In mitten von Maldina liegt der große Marktplatz, auf dem sich täglich die Verkäufer mit ihren Waren treffen und diese versuchen zu verkaufen, hier findet man alles, was das Herz begehrt, vor allem frische Produkte, von frischen Obst und Gemüse, über frische Eier und Milch und auch den ein oder anderen Anbieter von Fleischspezialitäten kann man hier finden. Neben den Verkäufern von Nahrungsmitteln kann man hier auch viele andere Verkäufer finden, manche bieten Kleidung an, andere Schmuck, wieder andere Kunstwerke, wie selbst gemalte Gemälde, oder auch verschiedenste Töpferwaren. Auch bei Straßenkünstlern ist dieser Markt ziemlich beliebt, viele kommen hier her um mal etwas frische Luft zu bekommen, von Jongleuren, bis hin zu den verschiedensten Musikern sammeln sich hier um mal an einen Ort spielen zu können, am den man keine Genehmigung benötigt.
Auffällig auf dem Markt ist der große Springbrunnen, der gerne als Ort genutzt wird an dem man sich trifft, denn er ist ziemlich einfach zu finden.
Weit weg von seiner Heimat, weg von Crocus und den Menschen, die den lieben, langen Tag hinter ihm her waren, war der junge Skinwalker auf dem Marktplatz einer für ihn vollkommen fremden Stadt unterwegs, fremde Menschen, fremde Eindrücke, die kleine Stadt Maldina war für den jungen Mann eine komplett fremde Welt, Crocus war immer überfüllt und es war laut, doch hier ging alles ganz gesittet zu, die Leute gingen ihren Geschäften nach, kleine Kinder spielten, während ihre Eltern einkauften, hier und da hörte Temujin mal einen der Verkäufer laut rufen und seine Waren anpreisen, zwar schaute man ihm ab und an irritiert an, doch das lag wohl an seiner seltsamen Gestalt, der dunklen Hautfarbe, dem langen, geschuppten Schwanz und die katzenohrenartigen Hörner auf seinen Kopf, es waren kleine ablehnenden Blicke, wie den von den Menschen, die er von Zuhause kannte, dort wo er als lausiger Dieb verschrien, wurde auch wenn er nichts dergleichen im Sinn hatte, schnell verjagt, es könnte ja sein, das er etwas planen würde, doch all das war zuhause und nicht hier, hier kannte man die seltsame Gestalt nicht. Auch wenn er die irritierten Blicke nicht mochte, war es eine angenehme Abwechslung nicht so angeschaut zu werden, als wäre er der schlimmste Verbrecher der Welt, vor allem weil Temujin wusste, das es in Crocus definitiv schlimmeres gab, als ihn. Aber egal, seine Gedanken an das schlechte, das ihm in seinem Leben begleitete wollte er eigentlich nicht denken, ohne Grund wanderte er nicht so ungewohnt weit weg, ohne Grund gab er seine letzten paar Jewel aus, kaufte sich eine Karte für den Zug, setzte sich in diesen und fuhr einfach los, ohne Ziel, er fuhr einfach so lange, bis er an einem Ort war, der ihm gefallen hatte und dieser war nun einmal die kleine Stadt Maldina. Langsamen Schrittes lief er über den Markt, blieb ab und zu stehen, schaute sich die Waren an, doch kaufen konnte er nichts, er hatte ja kein Geld mehr, doch die Auslagen voller frischem Obst und Gemüse reichten ihm schon, er würde schon noch Geld auftreiben, aber wie? Sollte er wieder zum Langfinger werden? Keine gute Idee, schnell würde sein Gesicht auch hier bekannt werden, schnell müsste er dann wieder diesen schönen Ort verlassen, an dem er doch Urlaub machen wollte, er wollte doch eine Pause von seinem Leben, er wollte doch nicht wieder so anfangen wie immer. Sollte er sich so sein Geld verdienen, wie es ihm einst sein Meister beibrachte? In Crocus war dies keine gute Idee, musste Temujin dafür doch eine Genehmigung haben, aber hier in dieser kleinen, fremden Stadt sollte das kein Problem sein, auch als er sich erkundigt hatte, hatte er nichts von einer Genehmigung in Erfahrung bringen können, es war die Chance für ihn, einmal seinem musikalischen Sinn freien lauf zu lassen, ohne sorge haben zu müssen, das die Rune Knights ihn wieder jagen würden, auch diese nervigen Rune Knights, mal mochten sie es nicht wenn er Leuten die Sachen stahl, mal hatten sie etwas gegen seine Musik, es war einfach nicht fair.
Am Springbrunnen angekommen schaute er sich um, zwar war das Wasserspiel ein schöner, zentraler Ort, doch er war dem Skinwalker etwas zu laut, er müsste lauter als nötig spielen und würde dann wohl die Leute eher stören, als ihnen eine Freude zu machen, genervte Menschen gaben keine Jewel, sondern verteilten meist nur Schläge mit einem Besen, er brauchte also einen etwas ruhigeren Ort. Neben einem Obstverkäufer, an einer schattigen Hauswand war ein schöner Ort, man dürfte ihn gut hören können, ohne das er nerven würde. Freundlich lächelnd machte er sich auf dem Weg zu dem ausgesuchten Platz, holte seine dünne Decke aus seinem Rucksack, breitet sie zur Hälfte auf dem Boden aus und setzte sich dann auf diese, zog seine Beine an und legte dann seinen Schwanz um diese, das er dabei vor allem von neugierigen Kindern beobachtet wurde, störte ihn nicht, im Moment war er mit sich selbst beschäftigt, seine Violine musste nachgestimmt werden und vor allem musste er die Reaktion des Verkäufers beobachten, doch dieser schien sich nicht an ihm zu stören, auch wenn seine Violine gerade eher Töne von sich gab, die eher klangen, als würde man eine Katze strangulieren und nicht wie eine schöne Melodie, aber zugegebenermaßen, er ist lange nicht mehr zum spielen gekommen, sein Instrument brauchte mal wieder ein wenig liebe, es dauerte zwar ein paar Minuten, aber es war ja nötig, die Ohren seiner Zuhörer wollte er ja nicht foltern. „Wollt ihr mir mir zuhören, oder mich nur anstarren, Kinder?“ Ruhig war seine Stimme, die Kinder erschreckten sich trotzdem ein wenig, so als hätte Temujin sie gerade aus eine Traum gerissen. „Geht lieber eure Eltern suchen, nicht das sie euch noch vermissen. Ich werd den ganzen Tag hier sein, dann könnt ihr mir zuhören, oder mich anschauen.“ Besser war es, wenn die Kinder nicht bei ihm bleiben würden, wollte er doch kein Ärger mit dessen Eltern bekommen, er war auch nicht der größte Fan, wenn man ihn anstarrte, aber damit konnte er gut leben. Die Violine hatte er fertig gestimmt und er fing an zu spielen, im Moment, zur Übung spielte er jedoch nur eine einfache Melodie, die zwar an sich ganz angenehm klang, aber keinen wirklichen Sinn hatte, noch war es ihm egal, ob die Leute seine Musik mochten, oder nicht, im Moment übte er ja noch, ein wenig Rost hatte sein Spiel leider angesetzt. In Ruhe saß er da und spielte einfach für sich hin.
Fuckfuckfuckfuckfuck…, fluchte Lex während er viel zu heißen Tee in einem Pappbecher von einer Hand in die andere und zurück bugsierte. Zitronentee mit sechseinhalb Löffeln Zucker und ein wenig Honig, ein feines Getränk. Normalerweise machte der Schwarzhaarige sich nicht sonderlich viel aus Schmerzen, Tee trank er sogar super gerne zu heiß, dass es ihm ein wenig die Zunge, den Mundraum und den Rachen verbrühte, doch der Pappbecher, den er sich heute geangelt hatte, war so dünn, dass die Finger des Godslayers sich anfühlten, als würde er sie direkt in kochendes Wasser halten - und das fand noch nicht einmal Lex wirklich angenehm. Der Dämonensohn lief ganz in sich gekehrt durch die Stra0en Madina Towns. Er hatte vor, ein wenig einkaufen zu gehen. Den Weg kannte er bereits, daher musste er nicht wirklich auf die Straße oder dergleichen achten. So schenkte er dem Vorwärts-Kommen gerade einmal so viel Aufmerksamkeit, dass Lex mit niemandem zusammen stieß, den Rest seiner mentalen Kapazität widmete der Musiker einer Komposition, an der er gerade arbeitete: Eine verzerrte, kaputte Satire auf einen recht bekannten Hit einer ehemals recht bekannten Girlband. Und ganz, ganz vielleicht, wenn die Sterne gut standen und das Schicksal dem Godslayer gewogen war, dann würde er auch mit der besten Sängerin, die er sich für diesen Song vorstellen konnte, zusammenarbeiten können. Während er in seinem Kopf gerade verschiedene DIssonanzen durchging, drang ihm etwas Verzückendes an die Ohren. Da spielte jemand Geige. Der kurze Impuls reichte aus, um den Dämonensohn von seinem ursprünglichen Weg abzubringen. Ein wenig neugierig schlug der Schwarzhaarige einen kleinen Umweg ein und näherte sich dem Marktplatz, von dem das Geigenspiel herrührte. Lex hatte ein gutes Ohr für Musiker und soweit er das einschätzen konnte, kannte er diesen Stil noch nicht. Die Violine war kein typisches Straßenmusiker-Instrument, die Dinger waren viel zu teuer für jemanden, der von Almosen lebte. Darum war, wer auch immer da war, eines von zwei Dingen: Ein Dieb oder ein Erbe, der irgendwie an ein teures Instrument gekommen war, oder ein leidenschaftlicher Musiker, der seine Kunst mit der Welt teilen wollte, auch wenn er vielleicht gar nicht darauf angewiesen war.
Der Geiger stellte sich als ein seltsamer junger Mann heraus. Er hatte seltsame Hörner und einen seltsamen Schwanz. Gut, das konnte Lex dem Braunhaarigen nicht vorwerfen, er selbst hatte auch einen Schwanz und dafür komische Augen, aber wenigstens hatte sich eine Vermutung des Godslayers schon mal bewahrheitet: Lex kannte den fremden Musiker nicht. Er hatte eine kleine Traube an Zuhörern, vor allem Kinder, um sich gesammelt und spielte eine recht simple Melodie. Passte zum Publikum, das war schonmal ein gutes Zeichen. Die unnatürlich scharfen Augen des Godslayers folgten genauestens den Bewegungen der Fingerkuppen und des Ellenbogens des Geigenspielers. Seine Art, den Bogen zu halten, war beeindruckend geübt und über das Griffbrett des Violinenhalses konnte der Gehörnte sich präzise und flink navigieren. Beides gemeinsam resultierte in klaren, sauberen Tönen, die frech-schwungvoll aneinandergereiht eine kleine Melodie ergaben, die zum Wippen und Tanzen einlud. Der Musiker hielt sich wohl noch ein wenig zurück. Ob Lex ihm wohl ein wenig anspruchsvollere Techniken entlocken konnte?
Langsam ließ der Gepiercte den Gigbag, in dem er eine recht schlanke Konzertgitarre dabei hat (natürlich war Lex nicht ohne Musikinstrument außer Haus gegangen, bitte!) von der Schulter rutschen, schlang seinen Schweif um einen der Träger und öffnete dann mit einigen schnellen Handgriffen die Tasche, um den Sechssaiter daraus zu befreien. Mit der Gitarre in beiden Händen und der schwarzen Tasche im Schweif nickte Lex dem fremden Musiker fragen zu. Ob er wohl mitspielen durfte? Als keine Widerrede kam, trat Lex zwischen den Kindern durch, gesellte sich zum Braunhaarigen und ließ sich neben ihm im Schneidersitz nieder. Der Schweif des Halbdämonen schob die eigene Instrumententasche neben die des Geigespielers, dann setzte Lex mit ein. Die simple Melodie des Gehörnten folgte einem recht bekannten Akkordschema, das erst einmal recht simpel begleitete. Zum Beginn jedes Taktes spielte er den entsprechenden Akkord einmal an und ließ ihn dann klingen, bis Takt und Akkord wieder wechselten. So wollte er sich erst einmal ein wenig an das Spiel des Violinisten gewöhnen und auch ihm die Gelegenheit geben, sich auf das spontane Duett einzustimmen. Die Kids, die den beiden zuschauten, waren Lex recht egal. Sein tiefroter Blick lag weiter auf den Fingern des Braunhaarigen, so würde Lex über unerwartete Akkord-Wechsel frühzeitig Bescheid wissen. Er hatte schon ein wenig Übung mit der Geige, das half.
