, nur weil er ein bisschen länger brauchte um eine Quest anzufangen. Aber warum war sie sonst mit verbundenem Fuß bis hierher gestiefelt? Na ja. Vielleicht gab es einen anderen Grund, aber das war dann rasch wieder ein Thema für den Kaffee. Da musste man vorsichtig sein. Er konnte sie ja nicht einfach so fragen. Wobei er das vielleicht tun sollte. Auf der anderen Seite käme die Frage, ob sie mal zusammen einen Kaffee/Saft/Tee trinken gehen sollten, reichlich seltsam. Immerhin taten sie grade exakt das. Außerdem war die Frage vielleicht auch einfach nicht eindeutig genug. Nico ging selbst ab und an mit anderen Künstlern ins Café und da steckte auch nichts dahinter. Es war eines der wenigen Male in Nicos Leben, das ihm die Worte fehlten. Da half nichts. Einfach die Klappe halten und abwarten.


"Singsang" | Gedanken | ♪Magie♪
Nicos Apartment Ncosig10
Nach oben Nach unten
Mary
Light Hearted
Mary
Anmeldedatum : 22.02.23
Anzahl der Beiträge : 494

Nicos Apartment Empty
BeitragThema: Re: Nicos Apartment
Nicos Apartment EmptySo 9 Jul 2023 - 12:04

03 | @Nico

Mary, die gerade in ihr Croissant gebissen hatte, schüttelte den Kopf und hob eine Hand. Damit wollte sie sowohl Nicos Redefluss kurz Einhalt gebieten als auch signalisieren, dass sie gleich antworten würde, sobald das Gebäckstück aufgehört hatte, ihr die Kehle zu verkleben. Die Jugendliche hatte plötzlich ein kleines Problem mit dem Schlucken. Das kam nicht von irgendwelchen gesundheitlichen Einbußen oder Mängeln am Croissant, sondern von den Worten ihres Gegenübers. Er hatte eine Quest aufgehoben, weil er dachte, dass sie ihr gefallen könnte? Das war wirklich lieb. Dann hatte es Nico vielleicht auch vermisst, sie auf einen Auftrag zu begleiten? Oder - und das empfand Mary als wahrscheinlicher - erinnerte sich auch der Violinist an das Versprechen, das sie sich vor einigen Wochen gegenseitig abgenommen hatten, sich in ihrer Laufbahn als Magier und bei ihren ganz und gar unterschiedlichen Zielen zu unterstützen. "Keine Sorge, du bekämst nur Ärger, wenn du die Quest ganz lange hortest oder viele Quests auf einmal abnimmst, weil das ungerecht gegenüber der anderen Magier der Gilde wäre", erläuterte die Lichtmagierin leicht gepresst. Dann erst warf sie einen neugierigen Blick auf den Questzettel, auch wenn Nico schon recht viel über die Natur der Quest erzählt hatte. Sie erkannte den Zettel natürlich und hatte auch einen ungefähren Überblick über die aktuell freien Quests von Satyrs Cornucopia, aber natürlich war Mary kein Superhirn und konnte sich damit unmöglich den Wortlaut jeder einzelnen Quest genau merken.

Anscheinend gab es Probleme beim Markt in Heather Town. Mary runzelte die Stirn und versuchte sich zu erinnern, ob sie schon einmal dort gewesen war. Ihr Vater besuchte nicht zu oft Märkte, und auch das Gasthaus ihrer Eltern war eher stationär, weswegen sie nur zu wenigen Gelegenheiten dabei war, als ihre Familie ihre Waren an solchen Orten feilbot. Abgesehen von Ardea, was direkt in der Nähe ihrer Eltern lag, konnte sie sich nicht erinnern. Die einzige Erinnerung, die Mary an Heather Town hatte, war, dass es sich um eine kleine, recht unscheinbare Stadt nahe der großen Berge und Wälder Südfiores handelte. "Klingt gut, die können wir machen. Und keine Sorge, ich kann problemlos laufen. Der Bi ... meine Wunde ist fast verheilt!", korrigierte sich die Baumgardner und lächelte unschuldig. Das Croissant hatte sie beim Lesen bereits verputzt und die Limonade war ebenfalls leer. Mary angelte sich ihren Rucksack und kramte darin nach ihrer Geldbörse, um trotz mehrmaligem Abwinken der älteren Dame am Cafétresen ein paar Jewel auf dem Tisch zu lassen. Trotz ihrer Aussage, dass es ihrem Fuß gut ging, hielt sich Mary beim Aufstehen kurz an der Rückenlehne des Stuhls fest, da plötzliches Auftreten auf ihr Bein durchaus zu einem kurzen, stechenden Schmerz an der Wunde führte, den sie sich aber nicht anmerken ließ. Ein prüfender Blick galt Nico und dessen Frühstück (?) sowie der Straße draußen. Noch immer strahlender, klarer Himmel. Perfektes Wetter für einen Markt, der in einer Stadt wie Heather Town vermutlich ohnehin regelmäßig stattfand. "Eine Kutsche hört sich gut an. Musst du noch etwas vorbereiten oder können wir los?" Vermutlich brauchte Nico noch seinen besten Freund, den klobigen Geigenkasten, denn den hatte sie nicht bei ihm gesehen, außer er hatte in der Zeit zwischen ihren Treffen plötzlich erlernt, diesen aus der Luft zu beschwören. Mary wandte sich dem Sonnenschein zu, der angenehm warm durch das Fenster schien und streckte sich leicht.


"Sprechen"| Denken | Magie
Nicos Apartment Mary_s10
Steckbrief | Magierakte | Lied

Nach oben Nach unten
Nico

Nico
Anmeldedatum : 27.02.23
Anzahl der Beiträge : 494

Nicos Apartment Empty
BeitragThema: Re: Nicos Apartment
Nicos Apartment EmptySo 9 Jul 2023 - 15:03

04 | @Mary

"Ok, gut, puh. Dann bin ich ja sicher vor dem Zorn der Questboardbeauftragten. Wie bist du da eigentlich drauf gekommen das machen zu wollen? Nein, warte, ich hole meine Violine und dann können wir los. Da kannst du mir das auch auf der Fahrt erzählen. Gleichwiederdalaufnichtweg", quetschte Nico hervor. Holz kratzte über Holz als der Stuhl sehr rasch zurückgeschoben wurde. Das störte hier zum Glück niemandem. Die Einrichtung war ein buntes, zusammengewürfeltes Sammelsurium unterschiedlichster Stile und Qualitäten. Was war da ein Kratzer mehr? Wie üblich rauschte der junge Peralta mit wehenden Mantelschößen am Tresen vorbei, klatschte im Vorbeilaufen ein paar Jewels auf eben jenen, die Frau Tobayashi ohne Gegenwehr einstrich. Das ganze hatte etwas einstudiert Choreographisches. Ganz offensichtlich war es nicht das erste Mal, dass Nico sehr rasch das Café verließ, denn die ältere Dame zuckte nicht einmal mit der Wimper, als er wie ein Eber durch die Eingangstüre brach. Das Glöckchen über dem Eingang läutete einmal kräftig Sturm, bevor es gleich noch einmal krachte. Irgendwer - Nico - hatte die Haustüre aufgerissen und dann zufallen lassen. Man konnte sogar hören, wie jemand augenscheinlich mehrere Stufen auf einmal nehmend, die Treppe im Wohnhaus nach oben hinter sich brachte. Die ältere Frau hinter dem Tresen ließ ein missbilligendes Zungenschnalzen Marke enttäuschte Großmutter ertönen, bevor sie Mary ein mitleidiges Lächeln schenkte.

Es dauerte nicht sonderlich lange, bis Nico wieder auf der Straße vor dem Café auftauchte. Kräftig wedelnd gelang es ihm eine der Taxi-Kutschen zum Stehenbleiben zu bewegen. Augenscheinlich wurden ein paar Worte gewechselt, denn der Mann auf dem Kutschbock beugte sich zu dem Peralta runter, schaute einmal ins Innere des Cafés. Das Pferd vor der Kutsche wieherte leise. Ganz offensichtlich zufrieden gab Nico dem Kutscher ein Daumen-Hoch, bevor er sich umwandte und mit breitem Lächeln gen Mary im Inneren des Ladens winkte. Es konnte wohl zumindest nach Meinung des Peralta losgehen. Ein weiterer Hinweis darauf mochte die Tatsache sein, dass er die Tür der Kutsche aufzog, das Trittbrett bereit machte und ganz offensichtlich mehr als willens war Mary beim Einsteigen behilflich zu sein. Ach, wie praktisch wäre jetzt ein M-Ped gewesen. Die Dinger nahmen nicht viel Platz weg, konnten zwei Leute locker tragen. Oder eine Person und einen Geigenkasten. Scheiße. Da musste er nochmal drüber nachdenken. Oder er ging mal zu einem Verzauberer, damit er seine Geige einfach beschwören konnte. Total gute Idee, Nico. Aber was machte er dann, wenn eine Saite riss? Am Ende musste er seine Magie mit schiefen Noten und Liedern, denen Gewalt angetan wurde, wirken. Das kam mal so gar nicht in Frage. Vielleicht eine Taschendimension für Geige und Geigenkasten? Aber brauchte man dafür nicht eine Lizenz? Er wollte ganz sicher nicht verhaftet werden, weil er eine illegale Taschendimension hatte. Damit gab er seinen Eltern doch nur mehr Munition an die Hand. Während Nico diese absolut wichtigen Gedanken durch den Kopf schossen, bezog er Aufstellung neben dem Trittbrett, streckte den rechten Arm aus wie die Inkarnation des prototypischen Butlers. Eilig hatte er es ganz sicher nicht. "Ich habe den Kutscher gebeten ein wenig vorsichtiger und langsamer zu fahren. Denke die Aussicht auf der Fahrt wird ganz hübsch und so", brachte er in Richtung Mary hervor, als diese sich näherte. Na ja. Die Aussicht wäre auch dann hübsch, wenn es draußen in Strippen regnete. Ähem.


"Singsang" | Gedanken | ♪Magie♪
Nicos Apartment Ncosig10
Nach oben Nach unten
Mary
Light Hearted
Mary
Anmeldedatum : 22.02.23
Anzahl der Beiträge : 494

Nicos Apartment Empty
BeitragThema: Re: Nicos Apartment
Nicos Apartment EmptyMi 12 Jul 2023 - 12:55

04 | @Nico

Der Zorn der Questboard-Beauftragten ... Mary verzog das Gesicht. Das hatte allerdings nichts mit aufflammenden Rachegelüsten gegenüber eventuell Zettel hortenden Nicolo Peraltas zu tun, sondern mit seiner Aussage, dass er dem Kutscher gesagt hatte, er möge besonders vorsichtig fahren. Die Baumgardner war keine fragile Kiste, die mit Porzellan gefüllt war. Nicht einmal die Schrammen an ihrem Körper und der Verband sorgten dafür, dass sie ihre Pflichten gegenüber der Gilde vernachlässigte, obwohl sie natürlich darauf geachtet hatte, einsatztauglich zu sein. Ihre Questpartner hatten ja nichts von ihr, wenn sie am Ende aufgrund ihrer Verletzungen deren Leben riskierte. Es kam zwar im Umfeld von C-Rang Quests nur selten zu Situationen, in denen man sterben konnte, aber vor Kurzem hatten die beiden jungen Magier ja auch von einem Canyon gebaumelt, also nahm man wohl besser nichts auf die allzu leichte Schulter.

