Ortsname: Aloes Bücher-Basar Art: Freifläche Spezielles: --- Beschreibung: Der sogenannte Bücher-Basar ist in Aloe Town das, was einer Bücherei am Nächsten kommt. Er besteht aus ein paar kleinen Ständen und dazugehörigen Zelten am Ende des großen Basars und erlaubt Interessenten nicht nur, eine große Auswahl an Büchern zu kaufen, sondern auch, sich in eins der Zelte zu setzen und sie in aller Ruhe zu lesen oder, wenn man eine Mitgliedschaft bezahlt, auch auszuleihen.
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Der Fluss der Zeit... brennt alle Hoffnung nieder... That odd woman... | Cracked Mirror, Awaken!
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Junpei
Anmeldedatum : 16.05.21 Anzahl der Beiträge : 798 Ort : Hargeon City
# 6 Verdutzt wurde der langsam angehobene Zeigefinger betrachtet. Offenbar lag Thana etwas direkt auf der Zungenspitze, worauf sie ansprechen wollte. Erwartungsvoll hob Junpei dabei seine Brauen, neigte den Kopf etwas seitlich und war auf nahezu jede denkbar mögliche Ansprache gefasst - zwar kannten sie sich im wahrsten Sinne des Wortes keine fünf Minuten, doch schadete es nie, seinen Mitmenschen zuzuhören. Insbesondere nicht, wenn man ordentliche Erziehung genoss und Höflichkeit nicht bloß ein konzeptueller Begriff war, den man in dicken Wälzern wie, denen, die Junpei just in dieser Sekunde wie ein Geschenk fest umklammert hielt, vor Jahren einmal gelesen hatte. Zauberhaft weich drangen ihre gesprochenen Worte an seine Ohren, lösten jedoch im ersten Moment nur weitere Fragen aus. Junpei suchte wo seine Gerüchte? Er gab ihr wie Hilfestellung? Dem eindeutigen Fingerzeig nachgehend, wanderten die haselnussbraunen Augen herab und noch im selben Atemzug, der sein Herz eisig kalt stillstehen ließ, war der Groschen endlich gefallen. Entgeistert von der puren Feststellung, das vergleichsweise leichte Buch nicht einfach nur angehoben, sondern direkt unter den fülligen Busen seines Gegenüber geschoben zu haben, ließ jedwede Temperatur und wohl auch Röte aus dem Gesicht des Magiers weichen. Leichenblass starrte er herunter, bevor sein Mund weit aufklappte und mehrere, undefinierbare Laute seine Kehle verließen. Die meisten davon so piepsend und von derart hoher Frequenz, dass wohl nur Hunde ihn hätten verstehen können. In seinen Äuglein spiegelte sich absolute Panik wider. Ebenso wenig wusste er mit der grenzenlosen Selbstverständlichkeit nicht umgehen, die Thana ihm - beziehungsweise der Situation - gegenüber offenbarte. "Gerüchte", nickte er "Hilfestellung, j-ja! Ziemlich schwer!" Das Buch? Ihr Busen? Definitiv beides. Auch wenn Letzteres eindeutig mehr zu wiegen schien, als ein paar hundert Seiten beschriebenen Papiers. Auf rein physischer Ebene, wie auch gemessen an der akuten Belastung seines Verstandes. Tausend winzigen Schlangen gleich schlich sich Kraftlosigkeit in Junpeis Beine; unweigerlich fingen seine Knie an zu zittern, während der verkrampfte Griff um den ledrigen Einband nur stärker wurde. Die geisterhafte Blässe wurde von rötlich leuchtenden Ohren kontrastiert, während offensichtliche Scham immer deutlicher seine Perplexität ablöste - die Vermutung, er wäre hier und jetzt am liebsten im sandigen Wüstenboden versunken, war pure Untertreibung. Im besten Fall wären einfach die letzten zehn Minuten vollständig aus dem Konstrukt von Raum und Zeit verschwunden, genau so wie seine gesamte Existenz an diesem Ort. Zum Ausdruck brachte Junpei nichts davon. Unter anderem weil er nicht dazu in der Lage war. Komplexe Gedankengänge waren... zu komplex für diesen Moment, weswegen lediglich einzelne Worte über seine Lippen huschten, merkwürdige Geräusche die lebensnotwendigen Atemzüge ergänzten und er, mehr verängstigt als alles andere, erneut tief, tief an Thana herunter blickte - so wie es ihr Zeigefinger verlangte. Nachdem es nicht mehr nur das Buch, sondern auch ein freier Arm seines Gegenüber war, die ihren wohl verdienten Platz unter dem prächtigen Busen Thanas fanden, wurde ihre allmächtige Präsenz nur weiter in den Vordergrund gerückt. Eindeutig genug, als dass haselnussbraune und vor Leben nur so funkelnde Augen langsam aber sicher wieder in eine wesentlich seelenlosere Form gelockt wurden. Angezogen von beeindruckend-faszinierender Haut, der in puncto Reinheit nichts auf dieser Welt das Wasser zu reichen vermochte. "Das ist schade...", wusste Junpei noch herauszudrücken, was ganz eindeutig auf ihre vergangene Karriere als Tänzerin anspielte, doch schon wenig später reduzierte sich der Fundus seiner Worte lediglich auf einen vielseitig deutbaren Begriff: "Schätze..." Während sich eine violette Haarsträhne wiederholt, fast wie in Zeitlupe immer wieder um den Schlanken Finger Thanas wickelte, sie umgarnte sie eine langsam näher kommende Würgeschlange, schoben die gleichmäßig wiegenden Bewegungen all das aus dem Fokus des Wanderers. Zum Verwechseln ähnlich mit einem Kinderbett, gleichförmig, in sanftem Rhythmus die aufgeweckte Seele eines aufgeregten Säuglings beruhigte, wanderte zuerst auch sein Augenmerk mit dem Pendeln - Junpei blinzelte erst einmal, dann ein zweites Mal. Seine Aufmerksamkeit wurde schwächer. Der vorhandene Fokus jedoch stärker. Zuerst mochten es nur seine Iriden gewesen sein, die mal nach rechts, dann nach links hüpften. Doch in kürzester Zeit deutete sich anhand seiner Regungen ab, dass auch der an Gewicht zunehmende Kopf hier und da seitlich abdriftete. Mal hier, mal da. Ein wenig nur. Doch für spähende Augenpaare überdeutlich erkennbar. "Wunderschön...", hauchte er "Misstrauen..."
