Ortsname: Dawson Beer Brewery Art: Fabrik/Gebäude Spezielles: -- Beschreibung: Die Brauerei liegt in der Nähe des Arbeiterviertel Lumberhill und man kann es nicht verfehlen. Der Eingangsbereich ist mit einen Eisenzaun versehen, auf dem Torbogen, der sich in der Mitte befindet, steht der Name "Dawson Brewery" in Großbuchstaben. Die Fassade des Gebäudes gleich einer großen Lagerhalle, die Jedoch in L Form gehalten wurde. Auf dem Dach befinden sich zwei Schronsteine, die nicht gerade wenig Abgase produzieren und mal davon abgesehen, das es immer nach Alkohol riecht. Die Brauerei ist im Familienbesitz und Jack Dawson ist der momentane Eigentümer, nachdem sein Vater in den Ruhestand ging.
Change Log: Sobald sich innerhalb des Rollenspiels etwas an dem Ort ändert, wird es hier kurz vermerkt.
Josephine Mandeville
Anmeldedatum : 19.09.20 Anzahl der Beiträge : 52 Alter : 32
Josephine war in inoffizieller Mission unterwegs, eigentlich wäre sie schon auf dem Weg nach Crocus Town gewesen, doch dann hatte sie gehört, das der Besitzer der Dawson Brewery aus Oak Town seit einiger Zeit Probleme hatte und ihm Bierfässer unter mysteriösen Umständen abhanden gekommen waren. Man sagte sich, das wohl Diebe dahinter steckten, jedoch gab es kaum Anhaltspunkte, wer diese waren. Obwohl sie eigentlich von ihren Dienst als Rune Knight freigestellt war, wollte sie trotzdem sich der Sache annehmen, also reiste sie kurzer Hand von Maldina nach Oak Town und quartierte sich zunächst in einem Hotel ein.
Ehe sie am nächsten Tag auf dem Weg durch die Stadt zur besagten Brauerei aufmachte, um sich dort mit dem Besitzer kurz zu schließen, damit sie mit ihren Ermittlungen beginnen und quasi verdeckt als Arbeiterin dort einschleichen konnte, so war das ihr Plan zumindest. Wegen ihrer Kleidung glich sie schon wie eine normale Arbeiterin und niemand würde den Verdacht hegen, dass sie in Wahrheit jemand anderes war. Ihr Gildenabzeichen hat sie mit einen Verband abgedeckt, so das es aussah als hätte sie eine Wunde bandagiert. Sie fand sich dann im Büro von Jack Dawson wieder, der an seinen Schreibtisch saß und sie anschaute, nachdem sie ihn ihre Angehörigkeit bei den Rune Knights offenbart hatte. "Herr Dawson, wenn sie davon ausgehen, dass Diebe ihre Fässer klauen, werde ich herausfinden, um wen es sich handelt. Der einfachste Weg, dem ich sehe, ist, das ich mich als eine Arbeiterin ausgebe und ohne großes Aufsehen mich frei bewegen kann." sagte sie zu ihn, während der Mann auf stand und mit seinen Gehstock ans Fenster ging. "Und dann?" fragte er skeptisch.
Eigentlich war er froh, dass jemand sich der Sache annahm, aber es schmerzte ihn, wenn er daran dachte, das die Diebe ein leichtes Spiel hatten, an die Fässer heran zu kommen. Er hatte nämlich einen Verdacht, aber er vermochte es nicht zu glauben, das es womöglich stimmte. "Werde ich ermitteln, wer diese Diebstähle durchführt und ihn oder sie stellen und verhaften." so einfach es auch klang, war in Wahrheit eine sehr ausgiebige Prozedur. Beweise mussten gesammelt werden und gerade das war das Problem, wo bekam sie diese her? "Nun gut, ich kenne selbstverständlich den Ruf der Rune Knights und weißt, das sie auch in solchen Fällen gute Arbeit leisten. Finden sie heraus, wer mir schaden will." meinte der Unternehmer dann und Josie nickte nur. Der einfachste Teil war damit erledigt. "Dann fange ich mal an.. Ach ja, sagen sie niemanden, wer ich eigentlich bin." "Sie können sich darauf verlassen, Frau Mandeville. Mein Mund ist versiegelt." Josephine hatte keinen Zweifel an die Echtheit seiner Worte, sie verabschiedete sich dann von ihn und verließ das Büro, um sich in die Arbeit zu stürzen.
Ein Zugticket konnte ganz schön teuer sein. Insbesondere, wenn man die Entfernung von Aloe zu Oak Town in Betracht zog. Dennoch … verglich man es mit dem Weg zu Fuß, so war man um einiges schneller. Zugleich umfuhr der Zug Gebiete, durch die er noch schwer kam und machte einen Bogen um die Mitte des Reiches, etwas, dass einem, wenn man selbst unterwegs war, erspart blieb. Lasciel war – mit diversen Abstechern zwischendurch – über einen Monat durch den Winter geritten. Oftmals mied er in den kalten Monaten den Norden, doch dieses Jahr hatte es ihn hinaufgezogen. Also war er losgezogen, mit Sack und Pack, dass er stets bei sich trug, bis er die kleinen Dörfer und Siedlungen um Oak Town herum erreicht hatte. Ein Hof hatte ihn aufgenommen und der Engel hatte Desperatio bei ihnen untergestellt. Er schlief bei ihr im Stall, freiwillig. Natürlich hatte man ihm ein altes Bett in einer kleinen, stickigen Kammer angeboten, doch er hatte es ablehnte. Nein, viel wohler fühlte er sich hier in der Box, wo er seine Stute leise schnauben hörte, wo die leisen Schritte der Stallkatzen im Stroh raschelten und die kalte Luft seine Wangen rosig färbte und seine Nase gefror. Es fühlte sich wirklicher, sicherer an. Man hatte ihm auch zu Essen gegeben, doch Lash war eher Fallbauer als wirklicher Jäger – was ohne Zweifel seinem fehlenden Augenlicht geschuldet war. Und so blieb ihm als Bezahlung nichts als Jewels übrig – für den Platz und auch für den Zeitverbreib, wenn er sich in der Stadt selbst herumtrieb.
Des hatte der Alte zurückgelassen, als er von dem Auftrag erfahren hatte und sich am Nachmittag auf den Weg gemacht hatte. Für gewöhnlich kreuzte er erst später in Bars auf, um sich sein schon etwas armseliges, gleichtöniges Leben schöner zu trinken. Heute allerdings lief er an alten Fabriken vorbei, deren Gestank ihm die Nase verpestete. Die Augenklappe hatte er aufgesetzt, um so mit dem verdeckten Auge zu sehen, wo er hin lief. Diverse, alte Gebäude, auf denen der Schnee schwer ruhte, standen dunkel am Rand der Gasse, an deren Ende die Brauerei ruhte, aufgrund derer er unterwegs war. Lasciel war kein Biertrinker, zumindest nicht, wenn es etwas besser gab wie Rum oder gar Whiskey – für letzteren würde er das hier sogar kostenlos machen. Oder vielleicht auch für eine Flasche eben jenes Getränks. Der Mantel ruhte warm auf seinen Schultern, als er das Tor erreichte und öffnete. Lash nahm sich nicht die Zeit, den Schnee von seinen dunklen Stiefeln zu wischen, sondern trat einfach ein. Er sollte in das Büro, so hatte man es ihm gesagt, doch das müsste er erst einmal finden. Lash stöberte ihm Eingangsbereich herum, bis er eine Türe mit der Aufschrift Büro fand und diese öffnete. Licht empfing ihn, was gut war. Hier, umgeben von dunklem Holz und nur einer flackernden Lampe, nützte sein magisches Sehmittel ihm nicht sonderlich viel, doch das Büro war hell ausgeleuchtet. Lash nickte knapp zur Begrüßung, als der Mann dahinter aufblickte. „Mein Name ist Lasciel. Ihr benötigt meine Hilfe?“
Zehn Minuten später hatte Jack Dawson ihm erklärt, was es zu wissen galt. Und er hatte ihm Auskunft über eine hellhaarige Magierin gegeben, eine Rune Knights, die er ebenfalls angeheuert hatte. Man hatte sie ihm beschrieben, doch ohne eine Stimme war Lash nicht sonderlich gut darin, andere Personen zu erkennen. Es sei denn, er hatte Glück und sie wäre die einzige Frau, doch Glück und Lasciel stolperten sich nur selten über den Weg, und wenn, dann stolperte es richtig. Dennoch, einen Dieb zu finden, das würde er schaffen. Also machte er sich auf den Weg in den hinteren Teil des Gebäudes, von wo der Lärm der Arbeiter zu ihm drang. Zeit, den Leuten dort einmal auf den Zahn zu fühlen. Mit kühlem Gesichtsausdruck öffnete der Engel die Türe zum Durchgang einen Spalt und lehnte sich dagegen, um hin durchzublicken. Neun Personen. Und zwei weibliche, wobei ein davon deutlich dunkleres Haar trug. Doch ob rot, braun oder grau konnte er nicht sagen, war für die blinden Augen des Alten doch alles grau. Doch die zweite war definitiv blond. Lash schnaubte leise in sich hinein. Na, was hatte er noch über ein stolperndes Glück gesagt?
Mit ihr zusammen arbeiteten neun Personen an die Zahl hier, eine weitere Frau und der Rest waren nur Männer. Was anderes hatte Josie nicht erwartet, denn diese Arbeit war auch eine reine Männerdomäne und blieb es auch immer. Mit sowas hatte sie aber schon gerechnet und es wunderte sie daher wenig, wie rau es zuging. Josie war dabei, die vollen Bierfässer zusammen mit der anderen Frau zu tragen oder eher gesagt mit der Sackkarre die Fässer zum Lagerungsort zu transportieren, unter dem wachen Augen des Vorarbeiters und dieser erfüllte alle Klischees, er war mies gelaunt, hatte an allen was auszusetzten und schrie wie ein Sklaventreiber. Fehlte nur noch eine Peitsche, dann wäre es komplett.
Zum Glück war auch noch Zeit für eine Verschaupfpause, als der Vorarbeiter noch zu seinen Büro musste. Sie konnte sich so etwas mit der anderen Frau unterhalten und erfuhr dann ein paar Sachen, der älteste und langjährige Arbeiter war der Mann in Latzhose mit Halbglatze, Schurrbart und Brille, neben ihn war ein etwas dicklicher Mann, der aussah, als würde er jeden Tag in einen Bierfass baden. Er hatte eine komische Ausspache und sprach andauernd von seinen Biogarten und wie ökonomisch er lebte.
Nach und nach stellte die andere Frau die Arbeiter vor, einer stieß Josie dabei ganz in den Augen und wenn sie ehrlich war wirkte er nicht so, als würde er hierhin gehören. Die Art, wie er ging und dabei desinteressiert schaute, machte ihn etwas verdächtig. Die weiteren Ermittlungen würden noch zeigen, ob er tatsächlich mit den Dieben unter einer Decke steckte oder er selbst der Drahtzieher hinter dem ganzen war. Aus dem Augenwinkel hatte sie allerdings noch eine Person wahr genommen, die an der Tür stand, aber ob das nun ein weiterer Arbeiter war, mochte sie nicht sagen, alles unübersichtlich gerade. Der Vorarbeiter kam indes zurück brüllte alle zusammen...
Dann kündigte die Uhr auch schon die Pause an, alle verschwanden zum Pausenbereich und Josie ging mit, tatvso als würde sie aber noch zur Toilette wollen. Im Wahrheit jedoch schlich sie sich in der Halle herum und erwischte den stillen Beobachter, dem sie am Rande wahrgenommen hatte. "Habe ich es mir gleich gedacht... Wer bist du?" sprach sie ihn an.