Etwas widerwillig folgte Mary Nico zur Kutsche und schenkte dem Fahrer ein freundliches Lächeln. Es kam etwas gequält hervor, aber mit etwas Glück würde man das einfach auf die Existenz ihres Verbandes schieben und nicht auf mentale Qual durch den Peralta, der seltsam überprotektiv geworden war. Dabei war er es doch, der sich für gewöhnlich auf ihren Quests verletzte, von peitschenden Ranken zu spitzen Olivenbaumsplittern ... Vielleicht war es so ungewohnt, dass die Rollen vertauscht waren? Auch wenn es nicht nötig war, nahm sie die ausgestreckte Hand des Musikmagiers entgegen und ließ sich in die Kabine helfen. Das erinnerte sie an damals, als sie auf einem Mäuerchen saßen und sie so getan hatte, als bräuchte sie eine Pause, damit Nico sich nicht schlecht fühlte. Auch da war er ein wenig zum besorgtem Hühnchen geworden. Wenn sie so recht darüber nachdachte, war er vielleicht einfach so.

Mary platzierte den Rucksack neben sich auf dem gepolsterten Kutschensitz und nahm nahe des Fensters Platz. Noch war nichts Anderes zu sehen als die bunten Häuserfassaden Maldina Towns und die Leute, die den angenehmen Sommertag zum Einkaufen nutzten. Es war schon eine Weile her, dass Mary einen Bauernmarkt besucht hatte, aber eigentlich konnte es nicht schaden, sich vielleicht mit ein paar Vorräten einzudecken ... "Danke", ließ die Baumgardner noch verlauten, für die Kutsche und die Hilfe in das Gefährt. Die Lichtmagierin griff nach ihrem Rucksack und wühlte darin herum, bis sie ihre Geldbörse gefunden hatte, um einen prüfenden Blick in das Innere zu werfen. Ja, das sollte gut reichen, um ein paar Köstlichkeiten mitzunehmen. Nicht nur erbrachte ihr Gildenjob Lohn (gering, zwar, aber immerhin!), sie war nun einmal auch recht verantwortungsbewusst mit ihrem Geld und musste für die Unterkunft im Gildenhaus keine teure Miete blechen. Das, was sie sonst als Miete zahlen würde, das schickte sie nach Hause. Noch gab es keine großen Löhner für die einfachen Quests, die sie abschloss, doch wenn sie erst einmal eine mächtige Magierin war, dann ... Die Baumgardner blickte zu Nico auf und räumte ihr Geld weg, da man ihr einmal gesagt hatte, dass es unanständig war, damit offen herumzufuchteln. "Warst du schon einmal auf einem Bauernmarkt?" Eigentlich war diese Frage in Südfiore obsolet, aber Nico war ein Stadtkind der Extraklasse, der manchmal etwas weltfremde Ansichten von sich gab, was Ackerbau und das Landleben anging, da wusste man nie ... "Ah - mein Geburtstag ist bald, und meine Eltern haben mich nach Hause eingeladen, um ihn zu feiern. Du hättest nicht zufällig Lust, mitzukommen ...?"


"Sprechen"| Denken | Magie
Nicos Apartment Mary_s10
Steckbrief | Magierakte | Lied

Nach oben Nach unten
Nico

Nico
Anmeldedatum : 27.02.23
Anzahl der Beiträge : 494

Nicos Apartment Empty
BeitragThema: Re: Nicos Apartment
Nicos Apartment EmptyMi 12 Jul 2023 - 13:34

05 | @Mary

Es war doch manchmal wunderbar, wie sehr Leute aneinander vorbei denken konnten. Nico hatte dem Kutscher gesagt, dass er langsam fahren solle, damit die Kutschfahrt ein wenig länger dauerte. Immerhin bestand nur wenig Grund zur Eile. Der Wochenmarkt ging über Stunden hin und die Leute würden ihre Stände kaum vorzeitig abbauen. Mit der langsamen Fahrt hatten Mary und er also sowohl mehr Zeit sich die Landschaft anzuschauen als auch sich zu unterhalten. In seinem Verstand ein absolut perfekter Plan, der nichts mit Marys Gesundheitszustand zu tun hatte. In jedem Fall war der junge Peralta guter Dinge, als er sich gegenüber von Mary auf die Bank fallen ließ und den Geigenkasten unter eben jene bugsierte. Aus der letzten Vollbremsung hatte er gelernt und absolut keine Lust wieder als Stoßdämpfer zwischen Boden und mehreren Kilo hartem Holz dienen zu müssen. Der Kutscher machte ein schnalzendes Geräusch mit der Zunge. Von einer Peitsche war nichts zu hören. Die Pferde kannten sich wohl schon aus und setzten sich auch so unter Hufgeklapper in Bewegung. Die Kutsche begann ihren über Pflastersteine rumpelnden Weg in Richtung Heather Town. Mal sehen. War er schon einmal auf einem Bauernmarkt gewesen? "Also. Das war vielleicht kein Bauernmarkt. Aber wir hatten in der Höhe mal so einen Markt, wo ganz viele Stände aufgebaut waren. Da wurden aber Klamotten, Gewürze und irgendwelcher technischer Kram verkauft. Ist aber schon eine ganze Weile her. Poah, haben wir damals Ärger bekommen. Das war ziemlich bunt, ziemlich laut und sehr voll. Aber Essen wurde nur auf die Hand verkauft. Keine Gemüse oder sowas."

Moment. War das eine Einladung. Zur Mary nach Hause? Zu ihren Eltern und ihren...öh...drei? Drei Brüdern? Und dem Großvater, von dem sie immer erzählte. Nicos Gesicht hellte auf als ginge die Sonne zum zweiten Mal an diesem Tag auf. "Klar komme ich mit. Also, wenn das mit allen in Ordnung geht." Kann's kaum erwarten zu sehen, wie eine funktionale Familie Geburtstage feiert. Im Haushalt Peralta war das immer schwierig gewesen. Seine Mutter und Großmutter hatten irgendwann verboten Geburtstagswünsche ausgedrückt zu bekommen. Als Zeichen des fortschreitenden Alters war ihnen das wohl zuwider. Und sein Vater...nun, man konnte froh sein, wenn er an diesem Tag überhaupt aus seinem Musikzimmer herauskam, bevor einem die Augen vor Erschöpfung zufielen. Matteo freute sich hingegen sehr über jegliche guten Wünsche, aber man konnte sich nie so ganz sicher sein, ob er wirklich Geburtstag hatte oder einfach nur mal wieder eine seiner Episoden hatte und dachte, dass er Geburtstag habe. Oh, das bedeutete natürlich, dass er ein Geschenk für Mary besorgen musste. Oder...er machte selbst etwas. Hm. Das war eigentlich keine schlechte Idee. Über das Bild hatte sie sich ja schon ziemlich gefreut. Oh, und er musste die Augen offen halten, was ihr auf dem Markt gefiel. Wenn er rausfand, was ihre Lieblingsblumen waren, war damit doch auch schonmal viel gewonnen. Ein paar Samen und Blumenkästen dazu zu kaufen wäre ein leichtes. Von Schnittblumen hielt Mary vermutlich weniger, war zumindest sein Eindruck. "Uhm, gibt's irgendwas, was ich beachten sollte? Familientraditionen oder sowas? Soll ja Leute geben, die sowas haben. Oh, wenn du mir sagst, was ihr singt, dann studiere ich das vorher ein." Der Tag wurde wirklich immer besser.


"Singsang" | Gedanken | ♪Magie♪
Nicos Apartment Ncosig10
Nach oben Nach unten
Mary
Light Hearted
Mary
Anmeldedatum : 22.02.23
Anzahl der Beiträge : 494

Nicos Apartment Empty
BeitragThema: Re: Nicos Apartment
Nicos Apartment EmptySo 16 Jul 2023 - 14:45

05 | @Nico

Ein Flohmarkt. Nico sprach von einem Flohmarkt. Mary lehnte sich mit halb geschlossenen Augen gegen das weiche Polster des Kutschsitzes und hörte zu, wie ihr Questpartner sie mit Wortschwällen flutete. Ab und zu ging der Blick der sich gerade entspannenden Lichtmagierin nach draußen, wo sie die Fachwerkhäuser und Ladenmeilen Maldina Towns vorbeiziehen sah. Es war immer wieder interessant zu beobachten, wie sich die urbane Landschaft (zumindest für sie, andere hätten Maldina als glorifiziertes Dorf bezeichnet ...) in die weitläufigen Hügel und grünen Augen Südfiores verwandelte. Während sie lauschte, fragte sich Mary, was Nicolo wohl mit "wir" meinte und wieso um alles in der Welt man für einen Flohmarkt Ärger bekommen sollte. Da, wo sie herkam waren Märkte beliebt und boten eine willkommene Abwechslung vom arbeitsreichen, aber auch oft eintönigem Leben auf friedlichen Farmen und in kleinen Dörfchen. Sie gaben nicht nur die Gelegenheit, sich mit wichtigen Waren zu versorgen, sondern fungierten auch als Knotenpunkt, um die neuesten Gerüchte zu erfahren, die in solchen Gemeinschaften gerne einmal kursierten und sich wie Lauffeuer verbreiten konnten. Mary machte da keinen wirklichen Unterschied zwischen Bauernmärkten und Flohmärkten, denn egal, was dort angeboten wurde, die grundlegende Funktion blieb ja gleich ...

Nachdem die Lichtmagierin kurz in ihre philosophischen Marktgedanken abgedriftet war, hob sie den Kopf und lächelte, als Nico sagte, dass er sie begleiten würde. Schön! Erstens dachte sich die Jugendliche, dass der Musikmagier ein bisschen Landluft schnuppern könnte, und zweitens wollte sie ihn gerne an diesem Tag teilhaben lassen. Normalerweise redete sie nicht groß über ihren Geburtstag, weil sie nicht wollte, dass andere sich gezwungen fühlten etwas für sie zu organisieren, aber sie wusste auch, dass ein solches Fest ihrer Familie eine Freude bereitete und es vermutlich mehr gutes Essen gab, als sie in einem ganzen Monat verzehren konnte. "Singen? Ähm ..." Da schüttelte die Baumgardner en Kopf und runzelte die Stirn. Nein, sie wusste von keinen Traditionen, die sie nun als besonders bezeichnen würde, andererseits waren diese für sie ja auch normal. Mary setzte sich etwas im Sitz auf und wackelte mit dem bandagierten Bein, damit der Fuß nicht zu lange auf einer Stelle auflag und die Wunde schmerzen konnte. "Normalerweise essen wir alle zusammen etwas Leckeres und verbringen den Tag zusammen. Traditionen gibt es nicht wirklich, wir sind nur froh, uns zu sehen und Zeit zu teilen ..." Mit einem tieferen Furchen der Stirn wurde Mary klar, dass Nico solche Dinge vermutlich nicht kannte und deshalb nachgefragt hatte. Nach seinen Erzählungen zu urteilen waren Familienfeiern bei ihm weniger oft an der Tagesordnung gewesen und sie wusste ja auch, dass seine Familie seine Laufbahn als Magier nicht wirklich billigte und ihn deshalb auch nicht unterstützte. Wieder einmal erfüllte sie diese Entscheidung der Peraltas mit einer Art gerechtem Zorn, der eigentlich eher untypisch für sie war. "Wenn du magst, dann reisen wir gemeinsam dorthin? Meine Mama und meine Omas kochen echt richtig gut und freuen sich bestimmt, jemanden aus meiner Gilde kennen zu lernen! Und wenn du willst, dann kann mein Vater dir vielleicht etwas für deinen Geigenkasten schmieden!"


