Ortsname: Tante Emmas Laden Art: Gebäude Spezielles: --- Beschreibung: Ein baufälliges Gebäude im Herzen von Oak Town, das im Erdgeschoss einst einen Laden für Krimskram aller Art beinhaltet hat und eine Wohnung im oberen Geschoss enthält. Die neue Besitzerin ist dabei das Gebäude wieder in Schuss zu bringen, um ein erfolgreiches Geschäft zu eröffnen.
Change Log: Sobald sich innerhalb des Rollenspiels etwas an dem Ort ändert, wird es hier kurz vermerkt.
Der junge Kater reagierte erst wirklich, als Ren ihm mitteilte, dass sie erwartet werden würden, zu sehr hatte er sich von der Umgebung ablenken lassen. Gerade auch, er begutachtete eine Skulptur in einem Vorgarten, die er nicht wirklich zuordnen konnte. Irgendwie abstrakt, aber dadurch auch gleichzeitig bekannt. Sowas in der Art stand fast immer im Gildenhaus herum und irgendwer musste sich schon irgendetwas dabei gedacht haben. Auch wenn der Exceed es selbst nicht sehen konnte. Dennoch hatte sich der Kater in der Statue vertieft und schreckte erst hoch, als die Stimme seines neuen besten Freundes an seine Ohren drang. Schnell schnellte das linke Ohr in Richtung des Geräusches um, bevor der Rest des Exceed folgte. Oops. Hastig sammelte sich der junge Exceed bevor er zu Ren herüber huschte. Hierbei wuselte der junge Magier sogar zwischen den Beinen seines Begleiters herum, bevor er vor dem Gebäude, wo sie hin sollten, zum Stehen kam. Bestimmt hatte Ren das eine oder andere Mal beinahe den Stand verloren, weil Callum so rücksichtslos und ohne Vorsicht in seine Schritte gelaufen war. Doch daran hatte der junge Exceed nicht mal einen Gedanken verschwendet. Außerdem waren sie jetzt ja endlich da – auch wenn sie eventuell ohne Callums Aktivitäten durchaus fünf bis zehn Minuten eher gewesen wären. Neugierig ließ Callum den Blick über das Gebäude schweifen, als die scheinbare Auftraggeberin sich den beiden Magiern näherte. Der Putz bröckelte an vielen Stellen und Fensterläden waren auch an vielen Stellen nur noch Andeutungen. Farbe konnte es auch gebrauchen und bestimmt wäre es innen ebenfalls nicht sonderlich besser. Doch Callum mochte es irgendwie … gut, er mochte alles irgendwie, aber dennoch, es hatte Charme. Endlich erreichte die Auftraggeberin die beiden Magier, Callum war bereits ungeduldig und wippte im Stand auf und ab, gar nicht mehr in der Lage seine Aufregung zu verbergen. Das war es, seine erste Quest ging los. Hallo, mein Name ist Sofie, ich denke ich habe euch beauftragt. Es geht um … Und damit war Callum Aufmerksamkeit schon beendet. Hallo Sofie, nett hast du es hier. Voll malerisch das Haus. Ich bin Callum. Und damit war der junge Exceed auch schon den halben Weg zur Eingangstür. Callum ließ nichts anbrennen und wartete nicht mal ab, dass ihre Auftraggeberin aussprach. Hätte eventuell geholfen, denn die Dame hatte sagen wollen, dass sie noch nicht aufgeschlossen hatte, etwas, dass der Exceed auf die harte Tour lernte, als er mit dem Kopf gegen die Tür sprang, in der Hoffnung die Tür zu öffnen. Es wäre aber auch keine gute Taktik gewesen, selbst wenn die Tür nicht verschlossen gewesen wäre. Ouch. Ein wenig geknickt rieb sich der Exceed den Kopf und blickte zurück zu Ren und ihrer Auftraggeberin. Vielleicht, aber nur vielleicht war er etwas zu forsch gewesen. Upps, da war ich wohl etwas zu schnell. Worum geht es eigentlich? Vielleicht musste der Exceed erstmal lernen es langsamer anzugehen, aber er wollte nicht. Er wollte loslegen, er wollte Spaß haben. Seine erste Aufgabe musste doch voller Abenteuer sein, es musste einfach so sein es ging gar nicht anders. Hey Ren, wie viele Quests hat mein Besti denn schon erledigt? Du hast ja deutlich mehr Erfahrung, als ich gemacht. Bestimmt hast du viel Erfahrung. Mach ich das gut? Schon mal klasse, dass Callum das auch vor der Auftraggeberin gesagt hatte. Erste Eindrücke hatte der junge Kater echt drauf.
Callum war die Art Begleiter, die Ren so bis dato noch nicht kannte. Der Hüne hatte ja schon Einiges erlebt und schon viele verschiedene Menschen gehasst, aber ein kleines Kätzchen? Das war schon nicht so einfach. Der Dämon versuchte ruhig zu bleiben, wo er normalerweise schon längst übergekocht wäre. Immerhin hörte der Exceed darauf, als der Magier ihm erklärte, dass sie nicht so bummeln sollten, weil sie ja schließlich erwartet wurden. Auf dem Weg musste er nun allerdings darauf achten den kleinen Kater nicht zu zertreten, der der wuselte andauernd zwischen seinen Beinen herum. Warum tat er das? War das normal, da wo er herkam? Der Hüne beschloss es nicht überbewerten zu wollen und atmete es einfach weg. Wie lange das noch klappen würde, war ungewiss…
Immerhin kamen sie bald schon an und offensichtlich wurden sie erwartet. Hoffentlich beschwerte sich die Dame nicht, dass sie spät dran waren. Ren hatte nicht so Lust zu erklären, dass dieser kleine Quälgeist ihm dauernd im Weg war… Die Dame empfing sie freundlich, wollte gerade die Aufgabe erklären, als Callum einfach mitten reinscherte und losging. Der kleine Kater sprang vor die Tür, stieß sich dabei noch den Kopf und plapperte wild weiter. Ren verfolgte dies nur mit kritischem Blick. Dann wanderten die rotbraunen Augen zur Auftraggeberin. „Was ist zu tun?“ Jene war offensichtlich nicht so begeistert von dem, was sich ihr da bot. Keiner stellte sich vor, der eine fiel ihr direkt ins Wort und wanderte los und der andere war jetzt auch nicht unbedingt viel höflicher. Ein wenig irritiert räusperte sie sich. „Das Haus muss komplett saniert werden. Ich habe eine Liste von all dem, was zu tun ist, erstellt. Wenn ihr Fragen habt, findet ihr mich auf dem Markt an meinem Stand.“ Sehr gut. Kurz und knapp auf den Punkt gebracht. So hatte Ren es gern. Der Hüne nickte verständig und nahm ihr die Liste ab. „Wird gemacht.“, murmelte er und wandte sich ab. Die rotbraunen Augen wanderten über die Liste. Neuer Putz außen, Fensterbretter erneuern, Fensterrahmen Streichen, innen die Räume tapezieren, Parkett schleifen, Badezimmer erneuern und fliesen, kleine Reparaturen an einzelnen Dingen… Schien machbar. Auch wenn das kein Auftrag für Magier war, sollte Ren sich darüber nicht mehr aufregen. Er brauchte Geld. Seufzend ging er voran und nahm den Schlüssel, den die Dame ihm gegeben hatte, um die Tür aufzuschließen. Als er den Türknauf dabei drehte, hatte er jenen in der Hand. So kräftig war er nun auch nicht…
Währenddessen hörte er Callum, der mal wieder wie wild plapperte. Besti? Die Augenbrauen des Hünen schnellten nach oben. Das war nun doch etwas zu viel des Guten… „So einige… Keine Ahnung. Zähle da nicht mit.“, antwortete er dennoch ehrlich und ging vor der Tür in die Knie, um das Ganze wieder zu richten. Handwerkliches Geschick war nun nicht seine Stärke, aber so Kleinkram bekam er schon noch hin. „Ja sicher…“, kommentierte er nebensächlich die Frage des Kätzchens, als er den Türknauf reparierte. Interessierte ihn ja nicht, ob er die Wahrheit sagte und lieber hatte er den Kater fröhlich als am Boden zerstört und heulend. „Mhm… Lass uns innen anfangen. Callum, unten im Keller steht ein großes Gerät, das ich holen muss. Begleite mich. Da gibt’s sicher was für dich zu tragen.“ Sie sollten mit dem Parkett anfangen. Glücklicherweise gab es dafür eine Maschine, die mit Lacryma funktionierte. Sonst hätte er locker graue Haare bekommen. Innen sah das Haus tatsächlich noch etwas besser aus als draußen… Fühlte sich nicht ganz so fürchterlich an. Wie wohl der Keller aussah, in dem alle Baumaterialien gelagert waren…?
Neugierig huschte Callum durch den vorgarten, währen Ren mit der Auftraggeberin sprach und abklärte, was sie zu tun hatten. Es war definitiv eine gute Entscheidung gewesen, dass der Mensch in der Gruppe die Federführende Stimme war, Callum wäre etwas zu sehr ... abgelenkt gewesen. Selbst jetzt bekam er kaum mit, was um ihn herum geschah, viel zu sehr war er von dem Schmetterling vereinnahmt, der auf einer hellblauen Blüte saß und seine weißlich schimmernden Flügel sanft im Wind bewegte. Der Exceed war definitiv kein Anführermaterial. Zum Glück ging es nun endlich in das Gebäude und die beiden hatten ihren ersten Auftrag, den Keller erkunden. Also nicht wirklich, aber für Callum war der Keller mehr Abenteuerspielplatz, als wirklich Teil des Auftrages. Es sah irgendwie so aus, als wäre Ren eher an einen Babysitter Job gekommen, als einen Renovierungsauftrag.
Entsprechend sollte sich Ren nicht wundern, dass Callum als erstes den Weg in den Keller fand. Enthusiastisch hüpfte der Exceed jede einzelne Stufe herunter und schaffte es zugleich in drei unterschiedliche Spinnennetze zu hopsen, die auf dem Weg nach unten ihr Heim gefunden hatten. Ein wenig eklig. Vorsichtig zupfte sich Callum die Reste des Spinnennetzes, die höllisch in seinem Fell klebten, aus dem Gesicht und wischte sich dann vorsichtig über die Maske. Sein wertvollster Besitz, der durfte nichts passieren. Die magische Kraft dieser Maske war alles, was ihn glücklich machte, das hatte seine Schwester ihm gesagt, also musste das auch stimmen. Hoffentlich hatte er alles erwischt, er konnte schlecht die Maske den ganzen Tag über dreckig sein lassen. Gab es hier unten keinen Spiegel? Ich guck mal, ob ich hier einen Spiegel finde, okay? Es klang, wie eine Frage, oder? Ja, das war es aber nicht, denn noch während Callum die Worte aussprach huschte er durch die erstbeste Tür in einen dunklen Raum und begann sich umzusehen … so gut es eben ging, denn licht gab es keines. War hier eine Lichtlacrima eingebaut? Bestimmt gab es irgendwo einen Lichtschalter. Wahrscheinlich bei der Tür. Falls Ren dem Exceed nicht gefolgt war, würde er ein relativ regelmäßiges, dumpfes Geräusch wahrnehmen, denn der Exceed sprang gerade auf und ab und versuchte einen Lichtschalter, den Callum übrigens nur an der Wand vermutete und nicht wusste, ob er wirklich existierte, mit den Pfoten zu treffen. Jeder Sprung entsprach einem Schlag gegen die Wand und bei jedem Satz bewegte sich Callum etwas weiter von der Tür weg in der Hoffnung nun doch den sagenumwobenen Lichtschalter auf Menschenhöhe zu erreichen. Nach einigen erfolglosen Versuchen, machte Callum den Fehler etwas zu weit zur Seite gesprungen zu sein, bei der Landung kam er genau auf einer Schaufel zum stehen und rutschte von dieser sofort ab. Ein lautes, metallisches Scheppern war zu hören, als allerlei Gerätschaften zusammenbrachen, gefolgt von dem kleinen Exceed, der aus dem Raum zurück in den Flur vor die Füße des anderen Magiers rollte. Dort kam Callum auf dem Rücken liegend zum Stehen und blickte an die Decke über sich und einen Teil der Wand zu dem Raum, aus dem er gerade etwas unsanft herauskatapultiert worden war. Ouch. Mit einer Pfote rieb sich Callum den Kopf, als er bemerkte, dass etwas an der Wand zu dem kleinen Raum war. Der Lichtschalter. Er hatte ihn unnötigerweise drinnen gesucht. Yay, Lichtschalter. Ich habe ihn gefunden. Als wäre das eben nicht passiert, sprang Callum auf und drückte den Knopf, damit die magischen Kristalle im Inneren des anderen Raumes endlich für Licht sorgen konnten. Neugierig blickte der Exceed durch den Türrahmen, um zu sehen, was in dem Raum war. Ganz schönes Chaos, das hätte man ruhig aufräumen können. Blendete Callum gerade aus, dass er die Ursache des Chaos war? Mehrere Werkzeuge, Gartengeräte und diverser Krimskrams lagen nun im gesamten Raum verteilt. Da hatte Callum den beiden wohl mehr Arbeit gemacht, als geholfen. Oopsie. Aber der Exceed sah es natürlich nicht so.