Lash mochte den Mann jetzt schon nicht. Allgemein hatte er etwas gegen Personen, die herumschrien. Ohne sein Augenlicht war er meistens auf seine Ohren angewiesen und wenn dann jemand will herumschrie, tat das einerseits weh und andererseits erschwerte es ihm die Orientierung. Doch vorerst hatte er sich nur an die Wand gestellt und still zugehört, was geschah. Über seinem Kopf hing eine Spinne, doch diese sah ebenso unbeweglich in ihrem Netz wie er da stand. Wie ein Geist. Nach fünf Minuten hatte er den Mantel ausgezogen und ihn auf den Boden gelegt, um sich darauf zu setzen. Unter dem dunklen Baumwollshirt trug er die Lederschutzweste, also würde er zumindest nicht so schnell auskühlen. Davon abgesehen war sein Immunsystem erstaunlich gut, für all die Kippen, die er täglich inhalierte. Auch jetzt hätte er sich am liebsten eine angezündet, doch dann würde der Mann auch noch auf ihn losgehen. Also sah er da, den Kopf an die Wand gelehnt und beobachtete die Arbeiter. Irgendwann erlosch, sein Augenlicht und er wurde seinen Ohren überlassen. Lash genoss die Ruhe, die seinem Körper vergönnt wurde. Er schlief schlecht. Das war bei weitem nichts Neues, denn viel zu oft erwachte er schweißgebadet, bis er sich manchmal nicht mehr traute, einzuschlafen. Entsprechend tat es ihm gut, sich hier auszuruhen und zugleich dafür bezahlt zu werden. Tatsächlich war er am Ende eingenickt, denn erst als der Schreihals die Pause ankündigte, schreckte der Engel auf. Nun, wenn das nicht einen guten Aufpasser ausmachte. Er schnaubte leise und erhob sich, warf sich den Mantel über die Schulter und lief blind vorsichtig durch den Raum auf den Vorarbeiter zu. Seiner lauten Stimme folgend fand er ihn relativ einfach, nachdem er einmal gegen einen Tisch geknallt war und sich um ihn herumgetastet hatte. Dann stand er vor ihm. „Meine Name ist Lasciel, dein Boss hat mich zur Hilfe gezogen. Bitte folge mir.“ Dass der Kerl noch rumbrüllte warum er hier war, dass brauchte er echt nicht. Also wartete er ab, bis der andere sich in Bewegung setzte. „Gut. Wenn du mich verarscht …“ Er ließ die Drohung offen, führte den Alten aber aus dem Raum in den Gang. „Also, was willst du?“, verlangte der Mann zu wissen. „Zwei Dinge. Erstens, sei leiser. Deine Stimme ist zu laut. Und zweitens …“, Lash verstummte, als ihn jemand ansprach. Eine Frauenstimme. Er grinste leicht, auch wenn es kein erfreutes Lächeln war. „Zweitens hat sich erledigt. Aber bei Amor, behalt das erste im Kopf.“ Er konnte das verdatterte und dann verärgerte Gesicht nicht sehen, aber er hörte die Verwünschung, die der Mann ausstieß, als er sich umdrehte und sich vom Acker machte. Lash war es egal für wen oder was dieser ihn hielt, solange er seine Klappe halten würde.
Aber nun war es Zeit, sich etwas besserem zuzuwenden. Die Stimme gehörte zu der Blonden. Josephine, und sie sprach ihn mit du an. Der Blinde fand dies eine angenehme Überraschung, taten viele es doch nicht, was er für ziemlich unnötig hielt. Er war bei weitem nicht Adelig, dass müsste man ihm eigentlich ansehen, zumal er immer nach Pferd und Wald roch. „Mein Name ist Lasciel. Es ist meine Aufgabe den Diebstahl aufzuklären“, legte er die Karten auf den Tisch. Er würde mit ihr zusammenarbeiten, da hatten Lügen keinen Sinn. „Man hat mir berichtet, du ist ebenfalls an diesem Fall beteiligt. Gibt es bereits Dinge, die dir aufgefallen sind."
Wer auch immer der andere Kerl war, er schien lieber mit dem Kopf durch die Wand zu wollen, als auf Nummer sicher zu gehen und regte dadurch großes Aufsehen. Jetzt wusste hier jeder dank ihn wer sie auch im Wahrheit war. Dabei war das doch mit Herrn Dawson alles von vornerein glasklar gewesen und scheinbar hatte der Mann sich nicht am Teil seiner Abmachung gehalten und dem Fremden offenbar von ihrer Anwesenheit erzählt. Innerlich war Josephine wütend, aber andererseits, wäre es auch nur eine Frage der Zeit gewesen, das ihre Tarnung aufflog. Nun gut, für Ärger war auch keine Zeit, sie musste sich ihm gegenüber offenbaren. Er stellte sich als Lasciel vor und so wie er aussah, hatte er so einiges durchgemacht. "Ich bin Josephine, wenn du es kürzer haben willst, dann ist Josie auch gut." sie hatte es nicht so mit Förmlichkeiten, einige Ausnahmen bildeten ältere Mitbürger, denen trat sie mit den nötigen Respekt heran, sonst war sie mit allen anderen per Du.
Ihre blauen Augen musterten den Kerl vor ihr, während sie sich überlegte, wie sie ihn von ihrer bisherigen Ermittlungsergebnisse berichten konnte. Aufgrund seiner Kleidung konnte sie kein Gildenabzeichen ausmachen und das zwang sie doch etwas vorsichtiger zu sein, wäre er auch ein Rune Knight, würde sie schon ihm gegenüber offener sein. So aber jedoch...
"So gut wie jeder hier könnte verdächtig sein." was im Grunde genommen keine Lüge war, denn man konnte nur die Fässer klauen, wenn man entweder selbst in der Brauerei arbeitete oder ein Komplize von jemanden war, der Herr Dawson schädigen wollte und sich extra so im Betrieb eingeschlichen hatte, also quasi genau das wie Josie es machte, nur eben, um dem Besitzer zu hintergehen. "Ich habe gleich drei Leute im Verdacht." wobei es nur einer war, der als Hauptverdächtiger im Frage kam und bei den anderen zwei musste sie erst noch Anhaltspunkte finden. Neben ihn waren die andere Frau und der Vorarbeiter ihre vermeintlichen Diebe. Josie ging hin und her und fuhr mit der Haar durch ihr langes Haar. "Also zu einen gibt es hier einen Arbeiter, der hier mir so recht nicht ins Bild eines typischen Fabrikarbeiters passt. Seine gleichgültige Art untermalt dies auch. Dann ist es der Vorarbeiter selbst und die andere Frau. Fakt ist, das es mit ziemlicher Sicherheit jemand ist, der in der Brauerei arbeitet. Sonst kann man es nicht erklären, wie die Fässer von hier sonst weg kommen?" schilderte sie Lasciel, was sie dachte und dabei auch auf kam, was sie machen sollten.
Lasciel hatte leise nicht geflüstert. Er mochte flüstern nicht, es erinnerte ihn immer an das Zischeln von Schlangenzungen. Nicht an Lügen, angelogen hatte man ihn nie. Es war stets klar gewesen, dass er keine Gnade zu erwarten hatte, nicht einmal den Tod hatte man ihm gewehrt. Nein, er war immerzu an der Kante gehalten worden. Gerade genug Nahrung und Flüssigkeit, dass sein Körper es schaffte, die Wunden mit der Zeit zu heilen, während die neuen schon warteten. Und die unversorgten Löcher und Brandzeichen hatte wüste Narben auf seinem gesamten Körper hinterlassen. Dennoch waren sie nicht so schlimm wie die geistige Folter. Das Gefühl der glatten, trockenen, warmen Schlangenkörper, die ihn festhielten. Die sich um seine Arme und Beine schlangen, zischend wie leises Lachen über seinen Körper hinwegkrochen. Nein, das war etwas, dass ihn mehr geprägt hatte. Die Narben sah man unter dem Mantel und der Hose sowie Stiefel nicht, sein struppiges, ungewaschenes Haar verdeckte die Zeichen auf seinem Hinterkopf. Nur bei genauerem Hinsehen würde man die Brandspuren seitlichem am Hals erkennen. Dass er nicht flüstern wollte, sorgt allerdings dafür, dass seine Worte möglicherweise nicht ungehört bleiben würden, was ein akuteres, größeres Problem darstellte. Der Engel hörte zwar keinen und war absichtlich am Gang geblieben, um sich von den Arbeitern räumlich zu trennen, doch er konnte sich nicht umsehen, um sicher zu gehen. Sein Kiefermuskel zuckte angesichts des Hindernisses, die ihm hier auferlegt wurde. Das die Frau antworte, nahm er allerdings als gutes Zeichen. Lash nickte knapp. Er bevorzugte ganze Namen, entsprechend war er auch ganz zufrieden damit, dass sie sich nicht mit Josie vorgestellt hatte. So manche taten das und selbst wenn er das Interesse aufbrachte sich mit ihnen zu beschäftigen und sogar nachzufragen, gaben ihm nicht alle Auskunft. Er zwang sie dann nicht, wo er doch selbst so vieles versteckt hielt, aber wenn er sich schon einmal interessierte, hieß das bei ihm etwas. Sein normaler Umgang, was Frauen betraf, benötigte keine Namen.
Das Josephine so klar antwortete, gefiel ihm. Lash war kein Mann vieler Worte, wie man sicher schnell feststellen würde. Aber er konnte, auch wenn sein Kopf ihm gerne einen Streich spielte, sich sehr gut auf ein Problem und dessen Lösung konzentrieren. Seine kühle Miene wurde nicht erfreut, aber sie verlor ein bisschen etwas von ihrer Unnahbarkeit. Lasciel orientierte sich an ihrer Stimme, um sie nicht umzulaufen, schloss die Augen, und hielt die Hand vor sich. Langsam ging er vorwärts und suchte die Wand. Zum Glück schnell trafen sie Finger etwas Hartes, Kühles und er drehte sich um, lehnte sich dagegen, um ihr so zuzuhören, ohne im Weg herum zu stehen. Drei Verdächtige. Er runzelte leicht die Stirn. Das schränkte die Sache schon einmal ziemlich ein. „Ich stimme dir zu. Es wird einer von ihnen sein müssen. Hat man dir ein Datum gesagt, wenn die Diebe geschnappt werden sollen?“ Je nach dem würden sie einen Zahn zulegen und deutlicher werden müssen. Im Notfall hatte Lash auch kein Problem damit, sich die Kandidaten zu Herz und zu Kette zu nehmen. „Sie akzeptieren dich in ihrer Mitte. Ich würde vorschlagen, wir passen noch ein, zwei Stunden auf. Du arbeitest und ich werde dem Vorarbeiter etwas auftischen, weshalb ich hier bin. Wenn jemand fragt, was wir gesprochen haben, dann habe ich dich nach einigen Scheinen gefragt, da ich mein Geld zu Hause vergessen habe.“ Der Engel stützte die Hände an der Wand ab. „Ich werde mich danach verabschieden, aber nicht gehen, sondern das Haus durchsuchen. Wenn du siehst, dass einer den Raum verlässt, dann müssen wir uns ihn, oder sie, genauer anschauen.“ Damit stieß er sich ab und drehte den Kopf ihr zu, sah sie mit den weißen, blinden Augen an. „Fragen?“
Erst jetzt beim genauen hinsehen fiel Josephine auf, das der andere Magier blind war, falks er auch einer war. Ob das gut ging, wenn er trotz seines Handicaps diese Aufgabe gewachsen war, würde sich noch zeigen. Auf seiner Frage hin, ob sie dem Zeitpunkt wüsste, wann man die Diebe schnappen konnte, musste sie dem Kopf schütteln. "Ehrlich gesagt, nicht wirklich aber das ist kein großes Problem, da... sagen wir, ich bin sogesehen eine Ermittlerin einer Spezialeinheit. Zur Zeit jedoch vom Dienst freigestellt." indirekt gab sie sich damit also als Rune Knight zu erkennen, aber ihr Gildenzeichen war noch unter den Verband versteckt und das sollte auch erstmal so bleiben. Falls jemand gerade dieses Gespräch zufällig mitgehört hatte, der war nun gewarnt. Ja, die Gefahr, das sie aufflog war groß, aber dank Lasciel war es nun auch kein Geheimnis mehr. "Der Dieb oder die Diebe schlagen jedoch wohl in der Nacht zu, nach der Aussage von Herr Dawson." was selbsterklärend auch relativ nahe lag, da nachts kaum Betrieb war und kaum wer was mitbekam.
Die Windmagierin war sich sicher, dass es heute Nacht passierte und das hieß, dass sie und Lasciel auf der Hut sein mussten beim Einbruch der Dunkelheit. Statt also ein kuschelwarmes Bettchen, erwartete ihr also eine Nacht auf harten Boden hockend. Die rotblonde Runenritterin war allerdings schon an schlimmeres gewöhnt und die Sache würde sich hoffentlich rasch aufklären, so dass sie hoffte, das sie zeitlich noch zurück nach Crocus Town kommen konnte. "Wir müssen mit Herr Dawson noch besprechen, wie wir die Diebe stellen sollen." und das ging auch nicht, ohne noch die Polizei darüber zu informieren, zwar war sie auch eine Art Gesetzeshüterin, doch für so eine Aktion musste man auch auf die örtlichen Sicherheitskräfte zurückgreifen. Sie nickte, als Lasciel meinte, das sie weiterhin so tun sollte, als würde sie hier arbeiten und er dem Vorarbeiter was vorspielen sollte. "Meine ich auch, also treffen wir uns dann in Herrn Dawsons Büro für weitere Maßnahmen?" das wäre sicher auch nicht ganz verkehrt, wenn man mit dem Auftraggeber nochmal alles durchging, von der Observation bis zum Zugriff sollte alles gut durchdacht werden, so vermied man Fehler, die zum Verhängnis wurden und dann wären alles völlig umsonst gewesen.
"Nein, keine Fragen mehr." beneinte sie seine letzte Frage und drehte sich um, um ihre Arbeit fortzuführen. 2 Stunden später war sie etwas schlauer. Sie hatte nämlich nun tatsächlich zufällig etwas mitangehört und sie wusste nun, wer die Diebe waren und dies wollte sie nun Lasciel und dem Auftraggeber mitteilen. Im Büro waren sie ganz immerhin unter sich. "Wir werden die Beiden und ihre Komplizen überraschen und umstellen, solange sie denken, das sie nicht aufgeflogen sind. Die Polizei übernimmt ganz einfach den Rest… Herr Dawson, sie werden zur Polizei gehen, während ich und Lasciel das Paar stoppen." meinte sie und sah dann den anderen Magier an. "Denkst du, deine Magie reicht aus, um eine ganze Gruppe auszuschalten?" fragte sie ihn dann.