"Sprechen"| Denken | Magie
Nicos Apartment Mary_s10
Steckbrief | Magierakte | Lied

Nach oben Nach unten
Nico

Nico
Anmeldedatum : 27.02.23
Anzahl der Beiträge : 494

Nicos Apartment Empty
BeitragThema: Re: Nicos Apartment
Nicos Apartment EmptySo 16 Jul 2023 - 15:32

06 | @Mary

"Oh hey, das klingt toll", platzte es sofort aus Nico raus, während er Mary mit der Leuchtkraft mehrerer Sonnen anstrahlte. Das war auch eine Methode ein wenig Bräune zu bekommen. Die Baumgardners waren also einfach nur froh, wenn sie sich einander Gesellschaft leisten konnten? Und keiner gab gehässige, passiv-aggressive Kommentare ab, dass man die Zeit auch produktiver nutzen konnte? Was für ein unerwartet erfreuliches Konzept! "Das klingt immer besser. Klar können wir zusammen hinreisen. Ist vermutlich auch besser so, weil ich mich da echt überhaupt nicht auskenne. Leckeres Essen ist auch immer gut. Und vielleicht könnte sich dein Vater mal die Scharniere ansehen? Die gehen ein bisschen aus dem Leim. Das eine ist schon total wacklig, weil diese...äh...Stange darin ein wenig verbogen ist. Glaube der Kasten hat bei der Vollbremsung letztens einen kräftigen Stoß abbekommen." Es folgte eine Phase nicolountypischer Stille. Der junge Peralta lehnte sich sogar in der Kutschbank zurück und sah einen Moment lang nachdenklich zu Mary hinüber. Noch untypischer war, dass er einmal den Mund öffnete, als wolle er etwas sagen, nur um ihn dann doch wieder zufallen zu lassen und noch einmal einen Moment nachzudenken. Im Hause Peralta hätten nun bei mehreren Personen die Alarmglocken geklingelt. Immerhin grenzte es in der Seltenheit an eine Sonnenfinsternis, dass Nico sich mal die Worte zurecht legte, statt sie einfach in einem verbalen Wasserfall hervorplätschern zu lassen. "Meinst du...deine Familie wird mich mögen?", erklang die Frage nach Marys Meinung dieser seltenen Gelegenheit entsprechend verhältnismäßig verhalten.

Während in der Kutsche Gespräche stattfanden, rumpelte das Gefährt gemächlich in Richtung Heather Town. Die Kornkammer des Reiches zog vor den Fenstern vorbei, unterbrochen von versprenkelten Gehöften und Dörfchen in der Ferne. Das erste Anzeichen dafür, dass man sich Heather Town annäherte war der Schrei einer Möwe, die weit droben über die Felder hinweg segelte. Das zweite Zeichen war das Rumpeln, als die Kutsche von unbefestigtem Feldweg auf befestigte Straße wechselte. Und da schob sich bereits das erste knuffige Fachwerkgebäude vor das Fenster. Es wurde belebter dort draußen. Immerhin war Markt, der zentrale Platz des Dörfchens damit und deswegen gut gefüllt. Der Kutscher klopfte auf das Dach der Kutsche und vermeldete, dass die beiden wohl besser aussteigen sollten. Mit der Kutsche gab es ab hier keine Durchkommen mehr. Nico flutschte als erster aus der Tür, zog wieder das Trittbrett hervor und bot Mary erneut die Hand zum Aussteigen an. Erst nachdem das erledigt war, bugsierte er sich den Geigenkasten zurück auf den Rücken und regelte die Bezahlung mit dem Kutscher. Dieser erbot sich gegen ein kleines Entgeld auf die Rückfahrt der beiden zu warten. Zumal er scheinbar auch ein wenig einkaufen wollte. Unter dem Rattern beschlagener Räder drehte die Kutsche in eine Seitengasse ab. Mary und Nico hingegen eröffnete sich das geschäftige Treiben des Marktes von Heather Town. Händler priesen lautstark ihre Waren an, fuchtelten damit sogar teilweise in der Luft herum wie um die Qualität des Gemüses zu unterstreichen. Kinder hüpften und sprangen durch die Menge, während die Erwachsenen entweder herum schlenderten oder zügig und zielgerichtet auf spezifische Stände zuhielten. "Wow. Das ist echt hübsch hier. Hm. Wo fangen wir am besten an? Vielleicht schlendern wir ein bisschen durch, schauen uns selbst an, was so verkauft wird und haben nebenbei ein Auge auf mögliche Diebstähle?"



"Singsang" | Gedanken | ♪Magie♪
Nicos Apartment Ncosig10
Nach oben Nach unten
Mary
Light Hearted
Mary
Anmeldedatum : 22.02.23
Anzahl der Beiträge : 494

Nicos Apartment Empty
BeitragThema: Re: Nicos Apartment
Nicos Apartment EmptyMo 24 Jul 2023 - 20:58

Questbeginn: Die etwas andere Suchaktion
01 | @Nico | Outfit

Ein neuer Tag, eine neue Quest und ein neuer Besuch in einer ganz besonderen Seitengasse von Maldina Town. Mary Baumgardner, ihres Zeichens frisch gebackene Magierin des B-Ranges, hatte eigentlich allen Grund, sich zu freuen: Die ihr übertragene Quest war die erste Gelegenheit, sich auf einem ganz neuem Level für ihre geliebte Gilde zu beweisen, und sie hatte als ihren Questpartner niemand Geringeren als ihren guten Freund Nicolo Peralta ausgewählt. Die beiden Magier hatten sich vor einiger Zeit ein Versprechen gegeben, gemeinsam zu starken Magiern von Satyrs Cornucopia zu werden, denn sie verfolgten ähnliche, wenn auch im Grunde vollkommen unterschiedliche Ziele. Während Mary ihrer Familie finanziell helfen und die Menschen von Süd-Fiore beschützen wollte, wollte Nico seiner Familie beweisen, dass das Dasein als Magier Respekt und Unterstützung verdiente. So hatte das ungleiche Paar schon einige (bisher eher wenig brenzlige) Aufträge erledigt. Die Lichtmagierin musste also gar nicht wirklich darüber nachdenken, mit wem sie ihre erste selbst geleitete B-Rang-Quest bestreiten wollte, obwohl sie mittlerweile durchaus einige Magier zu ihren engeren Freunden zählen durfte: Es kam ihr vor, als hätte Nico diese Ehre verdient.

Gerne hätte Mary ihr pochendes Herz auch auf genau diesen aufregenden neuen Umstand geschoben, doch die Wahrheit war, dass dieses aus ganz anderen, ihr unbekannten Gründen ins Flattern geraten war, je näher das hohe Gebäude rückte, in dem der Musikmagier nicht wohnte, sondern eher hauste. Vor wenigen Tagen hatten die beiden Magier eine Quest erledigt, die sie nach Heather Town geführt hatte. Am dortigen Markt waren sie einer neugierigen zwergischen Schmuckhändlerin begegnet, die sie für ein Pärchen (also, so romantisch!) gehalten hatte und möglicherweise war Mary am Ende der Quest vor lauter Glück und Erleichterung herausgeflutscht, dass sie es gar nicht so schlimm gefunden hätte, wenn das gestimmt hätte. In dem Moment war es ihr sehr stimmig vorgekommen, aber nun hatte die durch die Straßen von Maldina irrende Blondine so ihre Zweifel. Sie mochte Nico, vermutlich mehr als jeden anderen, und ja, sie spürte eine gewisse seltsame Wärme, wenn sie mit ihm sprach, doch ob sie wirklich bereit war, so einen Schritt zu tätigen? Sie kannten sich doch erst ein paar Monate und wenn sie nicht wollte, dass ihre Urgroßmutter den Schlappen der Schande nach ihr warf, würde sie ihn beim geplanten Treffen mit ihrer Familie zu ihrem Geburtstag irgendwie als potentiellen ... jawaseigentlich ... vorstellen müssen. Damals gab es so viel Chaos und die Rückreise war in der Kutsche so holprig, dass sie keine Antwort von dem Musikmagier bekommen hatte. Und dann hatte sie ihn, wie man das eben tat, kurzum eine Weile gemieden. Nur um ihre Gedanken zu ordnen, natürlich.

Gebracht hatte es allerdings nichts, denn als die Baumgardner nun von der alten Vermieterin in das Wohnhaus gebeten wurde und sich fröhlich über die Preise von Kaffeebohnen unterhielt, fühlten sich ihre Gedanken nur noch verknoteter an. Wie ein Knäuel an Wolle, dessen Anfang und Ende sich vor ihrer Sicht verbargen. Etwa denselben Knoten hatte sie auch im Magen, als sie ihren Hut absetzte und diesmal ohne offensichtliche Beinverletzungen von der älteren Dame die Treppen nach oben geschickt wurde. Zum Glück gab es einige davon, so dass sich Mary ein paar Worte zurechtlegen konnte, die sie im Zweifelsfall sagen würde, um alles klarzustellen. Stampfend wie ein Rhinozeros und ebenso schnaufend kam die Jugendliche fünf Treppenfluchten später oben an und klopfte sachte gegen die Tür. Es bestand ja immer noch eine gute Chance, dass Nico nicht Zuhause war ... "Nico? Entschuldige die Störung! Hier ist Mary!"

Die Quest, um die es ging, war direkt um die Ecke und erklärte vielleicht auch, wieso die alte Dame sie so schnell nach oben gelassen hatte: Im gleichen Wohnviertel wie dem, das der Künstler bewohnte, hatten sich über Nacht eigenartige Löcher aufgetan und die Bewohner waren spurlos verschwunden. Insgeheim hatte sich Mary auch für diese Quest gemeldet, weil sie sofort befürchtet hatte, dass Nicos Apartmentkomplex eines der Häuser gewesen sein könnte, doch das war ja offenkundig nicht der Fall. Beruhigend ... Überfordert war die Lichtmagierin zwar durchaus mit allem, aber das hieß ja nicht, dass sie sich wünschte, Nicolo möge direkt verpuffen ...


"Sprechen"| Denken | Magie
Nicos Apartment Mary_s10
Steckbrief | Magierakte | Lied

Nach oben Nach unten
Nico

Nico
Anmeldedatum : 27.02.23
Anzahl der Beiträge : 494

Nicos Apartment Empty
BeitragThema: Re: Nicos Apartment
Nicos Apartment EmptyMo 24 Jul 2023 - 22:06

01 | @Mary

Plitsch, machte der Wasserhahn. Ein Tropfen bildete sich am Gitterchen, zitterte vor sich hin. Als wäre es mit sich selbst im Unreinen, ob es den nächsten Schritt wagen sollte. Wer konnte schon ernsthaft behaupten zu wissen, ob der nächste Schritt den Fuß auf festem Boden oder in freiem Fall zurücklassen würde? Ein letztes Mal wobbelte der Tropfen am Gitterchen, bevor mehr Wasser von hinten nachdrückte. Es ging abwärts. Funkelnd hell im Sonnenlicht schien der Tropfen für einen Moment lang den gesamten Kosmos mitsamt Sonne zu enthalten. Der Rand des Waschbeckens verhüllte das Schicksal, das den armen Tropfen auf seiner Reise nach unten erwartete. Platsch, machte der Wasserhahn. Eine normale Person hätte sich vermutlich dazu aufgerafft den Wasserhahn so fest zuzudrehen, dass er nicht mehr tropfte. Leider waren Nicos äußere Umstände seinen inneren angepasst. Das Chaos im Zimmer fand sich also auch in seinem Kopf wieder. Auch wenn die Gedanken um eine andere Sonne kreisten, als jene, die ihre Strahlen so erbarmungslos auf das kreative Chaos des Zimmers scheinen ließ. Es war...aufgeräumter als vorher. Das war zugegeben eine verdammt niedrig hängende Messlatte. Es gab unberührte Waldstücke, die aufgeräumter waren als der vorherige Zustand dieses Zimmers. Aber irgendwer hatte sich redliche Mühe gegeben die herumliegende Wäsche zu ordnen und, Schock, an den richtigen Stellen in den Schrank zu packen. Außerdem waren die Laufwege verbreitert worden. Alles andere lag restlos und komplett voll mit Notenpapier, sowie Linienpapier mit Liedtexten darauf. In Nico, wie es so schön heißt, arbeitete es. Was es war, war noch unklar. Aber die Musen arbeiteten nun einmal auf verschlungenen Wegen.

