Ortsname: Satyrs Cornucopia Gildenhaus - Halle der Aufbewahrung Art: Gebäude Spezielles: --- Beschreibung: Geht man von der Eingangshalle aus nach rechts, kommt man in die Halle der Aufbewahrung, die einfach gesagt das Lagerhaus der Gilde darstellt. Hier findet man alles, was das Herz begehren könnte: Farbe, Pinsel und Leinwand, Kletter-, Schwimm- und Sportausrüstung, Erde, Samen und Mulch, Stein, Hammer und Meißel, Bücher, Stifte und Skizzen, Tierfutter, Ohrenschützer und so weiter und so fort. Diese Lagerhalle enthält so gut wie alle nötigen Materialien für jedes Hobby der Gildenmitglieder und wird mit jedem Hobby, das dazukommt, entsprechend weiter gefüllt. Außerdem gibt es hier eine hübsche kleine Sitzecke für Leute, die sich gleich hier beschäftigen möchten – solange man keinen Dreck hinterlässt und nichts kaputtmacht!
Arkos Aurelius | Off: Show me your Gilde # 1 | @Lex
Für eine Gilde von Hobbyisten, Handwerkern und Künstlern war es tatsächlich verdammt schwer, tatsächlich mal an jemanden heranzukommen, der einem das Gildenhaus zeigen konnte.
Arkos war auf der Suche nach verschiedenen Kleinigkeiten und einer Großigkeit. Natürlich war es recht einfach herauszufinden, ob es in dem Gildenhaus eine Schmiede gab - was ihm schon jemand bestätigt hatte - aber es war umso schwerer, jemanden zu finden, der sich wirklich im Gildenhaus auskannte. Der Rotschopf hatte die Befürchtung, dass es hier nur Spezialisten gab: Menschen und Andersartige, die ihrer eigenen Leidenschaft nachgingen und darüber gerne vergaßen, dass es auch Neuzugänge gab, die eben nicht zwingend wussten, wo zur Hölle sie jetzt alles fanden. Der Rezeptionstisch? Wie immer unbesetzt. Das Loch im Boden? Bisher immer noch notdürftig geflickt. Der Schmied hatte nach einigem herumfragen von herumlungernden meditierenden Gildenmitgliedern erfahren, dass es zumindest ein Mitglied der Gemeinschaft gab, der sich wohl ziemlich gut auskannte. Nicht nur war er zuständig für alles Mögliche (jeder im Haus erzählte ihm von etwas anderem, wobei dieser Mann geholfen hatte), sondern musste sich folglich auch in dem Haus zurechtfinden. Die Gilde war sicher mal nach einem Konzept gebaut worden, doch die Vielfalt der ausgeübten Arbeiten in dem Innenbereich war so wüst, dass es schwierig war, einen korrekten Weg zu finden.
Nun war er also erstmal auf der Suche nach einem gewissen Lex, seines Zeichens... tja... Hausmeister? Er schien kein normaler Hausmeister zu sein. Die anderen Gildenmitglieder hatten zumindest den Begriff eher vermieden, also ging Arkos einfach mal davon aus, dass das mal wieder so eine typische Konstellation war, wo die Arbeit den Menschen gefunden hatte, nicht unbedingt der Mensch die Arbeit. Wäre zumindest die Vermutung. Dieser Lex hielt sich wohl gerade in der 'Halle der Aufbewahrung' auf - was für Arkos auch schon einmal neu war. Es war zwar nicht schwer zu finden, aber er war nicht so erzogen worden, dass er in jeder ungeöffnete Tür einfach hereinschneite. Wenn ihm jemand gesagt hätte, dass er hier Utensilien für seinen Schmiedealltag finden konnte, hätte er sicher mal nachgeschaut. Natürlich hatte er das alles selbst... aber vielleicht konnte man sich ja etwas abschauen. Nachdenklich kehrte Arkos mit weiten Schritten in die Haupthalle zurück und bog in die entsprechende Richtung ab. Seine wie immer ein wenig zu schicke Kleidung wurde heute von einem roten, schneidigen, schweren Oberteil und ebenso schweren Handschuhen abgerundet. Die ersten Boten des Herbst hatten ihn frösteln und unnötig warm anziehen lassen. Der rote Haarschopf war zu einem wallenden Pferdeschwanz gebunden und der Blick seiner goldbraunen Augen huschte suchend durch die aktuell nicht sonderlich geschäftigte Halle. Die Halle an sich war allerdings irre - vollgestopft mit Zeug, von denen die meisten sich seiner Kenntnis definitiv entzogen. Und dort, mittendrin, irgendwo, erspähte er eine Person.
"Entschuldigung." Arkos trat auf den Mann zu, der ihm aktuell noch abgewandt war. "Herr... Lex? Die anderen Gildenmitglieder haben mir leider keinen Nachnamen verraten. Arkos Aurelius, Schmied. Ich hätte eine Bitte." Kurz wartete er, bis sich sein Gegenüber umdrehte, konnte nicht verhindern, dass er seine Augen ein wenig überrascht zusammenkniff. Das... waren mal eindrückliche Augen. Blutrote Iriden, schwarze Augäpfel... ob das so natürlich war bei dem Kerl, oder selbst ausgesucht? So oder so - das hatte Arkos noch nicht gesehen. Aber das war eine Konstante bisher in der Gilde: 'Das hab' ich bisher ja noch nie gesehen' hatte er bereits öfters gedacht. "Niemand hier außer dir scheint das ganze Gildengebäude zu kennen. Ich suche nach der Schmiede, nach den entsprechenden Materialien... und nach jemandem, der mir einmal die Gilde zeigen kann." Direkt zum Punkt, so wie Arkos nun einmal war. Jetzt natürlich das Gegenangebot. "Gerne wäre ich bei einer Arbeit deiner Wahl behilflich, wenn ein Ausgleich nötig sein sollte."
Fuck… die müssen doch hier irgendwo… Fluchend wühlte Lex durch staubige Kartons, die sich hier in der Halle der Aufbewahrung aufgetürmt hatten. Mit einem kleinen Messer aus nachtschwarzem Metall schnitt der Schwarzhaarige einen der Kartons achtlos an der Oberseite auf, warf einen Blick hinein und stellte ihn dann zur Seite, um das Spiel mit dem nächsten Karton zu wiederholen. Eine Rolle mit Klebeband, um die geöffneten Kisten wieder zu verschließen, lag schon bereit. Lex musste den Kram hier drin echt mal sortieren. Oder zumindest die Kartons beschriften. Aber da hatte er gerade irgendwie nicht so richtig Bock drauf. Scheiße, was ist denn… Als er einen weiteren Karton öffnete blickten ihm daraus etwa ein Dutzend Hände entgegen. Was der Halbdämon zuerst eher makabre Gedanken in den Kopf trieb, stellte sich dann aber als eine kleine Ansammlung identischer Plastiken heraus. Vermutlich hatten sie mal dazu gedient, Ringe oder Armbänder darauf zu präsentieren. Schleunigst wurde Lex den Karton mit Händen wieder los, als ihn plötzlich eine fremde Stimme ansprach. Und wie sie das tat. Langsam drehte der Slayer den Kopf in die Richtung der Stimme und konnte da einen jungen Mann erkennen. Netter Mantel… war das erste, was dem Schwarzhaarigen auffiel, als er den Fremden musterte. Riemen, Ketten, Nieten, das war so ziemlich genau Lex’ Style. Interessant. Der Musiker selbst trug heute zufällig auch rot: Einen rot-schwarz gestreiften Pullover Während der Fremde, der sich als Aroks Aurelios, Schmid vorstellte (Lex war sich einen Moment nicht ganz sicher, was davon zum Namen gehörte und was nicht), sich herausgeputzt hatte, als würde er gerade auf dem Weg zu einer Lifestyle-Party sein, hatte Lex eher gemütliche Klamotten an. Der Pullover wurde von einer schwarzen Pluderhose, die mit weißen okkulten Symbolen bedruckt war, ergänzt. Steckte er nicht gerade in halbhohen Springerstiefeln aus schwarzem Leder, hätte man sich den Schwarzhaarigen direkt vor dem Kamin auf einer Couch vorstellen können. Lex hielt einen Moment lang mit dem Suchen inne und drehte sich dann komplett zu Arkos Aurelios, Schmid um. Er ließ den Rotschopf ganz aussprechen, bevor er antwortete. Scheinbar handelte es sich bei dem Kerl um ein neues Gildenmitglied. Da war er ja bei “Herrn Lex” mit seiner Anfrage mehr oder minder an der richtigen Stelle gelandet. Warte mal…, antwortete der Halbdämon also knapp und irgendwie recht motivationslos, wandte sich zum Kartonstapel um und ließ Arkos noch eine Minute stehen bis er endlich gefunden hatte, wonach er gesucht hatte: Einen Karton mit diversen Leucht-Lacrima darin. Zufrieden wirbelte er das schwarze Messer, das er zuvor mit einem Zauber heraufbeschworen hatte, durch die Finger und ließ es in einer fließenden Bewegung einfach verschwinden, bevor er den braunen Karton auf den Arm nahm. So… Das signalisierte, dass er sich nun für Arkos Zeit nehmen würde.
Also erstmal, nur Lex. Nicht “Herr Lex” und kein Nachname. Kurz nickte der Schwarzhaarige dem Schmied zu. Die Worte des Musikers waren nicht wirklich freundlich gewählt und seine Körperhaltung und das auffällige Nicht-Vorhandensein von großartiger Mimik und Gestik zeugte von deutlichem Desinteresse. Schmiede kann ich dir zeigen… Den Rest der Gilde auch, wenn’s sein muss. Und das großzügige Angebot Arkos’ würde Lex natürlich nicht ausschlagen. Mit dem Kopf nickte er in weiter in die Lagerhalle hinein. Schnapp dir den blauen Werkzeugkasten und komm’ mit. Würde Arkos dem Kopfnicken folgen, würde in einem Regal einen Werkzeugkasten aus blau lackiertem Metall finden - wenn den nicht schon wieder jemand entwendet und nicht zurückgebracht hatte. Neu?, wollte der Schwarzhaarige dann aber doch ein wenig interessiert wissen - auch wenn man das aus seinem Tonfall nicht wirklich herauslesen konnte.
Arkos Aurelius | Off: Show me your Gilde # 2 | @Lex
Arkos genehmigte sich, wie üblich, einen ersten Eindruck. Tatsächlich hatte der erste Eindruck ihm bisher in seinem Gilden'alltag' weniger geholfen als gedacht... aber möglicherweise war das auch einfach eine Begleiterscheinung davon, dass er hier in einer Gruppierung gelandet war, in der Individualismus eine große Rolle spielte. Lex jedenfalls schien aber selbst unter speziellen Charakteren ein spezieller Charakter zu sein, wenn nicht alleine durch sein Erscheinungsbild. So jemanden hatte Arkos wirklich noch nie gesehen, und er gab sich redliche Mühe, nicht sofort Vorurteile zu entwickeln - was ihn dazu veranlasste, die einzelnen Aspekte seines Gegenübers einzelnd zu betrachten. Der Pullover sah erstaunlich gemütlich aus, und auch die Hose (trotz der etwas seltsamen Symbole) sah eher bequem aus. Allein die Schuhe vermittelten einen gewissen robusten Charakter, den Arkos wertschätzen konnte. Wäre nicht das absolut ungewöhnliche Gesicht des Schwarzhaarigen gewesen, Arkos hätte sich nicht viel dabei gedacht. Seine ungesunde Art in letzter Zeit, neugierig zu sein, juckte ihn aber bereits wieder und der Rotschopf hoffte, dem widerstehen zu können. Was ihm nicht auffiel aber war, dass er und Lex tatsächlich sehr ähnlich coloriert waren und so eine Lawine aus Schwarz und Rot darstellten, wenn sie nebeneinanderstanden. Schwarz, rot, und naja - blasser Haut.