Thana Desert Queen
Anmeldedatum : 15.05.20 Anzahl der Beiträge : 1851 Alter : 32
Als Thana den Weißhaarigen schadenfroh darauf hinwies, zu was für einer Schandtat er sich da unbewusst bewegt hatte, dauerte es einen Moment bis der Herr das auch wirklich verstand. Sein Blick folgte dem Deut ihrer Hand hinunter zu ihrer Oberweite, die er mit dem durch seine Hände gehaltenen Buch mehr als nur tuschierte. Es folgte ein eigenartiges Pfeifgeräusch aus seiner Kehle, gefolgt von planlos gestammelten, hauptsächlich wiederholten Wörtern. Gerüchte. Hilfestellung. Schwer. Ja, ja. Binnen eines Augenblicks ist dem Weißhaarigen auch der allerletzte Fest seiner Fähigkeit zu sprechen abhandengekommen. Unbeeindruckt, unbeeinflusst lächelte Thana dem Schwerenöter entgegen. Er war mit dieser Situation sehr deutlich überfordert und wusste weder was er tat, noch was er tun sollte. Es war interessant zu sehen wie die Magierin es schaffte ihn einzig und alleine durch ihre Erscheinung (und ein Missgeschick seinerseits) in diese missliche Lage zu bringen. Interessant, aber vor allem auch amüsant. Nachdem Thanas Blick sich wieder auf die nervösen Seelenspiegel des Weißhaarigen gelegt hatte, ließ sie ihre Hand ohne den Blick von dort wieder abzuwenden hinabsinken. Soweit, bis sie sie auf eine Hand Junpeis legen konnte, um damit diese und die andere im Verbund sanft weiter nach unten zu drücken, sodass die anzügliche Kontaktaufnahme zu ihrem Busen wieder unterbrochen wurde. Was den weiteren Gesprächsverlauf anging, so wurde die Unterredung schnell sehr mühselig. Junpei brachte nicht mehr viel aus sich heraus. Dass Thana vor langer Zeit dem Tanzen abgeschworen hatte, betitelte er als „schade“. Die Mahaf sah das etwas anders, doch er wusste ja auch nichts von ihrem Sklavendasein und davon, dass sie ihre Tanzkünste keineswegs aus freien Stücken erlernt hatte. Auf ihren Kommentar bezüglich der Schätze des Basars hin, wiederholte er lediglich das Wort „Schatz“. Dass Thana ihren Oberkörper lasziv hin und her schaukelte, trug vermutlich nicht grade dazu bei sich ungehindert mit Junpei unterhalten zu können. Upsi. Die letzten Worte, die der Herr stammelte, waren ebenfalls Wiederholungen. „Wunderschön“ und „Misstrauen“. Das traf vermutlich auch beides zu, zumindest in diesem Falle. Die Schönheit der Wüstenblume konnte Junpei keineswegs abstreiten und wenn die Magierin ehrlich gewesen wäre, würde sie ihm definitiv zustimmen, dass er ihr auf gar keinen Fall vertrauen sollte. Doch ehrlich war sie nun mal nicht. Thanas Augenbrauen wanderten zueinander und sie legte einen leicht kritischen Blick auf. Die Hand, mit der sie grade noch an ihrer Haarsträhne spielte, stoppte mit den Bewegungen, genauso wie ihr Oberkörper. “Misstrauen…“, wiederholte nun auch sie nachdenklich. “Ich glaube ich bin hier diejenige, die jedes Recht hat dir zu misstrauen, findest du nicht? Du hast mich schließlich quasi grade einfach angefasst.“ Kurz ließ sie ihren Blick prüfend nach links und rechts wandern. War es ein Anfassen? Nicht wirklich, aber das hinderte die Magierin ja nicht daran dies zu behaupten.“Ich hätte jedes Recht gehabt zu schreien!“, erklärte sie dann, nachdem ihr Blick Junpeis Augen wieder gefunden hatte. “Habe ich aber nicht. Vielleicht solltest du mir also ein wenig Vertrauen schenken? Ich finde, ich habe es verdient.“ Der kritische Blick der Magierin löste sich wieder auf. Ein warmherziges Lächeln legte sich erneut auf ihre Lippen und die Mahaf ließ ihren Finger wieder in ihrer Haarsträhne umherkreisen. “Du schuldest mir etwas.“, stellte Thana wie selbstverständlich fest. “Erst wirfst du mein Buch herunter, dann greifst du mir an den Busen. Ein Getränk könnte meine Stimmung vielleicht wieder anheben. “ Ein Griff an den Busen war vielleicht etwas übertrieben, aber was sollte Junpei schon machen? Widersprechen? Pff! “Ich kenne da ein Café, gleich hier um die Ecke.“ Ohne weitere Aufforderung wandte die Magierin dem Mann ihren Rücken zu, um loszugehen. Erst nach ein paar Schritten blieb sie noch einmal stehen, um über die Schulter zu blicken. “Los, komm.“, forderte sie Junpei auf.