"Nico? Entschuldige die Störung! Hier ist Mary!"
, erklang es hinter der Türe, die den Rest der Welt vor dem Inhalt des Zimmers bewahrte. Nico sprang von seiner Position am Schreibtisch auf, stieß sich erst einmal den Kopf am darüber befindlichen Regalbrett. Es rummste ordentlich. "Au", machte Nico. Plitsch, machte der Wasserhahn. Haha! Sie mied ihn also doch nicht. Oder wenigstens nicht mehr. Oder hatte das vielleicht nie und er hatte einfach nur Pech gehabt sie in den letzten Wochen nicht in der Gilde erwischt zu haben. Sowas konnte ja schonmal passieren. Zusammen mit seinem Herz machte Nico einen Sprung in die Mitte des Zimmers, wollte eigentlich mit klackenden Schuhen ein kleines Tänzchen hinlegen. Aber er trug keine Schuhe und blieb an einem Bein des Notenständers hängen. Der auch gleich erstmal mit ihm zu Boden ging. "Au", machte Nico. Platsch, machte der Wasserhahn. Oh, oh Mist. Sie durfte auf keinen Fall die ganzen Papiere hier sehen! Sonst war alles ruiniert. Alles! "Komme sofort!", brüllte Nico von seiner Position unter dem Notenständer hervor. Es brauchte einen Moment, bis das Metallding wieder aufrecht stand. Das Bein war verbogen. Definitiv ein Problem für Zukunftsnico. Der Violinist beförderte sich selbst auch wieder auf die Beine und in Richtung Türe. Und prallte erst einmal gegen die Wand daneben. "Au", machte Nico. Plitsch, machte der Wasserhahn. Dementsprechend dauerte es einen Moment, bis die Tür aufging und den Blick auf Nicos kleinen Teil des Paradieses freigab. Irgendwer war so geistesgegenwärtig gewesen die Bettdecke über all den herumliegenden Notenblättern auszubreiten. Bestimmt ein Genie.

"Hey, hallo, hi, Mary. Schön dich zu sehen. Hab' grade an dich gedacht. Möchtest du reinkommen..." Oh Gott, bitte nicht, nicht jetzt. Irgendwann sonst gerne, aber nicht jetzt. "...oder gibt es was dringendes zu erledigen? Vielleicht wegen den verschwundenen Häusern? Hat die arme Frau Tobayaki ganz schön erschreckt. Uhm, steht die Einladung zu deinem Geburtstag noch? Also nicht, dass ich daran zweifeln würde, nur..." Nur habe ich dich zwei Wochen nicht gesehen und bin mir nicht sicher...


"Singsang" | Gedanken | ♪Magie♪
Nicos Apartment Ncosig10
Nach oben Nach unten
Mary
Light Hearted
Mary
Anmeldedatum : 22.02.23
Anzahl der Beiträge : 494

Nicos Apartment Empty
BeitragThema: Re: Nicos Apartment
Nicos Apartment EmptyDi 25 Jul 2023 - 21:18

02 | @Nico | Outfit

Zu behaupten, dass Mary nervös war, wäre die Untertreibung des Jahrtausends gewesen; viel eher schwitzte sie wie ein Dämon in der Kirche. Die Wangen wiesen einen eindeutigen Rotschimmer auf, die Hände krallten sich in den Träger ihrer kreisrunden Tasche, die mit den wichtigsten Notwendigkeiten gefüllt war und die Füße der Jugendlichen zeigten aufeinander, so als wollten diese sie für ihre Dummheit anklagen. Mit gesenktem Blick hörte sie, die Augenbrauen hochziehend, wie Nico im Inneren seines Zimmers randalierte. Er ist also Zuhause, schoss es der Baumgardner mit einer Mischung aus Erleichterung und Angst durch den Kopf. Was, wenn er böse auf sie war, weil sie ihn gemieden hatte? Was, wenn er sie gar nicht sehen wollte? Die Vorstellung, er könnte sie einfach wieder fortschicken, verursachte, dass sich der Knoten in Marys Magen noch enger schnürte. Die Lichtmagierin schloss gerade in dem Augenblick die Augen, als Nico mit dem Notenständer Tango tanzte. Was er nur da drinnen machte? Renovierungen? Aber lebte er nicht nur zur Miete hier? Wenn sich Mary richtig erinnerte, dann war die alte Dame vom Café unten seine Vermieterin.

Als sich die Tür zur Wohnung des Musikmagiers schließlich öffnete, hatte Mary sich schon alle möglichen Szenarien ausgemalt - nicht aber, dass ihr Questpartner in Spe sie sofort mit einem Wortschwall übergoss, wie es typisch für ihn war. Die Baumgardner hob den Kopf und staunte nicht schlecht. Einen kleinen Spalt des mysteriösen Zimmers hinter Nicos Rücken konnte sie sehen, ein bisschen kreatives Chaos, aber nicht mehr, denn das Meiste wurde von der Person entdeckt, die einen Moment lang auch dann ihr Blickfeld eingenommen hätte, wenn sie nicht soviel größer als sie gewesen wäre. Mary rang sich ein nervöses, wenn auch sachtes Lächeln ab und lauschte, denn der Anblick der braunen Augen, des schmunzelnden Gesichtes und die Geräusche des Redeschwalles hatten sie einen Augenblick lang vollkommen von allen anderen Dingen abgelenkt. Zwei Wochen waren eigentlich keine lange Zeit, fühlten sich manchmal aber eben lange an. Unter bestimmten Umständen. "Hast du?", fragte Mary verwundert auf das Geständnis, dass der Musikmagier an sie gedacht hatte, blinzelte einen Moment. Es war ein wenig schwer für Mary sich vorzustellen, dass jemand außerhalb ihrer Familie regelmäßig an sie dachte. Nicht, weil sie so wenige Freunde hätte oder so ... Sie war das einfach nicht gewöhnt. Als sie nach Maldina gekommen war, hatte sie nämlich genau keine gehabt. "I-ich habe einen Auftrag angenommen, mir die verschwundenen Häuser anzusehen. Du hast nichts mitbekommen? Sie sind ja gleich um die Ecke bei dir. Willst du vielleicht mit mir auf diese Quest gehen? Warte, ich habe den Zettel." Als bestünde akute Gefahr, dass Nicolo davonflitschte wie ein Flummi, gebot Mary ihm mit einer Hand einen Moment innezuhalten und kramte in ihrer Tasche nach dem säuberlich gefaltetem Questzettel, um ihn mit einem weiterhin recht nervösen Lächeln gen des Musikmagiers auszustrecken. Würde Nicolo ihn öffnen, so würde ihm vermutlich als erstes das große, rote "B" darauf ins Auge stechen - und das verlegene Lächeln, das Mary auf diese Erkenntnis dem Musikmagier zeigte. "Oh, ähm - wenn du noch willst, dann ... könnten wir nach der Quest eine Kutsche nehmen? Ich muss noch packen und so, aber ... Ich wollte nicht ohne dich. Also ..." Die Lichtmagierin hielt wohl lieber die Klappe, sonst konnte sie sich direkt den Häusern in die Bodenlöcher hinterherwerfen.


"Sprechen"| Denken | Magie
Nicos Apartment Mary_s10
Steckbrief | Magierakte | Lied

Nach oben Nach unten
Nico

Nico
Anmeldedatum : 27.02.23
Anzahl der Beiträge : 494

Nicos Apartment Empty
BeitragThema: Re: Nicos Apartment
Nicos Apartment EmptySa 29 Jul 2023 - 13:42

02 | @Mary

"Uh, klar habe ich. Freue mich ja schon seit einer Weile drauf mal dein Zuhause sehen zu dürfen. Also, das Zuhause deiner Familie. Was irgendwie auch dein Zuhause ist, auch wenn du grade woanders wohnst. Uhm, genau", sprudelte es gleich weiter aus Nico heraus. Vielleicht hatte Mary ihn ja auch gar nicht absichtlich gemieden, sondern einfach gar keine Zeit gehabt? Immerhin war sie Questboardbeauftragte und, heilige Scheiße, B-Rang-Magierin. Wann war das passiert? Das musste doch eigentlich gefeiert werden. Die Gefahr, dass Nico sofort wieder davon sprang, war tatsächlich gegeben. Der junge Peralta hatte die Hand, die ihm bedeutete einen Moment lang mal einfach still zu halten, beobachtet wie eine Katze ein grade nicht bewegtes Spielzeug. Kaum, dass er den Zettel in die Hand bekommen hatte, raste er jedoch wieder davon. Eventuelle Blicke in das Zimmer würden zwar die reichlich verwurschtelte und halb über den Boden drapierte Decke sicherlich mit einschließen, aber nicht die ätherische Gitarre oder die Noten- und Textblätter darunter. Und grade war es simpler, wenn Mary ihn für noch ein wenig chaotischer hielt als er eigentlich war. War immer noch besser als die Überraschung zu verderben. So dauerte es jedoch nur wenige Sekunden und ein die Nachbarn ganz sicher sehr erfreuendes Rumpeln, bis Nico mitsamt Geigenkasten wieder in der Türe stand und Mary anstrahlte. "Wir können los. Glückwunsch zur Beförderung! Hast du das schon ein wenig gefeiert oder soll ich dich gleich auf irgendwas zu trinken einladen. Uhm. Wobei die Saftbar leider mit verschwunden ist. Vielleicht sollten wir die Gebäude erstmal zurückholen. Die machen einem sogar Eiswürfel mit rein, wenn man möchte."