Die ersten Worte, die Lex ihm schenkte, waren recht geradeheraus. Wenig zerkaut. Arkos legte den Kopf minimal schief, weil er das... gar nicht mehr so gewohnt war. Sein Ziehvater war ein sehr wortkarger alter Reptilia, aber seit er in der Gilde angekommen war, waren die Leute doch öfter mal ein wenig gesprächiger gewesen. Dieser junge Mann hier schien das Gegenteil davon zu sein. "Einverstanden, Lex. Ich bin Arkos", erwiderte der Rotschopf nonchalant und nickte. Ihm war es nicht unbedingt unrecht, jemanden gefunden zu haben, der Informationsvermittlung als größten Teil von Kommunikation wahrnahm. Zwar wirkte Lex ein wenig so, als hätte man ihm entweder ein paar Nerven zu seinen Gliedmaßen gekappt oder eine ordentliche Ladung Pferdeanästethikum verabreicht, aber Arkos war war nicht zwingend hier, um sich mit Herrn Lex - pardon, Lex - anzufreunden. Er war auf Arbeit. Und in der Schmiede wurde auch wenig gesprochen. Der Rotschopf neigte leicht den Kopf. "Wäre hilfreich. Danke." Er folgte dem Blick des Schwarzhaarigen und packte daraufhin mit einer Hand den blauen Werkzeugkasten - und kam nicht umhin zu merken, dass dieser verdammt schwer war. Was war da bitte alles drin? Arkos war wirklich kein Schwächling, aber so eine schwere Werkzeugkiste hatte er noch nie in der Hand gehabt. "Scheint gut ausgestattet", kommentierte er mit einem Stirnrunzeln und schloss sich Lex an, der sich in Bewegung setzen wollte - vermutete er. "Neu", bestätigte der Schmied - und merkte etwas verwundert, dass er seine Art zu Kommunizieren schon ein wenig an Lex anpasste. Das war ihm noch nie aufgefallen, dass er das machte. "Ich bin eigentlich nur Schmied, stoße aber zusehens an Grenzen was Ausstattung, Materialien und Magienutzung dafür angeht." Er war sich nicht sicher, wie viele Informationen Lex wollte, weil seine Körperhaltung und seine Stimme definitiv nicht hergaben, ob es ihn einen fliegenden Fick interessierte, was Arkos erzählte. Aber ganz ehrlich, dem Rotschopf war es irgendwie auch egal, ob Lex es nicht wissen wollte - er würde sich schon melden. "Die Gilde schien mit ein guter Anlaufpunkt für all diese Probleme zu sein... ein Grund, warum ich jetzt hier bei dir bin. Was die Materialien angeht, muss ich mich wohl nochmal informieren." Er packte den Werkzeugkasten ein wenig fester. "Ich fürchte, ohne Magie würde ich nur weiter Schwerter und Schaufeln schmieden. Das soll sich ändern. Aber sag mal, wenn das nicht zu aufdringlich ist..." Er deutete auf sein Auge, meinte damit aber offensichtlich Lex' Seelenspiegel. "Das waren doch vermutlich nicht einfach zwanzig Jewel beim lokalen Tattoostudio, oder? So etwas habe ich noch nie gesehen."
Knapp nickte Lex dem Kerl, der sich ein zweites Mal als Arkos vorstellte, zu. Vermutlich war es so gemeint, dass der Schwarzhaarigen seinen neuen Gildenkollegen ebenfalls mit dem Vornamen ansprechen sollte. Gut… Arkos…, murmelte der Slayer mehr vor sich selbst hin als dass er dem Schmieden antwortete, hoffte so, sich den Namen des Rotschopfes besser merken zu können. Zwar gab Lex es nicht offen zu, aber die Leute seiner Gilde bedeuteten ihm ein wenig mehr als all die anderen, irrelevanten Menschen da draußen, da gab er sich sogar ein wenig Mühe, ihre Namen im Gedächtnis zu behalten. Klappte nicht immer, aber der Versuch war da. Arkos sammelte gleich Mal Pluspunkte beim Godslayer indem er nicht viel redete, einen eigenen Style hatte und auch noch die Anweisung des Halbdämonen befolgte. Mit dem Werkzeugkoffer in der Hand schloss der Schmied zu Lex auf und befand das Sammelsurium an Werkzeug darin als ordentlich. Tch… Während Arkos nach dem Werkzeugkasten gesehen hatte hatte Lex eine Klappleiter aus Holz gefunden und sie unter den Arm geklemmt. Die Chaoten schmeißen immer alles rein, was sie rumliegen finden. Ist das meiste bestimmt doppelt und dreifach drin… Und anderswo fehlt's dann. Auf die innere To-Do-Liste schrieb Lex sich also "Werkzeug verräumen". Die Vermutung des Slayers war richtig, Arkos war tatsächlich neu in der Gilde. Lex Rang sich zu einem Na dann Mal Willkommen… ab und gab mir einen großen Schritt in Richtung Türe deutlich und nonverbal zu erkennen, dass die beiden Magier schon lange genug in der Halle der Aufbewahrung gewesen waren. Es galt, an die Arbeit zu gehen.
Noch auf dem Weg aus der Halle hinaus begann die Tour für Arkos. Also das hier ist die Halle der Aufbewahrung… Quasi ‘ne Lagerhalle…, erklärte der Metallmagier dem Schmieden. Werkmaterialien wie Kohle für die Esse oder Metallbarren zu verarbeiten gibt’s… Lex hielt eine Pause bis die beiden auf der Höhe des richtigen Regalabschnittes waren. ...da. Er hielt kurz inne, dass Arkos das Inventar betrachten konnte. Sonderlich gut ausgestattet war das Lager gerade nicht wirklich, wenn Lex sich recht entsinnte, dann gab es gerade keinen richtigen Schmied in der Gilde. Nur eine Mechanikerin. Wenn du anderen Kram brauchst, in der Halle der Sammlung neben dem Questboard gibt’s Formulare, mit denen man mehr Arbeitsmittel bestellen kann…, erklärte Lex dem Schmieden. Er selbst hatte ab und zu schon Werkzeug wie Lötkolben oder Equipment für das kleine Musikstudio, das Lex beauchsichtigte, bestellt und meist waren diese Dinge dann auch angeschafft worden - wenn es der finanzielle Stand der Gilde zugelassen hatte. Hilft natürlich, wenn du ein paar Jewels in die Gildenkasse bringst. Mit Quests, oder indem du geschmiedeten Kram verkaufst oder so… So lief das hier ab. Man half sich gegenseitig. Nachdem die beiden die Lagerhalle verlassen hatten, befanden sie sich in der Halle der Sammlung. Sie stellte Eingangshalle, Rezeption und Questausgabe in einem da, zudem war sie so etwas wie die “große Kreuzung” des Gildenhauses. Zu den Schlafräumen, dem Bad, den Hobbyräumen, der Lagerhalle oder aus dem Gildenhaus rauswollte, der musste zwingend hier durch. Deswegen war es auch kein Ort, an dem man sich lange aufhielt. Die Bänke, die an die Wände der Halle geschoben waren, blieben meist leer, denn an geschäftigen Tagen ging es hier zu wie am Bahnhof in Crocus Town. So leer die Eingangshalle auch an Mobiliar war, so reich verziert und geschmückt waren die Wände der Halle der Sammlung. Gemälde, Gedichte, Songtexte, Plastiken, Fotografien, selbst designte Mode - besonders gelungene Werke, die die Mitglieder der vermutlich kreativsten Gilde Fiores geschaffen und erschaffen hatten, konnte man hier an den Wänden betrachten. Hier warst du bestimmt schon…, vermerkte Lex stumpf, griff dann die Unterhaltung wieder auf. Hmm, ja, bist du hier richtig. Wenn wir sie finden, stell ich dir Milly vor. Die ist sowas wie ‘ne magische Mechanikerin. Vielleicht kann die dir ja ein paar Tipps geben oder ich macht mal was zusammen… Nachdenklich kratzte Lex sich mit dem Dämonenschwanz am Hinterkopf und zuckte dann mit den Schultern. Schmied, hmm… Ich mag Metall auch…, erwähnte der Halbdämon beiläufig, warf Arkos über die Schulter ein Grinsen zu, und wurde dann nach seinen Augen gefragt. Es dauerte einen kurzen Moment bis der Schwarzhaarige verstand, worauf Arkos hinauswollte und hob dann verstehend die Augenbrauen. Ah, ne. Die gab’s umsonst von Dad zur Geburt… Dann drehte er den Kopf wieder zur Seite und hoffte, dass Arkos verstand, dass das die beste Erklärung war, die er heute bekommen würde. Hmm, kennst du schon Ocha? Die blonde Teestubenbesitzerin war eine der wenigen A-Rang Magier, die die Gilde vorzuweisen hatte. Sie stand gerade an der Rezeption und sprach mit einem Mann mittleren Alters, der wohl gerade eine Quest in Auftrag gab. Lex wartete mit Arkos zusammen einige Augenblicke und nickte der Blonden dann zu. Ocha… wir haben Frischfleisch… Dass die Magierin sich neue Mitglieder gerne einmal in die Teestube einlud um sie dort kennen zu lernen wusste Lex aus eigener Erfahrung. Sein eigenes “Interview” bei Ocha Jikan war erstaunlich angenehm abgelaufen dafür dass Lex zu diesem Zeitpunkt die Satyrs einfach nur als Möglichkeit angesehen hatte, für ein paar Tage ein Dach über den Kopf zu bekommen. Oh, wie wundervoll!, stieß die junge Dame erfreut aus und ließ es sich nicht nehmen, um die Theke zu wuseln und Arkos die Hand anzubieten. Herzlich willkommen bei Satyrs Cornucopia. Ich heiße Ocha Jikan, aber du darfst ruhig Ocha oder Ochi sagen! Wie bist du zu uns gekommen? Also… wie hast du von uns erfahren? Kommst du von hier aus der Nähe? Oh, und du musst uu~nbedingt mal in meiner Teestube vorbeikommen. Ich habe da eine wunderbare Kirsch-Zimt-Orange-Marzipan-Kreation, die ist wu~nderbar! Lex grinste in sich hinein.