Ermittlerin in einer Spezialeinheit? Lasciel runzelte die Stirn. Das war eine sogar für ihn interessante Umschreibung, eine, die ihm allerdings nicht viel half. Der Engel mied den Norden für gewöhnlich, da es oft zu kalt war, um draußen zu schlafen oder um Desperatio auf der Wiese stehen zu lassen. Anders übersetzt: Es gab oft auch überhaupt keine Wiesen, sondern nur vom Schnee bedeckte Felder. Aber auch davon abgesehen kümmerte er sich nicht groß um die belanglosen Dinge der Menschen. Er hatte keinen blassen Schimmer was es an Spezialeinheiten gab, noch deren genaue Aufgabe. Zwar konnte er hier vermuten, dass es darum ging, das Gesetz zu schützen, doch mehr auch nicht. Abgesehen von den Runenrittern, weshalb er sie einfach in diese Gruppe steckte. Ansich war es ihm auch egal. Lash hielt nicht sonderlich viel von den Gilden, oder maß ihnen zumindest keinen großen Wert bei. Ob man nun böse oder gut war, das bestimmte seiner Ansicht nach die Taten des Einzelnen und nicht die Gilde. Wirklich eine klare Antwort war es für seine Ohren nicht, zumindest nicht mit dieser Begründung, doch er filterte sich ein Nein heraus und war damit zufrieden. Lash mochte Stress für gewöhnlich nicht. Es riss ihn stets aus seinem gemütlichen, zeitlosen Trott und zwang ihn dazu, sich einzubringen und zu handeln. Lash nickte. Die Nacht war gut, denn dann sahen weder er noch sein Gegner etwas und in diesem Falle, war der Engel anderen meist überlegen, einfach, weil er es gewohnt war, blind zu sein. Ohne sein Pferd war er zwar oft aufgeschmissen, aber immer noch besser dran, als so manch anderer. „Passen wir auf bis zur nächsten Pause. Wenn wir jetzt in das Büro gehen, dann wird dich das verdächtig machen. Besser, wir warten damit etwas ab. Oder du verabschiedest dich auf den stillen Ort.“ Sofern der Vorarbeiter dies denn erlauben würde. Doch den würde er sich nun sowieso vornehmen.
Kaum war die Pause um und Lash wieder zurück, diesmal auch wieder mit Augenklappe und zu sehen, was er da tat, kaum der Mann auch schon hereingestapft. „An die Arbeiter!“, brüllte er, bis sein grimmiger Blick den flügellosen Engel entdeckte, der neben der Türe lehnte, die Arme vor der Brust verschränkt. Lash war kein Theaterspieler und da ihm das meiste egal war, war er auch nicht allzu gut daran, vorzuspielen, etwas wäre ihm wichtig. Aber es viel ihm ziemlich einfach zu lügen, ohne nervös zu werden. Als der Kerl also auf ihn zustapfte, blieb er davon ungerührt stehen. „Was willst du noch hier?“, blaffte der Vorarbeiter ihn an. Lasciel hob die Stimme nicht, als er antwortet. „Wie gesagt, ich soll deinem Boss etwas helfen. Oder genauer gesagt seiner Frau.“ Lash hatte den Ring am Finger des Mannes gesehen, so er aufgetaucht war. „Sie möchte eine Überraschung für ihn vorbereiten, mehr darf ich leider nicht erzählen. Doch sie wünscht sich drei Flaschen Bier, das beste, was ihr produziert habt, wenn möglich aus dem Jahr ihrer Hochzeit.“ „Und warum lungerst du dann hier herum?“ Das Misstrauen war klar zu hören. „Da du bisher zu beschäftigt warst, deine Arbeiter anzuschreien. Und die Frau wusste es nicht.“ Er deutete mit dem Kinn auf seine Questpartnerin. „Hmpf.“ Eine kleine Pause folgte, eher der Arbeiter die breiten Schultern zuckte. „Dann komm mal mit.“ Er ging vor zur Türe und drehte sich dann noch einmal um. „Und wehe, ihr hört auf, während ich nicht da bin. Dann wird’s ein Donnerwetter geben!“
Eine halbe Stunde später hatte man Lash das Lager gezeigt und er für einige Jewels drei Flaschen gekauft. Der Vorarbeiter lud ihn missmutig vor der Türe ab und der Engel wartete im Schnee, während die Sonne sich bereits langsam senkte, dass der Vorarbeiter ging. Dann öffnete er leise die Türe und schlich zurück, um sich das restliche Haus anzusehen, ehe er in das Büro des Bosses ging, um dort auf Josephine zu warten und dem Eigentümer ihre bisherigen Pläne zu berichten. Irgendwann kreuzte die Frau auf und hatte es tatsächlich geschafft, die Schuldigen ausfindig zu machen. Lash nickte, sein Mundwinkel zuckte amüsiert. „Ich kann sie aufhalten.“ Und das nicht nur mit Magie, das Gewicht beider Waffen war beruhigend zu spüren. Der Engel richtete das Gesicht zu der Blonden hin. „Und du? Benötigst du eine Waffe oder dergleichen?“ Ganz wohl war ihm ja nicht dabei, sie rauszuschicken, wenn in wenigen Minuten der Arbeitstag zu Ende gehen würde und die anderen Arbeiter aufbrechen würden.
Der Plan war doch einfach umzusetzen, zumindest ging die Runenritterin stark davon aus und andere Möglichkeiten gab es nicht. Solange sie ihre Rolle aufrecht halten konnte und nicht sofort aufflog, hatte sie keinen Grund zur Sorge, selbiges galt auch Lasciel, doch er hatte einen ganz anderen Weg gefunden, wie er in der Brauerei hinein passte. Clever, sich als ein Bote der Frau von den Besitzer sich auszugeben, darauf wäre Josie auch gekommen. Ja, sie hatte auch in Betracht gezogen, als die Schwester oder gar Ehefrau von Herr Dawson aufzutreten, doch sicher kannten die ganzen Arbeiter die Familie und da wäre es nicht leicht gewesen. Es sei denn, sie würde sich als eine entfernte Verwandte ausgeben, doch auch das wäre nicht so leicht gewesen, also so oder so, sie würde direkt auffallen, brachte also nichts. Ob Lasciel wirklich nur so Vorlaut war oder einfach nur so tat, konnte sie nicht sagen, denn sie kannte ihn kaum. Er hatte jedoch eine mythische Aura an sich. Es würde ihr nicht wundern, wenn er göttliches Blut in sich hatte und daher ungesehen unter der Bevölkerung Fiores wandelte. Es hatte schließlich auch mal sprechende Drachen gegeben, ihre Eltern hatten ihr davon erzählt, dass es vor vielen Jahrzehnten noch welche gelebt hatte, doch irgendwann waren sie nicht mehr gesehen wurden. Viele waren waren der Meinung, das sie ausgestorben waren und nur wenige waren davon überzeugt, das sie noch lebten, so wie Josephine. Wie kann denn ein so mächtiges und zugleich atemberaubendes Tier plötzlich aussterben? Es gab ja auch Vampire, Elben, Tiermenschen oder auch andere Wesen, die ebenfalls noch Earthland bewohnten, warum dann nicht auch noch lebende Drachen? Sie hielt sich jedoch mit ihrer Meinung zurück, denn jeder konnte ja an das glauben, was er wollte.
Nachdem alles mit Herrn Dawson geklärt wurde, und Josephine Lasciel gefragt hatte, ob seine Magie ausreicht, bejahte es dieser auch, auf seine Frage danach, musste sie schmunzeln. "Nun, ich denke, das ich gut klar komme." Sie tat so als würde sie winken, in Wahrheit jedoch setzte sie ihre Windmagie, jedoch beschwörte sie eine kleine Brise auf, was ihrem Gegenüber erfasste und die Haare wirbeln ließ und um den Mann zu zeigen, das sie auch ohne eine Waffe in den Händen jede Situation meistern konnte. Jedoch müsste sie noch einige Jahre an Training aufholen, um wieder in ihre alte Form zu finden. Herr Dawson ging zur Polizei und auch Josie wandte sich der Arbeit zu.
Dann war es schließlich soweit die letzte Minute und dann war die Schicht zu zuende. Sie zählte nur noch schnell durch, wie viele Fässer gelagert waren und dann wollte sie sich mit Lasciel treffen, der sich hier irgendwo sicher noch rumtrieb, doch daraus wurde nicht. Die andere Arbeiterin hielt sie auf. "Hey Josie, meine Süße… möchtest du nicht auf den Feierabend noch etwas mit uns abhängen?" dieses unschuldige Lächeln von ihr war so falsch und Josie wusste schon längst, das mit ihr nichts stimmte. "Eigentlich wollte ich schon nach Hause…" versuchte sie sich heraus zu reden, doch das stieß leider auf taube Ohren bei der anderen Frau und als sie ihre Hand drückte, fast schon zu fest, war Josie zu nichts anderem gezwungen als einfach sich mitziehen zu lassen. Ehe sie sich versah befand sie sich mit dem komischen Kerl und der anderen Frau in Gesellschaft wieder und der ganze ursprüngliche Plan geriet ins Wanken. Hoffentlich hatte Lasciel noch eine Notlösung parat. Verdammter Mist! Das sollte anders ablaufen und nicht so.
Später, nach einer Runde durch die Lager, hatte Lash drei Flaschen Bier. Er war kein Biertrinker, bestellte es nur im Notfall. Für gewöhnlich blieb er bei seinem Whiskey oder ähnlichem Zeug, doch wenn er schon drei Flaschen hatte … dann musste die auch wieder weg. Also wartete er draußen und betrachtete das Bier nachdenklich. Trinken oder nicht trinken, das war hier die Frage. Vielleicht konnte er den Bauern die Flaschen als Geschenk mitnehmen, dafür, dass sie Des und ihn bei sich schlafen ließen. Er hatte schon billigere Getränke gekauft und im Notfall konnte die Familie das Zeug auch weiterverkaufen. Allzu schlechte Preise würden sie damit auch nicht machen. Schulterzuckend stellte er die Flaschen draußen in der kühlen Nacht vor die Hausmauer ab und drehte sich dann zurück. Noch alles fertig absprechen und los sollte es gehen.
Der Windstoß kam so ziemlich aus dem Nichts. Lash schwankte zwar nicht, aber er spürte ihn im Gesicht, daran, wie seine Haare zurückgewirbelt wurden und sein Mantel sich ein wenig aufblähte. Die bewegte Luft erstarb sofort wieder, doch der Mundwinkel des Alten zuckte, seine Version eines amüsierten Grinsens. Er hob das Kinn zum Gruß, wünschte ihr stumm viel Glück. Eine Windmagierin aus Rune Knight mit wachem Verstand, bessere Vorrausetzungen um ein Verbrechen aufzulösen gab es kaum. Er hatte schon andere Rune Knights getroffen, die er für viel weniger kompetent gehalten hatte, Denniel zum Beispiel. Doch offenbar waren nicht alle so. Josephine nicht. Und Gina auch nicht. Er hatte die Vampirin lange nicht mehr gesehen oder von ihr gehört, doch das Treffen mit ihr war eine Erinnerung, die er wie einen Schatz hütete. Auf die er gut aufpasste … Ein kleines Lächeln glitt über sein Gesicht, eines, dass hoffentlich keiner in dem Raum bemerkte. Dann, sobald die Türe ins Schloss fiel, drehte er sich ihr ebenfalls zu. Eine wirkliche Verabschiedung gab es nicht, stattdessen schlich er wieder aus dem Haus und verfluchte die Dunkelheit, in der er rein gar nichts erkennen konnte. Sich nur an wenigen, hellen Flecke orientierend, die wohl Fenster waren, fand er auf der gegenüberliegenden Straßenseite ein Plätzchen, wo er hoffentlich ungesehen bleiben würde. Lash setzte sich, zog den Mantel länger und schloss die Augen. Die Zeit verstrich. Der Engel hatte ein absolut schlechtes Zeitbewusstsein, sodass er nicht sicher war, ob er seit Minuten oder Stunden in der kalten Nacht des Norden saß. Aber seine Nase wurde langsam kalt, demnach war es wohl etwas länger her. Etwas ungeduldig tastete er nach der Pistole an seiner Seite. Wo blieben die anderen? Er hatte mindestens vier gehen gehört, später noch einen, doch der Rest war noch im Gebäude. Und auch Josephine hatte er noch nicht reden gehört. Erneut wartete er ab, zählte die Sekunden, die langsam wie klebriger Honig verstrichen. Hatte das Gebäude einen Hinterausgang? Doch ob er es riskieren konnte, wegzugehen? Brummend erhob Lasciel sich und zog sich die Kapuze tiefer ins Gesicht. Dann ging er zurück und begann sich um das Gebäude herum zu tasten. Leise, falls noch weitere Schritte draußen erklingen würde, während seine Finger nach etwas suchten, dass eine zweite Türe sein konnte. Was er fand, war keine Türe. Es war eine Art Fenster, etwa 40 cm über den Boden und war nur angelehnt. Lash drückte dagegen und leise schwang das Holz nach innen auf. Seine Finger ertasteten den Griff darin. Und dann ging plötzlich Licht an. Direkt vor seinem Auge wurde es gleißend hell. Lash zog die Hand zurück und versuchte instinktiv zu blinzeln, auch wenn er unter der Augenklappe das nicht schaffte. Er drückte sich an die Wand, als er die Stimme der anderen Frau vernahm. „Pschh. Kein Ton, verstanden?“ Sie rumorte darin herum. „Ich weiß nicht ganz, was du vorhattest, Schätzchen. Aber meine Nase riecht, wenn etwas oder jemand nach Scheiße stinkt. Oder wenn mir jemand hinterherschnüffelt.“ Lash unterdrückte einen Fluch.
