Ortsname: Zur aufgehenden Sonne Art: Gebäude Spezielles: --- Beschreibung: Das Gasthaus "Zur aufgehenden Sonne" ist eines der beliebtesten und größten Lokale hier in Crocus. Es befindet sich recht zentral in der Geschäftsstraße und damit in guter Lage, um viele Besucher anzulocken - sowohl Touristen als auch Bewohner, die nach oder während ihrer Shoppingtour eine gute Mahlzeit sehnen. Tagsüber ist es durch die vielen hoch positionierten Fenster gut beleuchtet, was für eine gute Essensatmosphäre sorgt. Abends hingegen, wenn die Sonne untergegangen ist, besticht es durch seine zahlreichen Fackeln, die das Bier oder andere alkoholische Getränke nur umso besser schmecken lassen. Dementsprechend findet sich hier eine bunte Mischung an Menschen - von Familien über Theaterbegeisterte bis hin zu Trunkenbolden. Nachdem man die Treppe am Eingang hinabgestiegen ist, hat man die freie Wahl zwischen einer Vielzahl an Tischen, die dank der großen Fläche des Lokals sogar mit reichlich Abstand zueinander platziert sind. Links von der zentral platzierten Bar befindet sich ein Durchgang zur Küche, rechts davon wiederum findet man noch zusätzliche Plätze in einem erhöhten Bereich. Am anderen Ende des Lokals wiederum führt eine zweite Treppe hoch zu den Zimmern, die man dort zur Übernachtung mieten kann. Die Atmosphäre ist hell und heiter, hin und wieder spielen sogar Musiker zur Unterhaltung der Gäste. Die Mitarbeiter sind höflich, jedoch etwas distanzierter und "professioneller" als in den umliegenden Kneipen.
Change Log: --
Zuletzt von Freya am Do 19 März 2020 - 10:01 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Andere wären wahrscheinlich nach ihrem Ausflug auf de Damentoilette und dem, was vor Ort stattgefunden hatte, aufgewühlter, aber Amelia hatte sich da sehr gut im Griff. Sie war nicht so emotional in die Angelegenheit eingebunden, wie man es denn so von anderen erwartete. Sie hatte ihren Spaß gehabt und jetzt konnten sie ganz normal weiter machen. Emotionen waren kein Teil der Gleichung gewesen und irgendwie hoffte sie auch, dass es bei Alaric ähnlich gewesen war, aber so oder so würde sie ihre professionelle – selten so gelacht – Art beibehalten. Entsprechend ließ sie sich am Tisch auch nichts anmerken, als sich der Grabläufer wieder hinsetzte. Viel eher spielte sie mit ihrem Löffel ein wenig herum und vertrieb sich so die Zeit, bis der Auftraggeber eintraf. Leider tat Alaric ihr diesen Gefallen nicht wirklich, denn er bot der Harper an, dass er sich revanchieren würde. War er doch emotionaler in der Sache involviert, als er dachte und hatte das Gefühl eine Form der Schuld begleichen zu müssen? Wahrscheinlich. Naja, das machte ihn eventuell in Zukunft wenigstens etwas manipulierbarer. Man sollte solche, wie ungerechtfertigt sie auch waren, Schuldgefühle ruhig ausnutzen. Doch nicht jetzt und nicht heute, das war für einen anderen Tag. Zudem betrat auch genau in diesem Moment ihr Auftraggeber den Raum.
In den Augen der Harper sah der Mann, der nun auf sie zuschritt, genau so aus, wie man sich einen Schönling vorstellte. Er war nicht unattraktiv, nein, genau das Gegenteil, aber er strahlte bereits aus, dass er auch wusste, dass er schön anzusehen war. Bestimmt schmachteten ihm einige Frauen hinterher, aber die Harper blieb da gelassener. Spielzeuge mit einem zu großen Ego waren definitiv zu viel Aufwand für den kleinen Gewinn. Oft waren sie auch nicht so gut im Bett, auch wenn sie felsenfest von etwas anderem überzeugt waren. Nein, das war zu viel Arbeit, die sie da investieren müsste. Aber sie würde mitspielen, es würde ihr ja nichts bringen, wenn sie diesen unnötigen Auftrag noch verkomplizierte. Entsprechend ließ sie sich von dem Schleimbolzen die Hand küssen und wartete ab, bis sich Alaric vorgestellt hatte, bevor sie selbst den Mund aufmachte. Ungern wollte Amelia angeben, dass sie Teil der Rune Knights war, aber was sollte sie tun, ihren Auftraggeber anlügen? Himmel, Amelia selbst war es vollkommen egal, ob nun er oder die Rune Knights recht hatten. Entsprechend hielt sie sich aber nur sehr knapp. Amelia Harper, sehr erfreut. Ich muss Sie aber enttäuschen, ich bin nicht seine Freundin. Auch ich bin Magierin und bin hier, um Alaric zu unterstützen. Und übrigens, ich bin die unverschämte Rune Knight. Damit schob sie ihr Top nur ein kleines bisschen nach oben, um das Symbol der Rune Knights, das ihre Hüfte zierte, zu entblößen. Schon während sie dies tat, konnte sie im Blick des Mannes beobachten, wie dieser kühler und abweisender wurde. Na toll. Da habe ich ja den richtigen Auftrag abbekommen. Wenigstens wird er mich wahrscheinlich nicht mehr vollschleimen, also wenigstens etwas gutes. Man musste es einfach positiv sehen. Auch wenn dies natürlich bedeutete, dass wohl einiges der Kommunikation an Alaric hängen würde und Amelia sich schon dafür wappnete eher abweisend behandelt zu werden. Ein wenig ironisch, war doch die Harper selbst auch eher halbwegs unfreiwillig eine Rune Knight.
Nach ihrer nicht gerade geringen Wartezeit war nun also endlich ihr Auftraggeber aufgetaucht. Ein piekfein gekleideter Kerl, der sich scheinbar alle Mühe gab, sich möglichst edel, und in seiner Sicht wohl auch unschuldig, zu geben. Doch irgendwas kam dem Blauhaarigen an dem Kerl falsch und schmierig vor. Er konnte aber nicht so ganz beschreiben, was es war. Die Begrüßung Amelia gegenüber fiel auch etwas sehr schleimig aus. Sogar schleimig genug, dass er Alaric dazu brachte kurz die Augen zu verdrehen, als der Mann gerade noch mit der jungen Frau beschäftigt war und nicht in die Richtung des Nekromanten blickte. Als ihr Auftraggeber jedoch anfing sich über die Verspätung des Vertreters der Rune Knights zu ärgern, musste Alaric wieder schmunzeln. Immerhin hatte er eben jene gerade noch vollgeschleimt… Und sogleich offenbarte sie sich auch, was zu einem regen Stimmungswechsel bei dem Mann führte. "Ah, hm… Ist das so… Na dann ist ja gut." Kein Wort der Entschuldigung kam über die Lippen des Blonden und er war auch recht kurz angebunden, als er sich nun auf einem Stuhl niederließ. Dabei versuchte er auch recht bemüht, nicht in die Richtung von Amelia zu blicken. "Dann erklärt doch bitte nochmal, warum Ihr uns angeheuert und wie Ihr Euch das jetzt vorstellt." James warf nochmal einen kurzen, etwas ungehaltenen, Seitenblick auf Amelia, ehe er anfing zu reden. "Was soll ich schon groß erzählen? Mir wurde vorgeworfen, dass ich einen magischen Gegenstand aus der Asservatenkammer gestohlen hätte. So eine unverschämte Behauptung!" Mit einem lauten Knallen fuhr die Faust des Mannes auf den Tisch, als er seiner Wut etwas Luft machte. Die Bedienung warf ihm dabei kurz einen giftigen Blick zu. "Solch eine Unverschämtheit! Natürlich hatte ich damit nichts zu tun! Und eure Aufgabe wäre es jetzt, mich bei dem Aufspüren der wahren Schuldigen zu unterstützen!" Mit einem leichten Nicken hatte Alaric der Erklärung gelauscht. Die Unschuldsbeteuerungen klangen für ihn jetzt nicht allzu glaubhaft, doch er hatte den Auftrag zu versuchen eben jene zu beweisen, daher würde er wohl sein Bestes geben und versuchen, James zu glauben. Kurz warf er noch einen Seitenblick auf Amelia, ehe er wieder zu ihrem Auftraggeber blickte. "Nun gut, das können wir machen… Aber habt Ihr denn schon irgendeinen Anhaltspunkt, an dem wir ansetzen könnten?" Bei dieser Frage erhellte sich der Gesichtsausdruck des Blonden merklich. "Oh und wie! Ich habe einen Informanten, der ein Auge auf den Schwarzmarkt haben sollte… Und mit dem wollte ich mich auch gleich treffen! Also, wir müssen los!" Mit diesen Worten war James, den eine ganzschöne Energie zu erfüllen schien, auch schon aufgesprungen und auf dem Weg zur Tür. Alaric seufzte kurz, ehe er sich auch erhob. Er hätte ja gerne noch etwas Zeit zur Besprechung gehabt, doch der Auftraggeber gab den Ton an, daher erhob er sich ebenfalls und blickte zu Amelia. "Also, wollen wir dann mal?" Mit diesen Worten bot er ihr aus Höflichkeit kurz seine Hand an und egal ob sie diese nun annahm oder nicht, würde er kurz darauf ihrem Auftraggeber folgen.
Eine Entschuldigung hatte Amelia nicht erwartet, der Verhaltenswechsel des Mannes war einfach zu stark und umfassend gewesen. Aber wenigstens schien er nicht offen aggressiv ihr gegenüber zu sein. Das war etwas. Sicherlich würden sie aktuell keine guten Freunde werden, aber zum Einen hatte Amelia daran auch kein Interesse und zum Anderen war dies hier Arbeit. Am besten wäre es bestimmt, wenn sich die Harper etwas zurückhielt, eine neutralere Rolle, jedenfalls in dem Ausmaß, das ihr möglich war, einzunehmen, aber gleichzeitig war dies so gar nicht ihr Stil. Fürs erste lauschte sie nur den Ausführungen des Mannes, aber eigentlich wurde ihr schnell klar, dass sie nicht lange den Mund halten konnte. Um ehrlich zu sein, sie musste sich schon auf die Lippe beißen, als der Auftraggeber seine spärlichen Infos herausrückte. Wie konnte jemand, der selbst im Dienste Fiores gestanden hatte so mies darin sein ein Briefing zu halten? Der Typ konnte es doch nicht über einfachen Fußsoldaten hinausgeschafft haben. Zum Glück intervenierte Alaric in genau dem Moment, wo die Harper gerade drauf und dran war ihren eigenen Mund zu öffnen und das, was dort herausgekommen wäre, wäre bei weitem nicht so diplomatisch gewesen. Es war definitiv gut dem Crimson Sphynx Magier das Sprechen zu überlassen. Was auch immer die kurze Nachfrage des dunkelhaarigen Magiers hier ausgelöst hatte, es hatte dafür gesorgt, dass ihr Auftraggeber aufsprang und sie sich sputen mussten hinterher zu kommen. Schnell griff Amelia die ihr dargebotene Hand mit ihrer Linken, während sie mit ihrer rechten Hand das Geld für die bestellten Getränke auf den Tisch legte, mit einem ordentlichen Trinkgeld. Auf geht’s es. Irgendwas musst du ja richtig gemacht haben. Damit folgte sie den anderen beiden aus dem Gebäude.