Dann mal auf in den Keller. Rens Begeisterung für diesen Auftrag hielt sich nach wie vor in Grenzen. Der Hüne wollte das hier so schnell wie möglich hinter sich bringen. Er fragte sich ein wenig welche Leuchte auf die Idee gekommen war, bei diesem ganzen Renovierungsmist einen Exceed mitzuschicken. Was konnte Callum hier schon ausrichten. Der Magier wollte beinahe seufzen, ließ es dann aber. Nicht, dass Callum ihm, als seinen Besti, noch ein Gespräch an die Backe laberte. Nichts da. Der Hüne hatte draußen schon beobachtet, wie das kleine, katzenartige Wesen über die Wiese gekullert war und natürlich stürmte er auch voran in den dunklen Keller. Ren folgte ihm schweigsam nach unten und ahnte schon, dass das gleich mehr Ärger machen, als es nützen würde. Dieses Katzenwesen war... anstrengend. So spannend der Hüne diese Rasse auch fand - offensichtlich hatte er sich nicht mit dem cleversten und großartigsten Vertreter dieser Art zu tun.
„Ein Spiegel? Wofür?“, murrte Ren etwas demotiviert, als Callum verkündete, was er gerade für wichtig hielt. Das mit den Spinnenweben war ihm schließlich nicht aufgefallen. War dunkel wie im Bärenarsch hier. Und schon war Callum abhanden gekommen. Wohin? Keine Ahnung. Ren hatte derweil wenigstens einen Lichtschalter für den Keller gefunden. Da sah er auch schon, dass sein Begleiter wohl hinter einer Tür verschwunden war. Ren watschelte dem Katzenwesen nicht hinterher. Stattdessen bewegte er sich durch den Keller - dessen Decke eindeutig zu niedrig für einen großen Mann wie ihn war - und suchte nach der Maschine, die er für das Parkett benötigte. Mit Technik kannte sich der Wüstenjunge leider nicht allzu gut aus. Das würde ihn einen Moment kosten. Er hörte sonderbare Geräusche aus dem Raum kommend, in dem Callum sich befand. Es könnte ihn aber nicht weniger interessieren, was der kleine Kerl da drin veranstaltete. Tatsächlich war es ihm ganz recht, dass sein Besti ihm nicht mehr an der Backe klebte. So konnte er immerhin ein paar Dinge erledigen, ohne, dass er darauf achten musste, den Kater nicht zu zertreten...
Als es jedoch laut schepperte, seufzte der Hüne kurz. Was hatte der nun angestellt? Er musste sich da gar nicht lange fragen, denn selbst aus seiner Position aus konnte er erkennen, wie sich eine Kettenreaktion bildete und da hinten allerlei Geräte und Gegenstände einer nach dem anderen umfallen. Wie hatte er das angestellt? Ren fragte lieber nicht. Stattdessen blickte er auf den Exceed herab, der nun gerade vor seine Füße rollte und sich den Kopf hielt. Immerhin freute er sich darüber den Lichtschalter gefunden zu haben. Ren seufzte resignierend und betrachtete das Chaos, welches Callum gerade anmerkte. Ren zog die Brauen nach oben, als der kleine Kater schimpfte, dass man mal hätte aufräumen können. Anhand des Geräusches von eben war er ziemlich sicher, dass der Exceed diese Unordnung veranstaltet hatte. Sollte er...? Besser nicht. Der Hüne trat in den Raum, schob die umgefallenen Geräte mit einem beherzten Griff zur Seite und schnappte sich das, was er gesucht hatte. „Da ist es ja...“, murrte er leise und hob das Schleifgerät über die umgefallenen Geräte hinweg. „Lass uns hochgehen, bevor du dir nochmal die Platte anhaust.“ Das Chaos hier unten interessierte ihn gerade herzlich wenig. Er musste diese Geräte sicher ohnehin noch benutzen. Da räumte er das jetzt bestimmt nicht auf. Ren hatte was er brauchte und schleppte es nach oben.
Als sie in einem Zimmer mit dem Parkett angekommen waren, stellte Ren das Gerät ab und versuchte es so einzustellen, wie die Frau es ihm erklärt hatte. Callums Beitrag zu dieser Quest würde wohl gegen null oder gar in den Minusbereich gehen. Ren konnte ihn dennoch nicht anschnauzen. Er konnte es sich ja selbst nicht erklären, aber ein Kätzchen anzuschreien, fühlte sich falsch an. Ren hasste Menschen ja mit großer Innbrunst, aber Tiere? Das wirkte einfach nicht richtig. Und ihm eine klatschen, damit er wieder rund lief, war auch keine Option. Der war ja schon selbstzerstörerisch genug. Ren fühlte sich eklig. Hatte er etwa gerade empathische Gefühle für ein anderes Wesen? Widerlich. Seufzend packte er Callum am Kragen und setzte ihn auf der Maschine ab, die er gleich durch den Raum fahren würde. „Bleib mal hier.“, wies er ihn an und setzte das Ding in Gang. Callum hätte doch sicher nichts dagegen kreuz und quer durchs Zimmer gefahren zu werden, oder?
Wie gut war es doch, dass Callum seinen Bestie hier bei sich hatte, er kümmerte sich so gut um Den Exceed, als dieser sich den Kopf angehauen hatte. Diese Unordnung hier unten war aber auch gefährlich, irgendjemand musste das einmal aufräumen. Vielleicht sie selbst? Immerhin war es ihre Aufgabe den laden oben in Schuss zu bringen. Miss Sophie wäre bestimmt glücklich, wenn der Keller auch etwas in Ordnung gebracht worden würde. Ja, das wäre doch eine schöne Überraschung. Wenn sonst schon niemand hier für Ordnung sorgte, würde Callum das übernehmen. Aber fürs erste ging der Exceed mit seinem besten Freund Ren wieder die Treppe hoch. Es gab noch so viel zu tun, aber Callum war motiviert. Was würden sie wohl als erstes tun? Ren schien ja einen Plan zu ahben, großartig, wenigstens einer.
Die Hände des großen Menschen schlossen sich um Callums hals und hoben ihn an, etwas ungewohnt, aber der Exceed war sich gar nicht sicher, wie Menschen in so einer Situation agierten. Was wollte Ren ihm damit sagen? Scheinbar gar nichts, er hob den Exceed nur an und platzierte ihn auf einer komischen Konstruktion, die dem Kater erstmal merkwürdig vorkam. Wie es schien hatte sein Kumpel für dieses Ding ein Teil aus dem Keller geholt und es nun benutzbar gemacht. Wie cool, war Ren auch noch ein Mechaniker? Sein Freund war echt ein Mann vieler Talente. Auf dieser Gerätschaft wurde Callum nun auch abgesetzt, gefolgt von der Bitte, dass er an Ort und Stelle bleiben sollte. Wenn sein bester Freund ihn schon so darum bat, war das doch selbstverständlich. Callum hob kurz die Pfote um zu versuchen zu salutieren. Aye,aye, Captain Kumpel Ren. Erwartend, was nun passieren würde, hockte sich der Kater auf die Gerätschaft und begann bereits freudig den Schwanz hin und her zu bewegen. Ren hatte bestimmt was Tolles geplant, das wusste er einfach. Und richtig, kaum hatte der Exceed Platz genommen, schien sich die Maschine in Bewegung zu setzen und rumpelnd durch den Raum zu bewegen. Als Callums ich umdrehte, bemerkte er, wie Ren das Ding schob. Das Rattern der Maschine sorgte dafür, dass Callum ordentlich durchgeschüttelt wurde und das Lachen des Exeed durch die Schwingungen des Gerätes verzerrt wurde. Er hatte gerade echt eine Menge Spaß, was auch immer das hier war, Ren hatte ein Super Händchen für spaßige Aufräumarbeiten bewiesen. Callum selbst hätte wahrscheinlich den Staubwedel genommen und das wäre es gewesen. Be-be-best-st-stie-e-e-e, da-da-das ma-ma-macht-t-t e-e-echt-t-t Spa-a-a-ß-ß-ß. Wa-wa-was i-i-ist-t-t da-da-das-s-s? Callum hatte noch nie so ein Ding gesehen und wusste nicht wirklich, wofür es war. Nach einiger Zeit übermannte – oder überkatzte – ihn die Neugier und der junge Exceed sprang von der rumpelnden Konraption und huschte an Rens Füßen vorbei, nur um auf dem plötzlich glänzenden Parkett auszurutschen und gegen die nächste Wand zu schlittern. Was war denn hier los? Das Parkett war doch vorhin so stumpf und dreckig gewesen. War das Ren gewesen?
Sich mal wieder den Kopf reibend, scheint ein Thema für Callum zu sein, huschte der Exceed wieder zu seinem Freund herüber und blickte zu ihm hoch. Würde er laut genug sein? Die Maschine machte einigen Lärm und der Weg zu den Ohren des Menschen war weit. Hey Bestie! Was ist das denn? Macht das den Boden mit Magie sauber oder so? Das ist ja ne coole Maschine, darf ich auch mal? Ohne auf eine Antwort zu warten, hopste der Kater wieder auf das Gerät und begann den Griff, den Ren nutzte, um die Maschine zu schieben, empor zu klettern. Jetzt war Callum dran.
Ein Haus zu renovieren, gehörte jetzt nicht unbedingt zu den Aufgaben, die der Royal Crusade Magier sich unter seinem Job vorgestellt hatte. Es sah wohl so aus, als hätte Ren da keine große Wahl. Es gab natürlich schönere Dinge als das, doch denn man Geld brauchte, dann musste Ren da wohl oder übel durch. Was schlimmer als die ganze körperliche Arbeit für Ren war, war die Tatsache, dass er hier auf dieses kleine Katzenwesen aufpassen musste. Nur weil es so spannend war, hatte Ren dem kleinen Ding noch nicht das Fell über die Ohren gezogen. Es nannte ihn Kumpel oder Bestie... Ansprachen, die dem Hünen die Gänsehaut über die Arme trieben. Ren wollte keine Freunde. Echt nicht. Am liebsten mied er den Kontakt zu Menschen. So Handlanger, wie Eohl. Das war okay. Aber ein Freund? Mhm. Er würde das kleine Ding trotzdem nicht vor den Kopf stoßen. Das Gespräch ersparte er sich einfach lieber. Leider war Callum nicht die Art Typ, die das ähnlich sah...