Der Plan lief nicht so wie gedacht und das war nicht gut, jetzt war sie den Dieben ausgeliefert und Lasciel war nicht in der Nähe. Sie fragte sich, was sie nun tun sollte? Gegen sie kämpfen war noch zu früh. Es gab also keine andere Möglichkeit, als auf das einzugehen und mitzuspielen. Herr Dawson war bestimmt schon bei den örtlichen Sicherheitskräften und sie um Hilfe zu bitten. Solange musste Josephine durchhalten, bis Lasciel oder der Fabrikant mit der Polizei im Schlepptau auftauchten. Also ließ sie sich zum Schein ein und ließ sich von der anderen Frau und den anderen Hauptverdächtigen zum Barbereich der Brauerei mitziehen, wo schon die anderen Mitarbeiter waren. Das Problem war, sie war selbst dem Alkohol verfallen und das führte dazu, dass sie einfach mit trank. Das würde sich rächen, sie bemerkte jedoch mit der Zeit, das immer wieder die Arbeiterin, der Mann und der Vorarbeiter verschwanden und oft immer einer zurückkam, das im Wechseltakt. Also beschloss sie, noch bei halbwegs klarem Verstand, unauffällig die drei zu folgen, mit Hilfe ihrer Magie, sie zauberte Luftkissen unter ihren Füßen und schlich sich langsam zum Keller, ohne auch nur ein Geräusch zu machen.
Bei einem offenen Lagerraum, waren die drei und die Rune Knight versteckte sich hinter einen der Türen, um die Stimmen zu belauschen. Sie konnte hören, wie der Vorarbeiter wiederholt sagte, das es lange nicht gut ging und er ihnen das letzte Mal den Gefallen, doch eine männliche Stimmte zeigte sich unbeeindruckt und sprach was davon, das der Vorarbeiter seine Kinder und Frau sonst nie mehr wieder sieht. Aha, so war das also… Er wurde erpresst. Also gab es wohl noch eine weitere Person, die wohl die Familie des Vorarbeiters gefangen hielt. Also war das wohl schon eine sehr organisierte Bande, die dahinter steckte, interessant. Doch als Josie weiter zu hören wollte hörte sie Schritte hinter ihr, die näher kamen und ehe sie sich versah, schlug etwas auf ihren Kopf ein. Ihr wurde schwarz vor dem Augen und sie bekam nicht mit wie sie zu einen anderen Raum geschliffen wurde und gefesselt wurde. Die andere Frau hatte dann ihren Komplizen gewarnt, der dann sorgte, das alle Beweise verschwinden sollten und auch der Vorarbeiter wurde dann zum stillschweigen gebracht, indem er getötet wurde. Immerhin war er ein Zeuge. Die Leiche wurde in einem Fass geworfen und in einen Nebenraum gebracht. Der Komplize der Frau verschwand, um sich ein Transportmitteln zu besorgen.
Etwas später kam dann Lasciel dazu und er wurde gleich empfangen. Josephine wachte benommen mit Schmerzen auf und fand sich in einen dunklen Raum wieder, zumindest gab es nur eine Lichtquelle,ein kleines Fenster, wo sie noch was sehen konnte. Sie konnte mit Hilfe nur schattenhaft alles erkennen. Der einzige Ausweg war die Türe… sie musste nur ihre fesseln loswerden und das tat sie, indem sie immer wieder mit ihren Händen an diese zog und tatsächlich mit viel Schmerzen gelang es ihr, sich zu befreien, die Fesseln an den Beinen wurden auch schnell abgemacht. Jetzt war die Türe dran und da benutzte sie ihre Magie. Mit Air Punch schlug sie die Holztüre, welche dann auch kaputt ging, als es aus der Verankerung gerissen wurde beim Schleudern. "LASCIEL, BIST DU HIER?" rief sie nach ihn.
Lasciel lehnte mit dem Rücken zur Wand an dem Haus. Er hörte die Frau drinnen sprechen. Ihre Stimme klangen gedämpft durch angelehnte Fenster zu ihm hinaus in die eisige Nacht. Der Wind war aufgefrischt und wehte ihm kalte Luft in ins Gesicht bis seine Nase und Ohren taub wurden. Dennoch verharrte er stillschweigend, lauschte, bis zu jenem Moment, indem er den Schrei eines Mannes hören konnte. Gurgeln, dann fiel etwas schweres zu Boden und einen Moment war es vollkommen still. Dass er Josephine bisher noch nicht gehört hatte … er wusste nicht, ob dies gut oder schlecht war. Ob sie wach war, noch lebte? Ob sie schlau genug war um den Mund zu halten oder gar nicht sprechen konnte? Ob sie überhaupt da drinnen war? Wie es auch war, es ging nicht mit rechten Dingen zu und so wagte er sich langsam wieder näher zum Fenster, bis zu jedem Moment, indem sich Schritte näherten. Dann schwang das Fenster nach außen auf. Lash musste sich ducken, um zu verhindern, dass sein Gesicht Bekanntschaft mit der Scheibe machte. Nur Sekunden später wurde ein schwerer Körper neben ihm abgeworfen. Er konnte ihn nur kurz schemenhaft erkennen, dann wurde er von der Dunkelheit unterhalb des Fensters verschluckt. Am liebsten hätte er geflucht, doch dafür blieb keine Zeit. Er zählte die Schritte, bis er glaubte, die Frau wäre weit genug von ihm entfernt. Dann trat er an das Fenster, dass sie zuvor gekippt hatte, und schlug es mit der Faust ein. Lash drehte den Kopf weg, um die Scherben des zersplitternden Glases nicht abzubekommen. Sein dicker Mantel und die Bändern um die Handgelenke und Innenflächen schützten ihn, sodass es ihm gelang, den Griff zu ertasten und das Fenster zu öffnen. Der Lärm rief die Frau zurück, doch immerhin gelang es ihm, durch das Fenster zu klettern, als ihr Fausthieb auf ihn zuschnellte. Ihm wich er aus, trieb sie weiter zurück, allerdings hatte er die Komplizin vergessen. Es blieben ihm nur Sekundenbruchteile sich an sie zu erinnern, da traf ihn der Schlag auch schon am Kopf und er sackte wie ein nasser Sack zusammen. Das letzte was er sah, war das große Fass.
Als Lasciel erwachte, stank es nach Bier und Blut. Es war eng, seine Beine an der Brust, sein Kopf zur Seite gekippt. Sein Rücken schmerzte. Die stickige Luft machte es ihm schwer zu atmen. „Fuck“, formte er lautlos mit den Lippen. Sein Kopf dröhnte, als hätte er sich die Klippe gegeben und mehr als die übliche Menge an Whiskey getrunken, nur sein Mund war nicht zu pelzig trocken. Eigentlich fühlte er sich ganz normal an. Als er seinen restlichen Körper kontrollierte, bemerkte er weitere, unangenehme Dinge. Erstens, er konnte sich kaum bewegen, obwohl er nicht gefesselt war. Zweitens, seine Kette war weg. Das war, was ihn am meisten triggerte. Mehr noch als die Enge. Lash hasste es, sich nicht bewegen zu können, doch die Erkenntnis, ihm das einzige genommen zu haben, dass er länger besaß als seine Erinnerungen … Der alte rührte sich, zerrte und kämpfte mit den runden Wänden, die er langsam als Fass erkannte, bis er den Deckel anheben konnte und das Fass verlassen. Sein Augenklappe war noch vor Ort, doch sie war erloschen. War auch egal. Sein Herz brannte, als er sich zu einer Wand tastete und schließlich die Türe fand. Er würde Mors zurückholen, was es auch kostete. Knurrend riss er an der Klinke, die zu seinem Erstaunen nachgab. Dann stolperte er hinaus auf den Gang. Das Haar noch mehr in Unordnung als zuvor, warf er den Kopf hin und her. Wo war die Frau? Und wo hatte sie seine verdammte Kette hingebracht? Lash wollte schon wortwörtlich blind losstürmen, da rief jemand hinter ihm seinen Namen. Der Engel wirbelte mit deutlich wütendem Gesicht herum. Einen Moment erkannte er ihre Stimme nicht, dann fiel zumindest etwas Anspannung von ihm ab. „Komm her!“, zischte er ihr leiser zu. Er wusste nicht, was ihr passiert war, sah sie auch nicht, aber es war ihn auch relativ egal. „Weißt du, wo die verfickte Frau ist?“, knurrte er.
Das warst also mit den tollen Plan, sich unauffällig zu verhalten und so tun, als wen man dazu gehörte. Was auch immer dazu geführt hatte, das sie aufgeflogen war, musste ja das Verbrecherpärchen alarmiert haben. Vielleicht hatte man sie, Lasciel und den Inhaber der Fabrik belauscht und daraus Eins und Eins zusammen gezählt, aber Josie und Lasciel waren doch sehr Vorsichtig gewesen, was das anging. Sie versuchte die Stimme ihres Mitstreiters zu folgen, nachdem er auf ihr Rufen reagiert hatte, er musste also dennach in ihrer Nähe sein. Sie trat den Gang entlang und traf dann auf etwas. Sie betatsche es, ein menschlicher Kopf wohlgemerkt.
"Lasciel?" dieser Keller ist echt zu Dunkel, um was vernünftiges zu erkennen. In solchen Momenten wünschte sich die 35 jährige junge Frau eine Feuer oder Lichtmagierin zu sein, dann hätte sie es sehr viel leichter gehabt. So jedoch musste sie improviesieren und sich auf ihre Sinner verlassen. Lasciel fragte auch gleich nach der Frau. So langsam dämmerte es Josie, das ihr Verdacht richtig gewesen sein musste. "Nein, ich bekam ein Schlag ab und dann war bei mir Sense." immerhin war sie noch einigermaßen davon gekommen, man wusste bei Verbrechern nie, was in dessen Köpfen vor sich her ging.
In all den Jahren als Runenritterin hatte sie für gewöhnlich mit Dieben oder sowas zu tun gehabt, aber mit herzlosen Kidnappern und Erpresser, dessen alles recht war noch nie. Doch eine pflichtbewusste Runenritterin wie sie es war, ließ sich nicht davon unterkriegen. Mit der Hilfe von Lasciel wollte sie denen eine Lehre erteilen und ihnen die Strafe zuführen, die sie verdient hatten. "Der Vorarbeiter wurde von ihr und dem anderen erpresst, seine Familie ist in der Gewalt dieser Bande, wir müssen sie befreien..." das Leben der Geiseln war im Moment das wichtigste, aber wo war der Vorarbeiter? War er letztlich doch mit denen gegangen? "Hast du den Mann irgendwo gesehen?" sie hielt fragend die Hand an ihren Hinterkopf, der Kopf schmerzte etwas aber das verging auch langsam wieder.