Nachdem die Kinder verschwunden waren, bildete sich eine immer größere Traube aus Menschen um den jungen Skinwalker, sie lauschten still seiner Melodie und anders als er es von zuhause gewohnt war, versuchte man ihm nicht zu vertreiben, nein man lies ihn einfach in ruhe und schaute ihm still zu, ungewohnt, aber ziemlich angenehm, der junge Musiker konnte sich so einfach nur auf sein Instrument konzentrieren, ohne die Angst haben zu müssen, das er in den nächsten paar Minuten ärger mit irgendwem zu bekommen. Woher die ganzen Personen wohl kamen? So viele waren nicht auf dem Markt, wobei Temujin zugeben musste, das er eigentlich nicht wirklich darauf geachtet hatte, wie viele Personen anwesend waren, doch im Grunde genommen war es ihm auch egal, wenn seine Melodien den Menschen so gut gefallen würden, dann würden für ihn sicher auch ein paar Jewel anfallen, der Grund, warum er überhaupt sein Lager auf dem Markt aufgeschlagen hatte. Die Kinder, die ihm von Anfang an zuschauten, die waren wohl auch wieder dabei, brachten ihre Eltern mit und deuteten auf den seltsamen jungen Mann, was sie wohl wollten? Er hörte ihnen nicht zu, aber sicher ging es darum, das er ein kleiner Sonderling war, waren Skinwalker doch nicht unbedingt so häufig, das man jeden Tag einen treffen würde, oder sprachen sie vielleicht über seine Musik? Temujin wusste es nicht, im Grunde wollte er es auch nicht wissen, es ging ihn ja nichts an, so wie die Personen es nichts anging, was er genau war, er hörte nicht gerne anderen zu, lauschte nicht gerne Fremden bei ihren Gesprächen, er lernte es von seinem Meister das sich das nicht gehörte und auch wenn er sich nicht an viel dem hielt, was er von Virgil lernte, so war dies eine der wenigen Sachen, an die er sich sein Leben lang hielt. Auch wenn er merkte, das er zu lange nicht spielte, sein Spiel war ein wenig eingerostet, so merkte Temujin wie er es vermisste einfach mal wieder zu musizieren, ohne dabei seine Magie anzuwenden, zu lange hatte er nicht mehr mit seiner Violine gespielt, ohne dabei den Gedanken zu haben sich gegen jemanden wehren zu müssen, einfach nur zum musizieren aus dem Spaß daran es zu tun, ohne sich Gedanken über etwas anderes zu machen, es gefiel ihm und vor allem schien es seinen Zuschauern auch zu gefallen, denn immer mehr wurden es, scheinbar wurden selbst Leute von anderen Orten angelockt, wollten wohl schauen was sich da für eine Versammlung auf dem Markt neben dem kleinen Obststand bildete.
Eine Person jedoch stach dem Skinwalker in die Augen, er war anders als die anderen die ihm zuhörten, die Augen des jungen Mannes könnten die eines Dämons sein, blutrote Iridien und nachtschwarze Scleren, ein langer Schwanz, so wie er es selber hatte, war er ein Skinwalker wie er? Nein der Fremde, der musste etwas anderes sein, Skinwalker waren anders, aber der Fremde, der war noch etwas ganz anderes, aber was ihn so von seinem Volk unterschied, da konnte Temujin nicht ganz seinen Finger legen, er war eben anders als er, anders als die anderen hier, doch egal, wer war er, das er das recht hatte über andere zu urteilen? Der seltsame junge Mann mit dem Drachenschwanz und Hörnern in der Form von Katzenohren? Nein, er war niemand, der über andere urteilen könnte, nicht das er es tun wollen würde, denn so eigen wie der Fremde aussah, so faszinierend war er. Kurz schüttelte er seinen Kopf, konzentrierte sich wieder auf seine Violine und spielte weiter, unwissend was der Fremde vor hatte, denn dieser gesellte sich zu ihm, holte sein eigenes Instrument hervor und schien zu fragen, ob er mitspielen könnte, mit einen kurzen nicken antwortete der Skinwalker dem Fremden, warum sollte er das nicht dürfen? Er war der letzte, der es verbieten würde mit ihm zu spielen, Musik war ja immerhin für jeden, nicht nur für ihn und je mehr spielten, umso schöner sollte das Lied auch werden, wie die Vögel in den Bäumen könnten sie sich helfen ihr Spiel zu verbessern, es noch schöner für die Zuhörer zu gestalten. „Mein Name ist übrigens Temujin.“ Ruhig war die Tonlage des jungen Mannes, der sich neugierig das Instrument des Fremden anschaute. „Du bist kein Skinwalker, oder?“ Unmöglich, diese Frage hätte er sich sparen können und das wusste Temujin auch, denn auch wenn er einen Schwanz hatte, so konnte er ihn nicht so geschickt einsetzten wie der junge Mann neben ihm, als er einmal versuchte, sich mit seinem Schwänzchen an einem Ast festzuhalten, hatte er schmerzhaft gelernt, das sein Volk das leider nicht kann, doch der Fremde, der benutze den seinen wie einen dritten Arm, so geschickt wie er das tat, könnte man meinen, das er ein Klammeräffchen war. „Es freut mich, das du mit mir spielst, seit dem Tod meines Meisters hatte ich niemanden mehr, der mit mir spielte.“ Ein wenig lächelte er, konzentrierte sich dann jedoch wieder auf sein Spiel, er wollte sich ja nicht vor dem Fremden die Blöße geben und die Töne nicht treffen.
Die Stimmung auf dem Marktplatz änderte sich langsam. Wo zuvor nur Kinder dem seltsamen Geiger zugehört hatten, mischten sich nun langsam auch der ein oder andere Erwachsene ins Publikum. Bald schon hatte sich eine richtige Traube um den Violinisten gebildet, doch Lex störte sich nicht daran. Er schritt zwischen den Menschen hindurch und nahm im Schneidersitz auf dem Boden Platz. Der Mann, der sich selbst als Temujin vorstellte, begann ein wenig, mit Lex zu plappern. Sein Name. Ob Lex ein verfickter ein Skinwalker war (was zum Teufel auch immer das war). Dass sein Meister gestorben war. Hatte dieser Braunhaarige absolut keinen Sinn dafür, neue Bekanntschaften nicht mit derart privaten Details zu überschütten? Ksh…, brachte Lex ihn zum Schweigen (versuchte es zumindest). Die beiden waren nicht hier, um sich kennen zu lernen, sondern um gemeinsam Musik zu machen - Lex zumindest. So ließ er die Zuschauermenge erst einmal Zuschauermenge sein, hörte nicht auf das Gerede Temujins sondern sah viel eher auf die Hände des Violinisten, hörte seine Melodie und öffnete das Herz für die Musik. Einige Takte brauchte es, in denen Lex sich auf Temujin einstimmte. Musik war für den Dämonensohn etwas Besonderes, er konnte zwischen Takte und Töne, zwischen Harmonien und Hammer-Ons, zwischen Sechzehntel und Slides Emotionen weben und so Dinge kommunizieren, die er mit Worten nicht aussprechen wollte. Und genauso konnte er auch in der Musik anderer lesen. Temujin hielt sich noch zurück, war konzentriert. Dabei erreichte man als Musiker doch die besten Ergebnisse, wenn man nicht konzentriert war, nicht krampfhaft Armen, Händen und Fingern vorschrieb,was sie zu tun hatten, sondern locker ließ, sich löste und seine Bewegungen der Seele überließ. Das wollte Lex Temujin entlocken, um zu sehen ob er nur jemand war, der Musik machte, oder ob er ein wirklicher Musiker war.
Nachdem Lex sich einige Takte lang auf das Spiel von Temujin eingestimmt hatte und ein gutes Gefühl dafür bekommen hatte, wo seine Musik den hinführte, drehte er ein klein wenig auf. Während er immer vier Takte lang nur treibend die Akkorde klingen ließ, um so Temujins Spiel zu begleiten und zu untermalen, spielte er die nächsten vier Takte seinerseits kleine Melodieeinwürfe. Einfache Licks und Riffs, nur ein paar Noten und Akzente lang, so wie ein Jazzgitarrist sie in seine Improvisation baute. Die Meldodiefetzen dauerten nur wenige Sekunden an und fanden schnell ein Ende, um Temujin dann wiederum einige Takte lang Platz zu lassen, seine Melodie zu spielen. So entstand, wenn der Violinist mit einstieg, eine kleine musikalische Unterhaltung zwischen den beiden Instrumenten und den Spielern dahinter. Dabei blieb der Gitarrist im Register der Violine, passte auch sein Spiel der Art an, wie er ein Streichinstrument spielen würde, an. Slides und Vibrato waren die Stilmittel, die seine Melodien am ehesten verzierten. Herausfordernd nickte er zum Violinisten hinüber. Na?
Der junge Mann neben ihm war wohl kein gesprächiger Geselle und vor allem mochte er es wohl nicht, wenn man zu viel redete, zumindest deutete der junge Skinwalker die Reaktion des Fremden so, gut dann blieb er still, versuchte seine Gedanken bei sich zu behalten und konzentrierte sich auf sein Spiel, beobachtete dabei die Leute, die den beiden zuhörten, unwissend das der Skinwalker noch gar nicht richtig spielte und lieber ein wenig übte, war er doch durch den ganzen Stress etwas eingerostet, hatte er doch das Gefühl solange nicht mehr gespielt zu haben, das es sich anfühlte, als wäre sein Spiel schlechter geworden, doch zwischen den Quests und den Stress den er mit verschiedenen Leuten anfing, da hatte er einfach keine Zeit mehr für die eine Sache, die ihm wirklich am Herzen lag, seine Violine und die Musik die er machte, es fühlte sich so an, als hätte er sein Instrument seit Jahren nicht mehr angefasst, auch wenn es nicht so lange war, es fühlte sich einfach falsch an, so als hätte er sich, aber auch seinen Meister vergessen. Kurz seufzte er, schüttelte sich einmal kurz und schloss die Augen, sein Spiel pausierte er kurz, atmete einmal tief ein und dann wieder aus, er musste sich von seinen schlechten Gewissen lösen, sonst würde das bei ihm nichts mehr mit seiner Musik, denn auch wenn die Zuhörer vielleicht nichts merkten, so schien der junge Mann neben sich zu spüren, das mit dem Spiel des Skinwalkers nicht in Ordnung war, denn auch wenn er sich ihm anpasste, so merkte er doch sicher, das etwas nicht bei ihm stimmte, Temujin musste sich einfach entspannen, einfach nicht mehr über den Stress nachdenken, den sein Leben so plagte, vielleicht einfach mal mehr darüber nachdenken, was ihm gutes passierte, auch wenn das nicht viel war, doch immer nur an das schlechte im Leben zu denken, das war einfach nicht gut, nicht für den jungen Skinwalker, nicht für seine Musik und auch nicht für die Leute in seiner Umgebung, zog er sie doch gleich mit seiner Stimmung nach unten und das sollte nicht so sein. Kurz legte Temujin sein Instrument beiseite, schüttelte sich einmal kurz und streckte sich dann, nahm seine Violine und spielte wieder, einfach so, ohne groß darüber nachzudenken, was er gerade tat, er spielte einfach, ohne große Gedanken, ohne sich groß an irgendwas zu denken, er hörte nur auf das was sein Partner tat. Ein wenig spielte er, passte sich auf das an, was sein Partner tat, freute sich ein wenig innerlich, das er seit langen mal wieder jemand hatte, mit dem er spielen konnte, schon lange war sein Meister tot und die Leute, die er kennen lernte über die Jahre, die hatten allesamt keine Ahnung oder kein Interesse an Musik sie hörten zwar vielleicht zu, aber mitspielen, das wollten und konnten sie nicht. „Es freut mich, dich an meiner Seite zu haben und mit dir zu spielen, ich hoffe ich erfülle deine Erwartungen.“ - Leise flüsterte er, wollte er das die Melodie mit seiner Stimme doch nicht unterbrechen, jedoch konnte der Skinwalker eines nicht verhindern, sein Magen knurrte, hatte er doch seit einer Ewigkeit nichts mehr gegessen, er hatte ja auch kein Geld für Nahrung. „Sorry.“ Leicht errötet schaute er gen Himmel und spielte weiter.
Während Lex sich mit dem eigenen Spiel weiterhin noch ein wenig zurückhielt, blickte er weiterhin aufmerksam auf den Violinisten an seiner Seite. Dieser schien zwar, soweit der Halbdämon das beurteilen konnte, Spaß an der ganzen Sache zu haben, sein Spiel jedoch wirkte, als wäre der Braunhaarige irgendwie abgelenkt, nicht ganz bei Sache. Einmal setzte der Geiger sogar ganz aus, die Zeit nutzt Lex um seinerseits ein wenig aufzudrehen. Er mischte unterer das Zupfen ein paar gelegentliche Akkorde, die er kräftig anschlug und der Melodie so Stärke und Halt verlieh. Und er sprang in eine andere Kadenz, ließ die bisher recht Melodie ein wenig mehr ins Dramatische rutschen. Der Violinist hatte offenbar irgendwelche Probleme, das durften die Zuhörer gerne erfahren. Musik war am besten, wenn sie aus dem Herzen kam. Und so lud Lex den Fremden ein, ein wenig mehr über sein Problem zu spielen. Vielleicht konnte der Gehörnte ja ein wenig von dem, was ihn beschäftigte, in die Musik träufeln, wenn der Godslayer ihm die richtige Richtung wies? Und tatsächlich schien der Mann mit dem seltsam-blauen Schwanz sich ein wenig zu fangen, stieg in Lex’ Melodie mit ein und gemeinsam wagten die beiden einen Tanz aus hin- und hergespielten Noten. Das Magengrummeln des anderen Musikers ließ Lex unwillkürlich ein wenig Grinsen - was ihn sofort ärgerte. Beim Musizieren war der Magier irgendwie ein wenig offener als sonst. Sentimentaler. Nichtsdestotrotz spielte der Geiger weiter, was den Halbdämon dazu brachte, ihm anerkennend zuzunicken. Trotzdem nahm Lex das Grummeln als Zeichen, dass es so langsam Zeit war, zum Ende zu kommen. Seine Einwürfe wurden kürzer und mit einigen Modulationen seiner Akkorde führte er den Geiger langsam zu einem Höhepunkt, den die beiden dann in zwei unterschiedlichen, lang-gezogenen Tönen beendeten, die sich gegenseitig harmonisch komplimentierten, einer Quarten. Und damit ließ Lex seine Gitarre verstummen. Die kleine Traube an Zuschauern, die sich um die beiden Musiker gesammelt hatte, bemerkte Lex erst, als einige davon mit Klatschen anfingen. Ein wenig von Missmut erfüllt, so viel Aufmerksamkeit auf sich und den anderen Musiker gezogen zu haben, stopfte Lex seine Gitarre patzig in den Gigbag zurück. Ohne auch nur einen Blick zu den Bewohnern Maldinas zu werfen, packte der Halbdämon sein Instrument wieder ein und grummelte so lange ein, zwei Sätze zum anderen Musiker. Ich kenn’ ‘nen guten Stand für Yakitori hier um die Ecke… Das musste dem Braunhaarigen als Einladung wohl genügen, denn sonderlich mehr würde Lex seinem Spontanduett-Partner nicht auf die Nase binden, dass dieser ihn ruhig begleiten durfte. Wobei, ein klein wenig konnte Lex dem anderen ja noch entgegen kommen. Hat Spaß gemacht. Und mit diesen Worten blickte der Godslayer sein Gegenüber zum ersten Mal so richtig an.