Das Gerät zum Schleifen war gefunden und nun machte Ren es startbereit. Damit er nicht noch einmal Ärger mit dem wuseligen, kleinen Katzenwesen hatte, hatte er sich etwas überlegt, wie er es im Blick behalten könnte. Er salutierte. Ren verzog keine Miene und machte einfach mal weiter. Der Dämon platzierte das kleine Katerchen auf dem Gerät und begann es anzuschmeißen. Durch die Magie wurde es in Gang gebracht. Callum hopste mehr oder minder unfreiwillig auf der Maschine herum. Der schien davon aber nicht gestört, sondern eher erfreut darüber. „Eine Schleifmaschine. Die reibt die oberste Schicht vom Boden ab.“, erklärte er knapp und sah dem kleinen Kerl dabei zu, wie er sich festhalten musste, um nicht runtergerüttelt zu werden. Das Ding war laut, aber sie konnten sich dennoch verstehen. Ren zog es ja eigentlich vor lieber nicht zu sprechen, aber so eine einfache Frage würde er dem Exceed schon beantworten. Dann ging es los. Ren schob das schwere Gerät durch den Raum, über den gesamten Fußboden. Irgendwann mitten drin sprang Callum einfach ab. Ren hielt inne, um den kleinen Kater nicht zu überfahren. Jener wirkte sehr perplex und rutschte auf dem abgeschliffenen Boden aus, um erneut direkt vor eine Wand zu klatschen. Der Hüne seufzte. Gerade wollte er das Gerät ausschalten und den kleinen Kerl aufheben, da war jener schon fertig damit seinen Kopf zu reiben und flitzte wieder zu Ren. „Wie gesagt: Eine Schleifmaschine.“, antwortete er erneut auf die Frage des Exceed. Er dachte nicht darüber nach, ob er ihm nicht zugehört hatte oder einfach nicht verstanden hatte? Womöglich hatte er ja einen kleinen Dachschaden nach seinem Zusammenprall mit der Wand? Viel schlimmer kann der ja aber eigentlich auch nicht geworden sein. Ren seufzte leise und stemmte die Hand in die Hüfte, nachdem er das Gerät ausgeschalten hatte. „Du willst es fahren?“, fragte der Hüne und zog eine Braue skeptisch nach oben. „Das Ding ist zu schwer für dich.“ Selbst wenn sich in dem Exceed irgendwelche sonderlichen, magischen Kräfte vereinten... Er bekam es sicher nicht hin das Ding in Bewegung zu setzen. Ren beobachtete wie Callum nach oben stieg und den Griff festhielt. Wenn er sich gleich darum bemühte, würde er das Ding keinen Meter weit geschoben bekommen. Na prima... Wenn er das Teil an derselben Stelle laufen ließ, würde das den Boden wieder versauen. Also legte Ren seine Hände neben die Pfoten des Katers. „Na dann mach mal...“, forderte er Callum auf. Natürlich würde er das Ding am Ende schieben, aber der Kater glaubte womöglich, dass er selbst es konnte? Ren wollte keine Diskussion ertragen müssen... Also spielte er das Spielchen ausnahmsweise mal mit.
Die Erklärungen von Ren juckten Callum gerade so gar nicht, nicht, weil der Exceed nicht zuhören wollte, aber um ehrlich zu sein, war der junge Kater zu sehr davon abgelenkt, was das Ding tat, um zu zuhören. Die Geräusche der Maschine, die seinen kleinen Körper zusätzlich durchrüttelten, waren definitiv auch hinderlich dabei, etwas zu verstehen, was der Hüne da aussprach. Erst als der Exceed sah, wie Ren seine Hände so platzierte, dass Callum das Ding schieben konnte, strahlte er über das ganze Gesicht. Durfte er wirklich? Yippie! Begeistert legte der junge Kater die Pfoten an die Griffe und ließ sich dann leicht herabsinken, um das Gerät zu schieben. Dass er dabei nur wie ein nasser Sack an dem Griff hing und den Boden bei weitem nicht erreichte, spielte absolut keine Rolle, er durfte schieben. Es musste wohl an der Magie dieser merkwürdigen Gerätschaft liegen, dass sie sich dennoch vorwärtsbewegten, aber das Wie war Callum ja eh egal, er genoss diesen famosen Spaß.
Doch, wie sollte es bei Callum anders sein, war die Aufmerksamkeitsspanne des Exceed recht begrenzt und nach einigen Minuten ließ er einfach das Gerät los und wuselte davon. Ich will Staubwischen. Und damit war Callum verschwunden auf der Suche nach einem geeigneten Lappen. Hätte Ren die Maschine nicht gehalten … und geschoben, sie wäre einfach auf den Boden geknallt, als Callum entschied etwas anderes zu tun. Hastig huschte er in den Nebenraum, der sich als Küche herausstellte und öffnete die einzelnen Schränke, auf der Suche nach Lappen. Töpfe, Pfannen, Geschirr, alles Mögliche war in den Küchenschränken untergebracht. Anders als nebenan sah der Raum sogar schon recht ordentlich aus, was wohl bedeutete, dass sich Ren und Callum eher um die Gasträume kümmern mussten und nicht die technische Ausrüstung. Wenigstens etwas. Endlich, in einem Schrank unter der Spüle, entdeckte Callum einen Eimer mit mehreren Lappen darin und er schnappte sich einfach einen daraus und lief zu Ren zurück in den großen Hauptraum.
Ren. Ren. Ren. Ich habe einen Lappen. Ich mache die Fensterbänke sauber. Okay? Nicht wirklich eine Erlaubnis abwartend, hüpfte Callum in die nächste Fensterbank und begann damit mit seinem Lappen über die etwas verkrustete Fensterbank zu reiben. Nicht wirklich etwas änderte sich, weil die Verschmutzungen schon älter waren und der Lappen von Callum eher staubtrocken erschien. Nach einigen Momenten des Schrubbens gab Callum es auf und blickte auf den Dreck unter ihm. Etwas enttäuscht nichts geschafft zu haben, ließ er den Kopf hängen, bis ihm einfiel, was fehlte. Wasser. Und schwupps huschte der Exceed wieder in die Küche zurück, um den Lappen in der Spüle schön nass zu machen, damit der Dreck endlich beseitigt werden konnte. Eines war klar, Callum war sicherlich nicht sehr effizient beim Reinigen von irgendetwas.
Natürlich bereitete es Ren nicht halb so viel Freude wie Callum, was sie hier machten. Für diesen Exceed schien alles im Leben irgendetwas mit Freude zu tun zu haben und seine extreme Positivität war für Ren schon etwas erschöpfend. Dennoch war der Dämon der Meinung, dass es den Ärger nicht wert wäre jetzt zu explodieren und dem Kater zu sagen, dass er sich dämlich verhielt. Also schluckte der Schwarzhaarige seine Einwände und seinen Ärger einfach herunter und sorgte dafür, dass das Katerchen weiterhin Spaß an dieser beschissenen Quest haben konnte. Er war kein Handwerker und keine Putzkraft, aber das musste er wohl oder übel ertragen... Allerdings würde er dem Gildenmeister etwas erzählen dafür, dass er ihm den Scheiß hier aufgebrummt hatte! Und wenn er Glück hatte, sah er den Exceed nach dieser Nummer einfach nie wieder. Das würde ihm ganz gut passen, wenn er ehrlich war...
Nachdem er Callum eine Weile mit dem Gerät über den Holzboden geschoben hatte, schien jenem das Ganze schon wieder zu langweilig zu werden. Ren beobachtete mit großer Skepsis, wie der Kater sich von dem Gerät entfernte. Das war kein gutes Zeichen... Allerdings schien er nur Staubwischen zu wollen. Was konnte da schon passieren? Ren hatte keine Zeit die ganze Quest über dieses kleine Vieh zu Babysitten... Wenn er sich nur einen Lappen organisierte, konnte ja eigentlich nichts Dramatisches passieren. „Mach nix kaputt, ja?“ Mit diesen Worten überließ er Callum seinem Schicksal und schob die Maschine noch ein wenig über den Boden, bis er endlich jede Ecke des Raumes geschafft hatte. Dann schaffte er das gute Stück bei Seite und organisierte sich Hammer und Holz, um die Löcher zu reparieren, die in den hölzernen Wänden zu erkennen waren...
Während der Hüne schon mit Hammer und Nägeln das Holz über den Löchern befestigte, erschien der Kater nach einer Weile wieder. Aufgeregt herumhüpfend berichtete er davon, dass er die Fensterbänke auswischen wollte. Da er da so ziemlich beschlossen hatte, was er gerade tun wollte, mischte Ren sich nicht groß ein. Was konnte dem Kater da schon passieren? Selbst wenn er aus dem Fenster purzelte, konnte da ja nicht viel schief gehen... Katzen landeten doch immer auf ihren Pfoten oder so ... Ren fuhr sich genervt durch die Haare. Er würde hier keine Ruhe kriegen. „Schaffste schon.“, kommentierte Ren den Plan des Katers. Als er weiterhin an den vielen Baustellen des Hauses herumwerkelte, erblickte er im Augenwinkel den Kater, der mit dem trockenen Lappen an dem krustigen, dreckigen Fensterbrett schrubbte. Eine genervte Grimasse ziehend, wandte Ren sich auch schon ab. So kam er bestimmt nicht weit... aber wenn er sich damit befasste, machte er auch sonst keinen Unsinn. Ren spielte das also nur in die Karten. Die rotbraunen Augen wandten sich ab, als Callum sein Problem erkannte. Dumm schien er immerhin nicht zu sein - zumindest nicht komplett bescheuert. Ren befasste sich derweil mit dem Treppengeländer, das nicht mehr ganz so fest war, wie man es sich erhoffen würde... Hauptsache Callum war beschäftigt und richtete nicht noch mehr Schaden an... Was konnte schon groß passieren?
Die Idee mit dem Wasser war Gold wert gewesen, kaum hatte Callum den Lappen benetzt schaffte er es mit etwas schrubbend en verkrusteten Dreck von der Fensterbank und den Fenstern zu entfernen. Natürlich konnte sich Callum nicht ganz zusammenreißen und hatte erstmal verschiedene Smiley Gesichter oder einfach nur Zeichen in den Dreck geschrubbt, bevor er die Fenster endgültig gesäubert hatte. Sein liebstes Werk hatte der Exceed am längsten stehen lassen, das große Fenster hatte eine relativ lange Zeit der Schriftzug „Ren + Callum BBFs Forever“ geziert. Blöd nur, dass man das nicht von draußen hatte lesen können, weil der Exceed nicht daran gedacht hatte die Buchstaben gespiegelt zu machen. Aber es war grundlegend ja egal. Nachdem Callum notgedrungen auch dieses Meisterwerk ebenfalls entfernt hatte, sah sich der Exceed ein wenig um. Was war denn noch zu tun? Boden war sauber, die Fenster waren es jetzt auch und Ren, der besteste Bestie unter der Sonne, reparierte gerade so hier und da scheinbar Kleinigkeiten. Irgendwas fehlt noch für das Café. Natürlich! Möbel. Der Raum war gerade einfach nur leer und wenn Gäste kommen sollten, mussten sie sich doch irgendwie hinsetzen können. Doc wo standen die Möbel? Gesehen hatte Callum diese noch nicht. Dann würde er sie eben suchen gehen, ja das war eine Idee. Rennie-bestie, ich such mal, wo die Möbel sind. Die müssen wir ja auch noch hinstellen und dann sollten wir fertig sein, oder? War ja auch ein anstrengender, aber auch aufregender Tag gewesen. Ohne Widerworte zu hören … gut, Callum hätte sie auch nicht gehört, wenn Ren ihm direkt gesagt hätte, er solle nicht los gehen, machte sich der Exceed nun auf und wuselte davon.
Der erste Stopp schien logisch zu sein. Möbel lagerte man doch im Keller ein, oder? Summend hopste der kleine Kerl jede einzelne Stufe herunter in den dunklen Keller und jetzt wo er wusste, wo das Licht war, schaffte es der Kater sogar dieses anzuzünden. Ein wenig geblendet von der Lampe beschirmte der junge Kater seine Augen bevor er in den chaotischen Raum – wessen Schuld war das wohl? – trat und sich umsah. Viel Werkzeug und der Raum war auch sonst ziemlich vollgestopft, aber nicht mit Möbeln, eher undefiniertem Krimskrams, den man eventuell mal wieder gebrauchen konnte und genau deswegen nicht wegwarf, auch wenn man ihn nie wieder hervor holen würde. Sonderlich viel Platz für Möbel gab es hier auch nicht, also auf zur nächsten Tür. Angestrengt hopste Callum vor der Tür auf und ab und hoffte schnell die Türklinke zu erhaschen. Es dauerte jedoch einige Zeit bevor der Exceed es geschafft hatte den metallenen Griff zu fassen. Ein wenig, wie ein nasser Lappen hing er an der Türklinge nun und veruschte sie nur mit seinem Gewicht zu bewegen. Schwergängig, wie bei einem alten Haus zu erwarten, aber nach einigen Rucken hatte es Callum geschafft. Die Tür schwang, mit der Katze noch am Griff, auf und enthüllte einen staubigen und dunklen Raum. Darin standen mehrere dunkle Holztische, die wohl mal geglänzt haben, aber vom Staub matt geworden sind und Stühle aus dem selben Holz mit rosafarbenen Sitzkissen, die leicht ihre Farbe durch den Zahn der Zeit verloren hatten. Das waren wohl die Möbel. Vorsichtig versuchte Callum einen der Stühle anzuheben, schaffte es aber kaum ihn ein paar Zentimeter zu verrücken. Das könnte schwierig werden. Aber zum Glück war Callum ja nicht alleine, er hatte ja seinen Bestie. Ren! Ren! Ren! Ich habe die Möbel gefunden, aber sie sind zu schwer für mich. Schreiend rannte Callum die Treppe des Kellers empor und hoffte, dass sein bester Kumpel auf der ganzen weiten Welt mitbekam, was er denn da sagte.