Nicos Strahlen erreichte nukleare Ausmaße, als Mary bestätigte, dass sie ihn weiterhin dabei haben wollte. Da hatte er sich ja schon ein wenig Sorgen gemacht, auch wenn er eigentlich nicht wusste, warum. Angst vor der eigenen Courage, vielleicht. Oder aber, dass Mary genau das gleiche haben könnte. Was immer noch eine Möglichkeit war, aber ein Peralta machte sich keine Sorgen über das Morgen. Hey, Reim. So langsam kam er richtig in Fahrt, was das anging. "Spitze! Dann bringen wir die Häuser zurück, feiern kurz deine Beförderung, packen und schmeißen uns dann in eine Kutsche. Frau Tobayashi hat meine Pflanzen schon bekommen und ist so nett sich drum zu kümmern, bis ich zurück bin. Wahrscheinlich geht's denen eh besser bei ihr. Sie hat einen richtig grünen Daumen." Nico ließ die Mantelärmel runter über die Ärmel gleiten, rückte einmal den Hemdkragen zurecht. "Nimmst du mich so mit? Also, zu deinen Eltern, meine ich. Rausputzen ist vermutlich nicht nötig, oder? Will ja nicht im Anzug dastehen, wenn alle anderen ihre normale Kleidung tragen. Da käme ich mir doof vor. Und, uh, irgendwelche Themen, die ich vermeiden sollte? Wie andere Opernsänger bei mir zuhause." Von außen mochte man das nicht sehen, aber die Oper in Crocus war gerne mal ein internes Schlachtfeld. Wenn das Königshaus einen Geheimdienst hatte, rekrutierten die bestimmt von da. Da wurden ohne zu Zögern anderen Leuten Dolche in den Rücken gerammt. Metaphorisch und manchmal wörtlich. Zumindest, wenn man den Erzählungen von Herrn und Frau Peralta glauben durfte. Was...nicht immer der Fall war. Seine Eltern hatten eine recht spezielle Sichtweise auf die Realität. Mit einer schwungvollen Bewegung verriegelte Nico die Türe und machte schon einen Satz auf die Treppe, um Mary die Hand anzubieten. "Oh, die Verbände sind weg. Geht es dir besser? Das ist schön." Die Hand blieb trotzdem wo sie war. Was sich gehörte, das gehörte sich eben.


"Singsang" | Gedanken | ♪Magie♪
Nicos Apartment Ncosig10
Nach oben Nach unten
Mary
Light Hearted
Mary
Anmeldedatum : 22.02.23
Anzahl der Beiträge : 494

Nicos Apartment Empty
BeitragThema: Re: Nicos Apartment
Nicos Apartment EmptyDi 1 Aug 2023 - 15:59

03 | @Nico

Mary erhielt einen kurzen Einblick in das Innenleben von Nicos Wohnung, als der Musikmagier davonhuschte, um seinen Geigenkoffer zu holen. Das klobige Ding gehörte für die Baumgardner mittlerweile zu ihm wie der Mantel und die verwuschelten Haare. Eine angenehme Wärme hatte sich in der Bauchregion der Jugendlichen ausgebreitet, die sie auch äußerlich strahlen ließ: Nico würde sie auf ihre Quest begleiten! Das erfreute die Magierin nicht nur deshalb, weil sie den Violinisten für ein kompetentes Mitglied ihrer Gilde hielt, sondern auch, weil sie seine Gesellschaft genoss und diese viel zu lange hatte missen müssen. "Das Zuhause meiner Familie? Es ist gemütlich, aber nicht edel oder so", erklärte sie mit etwas lauterer Stimme, denn Nico war noch dabei, diverse Sachen in seiner kleinen Wohnung zu durchwühlen. Er hatte sie nicht eingeladen, sein Reich zu betreten, also wartete Mary brav und geduldig an der Schwelle, gönnte sich nur neugierige (und vielleicht etwas verurteilende) Blicke auf das Reich, das für nicolische Verhältnisse zwar aufgeräumt sein musste, aber Mary ein wenig die Haare zu Berge stehen ließ. Sie wusste nicht, was er wohl vom Zuhause ihrer Eltern erwartete, denn reich war ihre Familie sicherlich nicht. Das Landei konnte sich nur vage ausmalen, welch prächtiges Gebäude eine berühmte Opernsängerin und die erste Geige eines Orchesters bewohnen mussten - dagegen kam ihm der Gasthof der Baumgardner mit der angebauten Schmiede vermutlich vor wie eine Hundehütte. Gemütlich war allerdings eine treffende Beschreibung, denn was den Baumgardners an Reichtum mangelte, machten sie mit Gastfreundlichkeit und Herzlichkeit wieder wett.

"Äh", machte sie auf die Frage nach der Saftbar, doch viel musste Mary nicht zum Gespräch beitragen, weil Nicolo wie immer selbst verbal auf die rechten Pfade kam, wenn man ihm nur genug Zeit ließ. Er war ein überschwängliches und wechselhaftes Kerlchen, aber ein Pendel erhielt ja auch nur seinen Rhythmus, wenn man ihm erlaubte, sich etwas einzuschwingen. Natürlich freute sich Mary, dass Nico ihre Beförderung feiern wollte, doch zuerst galt es, verschwundene Gebäude und - wichtiger - verschwundene Personen zu finden. Für die Lichtmagierin war es unmöglich, sich vorzustellen, dass sie eine ruhige Kugel mit einem Glas Limonade genoss, während unschuldige Personen in potentieller Gefahr schwebten. Auch Nico kam zum selben Schluss, entsprechend nickte sie einfach nur kräftig.

"Du siehst gut aus", grätschte Mary mit einem sachten Lächeln in Nicos Litanei über Opernsänger, riskante Themen und sein Äußeres. Da er gerade günstig vor ihr stand, streckte sie eine Hand aus und richtete mit einer geübten Bewegung den Mantelkragen. Ihre Finger blieben einen winzigen Moment länger als nötig an seiner Schulter liegen, bevor sie diese wieder zurück zog. Sah er wirklich. Die Jugendliche richtete die Position ihrer Umhängetasche mit einem Arm und schüttelte den Kopf. "Sei einfach du selbst, wenn wir dort sind, ja? Du solltest nur nicht über Schmiedesachen reden, wenn du keinen Vortrag bekommen willst. Konzentrieren wir uns aber erst einmal auf die Quest. Sie ist B-Rang, das heißt, dass sie gefährlich werden kann." Mary fand Nicos tagträumerische Art zwar bezaubernd, doch noch viel weniger wollte sie, dass ihm etwas passierte. Die letzten Quests dieses Ranges, die Mary absolviert hatte, waren alles andere als ein Zuckerschlecken gewesen - im Gegenteil.

Gerade wollte sie auch genau dies noch einmal wiederholen, diesmal laut, da schob sich die schlanke Hand des Anderen in ihr Blickfeld. "Es geht mir gut", bestätigte die Baumgardner die unausgesprochene, in der Aussage mitschwingende Frage und griff nach der Hand des Musikmagiers, die ihr zum Helfen über die Treppe angeboten worden war. Nur ließ Mary sie nicht los, sondern schob stattdessen kommentarlos die eigenen Finger in die Zwischenräume derer des Violinisten. "Die Runensoldaten haben den Bereich abgesperrt, aber sie wissen Bescheid, dass jemand von unserer Gilde kommt. Scheinbar wurde eine Art blaues Pulver bei den verschwundenen Häusern gefunden, das wir uns zuerst ansehen sollen."

tbc.: Kleine Nebenstraße


"Sprechen"| Denken | Magie
Nicos Apartment Mary_s10
Steckbrief | Magierakte | Lied

Nach oben Nach unten
Kenji

Kenji
Anmeldedatum : 09.06.23
Anzahl der Beiträge : 248
Alter : 20
Ort : Maldina

Nicos Apartment Empty
BeitragThema: Re: Nicos Apartment
Nicos Apartment EmptySo 19 Nov 2023 - 10:45

Offbeginn: An unexpected visitor
featuring @Nico & Kenji
01 | Outfit
Nervös tigerte der Blondschopf den Gehsteig vor dem kleinen Café auf und ab. Hoch und runter, auf und ab, immer und immer wieder, während ihm beinahe der Kopf platzte vor Nervosität. Wäre er nicht zuvor bei der netten Dame gewesen und hätte sich mit Backwaren, sowie Kaffee und Kakao eingedeckt, wäre er vermutlich schon längst fortgescheucht worden. Oh man, konnte er das wirklich einfach tun? Spontan und ohne Vorankündigung vorbeischauen? Na gut, zumindest für den Blondschopf war sein Auftauchen alles andere als spontan, er hatte schon mehrere Tage mit sich gerungen und nun endlich den Mumm gefunden, sich zumindest auf den Weg zu machen. Nun hatte er es schon bis zum Zielort geschafft und er traute sich nicht weiter. Vielleicht war Nico ja gar nicht da. Oder schwer beschäftigt. Was dann? Oder war er vielleicht sogar böse, dass Kenni das letzte Mal so eilig und aus dem Nichts abgehauen war? Es gab einfach so viele Möglichkeiten, wie diese Sache schiefgehen konnte. Es bestand zwar auch die Möglichkeit, dass dem Peralta gerade unsterblich langweilig war und er sich nach nichts mehr sehnte als einem unangekündigten Besucher ... aber das schien im Vergleich doch sehr unwahrscheinlich! Allerdings war er nun extra den ganzen Weg hergelaufen und außerdem hatte er den Kaffee und er trank ja gar keinen Kaffee und wenn er noch lang hier herumwuselte und wartete, würde der definitiv kalt werden. Nein, so weit durfte es nicht kommen! Mit frisch gefundenem Antrieb in Form von erkaltenden Getränken durchschritt das Blondchen also nun doch das erste Hindernis inform der Eingangstür, die in ein schmales Treppenhaus führte. Oh man, hoffentlich wohnte Nico nicht ganz oben...
Doch, tat er. Schließlich bei der allerletzten Tür angekommen, lehnte er sich erst einmal schnaufend gegen eben diese. Treppen waren absolut sein Erzfeind. Wie konnte sich jemand bloß regelmäßig hier raufquälen? Nachdem sich sein Atem ein wenig beruhigt hatte, richtete er sich auf und blickte seiner letzten Hürde entgegen. Ein zurück gab es jetzt nicht mehr, er musste sich trauen, sonst würde es noch total komisch kommen, falls ihn jemand sah. Langsam hob er die leicht zitternde Hand ... und klopfte. Ein unangenehmer Mix aus Erleichterung, dass er es geschafft hatte, und Panik, dass er es getan hatte, wirbelte in ihm auf. Wie sehr sein Herz doch sonst in solch einem Moment geschlagen hätte, doch nun war es ruhig, schlummerte regungslos vor sich hin. Vollkommen sicher, wie er mit der Tatsache umgehen sollte, war Kenji noch immer nicht, doch er hatte sich fest vorgenommen, ehrlich zu sein, falls Fragen aufkommen sollten. Und falls irgendetwas diese merkwürdigen Vampirinstinkte wecken sollte, dann würde er sich einfach so schnell wie irgendwie möglich aus dem Staub machen. Womöglich sollte er dieses Risiko gar nicht eingehen, aber ... er sehnte sich nach einem Kumpel. Das ständige Alleinsein war anstrengend und ehrlich gesagt ziemlich deprimierend. Sein trüber Blick ruhte auf dem alten Holz der Eingangstür, folgte der Musterung ein Stückchen, ehe er auf dem Boden landete. Oh, hoffentlich würde ihn das Schicksal nicht für diese egoistische Entscheidung bestrafen.