Arkos Aurelius | Off: Show me your Gilde # 3 | @Lex
Natürlich konnte man die maximal flüchtige Bekanntschaft von Lex und Arkos nicht damit verwechseln, dass sie sich kannten. Und doch... Arkos hatte das Gefühl, dass sich einige der wesentlichen Wesenszüge seines Gegenübers bereits gezeigt hatten. Lex schien ein sehr zurückhaltener, wenn nicht gar desinteressierter Mann zu sein, dessen Aufmerksamkeit sich erstmal erarbeiten musste. Aber, so wirkte es auf den Schmied, wenn man diese erstmal erlangt hatte, ließ er einen nicht sofort im Stich. War doch gar nicht so übel. Seine Art und Weise zu reden war zwar ein wenig ermüdend, aber es war halt wie es war, oder? "Das Glück einer geordneten Werkstatt hat nicht jeder", stimmte der Schmied also zu und wusste genau, was Lex meinte. Selbst bei ihnen war es oft schwierig zu finden, was man brauchte. Die verschiedenen Arten von Hämmern alleine... auf der einen Seite sahen sie selbstverständlich exakt gleich aus, nur die andere Seite war manchmal in der Wirkung sehr unterschiedlich. Es hieß also, stets den genau richtigen Hammer für genau die richtige Arbeit zu finden.¹ "Danke", erwiderte Arkos ein wenig verwundert. Er war sich nicht ganz sicher, ob Lex überhaupt eine Antwort wollte, aber es wäre wohl unhöflich gewesen, nicht anzuerkennen, dass er willkommen geheißen wurde. Immerhin war er der einzige bisher, der das wirklich ausgesprochen hatte, wenn der Rotschopf sich nicht irrte.
Mentale Notizen wurden selbstverständlich über Kohle und Metallbarren gemacht. Die musste er sich nochmal genauer anschauen... beizeiten. Wenn Lex bereits ausholte, würde Arkos ihn nicht unterbrechen. "Formulare. Natürlich." Arkos nickte und hätte gegrinst, wenn es in seiner Wesensart gelegen hätte. So aber nahm er das ein wenig stoisch hin, wenngleich er es schon amüsant fand. "Ich kann über die Gilde auch Waren verkaufen?" Das war Arkos tatsächlich neu. Das war natürlich ein ganz neuer Vertriebsweg... nicht, dass er unbedingt mehr Aufträge brauchte. Aber die Chance, seinen Fokus ein wenig zu ändern, würde er annehmen. "Hast du Ahnung davon, was gerade nachgefragt wird? Ehrlich gesagt suche ich schon lange nach einer Gelegenheit, meine Fähigkeiten ein wenig mehr unter Beweis zu stellen, als ein paar Feldwerkzeuge herzustellen." Nachdenklich tippte er sich an das Kinn, während er dem Dunkelhaarigen folgte. Die Halle der Sammlung kannte er schon, zumindest optisch. Viel interessanter war in dem Moment der Schweif seines Gegenübers, den Arkos bisher nicht bemerkt hatte. Geblinzelt hatte der Schmied kurz und hatte sich mal wieder gewundert, was dieser Mann war. Es war nicht, als würde er irgendwelche Vorurteile haben - sein 'Vater' war Reptilia - aber kurios war es schon. Deshalb auch seine Frage. Was Lex allerdings mit Metall meinte, verstand er nicht. Er mochte Metall? Was für eine Beziehung konnte man denn zu einem Werkstoff haben? Arkos war tatsächlich überrascht wie wenig ihm auf die Worte von Lex einfiel. Er schaffte es, Fragen so abschließend zu beantworten, wie er es bisher noch nicht mitbekommen hatte. Die Augen hatte Lex also von seinem Vater - was wahrscheinlich ein Indiz dafür war, dass er irgendeinen nicht-menschlichen Vater hatte. Irgendwie weckte das das Interesse von Arkos. Aber Lex schien nicht in der Stimmung, zu evaluieren. "Spannend", gab er trotzdem als Antwort, einfach, damit ein gewisses Interesse daran klar war. Konnte natürlich sein, dass Lex jemand war, dem das unangenehm war.
Interessanter in diesem Moment: Ocha, anscheinend. Arkos hatte keinen Schimmer wer das war. "Wir hatten noch nicht das Vergnügen", gab der Rotschopf zu und wurde direkt überrascht. Die junge Frau flitzte um den Tresen herum und packte seine Hand, die er natürlich pflichtbewusst ausstreckte, mit begeisterter Kraft. Sie schüttelte sie heftig und plapperte dabei los. "Teestube?" Arkos war ein wenig verwirrter als noch zuvor. "Kirsch-Zimt-Orange-Marzipan?" Ja war denn schon Weihnachten? Er hatte nur einzelne Worte geschafft, bisher, und bei dem Gedanken an die 'Kreation' wurde ihm bereits so satt, dass er heute wahrscheinlich nichts mehr essen würde. Schließlich aber hielt Ocha kurz inne. "Oh, bitte entschuldige, ich muss einfach lernen, die Leute auch mal antworten zu lassen! Lexi, du sollst mich doch daran erinnern", schalt sie seinen Kollegen gespielt empört und hielt Arkos Hand weiterhin fest. "Ich bin Arkos Aurelius. Ein Schmied. Ich komme aus der Stadt, aber hatte bisher nicht die Gelegenheit, mich der Gilde anzuschließen... und auch nicht wirklich einen Grund. Ich wohne schon sehr lange hier." Waren das alle Fragen gewesen? "Ocha, richtig?" "Sehr richtig! Na, das klingt doch interessant, dann habe ich bestimmt schon einmal von deiner Schmiede gehört, oder? Wie heißt..." Sie nickte nachdrücklich und lachte. Endlich ließ sie seine Hand los und sah zwischen Lex und Arkos hin und her - und während des Sprechens die Werkzeugkiste in der anderen Hand von Arkos. "Ohh, ich sehe schon, ihr Jungs seid schwer beschäftigt! Hat wieder jemand ein Loch in den Boden geschlagen, hm?" Sie zwinkerte Arkos zu, der pikiert wegschaute. ... wusste sie davon? "Ich habe nichts von einem Loch gehört?" Der Schmied warf Lex einen Blick zu. Der schien ein leicht amüsiertes Funkeln in den Augen zu haben. "Nun, was auch immer, ihr Jungs schafft das schon!" Ocha klatschte in die Hände. "Nimm dies als offizielle Einladung, heute Abend in die Teestube zu kommen, okay?" Sie grinste Arkos und Lex fröhlich an. "Öh... in Ordnung." Tja, warum auch nicht?
Die Leute wissen, dass es hier nicht nur Spinner, sondern auch ein paar ordentliche Handwerker gibt., erklärte Lex dem Schmied, als die beiden die Halle der Sammlungen betraten. Manchmal gibt’s am Questboard auch Bestellungen für Waren. Ansonsten red’ mal mit o’Connor. Der kümmert sich ums Finanzielle. Findet bestimmt ein paar Aufträge für dich. Lex war mit Arkos eigentlich zufrieden. Der Schwarzhaarige hasste Schmarotzer, die nur die Mittel der Gilde nutzten, aber nichts zurückgaben. Doch bei dem Rothaarigen hatte der Godslayer irgendwie keine Bedenken, dass er so einer war. Ihm schien mehr daran liegen, mehr zu lernen und sich zu beweisen, als sich mit seinem Handwerk zu bereichern. Die Einstellung passte super in die Gilde. Als Lex dem Frischling oberflächlich erläutert hatte, woher seine Augen kamen, antwortete Arkos mit “interessant”. Ja. Das konnte er so einfach sagen. Ihn hatte man auch nicht als Brut des Teufels gehasst und verstoßen. Hmm., kommentierte Lex einfach wortlos und zuckte mit den Schultern. Nein, “interessant” war nicht das Wort, das er verwendet hätte. Aber darüber wollte er nun wirklich nicht tratschen.
Kurz stellte Lex Arkos Ocha* vor. Die Magierin ließ es sich nicht nehmen, sich mit dem Neuling vertraut zu machen und direkt in ihre Teestube einzuladen. Begeistert hatte sie die Hand des Schmieds ergriffen, hielt jedoch im Redefluss inne und wandte sich kurz an Lex. Ich soll dich auch d’ran erinnern, mich nicht “Lexi” zu nennen…, grummelte er ihr zu und ließ sie dann mit Arkos weiter quatschen. Die Einladung wurde wiederholt und Arkos sagte zu. Damit gab Ocha sich zufrieden und ließ die beiden Kerle wieder ihrer (also eigentlich Lex’) Arbeit nachgehen. Der Schwarzhaarige nickte ihr noch zu, dann führte er Arkos weiter. Ein Loch im Boden?, wollte er wissen. Davon hatte er zwar noch nichts gehört, doch bei dem Haufen an Chaoten, die hier unter einem Dach lebten, konnte er sich gut vorstellen, dass jemandem was schweres durch den Holzboden gekracht war. Ohje, hoffentlich musste er das nicht reparieren. War ja nicht wirklich “Haustechnik”. Nicht seine Baustelle. Vermutlich würde es ohnehin trotzdem an ihm hängen bleiben.
Von der Halle der Sammlungen ging es weiter ins Herzstück der Gilde: Die Halle der Freiheit: Ein großer, geräumiger Saal, der auch Heute wieder voller geschäftigem Treiben war. Hier gingen die meisten Mitglieder ihren Leidenschaften nach. Manche malten oder bastelten, andere lasen, recherchierten oder waren mit anderen Mitgliedern in hitzige Diskussionen verstrickt. Wenn du mal irgendjemanden suchst, ist er wahrscheinlich hier... Mit der Leiter auf der Schulter bahnte Lex sich den Weg durch die volle Halle und führte Arkos zu den Türen am Rand des Saales. Hinter ihnen befanden sich abgesonderte, spezialisierte Werkräume für die Satyrn, deren Hobbies sich nicht einfach so in der Halle der Freiheit ausführen ließen. Einen der Räume hatte Lex für sich und für andere Musiker der Gilde in den letzten Jahren als tollen Proberaum eingerichtet, da traf man ihn die meiste Zeit. Deine Schmiede ist hinter der vierten Tür. , murmelte der Schwarzhaarigen dem Neuling zu. Schau rein. Danach brauch’ ich dich im hintersten Zimmer. Wohlwissend, dass Arkos wegen der Schmiede, nicht wegen Lex hier war, ließ er dem Schmied erst einmal Zeit, sich umzusehen. Wenn er Glück hatte, dann würde er auch ohne Arkos klarkommen. Das wäre ihm ohnehin lieber. Im letzten Zimmer war ein kleiner Wintergarten eingerichtet, in den durch hohe Fenster warmes Tageslicht flutete. Wundervolle und exotische Pflanzen waren hier in großen Töpfen aufgestellt und erfüllten die Luft mit einem herrlichen Duft. Warm und feucht war es auch, das Raumklima war definitiv komplett anders als im Rest des Gildenhauses. Viele der Pflanzen brauchten das. Im Wintergarten war auch die defekte Licht Lacrima, die Lex auszuwechseln gedachte. Sorgfältig stellte er die Leiter auf.