Aber auch draußen wurde ihnen keine Ruhe gelassen, mussten sie sich ranhalten, dem blonden Mann durch die Straßen der Stadt zu folgen. Dafür, dass sie scheinbar auf dem Weg zu einem Informanten waren, der den Schwarzmarkt beobachten sollte, war James alles andere als unauffällig. Hatte er das mit dem Vorsichtig sein nicht gelernt? Wenn der auch so rücksichtlos gearbeitet hat, ist es fast was Gutes, dass er rausgeworfen wurde. Und dieser Gedanke kam von Amelia, die selbst sicherlich nicht die Disziplin in Person war. Das musste schon etwas heißen. Die Eignung sah die Harper auf jeden Fall nicht. Vermutlich ging es hier eher um Familiendrama, wie die ach so wichtige Familienehre, dass jeder Sohn aus dem Hause ein Rune Knight war oder so etwas. Lächerliche Tradition. Noch im Laufen drehte sich Amelia zu Alaric und zupfte ihm vorsichtig am Mantel. Sag mal, was glaubst du wartet da auf uns, wenn Captain Stealth da drüben an seinem Ziel ankommt? Auch wenn es irgendwie zynisch war, erwartete Amelia fast schon, dass sie gleich umzingelt wurden und der Informant von James es vollkommen verhauen hatte. Sicher, von einer Person auf eine andere zu schließen war schwierig, aber gerade war es ebenso schwierig für Amelia sich vorzustellen, dass Freunde von ihrem Auftraggeber auch nur ansatzweise kompetent sein konnten.
"Tz." Einem Peitschenknall gleich durchschnitt das abschätzige Zungenschnalzen des Nephilim die beschauliche Menge an Personen vor ihm. "Verzeihung, aber ich muss unbedingt genau hier hindurch~", flötete Darion, zwei Finger in den widerlich schiefen Kragen des Hemdes eingehakt, das die Ausrede von einem Menschen vor ihm trug, und zog heftig. Diese Kreatur, die unüberlegt eine verkrüppelnde Menge Alkohol in sich hineingeschüttet hatte und die Dreistigkeit besessen hatte, genau in seinen Weg zu torkeln, schaffte es natürlich nicht, ihren Gleichgewichtssinn schnell genug zu adjustieren und landete auf ihrem ausladendem Gesäß. Der Betrunkene grunzte dabei wie ein Schwein, das unerwarteten Kontakt zur Schlammgrube gemacht hatte, doch bevor er sich ernsthaft aufregen konnte, war Darion schon mit einem Ausfallschritt über ihn getreten, nicht ohne sich die befleckte Hand noch einmal am Rücken der Anzugjacke dieses Individuums abzuwischen. Selbige Hand wischte eine verirrte Strähne flauschigen Haares aus seinem Auge. Die hasserfüllte Maske, die er dem Betrunkenen hatte angedeihen lassen, schmolz in lieblich-warme Mimik. Entschlossene Schritte führten ihn auf die gut gefüllte Geschäftsstraße, doch hier, inmitten von so vielen Menschen, machte er sich tatsächlich die Mühe, dem Gesocks auszuweichen, das sich von ihren belanglosen Vergnügungsversuchen in die Bars und Kneipen der Hauptstadt schwemmen ließ. Nun, wenigstens war es gut für die Wirtschaft.
Dass Darion sehr wohl zu eben jener Menschenmenge gehörte (obwohl er kein Mensch war!) und seine knapp bemessene Freizeit bereits mehr als einmal in eines der hier befindlichen Etablissements investiert hatte, empfand der Nephilim nicht als Paradoxon zu seinem Urteil. Offenkundig lagen unüberwindliche Distanzen zwischen seiner Wenigkeit und dem Müll, den der Rest des Königreiches durch die Hauptstraßen von Crocus leitete. Die Anzugjacke flatterte voller Absicht etwas im Wind, das weiße Haar wehte nicht weniger berechnet hinterher und der Ausdruck sachter Belustigung war nicht weniger aufgemalt, als hätte er zum Anlass der Quest Schminke aufgetragen. Korrekt: Der Nephilim war nicht zum Vergnügen hier - auch wenn solches nicht gänzlich ausgeschlossen war - sondern um einer jungen Frau bei der Suche nach einem besonderem Rezept zu helfen. Zufälligerweise wollte sie nicht etwa eine Anzeige schalten oder sich auf rein theoretische Nachforschungen verlassen, sondern hatte im Sinn, die Fleischgerichte der besseren Etablissements von Crocus Town auf ganz und gar pragmatische Art zu kosten. In seiner grenzenlosen Hilfsbereitschaft hatte sich Darion, der ebenso zufällig eben solche Gerichte genoss, auf ihren Hilferuf gemeldet. Es störte ihn zwar, dass er seinen Gelüsten in Anwesenheit einer wildfremden, womöglich nervtötenden Person frönen musste, doch wenn dafür am Ende kein Preisschild das Erlebnis trübte, konnte er über dieses verhältnismäßig geringe Ärgernis hinweg sehen.
Vor dem ersten Restaurant angekommen, löste sich Darion geschmeidig aus dem Strom der Menge und platzierte sich gut ersichtlich neben eine zur Abendzeit angezündete Straßenlaterne. Goldene Iriden huschten über das Etablissement. "Zur aufgehenden Sonne", ließ das Lokal verlauten und teilte den Besuchern damit womöglich mit, wie lange sie deren Geschäft bei sich behalten wollten. Das Schild des Restaurants offerierte wenig kreativ eine eben solche Sonne, die sich wohl auf dem Weg nach oben befand. Richtungen waren auf einem statischem Schild nicht einfach abzuschätzen. Darion war dieses Etablissement bekannt; im Gegensatz zu so mancher Bar auf dieser Straße waren die Mitarbeiter ein wenig distanzierter und behandelten einen wie einen zahlenden Kunden, nicht wie einen Freund, was der Nephilim durchaus schätzte. Überdies besaßen sie eine angemessene Diskretion, wenn es um die Vermietung der obrigen Räumlichkeiten ging. Die Mundwinkel des Halbengels kräuselten sich einen Hauch nach oben, als er über gewisse Innenausstattungen und deren mannigfaltige Anwendungsmöglichkeiten nachdachte. Nun, vielleicht mochte Alice Hills ja von einer nicht ganz und gar abstoßenden Erscheinung sein, dann konnte er zusätzlich zu den kostenlosen Mahlzeiten unter Umständen herausfinden, ob sie auch anderen fleischlichen Dingen nicht vollkommen abgeneigt war.
Eine junge Dame näherte sich dem Lokal, auf dem ersten Blick zwischen dem Anfang und der Mitte ihrer Zwanziger einzuschätzen. Das dunkle Haar trug sie zu einem Flechtzopf gebunden, der sich eine Seite ihres schlanken Halses hinabstürzte. Ein ebenso schwarz gehaltenes Kleid umschmeichelte einen ansprechenden Körper, und über die blanken Schultern hatte sie einen dunkelroten Schal geschlungen, der angenehm zum rötlichen Stich in ihren Augen harmonierte. Eine Handtasche in der Hand, blickte sie sich suchend vor dem Lokal um. Darion blieb an seiner Laterne stehen wie ein übermäßig flauschiger Savannenräuber, der eine lahmende Gazelle erblickt hatte. Erst, als die Augen der jungen Frau die seinen trafen, verbreitete sich das schmale Lächeln auf dem Gesicht des Ritters zu einer vor Freundlichkeit triefenden Miene des Zuvorkommens. "Verzeiht, seid Ihr ..." "... Darion Hawthorne. Eure Begleitung für den Abend, Fräulein Hills, mhm~"
Alice Hills atmete erleichtert auf. Mit klickenden Stöckelschuhen trat sie auf Darion zu, unterzog ihm dabei offenkundig einer kurzen Musterung und schien über die Aussichten soweit erfreut. Gerade wollte Darion eine Hand heben, um sie mit einer höflich führenden Geste gen der Treppe zu lotsen, die in die Eingeweide der aufgehenden Sonne führte, da sprach sie erneut. "Wunderbar, dann können wir ja noch eben auf die andere Person warten, die sich gemeldet hat und dann essen! Wie aufregend!"