Ruhig beobachtete der Skinwalker wie sein Duett-Partner sein Instrument verstaute und ein wenig grummelig wurde, der Beifall den die beiden kassierten, der schien dem junge Mann nicht wirklich zu gefallen, er schien nicht nur ziemlich ungesprächig zu sein, sondern er war wohl auch ein Einzelgänger, jemand der es nicht unbedingt mochte, wenn er in der Mitte der Aufmerksamkeit war, jemand der es wohl eher bevorzugte um Schatten zu sein, allein zu sein und seine Ruhe zu haben, warum auch immer, er würde schon seine Gründe haben, Gründe die Temujin nicht näher ergründen wollen würde, denn im Grunde gingen seine Gründe ihm nichts an. Egal, der junge Skinwalker tat es dem Fremden nach und packte sein Instrument in dessen Koffer, stand dann auf, sammelte die paar Jewel ein, die die beiden von ihren Zuschauern bekommen hatten und rollte dann seine Decke wieder zusammen, voller Staub und Straßendreck war sie, vielleicht sollte er sie später einmal waschen, wenn er denn das Geld dafür hat. Kurz zähle er das bisschen Kleingeld, die Hälfte steckte er sich in seine Tasche und die andere Hälfte hielt er dem junge Mann hin. „Hier, dein Anteil. War interessant mit jemand anderen zu spielen. Ich werd normalerweise von den anderen Straßenmusikern verscheucht, ich bin Zuhause ein kleines wenig unbeliebt.“ Warum wohl? Weil er ein Dieb war und demnach den anderen einen schlechten Ruf verpasste, auch wenn sie im Gegensatz zu Temujin nicht nur deswegen spielten um sich an den Reichtümern der Zuschauer zu bedienen, an seinem Unglück war der junge Mann selber schuld und das wusste er auch genau, es gab Gründe warum er sich bessern wollte, doch in seinen Urlaub wollte er sich darum eigentlich keine Gedanken machen, vor allem weil er gerade eine Essenseinladung von dem jungen Mann bekommen hat, sein Magen grummelte ja immerhin mindestens genauso wie der junge Mann selber. „Sehr gerne, ich habe schon länger nichts mehr zwischen die Zähne bekommen.“
Wann hatte er das letzte mal überhaupt wirklich etwas zwischen die Zähne bekommen? Temujin wusste es nicht, die meiste Zeit hungerte er oder besorgte sich nur billige Kleinigkeiten, sein Geld geht ja meist für seinen Kater und oder Arztrechnungen drauf, für war richtiges zu Essen blieb da selten etwas. „Hier sind die Menschen anders als in Crocus. Freundlicher, aber sie geben nicht so viel Geld. Scheinen nicht so reich zu sein, wie die Touristen aus Crocus.“ Es war ungewohnt, aber die Menschen hatten hier sicher einfach nicht so viel Geld, wie die Leute aus Crocus, immerhin war das ja die Hauptstadt des Reiches und alles war eine ganze Ecke teurer, hier war alles einfach ganz anders als das, was der Skinwalker gewohnt war, alles war ruhiger, die Menschen waren netter und im Grunde genommen war alles einfach angenehmer. „Du scheinst nicht gerne für andere zu spielen, kann das sein? Dabei bist du doch so gut?“ Ein wenig wunderte er sich doch über den Geschweiften, als er ihn ruhig über den Markt zum Yakitoristand folgte. „Wie heißt du eigentlich? Du hast dich noch gar nicht vorgestellt. Mein Vorname kennst du ja schon, den habe ich vorhin schon einmal erwähnt gehabt.“ Es war schwer mit jemanden zu sprechen, dessen Name man nicht kannte, mit Fremden zu reden war so oder so wirklich das, was Temujin gerne tat. „Temujin Atkiray, so heiße ich vollständig. Die meisten Leute kürzen meinen Namen jedoch ab, oder geben mir einen Spitznamen. Du kannst mich demnach nennen wie du möchtest.“ Ihm war es letztendlich ziemlich egal, wie man ihm nannte, warum sollte er sich auch einen Kopf darüber machen? Wichtiger war, hatte der Skinwalker wieder zu viel geredet? Der Mann mit dem Schweif schien das ja nicht zu mögen.
Die Zuschauer klatschten und gaben ein wenig Geld, aber Lex hatte sich schon ein wenig zur Seite gedreht und blickte, als er seine Dreadnought zurück in der schwarzen Instrumententasche verstaute, nicht wirklich irgendjemanden an. Das war genug Trubel für eine Weile gewesen. Der andere Musiker, Temujin, packte ebenfalls zusammen und bat dem Halbdämon einige der Münzen an, die er während des Spielens zugesteckt bekommen hatte. Mit zu Schlitzen zusammen gekniffenen Augen blickte der Godslayer erst in die Hand und dann ins Gesicht Temujins, steckte demonstrativ die Hände in die Hosentasche und zuckte kurz mit den Schultern. Ich spiel’ nicht für Geld. Das war nicht nur eine Ausrede, um den abgewrackten Straßenmusiker nicht die Hälfte seines erspielten Honorares aus der Tasche zu ziehen (Temujin sah definitiv aus, als hätte er das Geld nötiger als Lex), sondern tatsächlich eine Grundeinstellung des Schwarzhaarigen. Wer nicht für Geld spielte, der lief auch keine Gefahr, seine Musik zu verkaufen und ihr damit den wahren Charakter zu nehmen. Musik war in Schallwellen übersetzte Leidenschaft und Lex fühlte sich, als würde das verloren gehen, wenn er es nur aus monetären Gründen tun würde. Die Essenseinladung nahm Temujin an. Cool., sprach Lex aus und es war schon beinahe eine Kunst, wie wenig Enthusiasmus der Tätowierte in einen eigentlichen Ausruf der Begeisterung hineinpacken konnte. Gemütlich wartete Lex, bis Temujin seine Sachen zusammengepackt hatte und atmete dabei entspannt durch, denn so langsam verflog das kleine Publikum, dass sich zuvor um die beiden Musiker angesammelt hatte. Recht so, dafür war es auch verfickt nochmal Zeit gewesen.
Während Temujin und Lex Seite an Seite über den Marktplatz gingen verglich der Violinist die Menschen von Maldina mit denen von Crocus Town. Stimmt., pflichtete der Halbdämon dem anderen zu. Er war, auf seiner kleinen Reise durch Fiora, auch einige Zeit lang in Crocus Town geblieben. Die Zeit war ihm nicht gut in Erinnerung geblieben, denn Crocus hatte einige ziemlich unschöne Ecken und viele Leichen im Keller. Maldina Town war da anders. Hier ging man mit Straßenkünstlern nicht um, als wären sie Ungeziefer, die das Bild der Stadt verunreinigten. Crocus ist anders. Dann stellte Temujin die These auf, Lex spiele nicht gerne für andere. Schulterzuckend gab der Halbdämon da seinen Senf dazu: Ich mag’s nicht, wenn man mich anstarrt. Musizieren tat der Gitarrist gerne, auch wenn andere Leute dabei waren. Nur die Situation auf dem Marktplatz hatte ihn wie eine Zirkusattraktion aussehen lassen. Lex sah mit seinen eigenartigen Augen, dem unkonventionellen Style und dem Dämonenschwanz ganz und gar nicht herkömmlich aus und dass man ihn anstarrte war Teil seines täglichen Lebens. Da musste er sich nicht auch noch vor aller Welt zur Schau stellen. Also… In einer kleinen Runde spiel’ ich tatsächlich lieber. Das würde dem anderen Musiker hoffentlich als Erklärung reichen. Kurz hielt der Godslayer inner, nickte Temujin zu. Lex. Kein Nachname, nichts. Direkt den Spitznamen. “Lex” war alles, was Temujin über den Namen des Gepiercten wissen musste. Mehr ging ihn nicht an. Mehr ging niemanden etwas an. Ich bleib’ bei ”Temujin”., fügte er noch an. Damit war auch die Namens-Sache geklärt.
Kaum ein, zwei Minuten später kamen die beiden am Stand an. Es war eine kleine Imbissbude, die in einer Seitengasse neben dem Marktplatz stand und so nicht direkt vom großen Platz einsichtig war. Simple Stehtische standen vor dem Stand, der leckere Duft von gebratenem Fleisch hing in der Luft. Mahlzeit., rief Lex dem Verkäufer zu. Dieser antwortete während er dem Halbdämonen zuwank. Oh, Lex, willkommen. Das selbe wie immer?Zwei Mal., erwiderte der Satyrs Cornucopia Magier, nickte mit dem Kopf in Richtung des Atkirays und stellte sich dann an einen der Stehtische. Kommt sofort! Ein Nicken des Schwarzhaarigen musste als Antwort genügen. Seufzend zog Lex widerwillig die Hände aus der Hosentasche, setzte den Gitarrenrucksack ab, lehnte das Instrument vorsichtig an eine Hauswand direkt hinter ihm (natürlich war Lex’ Stammplatz in der hintersten Ecke, direkt an einer Hauswand) und blickte dann wieder zurück zu Temujin. Was machst du hier in Maldina?, fragte er beiläufig und versuchte, das nicht nach einem Verhör klingen zu lassen. Oder - schlimmer noch - als hätte der Halbdämon aufrichtiges Interesse am fremden Musiker.
Was wollte er eigentlich in Maldina? Einen wirklichen Plan hatte er eigentlich nicht Temujin war ja einfach mit seinem letzten Geld in einen Zug gestiegen und einfach drauf losgefahren ohne ein wirkliches Ziel zu haben, er wollte ja eigentlich einfach nur weg, weg von dem Stress der Großstadt, weg von den Menschen, die ihn so oder so nicht leiden konnten und vor allem weg von denen, die ihm Schmerzen zufügten, die Bewohner der dunklen Gassen von Crocus, den ganzen Schlägern und Mördern, die von den Obrigkeiten ignoriert werden, die ja lieber so kleine, harmlose Taschendiebe jagten, wie er es nun einmal war, Leute die niemanden etwas zuleide taten, außer ihnen das Geld aus der Tasche zu ziehen, Temujin tat niemanden etwas, er tat keiner Fliege etwas zuleide, wurde aber dennoch von den Ordnungshütern gejagt, wie jemanden der eine alte Oma von der Treppe schubste, Temujin verstand die Welt manchmal einfach nicht. „Urlaub, ich glaube man könnte es Urlaub nennen, deswegen bin ich hier Lex.“ - Ein Urlaub von dem ganzen Stress eben, den er zuhause erlitt, eine Suche nach der Ruhe und dem Frieden den der junge Magier brauchte, der Stress aus Crocus, der tat ihm einfach nicht mehr gut, er war niemand, der sich wirklich gut durchsetzten konnte, wurde immer nur hin und her gescheucht, hatte kaum Ruhe nicht einmal in seinem eigenen zuhause, selbst da störte man ihn. „Ich hab Zuhause im Moment mehr Stress als ich ertragen kann, die Rune Knights nerven im Moment ziemlich, die dunklen Seiten von Crocus sind nicht besser, nicht einmal in meinen Wald hatte ich noch meine ruhe, da hat mich irgend so ein bekloppter Vampir besucht, mich abgestochen und ist dann gegangen, als wäre nichts gewesen…“ Leicht seufzte Temujin, wedelte dabei ein wenig mit seinem Schweif, wie eine Katze wenn sie genervt war. „Ich kann es im Moment einfach nicht mehr ertragen dort zu sein, meine Musik würdigt keiner, ich werde nur von den anderen fortgejagt und mir werden Dinge in die Schuhe geschoben, an denen ich keine Schuld trage und warum? Weil ich ein Skinwalker bin und Menschen von Sekunde eins etwas gegen mich haben.“ Das er ein Taschendieb war, der wie eine diebische Elster alles an sich nahm, was nicht festgenagelt war, das lies Temujin einfach mal weg, darum sollte es ja gerade nicht gehen, vor allem war er ja dabei, diese schlechte Angewohnheit los zu werden, wie ein Raucher der aufhören wollte zu rauchen, versuchte er aufzuhören zu stehlen, was nicht gerade einfach war, wenn man daran dachte, das er es schon seitdem er klein war tat, eine schlechte Angewohnheit wie diese, die war nun leider einmal nicht einfach abzulegen.