Arkos Aurelius | Off: Show me your Gilde # 4 | @Lex
Irgendwie fand Arkos die Frau sympathisch. Es war offensichtlich, dass es ihre Natur war, aber es war sicherlich auch ein wenig gewollt, wie sie Lex (und ihn, und wahrscheinlich jeden anderen auch) ein wenig aus der Reserve lockte und fast schon zu herzlich mit in die Gilde aufnahm. Und wahrscheinlich, so vermutete der Rotschopf, subtil einen kleinen Test daraus machte, um zu sehen, wie gut diese dann eben in die Gilde passten. Sehr geschickt... und amüsant... und gefährlich. Der Schmied war trotzdem ganz zufrieden. Es war zwar nicht so, als wäre die Gilde jemals leer, aber so richtig... hatte er bisher noch mit keinem ein Gespräch angefangen. Ein, zwei Quests hatte er zwar mittlerweile erledigt, aber daraus ergeben hatte sich bisher erstaunlich wenig. Eine Menge neue Leute hatte er zwar kennengelernt, aber vielleicht war das auch ein wenig die Art und Weise dieser Gilde... jeder kannte sich - ein bisschen, machte aber dann größtenteils sein eigenes Ding. In anderen Gilden wurde das, meinte er mal gelesen zu haben, durchaus anders gehandhabt. Als Lex allerdings nachfragte, seufzte Arkos ein wenig, nickte zu dem Boden neben dem Tresen... der offensichtlich geflickt wurde. Es sah aber gut aus. Hatte Arkos schließlich selbst - mithilfe einiger Gildenmitglieder - wieder geflickt. "Technisch gesehen war das mein Hammer", erklärte er dem Schwarzhaarigen, nachdem Ocha weggeschwebt war. "Praktisch gesehen der Zauber eines anderen Gildenmitglieds, welcher meinen Hammer durch den Boden gedonnert hat." Er hob die Schultern. "Ich habe mich drum gekümmert, das sollte also... hoffentlich... passen." Klang vielleicht nicht unglaublich vertrauenserweckend, aber so war es nun einmal gewesen. Ob er Esmée kannte?
Lex führte ihn durch die Halle der Freiheit, die Arkos natürlich auch schon einmal gesehen hatte. Ehrlich gesagt hatte er diesen Bereich der Gilde bisher mehr oder weniger gemieden... es war so voll, und so unübersichtlich, dass er es meistens folgendermaßen gehalten hatte: Rein in die Gilde, Questzettel anschauen/nehmen/abgeben, raus aus der Gilde. Sich in dem Gebäude aufgehalten hatte er praktisch gar nicht. "Was für ein Ameisenhaufen", murmelte er fasziniert. Irgendwie war es ein wenig anders, mit Lex hier durchzugehen. Er wurde schon erkannt, ob er das nun wusste oder wollte, und die Leute schienen ihn als jemanden zu erkennen, den man durchlassen konnte. Ohne Probleme kamen die beiden Männer also am anderen Ende des Raumes an. Arkos kratzte sich am Hinterkopf. "Hast du eine Ahnung, wer dieses Gebäude erbaut hat? Es kommt mir so vor, als müsste man lange hier sein, um jeden Winkel zu kennen." Reine Neugierde. Lex aber schickte ihn erst einmal in die Schmiede, zum gucken, quasi.
Es war schon verdammt kurios: Als wenn Papa einen zum Spielen wegschickte. Arkos kratzte sich - erneut - am Hinterkopf, während Lex zu seinem eigenen Ziel vorging. Was für ein seltsamer Kerl.
Aber natürlich ließ der Schmied sich das nicht zweimal sagen. Er öffnete die Tür und wurde von demselben Geruch begrüßt, wie er bei sich Zuhause herrschte. Kohle, Feuer, Eisen, Stahl. Es schien gerade niemand hier zu sein und die Esse lief auch nicht auf Hochtouren, aber Es war jemand vor nicht allzu langer Zeit hier gewesen und hatte etwas geschmiedet, da war sich Arkos sicher. Nachdenklich ging er einmal durch den Raum, sah sich die ganzen Ausrüstungsgegenstände an, die Vorrichtungen und Materialien... und kam zu dem Schluss, dass er schon vorher hier hingehen hätte können. Letztlich hatte die Schmiede in der Gilde keine zwingend bessere Ausstattung, aber erstens gab es hier durchaus Platz, den sie zuhause nicht hatten, und außerdem konnte er Mimir so ab und zu mal den Amboss überlassen. Es war sauber hier. Sauber im Sinne von: Alles, was man brauchte, war da. Es gab sogar einige Hämmer, die filigraner waren, und einige Hilfsmittel, die er selbst noch nie gesehen hatte. Das mussten... Geräte für Goldschmiede sein. Mit deren sehr filigraner Arbeit hatte sich der Rotschopf bisher nur rudimentär auseinandergesetzt. Es hatte bisher einfach keinen direkten Anlass gegeben, jemandem einen Ring oder einen Armreif zu schmieden.
***
"Sie ist gut ausgestattet", stellte Arkos kurze Zeit später fest, als er zu Lex aufgeschlossen hatte. Der Schwarzhaarige hatte nicht zwingend begeistert geschaut, als er seinen Gildenkameraden gesehen hatte, aber naja, eigentlich konnte man gar keine sonderlich große Emotion in dem Gesicht des Rotäugigen erkennen. Arkos war jetzt auch nicht unbedingt ein Emotionswunder, aber gegenüber Lex... wirkte selbst der Rotschopf ziemlich leidenschaftlich. "Danke. Denke nicht, dass du es brauchst, aber... wenn du je etwas geschmiedet haben möchtest, komm' zu mir. Werkstoffpreis." Der junge Mann musterte Lex, der gerade auf der Leiter stand und damit beschäftigt schien, einen Lacrima... irgendwas damit zu tun. Das war nicht Arkos' Stärke. "Du sagtest, du magst Metall. Wie meintest du das?" Er zog seine Handschuhe zurecht, sah dann wieder zu seinem Guide. "Dieser Raum ist allerdings auch sehr speziell. Muss ein irrer Aufwand sein, diese ganzen Sachen am Laufen zu halten." Ob Lex das alles alleine erledigte? Zu viele Fragen, um sie alle auf einmal zu stellen. Der Schwarzhaarige schien eh nicht so, als wäre er furchtbar versessen darauf, sich mit Fragen bombardieren zu lassen. Und doch... irgendwie hatte er das Gefühl, ein bisschen was konnte er aus Lex noch herauslocken. Vielleicht war das ein wenig sportlicher Ehrgeiz, aber es interessierte Arkos auch einfach. "Bist du auch auf Kirsch-Zimt-Orange-Marzipan eingeladen worden? Es klingt, als würde ich danach drei Tage nichts Essen müssen."
Arkos gestand, dass er mit seinem Hammer ein Loch in den Boden der Gilde gehauen hatte. Das schien ihn irgendwie peinlich zu berühren oder so, immerhin verteidigte er sich gleich zweimal dafür. Es war gar nicht wirklich seine Schuld gewesen und er habe sich wieder darum gekümmert. Vor allem Zweiteres fand Lex nicht schlecht. So verzog er keine Miene, hob ebenso wie Arkos es getan hatte, die Schultern, und antwortete unbewegt: Hier geht dauernd was kaputt. Mach dir kein’ Kopf.
Die Halle der Freiheit als Ameisenhaufen zu bezeichnen, war ziemlich passend. Arkos würde bestimmt gute Songtexte schreiben, wenn er auf solche Vergleiche kam. Jepp., nickte der Schwarzhaarige einfach, der Beschreibung hatte er nichts mehr hinzuzufügen. Ihm war es hier drin meist zu voll und zu laut. Den Proberaum, den er eingerichtet hatte, war schallisoliert und wenn Lex ehrlich war, dann war ihm das Fernhalten vom Chaos vor der Tür um einiges wichtiger gewesen, als sich darum zu scheren, ob andere Leute draußen sein Spiel hörten oder nicht. Die beiden Magier durchschritten die Halle zielstrebig und ohne großartig stehen zu bleiben. Sie hatten etwas zu tun und ließen sich von den anderen Ameisen im Haufen nicht großartig ablenken. Es gäbe auch nicht wirklich groß Anlass dazu. Arkos war neu, die meisten kannten ihn nicht, und Lex war nicht die Art von Person, zu der man sich auf einen Plausch gesellte (wenn man nicht aufdringlich wie Ocha war). Wenigstens entgingen die beiden Magier so größeren Unfällen oder Katastrophen, die sich in der Halle der Freiheit beinahe täglich ereigneten. Wer das Gebäude erbaut hatte oder wie lange es schon stand, das wusste Lex nicht. Nö., antwortete er wahrheitsgemäß - sowohl auf die Frage als auch auf die Vermutung, dass man hier viel Zeit brauchte, um sich zurechtzufinden. Lex fand das Gildenhaus recht simpel gehalten, wenn man den Aufbau einmal mitbekommen hatte. Und die Geschichte des Gebäudes interessierte ihn nicht wirklich. Bei den Werkräumen angekommen, entließ Lex Arkos erst einmal in die Schmiede. Das war der Grund, warum der Rotschopf hier unterwegs war, und wenn er sie einmal gesehen hatte, dann würde er sie auch alleine wieder finden. Dass er den Werkzeugkasten noch immer bei sich trug, würde ihn hoffentlich motivieren, Lex trotzdem zu folgen und ihm bei seiner kleinen Arbeit zur Hand zu gehen.
Falls was fehlt oder kaputt ist, meld’ dich. Dass Arkos mit der Schmiede zufrieden war, empfand Lex als gutes Zeichen. Irgendwie schien der Rothaarige Ahnung von seiner Sache zu haben, und dass ein ordentlicher Handwerker auf Anhieb nichts an der Ausstattung auszusetzen hatte, war ein gutes Zeichen. Lex hatte mittlerweile die Leiter unter einer Lampe aufgestellt, die im Gegensatz zu den anderen nicht hell erleuchtet war, sondern mattgrau an der Decke hing. Höhenangst? Wenn nein, hoch mit dir. Den Werkzeugkasten nehm’ ich so lang. Lex streckte Arkos die Hand entgegen und nahm den Kasten in Empfang. Dann, noch bevor der Rothaarige die Leiter erklimmen konnte, streckten sich die Beine des Musikers auf einmal unnatürlich in die Länge. Zwischen seinen Stiefeln und der gemütlichen Hose zogen sich die Beine des Schwarzhaarigen in die Länge und waren dabei wie von schwarzen Panzerbeinen umgeben. Rüstung war sicher kein Anblick, der dem Schmieden fremd war. Doch dass sich diese insgesamt knapp vier Meter in die Länge zogen und dem Gepiercten es damit ermöglichte, wie auf stählernen Stelzen die Decke zu erreichen, war doch sicher keineswegs etwas Alltägliches. Während Lex auf Arkos wartete, machte er sich schon mit einem Schraubenzieher daran, die Verkleidung der Lampe zu lösen. Arkos konnte sie ihm sicher festhalten, dass sie nicht zu Boden fiel, und Lex konnte sich so lange an der defekten Lacrima zu schaffen machen, die darunter verborgen war. Einen Ersatz hatte er sicherheitshalber dabei, aber vielleicht konnte er ja auch einfach so etwas richten. So schraubte und werkelte er und gab Arkos ein paar einfache Aufgaben. Halte mal hier, dreh mal dort, reich’ mir mal das und das, sowas in der Art. Zwischendurch nahm er sich einen Schraubenschlüssel, der schon ein wenig verbogen war (vermutlich hatte ihn jemand als Hebel missbraucht), und biss einfach hinein, wie in einen Schokoriegel. Zwischen seine Zähnen knirschte und kratzte es und nachdem Lex geschluckt hatte, öffnete er mit einem “Aah” den Mund, streckte die Zunge raus und zeigte Arkos so, dass es sich bei dieser Demonstration nicht um einen Taschenspielertrick gehandelt hatte. So mein’ ich das. Ochas Einladung an Arkos stand dann noch im Raum. Stirnrunzelnd blickte der Schwarzhaarigen seinen Gehilfen an. Von Tee wird man doch nicht satt, murmelte er unverständlich und zuckte dann mit den Schultern. Und für mich gab’s was Süßeres.
