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 Crimson Sphynx Gildenpalast - Westturm

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Kuma

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BeitragThema: Crimson Sphynx Gildenpalast - Westturm
Crimson Sphynx Gildenpalast - Westturm EmptyDi 14 Jul 2015 - 14:32

Ortsname: Crimson Sphynx Gildenpalast - Westturm
Art: Gebäude
Spezielles: ---
Beschreibung: Im Westturm der Gilde werden die Dinge aufbewahrt, die die Gildenmagier gerne als Souvenirs bezeichnen. Es sind allerlei magische Objekte, die bei Quests erbeutet wurden oder als Belohnung vergeben wurden. Seit die Gilde ihren schlechten Ruf bekämpft, wird peinlichst genau darauf geachtet, dass illegale Gegenstände oder ehemaliges Diebesgut nicht hier landet.

Change Log: ---
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Maeve

Maeve
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BeitragThema: Re: Crimson Sphynx Gildenpalast - Westturm
Crimson Sphynx Gildenpalast - Westturm EmptySo 13 Sep 2015 - 0:15

Offplay - Wunder der Kunst
Hel und Maeve

Es war ein Samstagmorgen, etwa zehn Uhr in der Früh und Maeve Rabia Jakun war nicht nur alles andere als amüsiert, auch ihr Gesichtsausdruck sprach von dem eindeutigen und prominenten Missfallen, welches sie an ihrer aktuellen Situation fand. Man hatte sie immerhin nicht nur an ihrem einzigen freien Tag zur Arbeit gezwungen, zudem war sie nun auch dazu gezwungen, die nächsten sieben Stunden Wache zu schieben und die Besucher im Auge zu behalten, welche im Angesicht der aktuellen Veranstaltung in großer Zahl in das Gildenhaus von Crimson Sphynx strömten. Der Gildenmeister persönlich hatte die rabiate Dragonslayerin darum gebeten, als eine Art Türsteher zu funktionieren und darauf zu achten, dass keiner der Besucher auf die Idee kam, eines der wertvollen Missionsmitbringsel zu stehlen, welche in einem der Türe des Gildenhauses gesammelt wurden und an diesem Tag des Monats ausnahmsweise zur Besuchung freigegeben waren. Unter strengen Auflagen, verstand sich, denn auch wenn die bekannte Gilde noch immer viel Wert darauf legte, Öffentlichkeitsarbeit zu leisten und ihren guten Ruf weiter auszubauen, so waren sie trotz aller Offenheit und Bereitschaft nicht dafür bekannt, unnötige Risiken einzugehen, immerhin befanden sich zum Teil auch wertvolle magische Artefakte unter den Gegenständen, welche unter keinen Umständen in die falschen Hände geraten durften. Dementsprechend wusste Maeve natürlich, dass ihre Aufgabe einen nicht vollständig unerheblichen Zweck besaß und sie entsprechend bei der Sache und motiviert sein musste. Leider stellte sich gerade letztere Aufgabe als ein wenig kompliziert heraus, denn die Magierin war nicht nur hundemüde, sie war auch erst am Vortag von ihrer vorherigen Mission wiedergekommen und dementsprechend wenig begeistert zeigte sie sich, dass Meister Aram ausgerechnet ihr diese Aufgabe zugeteilt hatte. Ein Seufzen verließ die Lippen der Rothaarigen, ehe sie ihr Gewicht von einem Bein auf das andere verlagerte und aus ihren goldenen Augen fast schon finster ins Nichts starrte, dabei die Umgebung aus dem Winkel ihres Sichtfeldes betrachten, in der Absicht auch das kleinste Fehlverhalten der Besucher zu registrieren und entsprechend eingreifen zu können. Denn auch wenn sie sich nur wenig begeistert von der Arbeit an sich zeigte, so war sie dennoch gewillt ihrer Arbeit gerecht zu werden und nicht unbedingt den Zorn des Gildenmeisters auf sich zu ziehen. Wie unerbittlich dieser nämlich unter Umständen sein konnte, dass wusste die Kämpferin tatsächlich ziemlich genau und war dementsprechend gewillt, ihrer Aufgabe nach bestmöglichem Gewissen nachzukommen. Entsprechend schnell reagierte sie auch, als sie aus dem Augenwinkel ein kleines Mädchen sah, das mit strahlenden Augen und rotgefärbten Wangen nach einem goldenen Dolch griff und eine sofortige Reaktion von der Dragonslayerin verlangte.
»Hey, Finger weg«, donnerte Madame und setzte sich dann in Bewegung, um zuerst der kleinen Schwarzhaarigen und dann ihrer Mutter einen bitterbösen Blick zuzuwerfen. »Sie müssen achten darauf, dass ihre Toch’ter nicht geht an wer’tvolle Dinge, anfas’sen verboten.«, meinte sie entschieden und verschränkte die Arme vor der Brust, ehe sie sich in einer beschützerischen Geste vor der Glasvitrine aufbaute. »Diese Din’ge sind gefähr’lich, als Mutter sollten sie eh’er achtgeben.« Entsprechende Mutter fand es offenbar gar nicht mal so lustig, dass Maeve versuchte, sie in ihrer Tätigkeit als Erziehungsberechtigte zu belehren, denn sie schürzte fast schon beleidigt die Lippen, ehe sie nach der Hand ihrer etwa fünf Jahre alten Tochter griff und mit einigen bösen Worten und einer mehr als finsteren Miene um die Ecke verschwand, offensichtlich nicht gewillt, sich noch länger mit der bitterbösen Magierin auseinanderzusetzen, welche ihre Tochter zu unfair und in ihren Augen unverschämt angegangen war. Was viel der denn auch ein, sich an ihre Vorschriften und Regeln zu halten?! Die Jakun verdrehte wenig beeindruckt die Augen, ehe sie sich erneut in einer lässigen Geste an die Wand lehnte, das Geschehen weiterhin im Blick. Wer ihr wohl als nächstes vor die Füße stolpern und nach Aufmerksamkeit verlangen würde?


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Hel

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BeitragThema: Re: Crimson Sphynx Gildenpalast - Westturm
Crimson Sphynx Gildenpalast - Westturm EmptyMo 14 Sep 2015 - 4:08

Heute war der große Ausstellungstag in der Gildenhalle von Crimson Sphynx, worauf Hel schon mehr oder weniger sehnsüchtig gewartet hatte. Sie wusste zwar, dass es nicht wirklich nur Kunst war, aber wollte sich trotzdem einmal anschauen, was andere Magier so von ihren Missionen mitbrachten und was Hel vielleicht auch irgendwann in naher Zukunft beisteuern konnte. Also machte sie sich relativ früh auf den Weg in die pompöse Halle des Gildenhauses, welche sich im westlichen Turm befand und schon gut gefüllt war, als sich Hel endlich in Blickweite befand. Im Eingang blieb die junge Dame jedoch erst einmal stehen und scannte den Raum nach Leuten ab, die sie auch nur im Entferntesten kannte, fand jedoch genau null Menschen, die auf die Beschreibung passten. Nicht verwunderlich, denn sie kannte bisher auch noch nicht wirklich irgendwen. Yuki, Glumanda und die Vogeltante und keine von den Personen war hier anwesend. Amanda interessierte das vermutlich nicht, Yuki aß irgendwo etwas und Arkani verkaufte sicherlich irgendwo ihre bezaubernden Vogelfiguren. Ob die anderen Gilden auch so unglaublich normal waren? „Anakin Jerome! Tu die Finger von die Figur wech! Mutti kann dat nich bezahlen. Sonst gib das Senge!“ Panisch drehte sich Hel um und sah nur einen dicken, kleinen Jungen nach einem kostbaren Amulett fingern, kam aber schnell genug an, um die Finger des jungen Mannes wegzuklapsen und ihm aus ihrem Beutel lieber ein bisschen Süßkram zu geben. „Na los, kleiner Mann, hör auf deine Mama und geh lieber mit. Hier das kannst du haben.“ Sie überreichte ihm drei Chocolate-Blaster und zwei Zahnzerstörer und schickte ihn dann freudestrahlend in Richtung seiner Mutter. Sicherlich konnte er mit dem Karies auch mehr anfangen als mit dem Amulett. Zufrieden ging sie ein paar Schritte zurück, drehte sich dann um und streifte dabei eine Säule, auf der eine kostbare Vase stand, die bedrohlich wackelte und dann in gefühlter Zeitlupe zu Boden fiel, wo sie laut scheppernd zerberstete. Hel stand exakt zwölf Sekunden starr und schockiert vor den Scherben, hätte aber schwören können, dass es mindestens 30 Minuten gewesen sind. Hoffentlich hatte das keiner mitbekommen?! Natürlich nicht! Allein die finster aussehende Dame, die dort an der Wand lehnte, hatte einen bombastisch guten Blick auf das Geschehen und das laute Klirren und die darauffolgende Stille waren ein ziemlich gutes Zeichen, dass sie sich gerade immensen Ärger eingehandelt hatte. Bravo Hel!


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Maeve

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BeitragThema: Re: Crimson Sphynx Gildenpalast - Westturm
Crimson Sphynx Gildenpalast - Westturm EmptySo 20 Sep 2015 - 17:43

Maeve hörte das Klirren und stieß fast schon zeitgleich einen Fluch aus, der nicht nur in seinem Wortlaut und seiner Lautstärke übermenschlich gewaltig war, sondern sich vor allem mit ihrem Zorn und ihrer außerordentlichen Wut glich, welche gleich einer pulsierenden heißen Welle des Hasses durch ihre Adern floss und ihre Gedärme umklammerte. Sie sah rot und der wutentbrannte Schrei, der ihre Lippen verließ, schien fast schon die Wände in ihrer Umgebung zum Beben zu bringen und ließ die Menschen in angsterfüllter Manier zusammenzucken. »Du!«, donnerte sie und marschierte dann in breitem Gang auf das kleine Mädchen zu, den Finger wütend in ihre Richtung ausgestreckt, ehe sie die Arme in die Hüfte stemmte und mit finsterem Blick vor dem jungen Ding zum Stehen kann. »NICHTS ANFASSEN! Das ist so schwer zu ver’stehen?!«, fauchte sie fast schon außer sich, ehe sie mit dem Fuß aufstampfte und dann einen jungen Kerl zur Seite schubste, welcher so mutig gewesen war, ihren Weg zu kreuzen, um in Richtung Ausgang zu kommen. Der arme Typ verlor dabei natürlich ebenfalls das Gleichgewicht, taumelte dann ein wenig und riss anschließend auf seinem Weg zu Boden zwei weitere Sammelstücke mit sich in den Ruin. Es klirrte ein weiteres Mal, doch Madame Dragonslayer war viel zu wütend, um sich um den erneuten Sachschaden wirklich zu kümmern und konzentrierte sich stattdessen auf das unglückliche Mädchen, das es geschafft hatte, den Zorn der Erdmagierin auf sich zu ziehen. »Hast du das ext’ra gemacht?! Vallah, weißt du was ich für‘ Probleme kr’iege wenn hier irgendetwas kaputt geht?« Irgendwo hörte man das panische Weinen von Anakin Jerome, welcher einen der Porzellanteller durch einen unglücklichen Zufall direkt ins Fressbrett bekommen hatte und nun mit blutendem Kinn und rotzverschmiertem Gesicht kreischend um seine Mutter lief, die unterdessen ihr farblich prominentes Makeup in einem Handspiegel kontrollierte. Ihren heulenden Sohn registrierte sie dabei nur am Rande, genauso wie den Rest des Chaos, welcher sich langsam aber sicher in der Ausstellung breit machte. Maeve interessierte sich für den Grad der Zerstörung und des Wahnsinns nur wenig, war sie doch viel zu sehr damit beschäftigt, ihre gesamte Aufmerksamkeit dem kleinen Übeltäter vor sich zu widmen, welchen sie aus finsteren goldenen Augen anstarrte. Das dabei der Rest ihrer Aufgabe total flöten ging und durch ihren Zorn noch viel mehr Chaos als ohnehinschon vorhanden angerichtete wurde, war ebenfalls nur von zweitrangiger Bedeutung, wollte sie doch lieber den winzigen Blondschopf zur Rechenschaft ziehen, welcher hier für so einen Schaden gesorgt hatte. Also packte Madame Erdmagierin das Mädchen kurzerhand am Kragen und hob sie auf Augenhöhe an, um sie mit aller Finsternis und geballtem Zorn anzustarren. »Ich will eine Entschuldigung«, knurrte sie wölfisch und wartete dann mit zusammengekniffenen Augen auf eine Antwort, gespannt, was genau der Zwerg zu seiner Verteidigung herausbringen würde. War es nicht eigentlich ungewöhnlich, dass ein so junges Mädchen alleine durch eine Gallerie lief, ohne ihre Eltern oder eine andere Aufsichtsperson? Wer war die halbe Portion überhaupt und wer genau war dumm genug gewesen, sie alleine ohne Aufsicht hier herein zu lassen.


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BeitragThema: Re: Crimson Sphynx Gildenpalast - Westturm
Crimson Sphynx Gildenpalast - Westturm EmptySa 16 Jan 2021 - 8:36

C-Rang Quest: Unter Tage I – Wo bleibt das Essen?
Ronya & Yuuki

Dass heute ein besonderer Tag für Yuuki Grynder war, hätte selbst ein Blinder sehen können. Wie ein Honigkuchenpferd grinsend, lief er schon den ganzen Morgen in der Gilde umher, denn er konnte die Neuigkeiten nach wie vor nicht glauben. Aber was hatte es damit auf sich? Nun, bereits am Vorabend war ihm von Aram Falls mitgeteilt worden, dass er sich doch früh am nächsten Morgen in den Nordturm begeben sollte. Das war an sich bereits kurios, denn zum Nordturm hatten lediglich S-Rang Magier Crimson Sphynx‘ Zutritt, da hier die gefährlichen wie lukrativen S-Rang Quests aushängten. Weiterhin befand sich auch das Arbeitszimmer des Gildenmeisters in der Spitze des Nordturms. Verfügte man nicht über den entsprechenden Rang, so durfte man diesen Bereich lediglich auf Bitten des Gildenmeisters betreten. Der Rotschopf hatte bereits einige Male die Gelegenheit gehabt, zum Arbeitszimmer des Gildenmeisters gebeten zu werden, doch das hatte meist mit persönlichen Bitten und Aufträgen zu tun gehabt. Völlig unerwartet, war er jedoch nicht alleine mit Falls – es waren noch eine Handvoll weiterer Magier vor Ort, allesamt bekannte S-Rang Magier der Gilde. Was hatte das alles zu bedeuten? Nun, für einen so scharfsinnigen Menschen wie Yuuki, stand er doch manchmal auf dem Schlauch, weshalb er erst den Grund seiner Anwesenheit erkannte, als Falls feierlich und stolz den Aufstieg des Grynders zum S-Rang Magier verkündete. Der Gildenmeister war ein strenger, aber gerechter Führer, der das Wohl und den Ruf der Gilde stets im Herzen trug, aber sicherlich niemandem Zucker ums Maul schmierte. Kein Wunder, dass die kleine Rede um seine Beförderung wie Öl runtergingen. Es war offiziell: Yuuki Grynder war zum S-Rang Magier befördert worden.

Doch der junge Mann hatte sich nicht Hals über Kopf in den nächstbesten und gefährlichen S-Rang Auftrag geworfen, nein. Er befand sich nicht mal mehr im Nordturm – auch wenn er sich gründlich umgeschaut und alles mal abgecheckt hatte. Es gab so viel Neues zu entdecken! Beim Anblick der Aufträge, bekam er große Augen, und zwar nicht nur aufgrund der übermäßig üppigen Belohnungen. Während solcher Aufträge konnte selbst der kleinste Fehler zum Tode führen, da musste man vorbereitet sein! Und derart euphorisch wie er im Augenblick war, sah er sich nicht wirklich in der Verfassung, gerade jetzt eine solche Quest in Angriff zu nehmen. Stattdessen hatte er sich für eine niedrigrangige Quest entschieden, der ihn und seine Begleitung heute zu einer Erz-Mine führen würden, die dringend Lebensmittellieferungen benötigte. Die Lage vor Ort war bereits prekär und angespannt, mussten die Vorräte selbst mit all der harten Arbeit im Bergwerk rationiert werden, da bereits zwei Lieferungen ausgefallen waren. Gründe unbekannt. *Aber wir werden sicherstellen, dass die nächste Lieferung definitiv ankommt!*, dachte sich der Magnetismusmagier sicher. Aber wer war wir? Während seiner letzten Quest, hatte er Bekanntschaft mit einer Gildenkollegin namens Ronya gemacht, die ihm sehr positiv in Erinnerung verblieben war. Sie war an die angespannte Situation in Kakariko ruhig und bedacht gegangen und hatte ihm mit ihrer Eismagie den Rücken freigehalten, als er es am Nötigsten hatte. Insofern hatte er am Gildenempfang eine Nachricht für die grünhaarige, große Magierin hinterlassen.

Mit einem Blick auf die Einsamkeit im Westturm war es ganz offensichtlich, dass seine Nachricht noch nicht angekommen war. Yuuki hatte in letzter Zeit mehrere magische und mysteriöse Gegenstände gefunden. Er war bereits in der Bibliothek gewesen und sah sich nun hier um, der Souvenir- und Schatzkammer der Gilde. Besagte magische Gegenstände trug er auch bei sich: Die Kürbisflasche – die Ronya bekannt vorkommen dürfte – befand sich mittels einer Schleife an seiner Hose gebunden, sodass er sie locker an der Seite trug. Der metallene Stab befand sich wie immer in seiner Miniaturform in seinem linken Ohr und ruhte dort kühl gegen seine Haut. Die neuste Errungenschaft trug er um seinen Hals, denn es handelte sich um einen magischen Umhang. Er war von dunkler Farbe und schien recht simpel zu wirken, doch hatte er selbst bereits am eigenen Leibe erfahren dürfen, dass er alles andere als normal war. Etwas ungeduldig, wippte der Grynder vor und zurück, die rubinroten Seelenspiegel auf die Tür gerichtet. *Hoffentlich kommt sie bald, sonst muss ich noch ohne sie los.* Die Minenarbeiter konnten sicherlich nicht mehr lange ohne entsprechende Vorräte ausharren. Ob Ronya die Nachricht überhaupt erhalten hatte? Falls sie nicht in der nächsten Viertelstunde kam, würde er sich danach erkundigen und im Notfall alleine losziehen!