Der Geruch des Essens in der Luft lies dem Skinwalker das Wasser im Munde zusammen laufen, er hatte Hunger, einen ganze Gaul könnte er wohl verspeisen, die Einladung zum Essen, die kam für den hungrigen jungen Mann gerade richtig. „Danke nochmal dafür. Das bisschen Geld, das ich hier und da auftreibe, das geht meist für den Arzt drauf, oder für meinen Kater, der braucht dringender als ich etwas zu essen.“ Es musste klingen, als wäre er der ärmste Mann in ganz Crocus, auch wenn das nicht so war, aber für jemanden, der nicht in der großen Stadt lebte, musste es sich so anhören, er jammerte herum, ohne Punkt und Komma, doch was wollte er machen? Letztendlich war er auch nur ein ‚Mensch‘, er hatte Gefühle und Emotionen, man konnte ihn ohne folgen nicht herumschubsten, auch Temujin konnte einfach irgendwann nicht mehr und dass er nun einmal ein Straßenkind war half nicht, er war nicht hart genug, er konnte sich einfach nicht durchsetzten, je mehr er darüber nachdachte, desto mehr wünschte der Skinwalker es sich, das er den Wunsch seines alten Meisters gefolgt wäre und seinen Laden übernommen hätte, doch viel zu spät war es nun einmal dazu und die paar wenigen Leute die nett zu ihm waren, die reichten ihm in seinem Dilemma auch nicht mehr, auch wenn sie sich alle Mühe der Welt gaben. „Ich habe offen gesagt im Moment keine Lust mehr auf das, was mich in Crocus erwartet, den Stress, die Hetze, alles. Ich bin einfach weg, meinen Kater geht es gut, der kommt alleine klar, aber im Moment kann ich es einfach nicht mehr ertragen all den Stress der Welt abzubekommen…“ Er war ja an vielen selber schuld, war er doch dafür bekannt gewesen, keinen wirklichen Selbsterhaltungstrieb zu besitzen, aber eben nicht an allen. „Tut mir leid, wenn ich meinen Stress bei dir ablade…“ Sein Schweif wanderte zwischen seine Beine und ein wenig senkte er seinen Blick, er hoffte das er Lex nicht all zu sehr nervte.
Auf die Frage hin, was Temujin denn in Maldina Town machte, erzählte der Skinwalker dem Halbdämonen erst einmal gefühlt seine halbe Lebensgeschichte. Seufzend bedauerte der Schwarzhaarige, dass er gefragt hatte, Hirte aber trotzdem zu. Könnte ja nicht anders. Warum Stress mit den Rune Knights?, wollte der Magier dann aber doch wissen. Problemen mit den Rune Knights hatten normalerweise nur Leute, die Verbrecher und Magier waren. Beides. Die Truppe war kein Verbund einfacher Stadtgardisten und Streifenpolizisten, entsprechend müsste Temujin schon ziemlich etwas ausgefressen haben, um es sich mit denen zu verscherzen. Was der Skinwalker zu klagen hatte konnte Lex nachvollziehen. Ihn hatte man auch wegen seines Schweifes und seiner Augen beschimpft und verstoßen. Anderswo war das sehr viel schlimmer als hier in Maldina Town. Seine Lösung? Lex war einfach nicht geblieben wo es scheiße war. Stattdessen war er einfach so oft und so lange weiter gegangen, bis er eine Stelle gefunden hatte, die ihm gefallen hatte. Satyrs Cornucopia hatte der Laden geheißen und jetzt war Lex da sehr zufrieden. Für Urlaub hast du dir ‘nen guten Ort gesucht…, ließ der Tätowierte den Straßenmusiker wissen. Maldina is’ ziemlich in Ordnung. Und das sagte er aus Erfahrung.
Das Essen ließ nicht lange auf sich warten. Yakitori, also gegrilltes Geflügel am Spieß, gab es hier. Sie waren in rauchige, würzige Soße getaucht worden und mit Sesamkörnern verziert. Drei Spieße gab es pro Person, dazu eine Holzschüssel mit einigen Scheiben hausgemachten Brotes. Schon gut, schon gut., versuchte der Halbdämon Temujin zu beschwichtigen, der sich mit Dank beinahe überschlug. Die paar Hundert Jewel würden Lex nicht weh tun. Insgeheim hoffte der Schwarzhaarige, dass das Gejammere von Temujin ein Ende haben würde sobald dieser was zu Essen bekommen hatte, doch dem war nicht ganz so. Er jammerte noch ein wenig weiter, über seine Katze. Resignierend fing der Slayer schon mal mit Essen an. Der ganze Mittleidstripp von Temujin, warum? Lex hatte ihm doch schon das Essen ausgegeben. Wenn’s in Crocus so scheiße ist, warum bleibst du dann da?, schnitt der Halbdämon Temujin ein wenig das Wort ab. War ja immerhin eine nachvollziehbare Frage. Wenn Lex das richtig verstanden hatte, dann war Temujin nicht wirklich an die Hauptstadt gebunden. Seine Katze konnte er auch wo hin mitnehmen, wo es nicht ganz so ätzend war. Das wäre doch das einfachste, oder?
„Ich hab mich an den Reichtum der Touristen bereichert und mich dabei einmal zu viel erwischen lassen…“ - Welch schöne Umschreibung für die Tatsache, das er nun einmal ein Taschendieb war, doch so direkt wollte Temujin es nun auch nicht sagen, denn wie klang es schon, wenn er offen sagen würde, das er ein oller Taschendieb war? Wohl nicht sonderbar gut, deswegen überlegte er sich lieber einmal mehr, als einmal zu wenig, was er sagen wollte, wollte er den armen Lex doch nicht sofort vertreiben. „Ich habe es aber nur gemacht um mich und meine Katze zu ernähren, ansonsten habe ich immer brav meine Hände bei mir gelassen, ich bin ja kein Monster.“ Er neigte zwar ein wenig dazu mehr zu stehlen, als nötig war, doch auch diesen Fakt verschwieg er lieber, im Grunde genommen würde Temujin am liebsten gar nichts dazu sagen, doch was sollte die Geheimnistuerei? Im Grunde genommen brachte das doch eh nichts, er hatte ja nichts davon wenn er immer nur verschwieg was er nun einmal war, es brachte ja nichts, wenn er immer nur vor seiner Vergangenheit weglief. „Ich gebe mir aber seit längeren Mühe, niemanden mehr etwas weg zu nehmen, zum einen weil es dem Besitzern gegenüber nicht fair ist, sondern auch für meine eigene Gesundheit, da die Leute die von meiner schlechten Angewohnheit wissen, nun einmal gerne zum Besen greifen…“ Kurz hielt er inne und kostete etwas von seinem Yakitori, lange hatte er nicht mehr so etwas gutes Essen können, es schmeckte wunderbar, viel besser als der Mist, den er Zuhause bekommen konnte. „Ich halte nicht viel aus und schon gar nicht, wenn ich zwischendurch einfach einmal einen Besen über den Kopf gezogen bekomme, auch wenn ich nichts gemacht habe. Auch das die Rune Knights bei jeden Diebstahl mehr oder weniger vor meiner Türe stehen macht keinen Spaß, selbst wenn ich gar nichts gemacht habe. Das ist es mir einfach nicht wert…“ Nein, es machte so einfach keinen Spaß mehr, immer und immer wieder den selben Stress zu haben, bloß weil man sich eine schlechte Angewohnheit angewöhnt hatte, er stahl gerne, wie eine Elster die etwas glitzerndes erblickte, doch jede Strafe und jeder Ärger, den er für seine Taten kassierte, versauten es ihm ein bisschen mehr. „Mach dir aber keine Sorgen, ich werde hier niemanden etwas klauen, wie schon erwähnt, ich habe es ja nur gemacht um Essen für mein Tier und mich zu bekommen. Ich hab genug ärger zuhause, ich möchte nicht den selben Stress hier haben.“ Nein, dafür war er nicht hier, der Skinwalker wollte eine Pause von seinen eigentlichen Leben, einen dringend notwendigen Urlaub von all dem Stress, den er sich mehr oder weniger selber ein brockte, mit seinen schlechten Benehmen und den ständigen Diebstählen.
Die Frage von Lex, warum er eigentlich in Crocus blieb lies ihm aushorchen, denn das wusste er selber nicht, im Grunde genommen gab es ja in der großen Stadt nichts, was ihn wirklich hielt. Er hatte keine Heimat, er hatte niemanden, der ihn dort wollte, nur die Erinnerung an seinen alten Meister, die hielt ihn dort. „Ich.. ich habe eigentlich keinen wirklichen Grund. Ich habe aber leider auch keinen Ort an den ich kann, selbst in Crocus lebe ich auf der Straße, ich habe eigentlich nichts, wenn ich einmal so ein bisschen näher darüber nachdenke…“ Seinen Kater hatte er und seinen Wald, den ersten den könnte er ja eigentlich auch in ein neues Leben mitnehmen und sein Wald, der kam auch ohne ihn klar, hatte er spätestens nach dem Besuch des Killers so oder so keine wirklich guten Erinnerungen an diesen Ort, im Grunde genommen würde er schon lange gegangen, doch er hatte ja keinen Ort zu dem er hingehen konnte. „Ich bin bisher für meinen alten Meister geblieben, doch der lebt schon lange nicht mehr. Und für meine Kater, doch den kann ich ja auch wo anders mit hinnehmen, naja ich habe auch keine Ahnung wo ich hingehen könnte, ich selbst wenn ich Crocus verlassen würde, dann würde ich wieder auf der Straße landen, mir fehlt es ja am Geld und so, Magier ohne Gilden, die bekommen ja leider nicht so oft Quests und so.“ Maldina war schon ein schöner Ort, im Grunde könnte der Skinwalker sich vorstellen an diesem Ort ein neues Leben anzufangen, doch was würde es ihm bringen, wenn es doch eh nur wieder darauf hinaus laufen würde, das er auf der Straße leben würde? „Hast du vielleicht eine Idee für mich Lex?“ Leicht wippte er mit seinen Schweif, nahm noch einen Happen seiner Mahlzeit und hoffte, das der Dunkelhaarige wüsste was der Skinwalker tun könnte.
Ein Dieb also. Lex kniff die Augen zusammen und blickte Temujin von der Seite an, während das Brutzeln von Fleisch aus Richtung des Grills deutlicher wurde. Hört sich nach “Ausrede” an…, urteilte der Halbdämon harsch. Essen musste jeder Mensch sich irgendwie verdienen, das sah Lex nicht wirklich als Entschuldigung an. Dass man das auf die Kosten anderer machte fand der Metallmagier verachtenswert. Er selbst hätte lieber gebettelt anstatt anderen Leuten Geld zu stehlen. Was, wenn die das selber brauchten? Wenn die selber eine verdammte Katze zu ernähren hatten? An Diebstahl war absolut gar nichts ehrenhaft und auch das jammernde “Oh, aber ich hatte nix zu essen” des geschwänzten Violinisten änderte da in Lex’ Augen irgendwas dran. In einer Stadt wie Crocus Town gab es sicherlich Gelegenheiten, sich auch auf ehrliche Art und Weise ein paar Jewels zu verdienen. Doch Temujin erzählte, dass er gerade dabei war, sich zu bessern und das Stehlen bleiben zu lassen. Auf die eine oder andere Weise hatte der Langfinger wohl seine Lektion gelernt, daher unterließ es Lex, großartig den Moralapostel auszupacken. Was er vom Klauen hielt hatte er Temujin hoffentlich auf die ein oder andere Weise verständlich gemacht. Der Besitzer des Standes räusperte sich kurz und präsentierte zwei Pappschalen, in denen jeweils fünf Fleischspieße aufgestapelt waren. Neben gebratenem Hühnchen- und Rindfleisch steckten auch kleine Tomaten, Bohnen, grüne Chilischoten und Frühlingszwiebeln auf den Spießen mit darauf. Dabei waren die einzelnen Zutaten auf den Spießen so gemischt und angeordnet, dass jeder Fleischspieß sich wie ein anderes Gericht anfühlte. Der Schwarzhaarige schnappte sich mit einem dankenden Nicken in Richtung des Ladenbesitzers eine der Schalen und ließ die andere für Temujin stehen. Gut’n…, sprach er knapp zu Temujin und machte sich dann langsam über die Spieße her. Während dem Essen redete Lex nicht. Still saß er einfach neben Temujin und genoss das Essen. Und Temujin sollte gefälligst dasselbe tun, schließlich hatte Lex ihn eingeladen.
Als die beiden dann fertig gegessen hatten und Lex die Pappschale mit den fünf abgeknabberten Spießen zufrieden von sich wegschob, sinnierte der Schwarzhaarige kurz darüber, was Temujin ihn gefragt hatte. Hmm… Da gab es tatsächlich was. Immerhin hatte Temujin erzählt, dass er ein Magier war - was auch erklärte, warum er mit den Rune Knights zu tun gehabt hatte und nicht mit einfachen Stadtwachen oder Bütteln. Ich könnte dich in die Gilde mitnehmen… Dich ein paar Leuten vorstellen… , murmelte Lex noch unentschlossen. Ach ja, er hatte Temujin noch gar nicht erzählt, dass er zu einer Gilde gehörte. Satyrs Cornucopia… Das ist meine Gilde… Der Gedanke war eigentlich gar nicht so verkehrt. Temujin war wie Lex ein Musiker, das würde also so grom zum Motto der Gilde passen. Bei den Satyrs hätte Temujin ein Dach über dem Kopf, könnte sich ein neues Leben aufbauen. Lex hatte es vor einigen Jahren genauso gemacht. Interesse?, fragte er den anderen Musiker und blickte ihn aus seinen blutroten Augen eindringlich an.