Iron God's Greaves TYP: Slayermagie ELEMENT: Metall KLASSE: I ART: Nahkampf MANAVERBRAUCH: 15 pro Minute MAX. REICHWEITE: Beim Anwender SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 3, Manaregeneration Level 2 BESCHREIBUNG: Mit diesem Zauber kann der Metall God Slayer seinen Unterschenkel in ein Panzerbein aus nachtschwarzem Metall verwandeln und dieses auf maximal zwei Meter wachsen lassen. Praktisch, wenn mal wieder ein Kätzchen aus einem Baum gerettet werden muss oder der Kerl, dem man ins Gesicht treten will, einfach ein wenig zu weit weg steht. Wird dieser Zauber auf beide Beine angewendet, verdoppeln sich die Manakosten
Beherrschung:
Erfahrene Anwender können dieses Panzerbein sogar verlängern, um Überraschungsangriffe zu starten. Die Geschwindigkeit des Wachstums und die Stärke eines solchen Treffers entsprechen der Willenskraft des Slayers. Hierbei gilt, dass der Unterschenkel pro Level der Willenskraft über 4 um zwei Meter verlängert werden kann.
Sprechen | Denken
I let the blade do the talking - so my tounge shall become iron.
Arkos Aurelius | Off: Show me your Gilde # 5 | @Lex
Jemanden neu kennenzulernen, von dem man nicht wusste, ob man auch nur irgendetwas mit ihm gemein hatte, war immer eine schwierige Sache, fand Arkos. Wenn dazu kam, dass dieser jemand eher wortkarg war, erschwerte das den Vorgang noch viel mehr, und dann gab es da noch die nächste Stufe - Lex. Allerdings fand Arkos gar nicht, dass er im klassischen Sinne abweisend wirkte, jedenfalls kam das bei ihm nicht an. Es war eher, dass der Schwarzhaarige ganz offensichtlich nicht unbedingt ein Freund von Smalltalk war - was Arkos unterstützen konnte - und außerdem irgendwie mit seinem Aussehen zu kämpfen hatte. Zu kämpfen? Na, das war vielleicht übertrieben, aber seine Reaktion auf die Frage des Rotschopfes und die weiteren Aussagen, die getätigt worden waren... Arkos war vielleicht nicht unbedingt ein studierter Mann, aber er wurde das Gefühl nicht los, dass der Vater von Lex, von dem dieser wohl diese irren Augen bekommen hatte, vermutlich nicht einfach 'nur' ein Mensch gewesen war. Im Gegenteil. Der Schmied war sich ziemlich sicher, dass es auch kein Reptilia oder eine andere 'normale' Rasse dieses Kontinents gewesen war. Von seinem Ziehvater hatte er einiges erfahren, und der junge Mann war sich zumindest sicher, dass schwarze Augäpfel gänzlich ungewöhnlich und in der Natur normalerweise auch überhaupt nicht vorkamen. Schwarz war generell eine Farbe, die die Natur vermied, wenn es sich nicht gerade um Horn handelte - und selbst das war in der Regel nur sehr tiefbraun, und nicht wirklich schwarz.
Ehrlich gesagt schwächte das seine Neugierde leider nicht wirklich. Arkos gab sich einen mentalen Klaps. Er musste dringend etwas gegen diese Neugierde machen.
Plötzlich fand sich Arkos vor einer Leiter wieder, auf die Lex ihn direkt hochgeschickt hatte. Höhenangst hatte Arkos nicht wirklich, aber darüber nachgedacht hatte er auch bisher nicht wirklich darüber. Ehrlich gesagt: Er war noch nie wirklich in Verlegenheit gekommen, überhaupt Höhenangst zu empfinden. Aus dem Fenster im ersten Stock zu schauen, zählte sicher nicht als 'Höhe', oder? Bevor er zum Antworten kam, überreichte er dem Dunkelhaarigen den Werkzeugkasten... und dann weiteten sich die Augen des Rotschopfes vollkommen überrascht - und ein kleines Schnaufen entfloh ihm. Das war so nah an einem Lachanfall gewesen, wie man jemanden wie Arkos überhaupt bringen konnte. Was war das denn!? Wer zur Hölle streckte seine Beine, so einfach mal eben, mirnichts, dirnichts, ein paar Meter lang, sah dabei so gelangweilt aus, als wäre es das natürlichste der Welt, und wartete dann auch noch mit einem allzu neutralen Gesichtsausdruck darauf, dass er endlich die Leiter hochstieg? Arkos war amüsiert, aber gleichzeitig auch ziemlich fasziniert. Was zur Hölle... was es alles an Magien gab! Diese ganzen Magier waren doch alle irre im Kopf... wer dachte sich so etwas aus? Klar, es war irgendwie schon praktisch, aber... es sah halt auch irgendwie ein wenig albern aus. Einen Blick riskierte Arkos trotzdem, und widerstand dem Drang, Lex gegen die Beine zu klopfen. "Das sieht... aus wie Stahl, und nichtmal schlechter", merkte der Schmied erheitert an und stieg die Leiter hinauf, neben sich stets die Stelzen von Lex. "Warum kannst du dir Beinstelzen aus Metall machen, einfach so? Jetzt sag nicht, dass mein Beruf hier einfach irrelevant ist, weil du einfach alles selbst machen kannst?" Das wäre tatsächlich schade. Fragend sah er Lex an, der aber bereits fleißig am werkeln war - und sich an der Lampe zu schaffen machte. Gerne half er ihm, war das Ganze doch halbwegs interessant für den ebenfalls eher praktisch veranlagten Aurelius - bis sein Gegenüber aber einfach so in... einen Schraubenschlüssel biss. Das war wahrscheinlich das erste Mal, dass Arkos wirklich das Gesicht ein wenig entgleiste. Baff sah er sein Gegenüber an und runzelte die Stirn. Als dieser dann auch noch den Mund öffnete und ihm zeigte, dass er das strukturell ja sehr robuste Eisen einfach verschluckt hatte, brauchte er einen Moment um sich zu sammeln. "Was zur...", murmelte der Schmied und kratzte sich am Kopf. "Wie... warum?" Er fasste sich an die Stirn und strich sich ein paar Strähnen zurück, riss sich wieder ein wenig zusammen. "Lass' dir nicht einfallen, meine Werkzeuge aufzufressen, ansonsten sehe ich mich gezwungen, sie von der Gilde ersetzen zu lassen", brummte er und schüttelte leicht amüsiert den Kopf. "Sind deine Zähne aus Titan? Ist das auch ein Geschenk von Papa?" Fasziniert schüttelte er den Kopf, lehnte sich leicht auf die Leiter. Lex kümmerte sich weiter um die Lampe, aber Arkos hatte wieder einmal diese Neugierde in sich, die ihn antrieb, Fragen zu stellen. "Jetzt erzähl' mir nicht, dass sie dir einen leckeren Eisen-Zucker-Cupcake gebacken hat." Noch einmal fasziniert davon, was es alles gab, seufzte er leise. "Bitte entschuldige, dass ich neugierig bin. Seit ich in die Gilde gekommen bin, habe ich bei jeder Begegnung irgendetwas anderes gesehen, und das eine war kurioser als das andere. Einen Eis-Golem, eine Meerjungfrau, eine Oni-Kriegerin... und 'nen Typen, der Schraubenschlüssel als Snack bezeichnet. Ich war bis vor kurzem einfach nur Schmied mit irgendeinem Talent für Magie." Er zog die Augenbrauen ein wenig zusammen. "Je mehr ich hier bin, desto mehr bin ich von der Vielfalt erschlagen. Da fragt man sich wirklich, was es da draußen noch alles gibt." Nachdenklich warf er einen Blick auf seinen Hammer, dessen Herkunft und Macht ihm absolut schleierhaft waren. Er wusste nur, dass er immer an seiner Seite gewesen war, aber... was es damit auf sich hatte? Unklar.
Von Lex' kleiner Demonstration seiner Magie schien Arkos recht beeindruckt. Daber hatte der Schwarzhaarige sich nicht wirklich etwas dabei gedacht. Die Godslayer Magie, die ihm von Ares, dem Kriegsgott, seit dem Kindesalter beigebracht wurde, lag dem Tättowierten mittlerweile in Fleisch und Blut, beinahe instinktiv schon verwendete er sie. Jepp, Stahl. Was für einer genau das war, das würde Lex nicht beantworten können, wenn er danach gefragt würde. Genauso nahm er die Einschätzung Arkos', dass es sich um guten Stahl handelte, einfach hin. Der Godslayer war Krieger, keine Metallurge. Ich kann 'ne Form von Metallmagie., erklärte er seinem neuen Kumpel und müsste bei dessen Frage, ob er als Schmied dann überflüssig sei, grinsen - eine seltene Regung im Gesicht des Schwarzhaarigen. Die beiden tauten wohl gerade ein wenig auf. Dich brauchen wir. Mein Kram hält nur ein paar Minuten. Und sonderlich gut ist er auch nicht. Und dass Arkos sich von zweiterem selbst überzeugen konnte griff Lex in der Luft zu und ließ in seiner Hand mühelos eine kurze Waffe - ein gekrümmtes Kurzschwert mit breiter Klinge - wie aus dem nichts entstehen, die er Arkos zur Überprüfung reichte. Lex wusste, dass die Waffen, die er mit seinen Zaubern schaffen konnte, keine Meisterwerke waren. Er hatte mit dem Arsenal des Kriegsgottes das Kämpfen gelernt, im Gegensatz zu Ares’ Waffen war das, was Lex zustande brachte, stümperhaftes Spielzeug. Sicher bekam auch Arkos bessere Waffen hin als der Schwarzhaarige, der sie einfach herzaubern konnte. Das lag vor allem daran, dass Lex nicht so großartig wusste, was eine gute Waffe so technisch ausmachte. Das war auf jeden Fall etwas, was er von Arkos lernen konnte.