# 7 Überfordert nicht bloß von der magisch einnehmenden Ausstrahlung der Schwarzhaarigen, sondern auch von allem, wie sich die vor ihm entwickelnde Situation ausmachte, wusste Junpei nicht anders, als auffällig intensiv zu blinzeln. "W-was soll ich getan haben?!" Augenblicklich wanderten die haselnussbraunen Iriden herunter, nur um festzustellen, wie sich die filigranen Hände seines Gegenüber zärtlich, beinahe als wolle sie ein Porzellankonstrukt nicht zerstören, auf den Ledereinband legten und diesen vorsichtig, wie in Zeitlupe, herunterschob "Es war doch nur das... Buch", fügte der Weißhaarige halb stotternd, halb geflüstert an, während sein Hirn noch immer damit beschäftigt war, die vollkommen neuartigen Sinneseindrücke zu verarbeiten. Immerhin erklärte das die plötzliche Gewichtszunahme. Hinter Junpeis Stirn begannen unzählige, kleine Rädchen an Fahrt aufzunehmen - in absurdem Tempo rechneten sie Eins und Eins zusammen, was die Temperatur in seinem Inneren zum wiederholten Male drastisch erhöhte. Weit genug, als dass ihm einen Moment lang schwindlig wurde, das Blinzeln deutlich zunahm und auch ein hörbarer Atemzug ihn schnappen mit Sauerstoff versorgte. Sie waren so schwer. Und die Art wie sie sich zauberhaft weich über das gesamte Buch ergossen. Reflexartig kniff der Wanderer seine Augen zusammen; wenigstens in dieser Hinsicht hatte er eine deutliche Lehre aus den letzten, wie im Traum verbrachten, Minuten gezogen. Ruhte seine Aufmerksamkeit zu lange auf - beziehungsweise in - den unendlichen Tiefen ihres Dekolletés oder betrachtete er Thanas Busen zu lange, kamen jedwede Gedankengänge langsam aber sicher völlig abhanden. Allerdings war das... nicht schlimm. Nein, jetzt da Junpei tatsächlich darüber nachdachte, fühlte sich dieser Zustand in keiner Weise negativ an. Was ging nur in seinem Kopf vor?! Das war exakt, wovor ihn seine Mutter immer gewarnte hatte - oder nicht? Auf der anderen Seite kreiste jedoch das klare Bewusstsein, einer wildfremden Dame bedeutend näher gekommen zu sein als unbedingt notwendig. Beabsichtig oder nicht spielte dabei nur eine untergeordnete Rolle. Zudem befand sich der Hüne nicht in einer Situation, die gemachten Anschuldigungen glaubhaft widerlegen zu können. Davon ab würde ihm wohl niemand auch nur ein Wörtchen glauben, wenn er beschrieb, was von Statten gegangen war... immerhin konnte Thana schlicht und ergreifend dieselbe Magie gegen andere Personen verwenden, wie es mit ihm der Fall gewesen war. Besaß sie eine Wirkung, die mächtig genug war, alle Umstehenden zu bezirzen? Junpei zweifelte keine Sekunde daran. Auch nicht, als er sich einen Moment umwandte, das rege Treiben um sie beide herum ein wenig genauer ins Auge fasste und dabei manchen spähenden Blick erfasste. Ob es nun laut geifernde Marktschreier waren, die ihre exotischen Manifeste unter gutgläubige Menschen wie ihn bringen wollten oder geschickt verhandelnde Damen in schattigeren Teilen der Straße - nahezu alle warfen mal eher schielend aus den Augenwinkeln heraus oder offenkundig aus Distanz betört wirkende Blicke in Richtung der atemberaubenden Wüstenrose. "Ich... ich habe dir nicht an den...", beinahe als könne er inzwischen gar nicht mehr anders, reagierte Junpeis Hirn wie selbstverständlich auf den süffisant inszenierten Hinweis bezüglich des auffällig üppigen Busens und sah herunter. Zwar nicht lang, doch lang genug, um eine Nebelfront hinter seiner Stirn aufziehen zu lassen. "Ich habe dich nicht angefasst", moserte der Hüne schließlich, während sich feine Eckzähne in die Innenseite seiner Unterlippe bohrten. Hätte er Thana angefasst, so wie sie es beschrieb, wäre seine Welt auf dem Kopf gestanden. Von diesem Tag an bis in alle Ewigkeit. Erfahrungen wie diese Machte man nicht einfach, ohne dass sie in Tagebüchern, Kalendern und Geschichtsbüchern festgehalten wurden! Grummelnd, jedoch ohne ein einziges Widerwort, folgte der Weißhaarige der Schönheit. In einem offenen Wortgefecht würde er ihr nicht das Wasser reichen können, so viel Stand fest. Aber vielleicht konnte er ihr im wahrsten Sinne ein Wasser reichen - oder was auch immer sie sich wünschte, damit ihre Stimmung positiver ausfiel. Das war, was man für eine schöne Frau tat, richtig?
Thana Desert Queen
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Natürlich war es Thana vollkommen klar, dass der junge Mann sie nicht wirklich angefasst hatte und erst recht nicht unsittlich. Doch eine Berührung gab es, wenn auch nur indirekt. Diese war auch sehr wohl unsittlich. Es war also nicht direkt eine Lüge, die sie da verbreitete. Sie… schmückte die Wahrheit nur ein wenig aus. Etwas, was Junpei vollkommen zu überfordern schien. Zunächst waren es aber nur leise Proteste, die er äußerte. Das war auch besser so für ihn. Dass man Recht damit hatte, ihn vor schönen Frauen zu warnen, verheimlichte sie nämlich noch. Es lag aber in ihrer Hand. Sie konnte jederzeit einfach laut über den Basar schreien und ihn eines unverschämten Handelns bezichtigen, schon steckte er vermutlich in äußerst großen Problemen. So verdorben wie die Magierin war, erwog sie ein solches Handeln sogar tatsächlich… Dem leisen, fast ziellosen Stammeln folgte schließlich ein etwas deutlicherer Protest, wenngleich er noch immer recht zurückhaltend und leise formuliert war. “Hätte ein Handschuh statt eines Buches, deine Hand von meiner Brust getrennt. Wäre es dann auch kein Anfassen gewesen? Alles eine Frage der Definition. Du schuldest mir etwas zu trinken.“, merkte sie eher beiläufig an. Für Thana war das Fakt und sie würde sich auch gar nicht auf irgendwelche Diskussionen einlassen. Im Zweifelsfall machte sie eben auf der Straße eine Szene. Es lag bei ihm. Glücklicherweise wehrte sich der Weißhaarige auch gar nicht. Da war nur dieses leise Murren, die Verzweiflung in seiner Rechtfertigung. Mehr Gegenwehr war da nicht. Um auf Nummer Sicher zu gehen, also damit das auch so blieb, wartete die Magierin einen Augenblick, bis der Herr zu ihr aufschloss. Sie schlängelte ihren Arm unter den seien, um sich etwas an ihn zu klammern. Dass Junpei seine Augen kaum von ihrer Oberweite lassen konnte, war ihr ja aufgefallen. Diese presste sie nun etwas an seinen Arm, während ihr Körper allgemein das gleiche tat. Sie schmiegte sich an den Fremden, um die Schaltkreise in seinem Kopf weiter durchbrennen zu lassen. “Hast du nicht auch Lust auf einen Kaffee? Bei dieser heißen Luft trocknet einem doch schnell die Kehle aus…“, säuselte sie beiläufig in sein Ohr. Doch damit nicht genug. Der diabolische Verstand der Wüstenblume wusste durchaus weitere Schritte, wie sich dieser arme, hilflose Mann quälen ließ. Thana nutzte einen ihrer leichtesten Zauber, um ihre Körpertemperatur nach außen hin noch zu erhöhen und Junpei so zusätzlich einzuheizen. Er würde kaum wissen wie ihm geschah! Von oben brannte die Sonne auf sie herab, von der Seite heizte die Schönheit ihm ein und das gleich doppelt. Einmal mit erhöhter Körpertemperatur, während sie sich nahezu an ihn kuschelte und einmal mit ihrer aufreizenden Art, die dem Herren ebenfalls den Schweiß auf die Stirn brachte. “Wo kommst du eigentlich her?“, fragte sie Junpei, während die Zwei sich auf den Weg zu einem nahegelegenen Café machten. Hatte sie das schon gefragt? Hatte er es schon gesagt? Thana tat manche Worte ja einfach achtlos ab… Er sprach davon irgendwelchen Gerüchten zu folgen und Menschen zu helfen oder so. War ja eigentlich auch egal. Wichtig war erstmal, dass er ihr etwas zu trinken spendierte und sie ein wenig unterhielt. Thanas Kopf rauchte schließlich schon von all dem Lesen und Lernen. Eine neue Sprache eignete man sich eigentlich nicht so schnell an und dann war es auch noch eine antike… Dieser junge Mann war eine willkommene Ablenkung von all dem Stress. Eohl und die Mumienkellnerin konnten ruhig ein wenig auf sie warten.
Genutzte Zauber Inner Drought TYP: Lost Magic ELEMENT: --- KLASSE: I MANAVERBRAUCH: 10 (9) für 5 (10) Minuten MAX. REICHWEITE: Beim Anwender SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 2, Manaregeneration Level 2 BESCHREIBUNG: Bei dieser grundlegenden Kunst strahlt der Anwender Trockenheit und Wärme aus, um bei Regen oder Schnee nasse und kalte Füße zu vermeiden, die Kleidung zu trocknen, und sich und seinen verfrorenen Kameraden Wärme zu spenden.
Mastery (Support):
Mastery-Stufe I: Dauer der Fähigkeit erhöht sich um 50%. [+2,5 Minuten] Mastery-Stufe II: Dauer der Fähigkeit erhöht sich um 50%. [+2,5 Minuten]
# 8 Nun kamen sie offenbar an dem fragwürdigen Teil ihrer Konversation an. Definitionen. Machte es einen vehementen Unterschied, ob der ledrige Einband eines Buches – gestützt von zwei Händen – unter dem massigen Busen der Wüstenblume ruhte und auf diese Weise unsittliche Berührungen provozierte, oder vielleicht doch nur ein Handschuh, der als einzige Barriere zwischen Junpeis Hand und ihrer unnatürlich weichen Haut fungierte? Der Weißhaarige schluckte auf die Frage hinaus tief, biss sich mit scharfen Eckzähnen tief in die Unterlippe und versuchte sein Menschenmöglichstes, nicht auf das fantastische Bild zu reagieren, welches Thana unerwünscht suggerierte. „Natürlich macht es einen Unterschied“, konterte der Hüne wie aus der Pistole geschossen „Der Handschuh würde direkt auf meiner Haut liegen und meine Hand würde in diesem Fall deine… deine…“ Er würde mit einer vernachlässigbaren Schutzhülle direkt mit ihrer wie von magischem Urquell geschaffenen Oberweite in Berührung kommen. Alle anderen Vergleiche hinkten massiv, weswegen sich der junge Mann nach wie vor keiner Schuld bewusst war. Und doch schien sein Körper nur bedingt in der Lage, nennenswerten Einspruch zu äußern. Die Worte ruhten bereits auf Junpeis Zungenspitze, allerdings reagierten essentielle Partien seines Verstandes nicht auf die moralisch wie rational korrekten Handlungsanweisungen. Heruntergeschluckt wurden die ergänzenden Worte – auf eine zusätzliche Erklärung musste die wunderschöne Schwarzhaarige verzichten. Vermutlich wollte sie auch gar nichts weiter von ihm hören. Im besten Fall stimmte er einfach nur zu, schuckte wagemutige Einwürfe schlicht herunter und tat exakt das – und nur das – wozu sie ihn aufforderte. „Ausnahmsweise“, rutschte es in Form eines brodelnden Knurrens aus seiner Kehle, als man den Wanderer auf wenig unterschwellige Weise zu einer Einladung aufforderte. Zumindest war es nur ein simples Getränk. Und auch nur eines. Mit unzureichenden Finanzen gesegnet, war es nur eine Frage der Zeit, bis sämtliche Taschen geleert und Erspartes wie Regen auf heißem Wüstenboden versickerte. Junpei konnte sich glücklich schätzen, mehrere Tage am Stück auf eigenen Füßen stehen zu können, ohne dabei auf körperliche Arbeit oder vermaledeite „Quests“ zurückgreifen zu müssen – ihm lag nur selten etwas daran, als „Magier“ in Erscheinung zu treten. Insbesondere dann, wenn massive Trennlinien zwischen magiebegabten Personen und dem einfachen Volk gezogen wurden. Letzten Endes waren es nur ein paar Zaubertricks, zu denen man befähigt wurde. Als „gutes Los“ hätte der Weißhaarige diesen Umstand seiner Geburt nicht bezeichnet. Nichts in ihm resonierte mit seiner Begabung. Warum konnte er nicht genau so sein wie seine Eltern? Wenn man dem Hünen bereits das fragwürdige Geschenk der Magie vererbte, warum dann nicht auch in derselben Form und Farbe, wie es in den Adern seiner Familie existierte? All die negativen Gedankengänge vertrockneten nur Momente später, nachdem der Wanderer endlich zu Thana aufgeschlossen hatte, sie sogar für die Dauer eines Wimpernschlages überholte – nur damit ihr zierlicher Arm sich einer giftigen Schlange gleich um seinen rechten Unterarm wickelte und ein mit nichts auf dieser Welt vergleichbarer, sagenhaft weicher Druck mit einem Mal jedwede Kraft aus ihm zu saugen schien. Angehoben, angewinkelt wie sein rechter Arm noch war, um das eigentlich zu vernachlässigende Gewicht des schweren Buches zu tragen, sank Zentimeter für Zentimeter herunter, bis er nahezu vollkommen schlapp der Umklammerung erlag. „Ich… trinke keinen Kaffee“, gab Junpei zurück, sein Atem plötzlich heiser, die haselnussbraunen riesig groß, kugelrund und eindeutig nicht mehr auf den Weg vor sich gerichtet. Ein leises, wenn gleich deutlich hörbares „Wow…“ war die einzige Reaktion, zu der er wirklich im Stande war. Ihre Haut war unerträglich weich. Unerträglich auf die beste vorstellbare Art und Weise. Sie fühlte sich besser an als alles, was ihm jemals zuvor entgegen gekommen war. Kein tierisches Fell konnte mit dem Wohlgefühl mithalten, keine Wiese ein angenehmeres Bett darstellen. In einem unüberlegten Augenblick kamen plötzliche Assoziationen mit Treibsand in ihm auf – was nicht nur ein tiefes Schlucken provozierte, sondern auch den amateurhaften Reflex, seinen leblosen Arm immer wieder zuckend zu lösen. Um nicht wirklich in all dem zu versinken, was sich dort an ihn schmiegte. „Meine Kehle ist definitiv trocken, ja“, musste Junpei dennoch zustimmen. Nun war es nicht mehr nur der opulente Busen, der sich einen Weg in seinen Kopf und taktile Wahrnehmung erkämpfte, sondern darüber hinaus auch Thanas Schultern, ihre feminin geschwungene Hüfte – er glaubte sogar, ihren Po leicht mit dem Oberschenkel zu streifen. „Ein… ein Getränk wäre wohl wirklich nicht schlecht“, zwitscherte der Weißhaarige schließlich doch zustimmen, während er wiederholt gedachte, sich selbst mit langsamen, tiefen Atemzüge zur Ruhe zu bewegen. Nur glich innere Ausgeglichenheit einem frommen Ammenmärchen, während sich eine im wahrsten Sinne des Wortes heiße Frau wie die ehemalige Tänzerin an ihn schmiegte. Eine wenig persönliche Frage wie die nach der eigenen Herkunft ließ sich leicht beantworten. Es war nur fair. Immerhin hatte Thana nicht bloß optische Hinweise bestätigt, sondern offenkundig gemacht, zumindest aus der Region von Aloe Town zu stammen. „Aus Maldina.