Zuletzt von Kenji am Mo 27 Nov 2023 - 20:47 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Nach oben Nach unten
Nico

Nico
Anmeldedatum : 27.02.23
Anzahl der Beiträge : 494

Nicos Apartment Empty
BeitragThema: Re: Nicos Apartment
Nicos Apartment EmptyMo 20 Nov 2023 - 14:07

01 | @Kenji

Pfrbl. Wie üblich war Nico tierisch beschäftigt. Derzeit lag er falsch herum auf dem Bett, betrachtete die Decke, wo der eine Staubfaden ein Brüderchen bekommen hatte. Müsste mal jemand aufräumen. Auf dem Bauch des jungen Mannes ruhte eine Gitarre, deren goldene Markierungen jedoch sehr an die Violine des Virtuosen erinnerten. Ab und an ließ das schmucklose Plektrum in Nicos Händen eine Saite erzittern, dass es leise durch die Dachgeschosswohnung hallte. Die Nachbarn hatten sich in letzter Zeit nicht mehr so viel beschwert. Das mochte daran liegen, dass Nico seit circa drei Wochen seinen Kleiderschrank aussortierte. Übersetzt bedeutete das so viel wie: Es lagen überall Klamotten herum, die fast alle gleich aussahen. Der einzige Unterschied bestand darin, dass einige davon Mottenlöcher hatten und andere nicht. Das Vorhaben war offenbar mehrfach unterbrochen worden, denn auf fast jedem Stapel Klamotten lagen irgendwelche Notenblätter, scheinbar achtlos beiseite geschmissene Photographien oder kleine Zettel mit stümpferhaften Gedichten. Ein Klagelaut entrang sich Nicos Kehle. Der Künstler litt offenbar fürchterlich. Das war zwei Dingen zu verdanken. Erstens: Einem eklatanten Mangel an Kaffee. Natürlich war direkt unten im Gebäude ein Café, aber dafür hätte man aufstehen müssen und boah, ne. Zweitens: ER HATTE GRADE EINEN ZÜNDENDEN GEDANKEN GEHABT UND DER WAR SOFORT WIEDER VERSCHWUNDEN! Es war zum Mäuse melken! Vielleicht sollte er doch mal aufstehen, sich anziehen und sich einen Kaffee besorgen? Und eigentlich könnte auch mal wieder jemand die Bude aufräumen. Nur halt nicht er.

Es klopfte! War das etwa Miss Kobayashi mit einem errettenden Lebenselexier aus frisch gemahlenen Bohnen? Zum Glück vollständig bekleidet, raste Nico zur Tür, riss sie auf und...starrte Kenji ins Gesicht. Oh. Den hatte Nico jetzt irgendwie nicht erwartet, aber hey, war trotzdem schön. "Kenji!", wurde dem armen Ohara daher auch gleich mal entgegen gekräht. Die Tür schwang noch ein Stück weiter auf und gab den Blick auf das kreative Chaos von Nicos Wohnung frei. Es war mehr als ersichtlich, dass hier niemand lebte, sondern vielmehr nur schlief und sich Kaffee kochte. "Hast Glück gehabt, wollte mir grade einen Kaffee besorgen gehen", ging das Geplapper munter weiter, wobei sich Nico schon wieder rumdrehte. Mit ein paar Schritten war er beim Fenster, fegte achtlos ein paar bekritzelte Notenblätter beiseite, und riss es weit auf. Nicht ohne den dortigen Bonsai sauber von der Fensterbank zu fegen. Die Bewegung des jungen Peralta, mit der er die Pflanze auffing, wirkte einstudiert. War wohl nicht das erste Mal, dass das passierte. "Komm rein, komm rein! Was treibt dich an diesem...", unterbrach sich Nico um nach draußen zu schauen: "...sonnigen Herbsttag in mein bescheidenes Domizil. Verzeih' die Unordnung. Wird beim nächsten Besuch nicht besser aussehen, versprochen." Nicos Füße folgten dem freien Pfad zwischen Klamottenstapeln und Papierbergen hindurch zu der schmalen, und ganz offensichtlich kaum benutzten Küchenzeile. "Kann ich dir was anbieten? Das war kein Angebot. Ich muss wirklich erst schauen, ob ich was zu essen oder zu trinken hier habe. Komm aber ruhig schon mal rein, mach's dir...uh...irgendwo bequem, wo Platz ist. Das Bett ist meistens frei." Eine Hand Nicos streckte sich in Richtung der einen von zweien - die andere war ein Lehnstuhl, zu dem nur noch eine weiße Katze gefehlt hätte damit man darin als Bösewicht auftreten konnte - Sitzgelegenheiten im Apartment aus. Irgendwo hatte er bestimmt noch ein paar angestaubte Kekse. Wenn man die einfach abwusch, waren sie garantiert noch genießbar! Oder...nein, sie sollten sich lieber etwas zu essen besorgen gehen. Das war immer sicherer.


"Singsang" | Gedanken | ♪Magie♪
Nicos Apartment Ncosig10

Lucien mag diesen Beitrag

Nach oben Nach unten
Kenji

Kenji
Anmeldedatum : 09.06.23
Anzahl der Beiträge : 248
Alter : 20
Ort : Maldina

Nicos Apartment Empty
BeitragThema: Re: Nicos Apartment
Nicos Apartment EmptyMo 27 Nov 2023 - 21:37

02 | @Nico
Manohmanohman, das Blondchen war wirklich nervös. So sehr, dass er doch glatt zusammenzuckte wie ein Eichhörnchen, wenn es blitzte, als die Tür ruckartig aufgezogen wurde. Instinktiv machte er einen Schritt zurück, trat dabei ins Leere und geriet erst einmal ordentlich ins Wanken. Arme ruderten umher, versuchten, irgendwo in der Luft das verlorene Gleichgewicht wieder einzufangen und gottseidank, es gelang ihnen. Sein Fuß landete wieder sicher auf den Treppenstufen, eine kleine Katastrophe war erfolgreich abgewendet worden. "Nix passiert!" Nur die Getränke, die er mitgebracht hatte, waren womöglich ein wenig übergeschwappt. "Hi Nico!", grüßte er nun endlich zurück, das Lächeln auf seinen Lippen wuchs, zeigte jedoch keine Zähne und schien auch seine Augen wie so oft nicht so recht zu erreichen. Aufmerksam beobachteten eben diese trüben Seelenspiegel, wie der Braunschopf auch schon wieder in seiner Wohnung verschwand. Die Tür stand zwar offen, aber Kenni traute sich erst herein, als man es ihm klar und deutlich erlaubte. Das hatte allerdings weniger mit seinem Vampirdasein und mehr mit seiner Nervosität zu tun. Vorsichtig trat er über die Schwelle, stellte die Schuhe brav am Eingang ab und tänzelte dann auf bunten Socken eher weniger elegant durch das vollgestellte Zimmer. "Ist nicht schlimm, sieht bei mir manchmal genauso aus, ja!", versicherte er während er über einen kleinen Papierstapel hinweghüpfte, als wäre es das Selbstverständlichste der Welt. "Und, äh, ich bin einfach nur so da. Uhhh ... ich hoffe das ist okay, wenn nicht, dann geh ich auch wieder." Er wollte schließlich auf gar keinen Fall stören. Doch eigentlich schien Nico ganz zufrieden über seinen vampirischen Besuch. "Oh, nein, alles gut. Also eigentlich hab ich, äh, sogar was mitgebracht. Du brauchst dich also gar nicht verrückt zu machen. Ich hoffe nur, dass du es auch magst." Er fischte den Kakao, den er für sich selbst mitgenommen hatte, aus der Papiertüte, dessen Boden langsam aber sicher am Durchweichen war, ehe er sie dem Peralta reichte. Es ließ sich nur hoffen, dass die paar süßen Gebäcke von der Heißgetränk-Dusche verschont geblieben waren. Neben zwei Crossaints waren es nur einige Zimtschnecken, für mehr hatte sein Geld einfach nicht mehr gereicht, denn er war - wie so oft - fast pleite.
Die Beine unter dem Körper eingefaltet ließ er sich schließlich auf dem Bett nieder. Ein wenig merkwürdig kam er sich dabei schon vor, er war noch nie wirklich bei anderen Leuten zu Besuch gewesen, doch wenn Nico sagte, dass es okay war, dann war es das auch, richtig? Nervös zupfte er mit den Händen an seinen Klamotten herum, ein bisschen warm war ihm mit dem Mantel und dem Schal inzwischen schon, doch er traute sich nicht, diese auszuziehen. Wohin sollte er dann damit? Was, wenn er dann wieder fror? Oh man. Auf der Suche nach irgendeinem Anhaltspunkt wanderte sein Blick durch das Zimmer, doch es gab so viel zu sehen, dass es schier unmöglich wirkte, sich auf eine Sache festzulegen. All die Klamotten, beschriebene Zettel und Notenblätter, das Gewächs am Fenster, die überraschend lebendig aussah. Jede Pflanze, die Kenji bisher in seine Wohnung geschleppt hatte, war kläglich eingegangen. "... du hast ganz schön viele Sachen", blubberte es schließlich undurchdacht aus dem Mund des Ohara. Oh man, ein besserer Gesprächsstarter war ihm nicht eingefallen? Verlegen fuhr er sich durch die teils zurückgebundenen Haare, Augenkontakt blieb weiterhin aus. "Uhm, es tut mir übrigens echt Leid, dass ich das letzte Mal einfach so abgehauen bin, echt jetzt. Ich, äh, hoffe du bist deswegen nicht allzu böse. Und wenn doch, naja, dann, uhm, wäre das echt doof."




Nach oben Nach unten
Nico

Nico
Anmeldedatum : 27.02.23
Anzahl der Beiträge : 494

Nicos Apartment Empty
BeitragThema: Re: Nicos Apartment
Nicos Apartment EmptyDo 30 Nov 2023 - 20:38

02 | @Kenji

"Klar ist das okay. Und du bleibst mir schön hier, ja?", ließ Nico von der Küchenzeile hören. Was redete Kenji da nur wieder für einen Unfug? Als ob jemals irgendwer Nico stören konnte. Die meiste Zeit saß er ja ohnehin nur herum, bis der funkelnde Blitz der Inspiration in seinen Schädel eindrang. Dann musste es halt schnell gehen und er war mal für fünfzehn Minuten nicht ansprechbar. Grade bestand die Gefahr jedoch - leider - nicht im Geringsten. Der braune Schopf Nicos reckte sich hinter der aufgerissenen Tür des Hängeschranks hervor, als Kenji davon sprach etwas mitgebracht zu haben. Erleichterung durchströmte den jungen Mann. Mitgebrachtes Essen war gut. Mitgebrachtes Essen war sicher. Zwei schlanke Finger legten den inzwischen vermutlich versteinerten Keks zurück in seine Dose, wo er versauern würde, bis Nico aus dem Apartment auszog. Andere Leute hatten Schubladen der Schande. Nico hatte Schränke der Schande. Und Lagerboxen der Schande, unter dem Bett. "Uh, Essen. Danke dir. Ist total nett. Irgendwo habe ich bestimmt ein paar saubere Teller. Ähm, als Erklärung. Ich bin eigentlich kaum mal hier. Und ich koche eigentlich nie selbst. Also. Ich koche wirklich nie selbst. Was ich eigentlich sagen will: Danke für das Essen", blabberte Nico mal wieder flutartig durch den Raum in Richtung Kenji. Sonderlich lange dauerte es tatsächlich nicht, bis er zumindest zwei Teller einigermaßen sauber bekommen hatte.
Einer davon wurde Kenji angeboten, den anderen belud der junge Peralta gleich mit einem Croissant und einer Zimtschnecke. Das Bett knackte, als sich Nico neben Kenji darauf niederließ und sich sofort das Croissant quer in die Schnute steckte. Das war von Miss Kobayashi. Inzwischen ließ sich das ganz gut herausschmecken. Sie machte ein bisschen mehr Butter in den Tag als die meisten anderen Cafés. "Mh-mh", brummelte Nico hervor, kaute dabei genüsslich an seinem Stück Gebäck. Eine Hand reckte sich dem herumliegenden Kram entgegen. "Hab' mir jetzt eine Kamera zugelegt. Keine von diesen neuen, die sofort auch ein Bild ausdrucken. Eine alte, bei der man das noch zuhause machen muss. Das ganze Papier sind irgendwelche angefangenen Bilder oder irgendwelche Kompositionen. Einfach nicht beachten. Irgendwo sind auch ein paar Reiseführer. Hab' letztens Mal Hargeon angeguckt. Wenn ich deine Heimat besuche, nehme ich die Stadt gleich mit." Stilles Mupfeln folgte, während Kenji sich entschuldigte. Nico schnaubte leise, wedelte die Entschuldigung mit einer Hand weg. "Ach, alles gut. Hab' mich einen Moment gefragt, ob's an mir liegt, aber dann dachte ich mir, neeee, wir hatten doch eine gute Zeit zusammen. Bin also nicht böse, kein Bisschen. Warum sollte ich das sein? Außerdem hast du eine ordentliche Menge Jewels bei meinen Bekannten gelassen. Und ich kriege ab und an mal was umsonst, wenn ich Leute mitbringe. Win-Win, quasi. Aber hey, was treibt dich her? Normalerweise kommt man mich nicht besuchen, wenn man nicht...normalerweise kommt man mich nicht besuchen. Bis auf Mary, manchmal, aber die muss ich dann immer davon abhalten aufzuräumen. Dabei mag ich mein kreatives Chaos. Ich weiß, wo alles ist. Hast du Lust irgendwas zusammen zu machen? Egal was. Ich sitze schon den ganzen Morgen auf dem Bett und es passiert. Einfach. Nichts. Keine guten Ideen. Mein Hirn ist leeeer. Bisschen Abwechslung ist also gut. Von daher: Schön, dass du da bist." Der Redefluss wurde unterbrochen, als Nico sich die Zimtschnecke in den Mund schob. Stille.