Auch Lex' zweite Spielerei sorgte beim Rotschopf für eine lustige Reaktion. Ja, man sah es Lex vielleicht nicht ganz so sehr an, aber er hatte auf jeden Fall Spaß beim gemeinsamen Arbeiten mit Arkos. Sind nicht die Zähne…, erklärte er dem Frischling. Ich wandel so Metall in Mana um. Ob Lex sich über Arkos' Werkzeug hermachen würde oder nicht, ließ Lex Mal unkommentiert. Normalerweise ließ er anderer Leute Kram in Ruhe, aber wenn er mal Lust auf einen Snack hatte… Wer weiß? Die Neugierde, die Arkos an den Tag legte, konnte Lex gut nachvollziehen. Satyrs Cornucopia war so ein bunter Haufen an verschiedensten Gestalten, dass man wirklich Scheuklappen vor den Augen tragen musste, um sich nicht jeden Tag neu zu fragen: “Was zu Hölle?!” Vor allem für jemanden wie Arkos, der scheinbar noch nicht viel Kontakt zu anderen Magiern gehabt hatte, war das natürlich eine Art Kulturschock. Bei Lex war das anders gewesen, er war mit Göttern und Dämonen und jeder Menge Magie aufgewachsen. Im Gegensatz dazu wirken die meisten Ansammlungen von Menschen schrecklich mundan. Die Satyrs waren eine Ausnahme. All diese Empathie dem Rotschopf gegenüber und auch der Kontrast des eigenen Lebens im Vergleich zu dem des Schmiedes äußerte sich in einem belanglosen Schulterzucken und einem Passt schon…, das Lex Arkos entgegenbrachte. Kommunikation war definitiv nicht seine Stärke. Die Arbeit ging indies gut voran. Arkos und Lex hatten den Schirm der Lampe abmontiert und die defekte Licht-Lacrima entfernt. Als der Godslayer die neue Lacrima eindrehen, erstrahlte die Lampe in warmem Licht, wie ihre Geschwister, die auch an der Decke hingen. Gut… gleich fertig. Und während Lex mit Arkos' Hilfe den Lampenschirm wieder an der Halterung festschraubte, wurde er dann auch ein klein wenig neugierig. Hast du dich auf was spezialisiert? Also… beim schmieden?
Arkos Aurelius | Off: Show me your Gilde # 6 | @Lex
'Ne Form von Metallmagie, sagte der Kerl. Das war ja wohl maßlos untertrieben. Arkos hatte bisher noch nicht von jemandem gehört, der Metall snackte wie andere ihre Chips am Abend. Ehrlich gesagt fand er es sogar höchst kurios: Alle seine Begegnungen bisher waren zwar seltsam gewesen, aber Lex, der noch nicht einmal visuell die außergewöhnlichste Gestalt war (bis auf Papas Erbe), war direkt auf der Skala nach oben gesprungen. Das war bestimmt keine einfache Metallmagie. Das fühlte sich schon beinahe nach etwas an, was weit darüber hinausging. Arkos meinte, mal etwas über Dragonslayer gehört zu haben, die so etwas konnten... aber selbst die Geschichten waren rar, geschweige denn tatsächliche Begegnungen. Ja, es lag sicher auch dran, dass Arkos definitiv nicht danach suchte, darüber etwas zu erfahren... dennoch!
"Immerhin etwas", brummte Arkos ein wenig erleichtert und blinzelte dann, als Lex mehr oder weniger mit einer Handbewegung eine Waffe aus der Luft entstehen ließ. Naja, technisch gesehen vermutlich nicht Luft, sondern Mana, aber... Arkos nahm das Stück in die Hand und betrachtete es verblüfft und ein wenig eifersüchtig. Allerdings, wenn es nur ein paar Minuten hielt, war es tatsächlich nicht sonderlich viel wert, alleine halt aus der Tatsache, dass... es sehr endlich war. Waffen und Werkzeuge waren per Definition nicht für die Ewigkeit gemacht, sondern um genutzt zu werden, und doch strebte Arkos doch nach einer etwas längeren Halbwertszeit als 'ein paar Minuten'. Und doch: Die Waffe in seiner Hand war nicht übel. Sie würde ihren Dienst tun. Er balancierte sie für einen Moment auf seinem Finger, sah, dass sie dazu tendierte, in eine Richtung zu kippen. "Keine schlechte Arbeit", meinte er dann und sah ein wenig nachdenklich aus. "Zumindest optisch. Aber sie ist nicht ausbalanciert. Unter anderem." Er musterte Lex einen kleinen Moment, schüttelte dann ein wenig den Kopf, grinste jetzt seinerseits ein wenig. "Tja, deine Verdauung will ich mal haben", stellte er fest und betrachtete das Schwert noch einen Moment und zuckte dann mit den Schultern. "Die Form ist eigentlich tadellos. Aber die Form folgt der Funktion, nicht anders herum. Wenn du auf den Erschaffungsprozess Einfluss nehmen kannst, solltest du das im Kopf behalten... auch wenn ich dann vielleicht noch ein wenig neidischer sein werde", erklärte der Rotschopf unumwunden, während sie weiterarbeiteten. Es war Arkos kein Problem, zuzugeben, dass er die Fähigkeiten seines Gegenübers interessant oder gar beneidenswert fand. Wenngleich die Waffe einer von Meisterhand geschmiedetem Schwert nicht das Wasser reichen konnte, so waren die Möglichkeiten allein für die Konzeption einer Waffe so herausragend, dass er Lex beinahe schon wieder auf den Sack gegangen wäre.
Aber er hielt sich für den Moment zurück. Sie hatten jetzt das Licht ausgewechselt, und offenbar war Lex ganz zufrieden mti seiner Arbeit. Na, das war doch schon einmal etwas. Arkos sah zu, wie der Lampenschirm wieder verschraubt wurde und lehnte sich ein wenig auf die Leiter, weil er gerade nichts zu tun hatte. Diese knarzte ein wenig unter dem doch nicht ganz geringen Gewicht des Schmieds, der eben trotz allem harter körperlicher Arbeit nachging. "Ich?" Der junge Mann war beinahe überrascht, als er tatsächlich eine ernst gemeinte Frage von Lex bekam, und legte den Kopf ein wenig schief. "Das kann man so nicht sagen. Ich bin erstmal Schmied. Aktuell mache ich vermutlich am meisten Waffen, aber ich kann auch Werkzeuge und Rüstungen. Und ich beschäftige mich auch mit Werkzeugen der Goldschmiede, obwohl ich da wohl am ehesten als Novize einzustufen wäre, ich... möchte im Grunde alles können, was es da zu können gibt." Er sah ein wenig nachdenklich aus, und ob es die schweigsame Präsenz von Lex war oder einfach die Tatsache, dass er nicht das Gefühl hatte, dass der Gildenkollege es irgendwie erzählen würde oder wollte, wusste er nicht - aber die kommenden Worte kamen trotzdem. "Wenn ich schmiede, fühle ich mich zuhause", meinte er und sah auf seine Hände, die recht groß waren und in kräftige Unterarme übergingen. Seine goldenen Augen glimmten ein wenig auf, als er ballte seine Hand zur Faust. "Es ist, als wäre ich dafür gemacht. Weißt du, ich kann kein Metall essen, das liegt mir nicht. Aber manchmal, wenn ich schmiede, kann ich es singen hören, und es fließt fast wie von selbst in eine Form. Es ist schwer zu beschreiben." Arkos atmete ein wenig durch und grinste dann leicht, und das goldenen Glimmen verblasste und es blieben die bernsteinfarbenen Iriden übrig. "Tja, die Antwort ist: Am ehesten Waffen. Waffen kann ich gut. Ich beschäftige mich gerade damit, wie man magische Waffen herstellt. Es scheint ja so, als würde man hier und da mal solche Waffen finden, aber... sie selbst herstellen zu können, wäre glaube ich ein großer Schritt. Nicht nur für mich, sondern auch die Gilde." Langsam stieg er von der Leiter herab und streckte sich leicht. "Sind Schwerter die Waffen deiner Wahl?" Nachdenklich betrachtete er Lex, und ob dessen Beine sich wieder einziehen würden. "... ich habe noch nicht einmal gefragt, aber warum bist du in dieser Gilde? Wohl nicht, um Hausmeister zu spielen, oder?"
Interessiert lauschte Lex den fachkundigen Ausführungen Arkos’. Der Schwarzhaarige selbst sah sich nicht als Schmied oder Waffenmacher an, auch wenn seine Magie ja quasi dazu einlud. Er war ein Kämpfer und konnte sich an Waffen herbeizaubern, was er gerade benötigte. Da war es verständlich, dass Arkos eben ein besseres Verständnis davon hatte, was denn zum Beispiel ein gutes Schwert ausmachte und was nicht. So machte es dem Halbdämonen nichts aus, dass der Rothaarige seine Arbeit ein wenig kritisierte. Lex hatte es ja selbst im Voraus gesagt: Lex’ Waffen waren keine Meisterwerke. Das kryptische Gerede von Form und Funktion verstand der Musiker aber nicht so richtig. Das musst du mir irgendwann mal zeigen…, ließ Lex als Kommentar im Raum stehen. Vielleicht war ja eine praktische Anschauung besser. Und… wenn ich dir mal was helfen kann… sag Bescheid. Das war so der große Gedanken hinter den Satyrs: Eine Gilde mit Exzentrikern, die sich gegenseitig in ihren eigenen Interessen unterstützten. Und zwischen Arkos und Lex sah der Halbdämon auf jeden Fall genügend Potential, einander zu helfen.
Der Lampenschirm war wieder an Ort und Stelle festgeschraubt und der Arbeitseinsatz von Arkos und Lex damit eigentlich abgeschlossen. Vermutlich wollte der Rotschopf nun direkt die Schmiede aufsuchen, doch auch wenn Lex es nicht zugeben würde, er genoss das Gespräch mit Arkos gerade. So blieb er noch ein wenig in der Höhe und quatschte weiter. Kenn ich…, murmelte er beiläufig, als der Rotschopf vom Schmieden berichtete. Manchmal wurde man von der Muse gepackt und das Handwerk ging von ganz alleine. In solchen Momenten war man dazu in der Lage, Meisterwerke zu schaffen, die sonst jenseits der eigenen Fähigkeiten lagen. ...vom Musik machen. Ab und zu - speziell dann, wenn Lex tief in Gedanken versunken war - da war es, als würde die Musik wie alleine durch ihn fließen,würden seine Finger wie von alleine die richtigen Noten und Akkorde finden. Mit all den Schmiededisziplinen, die es so gab, kannte Arkos sich also ein wenig aus, auch wenn Waffen seine Spezialität waren. Anerkennend nickte der Rotäugige. Mit Waffen konnte er was anfangen, ein gemeinsames Interesse war also gefunden. Arkos saß weiter auf der Leiter und hielt den Werkzeugkasten, auch wenn die Leiter ab und zu ein wenig knarrte. Höhenangst schien er also nicht zu haben. Mein Ziehvater hat versucht, mir den Umgang mit allen Waffen beizubringen., erklärte der Godslayer auf die Frage Arkos hin, ob er Schwerter gegenüber anderen Waffen bevorzugte. Alle haben Vor- und Nachteile. Aber das muss ich dir ja nicht erklären. Einen richtigen Lieblingstyp an Waffen besaß Lex nicht so recht. Ich zeig’ dir nachher meine Lieblingswaffe. Ist auch ‘ne magische, vielleicht kannst’e was davon lernen. Schaden tat es sicherlich nicht. Eine letzte Frage wollte Lex dem rothaarigen Neuankömmling noch beantworten. Zwar hielt der Halbdämon sich meist hinter vagen Aussagen und Wortkargheit verborgen, aber mit Arkos war der Godslayer irgendwie ein ganz klein wenig auf derselben Wellenlänge, da konnte er sich ja auch ein wenig öffnen und dem Schmied erklären, warum es ihn gerade zu den Satyrs verschlagen hatte. Schau mich an. Sein seltsamer Style, die bleiche Haut, die vielen Tattoos und Piercings, die roten Augen in den schwarzen Lederhäuten, der seltsame Schweif, Lex war kein Kerl, den man übersah. Die Gilde ist von allen Orten, an denen ich war, der, an dem ich am wenigsten verachtet werde.
Und das war dann aber auch genug Real-Talk. Mit beiden Händen signalisierte Lex, dass Arkos ihm nun gerne den Werkzeugkoffer zurückgeben konnte, dann verkürzte Lex seine Schienbeine wieder auf eine normale Länge und verlor so kontrolliert an Höhe, bis er wieder ganz normal am Boden stand. Ob Arkos nun für’s erste lieber seinen eigenen Interessen nachgehen wollte oder ob er noch etwas anderes von Lex wissen oder gezeigt haben wollte, das lag nun am Schmied.
Arkos Aurelius | Off: Show me your Gilde # 7 | @Lex
Arkos war ziemlich gerne bereit, anderen mit dem Schmiedehandwerk behilflich zu sein - oder zumindest so viel darüber zu teilen, wie sein Gegenüber gerne wissen wollte. Ehrlich gesagt gab es ziemlich wenig Menschen, die sich gerne und freiwillig damit beschäftigten: Viele wollten das Endprodukt sehen, und damit musste es dann aber auch genügen. Aber dass der Prozess langwierig war, teuer, und anstrengend, wollte in der Regel keiner wissen. Und auch der Weg, der dorthin führte, war in der Regel eher nebensächlich. Insbesondere einige weniger reflektierte Kunden feilschten am Ende noch um jeden Jewel. Immerhin schien Lex so jemand nicht zu sein, und Arkos stimmte ihm selbstverständlich mit einem Nicken zu. Es war für ihn keine Frage, ob er Lex helfen würde - sondern höchstens, wann. Mit einem Schmunzeln nickte der Rotschopf auf das Angebot des Magiers, war ganz zufrieden mit dem Ausgang dieses Gesprächs. Lex war am Anfang noch sehr verschlossen gewesen, und trotz der laxen 'Oberfläche' des äußerlich seltsamen Magiers, wirkte es doch, als würde hinter der Fassade noch einiges brodeln, was in aller Regel nicht ausgesprochen wurde.
Der Schmied sah seinen Gildenkollegen interessiert an - Musik, hm? Damit hatte er sich tatsächlich in seinem Leben bisher nicht beschäftigt. Das einzige, was er kannte, war der Rhythmus seines Schmiedehammers auf Stahl und Eisen. Ravinuthala hatte vor seiner Schmiede getrommelt, als sie das gehört hatte, zählte das auch? Trotzdem nickte er. "Vielleicht gibt es Momente, in denen man einfach im Flow ist", schlug er in Ermangelung besseren Wissens vor. Dass möglicherweise etwas in ihm schlummerte, was weit darüber hinausging, wusste Arkos nicht - möglicherweise hätte Lex' Ziehvater diese Verbindung eher herstellen können. Von dem Arkos selbstverständlich auch nichts wusste, außer, dass er offenbar alle Waffen beherrschte. "Alle Waffen? Dein Ziehvater ist entweder ein Genie oder aber größenwahnsinnig. Kein Mensch kann in einer Lebzeit alle Waffen beherrschen. Allerdings..." Arkos sah dem jungen Mann ihm gegenüber noch einmal ins Gesicht, wirkte mit einem Mal ein wenig nachdenklich. "... vermute ich, dass es dort draußen Wesen gibt, die mehr als eine Menschenlebzeit Zeit haben, wenn ich das so höre. Ich habe ja auch noch niemanden getroffen, der Eisen frisst wie einen Schokoriegel. Ich sollte wohl nicht so schnell urteilen." Das war mehr eine kleine Diskussion mit sich selbst gewesne, das war Arkos klar, und er räusperte sich leicht. "Ich nehme an, dass dein Ziehvater auch etwas besonderes ist? Mittlerweile fällt es mir schwer, überhaupt noch irgendetwas als 'Unwahrscheinlich' einzustufen." Kurz schwieg er, doch dann leuchteten seine Augen leicht auf, und ein feines Grinsen huschte über seine Lippen. "Dann nehme ich dich gerne beim Wort. Es kann nur hilfreich sein, solche Waffen einmal begutachten zu können." Die nächsten Worte des Satyrs-Magiers aber überraschten Arkos ein wenig. Er antwortete nicht sofort, betrachtete Lex ein wenig skeptisch, gab ihm den Koffer zurück und traf seinen Kollegen wieder am Fuße der Leiter, warf einen Blick auf dessen Beine, die wieder normal geworden waren. Der Kerl war wirklich ein wenig komisch. Aber andererseits auch ein angenehmer Typ. Bisher.
"Ich verstehe", meinte Arkos und evaluierte für einen Moment, was sein erster Eindruck von Lex gewesen war. "Ich schätze, wenn ich nicht bereits einige interessante Charaktere in der Gilde kennengelernt hätte, wäre ich zumindest kurz über den ersten Eindruck gestolpert." Er verschränkte die Arme vor der Brust, grinste dann ein wenig schief. "Stimmt schon, in einem Stadtviertel von High Society-Menschen kann ich mir dich nicht so recht vorstellen." Kurz schwieg Arkos und zuckte dann mit den Schultern. "Nun, eins weiß ich aber: Verachtet wirst du hier nicht. Alle, die mir etwas über dich gesagt haben, wirkten allerdings froh, in der Zuständigkeit an dich zu verweisen." Arkos lachte sogar leise auf. "'Frag Lex, der kann das', oder: 'Frag Lex, der weiß das'. So oder so ähnlich. Mein Ziehvater ist ein Reptilia. Ich weiß, was Vorurteile sein können. Hast schon recht: Wenn nicht hier, wo kann man dann man selbst sein?" Arkos streckte sich leicht und schnaufte dann leicht. "Darf ich dich beim Wort nehmen und einen Blick auf deine Waffe werfen? Danach bin ich auch weg. Aber... das möchte ich mir dann doch nicht entgehen lassen."
Lex zuckte mit den Schulter und legte den Kopf schief, da hatte Arkos den Nagel auf den Kopf getroffen. Er ist… nicht wirklich ein Mensch… Es war ja beinahe schon lustig, wie der Rotschopf sich da anstellte und anstrengte. Lex zog tief Luft ein und seufzte dann aus. Vermutlich fand er den Schmieden irgendwie ein wenig sympathisch, sonst hätte er an dieser Stelle jetzt geschwiegen. Aber Lex redete weiter. ...sondern ein Gott. Der Godslayer ließ die Worte kurz wirken, er war sich bewusst, dass sie einiges an Gewicht hatten. Manche Leute glaubten nicht einmal wirklich an Götter. Ich bin unter Göttern aufgewachsen. Das sprach er mit regungsloser Miene und hielt dem Blick von Arkos stand, dass dieser t befürchten musste, vom Gepiercten auf den Arm genommen zu werden. Die beiden Magier hatten alsbald ihre Arbeit verrichtet, das Licht brannte wieder und Arkos hatte sogar ein paar nette Worte für Lex übrig, über die dieser sich in einem sehr tiefen, sehr verwinkelten und nach außen sehr unsichtbaren Teil seiner selbst ein klein wenig aufrichtig freute. Nach außen ließ der Dämonenspross das aber nicht dringen. ...weil die Gilde ‚n Haufen an Träumer und Deppen ist, und die wenigsten davon was in der Birne haben., erwiderte er die Worte an den Rothaarigen. Lex selbst sah sich da anders an, er hatte zumindest ein gewisses technisches Know-How. Als er sich allerdings bewusst wurde, dass sich seine Worte doch ein wenig zu negativ angehört hatten, grinste er breit und fügte dann noch hinzu: Da passen wir gut rein. Der Schmied und der Musiker hatten mittlerweile wieder festen Boden unter den Füßen und Arkos kam direkt auf das Angebot von Lex, seine magische Waffe zu betrachten, zurück. Gleich…, murmelte der Schwarzhaarige und wies Arkos an, die Leiter wieder zu schnappen. So lange Lex noch Unterstützung hatte, musste er das ausnutzen. Und die Leiter hatte der Rotschopf ja für sich selbst getragen (Lex hatte sowas nicht nötig), dann konnte er sie auch zurückbringen.
Eine paar Minuten später waren Werkzeugkasten und Leiter wieder in der Halle der Aufbewahrung verstaut, die defekte Licht-Lacrima war dort für’s erste auch irgendwo untergebracht (Lex wollte sich anschauen, ob er sie vielleicht reparieren konnte) und dann hatten die beiden Magier sich in den Raum mit der Schmiede begeben. Vielleicht brauchte Arkos ja irgendwelches Werkzeug. Bereitwillig zog Lex den Crucibles Aspect, der gerade die Form eines Dolches mit langer, schmaler Klinge hatte, aus einer kleinen Gürtelscheide und händigte ihn dem Schmieden aus. Sollte er das gute Stück erst einmal gut betrachten. Als Arkos zufrieden war nahm Lex seine Waffe wieder zurück und verschaffte sich ein wenig Platz. Also… mit ein bisschen Mana… Der Godslayer konzentrierte sich und schon bald war tiefschwarzes Mana zu sehen, das über den Dolch huschte. ...kann die Waffe… Langsam wuchs der nun nachtschwarze Dolch in die Länge und streckte sich. Bald schon hatte er eine neue Form angenommen: Die eines langen Stoßspeers mit breiter Klinge. ...sich verwandeln. Und damit war Lex noch nicht fertig mit seiner Demonstration. Denn er ließ den Crucibles Aspect nicht als Speer sondern ging noch ein paar andere Formen durch: Erst ein Montante, ein breites Zweihandschwert mit langer Parierstange, dann eine Peitsche, dann ein Schlagring und zuletzt ein Katana. In letzterer Form reichte er es dann wieder Arkos, dass dieser sich die Waffe erneut ansehen konnte.
Arkos Aurelius | Off: Show me your Gilde # 8 | @Lex
Arkos hatte wirklich nicht mehr vorgehabt, Lex noch länger auf die Nerven zu gehen. Der Schmied war eben doch niemand, der viel von 'Freizeit' hielt, und das hier grenzte schon ziemlich an Freizeit. Außerdem hatte er nicht das Gefühl, dass der junge Kerl hier vor ihm, den er eigentlich ganz sympathisch fand, sonderlich viel von langgezogenen sozialen Interaktionen hielt (womit sie selbstverständlich schon zwei waren). Der Schmied wollte eigentlich also einfach nur noch eines: Die magische Waffe von Lex betrachten, und sich dann aufmachen. Er musste ja noch eine kleine Herausforderung bestehen heute - und dann hatte er hoffentlich noch ein paar Stunden Zeit, tatsächlich zu arbeiten, bevor die Nacht hereinbrach. Warum war das alles so kompliziert mit der Gilde?
Es sollte allerdings ein wenig anders kommen. Lex bestätigte ihn vorerst in seiner Vermutung, es würde sich nicht wirklich um einen Menschen handeln. Nun, das war grundsätzlich gar nicht so ungewöhnlich, fand Arkos. Sein Ziehvater war ein Reptilia, und neben den Rassen, die er bereits getroffen hatte, war er sich sicher, dass es noch ein wenig mehr da draußen gab, von dem er keine Ahnung hatte. Doch der Dunkelhaarige machte eine bedeutungsschwangere Pause, seufzte dann ein wenig ergeben und... behauptete, sein Ziehvater wäre ein Gott. Klar, was auch sonst, war doch ganz - moment mal. Arkos blinzelte leicht und zog eine Augenbraue hoch. Lex war unter Göttern aufgewachsen? Das war doch ein Witz, oder? Arkos war kein sonderlich lustiger Typ, das war ihm klar, aber so einen... moment mal, Lex lachte weder, noch hörte er auf, ihn mit seinen tiefschwarzen-roten Augen anzustarren. Arkos sah seinem Kollegen einen Moment lang in die Augen und... irgendwie nahm er ihm ab, was er sagte. Es war absolut witzlos, so etwas zu behaupten, um jemanden auf den Arm zu nehmen. Andererseits klang es nach vollkommenen Gehirngespinsten... und doch war da etwas, was Arkos die Idee nicht direkt abtun ließ. Lex war definitiv der Meinung, er sei unter Göttern aufgewachsen. Arkos wusste nicht einmal, was ein Gott wirklich war, geschweige denn, dass er sich vorstellen konnte, wie es war, unter ihnen aufzuwachsen. Allerdings... es gab Geschichten über Götter, Dämonen und Drachen in dieser Welt. Es war nicht so, dass Arkos wirklich an diesen ganzen Kram einen Gedanken verschwendete, weil solche Wesen dann doch nicht im Alltag von ganz normalen Leuten auftauchten. Und doch stand hier jemand, einfach so, der... wohl so etwas wie ein Abkömmling von solchen Wesen war?
Ehrlich gesagt wusste er nicht recht, was er auf die Offenbarung antworten sollte. Arkos Gesichtsausdruck war nicht furchtbar sprechend, aber man konnte ihm durchaus ansehen, dass er über die Worte von Lex nachdachte - bis dieser doch noch eine kleine Erwiderung zum Besten gab. Arkos schmunzelte ein wenig über die Bezeichnung und Beschreibung der Gildenmitglieder. "Scheint wohl so", stimmte er dem Metallfresser zu und befolgte dann die 'Befehle' von Lex. Ihm blieb ja eh nichts anderes übrig.
Schließlich fand sich Arkos in der Schmiede wieder, wo Lex ihm einen kleinen Dolch in die Hand drückte. Er wirkte erst einmal nicht sonderlich beeindruckend, aber anders als die Waffe vorhin - die, die Lex einfach aus Metall hergestellt hatte - war dieses Stück... sauber. Arkos ließ seinen Zeigefinger ganz leicht über die breite Seite der Klinge gleiten und spürte etwas wie eine Vibration unter der Fingerkuppe. Überrascht über diese Entdeckung nahm er den Dolch noch einmal unter die Lupe, bis er schließlich Lex das gute Stück wiedergab - und auf die Demonstration wartete. Einen Schritt trat er gerne zurück, und schwarze Energie brach aus Lex hervor und schien für einen Moment über den Dolch zu huschen. Verblüfft durfte Arkos beobachten, wie sich die Waffe veränderte, in die Länge zog... zu einem Speer wurde? Das war ja auch noch eine komplett andere Art von Waffe! Arkos bließ die Wangen ein wenig auf und fragte sich, wie viele Überraschungen noch in dem Schwarzhaarigen steckten. Tatsächlich täuschte der erste Eindruck zumindest in einer Hinsicht nicht: Lex schon ziemlich viele Geheimnisse zu verbergen, wenn Arkos alleine im ersten Gespräch derart oft überrascht worden war. Die Waffe verwandelte sich weiter, und zwar in so unterschiedliche Formen, dass sich Arkos überhaupt schon einmal fragte, wie das mit den Gesetzen der Physik mit diesem Ding aussah. Es schien zumindest einige davon zu ignorieren. Aber... na klar. Magie und so. Der Rotschopf nahm das Katana schweigend entgegen und betrachtete es ein wenig skeptisch. Er war kein großer Freund von Katana. Es waren großartige Zeremonialwaffen, aber zumindest auf sterblicher Ebene waren diese Waffen konventionelleren Formen einfach unterlegen. Allerdings... vermutete er, dass diese Waffe etwas produzierte, was deutlich widerstandsfähiger war als eine normale Waffe. Testen wollte er das natürlich nicht. "Das ist... verdammt nochmal praktisch", gab Arkos zu. Die Anwendungsmöglichkeiten von so etwas waren schlicht und ergreifend nahezu unendlich. Die Tatsache, dass es schnell ging bedeutete, dass es auch im Kampf möglich war; die Flexibilität bedeutete, dass man nie wissen konnte, was er als nächstes hervorzauberte. "... was ist denn die eigentliche Form dieser Waffe?" Arkos fragte sich das tatsächlich, denn... irgendjemand musste ja dieses Metall irgendwie mal geschmiedet haben. Kopfschüttelnd gab der junge Schmied seinem Kollegen die Waffe wieder zurück und seufzte leise. "Es gibt wohl vieles, was ich noch nicht verstehe. Magisches Schmieden gehört dazu. Aber Magie generell entzieht sich mir noch ein wenig..." Es schien ihm nicht sonderlich zu gefallen, das zuzugeben. Nichtsdestotrotz... irgendwie war das Gefühl der Waffe, die er eben in der Hand gehabt hatte, doch ein wenig ähnlich gewesen wie sein Hammer. Der, soweit er wusste, nichts anderes als ein steinerndes Werkzeug war. Er war sich allerdings sicher, dass es da mehr zu gab. "Und was deine andere.... Offenbarung betrifft..." Die goldglimmenden Augen des Schmiedes fixierten die roten seines Gegenübers. "... ich denke, ich glaube dir. Wenngleich es für mich ziemlich unvorstellbar ist." Er schwieg kurz, schien nachdenklich zu sein. "Aber es wäre auch unangebracht, nicht an Götter zu glauben, wenn man eine Waffe erschaffen möchte, die es mit einem aufnehmen kann." Ein kleines Grinsen huschte über die Züge von Arkos. "Danke, dass du dir die Zeit genommen hast, Lex. Es würde mich freuen, wenn wir uns nochmal über den Weg laufen würden. Meine Schmiede - besser: die Schmiede von meinem Vater - findest du im Handwerksviertel, fallls du mal irgendetwas brauchen würdest. Außer einem Snack." Mit diesen Worten streckte er sich ein wenig und strebte zumindest mit seiner Körperhaltung in Richtung Tür. Falls Lex noch etwas loswerden wollte, dann wäre jetzt der Zeitpunkt - ansonsten rief die Arbeit den Schmied, der nicht gut stillsitzen konnte.
Lex’ Offenbarung, dass er von einem Gott ausgebildet wurde, ließ Arkos - verständlicherweise - erst einmal stutzen. Dass es Wesen wie Götter, Drachen und Dämonen gab, war in Fiore bekannt. Kaum jemand zweifelte an der Existenz solcher Wesen. Dennoch waren es beinahe schon mythische Entitäten, mit denen ein Normalsterblicher Zeit seines Lebens in der Regel nicht in direkten Kontakt kam. Dass Lex schon Kontakt mit zwei dieser drei Gruppen gehabt hatte, ließ ihn also deutlich über dem Schnitt stehen. Doch Arkos schien das, trotz Verwunderung (oder was auch immer sich im Rothaarigen abspielte), unkommentiert. Und das war Lex nicht gerade unrecht. Er sprach nicht so gerne über das, was auf dem Olymp geschehen war, denn dieses Kapitel seines Lebens sah er sehr bestimmt als einen Abschnitt an, den er abgeschlossen und hinter sich gelassen hatte. Weder lag dem Schwarzhaarigen viel daran, sich mit Personen aus dieser Zeit auseinanderzusetzen (zum Glück verweilten die Meisten, die Lex auf dem Olymp kennen gelernt hatte, auch dort), noch großartig darüber zu reden oder davon zu erzählen. Umso rechter war es dem Gepiercten, dass Arkos seine Nase nicht zu tief in die Angelegenheiten des Slayers steckte. Das mit dem Schmied und Lex, das klappte einfach.
Geredet wurde nicht mehr viel stattdessen demonstrierte Lex dem Rothaarigen noch die Fähigkeiten seines Crucible’s Aspect’s. Er ließ Arkos die Waffe betrachten, brachte sie in ein paar verschiedene Formen und gab sie dann wieder an Arkos. Dieser sah die Waffe ausgiebig an und Lex fragte sich, ob der Rotschopf wohl Erkenntnisse aus der Demonstration und der Untersuchung ziehen konnte. Wenn es sein Ziel war, magische Waffen erschaffen zu können, dann hoffte der Slayer, dass er seinem Gildenkollegen dabei ein wenig behilflich sein konnte. Würde Lex aber so nie zugeben. Arkos stellte eine interessante Frage, über die Lex so noch nicht nachgedacht hatte. Was denn wohl die ursprüngliche Form des Crucible’s Aspect’s war? Gute Frage! Hmm… Als ich sie gekauft hab, hatte sie die Form von ‘nem Zweihänder. Lex versuchte, sich daran zu erinnern, wie genau die Waffe ausgesehen hatte, als ein Händler in der Weaping Town sie ihm angepriesen hatte, und gab dem Crucible’s Aspect die Form zurück. Ein langer Zweihänder, etwa so groß wie der Slayer selbst, mit geflammter Klinge, Ricasso und Parierhaken: Ein richtiger So ganz zu hundert Prozent hatte Lex die Form nicht getroffen. Mist. ...aber ich weiß nicht, ob das seine ursprüngliche Form war. Vermutlich nicht. Schließlich hatte Lex das Ding in einem Waffenladen gekauft, sicher hatte der ursprüngliche Inhaber den Crucible’s Aspect nur in eine Waffe verwandelt, die er möglichst gewinnbringend versetzen konnte. Was die ursprüngliche Form dieser Waffe war oder ob sie überhaupt eine ursprüngliche Form besaß, das wusste Lex nicht. Arkos war mit der Magie der Waffe wohl etwas überfordert(?), zumindest gab er zu, dass ihm das noch zu hoch war. Lex zuckte mit den Schultern, ließ die Flammberge wieder zum Dolch werden und steckte diesen wieder ein. Das kommt mit der Zeit…, meinte er ungewohnt aufmunternd und wollte sich dann gerade an den Abschied machen, da warf Arkos dann doch noch ein paar Worte über Lex’ Abstammung in den Raum. Und, oh, der Rothaarige wollte eine Waffe schmieden, mit der man einen Gott verwunden konnte? Das hörte sich spannend an. Nun wurde das Grinsen des Schwarzhaarigen doch ein wenig breiter, als er sich umdrehte und die Hand zum Gruß hob. Sag Bescheid, wenn du was brauchst, Das gall ja so ganz allgemein, aber Lex war nunmal ein Magier, der dazu ausgebildet war, es mit Göttern aufzunehmen. Vielleicht half das Arkos ja irgendwann. Und die beiden würden sich auf jeden Fall wieder treffen, sie waren jetzt Mitglieder derselben Gilde. Da konnte man sich gar nicht so wirklich langfristig aus dem Weg gehen. Wir seh’n uns., ließ er Arkos deshalb knapp wissen.
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