Größe: 1,52 Meter Gewicht: 48 Kilogram Gildenzeichen: Handrücken in grau
ɸ
Ein leises Fauchen entwich der Kehle der Feline. Danach ein leicht drohendes, warnendes Knurren. Ihr passte das nicht. Partout nicht. Am liebsten hätte sie die Beine in die Hand genommen und sofort wieder kehrt gemacht. Doch dafür war es schon zu spät. Dafür war sie bereits zu tief in dieser Menschentraube eingeschlossen. Es war viel zu eng, viel zu stickig und warm. Ständig kam sie mit irgendwem in Berührung. Sei es, weil jemand sich an ihr vorbeizwängte oder ihm einfach egal war, wer oder was ihm entgegen kam und alles auf seinem Pfad umriss. Das Herz der Feline schlug hektisch, während sie unruhig mit dem buschigen Schwanz hin und her peitschte, die Ohren feindseelig angelegt. Wie kam sie hier denn am besten wieder heraus? Unruhig trat sie auf der Stelle, sich nach einer Möglichkeit umsehend, wie sie hier am schnellsten wieder abhauen konnte. Je länger sie von dieser Masse eingeschlossen, umzingelt war, desto mehr wurde aus ihrer Aggressivität Unruhe und Angst. Sie wollte hier weg verdammt nochmal! Warum konnte sie nicht einfach dadurch? Doch jedes Mal wenn sie anstalten machte, sich an jemanden vorbeischieben zu wollen, kam ihr wieder jemand entgegen oder sie wurde unsanft beiseite gestoßen und rempelte in irgendwen hinein. Auf Dauer wurde es immer schwerer das Gleichgewicht zu wahren. Una wusste auf jeden Fall klar - sie hatte keine Ahnung, wie sie sich in so einer Gruppe zu verhalten und zu bewegen hatte. Irgendwann begann sie aus lauter Frustration und Panik einfach rückwärts zu gehen. Nicht absichtlich, mehr aus dem Instinkt heraus. Das klappte überraschenderweise ziemlich gut. Bis es das nicht mehr tat und sie über ihre einen Füße stolperte. Sie verlor das Gleichgewicht, ruderte mit den Armen und schaffte es gerade noch so, sich zu drehen, sodass sie den Aufprall mit Händen und Knien auffangen konnte. Es tat dennoch weh, als ihre nackten Knie auf dem Asphalt aufschlugen, genauso ihre Hände. Da kam schon wieder eine Person und stieg über sie hinweg. Erschrocken vom plötzlichen auftauchen dieser riss sie die Arme über ihren Kopf und kauerte sich auf dem Boden zusammen, sich selbst mit den Händen schützend. Oh Gott, oh gott! Zitternd verweilte sie ein paar Augenblicke in dieser kauernden Haltung, traute sich nicht, sich zu bewegen oder gar die Augen aufzumachen, die sie für den Moment geschlossen hatte. Erst eine ganze Weile später schlug sie erst ein, dann das andere Lid auf. Langsam blickte sie umher und stellte fest, dass sich die Menschentraube um sie herum etwas verzogen und in eine andere Richtung verschoben hatte. Langsam richtete sie sich wieder auf, rappelte sich wieder auf die Beine und trat ein paar Schritte zur Seite. In Crocus Town war es um Welten schlimmer als in Crystalline Town oder Aloe Town! Das musste man schon sagen. Hier steppte ja richtig der Bär! Es war grauenvoll. Die Feline zog sich noch ein Stück weit mehr an den Rand zurück und betrachtete ihre Hände und Knie. Allzu schlimm war es nicht. Immerhin das. Ihre Ohren richteten sich wieder auf und ihr Schwanz kam allmählich wieder zur Ruhe. Dasgleiche galt für ihren Puls, der langsam wieder Normalwerte annahm. Je mehr sie zur Ruhe kam, desto mehr Raum hatte ihre Gedankenwelt wieder für den Grund dessen, dass sie zu der Hauptstadt Fiores gereist war. Genau! Sie war hier, um zu Essen! Das war zumindest das was ihr hängen geblieben war. Mehr als das und das sie nicht dafür zahlen musste, hatte sie sich aber um ehrlich zu sein auch nicht behalten. Zu sehr war sie in Träumereien, wie viele Steaks sie vertilgen konnte versunken. Langsam blickte sie umher, langsam wieder an Orientierung gewinnend. Ah ja! Da musste sie lang. Zielstrebig ging sie in die besagte Richtung, dieses Mal erpicht darauf achtend, nicht wieder in so einem Menschenball zu landen. Es dauerte eine Weile, aber dann erreichte sie den Ort, den sie gesucht hatte. Ein großes Gebäude war am Ende der Straße zu erblicken, warmes Licht strahlte aus dessen Inneren nach draußen. Zahlreiche Personen betraten dieses, indem sie Treppen hinab zu einer großen Eingangstür hinabstiegen, andere traten aus selbiger heraus. Manche Gruppen sammelten sich auch daneben, unterhielten sich draußen and er frischen Luft. Langsamen Schrittes ging sie immer weiter auf das Haus zu, an dessen Steinwand ein großes Schild prangte, auf dem "Zur aufgehenden Sonne" stand. Das war das Restaurant, wo sie sich mit der Auftraggeberin treffen sollte. Ein wenig unsicher, näherte sie sich den Menschen, die vor dem Gebäude standen, sich unterhielten oder abwarteten. Welcher davon wohl diese Frau Hills war oder wie sie hieß? Una wusste es nicht so recht. Diese Gewissheit darüber, wie wenig Ahnung sie eigentlich davon hatte, was sie tun sollte, löste in ihr Panik aus. Ihr Schwanz begann sich wieder von links nach rechts zu bewegen, wenn auch nicht so energisch wie davor. Sie legte ihre Ohren leicht zur Seite an, was ihren verunsicherten Zustand nach außen hin wiederspiegelte. Sie ging an einer Gruppe von Männern vorbei, in ihren Händen trugen sie Krüge und sie unterhielten sich euphorisch. Manche von ihnen taten sich schwer damit gerade zu stehen, andere waren schwer zu verstehen. In dem Moment in dem sie an ihnen vorbei ging, erhob einer von ihnen mit einem Mal so laut das Wort, dass die Feline komplett zusammen schreckte. Sie stieß einen überraschten, schrillen Ton aus, machte einen großen Satz zur Seite und streckte dabei alle Viere von sich. Was war denn das bitte so plötzlich gewesen?! Wollte der Kerl sie angreifen?! Der Schock und die Überraschung standen ihr ziemlich ins Gesicht geschrieben, während sie auf allen vieren Kauernd wieder am Boden hockte und am ganzen Leib zitterte. Da hörte sie etwas, was ihre Aufmerksamkeit auf sich lenkte. Sie schüttelte den Schopf, erhob sich vom Boden und blickte umher. Da fiel ihr ein groß gewachsener Mann neben einer jungen Dame mit dunklem Haar auf, die sich unterhielten. Der Mann erhob das Wort, stellte sich vor und sprach die Frau mit Hills an. So hieß doch diejenige zu der sie sollte, wegen dem Essen! Der Feline fiel ein Stein vom Herzen. Dann hatte sie es ja doch geschafft sie zu finden! Nervös rieb sie erst die Hände aneinander, dann leicht an ihrem Kleid ab, während sie auf die beiden zuging. "E-entschuldige...", kam es leise, ein wenig Kleinlaut von ihr. Man konnte aus ihrer Stimme heraushören, das sie nicht aus Fiore stammte, hatte sie einen ziemlich starken Akzent. Una betete, dass die beiden sie dennoch verstanden hatten und sie diese nicht nochmal ansprechen musste. Das wäre sonst ziemlich unangenehm und sie hatte schon genügend böse Überraschungen für einen Abend gehabt.
Hätte just in diesem Augenblick ein außergewöhnlich neugieriger Beobachter den Blick auf Darion gerichtet, als sich Alice und ihm dieses unbekannte Wesen näherte, wäre dieser Zeuge geworden, wie das liebliche Lächeln für den Bruchteil einer Sekunde zu einer schmalen Grimasse der Abscheu wurde. Es würde ihnen also nicht nur eine weitere Person Gesellschaft bei der Verköstigung schmackhafter Fleischgerichte leisten, nein, es musste sich bei diesem Nutznießer auch noch zu allem Überfluss um ein eigenartiges Flauschwesen handeln, welches eine derart übelkeitserregende Menge an Knuffigkeit ausstrahlte, dass Darion die Zähne schmerzten. An dieser Stelle sei erwähnt, dass die arme Una nichts getan hatte, um sich die sofortige Antipathie des Nephilim zu verdienen - jedenfalls nicht aktiv. Allein die Tatsache, dass sie sich in seinen Augen hier in eine schöne Sache einmischte genügte jedoch schon, dass die Lust des Ritters, diese beiden Personen in seinem Umfeld zu tolerieren bereits jetzt ins Bodenlose gesunken war. Dass sie soeben noch warum-auch-immer im Dreck herumgekrochen war, verstärkte diesen Eindruck nur, dass er auf gar keinen Fall mit ihr gesehen werden wollte. Ein Glück also, dass er ohne Probleme einfach wieder aus diesem Auftrag aussteigen konnte. Es handelte sich gewiss nicht um offizielles Geschäft der Rune Knights, denn die Brüste der lieben Frau Hills mochten zwar waffenfähig sein, unter ihnen befand sich jedoch aller Wahrscheinlichkeit keine dunkle Gilde oder eine Bedrohung für das Königreich, und wofür auch immer das Fellknäuel gut war außer Ratten zu jagen interessierte ihn ohnehin nicht.
Das zuckersüße Lächeln des Nephilim weitete sich. Selbstgefällig spalteten sich die zartrosa Lippen seiner Wenigkeit, aber Alice Hills hatte die Dreistigkeit, ihm zuvor zu kommen. Recht flink stöckelte sie auf Una zu. "Meine Güte! Geht es dir gut, ja? Mein Name ist Alice Hills! Du bist ganz bestimmt die zweite Person, die sich gemeldet hat, um die Fleischgerichte zu probieren! Ach, ich freue mich so! Das letzte Mal war ich mit Diego hier, aber da waren wir nur in einem Café!" Während sich Alice also anschickte, Una sanft die Hände auf die Schultern zu legen und sie über ihre traumatischen Erlebnisse in der großen Stadt hinweg zu trösten - mal ehrlich, was hatte sie erwartet? - trocknete sämtliche Spucke in Darions Mund.
"Diego Marino?", hakte der Ritter nach. Er wandte das Gesicht ab, so dass das Licht der Straßenlaterne einen Schatten darauf warf, der die Mimik darin kaschierte. Auf das Kichern und das Nicken von Frau Hills, die nur Augen für dieses Katzenvieh hatte, klatschte Darions Laune endgültig auf dem Bodenlosen auf. Die Augen des Nephilim glimmten einen Moment auf, doch es stellte sich kein Gefühl von Übelkeit ein, das auf eine Lüge hindeutete. Durfte er also davon ausgehen, dass diese unhöfliche Schnepfe, die es wagte eine dahergelaufene Flauschkugel über ihn zu stellen und auch noch wagte, eine weitere Person zur Erledigung dieser Quest anzustellen, mit einem S-Rang Magier der Rune Knights bekannt war? Eine von Darions schlanken Händen fasste an das kühle Metall der Straßenlaterne, obwohl er dieses Objekt unter normalen Umständen als zu dreckig empfinden würde, um es in Kontakt mit seinen Fingern kommen zu lassen. "Ah", kam es tonlos von ihm, der Una bisher noch keines Blickes gewürdigt hatte. Großartig. Ganz toll, ja wirklich. Er hatte nun keine Wahl, als diese Quest abzuschließen, hatte er ihr doch seinen Namen genannt. Wäre Alice Hills irgendjemand, dann könnte er sie ohne Weiteres im Staub zurücklassen, doch unter diesen veränderten Umständen war es vermutlich besser, sich mit ihr gut zu stellen.
Widerwillig stieß sich Darion von seinem Pfosten ab, machte einen klackernden Schritt mit den Lackschuhen zu Alice und Una herüber und beugte sich zu ihr herüber, so wie man das bei einem süßen Tier tun würde. Nur waren diese Wesenheiten verehrungswürdig und lieb. Das hier ... war irgendeine eigenartige Mischung und er wollte nicht darüber nachdenken, wie ein derartiges Wesen entstand. Dergleichen sagte er aber nicht, sondern kräuselte die Mundwinkel nach oben und sprach in vor Freundlichkeit triefender Stimme: "Naw, bist du nicht ein bezauberndes, kleines Kätzchen?~" Darion spürte den erwarteten Stich der Halbwahrheit, allerdings zeigte sich der Schmerz eher zahm, denn sie war wohl tatsächlich für gewisses Klientel ganz ... niedlich. Eine seiner Hände streckte sich aus und sollte sie ihn nicht aufhalten oder sich wehren, verfolgte er die Absicht, ihr das Köpfchen zu tätscheln.