Lash war wirklich schlecht gelaunt. Er war ganz allgemein kein vor Freude sprühender Mensch, aber seit ihn etwas auf dem Schädel getroffen hatte und er in dem stinkendem Fass erwacht war, war es mit seiner guten Laune endgültig vorbeigewesen. Außerdem war er bestohlen worden. Seine Kette und seine Pistole waren weg. Lasciel war allergisch gegen Diebstähle. Er konnte auch ohne seinen Waffen kämpfen, doch hier ging es um das Prinzip. Es hatte schon eine Gründe, dass er sich gerne von den Menschen fernhielt und hier sah er sich ihm ein weiteres Mal gegenüber. Die Lippen zu einem schmalen Strich gepresst verließ der Engel das Zimmer und trat auf den Gang. Blind wie er war sah er nicht, dass es für alle anderen hier stockdunkel war. Automatisch war er es gewöhnt, dass andere ihm auswichen, weshalb er nicht damit rechnete, mit jemanden zusammenzustoßen. Seine abweisende Haltung und meist düsterer Blick sorgten zum Glück dafür, dass die meisten ihm auswichen. Jetzt aber war er zu wütend und der Gang für sein Gegenüber zu dunkel, sodass er erst bemerkte, dass er nicht alleine war, als ihn jemand berührte. Ihn nicht nur anrempelte, sondern ihm sogar über den Kopf strich! Lash riss den Kopf zurück und stieß die Hände an die Oberkörper der Person. Er sah nichts, doch das war er gewöhnt. Sich allein an seinem Instinkt orientierend zielte er auf die Brust und Schultern um sie mit einem wütenden Knurren von ihm wegzudrücken. Zugleich wich er selbst zurück, drehte sich dabei und schwang das Bein hoch, um damit seinen Gegner vor das Schienbein zu treten. Als er die Stimme erkannte war es zu spät um den Tritt zu stoppen. Lash konnte nur noch hoffen, Josephine zu verfehlen. „Schleich dich nicht an!“, zischte er und funkelte mit blicklosen Augen in die Dunkelheit. Noch immer ahnte er nichts von der Finsternis um sich herum, stellte aber im ähnlich wütenden Tonfall seine Frage. Dabei galt sein Ärger nicht gänzlich seiner Questkollegin sondern vielmehr der Frau, die ihn bewusstlos geschlagen hatte. Josies Antwort nach war es ihr ähnlich ergangen. Ihre weitere Erklärung war ihm relativ egal. Was die Frau auch noch so getan hatte, war dem Alten höchst egal. Sie hatte die Sache persönlich gemacht. Irgendwo war ihm aber auch bewusst, dass er die Geisel nicht ignorieren konnte. Er verzog das Gesicht. „Nein, vielleicht überrascht es dich, aber ich tu mich etwas schwer damit wen zu sehen“, meinte er sarkatisch und drehte sich dann um, um den Gang zurückzufolgen. Wenn sie von der anderen Richtung kam, würden sie die Frau wohl eher dort finden. Ohne eine Aufforderung zu stellen ihm zu folgen ging er weiter, diesmal aber wachsamer und tastete mit den Füßen den Boden ab, bis er eine Treppe erreichte und mit einer Hand an der Wand noch oben ging. Dort angekommen sah Lash sich instinktiv um, eine gewohnte Geste und viel Sinn und Zweck. Sie mussten jetzt auf der normalen Ebene sein, wo auch das Büro lag. Anstrengt lauschte er … und wurde nicht enttäuscht. „Schappen wir uns die Wichser.“ Der Alte ging los und zog sich im Gehen die Augenklappe wieder über den Kopf. Hier war es heller, wenn auch nur so trübe, dass er weiterhin fast blind war. Dafür stach die angelehnte Türe mit dem hellen Spalt aus dem dunklen Meer hervor. „Ich hoffe, die Runenritter stellen kampferprobte Leute ein“, murmelte er noch und drückte dann die Türe auf. Die Frau saß an einem Tisch, den Rücken zu ihnen und unterhielt sich mit einem der Arbeiter. Alarmiert hob dieser den Kopf, als Lash ohne Vorwarnung einfach die Türe aufdrückte und sich nach seinen Waffen suchend umsah. Als er diese nicht augenblicklich fand, beschloss er, mit reiner Körperkraft und Geschick auf die beiden loszugehen.
Auch Josephine musste sich ein wenig zurecht finden, wäre sie eine Feuer oder Lichtmagierin würde sie sich einfach eine Quelle hinzaubern, sei es eine Kugel oder ein Strahl, hauptsache wodurch sie dann mehr sehen könnte und ihr den Weg zeigte, der hier raus führte. Aber immerhin fand sie ihren Questpartner wieder, der scheinbar auch weniger Glück als sie hatte. Jedoch hatte die Runenritterin nicht bedacht, das Lasciel sie durch die Dunkelheit und seiner Blindheit mit einen der Verbrecher verwechseln würde oder das er selbst einer von denen war, als sie ihn berührte und bekam dann die Quittung zu spüren, indem er sie mit seiner ganzen Kraft wegdrückte und drohend anknurrte, es hôrte sich fast wie ein Hund an, den man sein Futter weg genommen hatte, das er Essen wollte. "Urghh!" sie versuchte schnell aus den reinen Instinkt her zur Seite auszuweichen, weil sie nicht wusste, was ihr Gegenüber vorhatte und um eine weitere Eskalation zu vermeiden, gab sich die junge Frau dich noch zu erkennen. "Sorry, woher soll ich denn das auch wissen, das du das bist?" sie hatte wegen den ganzen Trudel vollkommen vergessen, das Lasciel ja blind war und er deswegen nichts wahrnehmen konnte, erst durch seinen Kommentar fiel es ihr wieder ein, das nämlich doch da was war. "Stimmt ja, ich glaube, du hast nicht bemerkt, das wir in einen Keller sind und es an Licht hier mangelt... Ergo, es ist Arschdunkel hier." klärte sie ihn auf. "Da ich leider keine Feuer- oder Lichtmagierin bin, bin ich gerade genauso blind wie du." das mochte vielleicht wie ein Seitenhieb klingen, doch hier gab es leider nichts, womit sie Licht machen konnte, um sich selbst und ihren Kumpel aus dem dunklen Gewölbe heraus zu führen. Es sah so aus, als müssten sie improvisieren. Als Josie hörte, das Lasciel wegging, versuchte sie ihn zu folgen, wobei sie nicht mal wusste wohin sie selber ging und dann fand sie auch eine schwache Lichtquelle. Sie konnte erkennen, das eine Treppe nach oben führte und wie jemand sich nach oben rappelte. Das war Lasciel, offenbar kam er zurecht, für einen Halbblinden schlug er sich sehr wacker. Josie könnte ihn sich gut bei den Rune Knights vorstellen, auch wenn er blind war, war das kein Grund dazu ihn nicht aufzunehmen, immerhin konnte jeder, der einen starken Willen besaß und fest an die Gerechtigkeit glaubte, bei den Runenritter anfangen. Selbst auch Zwerge und Tiermenschen sowie andere Rassenangehörige konnten Mitglieder bei ihnen werden, jeder wird gleichbehandelt. Sie sollte vielleicht ein gutes Wort für ihn einlegen, wenn er vorhatte, einer zu werden, denn oftmals machte das ein gutes Bild. Auch wenn Josie von neu anfing, hieß das nicht, das ihr Wort nichts zählte. Sie waren wieder bei den Büros und diesmal war alles einsehbar, auch die Runenritterin hatte die Stimmen aus einen der Räume mit bekommen und stimmte den Vorschlag ihres Partners zu. Soe fiss mit ihren Zähnen nun die Armbinden ab, wodurch ihr Gildenabzeichen sichtbar wurde. Jetzt handelte sie damit ganz offiziell als Gesetzeshüterin. Lasciel hielt nicht viel von Überraschungsmomenten, er trat sofort die Tür ein und stürmte direkt rein. Auch sie lief hinein und umhüllte dabei ihre Hand mit Luft. "AIR PUNCH!" rief sie und traf sogleich die andere Frau, die Richtung Boden flog. "Du Schlampe denkst also, du kannst mich im Keller elendig verrotten lassen? Oh Nein, nicht mit mir, ich werde dafür sorgen, das du im Gefängnis in Ketten gelegt wirst. Im Namen der Rune Knights nehme ich dich fest!" sie sprang auf sie und schlug auf sie ein, sicher nicht das was übliche vorgehen, aber sie war wütend auf sie.
Lasciel ging meist davon aus, dass andere ihn sahen und ihm aus dem Weg gingen. Während er sie überhaupt gar nicht sah, nutzte er sein grimmiges Gesicht und die Tatsache, dass er in den meisten Fällen ein Pferd bei sich hatte dazu, sich einfach durchzudrängen. Außerdem hatte er keine Lust den gestressten Menschen auszuweichen, nur weil sie gerade darauf Lust hatten. Leider sorgte dies dafür, dass er vergas, dass auch sie ihn nicht immer sahen. Erschrocken der plötzlichen Berührung wegen, wütend weil seine Sachen weg waren und weil sein Gegenüber auch ein Gegner sein konnte, drückte er die Person mit aller Kraft weg und trat in die Richtung, wo er ihre Beine vermutete. Er traf nicht, zum Glück, denn nur Sekunden darauf erkannte er, wen er da vor sich hatte. Einen rücksichtsvollen Ton hatte der Alte sowieso nicht und jetzt waren seine Nerven zum zerreißen gespannt, weshalb er Josephine anfuhr, sich nicht anzuschleichen. „Du hast das Augenlicht“, zischte er sie an. Auf ihre Erklärung, dass sie im Dunklen trotz der Fähigkeit zu sehen, eben das nicht konnte, reagierte er nicht groß. Biss nur verärgert von der ganzen Situation die Zähne zusammen. Als Seitenhieb nahm er es nicht war, dafür war er zu beschäftigt damit, sich umzudrehen und den Gang zurückzulaufen. Er hoffte einfach, hier einen Ausgang zu finden. Wenn nicht, mussten sie eben umdrehen. Lash ging an der rechten Wand, mit den Fingerspitzen daran, wie er sich sonst mit Des bewegte und die Hand dabei leicht vor sich, um nicht gegen ein Eck zu rennen. So bewegte er sich relativ zügig vorwärts, war es für ihn doch keine große Umstellung, nichts zu sehen. So fand er die Treppe, die er vorsichtig hochstieg. Schneller, sobald er die Stufengröße abschätzen konnte, bis er oben ankam. „Siehst du Licht?“, fragte er leise. Er wartete kurz die Antwort ab, zog sich die Augenklappe wieder über den Kopf und folgte dann den Geräuschen. Er trat die Türe auf, nach einer kurzen, rüden Vorwarnung für die Runenritterin und trat dann in den Raum. Seine Waffen entdeckte er nicht, was auch am trüben Licht liegen konnte, dass ihm die Personen darin nur in grauen Schatten erkennen ließ. Allerdings würde ihn das auch nicht aufhalten. Lash war ein Engel, von einem Gott erschaffen, aber ein Heiliger war er nicht. Nein, er war einfach nur verdammt sauer und sein Kopf pochte. Dabei überraschte Josephine ihn positiv. Anstatt sich brav und nett auf die Menschen zu werfen, griff sie mit einem Wortschwall an. Da hätte er ja fast gegrinst. Stattdessen lief er los und auf den Kerl zu, der aufgesprungen war. Lash sah seine Muskeln nicht, aber er erkannte die Kampfstellung, erkannte, dass er keinen Schwächling vor sich hatte. Diese Arbeit hier machte stark. Der Engel erreichte seinen Gegner und warf sich kurzerhand mit den Fäusten voraus auf ihn. Von etwas Mana unterstützt, schleuderte er ihn ein gutes Stück rückwärts und zu Boden. Lash kippte auf ihn drauf, zog die Knie an und presste den Mann mit seinem Gewicht zu Boden, wobei er ihn mit den Beinen festhielt und die Hände um dessen Hals legte. Sein Gegner fing sich und versucht die Beine anzuziehen. Das gelang ihm abzuwehren. Allerdings schaffte der Mann es, den Engel mit den Händen an den Schultern von sich zu stoßen. Er verlor den Halt und kippte zurück. Sein Gegner richtete sich keuchend auf und auch Lash rang nach Luft. Noch ein Manaimplus und dieser zog ihn hoch auf die Beine, schneller, als wenn er sich aufgerichtet hätte. Lash trat nach dem Kopf seines Gegners, der fing sein Bein zu zusammen gingen sie wieder zu Boden. Sein Ellbogen schlug auf dem Boden auf und sannte Schmerz durch seinen Körper. Der Engel grunzte und verlagerte das Gewicht, nützte den anderen, rechten Arm, um dem Mann mit der Faust ins Gesucht zu schlagen. Er traf dessen Kiefer mit dem ersten Schlag, dessen seitlichen Kopf mit dem zweiten und damit gelang es ihm, den Mann zu Boden zu ringen. Lash rollte ihn auf den Bauch, die Hände am Rücken und kniete sich über ihn. Er sah keuchend zu der Magierin hinüber, dann hinab. „Wo sind meine Waffen?“, knurrte er den halb bewusstlosen Kerl an. Der grunzte unverständlich. Lash riss an seinem Haar. „Wo? Sags mir oder ich prügel dir die Antwort aus deinem scheiß Körper!“ „D-Da! Drüber … Kiste.“ Lash kniff das blinde Auge zusammen und zielt noch einmal auf den Kopf, wobei er jetzt die Stelle genauer suchte, um ihm das Bewusstsein zu rauben. Dann stand er schwankend auf und hielt sich den linken Arm. „Da, hast du ihn!“, er deutete mit dem Fuß auf den Mann und sah dabei Josephine an. Dann drehte er sich von ihm weg und machte sich auf den Weg zur Kiste, seine Sachen.
Force Palm TYP: Elementlose Magie ELEMENT: --- KLASSE: I ART: Nahkampf MANAVERBRAUCH: 10 MAX. REICHWEITE: Berührung SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Geschicklichkeit Level 3, Willenskraft Level 2 BESCHREIBUNG: Bei dieser Nahkampftechnik lädt der Anwender eine seiner Hände mit Mana auf und versucht mit der flachen Hand zuzuschlagen. Bei einem Treffer der aufgeladenen Handfläche wird dem Schlag, egal, wie stark oder schwach er war, ein Rückstoß von 2 Metern hinzugefügt, sodass der getroffenen Gegner oder Gegenstand weggestoßen wird. Die Technik dient vor allem dazu etwas Abstand zwischen sich und einen Kontrahenten zu bringen. Auf beide Hände angewendet verdoppeln sich die Manakosten.