Der Skinwalker, der normalerweise von der Hand in den Mund lebte, war nun das erste Mal seit langen wieder so richtig satt, dank des Musikers der ihm zum essen einlud. Der Schwarzhaarige hätte das nicht tun müssen, doch er tat es trotzdem und Temujin war ihm dankbar, denn die meisten Personen die er in seinen Leben getroffen haben waren definitiv nicht so nett zu ihm, die meisten verscheuchten ihn und ließen ihn gar nicht in ihre nähe, doch Lex war da wohl anders. Er war ruhig und man könnte sein Verhalten als abweisend bezeichnen, doch er war keine unfreundliche Person, der hat den im Grunde noch fremden einfach zum Essen eingeladen und nicht nur das, er lud ihn auch in seine Gilde ein. Temujin, der eigentlich nichts mit Gilden zu tun haben wollte, der war schon länger am überlegen, ob es nicht vielleicht klug wäre, sich einer der Gilden in Fiore anzuschließen, doch die, die er kannte, die würden ihn niemals aufnehmen und die anderen, die waren ihm Fremd. Doch nun lud Lex ihm ein in seine Gilde zu kommen, auch von dieser hatte er zwar noch nichts gehört, jedoch konnte er sie sich zumindest einmal anschauen und vielleicht konnte auch Lex ihm etwas mehr über seine Gilde erzählen. „Von dieser Gilde habe ich bisher noch nichts gehört. Zumindest nichts negatives. Kannst du mir vielleicht etwas von deiner Gilde erzählen?“ Ruhig war die Tonlage des Skinwalkers und wenn man ein Ohr dafür hatte, konnte man eine gewisse Neugierde aus seinen Worten heraushören. „Mein Interesse hast du auf jeden Fall geweckt.“ Gerne nahm er die Einladung an, er war ja immerhin auf der Suche nach einer neuen Heimat, zwar wollte er eigentlich erst einmal nur ein bisschen Urlaub von seiner eigentlichen Heimat haben, doch wenn man auf solch einen einfachen Weg schon ein neues Zuhause bekommen könnte, warum sollte man dann nicht zugreifen? „Die Stadt hier ist auf jeden Fall schön. Sie ist schön ruhig, nicht so hektisch wie in Crocus…“ Kurz schaute er sich um. „...Und vor allem rennen scheinen hier nicht so viele Verrückte unterwegs zu sein.“ Verrückte im Sinne von Verbrechern und sonstigen Gesindel, dass sich in den Gassen der großen Stadt herum trieb und dessen Existenz von den Rune Knights als Lüge abgetan wurde.
„Denkst du, deine Gilde möchte überhaupt so jemanden wie mich?“ Temujin war es gewohnt abgelehnt zu werden, es war für ihn also ganz normal zu fragen, ob man ihn überhaupt bei sich haben wollte. Gut, Lex jagte ihn auch nicht weg, er lud ihn sogar ein, mit in seine Gilde zu kommen, doch wer wusste, ob die Gilde ihn überhaupt wollte? Wer wollte schon so einen schrägen Vogel wie den Skinwalker? Kaum jemand wollte ihn bei sich haben, er war es gewohnt, das er unerwünscht war, Temujin kannte dies schon seitdem er klein war. „Und muss ich etwas dafür tun um aufgenommen zu werden? Irgendeine Mitgliedschaft bezahlen? Du weißt ja, mit Geld sieht es bei mir schlecht aus…“ Lex lud ihn ja nicht ohne Grund zum Essen ein. „Und am wichtigsten für mich, erlaubt ihr Tiere? Ich habe immerhin meinen Kater und den würde ich doch ziemlich gerne mitnehmen…“ Eko im Stich zu lassen kam für Temujin nicht in Frage, das Tier war immerhin sein Freund, der Kater war schon immer an seiner Seite. Dürfte Eko nicht mitkommen, würde auch der Skinwalker verzichten, doch tief im Inneren hoffte er, das es kein Problem für die Gilde war, das sein Kater mitkommen dürfte, das Tier machte immerhin keine Probleme. „Ich würde auf jeden Fall gerne mit dir kommen.“ Nun lag es nur noch an Lex, er musste den Skinwalker ja zu seiner Gilde bringen.
Von den Satyrs hatte Temujin also bisher noch nicht so wahnsinnig viel gehört - zumindest nichts schlechtes. Lex selbst hingegen hatte schon ein paar Jährchen als Mitglied der Gilde aus Maldina Town auf dem Buckel, daher fiel es dem Schwarzhaarigen gar nicht schwer, ein paar Worte über diese eher unübliche Vereinigung von Magiern zu verlieren. Uns’re Chefin, Miss Green, ist ‘ne richtige Künstlerin. Sie hat die Gilde gegründet, um Leuten ‘nen Ort zu bieten, die ‘ner Leidenschaft nachgehen. Lex war Musiker, aber seine große Leidenschaft, die ihn zuerst dazu gebracht hatte, den Satyrs beizutreten, war die Leidenschaft, nicht als Obdachloser zu verhungern. Vermutlich lag ihm deshalb so viel an Temujin (auch wenn er das natürlich nicht zugeben würden) - er sah sich selbst in ihm. Man kriegt ‘n Dach über’n Kopf und die Gilde hilft einem, auch mit Geld. Dafür muss man ‘n Teil des Lohns von Quests, die man macht, abdrücken. Schulterzuckend blickte Lex aus dunkelroten Augen zu Temujin. War das genug Anreiz? DIe Folgefrage, ob man jemanden wie ihn dort überhaupt haben wolle, sprach auf jeden Fall dafür, dass der Langfinger sich einen Beitritt überlegte. Ich glaub’, man würde dir ‘ne Chance geben. Mit einem Kopfnicken zur Seite deutete Lex an, los zu wollen. Willst du’s dir Mal anschau’n? Eine noch ausführlichere Einladung würde Temujin nicht bekommen. Doch der Braunhaarige nahm das Angebot an und Luft aus der Lunge pustend klopfte Lex sich auf die Oberschenkel und trat dann zum Imbissbudenbesitzer heran, um für das Essen zu bezahlen. War super…, murmelte er dem Herren noch zu und machte sich dann mit Temujin auf den Weg. Ach, und wegen deiner Katze, kein Stress. Nicht nur war einer der höchstrangigen Magier der Gilde absolut in Kätzchen vernarrt und würde es absolut begrüßen, einen kleinen Stubentiger begrüßen zu dürfen, Lex hatte auch das Gefühl, dass sein absolutes Lieblingskätzchen, die berühmte Sängerin @Ava Finch, sich über ein wenig feline Verstärkung freuen würde. Eines fiel Lex dann aber doch noch ein, als er schon die Gitarrentasche über die Schulter geworfen hatte. Ach ja… Mit zwei kurzen Silben erhoffte er, Temujins Aufmerksamkeit zu erhaschen, dann richtete er die Hand auf den Skinwalker und verwandelte sie in eine lange, scharfe Klinge, die dem Hals des Musikers recht nahe kam. ...wenn du meine Leute beklaust, dann schneid’ ich dir was ab. Und der ernste Gesichtsausdruck, den Lex dazu an den Tag legte, ließ keinen Zweifel bestehen, dass er das absolut nicht als Scherz meinte.
Iron God's Sword Arms TYP: Slayermagie ELEMENT: Metall KLASSE: I ART: Nahkampf MANAVERBRAUCH: 15 pro Minute MAX. REICHWEITE: Beim Anwender SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 3, Manaregeneration Level 2 BESCHREIBUNG: Mit diesem Zauber kann der Metall God Slayer einen Teil seines Armes in eine nachtschwarze Schwertklinge verwandeln. Ob die Verwandlung am Schultergelenk, Ellenbogen oder Handgelenk beginnt ist dem Slayer überlassen. Die Standardlänge der Klinge sind dabei maximal zwei Meter. Wird dieser Zauber auf beide Arme angewendet, verdoppeln sich die Manakosten.
Beherrschung:
Erfahrene Anwender können diese Klinge sogar verlängern, um Überraschungsangriffe zu starten. Die Geschwindigkeit des Wachstums und die Stärke eines solchen Treffers entsprechen der Willenskraft des Slayers. Hierbei gilt, dass der Schwertarm pro Level der Willenskraft über 4 um zwei Meter verlängert werden kann.
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Sprechen | Denken
I let the blade do the talking - so my tounge shall become iron.
Das kam plötzlich. Kurz schluckte der Skinwalker und schaute auf die Klinge seines Gegenübers. Was war er wohl für ein Magier? Denn solch eine Magie hatte er in seinem Leben noch nicht gesehen, der Stahl der Klinge war schwarz wie die Nacht und vor allem war es keine einfache Klinge, nein das Schwert war der Arm von Lex. Aber egal, was es damit auf sich hatte, das konnte er auch später noch fragen, denn im Moment hatte er ganz andere Probleme, die Klinge an seinem Hals war zwar nicht die erste in seinem Leben, aber angenehm war es trotzdem nicht. Vorsichtig erhob er seine Hände in einer Geste der Ergebung. „Keine Sorge! Ich werde nicht bei den Leuten klauen, die mir helfen!“ Noch einmal schluckte er. „Ich will doch allgemein mit dem Mist aufhören, das bringt mir doch nur ärger ein…“ Wie jetzt auch wieder. Auch wenn er nichts angestellt hatte, so hatte er eine deutliche Warnung von dem Musiker erhalten, eine Nachricht die wohl selbst ein vollkommener Idiot verstehen würde. Das Eigentum der Gilde, das war Tabu und wenn er sich nicht daran halten würde, dann würde der dunkelhaarige das vollenden, was der Vampir einst nicht geschafft hat. „Ich will doch neu anfangen Lex. Ich schieß mir doch selber einen Pfeil ins Knie wenn ich bei euch was klauen würde. Das vertrauen wäre futsch und ich wäre wieder alleine und ohne Gilde.“ Und das wollte er nicht sein. Er hatte doch das Angebot bekommen und nun wollte er es auch gerne annehmen, dann würde der Skinwalker es nicht durch schiere Dummheit kaputt machen. Er hatte ja auf alles Lust, aber nicht darauf. „Ich verspreche dir Lex, nichts anstellen werde und selbst wenn ich dumme Ideen bekommen könnte, werde ich nichts tun und mir freiwillig von dir eine auf den Deckel geben lassen.“ So das er es, wenn vielleicht auch auf schmerzhaft Art und Weise, lernen würde das er es sein lassen sollte und aufhören sollte zu stehlen. „Ich schwöre es dir auf meinen Schweif das ich nichts von euch wegnehmen werde, ja?“ Hoffentlich reichte das dem Musiker, denn eigentlich wollte Temujin doch zu gerne seine Körperteile vollzählig bei sich behalten. Er war nicht ganz so scharf darauf, das man ihm etwas abschnitt, aber gut wer war das schon. Aber vielleicht war es auch mal wieder Zeit das Thema zu wechseln.
„Ähm, kannst du mich vielleicht zu deiner Gilde bringen?“ Lange genug stand er brav da und lies sich die Klinge an die Kehle halten. Um ihr zu entgehen verwandelte er sich einfach in seine Katzenform, so war er klein genug um ihr aus dem Weg zu gehen, halt Katzengröße. Mit seinen leuchtend blauen Augen schaute er zu Lex nach oben. „Deine Magie, ist die was besonderes? Ich habe noch nie so schwarzes Metall gesehen.“ Seine Stimme war um einiges höher in dieser Form, aber er konnte noch normal reden. „Es ist finster wie die Nacht. Es sieht, wenn man es nicht gerade am Hals hat, sogar ziemlich hübsch aus.“ Es war halt schwarz, es hatte was elegantes an sich und es passte zum allgemein ziemlich dunkel gekleideten Lex. „Achja, das hier ist ein Zauber von mir. Die Form nenne ich einfach nur Catmujin. Ich bin eine Katze und auch nicht, denn genau genommen war der Zauber ein bisschen ein Unfall.“ Er deutete mit seiner Pfote auf den blauen Schweif. „Wie läuft das dann in der Gilde? Also wenn ich aufgenommen werde? Dann bekomme ich ja das Zeichen, nicht? Kann ich mir aussuchen, wo ich das hinmachen lasse, oder geht das nicht?“ Wenn er es aussuchen könnte, dann wüsste er schon wo er das Zeichen haben wollen würde, doch wenn das nicht ginge, dann war das halt so. „Und allgemein, wenn ich später noch fragen habe, was das Leben in der Gilde angeht… Darf ich sie dir stellen? Du bist ja im Grunde der einzige, den ich dort kennen werde.“ Und wer war der, der ihn dort anschleppte. „Aber gut, ich glaube du solltest mich vielleicht erst zu dir nach Hause bringen und ich.. Naja ich sollte mich vielleicht wieder zurück verwandeln.“ Es wäre sonst schrägt wenn Lex eine Katze zur Gilde schleppen würde und dann fragte ob sie ein Mitglied werden würde. Aber noch blieb er für einen Moment in dieser Form.