"Singsang" | Gedanken | ♪Magie♪
Nicos Apartment Ncosig10

Ava mag diesen Beitrag

Nach oben Nach unten
Kenji

Kenji
Anmeldedatum : 09.06.23
Anzahl der Beiträge : 248
Alter : 20
Ort : Maldina

Nicos Apartment Empty
BeitragThema: Re: Nicos Apartment
Nicos Apartment EmptyFr 1 Dez 2023 - 17:08

03 | @Nico
Hierbleiben sollte er, alles klar! Ein kräftiges Nicken bestätigte, dass das Blondchen genau das tun würde, sehr gerne sogar. "Du musst dich nicht rechtfertigen", versicherte er, hob dabei beschwichtigend die Hände. Nico verhielt sich glatt so, als würde Kenji ihn für die Art, wie er hauste, verurteilen. Dabei war das gar nicht so. Er verstand das. Es gab einfach viel wichtigere und vor allem spaßigere Dinge im Leben als kochen und aufräumen. "Wenn du eigentlich nie da bist, hatte ich wohl echt Glück heute." Hoffentlich hatte der Braunschopf nichts Wichtiges vor und war deshalb hier. Aber wenn das der Fall wäre, hätte er seinen Besuch doch schon längst gebeten, heimzugehen und nicht das exakte Gegenteil getan, richtig?
Mit dem Teller auf dem Schoß und einer Zimtschnecke im Mäulchen lauschte er den neuesten Ereignissen im Leben seines Gegenübers. Er hatte jetzt eine Kamera? Das war sowas von cool! Er sah die Dinger hin und wieder bei Gildenkollegen, doch als er sich einmal nach dem Preis erkundigt hatte, waren ihm beinahe die Augen aus dem Kopf gekullert. "Oh wow! Können wir ein Foto von uns machen? Und kannst du mir zeigen, wie man die dann auf Papier bringt? Oh und kann ich das Foto dann haben? Das wäre so cool. Ich könnte es zu deiner Zeichnung hängen! ... wenn das für dich okay wäre." Ohne auch nur einmal abzusetzen blubberten die Worte nur so aus ihm heraus. Selbst die sonst so trüben Äuglein schienen einen Moment lang richtig zu funkeln. Aber er konnte auch verstehen, wenn Nico nicht wollte, schließlich war das sicher eine Menge Arbeit. "Du willst also wirklich nach Shoreshire? Wie cool! Oh und Hargeon ist auch übel spannend. Mein Bruder hat mich damals manchmal mit dahin genommen. Wir haben uns immer die großen Schiffe im Hafen angesehen und Eis gegessen." Es war eine schöne Erinnerung und doch schwang ein Hauch Trauer in seiner Stimme mit. Was er doch dafür geben würde, diese Tage noch einmal wiederholen zu können. Eilig stopfte er sich selbst das Maul und lenkte sich durch intensives kauen ab. Ein ganzes Crossaint auf einmal reinzustopfen war vielleicht doch etwas übertrieben gewesen.
"Nein, nein, das hat absolut nicht an dir gelegen! Nur an mir, ja!  Versprochen." Oh man, da hatte er ja was angestellt. Wie gut, dass sein Gegenüber von alleine darauf gekommen war, dass er nichts zu Kenjis schlechter Laune beigetragen hatte. "Ich bin froh, dass du das so siehst." Das aufrichtige Lächeln erreichte nicht seine Augen. Sicher hätte er sich die Tatsache auch durch das Verhalten des Peraltas herleiten können, doch er hatte es einfach aus dessen Mund hören müssen, um sich wirklich überzeugen zu können. "Natürlich hab ich Lust!" Sonst wäre er wohl kaum hier. Mit beiden Händen friemelte er an dem Deckel seines Bechers herum, ehe er diesen endlich abbekam und einen Schluck nehmen konnte. Glück gehabt, der Kakao war noch lauwarm! "Ääääh, du meintest doch, dass die Galerien hier ganz cool sind. Uuuhnd ... ich äh, hab mal geschaut und, naja, es gibt bei der einen gerade eine kleine Sonderausstellung von einem Mangakünstler, den ich mag. Wenn du Lust hast ... aber wir können auch was Anderes machen. Ich habe ja eh nicht damit gerechnet, dass du auf machst." Falls Nico der Idee wirklich zustimmen wollte, sollte er sich lieber schon jetzt auf geballte Nerdigkeit und Fanboygequietsche gefasst machen. Ob er das wirklich wollte? Vielleicht hätte Kenji doch lieber alleine gehen sollen. Nervös kratzte er sich am Hinterkopf, fuhr in der selben Bewegung über den vernarbten Nacken. Wie gut, dass er einen Schal trug, der die Wahrheit über seine Existenz unter einer dicken Schicht stoff verbarg. "Ich richte mich echt gerne nach dir."




Nach oben Nach unten
Nico

Nico
Anmeldedatum : 27.02.23
Anzahl der Beiträge : 494

Nicos Apartment Empty
BeitragThema: Re: Nicos Apartment
Nicos Apartment EmptyFr 1 Dez 2023 - 19:29

03 | @Kenji

"Ftimmpf", kruschelte Nico munter um seine Zimtschnecke herum. Kenji konnte sich wirklich glücklich schätzen ihn zuhause erwischt zu haben. Wie fast alles, was Nico tat, aß er auch verdammt schnell. Die Zimtschnecke war im Nu weg geatmet und musste den Weg alles Irdischen gehen. "Ein Foto? Sicher, sicher, sicher. Lass mich nur rasch...", brabbelte Nico gleich weiter und sprang mit einem Satz vom Bett. Nur knapp fing er den Teller auf, den er als Krümelschutz auf den Knien gehabt hatte, bevor dieser durch die plötzliche Bewegung an der gegenüberliegenden Wand zerbersten konnte wie die Träume eines jungen, idealistischen Künstlers beim Aufprall mit der Realität. "Hoppla." Mit einer tänzerischen Bewegung hupfdohlte Nico sich selbst rüber zur Spüle, wo der Teller sein vorläufiges und extrem unzeremonielles Ende fand. Die Chance, dass Kenji ihn bei seinem nächsten Besuch noch exakt so vorfinden würde, war leider nicht einmal im einstelligen Bereich anzusiedeln. Leise vor sich hin summend wackelte Nico zurück, schob einen Vorhang beiseite und kam mit seinem neuesten Schatz zurück, der auch gleich mal Kenji unter die Nase gehalten wurde. Die Kamera war...mit viel Freundlichkeit als altmodisch zu bezeichnen. Wo die neueren Modelle per Magie betriebene, automatische Linsen hatten, wurden sie hier wohl noch per Hand ausgewechselt. Es war außerdem ein klobiges Gerät, nicht zu vergleichen mit den schlanken Modellen der Gegenwart. Dafür schien sie komplett aus einem weichen, dunklen Holz und silbrigem Metall gefertigt zu sein, das zu blumigen Intarsien verschnörkelt worden war.
"Klar will ich mal nach Shoreshire. Ich will überall mal hin. Wenigstens ein Mal. Und schau. Das hier ist eine Codec M-6. Von denen wurden nur ein paar tausend angefertigt. Die hier ist ungefähr fünfzehn Jahre alt. Nimm schon mal eine Pose ein, wenn du magst."
Die Kamera wurde wieder weggezogen, jedoch nicht ohne Grund. Wieder leise vor sich hin summend, angelte sich Nico ein Dreibein von hinter dem Vorhang und stellte es auf. Unter leisem, mechanischen Quietschen wurde die Kamera mit der Standvorrichtung verschraubt. War das umständlich? Aber hallo. War es für ein Kerlchen wie Nico die Mehrarbeit allemal wert, wenn man dafür ein authentisches Bild bekam? Auch aber hallo. Der braune Schopf lugte hinter der Kamera hervor, bevor Nico dann doch noch einmal durch das Objektiv linste. Mit einer Hand wurde die Kamera leicht neu ausgerichtet. "Bereit?" Wie so häufig wartete er jedoch mal wieder keine Antwort ab, sondern sandte einen kleinen Stoß Mana in eine Lacrima oben auf der Kamera, die prompt zu regelmäßig leuchtete und wieder verblasste. Mit einem Hechtsprung, unter dem Klackern aufgenommener Bilder aus der Kamera gesellte sich Nico zurück zu Kenji auf das Bett, das den lauchigen Leib einmal wieder nach oben federte, bevor er es tatsächlich schaffte einigermaßen still neben seinem Kumpel hocken zu bleiben. Die Kamera machte ein letztes Klick. Ob das mal gut gegangen war?
"Ok, komm mal mit. Oh, und zieh bitte die Vorhänge zu! Wir brauchen Dunkelheit." Eine weitere Manaladung und eine Lacrima tauchte den inzwischen hoffentlich dusteren Raum in Dämmerlicht. Nico drehte sich bei seinem behelfsmäßigen Labor herum, wirkte einen Moment lang wie der Erzähler einer Gruselgeschichte am Lagerfeuer, wie er da von unten angestrahlt wurde. "In Ordnung, schau. Die Kamera nimmt die Farben quasi falsch herum auf. Als würdest du beim Malen auf dem Farbrad genau die andere Farbe nehmen. Und das Gerät her schickt das Licht durch diesen Filmstreifen hier. Und das labbrige Papier hier nimmt die Farben dann richtig rum auf. Oh je, da bin ich total verwischt drauf, das sehe ich ja jetzt schon. Nehmen wir ein anderes. Okay, das hier, da sitzen wir beide einigermaßen still. Mein Arm ist verwischt, aber egal. Also, das Gerät hier brennt das Bild vom Film auf das Papier. Da ist das aber noch unsichtbar. Und jetzt kommt das hier in die Lauge, dadurch wird es sichtbar. Und dann muss es noch trocknen, das dauert eine ganze Weile. Dafür muss es auch dunkel bleiben. Kannst das Bild aber dann gerne haben, wenn es fertig ist. Und bis dahin...schauen wir uns diese Ausstellung an. Musst mir nur ein paar Sachen erklären, weil ich von Mangas echt keine Ahnung habe. Meine Eltern fanden die immer doof. Die sind ein bisschen sehr von sich eingenommen, weißt du?" Eine kleine Manaladung löschte die dämmrige Lampe, sodass Kenji und er plötzlich im vollständigen Dunkel standen. Nico seufzte. Die Lampe ging wieder an. "Das war jetzt nicht so ganz durchdacht. Aber hey, dann lerne ich heute mal, was Manga sind. Also, auf!...Sowie ich meinen Mantel finde. Ist bestimmt kalt draußen, oder?"