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BeitragThema: Re: Crimson Sphynx Gildenpalast - Westturm
Crimson Sphynx Gildenpalast - Westturm EmptyMo 18 Jan 2021 - 15:45

Aloe Town war schon eine schöne Stadt, oder? Der ganze Trubel, insbesondere die vielen Menschen auf dem Basar, verzauberten die Grünhaarige immer wieder, seitdem sie hier lebte. Ronya wuchs immerhin in einem Dorf auf, welches nicht mal ansatzweise so viele Einwohner hatte. Ihr ganzes Leben kannte sie riesige Städte nur aus Erzählungen und Büchern. Seit ein paar Monaten war sie nun schon in dieser Stadt, aber so ganz konnte die Dame sich noch nicht daran gewöhnen. Diese schiere Anzahl an Leuten, die immer und immer wieder an ihr vorbeiliefen, war überwältigend. Eigentlich war die Magierin auf diesen Basar gegangen, um ein wenig shoppen zu gehen. Aber da stand sie, vollkommen überwältigt von der Auswahl, die sich vor ihr erstreckte. Es war zugegebenermaßen nicht das erste Mal, dass sie hier stand. Es war...das zweite Mal. Trotzdem noch zu viele Sinneseindrücke und viel zu viele Stände, zu denen sie immer wieder hin und her schaute. Irgendwie schaffte sie es, sich in die Menschenmengen zu integrieren und lief nun an den einzelnen Verkäufern vorbei aber...wie bei einem Black Out fand Ronya sich kurz daraufhin am anderen Ende wieder und...was war gerade passiert? Hatte ihr Gehirn etwa auf Autopilot geschaltet? Vielleicht sollte sie sich doch noch etwas Zeit nehmen, bis sie sich erneut wagte. Schritt für Schritt hatte die Eismagierin in den letzten Monaten versucht, all das hier besser zu verarbeiten. Und sie schlug sich heute definitiv besser als zuvor! Bei ihrem ersten Durchgang durch den Basar war es nicht mal zu einem Durchgang gekommen. Sie stand dort einfach und ging irgendwann wieder. Nicht mal Drachen wären so furchterregend wie enge Menschenmengen gewesen! Naja… im Grunde ging die Grünhaarige dazu über, ihre normalen Einkäufe in einem Laden in der Nähe zu erledigen und diese so schnell wie möglich nach Hause zu bringen. Bei der Gilde wollte sie heute immerhin noch vorbeischauen. Vielleicht ergab sich ja etwas? Mit der kleinen Überraschung, die sie beim Eintritt erwartete, hatte sie auf jeden Fall nicht gerechnet.

Sobald Ronya die Eingangshalle betrat, kam ihr schon der Geruch der Gilde entgegen und ihr Blick schweifte im belebten Raum umher. Dann passierte etwas unerwartetes: Sie wurde an den Empfang gewunken. War etwas passiert? Ronya war kurios, was man denn von ihr wollte. Zum Glück handelte es sich jedoch um eine erfreuliche Nachricht, denn sie stammte von Yuuki. Neue Quest? Er wartete im Westturm? Das kam überraschend, gleichzeitig aber nicht ungelegen. Ehrlich gesagt war Ronya so oder so kurz davor gewesen, sich selbst eine Quest auszusuchen und eventuell jemanden zu fragen. Es freute sie auch, erneut mit dem Grynder loszuziehen. Immerhin hatte sie bisher nur positive Erinnerungen mit ihm machen können. Dementsprechend lief die Magierin zügig in Richtung Westturm, wo sie die Schatzkammer der Gilde betrat und ihren Kollegen natürlich sofort erblickte. Er schien positiv drauf zu sein. Aber irgendwie...mehr als sonst. Mit freundlichem Ausdruck ging sie auf den Grynder zu und schloss ihn in eine große Umarmung. “Was ist passiert? Du siehst so fröhlich aus.” sie grinste ihn an. “Wollen wir los?”

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BeitragThema: Re: Crimson Sphynx Gildenpalast - Westturm
Crimson Sphynx Gildenpalast - Westturm EmptyMi 20 Jan 2021 - 12:13

Mit Hummeln im Hintern lief Yuuki nach wie vor ein wenig ungeduldig in der Schatzkammer herum und wartete auf das Erscheinen Ronyas. Bevor er sich abermals fragen konnte, wann und ob die junge Frau erscheinen würde, hörte er plötzlich Schritte aus der Richtung der Treppe. Und dann wurde sein Wunsch erfüllt und die grünhaarige Magierin, auf die er gewartet hatte, erschien endlich. Mit einem wohl breiteren Grinsen als üblich begrüßte er ihre Erscheinung und wurde sogleich in eine herzliche Umarmung genommen, die er ein wenig überrascht erwiderte. „Hallo Ronya, schön dich zu sehen und danke, dass du gekommen bist.“, ließ er es gut gelaunt ertönen. „Wie geht es dir?“, erkundigte er sich auch nach dem Wohlbefinden der Eismagierin. Scheinbar war er selbst für seine Verhältnisse ein wenig zu gut gelaunt, denn seine Gildenkollegin merkte sofort, dass etwas passiert war. *Bin ich so leicht zu durchschauen?* Eine rhetorische Frage, wenn man an das Honigkuchenpferdgrinsen dachte, mit welchem er seit seiner Beförderung heute Morgen herumlief. Aber wieso sollte er sich auch nicht freuen? Es war eine große Ehre und war die Belohnung für all die Jahre harte Arbeit. „Ja, das könnte man sagen.“, begann er langsam und ein wenig geheimnistuerisch. „Ich bin heute Morgen zum S-Rang Magier befördert worden.“ Und dann war die Katze aus dem Sack und das Grinsen auf dem Gesicht des Magnetismusmagiers wurde noch breiter! 

Jetzt, da sie da war, konnte das Duo endlich seinen Auftrag angehen. Schnell fischte der Grynder den Questzettel aus einer seiner Taschen und hielt ihn der größeren Magierin hin, sodass sie sich über den Auftrag informieren konnte. „Die Versorgungslinie zu Arbeitern einer Erzmine im Norden des Landes scheint unterbrochen worden zu sein. Es hört sich ziemlich seltsam an, da könnte also auch Sabotage im Spiel sein. Aber ich denke mit uns Beiden, sollte die nächste Proviantlieferung heil ans Ziel kommen.“, teilte der junge Mann seiner Kollegin offen seine Gedanken und Überlegungen mit. Yuuki hatte eine Art, Selbstbewusstsein auszustrahlen, ohne wirklich arrogant zu sein. Er hielt sich nicht für den Besten, das auf keinen Fall. Vielmehr war er sich seinen Fähigkeiten bewusst und hatte mittlerweile genügend Erfahrung auf dem Buckel, als dass er solch eine Einschätzung treffen konnte. Selbstverständlich bedeutete das noch lange nicht, dass auch etwas Unvorhergesehenes eintreten könnte – man denke nur an die Steinfresser während ihrer letzten Quest. Wer hätte davon ausgehen können, dass sie solch eine große Rolle spielen würden?  

Ehe sie jedoch den Weg zum Bahnhof einschlagen konnten, fiel dem jungen Mann etwas in seiner Euphorie ein, was er zuvor noch erledigen musste. Ein Anflug schlechten Gewissens überkam ihn, dass er in aller Feierlichkeit seiner Beförderung keinen einzigen Gedanken an Iris verschwendet hatte. Nur allzu gerne würde er sich die fünf Minuten vor ihrem Grab nehmen, um ihr diese großartige Neuigkeit mitzuteilen. Auch wenn sie nicht mehr unter ihnen wandelte, so war sie stets bei ihm – nicht nur auf dem Bild in seinem Medaillon, sondern auch in seinem Herzen. Unsicher blickten seine rubinrote Seelenspiegel zu ihrem giftgrünen Gegenpart. Das Letzte, was er wollte, war Ronya mit solch einer Geschichte zu belasten. Andererseits hatte sie sich als verlässliche Kameradin und gutmütige Person entpuppt. Sollte er es also wagen, und sie ins Vertrauen ziehen? Für gewöhnlich ließ er niemals jemanden so nahe an sich heran, lediglich Elena, eine Kindheitsfreundin und ebenfalls Magierin in Crimson Sphynx wusste um Iris. „Du, Ronya…“, begann Yuuki zögerlich, was erkennen ließ, dass ihn etwas Wichtiges herumtrieb. „… ich müsste noch kurz jemanden besuchen und über diese tolle Neuigkeit informieren. Möchtest du kurz mit oder würdest du lieber direkt zum Bahnhof? Es sollte nicht lange dauern!“ Das Lächeln, mit welchem er die junge Frau nun bedachte, war weniger breit und voller Freude als vielmehr sentimentaler Natur. Was würde die grünhaarige Magierin von diesem Vorschlag halten?


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BeitragThema: Re: Crimson Sphynx Gildenpalast - Westturm
Crimson Sphynx Gildenpalast - Westturm EmptyFr 29 Jan 2021 - 20:52

Nachdem Ronya ihrem Kollegen eine angemessene Begrüßung gegeben hatte, löste sie sich wieder von ihm und stand dort nun, ihre Augen auf den Grynder gerichtet. Und ja, eine Umarmung war für sie angemessen als Ersatz fürs “Hallo” sagen. Sie mochte Yuuki, er war sehr nett und die Beiden verstanden sich bisher ganz gut. Und solange es ihn nicht störte, würde sie damit auch weitermachen. “Mir geht es gut.” erwiderte sie mit einem Lächeln. Wenn man von ihren...Versuchen vorhin auf dem Marktplatz absah, war der Tag bisher sehr ereignislos gewesen. “Und dir geht es augenscheinlich wohl ähnlich.” Sie war neugierig, was wohl die gute Stimmung bei Yuuki auslöste. Er schien für die grünhaarige Dame so oder so eine durchweg sehr positive Ausstrahlung zu haben, aber heute hätte einen das fast blenden können. Es dauerte nicht lange und der Rothaarige rückte endlich mit der großen Nachricht heraus und verkündete, dass er ab dem heutigen Tage ein S-Rang Magier sei. Ronya war erstaunt. Sie hatte gemerkt, dass Yuuki schon so einiges auf dem Kasten hatte, aber S-Rang? Wie viel er wohl noch beherrschte, was sie auf ihrer letzten Mission nicht gesehen hatte? “Das ist super! Herzlichen Glückwunsch!” verkündete sie nun und grinste ihn breit an. “Aber nicht, dass du dir das jetzt zu Kopf steigen lässt”, ermahnte die Eismagierin ihren Kollegen neckisch. Ronya freute sich wirklich für ihn. Immerhin war das eine große Ehre gewesen, die nicht für jeden bestimmt war. Ob sie eines Tages auch mal so weit kommen würde?

Da die Begrüßungen nun abgeschlossen waren, holte Yuuki einen Zettel heraus. Ronya nahm ihn in ihre Hände und schaute sich die Quest einen Moment lang an, bevor sie ihm das Stück Papier zurückgab. Es klang auf den ersten Moment nicht allzu kompliziert. Sie waren also im Prinzip die Eskorte für eine Proviantlieferung. Okay, soweit so gut. Als Yuuki die potentielle Sabotage ansprach, stutzte Ronya kurz. Es war definitiv möglich und wenn andere Lieferungen schon abgeschnitten wurden, wäre es nicht unmöglich, das sowas nochmal passieren könnte. Nunja, im Endeffekt war das alles nur Theorie. Sie müssten erstmal sehen, was sie dort erwartete. Etwas unerwartet kam es allerdings als ihr Partner sie kurz daraufhin in einem anderen Ton ansprach. Er zögerte leicht, sowas kannte die Magierin bisher nicht von ihm. Er wollte also noch jemanden besuchen und von dieser tollen Nachricht erzählen. Sanft lächelte die Grünhaarige und schaute den frischgebackenen S-Rang Magier an. “Wir können den Umweg gerne noch gehen, keine Sorge.” antwortete sie ihm. “Um das auszugleichen, werden wir später einfach ein wenig schneller sein.”

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BeitragThema: Re: Crimson Sphynx Gildenpalast - Westturm
Crimson Sphynx Gildenpalast - Westturm EmptySo 31 Jan 2021 - 22:23

Wer jetzt dachte, dass Yuuki nicht noch breiter grinsen konnte, der wurde enttäuscht! Als Ronya ihm gratulierte und ihn ihrerseits angrinste, wurde das Lächeln auf seinem Gesicht nur noch größer. Die größere Magierin ermahnte ihn auch, dass ihm das Ganze aber nicht zu Kopf steigen sollte, was dazu führte, dass der Grynder lachend abwinkte. „Ach, mach dir keine Sorgen. Ich bin nach wie vor der Alte. Nur mit mehr Verantwortung!“ Ja, als S-Rang Magier hatte er noch ganz andere Pflichten und Verantwortungen und das nicht mal auf Quests bezogen. Arams innerer Kreis profitierte von Privilegien, aber sie mussten dafür auch viel Verantwortung schultern. Und auf gefährlichen S-Rang Quests musste er insbesondere auf das Wohl seiner Kameraden achten, denn ein kleiner Fehltritt konnte schon den Tod bedeuten. Er musste sich all dieser neuen Verantwortung erst bewusst werden, was auch der Grund dafür war, dass er sich zunächst um eine niedrigrangigere Quest heute kümmerte. Nachdem die grünhaarige Eismagierin den Questzettel sorgfältig studiert hatte, konnten sie losgehen. Immerhin stimmte sie zu, ihn zu begleiten, was ihn nur noch nervöser machte. Er vertraute sich nicht vielen Menschen an, weshalb er auch nicht wissen konnte, wie die junge Frau reagieren würde. „Alles klar, das bekommen wir hin.“ Nach wie vor mit einem schiefen Grinsen im Gesicht, nickte er ihr zu, steckte den Zettel wieder ein und begab sich in Richtung Ausgang des Westturms.

Nachdem die beiden Magier den Gildenpalast verlassen hatten, gingen sie schnurstracks … zu einem Blumenladen? Ronya mochte ein großes Fragezeichen vor Augen haben, doch im Augenblick steckte dem jungen Mann ein Klos im Hals, weshalb er nicht wirklich gesprächig war. Im Laden kaufte der junge Mann einen Strauß weiser Blumen, die er sich einpacken ließ. Jewels wechselten den Besitzer und schon konnten sie weiter vorangehen. Immer weiter führte der Magnetismusmagier sie Beide durch die Stadt, ehe sie schlussendlich am Friedhof angekommen waren. Hier warf er Ronya noch einen vorsichtigen Blick zu, ehe er das metallene Tor mithilfe seiner magnetischen Kräfte öffnete, einmal schluckte und schließlich den Friedhof betrat. Zielstrebig suchte er den Weg zu einem bestimmten Grab. Er war in seinem gesamten Leben schon so oft hier gewesen, dass er den Weg selbst blind gefunden hätte. Einige Meter vor dem entsprechenden Grab blieb der Rotschopf stehen und wandte sich an seine Begleiterin. „Warte kurz hier, ja?“, bat er sie höflich und setzte ein vorsichtiges Lächeln auf. Ronya würde sicherlich keine Widerworte leisten, denn sie konnte sich bestimmt denken, was sie hier zu suchen hatten. Yuuki überbrückte die letzten Meter zu Iris Grab und ging auf die Knie, während er die Blumen vor den Grabstein legte. *Hey Iris, ich bin’s.*, sprach er in Gedanken zum Grab. Selbstverständlich konnte sie ihn nicht hören, doch wann immer er hier war, sprach er zu ihr. *Ich habe tolle Neuigkeiten, ich bin zum S-Rang Magier befördert worden. Genau wie Ryo vor so vielen Jahren, erinnerst du dich? Ich … vermisse ihn so sehr. Und ich vermisse dich …*

Nach einigen Minuten, in denen der junge Mann stillschweigend vor dem Grab gekniet hatte, erhob er sich endlich, klopfte sich den Dreck von der Hose und begab sich zurück zu seiner wartenden Kollegin. „Danke, dass du mitgekommen bist und gewartet hast.“ Das traurige Lächeln blitzte nur kurz auf, ehe das alte, bekannte Grinsen sich auf seinem Gesicht gebildet hatte. „Dann lass uns schnell zum Bahnhof gehen, nicht, dass wir noch unseren Zug in den Norden verpassen. Wäre doch eine Schande, wenn ich mich bei meinem ersten Auftrag als S-Rang Magier verspäte, oder?“, feixte er herum und versuchte die Traurigkeit in seinem Inneren zu überspielen. Ob er damit wohl Erfolg hatte?

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Ronya
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BeitragThema: Re: Crimson Sphynx Gildenpalast - Westturm
Crimson Sphynx Gildenpalast - Westturm EmptyMi 10 Feb 2021 - 21:31

“Ich hoffe, dass ‘der alte Yuuki mit mehr Verantwortung’ mir auch irgendwann zeigt, was ein S-Rang Magier denn so alles kann”, erwiderte sie lächelnd und schaute den Grynder mit großen Augen an. Sie war froh, dass er nicht so wirkte, als würde ihn diese Beförderung irgendwie verändert haben. Ronya freute sich für ihn und irgendwie war sie ein wenig motivierter, eines Tages auch mal so weit zu kommen. Ob sie es schaffen würde? Wer weiß. Bisher hatte die Grünhaarige sich keine richtigen Gedanken darüber gemacht, in der Gilde aufzusteigen oder so. Das war auch weiterhin keine Top-Priorität, die sie aktiv verfolgen würde. Naja, alles mit der Zeit. Erstmal musste die Magierin sich aufs hier und jetzt konzentrieren. Still folgte sie dem Grynder aus dem Westturm heraus. Er machte ein ganz schönes Geheimnis darum, wohin sie gingen. Andersherum fragte Ronya auch gar nicht, dementsprechend hatte er wohl keinen Grund, es ihr wirklich zu sagen, bis sie vor einem metallenen Tor standen. Es war der Eingang zum...Friedhof. Oh...so langsam dämmerte es ihr, was er hier vorhatte. Leicht betrübt schaute Ronya in Richtung der vielen Gräber, an denen sie vorbeigingen. So viele Menschen, die ihr Leben gelassen hatten. Unzählige Gesichter, die man nie wieder sehen würde. Familien, Freunde, Bekannte. Irgendwann...ging jeder von uns. Erschrocke sah Ronya auf als Yuuki ihr vermittelte, dass sie warten sollte. Die Eismagierin war so in Gedanken gewesen, dass sie gar nicht gemerkt hatte, dass sie schon mitten im Friedhof standen. Sie sah nur, wie der Rothaarige vor einem bestimmten Grab halt machte und sich dort hin kniete, bevor sie ihren Blick abwandte. Sie wusste selber, dass man in so einem Moment am besten allein gelassen werden wollte. Ihr Blick schweifte über die ganzen Gräber. Die Zeit schien langsamer zu vergehen. Als ob jede Sekunde eine ganze Ewigkeit dauern würde. Ronyas Gedanken fielen immer wieder auf ihre alte Heimat zurück, auf all die Menschen, die sie nie wieder sehen würde. Wenn sie mit ihrer Mission fertig waren, vielleicht sollte Ronya...ja, das war eine gute Idee. Sie hatte früher nie die Zeit dafür gehabt, doch ihr Gefühl sagte, dass es langsam so weit war.

Erneut erschrak die junge Frau, diesmal jedoch hörbar, als sie von hinten eine Stimme vernahm. Sie drehte sich um und schaute in Yuukis Gesicht. Ohne es zu bemerken hatten sich zwischendurch Tränen geformt, die ihre Wangen runter liefen. Etwas peinlich berührt drehte Ronya ihren Blick weg, wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und begegnete Yuuki mit einem sanften Lächeln. “Danke, dass ich mitkommen durfte.” erwiderte sie. Es wäre wohl besser, wenn Beide schnell auf andere Gedanken kamen, weswegen Ronya ihren Kollegen am Arm nahm und schon in Richtung Friedhofsausgang zog. “Na dann, Herr S-Rang Magier. Keine Müdigkeit vortäuschen!” sagte sie mit einem breiten Grinsen im Gesicht und gemeinsam liefen sie in Richtung Bahnhof. “Sag mal, weißt du, wie die Stadt heißt, in die wir müssen?” erkundigte die Devilslayerin sich bei ihrem Partner, als sie gerade durch den Eingang des Bahnhofs liefen, bevor ihr eine Sache dämmerte: Bahnhof...Zug fahren...achja. “Ähm...wie lange sind wir unterwegs bis in den Norden?” Irgendwie vergaß Ronya diese Fakt immer wieder. Na das konnte ja eine schöne Zugfahrt werden...

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BeitragThema: Re: Crimson Sphynx Gildenpalast - Westturm
Crimson Sphynx Gildenpalast - Westturm EmptyMi 29 Sep 2021 - 9:54

B-Rang Quest: Tödliche Symphonie
Lian & Yuuki

Mit verschränkten Armen wartete ein rothaariger Magier im Trophäenraum des Gildenpalastes, in welchem magische Artefakte und besondere Objekte gelagert wurden. Die meisten dieser Gegenstände lagen sorgfältig hinter besonderem Glas in Vitrinen verschlossen, doch es gab auch das eine oder andere Artefakt, welches scheinbar ungeschützt frei zugänglich war. Da diese jedoch magischer Natur waren, war es sowieso nicht einfach so möglich, diese aus ihren Podesten und Sockeln zu entnehmen. Mehr noch, wer käme darauf, in den Gildenpalast von Crimson Sphynx einzubrechen, um hier die Artefakte zu stehlen? Da konnte man sich gleich sein eigenes Grab graben. Anders als die meisten Magier, war der junge Mann jedoch nicht aus Interesse hier, um die Artefakte eingehender zu studieren. Außerdem konnte ein Außenstehender leicht erkennen, dass die Person etwas nervös, wenn nicht gar ungeduldig schien. Woran man das erkennen konnte? Ganz einfach: Die Arme waren verschränkt, doch der Zeigefinger der rechten Hand tappte mehrmals pro Sekunde auf den Oberarm. Und wenn das Zeichen nicht offensichtlich genug war, dann gab es noch das vor- und zurückwippen sowie der immer wieder zur Tür huschende Blick der rubinroten Seelenspiegel. Ja, Yuuki Grynder, langjähriges Mitglied von Crimson Sphynx, wartete hier im Westturm ungeduldig … doch auf was und wieso? Für gewöhnlich war er doch ein ganz entspannter Zeitgenosse, der sich scheinbar schwerlich aus der Ruhe bringen ließ?

Der Grund seiner Anspannung hieß Lian. Dieser hatte ihn vor Monaten in Crocus Town bestohlen. Und dabei hatte er ihm nicht einfach die Geldbörse genommen, denn das hätte der Grynder sicherlich irgendwann verziehen. Der dunkelhäutige Dieb hatte ihm sein Medaillon mit den Bildern seiner Familie und dem letzten Bild von Iris geklaut und das war etwas, dass er nicht verzeihen konnte. Die Ironie des Schicksals hatte ihre Wege wieder zusammengebracht und dabei offenbart, dass es sich bei Lian ebenfalls um einen Magier Crimson Sphynx‘ handelte. Nun, die Situation war leicht eskaliert, doch letzten Endes hatten sich die beiden Magier auf einen Deal eingelassen: Lian würde Yuuki die entwendeten Bilder wiederbeschaffen, dafür würde ihn der Rotschopf nicht bei der Gildenleitung des Diebstahls bezichtigen und verpfeifen. Es war ein Pakt mit dem Teufel, denn der Magnetismusmagier brach dafür sogar seine Gildenwerte, doch das zeigte, wie sehr ihm die Erinnerung und die Bilder bedeuteten. Da seit ihrer letzten Begegnung ausreichend Zeit vergangen war, hatte der Rotschopf eine Nachricht am Empfang für den Langfinger hinterlassen. Ort und Zeitpunkt der Übergabe sollten am frühen Nachmittag im Westturm stattfinden. Insofern konnte man seine Aufregung durchaus nachvollziehen, denn er war näher denn je, seinen Besitz wieder zurückzubekommen.

Doch das war nicht der alleinige Grund für die Anspannung. Nein, die Zeit raste und er hoffte, dass Lian rechtzeitig kam, denn Yuuki hatte noch etwas Offizielles zu erledigen. Immer wieder huschten die rubinroten Seelenspiegel zur Tür des Trophäenraums, in der Hoffnung, allzu bald einen schäbig grinsenden Lian zu erblicken. Es war Aram Falls, der Gildenmeister selbst, welcher dem Grynder kurzfristig zu sich beordert hatte – und zwar keine halbe Stunde nach dem ausgemachten Treffen zwischen Lian und Yuuki! Da der rothaarige Crimson Sphynx Magier bereits einige Male zu ihrem Gildenmeister gerufen worden war und er damit ein Muster erkannte, konnte er sich bereits ausmalen, dass es wohl um einen speziellen Auftrag ging, dessen er sich annehmen sollte. Klar konnte es auch diplomatische Gründe haben, doch seinen Aufgaben war der Rotschopf in letzter Zeit gewissenhaft nachgekommen, sodass er diesen Grund eher für unwahrscheinlich hielt. Das war die einzige Person, die er wirklich nicht warten lassen wollte, sodass er von Herzen hoffte, dass der Langfinger endlich die Beine in die Hände nahm und auftauchte. Man, warum brauchte der denn so lange?! An dieser Stelle musste noch erwähnt werden, dass der Grynder überpünktlich gewesen war und Lian – noch – nicht zu spät war. Aber die Ungeduld führte dazu, dass die Minuten sich zogen und sich wie Stunden anfühlten.

Sollte Lian durch die Tür kommen, so würde er Yuuki sogleich erkennen. Der junge Mann trug eine helle Stoffhose, dazu passende Lederstiefel und ein schwarzes Oberteil. Darüber trug er einen dunkelbraunen Umhang, doch das war noch nicht alles. Weniger ersichtlich war der metallene Stab in Miniaturform in seinem Ohr, welchen man lediglich im perfekten Winkel sehen konnte. Offensichtlicher dagegen war eine Kürbisflasche, welche mittels einer Schleife an seine Hose gebunden war, sodass sie locker an seiner Seite hing. Das Outfit mochte etwas zu warm für die Wüstenstadt erscheinen, doch auch hier machte sich der Wetterumschwung bemerkbar und die Nächste wurden insbesondere sehr kalt. Nicht mehr lange und es würde wieder Winter sein! Wieder blickte Yuuki zur Tür und seufzte innerlich. Hoffentlich kam Lian bald, denn er wollte ihren Gildenmeister nicht warten lassen...

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BeitragThema: Re: Crimson Sphynx Gildenpalast - Westturm
Crimson Sphynx Gildenpalast - Westturm EmptySa 2 Okt 2021 - 22:23

"Darum ist es so wichtig, dass er es nicht erfährt. Verstehst du? Er würde die Welt nicht mehr verstehen. Es ist besser, so wie es ist."

Lian schloss das silberne Medaillon in seiner Hand wieder und seufzte. Wie hatte er in diese Situation geraten können? Er hatte sein angeborenes Talent, in Dinge hineinzugeraten, die ihn nichts angingen, erneut meisterlich unter Beweis gestellt. Begonnen hatte es mit einem Diebstahl in Crocus Town, keine Besonderheit, eher alltägliches Geschäft für den Illusionisten. Als er damals, vor einigen Monaten, auf Grishira und Yuuki getroffen war, hätte er niemals geahnt, welche Kettenreaktion der Diebstahl dieses Schmuckstücks auslösen würde. Eigentlich hatte der Braunhaarige nur ein bisschen Gewinn machen wollen, hatte damit gerechnet, diese Personen niemals wiederzusehen. Und was geschah? Yukihina Grynder entpuppte sich als Magier von Crimson Sphynx und so, wie es kommen musste, waren die beide sich ein paar Monate später auf den Fluren des Gildenpalastes wieder über den Weg gelaufen. Ihre gegenseitige Freude über das unerwartete Wiedersehen hatte sich sichtlich in Grenzen gehalten. Als wäre das nicht schon vertrackt genug gewesen, nein. Natürlich hatte das Schicksal noch weitere Überraschungen für den 19-Jährigen bereitgehalten. Überraschungen… wie Isabelle. Die blonde Schönheit mit den großen, blauen Augen aus Maldina Town, die dem Braunhaarigen nicht nur kaum aus dem Kopf ging, sondern die es auch ausgerechnet auf das Medaillon abgesehen hatte, das Lian von Yuuki gestohlen hatte. Die Diebin hatte sich nicht als irgendeine Schönheit herausgestellt, sondern als das kleine Mädchen, das auf einem der Fotos in dem Medaillon zu sehen war. Und so kam eines zum anderen und der Illusionsmagier hatte persönliche Dinge über den rothaarigen Kollegen herausgefunden, die er eigentlich nie hatte wissen wollen. Ausgerechnet über Yuuki Grynder, bei dem der Name alleine schon ausreichte, damit die Stimmung von Lian in den Keller rasselte.

Und er hatte versprochen, ihm gegenüber nichts über Isabelle zu erzählen.

Das war vermutlich das Vertrackteste an der gesamten Geschichte. Die Blonde hatte durchaus seine Neugier geweckt und ihm Schnipsel aus ihrer, aber auch aus Yuukis Vergangenheit offenbart. Bisher waren es mehrere, lose Fäden und Lian konnte einfach nichts gegen seine angeborene Neugier unternehmen, dass er eben doch interessiert daran war, die Fäden zu einer zusammenhängenden Geschichte zu verbinden. Isabelle hatte zwar ein weiteres Treffen in Aussicht gestellt und einen Briefkontakt angeregt, aber die junge Frau war insgesamt sehr verschlossen. Natürlich gab es die Möglichkeit, Informationen aus dem Grynder herauszubekommen, aber nur unter der Bedingung, dass er jegliche Erwähnung und jeden Bezug auf Isabelle außen vorließ. Und irgendwie bezweifelte Lian, das der Rothaarige ohne eine Erwähnung von Isabelle an großen Gesprächen mit ihm interessiert war oder seine Vergangenheit mit ihm teilen wollte. Der Falls machte dem Kollegen da auch gar keinen Vorwurf: Eigentlich beruhte das immerhin auf Gegenseitigkeit.

Als die Nachricht für die Übergabe des Diebesgutes bei Lian eingegangen war, war dieser vorbereitet gewesen. Der Grynder hatte keinen Tag zu lange gewartet, es war ganz genau einen Monat her, seit sie – wenn auch ohne Handschlag – ihre Vereinbarung getroffen hatten. Der Falls würde ihm seine Bilder zurückgeben, dafür behielt der rothaarige Kollege den Diebstahl für sich und schwärzte ihn nicht vor dem Gildenmeister an. Es war ein guter Pakt für den Illusionisten gewesen, der das Medaillon und die Bilder nie verkauft und diese Behauptung nur als Ausrede genutzt hatte, um sich in eine vorteilhafte Position zu bringen. Lian war zum Glück ein Meister im Lügen und Schauspielern, was ihm in der brenzligen Begegnung mit Yuuki zugutegekommen war. Aber heute war es soweit: Yuuki sollte das Diebesgut zurückbekommen. Überraschender als das war jedoch das Auftauchen eines Boten von Aram gewesen, der ihn abgefangen hatte, gerade als Lian seine Wohnung verließ. Er sollte zum Gildenmeister kommen? Was wollte sein Onkel denn nun von ihm? Der Falls hatte die Botschaft mit einem kurzen Nicken zur Kenntnis genommen, nicht sonderlich begeistert, aber ihm blieb kaum etwas anderes übrig, als dem Befehl zu folgen. Aber erst, nachdem er sich mit Yuuki Grynder getroffen hatte. Solange konnte Aram ruhig noch warten.

Der 19-Jährige war nicht oft im Westturm des Gildenpalastes unterwegs. Eigentlich nie… die Male, dass er bei seinem Onkel hatte vorsprechen müssen, waren an einer Hand abzählbar und für die wirklich hochrangigen Quests, die die tollsten Magier der Gilde erledigen durfte, interessierte sich der Bogenschütze nicht wirklich. Solange er unter dem Radar fliegen konnte, war Lian ganz zufrieden. So blieb der junge Mann auch einen kurzen Moment stehen, nachdem er die Tür zum Trophäenraum geöffnet hatte und hindurchgetreten war. Überall lagen Artefakte – teils magisch, teils auch schlicht historisch relevant – gemischt mit weiteren Schätzen und Kostbarkeiten, die die Gilde im Laufe ihres Bestehens gesammelt und als ausstellungswürdig befunden hatte. Lian konnte nur ahnen, welch ein Vermögen in diesen Räumlichkeiten ausgestellt war, verstand allerdings gleichzeitig, warum sich bisher kein Dieb gewagt hatte, hier einzubrechen. Diebstähle bargen so oder so ein stetes Risiko. Man wollte sich nicht vorstellen, was mit einem Menschen angestellt wurde, der versuchte, die Wüstengilde zu bestehlen – trotz allem war die Gilde noch immer nicht für ihre Barmherzigkeit und Nächstenliebe bekannt. Und so verschwendete auch der Falls keinen einzigen Gedanken daran, sich mit diesen Artefakten die Geldbörse aufzubessern, sondern sah stattdessen in die Mitte des Raumes und fand den roten Haarschopf, den er erwartet hatte. Yuuki Grynder – natürlich war er schon da, die Arme vor der Brust verschränkt, ungeduldig mit dem Finger tippend und Lian einen Blick zuwerfend, der sein pures Missfallen zum Ausdruck brachte. Allein das Bild, das der andere Magier ihm hier bot, ließ dem Falls sofort die Galle hochkommen. Er bemühte sich nicht darum, irgendetwas Freundliches in seinen Blick zu legen, denn sie beide wussten, dass das nicht mehr als ein Schauspiel wäre. „Natürlich ist Yuuki Grynder überpünktlich. Alles andere hätte mich auch bitter enttäuscht“, ließ er den Magnetismusmagier wissen und schenkte ihm ein spöttisches Lächeln. Er trat näher, blieb allerdings durchgehend auf der Hut. Lian hatte nicht vergessen, wie plötzlich und hinterhältig der Rothaarige das letzte Mal auf ihn losgegangen war. Die Erinnerung hatte gewisse Spuren hinterlassen. „Interessant, dass du dir ausgerechnet den Trophäenraum des Gildenpalastes für die Übergabe ausgesucht hast. Da hätte ich gedacht, dass das einer der letzten Orte wäre, an den du einen ach so gemeinen Dieb wie mich kommen lassen würdest. Hat es eine besondere Bedeutung, die ich noch nicht durchschaut habe?“ Lian blieb stehen und musterte Yuuki genauer. Lederstiefel, schwarzes Oberteil und der dunkelbraune Umhang sahen vielleicht schick, aber nicht gerade passend für das Wetter in der Wüste aus. Aber das war ein Urteil, das der Falls lieber für sich behielt. Der Illusionsmagier sah aus wie immer: Unordentliches Haar, der linke Ohrring, ein heute weißes Shirt und luftdurchlässige, weite Hosen, die ebenso wie bei Yuuki an den Knöcheln enger wurden. Insgesamt nicht besonders imposant oder erinnerungswürdig. Zudem war am linken Handgelenk sein Lacrima-Armband zu finden sowie unter der Kleidung eine Kette, die nicht nur den Anhänger von Gin, sondern neuerdings auch einen Ring mit einem Peridot trug – aber beides war unter dem Shirt getragen und für das normale Auge so nicht sichtbar. Bisher rechnete der junge Mann noch damit, den kühleren Abend in seiner angenehm temperierten Wohnung zu verbringen, weshalb es keinen Anlass gegeben hatte, sich wärmer zu kleiden. Dass Lian sich damit fürchterlich irrte, ahnte er zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht.

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BeitragThema: Re: Crimson Sphynx Gildenpalast - Westturm
Crimson Sphynx Gildenpalast - Westturm EmptyMo 4 Okt 2021 - 13:58

Endlich! Nach gefühlten Stunden des Wartens – eigentlich waren es wie gesagt nicht mehr als zehn Minuten – betrat Lian den Trophäenraum der Gilde. Die rubinroten Seelenspiegel erblickten die sich nähernde Person, doch anders als in den meisten Fällen, bildete sich kein freundliches Lächeln auf dem Gesicht von Yuuki Grynder, welcher den Neuankömmling zu einem Gespräch einlud. Vielmehr blieb der säuerliche und ungeduldige Gesichtsausdruck bestehen, mit welchem er den dunkelhäutigen Magier bedachte. Der Dieb sah eigentlich gut gekleidet aus, mit seinem hellen Oberteil und den weiten Hosen. Damit kaschierte er sein wahres Wesen recht gut, oder möglicherweise war es gerade dieses legere Erscheinungsbild, was seine Opfer einlullte und es ihm ermöglichte, sie zu beklauen.

Zwar hätte es Yuuki nicht für möglich gehalten, dass seine Abneigung gegenüber dem anderen Magier noch steigen konnte, aber Lian belehrte ihn eines Besseren. Dieser Spruch zusammen mit dem spöttischen Gesichtsausdruck brachten sein Blut in Wallung, Wie konnte es nur jemanden geben, der ständig all seine Knöpfe drücken konnte?! „Tu nicht so, als ob du mich kennen würdest.“, antwortete er dem anderen abweisend und bedachte ihn mit einem kalten Blick. Tatsächlich war der Grynder irritiert und verärgert darüber, dass der Dieb mit seiner Einschätzung, gleich wie respektlos sie ausgesprochen worden war, richtig lag. Der Rotschopf war jemand, der ordentlich und strukturiert war, dazu galt es natürlich auch, pünktlich zu sein. Pünktlichkeit bedeutete Zuverlässigkeit, also einen Wert, den er als stolzer Magier Crimson Sphynx‘ verkörperte. Wenig Ahnung hatte der Magnetismusmagier, dass der Fall einen Einblick in sein Leben erhalten hatte, wie kaum eine andere Person zuvor, Kein Wunder, schließlich war er auf Iris getroffen, die ihm durchaus etwas zu seiner Person und seinen Beweggründen hatte erzählen können. Nie im Leben hätte der rothaarige Wüstenmagier gedacht, dass der Dieb um dieses Wissen kam, galt doch seine Jugendliebe als verstorben. Doch es war nicht nur Lian, auch der Grynder verfügte über das eine oder andere As im Ärmel, denn er hatte durchaus Interessantes in Erfahrung über den Dieb gebracht. Während sein Schützling Juno sich eher mysteriös gehalten und nur Sachen über die Kindheit und Vergangenheit des Falls angedeutet hatte, musste es der Zufall gewesen sein, der Yuuki mit der Ex-Freundin des Diebes, Gin, zusammengebracht hatte. Die junge Vampirin hatte ihm durchaus einige Sachen aus der Vergangenheit von Lian erzählt, wie sie zusammen in einer Gang gewesen waren und Raubzüge durchgeführt hatten. Alles in allem als nichts, was ihn überraschte oder dazu führte, dass er seine Meinung über den ollen Kleinkriminellen änderte. Wirklich interessant waren allerdings die Umstände, die den Falls nach Crimson Sphynx geführt hatten! Gin hatte sich ganz augenscheinlich verplappert, denn auf Nachfragen war sie wieder etwas zurückgerudert. Aber hier in Crimson Sphynx hatte der braunhaarige Magier einen hochrangigen Verwandten, welcher dafür gesorgt hatte, dass dieser Dieb der Magiergilde hatte beitreten können. Ein hohes Tier hatte es Gin genannt, wenn er sich recht entsann. Das schränkte die Suche und die Möglichkeiten deutlich ein, sodass er hoffentlich bald auf des Rätsels Lösung kommen würde.  

Bis dahin musste er jedoch weiter mit Lian interagieren, so wenig Lust er da auch hatte. Jegliche wohlwollende Antwort bezüglich des Trophäenraumes verspielte der Dieb mit seiner Art und Aussage. „Och, ich hoffte, dass du vielleicht deiner Versuchung nachgibst und etwas entwendest.“, sprach er, Freundlichkeit vorheuchelnd, und wies auf die magischen und nicht-magischen Gegenstände des Raumes. Das war nicht der Grund gewesen, warum er diesen Raum gewählt hatte, aber das würde er dem Falls nicht sagen. „Wer weiß? Dann bekommst du ruckzuck ein Ticket ins nächste dunkle Loch … also, nur zu!“ Grrr, dieser Typ schaffte es doch tatsächlich, seine sonst gewohnte Ruhe durcheinander zu bringen. Es beruhte auf Gegenseitigkeit, dass auch der Anblick des Diebes Yuuki’s Galle hochstiegen ließ. Doch es war die silberne Zunge des Anderen, die ihn aus der Deckung mit gezielten Stichen lockten. Kein Wunder also, dass der sonst so besonnene und ruhige Diplomat der Gilde sich nicht zurückhielt, und dem anderen Konter gab. Schließlich seufzte er genervt auf und lockerte die verschränkten Arme, während er den Blickkontakt zum anderen herstellte. „So sehr ich unsere kleinen Gespräche auch genieße…“, begann er zu sprechen, während man einen Hauch von Ironie und Trockenheit in der Stimme wahrnehmen konnte. „… haben wir uns ja aus einem bestimmten Grund getroffen.“ Aufregung breitete sich in ihm aus und der Grynder konnte bei diesen Worten spüren, wie seine Aufregung zunahm und die Herzschlagfrequenz zunahm. Seine Kehle wurde trocken, während er sich seine nächsten Worte zurecht legte. Hoffentlich waren es nur noch ein paar Minuten, dann konnte er den anderen für immer hinter sich lassen. Oh weh, der Magnetismusmagier wusste nicht, welch unerfreuliche Wendung das Leben für ihn in etwa zwanzig Minuten noch haben sollte. Aber das sei dahingestellt, noch wusste er nichts über sein Glück. „Hast du sie wieder besorgen können?“, fragte er recht neutral, während er mit sich kämpfte, sich seine Aufregung nicht anmerken zu lassen.

Yuuki wusste nicht, was er zu erwarten hatte. Klar, die Absprache war, dass er den Falls verpfeifen würde, falls es diesem nicht gelang, die geklauten Bilder wieder zu besorgen. Aber das war etwas, dass der Grynder nicht wollte. So unvorstellbar das auch für ihn klingen mochte. Es waren einzig und allein die Bilder, Erinnerungen aus der Vergangenheit, die er wieder in seinem Besitz wissen wollte. Schlimm genug, dass sein Herz in allen möglichen Forme zerrissen worden war. Aber dass er nicht mehr seine Erinnerungen hatte, die ihm Trost schenkten, die eine enorme, ja unbeschreibliche Bedeutung für ihn hatten, das war nicht auszuhalten. Insofern hoffte er tatsächlich von ganzem Herzen, dass dem Dieb sein Handwerk geglückt war. Auch wenn das bedeutete, dass der Rotschopf einen Deal eingehen musste, der gegen seine persönlichen und auch die Werte der Gilde verstießen. Sein Seelenheil und die Erinnerungen an Iris und seine Familie waren es wert. Jetzt galt es nur zu hoffen, dass der dunkelhäutige Dieb Erfolg gehabt hatte!

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BeitragThema: Re: Crimson Sphynx Gildenpalast - Westturm
Crimson Sphynx Gildenpalast - Westturm EmptySo 10 Okt 2021 - 17:38

Uuuh. Da hatte aber jemand schlechte Laune. Aber warum denn nur? Hätte Lian nicht erwarten können, dass Yuuki sich freute, ihn endlich wiederzusehen? Sollte der Falls jetzt gekränkt sein? Wenn die Atmosphäre zwischen den beiden Magiern nicht zum Zerreißen angespannt wäre, hätte sich der Bogenschütze vielleicht zu einem weiteren Scherz auf die Kosten des Grynders hinreißen lassen. So allerdings schnaubte Lian nach den ersten Worten des Rothaarigen und betrachtete Yuuki aus schmalen Augen, als er vor ihm zum Stehen kam. Immer noch konnte der 19-Jährige absolut nicht verstehen, was Isabelle an diesem Typen fand. Die Blonde hatte zwar darum gebeten, das Thema zu wechseln und auch nicht wirklich über Yuuki geschwärmt und doch hatte man ihr anmerken können, dass sie ihm gewogen war. Vielleicht war der Magnetismusmagier als Kind ja noch kein so verdammtes Arschloch gewesen? War ja schon Jahre her, seit sie sich zuletzt gesehen hatten. Das war die einzige Erklärung, die Lian einfallen wollte. Für den Illusionsmagier war der Grynder nicht mehr als ein aufgeblasener Fatzke, mit dem er so wenig wie möglich zu tun haben wollte. Nur kurz ertönte die Stimme von Isabelle in seinem Kopf, wie sie davon berichtete, dass Yuukis Familie verschwunden wäre. Und dass er ebenso glaubte, dass Isabelle selbst in einem Brand vor vielen Jahren ums Leben gekommen war und Yuuki deshalb alleine zurückgeblieben war. Doch ehe Lian wirkliches Mitgefühl empfand, schüttelte er innerlich den Kopf und verdrängte die Stimme in den hintersten und dunkelsten Winkel seines Hirns. Das absolut Letzte, was er im Moment empfinden wollte, war Mitleid mit Yuuki Grynder.

„Darum hast du mich hierher eingeladen? Ein bisschen mehr Kreativität hätte ich dir durchaus zugetraut, wenn du mich schon drankriegen willst“, antwortete er dem Rothaarigen auf seine Erklärung mit süffisantem Unterton und ließ ihn nicht aus dem Blick. Natürlich wählte Lian seine Worte ganz bewusst, immerhin hatte der andere Magier eben noch klar gemacht, dass er nicht wollte, dass der Falls so tat, als würde er ihn kennen… eine wahre Einladung, es deshalb sofort wieder zu tun. Nein, die beiden würden mit Sicherheit keine Freunde mehr werden. Aber daran hatten sie auch beide keinerlei Interesse, weshalb der Braunhaarige sich gar keine Mühe gab, die Wogen zwischen ihnen zu glätten. Das Einzige, was sie derzeit zur Kooperation miteinander bewegte, war der Deal für die Fotos. Dass sie bald schon gezwungen werden würden, auch darüber hinaus miteinander zu kooperieren, ahnte Lian nicht. Zum Glück, denn wenn er es gewusst hätte, hätte er eher die Flucht ergriffen, als wie gewünscht bei Aram aufzutauchen. Aber das… war eine Geschichte für einen späteren Zeitpunkt. Yuuki lockerte die verschränkten Arme und seufzte, bevor die roten Augen den Blickkontakt mit dem Falls suchten. Ganz offensichtlich hatte auch der Magnetismusmagier keine Lust mehr, weitere Zeit in Zweisamkeit zu verbringen, sondern wechselte lieber zum Geschäftlichen. Der Bogenschütze erwiderte den Blick fast schon neugierig und versuchte, die Regungen, die sich in Yuukis Gesicht zeigten, genaustens wahrzunehmen. Es war eine grundlegende Fähigkeit, die man als Dieb brauchte: Auffassungsgabe. Man musste empfänglich sein für die kleinen Details und so war es auch hier: Der Grynder fragte beiläufig nach und bemühte sich um einen neutralen Ausdruck. Und Lian war sich sicher, dass die Aufregung, die in Wirklichkeit hinter den Worten verborgen lag, einem normalen Menschen auch kaum aufgefallen wäre. Doch der Illusionsmagier erkannte in den roten Augen von Yuuki fast schon ein flehentliches Glitzern und spürte die Hoffnung, die der Grynder in sich trug, mit der er die Antwort seines Gegenübers erwartete. Es war wie im Knochental, wie dem Braunhaarigen in diesem Moment aufging – er wusste einfach, was Yuuki Grynder gerade fühlte. Aber warum war das so?

"Du musst mir etwas versprechen, Lian. Bitte gib ihm die Fotos zurück, aber erwähne diese Begegnung nicht. Tust du das für mich?"

Oh verdammt, Isabelle… Doch anstatt das zu sagen, neigte Lian den Kopf zur Seite und überwand sich, Yuuki mit einem sachten Nicken zu erlösen. Interessanterweise grinste der Illusionsmagier nicht überheblich bei dieser kleinen Geste, sondern bemühte sich mindestens im gleichen Maße wie der Diplomat um einen nüchternen Gesichtsausdruck. Die Anspannung, die in der Luft lag, war mit dieser kurzen Bestätigung nicht verflogen und doch glaubte der Falls, dass sie sich ein wenig gelockert hatte – jetzt, wo der Grynder wirklich in Aussicht gestellt bekommen hatte, seine Fotos zurückzuerhalten. Wie es sich wohl anfühlen mochte? Eine solch wichtige Sache, die man für verloren geglaubt hatte, nun doch wieder zurückzuerhalten? Es musste eine Achterbahn der Gefühle sein, in die Lian den Kollegen mit seinen Taten geworfen hatte. Wenn der 19-Jährige auch nur ein kleines bisschen ehrlicher zu sich selbst sein würde, müsste er verstehen, dass es nicht nur an Yuuki persönlich lag, dass beide nicht miteinander auskamen. Und dass die Erklärung, der Grynder sei einfach ein Arschloch, vielleicht zu kurz von ihm gedacht war. Aber egal, das tat im Moment nichts zur Sache. Stattdessen setzte der 19-Jährige zu einer Antwort an: „So wie du mir nicht vertraust, vertraue ich auch dir nicht. Und doch setze ich darauf, dass sogar eine Person wie du genügend Anstand besitzt, um sich an eine Vereinbarung zu halten“, leitete er die Übergabe mit wenig freundlichen Worten ein, aber in gewisser Weise war der Falls auf diese Hoffnung angewiesen. Wer konnte ihm schon versprechen, dass Yuuki es sich nicht doch anders überlegte, sobald er seine Fotos zurückerhalten hatte? Lian konnte nicht mit Sicherheit sagen, wie dieses Treffen ausgehen würde und das war ein Umstand, der ihm überhaupt nicht gefiel. Der 19-Jährige hatte lieber selbst die Fäden in der Hand, als sich in irgendeiner Art und Weise auf andere Leute verlassen zu müssen. Insbesondere, wenn es sich bei diesen Leuten um Yuuki Grynder handelte. Lian seufzte… und zog dann, ohne es länger hinauszuzögern, das silberne Medaillon aus der Hosentasche. Ja, es waren nicht nur die Fotos, sondern auch das Schmuckstück an sich. Nach der Begegnung mit Isabelle hatte der Falls es nicht mehr verkaufen können. Vielleicht hatte er es auch gar nicht mehr verkaufen wollen. Mit einer geschickten Bewegung öffnete er das Medaillon und hielt es neben sich hoch, sodass Yuuki die Fotos im Inneren sehen konnte. „Das sind die Bilder, oder?“, fragte Lian mit gedämpfter Stimme nach, während er darauf wartete, Erkennen in den roten Seelenspiegeln des Magnetismusmagiers zu erkennen. Es gab viele Fragen, die Lian zu diesen Fotos hatte. Und doch war es nicht der richtige Augenblick, um diese Fragen zu stellen. Er schloss das Medaillon wieder und trat dann, todesmutig wie er war, einen weiteren Schritt auf den Grynder zu. Die rechte Hand, die das Medaillon hielt, streckte er Yuuki entgegen – ein wenig so wie damals, als er mit dem Handschlag die Vereinbarung zwischen ihnen hatte besiegeln wollen. Ob der Diplomat heute einen Schritt auf ihn zugehen würde? Und wenn es nur war, um die Fotos zurückzubekommen? „Ich habe meinen Teil der Vereinbarung erfüllt“, setzte Lian hinterher. Jetzt musste nur noch Yuuki seinen Teil erfüllen.

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BeitragThema: Re: Crimson Sphynx Gildenpalast - Westturm
Crimson Sphynx Gildenpalast - Westturm EmptyMo 6 Dez 2021 - 12:23

Die Sekunden, in denen Yuuki auf die Antwort von Lian wartete, dehnten sich gefühlt zu Stunden aus. Seine Nerven waren derart angespannt, dass ihn das Gefühl überkam, dass sie bei noch größerer Spannung alle reißen würden. Mit Mühe konnte sich der für gewöhnlich tiefenentspannte Diplomat der Wüstengilde am Riemen reißen und still stehen bleiben, obwohl sein Körper ihm signalisierte, dass er mit den Füßen wippen wollte. Gebannt blickten die rubinroten Seelenspiegel auf die Erscheinung des Diebes und ließen ihn nicht aus den Augen. Zu groß war die Angst, dass sich dieser urplötzlich in Luft auflöste und all seine Erwartungen und Hoffnungen gleich einen Abgang mit machten. Seine Kiefer mahlten unablässig – hätte er wirklich den anderen in die Pfanne hauen wollen, so wäre er die ganze Sache vermutlich völlig anders angegangen. Aber das war heute nicht wirklich sein Ziel, so wenig das auch nach dem Grynder klang. Für gewöhnlich hätte er einen solchen Risikofaktor für die Gilde, wie der Falls sie darstellte, aus dem Weg räumen wollen. Allerdings war er hier persönlich behaftet und auch ihn überkamen derweil Anflüge von Egoismus. Er hatte sein gesamtes Leben in den Dienst der Gilde gestellt und nach deren Werten gelebt, aber dies stellte einen dieser äußerst seltenen Fälle dar, in denen es um sein eigenes Wohl ging. Und wenn er seine wertvollen Fotos wieder in seinen Besitz bringen konnte, dann war er auch bereit, einen Pakt mit dem Teufel beziehungsweise mit Lian einzugehen.

Wäre der Grynder ein Pferd gewesen, so hätte er nun ungeduldig mit den Hufen gescharrt, als sein Gegenüber nach einer gefühlten Ewigkeit endlich zu einer Antwort ansetzte. Die ersten Sätze steigerten jedoch nicht wirklich seine Augen und wäre die Situation nicht so ernst gewesen, so hätte er am Liebsten mit seinen Augen gerollt. *Und der will mir etwas von Vertrauen erzählen? Der?!* Ungläubig schüttelte er innerlich den Kopf, denn er konnte die Ansicht des andere nicht nachvollziehen. Dass er persönlich der Person nicht vertraute, die nicht nur ihn, sondern auch andere Mitmenschen bestohlen hatte, lag ja wohl auf der Hand. Aber er selbst war ja wohl ehrbar. Warum in aller Welt er nicht vertrauenswürdig war, konnte und wollte der Magnetismusmagier nicht verstehen. Objektiv betrachtet war es selbstverständlich eine nachvollziehbare Reaktion von Lian, dessen Schicksal schließlich auch an den Fotos und der Abmachung mit dem Rotschopf hing. Persönliche Antipathien spielten sicherlich auch eine Rolle, denn seiner Einschätzung nach hätte ja Yuuki genauso gut die Bilder einstecken und ihn im Anschluss doch noch verpfeifen können, was ihm sicherlich eine Menge Ärger, wenn nicht gar einen Rauswurf aus der Gilde eingebracht hätte. *Eine Person wie ich … genügend Anstand besitze, um eine Vereinbarung einzuhalten?* Lauschte man Lian’s Worten, hätte man gut und gerne glauben können, dass es sich beim Grynder um einen nichtsnutzigen Tagedieb handelte, während der dunkelhäutige Magier ein rechtschaffener Bürger war. Der wollte ihn doch verarschen. „Von uns Beiden verfüge ich ja wohl über die sauberere Akte.“, konnte sich der junge Mann den Kommentar letzten Endes doch nicht verkneifen. „Wenn ich mein Wort gegeben habe, stehe ich auch dazu.“, quittierte er letzten Endes den Vorwurf des Anderen, denn das war eine Aussage, die er nicht auf sich sitzen lassen würde. Und ganz sicher würde er diese Aussage nicht von einem Dieb auf sich sitzen lassen, oh nein!

Und dann … konnte Yuuki seine Emotionen und sein Pokerface nicht mehr im Griff halten. Als Lian das silberne Medaillon aus der Hosentasche zauberte, bekam der Grynder große, runde Augen und ein sehnsüchtiger Ausdruck bildete sich auf seinem Gesicht ab. Da waren sie. Der Falls hatte es wirklich geschafft und hatte die Fotos wieder besorgt. Selbst aus dieser Entfernung konnte er die kleinen Bilder ausmache: Das Kindheitsbild von Iris, sowie sein Familienbild. Es kostete den Rotschopf jede Unze seiner Willenskraft, um seine Hände vom Zittern abzuhalten und begierig nach dem Schmuckstück zu greifen. Nach seinem wertvollsten Besitz. Schließlich überraschte Lian ihn damit, dass er auf ihn zuging und das Medaillon in seiner ausgestreckten Hand hielt. Es hätte ihn nicht verwundert, wenn er ihm das Medaillon einfach salopp zugeworfen hätte oder ihn noch einige Minuten lang am langen Arm gehalten hätte, um ihn nach ein wenig Leiden zu lassen. Es vergingen noch einige Sekunden, in denen Yuuki unschlüssig im Raum stand und seinen Gegenüber argwöhnisch anschauten, ehe er auch über seinen Schatten sprang und einen Schritt vortrat. So zuwider ihm Lian auch war, in diesem Augenblick blendete er alles aus, denn seine Bilder waren es wert. Langsam hob auch der Grynder seine Hand und besiegelte den Deal mit einem Handschlag. Dabei ließ er den Dieb nicht aus den Augen, sondern hielt den Blickkontakt die ganze Zeit über aufrechte. Und dann hatte er sein Medaillon wieder in seiner Hand. Er konnte es kaum glauben. Nochmals öffnete der junge Mann das Schmuckstück, um sich die im Inneren befindlichen Bilder anzuschauen. Bei diesem Anblick bekam er weiche Knie und am Liebsten wäre er in Tränen ausgebrochen, doch diese Blöße wollte er sich nicht vor dem Falls geben. Stattdessen schloss er es wieder und legte sich das Medaillon um den Hals. Endlich! Kurz schloss er die rubinroten Augen, um diesen Augenblick, diesen emotionalen Moment zu genießen. Nach all den Monaten, in denen sich seine Brust seltsam angefühlt hatte, ruhte das silberne Medaillon endlich wieder kühl gegen seine Haut. „Und ich werde meinen Teil der Vereinbarung einhalten.“, sprach er ernst und bedachte den anderen mit einem Blick. „Danke.“, nuschelte er noch etwas unverständlich hinterher, obgleich ihm gefühlt die Galle dabei hochkam. Einerseits wollte er den anderen einfach ins nächste Verlies sperren, war er doch für den Diebstahl verantwortlich. Andererseits hatte er tatsächlich Wort gehalten und ihm seinen Besitz unversehrt zurückgebracht. In solch einer Situation war auch ein Danke angemessen, oder etwa nicht?

Genau wie Yuuki nicht wissen konnte, was in Lian’s Verstand vorging und was er Iris versprochen hatte, so wusste auch der Falls nicht, dass der Grynder mit Gin gesprochen hatte. Und die hatte ihm nicht nur einige interessante Dinge erzählt, sondern auch gebeten, Grüße an ihren Ex-Partner auszurichten. Einen Sekundenbruchteil wollte er diesem Wunsch nachgeben und öffnete den Mund … ehe er ihn wieder schloss, ohne ein Wort zu verlieren. Nein, jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt für Smalltalk. Weder wollte er gerade groß mit dem anderen sprechen, noch hatte er die Zeit, wurde er doch von Aram Falls erwartet. „Gut, ich muss dann los. Ich glaube ich spreche für uns Beide, dass wir uns hoffentlich so schnell nicht mehr über den Weg laufen.“ War da ein flüchtiges Lächeln auf dem Gesicht des Wüstenmagiers gewesen? Bestimmt Einbildung. Und doch ließ sich nicht von der Hand weißen, dass er in bester Stimmung war, jetzt wo die Übergabe abgeschlossen war. Yuuki bedachte Lian mit einem letzten Blick, ehe er an ihm vorbeischritt und sich auf den Weg zu ihrem Gildenmeister machte. Oh, wie sehr er diese Worte noch bereuen würde. Er hatte ja keine Ahnung, dass er Lian bald wieder sehen würde. Sehr bald sogar…

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BeitragThema: Re: Crimson Sphynx Gildenpalast - Westturm
Crimson Sphynx Gildenpalast - Westturm EmptySa 11 Dez 2021 - 19:23

Yuuki besaß von ihnen beiden also die sauberere Akte? Lian musste sich zusammenreißen, um sich sein Amüsement über diese Aussage nicht vom Gesicht ablesen zu lassen. Irgendwie süß, wie sehr sich dieser rothaarige Fatzke hinter seiner ach so tollen Akte versteckte. Als würde ein Stück Papier irgendetwas darüber aussagen, mit was für einem Menschen man es zu tun hatte. Deutlich interessanter und auch für den Braunhaarigen relevanter war die zweite Information, die der Grynder mit ihm teilte: Wenn er sein Wort gab, dann würde er sich auch daranhalten. Selbst wenn es eher aus Trotz gesagt worden war, weil der andere Magier sich etwas anderes nicht unterstellen lassen wollte, so gab es dem Falls ein wenig Entwarnung und Sicherheit. Musste er sich also keine Sorgen machen, bei der erstbesten Gelegenheit vor Aram verpfiffen zu werden? Es schien zumindest so. Ein bisschen überrumpelt war Lian allerdings tatsächlich, als er die echten und unverfälschten Gefühle von Yuukis Gesicht ablesen konnte, als dieser das Medaillon und insbesondere die darin befindlichen Fotos sah. Er… gab sich nicht einmal Mühe, seine Sehnsucht nach diesem Schmuckstück zu verstecken? Obwohl der Bogenschütze ihn genaustens beobachten konnte? Hm. Nein, damit hatte der Falls nicht gerechnet. Vorsichtig trat der 19-Jährige näher und hielt die rechte Hand mit dem Medaillon vor sich gestreckt, darauf wartend, dass auch Yuuki ihm entgegenkam, aber die ersten Sekunden passierte… nichts. Die roten Seelenspiegel des Magnetismusmagiers blitzten skeptisch auf und er blieb einfach stehen, sodass Lian damit rechnete, dass er mal wieder irgendeinen seiner tollen Tricks zeigen wollte. Aber wieder überraschte ihn der Grynder! Er trat auf ihn zu, streckte ebenso seine Hand aus und schlug ein – auch wenn er das nur tat, um das Medaillon zurückzubekommen. Der Deal war also endgültig besiegelt? So schnell, wie die Berührung da gewesen war, wurde sie auch schon wieder beendet. Yuuki zog sich mit seinem Medaillon zurück und auch Lian trat einen Schritt zurück… und dann stockte ihm der Atem. Es fühlte sich an, als würde sein eigenes Herz einen Hüpfer machen und seine Fingerspitzen kribbelten. Als er aufsah und direkt zu Yuuki blickte, wurde ihm klar, dass es nicht seine eigenen Gefühle waren, die er gerade spürte – es waren extrem starke Gefühle, die von dem Rothaarigen ausgingen, als dieser die Fotos betrachtete und sich das Medaillon schlussendlich über den Hals warf. Reiß dich zusammen, ermahnte sich der Falls gedanklich selbst, der zwar immer noch nicht wusste, was genau mit ihm los war, aber einen Teufel tun würde, sich das ausgerechnet vor dem Grynder anmerken zu lassen. Lian verschränkte also die Arme vor der Brust und runzelte die Stirn, als ihm wieder ein ernster Blick zugeworfen wurde. Erneut betonte sein Gegenüber, dass er sich an die Vereinbarung halten würde… und dann bedankte er sich?! Lians Augenbrauen wanderten ungläubig nach oben und er blinzelte, nicht sicher, ob er sich verhört hatte. Ein Dankeschön? War das sein Ernst? Nach allem, was geschehen war? Eine Wendung, die Lian Falls so nicht hinnehmen konnte und in alter Manier mit einem abschätzigen Kommentar sabotieren wollte, bevor sie beide hier noch auf eine freundliche Ebene miteinander wechselten – Gott bewahre! Doch er kam nicht dazu, denn Yuuki öffnete ein weiteres Mal den Mund, als wolle er noch etwas ergänzen. Noch mehr Lobpreisungen? Dass es ausgerechnet Gin war, auf die der Grynder zu sprechen kommen wollte, hätte Lian in jedem Fall nicht erwartet. Egal was es gewesen war, offensichtlich entschied sich der Rothaarige in letzter Sekunde anders und beendete stattdessen ihr Zusammentreffen. Und er… er lächelte! Wie grotesk das aussah! Es brachte den Illusionsmagier aus dem Konzept und so trat er irgendwie perplex zur Seite, um Yuuki Platz zu machen. Ehe er etwas hatte sagen können, war der andere Magier verschwunden und er blieb alleine im Westturm zurück.

Diese Übergabe war wirklich anders verlaufen, als Lian sich das vorgestellt hatte. Vor allem das Ende… Yuuki hatte ja fast schon sympathisch gewirkt. Was für eine abwegige Vorstellung! Der 19-Jährige fasste sich an die Stirn und schnaubte, um sich schnell von diesem Gedanken zu distanzieren. Seine Überlegungen wanderten stattdessen weiter zu den intensiv wahrgenommenen Gefühlen, die Yuuki ausgestrahlt hatte, direkt nachdem er seine Fotos wieder in seinem Besitz gewusst hatte. Lian erinnerte sich an die Erzählungen von Isabelle – dass der Rothaarige nicht nur seine Familie verloren hatte, sondern auch glaubte, dass die Blonde in irgendeinem Brand ums Leben gekommen war. „Wenn der wüsste…“, murmelte der Lockenkopf vor sich hin, während der Blick der hellgrünen Augen auf der Tür lag, durch die Yuuki verschwunden war. Es würde das Weltbild des anderen Mannes vermutlich auf den Kopf stellen. Aber es war eine Information, die er nicht vorhatte, mit dem Grynder zu teilen, denn er fühlte sich Isabelle doch deutlich verbundener als dem Diplomaten und er hatte der Blonden sein Wort gegeben. Bisher sah der Falls eindeutig keinen Grund, die junge Frau zugunsten von Yuuki zu hintergehen. Nicht einmal die erdrückende Sehnsucht, die der Magnetismusmagier ausgestrahlt und die sogar Lian kurz den Atem geraubt hatte, konnte daran etwas ändern… Der 19-Jährige senkte die Lider und seufzte, als ihm einfiel, dass das gerade leider nicht die einzige, unerfreuliche Begegnung war, die er sich an diesem Tag antun musste. Der Gildenleiter – verdammt, der hatte sich ja auch noch gemeldet. Na gut, noch unangenehmer als dieses Treffen kann es gar nicht mehr werden, ermutigte sich der junge Mann selbst, nicht ahnend, dass er mit dieser Einschätzung absolut falsch lag.

Die Male, die Lian bisher zu seinem Onkel zitiert worden war, ließen sich an einer Hand abzählen. Das letzte Mal war es gewesen, als er zusammen mit Rin nach Stillsnow geschickt worden war – ein Auftrag, der mittlerweile mehrere Monate in der Vergangenheit lag. Aber ganz gleich, dass seitdem viel Zeit vergangen war, die Umstände waren dem Falls nur allzu gut in Erinnerung geblieben. Aram hatte ihn damals bewusst in diese kalten, windigen, feuchten und insgesamt einfach nur ekelhaften Gefilde geschickt. Weil er wusste, dass Lian Schnee und Kälte hasste. Weil er ihm eines hatte auswischen wollen, davon war der Bogenschütze absolut überzeugt. Seine Laune, als er schließlich vor der Tür zum Zimmer des Gildenmeisters zum Stehen kam, rasselte entsprechend seiner Erinnerungen in den Keller. Wenn Lian hierherkommen sollte, dann konnte das einfach nichts Gutes bedeuten. Am liebsten wäre der 19-Jährige auf dem Absatz umgedreht und einfach wieder verschwunden… Einfach keine Schwäche anmerken lassen. Der junge Mann atmete tief ein, sammelte seinen Mut und öffnete dann ohne Klopfen oder Warten die Tür, um entschlossen über die Schwelle zu treten. Zeugte das vom Respekt und Benehmen? Natürlich nicht. Interessierte das Lian? Nicht wirklich – er rechnete allerdings auch nicht mit Zuschauern bei diesem Auftritt. „Ich schwöre, Aram, wenn du mich wieder nach Nord-Fiore schickst…“, begann der Braunhaarige sofort, hob den Blick an und verschluckte sich beinahe an der eigenen Spucke. Lian blieb stehen und Stille breitete sich aus, die nur von der wieder zurück ins Schloss fallenden Tür durchbrochen wurde. Aram saß wie auch das letzte Mal am anderen Ende des Raumes, hatte die Ellbogen auf dem Tisch vor sich abgestützt und die Hände ineinander verschränkt. Es war ein Bild, das der Bogenschütze kannte und sicherlich nicht der Grund dafür, dass er sich inmitten seines Satzes unterbrochen hatte. Nein, der Grund für die Unterbrechung stand direkt vor Aram. Dieser rote Haarschopf. Unverwechselbar. „Das ist ein schlechter Scherz…“, murmelte Lian ungläubig, wurde allerdings eines Besseren belehrt, als sich der Rotschopf zu ihm umwandte und er tatsächlich in die roten Seelenspiegel blickte, von denen er sich vor vielleicht zwanzig Minuten erst verabschiedet hatte. Und dann machte sich eine richtig miese Ahnung im Braunhaarigen breit und sein verdutzter Blick wandelte sich in pure Abneigung. Es war einfach zu naheliegend: Hatte Yuuki ihn ernsthaft an Aram verpfiffen? Hatte er nicht behauptet, er würde sich an sein Wort halten? Wie konnte dieser Typ eigentlich noch in den Spiegel blicken?! Zur Verteidigung des Illusionisten sei gesagt, dass man auf diese Idee schneller kommen konnte als an einen Zufall zu glauben, dass Aram sie beide ausgerechnet am heutigen Tage zusammen zu einer Quest schicken wollte. Lian bekam noch kein Wort über die Lippen, doch seine Mimik und Gestik – vor allem sein Fokus auf Yuuki Grynder – machte ziemlich deutlich, dass die beiden Magier sich irgendwie kennen mussten. Sekunden verstrichen, bevor Lian die Zähne zusammenbiss und halblaut knurrte: „Wie schnell man sich doch wieder über den Weg läuft.“ Wenn Yuuki darauf aus war, einen ordentlichen und gesitteten Eindruck beim Gildenleiter zu hinterlassen, dann war es an ihm, diese Situation irgendwie in geordnete Bahnen zu lenken. Denn Lian hatte bei seinem Onkel ohnehin nichts mehr zu verlieren, weshalb er sich nicht darum bemühte, sich zusammenzureißen.

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BeitragThema: Re: Crimson Sphynx Gildenpalast - Westturm
Crimson Sphynx Gildenpalast - Westturm EmptyDi 14 Dez 2021 - 22:48

Der Grynder war bestens gelaunt, als er den Trophäenraum und Lian hinter sich ließ. Wobei bestens gelaunt ja beinahe schon untertrieben war, denn Yuuki schwelgte in regelrechter Euphorie und konnte ein breites Lächeln aus tiefstem Herzen nicht unterdrücken. Seine bombastische Laune war nicht nur auf seinem Gesicht zu erkennen, nein, sein ganzer Körper vibrierte beinahe vor Freude. Dies konnte man auch an seiner Gangart erkennen, denn der junge Mann lief mit einem federnden Schritt den Gang entlang. Das kühle Metall des Medaillons lag wohltuend auf seiner Haut, doch sollte da nicht lange weilen, denn jede halbe Minute holte er das Medaillon unter seinem Shirt hervor, um seinen Inhalt sehnsüchtig zu begutachten. Viel zu lange hatte er diesen Anblick vermisst. Wochen waren ins Land gezogen, in denen er den Verlust seines wertvollsten Erinnerungsstückes betrauerte und lediglich ein Funken Hoffnung blieb, dass es dem Dieb wirklich gelang, seinen Besitz wieder zu beschaffen. Unter anderem noch ein Grund für Yuuki’s ausgezeichnete Stimmung: Mit ein bisschen Glück würde er Lian hoffentlich nie wieder sehen. Klar, das war unrealistisch. Immerhin waren sie beides Mitglieder derselben Gilde – so surreal wie der Rotschopf das nach wie vor empfand, aber so war es nun mal – was bedeutete, dass sie sich sicherlich hier oder da mal über den Weg laufen würden. Statistische Wahrscheinlichkeit und so. Allerdings würden seine rubinroten Augen keine Träne vergießen, wenn noch Monate oder gar Jahre vergingen, ehe er den dunkelhäutigen Teint des anderen Magiers erblickte. Vielleicht war ihm das Glück oder Karma ja auch Hold und die diebische Elster wurde von irgendjemand anderem erwischt und rausgeschmissen. Diesen Gedanken tat der junge Mann jedoch innerlich zuckend ab. Irgendwie überkam ihn das Gefühl, dass man Lian nicht so schnell loswerden konnte. Die Worte von Gin poppten in seinem Verstand auf, denn sie hatte von irgendeiner hohen Beziehung, irgendeinem Gönner des Diebes gesprochen. Naja, sei es drum. Er selbst würde sein Wort halten und den anderen nicht verpfeifen, obwohl er sogleich bei der besten Anlaufstelle dafür antanzen würde. Der Gildenmeister würde ein solches Verhalten sicher nicht tolerieren, hatte er doch den Ruf der Gilde wortwörtlich aus dem Dreck gezogen und Crimson Sphynx zu dem gemacht, was es heute war. So sehr den Wüstenmagier dieser Deal auch wurme, hatte er ja letzten Endes bekommen, was er sich gewünscht hatte. Wieder blickte Yuuki die Bilder in dem Medaillon an und sein breites Lächeln wurde sogar noch breiter. Der junge Mann konnte sich wahrlich nicht erinnern, wann er jemals in so guter Laune geschwelgt hatte. So schnell würde ihn heute nichts mehr aus dem Konzept bringen. Manchmal sollte man jedoch mit seinen Aussagen vorsichtig sein, denn dann kam alles ganz anders…

Der Weg zur Kammer des Gildenmeisters hatte Yuuki wie im Fluge hinter sich gebracht, was sicher daran lag, dass er den ganzen Weg über von Grinsen und emotionalen Höhenflügen abgelenkt worden war. Vor der Tür blieb er kurz stehen, um sich zu sammeln – sprich, sich das dumme Grinsen aus dem Gesicht zu wischen – ehe er schließlich an die Tür klopfte und darauf wartete, hineingebeten zu werden. „Herein.“, ertönte von innen die Stimme von Aram Falls, was der Grynder zum Anlass nahm, die Tür zu öffnen und das Büro seines Gildenmeisters zu betreten. Aram Falls saß hinter seinem Schreibtisch und schaute den eintretenden Rotschopf aus scharfen Augen heraus an. „Ihr hattet nach mir gerufen. Was kann ich für euch tun?“, erkundigte sich der Diplomat neugierig nach dem Ansinnen des Crimson Sphynx Meisters. Was es wohl mit dieser Zitierung auf sich hatte? Möglicherweise ein besonderer Auftrag, den man ihm anvertraute? Gar eine diplomatische Mission, auf die er geschickt wurde? Yuuki konnte seine Neugier und Vorfreude kaum im Zaum halten, doch es sollten leider noch einige Minuten vergehen, ehe er über den wahren Grund seiner Anwesenheit informiert wurde. „Ich habe einen Auftrag für dich. Ich warte nur noch auf deinen Partner.“ Der Grynder zog die Augenbrauen ein wenig an und nickte bestätigend, während er die Arme verschränkte. Also hatte er doch richtig vermutet und es handelte sich um einen Auftrag. Doch um was es ging und vor allem mit wem er losziehen würde, das stand also noch in den Sternen. Der Wüstenmagier verschränkte die Arme und wippte ein wenig vor und zurück, während er auf das Klopfen an der Türe wartete. Sein heutiger Partner wählte einen etwas … direkten Auftritt auf. Ohne Vorankündigung, öffnete sich die Tür zum Büro des Gildenmeisters und offenbarte direkt jemanden, der den Crimson Sphynx Gildenmeister relativ respektlos ansprach und sich beschwerte. *Wer um alles in der Welt spricht bitte so mit Aram Falls?*, dachte sich Yuuki ungläubig, während er sich zu dem Neuankömmling umdrehte. Unterbewusst hatte er die Stimme des Unbekannten vielleicht bereits erkannt, bewusst hatte er sie jedoch noch nicht zugeordnet. Spontan fielen ihm nur Persönlichkeiten wie Koren Zur ein, die sich eine solche Respektlosigkeit erlauben konnten, dies aber niemals gemacht hätten. Wer bitte konnte es dann sonst sein? Und als er sich zu Ende gedreht hatte, fiel sein Blick tatsächlich auf die eine Person, von der er gehofft hätte, sie niemals wieder zu sehen. Und falls das zu viel verlangt gewesen wäre, dann dass er sie zumindest in den nächsten Monaten nicht mehr zu Gesicht bekommen hätte. Es war Lian. Die gute Laune und das Lächeln des jungen Mannes erstarben beim Anblick des Diebes. Der Grynder schaute den anderen mit einer Mischung aus Entgeisterung und Unglauben an. „Was machst du denn hier?“, fragte er nun seinerseits und man konnte ihm seine, nennen wir es mal Überraschung, deutlich ansehen. April war doch erst in ein paar Monaten, oder etwa nicht? Gab es hier versteckte Kameras? Was zum Teufel war hier los?

„Ihr kennt euch also bereits. Sehr gut.“, tönte es von hinten und der junge Mann drehte sich zum Gildenmeister um, der gerade gesprochen hatte. Kennen war ja wohl etwas übertrieben. Er hatte wohl herausgehört, dass sich die beiden anderen Magier im Raum bekannt waren, aber Yuuki war sich nicht sicher, ob er auch die komische Stimmung im Raum wahrnahm oder ob er sie einfach gekonnt ignorierte. „Ich habe einen Auftrag für euch Beide. Der Bürgermeister von Nanto hat sich an mich gewandt und um Unterstützung in einer dringlichen Sache gebeten. Eine Mordserie sucht sein Dorf heim. Findet den Mörder und legt ihm das Handwerk. Ich verlasse mich auf euch.“ Der Rotschopf schien seinen anfänglichen Schock zumindest äußerlich gut verkraftet zu haben, denn er nickte zunächst einfach nur, um zu signalisieren, dass er zuhörte und verstanden hatte. Innerlich wütete er jedoch. Und das war noch untertrieben. *Ein Auftrag? Mit dem? Was zur Hölle ist hier los? Wie kann man so jemanden überhaupt auf einen Gildenauftrag loslassen?!* War das die Retourkutsche dafür, dass er einen Deal mit dem Dieb eingegangen und die Werte seiner Gilde missachtet hatte? Dass sein sehnlicher Wunsch, seinen Besitz wieder zu erhalten, dem Melden eines Diebes vorgezogen wurde? Der Gesichtsausdruck des Gildenmeisters war wie so oft unleserlich, obgleich in seiner Stimme ein gewisser Ernst mitschwang: sie sollten ihn nicht enttäuschen und den Ruf der Gilde beschmutzen. Innerlich brodelte es im Rotschopf, während er einen Blick zu Lian warf und nun, versteckt vor den aufmerksamen Augen von Aram Falls, ein wütendes Blitzen in seinen Augen auftauchte, ganz so, als ob es Lian’s Schuld war, dass sie sich in dieser Situation befanden. „Noch Fragen?“ Die Ellenbogen nach wie vor auf seinem Bürotisch abgestützt, taxierte der Gildenmeister die beiden Magier mit seinem Blick, auch wenn Yuuki hätte schwören können, dass dieser vor allem dem dunkelhäutigen Magier galt. Wahrscheinlich reine Einbildung, nicht wahr? „Inhaltlich scheint alles klar zu sein und auch die Dringlichkeit des Auftrages ist mir bewusst. Allerdings würde mich interessieren, wie es zu dieser Teamzusammenstellung kommt? Nicht, dass ich sie hinterfrage.“, schob der junge Mann noch nach und schüttelte seinen Kopf. Ich würde lediglich gerne wissen, ob es hier vorhandene Synergien gibt, die nützlich für diesen Auftrag wären.“, erkundigte sich der Grynder recht diplomatisch nach dem Hintergrund, warum er verdammt noch mal auf einen Auftrag mit dem Falls geschickt wurde. Am liebsten hätte er einfach gesagt, dass er diesem Auftrag alleine gewachsen war, doch er wollte seinen Gildenmeister nicht vor den Kopf stoßen. Die ganze Sache ergab doch überhaupt keinen Sinn! Gut, der Rotschopf war bereits öfters anderen Magiern an die Seite gestellt worden, um diese zu unterstützen. Allerdings er konnte sich an kein einziges Mal erinnern, an dem ihm ein solcher Gedanke derart unglücklich gemacht, statt mit Stolz erfüllt hatte. Wenn es das nicht war, dann hatte er keine Ahnung, wie er zu dieser Ehre kam. Der Zwanzigjährige erwartete keine wirklich tiefgründige Antwort von ihrem Gildenmeister und zu dessen Beweggründen, aber vielleicht wurde er ja überrascht?

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BeitragThema: Re: Crimson Sphynx Gildenpalast - Westturm
Crimson Sphynx Gildenpalast - Westturm EmptyMo 20 Dez 2021 - 20:50

„Ihr kennt euch also bereits. Sehr gut.“

War das Arams verdammter ernst?! Lian hörte ihn genau heraus, dieser unterschwellige, süffisante Tonfall. Absolut gar nichts war gut und das wusste der ältere Magier auch ganz genau. Es war einfach nur katastrophal! Lians Blick löste sich von Yuuki und wanderte stattdessen zum Gildenleiter, der jedoch die Ruhe selbst war. Wenn er die angespannte Atmosphäre zwischen den beiden jungen Männern bemerkte, dann ließ er es sich jedenfalls nicht anmerken. Oder es interessierte ihn einfach nicht. Es war einer dieser Momente, in denen der jüngere Falls sich wünschte, die Gedanken seines Onkels lesen zu können. Oder zumindest die Sache mit den Gefühlen und Emotionen… verdammt nochmal, warum konnte der Falls diesen Kram nicht kontrollieren? Wenn er es nicht wollte, dann wurde er von seiner Umgebung gar überschüttet mit irgendwelchen Gefühlen. Und jetzt? Egal wie sehr er sich auf Aram konzentrierte, da war absolut nichts. Nichts, was Lian einen Hinweis darauf gegeben hätte, was hier eigentlich vor sich ging. Der ältere Magier führte seine Erklärung fort – sie waren gar nicht wegen dem gestohlenen Medaillon hier? Yuuki und er sollten zusammen zu einer Quest aufbrechen, um eine Mordserie im Dorf Nanto aufzuklären? Ausgerechnet sie?! Einerseits konnte Lian froh sein, dass er nicht verpfiffen worden war, denn das hätte schwerwiegende Konsequenzen für ihn bedeutet. Dennoch… die hellgrünen Seelenspiegel wandten sich an den Grynder, der ihm just in diesem Moment einen Blick zuwarf, der hätte töten können. Lian nahm es mit Humor – immerhin das war wohl eine Sache, bei denen die beiden Magier sich einig waren. Während Yuuki sich darum bemühte, einen ordentlichen Eindruck bei Aram zu hinterlassen, ließ sich Lian seine Abneigung offensichtlich ansehen. Er verschränkte die Arme vor der Brust und die rechte Augenbraue huschte merklich nach oben. Yuuki wollte wissen, wie es zu dieser Teamzusammenstellung kam? „Nicht, dass er die Teamzusammenstellung hinterfragt“, äffte er den Rothaarigen prompt nach und schnaubte. Die Einschränkung hätte der Magnetismusmagier sich auch sparen können, natürlich hinterfragte er sie. Genauso wie Lian das tat! Der 19-Jährige war nicht sonderlich umgänglich und wenig interessiert daran, Zeit mit anderen Gildenmitgliedern zu verbringen. Aber ganz ehrlich? Absolut jeder Partner wäre ihm lieber gewesen als Yuuki. Die beiden würden die Mordserie im Dorf Nanto nicht aufklären, sondern ein Teil von ihr werden…

Es waren ein oder zwei Sekunden, die Arams schneidender Blick auf Lian lag, so als wolle er ihn damit wieder zur Ordnung rufen. Dann wechselte die Aufmerksamkeit des Gildenleiters zum Diplomaten, der die Frage formuliert hatte. Wie immer bewahrte der hellhaarige Falls ein Pokerface, das seinesgleichen suchte, als er mit der ihm typischen, dunklen Stimme zu antworten begann: “Die Bewohnerinnen und Bewohner des Dorfes Nanto sind die meiste Zeit des Jahres unter sich. Weder ist das Dorf besonders gut angebunden, noch gibt es einen nennenswerten Tourismus. Es geschieht auch nur selten, dass sie Hilfe von außerhalb anfordern. Ich gehe daher davon aus, dass die Einheimischen sich Fremden gegenüber trotz der Vorfälle eher skeptisch und zurückhaltend verhalten werden. Ich brauche also Magier, die es schaffen, das Vertrauen der Einheimischen zu gewinnen und Informationen von ihnen zu erlangen, um die Mordserie aufzuklären. Als einer der Diplomaten der Gilde Crimson Sphynx fiel meine Wahl daher sehr schnell auf dich.“ Der ältere Falls legte eine kurze Pause ein und sah dann tatsächlich zu Lian, der dem direkten Blick seines Onkels nicht sonderlich lange standhielt und schlussendlich in irgendeine Ecke des Zimmers starrte. “Und ich bin mir sicher, dass Lian dich mit seinen Fähigkeiten dabei sehr gut unterstützen kann. Man mag es kaum glauben, aber er kann die Menschen durchaus auf seine Seite ziehen. Vor kurzem gab es recht ähnliche Vorfälle im Dorf Miln am Rande der Wüste, die Lian sehr erfolgreich aufgeklärt hat.“ Sehr erfolgreich? Naja, das war wohl Ansichtssache. Und der Lockenkopf hoffte inständig, dass die Vorfälle in Nanto nicht vergleichbar waren mit denen in Miln. Auf eine erneute Begegnung mit Dämonen konnte er gerne verzichten… und auf Gin wollte er nicht unbedingt treffen, während ihm Yuuki im Nacken saß. Dass der Rothaarige seine Ex-Freundin bereits kennengelernt hatte, konnte Lian nicht ahnen. “Ich denke… ihr werdet euch sehr gut ergänzen.“ Ergänzen? Wenn man die beiden Magier von außen betrachtete, stellten sie gerade so ziemlich das Gegenteil voneinander dar. Yuuki, der auf Ordnung und Rechtschaffenheit bedacht war und Lian, der weder Motivation noch Engagement zeigte und sein Benehmen auch irgendwie zu wünschen übrigließ. Ja, vielleicht würden sie sich ergänzen. Entweder das oder sie würden sich zerfleischen. Was war wahrscheinlicher? Ehe einer der beiden Magier noch etwas zu der Thematik sagen konnte, hob Aram den Blick, um auf die Wanduhr des Zimmers zu blicken. “Wenn ihr sofort aufbrecht, könnt ihr mit dem Zug nach Crocus reisen und von dort aus weiter in den Süden, bis ihr Nanto erreicht. Die Details könnt ihr dem Questauftrag entnehmen.“ Aram holte einen Zettel hervor und überreichte ihn ganz bewusst Yuuki. Wenn der Gildenleiter wollte, dass die Informationen gelesen wurden und nicht im nächstbesten Mülleimer landeten, dann war das wohl die bessere Entscheidung. “Ich erwarte euch in spätestens drei Tagen zurück“, ließ er die Magier noch wissen und verabschiedete sie danach mit einem Wink der Hand. Drei Tage… Lian hoffte inständig, dass er nicht gezwungen war, diese drei Tage mit Yuuki auszureizen.

Kaum war die Tür des Gildenleiters hinter den beiden jungen Männern ins Schloss gefallen, hob der Falls den Blick, um den Rothaarigen anzusehen. Die grünen Augen funkelten mindestens genauso zornig wie Yuukis – sie beide hatten gleichermaßen wenig Lust, diese Quest gemeinsam zu erledigen. Und doch wussten sie beide, dass sie sich nicht gegen den Befehl von Aram stellen würden, selbst wenn ihre Beweggründe hierfür unterschiedlich waren. Als der Falls am heutigen Morgen aufgestanden war, hatte er gedacht, dass die Übergabe des Medaillons die größte Herausforderung des Tages darstellen würde. Wie hatte er nur so danebenliegen können? Warum meinte das Schicksal es eigentlich immer nur schlecht mit ihm? „Hör zu, wir haben beide keine Lust auf den Scheiß“, ließ Lian schlussendlich genervt verlauten, ohne den Grynder dabei aus dem Blick zu lassen. „Ändert aber nichts daran, dass wir das jetzt irgendwie hinter uns bringen müssen.“ Er hob die Hände an und zuckte mit den Schultern. „Ich will dem großartigen Diplomaten nicht im Wege stehen. Also machen wir es einfach so: Du ziehst deinen Kram durch und ich halte mich zurück. Dann sind wir hoffentlich so bald wie möglich wieder zurück und können danach endlich getrennte Wege gehen.“ Lian war niemand, der sich in den Vordergrund drängte – es kam ihm also wirklich entgegen, wenn er einfach nichts machen musste. So erledigte er seine Aufgaben eh am liebsten. Außerdem hatten sie beide ziemlich deutlich gemacht, dass sie sich gegenseitig nicht vertrauten. War es dann nicht die einfachste Lösung, die Aufgabe einfach einer Person zu übergeben und die andere lief einfach nur mit? Ja, das klang für den Falls nach einer guten Lösung, die seiner üblichen Arbeitsweise entgegenkam. Ohne auf eine wirkliche Antwort zu warten, drehte sich der Braunhaarige um und vergrub die Hände in den Hosentaschen. „Ich muss mich noch vorbereiten.“ Er hatte weder vor, Yuuki zu seiner Wohnung zu führen noch, mit ihm zusammen zum Bahnhof zu gehen. Daher waren die nächsten Worte recht naheliegend: „Wir treffen uns am Bahnhof.“ Und zack, war der Bogenschütze auch schon davongeschlendert. Das ließ ihnen beiden zumindest Zeit, um sich mental auf die gemeinsame Zugfahrt einzustellen. Zeit, die sie beide sicherlich gut gebrauchen konnten…

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Tbc: ???


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BeitragThema: Re: Crimson Sphynx Gildenpalast - Westturm
Crimson Sphynx Gildenpalast - Westturm EmptyMo 3 Jan 2022 - 10:49

Als Lian tatsächlich seine Aussage imitierte und ihn nachäffte, hätte sich Yuuki am liebsten zu diesem respektlosen Typen umgedreht und ihm mal was erzählt. Mit viel Vorstellungskraft konnte man sogar eine pulsierende Ader an der Schläfe des jungen Mannes erkennen, was natürlich übertrieben war. Und doch war nicht von der Hand zu weisen, dass der für gewöhnlich so besonnene und ruhige Diplomat innerlich kochte. Wie schaffte es dieser elende Dieb nur, ihn immer wieder auf Hundertachtzig zu bringen? Der Grynder gab wirklich sein Bestes, um ruhig zu bleiben und insbesondere vor ihrem Gildenmeister nicht die Fassung zu verlieren und den braunhaarigen Wuschelkopf verbal in seine Schranken zu weisen. *Tief ein- und ausatmen.*, dachte er und hielt den Blickkontakt zu Aram Falls aufrecht, scheinbar die nachgeäffte Aussage des Dritten im Bunde ignorierend. Mit ein wenig Genugtuung nahm der Rotschopf zur Kenntnis, dass die Aufmerksamkeit des Gildenmeisters nun auf Lian lag und dieser von einem taxierenden Blick durchbohrt wurde. Wenigstens etwas Gerechtigkeit. Ohne ein weiteres Wort hinsichtlich dieses unverschämten Verhaltens verlierend, richtete der Gildenmeister wieder den Blick auf den Zwanzigjährigen und setzte zu einer Antwort auf seine Frage an. Wie so oft waren die Erklärungen des Höchsten der Gilde faktenbasiert und zielorientiert. Er teilte den Menschen um sich herum kurz und klar mit, worum es ging und was er von ihnen erwartet. Nicht mehr und nicht weniger. So auch in diesem Fall, als er über die Bewohner des Dorfes Nanto sprach und er erklärte, warum gerade Yuuki ausgewählt worden war. „Verstanden.“, kommentierte Yuuki kurz die Aussage und ein flüchtiges Lächeln blitzte auf seinem Gesicht auf, während ein wohliges Gefühl der Wärme sich in ihm ausbreitete. Es erfüllte ihn stets mit Stolz, wenn er vom Gildenmeister gelobt und für besondere Aufträge auserkoren wurde. So weit war alles nachvollziehbar. Als Aram jedoch erklärte, dass Lian ihn gut mit seinen Fähigkeiten unterstützen könne, musste er innerlich mit dem Kopf schütteln? *Der? Und mich unterstützen? Höchstens wenn es darum ginge, eine Bank auszurauben.* Aber scheinbar hatte es sich der ältere Falls in den Kopf gesetzt, die beiden Magier, die sich sehr gut … ergänzten … zusammen los zu schicken. Lian mochte rebellisch sein und dem Gildenmeister Widerworte geben, doch der Grynder war sich seiner Position bewusst und obgleich er innerlich grollte, nahm er den Auftrag ohne weitere Beschwerde an. So gehörte es sich nun mal für einen professionellen Magier von Crimson Sphynx – manchmal musste man in den sauren Apfel und beweisen, dass man auch mit einer solchen Situation gut umgehen konnte. Nickend nahm der Rotschopf schließlich noch den Questzettel entgegen und verstaute ihn vorsichtig. Zeit ihn gründlich zu studieren, würde er ja später im Zug genug haben. Irgendwie bezweifelte er, dass sich Lian und er ihre Zeit mit tiefgründigen Gesprächen während ihrer Zugfahrt vertreiben würden. „Ihr könnt euch darauf verlassen.“, gab er noch eine letzte Antwort von sich und verstand den Wink mit dem Zaunpfahl, dass sie endlich aufbrechen sollten. Eine gute Idee, denn je schneller sie das Ganze erledigten, desto schneller konnten sie Beide wieder ihres eigenen Weges gehen.

Die Tür zum Büro des Gildenmeisters war keine Sekunde verschlossen, schon spießten sich Lian und Yuuki mit zornigen Blicken auf. *Drei Tage? Wenn es nach mir geht, sind wir in drei Stunden fertig.*, schoss es ihm trotzig durch den Verstand. Wie um alles in der Welt sollte er mehrere Tage mit dem Falls verbringen und ihn dabei nicht umbringen? Vor noch einer guten Stunde war der Rotschopf noch guter Dinge gewesen, hatte sich sogar beim dunkelhäutigen Magier bedankt. Alles schien harmonisch zu sein, aber nur aus dem einen Grund, nämlich dass der Magnetismusmagier der Ansicht war, Lian fürs Erste los zu sein. Nun war das Ganze wie eine nicht richtig verheilte Wunde, die immer wieder aufgerissen wurde. Sicher, keine schöne Beschreibung, aber genau so fühlte sich die emotionale Verletzung des Grynders an. Sein Gildenkollege – Gott, wie falsch das klang – war der Erste, der das Wort ergriff und ihr Glück kommentierte. „Wunder oh Wunder. Endlich ein Vorschlag, bei dem wir übereinstimmen.“, brummte der Rotschopf säuerlich zurück. Allein die Art und Weise wie Lian ihm seinen hart erarbeiteten Titel entgegenspie, ließ eine Woge des Zorns über ihn hereinbrechen. „Das klingt nach einem guten Plan. Bleib einfach in der Nähe, wo ich dich im Auge behalten kann und lass deine Finger gefälligst bei dir. Je schneller wir das Ganze über die Bühne bringen, desto schneller sind wir einander los.“ Höchst diplomatisch, aber so schnell würden sich die Wogen zwischen den Zweien wohl nicht mehr glätten. Da alles geklärt war, ging Lian nun seinen Vorbereitungen nach, während der rothaarige Magier kopfschüttelnd in Richtung Bahnhof aufbrach. Wofür hatte er so viel Pech in seinem Leben verdient? War es nicht auch mal an der Zeit, dass Fortuna auch ihm ein wenig Hold war? Stattdessen durfte er sich mit eben jener Person herumschlagen, von der er gehofft hatte, sie nicht mehr wieder zu sehen. Beim Gehen seufzte der Grynder auf. Zumindest musste er nicht mehr nach Hause, denn er trug seine Ausrüstung stets in seiner Kürbisflasche mit sich herum, konnte sich diesen Weg also zumindest sparen. Das gab ihm etwas Zeit, die er ohne die Anwesenheit von Lian genießen konnte. Ihn überkam so ein Gefühl, dass er so schnell nicht wieder Zeit für sich allein haben würde…

Tbc: Bahnhof - Gleise

@Lian


"Sprechen" ~ *Denken* ~ *Wukong*
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Cassandra

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BeitragThema: Re: Crimson Sphynx Gildenpalast - Westturm
Crimson Sphynx Gildenpalast - Westturm EmptyMo 10 Jul 2023 - 20:33

PLOTQUEST: EIN DUNKLES OMEN | OUTFIT

01 | @Iris

Wie ein bestellter und nicht abgeholter Pinguin stand Cassandra mitten in der Eingangshalle des Gildenpalastes. Es war eine Nachricht bei ihrem Geschäft eingegangen. Zum Glück der Questbeauftragten hatte sie den Zettel grade noch rechtzeitig gesehen, bevor sie mit dem Handkarren mit den Werkzeugen drauf drüber gebrettert war. Da sie letztens erst einen Besuch bei der Heimat von Satyrs Cornucopia hinter sich gebracht hatte, war sie wohl die erste Adresse, wenn es darum ging jemanden in Südfiore zu finden. Zumal sie mit Maenor ja auch gleich einen Fuß in der Türe hatte, metaphorisch gesprochen. Aber, nun, zuerst galt es Kontakt mit dem Auftraggeber aufzunehmen und sich die gesuchte Person einmal beschreiben zu lassen. Und wie üblich wurde keine Sphynx alleine losgeschickt. Eine Regelung, für die man dankbar sein musste. Während eine legendäre Sphinx alleine schon eine gewaltige Bedrohung darstellen mochte, galt das für ihre weniger mythologischen Namensvettern schlicht nicht. Zumindest nicht für alle. Was die S-Rang-Magier der Gilde anstellen konnten, passte vermutlich auf keine Kuhhaut. Selbst ein B-Rang-Magier vermochte ja schon kleine Wunder zu vollbringen, wie Cassandra mehrfach hatte feststellen müssen. Ohne den Kopf zu bewegen prüfte Cassandra einmal die Umgebung. Ihr Rücken war frei. Da war eine der tragenden Säulen, die mehr als genug Sicherheit bot. Bislang hielt niemand auf sie zu.

Mit einem leichten Stirnrunzeln prüfte die junge Frau den Armreif, der ihre Waffe enthielt. Das sanfte Leuchten hatte irgendwie was Beruhigendes. Der Griff einer Waffe in der Hand verhieß niemals absolut wehrlos zu sein. Ein Paar Finger friemelten in der Hosentasche herum und förderten die Nachricht noch einmal zutage. Da war ganz klar die Rede davon, dass sie einen Partner zur Seite gestellt kriegen würde und das sie sich in der Eingangshalle treffen sollten. Cassandra drehte das Handgelenk, damit die winzige Armbanduhr darunter sichtbar wurde. Ah, das erklärte es. Sie war viel zu früh dran und die andere Person keineswegs zu spät. Das entspannte die Lage natürlich deutlich. Und vielleicht, bitte ihr Götter, war es auch einfach mal eine ganz normale Person? Kein Kind eines Gottes, Drachen, Teufels, in metaphorischem, realem und allen anderen Sinnen. Einfach eine ganz normale Person, die ganz normal Magie von ganz anderen ganz normalen Personen, Büchern oder anderweitig erlernt hatte. Nicht, dass sie ihr bislang bekannten Slayer absolute Unmenschen waren. Sie waren nur manchmal...anstrengend. Und als jemand, deren sozialer Akku am Morgen bereits in rot blinkendem Zustand startete, käme es Cassandra ganz recht es schlicht mal mit einer unkomplizierten Person zu tun zu kriegen. Vor allem, da der Auftrag mindestens beinhalten würde im Gildenhaus der nutzlosesten Gilde in ganz Fiore vorstellig zu werden und da nach einem Magier zu fragen. Großartig. Die junge Frau ließ die Schultern sinken, während der Questzettel zurück in die Hosentasche wandern durfte. Die Reise würde zumindest hoffentlich einigermaßen angenehm werden. Sofern die Züge nicht überfallen wurden, kamen sie schließlich pünktlich und boten ein wenig Komfort. Auch wenn ein eigenes Fahrzeug deutlich besser wäre. Vielleicht sollte sie sich mal nach einer gebrauchten Karosserie umsehen. Mit der Werkstatt sollte es möglich sein das ganze unter zu bringen, bis sie die entsprechenden Reparaturen vorgenommen, Lacrima verzaubert und eingesetzt hatte. Vielleicht ein Cabrio? Immerhin war das hier eine Wüste, da musste man die Sonne doch ausnutzen. Gedankenverloren und stumpf gradeaus starrend bot Cassandra bei ihren Grübeleien das Ebenbild einer Wachstatue, die irgendjemand in ein bepelztes Outfit gesteckt hatte. Aber solange niemand mit einem Spiegel angerannt kam um die Atmung zu prüfen, ging das wohl in Ordnung.


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Iris

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BeitragThema: Re: Crimson Sphynx Gildenpalast - Westturm
Crimson Sphynx Gildenpalast - Westturm EmptyDi 11 Jul 2023 - 9:14



Iris, aka Isabelle & @Cassandra

# 01|10 Cassandras gedachtes Wort in Gottes Ohr, welcher Gott es auch immer sein mochte. Die Questpartnerin, von dessen Person sie noch nichts wusste, war eine ganz normale Menschendame. Sicher, auch sie hatte ihre Geheimnisse, hatte Abenteuer durchlebt und Dinge gesehen, die sie deutlich von anderen abhob, doch war dies mit der Bekanntschaft eines übermenschlichen Lebewesens, wie Gottheiten, Dämonen oder Drachen nicht zu vergleichen. Auch ihre Magie war besonders, jedoch nicht derartig besonders. Okay, vielleicht war Iris kein ganz normaler Mensch. Vielleicht war sie irgendwo dazwischen anzusiedeln.
Der Tag aber, war für Iris ein ganz normaler. Yuuki war wieder irgendwo unterwegs, seinen mystischen Abenteuern nachjagen, irgendwelche verrückten Sachen erleben. Die Blondine aber begleitete ihn dabei nicht. Sie war etwas anderem auf der Spur. Jemand suchte nach dem „Licht des Horus“. Es hieß ein Magier hätte jenes entwendet. Solche Formulierungen läuteten in Iris Ohr immer ein kleines Glöckchen, die ihre Aufmerksamkeit auf das Thema lenkte. Licht des Horus, das klang fast nach einem Schatz, oder? Vielleicht ein Edelstein? Ein besonders stark funkelndes Schmuckstück? Nun, wenn es jemand stehlen konnte, dann war es doch etwas Materielles? Auch wenn die Magierin längere Zeit nichts mehr gestohlen hatte und sie schon so etwas wie ein Gewissen bildete, welches sie auch davon abhielt, so war ihre Neugierde was derartige Gegenstände betraf keinesfalls erloschen. Aus diesem Grund hatte sie sich auch gleich gemeldet, als es hieß, dass nach einer Begleitperson für eine Gildenkollegin gesucht wurde. Mit einer gewissen Cassandra sollte sie sich auf den Weg machen. Wohin genau wusste die Cerulean allerdings nicht.
Iris war in der Regel sehr pünktlich. Auch großartig zu früh kam sie eigentlich nie. Das lag beides in erster Linie daran, dass sie ein perfektes Zeitgefühl hatte. Eine Eigenschaft, die sie auch nur aufgrund ihrer Magie hatte. Die Magierin wusste auch ohne Uhr am Handgelenkt stets wie spät es war. Dementsprechend entspannt war sie in den Tag gestartet. Iris hatte sich ein vernünftiges Frühstück zubereitet und nach dem Essen noch etwas für Ordnung gesorgt. Nachdem sie einmal von der plötzlichen Rückkehr des Grynders überrascht wurde, gab sie sich die größte Mühe im Haus nicht nochmal ein solches Chaos ausarten zu lassen. Jedenfalls machte die Blondine sich rechtzeitig auf den Weg zum Gildenpalast, wo sie sich mit ihrer Kameradin dann treffen sollte. Für diese Quest hatte sich Iris in ein für sie typisches Outfit geworfen. Ein weißes Shirt, eine Stoffweste darüber, Jeans und Stiefeletten. Als Iris die Gilde betrat, schaute sie sich sogleich um. Wie diese Cassandra aussah, wusste sie leider nicht. Aber mit der Zeit entwickelte eigentlich jeder Magier einen Blick für Personen, die sich ihrerseits nach jemandem umschauten. Jedenfalls ging sie davon aus, dass jeder so etwas irgendwann erkannte. Immerhin passierte es ihrer Erfahrung nach echt häufig, dass man einfach irgendwohin zitiert wurde um sich dort mit einem Fremden zu treffen und mit ihm zusammenzuarbeiten. Wenig unauffällig ließ Iris ihren Blick durch die Räumlichkeiten wandern. Hier unterhielten sich ein paar Leute, dort stand ein Grüppchen lachend zusammen. Kaum jemand wirkte so, als würde er warten, bis auf… Diese modisch gekleidete, blauhaarige Frau am Rand vielleicht? Die Cerulean spazierte zu eben jener herüber, um dort mal ihr Glück zu versuchen. “Hey, entschuldige.“, begrüßte sie die Dame ein wenig zögerlich die Hand hebend, doch das war nur Schein. Die Magierin scheute sich kaum, andere Leute anzusprechen. Ein freundliches Lächeln zierte wie so oft die Lippen der Blondine. “Ich suche nach meiner Questpartnerin. Du bist nicht zufällig Cassandra?“, riet sie mal ins Blaue hinein. Wenn sie damit falsch lag, so bestand aber immer noch die Chance, dass diese Frau eine Cassandra kannte. Iris selbst hatte noch gar nicht so viele ihrer Gildenkollegen kennengelernt. Yuuki war längst aus Crimson Sphynx ausgetreten und sonst waren da eigentlich nur Lian oder Karma, die sie einst hergebracht hatte. An diesem Tage würde noch eine Bekanntschaft hinzukommen, wenn sie denn fündig wurde.

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BeitragThema: Re: Crimson Sphynx Gildenpalast - Westturm
Crimson Sphynx Gildenpalast - Westturm EmptyDi 11 Jul 2023 - 10:03

02 | @Iris

Ein Blinzeln. Ein zweites, während Cassandra in eine traurige, cabriolose Realität zurück kehrte. Wo war ihr blondes Gegenüber denn grade hergekommen? Eigentlich hatte Cassandra doch die Aufgänge zu den Türmen im Auge behalten. So einigermaßen, wenigstens. Es brauchte mal wieder einen Moment, bis die Neuronen eine Verbindung herstellten. Die Frau stand mit dem Rücken gen Eingang der Gilde. Also lebte sie wahrscheinlich einfach nicht im Gildenpalast. Warum auch immer man das tun sollte. Der Gildenpalast bot neben der Sicherheit ständig Mitglieder der Gilde um sich zu haben auch noch einige Freiheiten und - relativ - günstige Mieten. Aber Personen waren eben unterschiedlich. Cassandra zuckte innerlich mit den Schultern. Solange die Frau ihre Arbeit erledigte, konnte es ihr, Cassandra, doch piepegal sein, wo sie wohnte. Der linke Arm legte sich um ihre Mitte, bevor eine knappe Verbeugung folgte. "Die bin ich", brachte Cassandra mit der für sie typischen Flüsterlautstärke hervor. Den Göttern sei Dank, die Frau sah normal aus. Was zugegeben nur wenig bedeutete. Aber Maenor latschte verhüllt rum, Vahid war...Vahid und die beiden Necrologia hatten auch ihre Eigenheiten. Wieder friemelte Cassandra aus der Hosentasche einen sorgsam gefalteten Questzettel hervor, den sie ihrem Gegenüber mit zwei Fingern anbietend hin hielt. Vielleicht hatte sie das schon gelesen, vielleicht auch nicht.

"Entschuldigung. Euer Name ist mir nicht bekannt", versuchte sich Cassandra an Höflichkeit, auch wenn das normalerweise ein hoffnungsloses Unterfangen war. Die meisten Leute in der Gilde bestanden schließlich auf den Vornamen. Der Questzettel gab indes nur wenig her. Die Magier von Crimson Sphynx sollten im Süden Fiores nach einem anderen Magier suchen, der angeblich das "Licht des Horus" gestohlen hatte. Weitere Beschreibungen des gesuchten Magiers gab es nicht. Das wäre ja auch zu einfach. Dafür die Adresse eines Hauses hier in Aloe, wo ein Treffen mit dem Auftraggeber stattfinden solle. Bei den Worten "Licht des Horus" hatten die Alarmglocken in Cassandras Kopf bereits zu bimmeln begonnen, auch wenn sie noch nicht sagen konnte, warum. Irgendwer hatte irgendwas mit Horus zu tun oder sie hatte diesen Namen in letzter Zeit schon einmal gehört. Vielleicht bei einer ihrer Recherchen in Sachen dunkler Magie? Aber Licht war doch so ziemlich am exakt anderen Ende des Hell-Dunkel Spektrums? Aber es gab bestimmt auch bösartige Lichtmagier. Das war sogar sehr wahrscheinlich. Selbst mit Heilmagie ließ sich bestimmt einiges an Bösartigem anstellen. Mal wieder erst verspätet fiel Cassandra auf, dass sie den Gesprächsfluss gnadenlos ermordet hatte. Ein entschuldigendes Lächeln erging in Richtung Questpartnerin. "Verzeihung. Ist leider meine Angewohnheit nicht viel zu sprechen", erklang es dementsprechend auch sogleich. Blieb nur zu hoffen, dass die junge Frau damit klar kam. Cassandra streckte die linke Hand gen Ausgang des Gildenhauses aus. "Das Treffen mit dem Auftraggeber könnten wir gleich erledigen. Darf ich Euch dabei das Sprechen überlassen?" In den Worten schwang mehr als überdeutlich die Hoffnung mit, dass die Antwort "Ja, lasst mich nur machen, ich spreche für mein Leben gerne" lautete. Und mit ein bisschen Glück übernahm die Questpartnerin auch gleich die Führung durch die Stadt. Cassandra hatte es in den Monaten, die sie hier lebte, bislang grade einmal geschafft sich den Weg zum Bahnhof und zum nächsten Lebensmittelgeschäft zu merken.