Größe: 1,52 Meter Gewicht: 48 Kilogram Gildenzeichen: Handrücken in grau
ɸ
Hätte die Feline gewusst, in was für eine Situation sie hier geraten würde, hätte sie es sich vielleicht dch zweimal überlegt, bevor sie zugetsimmt hatte, diesen Auftrag anzunehmen und bestreiten zu wollen. Niemals im Leben hatte sie damit gerechnet, dass es in Crocus Town so voll sein würde! Für ihren Geschmack waren es bei weitem viel zu viele Personen, die sich hier durch die ganzen Straßen und Gassen zu drängeln versuchten. Es war in ihren Augen eigentlich eine Überraschung, wenn man nicht einfach irgendwo steckenblieb und sich keiner mehr vor- und zurückbewegen konnte! Ihr wollte es auch einfach nicht so recht in den Kopf, wie man sich hier am besten durchnavigieren sollte. Denn einfach in eine andere Straße abbiegen, war nicht zwingend besser um eine große Personentraube zu meiden. In der anderen Straße würde man einfach in der nächsten Traube landen. Zumal sie ja gar nicht wusste, wo die ganzen Straßen hinführten. Da würde sie sich sicherlich ganz schnell verlaufen. Etwas, worauf sie auch nicht sonderlich scharf war. Doch störte sie die Nähe, zu den ganzen Fremden ungemein. Zu viele Personen, die sie berührten, antatschten oder auch nur versehentlich striffen. Ihre Sinne waren vollkommen überflutet, ihr Herz schlug vor Unruhe und Panik. Irgendwann erreichte sie dann den Punkt, wo sie sich einfach nur noch zusammenkauerte und gar nicht mehr bewegte. In der Hoffnung, dass der Sturm bald über sie hinwegziehen würde. Denn was anderes war ihre Situation hier in der Menschenmasse nicht wirklich. Ein Sturm der sie mit sich, runter riss und unter sich vergrub. Erst als sie den Eindruck gewonnen hatte, dass die Luft wieder rein war, wagte sie es ihren hellen Schopf zu heben und sich zaghaft umzublicken. Den Augenblick der Sicherheit nutzend, zog sie sich an den Rand der Straße zurück um sich erst einmal wieder zu sammeln. Nachdem sie ihre harmlosen Schürfwunden begutachtet und sich nach einem Anhaltspunkt dessen, wo sie sich befand umgesehen hatte, konnte es auch schon weitergehen. Wenn sie sich nicht täuschte, dürfte das Restaurant, in dem man auf sie wartete, bald erreicht haben. Ein paar Herzschläge und Schritte später, erkannte sie auch schon bald das Gebäude mit dem großen Schild, das ihn als ihren Zielort brandmarkte. Auch hier herrschte viel Trubel und die Taverne schien beliebt und gut besucht zu sein. EIn flaues Gefühl breitete sich in der Feline aus. Eigentlich war das zuvor ja schon genug Kontakt mit anderen Personen für einen Tag gewesen... Sie war nicht sonderlich erpicht darauf, sich mit ganz vielen Fremden in einen ihr unbekannten Raum zu zwängen. Die Feline hatte es ja sowieso nicht so wirklich mit geschlossenen Räumen. Geschlossene Fenster und Türen lösten in ihr ein extremes Gefühl von Unbehagen aus. Sie mochte es einfach nicht, ihre Umgebung nicht vollständig einsehen zu können oder eingesperrt zu sein. Sie mochte es, wenn sie den schnellstmöglichen Weg zur Flucht kannte und erreichen konnte. Türen und Fenster stellten da ein deutliches Hinderniss dar. Immerhin würde bei diesem Auftrag eine gute Mahlzeit rausspringen. Der Gedanke an Essen ließ ihre Sorgen bis zu einem gewissen Grad direkt wieder verschwinden. Zumal bereits der leckere, deftige Geruch aus dem Inneren des Restaurants nach draußen trat und die Lungen der Katzendame füllte. Ihr Hunger machte sich durch ein leises Magenknurren bemerkbar, während sie sich über die Lippen leckte, wie eine Katze über ihre Lefzen. Das roch gut! Sie ging die Straße weiter entlang, an einer Gruppe von Betrunkenen vorbei, welche ihr durch den plötzlichen Wechsel ihres Lautstärkepegels einen ziemlichen Schrecken einjagten, was darin endete, dass Una sich schnell auf allen Vieren hockend, auf dem Boden wiederfand. Ihr Körper war komplett angespannt, von der Spitze ihrer flauschigen Ohre bis hin in den kleinsten Zeh und ihre Schwanzspitze. So sehr, dass man sehen konnte, wie sie leicht zitterte. Ihre Augen waren vor Schreck weit aufgerissen. Wenn sie eine Maus wäre, wäre sie sicherlich an einem Herzinfarkt gestorben! Sowas gab es bei ihr zuhause in Iceberg auch nicht. Da begann auch niemand aus dem Nichts heraus zu schreien... Sie rappelte sich wieder auf und schritt auf eine junge Dame in Begleitung eines Mannes zu, in dessen Gespräch der Name der Person gefallen war, welche die Feline suchte. Unsicher hatte sie die beiden angesprochen, innerlich darum bettelnd, dass sie Frau Hills wirklich gefunden und sich nicht nur verhört hatte. Es wäre super unangenehm, wenn sich herausstellen sollte, dass die junge Frau gar nicht ihre Auftraggeberin war. Doch dem war nicht so. Die Frau drehte sich zu ihr um, eilte auf sie zu und redete dann auch schon wie ein aufgeschreckter, panischer Vogel unter den Klauen seines Jägers auf sie ein. Sie stellte sich ihr vor, vermutete, dass sie die zweite Person war, die mit ihr Fleischgerichte probieren wollte und erzählte irgendwas von einem Diego? Zum ersten Teil ihres Monologs nickte die Feline schlichtweg, während sie zum Ende hin den Kopf schräg legte und mit dem einen Ohr neugierig dreinblickend zuckte. Wer war denn dieser Diego? Sollte sie den kennen? Una hatte bisher niemanden mit diesem Namen getroffen... Zumindest nicht, das sie wüsste. Aber so viele Kontakte hatte sie ja ohnehin noch nicht gehabt, so war das also weniger verwunderlich. Der Mann, der bei ihr gestanden hatte, schien jedoch was damit anfangen zu können. Er wiederholte den Namen und ergänzte einen weiteren. Una fand es nach wie vor seltsam, dass die Menschen hier mehrere Namen hatten... Wer sollte sich das denn alles merken? Als Frau Hills, Alice, oder wie sie nun auch immer hieß und genannt werden sollte, ihre Hände auf Unas Schultern ablegte, zuckte diese erschrocken zusammen. Schon wieder jemand der sie anfasste! Nahm das denn gar kein Ende? Offenbar entschied sich der Mann dann auch Mal herüber zu kommen und die Feline eines Blickes zu würdigen. Jedoch fühlte diese sich nicht ganz wohl dabei. Der Mann hatte eine.. unangenehme Aura, der ihr einen Schauer über den Rücken jagte. Kaum das sich der Blick der beiden traf, wünschte sie sich, dass er wieder wegschauen würde. Una konnte jetzt schon sagen, dass es ihr besser gefiel, wenn er sie nicht ansah. Vor allem, wenn er ihr fernblieb. Das er sich zu ihr herüberbeugte, quittierte sie mit einem Anlegen ihrer Ohren und einem leisen, abwehrenden Knurren. Dieses wurde lauter als er die Hand nach ihr ausstreckte und ihr von oben auf den Kopf tätscheln wollte. Una konnte es nicht leiden, wenn Personen sich so über sie beugten und einfach ihre Griffel nach ihr ausstreckten. Zumal Alice wohl vergessen hatte, die Feline irgendwann auch wieder loszulassen und ihr eine Person, die sie einfach anfasste bereits genug war. Una wich seiner Hand so gut es ihr möglich war aus und verzog sich hinter ihre Auftraggeberin. Nun legte sie ihre Hände auf deren Schulter ab, lugte über diese Hinweg zu dem Hellhaarigen, ihr Gesicht von einem bösen Blick gezeichnet, während immer noch ein warnendes Knurren aus ihrer Kehle drang.
Frau Alice Hills erlag ihren klirrenden Eierstöcken, oder wie auch immer sich mütterliche Instinkte bemerkbar machten. Sie patschte und grabschte an dem Katzenvieh herum, welches jedoch auch mit solch herzallerliebster Fürsorglichkeit schon überfordert war. Zu schade also, dass Darion sich ganz zufällig genau jetzt dazu entschieden hatte, dem Vorbild seiner Questgeberin zu folgen, nicht wahr? Der personifizierte Zucker, lobte er zunächst die putzige Erscheinung dieser Kreatur und streckte die Hand aus. Gewiss hatte er nicht wirklich vor, ihr ehrliche Zärtlichkeit zu schenken: Biss sie zu, dann konnte er sich als Rune Knight offenbaren und sie für den Abend zur Seite schaffen. Ließ sie sich kraulen und war brav, so mochte er womöglich den Abend an ihrer Seite überleben und sie einfach ausblenden. Eine simple, vollkommen logische Aktion. Aber natürlich war Flausch nicht logisch, sondern irritierend emotional. Einen Moment kämpfte sie noch mit dem Körperkontakt von Alice, im nächsten versteckte sie sich hinter der freundlichen Dame und ... knurrte? Nein, war das zum Anbeißen!
Einen Moment lang blieb die Hand ausgestreckt, obwohl Una bereits geflüchtet war, dann ballten sich die schlanken Finger zu einer Faust und er betrachtete die penibel gepflegten Nägel, sich wieder aufrichtend. Frau Hills zeigte sich verwirrt, versuchte aber Unas Händchen auf ihrer Schulter beruhigend zu tätscheln. Ihre Augen huschten auf der Suche nach einem Hinweis, einem Grund für das Verhalten, zwischen den beiden Magiern hin und her. Frau Hills, mit Kontakten zur High Society von Crocus Town. Daher wohl auch die monetären Mittel, sich in diversen Etablissements das mitunter Wertvollste auf der Karte kredenzen zu lassen. "Aw, habe ich dich erschreckt?~", säuselte Darion, unberührt davon, dass diese Zuckerwatte in Katzenform ihn anknurrte. "Müssen wir es zu seinem Herrchen zurückbringen oder kann sich das Kätzchen wie ein Mensch benehmen, na?" Die Aussage troff derart von Freundlichkeit, dass sie beinahe beim Zuhören wehtat. Der Ritter schüttelte den Kopf, was die Haare ein wenig flauschiger machte, und kicherte leise.
"Ähm, ich glaube das ist nicht nötig, Herr Hawthorne! Du armes Ding bist bestimmt nicht an die Stadt gewöhnt, was? Keine Sorge, wir gehen rein, dann haben wir den Tisch für uns ..." War Alice nicht zuvorkommend? So liebenswert, so allumfassend saugte Una mit ihrem Gehabe die Aufmerksamkeit der Person auf sich, die Darion sich durchaus als Begleitung für die Nacht vorstellen hatte können. Damit ritzte Darion augenblicklich eine weitere Kerbe für das Katzenwesen in die mentale Liste ihrer Verfehlungen. Mal sehen: Bisher hatte sie sich als jämmerlich und schwach präsentiert, seine schön private Quest gestört und nun spielte sie auch noch die soziophobe Dramakatze, damit sie betüdelt wurde. Für den Nephilim gab es nur ein winziges Dilemma: Er hatte bemerkt, dass sein Blick ihr unangenehm war. Unter gewöhnlichen Umständen hätte er ihre Aufmerksamkeitsheischerei ja mit Ignoranz gestraft, doch so mochte es auch verlockend sein, sie einfach durch Zuwendung aus der Quest zu ekeln. Wie viele Restaurants würde Una wohl durchhalten ...?