NPC: Sofie, die Ladenbesitzerin. Gespielt von @Lian
Allmählich sollte es doch soweit sein, oder? Sichtlich nervös knetete die junge Frau ihre eiskalten Hände, während sie sich auf den Weg zu ihrem wahrgewordenen Traum machte: Der kleine Laden, den sie von ihrer Oma väterlicherseits vererbt bekommen hatte. Früher hatten ihre Großeltern hier gemeinsam gearbeitet und Sofie hatte so manche Stunde ihrer Kindheit mit in dem Laden verbringen können. Doch je älter die Großeltern geworden waren, desto schwerer war ihnen die Arbeit gefallen, bis sie den Laden irgendwann gänzlich geschlossen hatten. Nun wo Sofie die Räumlichkeiten vererbt bekommen hatte, war sie sich sicher: Sie wollte dort weitermachen, wo ihre Großeltern aufgehört hatte! Der Laden würde in neuem Glanz erstrahlen und eine Anlaufstelle für alle Bewohnerinnen und Bewohner Oak Towns werden! Ja, Sofie war Feuer und Flamme und entsprechend umso aufgeregter, denn sie hatte zwei Magier damit beauftragt, den verstaubten Laden wieder auf Vordermann zu bringen. Ob sie es geschafft hatten? Ob sie sich jetzt darum kümmern konnte, die Möbelstücke an Ort und Stelle zu rücken, um schon bald die große Eröffnung zu feiern?
Sofie hoffte es inständig.
Schwungvoll öffnete die Auftraggeberin die Tür und trat über die Schwelle. Sie musste mehrfach blinzeln, um sich an die veränderten Lichtverhältnisse zu gewöhnen… doch als Sofies Blick sich schärfte, schlug sie die Hände vor dem Mund zusammen und hielt die Luft an. „Das… das…“, stammelte sie, sichtlich nach Luft ringend. Dann sammelten sich Tränen in ihren Augenwinkeln. „Ihr habt es wirklich geschafft!“ Nicht nur hatten sie den Boden geschrubbt, die Spinnenweben und sämtlichen Staub entfernt, sogar die Möbelstücke waren in der Zwischenzeit von den beiden Magiern gefunden und an Ort und Stelle gerückt worden! Damit hatte Sofie nicht einmal gerechnet. Alles hier erinnerte die junge Frau an ihre Oma, an die wundervolle Kindheit, die sie in diesen Räumlichkeiten verbracht hatte. Natürlich würde sich Sofie darum bemühen, hier und dort noch für ein wenig Modernisierung zu sorgen, aber alles in allem versprühte der Laden schon jetzt genau den Flair, den sich die junge Frau erhofft hatte. Sie kramte ein Taschentuch aus der Tasche und tupfte sich geschwind die Tränen aus den Augenwinkeln. Sofie war sich sicher: Ihre Großeltern sahen vom Himmel herab und waren gerade verdammt stolz auf sie! Aber wo waren die Magier, die sie beauftragt hatte? Sie musste sich doch für die großartige Arbeit bedanken! Und die erste Person, die sie erblickte, war … wie hieß er noch gleich? Ah, Callum war es gewesen! Eigentlich war es mehr eine Katze, weniger eine Person… aber egal! „Callum, es sieht wundervoll aus“, ließ sie das Wesen wissen, trat auf den Magier zu und schwupps, war die Katze auch schon in eine Umarmung gezogen worden, ganz gleich, ob Callum das überhaupt wollte oder nicht. „Danke. Vielen, vielen Dank! Solltet ihr nochmal nach Oak Town kommen, werdet ihr hier immer einen Platz sicher haben, sei sicher!“ Na so hörte sich doch eine rundum zufriedene Auftraggeberin an, oder?
Freudig hopste Callum auf dem Sitzkissen einer der Sitzbänke die sie, vor allem … ausschließlich Ren, hingestellt hatten, auf und ab, als die Auftraggeberin in den Raum kam und sich das Werk ansah. In seiner absoluten Ignoranz hatte Callum nicht mal realisiert, dass so gut wie nichts, was hier erledigt worden war, wirklich auf seine Kappe ging. Ren hatte die schweren Maschinen betrieben und die Möbel getragen und er hatte auch die meiste Putzarbeit übernommen. Aber das war ja nicht wirklich von Belang, sie waren immerhin ein Team und Callum hatte auch ganz dolle mitgeholfen, jedenfalls in seinen eigenen Augen und das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Entsprechend nahm Callum auch jedes Lob, das die Auftraggeberin hatte, natürlich mit einem freudestrahlenden Grinsen in sich auf. Sie hatten gute Arbeit geleistet, ja, das stimmte. Das haben wir doch gerne gemach, Miss Sofie. Und es hat auch Spaß gemacht, das hier ist ein toller Laden. Damit sprang der junge Exceed von seinem Sitzplatz und ging auf Sofie zu, um ihr die Hand zu geben, was bei seiner Statur doch etwas merkwürdig anmutete. Diese griff sich jedoch den Exceed und umarmte diesen stattdessen mit voller Inbrunst. Das haben wir doch gerne gemacht. Ich komme auf jeden Fall gerne wieder her und bestimmt sieht das Bestie-Ren hier genau so. Erst nach ein paar Sekunden wurde der Exceed auf den Boden zurück gelassen und von ihrem Klammergriff der Freude befreit. Um sich zu verabschieden, winkte Callum Sofie noch ein paar Male zu, bevor er den Laden mit Ren verließ und sich Richtung Bahnhof wandte.
Jetzt waren sie wieder alleine, zwei beste Freunde, bereit die Welt aufzumischen und sich auf neue Abenteuer zu stürzen. Ja das waren sie ganz bestimmt. Bestie, das war ein toller Auftrag, können wir noch einen machen? Bestimmt braucht irgendwer noch unsere Hilfe. Ich würde mich freuen mit dir noch jemandem zu helfen. Aufgeregt begann der Kater zu plappern und tänzelte wieder zwischen den Beinen seines besten Freunds herum, nicht darauf achtend, was um ihn herum passierte. Das ging so eine ganze Weile, bis plötzlich der Blick des jungen Magiers auf eine nahe Uhr an einer Wand fiel. Es war schon recht spät. Oh nein. Der letzte Zug nach Maldina würde gleich abfahren, zwar hatte er kein Problem damit eine Ancht im freien zu verbringen, das wäre sogar schön, aber man hatte ihm in der Gilde heute Morgen eingebläut, dass er unbedingt noch heute zurück sein sollte und das wäre der letzte Zug, der das bewerkstelligen konnte. Ohne groß zu zögern, begann der Exceed in Richtung Bahnhof zu sprinten und drehte sich dabei aber auch im Laufen nochmal um. Wir sehen uns bestimmt wieder Bestie. Ich muss jetzt los, ich darf nicht zu spät kommen. Und damit war Callum schon um die nächste Hausecke verschwunden. Ob Ren noch etwas sagen wollte? Das war im Grunde recht egal.
Questende
Mana
130 / 130
Magie
Verwendete Zauber Keine Zauber verwendet
R E D E N ~ D E N K E N
Anahera
Anmeldedatum : 22.11.22 Anzahl der Beiträge : 127 Alter : 32
Oak Town Wenn sich das mal nicht wie eine aufregende Geschichte anhörte! Ein Erbfall. Eine junge Frau hatte eine Immobilie vermacht bekommen und diese dann renovieren lassen. Allerdings behaupteten auch andere Männer, dass ihnen diese Immobilie gehörte. Letztlich wurde eigentlich alles geklärt, durch die Hilfe von Gildenmagiern. Doch damit war die Story dann doch noch nicht vorbei. Es ging weiter und zwar in Runde Zwei! Nun wandte sich die Dame erneut an die Gilden des Landes. Sie schrieb eine Anfrage heraus, in der sie davon berichtete erpresst zu werden. Das klang ja mal stark danach, dass die Personen dahinter steckten, die ihr auch das erste Mal dazwischen funken wollten ihr eigenes Etablissement aufzuziehen. Das sah doch auch ein Blinder mit Tomaten auf den Augen! Eigentlich war diese Sache ja heikel. Da steckten sicher skrupellose Männer hinter! Doch zum einen war Gefahr so etwas wie Anaheras zweiter Vorname und zum anderen würde sie sich dieser Sache ja nicht alleine stellen. Nachdem sie sich gemeldet hatte um sich dieser Geschichte anzunehmen, die im besten Fall eine fette Schlagzeile werden würde, hatte man ihr zugesichert ihr Unterstützung zu vermitteln.
So kam es, dass sich die Magierin am frühen Morgen vor dem Laden der Auftraggeberin einfand, um auf ihren Partner bei dieser Quest zu warten. Ein Herr aus Fairy Tail, wenn sie richtig informiert war. Nur wie er hieß, oder wie er aussah, das hatte man ihr nicht verraten. Aber ne, schon okay. Dann stand sie halt blöde vor der Tür, leicht Abseits des Einganges und wartete, dass irgendjemand sie anquatschte und im besten Fall darauf ansprach, dass er seine Questpartnerin suchte. Würde ja schon irgendwie funktionieren… "Hmmmmmmm…", seufzte sie resignierend. Mit ihr konnte man es ja machen. Sie war ja nur ein Frischling. In der einen Hand einen Pappbecher mit Kaffee, aus dem leichter Dampf aufstieg, die andere Hand tief in der Tasche ihres Mantels vergraben, stand Anahera sich die Beine in den Bauch. Immer wieder wippte sie leicht auf und ab, um gegen die klirrende Kälte anzukämpfen, die versuchte ihre Körpertemperatur zu senken. Oak Town war wirklich eine ungemütliche Gegend. Ana hatte sich sehr an die milderen Temperaturen Zentralfiores gewöhnt. Der kältere Norden machte ihr mittlerweile doch eher zu schaffen, zumindest solange sie nur mal einen kurzen Abstecher dorthin machte.
Ob sie ihre Eltern nach dieser Quest mal besuchen sollte? Vermutlich nicht. Danach musste sie ja den Artikel noch schreiben und bei ihren Eltern hatte sie dafür vermutlich keine Ruhe. Vorsichtig führte die Magierin sich den Kaffee, den sie sich auf dem Weg vom Bahnhof zum Tante Emma Laden gekauft hatte, zum Mund, um dann schlürfend ein Schlückchen davon zu sich zu nehmen. Das Getränk war immer noch viel zu heiß, um es sich einfach den Rachen hinab zu kippen. Dabei war ihr wirklich nach etwas Wärme zumute. Anas Zopf schaukelte hin und her, bei jedem Mal dass sich die Reporterin nach einem Mann umschaute, der in ihre Richtung lief und potenziell ihren Partner darstellen könnte.
Der junge Mann war erst seit wenigen Wochen ein offizielles Mitglied von Fairy Tail, nachdem er vor den Toren der Gilde zusammen gebrochen war und durch einen S-Rang Magier namens Mareo Celeris gerettet wurde. Es hatte gut zwei Wochen gedauert, in denen sich Azael von den vielen Strapazen erholt hatte und entsprechend wieder bei Kräften war. Er bekam hier warme Mahlzeiten, medizinische Versorgung und eine freundliche Aufmerksamkeit, die er zuletzt von seiner Familie bekommen hatte. Für den Targaris war das hier alles absolutes Neuland und entsprechend verwirrt und abgeschieden wirkte er auch, was schlichtweg an der Tatsache lag, dass er es eben auch war. Man räumte ihm jedwede Ruhe ein, die er brauchte, doch zugleich versuchte man eben auch den Flüchtling aus dem Königreich Pergrande kennen und verstehen zu lernen. Die klugen Köpfe der Gilde hatten schnell bemerkt, dass es sich bei Azael um einen Hinterweltler handelte, doch andere dachten zunächst, er sei einfach nur dumm.
Doch nun war er auf den Beinen, wohl genährt und bei voller Gesundheit. Meister Raban Adair hatte ihm angeboten als Magier bei der Gilde zu arbeiten, was Azael zunächst nicht verstanden hatte, beherrschte er doch gar keine Magie. Glücklicherweise war der Meister erfahren genug, um dies zu erkennen und hatte mithilfe einiger Tricks eben jene Magie hervorgelockt, die sich bereits im Kindesalter von ihm manifestiert hatte. Der Sumpfbewohner war äußerst verwundert über diese Tatsache, schien jedoch eine starke Finsternismagie in sich zu tragen, die er in den letzten Tagen grundlegend trainiert hatte, um ein Gefühl dafür zu bekommen. Dies war unter anderem auch dafür gut, dass seine unbewussten Ausbrüche niemanden in Gefahr brachten. Und nun seht ihn euch an, stolz wie Bolle. Er war ein waschechter Magier einer waschechten Gilde, wie cool war das denn. Und dank eines guten Herrenausstatters in Magnolia Town, empfohlen durch Mareo, war Azael mittlerweile auch top gekleidet.
Zunächst hatte der Finsternismagier angefangen, sich das Treiben in der Gilde anzuschauen und später durfte er bei ein paar einfachen Aufträgen zugucken, um ein Gefühl für den Ablauf zu entwickeln. Als Mentor hatte Mareo noch ein paar gute Tipps auf Lager gehabt, die sich Azael brav aufgeschrieben hatte. Doch nun war er so weit und die wahre Karriere als Gildenmagier konnte beginnen. Man erlaubte ihm die Teilnahme an einem echten Auftrag und das ganz ohne Babysitter. Plump dankend nahm er ihn an und verschwand dann auch schon zum Bahnhof, um den Zug nach Oak Town zu nehmen. Aber wie fuhr man eigentlich Zug? Am Bahnhof stellte sich heraus, dass Azael diese mechanischen Gerätschaften überhaupt nicht kannte. Einundzwanzig Fragen und sieben genervte Passanten später hatte er dann endlich sein Ticket und das richtige Gleis. Doch eine Frage blieb noch offen, also musste der achte Passant her. „Entschuldigung. Wo ist das krasse Pferd?“, fragte er, ohne dabei eine Miene zu verziehen. Der Passant wirkte sehr verwirrt und fühlte sich etwas auf den Arm genommen. „Krasses Pferd? Ist alles in Ordnung bei Ihnen?“, entgegnete der Passant. „Ja. Aber wo ist jetzt das krasse Pferd?“, fragte Azael erneut und pfiff danach so, wie ein Zug es tat. „Ach der Zug. Sagen Sie das doch gleich, junger Mann! Der müsste jeden Augenblick kommen!“ Azael verneigte sich leicht. „Danke!“
Dann fuhr auch schon der Zug ein und Azael konnte kaum glauben, was da passierte. Dieses Metallfpferd war ja echt der Hammer. Unbeholfen wie er war, machte er einfach das nach, was die anderen Fahrgäste so taten. Die Bahnfahrt war für ihn äußerst faszinierend und das ständige Nachfragen bei Fahrgästen hatte schlussendlich auch den Effekt, dass er unbeschadet in Oak Town ankam, wo der Treffpunkt vor dem Laden war. Man hatte ihm gesagt, dass er diesen Auftrag gemeinsam mit einer Magierin von den Rune Knights ausführen würde, die er dort antreffen sollte. Der Gedanke war jedoch schnell verbannt, als er einen mobilen Stand mit Bratwurstsemmeln erblickte. Schnell wurde eine erstanden und schon spazierte er nichts ahnend durch Oak Town, um diesen Laden zu finden. Es dauerte jedoch nicht lang, da Passant Nummer Neun ihm freundlicherweise dabei half. Schnurstracks spazierte er zum Laden und blieb dann davor stehen, um erst einmal genüsslich seine Bratwurstsemmel zu essen. Dabei kleckerte er auch etwas Senf auf sein Sakko, doch das bemerkte er gar nicht. Auf jeden Fall war es hier sehr frisch und kalt, doch glücklicherweise hatte man ihm in der Gilde gesagt, dass er sich warm anziehen soll. Er hatte also einen Schal umgewickelt. Erst als er die Semmel aufgefuttert und den Müll entsorgt hatte, wandte er sich an die Frau, die dort ebenfalls warte. Neugierig hob er den Auftragszettel hoch. „Bist du die, die das hier auch tut?“, fragte er dann stumpf heraus. Das wurde definitiv noch interessant.
Oak Town Mehrere Leute passierten die Reporterin an diesem Morgen. Doch alle gingen sie an ihr vorbei ohne sie anzusprechen und nur die allerwenigsten von ihnen betraten den Laden, neben dessen Tür sie unweit stand. Wenn man sie eine Weile beobachtet hätte, wäre es vermutlich ein seltsamer Anblick gewesen, wie sie da stand und ihr Blick jedem folgte, der an ihr vorbei ging. Zumal ihr Ausdruck durch die Kälte und den Frust über genau jene kein wirklich freundlicher gewesen war. Je länger sie in der Kälte stand, desto verlockender wurde der Gedanke einfach drinnen zu warten. Warum hatte sie nicht gleich das Innere des Ladens als Treffpunkt angeben lassen? Nun, so weit hatte sie einfach nicht gedacht. Ein Ärgernis! Mehrfach nippte die Magierin an ihrem Kaffee. Aus Angst sich daran zu verbrennen nahm sie bisher immer nur wenige Tropfen davon zu sich. Nun aber traute sie sich die Dosis auf Schlückchen zu erhöhen. Eine größere Menge der braunen Flüssigkeit heruntergeschluckt, seufzte Ana zufrieden, die Augen geschlossen und den Kopf ein wenig in den Nacken gelegt. Sie konnte spüren, wie die Wärme ihren Hals herunterlief.
Leider reichte es wohl nicht aus, ihren gesamten Körper aufzuheizen, aber ein Anfang war es schonmal. Als sie wieder eine normale Haltung einnahm und die Augen erneut öffnete, fiel ihr ein Kerl auf, der zielgerichtet auf den Laden zulief. Doch dass es sich dabei vielleicht um den Magier Kollegen handeln könnte, auf den sie wartete, glaubte Ana nicht. Der Typ trug einen feinen Anzug, vermutlich war er irgendein Geschäftsmann oder so ähnlich. Irritierend war nur, dass er ein Brötchen mit Bratwurst aß und schließlich vor dem Geschäft stehenblieb. Er stand einfach da und… kleckerte sich voll. Die Rothaarige musste sich ein Lachen verkneifen, konnte es aber zum Glück noch auf ein Schmunzeln reduzieren. Eines, welches dem Mann glücklicherweise nicht auffiel, da er sie gar nicht beachtete, wohingegen sie ihn fast schon stalkte, so auffällig wie sie zu ihm sah. Die Situation sollte sich aber bald schon ändern. Als er aufgegessen hatte, wandte er sich nämlich plötzlich doch an sie. Kurzerhand kramte er einen Zettel hervor, den er ihr unter die Nase hielt.
„Was-…“, stieß sie zuerst aus, irritiert von der Wortwahl des Mannes. Ob sie die sei, die das auch tue? Wer sprach denn so? Die erste Verwunderung abgeschüttelt, nahm die Magierin den Kaffee, den sie zeitweise zum Wärmen in beide Hände nahm, nun in eine, um mit der anderen nach dem Papier zu greifen und zu lesen was darauf stand. Der Text kam ihr sehr bekannt vor, tatsächlich. Es handelte sich dabei nämlich um die Ausschreibung der Ladenbesitzerin. Das war die Quest, wegen der sie dort war. Das bedeutete, dass dieser Kerl… doch ihr Partner war? Ungläubig blickte Ana von dem Papier wieder herauf, in das Gesicht des Fremden. „Ähm, ja. Ich bin Diejenige., antwortete sie zögerlich. Dann reichte sie dem Herren seinen Zettel zurück. “Ich bin Anahera, du kannst mich Ana nennen. Du bist der Magier von Fairy Tail, richtig?“ Schnell hatte die Magierin ein freundliches Lächeln aufgesetzt. Sie rückte sich mit zwei Fingern der Hand, die den Becher hielt schnell ihre Umhängetasche zurecht und reichte ihm dann ihre freie Hand für einen Handschlag zur Begrüßung. Grade noch dachte sie, dass sie ewig warten müsse, plötzlich stand ihr Partner ihr schon gegenüber. Dann konnte es ja losgehen!
Die Reise nach Oak Town und das Aufsuchen von Tante Emmas Laden war bereits schwer genug gewesen, deswegen hatte er sich eine Bratwurstsemmel mehr als verdient, mit welcher er direkt zum Treffpunkt marschierte. Dort wartete bereits jemand, doch der feine Targaris musste zunächst noch aufessen, bevor er Konversation betreiben konnte. Mit vollem Mund sprach man schließlich nicht und Gesprächspausen während des Essens waren auch doof, da die Bratwurst sonst kalt wurde. Er entschied sich also dazu erst einmal in Ruhe auf zu essen und kleckerte sich dabei sogar ein wenig mit Senf voll, doch darum kümmerte sich der Sumpfbewohner keineswegs. Das Schmunzeln der Frau mit den kupferroten Haaren bekam er gar nicht mit, nachdem sie gesehen hatte, wie er sich bekleckert hatte. Eigentlich eine Schande diesen wahnsinnig guten Anzug von Armani mit Senf zu bekleckern, aber ein Feingefühl für modische Selbstwertschätzung musste noch ausgeprägt werden.
Als er aufgegessen hatte, holte er den Auftragszettel hervor und hielt ihn der Reporterin vor die Nase, sie fragend, ob sie diejenige war, die auch für diese Arbeit hier her gekommen war. Seine Anfrage war dabei jedoch so stumpf und weltfremd, dass Anahera damit zunächst überfordert war. Die Verwunderung war ihr wirklich ins Gesicht geschrieben, während der Targaris jedes Wort absolut ernst gemeint hatte. Sie nahm den Zettel entgegen und las die Zeilen, nur um festzustellen, dass sie beide wohl Partner für diesen Auftrag waren. Anahera gab den Zettel zurück und bestätigte seine Annahme daraufhin, wenngleich sie noch immer etwas perplex war. Nun stellte sie sich jedoch offiziell vor und bot ihm sogleich einen Spitznamen an, den er verwenden konnte. Spitznamen verkürzten die Distanz zwischen zwei Personen, also brauchte er ihr immerhin keinen mehr geben. Das wäre ohnehin ziemlich oberflächlich geworden, also besser so.
Sie lächelte freundlich und hielt ihm ihre freie Hand hin, doch Azael kannte diese Geste nicht. Er ergriff also ihre Hand, allerdings so, wie ein fester Freund es tun würde. Händchen halten kannte er nur von seiner Mutter, als er noch ein kleiner Junge war. „Ich bin Azael, du kannst mich Aza nennen. Ich bin der Magier von Fairy Tail, richtig“, stellte er sich also seinerseits vor und bediente sich dabei großzügig an den vorherigen Worten der Magierin. Wozu groß überlegen was man sagte, wenn man es doch einfach nachmachen konnte. Gesellschaft und Konversation war ja manchmal so einfach, ja. Ihre Hand ließ er gegenwärtig jedoch nicht los, da er ihre Hand eben als Einladung zum Händchen halten verstanden hatte und sich eben nicht daran störte, sie entsprechend lang zu halten. Doch nun sollten sie sich wirklich um den Auftrag kümmern.
„Die Suppe wurde also bedroht und gepresst? Skandalös!“, konstatierte Azael kurzerhand und blickte Anahera ausdruckslos in die Augen. Man merkte deutlich, dass Azael die Worte auf der Auftragsbeschreibung nicht gänzlich lesen konnte. So hatte er kurzerhand etwas völlig anderes aus dem Auftrag gemacht, denn eigentlich war es Sofie gewesen, die bedroht und erpresst wurde, aber eben nicht das, was er sagte. Die arme Anahera musste wirklich etwas mit ihm durchmachen, so viel war sicher. „Du hast eine warme Hand, Ana“, stellte Azael unverfroren fest, noch immer ihre Hand haltend. Das konnte ja echt was werden.
Oak Town Ana wollte zunächst gar nicht glauben, dass dieser Mann tatsächlich ihr Partner für diese Quest oder dass er überhaupt ein Magier war. Doch die Tatsache, dass er die gleiche Ausschreibung in den Händen hielt, wie die, die auch sie selbst schon gelesen hatte, war doch eigentlich ein Beweis dafür, beziehungsweise eher ein Hinweis darauf. Wie sollte er sonst an den Auftrag gekommen sein und was hätte er davon, irgendetwas vorzutäuschen? Für Anahera reichte es jedenfalls aus, um ihm zu glauben. Ja, der Typ wirkte schon etwas seltsam. Wie er sich kleidete und konträr dazu scheinbar beim Essen wenig auf sein Äußeres achtete. Dazu noch die Art und Weise wie er mit ihr gesprochen hatte… Aber es gab nun mal auch seltsame Menschen und das bedeutete ja nicht, dass er dadurch auch ein schlechter Magier war. Vielleicht machte er seine Arbeit ja sehr gut? Jedenfalls stellte die Reporterin sich ihm dann auch gleich vor, samt Spitznamen. Für eine Arbeitsbeziehung wie diese war ihr Name in voller Länge ihr selbst oft etwas unangenehm und Ana tat es auch.
Begleitend zu ihrer Begrüßung reichte sie dem Mann dann auch ihre Hand für einen Handschlag. Der Herr nahm diese entgegen, doch dann wurde es seltsam. Statt sie wie üblich etwas zu schütteln und dann wieder loszulassen, tat er einfach gar nichts. Nichts. Keine Bewegung und viel wichtiger, auch kein loslassen. Er hielt sie einfach fest. Ana schaffte es noch einen Moment ihr Lächeln aufrecht zu halten, ehe sie irritiert zu ihrer Hand herunterblickte. Dabei entging ihr beinahe, wie der Herr sich als Azael oder kurz Aza vorstellte. “Eh, wie? Ah, ja. Aza…“ Grade hatte sie die Frage gestellt, da fiel ihr verzögert doch wieder ein, was sie grade gehört hatte. Die folgenden Worte Azas waren genauso merkwürdig wie sein gesamtes bisheriges Auftreten auch. Er sprach von einer Suppe, die gepresst wurde? Hatte er überhaupt verstanden was die Aufgabe war? Hatte er seinen eigenen Zettel gelesen? “W-Weißt du…“ Wie sagte sie es ihm nun? Als Azael nun hervorhob, wie warm ihre Hand doch war, war das der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. “Ja, der Kaffee. Würdest du bitte…“
Die Magierin riss sich aus ihrer Schockstarre und versuchte nun auch ihre Hand aus der seinen zu reißen, beziehungsweise zu ziehen. Mit mehr und mehr Kraft zog sie ihren Arm zurück, in der Hoffnung das Azael wieder von ihr ablassen würde. Leider konnte sie dafür ihre andere Hand nicht zur Hilfe nehmen, weil diese ja noch immer an dem Kaffeebecher festhielt. Es folgte ein peinlicher Moment, in dem Ana sich fragte, wie sie mit dieser Situation nun umgehen sollte. Sie hielt es für das Beste einfach erstmal den Fokus wieder auf die Arbeit zu legen. “Also, weißt du was wir hier machen? Es wurde nichts gepresst. Die Besitzerin dieses Ladens wurde erpresst. Man droht ihr, sollte sie den Laden nicht abgeben.“, erläuterte Anahera bereitwillig. Hoffentlich konnte Azael damit etwas anfangen! “Ich würde sagen, wir gehen einfach mal rein.“, fügte sie an. Gleich darauf wandte sie sich dem Eingang zu, um daraufhin gleich die Augen zu rollen und die Wangen aufzupusten. An wen war sie denn da geraten?
Egal wie man es auch drehte und wendete, Anahera konnte nicht gerade von Glück sprechen, was ihren Questpartner anbelangte. Der junge Mann war erst seit wenigen Wochen im Königreich Fiore, hatte allseits fernab jedweder Gesellschaft gelebt und hatte hier nun seinen ersten Auftrag in der Hand. Alle, die davon wussten, hätten sich darüber keine weiteren Gedanken gemacht und es nachvollziehen können, aber für die Reporterin musste es gerade einfach so wirken, als wäre sie an einen zurückgebliebenen Vollidioten geraten. Hätte Azael auch nur den Hauch einer Ahnung von seiner Außenwirkung und seinen unangebrachten Verhaltensweisen, dann hätte er längst zurückgerudert und Anpassungen durchgeführt, aber so ohne entsprechende Signale seiner Mitmenschen lief da eben auch gar nichts.
Azael ergriff die Hand von Anahera, die ihn begrüßen wollte und hielt diese einfach fest. Es geschah nichts weiter und damit verursachte der Finsternismagier natürlich ein Gefühl der Unbehagnis bei der Reporterin, die sich jetzt Gedanken machen musste, wie sie aus der Nummer wieder heraus kam. Die Frau war so baff von seiner seltsamen Art, dass sie seine eigene Vorstellung nebenher kaum noch wahrnahm und der Tropfen, der das Fass zum überlaufen brachte, kam dann ja erst noch. Der Targaris komplementierte ihre warme Hand und sorgte somit dafür, dass sich Anahera erst recht unwohl fühlte. Sie referierte dabei auf den Kaffee und bat ihn, aber worum eigentlich? Ausdruckslos schaute der Fairy Tail Magier in die Augen von Anahera und bemerkte erst dann, worauf sie hinaus wollte, als sie langsam aber sicher ihre Hand aus seiner zog. Natürlich ließ er sie gewähren. "Aber natürlich", gestand er ihr also zu.
Zum Glück für den Sumpfbewohner erklärte die Magierin der Rune Knights nun den Auftrag, weswegen sie hier waren, denn Azael hatte den Zettel dazu falsch gelesen und den Inhalt folglich auch völlig falsch wieder gegeben. Lesen war nicht unbedingt seine größte Stärke und gewiss auch nicht seine größte Schwäche, aber gut war er darin nun wirklich nicht. Ausdruckslos nickte der Finsternismagier die Erklärung ab, die natürlich deutlich mehr Sinn ergab als den Mist, den er erzählt hatte. Da Azael aber eben nicht dumm war, verstand er auch sofort, worum es ging. „Entschuldige vielmals. Ich hatte falsch gelesen“, entschuldigte sich Azael trocken und ausdruckslos bei der Reporterin und blickte dann durch die Tür in den Laden. „Erpressung ist wirklich eine Schandtat“, fügte er an und positionierte sich damit deutlich. Sein natürlicher Beschützerinstinkt kam dadurch kurz zum Vorschein.
Als Anahera vorschlug einfach mal in den Laden zu gehen, nickte Azael zustimmend und blieb direkt hinter ihr, hatte sie sich schließlich direkt dem Eingang gewidmet. Das sie ihre Wangen aufplusterte und mit den Augen rollte, entging dem Magier dabei natürlich völlig aber selbst wenn er es gesehen hätte, hätte Anahera ohnehin keine Reaktion darauf erhalten. Es war jedoch nicht so, dass er nichts empfinden konnte, denn das tat er wie jeder andere Mensch auch. Er freute sich über Dinge, er schämte sich für Dinge, er verabscheute Dinge und was nicht alles möglich war, doch Azael war einfach absolut nicht dazu in der Lage, diese Empfindungen in seine Körpersprache oder seine Mimik einzubringen.
Dann betraten die beiden Magier den Laden, dabei klingelte die Türglocke und informierte somit die Ladenbesitzerin, dass Kundschaft eingetroffen war. Entsprechend lächelnd aber auch verunsichert trat sie hervor und somit an die Magier heran. Da Anahera vor Azael eintrat, galt ihre Aufmerksamkeit vorrangig der jungen Frau. „Guten Tag. Ich heiße Sie herzlich in meinem Laden willkommen. Kann ich Ihnen helfen oder wollen Sie sich zunächst umsehen?“, begrüßte Sofie die beiden Magier also, nicht wissend, dass ihre große Hilfe gekommen war.
Oak Town Ana hatte ihren Wunsch vom merkwürdigen Kerl losgelassen zu werden zwar nicht ausgesprochen, doch dachte sie sich auch, dass der Ansatz ihrer Worte dafür ausreichen würde, ihm klarzumachen was sie wollte. Es bedurfte jedoch letztlich dem Eigenantrieb der jungen Frau, die mit Nachdruck versuchte ihre Hand aus dem Griff Azaels zu ziehen, damit er letztlich wirklich losließ. Dieser Kerl war wirklich eine eigenartige Gestalt. So hatte er auch den Inhalt der Questbeschreibung vollkommen falsch verstanden. Als sie ihm die tatsächliche Aufgabe erläuterte, verurteilte er die Vorfälle hart. Immerhin sei Gerechtigkeitssinn schien noch halbwegs normal zu funktionieren. Anahera schlug vor den Laden einfach mal zu betreten. Ihr war danach andere Leute zu sehen und im Zweifelsfall zumindest nicht mehr mit diesem komischen Herren alleine zu sein. Sie konnte nicht abstreiten, dass er ihr nicht ganz geheuer war. Als die beiden eintraten, bewegte sich eine junge Dame gleich auf sie zu. Sie begrüßte die vermeintlichen Kunden und bot ihnen ihre Hilfe an. Sätze, die die Reporterin zum Schmunzeln brachten. “Nett, dass sie fragen. Mein Name ist Anahera und das hier ist Azael…“, leitete die Magierin ein, während sie einen Schritt zur Seite trat und beim Nennen des Namens ihres Begleiters auf jenen deutete.
“Ehrlich gesagt sind wir gekommen um Ihnen zu helfen. Wir sind Magier und wegen Ihres…“ Ana schaute sich kurz um und bemerkte, dass sie mit der Frau nicht ganz alleine waren. Es befanden sich noch Kunden im Laden. “…Problemes hier.“, schob sie also leicht verzögert nach. Die erste Reaktion der jungen Frau war recht positiv. Ihre Augenbrauen hoben sich, ihr Mund öffnete sich, was ihre Überraschung verdeutlichte. Als sie jedoch bemerkte wie Ana sich in Diskretion übte, tat sie es ihr instinktiv gleich. "Oh, ja. Ich…" Nun schaute auch sie sich ein wenig in ihrem Laden um. "Kommt doch bitte mit.", sprach sie kurz darauf. Dann wandte sie den beiden Magiern ihren Rücken zu, um sich in Richtung des Verkaufstresens in Bewegung zu setzen. Sie peilte eine Tür gleich daneben an, bis zu der sie ging und die sie schließlich öffnete. Allerdings trat die Frau nicht hindurch, sie öffnete sie lediglich für ihre Gäste. "Nehmt doch gerne schonmal Platz. Ich bediene noch eben meine Kunden und komme gleich nach.", forderte sie freundlich auf. Dann trat die Dame zur Seite, um Ana und Aza Platz zu machen. Sie ging hin zur Tür und drehte das Schild, welches daran hing
und nun nach draußen zeigte, dass der Laden vorübergehend geschlossen habe. Während sie sich dann daran machte mit ihren restlichen Kunden zu sprechen, kam Ana der Aufforderung nach und betrat den Hinterraum des Ladens. Er war ausgestattet mit einer kleinen Kaffeeküche, sowie mit einem Tisch, an den gemütlich vier Personen passten und den dazugehörigen Stühlen. “Dann wollen wir mal warten…“, sprach die Reporterin nachdem sie einen kleinen Seufzer abgegeben hatte. Sie ließ sich an einem der Plätze nieder und nahm ihre Handtasche auf den Schoß, damit sie nicht an der Seite herumbaumelte. Ihren Kaffeebecher platzierte die Magierin indes auf dem Tisch. “Wie lange bist du eigentlich schon bei Fairy Tail? Hast du schon viele Quests für die Gilde abgeschlossen?“ So wirken wollte Azael ja nicht grade. Aber vielleicht würde es diesen Mann in ihren Augen etwas weniger seltsam erscheinen, wenn sie einfach ein wenig mehr über ihn in Erfahrung bringen könnte. Vielleicht gab es ja sogar einen Grund für seine seltsame Art? Ein paar wenige Minuten blieb den Zweien sicher Zeit miteinander zu sprechen, bevor die Ladenbesitzerin ihre Kunden abgearbeitet hatte und zu ihnen stieß.
Es war nur natürlich, dass Anahera den Targaris für eine seltsame Gestalt hielt und sich in seiner Gegenwart nicht sehr wohl fühlte. Aufgrund seiner weltfremden Lebensart hatte er kein Händchen für soziale Interaktion und die Gesellschaft im Allgemeinen, zumal er viele Jahre als Sklave verbracht hatte. Es waren jedoch Fakten, die der hübschen Reporterin nicht bekannt waren und ihr daher keine Möglichkeiten einräumten, ihr Bild von ihm mit mehr Verständnis auszustatten. Azael würde zwar jede Frage zu seiner Herkunft beantworten, doch solang dieses Thema nicht angesprochen wurde, sprach er auch nicht aus eigenem Antrieb darüber. Generell sprach Azael eigentlich nicht aus eigenem Antrieb, denn er war mehr derjenige, der einfach antwortete, anstatt ein Gespräch zu beginnen. Für Anahera war es auf jeden Fall ein schwieriges Unterfangen, sich professionell zu verhalten und versuchte daher einfach den Auftrag im Vordergrund zu halten. Daran störte sich der Sumpfbewohner natürlich nicht.