Zauber:


"Singsang" | Gedanken | ♪Magie♪
Nicos Apartment Ncosig10
Nach oben Nach unten
Kenji

Kenji
Anmeldedatum : 09.06.23
Anzahl der Beiträge : 248
Alter : 20
Ort : Maldina

Nicos Apartment Empty
BeitragThema: Re: Nicos Apartment
Nicos Apartment EmptySo 10 Dez 2023 - 12:50

04 | @Nico
So altmodisch das Gerät, das Nico seinem unangekündigten Gast präsentierte, auch sein mochte, es war deswegen kein bisschen weniger cool. Die grauen Äuglein des Oharas funkelten sogar ein wenig, als sie den aufwändig verzierten Kasten musterten. "Uiii, also ist die ja richtig selten!", quietschte er begeistert. Das war echt voll krass. Er wollte wirklich nicht wissen, wie teuer die Kamera gewesen war. Wenn sie nur halb so schöne Bilder machte, wie sie es selbst war, dann hatte sich die Investition aber auf jeden Fall gelohnt. "Wah- Pose?" Natürlich brauchte man für ein Foto eine Pose, trotzdem erwischte ihn die Aussage eiskalt. Wie wollte er denn auf Papier festgehalten werden? Cool? Lustig? Ob er bereit war? Absolut nicht! Doch wie immer ließ man ihm keine Wahl, er musste die Situation so nehmen, wie sie mit der Geschwindigkeit einer Bahn auf ihn zukam. Der Autopilot in seinem Hohlkopf ließ seine Hände Peace-Zeichen formen und die Lippen zu einem Lächeln verziehen, das aber erst so wirklich authentisch wurde, als Nico mit viel zu viel Schwung neben ihm auf der Matratze landete und spontan das Fliegen lernte. Na, das hätte wohl auch deutlich schlechter ausgehen können!
"Aye, aye!" Wie befohlen sprang Kenji auf und eilte zu den Vorhängen, um diese zuzuziehen. Dass er dabei über allerlei Gegenstände stolperte und dabei die Eleganz eines dreibeinigen Esels an den Tag legte, war selbstverständlich. Letztendlich war der Raum aber doch zuverlässig in beinahe komplette Dunkelheit getaucht, nur eine fahle Lampe warf lange Schatten über die Gesichter der zwei jungen Magier. Nicht weniger ungeschickt kämpfte sich das Blondchen zurück an die Seite seines Kollegen und linste ihm wie ein aufgeregter Schüler über die Schulter. Zwar verstand er nur etwa die Hälfte von dem, was gesagt wurde, spannend war es aber trotzdem. Er hatte keine Ahnung, was ein 'Filmstreifen' war und Lauge kannte er nur von Laugenhörnchen und -brezeln, doch das Grundprinzip schien er langsam zu kapieren. Man schickte das Motiv ein paarmal hin und her, bis es dann irgendwann richtigfarbig auf dem Zielpapier landete und dann hängte man es wie frisch gewaschene Wäsche zum Trocknen auf. Oder so ähnlich. Wie gut, dass er nicht vorhatte, Fotograf zu werden! Dabei zuzuschauen war interessant, doch selber machen war ihm dann doch etwas zu komplex. "Ich kanns kaum erwarten, das fertige Bild zu sehen!! Ein bisschen verschwommen is doch nicht schlimm." Es war aber auch fies, so lange warten zu müssen. Wie gut, dass sie eine mehr als nur spannende Ausstellung besuchen konnten, um die Wartezeit erträglich zu machen. "Ja, das kann ich machen. Aber wenn du es doof oder langweilig findest, dann musst du mir das sagen." Als es kurz dunkel wurde, sog er scharf die Luft ein. Zwar hatte er keine Angst vor der Dunkelheit, aber wohl fühlte er sich trotzdem nicht. Umso erleichterter war er, als es wieder ein wenig hell wurde. "Ich glaub den hab ich bei der Tür irgendwo gesehen." Irgendwo in der Nähe seiner Schuhe. Langsam machte er sich auf den Weg dorthin, doch all die Vorsicht war umsonst, denn er stolperte trotzdem über einen kleinen Papierstapel und knallte mit einem dumpfen 'Donk' Gesicht voraus gegen die Tür. Daraufhin folgte ein leises "Au.". Zögerlich tastete er die pochende Nase ab. Gerade war sie noch, was für ein Glück.
Kurz darauf waren Schuhe und Mäntel schließlich angezogen und es konnte nach draußen, zurück ins Licht, gehen. "Also, der Künstler der da ausstellt, der hat vor einigen Jahren 'Crocus Mercy' veröffentlicht. Der war richtig gut, den könnte ich noch fünfmal lesen. Uuuund aktuell ist er dabei, 'Lawnmower Woman' zu veröffentlichen und oh mein Gott was soll ich sagen, sein erster Manga war super, aber der zweite!! Ich wusste gar nicht, dass ein Mensch so schnell so viel besser werden kann. Das ist total krass. Wir sind gerade bei Band 7 und in ein paar Tagen kommt der nächste raus und ich kann es kaum erwarten. Ich würde so gerne mit dir darüber reden, aber ich will dich auch nicht spoilern, weil das musst du einfach selbst lesen." Eine kurze Pause, um durchzuatmen, bevor es auch schon weiter ging. Man merkte sicherlich überhaupt nicht, wie aufgeregt das Blondchen war. "Auf der Ausstellung soll es wohl unter anderem exklusives Character-Art geben und Concept-Art undsowas, also so richtig viel Behind-The-Scenes-Zeug und natürlich auch richtige, farbige Zeichnungen, die er gemacht hat. Also ne ganze Menge und glaub mir, der ist echt richtig gut in dem, was er macht, du wirst es so nicht bereuen! Also, hoffe ich zumindest."




Nach oben Nach unten
Nico

Nico
Anmeldedatum : 27.02.23
Anzahl der Beiträge : 494

Nicos Apartment Empty
BeitragThema: Re: Nicos Apartment
Nicos Apartment EmptySo 10 Dez 2023 - 23:06

04 | @Kenji

"Selten? Oh ja. Die sind wirklich selten. Die stammt noch aus einer Zeit, als magische Kameras was wirklich seltenes waren. Also, sind sie ja heute noch. Aber damals noch mehr als heute! Deswegen sind auch nur wenige davon hergestellt worden. Inzwischen sind sie nicht mehr sonderlich beliebt. Die wenigsten Leute haben Lust den Film erst entwickeln zu müssen, wenn auch gleich nach dem Knopfdruck das Bild fertig und rumzeigbar da sein kann. Irgendwie verständlich, aber ich wollte wissen, wie das ist, wenn man das alles selber machen muss", blubberte Nico mal wieder raus, noch bevor die ganze Aktion mit der Kamera so wirklich losging. Einen Hechtsprung, Erklärung zum Entwickeln von Photos und Zusage mit zu dieser Mangaausstellung zu gehen später, musste nur noch rasch der Mantel gesucht werden. Das war immerhin sowas wie sein Markenzeichen. Ohne den würden ihn die Leute im Viertel bestimmt nicht erkennen und dann musste er auf das eine oder andere Gratiscroissant oder gute Gespräch verzichten. Und absolut niemand wäre gewillt dieses Risiko einzugehen. Besagtes Kleidungsstück fand sich ordnungsgemäß quer über einen Stuhl geworfen, hinter der Türe. Es war also absolut an dem einen der fünfzig unterschiedlichen Orte in der Wohnung, wo es hingehörte. Die Türe wurde mit einer kleinen Verbeugung geöffnet, nachdem Kenji sie so freundlich mit der Nase lokalisiert hatte. "Tut's weh? Ach, die frische Luft kühlt das bestimmt wieder. Auf, auf!" Kurzes Abklopfen der Taschen. Schlüssel waren da. Jewelbeutel war da. Juwel, das die Violine enthielt, nur für den Fall dass man ein paar Räuber wegsprengen musste? Jap.
"Wartewartewarte. Langsam!", merkte Nico an, der beim Abstieg durch das Treppenhaus immer gleich zwei Stufen auf einmal nahm. "Vergiss nicht, dass du mit jemandem sprichst, der absolut keine Ahnung von sowas hat. Crocus Mercy und Lawnmower Woman sagt mir beides leider echt gar nichts. Ich nehme an das sind so eine Art Buchreihen, ja? Hey, Frau Tobayashi. Ich bin mal rasch weg. Sollte irgendwas anfangen zu brennen oder die Gilde uns ganz dringend brauchen sind wir...öh, ja, wo sind wir, Kenji? Ach, egal. So dringend wird man uns schon nicht brauchen." Die alte Dame hinter der Theke bekam noch ein rasches Winken, das erwidert wurde, bevor sich Nico mit wehendem Mantelschößen daran machte Kenji durch die verwinkelten Gassen seines heimatlichen Viertels zu folgen. Diese Manga klangen irgendwie schon ganz interessant. Das mochte an Kenjis deutlich infektiöser Begeisterung liegen, aber irgendwie hatte Nico grade spontan Lust bekommen ein Buch davon zu kaufen. Oder auch zwei. Mal sehen. Unendlich Budget hatte er ja leider nicht. Das kam davon, wenn man nie selber kochte. Dann blieben eben nicht unendlich viele Jewels übrig am Ende des Monats. Und was übrig blieb, ging für die neuesten Hobbies drauf. "Okay, warte, warte. Lass mich ein paar Fragen stellen, ja? Was sind Character-Art und Concept-Art? Und wieso ist das was Besonderes, dass es da farbige Bilder gibt? Sind sie normalerweise nicht in Farbe? Warum nicht? Und worum geht's eigentlich bei Crocus Mercy und Lawnmower Woman? Klingt ein bisschen abgedreht, auf eine gute Art und Weise. Ich meine: Ist es eine Frau, die auch ein Rasenmäher ist? Weil eine Frau, die Rasenmäher verkauft oder wartet wäre...echt langweilig für eine Geschichte."


"Singsang" | Gedanken | ♪Magie♪
Nicos Apartment Ncosig10

Kenji mag diesen Beitrag

Nach oben Nach unten
 
Nicos Apartment
Nach oben 
Seite 1 von 2Gehe zu Seite : 1, 2  Weiter
 Ähnliche Themen
-
» Apartment 2B

Befugnisse in diesem ForumSie können in diesem Forum nicht antworten
Fairy Tail RPG Forum :: Das Königreich Fiore :: Süd-Fiore :: Maldina Town-
Gehe zu: