Ortsname: Halle der Sammlungen - Questboard Art: Gebäude Spezielles: --- Beschreibung: Das Questboard, das in der Halle der Sammlungen steht, unterscheidet sich rein äußerlich nur kaum von ähnlichen Orten in anderen Gilden: Es ist eine große Pinnwand, die jedem Magier der Gilde und auch Besuchern des Gildenhauses frei zugänglich ist. Dutzende Zettel finden sich meist daran festgemacht, auf denen Aufträge aller Art ausgeschrieben werden. Doch sieht man sich diese Aufträge genauer an merkt man schnell, dass es sich bei Satyrs Cornucopia um keine übliche Gilde handelt. Viele der Gesuche sind von Magiern der Gilde selbst verfasst. Dort wird nach Modellen für Malereien oder Bildhauereien gesucht, gemeinsame Expeditionen in die Wildnis werden ausgeschrieben, Teilnehmer für Forschungsstudien werden gesucht, Treffen von gemeinsamen Arbeitsgruppen werden angekündigt und gelegentlich wird sogar nach Probekostern für Gekochtes und Gebackenes gesucht (wobei letztere Aufträge meist sehr sehr schnell vergriffen sind - je nach Ausschreibendem). Solche "Gildengefälligkeiten" sind meist unbezahltdennoch helfen die Mitglieder der Gilde aus Kollegialität in der Regel untereinander aus. Doch natürlich lassen sich auch "herkömmliche" Aufträge hier finden. Immerhin ist Satyrs Cornucopia eine der größten Magiergilden Süd-Fiores und entsprechend auch eine Anlaufstelle für Auftraggeber, die magische Unterstützung und Fachkräfte benötigen.
Change Log: Sobald sich innerhalb des Rollenspiels etwas an dem Ort ändert, wird es hier kurz vermerkt.
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Kenji
Anmeldedatum : 09.06.23 Anzahl der Beiträge : 248 Alter : 20 Ort : Maldina
"Ja!!! Die sind super flauschig und extreeeem niedlich. Sie heißen Mochi und Purin!!" Seine zwei Lieblingsdinge kombiniert: Katzen und Süßkram. Jeder, der Kenji nur ein klein wenig kannte war nicht im geringsten überrascht über seine Namenswahl. "Vielleicht darfst du irgendwann in mein Zimmer, dann zeige ich sie dir." Aktuell war er jedoch froh, wenn alles und jeder aus seiner Wohnung fern blieb, schließlich endete das letzte Mal, als er jemanden hinein gelassen hatte, in einer gewaltigen Katastrophe. Auch, wenn Nova nett wirkte ... Die Person, die er vor Kurzem mit nach Hause genommen hatte, hatte vermutlich auch nett auf ihn gewirkt. Dass sie sogar bereit war, ihn vor Fieslingen zu schützen, hätte er aber niemals erwartet. "Nein, nicht mehr, keine Sorge." Er zwang sich ein breites Lächeln auf die Lippen, legte den Kopf leicht schief und kniff die Augen zusammen. Zu seiner Schulzeit hätte er jemanden wie sie, jemanden, der ihn beschützte, definitiv gut gebrauchen können, doch inzwischen ging er glücklicherweise in der Masse unter. So lieb sie aber auch sein mochte, seine Sketchbücher konnte er ihr einfach noch nicht zeigen. Wie gut, dass sie dafür so großes Verständnis zeigte. "Danke." Dieses Mal lächelte er aufrichtig. Er war ein ordentlicher Pushover, weshalb er immer froh war, wenn Leute nicht versuchten, ihn zu etwas zu drängen. "Sexy Göttin?", wiederholte er, zog verwirrt die Brauen zusammen. Was für eine merkwürdige Bezeichnung. Er hatte nciht die geringste Ahnung, was er sich darunter vorstellen sollte. Vielleicht große ... naja, Hupen? Uhm. Was auch immer. Über solche Dinge wollte er eigentlich nicht nachdenken. Er wendete seinen Blick ab, fuhr sich über die Wangen. "Ich wüsste nicht, dass ich so wen kenne. Sorry." Er lebte definitiv hinter dem Mond. Wenn es um Mangas und Kunstutensilien ging, war er stets auf dem aktuellsten Stand, doch ansonsten war er echt planlos. Allerdings musste er zugeben, dass diese Ava Finch wie eine ziemlich coole Person klang. Auch er wollte irgendwann eine Person werden, die sich nicht unterkriegen ließ, von nichts und niemandem! Er wollte stolz den Leuten die Stirn bieten können, anstatt immer scheu das Schwänzchen einzuziehen, weil er einfach nicht den Mumm hatte. Aktuell war er davon jedoch noch meilenweit entfernt und er war sich nicht einmal sicher, ob er es jemals schaffen würde. "Ein wa-wa-wa-was? Ahahah, wie kommst du denn auf sowas?", stotterte der Blondschopf verzweifelt vor sich hin, als sein Gegenüber doch das Thema anschnitt, vor dem er sich am allermeisten scheute. Die Hände schob er dabei instinktiv vor den verräterischen Mund. "Ich bin K-Kenji, nicht mehr, nicht weniger. Ganz normal. Ich mag kein Blut." Blut. Blut. Blut. Böse Gedanken! Weg, wieso konnten die nicht einfach weg gehen? Er wollte niemanden beißen, niemandem weh tun, auf gar keinen Fall. Und doch ließ bereits das Wort seine zarten Hände erzittern. Die Kontrolle über das ungewollte Bedürfnis fiel ihm zunehmend schwerer, je mehr Zeit verging. Sagte man nicht immer, dass die Dinge mit der Zeit leichter wurden? So eine Lüge.
Dank der Hilfe der netten Empfangsdame hatte das Duo schließlich überraschend schnell den gesuchten Laden ausfindig gemacht. Es stimmte - der war wirklich absolut nicht zu übersehen. "Wie cool...!", quietschte der Ohara leise und machte ein paar aufgeregte Sprünge. Hier musste er definitiv mal in seiner Freizeit herkommen. Seinen Geldbeutel sollte er dann aber lieber zuhause lassen. Seiner Kollegin direkt auf den Fersen folgend, trat er in das große Geschäft ein und wurde dabei fast aus den Socken gehauen. Innerhalb weniger Sekunden sah er schon viel zu viele Dinge, die er haben wollte. Ein Quieken entwischte ihm. Cool, cool, cool. Aber er musste sich konzentrieren. Er hatte einen Auftrag! "Kumpel? Äh, wieso muss ich die jetzt suchen?!" Schon bei der Tresenfrau musste er der Sündenbock sein, wieso jetzt auch hier? Oh man!! Am Ende glaubte echt noch die halbe Stadt, dass er der ungewollte Hauswand-Verzierer war! "Äh, naja, öh, stimmt schon. Wir wollen uns mal die Spraydosen angucken. Wir sind auch gleich wieder weg." Peinlich berührt wendete er den Blick ab. Machte ihn das nur noch verdächtiger? Definitiv. Der Verkäufer zog eine Braue hoch, deutete aber dann mit ausgestrecktem Zeigefinger in die hinterste Ecke des Ladens. "Da drüben. Braucht ihr 'ne Beratung?" Kenji schüttelte hektisch den Kopf. Nein, bitte nicht! "Alles klar, ich räum' dann mal weiter hier zusammen, falls ihr doch noch Fragen habt." Nur schnell weg, die Situation gefiel ihm gar nicht. Eiligen Schrittes huschte er hinter in die entsprechende Ecke und fand sich sogleich vor einem kleinen Regal voller verschiedener Spraydosen wieder. Neugierig huschten seine Äuglein über all die verschiedenen Farben, die zur Verfügung standen. Auch die Marke merkte er sich zur Sicherheit. "Aber wie soll uns das jetzt genau weiter helfen?"
“Mochi und Purin, wie unglaublich niedlich!” Wie gut passten diese süßen Worte bitte auf Katzen? Einfach Perfekt! Ihr selbst würden solche schlichten, aber unvergleichlichen Namen gar nicht einfallen. “Hat dein Zimmer ein Fenster? Ich könnte auch einfach von dort aus deine Lieblinge anschmachten! Dann muss ich vielleicht keine Ewigkeit darauf warten. Ginge natürlich auch mit geschlossenem Fenster.” Das war doch mal wieder voll die geniale Idee! Kenji bewahrte so seine Privatsphäre und Novas Sinne durften trotzdem bald mit Niedlichkeit überflutet werden. Hah, manchmal war sie wirklich klug und hatte super Einfälle. “Gut, gut.” Puh, ein Glück. Ein Glück musste sie niemandes Haar krümmen, denn dazu war sie wirklich nicht in der Lage, aber das musste er ja nicht unbedingt erfahren. Zwar war ihr Körper widerstandsfähiger als der von gewöhnlichen Menschen, aber effektiv austeilen konnte sie nicht. Verbal schon, das war jedoch was komplett anderes. “Sexy Göttin!”, wiederholte sie ebenfalls betont und zwinkerte ihm schelmisch zu. War ja klar, dass genau diese beiden Fakten hängen blieben, typisch Kerle. “Dann hoffe ich mal für dich, dass sie dir eines Tages über den Weg laufen wird!" Er würde schon noch merken, welche Wirkung Ava fucking Finch auf Leute ausübte, ob sie wollten oder nicht! Allein ihre Präsenz auf der Bühne war unfassbar faszinierend und zog jeden einzelnen Besucher in den Bann, jaja. Ihr Comeback war ein großer Wunsch von dem kleinen Fangirl. "Deine Eckzähne sind ungewöhnlich lang. Dafür, dass es nur ein Witz sein sollte, verhältst du dich ganz schön auffällig, Mister. Aber die stehen dir, denk jetzt bloß nicht, du siehst doof aus oder so." Darüber lustig machen wollte sich Nova nicht, das war nur ein außergewöhnliches Merkmal. Trotz der Existenz der Tiermenschen glaubte sie nicht unbedingt an Vampire, irgendwie war da die Vorstellung total komisch, auch wenn's irgendwie cool wäre. Sie hatte ja nicht die leiseste Ahnung, wie sehr das Gegenüber unter diesem Fluch litt. “Du sollst die doch nicht suchen, du sollst-”, zischte sie und brach direkt ab, als sich Kenji dem Verkäufer zuwandte. Mit der flachen Hand klatschte sich die Machias gegen die Stirn und stöhnte. Was sollte das denn bringen, wenn die beiden Unwissenden vor dem Regal voller Spraydosen standen, so ganz ohne Beratung??? Sie nickte und huschte erstmal ihrem Kollegen auf der Flucht hinterher, um nicht unnötig aufzufallen. “Mann, ich dachte, du kannst solche Gespräche führen! Du brauchst doch auch immer wieder neuen Stuff zum Zeichnen oder etwa nicht?” Zur öffentlichen Täuschung ließ sie neugierig einen Finger über die ausgestellten bunten Dosen fahren und tat dann so, als würde sie eine besonders interessieren, indem sie diese aufnahm und zwischen den Händen wandern ließ. Nova zauberte ein strahlendes Lächeln auf die Lippen und machte damit auf dem Absatz kehrt, um dem Verkäufer kräftig auf die Nerven zu gehen. Wahrscheinlich tobte der bereits innerlich, weil er genau wusste, dass Überstunden fällig waren. “Hey, wir brauchen doch mal deine Hilfe!”, begann sie und deutete auf das Regal mit den Spraydosen. “Vor Kurzem hat uns jemand ein Graffiti-Starter-Set empfohlen, das er hier gekauft hat, wo steht das?” Langsam lief sie rückwärts zurück zu Kenji und hoffte, der Typ zog den potenziellen Käufer dem Feierabend vor. Er seufzte zwar, kam aber brav hinterher gedackelt und hielt vor der großen Auswahl inne. “Hm, sorry, das letzte Set ging heute raus. In 1-2 Wochen sollte es Nachschub geben.” “Waaaas, aber der sagte, dass noch voll viele vorhanden wären und es gäbe eine Dose gratis dazu!” Er schnalzte ungeduldig mit der Zunge, pah, wie unhöflich! “Tja, bedankt euch bei der Kleinen, die seit Neuestem regelmäßig hier aufkreuzt und den halben Laden aufkauft. Leer ist leer. Wie gesagt, 1-2 Wochen, ich garantiere für nichts.” Hmmm. Nova hatte das Gefühl, hier nicht weiterzukommen, weshalb sie an Kenjis Ärmel zupfte und ihn zum Verschwinden animierte. Davor stellte sie natürlich die Dose weg. “Na gut, dann gehen wir jetzt, tschüss!” Toll, das war ja super gut gelaufen, irgendwie kam kaum etwas dabei herum. Als das Team außer Hör- und Sichtweite war, überlegte sie laut. “Meinst du, die Kleine ist unsere Frau? Der fing ganz allein zu reden an, komisch, oder?"
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Kenji
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"Äh ... das wäre ziemlich komisch, meinst du nicht?" Der Gedanke, dass überhaupt jemand in sein Fenster blicken konnte, war für den Blondschopf schon unangenehm, dass jemand es gezielt tun wollte, setzt dem Ganzen noch die Krone auf. Nova war wirklich ein bisschen schräg, aber wer war er, dafür irgendwen zu verurteilen? Er war ja selbst komsich, wurde ihm zumindest früher ständig gesagt. Sie schien sich ziemlich stark für Dinge begeistern zu können, nicht nur für seine Samtpfoten, sondern auch für diese Sängerin, die er nicht kannte. Ihr Zwinkern, in Kombination mit der äußerst ... ungewöhnlichen Bezeichnung, die sie für die Katzendame wählte, trieb ihm schließlich wieder die Schamesröte ins Gesicht. Musste das sein? "Oh-okay." Ein wenig neugierig war er nun tatsächlich, vor allem, weil sie wohl angeblich Katzenohren besaß, aber das sprach er jetzt natürlich nicht aus. Auch das Vampir-Thema war etwas, das ihm ganz offensichtlich nicht angenehm war. Fast schon panisch suchte er nach irgendwelchen Ausreden, klammerte sich an jeden noch so kleinen Strohhalm, war dabei jedoch nicht sonderlich glaubwürdig. "A-a-ah-auhffällig? Ich?" Nein, er doch nicht! Sein gesamter Körper spannte sich an, bis zu dem Punkt, an dem er dachte, sein Magen würde sich jeden Moment umdrehen. Da half auch das Kompliment, das sie ihm machte, nur wenig. Im Gegenteil, es trieb ihm schon fast die Tränen in die Augen. Nein, die standen ihm rein gar nicht. Jedes Mal, wenn er in den Spiegel blickte, sah er nichts anderes, nur diese Zähne. Nur dieses fürchterliche Merkmal, das ihn stets daran erinnerte, was er nicht mehr war. Es war wie ein Fluchmal. Fürchterlich. "Ich will darüber nicht mehr reden." Er wendete den glasigen Blick komplett ab, schluckte kräftig. Das war einfach zu viel und er wollte hier echt nicht heulen.
Im sozialen Umgang war Kenji wirklich eine Bombe. Er schlug ein und hinterließ einen Krater voller Chaos und Verwirrung. Ein wenig hatte es Nova allerdings auch darauf angelegt, indem sie ihn kein bisschen darauf vorbereitet hatte, was ihr Plan war. "Das ist was Anderes...!", versuchte er, sich zu rechtfertigen, "Außerdem schau' ich am liebsten selber, was ich gerne hätte..." Oft wusste er vorher gar nicht so genau, was er kaufen wollte, außer es ging um spezifische Farben seiner Alkoholmarker. Die ganze Situation hier war ihm schon wieder fürchterlich peinlich, am liebsten hätte er sich zurück in sein Zimmer verzogen und sich unter seiner Bettdecke versteckt. Leider wollte der Auftrag erledigt werden, er konnte noch nicht wieder heim. Fast wie ein verlorener Welpe tappste er seiner Kollegin hinterher, die sofort damit begann, dem armen Mitarbeiter das halbe Ohr abzukauen. Dessen Ungeduld und Frustration war nur zu gut nachvollziehbar, aber angenehm war es trotzdem nicht. Wie konnte die Blauhaarige damit bloß so gelassen umgehen? Er selbst hätte längst den Kopf eingezogen und wäre geflohen. "Wer ist denn diese Kleine?", schob er vorsichtig ein, lugte über die Schulter der Farron. Einen Versuch war es ja wert, nicht? "Woher soll ich das wissen? Ich frage meine Kunden doch nicht nach ihren Namen. Sie hatte so ein komisches, grünes Zeichen auf dem Handrücken, mehr weiß ich auch nicht." Er zuckte mit den Schultern, war bereits dabei, sich wegzudrehen und sich wieder seinen Aufräumarbeiten zuzuwenden. Vermutlich war es auch besser, ihn nun einfach gehen zu lassen. Kenni hatte sowieso nicht den Mumm, ihn noch ein weiteres Mal zu belästigen. Er blickte hinab auf die Hand, die an seinem Ärmel zupfte. Was wollte sie von ihm? Bevor er sie fragen konnte, verabschiedete sie sich auch schon. "Oh, ja. Äh, tschauuuu!" Immer noch etwas überrumpelt und verwirrt folgte er ihr hinaus aus dem Laden. Draußen nutzte er erst einmal die Chance, tief durchzuatmen. Das war wirklich keine schöne Situation gewesen. Echt unangenehm, ein Glück war sie vorüber! "Vielleicht! Ist auf jeden Fall schräg, dass sie so viel Zeug kauft." Dafür musste es auf jeden Fall einen Grund geben und den galt es herauszufinden! Das Problem war nur, dass sie keine wirklichen Anhaltspunkte zur Identität der 'Kleinen' hatten, bis auf das Zeichen auf ihrer Hand. Klang ein bisschen wie ein Gildenzeichen, doch das war unmöglich, richtig? "Ich glaube der wollte uns einfach nur möglichst schnell loswerden und in den Feierabend." Kurz lachte der Blondschopf. War ja auch irgendwie verständlich. "Sollen wir uns erstmal ein paar von den Graffitis angucken? Einige Adressen, wo welche zu finden sind, standen ja auf dem Zettel." Und die hatte er sich selbstverständlich gemerkt. War ja auch kein großes Ding, zumindest für ihn. Eine davon war gar nicht weit weg von hier, nur wenige Straßen weiter. Kurz darauf standen sie auch schon vor dem ungewollten Kunstwerk. Spätestens jetzt war auch klar, woher die hartnäckige Vermutung, dass es sich um einen Kollegen des Duos handelte, kam: Es war eine Abbildung eines Satyrs. Ob diese nun schön war oder nicht, das ließ sich sicherlich diskutieren. Der Gehufte zog eine fast schon gruselige Grimasse, hielt dem Betrachter den Mittelfinger entgegen und war ... naja, offensichtlich nackt, um es freundlich auszudrücken. "Uhm..." Da fehlten sogar dem kunstbegeisterten Ohara die Worte. Das Gemälde sollte ganz offensichtlich provozieren.
“Nö, finde ich überhaupt nicht komisch. Aber wenn das deine endgültige Antwort ist, dann muss ich die ewige Warterei wohl oder übel hinnehmen.” Schade. Dabei war das so eine geniale Idee, von der beide etwas hätten. Seltsamerweise teilte man ihre Einfälle nicht gerne. Naja, irgendwann würde schon noch jemand merken, dass man ihren grandiosen Erleuchtungen folgen sollte, wenn ein Aufschub unnötig war. “Ist ja schon gut, ich lass es bleiben.” Da machte der so einen Aufriss wegen eines Witzes, schräger Kerl. Die Idee von Vampiren musste ihm wirklich eine Heidenangst einjagen. Ob er viel zu früh Geschichten über diese Wesen hörte? Tja, das würde sie wahrscheinlich nicht mehr so schnell erfahren. Manno, eine Abfuhr nach der nächsten, wie gemein. “Häää, aber wir sind doch nicht zum Shoppen hier!! Was sagen denn Spraydosen über den Täter aus, wenn wir noch gar keine Anhaltspunkte haben?? Oder bist du der Dosenflüsterer und das PFFFFT erzählt dir alles was wir wissen müssen, sobald du drauf drückst?" Nova konnte nicht anders, als über ihren eigenen Hirnschmalz zu lachen, zügelte sich aber so weit, dass der Verkäufer nicht hellhörig wurde. Also, manchmal gaben ihr die Leute echt eine Steilvorlage für den blödesten Scheiß - gut so! Die Situation war alles andere als peinlich, die war zum wegschmeißen lustig! Nachdem der Verkäufer noch eine weitere wichtige Information fallen ließ - ob wissend oder unwissend - war der Abschied (natürlich ohne Geld auszugeben) gewiss und die beiden schnupperten im nächsten Moment die frische Abendluft. “Komisches, grünes Zeichen auf dem Handrücken, aha. Als ob.”, griff sie die zweite Info nochmal auf und ließ sie schön langsam und gedehnt um sie wabern, während sie die Arme hinter dem Kopf verschränkte und Löcher in die Luft starrte. “Meinst du? Kann man wegen Feierabend gesprächiger werden? Deine Frage nach der Kleinen war aber auch alles andere als subtil, Kenji! Das musst du dringend üben.” Nicht, dass Nova voll der Profi darin war, aber solche Basics wusste man doch durch TV-Sendungen oder was auch immer man konsumierte. Eigentlich könnte man auch von alleine darauf kommen, verdammt. Vielleicht war der Verkäufer ein Handlanger von der Kleinen und er wollte die Magier in die Irre führen, weil er wusste, dass die Gilde früher oder später aufhorchte und den Taten nachging. Zwar hatte der Typ keine Ahnung, dass sie Mitglieder waren, aber der schien trotzdem merkwürdig. Möglicherweise sah die Machias auch einfach nur das, was sie sehen wollte und steigerte sich in reine Belanglosigkeit. “Aber das hast du auch gut gemacht! So sind wir ein bisschen weitergekommen.” Man musste ihn ja auch mal loben, hatte sie ihn die ganze Zeit nur noch blöd angemacht, das war kein Spaß mehr. Vielleicht war sie ein wenig verärgert darüber, dass er ständig was ablehnte und musste das irgendwie anders äußern. “Klar, wir haben ja eh keine Hinweise mehr. Weißt du wohin?” Scheinbar schon, denn bald standen sie vor der ersten beschmierten Hauswand. Zunächst begutachtete Nova das gute Stück langsam von oben nach unten, von links nach rechts und ihr Körper begann zu beben. “Das ist …” Das übertriebene Prusten ging schnell in ein lautes Lachen über, das kaum zu stoppen war. Dabei stieß sie Kenji vor Belustigung entweder mit den Ellenbogen in die Seite oder klatschte sich selbst mit der flachen Hand auf den Oberschenkel. “Oh Gott, das ist fantastisch!”, japste sie zwischendurch und lachte dann weiter. “Hoffentlich war das jemand von uns, den muss ich unbedingt kennenlernen!" Als das Lachen nachließ, schnappte sie ein paar Mal geräuschvoll nach Luft und piekste sich in den schmerzenden Bauch. “Was, findest du das etwa nicht lustig? Oh, sieh mal, der hat auch ein grünes Zeichen!” Im Leistenbereich, wow, eine gewagte Stelle! Jetzt fragte sie sich, wieso sie ausgerechnet ihr Schulterblatt wählte. Na, auch egal. Aber irgendwie hatte das was. Außerdem war das Gesamtbild detailliert genug, dass man alles erkennen konnte. “Ich glaube nicht, dass das ein Anfänger war, das Vieh hat zwar seltsame Proportionen, aber man erkennt alles. Was schätzt du, wie schnell könntest du das zeichnen?” Plötzlich klapperte Metall, weshalb Novas Kopf in Richtung voller Mülltonnen fuhr, die unweit in einer kleinen Gasse standen. Normalerweise sah man dann Ratten, Katzen oder Streuner, die nach Essbarem suchten, aber da war nichts zu sehen. Mittlerweile war die Dunkelheit angebrochen und sowieso schwieriger, irgendwas auszumachen. “Ey, Kenji, vermutlich werden wir beobachtet.”, flüsterte sie, zuckte dann mit den Schultern, als wäre nichts gewesen und starrte das Bild erneut an, damit sich der vermeintliche Beobachter nicht ertappt fühlte. Dass sie von den Satyrs waren, sollte sie lieber erstmal nicht durch die Nachbarschaft brüllen.
Kenji
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Eigentlich war Kenji wirklich kein großer Nein-Sager, darauf schwor er sogar! Für dumme und lustige Ideen war er meist zu haben, doch das, was Nova vorschlug, war oft schon skurril. Und natürlich musste er ihre Vampir-Frage verneinen! Sowas konnte er doch nicht einfach zugeben, schließlich hatten Leute Angst vor solchen Kreaturen. Er selbst inklusive. Wie sollte er jemandem glaubwürdig weiß machen, dass er kein böser Vampir war, wenn er sich vor sich selbst, vor seinen neuen Bedürfnissen und Gedanken, fürchtete? Was, wenn er jemandem versicherte, ihm oder ihr nichts zu tun und dann die Kontrolle verlor und es doch tat? Nein, da behielt er es lieber von Anfang an für sich, obwohl das wohl kaum besser war ... Der Blondschopf war noch immer angespannt, doch das fröhliche Lachen seiner Kollegin sorgte dafür, dass sich auch bei ihm die Mundwinkel lockerten. Er neigte den Kopf ein wenig zur Seite, sah sie direkt an. Zwar lächelte er, aber sein Blick wirkte, als wäre er gerade in einer vollkommen anderen Welt. "Öh, ja? Wusstest du das nicht? Ich bin weltweit renovierter Dosenversteher", fragte er sie, kicherte leise vor sich hin. Ja, eigentlich sollte das 'renomierter' heißen, aber Kenji merkte überhaupt nicht, dass er die Worte vertauscht hatte. "Spraydosen sind ziemlich gesprächige Dinger. Wenn du ihnen genau zuhörst, verraten sie dir alles, was du wissen willst." Er war vielleicht nicht der weltbeste Quatsch-Redner, an Novas Level würde er noch lange nicht herankommen, aber er gab zumindest sein bestes. Zugegeben, er war auch als normaler Redner eher weniger zu gebrauchen, vor allem wenn es um subtiles Vorgehen ging, scheiterte er komplett. Trotzdem schaffte es das Duo irgendwie, zumindest ein paar Informationen aus dem Verkäufer herauszuquetschen, ehe sie ihn in den wohlverdienten Feierabend entließen. "Naja, wenn man Leuten die Sache gibt, die sie haben wollen, lassen sie einen normalerweise schneller in Ruhe", gab er zu bedenken, "Wie in der Schule. Wenn Fieslinge dich verprügeln, weil sie dein Pausengeld wollen, dann lassen sie dich normal schneller in Ruhe, wenn du es ihnen sofort gibst." Ein besseres Beispiel war ihm gerade nicht eingefallen, aber es passte doch irgendwie. Wenn er sein Geld einfach abgetreten hatte, dann war er meist mit einigen Schrammen und blauen Flecken davon gekommen, wenn er sich aber gewehrt hatte, gab's schonmal ein paar Prellungen. Zwar hatten die Magier nicht vor gehabt, den Verkäufer zu verprügeln, aber sie hätten ihn womöglich noch länger von seinem Feierabend ferngehalten, was mindestens genauso schmerzhaft sein konnte. "Uhm, sorry. Ich hab mein Bestes gegeben." Das reichte leider nur selten, aber er hatte es zumindest versucht. Dafür gab es doch auch oft schon eine Urkunde, nicht? Zu seiner Verwunderung schob die Farron dann tatsächlich noch ein Kompliment hinterher. "Äh, danke. Du warst aber auch gut." Verlegen kratzte er sich am Hinterkopf, wendete den Blick ab. Ohne den Beitrag der Blauhaarigen wären sie vermutlich gar nicht erst ins Gespräch mit dem Verkäufer gekommen, eigentlich hatte sie also die Hauptarbeit geleistet. Als das Duo endlich das erste 'Kunstwerk' erreicht hatten, trat Stille ein. Weder Kenni, noch Nova sagten etwas. Der Blonde war sichtlich überrumpelt von dem Bild, das sich vor ihm an der Hauswand in die Höhe streckte. Der Stil war fantastisch, keine Frage. Der Künstler wusste anscheinend ganz genau, was er tat. Jede Linie schien mit vollem Selbstbewusstsein gezogen worden zu sein und auch die Farbwahl war grandios - die Schatten wirkten richtig lebendig, man konnte sogar die Fellstruktur an den Beinen erkennen. Das Motiv hingegen war ... uhm ... einzigartig? Ihm fielen einfach keine passenden Worte dafür ein. Die Farron brach schließlich das Schweigen und begann, lauthals und herzhaft zu Lachen. Ihrem Ellenbogen konnte er nur durch einen kleinen Satz zur Seite gerade so ausweichen. "Äähh..." Bedeppert stand der Blonde neben ihr, sah ihr mit schief gelegtem Kopf zu und war sich nicht ganz sicher, was sie so lustig fand. "Ich glaube echt nicht, dass es so gut wäre, wenn der von uns wäre." Denn das würde ja heißen, dass die bösen Zungen recht behielten! Das durfte auf gar keinen Fall passieren! "Äh, ich glaube nicht ... Ich fände es besser wenn das nicht so, uhm ... provokativ wäre?" Er hatte seinen Blick gezielt von einem gewissen Bereich der Zeichnung ferngehalten, dementsprechend war ihm auch das grüne Zeichen vollkommen entgangen. Jetzt, wo Nova es jedoch erwähnte, musste er wohl hinsehen. Ob das wohl das Selbe war wie das, was dieses Mädel auf der Hand hatte? Wie schnell er das zeichnen konnt? Nun, die Frage war eher, ob er das überhaupt schaffen würde! Im Gegensatz zu dem Schaffer des Graffiti war er nämlich noch ein blutiger Anfänger. Glücklicherweise kam er gar nicht dazu, darauf zu antworten. Ein Scheppern ließ ihn aufschrecken, begleitet von einem hohen Quietschen machte er einen Satz. Instinktiv versteckte er sich vor Nova, sodass diese zwischen ihm und den mysteriösen Mülltonnen stand. "B-beb-beobachtet?", fiepte er wie ein verängstigter Welpe. Das war viel zu gruselig, fast wie in einem seiner Horrormanga! Es dauerte einige Momente, bis die Vorstellungen von blutverschmierten Monstern, die aus der Dunkelheit krochen verblassten und er die Sache realistischer sehen konnte. Entweder es war irgendein Obdachloser, der nach einem Gute-Nacht-Snack suchte oder ... oder ... nein, das konnte nicht der Erschaffer des Gemäldes sein, oder? Kräftig schluckte er seine Furcht herunter und kehrte, genauso wie seine Kollegin, der potentiellen Gefahr wieder den Rücken zu. Wie lockte man einen Künstler aus seinem Versteck? Hm, mochte es nicht jeder, wenn seine Kreationen gelobt wurden? "Lass uns mal was Nettes sagen", flüsterte er leise, ohne die Blauhaarige dabei anzusehen. "W-wow, sieh dir diese Details in den Augen an! Da war wohl ein wirklicher Profi am Werk!" Kenji war ein mieserabler Schauspieler? Niiiiemals!
Oho, der Kerl verstand ja doch noch ein bisschen Spaß! Dass er auf ihren offensichtlichen Blödsinn einging, hätte sie in diesem Moment überhaupt nicht geglaubt, eher im Gegenteil - mehr Geheule und den Schwanz weiter einziehen, der sonst mittlerweile blau anlaufen dürfte. Irgendwie schien Kenji ganz schön launisch, oder es kam darauf an, was für einen Scheiß sie von sich gab. Scheinbar mochte er den besonders dummen Mist, das war gut zu wissen, damit konnte sie arbeiten. “Wa- renovierter Dosenversteher, oh Mann, ich schmeiß mich weg!”, kicherte Nova vergnügt, nicht ganz so leise wie er. “Dir steht die Clownsnase auch super.”, gestand sie ihm zu und schenkte ihm ein breites Grinsen. Ja, so gefiel er ihr gleich viel besser, zum Teufel mit den ganzen Unsicherheiten, man musste unangenehme Situationen einfach so drehen, bis sie einem selbst passten und daraus dann die nötige Energie schöpfen! So leicht konnte das Leben sein, wenn man die Sorgen und Ängste raffiniert ignorierte. “Auf das Talent greifen wir dann bei der nächsten Dose zurück. Vielleicht hat der Täter eine mal aus Versehen zurückgelassen, weil er beim Sprayen gestört wurde und nicht alles schnell genug aufsammeln konnte, oder so.” Und wenn ihm das PFFFFT nichts sagte, was 100% der Fall sein würde (natürlich war ihr klar, dass er nichts verstand), konnte man vielleicht irgendwas anderes feststellen. War zwar auch eher unwahrscheinlich, aber Nova klammerte sich an jeden Hinweis. “Huh, ein trauriges Beispiel, aber das macht durchaus Sinn, stimmt. Ich würde auch eher locker lassen, wenn man mir zumindest Häppchen anbietet.” Auf das Thema ging sie diesmal lieber nicht weiter ein, nicht, dass er wieder anfing, sich zurückzuziehen und dicht zu machen. Der Satz danach könnte sogar Kenji von Nutzen sein, wenn er verstand, was sie damit meinte. “Hehe, danke!” Eigentlich hatte sie genauso wenig Plan, wie sie mit dem Verkäufer umgehen sollte, aber irgendwie und zufällig hatte es funktioniert, drauflosreden brachte manchmal Wunder. “Jaja, ich weiß, aber es wäre SO lustig, wenn wir einen da hätten, der diesen Artstyle feiert. Nimm mich doch nicht wieder so ernst!" Mann, noch ein Dämpfer. Da kam erneut der blöde Spießer in ihm durch, wie schade. Aber mal ehrlich, da hatte er wirklich recht, das Bildnis sollte definitiv provozieren und das war ohne Zweifel vor allem direkt an die Gilde gerichtet. Doch das grüne Zeichen in der Leiste war nicht originalgetreu dargestellt. “Der- oder diejenige hat wohl keine Ahnung, wie genau das Zeichen aussieht. Das wirkt merkwürdig hingeklatscht, Hauptsache grün.”, bemerkte sie, als der Blondi bereits den Blick (geniert?) abwandte. Ihre mehrfarbigen Augen wanderten genau zu diesem Part, dem der Künstler wohl besondere Aufmerksamkeit schenkte. Auch der Sixpack und die muskulöse Brust, die sie danach erfasste, waren durchaus ansehnlich und stark betont. Hm. “Hey, Kenji …”, begann die Machias und machte nachdenklich ein, zwei große Schritte zurück, um einen besseren Überblick zu bekommen. “Möglicherweise ist das bloß einem Mitglied gewidmet, aus Rache. Eine wütende Ex vielleicht, die ihm und seinem Umfeld maximal schaden soll. Beim Sprühen geriet sie ins Schwärmen, die Muskeln und das Ding unten sind voll gut definiert, besser als der Rest." Oder sie mochte einfach nur Männerkörper, wer wusste das schon. Wilde Spekulation, aber könnte doch sein. Sie kannte mal eine, die so wütend auf ihren Kerl war, dass sie sein komplettes Leben zerstören wollte, inklusive Freunde und Familie, die überhaupt nichts damit zu tun hatten. Nova distanzierte sich sofort von ihr, als sie davon erfuhr, mit so einer mega gruseligen Person wollte sie nichts zu tun haben. Das Scheppern lenkte ab und ließ den Kollegen vor ihr verstecken. Uff, wie war das mit Auffälligkeit? Da ging das so tun als ob nichts gewesen wäre, direkt wieder flöten. “Stell dich nicht so an, entspann dich!”, zischte sie energisch und lächelte ihm künstlich entgegen. Zum Glück war er diesmal in der Lage, seine Furcht so weit zu verbannen und dem schwarzen Schlund den Rücken zu kehren. “Gute Idee! Uhm …” Da nahm sie doch gleich die neu gewonnene Erkenntnis in den Mund. “WOAH, sieh doch mal, diese ultra geilen Muskeln!! Mega gut definiert und gleichzeitig so soft! Ich würde sooo gerne in diesen wunderbaren Sixpack reinpieksen. Eh …” Okay, das war selbst der Farron leicht unangenehm, sie hatte nicht sonderlich viel Interesse an sowas und wusste kaum, wie sie das Scheißbild anpreisen sollte. Hilfesuchend warf sie dem Blonden einen Seitenblick zu, der dann Ladylike die Augen UND das Talent betonte. Sehr gut gemacht! Für einen kurzen Moment verharrten die beiden so und … es passierte nichts. Entweder war der Täter bereits verschwunden oder zunächst total verunsichert und traute dem ganzen nicht die Bohne. Doch dann waren irgendwo Schritte zu hören, erst langsam und zaghaft auf sie zu, schließlich schnell und entschieden - allerdings weg von ihnen. “Äh, ich denke, wir habens verkackt. Aber vielleicht haben wir bei der nächsten Hauswand mehr Glück. Ich denke, Honig ums Mäulchen zu schmieren ist eine sehr geniale Strategie!”
Kenji
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Natürlich verstand der Wuschelkopf mal wieder die Ironie in ihren Worten nicht. Das klappte nur, wenn Novas Aussagen so skurril waren, dass es unmöglich war, sie ernst zu nehmen. In dieser Hinsicht war er einfach nicht der cleverste, nahm die Dinge in der Regel für bare Münze. "...woher soll ich denn wissen, wann ich dich ernst nehmen soll und wann nicht?", schmollte er, schob die Unterlippe wie ein kleines, beleidigtes Kind nach vorne. So richtig schlau wurde er aus dieser Frau einfach nicht! Mal meinte sie ihre Worte ernst, mal nicht, wie sollte da bloß irgendwer durchblicken? Das war viel zu kompliziert für das kleine Blondinchen! Da konzentrierte er sich dann doch lieber auf das Kunstwerk, für das sie hergekommen waren. So einfach war das allerdings nicht, denn es gab viele Stellen, die seine Seelenspiegel auf jeden Fall vermeiden mussten. Dementsprechend streifte sein Blick auch nur kurz das 'Gildenzeichen' des Satyrs, das sich an einer äußerst riskanten Stelle befand. "J-ja, das ist nicht unser Gildenzeichen...!", stimmte er zu, natürlich verriet seine Stimme sofort, dass er seine Überzeugung nur spielte. "Eine wütende Ex? Das wäre ja richtig skandalös!" Das wäre wie einer der dramatischen Plottwists in seinen Manga. Ganz überzeugt war er von dieser Theorie aber nicht. Wenn sie so wütend war, wieso schwärmte sie dann auch von ihm? Konnte man jemanden gleichzeitig lieben und hassen? Der Ohara hatte kaum Ahnung von solchen Sachen. Klar war er schon (öfter) verknallt gewesen, aber eine Beziehung hatte er noch nie, kannte daher nicht den Schmerz und den Zwiespalt, der mit einer Trennung einher ging. Bevor er das Thema noch weiter zerdenken konnte, riss ein lautes Scheppern ihn aus seinen Überlegungen. Der Schreck war jedoch recht schnell wieder vergessen und der Fokus zurück auf das Gemälde geholt. Während er ganz selbstverständlich die Details an den harmlosen Stellen des Kunstwerks einging, knöpfte sich Nova eine ganz andere Stelle vor. Ob er wollte oder nicht, jetzt musste er hinsehen. "Ahh-... j-ja...", murrte er, bemühte sich, mit seiner Hand so viel von seinem Gesicht zu verbergen wie möglich. Mit jedem Wort, das die Blauhaarige sprach, wurde sein Gesicht ein wenig roter, bis er schließlich beinahe einer Tomate glich. Selbst seine Ohren glühten. "N-nova... bitte-" Doch sie war noch lange nicht fertig mit ihrer Lobpreisung. Sie wollte da ranfassen?! Scharf sog er die Luft durch die Nase ein, versuchte, an irgendwas anders zu denken, doch das war quasi unmöglich. Selbst, wenn er die Augen schloss, malte seine Kollegin mit ihren Worten ein viel zu deutliches Bild in seine Gedanken. Er hatte es nun wirklich kapiert, der Körper des Satyrs war ziemlich heiß, fast schon wie der eines sexy Gottes. Hätte all die Folter wenigstens etwas gebracht, hätte der Ohara es vielleicht etwas leichter hinter sich lassen können, doch leider passierte rein gar nichts. Zuerst hätte er schwören können, dass sich leise Schritte an das Duo heranschlichen, doch letztendlich war nur noch zu hören, wie jemand hektisch die Flucht ergriff. Unruhig wippte Kenni von einem Bein auf's andere. Selbst wenn sie wollten, wäre es vermutlich unmöglich, die Flüchtige noch einzuholen. "Gute I-Idee, ja. Lass uns noch ein paar mehr Graffitis anseh-hen...." Er nickte, hoffte zeitgleich, dass die nächsten Zeichnungen nicht so freizügig waren. Das hier war sicherlich nur eine Ausnahme, ja! Aber wo waren die Restlichen nochmal? Seine Gedanken waren noch immer geplagt von dem unglaublich ansprechenden Sixpack, was es schwer machte, die Information, die er eigentlich wollte, abzurufen. Kurze Zeit später hatten sie schließlich das nächste Kunstwerk erreicht. Die Dunkelheit, die sich über die Stadt gezogen hatte, machte es deutlich schwieriger, sich zu orientieren, doch der Künstler hatte den Platz seines Gemäldes offensichtlich clever gewählt. Das Licht einer Straßenlaterne schien direkt darauf, machte es so möglich, all die feinen Details, die auch dieses Mal wieder vorhanden waren, selbst in der tiefsten Nacht bewundern zu können. Erneut war es ein Satyr, dieses Mal aber in einer vollkommen anderen Pose. Frech und stolz streckte er den Magiern seinen haarigen Hintern entgegen, das Ziegenschwänzchen hoch erhoben, sodass es ja nichts verbarg. Das Gesicht hatte er ebenfalls den Betrachtern zugewendet, den Mund weit aufgerissen, um ihnen die Zunge herauszustrecken. Das 'Gildenzeichen' war dieses Mal auf der linken Pobacke zu finden, war mit großer Mühe und grüner Farbe in das Fell eingearbeitet worden. Einmal mehr war der Blondschopf vollkommen überrumpelt. Ob das hier jetzt schlimmer oder besser war, konnte er noch nicht entscheiden, doch zumindest eins war ihm jetzt wirklich klar: Der Künstler hatte definitiv die Gilde oder zumindest ein Mitglied auf dem Kicker. Daran gab es überhaupt keine Zweifel mehr. Diesen Gedanken durfte er jedoch nicht aussprechen, schließlich konnte ihr heimlicher Beobachter ja wieder da sein! Stattdessen musste er sich auf ihren Plan konzentrieren, er musste irgendetwas Nettes sagen. Aber was? "W-wow ... die Textur vom Fell ist ja wirklich fantastisch, richtig realistisch. Uhhnnnd ... der Hin-hi- ... Hintern ist wirklich schön r-rund, mhm! Findest du nicht a-auch Nova?"
“Eh, als ob ich den guten Ruf der Gilde schaden will …” War der überhaupt gut? Jedenfalls trat Nova doch keiner Gemeinschaft bei, um sie zu sabotieren. Sie war nicht bösartig oder gemein! Vor allem Ava Finch wollte sie nicht auf die Straße schicken! Wie Kenji schob sie die Unterlippe vor und schmollte einen Wimpernschlag. "Ja, oder? Skandalös hoch zehn! Boah, aber mich jetzt mit einem Psychoweib herumschlagen zu müssen, hätte ich gar keinen Bock.” Hoffentlich spielte nur ihre Fantasie verrückt und sie musste sich nicht wirklich noch prügeln oder so. Aber man musste ja alles in Erwägung ziehen, wenn man keine offensichtlichen Hinweise hatte. Eigentlich könnte die Tat jeden Grund der Welt haben, aber um den Richtigen zu finden, wurde es langsam Zeit, die Person aufzuspüren. “Was denn? Du sagtest, wir sollten was Nettes sagen, das hab ich getan.” Was zur Hölle machte sie denn schon wieder falsch? Langsam wurde die Sache echt frustrierend, aber das gab sie nicht zu, stattdessen zauberte sie ein zartes Lächeln auf die Lippen und starrte den Satyrs erneut an, ohne ihn wirklich wahrzunehmen. Dass der Blonde vor Scham beinahe starb, konnte sie gar nicht nachvollziehen, er hatte von Natur aus schließlich einen ähnlichen Körperbau, glaubte sie. Musste ja der blanke Horror sein, wenn er sich jedes Mal selbst nackt sah, oof. Vor dem zweiten Bildnis klappte Nova die Kinnlage abermals herunter, diesmal hielt sie jedoch die Luft an, um nicht loszulachen, da nun sicher war, dass man die Magier beim Bestaunen beobachtete. Das verräterische Zittern konnte sie aber nicht so leicht verbergen, weshalb sie das Gesicht in beide Hände vergrub und einen Moment mit dem Beben kämpfte. Bei dieser Haltung könnte man meinen, sie würde still und heimlich weinen, dabei wusste sie gerade einfach nur keine andere Möglichkeit, die Belustigung sofort erfolgreich zu verstecken. Der Schmutzfink traf leider genau ihren Humor! “Ich gebe mir wirklich Mühe, okay!?” Das erstickte Japsen, dass die vorgegriffene Rechtfertigung unterstrich, könnte tatsächlich als Schluchzen durchgehen. Dann atmete die Machias ein paar Mal tief ein und aus, ehe die Hände sanken und sie sich der übel lustigen Malerei aufs Neue stellte. Aus den Augenwinkeln wischte sie hastig die kleinen Tränchen. “Ich kann nicht mehr, der Scheiß gibt mir echt noch den Rest …”, gab sie leise zu und schniefte, während Kenji wieder stotternd seine Lobeshymne zum Besten gab. Diesmal stimmte Nova sicherheitshalber nicht mit ein und hielt lieber die Umgebung im Auge, die durch Ecken und Winkel mehr Versteckmöglichkeiten bot. Aber glücklicherweise gab die Straßenlaterne alles und leuchtete großzügig aus, sodass keine sonderlich tiefen Schatten entstanden. “Ja, total toll.”, brach sie sich zur Antwort einen ab und nickte flüchtig lächelnd. “Ach, wenn man doch bloß den Künstler anfragen könnte! Ich hätte sooo~ gerne ein gemaltes Bild von ihm an meiner Wand hängen!” Sie hätte wirklich nichts dagegen. Also echt. Ob es komisch wäre, einen Kriminellen danach zu fragen? In dieser moralischen Welt bestimmt. Um nicht zu übertreiben, biss sie auf ihre Zunge und wartete brav. Einen Augenblick später vernahm die Farron tatsächlich eine ruppige Bewegung, wenige Meter diagonal, hinter einem großen Briefkasten. Die Gestalt tat zunächst so, als würde sie etwas hineinwerfen, aber weg ging sie dann nicht. “Weiter so, Kenji, nicht nachlassen!”, zischte sie ihrem Kollegen zu, machte ihn jedoch nicht auf die Person aufmerksam, damit er von seiner nervigen Unsicherheit nicht direkt übermannt wurde und etwas Dummes tat. Was jetzt? Ihr Körper war für einen kurzen Sprint und Festsetzen nicht fit genug und die Magie gerade nicht hilfreich. Obwohl … Sie könnte rennen, dann die Zeit für ein paar Sekunden zurückdrehen und vielleicht doch noch aufholen. Aber, uff. Äh, was konnte der Blondi eigentlich? Blöder Zeitpunkt für diese Frage. Komm schon, denk nach! “Ich gehe mal schnell meinen Papiermüll loswerden, ja?” Extra lauter gesagt. Der Mülleimer stand so ziemlich in unmittelbarer Nähe zum Briefkasten. Als Nova dorthin schlenderte, machte sich die Person zwar klein, blieb aber an Ort und Stelle. Die Machias tat so, als würde sie sie nicht sehen und streckte eine Handvoll Nichts zum schwarzen Loch, entschied sich im nächsten Moment anders, trat ungeschickt zwei große Schritte seitwärts und packte den jemand trotzdem irgendwie am Schlafittchen. Überraschung war alles! “Hab ich dich! Wer bist du und was willst du von uns?! Sprich!” Die Frau, wie sich die Vermutung nun bewahrheitete, quiekte empört und versuchte, loszurennen, stolperte über die eigenen Füße und fiel. Ups. Nova nutzte die Gelegenheit und setzte sich ohne weiteres auf ihren Unterrücken. “Was fällt dir ein, du blöde Schnepfe! Lass mich gehen!” “Gut, dann zeige ich dich wegen Stalking an.” “N-nein, bitte nicht. Ich wollte nur sehen, wer die Kunstwerke so abfeiert …”
Kenji
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Falsch machte Nova zwar nichts, aber merkte sie denn nicht, was ihre Worte mit dem armen Blondinchen anstellten? Mit Mühe kämpfte dieser Gegen die Bilder, die sich in sein Gedächtnis brannten, an, erfolglos. Wie sollte er das je wieder vergessen, wie sollte er nicht davon träumen, wie sollte er seine Finger bitten, je wieder etwas anderes zeichnen zu wollen? Es war einfach unmöglich. "...z-zu nett...", fiepte er mehrere Tonlagen höher als seine Stimme es gewöhnlich war. So oft er auch mit beiden Händen über seine Wangen fuhr, sie weigerten sich, wieder einen normalen Hautton anzunehmen. "Wie kannst-t du nur über so-so-sowas reden?" Es hatte ihn bereits fertig gemacht, ihr nur zuzuhören, doch ihr schien es kaum etwas auszumachen. War er hier vielleicht der Komische? Nein, ganz bestimmt nicht! Auch das zweite Gemälde machte es dem armen Ohara nicht leichter. Einmal mehr war die Darstellung des Satyrs alles andere als jugendfrei. Doch bevor er sich darauf konzentrieren konnte, ein paar nette Worte dafür zu finden begann Nova zu ... weinen? "H-hä?" Besorgt hob er die Hände an, unsicher, was er mit ihnen tun sollte. "Was ist denn los?", fragte er, seine Worte trieften nur so vor Sorge. Hatte er etwas falsch gemacht? Hatte sie sich an etwas trauriges erinnert? Er hatte nicht die geringste Idee, was den plötzlichen Gefühlsausbruch seiner Kollegin ausgelöst hatte, aber er wollte auf keinen Fall, dass sie weinte! Vorsichtig streckte er ihr die bereits erhobene Hand entgegen, ließ sie sanft ihren Rücken entlangwandern. "Bitte nicht traurig sein ... äh, willst du vielleicht ein Taschentuch oder so?" Auch sein Herz wurde schwer, wenn er sah, wie jemand litt, gleichzeitig war er sich aber nie sicher, wie er damit am besten umging, wie man jemanden aufmunterte. "Pat, pat, pat...", murmelte er vor sich hin, während er die Blauhaarige weiter tätschelte. "Na komm, wir konzentrieren uns auf unseren Auftrag, ja? Dann musst du nicht an das denken, was dich traurig macht." Ob nun aus eigener Kraft oder durch Kennis Worte, langsam schien sich Nova wieder zu fassen. Um ihr (und womöglich auch sich selbst) diesen Moment hoffentlich noch ein wenig einfacher zu machen, entschloss er, einfach schonmal damit zu beginnen, ihren Plan umzusetzen. Hilflos wie eh und je begann er, einfach auszuplappern, was ihm ins Auge sprang. Fell, Flausch, Hintern. Das übliche eben. "Nicht nur du! Da-das wäre schon was tolles." Talent hatte der Künstler definitiv, doch Kenji würde sich definitiv ein anderes Motiv wünschen. Etwas weniger freizügiges, weniger provokantes. Leise ermutigte seine Kollegin ihn, weiterzuloben. Langsam gingen ihm aber wirklich die Optionen aus ... "Mensch, dieser Rücken! S-sieh dir das nur an, man erkennt sogar die Konturen der Wirbelsäule...!" Sein Blick war so sehr darauf konzentriert, weitere herausragende Punkte in dem Kunstwerk zu entdecken, sodass er tatsächlich nicht bemerkte, dass sich in den Schatten etwas regte. Für seine zarte Nerven war das vermutlich besser. Ein Lob nach dem anderen, jedes weitere ein wenig skurriler, blubberte aus ihm heraus, während Nova verkündete, dass sie ihren Müll loswerden wollte. Was für ein merkwürdiger Zeitpunkt, doch er nahm es mit einem Schulterzucken hin. Manchmal bemerkte man eben zufällig, dass sich noch etwas in der Hosentasche befand und dann störte es einen so lange, bis man es endlich los wurde. Niemals hätte er damit gerechnet, dass sie Jagd auf den heimlichen Beobachter machen wollte. Erst, als sie lautstark verkündete, jemanden erwischt zu haben, dämmerte es ihm. Mitten in seiner Lobeshymne brach er ab. "Du hast sie?!", quietschte er überrascht und aufgeregt zugleich. Direkt flitzte er in die Richtung, aus der die Stimmen kamen. Natürlich achtete er dabei nicht darauf, wohin er seine Füße setzte, sodass er aus versehen ein wenig zu weit lief und dem armen, unbekannten Mädel auf die Finger trat. Diese quietschte laut auf: "Au!! Ich hab doch schon erzählt, was ich gemacht hab!" Erst jetzt schnallte Kenji, dass sich die beiden Frauen auf dem Boden befanden, die Dunkelheit hatte sie vollkommen verschluckt. "Waaaah, sorry!! Das war keine Absicht!", entschuldigte er sich sofort. Ob sie nun die Täterin war oder nicht, sie zu verletzen war nicht seine Absicht. Nun deutlich vorsichtiger ging er neben den beiden in die Hocke. Sein Blick lag irgendwo da, wo sich der Kopf der Unbekannten befinden musste. "Sind das etwa deine? Oder wieso interessiert dich das?" Er war wirklich kein Profi im Befragen, weshalb er, wie auch zuvor, einfach direkt das erfragte, was ihn interessiert. "Vielleicht, vielleicht auch nicht. Das kann euch doch egal sein!" Wow, die war eine deutlich härtere Nuss als der Verkäufer! "Naja, äh... eigentlich schon, aber, naja..." Nervös wippte er auf seinen Zehen auf und ab. Er konnte ja schlecht sagen, dass sie Magier waren und sie womöglich festnehmen wollten. Da würde doch keiner mehr freiwillig sprechen, oder? "Wir sind große Fans von den Zeichnungen und wollen unbedingt mal den Künstler kennenlernen. Ich bin auch Künstler, weißt du?" Der Kopf der Unbekannten schoss nach oben. Auch, wenn man ihre Gesichtszüge nicht sehen konnte, ihrer Stimme war die Begeisterung klar zu entnehmen: "Echt jetzt?! Wie cool, deswegen hast du auch gleich meine ganzen Details erkannt!" Dass sie plötzlich so bereit war, zu reden, hatte Kenji nun auch nicht erwartet, doch beschweren würde er sich natürlich nicht! "Ja na klar erkenne ich das, du bist schließlich ganz schön talentiert!" - "Ja, findest du? Danke!" Und da hatten sie auch schon ihre Antwort, ohne es direkt erfragt zu haben. Bewusst war ihm das allerdings noch nicht, in seinen Augen führte er gerade nur ein nettes, wenn auch etwas schräges, Gespräch.
“Wie über alles andere auch, wo ist das Problem? Ich checks nicht." Der Kerl überraschte Nova jedes Mal aufs Neue, wie konnte man denn so dermaßen krass entnerven, wenn man über Körper sprach? Der war ja nicht mal unansehnlich oder gruselig, ganz im Gegenteil! Sie sagte doch nur gute Dinge! Aber nein, sie war die Komische, klar, ey. Unfähig, dem zweiten Gemälde mit professioneller Ernsthaftigkeit engegenzutreten, nahm sie zunächst die Haltung einer verzweifelten Frau ein. Nicht, weil es ihr so verdammt schlecht ging, sondern weil sie sonst platzen würde vor Lachen. Ihr war überhaupt nicht bewusst, wie sie in dieser Pose auf andere wirkte, und wenn, auch egal, Hauptsache nicht wie eine Sirene laut loskreischen und unter Atemnot sterben. Seine Worte voller Sorgen gingen an ihr vorbei, sie war für ihre Verhältnisse viel zu konzentriert. Als seine Hand ihren Rücken berührte, zuckte sie zusammen, regte sich aber ansonsten nicht sonderlich. Vielmehr fragte sie sich, was er damit bezwecken wollte und weil sie das herausfinden möchte, tat sie nichts, auch wenn das Tatschen ziemlich unpassend war. Warte, was war das mit Traurigsein und Taschentuch? Okay, diese Annahme ging zu weit. Nova und weinen, als ob. Vor Lachen ja, aber nicht vor Traurigkeit, so weit kam es hoffentlich nie in der Öffentlichkeit. Bevor der Blonde seine Hand selbstständig wegnahm, machte sie einen Schritt von ihm weg. “Mann, was laberst du denn schon wieder? Ich wollte nur nicht loslachen, klar?! Oder war das nur ein Vorwand? Sorry, kein Interesse, außerdem voll der Abturner mit dieser Masche.” Vielleicht flogen andere Mädels auf diesen Trick, aber sie nicht. Einfach den Schmerz anderer ausnutzen, so einer war Kenji also, aha! Kackendreist. “Yeah, ich hab sie!!”, wiederholte auch Nova wie eine Idiotin, während sie mit der wiggelnden Person unter sich rang. Wie eine Profi-Reiterin ließ sie ihren Arsch nicht abschütteln und krallte sich in die Kleidung der Fremden fest. Wem auch immer sei Dank, war Kenji zuvor in seine Lobeshymne so vertieft gewesen, dass die Farron ungestört ihrem zugegeben schwachen Plan nachgehen konnte. Aber hey, der funktionierte und das war alles, was zählte! Als der Kollege ohne Weiteres angestürmt kam - etwas sehr stürmisch - öffnete die Blauhaarige den Mund, um ihn zu stoppen, doch zu spät. Ein klägliches Jaulen hallte durch die dunklen Straßen, woraufhin wenige Augenblicke später ein paar Lichter in den umliegenden Wohnhäusern angingen. Zwei, drei Köpfe wurden zum Fenster herausgestreckt, aber zum Glück blieben die drei im Schatten ungesehen. Dass die Unbekannte hinterher die Klappe hielt, wunderte die Machias nicht, immerhin war die kriminell und wollte nicht in den Bunker wandern! “Tollpatsch …”, murrte die Obendrauf und rollte mit den Augen. Die folgende Vernehmung, die eigentlich super begann (der Blonde war ja doch nützlich!!) rutschte schnell in eine Richtung, die im Grunde uninteressant war. Dass sich die Fremde mittendrin selbst verriet, schien erstmal niemand außer die Reiterin zu bemerken. Derweil machte sie es sich leicht lächelnd auf dem Unterrücken bequemer, stützte beide Ellenbogen auf die Knie und legte das Kinn darauf, während die zwei Künstler anregend über die Bilder sprachen. Als das letzte Kompliment ausgetauscht wurde und stille eintrat, setzte sich Nova wieder aufrecht hin und klatschte freudig in die Hände. “Oh, ja, mein Part. Ich möchte bitte ein Bild plus Autogramm von der geheimnisvollen Fremden, die die Hauswände mit Graffiti besprüht und die Straftat in die Schuhe von Satyrs Cornucopia schieben will~ Mann, die muss ja echt Eier haben, sich mit einer ganzen Gilde anzulegen! Warum tut sie das nur, hm? Was meint ihr?” Genau wie der Kamerad übersprang sie flötend und gut gelaunt die eindeutige Mitteilung, denn sie wollte nicht diejenige sein, die den Spaß beendete. Schließlich lebte sie davon. Hoffentlich verstand er den Wink, wenn nicht, dann wusste sie auch nicht weiter. Dass die Olle voll reingeschissen hatte, wurde ihr wohl langsam klar, denn ihr Körper versuchte erneut, den 90 kg von der Machias zu entkommen. Ein Wunder, dass die überhaupt noch sprechen, geschweige denn atmen konnte! “Geh runter, du bist so schwer …”, beschwerte sie sich dann doch mal nebenbei und ignorierte das Gesagte. Tja, offenbar war nur Kenji in der Lage, mit ihr zu kommunizieren.
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Kenji
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Sichtlich überfordert trat der Ohara einen Schritt zurück. Die Hände hatte er in einer abwehrenden Geste vor seiner Brust erhoben. Was hatte Nova denn bloß? Er hatte ihr Verhalten fehlinterpretiert, soweit war er noch mitgekommen. "Aahh, sorry!", winselte er wie ein getretener Welpe. Auf gar keinen Fall wollte er die junge Frau wütend machen, selbst, wenn er nicht verstand, woher die wilden Anschuldigungen kamen. "W-wie Vorwand, was meinst du? Dachtest du ich will mich an dich ranmachen?" Oweh, so war das wirklich nicht gemeint! Er sah eine streichelnde Hand auf dem Rücken als eine vollkommen harmlose, beruhigende Geste, doch da schienen sich ihre Geister zu scheiden. "Entschuldigung Nova, den Eindruck wollte ich nicht erwecken! We-wenn ich dich klarmachen wollen würde, dann würde ich dir doch nicht verbieten, in mein Zimmer zu gehen, j-ja?" Ganz genau, dann hätte er sie doch viel mehr unter einem Vorwand eingeladen! Auch, wenn Nova hübsch war, ganz so verzweifelt war der Blonde nun auch nicht, um sich während der Arbeit an eine Kollegin ranzuschmeißen. Das gehörte sich nicht! Viele Manieren besaß er nicht, doch zumindest das Wort 'Anstand' und dessen Bedeutung kannte er.
Tollpatsch, ja, das traf es ziemlich gut. "Sorryyyy!", flötete das Blondinchen und zu seinem Glück wurde ihm sein wortwörtlicher Fehltritt auch in Windeseile verziehen. Während Nova die geheime Künstlerin mit ihrem überraschend hohem Körpergewicht an Ort und Stelle hielt, übernahm Kenji die Rolle des Fragenstellers. Die Fragen drifteten jedoch überraschend schnell ab in ein kleines Gespräch unter Kunstliebhabern. Es war absolut nichts Neues, dass er seine Gegenüber mit Komplimenten regelrecht überhäufte, wenn er tatsächlich einen Punkt entdeckte, der ihn ansprach, es war natürliches Verhalten für ihn, was er da sagte war dementsprechend keine Lüge - vielleicht Fraß die Unbekannte die netten Worte genau deshalb wie einen saftigen Köder. Gerade wollte er ansetzen, da funkte ihm Nova doch glatt dazwischen. Ein wenig verwirrt über ihre Aussage blinzelte er. Selbst einen Wink mit dem Zaunpfahl verstand er nur selten. "Keine Ahnung, das sollen wir doch rausfinden", antwortete er also und sah die Blauhaarige an wie ein Eichhörnchen, wenn es blitzte. Keine besonders clevere Idee, wie sich herausstellte, denn kaum hatte er seine Worte ausgesprochen, fing die Gefangene an, wie wild herumzuzappeln. Verzweifelt versuchte sie, sich unter der Magierin herauszuwinden, natürlich vergeblich. Dem eisernen Griff der Farron entflutschte nichts und niemand! Allerdings konnte sich Kenji beim besten Willen nicht vorstellen, dass sie tatsächlich so schwer war, wie die Unbekannte tat. Naja, egal! Darum ging es doch gerade gar nicht. "Wenn du einfach mit uns sprichst, dann lassen wir dich gleich wieder gehen, ja? Wir wollen dir doch nichts böses." Noch einmal wackelte sie wie wild hin und her, doch erneut gelang ihr ihr Fluchtversuch nicht. Ein resigniertes Seufzen entfloh ihrer Kehle. "Ugh, na gut ... Ja, ich habe die Wände bemalt. Na und? Wenn sie euch stören macht sie halt weg!" Ihr Tonfall war trotzig wie der eines kleinen Kindes. "Ich, äh, würde nicht unbedingt sagen, dass sie uns stören ... Ich wüsste lieber, warum du sie überhaupt gemalt hast." Jemand so talentiertes hatte es doch überhaupt nicht nötig, illegal Wände zu beschmieren, oder? Kenni war sich ziemlich sicher, dass sie einfach nur eine Nachricht hatte, die sei um jeden Preis vermitteln wollte. Und diese hatte irgendwas mit der Gilde zutun. "Na um den blöden Satyrs zu zeigen, was ihnen verloren gegangen ist! Nur weil ich keine Magie kann? Ich mache die meisten von denen garantiert auch ohne platt! Aber das hat niemanden interessiert, das ist doch nicht fair!" Überrascht blinzelte der Ohara. Eigentlich hatte er inzwischen fest mit einer dramatischen Geschichte über verflossene Liebe gerechnet. Das hier war deutlich ... simpler.
"Offenbar dachte ich das, ja! Wer würde sowas denn bitte nicht denken??" Kenji hatte sie schließlich wie aus heiterem Himmel - ohne Vorwarnung - angetatscht! Auf offener Straße, in der Dunkelheit! … Okay, das war nicht so üblich … ABER Nova hatte nicht geweint und er schmiss sich trotzdem an sie heran! Als er sein Handeln dann erklärte, fühlte sie sich zunehmend geknickt. Halt, stopp. “Wie … du interessiert dich also gar nicht für mich? Überhaupt nicht? Null? Oh …” Ja, das war auch wieder falsch. Ihr armes Selbstwertgefühl. Noch nie hatte ihr jemand sein Desinteresse so ungefiltert ins Gesicht geklatscht, wie er. Schmollend zwirbelte sie eine blaue Haarsträhne zwischen zwei Fingern und kickte einen losen Kieselstein fort. “Na schön, dann wäre das ja auch geklärt.” Auch egal. Nicht, dass sie Interesse an der Heulsuse hatte, aber manchmal musste man sowas eben klarstellen! Vielleicht war ja mal Körperkontakt für eine Quest nötig, dann war die Situation von vornherein gut lösbar, nicht wahr? Alles hatte seine Vor- und Nachteile. Der Ohara war kopftechnisch scheinbar nicht ganz so helle wie sein strohblondes Haar. Zwischendurch hatte er mal glänzende Momente, die sich wohl lieber schnell in den nächsten Scheißhaufen stürzten, sobald ihm unüberlegte Worte auf die Zunge purzelten. War bei ihm etwa der Zufall für sein Denkvermögen verantwortlich?! Wahrscheinlich! Man wusste es nicht. Da sich bei solchen Leuten die Aufregung nicht lohnte, schluckte Nova ihre Fassungslosigkeit und den Drang, ihm gegen den Hinterkopf zu kloppen, eilig hinunter und lächelte übertrieben. Während sie die Täterin am Boden festnagelte und mit großer Mühe die Klappe hielt, setzte Kenji erneut an - diesmal mit dem dem richtigen Sachverhalt. Uh, ein guter Würfelwurf! “Also mich stören die Bilder auch nicht, im Gegenteil.", stimmte sie ihrem Kollegen kichernd zu und gab der jungen Frau einen löblichen Schulterklopfer, der ihr ein gequältes Uff entlockte. Leider waren die beiden nicht für ihre Glanzleistung hier, wenn sie nicht langsam den Mund aufmachte und mit dem wahren Grund ihres Handelns herausrückte, würde sie bald mit Handschellen abgeführt, eingesperrt und anders unangenehm verhört werden. Die konnte echt froh sein, dass Kenji und Nova so nett zu ihr waren und ihre Arbeit anerkannten, obwohl sie mit dieser Tat die Gilde offensichtlich in den Dreck ziehen wollte! “Na looos, reeede endlich. Maaaann, wegen dir verpasse ich wichtige Dinge wie das Abendessen, das Quatschen mit den Kollegen die zurückkehren und ich noch nie gesehen habe, die besten Aufträge für morgen und, und, und!” Ja, das Rumgeeier hier war reine Zeitverschwendung! “Ooooh, das tut mir aber leid, dass du all diese Dinge verpassen wirst! Nicht.”, tönte die Frau künstlich und gab ein weiteres Uuuff von sich, als sich die gereizte Nova daraufhin noch schwerer machte. “Du willst wohl unbedingt sterben, huh?! Tod durch Erstickung ist, glaube ich, einer der unangenehmsten Tode, die man haben kann!" Jetzt war Schluss mit Freundlichkeit! Und damit rutschte sie vom Unterrücken in Richtung Lunge, um ihr das Atmen noch ein bisschen schwieriger zu machen. Jaaa, langsam riss der Machias wirklich der Geduldsfaden. Wie konnte man denn unter diesen Umständen immer noch so unglaublich störrisch sein? Die Satyrs waren bisher wohl wirklich einfach zu nett. Doch das nach Luft ringen und auch Kenjis Worte zeigten endlich Wirkung und die Olle fing an zu reden. “... Ist das dein Ernst? Nur weil dich die Gilde nicht aufgenommen hat, willst du sie in den Dreck ziehen? Das ist ein ziemlich schwacher Grund. Wenn man keine Magie beherrscht, bewirbt man sich nicht bei einer magischen Gilde, das macht nämlich keinen Sinn!” Nova - so empathisch wie eh und je. Aber das stimmte doch, sowas dämliches! “Wenn du keine Magie lernen und trotzdem zu einer Gemeinschaft gehören willst, gründe doch selbst eine. Oder suche mal richtig danach, solche Gruppen existieren bestimmt schon.” Okay, jetzt hatte sie echt keine Lust mehr. Mit einem lauten Seufzen erhob sie sich und ließ von der Täterin ab, die erstmal auf den Rücken rollte und tief durchatmete. “Warte mal, ich kann Magie lernen? Das wusste ich gar nicht …” Oooof. “Hä, ja?? Meinst du, die ist uns einfach in den Schoß gefallen, oder was?” Die Farron warf Kenji einen ist die bescheuert??? Blick zu und die Arme in die Luft. Warum musste ihre erste Quest aus Glühbirnen mit Wackelkontakt bestehen? “Das ist mir jetzt aber sehr peinlich … wenn ich alle Bilder entferne, lasst ihr mich dann gehen? Ich mache es auch nie wieder, versprochen!” Irgendwie glaubte Nova ihr.
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Kenji
Anmeldedatum : 09.06.23 Anzahl der Beiträge : 248 Alter : 20 Ort : Maldina
Tiefer und tiefer ließ der Ohara den Kopf sinken. Egal was er sagte, er hatte das Gefühl, dass es vollkommen falsch bei Nova ankam. Dabei gab er sich doch größte Mühe, es ihr Recht zu machen. "Al-also ... du bist sicher ganz- ganz nett undso und ... äh ... h-h-hübsch auch aber ... ich, ich glaube nich-nicht dass ich m-mich in dich ... verlieben k-könnte, sorry..." Beschämt wendete er den Blick ab. Wieso musste er sowas überhaupt aussprechen? Zwar wusste er, dass er seine Emotionen kaum bis gar nicht beeinflussen konnte, aber er war überzeugt, dass die Blauhaarige viel zu gruselig für ihn war, um für sie romantische Gefühle zu entwickeln. Ob diese Aussage ausreichte, um ihren bösen Verdacht abzuwenden aber gleichzeitig nicht ihr Selbstwertgefühl zu mindern? Er wollte sie nicht kränken, gleichzeitig wollte er aber auch nicht als Perversling dastehen ... und lügen wollte er ebenfalls nicht. Diese Situation war wirklich verzwickt! Der Eindruck, dass die junge Frau ziemlich angsteinflößend war, festigte sich nur weiter, als sie die störrische Künstlerin beinahe schon folterte, ihr mit dem Tod drohte. "H-hey, wir wollen es nicht übertreiben, ja?" Beschwichtigend hob er die Hände. Er war sich sicher, dass es nicht Teil ihrer Aufgabe war, der Sprayerin ihr Leben zu rauben und irgendwie hatte er auch nicht das Gefühl, dass das eine angemessene Strafe für ihr Verhalten war. Wirklich Ahnung hatte er allerdings nicht, vielleicht lag er auch falsch? Anscheinend war ein wenig Angst aber genau das, was die Unbekannte benötigte, um endlich mit der Sprache rauszurücken. Widerwillig und patzig wie ein kleines Kind erzählte sie von ihrer Abfuhr durch die Satyrs. Während Nova nicht bereit war, sich in diese Lage hineinzuversetzen, brodelte Kenni beinahe über vor Mitgefühl. Er konnte gut nachvollziehen, wie sich die Künstlerin fühlte, schließlich war er ebenfalls von einer Gilde abgelehnt worden. Die Rune Knights hatten stark an seiner Kompetenz gezweifelt, waren nicht einmal bereit gewesen, ihm eine Chance zu geben. Es hatte verdammt weh getan, doch es war für ihn kein Grund gewesen, die Ritter in den Dreck zu ziehen. "Weißt du, mich wollte man wo anders auch nicht. Aber das heißt ja nicht, dass du nicht trotzdem irgendwo einen Platz findest. Die Welt ist viiiiel größer als nur diese eine Gilde." Wie Nova bereits sagte, es gab bestimmt Gilden, die auch Nicht-Magier aufnahmen, denn die fiese Wahrheit war, dass nur ein geringer Teil der Bevölkerung überhaupt fähig war, Magie zu wirken. Er selbst und seine Gildenkollegen und -kolleginnen hatten einfach eins der großen Lose gezogen. Es war nicht fair, doch er war nicht fähig, daran etwas zu ändern. Eigentlich war es auch nicht gerecht, die Unbekannte in einem falschen Glauben zu lassen, doch dieser schien sie zur Kooperation zu motivieren. Unsicher wischte sich der Blonde über die Oberarme, wie sollte er jetzt reagieren? Er schenkte seiner Kollegin ein wenigsagendes Schulterzucken. "Äh ja, ich denke schon, dass wir das so machen können..." Vielleicht besaß sie ja das Potential, Magie zu erlernen und sie belogen sie überhaupt nicht? Vermutlich war es das Beste, wenn sie es erst einmal schafften, die junge Frau zurück auf den rechten Weg zu bringen. "Aber wenn wieder solche Gemälde auftauchen, dann verpetzen wir dich, klar?" Vermutlich waren sie ein wenig zu gutmütig mit der kleinen Straftäterin, doch der Ohara hatte das Gefühl, dass sie nie etwas wirklich Böses im Sinn gehabt hatte. Eigentlich hatte sie sich sogar auf recht harmlose Art gegen die in ihren Augen unfaire Behandlung gewehrt. "Na gut, dann lassen wir dich jetzt gehen. Aber in den nächsten 24 Stunden sind die ganzen Gemälde verschwunden, ja?" Er bemühte sich, einen strengen Ton anzuschlagen, doch wirklich glaubhaft kam der vermutlich nicht rüber. Trotzdem nickte die Unbekannte kräftig, ein kleines Lächeln breitete sich in ihrem Gesicht aus. "Ja, versprochen! Ich mache mich gleich ran!"
Garn, Stoff, Leder, Holz und…noch mehr Stoff? Man konnte Chryssys Zimmer in wenigen Worten recht einfach beschreiben, immerhin fand man hier zu großen Teilen nur Materialien oder ihre eigenen Kreationen, festgehangen an vielen Gestellen oder schön ausgestellt in all den Regalen, die die Halbdämonin besaß. Das war auch kein Wunder, immerhin verbrachte sie die meiste Zeit hier und setzte sich an ihre neusten Stücke. Zur Überraschung von absolut niemandem war dies auch heute der Fall. “Oh Oh Oh, da rechts fehlt noch ein Stück von der Ecke!” Inmitten ihres kleinen Sammelsuriums stand die Magierin und dirigierte mit ihren Fingern eine Nadel, welche sich schnell und präzise durch die Luft bewegte. Vor ihr befand sich das neueste Projekt: Ein grioßer Wandteppich, dessen Motiv zwar noch unfertig, aber schon zu erkennen war. Sie wollte das Gildenzeichen Satyrs Cornucopias auf einem großen Kunstwerk verewigen und dann über ihrem Bett aufhängen. Ihr Blick richtete sich nach rechts, an der Südwand ihres Zimmers befand sich die kahlste Ecke des Raumes. Und das musste dringend geändert werden! “Nein nein nein, doch nicht so. Das muss genau andersherum.” Mit prüfendem Blick und mahnender Stimme sah die Schneiderin erbost auf ihre Nadel, die…den Kopf hängen ließ? Naja, es erweckte schon fast den Eindruck, denn die Spitze hing nun schräg nach unten. Nein, ihr Werkzeug hatte kein Eigenleben. Aber für Chrysalia war der Prozess eine genauso große Freude wie das Ergebnis selbst. Wem schadete also ein wenig Theatralik? Mit geschlossenen Augen schüttelte sie enttäuscht den Kopf und betrachtete ihr Werk. “Es sieht so schön aus, aber irgendwie…langweilig.” Ja, es war nur das Logo der Gilde in blauer Farbe…mehr nicht. So einfach, so generisch, so…unspannend. Ratlos kratzte die Weißhaarige sich an ihrem Hinterkopf und zog ihren Hut herunter. In diesen ließ sie nun die Nadel wieder verschwinden, die es sich in einem kleinen Fach im Innenraum ihrer Kopfbedeckung gemütlich machte. “Muse, wo bist du…?”
Mit hängendem Kopf schloss die Vetemona ihre Zimmertür, als sie in die Gänge der Gilde trat. Vielleicht half eine kreative Pause, um wieder an neue Ideen zu kommen. “Was machst du hier? Das bist doch nicht du.” Während sie so umherlief, fing Chryssy an, Selbstgespräche zu führen. Vermutlich war das keine Neuheit in einer Gemeinschaft voller Künstler und Exzentriker, die sich auslebten, wie sie wollten. Sie selbst störte sich auch nicht daran, ihren inneren Monolog nach außen zu tragen, während sie alle möglichen Leute kreuzte. “Eine neue Idee kommt durch die richtige Inspiration. Durch einen Funken. Selbstzweifel helfen nicht, Chrysalia. Du musst aufwachen- uaaaagh!” Vor dem Aufwachen aber erstmal aufpassen, denn fast rannte die Magierin in eine Person hinein. Erschrocken stolperte ihr Körper zur Seite und sie knallte gegen eine Wand. Nein, gegen das Questboard. “Oh…wann bin ich denn in der Halle der Sammlungen gelandet?” Anscheinend war das Mädchen sich gar nicht bewusst gewesen, wohin sie eigentlich ging. Zu tief hatte ihr Monolog ihre Aufmerksamkeit eingenommen. “Hmmm…” Nachdenklich blickten ihre Augen auf die ganzen Zettel, die vor ihr hingen. “Vielleicht ja…sowas?” Sie griff sich eines der Blätter, in der Hoffnung, es würde ihr neue Ideen bringen. Eine Quest, neue soziale Interaktionen. Das klang doch cool! In Gesprächen mit anderen Personen hatte sie schon oft Ideen für neue Werke gewinnen können, vielleicht würde es sich ja auch heute anbieten. Hilfesuchend blickte sie sich nun um, denn…so eine Aufgabe alleine zu bewältigen war dann doch unheimlicher, als es im ersten Moment schien.
Manchmal kamen Inspirationen und Hilfen von Orten, von denen man sie nicht erwartete.
Fionn beendete gerade einen Spaziergang durch die Gegend nahe der Stadt. Ein Bach hatte ihre Aufmerksam auf sich gezogen und einige Zeit der Fee in Anspruch genommen. Es war ein faszinierendes Spiel von Licht und Schatten, als sich die Sonne im plätschernden Wasser brach und glitzernd reflektierte. Nicht das erste Mal sorgte ein solches Phänomen dafür, dass sich die Fee wünschte, sie wäre in der Lage, derart schöne Glitzerspielereien sofort selbst zu erstellen. Mit Magie, oder so. Aber dafür hatte sie noch nicht genug Erfahrung. Wenigstens waren ihre eigenen Zauber nicht völlig unnütz für ihren Traum. Spiegel waren selber gut, um Reflexionen zu erschaffen. Aber eines Tages, ja, dann würde sie Kristalle und Licht beherrschen, und selbst glitzernde Kunst erschaffen. Fürs Erste aber, das sah selbst die kleine Fee, reichten ihre Fähigkeiten noch nicht, um die Gebilde zu schaffen, von denen sie träumte. Große Kunstwerke, die die Welt verzauberten. Auf gute Weise natürlich, nicht die, bei der die Personen, die verzaubert wurden, ihr selbst verloren. Diese Art kannte Fionn bisher zum Glück nur aus Geschichten, und sie hoffte, dass die Erfahrung auch dabei bleiben würde. Das und noch viel mehr ging ihr durch den Kopf, als sie ins Gildenhaus der Satyrs Cornucopia zurückkehrte. Die Lebhaftigkeit der Gilde, die Leidenschaften der Anderen und vielen verschiedenen Personen ließen Fionns Herz höher schlagen. Gleichzeitig wich sie aber auch sicherheitshalber zur Wand hin aus. Nahe der Wand war sie am geschütztesten vor versehentlichen Tritten jener, die sie schlicht übersahen. Und das waren leider mehr Leute, als es Fionn gefiel. Dennoch machte sie diesen Personen keinerlei Vorwürfe. Sie taten es nicht mit Absicht und waren es schlicht nicht gewohnt, derart kleinen Feen zu begegnen. Also lieber bei der sicheren Wand bleiben.
Fionns Gedanken wanderten zurück zum Licht- und Wasserspiel des Baches, während ihr Weg sie durch das Gildenhaus führte. In der Halle der Sammlungen, ganz in der Nähe des Questboards schließlich, blieb sie stehen und sah sich um. Sie wusste nicht, warum sie hergekommen war, doch als ihr Blick das Questboard selbst traf, kam ihr der Gedanke, dass es vielleicht langsam Zeit war, eine weitere Quest anzunehmen. Und tatsächlich fiel ihr auch schon etwas in Auge: War das da ein Ahornblatt? Sie trat etwas näher und begann den zugehörigen Text zu lesen. Doch kaum hatte sie damit begonnen, die Worte darauf noch nicht einmal richtig erfasst, da griff schon jemand Anderes nach dem Blatt. Die kleine Fee starrte die Hand an, ehe der Blick langsam den in auffällige Kleidung gesteckten Arm hinauf wanderte und schließlich an der Gestalt hängen blieb, die den Zettel gerade las. Fast schon wollte Fionn sich enttäuscht abwenden, ehe sie bemerkte, dass sich die junge Dame umsah. Hilfesuchend. Ein freudiges Lächeln sprang auf das Feengesicht, ehe sie etwas hochhüpfte und die Hand mit dem Gildensymbol empor streckte. "Hallooo~", ließ sie von sich hören und hoffte, dass man sie auch tatsächlich bemerkt hatte. "Der Zettel ist mir auch gerade aufgefallen. Wenn du noch keinen Begleiter hast, dann komme ich sehr gerne mit!", folgte es freudig blubbernd. "Deine Kleidung ist übrigens auch sehr hübsch. Und deine Augen sind echt toll!" Tatsächlich gefiel Fionn diese Person ausgesprochen gut. Sicher hatte sie einiges Interessantes zu erzählen. Es würde ganz bestimmt ihnen beiden Spaß machen, diese Quest zusammen zu absolvieren und darüber Freunde zu werden.
Jeder, der Chryssys Blick vernehmen würde, sah sofort, dass die junge Dame eindeutig nach Hilfe suchte. Es klang zwar an sich nach einer recht harmlosen Aufgabe, die auf dem Zettel stand, aber irgendwie war ihr nicht wohl dabei, sowas alleine zu machen. Es…war immerhin ihre erste Quest, die sie seit ihrem Eintreten in Satyrs Cornucopia überhaupt anging. Bisher bestanden ihre einzigen Aktivitäten aus Socializing mit den anderen Leuten hier und intensiver Arbeit an allerlei Projekten in ihrem eigenen Zimmer. Aber heute war wohl die Zeit gekommen, sich auch mal an die Arbeit einer Gildenmagierin zu wagen. Aber wen sollte sie denn fragen? Oh…war Tigerman vielleicht in der Nähe? Gerade als Chrysalia wegtreten wollte, überraschte sie auch schon eine Stimme von der Seite. Ihre Augen weiteten sich und mit einem lauten “Uwaahhhh” schreckte sie zurück und sprang einen Schritt nach links, wodurch auch ihr Hut einen Satz zum Boden antrat. Wenn sie es nicht besser wüsste, könnte man vermuten, ihr Herz wäre in diesem Moment stehen geblieben. “Wa- oh nein, komm her.” Besorgt legte sich ihr Blick nach unten, wo die Kopfbedeckung der Halbdämonin lag. War alles okay? Puh, nur ein wenig Schmutz, was ein Glück. Aus einer ihrer Taschen zückte Chryssy ein weißes Tuch und begann nun, das Accessoire sorgfältig zu säubern. Nicht mehr als ein paar Sekunden dauerte dieser Vorgang und mit freudigem Strahlen landete er schließlich wieder auf ihrem Köpfchen.
Oh richtig, da war noch was. So sehr war sie von dieser kleinen Ablenkung eingenommen, dass sie die Stimme, die all das erst verursacht hatte, fast vergaß. Erst jetzt drehte die Vetemona ihren Kopf erneut in Richtung Questboard…und dann ein wenig nach unten. Erneut weiteten sich die heterochromen Augen, doch diesmal nicht aus Angst oder dergleichen, sondern Verwunderung. Was sie sah, war eine Person. Eine sehr kleine Person. Eine sehr kleine Person mit wunderschönen Flügelchen. “Ohhhhh.” Sofort trat sie an die Unbekannte heran und kniete sich hin, um sie zu mustern. Und das allererste, was sie feststellte, war: “Ohh, du bist du süüß.” Mit freudigem Grinsen teilte Sally ihren Ersteindruck und fixierte dann die kleine Hand mit dem Gildensymbol. “Du bist auch hier in der Gilde? Coool, wie heißt du? Ich bin Chrysalia, freut mich.” Sofort kramte die Weißhaarige den Zettel heraus, den sie ebenfalls kurzzeitig wieder vergessen hatte. “Ja ja, ich suche noch jemanden. Wir sollen…oh, wir sollen Feen-Kindern etwas spannendes zeigen. Das klingt doch aufregend, oder?” Sie hatte die Quest bis dato nur überflogen, doch jetzt las sie sich das erste Mal auch alles durch. “Meine Kleidung? Die hab ich komplett selbst entworfen, weißt du? Alles ist perfekt auf mich maßgeschneidert.” Erklärte die Vetemona mit stolzem Blick. Ihre eigenen Kreationen zu tragen und dafür ein Lob zu bekommen, war das beste Gefühl, das es gab. “Sag mal, sind die echt?” Sie zeigte auf die kristallin wirkenden Flügel der kleinen Fee und betrachtete sie ein wenig. “Die sind wirklich hübsch.”
"Oh nein! Entschuldige!" Fionn hatte nicht damit gerechnet, dass die Frau sich erschrecken würde. Andererseits hatte sie damit wohl rechnen müssen. Immerhin war sie wohl mal wieder nicht gesehen worden. Dass sich die andere aber so sehr erschrecken würde, dass sie ihren Hut verlor, das kam hingegen sehr unerwartet. Schuldbewusst wartete die Fee daher ab, bis sich die Frau ihren Hut wieder geschnappt, diesen gesäubert und wieder aufgesetzt hatte. Dann winkte sie ihr etwas verlegen zu - nur, um bei der Reaktion etwas zu stocken und dann fast schüchtern zu lächeln. "Danke", brachte sie nur auf das Kompliment hin heraus, bevor sie ihre Fassung wiedererlangte. Die Fee machte einen etwas unbeholfenen Knicks. "Mein Name ist Fionn, freut mich ebenfalls, Chrysalia. Ich bin noch recht neu, aber auch hier in der Gilde, ja." Sie nickte eifrig und lauschte der Erklärung des Auftrags. Das Strahlen in den Feenaugen verriet, dass ihr die Aufgabe wohl sehr zusagte. Na, ob das wohl daran lag, dass es um Kinder ihres eigenen Volkes ging? Wahrscheinlich schon. "Ooooh! Du machst deine Kleidung selber? Das ist ja toll! Ist das deine Leidenschaft hier? Ich mag Lichtspiele! Mit Spiegeln, Glitzer und so", sprudelte es aus Fionn heraus, als die junge Frau von ihrer Kleidung erzählte. Dann folgte sie dem Fingerzeig auf ihre Flügel. Bei dem weiteren Kompliment flatterte sie etwas mit den Flügeln, ehe sie die Frage beantwortete: "Danke! Die sind echt, ja. Und haben mich auch schon auf Ideen gebracht, was ich mal versuchen will. Licht und Kristalle machen bestimmt schöne Glitzermuster zusammen." Wieder vibrierten die Flügel etwas, was die kristallinen Muster verschwimmen ließ. Kurz nur, bevor sie wieder still standen und in aller Pracht bewundert werden konnten.
Diese kleine Fee war wirklich hübsch. Auch wenn sie gerade eher etwas zurückhaltend wirkte und sich schließlich bei Chryssy entschuldigte. “Oh, ist doch alles gut.” Meinte sie nur mit einem breiten Lächeln und nahm ihren Hut erneut ab, um ihn zu inspizieren. “Dem ist nichts passiert. Die Nadeln sitzen noch alle und das Garn liegt fest an seinem Platz.” Versicherte sie ihr schließlich. Es war vielleicht etwas ungewöhnlich, doch sie verstaute viele ihrer kleineren Schneiderutensilien in dem Accessoire, welches sie sehr gerne trug. “Siehst du?” Sie drehte den Hut und offenbarte Fionn nun einen kleinen Einblick in den Hohlraum der Kopfbedeckung. Dort konnte man viele kleine Maschen und Stofftaschen sehen, die sowohl farblich als auch formtechnisch nahtlos eingebaut wurden. “Da hab ich alles, was ich brauche.” Letztendlich landete er aber wieder auf ihrem Kopf, immerhin war ein Hut genau dafür da! “Ohh, du bist auch neu? Wie lange denn? Ich bin hier erst seit einem Monat, aber hier gibt es soooo viele coole Leute mit super stylischen Outfits.” Ihr breites Grinsen wurde nur größer, als sie wieder anfing, von Kleidung zu reden. Gleichzeitig musterte sie außerdem die kleine Fee von oben bis unten. Immerhin wollte man ja auch einen Überblick über den ersten Modeeindruck bekommen! Also…vielleicht wollte das nicht jeder, aber für Chryssy war das Teil der Begrüßung. “Dein Kleid ist echt schick. Das passt zu deinen Haaren und Flügeln, weißt du?” Der Stil wirkte kindlich, das konnte man sofort sehen. Doch irgendwie stand ihr das. “Wenn du mal Löcher in deinen Klamotten hast oder etwas Neues brauchst, sag Bescheid. Ich habe noch nie in deiner Größe gearbeitet, aber das lässt sich ändern.” Mit freudigem Ausdruck machte sie ihr dieses Angebot. Also Sally hatte schonmal etwas kleiner gearbeitet, als sie testweise ihren Puppen ein wenig was schneidern wollte, aber Kindergröße war noch nicht mit dabei.
“Ich mache alles an meiner Kleidung selber. Inklusive Accessoires.” Auf diese Tatsache war sie unglaublich stolz, immerhin konnten das nicht viele von sich behaupten. “Wenn du möchtest, kann ich dir später mal mein Zimmer zeigen. Da siehst du noch vieeeel mehr von meinen Kreationen. Wenn dir etwas gefällt, schneidere ich es auf deine Größe zu.” Fionn wirkte sehr lieb, also hatte die Halbdämonin keinerlei Zurückhaltung dabei, ihr dieses Angebot zu machen. Außerdem: Wenn mehr Leute ihre Kleidung trugen, wurde ihr Name in der Modewelt vielleicht ja etwas bekannter. “Licht und Glitzer? Ohh, so richtig hell und funkelnd?” In ihrem Kopf wuchs sofort eine Idee. “Dann müssen wir unbedingt später etwas ausprobieren, ja? Vielleicht sieht meine Kleidung mit Effekten ja noch besser aus.” Das klang doch nach einem schönen Plan für nach der Quest, oder? Ach, apropos. “Sag mal…was sollen wir Feenkindern eigentlich zeigen? Auf dem Zettel steht etwas aufregendes…” Sie war einen Moment lang am überlegen. “Mögen Feenkinder Kleidung? Ich könnte ihnen etwas von meiner neusten Kollektion zeigen! Und dein Glitzer kann bestimmt helfen.” Aber ob das so wirkte? Chryssy hatte keine Ahnung, ob die sowas sehen wollten. Aber vielleicht hatte Fionn ja eine bessere Idee.
Fasziniert linste Fionn in den hingehaltenen Hut rein. Es beruhigte sie, dass da tatsächlich nichts passiert war. Aber darinnen ihre Sachen unterzubringen, das war eine echt klug. "Oh, das ist aber eine tolle Idee! So hast du immer alles dabei, ohne dass man etwas sieht. Fast praktischer als eine Tasche!" Ein Nicken beantwortete dann auch die Nachfrage. "Ja, erst seit... ich glaube auch seit ungefähr einem Monat jetzt. Ich war aber noch nicht wirklich auf Missionen. Es gibt so viele mit Kämpfen, und vor Kämpfen fürchte ich mich ein wenig. Oder etwas mehr..." Sie grinste, fast als fürchte sie, die neue Bekanntschaft würde sie für diese Aussage gleich sitzen lassen. Andererseits hatten sie sich ja nicht für etwas Kämpferisches gemeldet. Vielleicht mochte Chrysalia Kämpfe auch nicht besonders? "Meine Magie ist nicht so gut für Kämpfe, weißt du?" Sie hob die kleinen Schulterchen, ehe sie etwas nachdenklich die Hand ans Kinn hielt. "Findest du wirklich, dass mir das steht? Danke! Ich mag einfach die Farbe und das Aussehen, ich habe mir nie Gedanken gemacht, ob das gut an mir aussieht oder nicht. Und du würdest mir wirklich mal was schneidern?" Große Feenaugen wanderten über die Kleidung von Chrysalia. Nein, so etwas Wundervolles, das konnte man doch nicht einfach so für andere machen... Oder doch? Immerhin wollte Fionn selbst doch auch ihre Magie nutzen, um anderen eine Freude zu machen. Dann aber wanderten die Gedanken zurück zum Auftrag. "Vielleicht können wir sie dazu ermutigen, selbst sowas zu machen wie wir! Glitzer, oder Kleidung oder Glitzerkleidung, oder was ganz Anderes! Mir war nie langweilig, seit ich angefangen habe, mich mit Lichterspiel zu beschäftigen. Wir zeigen ihnen was wir Tolles machen, wie wir das machen und können ihnen dann erzählen, wie wir darauf gekommen sind, was zu machen?" Ein kurzer Moment des Schweigens folgte, ehe Fionn noch hinzufügte: "Mich würde nämlich auch sehr interessieren, wie du dazu gekommen bist, so schöne Dinge zu schneidern!" Und warum das eine nicht mit dem Anderen verbinden? Sicher hatten auch die Feenkinder daran Interesse.
“Ja, oder?” Breit lächelnd schaute Chrysalia ihre Gildenkollegin an, während sie sich über ihren Hut unterhielten. Sie war schon sehr stolz darauf, auf die Idee gekommen zu sein, all ihre Utensilien in der Kopfbedeckung zu verstauen. Da musste man keine großen Taschen mitschleppen! Was eigentlich danach schrie, dasselbe mit ihren anderen Kleidungsstücken zu tun. Irgendwie war ihr der Gedanke bis dato nicht gekommen, aber an ihrem Oberteil konnte man bestimmt auch noch die ein oder andere versteckte Tasche einbauen. Sofort fand sie ein neues Projekt, auch wenn Ideen für ihr momentanes immernoch ausblieben. “Ich war auch bisher auf keiner Quest.” Stimmte die Weißhaarige ihr schließlich zu. Ihre Gründe dafür waren vermutlich ziemlich unterschiedlich, immerhin fürchtete Chryssy sich nicht vor Auseinandersetzungen…also, nicht so stark. Sie war keine Kämpferin und vermutlich hatten sogar Kinder mehr Kraft in ihren Oberkörpern als sie. “Ich hab in dem Monat eine Menge geschneidert, weißt du? Da hatte ich noch gar keine Zeit für etwas anderes.” Die Magierin machte einen kleinen Rundgang um Fionn herum und betrachtete ihre Kleidung ein weiteres Mal. “Aber ich habe immer Zeit, um neue Stücke zu entwerfen. Ich werde dir etwas schneidern, was den Stil deiner jetzigen Kleidung einfängt und erweitert. Du wirst wunderschön aussehen!” Das versprach Chryssy ihr hiermit, denn in Sachen Mode war sie unglaublich selbstbewusst. Außerdem… je mehr Leute ihre Kleidung trugen, desto schneller würde sich ihr Name verbreiten.
Ihr Auftrag war etwas vage, denn Geschmack und Interesse waren sehr subjektiv. Was für eines der Feenkinder interessant sein konnte, war für ein anderes eventuell einfach nur langweilig. Dementsprechend mussten sie vielleicht sogar mehrere Ideen im Hinterkopf behalten, doch Fionns erster Vorschlag klang doch sogar ganz gut. Bei der glitzernden Kleidung war die Halbdämonin sofort aufmerksam und ihre Zahnräder ratterten innerlich. “Mit Glanz und Schimmer habe ich noch nie wirklich gearbeitet. Meistens benutzt man dafür ja Glasperlen oder ähnliches, die sehen im richtigen Licht am besten aus.” Sally wollte Kleidung erschaffen, die zu jeder Tageszeit und in jedem Licht gut aussah. Daher sträubte sie sich bis dato ein wenig, sowas zu verwenden. “Aber wenn das für diese Kinder interessant ist, nur zu! Ich habe da noch ein paar Sachen in meinem Zimmer herumliegen, die würden bestimmt helfen.” Es freute sie, dass Fionn anscheinend ein Interesse an ihrem Hobby pflegte, sowas machte das Ganze nur umso belohnender. “Oh, das erzähle ich super gerne. Ich würde auch gerne wissen, wieso du ausgerechnet Lichtspiele so magst.” Sie hielt der kleinen Fee eine Hand hin. “Komm, wir holen ein paar Dinge aus meinem Zimmer und gehen dann los.”
Ein eigenes Kleidungsstück, das war, wie sie es mochte, und trotzdem mit der Schönheit von Chrysalias Kleidung? Fionn konnte - und wollte - ein breites, vorfreudiges Lächeln nicht unterdrücken. "Dann freue ich mich schon ganz doll auf das, was du machen wirst!" Die kleine Fee schien nicht im Geringsten daran zu zweifeln, dass das Versprechen der neuen Gefährtin eingehalten würde.
Chrysalia hatte da aber auch einen guten Punkt. Glitzer sah mit Licht am besten aus. Aber darum wollte Fionn ja auch irgendwann mal was mit Lichtmagie machen können. Vielleicht... "Vielleicht kann man ja mal zusammen etwas entwerfen. Ich will nämlich mal Lichtmagie können, weißt du? Dann kann man da vielleicht was machen. Oder man nutzt einfach Lichtlacrima? Aber dann könnte das wohl nicht jeder einfach tragen." Die Ideen sprudelten einfach so hervor, während sie die dargebotene Hand nahm - sich dafür etwas streckend - um sich, so vermutete die Fee aufgrund des Kontextes, in Chrysalias Zimmer führen zu lassen. "Ach, das ist eigentlich nicht sehr spannend. Hast du schon mal gesehen, wie im Wald das Licht durch das Blätterdach fällt und Muster auf den Boden malt? Das sieht aus wie Glitzer!"
Für Chrysalia war es eine unglaubliche Freude, dass Fionn der Idee eines von ihr gemachten Kleidungsstücks freudig entgegenblickte. Genau so eine Reaktion wollte die Weißhaarige eines Tages in allen Menschen hervorrufen. Man sollte in einen Kleidungsladen schauen, direkt ihre Klamotten sehen und sich sehnlichst wünschen, sowas zu tragen. Die kleine Fee war der Anfang und würde hoffentlich nicht die letzte Person sein, der Chryssy etwas schneidern konnte. Die Idee, gemeinsam etwas zu entwerfen, klang ebenfalls wirklich schön, was ihr ein noch breiteres Lächeln auf das Gesicht zauberte. “Lichtmagie? Hmmm…” kurz überlegte sie, ihre Hand wanderte an ihr Kinn und in ihrem Kopf gingen einige Optionen durch viele Filter, die das meiste auch schon wieder aussortierten und wegschmissen. “Ich habe noch nie mit Lacrimas in meinen Stücken gearbeitet. Aber vielleicht kann man ja ein paar exklusive Stücke entwerfen…” Oh, das klang doch gut, oder? Irgendwann eine eigene Modelinie zu entwerfen, die die magischen Eigenschaften von verschiedenen Lacrimas nutzt, um ihnen eine Einzigartigkeit zu verlieren. “Oh, das mit dem Glitzer im Wald kenne ich, ja.” Meinte sie nur lächelnd, während sie Fionn an der Hand durch die Gilde führte. “Das sieht echt schön aus. Deswegen magst du das also?” Fragte sie nun nach und stoppte schließlich vor einer Tür. “Hier sind wir, das ist mein Zimmer.”
Freudig öffnete die Haldämonin ihre Pforten und ließ ihre Kollegin zuerst hineingehen…oder fliegen? Zugegeben, das Innere war momentan nicht gerade aufgeräumt. Überall flogen Stoffe und Kleider herum, etwas Holz lag auf einem Teil des Bodens in der Ecke und…naja, viel Boden sah man nicht. Überall hingen ihre Kreationen herum, auf dem großen Tisch lagen etliche Zeichenblöcke herum, in denen sich Skizzen und Entwürfe fanden ließen. Auch wenn Chryssy gerne mal einfach aus dem Kopf heraus loslegte, kam sie nicht drumherum, ihre Einfälle auf Papier zu verewigen um sie nicht zu vergessen. Denn das wäre das schlimmste! Eine Idee zu haben, die man unglaublich cool fand, aber die Details dessen irgendwann vergaß. Das war ihr schonmal passiert und aus diesem Fehler hatte sie letztendlich gelernt. “Schau dich gerne um.” Sie hatte ja nichts zu verstecken. Im Gegenteil, sie wollte ja, dass Leute ihre Sachen sehen. “Wenn dir eines der Designs hier gefällt, kann ich liebend gerne etwas daraus machen.” Schlug die Magierin vor und blickte auf die sehr große, fast schon überdimensionale Leinwand an ihrer Zimmerwand, auf der sich gerade das eingenähte Symbol der Gilde Satyrs Cornucopia befand. Immernoch ein leidiges Thema, denn weiterhin fiel ihr nichts ein, um es…nicht so langweilig zu machen. Genau daneben befand sich ein zweiter, kleinerer Tisch mit einigen Puppen aus Holz und Stoff, die ihr zweites Hobby darstellten: Neben dem Erstellen der Kleidung war Chrysalia auch sehr auf den Bau von Puppen versessen. Und zufälligerweise ließen sich beide Dinge erstaunlich gut kombinieren. . “Sooo…wir brauchen etwas blauen Stoff, ein wenig Gold…ein paar Steinchen…Fiooonn, kannst du mal schauen, ob du bei dir gerade die Pailletten findest?”
Sicherlich wäre ein nur leuchtendes Kleid auch eine interessante Idee, dachte sich Fionn, doch ihre wäre es etwas zu langweilig. Ein glitzerndes Kleid wäre viel, viel spannender. "Geht das denn überhaupt?", fragte sie vorsichtig. "Lacrima in Dingen verarbeiten, meine ich. Nicht, dass das dann gar nicht so funktioniert, wie ich mir das gerade denke. Das wäre nämlich sehr schade... Sie legte eine nachdenkliche Miene auf. Ein freudiges Nicken bestätigte dann die Vermutung Chrysalias. "Ganz genau deswegen, ja! Und wegen der Spiegel. Also... Das Dorf, aus dem ich komme, heißt Spiegeldorf, und um unser Dorf herum sind ganz viele Spiegelstücke aufgehängt, um uns zu schützen. Und das glitzert auch immer ganz toll." Das Nicken wurde eifriger, während ein stolzes Lächeln das Feengesicht zierte - das in Neugierde umschlug, als Chrysalia die Tür öffnete.
Vorsichtig, um nicht auf etwas draufzutreten, betrat die Fee das Zimmer. Hier wohnte, ganz offensichtlich, eine sehr kreative Persönlichkeit. Aber den Verdacht hatte sie bereits vorher gehabt. Es war aber sehr interessant, sich in einer solchen regelrechten Schaffenswerkstatt umzusehen und zu erahnen, welche Prozesse schließlich zur Vollendung von solchen Meisterwerken wie der Kleidung von Chrysalia führten. Staunend kam das kleine Wesen gar nicht dazu, irgendetwas zu kommentieren. Kaum, dass sie was Interessantes fand, fiel ihr schon das nächste ins Auge. Insbesondere die Designs - und letztendlich die Puppen. Vermutlich hätte sich Fionn einfach dazu setzen können, und niemand würde sie bemerken. Sie kicherte leise bei dem Gedanken, bevor die Frage ihrer neuen Freundin sie dazu brachte, sich noch einmal umzusehen - dieses Mal immerhin mit Ziel vor Augen. "Ich sehe hier keine Pail-" Die Fee unterbrach sich, als ihr das Gesucht doch noch ins Auge sprang. "Hier!", rief sie aus, und schnappte sich die Pailletten. Vorsichtig balancierte sie sie zu Chrysalia hinüber.
“Hmmm…” Chrysalia überlegt kurz. Lacrimas, ja…ob das wirklich so funktionierte? Sie wusste es nicht, aber um ehrlich zu sein, war das doch nur ein Grund mehr, es irgendwann auszuprobieren. “Wenn du möchtest, besorgen wir uns irgendwann anders mal ein Lacrima und probieren es aus. Und wenn es nicht funktioniert, dann muss ich mir für meine exklsuvie Modelinie eben was anderes einfallen lassen.” Meinte sie mit einem enthusiastischen Grinsen. Für die Vetemona war eine gescheiterte Idee nicht unbedingt ein Rückschlag, sondern auch ein Lernprozess. Dass sie vermutlich trotzdem etwas niedergeschlagen sein würde, wenn ein Einfall nicht so wollte, wie sie es sich vorstellte, war dabei allerdings keine Neuheit. “Ganz viele Spiegel? Aber blenden die euch nicht dauernd?” Irgendwie stellte sie es sich schon ganz hübsch vor, aber wenn so viele Spiegel in der Gegend hingen, würde es das Licht nicht auch die ganze Zeit in die Augen der Bewohner lenken? “Wo liegt dein Dorf denn?” Neugierig schaute sie ihre kleine Kollegin an, während sie die Tür zu ihrem Zimmer öffnete. In Chryssys vier Wänden war es chaotisch und voll mit Zeug, aber sie fühlte sich hier wohl. Zwischen all den Stoffen und dem Holz war ihr Zimmer ein Rückzugsort für die Weißhaarige.
Kaum war sie in ihrer kleinen Schaffenswerkstatt, begannen die Räder in ihrem Köpfchen auch schon zu rattern. Sie wollte diesen Feenkindern ja etwas zeigen, was sie beeindrucken sollte. In der kurzen Zeit war es aber unmöglich, ein komplettes Kleidungsstück zu entwerfen und zu schneidern. Also brauchte sie eine Basis. Ihre Augen blickten umher und verglichen diverse Stücke, die gerade in ihrem Zimmer lagen. Sie hob eines mit ihrer rechten Hand hoch, ein weiteres lag in ihrer linken. “Sag mal, welches würdest du diesen Kindern eher zeigen?” Fragte sie nun Fionn, die ihr gerade die Pailetten brachte. “Oh, danke.” Mit freudigem Ausdruck nahm Chrysalia die kleine Schachtel entgegen und stellte diese auf den Tisch. “Wir könnten eines von diesen Kleidern mit Pailetten besticken, ein wenig Streuglitzer verteilen und dann bestrahlen. Das sieht bestimmt super cool aus und wird diese kleinen Kinder aus den Socken hauen!” Ihre Idee war da, doch Fionns Meinung dazu war ebenfalls wichtig.
So gern Fionn es verheimlichen würde, so hatte ihre neue Freundin leider recht mit ihrer Vermutung... Nicht immer kamen die Spiegeldorfbewohner ohne geblendet zu werden durch den Wald. "Wir kennen die sicheren Pfade. Alle Bewohner lernen von klein auf, wo wir langgehen können, und wo nicht. Aber wenn der Wind durch den Wald weht, dann drehen sich die Spiegel gern mal unerwartet, und dann blendet es doch ein bisschen", erklärte sie wahrheitsgemäß. "Im Dorf selber merkt man das gar nicht, die Spiegel hängen weit genug weg." Sie lächelte versonnen, während sie an ihre Heimat zurückdachte. Ein kleiner Stich im Herzen verriet ihr, dass sie das Dort selbst nach der langen Reise hier her noch vermisste. Doch die Zeit der Rückkehr war noch nicht gekommen. "Spiegeldorf liegt im East Forest, genauer kann ich das aber selber nicht beschreiben... Ich würde den Weg zwar wiederfinden, aber ich habe keine Ahnung, wo genau im Wald das Dorf auf einer Karte liegen würde", wurde die nächste Frage von Chrysalia besucht.
Die Aufmerksamkeit der Fee galt wieder der Designerin, die hier ganz offensichtlich in ihrem Element war. Es machte Spaß, ihr zuzusehen, wie sie sich ganz offensichtlich Gedanken machte. Vielleicht durfte Fionn ihr auch einmal bei der Arbeit an einem richtigen Kleidungsstück zusehen? Die Frage hob sie sich aber lieber für nach der Reise auf. "Ich glaube, sie würden das eher mögen", meinte sie dann mit einem Fingerzeig auf eines der beiden Stücke, das insgesamt einfach verspielter aussah. Die Idee von Chrysalia wurde mit einem zustimmenden Nicken bedacht. "Das wird den Kindern sicher richtig gut gefallen. Uuh... Kannst du denn Lichtmagie oder so? Ansonsten habe ich auch ein Lichtlacrima zum Bestrahlen." Sie betrachtete das ausgesuchte Stück und legte den Kopf dabei, als sie versuchte, es sich mit Pailletten und Glitzer vorzustellen. Ja, es würde wunderbar aussehen. Und in gewisser Weise ein Prototyp einer chrysalisch-fionnschen Zusammenarbeit darstellen.
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