Auf ihren Vorschlag hin betraten die beiden Magier nun also den Laden und schon nahm eine junge Frau direkt Kontakt mit ihnen auf. Sie wollte wissen, inwiefern sie den Neuankömmlingen helfen konnte, doch die Reporterin wendete das Blatt und kam auf das Problem zu sprechen, welches die Ladenbesitzerin hatte. Sofort floss eine gewisse Unbehaglichkeit mit, die Azael keineswegs verstanden hatte, aber auch nicht weiter darauf einging. Er hatte lediglich die Hand zum Gruß erhoben und ein einfaches „Hallo“ von sich gegeben, als Anahera ihn vorstellte. Das Reden überließ er der Al Aron, die das auch ganz gut machte, wie der Finsternismagier empfand. Die Ladenbesitzerin musste vorher noch einige Kunden bedienen, daher führte sie die beiden Magier in einen Hinterraum, der mit einer kleinen Kaffeeküche sowie einem Tisch und Stühlen ausgestattet war. Dort sollten sie vorerst warten, bis sie ihre geschäftlichen Angelegenheiten erledigt hatten.
Anahera und Azael folgten ihr und betraten den Raum, nahmen dort jeweils Platz und warteten dann auf die Rückkehr der Besitzerin. Liefen Aufträge eigentlich immer so ab? Wie aufregend. In akkurater Körperhaltung saß der Targaris nun dort auf dem Stuhl und schwieg vor sich hin, während sein neugieriger Blick alles in dem Raum zu erfassen versuchte. Es war die zarte Stimme der Reporterin, die seine Aufmerksamkeit auf sich zog. Ausdruckslos blickte er zu ihr und lauschte ihren Fragen hinsichtlich seiner Mitgliedschaft bei Fairy Tail und seiner Erfahrung bezüglich Quests. „Ich bin seit zwei Wochen bei Fairy Tail“, erklärte er also offen und ehrlich, verzog dabei jedoch keine Miene und legte auch keine Regung in seine Stimmlage. „Das hier ist mein erster Auftrag“, fügte er gleichermaßen an und gewährte Anahera somit erweitertes Verständnis hinsichtlich seiner seltsamen Art. Er musste eben noch sehr viel lernen, aber eben nicht nur als Magier, sondern eben auch als Mensch selbst.
Natürlich war Azael aber auch ein neugieriger Mann, der natürlich sehr an Anahera und ihrem Leben interessiert war. Je mehr Menschen er hier kannte, desto einfacher sollte es für ihn ja schlussendlich auch sein, so zumindest der Plan. „Wie lange machst du schon diese Arbeit?“, hakte er also ausdruckslos nach und wirkte dadurch so, als wäre er gar nicht wirklich an Antworten interessiert. Sein Inneres brannte wie Feuer, doch sein Äußeres könnte eisiger nicht sein. „Und nutzt du Magie? Was für eine benutzt du?“, fragte er dann direkt hinterher, eben auf dieselbe Art und Weise. Azael war einfach verschroben, doch eine ehrliche und zuverlässige Haut.
Oak Town Dass ihr Gefährte kaum sprach, sich lediglich mit einem „Hallo“ zu Wort meldete, während Ana die Konversation mit der Auftraggeberin übernahm, fiel ihr gar nicht mal auf. Sie hätte es allerdings wertgeschätzt, wäre dem doch so gewesen. Immerhin wäre es ihrer gemeinsamen Quest nicht zuträglich gewesen, wenn Azael die Frau gleich irgendwie verstört hätte. Jedenfalls kam es auch nur zu einem kurzen Wortwechsel, zunächst jedenfalls. Die Dame vertröstete die Magier für einen Augenblick, wollte sie sich doch noch kurz um ihre Kunden kümmern, ehe sie zu ihnen in die Kaffeeküche stieß. Dort nahmen die Magier derweil Platz. Ana dachte sich, dass es sinnvoll sein könnte, sich in der Zwischenzeit mit ihrem Gefährten etwas vertrauter zu machen. Auf ihre Frage hin, bestätigte Azael die Vermutung, die sie unlängst hatte. Er erklärte erst zwei Wochen zur Gilde zu gehören, war damit also auch noch ein Frischling. Es war also seine mangelnde Erfahrung als Gildenmagier, die ihren Teil zu seinem seltsamen Auftreten beitrug. Zudem war dies sein erster Auftrag für die Gilde. Die Rothaarige nickte langsam, deutete so ihre Erkenntnis aus. “Ah, verstehe!“, antwortete sie zudem. Hätte der junge Mann nicht selbst die Gegenfrage gestellt,
hätte sie ihm ohnehin gleich auch von ihrer Erfahrung berichtet. “Ach, ich arbeite auch erst seit ein paar Wochen bei den Rune Knights.“, erklärte sie. Auch auf die Frage nach ihrer Magie antwortete sie sogleich. “Ich bediene mich der Magie des Schreibens.“, sprach sie mit einem verschmitzten Lächeln auf den Lippen. Sie war Reporterin, schrieb für den Weekly Sorcerer. Zwar war sie damit keine Buchautorin, aber Geschichten fesselten Leute doch auch auf eine magische Art… Nun, der Wortwitz kam vermutlich nicht an. Die Magierin wartete einen Moment lang, ob der Groschen fiel, ehe es ihr zu unangenehm wurde und sie peinlich berührt, theatralisch die Hände über sich schob, um sie in einem Bogen nach links und rechts auseinanderdriften zu lassen. Während sie dies tat, erzeugte sie mit ihrer Magie das Wort Light, welches etwa dort in der Luft zurückblieb, wo sie mit ihrer Geste begonnen hatte. Dieses Wort tat genau das, was es ausdrückte. Es leuchtete und erfüllte den Raum mit einem zusätzlichen, angenehmen Licht. “Siehst du? Ich schreibe Worte, die verschiedene Effekte haben.“, erklärte sie. “Wie ist es mit dir? Was kannst du so?“, fragte Ana nun ihrerseits. So etwas wie eine Emotionsmagie war es ja sicherlich nicht,
schaffte Azael es doch kaum etwas Leben in seine Mimik zu bringen. Oder war genau das der Punkt? Er hat sich aus Versehen mit einem seiner Zauber emotionslos gemacht? Was für ein Plottwist das wäre…
Es dauerte gar nicht so lange, da öffnete sich plötzlich die Tür und die Auftraggeberin trat vom Verkaufsraum zu ihnen in die Küche. "Tut mir leid, ich wollte die Leute nicht einfach rauswerfen.", entschuldigte sie sich bei den Magiern. "Ich bin Sofie, aber das wisst ihr ja sicherlich schon…", sprach sie weiter, wobei sie schnell leiser wurde. “Hallo Sofie, was können wir für dich tun? Was genau ist das Problem?“ Die junge Frau ging hinüber zum Tresen, griff nach der Kanne und goss sich einen Kaffee ein, den sie dann in beide Hände nahm und bis kurz vor ihren Mund führte. "Ich bekomme Drohbriefe. Man droht mir an das frisch renovierte Lokal zu verwüsten, wenn ich nicht endlich nachgebe und es verkaufe." Es war ihr anzusehen, dass sie die Situation mitnahm, und zwar verständlicherweise. “Das ist wirklich ein Unding. Kannst du uns mal eines der Schreiben zeigen?“, fragte Ana, entschlossen die Übeltäter ausfindig zu machen.
Zauber:
Light TYP: Elementlose Magie ELEMENT: Licht KLASSE: I ART: Support MANAVERBRAUCH: 20 pro 5 Minuten MAX. REICHWEITE: Beim Anwender SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 2, Manaregeneration Level 2 BESCHREIBUNG: Dieser einfache Zauber erschafft vor dem Anwender das Wort „Light“ in großen, leuchtend weißen Buchstaben. Im Dunkeln kann man die Strahlkraft des Wortes als Fackel gebrauchen, auch weil man es auf magische Weise mit der Hand berühren und mitnehmen kann.
Es war der erste Auftrag, den Azael als Magier für Fairy Tail ausführte und sogleich geriet er an eine Frau, die ihn für verrückt hielt. Der Targaris verstand nicht so recht, wieso Anahera derart verhalten reagierte, doch jeder Beobachter wäre da vermutlich eher auf Seiten der Reporterin, die sich eigentlich ziemlich wacker im Umgang mit Azael schlug. Er war erst seit zwei Wochen hier im Königreich und zuvor jahrelang ein Sklave fernab der Gesellschaft gewesen, doch das konnte ja niemand wissen, der sich nicht explizit nach seiner Vergangenheit erkundigte. So blieb der schwarzhaarige Finsternismagier für Alle eben einfach der sonderbare und seltsame Kerl, der er eben war. Nach anfänglichen Schwierigkeiten betraten sie den Laden und nahmen Kontakt zur Besitzerin auf, die sie jedoch für einen Augenblick vertröstete, um ihrer Arbeit nachzugehen. Diese Gelegenheit nutzten die beiden Magier, um sich weiter miteinander vertraut zu machen. So erklärte Azael ihr, dass er ein blutiger Anfänger war und erfragte sogleich, wie es dahingehend bei der Reporterin aussah.
Anahera brachte ihm etwas Verständnis entgegen und schien seine Situation nun deutlich besser begreifen zu können, zumal sie offenlegte, ebenfalls erst seit kurzem für ihre Gilde tätig zu sein. Dennoch wirkte Anahera so, als hatte sie als Magierin weit mehr Erfahrungen gesammelt als er, wusste er ja erst seit zwei Wochen, dass er überhaupt einer war. Ihren Hinweis bezüglich ihrer Magie hatte er jedoch keineswegs verstanden, daher blickte er sie ausdruckslos an und wartete auf eine Erklärung, die glücklicherweise nicht all zu lang auf sich warten ließ. Unter Magie des Schreibens konnte sich der Magier überhaupt nichts vorstellen, zumal er kein Gehör für Ironie oder Sarkasmus hatte und eben nicht wusste, worauf die Al Aron hinaus wollte. Etwas theatralisch ließ Anahera ihm dann eine Demonstration zukommen und erzeugte ein Wort mit Magie in der Luft, aus welchem sich ein entsprechender Effekt kristallisierte.
„Worte die verschiedene Effekte haben? Das ist sehr beeindruckend“, entgegnete Azael begeistert, wenngleich die Begeisterung nur innerlich stattfand. Anahera fühlte sich durch diesen Kommentar vermutlich ein wenig veräppelt, denn er wirkte durch die Ausdruckslosigkeit so verdammt sarkastisch. Nun war es jedoch an ihm zu erzählen, worin er magisch befähigt war. Azael blickte auf seine Hand, die kurz darauf in wabbernde, violette Magie gehüllt wurde und entsprechend negative Gefühle empor rufen konnte. „Ich habe die Finsternis in mir“, erläuterte er, denn er wusste nicht, wie er diese Magie wirklich anwendete. Das geschah alles sehr unterbewusst und eben aus der Vorstellung heraus, diese Finsternis in sich zu tragen. Wirklich weiter ging das Gespräch nicht, denn die Auftraggeberin tauchte wieder auf und suchte nun das Gespräch mit den Magiern.
Wieder einmal schwieg der Finsternismagier und ließ Anahera sprechen, die dahingehend einen deutlich besseren Draht zur Ladenbesitzerin aufbauen konnte. Auf ihr Nachfragen hin erzählte sie von den Drohbriefen und das ihr Laden verwüstet würde, wenn sie ihn nicht verkaufte. Man konnte Sofie die Angst deutlich ansehen und es fehlte sicherlich nicht mehr viel, bis sie tatsächlich nachgab und das Geschäft verkaufte. Obwohl der Sumpfbewohner so ausdruckslos und kalt dort saß, so konnte er die Angst der besorgten Besitzerin deutlich spüren und das rief in ihm natürlich den tief verankerten Beschützerinstinkt hervor, der ihn so auszeichnete. In ihm wuchs der Wunsch heran, die Verantwortlichen für die Drohbriefe zu verprügeln und zu bestrafen, denn so etwas ging wirklich gar nicht. Anahera bat derweilen um einen dieser Briefe, also nickte Sofie und reichte ihr wenig später einen.