“ Ländlich. Abgeschieden. Mit deutlich weniger offensichtlicher Kultur, wie sie in Aloe Town zur Schau gestellt wurde. Seiner Heimat fehlte es an den magischen Elementen, dem mesmerisierenden Tanz und Gesang, den berauschenden Aromen – nicht zuletzt gab es keine, nicht eine einzige, Frau die auch nur ansatzweise so war, wie die Wüstengöttin neben ihm. Hier war alles so anders. So verwirrend. So aufregend. „Ist das interessant für dich? Maldina kann nicht mit Aloe Town mithalten“, eigentlich wollte er den Blick schweifen lassen, doch gab es um sie herum nicht mehr als Hauswände, ein Gasse und all das, was Thana den Wanderer verführerisch spüren ließ „Wir haben… Natur. Flüsse. Unendlich weite Felder. Wälder. In jedem kleinen Busch, hinter jedem Baumstumpf verstecken sich Tiere“, nostalgisch wie jeder dieser Aspekte klang, so war es doch nicht gleichzusetzen mit dem Adrenalin, welches ihm innerhalb von Minuten in Aloe Town durch die Adern schoss. Entgegen seiner zahmen, wortkarten Aussage, wurden seine Schritte schneller. Vielleicht konnte er auf diese Weise flüchten? Immerhin funktionierten seine Beine noch prächtig. Ging er flink und fand dieses mysteriöse Café, konnte Junpei mit etwas Glück wieder Herr über seinen eigenen Arm werden. Wollte er das eigentlich? Es fühlte sich so gut an. Prächtig. Absolut bestens! Wieso sollte er überhaupt flüchten? Nur weil man ihn für Frauen wie Thana immer und immer wieder gewarnt hatte? Natürlich! Sie brachte ihn nicht bloß in Verlegenheit, sondern drohte aktiv mit fragwürdigen Konsequenzen. Auf offener Straße, ohne dass er sich wirklich etwas zu Schulden hatte kommen lassen! Aber würde sie tatsächlich so weit gehen? Vielleicht neckte sie ihn ja nur. Sie kam ihm sogar entgegen. Weder schrie sie wie ein frisch aufgespießtes Schwein, noch verlangte sie Gräueltaten als Kompensation. Nur ein Getränk. Zudem hatte sie ja Recht – es war unerträglich warm. Außerdem hätte er eine schöne Frau wie sie ohnehin eingeladen. So verlangte es seine Erziehung. Und sie fühlte sich so, so gut an. War blindes Weglaufen den Verlust wert?
Thana Desert Queen
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Thana lauschte den Worten des Weißhaarigen, die einen verzweifelten Versuch formten, sich für das Geschehene zu rechtfertigen. Sie gab ihm die Zeit, Sätze zu formen, womit er sichtlich, beziehungsweise hörbar Schwierigkeiten hatte. Letztlich gab er aber auf. Er beendete seine Rechtfertigung gar nicht mehr, was ja wohl nur einen einzigen Schluss zulassen konnte. Sie hatte Recht und nicht er. Das lag ja wohl auf der Hand. Die Magierin störte sich nicht daran, dass der Arm des Mannes an Körperspannung verlor, nachdem ihre Arme ihn umschlangen. Normalerweise wurden Körperteile nicht schlapp, wenn sie sie berührte, ganz im Gegenteil. Aber sie abstreifen und aus dem Griff herausgleiten konnte Junpei nicht so einfach. Auch seine minimale, verbale Gegenwehr verhallte in der wohlig warmen Wüstenluft. “Dann trinkst du halt Tee, oder Milch... oder Wasser. Irgendetwas werden sie dir schon bieten können.“ Der Mahaf war das ja ohnehin egal, solange sie selbst auf ihre Kosten kam. Allerdings musste der Weißhaarige ja selbst zugeben, dass seine Kehle trocken war. Er brauchte also tatsächlich etwas zu trinken. Thana überspielte dabei den Umstand, dass sie sein Gehirn mit ihrem Verhalten bewusst zum schmelzen brachte. Das war Teil des Genusses, den solch eine Begegnung mit sich bringen konnte. Stattdessen trieb die Magierin ein wenig den Smalltalk voran. Sie erkundigte sich bei Junpei wo er denn herstammte und bekam darauf auch eine kurz gehaltene Antwort. Er erklärte, dass er aus Maldina stammte. “Maldina...“, wiederholte sie nachdenklich, ehe er sich bei ihr erkundigte, ob sie das denn wirklich interessiere. Verwundert richtete sich Thana ein wenig weiter auf. “Natürlich, sonst würde ich doch nicht fragen.“, antwortete sie, unsicher wie Junpei darauf kam. “Maldina, das ist doch diese... Bauerngegend oder?“ In ihrem Kopf regten sich vereinzelte Erinnerungen, doch war dies sicherlich kein Ort, der in ihren Gedanken eine wichtige Position einnahm. Junpei beantwortete ihr diese Frage indirekt, in dem er gleich begann von seiner Heimat zu erzählen. Natur, Flüsse, Felder, Wälder. Ja, das klang verdammt nach der bäuerlichen Gegend, die ihr da gleich eingefallen war. “Genau! Maldina...“, äußerte die Magierin, als ihre Erinnerungen sich vor ihrem geistigen Auge mehr und mehr materealisierten. “Hübsche Gegend.“, sprach sie, was allerdings einer halben Lüge glich. Vermutlich befand jemand diesen Ort für schön, doch für Thana war es ein Ort voller Sünde, wie jeder andere auch. Nur musste sie das dem armen Mann ja nicht unter die Nase reiben. Als Thana bemerkte, dass Junpei langsam aber sicher schneller und schneller wurde, passte sie ihre Geschwindigkeit der seinen an. Weg kam er sicher nicht, ihr konnte er kaum entfliehen. Und wenn er rennen würde... Okay, dann vielleicht. Irgendwann verlor die Mahaf sicher die Lust daran ihn zu verfolgen. So wichtig war diese zufällige Begegnung irgendwo in der Stadt ja dann doch nicht. Aber dazu würde es wohl kaum kommen. Kurz darauf hatten die Zwei nämlich eine Ecke in der Stadt gefunden, in der das ein oder andere Etablissement angesiedelt war. “Schau, lass uns dorthin gehen.“, merkte Thana an, wobei sie einen ihrer Arme temporär von dem Junpeis löste, um in eine Richtung zu deuten. Ein simpls Café, vor dem ein paar Tische und Stühle aufgestellt war. Diese wurden mit großen Sonnensegeln abgedeckt, sodass man in der Wüstensonne nicht kaputt ging. Die Magierin wartete die Reaktion des Weißhaarigen ab. Zu dem Café zerren konnte sie ihn wohl kaum, dafür war er viel zu muskulös und sie zu zierlich. Zur Not wäre sie sich aber nicht zu schade erneut andere Argumente einzusetzen, um ihn dazu zu bewegen ihrem WUnsch nachzukommen.
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Genutzte Zauber Inner Drought TYP: Lost Magic ELEMENT: --- KLASSE: I MANAVERBRAUCH: 10 (9) für 5 (10) Minuten MAX. REICHWEITE: Beim Anwender SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 2, Manaregeneration Level 2 BESCHREIBUNG: Bei dieser grundlegenden Kunst strahlt der Anwender Trockenheit und Wärme aus, um bei Regen oder Schnee nasse und kalte Füße zu vermeiden, die Kleidung zu trocknen, und sich und seinen verfrorenen Kameraden Wärme zu spenden.
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Momo saß unter einem überdachten Zelt und blätterte durch ein Buch. Wie sie hier hergekommen war? Im Grunde, war sie von ihrem Weg abgekommen. Aber einen Schritt nach dem anderen. Wieso war sie hier in Aloe Town - weil hier Crimson Sphynx sein Gildengebäude hatte und sie jemanden suchte, der genau zu der Gilde gehörte. Sie hatte ja keinen anderen Weg den weißhaarigen Magier zu kontaktieren, doch sie wusste in welcher Gilde er war. Sie musste es wenigstens versuchen, denn für das Vorhaben, das sie sich in ihren Kopf gesetzt hatte, brauchte sie Unterstützung und es kamen nur zwei Magier dafür in Frage, die die neben Orwynn die stärksten waren, die sie kannte. Also zumindest meinte sie das. Wie war sie dann aber im Bücherbasar gelandet? Ja, also das war so:
Ein paar Stunden zuvor… Nervös flatterte das Herz der Nymphe als sie aus dem Zug stieg. Sie konnte es nicht benennen, doch etwas in ihr sorgte dafür das sie ihre Finger knetete und kleine tippelnde Schritte machte. Sie war sich immenroch nicht sicher ob das hie reine gute Idee war, doch sie wollte es ihm unbedingt beweisen, unbedingt. Sie wollte nie wieder weinen, das war nämlich nicht ….es war …hat sich falsch angefühlt? Es war sehr kompliziert udn was Alita irh da erklärt hatte, hatte so viele Fragen aufgeworfen. Aber das war nun nicht wichtig. Wichtig war es Charon Dargin zu finden, der Magier der ihr vielleicht helfen konnte. Doch die Wüste war, anders als sie es war so…trocken. Die Luft warm von einer anhaltenden Hitze udn das verstärkte das Unbehagen in der Nympe, die noch nie zuvor hier gewesen war. Auf der Zugfahrt hatte sie Berge an Sand gesehen, und Sandkörner, die zu einer Melodie tanzten, die der Wind spielte. Da sie nicht wusste, wo genau sich das Gildengebäude befand, fragte sie sich durch und mitten auf dem Weg entdeckte sie nicht weit entfernt Zelte, die die Sonne abschirmen und Momo hielt drauf zu, um sich etwas zu erfrischen. Und als sie näher trat, sah sie Bücher und es lag wohl in ihrer Natur, sich von Dingen, die sie begeisterten, ablenken zu lassen und so kommen wir wieder zum hier und jetzt.
Das Buch in ihrer Hand blätterte sich wie von selbst durch und Momo hatte die Augen geschlossen, konzentrierte sich auf das Mana, das die Seiten überspannte und die Informationen direkt zu ihr weiterleiten. Es war fast als würde das Buch Bilder in ihrem Kopf malen, als sie den Zauber wirkte. Sie stoppte und seufzte, das war so eine wundervolle Art zu lesen, etwas ganz Neues und ganz anders als ihre Wassermagie. Und tatsächlich hatte sie es beruhigt zu lesen. Der Schatten unter dem Zelt und das Wasser, mit dem sie ihre Lippen regelmäßig benetzte, hatten dafür gesorgt, dass sich ihre Emotionen regulieren, ohne dass sie es aktiv bemerkt hatte. Sie klappte das Buch zu und hielt es Nachdenklich unter ihr Kinn. Was sie wohl noch alles mit Büchern tun konnte, sie musste auf jeden fall weiter übern, denn dann würde sie beweisen wie stark sie…beweisen…oh…
Die Nymphe sprang wie von einer Tarantel gestochen ”Oh…ich muss ja weiter, ich kann nicht, ich muss…” sie sammelte die Bücher zusammen und belud ihre Arme. Ihr blauer, mit Blumen verzierter Ponchoüberwurf wehte hinter ihr, als sie schnell zur Bücherausgabe lief. Ihre Haare trug sie dieses Mal schulterlang, da ihr in der Wüste schnell zu warm geworden war. Auch wenn die Frisur bis auf die Länge gleich blieb, wie so oft, mit ihren hübschen Muschelspangen verziert.”Oh, entschuldigen Sie bitte, ich würde so gerne noch etwas bei Ihnen lesen, aber ich muss …also ich bin hier um jemanden zu finden… verstehen Sie. Die Bücher sind aber ganz wundervoll. Ich komme auf jeden Fall wieder!” versprach sie und hatte etwas Mühe in ihrer plötzlichen Eile die Bücher sinnvoll abzulegen. ”Oh und könnten sie mir vielleicht verraten wie ich zu Crimson Spynx komme, das Gebäude soll sich hier in der Stadt befinden.” fragte sie und beugte sich vor, wobei ihr das ein oder andere Buch runterfiel und sie erschrocken aufatmen. ”Oh, nein entschuldigen Sie” sie beugte sich vor, um die Bücher aufzuheben und verbeugte sich leicht zur Entschuldigung. Ein war klar, die Nervosität war wieder da. Warum war es, als würde ihr inneres zittern? Sie legte ihre Hände an ihre Wangen und nahm einen tiefen Atemzug. Es war doch alles gut…oder es würde alles gut werden. Hoffentlich!