Mana: 110 von 145
Post 008
Verwendete Zauber:
Transform - Catmujin TYP: Elementarlose Magie ELEMENT: - KLASSE: II ART: Support MANAVERBRAUCH:35 pro Verwandlung MAX. REICHWEITE: Selbst SPEZIELLES: Volkszauber der Skinwalker | Persönlicher Zauber von Temujin VORAUSSETZUNGEN: Geschicklichkeit Level 4, Manaregeneration Level 3, Copy: Small Animal Body BESCHREIBUNG: Im Grunde genommen war dieser Zauber der Zauber 'Copy: Small Animal Body' - doch durch einen Fehler hatte der junge Mann sich nicht ganz verwandelt, auch wenn er eine Katze war, so hatte er noch einen langen Schuppenschwanz mit den zwei Spitzen und seine Ohren waren auch noch blau, ebenso hat er den goldenen Schuppenkamm auf dem Rücken, halt keine richtige Katze, jedoch hat Temujin diese Form so sehr gefallen, das er sie einfach zu seinem eigenen Zauber machte. In dieser Form ist Temujin etwas so groß wie eine normale Katze, also ca. 50cm lang und wiegt ca. 2,5kg, er kann normal Sprechen, hat aber auch die Fähigkeiten mit Katzen zu reden. Temujin nutzt diese Form gerne, um heimlich Menschen zu folgen, jedoch fällt schnell auf, das er keine normale Katze ist. Temujin benötig zur Verwandlung eine echte Katze oder das Bild einer Katze.
Beherschung:
Geschicklichkeit Level 8: Temujin kann sich auch ohne eine Katze oder das Bild einer Katze in diese Form verwandeln.
Sehr sehr ausführlich versprach Temujin, dass er seine langen Finger bei sich behalten würde. Lex nahm ihm das ab, die Worte des seltsamen Wesens, das er da kennen gelernt hatte, schienen von ehrlicher Natur zu sein - und Lex wollte auch irgendwie glauben, dass seine Drohung Früchte getragen hatte. Gut so… Gerade wollte er seinen Klingenarm wieder senken, da huschte Temujin, nun in Katzenform, darunter durch. Hatte er sich doch da wirklich gerade in ein Fellknäuel verwandelt. Nicht…schlecht…, staunte der Halbdämon, während auch Temujin sich über die Magie des Schwarzhaarigen äußerte. ’s is’ ‘ne besondere Art von Mentalmagie…, erklärte Lex und schwieg dann bestimmend. Mehr wollte er noch nicht erzählen, schließlich kannte er Temujin erst seit ein paar Minuten. Da war es unangemessen, gleich die ganze Familiengeschichte aufzutischen. Aber ja, ich bring’ dich hin., versprach er dem Katzenmagier und ging dann los. Temujin würde schon folgen. Der Braunhaarige hatte ein paar Fragen über das Gilden-Dasein, die Lex ihm dann eben auch noch beantwortete. Jepp, bekommst du. Gerne hätte Lex Temujin das Wappen gezeigt, doch der Halbdämon hatte es sich auf das Schulterblatt drücken lassen und das freizulegen machte dem Schwarzhaarigen zwar nichts aus (Lex zeigte gerne ein wenig seiner kunstvoll verzierten Haut), doch mit seinen Klamotten und der Gitarre über der Schulter würde das zu lange dauern. Und jepp, kannst du dir raussuchen. Ob Temujin bei weiteren Fragen wieder zu Lex kommen durfte? Das würde sich sicher nicht verhindern lassen, immerhin schleppte er den Fremden ja an. Deshalb nickte Lex knapp, hatte aber keine Bedenken, dass Temujin lange brauchen würde, um Anschluss zu finden. Mit deiner Magie wirst du bei uns schnell Freunde finden…, murmelte Lex zu Catmujin hinunter. Der Schwarzhaarige wusste auf Anhieb mindestens zwei Mitglieder von Satyrs Cornucopia, die sicher sehr positiv auf eine feline Ergänzung in den Reihen der Künstler- und Hobbygilde reagieren würde. Dennoch verwandelte Temujin sich erst einmal wieder in einen Menschen(?) zurück. Das Kennen-Lernen würde so ein wenig besser gehen. Vielleicht besser so…, stimmte Lex Temujin zu und gab weiter die Richtung vor. Lange würde es nicht mehr dauern, da würden die beiden Magier am Gildenhaus ankommen und für Temujin würde ein neues Kapitel in seinem Leben anfangen.
Sorgfältig kämmte der Satyrs einige Strähnen seines blonden Haars zurück, um diese dann an seinem Hinterkopf zusammenzubinden, nur um direkt darüber eine Kappe zu ziehen. Deren braune Katzenöhrchen streckten sich stolz in die Höhe. Hach, wie toll es doch wäre, wenn sie echt wären. Stattdessen hing er nun mit diesen beschissenen Vampirzähnen herum. Mit mangelnder Begeisterung zog er seine Oberlippe, um die spitzen Beißerchen zum wiederholten Male im Spiegel zu betrachten. Es fühlte sich noch immer komisch an, als würde er eine vollkommen fremde Person im Spiegel betrachten. Er wusste, dass er sich selbst entgegen blickte, doch er fühlte es nicht. Das war nicht er, das war nicht Kenji Ohara. Und doch war es Kenji Ohara. Agh, das hatte doch keinen Sinn. Er wendete sich von seinem Spiegelbild ab und zog sich einen dicken Pulli, sowie eine Sweatshirt Jacke über. Auch den Gürtel um seine Hüfte zog er noch einmal enger. Zwar hatte er sich nicht gewogen, aber er war sich ziemlich sicher, dass er seit dem Vorfall einiges an Gewicht verloren hatte. Es war nicht so, dass er keinen Hunger hatte oder nichts normales mehr essen konnte. Er fühlte sich einfach nicht danach. Das Einzige, worauf er Hunger hatte, war Blut. Und nein, nein, das konnte er einfach nicht. Er konnte niemanden verletzen. Nachdem er sich ein paar simple, schwarze Sneaker angezogen hatte, schloss er die Tür hinter sich. Vielleicht konnte ihn ja das Volksfest, das heute stattfand, ablenken? Der Wuschelkopf war noch nie ein Mensch gewesen, der sich von etwas herunterziehen lassen wollte und auch dieses Erlebnis, diese Veränderung, würde er schon irgendwie überstehen, auch, wenn er noch nicht wusste, wie. Je näher er dem Marktplatz kam, an dem das Ganze stattfand, desto voller wurden auch die Straßen. Ein angenehmes Gefühl, endlich wieder unter Leuten zu sein, auch, wenn sein Kopf ihn ständig daran erinnern musste, dass sie alles potentielles Futter waren. Mit etwas Mühe konnte er die ungewollten Gedanken verdrängen und sich auf all die anderen Dinge konzentrieren, die vor ihm lagen. All die bunten Farben, die Spiele, die vielfältigen Gerüche, Fahrgeschäfte und natürlich auch all die Preise, die es zu gewinnen gab. Hah, er war und blieb eben für immer ein Spielkind, daran konnte auch ein toter Körper nichts ändern! So sehr ihn die unterschiedlichen Angebote auch reizten, sein erster Gang führte ihn sofort zu einem kleinen Stand, der zuckersüße Snacks in Fischform verkaufte. Oooh, wie sehr er Taiyaki doch liebte! Es gab nichts besseres! Ungeduldig wackelte der Blonde in der Schlange herum, bis er endlich an der Reihe war und sich direkt eine ganze Tüte kaufte. Waren das über zehn Stück? Oh ja. Die mussten ja schließlich auch ein Weilchen halten! Alle bis auf eines ließ er jedoch vorerst in seinem Rucksack verschwinden. Mit einem großen Haps biss er direkt die Flosse ab, sodass er an die leckere Füllung kam. "Mmmhhhmm~" Das war doch so viel besser als irgendwelche blöden, roten Körperflüssigkeiten! Allerdings musste er aufpassen, dass er sich nicht so sehr daran überfraß, dass er alles wieder hochwürgte. Nicht, dass das schonmal passiert wäre! Niiemals! Seine Augen folgten einem Gerät, in dem Leute eingeschnallt wurden und danach ordentlich durchgerüttelt und -gedreht wurden, während er langsam der Menge folgte. Ob sowas wohl Spaß machte? Seine Gedanken drifteten ab und so bemerkte er gar nicht, wie eine Person, die vor ihm war, plötzlich stehen blieb. Es kam, wie es kommen musste, und er rumpelte direkt in den Unbekannten hinein. Damit war es natürlich nicht getan, nein. Dabei musste er auch noch einen großen Fleck an Bohnenpaste auf dem Oberteil des Fremden hinterlassen. Aus grauen, trägen Augen, die nicht im Ansatz seine Sorge widerspiegelten, blickte er zu dem Riesen hinauf. Kenni wirkte bereits neben normalen Typen ziemlich klein, doch neben dem da erst recht. Ach, wie toll. "Sorry, es tut mir echt Leid! Das war keine Absicht!" Eilig zog er seinen Rucksack nach vorne und kramte eine Packung Taschentücher hervor. "Das geht ziemlich gut raus, wenn man es direkt behandelt. Ich habe da Erfahrung! Keine Sorge!" Mit einer Hand zog er das Oberteil des Unbekannten straff, um mit der anderen Hand und dem Taschentuch ein paarmal über den Fleck zu reiben, um den größten Schmutz schonmal zu entfernen. "Oh man, sorry ey! Ich geb' dir auch was aus oder so!!"
Lewis hatte erst einmal ein ausführliches nickerchen gemacht nachdem er die Quest im Ort abgeschlossen hattem, nichts hatte ihn nach dem ganzen Stress dazu bewegen können sich direkt wieder auf den Heimweg oder direkt auf zur nächsten Quest zu machen. Momentan hatte der Dunkelhaarige genug Geld um sich für einige Tage essen und eine Unterkunft leisten zu können, an sich bevorzugte er es ja nun wirklich außerhalb einer Stadt unterzukommen aber dieses Mal fühlte er sich mehr danach sich in ein warmes kuschliges Lacken zu kuscheln als in der Wildnis zu übernachten. Zwar fühlte er sich nach wie vor nicht sonderlich wohl unter den ganzen inteligenten Zweibeinern aber gestern war noch das Wort übver ein Fest gefallen und genau das war es dann auch was die Neugierde des Reptilia erweckt hatte. Es hatte sich sehr interesant angehört und auch waren einfach viele Leute unterwegs gewesen, Leujte die fleisig dabei gewesen warebn die Sachen für das Fest aufzubauen. Viele Dinge die Lewis bislang noch nicht vor die Nase bekommen hatte und daher nicht nur mit neugierde sondern auch anderen Gefühlen betrachtet hatte. So oder so war er da geblieben um das Fest, was auch immer genau ein Fest jetzt eben war, genauer in Augenschein nehmen zu können.
So hatte er sich dann am folgenden Tag nach einer langen Nachtruhe aus seiner warmen Schlafstätte gequält um heraus zu finden um was es sich bei einem fest nun handelte und der erste Eindruck war kein sonderlich guter einDruck //Wie es scheint zieht ein fest viele Personen an, das sind mir aber doch wirklich viel zu viele. Muss das sein?//, Lewis war absolut nicht begeistert und er fragte sich in diesem Moment wirklich auch ob es eine gute Idee war diese Fest, oder wie genau die ganze Veranstaltung jetzt wieder hieß, zu gehen. Vielleicht hätte er doch besser einfach abreisen sollen? Aber ganz vielleicht hatte das hier interesante Dinge zu bieten, Dinge auf die er doch wirklich neugierig war. Es war jedenfalls genug neugierde um die Zähne zusammen zu reisen und die ganzen Personen zu ertragen. Es war schon wirklich sehr viel los.
Der Reptilia wusste nun wirklich nicht wohin er zuerst schauen sollte, überall bewegten sich die Menschen aber es waren auch so unendlich viele Gerüche von unterschiedlichen Essen. Essen die er noch nie vor der Nase gehabt hatte und deren gerüche er bislang auch noch nie gerochen hatte. Immer wieder blieb Lewis stehen und versuchte die Geruchsquelklen aus zu machen. Manchmal war es nicht einmal möglich, die massen an personen sorgten öfters dafür das er gezwungen war sich mit dem Fluss der Massen zu bewegen.
Sein Magen knurrte, aber die vielen Gerüche erschlugen ihn regelrecht so das er jetzt wirklich wusste welchem der vielen Gerüche er nun als erstes seine Aufmerksamkeit schenken sollte. Seine Unschlüssigkeit sorgte schließlich wieder dafür das er stehen blieb weil es jetzt einen Geruch gab der aus der Masse regelrecht hervor stach und dafür sorgte das ihm doch etwas das Wasser im Mund zusammen lief und er sich hunrig als auch nervös über die Lippen leckte. //Hunrig. Essen riecht gut. Soll ich es ausprobieren oder doch lieber etwas anderes? Kann nicht entscheiden. Doch Hunger stark, bald Essen//
Doch sein stehenblieben sorgte dieses Mal dafür das jemand in ihn lief, zuvor war es schon vorgekommen das ihn Leute gestreift oder angerempelt hatten, doch noch niemand war in ihn gerlaufen und daher machte er wohl heute wieder eine prompte bekannschaftz mit jemnand neues. Ausnahmsweise außerhalb von einer Quest, was nicht so oft vor kam. Lewis war doch etwas perplesx über das ganze, noch dazu begann die andere person sich direkt um den fleck zu kümmern. Wirklich gedanken machte sich Lewis nicht über den Fleck, das konnte man auswaschen und selbst wenn es nicht heraus ging war das jetzt nicht wirklich ein Weltuntergang wie es seine Mutter wohl passenderweise leicht überdramatisch beschreiben würde. Stattdessen kam ihm wieder ein geruch von neuen Essen in die Nase, ein Geruch der dafür sorgte das er witterte udn den geruch regelrecht inhalierte. Er senkte den Kopf etwas und betrachtete die Person vor sich.