Mastery:
Stufe I: Entfallen von "Auf beide Hände angewendet verdoppeln sich die Manakosten."
Stand up! TYP: Elementlose Magie ELEMENT: -- KLASSE: I ART: Support MANAVERBRAUCH: 10 MAX. REICHWEITE: Beim Anwender SPEZIELLES: VORAUSSETZUNGEN: Geschicklichkeit Level 3, Willenskraft Level 2 BESCHREIBUNG: Dieser Zauber hilft dem Anwender, wieder aufzustehen. Durch die Anwendung wird es selbst bei starken Verletzungen möglich, wieder durch einen Manapush im Rücken auf die Beine zu kommen. Ob man danach wieder umkippt, ist im Zauber nicht mitinbehalten.
Double strike TYP: Elementlose Magie ELEMENT: --- KLASSE: II ART: Nahkampf MANAVERBRAUCH: 40 MAX. REICHWEITE: Berührung SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Geschicklichkeit Level 5, Willenskraft Level 3 BESCHREIBUNG: Hierbei kann ein Schlag doppelt ausgeführt werden. Trifft man den Gegner mit einer Hand oder Faust und schlägt direkt danach erneut zu, so findet die Hand das gleiche Ziel erneut. Sie zieht den restlichen Körper quasi hinter sich her zu dem Ziel, selbst wenn es sich wegbewegt. Die Stärke und Schnelligkeit des zweiten Schlages entsprechen dem jeweiligen Attribut mit einem Maximum von 6.
Still war es in dem Raum der dem alten Mann als Schlafzimmer diente. Sibille, die lag neben ihm und war bereits tief in der Welt der Träume versunken. Das Mondlicht schimmerte durch eine der Gardinen hindurch, die sie nicht ganz zugezogen hatten. Er schien auf das Bett, direkt auf ihn drauf. Es war keine Seltenheit, dass es ihm schwer fiel, sich selbst in den Schlaf zu wiegen. Seine Schlafprobleme hatten vielerlei Gründe. Sein Rücken plagte ihn. Wieder einmal, hatte er sich zu viel bewegt an diesem Tag und bekam nun in dieser Nacht die Rechnung für sein Verhalten. Der Schmerz zog von den unteren Lendenwirbeln, weiter nach oben bis hin in seinen Nacken, strahlte zur Seite nach außen. Unruhig drehte er sich im Bett, in der Hoffnung eine Position zu finden, in der er endlich schlafen konnte. Doch es schien unmöglich. Der Stress der vergangenen Tage kam zu seinen ohnehin schon großen Rückenproblemen noch dazu. Die andauernden Diebstähle raubten ihn noch den Verstand. Ob es richtig war, diese beiden Magier zu engagieren? Die Dame, Miss Mandeville, schien eine sehr starke Frau zu sein. Zudem war sie eine Rune Knight... Der alte Mann hatte großes Vertrauen in den Trupp aus Gesetzestreuen. Doch der andere? Dem stand er etwas skeptisch gegenüber. Dieser Kerl... Sein Name war ihm nicht hängen geblieben. Er hatte etwas an sich, was dem Brauer nicht gerade das Gefühl von Sicherheit gab... Doch... Wie erging es den beiden wohl? Er hatte Miss Mandeville geholfen, sich als Arbeiterin in der Brauerei einzuschleusen und unter die Arbeitenden zu mischen. Ob sie so an irgendwelche Informationen kam? Wenn er wieder so darüber nachdachte, gefiel es ihm nicht, seine treuen Mitarbeiter so unter Verdacht zu stellen doch was blieb ihm anderes über? Die schiere Menge der gestohlenen Fässer machte es ihm nahezu unmöglich darüber hinweg zu sehen. Es war teuer und lange würde er sich das nicht leisten können. Er wollte die Brauerei die seit Generationen in Familienbesitz war nicht verlieren. Vielleicht würden die beiden Magier auch feststellen, dass seine Mitarbeiter gar nichts damit zu tun hatten? Frustriert seufzte der Mann und richtete sich, vor Schmerz stöhnend auf, fuhr mit den faltigen Händen durch sein bärtiges Gesicht. Sibille neben ihm hob irritiert den Kopf, "Alles gut, mein Liebling. Leg dich wieder hin." meinte er. Seine Frau nickte, noch im Halbschlaf und ließ sich wieder in die weichen Kissen fallen. Jack schlug die Decke zurück und schob sich langsam aus dem Bett. Er hatte kein gutes Gefühl dabei, die beiden Magier alleine in der Brauerei alleine zu lassen. Zum Glück war sie gleich nebenan zu ihrem Haus, wodurch er nicht so weit laufen müsste. Er schlüpfte in seine Puschen, gähnte und zupfte sein großes Nachthemd zurecht, kratzte sich am von einer Schlafmütze bedeckten Kopf und griff nach seinem Gehstock. Diesen fest mit den Händen umschlossen drückte er sich von der alten Matratze ab und machte sich langsamen Schrittes auf den Weg aus dem Haus zur Brauerei. Es dauerte eine Weile, doch kaum, dass er diese erreicht hatte, war ein lauter Knall und ziemlich viel Lärm aus einem der Keller... Oder Flure zu hören. Etwas hastigeren Schrittes schleppte er sich die Gänge voran, in die Richtung aus der das Geräusch gekommen war. Der Lärm verschwand, doch das war kein Problem. Offenbar hatte er den Ort schnell genug erreicht. Er kam um die Ecke und entdeckte die beiden Magier. Bei ihnen befanden sich zwei weitere Personen. "Was ist denn hier los?", sprach er, die Augen schockiert weit aufgerissen.
Josephine war wohl selbst beschäftigt und Lash blickte, so gut es für ihn eben ging, auf den Kerl hinab. Der Mann war schlapp, seine Sinne betäubt, aber er war nicht bewusstlos. Ob er sich rühren würde? Der Engel bezweifelte es, aber er streckte eine Hand nach ihm aus, packte dessen Handgelenk und begann damit, seinen Körper über den Boden zu schleifen. Von einigen Grunzgeräuschen begleitet zerrte er ihn hinüber. Etwas schwerer als gedacht, zumal der Kerl nicht erfreut darüber schien und sich mit schwachen Fingern festzuhalten, zu wehren versuchte. Außerdem schmerzten sein linker Arm und sein Bein, dessen Knöchel der Arsch erwischt hatte. Am Ende hatte er ihn aber neben der Kiste und er ließ den Arm fallen. „Wenn du wegrennst, trete ich dich bis du bewusstlos bist“, erklärte er ihm und unterdrückte ein Husten. Drecks Lunge. Das sie ihn nicht schon lang umgebracht hatte, hatte er vermutlich seinem Darsein als göttliches Wesen, und das war schon fast zu lachen, zu verdanken. Dass das Glück da seine Finger mit ihm Spiel hatte, bezweifelte er. Lash hatte zu wenig Glück, dass es ihn am Leben erhalten konnte. „Wo sind die verfickten Schlüssel?“ Lash rüttelte an der Kiste, doch der Deckel schien in etwa so sturköpfig wie er zu sein. Es brachte nichts, daran zu zerren. Gegen ein Schloss wie das, das er als dunklen Fleck an der Kante erkennen konnte, konnte er nichts tun. Es war nur eine gute Möglichkeit seinen Frust darüber auszulassen, wie der Abend verlaufen war. Ob er als Belohnung noch eine Flasche bekommen würde? Zwar kein Whiskey, aber so wählerisch war der Alte dann doch ned. „Rechte Hosentasche.“ Lash sah zu, wie der Mann in seiner Hosentasche kramte und etwas hervorholte. Er nahm es ihm ab und betastete den Schlüssel. Mit den Fingern der anderen Hand tastete er das Schloss ab, suchte das Loch und drehte den Schlüssel, bis er hineinpasste. Trotz der Augenklappe reichte das Licht nicht, um ihn sehen zu lassen, was genau er tat. Er klappte den Deckel hoch und fand seine Pistole und die Kette. Erstere steckte er ein. Ehe er aber überlegen konnte, ob er den Kerl mit der Kette fesseln sollte, ging die Türe auf. Zum Glück, denn Lashs Kette war keine angenehme Fessel. Die scharfen Kanten der Glieder eigneten sich wie die Pistole zwar nicht zum Töten, aber erstklassigst für Schmerzen und Blut.
Ein Mann erschien in der Türe, ein alter, dass sah selbst er. Im Nachthemd stand er Besitzer der Brauerei da und der Schock stand ihm ins Gesicht geschrieben. Lash sah zu seinem Mann hinunter, dann zu der Vorarbeiterin. Zurück zu dem Alten. Das musste wirklich … unschön aussehen. Lash blieb hinter dem Kerl am Boden, wagte nicht, ihm den Rücken zuzudrehen. „Arbeit“, knurrte er und kniete wieder nieder, um ihn festzuhalten, als er wieder begann sich zu wehren. „Wir arbeiten hier. Hast du ein Seil oder dergleichen, um die zwei hier festzubinden, bevor der auf die Idee kommt, noch einen Kampf zu versuchen?“ Lash hatte wirklich keine Lust auf einen Tritt dahin, wo es wirklich wehtat. Eigentlich wollte überhaupt nicht getreten werden. „Den Rest erklären wir später“, schob er für den alten Mann hinterher und sah auf, abwartend, zu bekommen was er brauchte.
Jack konnte nicht glauben was er da sah. Er hatte zwar bereits die Vermutung gehabt, dass er von seinen eigenen Mitarbeitern bestohlen wurde doch es nun mit eigenen Augen zu sehen... Das brach ihm fast das Herz. Er hatte Jahre mit den beiden Verantwortlichen verbracht... Und nun? Nun betrogen sie ihn? Stahlen hinter seinem Rücken zahlreiche seiner Waren, Fässer auf denen seine gesamte Existenz aufgebaut war. Er brauchte das Geld, dass er mit der Bierbrauerei verdiente. Sie wusste genau, dass er der Hauptverdiener in seiner Familie war. Er hatte dafür zu sorgen, dass seine Frau und er ein schönes, erfülltes Leben führten, aber auch ihre Kinder, die, die Brauerei erben sollten, wenn es mit ihm zu Ende ging... Es war Tradition in seiner Familie, doch seine Freunde... Seine Arbeiter schien nicht zu interessieren, wie viel ihm an alledem lag. Wie viel es ihm bedeutete. Was taten sie mit dem Diebesgut? Verkauften sie es, um sich selbst mehr Geld in die Taschen stecken zu können? Wenn ja... Warum waren sie nicht einfach zu ihm gekommen und hatten ihm gesagt, dass der Lohn den er ihnen gab nicht ausreichte? Oder tranken sie es einfach? Was auch immer es war, es brach dem alten Mann das Herz. Sein Griff um seinen Gehstock wurde stärker, sein Gesicht war von einem fassungslosen Blick erfüllt. Seine Augen waren aufgerissen, sein Mund aufgeklappt und ihm waren alle Züge entglitten. Es dauerte eine Weile, bis er auf die Worte einging, welche der eine Typ an ihn richtete. Der, dem er nicht so recht traute. Er wirkte nicht sonderlich verantwortungsbewusst oder umgänglich - ein starker Kontrast von dem freundlichen, sozialen Brauer. "Was...?" murmelte er erst ein wenig irritert, schüttelte dann aber den Kopf. Ein Seil? Hatten sie hier in der Nähe ein Seil? Langsam nickte er, drehte sich dann um und machte sich schweren Schrittes auf den Weg, um eines zu besorgen. Immernoch zuckte der Schmerz durch seinen Rücken... Vielleicht sollte er sich noch einmal bei einem Arzt blicken lassen. Es wurde einfach nur immer schlimmer. Er schüttelte den braunen Schopf der unter seiner Mütze verborgen war und ging weiter. Es dauerte eine Weile, aber er fand schließlich ein Seil und machte sich mit diesem in der Hand auf den Weg zurück zu den beiden Magiern, die wohl immer noch damit beschäftigt waren, die Diebe festzuhalten. Jack reichte Josie das Seil, sodass diese die beiden festbinden konnte. Irgendwie hatte er nicht dne Eindruck, dass der Kerl so richtig in der Lage sein würde, die beiden richtig festzubinden. "Haben Sie das verschwunde Bier gefunden?", erkundigte er sich und blickte zwischen den vieren hin und her. Wobei er es vermied, seinen beiden ehemaligen Angestellten in die Augen oder gar ins Gesicht zu blicken - was ihm ziemlich schwer fiel. Das schmerzende Gefühl von Verrat durchbohrte seine Brust und er glaubte nicht, dass er es ertragen könnte, sie direkt anzublicken. "Ich gehe Mal davon aus, dass Sie die beiden festnehmen und vor einen Richter stellen?", erkundigte er sich, blickte dabei wieder zu der Frau und dann erst wieder zu dem Kerl. Man musste schon sagen, er unterhielt sich nicht sonderlich gerne mit Leuten die eine ziemlich passiv-aggressive Art an den Tag legten. "Ich danke Ihnen für ihre Arbeit. Könnten Sie die beiden bitte wegbringen und morgen früh wieder kommen? Dann kann ich Ihnen ihre Entlohnung geben.", fuhr er dann fort. Er wollte die beiden Diebe schnellstmöglich aus dem Weg haben. Doch vor dem Morgen wäre es ihm weniger möglich, die beiden Magier für ihre Arbeit zu bezahlen. Seine Augen waren nicht sonderlich gut und er stand ein wenig neben sich... Das musste er sich selbst eingestehen. Am kommenden Morgen sollte es ihm hoffentlich wieder besser gehen, dass sie sich um die Formalitäten kümmern konnten.