„Kannst du mit deiner Magie des Schreibens auch Schriften analysieren?“, fragte Azael direkt und ausdruckslos, unwissend, dass die rasende Reporterin der Rune Knights über ausreichend Recherchekenntnisse verfügte, um anderweitigen Hinweisen nachzugehen. Auf jeden Fall war eines völlig klar: Sowohl Anahera als auch Azael standen für Sofie ein und würden ihren Laden beschützen. Das bedeutete auch, dass die Übeltäter eines auf die Mütze bekamen.
Oak Town Anahera hatte bereits vermutet, dass es ihrem Gefährten nichts sagen würde, wenn sie scherzhaft umschrieb, was für eine Magie sie nutzte. Die ausdruckslose Reaktion des Mannes sagte nicht viel, reichte jedoch aus zu erkennen, dass er mit der Erklärung nichts anfangen konnte. Also erzeugte die Magierin kurzerhand das Wort Licht über ihrem Kopf, welches ihm ein Musterbeispiel für ihre Magie sein sollte. Das Wort tat was es versprach, es erhellte den Raum, so wie es Licht eben tun sollte. Azael zeigte sich von diesem Schauspiel sehr beeindruckt, also zumindest mit seinen Worten tat er das. Seine Miene verzog sich dabei kein bisschen, fast als war dies ein sarkastischer Kommentar seinerseits gewesen. “Ehm… Ja, danke.“, erwiderte die Al Aron also etwas unsicher, ehe sie das Wort über sich auch schon wieder auflöste, um nicht weiter unnötig Mana zu verschwenden. Das Lächeln, welches ihre Lippen so oft und gerne zierte, war zu einem sehr kleinen heruntergeschmolzen. Dieser Typ war wirklich seltsam. Langsam machten sich Zweifel in ihr breit, ob er sie nicht doch verarschte, ob er sich nicht innerlich über sie lustig machte. Als Azael davon sprach, Finsternis in sich zu tragen, hoben sich die roten Augenbrauen der Magierin.
“Im übertragenen Sinn, oder… oh!“ Dann erst fiel ihr Blick auf seine Hand, die mit einer wabernden, dunkelvioletten Energie umhüllt war. Ana bestaunte dieses merkwürdige Gebilde und sie fragte sich auch, was er wohl damit anstellen konnte. Machte seine Magie es dunkel? Dazu, die in ihr aufkommenden Fragen zu stellen, kam sie allerdings nicht. Die Ladenbesitzerin stieß nämlich prompt zu ihnen und sie konnten über die Quest sprechen. Das Reden übernahm Anahera. Vermutlich würde Azael die Dame nur verstören, so wie er es anfangs auch bei ihr geschafft hatte. Das wäre der Ausführung der Quest allerdings alles andere als zuträglich. Auf die Bitte der Rothaarigen hin, reichte die Auftraggeberin ihnen eines der ausgestellten Erpresserschreiben. Die Frage, die ihr Gefährte daraufhin stellte, war tatsächlich gar nicht so schlecht, doch musste die Magierin ihn leider enttäuschen. Sachte schüttelte sie den Kopf, während sie eine Hand zu ihrer Brille führte, um diese vom Haar herunter auf die Nase zu ziehen. “Das kann ich leider nicht.“, erklärte sie. Länger als diesen Satz auszusprechen, dauerte das Lesen
des Schreibens dank ihrer Galeforce Reading Glasses auch nicht. Kaum hatte sie den Brief angeschaut, legte sie ihn auch schon wieder bei Seite. “Ist denn bisher schon etwas gemacht worden? Wurden Drohungen in die Tat umgesetzt?“ Nun war es Sofie, die ihren Kopf schüttelte. "Nein, noch nicht. Ich habe mich sofort an die Gilden gewendet, als das erste Schreiben kam.", erklärte sie. “Und Sie hatten vorher schon Stress mit dem Laden?“ "Genau, als ich ihn renovieren wollte-"
Sofie stoppte sofort, als ein lautes Hämmern aus dem Verkaufsraum schallte. "Aber ich habe doch das Schild vor die Tür gehängt.", sprach sie verwundert. Es war ja geschlossen. "Entschuldigung, ich bin sofort wieder da.", sagte sie nervös, ehe sie auch schon durch die Tür nach vorne ging. "Aufmachen! Los!", drang eine dumpfe Stimme durch die geöffnete Küchentür. Irritiert schaute Ana zu ihrem Kollegen. Wer mochte das sein? “Komm, wir schauen uns das mal lieber an.“, sprach die Magierin zu Azael. Sie hatte da nämlich ein ganz mulmiges Gefühl in der Magengegend.
Dem Finsternismagier entging es nicht, wie niedergeschlagen die Al Aron mit der Zeit wirkte, allerdings konnte er sich nicht erklären, weshalb eigentlich. Seine mangelnde Befähigung irgendwelche Emotionen in seine Gestik oder Mimik einzubringen, ließ seine Äußerungen stets wie Sarkasmus wirken und das gefiel im Regelfall natürlich keiner Person. Auch Anahera wusste nicht, ob sie hier derbe aufs Korn genommen und verarscht wurde, obwohl Azael ein sehr ehrlicher und allen voran aufrichtiger Mann war. Ihre Magie hatte ihn wirklich fasziniert und auch Anahera war für ihn eine faszinierende Person, doch seine Gefühle erreichten seine Gegenüber meistens nicht. Er selbst hatte keine Wahrnehmung für diese Missstände, daher konnte er auch nicht aktiv daran arbeiten und da sich die meisten eher verarscht fühlten, halfen sie ihm nicht gerade auf den richtigen Trichter zu kommen. Da eben auch niemand in seinen Kopf blicken konnte, wusste eben auch niemand, was dort schief lief.
Azael gab ihr nun auch eine Kostprobe seiner Magie und anhand ihrer aufgerissenen Augen konnte Azael erkennen, dass diese Magie ein gewisses Interesse in ihr weckte. Als Reporterin war es natürlich ein Interesse für Allerlei zu haben, schließlich konnte sich hinter allem eine Geschichte verstecken, doch diese Geschichte sollte noch warten, denn die Ladenbesitzerin stieß dazu und leitete somit die eigentliche Quest ein. Anahera bekam den Erpresserbrief ausgehändigt und beschäftigte sich in Windeseile damit, wobei Azael eine wichtige Frage dazu stellte. Leider musste die Al Aron diese verneinen, doch dadurch gewann der Targaris zugleich einen besseren Blick auf ihre Magie. Es wäre ja auch zu schön gewesen, wenn Solid Script dazu in der Lage wäre, doch sie würden es auch irgendwie so hinbekommen. „Welch ein Jammer. Aber beeindruckende Brille“, kommentierte Azael ohne Ausdruck, weswegen es vermutlich wieder falsch aufgefasst wurde, aber er meinte jedes Wort ehrlich, mochte er Anahera schließlich.
Das Gespräch führte die rasende Reporterin, damit es keine Unklarheiten gab und Azael nicht versehentlich eine Verstimmung provozierte. Der Targaris störte sich daran überhaupt nicht und lauschte aufmerksam den Worten von Sofie und seiner Kameradin, die immerhin etwas Hoffnung übrigließen. Noch war nichts geschehen und sie waren hier, bevor etwas geschehen konnte. Mitten im Gespräch hämmerte es jedoch plötzlich laut aus dem Verkaufsraum, wodurch alle Anwesenden aufhorchten und insbesondere Sofie schien die Überraschung deutlich ins Gesicht geschrieben. Ausdruckslos blickte der Sumpfbewohner zu seiner Partnerin, die noch einen Augenblick wartete, bis Sofie nach vorn verschwunden war. Die fremde Stimme draußen forderte mit Nachdruck ein Öffnen der Tür, also waren das vielleicht die Erpresser? Oder zumindest deren Lakaien. Anahera wollte sich das anschauen und der Fairy Tail Magier nickte. „Gehen wir. Aber am besten halten wir uns bedeckt, um ein Überraschungsmoment zu behalten“, schlug er instinktiv vor.
Es war vielleicht gar nicht verkehrt, die Fremden in Sicherheit zu wiegen, bis ein geeigneter Augenblick anbrach, um einzuschreiten. Entsprechend ließ Azael die gute Reporterin vor, damit sie ein Auge auf Sofie hatte und sich ein Bild der Situation machen konnte. Der Targaris hingegen schlich sich zurück ins Geschäft und hielt sich hinter einem dichten Regal bedeckt, um nicht weiter gesehen zu werden. Falls es notwendig sein sollte, konnte er also flankierend tätig werden. Hoffentlich geschah weder dem Laden noch den beiden Damen etwas, denn das konnte Azael nicht zulassen. Er würde es sich nie verzeihen, wenn das hier daneben ging. In weiser Voraussicht ließ er seine Tonfa aus den Ärmeln gleiten und schon hielt er sie griffbereit.
Oak Town Leider war das Gespräch der beiden Magier nicht von allzu langer Dauer. Das bedauerte Anahera tatsächlich. Als sie nämlich gesehen hatte, wie Azael seine Hand mit einer mystischen Energie umhüllt hatte, schlug sofort ihre naturgegebene Neugierde an. Zu gerne hätte sie mehr darüber erfahren, wo die Magie herkam und was sie zu leisten im Stande war. Doch mit der Rückkehr ihrer Auftraggeberin wurde das Gespräch automatisch auch auf den Grund ihrer Anwesenheit gelenkt, den Drohungen. Weiter miteinander zu plauschen und über ihre Magien zu sprechen wäre nicht in Ordnung gewesen. Anahera schaute sich den Brief an und auch sie fand es schade, dass ihre Magie ihr nicht dabei helfen konnte die Schrift genauer zu analysieren. Es war zwar möglich Schriften anderer Sprachen zu entziffern, doch aus diesen Zeilen konnte sie keine nützlichen Informationen ziehen. “Danke.“, entgegnete Ana Azaels Kommentar zu ihrer Brille mit einem milden Lächeln auf den Lippen. Ob er es nun ernst meinte
oder nicht wusste sie nicht, doch hatte sie sich nun vorgenommen genau diesen Umstand einfach zu ignorieren. Sie wollte sich einfach nicht ärgern lassen, sollte das die Absicht ihres Kollegen sein. Wenn sie es nicht war, dann umso besser. Besser wurde es für ihre Auftraggeberin hingegen nicht. Sie befanden sich mitten in der Besprechung, als plötzlich jemand gegen die Eingangstür stieß. Dieser Fremde forderte sogar lautstark, dass der Laden geöffnet wurde. Das konnten eigentlich nur die Verfasser des Drohschreibens sein! Sofort erklärte Ana, dass sie lieber auch nach vorne gehen sollten. Ohne auch nur einen Gesichtsmuskel zu viel zu verziehen, entgegnete Azael ihr, dass sie sich aber „bedeckt“ halten sollten, des Überraschungsmoments wegen. “Du meinst, wir behalten für uns, dass wir Magier sind?“, fragte die Rothaarige überrascht. Mehr konnte er doch nicht meinen, oder? Sobald sie durch die Türe traten, wurden sie schließlich gesehen. Ihre Anwesenheit konnten sie dann nicht verschleiern, nur den Grund für jene
konnten sie geheim halten. Jedenfalls traten die Zwei dann nach vorne. Sofie war bis zur Tür gegangen, hielt diese allerdings noch verschlossen. Ihr war dieser grimmige Kerl nicht geheuer. "Wir haben grade geschlossen. Kann ich etwas für Sie tun?", erkundigte sich die jung Frau höflich, doch der Kerl auf der anderen Seite der Glastüre verzog seine grimmige Visage daraufhin nur noch mehr. Mach auf jetzt, sonst schlag ich die Scheibe ein!, motzte er. Überfordert wandte sich Sofie an ihre Besucher. “Mach ruhig auf, aber dann geh hinter den Tresen. Wir machen das schon.“, sprach Ana selbstbewusster als sie eigentlich sein sollte. Sie selbst konnte nicht kämpfen. Ihre Zauber gaben das nicht her und ihr Körper erst recht nicht. Dafür, dass sie in einem Konflikt kaum etwas entgegenzusetzen hatte, war die Reporterin aber todesmutig. Sie hatte keine Angst! Dennoch suchte ihr Blick kurz den ihres Kollegen, während Sofie sich widerwillig daran machte, die Tür aufzusperren…
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