"Nicht so schlimm. Kann man waschen", kam es als erstes über die Lippen des Reptilia. "Was du da Essen?", erkundigte er sich dann aber auch schon direkt als nächstes und mit seiner neugierde begann sein Schweif auch leicht hin und her zu pendeln.
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Kenji
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Kenji war ein wahrer Weltmeister darin, jedes Fettnäpfchen mitzunehmen, das er fand. Selbst jetzt, wo er eigentlich in der Menge hätte untergehen sollen, überhaupt keinen Kontakt zu Fremden aufnehmen musste, schaffte er es trotzdem irgendwie, sich zu blamieren. So war er nunmal, ein Tollpatsch, wie er im Buche stand. Eigentlich war es für ihn fast schon Alltag und trotzdem schämte er sich jedes Mal. Am liebsten wäre er auch jetzt im Boden versunken, doch das schlechte Gewissen wegen dem dreckigen Shirt war sogar noch größer. Mit seinem Taschentuch konnte er zwar einen Großteil fortrubbeln, aber eine leichte Verfärbung blieb trotzdem zurück. "Aber du musst ja trotzdem den restlichen Tag damit herumlaufen!", wiedersprach er und legte den Kopf leicht in den Nacken, um dem Unbekannten ins Gesicht sehen zu können. Auf den ersten Blick sah er aus wie eine ganz gewöhnliche Person, doch bei genauem Hinsehen fielen schließlich die merkwürdigen Augen auf. "Hm, wie? Bist du echt nicht böse?" Eine etwas schräge Sprechweise hatte er ebenfalls, war er womöglich nicht von hier? Seine Seelenspiegel hüpften fort von dem halben Riesen und stattdessen hinab zu dem halb aufgegessenem Fischsnack, den er in all dem Durcheinander hatte fallen lassen. Oh man, die zehn Sekunden Regel hatte er bereits deutlich überschritten, da gab es nichts mehr zu retten. Das machte die Katastrophe, die er hier veranstaltete, nur noch schlimmer. Der Tag war echt gelaufen. Er seufzte. "Taiyaki. Die sind echt super." Nicht nur das, sie waren auch seine absoluten Lieblingssnacks. Die konnte er herunterschlingen wie ein Wolf ein gesamtes Reh. Dementsprechend saß der Schmerz über das halbe, verlorene Fischchen auch besonders tief. Er strich sich ein Tränchen aus dem Augenwinkel. "Hast du die echt noch nie gegessen? Soll ich dir eins ausgeben? Du verpasst nämlich echt was." Das war wohl das Mindeste, was er tun konnte. "Komm mit, ich zeige dir, wo's die gibt." Schweren Herzens ließ er seinen gefallenen Snack zurück, vielleicht konnten sich wenigstens die Ameisen, die sich bereits darum gesammelt hatten, daran erfreuen. Als er kehrt machte, fiel ihm jedoch endlich der dunkle Schweif auf, der erwartungsvoll hin und her pendelte. Zuerst dachte er an eine Katze, doch die Schuppen widersprachen dieser Hoffnung. Dann musste es wohl irgendein Reptil sein! Neugierig linste er immer wieder nach hinten, traute sich aber letztendlich doch nicht, nachzufragen. Konnte ja sein, dass sowas unhöflich war oder so! Das wollte er auf keinen Fall riskieren, er hatte den armen Kerl schon genug geärgert. Die kleine Schlange, die sich vor dem Snack-Verkäufer gebildet hatte, war schnell erreicht. Kurz mussten sie wohl oder übel warten. Natürlich hätte der Blondschopf seinem Gegenüber auch eins der Taiyaki geben können, die sich in seinem Rucksack versteckten, doch das brachte er einfach nicht über's Herz. Der Verlust der einen Hälfte war schon schlimm genug, ein Weiteres konnte er einfach nicht abgeben. Da gab er lieber ein bisschen mehr aus und kaufte dem Großgewachsenen seine eigene Portion. Einmal mehr schielte er diesem aus dem Augenwinkel entgegen. Dass das vermutlich unhöflicher wirkte, als ihn direkt anzusehen, bedachte er überhaupt nicht. "Äh, ich bin übrigens Kenji. Aber Ken oder Kenni geht auch." Verlegen kratzte er sich am Hinterkopf. "Und du?" Auch, wenn sich der Kerl wieder aus dem Staub machte, nachdem er seine Entschädigung erhalten hatte, war der Ohara neugierig, wie sein Gegenüber eigentlich hieß. Nicht zuletzt, damit er sich gedanklich noch ein paarmal entschuldigen konnte. Endlich beim Verkäufer angelangt, bestellte der Blonde prompt zwei Stück. "Schon wieder da? Hast du deine vorherige Bestellung so schnell aufgegessen?", scherzte der Mann, ehe er sich daran machte, die Bestellung umzusetzen und in eine kleine Papiertüte zu stecken. Kenni zog beschämt den Kopf ein. "N-nee, die sind für den da." Er deutete mit dem Zeigefinger auf den halben Riesen, ehe er die Bezahlung übergab. Eigentlich hatte er vor gehabt, eins für sich zu behalten, aber das hatte sich nun erledigt, denn zugeben konnte er das nicht. Naja, er hatte ja immer noch seinen Vorrat im Rucksack ...
Lewis hatte nicht oft kontakt mit Menschen oder anderen Zweibeinern wenn er sich nicht gerade in einer Quest befand, daher war ihm das noch nicht passiert und aus diesem Grund wusste er auch nicht so ganz wie er auf die Situation reagieren sollte. Aber Kleidung konnte man waschen und was machte es für einen Unterschied ob seine Kleidung jetzt länger oder kürzer dreckig blieb? Es änderte nichts an der Tatsache das sie dreckig war und später wieder sauber sein würde, das einzige was sich änderte war die Dauer wie lange seine Kleidung dreckig war. Der andere hatte sich schon große Mühe dabei gegeben den Dreck so gut wie es ihm möglich war zu lindern und das war nach Lewis doch ausreichend genug. Außerdem war der Ruvarzan nicht interesiert daran zurück in seine Unterkunft zu gehen und sein Oberteil zu wechseln den dann würde er wahrschenlich genau dort bleiben und sich wieder ins Bett verkrümmeln oder aber sich anderweitig in seinem Zimmer verstecken.
Also blieb er da wo er war. Er hatte sich entschieden das Fest zu besuchen egal wie ihm Menge der Zweibeiner auch zuwider sein mochte. Entschieden war Entschieden. Auf die Aussage das er mit dem Oberteil den Rest des Tages herum laufen musste zuckte Lewis nur einfach mit den Schultern. "Es ist jetzt passiert und ich bin nicht sonderlich daran interessiert mich umziehen zu gehen und wer weiß vielleicht wird es später noch mal dreckig", er sah das ganze halbwegs in einem positiven Licht, so konnte es später nicht mehr dreckig werden, es war doch schon dreckig. Passte doch. "Und nein ich bin ihnen nicht böse", erwiederte Lewis auf die Frage des Blonden, warum sollte er böse sein? Es waren so viele Zweibeiner unterwegs da konnte sowas nur passieren. Man sollte wenn man auf ein fest ging oder sich mit vielen Zweibeinern umgab doch sicherlich erwarten das so etwas passierte.
"Tai...?", noch nie davon gehört und der Reptilia hatte auch ein gewisses Problem damit das Wort überhaupt auszusprechen aber er würde versuchen es sich Gedanklich zu merken um später zu lernen wie man dieses dumme ihm unbekannte Wort jetzt wieder aussprach. Aber wenn er jetzt schon an der Aussprache scheiterte dann würde er es sich sicherlich auch nicht richtig merken können. Ach verdammt. "Nein. Noch nie gegessen", bestätigte er die Worte des anderen, darum war er auch neugierig auf den Geruch und noch mehr auf den Geschmack. Er wollte wirklich unbedingt wissen wie dieses Tai-dingsbumms was auch immer den schmeckte. Schließlich machte der andere sich auf ihm zu zeigen woher es gekommen war, seiner Nase nach roch das ganze nach gebäck, den anderen Geruch konnte er nicht deuten. War das ganze etwa mit etwas ihm unbekannten gefüllt? Uh, das klang schon einmal recht vielversprechend.
Immer wieder blickte der Zweibeiner zurück, wodurch er von Lewis jedes Mal einen fragenden Blick bekam. Der Dunkelhaarige verstand nicht warum der Mensch immer wieder zurück zu ihm sah. Hatte er etwas falsches getan oder wollte der andere nicht das er davon lief? Der Mensch stellte sich hinter den anderen Menschen an. Machte man das so? Warum stellten sich Menschen in Hintereinander? Hatte das einen speziellen Grund? Die Städte der Menschen waren schon komisch. Es gab so viel was er nicht verstand warum sie es taten.
"Lewis. Mein Name ist Lewis. Ich bin erfreut deine Bekannschaft zu machen Kenji", und lewis war direkt einmal ziemlich höfflich in seiner Vorstellung und nahm den eigentlichen namen des anderen und nicht eben einen der Spitznamen die ihm der andere genannt hatte. So ganz wusste er aber auch nicht einmal was Spitznamen waren und fragte sich gerade gedanklich was Ken und Kenni jetzt mit Kenji zu tun hatten.
Der Mensch bezahlte zwei Stück und Lewis wurde erst einmal vom Verkäufer betrachtet den er genauso wie Kenji überragte und dieser auch den Kopf heben musste um den Reptilia genau betrachten zu können. "Meinen Herzlichen Dank", kam es über Lewis Lippen als ihm das Tai-dingsbumms überreicht wurde. Das erste was Lewis machte war erst einmal daran zu riechen, weil so oft kamen ihm Teiggerichte ja nun auch nicht unter die Nase. So oft speiste er dann auch wieder nicht in den Unterkünften der Menschen.
Kenji
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Es war wirklich schwer zu glauben, dass der Großgewachsene überhaupt kein Problem damit hatte, dass man ihm sein Shirt ruiniert hatte. Zwar war der Fleck überwiegend beseitigt worden, doch ein wenig war er noch immer zu sehen. Mit einem Optimismus, von dem sich Kenni definitiv noch eine Scheibe abschneiden musste, nahm der Dunkelhaarige sein Schicksal hin. "Na- na gut", nickte das Blondchen leicht, rechnete immer noch ein wenig damit, dass man ihm doch noch den Kopf abriss. Wieso war der Fremde so geduldig mit ihm? Dafür musste er sich unbedingt revanchieren! Zum Glück bekam er auf das 'wie?' direkt eine Antwort. "Taiyaki!", wiederholte er enthusiastisch den Namen seines Lieblingssnacks. "Okay, dann müssen wir das dringend ändern!" Auf gar keinen Fall konnte er den Großen weiter in seiner traurigen, Taiyaki-losen Existenz herumdümpeln lassen. Dafür waren sie einfach zu gut! Aufgeregt hüpfte er voran, zurück zu der Schlange, die sich vor dem kleinen Stand gebildet hatte. Sein Blick ruhte immer wieder auf seiner Begleitung, wanderte dann aber doch wieder weiter. Irgendwie sah der aus, als würde er überlegen. Was beschäftigte ihn wohl? "Über was denkst du nach?" Neugierig legte er den Kopf ein wenig schief. Hoffentlich hatte er nicht schon wieder etwas falsch gemacht ... Er hatte doch nichts unpassendes gesagt, oder? Oder hatte er etwas zu viel gestarrt? Oh weh ... Nein, alles war okay, oder? Lewis behauptete schließlich, dass er sich über ihre Bekanntschaft freute! Ein breites Lächeln schlich sich auf seine Lippen, sorgte dafür, dass er seinem Gegenüber unbewusst die Fangzähne zeigte. "Freut mich ebenfalls!", entgegnete er etwas lauter als er sollte. Irgendwie passte der Name total zu seinem Gegenüber. Gleichzeitig war er aber auch ein wenig überrascht, dass dieser sich entschied, ihn bei seinem richtigen Namen zu nennen. Eigentlich nahm jeder einen der Spitznamen an, sodass es sich fast schon merkwürdig anfühlte, Kenji genannt zu werden. Merkwürdig, aber nicht schlecht. Wenig später waren die Snacks auch schon eingetütet und bezahlt. Ganz glücklich war Kenni noch immer nicht, nun beide wieder abgeben zu müssen, doch er sprang über seinen Schatten und streckte sie Lewis entgegen. Anstatt sie jedoch direkt zu probieren, schnüffelte er erstmal ausführlich daran. "Uhm, wir sollten vielleicht erstmal ein wenig Platz machen, die anderen Leute wollen ja auch noch was, ja?" Sie blockierten schließlich den kleinen Stand und zwangen Käufer und Verkäufer dazu, über ihre Köpfe hinweg zu kommunizieren, fingen sich dafür bereits die ersten bösen Blicke ein. Instinktiv zog das Blondchen den Kopf ein, machte sich klein, ehe er vorsichtig die Hände ausstreckte um seinen Begleiter ein wenig beiseite zu schieben. Eigentlich wollte er ihm nicht zu nahe treten, gleichzeitig wollte er aber auch den Zorn der Massen vermeiden. "Ääähh..." Nun blockierten sie zwar nicht mehr die Schlange, standen aber noch immer ziellos im Weg. Der trübe Blick hob sich von seinem Gegenüber, wanderte stattdessen die Straße entlang. Sämtliche Sitzmöglichkeiten waren bereits besetzt ... Moment! "Oh, da wird gerade was frei! Lass mal da hinsetzen!" Er vergaß vollkommen, auf eine Antwort zu warten, flitzte stattdessen direkt los, um sich den Platz auf der Bank zu sichern. Gerade noch rechtzeitig landete sein Hintern auf dem Holz, anscheinend hatte auch ein junges Pärchen den Platz auserkoren. Tja! Manchmal musste man auch fies sein. Die Knie zog er an, um seinen Kopf darauf abzulegen, während ungeduldige Äuglein den herannahenden Reptilia beobachteten. "Ich bin eeeecht gespannt, ob es dir schmeckt! Also, es ist ziemlich süß, sehr sogar, aber das macht es so gut!" Vermutlich war mindestens genauso viel Zucker wie Mehl darin - also die ideale Mahlzeit für das Blondchen. "Also? Wie findest du es??"