Lash schüttelte ungeduldig den Kopf. Wenn er eines in seinen über siebenhundert Jahren nicht gelernt hatte, dann geduldig zu sein. Eigentlich war es über die Zeit nur schlimmer geworden. Logisch betrachtet hatte er alle Zeit der Welt, doch er hatte keine Lust mehr zu warten. So schnalzte er mit Zunge und wiederholte seine Aufforderung. „Seil.“ Endlich schien der Alte es zu haben. Lash sah ihm hinterher und war sehr froh, dass sein Körper nicht gealtert war. Im Arsch war er, dass ohne jede Frage. Verkrüppelt, vernarbt, verdreckt. Aber immerhin brachte ihn sein Rücken ihn nur jede dritte Nacht um, wenn er wieder auf hartem, unebenen Boden mit Wurzeln unter sich einpennte. Das hätte dem Alten wohl die eine oder andere Bandscheibe rausgeknallt. Er wandte sich an sein Opfer zurück, dem er auch gerne etwas geknallt hätte, aber er riss sich zusammen. Selbst für einen Blinden … ihn … war es unübersichtlich, dass der Kerl ihm nicht so vertraute wie Josephine. Den Arbeiter unter ihm zu verprügeln würde das nicht groß besser machen. Sein Verdacht wurde bestätigt, da das Seil an seine Begleiterin überreicht wurde. Lash verzog das Gesicht, sagte dazu aber nichts. „Ja, machen wir. Du wirst vermutlich als Zeuge dort auftauchen müssen, aber ist dann deine Sache.“ Er schnappte sich seinen Typen wieder und zog ihn auf die Beine, die beiden Waffen unter dem Mantel versteckt. „Dann mal los.“ Ohne ein Gute Nacht machte er sich auf den Weg, um mit Josephine die beiden Verbrecher abzuliefern. Anschließend kehrte er durch die kalte Nacht zu Desperatio zurück und verfluchte das Leben und sich selbst, dem Alten nicht noch eine Weinflasche abgekauft oder eben selbst gestohlen zu haben. Der Tag wurde echt nicht mehr besser. In solch Stimmung also machte er es sich im zugigem, kalten Stall im Stroh bequem. Eingehüllt in den dicken Mantel mit allen Schichten war es zu ertragen und die Bewegungen von Des in seiner Nähe waren leise Geräusche, die ihn in den Schlaf wiegten.
Am nächsten Morgen brach er mit seinem Sack und Pack und der Stute auf, um seine Belohnung abzuholen. Er kaufte zwei Flaschen Wein ab, packte eine ein und behielt die andere in der Hand. Es war Zeit, die Stadt gen Süden zu verlassen.
Ein wirklich ungewöhnlicher, aber interessanter Auftrag, den Royal Crusade da erhalten hat. Ein im Untergrund recht bekannter Geschäftsmann möchte, dass Magier an einem Krimidinner teilnehmen und sich im Rahmen dessen einer Person für ihn entledigen. Es hieß es sei ihm wichtig, dass es ein dramatischer Tod sei. Ansonsten hätte man den Mann vermutlich auch einfach auf der Straße umlegen können. Der Geschmack ihres Auftraggebers gefiel Thana. So sehr, dass sie sich entschied diese Quest anzunehmen. Der Rat der Gilde gab ihr dafür dann eine Kameradin an die Hand. Aurea… Aurea Dhakalis. Ein Name, der gleich im Ohr der Magierin klingelte. Wie sich herausstellte, war sie die Tochter eines direkten Kollegen der Mahaf. Ihr Vater, Adrius Dhakalis war seinerseits ebenfalls ein S-Rang Magier Royal Crusades. Die Vermutung lag nahe, dass Aurea ihr deswegen zugeteilt wurde. Genauso gut konnte es natürlich sein, dass sie diese Quest aus freien Stücken gewählt hatte. Thana mutmaßte an dieser Stelle ja nur. Vielleicht würde sich ja noch zeigen, was davon der Wahrheit entsprach, oder tat es das beides nicht? Die Wüstenkönigin hatte sich in ein etwa bis zu den Kniekehlen reichendes, schwarzes Spitzenkleid mit dezentem Ausschnitt gekleidet. Zudem trug sie einen ebenfalls schwarzen Damenhut mit enorm großer Hutkrempe, sowie schwarze High Heels. Das Thema des Abends war das Zusammentreffen eines Familienclans zum groß gefeierten, sechzigsten Geburtstag des Familienoberhauptes. Die Teilnehmer hatten alle im Voraus zu ihren Eintrittstickets auch Karten mit Informationen über ihre jeweilige Rolle zugeteilt bekommen. Da diese Tickets personengebunden waren, hatte Thana vor der Veranstaltung noch dafür gesorgt, dass zwei der Gäste an diesem Abend unabkömmlich waren. Beziehungsweise sie hatte diese Aufgabe an Varys weitergegeben, der seine Arbeit wie immer zuverlässig erledigt hatte. Über Umwege gingen die Tickets dann an Thana und Aurea, zwei Magierinnen der Gilde Liberty Phoenix. Dass Gildenmagier zugegen waren war jedoch keine verbreitete Information. Nicht viele der anwesenden Gäste kannten einander überhaupt. Niemand würde sie fragen wer sie waren, zumal ausdrücklich erwünscht war, bereits mit Ankunft in die zugeteilten Rollen zu schlüpfen und diese auch bis zum Schluss zu verkörpern. Dann und nur dann bereitete solch ein Abend wirklich viel Freude. Die Mahaf hatte die Rolle der Schwägerin des Clanoberhauptes bekommen. Sie war eine Witwe und scheinbar sehr auf den Bruder ihres toten Mannes fixiert. Weiter wusste die Magierin nur von der Einstellung ihrer Figur zu ein paar anderen Gästen. Mehr gab die Infokarte für sie nicht her. Allerdings hieß es auch, dass im Laufe des Abends weitere Informationen folgen würden. Nicht einmal der Mörder wusste, dass er der Mörder war. Vom tatsächlichen Mord ganz abgesehen! Geduldig wartete Thana auf dem Hof der Brauerei auf das Eintreffen ihrer Kollegin. Ich war ganz entfallen welche Rolle Aurea an diesem Abend einnehmen würde. Immerhin hatte sie sich vorher noch ein Bild von ihr geben lassen, sodass sie zumindest erahnen konnte um wen es sich unter den Gästen handelte. Sicher war auch sie verkleidet, aber da die Runde vermutlich größtenteils aus Geschäftspersonen bestand, würde sie ihre Gefährtin sicher herausfiltern können. Was die Magierin bereits gesehen hatte war, dass schon ein paar Gäste drinnen waren. Die große Brauerei beherbergte auch einen Raum, indem die Veranstaltung stattfinden würde. Man hatte keine Kosten und Mühen gescheut und extra Köche und Servicepersonal herbestellt. Richard Spades tischte ganz schön etwas auf, für den dramatischen Tod seines Konkurrenten. Thana fragte sich, ob er damit ein Zeichen setzen würde und ob er vielleicht sogar insgeheim zugegen war, um sich das Schauspiel mitanzusehen.
Ausdruckslos betrachtete Aurea ihr Spiegelbild in einem Schaufenster. Nur noch wenige Meter trennten sie von der Brauerei, in welcher das schrecklichste Dinner stattfinden würde, welches die junge Frau je besucht hatte. Einen ganzen Moment lang sah sie einfach nur in das Gesicht ihres Spiegelbilds. Heute blickten ihr nicht die hellen, graublauen Augen ihres Vaters entgegen. Stattdessen starrte ein trauriges Augenpaar von warmer, brauner Farbe zurück. Das silberweiße Haar war unter einem engen Haarnetz versteckt und wurde gänzlich von schulterlangen, schwarzen Haaren überdeckt. Aurea erkannte sich selbst kaum wieder, aber das war wohl auch gut so. Dieser Auftrag war die Idee ihres Vaters gewesen. Ihm war aufgefallen, dass seine Tochter sich bisher nur in einem Kindergarten, im Keller eines Privathaushaltes und bei der Versorgung der Bewohner von Schwarzhain hatte blicken lassen. Adrius zweifelte ohnehin an seinem jüngsten Spross, sie war ganz anders als sein verstorbener Sohn Curio. Es war an der Zeit, dass sie an ihre künftigen Aufgaben herangeführt wurde. An der Seite von Thana Mahaf wäre seine Tochter bestens aufgehoben, davon war er überzeugt. Und so hatte er Aurea vor vollendete Tatsachen gestellt. Sie hatte sich höflich bei ihm für diese Möglichkeit bedankt. Doch in Wirklichkeit hätte sie am liebsten geschrien.
Ihre Beine setzen sich in Bewegung. Aurea trug einen eleganten, schwarzen Jumpsuit und schwarze Pumps. Insgesamt war ihr Look sehr stilvoll, aber unauffällig. Von weitem erkannte sie bereits Thana. Sie war eine S-Rang Magierin der Gilde Royal Crusade, natürlich konnte sie ihr Gesicht wiedererkennen. Wer kannte sie denn nicht? Aurea hatte nicht nur Respekt vor ihr, sondern vor allem auch große Angst. Thana durfte kein Misstrauen ihr gegenüber entwickeln. Diese Frau war mit Sicherheit überaus scharfsinnig und verstand sicher, jemanden aus der Reserve zu locken. Es würde Aurea heute viel Konzentration und Aufmerksamkeit kosten, um ihre Rolle glaubwürdig darzustellen. Im Grunde war es ja keine Rolle.. sondern ihre Natur. Aber unter Anspannung musste sie auf jedes Wort achten, welches an ihrer Loyalität zweifeln lassen könnte. Es ging schließlich um das Leben ihrer geliebten Mutter.
Über ihre Rolle wusste die Dhakalis lediglich, dass sie die Schwester des Clanoberhauptes war. Einer ihrer Brüder war verstorben, der andere lebte noch und war.. Clanoberhaupt. Ansonsten war alles offen. Die Einladungen, welche nun im Besitz der beiden Magierinnen waren, gehörten einst zwei Schwestern. Ihre Namen standen sogar noch darauf: Verona und Margareth Starman. Aurea wollte gar nicht wissen, was mit den beiden Frauen geschehen ist. Dann holte die Heilerin ihre Einladung hervor, um sie Thana ganz nebenher zu zeigen, damit sie den Namen erkennen und sichergehen konnte, dass es Aurea war, die vor ihr stand. „Guten Abend“, begrüßte Aurea Thana freundlich. Wie kompliziert! Aurea war Margareth Starman, spielte aber wiederum heute eine Rolle in einem Krimidinner.. „Es ist mir eine Freude, Euch kennenzulernen. Wollt Ihr gleich eintreten oder sehen wir uns noch ein wenig das Brauereigelände an?“, fragte Aurea lächelnd. Sie wusste nicht, ob Thana sich vorerst noch absprechen wollte. Ihr allein oblag das Kommando, daher müsste sie entscheiden. So könnten sie sich zumindest noch ein wenig absprechen und.. kennenlernen.