Als sich Alice zu ihr umdrehte, blickte Darion ihr vor Abscheu in den Rücken. Erst, als die goldenen Augen sich auf Una legten, zeigte er eine amüsierte Fratze, die zeigte, dass er jede Sekunde dieser Quest genoss - obwohl dem gewiss nicht so war. Aber man musste sich ja irgendwie bespaßen, wenn einem das Spielzeug weggenommen worden war ... "Ich werde uns einen solchen Tisch organisieren, die Damen~" Ganz der Gentleman, schritt Darion in seiner unendlichen Güte die Treppe nach unten und hielt den beiden "Damen" mit einer eleganten Bewegung die Eingangstür auf: Willkommen auf der gewiss angenehmsten Quest deines Lebens, Una.
Größe: 1,52 Meter Gewicht: 48 Kilogram Gildenzeichen: Handrücken in grau
ɸ
Una spürte die Ablehnung, welche der Hellhaarige ihr entgegen brachte. Sie konnte es zwar nicht klar als solche identifizieren, doch fühlte sie sich in seiner Nähe unwohl. Sein Geruch... Hatte auch nicht so wirklich etwas offenes, freundliches, wie es zum Beispiel bei @Rin der Fall gewesen war. Der netten Canine, welcher sie an ihrem ersten Tag am und im Gildenhaus von Crimson Sphynx begegnet war. Sie hatte sich ihrer mit ehrlicher Fürsorge gewidmet. Egal was dieser Kerl hier sagte, egal wie oft er sie anlächelte... Es wirkte eher bedrohlich und unheimlich als sonst etwas. Vor allem so wie er zum Teil das Gesicht zu einer Fratze verzog. Da lief ihr bei jedem Mal ein unangenehmer Schauer über den Rücken, jagte durch ihren Pelz. Dass er sich ihr ohne Erlaubnis oder sonstiges näherte schmeckte ihr nicht. Augenblicklich hatte sie begonnen ein warnendes Knurren auszustoßen, ihre Ohren legten sich feindselig an. Doch schien er die Warnzeichen entweder nicht zu sehen oder respektieren zu wollen. Also wich sie der Hand kurzerhand aus und versteckte sich hinter Alice, welche ihr positiver gegenüber trat. Als der aufgeblasene Vogel weitere Worte an sie richtete, stieß nicht nur ein Knurren aus ihrer Kehle sondern kurzzeitig ein Fauchen. Die Auftraggeberin schien nicht so recht zu verstehen, was hier vor sich ging, aber hielt es nicht für nötig, den Worten des Mannes folge zu leisten und landete mit ihrer Vermutung einen perfekten Treffer. Una entspannte sich wieder etwas, sah die Dame an und nickte. "W-war noch nicht oft an so einem Ort.", sprach sie, tat sich mit der Aussprache merkbar schwer. Es war nunmal nicht ihre Muttersprache und sie sprach sie erst seit kurzen in regelmäßigen Abständen. Sie war zwar bereits ein ganzes Stück besser geworden, doch bevorzugte sie es nach wie vor zu schweigen. Wofür hatte sie denn immerhin Schweif und Ohren, wenn sie diese nicht nutzte, um sich selbst die Energie zu sparen, die sie sonst fürs Reden aufbringen müsste. Ihr Schweig peitschte unruhig hin und her, doch empfand sie den Vorschlag der Frau als gut. Sie wollte schnellstmöglich mit dem Essen anfangen. Hier draußen war es ihr zu laut und drinnen konnte sie sich immerhin den knurrenden Magen vollschlagen. Scheinbar freundlich bot der verrückte Kuckuck an, einen Tisch zu organisieren und hielt ihnen die Tür offen. Una hielt sich an Alice, welche dem Angebot nachkam und durch die Tür trat. Während Una an dem Kerl vorbeiging, musterte sie ihn nochmal. Sie hatte kein gutes Gefühl bei ihm... Sie hatte irgendwie das Gefühl, dass sie noch einiges, ungutes erwarten würde. Drinnen angekommen wurden die Augen der Katzendame ganz groß. Oh Gott, waren hier viele Menschen. Ihr Kopf schwenkte umher. Nirgendwo ein Tiermensch. das Unbehagen des Mädchen steigerte sich. Sie hatte bereits gemerkt, dass es hier nicht so viele von ihnen gab, aber sie hätte sich doch gefreut, ein.. Ähnliches Gesicht zu sehen. Es war warm, die Luft stickig und viele verschiedene Gerüche und Geräusche prasselten auf die Feline ein. Es war Alice sanften, beruhigenden Tätscheln zu verdanken, dass Una nicht Zuflucht unter dem nächsten Tisch suchte. Sie nahmen an einem der Tische Platz, wobei Una direkt etwas näher zu ihrer Auftraggeberin hin- und von dem gruseligen Kerl wegrutschte. Unsicher faltete sie die Hände auf ihrem Schoß zusammen, zappelte etwas unruhig mit dem Bein auf und ab und blickte etwas nervös hin und her, wobei sie den dritten im Bunde, nie wirklich aus den Augen ließ.
Dieser Ausflug, der unter normalen Umständen das Titular einer "Quest" nicht einmal verdiente, hätte derart einfach sein können: Gemeinsam mit der kulinarischen interessierten Schönheit Alice wollte Darion die Restaurants von Crocus Town auf das köstlichste Steak-Rezept erforschen und dabei - möglicherweise - im späteren Verlauf des Abends auch noch ungeahnte Seiten seiner Questgeberin auf ähnliche Art erkunden. Es versprach ein durch und durch angenehmer Zeitvertreib zu wären, hätte ihm nicht eine nervige, kleine Flauschkugel im entscheidenden Moment einen Strich durch die Rechnung gemacht. Una tat gut daran, Darions Ablehnung zu spüren, denn obwohl er sich ihr gegenüber geradezu zuckersüß gab und in seiner Fürsorglichkeit kaum zu überbieten war, verlangte es dem Nephilim jede Unze seiner Selbstbeherrschung ab, das Fellknäuel nicht im hohen Bogen zurück in die Wüste zu schicken (dass er das konnte, nahm er einfach einmal an. Die Welt war leicht, wenn man sich für das Beste seit geschnittenem Brot hielt.).
Una fauchte, Darion schmunzelte. Man konnte den Ritter zwar durchaus als tierlieb einstufen, doch sobald sich Mensch und Tier vermischten, verloren diese reizenden Lebewesen ihren attraktiven Faktor für den Rune Knight. Das Wesen der Denkenden verdarb, machte selbstsüchtig, beschmutzte den reinen Geist der Tierwelt - und war er selbst mit seinen alles andere als altruistischen Motiven gerade nicht das beste Beispiel dafür? Während Alice Una also weiterhin bemutterte und betüdelte und damit ihre kostbare Aufmerksamkeit von dem Subjekt abwandte, das sie eigentlich verdiente, mimte Darion den Pförtner. Dem Nephilim war bewusst, wie das Kätzchen ihn beim Durchqueren der Eingangstüre musterte und setzte ein Lächeln, so als gäbe es nichts Angenehmeres in seinem Leben, als seiner Auftraggeberin und ihrem wandelnden Pelzmantel den Abend zu verschönern.
Ihre Sitzordnung stellte aufgrund der sich bisher herauskristallisierten Sympathiehierarchie keine große Verwunderung da, obwohl es Darion etwas missfiel, dass sich sein Abstand zu Alice doch vergrößerte. Allerdings begann diese Frau sich allmählich trotz gewisser Ästhetik in seiner Begierde nach unten zu bewegen, denn der Ritter hatte nur wenig Interesse an Leuten, die sich die Probleme und Schwächen anderer aufluden. Am Ende wurde von ihm noch verlangt, Una zu trösten oder ihr zu zeigen, wie man ein Steak verzehrte, und dann war der Abend absolut gelaufen. Darion verblieb hinter dem Stuhl von Alice und rückte ihr jenen zurecht, wartete, bis die junge Dame Platz genommen hatte, bevor er selbst die schlanken Finger auf die Rückenlehne seines Stuhls setzte. Streng genommen handelte es sich bei Una sicherlich auch um eine Dame, doch statt ihr ähnliche Höflichkeit zukommen zu lassen, schenkte der Nephilim ihr keinen weiteren Blick und winkte, sich selbst setzend, einen Kellner heran. Nach einigen seichten, gewechselten Worten der Höflichkeit erhielten sie alle drei die Speisekarte. In angenehm simplistischen Lettern pries das Lokal diverse schmackhafte Gerichte an, doch sie interessierte natürlich das Hauptspeisenmenü. Ohne große Eile studierten Darions goldene Augen die Auswahl, und er blickte nur auf, um Una bei ihrem Gestarre zu ertappen und die Mundwinkel zu heben. Alice benötigte einen Moment, kreiste dann jedoch verbal drei Optionen ein, bei denen es sich um die richtigen Kandidaten aus ihrer Erinnerung handeln konnte: Drei verschiedene Varianten, leckeres Fleisch zu konsumieren. "Nun, dann sollten wir je eines der Gerichte bestellen, nicht wahr? Ich kümmere mich darum." Gesagt, getan. Darion orderte das Fleisch, für sich und Alice ein Glas Wein und für Una ... Nun ... "Ach, und ein Schüsselchen Milch, der Herr~ Ja, ganz recht. Ein Schüsselchen, kein Glas."