Es war Waschbar, der Fleck würde sicherlich raus gehen also warum nahm der andere die Sache so ernst? Es war doch nicht so als hätte der andere ihn unabsichtlich verletzt, das wäre ja wieder eine ganz andere Sache. Aber dem war nicht so also war es für Lewis nicht sonderlich verständlich warum das ganze hier einem kleinen Drama gleich kam.
"Tai...yaki?", wiederholte Lewis jetzt den Namen der Süßspeise. Er bekam das Wort dieses Mal auf die Reihe doch man hörte raus das er sich bei der Aussprache nicht sicher war und zum anderen wusste Lewis nicht ob er sich dieses Wort merken würden könnte. Sollte er es nicht oft verwenden war es leicht das er den Namen der Süßspeise schnell wieder vergessen würde. An sich hoffte er das er sie noch oft essen konnte, auf der anderen Seite war er bislang nur ungern in Städten. Je Größe desto weniger oft wagte er sich dorthin und je weniger gern war er in einer. Kälte zwang ihn oft dazu eine Stadt dazu wenn er weder erfieren noch in Kältestarre fallen wollte.
"Hu?", kam es von Lewis, er stockte kurz. Er konnte jetzt wirklich nicht sagen das er sich darüber wunderte, warum der Mensch immer wieder so oft zurück zu ihm sah. Das konnte er doch wirklich nicht sagen, oder? Jedenfalls überlegte sich Lewis dann recht schnell eine Ausrede, besser eine andere Sache, die er Sagen würde anstelle dessen, was wirklich in seinem Kopf vor sich ging.
"Ich frage mich, warum hier eigentlich so viel los ist", das stimmte an sich nicht, er wusste das ein Fest war, aber er wusste nicht warum so viele Zweibeiner überhaupt zu dem Fest kamen. Sicherlich waren die Leute wegen dem Fest hier, aber warum waren es so unglaublich viele? Er konnte den unterschied jetzt nicht wirklich verstehen und ihm fiel gerade nicht wirklich etwas Besseres ein was er als Ausrede benutzen konnte da er seine eigentlichen Gedanken, die Wahrheit an sich nicht gerade teilen wollte. Sie würde nur zeigen, dass er viel zu verwundert war über das Leben der Menschen und der Zweibeiner in den Städten.
Lewis fiel relativ schnell auf das der Mensch Zähne hatte die nicht wie die eines Menschen waren, war der andere überhaupt ein Mensch? Es konnte gut sein das der andere einem Volk angehörte das sich nur gering von den Menschen unterschied, eventuell sogar unter ihnen lebte. Es war gut, dass er den anderen bislang noch nicht als Mensch bezeichnet hatte, aber vielleicht sollte er einfach davon absehen den in seinen Gedanken mit dessen Volk zu bezeichnen. Da musste er sich noch eine Erkundigung einholen, aber eventuell, wenn sie sich an einem ruhigeren Ort befanden. Auf der anderen Seite wusste Lewis nicht genug über Menschen, um wirklich sagen zu können das es sich bei dem anderen um keinen Menschen handelte, vielleicht war er doch einer.
"Oh Entschuldigung vielmals", kam es dann direkt über Lewis Lippen als ihm klar wurde das sie hier doch ziemlich im Weg standen. Daher duldete er auch das der andere seine Hände an ihn legte etwas was lewis doch eigentlich ziemlich missfiel.
Kurz darauf waren diese Hände aber auch wieder fort und der Blonde hatte eine Stelle ausgemacht an der sie nicht im Weg waren. Lewis folgte dem anderen in seinem eigenen Tempo, betrachtete sie kurz und entschied dann schließlich wie er seinen Schweif am besten platzierte, um es möglichst bequem zu haben. Nachdem er sich niedergelassen hatte roch Lewis noch einmal an der Süßspeiße bevor er schließlich einen vorsichtigen happend davon nahm. Der Reptilia legte im Anschluss den Kopf schief. "Wie nennt man diese Füllung?", erkundigte er sich da er sie nicht kannte. "Ich mag es das es so Süß ist", sagte er dann aber kurz darauf schließlich. Er mochte Süßkram, gerade heißen Süßkram.
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Kenji
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"Taiyaki!", bestätigte das Blondchen mit einem kräftigen Nicken und einem Lächeln auf den Lippen. "Ganz genau!" Das der etwas weltfremd wirkende Riese den süßen Snack nicht kannte, konnte man ihm nicht vorwerfen, doch das hieß nicht, dass Kenji es einfach hinnehmen würde - nein, er würde daran etwas ändern! "Aaah, achso! Ich hatte schon Angst, dass es mit mir zu tun hat ...!" Konnte ja sein, dass er etwas Dummes gesagt oder getan hatte ... oder dass Lewis nun doch böse wegen seines Shirts war! "Naja, Maldina ist eine große Stadt mit vielen Leuten. Und die meisten Leute mögen Feste, da ist es doch irgendwie logisch, dass man mal vorbei schaut. Es macht halt Spaß. Glaube ich zumindest." Nachdenklich legte er den Kopf ein wenig schief. Anders konnte er es zumindest nicht erklären. Vollkommen sicher war er sich allerdings nicht, denn es war wirklich keine einfache Frage, die der Dunkelhaarige da gestellt hatte. Überfüllt war es aber tatsächlich. Nicht nur die ungeduldige Schlange in ihrem Rücken war lang, auch das Gedränge auf dem Platz war groß. Selbst dem Ohara - der eigentlich gut mit Menschenmengen klarkam, solange sie sich nicht auf ihn fokussierten - war das ein wenig viel. "Schon gut, das passiert mir auch manchmal!", beschwichtigte er den Größeren mit sanften Worten, nachdem er ihn aus dem Weg geschoben hatte. Es passierte tatsächlich nicht selten, dass Kenni, wenn er alleine unterwegs war, plötzlich stehen blieb und ein Weilchen gedankenverloren ins Nichts starrte. Meist hatte er in diesen Momenten Ideen für ein neues Kunstwerk, das er vor seinem inneren Auge zeichnete. Wissen konnte das aber niemand, sodass er dafür verwirrte oder verärgerte Blicke geschenkt bekam, die er jedoch nicht wahrnahm, bis ihn irgendjemand ansprach. Wenige Momente später landete der Hintern des Blonden auch schon auf einer eben frei gewordenen Bank. Triumphierend reckte er einen Moment lang das Kinn, ehe er dieses auch schon auf die angezogenen Knie fallen ließ. Seine Begleitung folgte ihm deutlich gemütlicher, was vollkommen okay war. Schließlich war der Platz nun gesichert, konnte nicht mehr fortgeschnappt werden. Ein wenig zu neugierig beobachteten die grauen Äuglein, wie Lewis seinen Schweif aus dem Weg brachte, um sich ebenfalls gemütlich setzen zu können. Ob sowas wohl irgendwann Gewohnheit wurde? Oder musste man ständig daran denken? Das musste doch anstrengend sein! Auch, als der Größere endlich den ersten Bissen nahm, wich der aufmerksame Blick nicht ab. "Das ist rote Bohnenpaste! Ich weiß nicht, woraus genau die eigentlich gemacht wird, aber es schmeckt total gut, oder? Deswegen ist mir das eigentlich auch egal..." Am wichtigsten war eben, dass es lecker war, der Rest war zweitrangig. "Jaaaa, das ist super, oder?!", quietschte er aufgeregt, sichtlich begeistert, dass sein Lieblingsgebäck Anspruch fand. Es mochte zwar sein, dass man nach ein paar von den süßen Backteig-Fischchen auf dem besten Weg zu einer Diabetes-Erkrankung war, aber manche Risiken waren es einfach wert, eingangen zu werden. "Es gibt hier noch voll viel anderes süßes Zeug, das richtig gut ist. Zuckerwatte, kandierte Äpfel, Popcorn, gebrannte Mandeln und sowas! Hast du das alles schonmal probiert? Wenn nicht solltest du das uuuuunbedingt mal tun!" Die Fußspitzen des Ohara wackelten unruhig auf der Sitzfläche herum, taten sich schwer, stillzuhalten. Oh man, es gab einfach zu viele Dinge, die er hier noch tun musste! Gleichzeitig war er aber auch froh, hier auf der Bank sitzen zu können und ein wenig Platz zum Durchschnaufen zu haben. Die Besucher machten automatisch einen kleinen Bogen um die sitzenden Magier herum. "Oh und die nicht süßen Sachen sind auch immer toll. Ich mag gegrillten Oktopus voll. Aber viele sagen auch, dass der ihnen zu zäh ist..." Sein großer Bruder hatte es immer gehasst - eine der wenigen Dinge, bei denen sie sich nie einig geworden waren. Wenn er noch leben würde, dann wäre er sicher heute mit Kenji hierher gekommen. Leise seufzte der Ohara, schüttelte den Gedanken schnell wieder ab. "Was hast du hier schon alles gemacht? Oder bist du auch gerade erst gekommen, Lewis?"
// Bohnenpaste? //, wiederholte Lewis in seinem Kopf, weiß es Bohnenpaste war, dann musste es doch sicherlich auch aus Bohnen hergestellt worden sein und er vermutete, dass die Bohnen normalerweise nicht süß war. Es hörte sich eher nach etwas aus an, das Bauern auf ihren Feldern anbauten. Grüne Bohnen kannte er, aber er hatte gehört, dass es auch andere Bohnen gab. Aber mit der Bohnenpaste hatte er bislang jetzt doch nicht zu tun gehabt, vielleicht war das ein Ding mit den unterschiedlichen Einflüssen der Städte und der Gebiete um sie herum.
"Schmeckt gut", bestätigte Lewis dann, nahm noch einen Bissen. Normalerweise wäre das Essen dann mit einem weiteren Happsen vollkommen weg gewesen, immerhin war das Taiyaki nicht größer als eine Ratte und die konnte der Reptilia mit einem Happsen in den Untiefen seines Magens verschwinden lassen, der manchmal doch wirklich wie ein schwarzes Loch war.
Während sich Lewis auf das Taiyaki konzentrierte, begann der andere noch weitere Dinge aufzuzählen, sie klangen schmackhaft genug, dass der Reptilia sie am liebsten jetzt gleich essen würde, um seinen noch hungrigen Magen zu füttern. Trotzdem musste er auch eine ausgewogene Diät denken und vielleicht auch etwas anderes als Essen als Süßkram. Aber momentan war das Lewis doch relativ egal, Hauptsache er konnte den Massen an Zweibeinern etwas entgehen und um anderen etwas in den Magen bekommen. Hier im Sitzen fühlte er sich auch nicht mehr so ganz wie auf dem Präsentierteller. Sich durch die ganzen Zweibeiner zu bewegen hatte ihm jetzt absolut nicht gefallen und es überraschte ihn, wie viel ungestörter man war alleine durch die Tatsache das man saß.
Lewis schob sich gerade noch die Reste des Taiyaki in den Mund, dann legte den Kopf aber leicht zur Seite und stellte dabei einen eher verwirrten Gesichtsausdruck zur Schau. Hier hatte ihn Kenji dann doch verloren, ihm sagte nichts. Nichts von dem ganzen Süßkram und auch nichts von dem gegrillten, was auch immer. Er konnte nicht einmal sagen, in welche Kategorie an Essen das ganze Zeug fiel. Das erst erwähnte, hörte sich ja nach Süßkram an, das andere hingegen schien eher etwas Festes und nicht süßes zu sein? Natürlich hatte er aber keine Ahnung und konnte daher nur Vermutungen in seinem Kopf anstellen.
"Ich bin gerade erst hier hergekommen", erklärte er dem anderen, noch dazu kam er aus dem hintersten Wildland und war von Göttern aufgezogen worden, die sich für viele Sachen nicht interessiert hatten oder eben einfach nicht darum gekümmert hatten. Daher sagten ihm manchmal auch Bezeichnungen nichts, ob es sich nun um alltägliche Dinge handelte oder Speisen oder Getränke. Wäre er nicht über Kenji gestolpert, hätte er sich wahrscheinlich irgendwas auf gut Glück bestellt. Hätte es ihm geschmeckt, dann hätte er sich die Mühe gemacht sich den Namen zu merken, schmeckte es nicht, tja dann war es auch seiner Mühe nicht wert.
"Das ist das erste Mal, dass ich mich auf einem Fest befinde und daher ist alles doch etwas viel", gestand er dann schließlich und schaute kurz darauf über seine Schulter hinweg zu den ganzen Leuten, die sich hin und her bewegten. Manche standen an, wiederum waren schon fertig und unterhielten sich, blockierten damit andere. Es war verdammt, viel los und mehr als Lewis persönlich gerne hätte.
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