Thana wartete nicht unbedingt gerne auf jemanden, egal wie lange, doch an diesem Tage macht es ihr erstaunlich wenig aus. Die Magierin war voller Vorfreude auf das bevorstehende Event. Nicht, weil es sich um ein unterhaltsames Krimidinner, mit vorprogrammiertem Plot Twist handelte, jedenfalls nicht nur deswegen. Nein, dieses Event war wie gemacht dafür, ihre neu erworbenen Fähigkeiten auszuprobieren. Akribisch hatte die Mahaf sich die letzten Wochen In Aufzeichnungen zu einer Magie mit wirklich viel Potenzial vertieft. Eine Magie, die neben dem Kampf weitere Gebiete abdeckte und dazu geschaffen war andere zu täuschen und sie zu überlisten. Diese Quest bot sich wirklich dafür an diese neuen Zauber auszuprobieren und da Thana es kaum abwarten konnte, begann sie auch gleich damit sich ihr erstes Opfer zu suchen und das war niemand anderes als die Kollegin, mit der sie an diesem Abend zusammenarbeiten würde. Aurea Dhakalis, also known as Margareth Starman, zumindest an diesem Abend. So lautete der Name der Frau, für die sie stellvertretend die Rolle als Schwester des Clanoberhauptes, also im Spiel Thanas Schwägerin einnahm. Sie wiederum war in der ersten Ebene des Schauspiels Verona Starman, Margareths Schwester. Eine relativ verwirrende Konstellation, mit der sie sich glücklicherweise nicht sonderlich beschäftigen mussten, wenn sie einfach konsequent in den Rollen des Krimidinners blieben. Das lustige für Thana war, dass sie Aurea bisher nie begegnet war und sie sie dementsprechend auch gut täuschen konnte. So wirkte die Mahaf bereits Minor Transformation und Voiceactor, als sie ihre Gefährtin auf sich zulaufen sah. Mit der Hilfe dieser Zauber passte sie die Farbe ihrer violetten Augen so an, dass sie tiefblau wirkten. Sie verpasste sich selbst einen Schönheitsfleck, also ein Muttermal über dem rechten Mundwinkel. Auch bediente sie sich an der rauchigen Stimme einer Bardame, die ihr sehr gut in Erinnerung geblieben war. Ein kleiner Spaß, den sie sich mit Aurea erlaubte, der ihre Identität im Kreise der Untergrundgeschäftsleute, mit denen sie an diesem Abend verkehren würden, etwas besser verschleiern würde. Auch wenn niemand eine Ahnung haben dürfte, dass überhaupt Magier anwesend waren. Aurea steuerte die dunkle Magierin an und begrüßte sie dann höflich, ehe sie sich nach dem weiteren Vorgehen erkundigte. Thana schmunzelte ihr geschmeichelt zu, ehe sie ihre verfälschte Stimme das erste Mal klingen ließ. “Sei gegrüßt, meine Liebe.“, erwiderte sie die Begrüßung in einer Wortwahl, die eher zu der Stimme und zu ihrer Rolle passte, statt zu ihr selbst. Eine wirklich seltsame Erfahrung, einen anderen Klang aus ihrem eigenen Munde zu vernehmen. “Wenn es dir genehm ist, gehen wir gleich rein. Die Nacht ist kühl und der tatsächliche Spaß findet schließlich dort drinnen statt…“ Ihr Schmunzeln flammte kurz auf. Sie gestikulierte abgestimmt zu ihren Worten, als sei sie eine dieser Schickimicki-Tanten. Nicht, dass die Mahaf nicht auch eine arrogante Frau mit einem überspitzten Auftreten war. Doch gab sie sich üblicherweise einfach… anders. Ähnlich, aber anders. “Es sei denn du magst vorher noch etwas spezielles absprechen…“ War es in ihrem Sinne vorher noch etwas zu klären? So war das ihre Gelegenheit. Ansonsten setzte Thana sich in Bewegung, in Richtung des Eingangs zur Brauerei. Kurz bevor die beiden Damen diesen erreichten, rührte sich ein edel gekleideter Herr, vermeintlich ein Angestellter, um ihnen die Tür zu öffnen, damit sie weder warten, noch sich eine solche Anstrengung selbst auferlegen mussten. Die Mahaf beachtete diesen Mann gar nicht. Auch dachte sie gar nicht daran, sich für sein Zuvorkommen dankbar zu zeigen. Stattdessen griff sie in ihre Handtasche, um daraus einen roten Lippenstift hervorzukramen, mit dem sie ihre Lippen noch ein wenig nachzog. Sie ließ die Schminke zurück in ihre Tasche fallen und presste übermäßig deutlich ihre Lippen zusammen, setzte dabei hochnäsig ihren Marsch in Richtung des Raumes fort, in dem das Dinner stattfinden sollte. Bereits auf dem Weg dorthin fing sie ein schlaksiger Mann mittleren Alters ab. „Ah, Maria! Du siehst großartig aus!“, sprach er übermotiviert. Scheinbar steckte da jemand bereits sehr tief in seiner Rolle. Der Herr breitete seine Arme aus und trat nun seinerseits auf die Mahaf zu. Während er seine Arme um sie legte, gab sie ihm nicht mehr als die freie Hand, die sie an seine Seite legte. In dem Knick ihres anderen Armes baumelte ja schließlich die Handtasche. Thana legte ihre Wange so nah wie möglich an die des Herren, möglichst ohne ihn dabei zu berühren und simulierte dabei einen Kuss, ehe sie dieses Prozedere mit der anderen Wange wiederholte. “Giuseppe. Es ist schön dich zu sehen.“, sprach die Magierin mit einer deutlich gekünstelten, falsch freundlichen Art. Diese passte nicht nur zu der Rolle, die sie einnahm. „Ich möchte noch mein Bedauern ausdrücken. Es ist eine Schande, dass er dir so früh genommen wurde.“, sprach der Mann noch während er seine Umarmung wieder löste. Sein Blick haftete einen unangenehm langen Moment an Thana. “Die Familie stärkt mir den Rücken, das hilft mir sehr.“, entgegnete sie mit einem halbherzig traurigen Blick. Thana gab sich nicht einmal Mühe ein Tränchen zu verdrücken. Die Rolle wirkte fast wie für sie geschneidert... Jedenfalls wandte sich Giuseppe nach einem wehleidigen Blick der anderen Dame zu, um auch sie in seine Arme zu schließen.
Genutzte Zauber Inner Drought TYP: Lost Magic ELEMENT: --- KLASSE: I ART: Support MANAVERBRAUCH: 10 (9) für 5 (12,5) Minuten MAX. REICHWEITE: Beim Anwender SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 2, Manaregeneration Level 2 BESCHREIBUNG: Bei dieser grundlegenden Kunst strahlt der Anwender Trockenheit und Wärme aus, um bei Regen oder Schnee nasse und kalte Füße zu vermeiden, die Kleidung zu trocknen, und sich und seinen verfrorenen Kameraden Wärme zu spenden.
Mastery (Support):
Mastery-Stufe I: Dauer der Fähigkeit erhöht sich um 50%. [+2,5 Minuten] Mastery-Stufe II: Dauer der Fähigkeit erhöht sich um 50%. [+2,5 Minuten] Mastery-Stufe III: Dauer der Fähigkeit erhöht sich um 50%. [+2,5 Minuten]
Minor Transformation x 2 Tiefblaue Augen & Schönheitsfleck über rechtem Mundwinkel TYP: Elementlose Magie ELEMENT: --- KLASSE: I ART: Support MANAVERBRAUCH: 2x10 pro Minute MAX. REICHWEITE: 15 Meter SPEZIELLES: Jeder in Reichweite VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft 3, Manaregeneration 2 BESCHREIBUNG: Diese Technik erlaubt es dem Illusionisten, für Leute in der Nähe einen einzigen Aspekt seines Aussehens anders erscheinen zu lassen. So kann er zum Beispiel seine Haarfarbe verändern, sich wachsen oder schrumpfen, oder eine falsche Wunde an seinem Körper erscheinen lassen. Mit dieser Technik ist es jedoch nicht möglich, Gliedmaßen fehlen zu lassen und dergleichen.
Beherrschung:
Willenskraft 6: Es kann auch das Aussehen einer Anderen Person verändert werden.
Voiceactor Rauchige Frauenstimme TYP: Elementlose Magie ELEMENT: --- KLASSE: I ART: Support MANAVERBRAUCH: 15 pro Minute MAX. REICHWEITE: 20 Meter SPEZIELLES: Jeder in Reichweite VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 2, Manaregeneration Level 2 BESCHREIBUNG: Dieser Zauber greift einzig den Hörsinn seiner Opfer an. Der Anwender täuscht vor, mit einer anderen Stimme zu sprechen – dabei muss der Anwender die Stimme, die er oder sie kopiert, natürlich selbst schon einmal gehört haben. Für den direkten Kampf ist die Technik nicht unbedingt geeignet, da die Opfer den Anwender sehen. Daher lässt die Illusion sich eher nutzen, wenn kein direkter Blickkontakt zum Anwender besteht und dieser Verwirrung stiften möchte.
Aurea kannte Thana nicht, sie hatte nur von ihr gehört und hätte sie vielleicht in der Gilde erkannt. Doch das allein reichte bei Weitem nicht aus, um zu bemerkten, dass die blauen Augen, der Schönheitsfleck und die veränderte Stimme nicht wirklich Thanas waren, sondern lediglich Illusionen. Genauso wenig wusste Aurea, ob ihre Partnerin bereits in der Rolle war oder wirklich so freundlich war. Die Begrüßung war nett, sie beruhigte die Dhakalis ein wenig. Verlegen wollte sie sich das lange, silberweiße Haar zurückstreichen. Doch sie bemerkte während dieser Handbewegung, dass es ja unter einer Perücke von schulterlangem, schwarzem Haar verborgen war. Solch ein Fehler durfte ihr nicht mehr passieren. Die heute braunen Augen blitzten aufmerksam auf. Durch die Blume meinte Aurea verstanden zu haben, dass Thana gleich eintreten wollte. Sah sie von Absprachen ab? Sie war eine hochrangige Magierin, wahrscheinlich brauchte sie keinerlei Absprachen. Aurea war verunsichert, würde keiner Fliege etwas zu leide tun. Was sollte sie tun? Auf ein Gespräch bestehen? Oder den Dingen lieber ihren Lauf lassen? Sie wollte dieser mächtigen Frau gegenüber keinen Fehler machen. Sie musste die Situation nehmen, wie sie war. Irgendwie würde die junge Frau sich schon aus manch unangenehmer Affäre ziehen. Also setzte sie wie immer das sanfte Lächeln auf und nickte bestätigend. „Du hast recht, es ist wirklich sehr frisch heute Abend. Meinetwegen können wir gleich reingehen“, meinte Aurea schließlich und hoffte, dass sich notfalls noch eine Gelegenheit ergeben würde, sollte eine Absprache notwendig werden. Ansonsten müsste sie einfach darauf vertrauen, dass Thana alles im Griff hatte und die Arbeit übernehmen würde, denn Aurea würde kläglich daran scheitern.
Also machten sich die beiden jungen Frauen auf den Weg ins Innere der Brauerei. An der Tür angekommen öffnete ein Mann die Tür für sie. Während Thana beinahe hochnäsig an ihm vorbeistolzierte, lächelte Aurea den Mann an und gab seiner Aufgabe die Wertschätzung in Form eines: „Vielen Dank“. So war sie nun einmal, das war ihre Natur. Kaum hatten die Magierinnen den Raum betreten, da wurden sie bereits von einem Fremden angehalten. Dieser Mann gehörte wohl der Gesellschaft des Krimidinners an und spielte bereits seine Rolle. Also wäre Aurea ebenfalls bereit, sich von nun an ihrer Rolle entsprechend zu verhalten. Sie beobachtete Thana, welche überzeugend darstellte und bemerkte, dass dieser Guiseppe nun auf sie zukam. Es war ihr sehr unangenehm, diese körperliche Nähe zu einem Fremden herzustellen, aber sie bemühte sich, nichts anmerken zu lassen. „Meine liebe Grazia, auch dir drücke ich mein aufrichtiges Mitgefühl aus, dass dein geliebter Bruder so früh von uns gegangen ist“ Als Aurea Abstand hatte und sich wieder wohler fühlte, bedankte sie sich bei ihm. „Deine Anteilname bedeutet mir viel, Guiseppe“, entgegnete sie lächelnd und war froh, als dieser zufrieden wieder abdampfte. Aurea alias Margareth alias Grazia warf einen verunsicherten Blick zu Thana alias Verona alias Maria. War bisher alles in Ordnung? Für die C-Rang Magierin war das alles nicht einfach, schließlich war sie eine blutige Anfängerin und dieser Auftrag war der erste von höherem Rang. Hoffentlich würde sie Thana nicht verärgern.
Als sie den schicken Speisesaal betreten hatten, sahen sie sich erst einmal nach ihrem Platz um. Alles war festlich und dem Anlass entsprechend geschmückt, wäre der Anlass ein anderer, könnte man sich hier bestimmt prächtig amüsieren. Noch herrschte reges Treiben, alle fühlten sich in ihre Rollen ein. Aurea fragte sich, wo das tatsächliche Opfer dieses Auftrages wohl war. Noch hatte sie keine Ahnung, wer diese Person eigentlich war. Ob Thana besser informiert war? Bestimmt. „Grazia, mein Augenstern!“, wurde sie plötzlich angesprochen. Verwirrt sah Aurea in ein fremdes Gesicht. Ein junger Mann war auf sie zugekommen. „Endlich bist du eingetroffen. Du hast lange auf dich warten lassen“, sprach er sie charmant an und Aurea glaubte zu begreifen, dass die Rolle dieses Mannes mit ihrer Rolle verbunden war. Woher hatte er diese Informationen? Da bemerkte sie die Rollenbücher auf jedem Sitzplatz. Ah, das machte Sinn. „Oh, du weißt ja, wie es heißt: Je später der Abend, desto-“ „schöner die Gäste“, unterbrach er sie mit einem vielsagenden Lächeln. Aurea konnte wie immer nur lächeln, wusste aber nicht, wie sie reagieren sollte. Ein Blick ins Rollenbuch wäre wirklich hilfreich.. Wo waren nur ihre Plätze?
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