Größe: 1,52 Meter Gewicht: 48 Kilogram Gildenzeichen: Handrücken in grau
ɸ
Je weiter, tiefe res in diesen Abend hineinging, desto unbehaglicher wurde es für die Feline. Zunächst hatte sie geglaubt, dass die vollen Straßen, die schieren Massen an Menschen, anderen Lebewesen ihr größtes Problem sein würden. Die lauten Rufe, das Schreien und Lachen. Das knallen von Flaschen die geöffnet wurden, das aufeinanderprallen von Gläsern die man zum Tost aneinander schlug. Doch hatte sie vermutlich falsch gelegen. Immer mehr holte sie das Gefühl ein, dass dieser Auftrag, den sie so naiver weise angenommen hatte, das schlimmste werden würde. Nicht, weil er per se schlimm war. Alice war eine nette Dame, nahm das unbeholfene Kätzchen sofort auf und kümmerte sich um sie, half ihr. Auch das Essen würde sicherlich keine große Hürde sein. Viel mehr, der Mann dem sie sich konfrontiert sah. Der nun an diesem Tisch, ihr direkt gegenüber saß, nachdem er für Frau Hills noch den Stuhl herangeschoben und sie ignoriert hatte. Nicht, dass sie sich daraus etwas machen würde. Sie hatte es nicht so mit den sozial anerkannten Höflichkeiten, kannte kaum welche, noch verstand sie jene. Zumal es ihr ja durchaus gefiel, wenn dieser geplatzte Vogel sie ignorierte. Da fühlte sie sich gleich sicherer. Doch diesen Luxus hatte sie nicht allzu lange. Denn kurz darauf starrte er sie, nach einem kurzen Blick auf die gereichte Speisekarte, regelrecht an. Unas Haar stellte sich auf, während ein Schauer ihren Rücken herunterjagte und sie einen leisen, erschrockenen Pieps ausstieß. Schnell versank sie das Näschen in ihrer Karte, nur um sich dann verlegen auf die Lippe zu beißen. Sie sah all diese Malereien auf dem Papier aber konnte nichts davon lesen. Sie tat sich zwar immer leichter damit, die in Fiore dominante Sprache zu sprechen, aber was ihr Können im Lesen anbelangte, fiel es ihr sehr schwer. Also bot die Karte ausschließlich Schutz, vor den stechenden Blicken des Mannes und nicht mehr. Keine Ablenkung dergleichen. Alice nannte schnell drei Gerichte, die für sie in Frage kamen und Herr Stinkepeter bot an, gleich alle zu bestellen und sich darum zu kümmern. Als er die Bestellung abgab tat er etwas, überraschend nettes. Er bestellte eine Schüssel Milch für sie. Irritiert legte sie den Kopf etwas schief, musterte den Kerl nochmal. Warum tat er so etwas rücksichtsvolles? Vor allem, nachdem er ihr zu verstehen gegeben hatte, dass er sich an ihrer Anwesenheit störte. Der Kellner sah verblicht drein, verschwand dann aber. Kurz sah Una diesem nach, dann zu Darion. “Danke.“, murmelte sie, gerade laut genug, dass er es verstehen konnte. Ihre Stimme war aufrichtig, auch wenn ihr Blick ihn wissen ließ, dass sie immer noch skeptisch war. Die Getränke erreichten sie auch schon sehr bald, war dies deutlich weniger Zeitaufwendig als das Fleisch. Der Kellner stellte die zwei Weingläser vor Alice und Darion hin und reichte Una den Teller. Mit einem leisen Schnurren bedankte sie sich, reckte den Kopf leicht zur Schüssel um daran zu riechen. Roch eigentlich normal. Ihre Katzenzunge schnellte augenblicklich hervor und sie nahm einen kleinen Schluck davon. Auch normal. Also schloss sie die Hände um die Schüssel, platzierte sie unter dem Rand und führte diese an ihre Lippen und trank davon. Es war lange her, dass sie das letzte Mal Milch getrunken hatte, aber es schmeckte ihr sehr gut!
"Herr Stinkepeter" hatte es tatsächlich nicht im Sinn, irgendwelche heiß-kalt Psychospielchen mit Una anzuzetteln, wo er abwechselnd giftig und freundlich war. Die Bestellung von Milch sollte keine Nettigkeit sein, sondern noch einmal zementieren, dass er sie nicht als vollwertiges Mitglied dieser Quest ansah, sondern bestenfalls als flauschiges Maskottchen. Jemand, der nicht auf sich selbst aufpassen konnte, seine Chancen mit attraktiven Frauen zerstörte und sich überdies derart unbeholfen bei den einfachsten Dingen zeigte, hatte laut Darion keine ordnungsgemäße Questentlohnung verdient. Da er aber keinesfalls auf diese Art auf Alice einwirken konnte und es sich außerdem mit ihr gutstellen musste, wenn er nicht wollte, dass sie ihrem Freund von ganz oben bei den Rune Knights ein paar Takte über ihn flüsterte, musste Darion eben zu den Dingen greifen, die ihn retten konnten: Kleine Akte der Häme, des Jähzorns und der Frustration. Natürlich hatte er der Katze eine Schüssel Milch bestellt, aus der sie schlabbern konnte. Um ihr zu zeigen, dass sie bestenfalls ein kleines Kätzchen war, kein Mensch, keine Person.
Niemals hätte Dario angenommen, dass sie sich nicht nur darüber freute, sondern beim Konsum der Milch auch noch so herzallerliebst kuschelwuschelig war, dass er spürte, wie es ihm die Löcher in die Zähne fraß. Tatsächlich musste der Ritter den Blick senken, um die Mundwinkel nach unten zu zwingen, denn sein Hass auf Una trat gerade in Konkurrenz zu seiner Tierliebe. Gewiss handelte es sich bei Una nicht um ein Tier, aber ihre Züge waren in diesem Moment so ähnlich, dass ein Teil in seinem Inneren sie gerne zwischen den Öhrchen kraulen wollte. Während der innere Darion diesen Teil seines Selbst zu Boden schubste und trat, nahm der äußere Darion einen Schluck Wein, an dem er fast erstickte. Der Geschmack war köstlich und würde den Genuss des Fleisches gewiss abrunden können. Auch Alice wirkte vergnügt und schien geradezu vor guter Laune zu vibrieren. Wenigstens einer Person hier ging es gut.
Als ihr Essen kam, hatte Darion endlich etwas, was ihn ablenkte. Vielleicht sollte er darauf verzichten, Una weiter zu schikanieren. Wie nachtragend wollte er auch sein? Gewiss, wenn sie ihm noch einmal Grund gab, konnte er die Flammen des Hasses aufflackern lassen, aber eigentlich war sie doch ganz nied ... "aber gern~", presste Darion hervor und umfasste sein Messer etwas krampfhafter, als es nötig gewesen wäre. Die Serviette hatte er sich zuvor auf den Schoß gelegt. Da war zwar eher ein femininer Zug, aber mit einem Schlabberlätzchen fand er sich recht unattraktiv. Präzise säbelte der Ritter ein Stückchen von seiner Fleischspeise ab und schob sie sich in den Mund, nachdem er den Bissen kritisch beäugt und auch einen neugierigen Blick auf die Maserung geworfen hatte. Medium rare, auf den Punkt gegart. Sehr schön. Alice tat es ihm gleich, wirkte jedoch bereits nach dem ersten Bissen enttäuscht. "Schade. Es schmeckt wunderbar, aber es ist nicht, was ich wollte ...", seufzte ihre Questgeberin und schob den Teller ein Stückchen von sich. Darion, der soeben das zweite Stück abgeschnitten hatte, lehnte sich etwas zu Alice herüber. "Womöglich ist es das hier? Lasst mich doch ..." Er bewegte die Gabel sachte in die Richtung von Alices Mund und bemerkte mit Freude, wie sich ein zarter rosaroter Schimmer auf ihre Wangen legte. Dieser Moment war im Sack. Unmöglich, dass Una ihm das auch noch versaute ... Oder?
Größe: 1,52 Meter Gewicht: 48 Kilogram Gildenzeichen: Handrücken in grau
ɸ
Zu Darions Leidwesen war Una niemand, der eine besonders hohe emotionale Intelligenz hatte. Sie nahm zwar wahr, dass Darions Worte nicht ganz ehrlich oder lieb waren, spürte in seiner Nähe unbehagen und sich von seinen Worten, seiner Haltung eher bedroht als gewertschätzt. Doch ließ sie es sich von ihm nicht nehmen, sich über die in ihren Augen eher nette Geste zu freuen, unabhängig davon, ob sie auch so gemeint gewesen war. Erst skeptisch hatte sie die Milch beäugt, ehe sie zufrieden davon kostete und trank. Es schmeckte vorzüglich. Die Milch war sehr frisch und ein wenig süßlich und zerging ihr angenehm auf der rauen Katzenzunge. Mehr und mehr trank sie davon, ließ es sich richtig schmecken und als sie fertig war, stellte sie die leere Schüssel wieder auf dem Tisch ab, platzierte ihre Hände auf ihrem Schoß während sie sich die Mundwinkel leckte, wie eine Katze ihre Lefzen. Erneut bedankte sie sich, woraufhin der Miesepeter ein paar seltsam klingende Worte sprach. Musste er auf die Toilette? So gepresst wie das klang erinnerte es sie mehr daran, als ein Abendessen. Danach widmete sie sich ihrem Steak. Es sah saftig und sehr köstlich, lecker aus. Sie setzte dazu an, es mit den Händen zu greifen und einfach so hineinzubeißen, um sich einen Bissen abzureißen. Doch bevor sie ihre Zähne in dem Fleisch versank hielt sie inne, als sie sah, wie die anderen beiden aßen. Irritiert legte sie den Kopf schief, legte das Fleisch allerdings wieder auf den Teller wo es hingehörte. Sie nahm die Serviette und wischte ihre nun dreckigen Hände daran feinsäuberlich ab. Dann griff sie zögerlich nach dem Besteck, blickte immer wieder hoch um nachzugucken, wie Alice und das verrückte Huhn es taten. Das Ding mit den Lücken in die eine... das mit den Zacken auf der einen Seite in die andere. Sie führte das Besteck, welches sie zuvor noch nie in der Hand gehabt hatte auf ihren Teller und steckte bemüht die Gabel in das Fleisch. Dann legte sie das Messer langsam und vorsichtig darauf und begann es, wie Darion es getan hatte vor und zurückzureiben. Jedoch klappte es irgendwie nicht. Das Fleisch blieb unberührt. Musste sie mehr Kraft nutzen? Sie versuchte es und Tatsache es gelang. Sie schnitt ein Stück ab, was sie daran erinnerte, wie ihr Vater immer das Fleisch vom Tier löste, wenn sie etwas erfolgreich gejagt hatten. Dazu nutzte er auch ein Messer. Nur die Gabel... Die war neu für Una. Als es ihr gelungen war, stieß sie ein erfreutes, leises Quieken aus und betrachtete das Stück was nun an ihrer Gabel steckte. Etwas umständlich führte sie es in ihren Mund, zog es von der Gabel und begann zu kauen. Die gesamte Prozedur musste sehr unbeholfen ausgesehen haben, doch zeigte es auch, dass sie bemüht war, sich ihrem Umfeld anzupassen. Vor allem, nachdem Darion sie zuvor schon so oft zurechtgewiesen und eingeschüchtert hatte, weil sie sich anders verhielt als er. Vielleicht würde es ihn besänftigen, wenn sie es ihm gleichtat. Hauptsache er hörte mit diesne gruseligen Blicken, der unangenehmen Nähe und den falschen Worten auf, die ihr einen Schauer über den Rücken jagten. Das Fleisch schmeckte gut und Una stieß ein zufriedenes Schnurren aus, schnitt sich sogleich noch etwas davon ab. Mit jedem Mal wurde sie etwas sicherer darin und schob Alice letzten Endes den Teller zu, sodass sie sich ein abgeschnittenes Stück nehmen und probieren konnte. Wer wusste schon, vielleicht schmeckte es ihr und war sogar das was sie suchte?