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BeitragThema: Re: Crimson Sphynx Gildenpalast - Westturm
Crimson Sphynx Gildenpalast - Westturm EmptyDi 11 Jul 2023 - 10:37



Iris, aka Isabelle & @Cassandra

# 02|10 Was der Blick der Magierin theoretisch verriet, Iris allerdings nicht erkannte oder verstand war, dass sie es geschafft hatte die Frau zu überraschen und für sie scheinbar aus dem Nichts zu kommen und das ohne ihre Magie zu nutzen. Mit dieser wäre das nämlich sogar tatsächlich möglich gewesen. Mit einem kleinen Zeitsprung war Iris schließlich dazu in der Lage von jetzt auf gleich eine Position zu erreichen, für dessen Weg sie eigentlich drei Sekunden benötigen würde. Doch viel wichtiger als der skeptische Ausdruck der Blauhaarigen war die Tatsache, dass sie sich wirklich als Cassandra entpuppte. Warum sie sich vor der Magierin verbeugte, wurde dieser zwar nicht sogleich klar, doch vermutlich hatte ihre Kollegin einfach andere Vorstellungen von einem höflichen Umgang miteinander. Es irritierte Iris auch, dass die Dame so leise sprach, doch verstanden hatte sie sie ja. Blieb nur zu hoffen, dass sie sie auch weiterhin verstehen würde und nicht immer mal wieder nachfragen musste, weil sie etwas nicht richtig hörte. Aber die Cerulean war guter Dinge. Dass Cassandra ihr den Questzettel hinhielt, wertete die Magierin viel mehr als Nachweis dafür, dass sie tatsächlich ihre Partnerin für den Auftrag war, nicht als Angebot ihn sich durchlesen zu können. Darum ignorierte Iris den Zettel auch getrost. Die Nachfrage ihrer Gefährtin löste in ihr dann etwas Unbehagen aus. Da kannte sie schon den Namen ihrer Begleitung, doch umgekehrt war das noch nicht der Fall und Iris hatte sich einfach nicht vorgestellt! “Ach, Verzeihung!“, stieß die Blondine erschrocken aus, wobei sich ihre Hand wie von selbst an ihren Brustkorb legte. “Ich bin Isabelle. Ist mir eine Freude.“ Instinktiv deutete die Magierin dabei ebenfalls eine Verbeugung an, wenngleich diese nicht so gewissenhaft ausgeführt war, wie die ihrer Gegenüber. Es sollte allerdings auch keine Imitation Cassandras sein, sondern viel mehr das innere, unbewusste Bestreben ihre neue Bekanntschaft nicht gleich zu verärgern. Selbstredend stellte sich die Magierin nicht mit ihrem echten Namen vor. Sie nutzte den, mit dem sie der Gilde beigetreten war und den die Leute in dieser Gegend auch von ihr kannten. Selbst Lian, den sie vor ihrem Beitritt kennengelernt hatte und der von ihrer Situation noch mit am besten wusste, nannte sie Isabelle. Den Nachnamen nannte sie erst gar nicht, denn sie hatte die Erfahrung gemacht, dass die meisten Magier ein recht entspanntes Arbeitsklima bevorzugten und einander schnell duzten.
Cassandra reagierte zunächst nicht auf die Vorstellung ihrer Kameradin. Sie wirkte irgendwie ein wenig abwesend. Kannten die Zwei sich etwa? Durchforstete sie grade ihre Erinnerungen nach dem Gesicht der Blonden, oder nach ihrem Namen? Nein… Nein, das tat sie nicht. Die Dame entschuldigte sich nämlich sogleich für ihre temporäre Stummheit. Sie erklärte, generell nicht viel zu sprechen. Zudem deutete sie auf den Ausgang und sprach darüber, das Treffen mit dem Auftraggeber abzuwickeln. Iris fiel auf, welch gehobene Ausdrucksweise die Dame nutzte. Glücklicherweise hatte sich die Magierin angewöhnt, mit vielerlei verschiedenen Menschen und deren gesellschaftlichen Schichten zu interagieren. So gab Iris sich Mühe, der Ausdrucksweise ihrer Kollegin so gut wie möglich gerecht zu werden. “Natürlich! Das macht mir nichts aus. Ich muss aber zugeben, bei dieser Quest nicht sonderlich informiert zu sein. Diese Richtung, sagt Ihr?“, erkundigte sie sich noch einmal zur Sicherheit, ehe die Beiden sich gemeinsam auf den Weg machten. “Wisst ihr zufällig, was das Licht des Horus ist?“, fragte Iris dann weiter, nur zögerlicher. Sie war sich nicht so ganz sicher, ob die Frau einfach nicht so viel sprach, oder ob ihr Smalltalk wie dieser gar zuwider war und sie sie nun damit verärgerte.

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BeitragThema: Re: Crimson Sphynx Gildenpalast - Westturm
Crimson Sphynx Gildenpalast - Westturm EmptyDi 11 Jul 2023 - 13:58

03 | @Iris

Wieder brauchte es einen Moment, in dem sich eine Falte auf Cassandras Stirn bildete, bis sie auf das Nichtbeachten des Questzettels reagierte und diesen sorgsam gefaltet zurück in die Hosentasche schob. Nun, vermutlich war Isabelle eine Magierin höheren Rangs und war bereits vorher informiert worden. So würde das zumindest Cassandra halten, wenn sie etwas in dieser Gilde zu melden hätte. Was sie nicht hatte. Als Isabelle sich vorstellte, musste Cassandra kurz schmunzeln. Irgendwie war es magiertypisch den Nachnamen weg zu lassen. Oder ihre eigene Erziehung im Resort, wo man den Gästen gegenüber stets höflich sein musste, spiegelte schlicht nicht die Realität wider. Die Entschuldigung wehrte sie mit einem hoffentlich beruhigenden Winken der rechten Hand ab. Es gab schließlich keinen Grund beleidigt zu sein, wenn man nicht grade willens war mit dem Fernrohr nach einem zu suchen. Der Weg der beiden durch Aloe Town wurde immer mal wieder davon unterbrochen, dass Cassandra bei einem Straßenschild stehen blieb, den Questzettel zurate zog und dann erst weiter stiefelte. Es mochte an ein Wunder grenzen, dass sie trotz Pelzbesatz und der brennenden Sonne kaum zu schwitzen schien, oder aber es war der Tatsache zu verdanken, dass in diesem Viertel bunte Stoffbahnen zwischen den Häusern gespannt waren, die die Straßen in ein farbenfrohes, wenn auch leicht schummriges Licht tauchten. Die Umgebung wurde langsam aber sicher weniger wohlhabend. Zuerst bemerkbar am Zustand der Straße, deren Stein von festgetretenem Sand abgewechselt wurde. Die Brünnchen, die man im Inneren der Stadt und beim Gildenpalast immer mal wieder fand, verschwanden restlos. Die Bahnen zwischen den Häusern wurden stumpfer, als hätte man die Farbe aus der Umgebung gesaugt.

Unbeirrt von all dem lief Cassandra weiter voran, ließ nur einen dankbaren Seufzer hören, als Isabella sich erbot die Sprecherei zu übernehmen. "Danke", schob die junge Alshaytan noch rasch hinterher, als sie wieder einmal an einer Straßenecke stehen blieb. Blick nach rechts, nach links. Keine Straßenschilder in Sicht. Vermutlich verschwunden und nie ersetzt worden. Andererseits konnte es nicht mehr sonderlich weit sein. Hm. Mal wieder verspätet fiel ihr erst beim Nachdenken über das Ziel auf, dass Isabelle ihr eine Frage gestellt hatte. Mit der rechten Hand am Kinn, die Stirn wieder in nachdenkliche Falten gelegt, blieb Cassandra einen Moment lang regungslos stehen. Schlussendlich schüttelte sie jedoch den Kopf. "Horus, oder auch Hor oder Horos, ist ein Gott von Himmel und Sonne. Sein heiliges Tier ist der Falke, meistens mit einer Sonne über dem Kopf dargestellt. Manchmal wird er als Sohn des Ra oder auch als Sohn des Osiris bezeichnet", ratterte Cassandra mechanisch herunter. Es klang auswendig gelernt. Mit wem hatte sie darüber gesprochen? Es konnte nicht allzu lang her sein, sonst wären auch die Informationen längst verschwunden. "Was sein Licht ist, kann ich indes nicht sagen. Vielleicht eine Art Artefakt, magische Waffe oder seine magische Kraft. Maenor!" Das letzte Wort erklang zumindest in normaler Gesprächslautstärke. Cassandra schnippte mit den Fingern. Mit ihm hatte sie darüber gesprochen. Weil er ein Sohn des Ra war. Gut, adoptiert. Aber das machte den Magier irgendwo zum Bruder von Horus. Vielleicht. Jenachdem, welcher Legende man Glauben schenkte.

Als wäre damit alles erklärt, nickte die junge Frau zufrieden in sich hinein. Und steuerte gleich darauf weiter in eine der Gassen hinein. Der Weg endete an einem heruntergekommenen Gebäude. Der einstmals bunte Putz der Hütte war ausgeblichen, bröckelte an mehreren Stellen von der Wand ab. Man konnte sogar noch Fladen davon im Sand der Straße liegen sehen. Die Fenster waren mit hölzernen Verschlägen versehen, womit kein Blick in das Innere der Hütte möglich war. Windschief und vom Sand malträtiert hing auch die Tür schief in den Angeln. Aber zumindest ließ sich durch die krummen Latten Licht erspähen. Zum wiederholten Mal an diesem Tag zog Cassandra die Stirn kraus. Wieder ein prüfender Blick auf den Questzettel. Nein, nein, sie waren schon am richtigen Ort. Quietschend öffnete sich die Türe und eine Gestalt beugte sich unter dem Türrahmen hindurch. Die Person war von oben bis unten in graue Stoffbahnen gehüllt. Grade einmal ein paar dunkler Augen und ein paar Centimeter Haut waren erkennbar. Der Mann, denn der Stimme nach zu urteilen handelte es sich um einen solchen, vollführte eine tiefe Verbeugung, bevor er in weichem Ton sprach: "Ah, ihr müsst die Damen Magier sein. Bitte herein. Und verzeihen sie die Umstände dieses Treffens. Ich musste einen Ort wählen, der vor neugierigen Augen sicher ist. Bitte, bitte. Beim Falken, was für eine Unordnung! Aber alles für die Sicherheit, nicht wahr?" Gelogen hatte der Mann nicht. Das Innere der Hütte war ebenso verwahrlost wie das Äußere. Mitten im Raum stand ein Tisch, der einmal vier Beine gehabt hatte. Inzwischen waren es jedoch nur noch drei. Stattdessen diente eine gewaltige Tonvase als viertes Bein. Hinter dem Tisch befand sich ein Stuhl, auf den sich der Vermummte auch gleich fallen ließ. Vor dem Tisch drei weitere Stühle. Entweder hatte der Auftraggeber mehr Personen erwartet oder er war auf Nummer sicher gegangen. "Bestimmt gibt es viele Fragen. Ich werde mich bemühen so viele wie möglich zu beantworten, aber manche Dinge kann ich nicht preisgeben. Sie werden verstehen." Cassandra linste zu Isabelle hinüber, in ihrem Blick die unausgesprochene Frage ob sowas häufiger passierte. Mit der linken Hand hielt sie unterdessen die Eingangstüre für ihre Questpartnerin auf. Immerhin hatte die sich erboten das Sprechen zu übernehmen.


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Iris

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BeitragThema: Re: Crimson Sphynx Gildenpalast - Westturm
Crimson Sphynx Gildenpalast - Westturm EmptyDi 11 Jul 2023 - 15:36



Iris, aka Isabelle & @Cassandra

# 03|10 Das Schmunzeln auf die Vorstellung Iris, beziehungsweise Isabelles, entging dieser nicht. Es war ein kleines Zeichen dafür, dass die Zwei eine angenehme Grundlage finden würden, auf der sie miteinander umgingen, während sie die Quest bearbeiteten. Auch winkte die Magierin gefasst ab, was klarstellte, dass eine solche Entschuldigung auch gar nicht nötig gewesen wäre. Allerdings bewies es auch, was Cassandra ihr sagte. Sie sprach nicht grade viel. Diese Geste, die sie statt gesprochener Worte ausführte, zeigte Iris genau das. Nicht, dass sie dafür einen Beweis gebraucht hätte. Der Weg durch die Straßen der Stadt, weg vom Palast der Gilde Crimson Sphynx, verlief dann wie vermutlich zu erwarten war sehr ruhig. Cassandra hielt immer mal wieder, als befände sich auf dem Questzettel eine Art Karte, die sie immer wieder neu betrachten musste, um sich daran zu orientieren. Iris hätte nicht gedacht, dass der Weg zum Auftraggeber so kompliziert war, aber sie fand sich einfach damit ab. Die Zeit, die sie dadurch für sich gewann, nutzte sie zum Beispiel dafür, ihre Gefährtin etwas zu betrachten. Unterhalten war ja mit ihr etwas schwieriger, doch ihr Äußeres verriet auch das ein oder andere über sie. Wenngleich die Cerulean wirklich nicht besonders talentiert darin war, die gegebenen Signale zu deuten. Sie bemerkte jedenfalls den gepflegten Look der Magierin. Ihr Outfit war farblich sehr gut aufeinander abgestimmt und wenn Iris ehrlich war, sah Cassandra echt schick aus! Ob sie sie mal nach Modetipps fragen sollte? Hm, dann käme wieder das Problem mit dem Sprechen auf. Abgesehen von dem modischen Geschmack ihrer Kollegin, fiel der Blondine aber noch etwas anderes auf. Für eine Magierin der Wüstengilde war Cassandra relativ dick angezogen. Das war nicht unbedingt unüblich, jedenfalls nicht, wenn man viel durch die Sonne marschierte. Je weniger Stoff, desto weniger warm war da nicht unbedingt richtig. In der Wüste war es wichtig die eigene Haut genug zu bedecken, da man sich sonst nur schnell verbrannte. Aber in Aloe, wo es überall Ecken mit Schatten gab? Ja, sie marschierten sogar unter den bunten Stoffen her, die quer über die Straße gezogen waren. Zumal Pelzkleidung so oder so eher etwas für den Norden Fiores war, als für die Hitze des Westens. Schon komisch, irgendwie. Aber Iris urteilte darüber nicht. In Fiore gab es viele Magier, die so ihre Eigenarten hatten. Es war gewissermaßen seltsamer nicht seltsam zu sein.
Jedenfalls rang sich Iris ja zwischendurch doch durch mit der Dame zu sprechen, die das sprechen nicht sonderlich mochte. Sie formulierte in der von ihr genutzten, gehobenen Sprache die Frage, ob Cassandra zufällig wusste was genau sie überhaupt suchten. Immerhin war das „Licht des Horus“ eine Bezeichnung, hinter der vielerlei Dinge stecken konnten. Die Blauhaarige schaute zunächst nachdenklich drein, schüttelte das jedoch schnell und wortwörtlich ab, ehe sie dann zu einer Antwort ansetze. Was sie zuerst so erzählte, war nicht unbedingt das, was Iris von ihr hören wollte. Sie begann mit einer Erklärung wer oder was Horus war, doch davon hatte die Zeitmagierin durchaus schon gehört. Nachhilfe in Sachen Mythologie benötigte sie nicht, speziell dann nicht, wenn es die hiesige Mythologie war. Grade durch ihre „Erfahrung auf dem Gebiet der Kunst“, erfuhr die Diebin sehr viel über Geschichte und die damit verbundene… Kunst eben. Doch von einem Schmuckstück, mit dem Namen Licht des Horus oder einem Gemälde hatte sie nie gehört. Dann löste ihre Gefährtin auf, dass sie nicht wusste, was mit dem Licht gemeint war. Sie vermutete ein Artefakt oder eine Waffe, beziehungsweise Kraft dahinter. Maenor. Maenor? Was wollte sie nun damit sagen? “Maenor?“, hinterfragte die Magierin halblaut. Der Begriff oder Name sagte ihr nichts. Sollte er das etwa? War Iris in der Geschichte dieser Region doch weniger bewandert, als sie es dachte? Am meisten irritierte die Cerulean, dass Cassandra das Thema mit dieser Aussage quasi beendete, indem sie einmal bestätigend nickte und dann in die nächste Seitengasse abbog. Tatsächlich, so musste die Diebin festhalten, war ihre Kollegin wirklich nicht gut darin, Gespräche zu führen. “Ach, sind wir da?“, rief Iris ihrer Kameradin laut hinterher. Sie hatte nur einen Moment verdattert da gestanden und schon war Cassandra ihr enteilt. Weit war sie aber nicht gekommen. Schnell hatte die Blondine sie eingeholt, blieb sie doch vor einer heruntergekommenen Bude stehen. Erneut betrachtete sie dabei den Questzettel, der sie scheinbar genau an diesen Ort geführt hatte. Noch ehe Cassandra antwortete, wenn sie das überhaupt getan hätte, öffnete ihnen plötzlich eine vermummte Gestalt die Türe. Er begrüßte sie, bat sie herein und ließ die Unordnung entschuldigen, die dort herrschte. Er sprach davon, den Ort der Sicherheit wegen ausgesucht zu haben. “Ja, genau, das sind wir! Seid gegrüßt! Sagt, ist dieses Thema denn eines solcher Brisanz?“ Nun war Iris voll und ganz in diesen Sprachstil hineingetaucht, na seis drum! Cassandra hielt ihr die Türe auf und schaute sie ansonsten einfach an, als wolle sie sie nonverbal daran erinnern, dass es an ihr lag zu sprechen. Iris nickt ihr dankend zu. Sie stieg in die Kaschemme ein, sah sich jedoch vor auf einem der Stühle Platz zu nehmen. “Das trifft sich gut. Ich frage mich schon von Anfang an was genau das Licht des Horus ist. Wenn es gestohlen wurde, dann würde es uns sicherlich helfen zu wissen, wonach wir suchen müssen.“ Iris blickte noch einmal Bestätigung suchend in Richtung ihrer Gefährtin, ehe ihr Fokus auf den Vermummten fiel. Schon eine seltsame Situation in der sie sich befand. In so einer abgelegenen Ecke der Stadt hatte sie sich noch nie aufgehalten. Sah man mal von den Katakomben ab, die sie mit Yuuki betreten hatte.

Zauber:

1000 / 1000

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