Mit einem rötlichen Schimmer auf den Wangen aß Alice von Darions Gabel. Es dauerte nur einen Moment und war von einer vor dem Mund gehalteten Hand und einem leisen Kichern begleitet. Der Hawthorne verfolgte diese Geste mit leicht offen stehendem Mund und großen, jedes Detail aufnehmenden Augen. Wäre er Una ähnlicher, hätte der Ritter vielleicht geschnurrt, denn ihm gefiel diese Situation doch über alle Maßen gut. Einen Moment vergaß er sogar seine flauschige Kollegin, die sich benahm wie ein Kleinkind, das man auf einen Hochsitz gespannt hatte. Nicht, dass Darion sonderlich viel Erfahrung mit solchen Geschöpfen hatte. Weder verstand er ihre Niedlichkeit, noch begab er sich in Lebenslagen, wo er zur Interaktion mit solchen Wesenheiten gezwungen war. Darion fand Personen unangenehm, die sich unbeholfen benahmen und verlangten, dass man sich um sie kümmerte. Bürden. Selbst wenn sie selbst nichts dafür konnten. Bei Una war es noch schlimmer, denn sie war scheinbar erwachsen. Damit lag für Darion auf der Hand, dass ihre bisherige Nutzlosigkeit ganz alleine ihre Schuld war und sie sich auf den Lorbeeren ihrer Flauschigkeit ausruhte. Kein sonderlich freundliche Urteil, doch für den Nephilim zumindest nicht aus der Luft gegriffen.
Er betrachtete, wie Una mit ihrem Besteck hantierte und ließ sich in seiner Mimik nicht anmerken, wie albern er ihr Gebaren fand. War sie in einer Höhle aufgewachsen? "Nein, das ist es auch nicht ...", seufzte Alice, als sie genug Zeit hatte, das Fleisch von Darions Teller zu kosten. Mit deutlich größerer Freundlichkeit und Begeisterung wandte sie sich Una zu. "Ach, toll machst du das! Du kommst sicher aus einem Ort, wo das nicht so üblich ist? Ich probiere!" Ohne auf Darion zu achten, der nun wieder langsam an seinem Fleisch säbelte, probierte Alice das Stück von Unas Fleisch und machte große Augen, beinahe sofort, als das Gericht ihre Lippen und Zunge berührte. Ihre Augen wurden feucht. "Oh ... oh! Das ist es. Ich bin mir sicher ... Kellner!" Sie streckte eine Hand aus und griff nach der von Una, um diese schwesterlich zu drücken. Scheinbar schien die Erinnerung sehr emotional für Alice zu sein, denn sie wedelte energisch mit ihrer freien Hand nach einem Kellner. Darion hob die Augenbrauen. So einfach war das also gewesen? Na, diese Quest war ja wirklich ein Kinderspiel. Alice hatte ihr Fleisch bekommen, er eine kostenlose Mahlzeit und Una es geschafft, das Restaurant am Leben zu lassen. Ende gut, alles gut, nicht wahr?
Ein dienstbeflissener Kellner näherte sich ihnen und verschränkte die Hände hinter dem Rücken. Ja, bitte?" Alice ließ Una los und legte sich die Hände auf die Wangen. "Ich muss unbedingt wissen, was das Rezept für dieses Gericht ist!", platzte sie hervor und deutete auf den beinahe leeren Teller der Feline. "Oh, das freut mich zu hören, ich richte dem Koch gerne die besten Wünsche aus ..." Alice schüttelte energisch den Kopf. "Nein, ich brauche das Rezept!" Das gutmütige Gesicht des Kellners verhärtete sich. Darion stellten sich die Nackenhaare auf. "Ausgeschlossen. Wir können unsere Rezepte nicht teilen - für keinen Preis der Welt. Wir verwenden nur die besten Zutaten und bereiten all unsere Gerichte mit größer Sorgfalt zu." Während Alice die Schulter sinken ließ und ein leises "Ich verstehe ..." seufzte, griff plötzlich eine von Darions Händen nach der Tischplatte. Die schlanken Finger krallten sich hinein, bis die Fingerknöchel weiß hervortraten. Mit weit aufgerissenen, goldenen Augen drückte er eine andere Hand auf seinen Mund und würgte. Vielleicht würde am Ende doch nicht Una seine Chancen ruinieren ...
Größe: 1,52 Meter Gewicht: 48 Kilogram Gildenzeichen: Handrücken in grau
ɸ
Una hatte ja gar keine Vorstellung davon, wie herablassend ihr Kollege über sie dachte und vor allem urteilte. Wobei es vermutlich auch keinen besonders großen Unterschied machen würde. Der Mann hatte bereits mehrfach deutlich gemacht, dass er nichts Gutes im Sinn hatte und nichts von der Teenagerin hielt. Sie war zwar noch weit davon entfernt erwachsen zu sein, auch wenn man Menschen in ihrem Alter, oder generell Personen die zivilisiert aufgewachsen waren vermutlich mehr zutrauen würde. Das sie mehr Ahnung von Etiquette und Höflichkeit hatten. Wobei unhöflich war die Feline ja nicht, eher unbeholfen. In all der Zeit in der sie in Iceberg gelebt, war sie nie mit Besteck konfrontiert worden, wie es hier der Fall war. Dort kannte sie nur Dinge wie Messer, Beile und dergleichen, um die Beute unter der Familie aufzuteilen, aber das wars. Darion konnte natürlich nicht wissen, dass Una wichtige, wertvolle Jahre ihrer Kindheit mit Großkatzen verbracht hatten, die weder die körperliche Befähigung noch großes Interesse daran hatten, Besteck zu benutzen. Alice schien im Gegensatz zu Darion deutlich verständnisvoller zu sein. Sie kam direkt auf den Trichter, das Una aus anderen Verhältnissen kam und es dort einfach nicht so üblich war, so zu essen. Auf ihre Frage hin antworte die Feline mit einem Kopfnicken. Kurz darauf nahm sie sich auch das Stück, dass Una bereits von ihrem Essen abgeschnitten hatte und schien daraufhin sehr zufrieden. Offenbar handelte es sich bei diesem Rezept um eben jenes, dass sie so verzweifelt suchte. Zufrieden lächelte Una und mehr instinktiv als bewusst, drehte sie den Kopf und streckte ihm, ohne das Alice es bemerkte, die Zunge heraus. Es war mehr wie ein Impuls nach dem Motto "Siehst du, ich hab es doch hingekriegt!". So schnell wie die rosane Zunge mit den feinen Haken sich gezeigt hatte, zog Una sie auch wieder ein um die Unterhaltung von Alice und dem Kellner zu verfolgen. Sie erkundigte sich bei diesem nach dem Gericht, welcher die Anfrage höflich ablehnte. Offenbar war er nicht in der Lage das Rezept ohne Weiteres herauszugeben. Während er davon erzählte, dass sie nur die besten Zutaten nutzen und mit höchster Sorgfalt arbeiteten. Aus dem Augenwinkel fiel ihr dann aber das seltsame Verhalten ihres Kollegen auf. Dieser presste sich die Hand auf den Mund und würgte. Hatte der einen Fellball quer hängen? Er machte auf jeden Fall ein ziemliches Tamtam, wenn man bedachte wie lecker das Essen war. Was konnte dem denn bitte nicht daran gefallen? Das verstand sie nun wirklich nicht. "Sag Mal... Bist du blöd?", murmelte sie dann an ihn gewandt, die Augenbraue kritisch hebend. Daraufhin wurden auch der Kellner und Alice auf das seltsame Verhalten des Mannes aufmerksam und begannen damit, sich nach seinem Wohlbefinden zu erkundigen. Nun hatte er defintiv die ungeteilte Aufmerksamkeit. Una musterte ihn kurz, blickte dann aber an ihm vorbei und sah sich im Raum um. Da sah sie gerade so, wie jemand aus einer Tür - aus der zuvor die Kellner mit den Speisen gekommen waren, vermutlich die Küche, herauslugte und Darion beäugte. Der Blick der Person und der von Una trafen sich, woraufhin die Person schnell den Kopf einzog und die Tür wieder ins Schloss fallen ließ. Misstrauisch zog sie die Augenbrauen zusammen und stand vom Tisch auf. Alice und der Kellner waren ohnehin mit dem würgenden Spätzchen beschäftigt. Vorsichtig schlich sie sich an den Tischen und Personen vorbei in Richtung der Tür. Prüfend sah sie sich um, ehe sie die Tür einen Spalt breit öffnete und hindurch schlüpfte. Womöglich würde Darion sie dabei beobachten können, sofern seine Übelkeit zu dem Zeitpunkt nicht die Oberhand gewonnen hatte.
Eigentlich verfolgte Darion nicht den Plan, sich gegenüber den Gästen, den Mitarbeitern und vor allen Dingen ihrer Questgeberin zu übergeben. Leider schien der Körper den Nephilim in dieser Hinsicht nicht zu gehorchen. Eine Hand auf den Mund gedrückt, krümmte sich der hochgewachsene Leib des Weißhaarigen. Ein unangenehmer Geschmack breitete sich im Mund des Ritters aus, und Darion riss sich mit jeder Faser seines Seins zusammen, um sich das Steak nicht noch einmal durch den Kopf gehen zu lassen. Seine heftige Reaktion hatte nichts mit der Qualität der Speisen zu tun, auch wenn dieser spätestens jetzt nicht mehr zu trauen war: Etwas in seinem Blut wehrte sich gegen dreiste Lügen, verursachte Schmerzen und Unwohlsein. Der Grad der Lüge hatte direkte Auswirkungen auf die Reaktion, außerdem war diese auch von Faktoren wie seinem Wohlbefinden und dem Kontext abhängig. Beim Essen kam dieser kleine Aspekt seines fremdartigen Erbes leider besonders ungelegen. Leise leidend klammerte sich Darion also an den Tisch und erkannte durch den Vorhang der Haare, die in sein Gesicht fielen, dass Alice und der Kellner sich sogleich um ihn sorgten. Er spürte zwei Paar Hände an seinen Schultern und eine schlanke, weibliche Hand an seiner Wange, bei der spontan der Schweiß ausbrach. Die glimmenden, goldenen Augen lagen jedoch einen Moment auf Una. Als sie ihn fragte, ob Darion mit einem Mal dumm geworden war, wollte er antworten, presste jedoch nur die Lippen aufeinander. Er konnte ihr hier keinen Hinweis geben, ohne den Rest des Tisches zu warnen. Doch eines war klar: Diese Quest war soeben von einem Kinderspiel zu einer Ermittlung geworden. Auch wenn der Nephilim liebend gerne den lieben langen Abend mit Unas Nerven gespielt und am Ende mit der lieben Alice in ein schickes Hotelzimmer verschwunden wäre, war Darion ein Rune Knight. Die elitäre Division der Runenritter hatte geschworen, für Recht und Ordnung in Fiore zu sorgen, und er nahm diesen Eid trotz aller Eindrücke, die man von ihm haben konnte. äußerst ernst. Als diese Quest von simpler Blödelei zu einem Verbrechen wechselte, war es für ihn vorbei mit unnötigem Spiel, so sehr er auch genoss, wie das Kätzchen zappelte und sich wand. Apropos … Beschwichtigend löste Darion die Hände der beiden Kümmernden von seinem Körper, der allmählich wieder zu natürlichen Reaktionen zurückfand. Zum Glück hielten diese Anfälle nicht lange an. “Ich fürchte, ich habe mich verschluckt - wie überaus peinlich. Entschuldigt mich einen Moment.” Darions Gesicht zeigte eine freundliche, entschuldigende Miene und er erhob sich mit einem nervösen Lachen vom Stuhl. Er selbst konnte im Übrigen ebenfalls nicht lügen, doch er hatte sich wirklich verschluckt. Una hatte sich aus dem Staub gemacht, wie es schien. Darion stand auf und sah gerade noch etwas Flauschiges in einer Tür weiter hinten im Restaurant verschwinden. Flüchtete sie vor dem Geschehen oder hatte sie etwas entdeckt? Was es auch war, Darion wollte nicht riskieren, sie alleine in Gefahr oder in Freiheit zu entlassen, also wanderte er vorbei an speisenden Gästen und trinkenden Freundesgruppen. Ein Blick über die Schulter verriet, dass Alice trotz der kleinen Unterbrechung noch nicht aufgegeben hatte, auf den Kellner einzureden. Das würde ihnen einige Minuten Zeit verschaffen. Ihre Questgeberin wirkte wie eine harte Nuss. Vorsichtig öffnete auch Darion die Tür, durch die er soeben noch Una hatte verschwinden sehen. Auf der anderen Seite sah er einen gemauerten Gang, der spärlich von Lichtlacrima erleuchtet wurde. Einige hölzerne Regale standen zu beiden Seiten, die mit allerlei Säcken und Dosen befüllt worden waren. Es war überaus warm, und nur wenige Meter entfernt hörte man das Klappern von Pfannen, das Zischen von Öl und die Rufe von Köchen, die das Essen für die Leute draußen zubereiteten. Als Darion um die Ecke bog, sah er gerade noch so Unas Rücken und wollte schon nach ihr rufen, da drehte sich der Mann in Kochuniform, hinter dem sie wohl her wr, plötzlich um, erblickte die Feline und den Weißhaarigen und rannte eilig in Richtung Küche los. Beim Gedanken daran, was eine verzweifelte Person mit Zugang zu allerlei gefährlichen Geräten machen könnte, schrillten Alarmglocken in Darions Kopf. “Schnappen wir ihn!”, befahl der Ritter mit tragender Stimme und legte einen Zahn zu. Je weniger weit dieser Typ kam, desto besser für sie.
Größe: 1,52 Meter Gewicht: 48 Kilogram Gildenzeichen: Handrücken in grau
ɸ
Una war niemand der ein besonders gutes Verständnis von Etiquette und guten Benehmen hatte, waren ihr die Traditionen und Werte Fiores bis auf weiteres sehr fremd. Doch das das hielt sie nicht davon ab zu sagen, wenn sie etwas albern oder wie in Darions Fall fand, dass er doof aussah. So wie er sich da verspannte, die Hand ins Gesicht presste und so. Was ein Theater, dachte sie sich. Das es dem Kerl ernsthaft alles andere als gut ging, wusste sie nicht. Sie glaubte, dass es seine Art und Weise war, die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, nachdem er die Feline die ganze Zeit schikaniert hatte, weil Alice ihr mehr Aufmerksamkeit schenkte. Naja, nun hatte er was er wollte. Alle Augen waren auf ihn gerichtet. Das machte sich die Katze zu Nutze um vom Tisch zu verschwinden. Sie folgte demjenigen, der erschrocken in die Küche verschwunden war. Im Inneren angekommen nahm sie direkt eine heiße Duftwolke in Empfang. Irritiert wedelte sie ihr ihrer Nase, versuchend die übermannenden Eindrücke so etwas beschwichtigen zu können. Als sie sich an die Temperatur und auch die vielen Düfte gewöhnte, sah sie sich um, prüfend, ob sie den Kerl wiederfinden konnte. Das tat sie. Vorsichtig schlich sie durch den Gang. Gerade als sie einen Satz auf ihre Beute, hier den Küchenarbeiter, machen wollte, drehte sich dieser um, entdeckte sie und blickte für einen Augenblick an Una vorbei. Diese sah auch kurz über die Schulter und knurrte verärgert, als sie Darion sah. Wegen ihm hatte man sie entdeckt! Verdammt! Der Mann lief los und Una tat es ihm gleich. Durch ihre Größe, aber auch ihre Erfahrung draußen in der Wildnis war es ihr ein leichtes schnell ein ordentliches Tempo zuzulegen in dem sie dem Mann in der Küche verfolgte. Ihr Geschick war zwar noch etwas an dem sie arbeiten konnte, doch auch nicht von schlechten Eltern. Sie war immer noch eine Jägerin und darauf trainiert, ihre Beute zielstrebig zu verfolgen. Una wich Personen aus, die in der Küche weiter versuchten das Essen zu zubereiten. Dabei wurde sie immer Mal wieder beinahe von heißen Pfannen oder Töpfen erwischt, denen sie gerade so ausweichen konnte. Nachdem der Verfolgte merkte, dass die Feline wenig Probleme damit hatte ihm durch die Menschen zu folgen, suchte er einen Weg der weiter nach hinten ins Gebäude führte, warf gestapelte Töpfe und Pfannen um, Säcke mit Mehl und dergleichen. Die Augen der Feline wurden kurz groß, ehe sie nochmal schwung nahm und über das Hindernis drüber sprang. Auf der anderen Seite angekommen sah sie, wie der Kerl durch eine Hintertüre verschwand, die aus dem Restaurant hinaus führte. Sie knurrte erneut und nahm wieder die Verfolgung auf. Der hatte definitiv Dreck am Stecken! Sie knallte die Tür auf und lief hindurch. Wo Darion war, hatte sie mittlerweile vollkommen vergessen und ausgeblendet. Ihre Aufmerksamkeit lag allein auf dem was vor ihr lag. Als sie durch die Tür ging stellte sie fest, dass es gar nicht wirklich aus dem Restaurant führte. Sondern in einen Außenbereich, mit noch mehr Tischen, der etwas erhöht lag. Doch fand sie niemanden auf der Terrasse. Irritiert blickte sie umher. Erst ging sie zur Reling, doch es war zu hoch als das ein normaler Mensch hinunter springen konnte, ohne Schaden zu nehmen. Da hörte sie ein metallisches Geräusch. Sie drehte sich um und entdeckte den Kerl, der an einem der Rohre an der Wand, direkt neben der Tür hochgeklettert war. Dort sprang er wieder herunter, landete auf der Terrasse. Una begann zu Fauchen und ihr Fell stellte sich auf, während der Mann nach der Türklinke griff. Die Feline ging langsam auf ihn zu. “Bleib.“, zischte sie. Hoffentlich würde Darion sich noch als nützlich erweisen. Vielleicht würde er die Situation ausnutzen, in der der Mann auf Una fixiert war und ihn überraschen.
Innerlich fluchend bahnte sich Darion einen Weg durch den hinteren Bereich des Restaurants. Glücklicherweise konnte man Una durch ihre auffällig helle Kleidung gut verfolgen. Es behagte dem Ritter nicht ganz, ihre Auftraggeberin alleine am Tisch zurückzulassen. Andererseits vermutete er nicht, dass ausgerechnet jetzt in aller Öffentlichkeit ein Attentat geschehen würde. Für einen solch perfiden Plan wirkte ihr Flüchtender zu ängstlich. Natürlich konnte es sich bei ihrem neuen Ziel auch um einen ausgesprochen guten Schauspieler handeln ... Der Nephilim schüttelte den Kopf und damit auch die aufsteigende Paranoia aus seinen Gedanken. Una und ihre Beute schlugen den Weg durch die Küche ein, wie man durch das laute Klappern und die Beschwerderufe der Köche unschwer erkennen konnte. Darion ließ die im Halbdunkel des Ganges glimmenden Augen flüchtig durch die Umgebung schweifen, stützte sich im vollen Sprint am Türrahmen zur Küche ab und machte mit quietschenden Stiefelsohlen eine mehr oder weniger elegante Drehung zur Seite. Mit der Schulter stieß er eine Tür auf und erklomm in Windeseile eine Treppe auf das Dach des Restaurants. Während er immer zwei Stufen auf einmal nahm, konnte er die Jagd der Katzenfrau nicht weiter verfolgen. Er gab ihr hier einen ganz schönen (unverdienten!) Vertrauensvorschuss. Aber so wie sie aufgesprungen und losgehetzt war, machte sie das öfter. Zwar drifteten sie hier ein Stück von ihrem ursprünglichen Questziel ab, doch als Rune Knight konnte Darion eine potenzielle Gesetzeswidrigkeit natürlich weder ignorieren noch tolerieren. Oben angekommen, durchbrach der Nephilim den Ausgang zum Dach und hob eine Hand, um die weißen Haare aus seinem Blickfeld zu halten, die durch die kühle, wie üblich von Blumen- und Großstadtdüften geschwängerte Luft in alle Richtungen peitschten. Das Dach maß nur wenige Meter und beherbergte Gerätschaften, in denen die Lacrima des Restaurants aufbewahrt und das Wasser via Rohren zu den gebrauchten Stellen geleitet wurde. Der Ritter trat an den Rand des Daches und blickte prüfend in die Dunkelheit des Abends hinunter, auf den menschenleeren Außenbereich, der etwas erhöht angelegt worden war - vermutlich, damit die Besucher eine bessere Aussicht genießen konnten als die dreckigen Seitengassen und die Menschen auf der Hauptstraße, die sich wie Schafe auf der Weide gegenseitig zu ihren Futterstellen und Ställen schoben.
Beinahe menschenleer. Er erkannte Una, die gerade etwas Lautes sprach, und spürte eine Erschütterung der Rohre vor sich, als sich eine Gestalt entschied, dass der Weg nach oben doch nur eine Sackgasse sein konnte. Wie Recht er doch hatte! Darion beobachtete, wie der Mann zur Tür wanderte und sich Una und der Koch einen Moment gegenüberstanden wie Raubtier und Beute. Dann schwang sich Darion über das Dach und landete rittlings auf den Schultern des überrascht japsenden Flüchtenden. Er bekam Übergewicht und knallte mit der Vorderseite auf die hübschen, gerillten Holzfliesen der Terrasse. Ein dumpfer Laut des Schmerzes entrang sich dem Gefangenen, während Darion eine Hand in den Bund seiner Krawatte hakte und diese löste. Die Mantelschöße seines Jacketts hatten wie ein Umhang hinter ihm geflattert, als er gesprungen war, doch nun war der schöne Aufzug etwas zerknittert. "Ah, ich glaube, ich bin in etwas getreten~", flötete Darion und schlang die Krawatte in Ermangelung von Handschellen um die Hände des Geflüchteten, der halb schielend ein paar Sekunden brauchte, um sich seiner Lage gewahr zu werden. Damit blieb genug Zeit für den Nephilim, aufzustehen, den Gefangenen gen Una zu schubsen und sich die Knie seiner Anzughose abzuwischen, die durch den Aufprall etwas dreckig geworden waren.
» Crocus Lotus Mo 18 Nov 2024 - 23:17 von Sirviente
Disclaimer
Das Forum wurde für die Nutzung der Desktopversion von Firefox und Chrome optimiert. Es kann in der mobilen Version oder in anderen Browsern zu Darstellungsfehlern kommen. Sollte euch ein Fehler auffallen, meldet euch bitte direkt bei @Medusa.