“Hah. Das sind ja nicht wenige Bücher. Kannst du das denn Alles tragen?”, lachte der gut genährte Buchverkäufer unter seinem weißen, alten Schnurrbärtchen, als die aufgeregte Nymphe bei ihm aufschlug. Sie wirkte ziemlich niedlich, aber auch ein bisschen verloren hier. “Zum ersten Mal in Aloe?”, plauderte er, während er den Preis der Bücher prüfte. “Den Weg zu Crimson Sphynx kann ich dir sicher weisen. Da gibt es aber auch Bessere. Ich habe eben erst einen von den Magiern gesehen… einen jungen Herrn mit langen, weißen Haaren. Schwer zu verwechseln!” Fröhlich lachte der Verkäufer, während er der Blondine eine Tüte für ihre Bücher reichte. Bei dem Magier handelte es sich um einen Finsternismagier, wenn er sich nicht irrte; ein besorgniserregendes Element, aber in den Händen von einem Mann, dem man vertrauen konnte. Er mochte nicht in ganz Fiore bekannt sein wie so mancher Magier, aber hier in Aloe Town wusste man mit dem Namen Charon Dargin durchaus etwas anzufangen. Er hatte ja auch mehr als genug dafür getan, die Stadt sicher zu halten, und war oft die erste Person, mit der man sprach, wenn man die Hilfe der Gilde brauchte. Was ein Gesicht für die Gilde anging, zumindest gegenüber den Einwohnern, machte er einen ziemlich guten Eindruck. “Er ist gerade dort rüber gelaufen... Wenn du dich beeilst, holst du ihn noch rein. Er nimmt dich sicher mit zur Gilde."
Bewundernd betrachtete Charon die Schmuckstücke, die vor ihm auslagen. Edelsteine und in der Sonne glitzernde Minerale, wundervoll verarbeitet zu Schmuck und Ornamenten, mit denen sich ein jeder gerne aufhübschen würde. Im direkten Vergleich mit der Schönheit des Dargin verblassten sie vermutlich, aber während er sich mit der rechten Hand durch das lange, weiße Haar fuhr, überlegte es, wie es wohl aussehen würde, ein, zwei Rubine an güldenen Ketten hinein zu flechten. Luxus wollte schließlich ausgedrückt werden. “Was für beeindruckende Schöpfungen gehobener Handwerkskunst… Sind die von Ihnen selbst gefertigt?”, plauderte er ein wenig mit der Verkäuferin, ein fröhliches Lächeln auf seinen Lippen, bis er plötzlich unerwartet von der Seite angesprochen wurde. Sein freundlicher Blick fiel hinab auf das Mädchen, das an ihn heran getreten war, mit ihren blonden, langen Haaren und ihrem doch recht einzigartigen Kleidungsstil. Es war eine ganze Weile her, dass er sie gesehen hatte, aber… sie war eindeutig zu erkennen. Nicht zuletzt, weil sie jemand war, den Charon sicher nicht vergessen konnte. “Ach, Momo! Schön, dich zu sehen”, freute er sich, strahlte sie fröhlich an. Ohne groß darüber nachzudenken tätschelte er ihr kurz das süße Köpfchen, sie hatte schließlich eine gute Größe dafür. “Es ist ja eine ganze Weile her. Wie ist es dir ergangen? Hast du mein Buch über die Zygelucere gelesen? Ich habe sichergestellt, dass du für die Namensfindung und deinen Beitrag an der ersten Expedition angemessen hervorgehoben wirst.” Es hatte eine Weile gedauert, es zu schreiben; ein einzelner Ausflug genügte nicht für eine wissenschaftliche Abhandlung, vor Allem, da die Tiere nicht ihr Fokus gewesen waren, und leider konnte man in eine Zygaena nicht einfach ein- und aussteigen, wann immer mal wollte. Inzwischen hatte der Dargin aber veröffentlichen können, was er wollte, und war auch ziemlich stolz darauf. Wenn Momo das Buch noch nicht hatte, gab er ihr gerne ein signiertes Exemplar mit - davon hatte er ein paar zuhause, nur für den Fall. Mit einem verschmitzten Grinsen sah er die junge Nymphe an. “Und, was verschlägt dich heute hierher? Sag bloß, du bist gekommen, um mich zu sehen!”
”Ja natürlich kann ich das, danke” sagte sie und lächelte höflich. ”Ohm, ja zuvor war ich noch nie in der Wüste, es ist sehr…trocken hier. Aber die Zelte hier sind schön.” Sie nahm die Tüte entgegen und verbeugte sich leicht als sie sagte ”Oh vielen lieben Dank. Ich werde mich beeilen.” In Momo stieg die Hoffnung, lange weiße Haare, so hatte sie Charon in Erinnerung. Aber wie wahrscheinlich wäre das ihn hier zu treffen. Obwohl es gab hier Bücher…er hatte ja selbst ein dickes Buch in den Hände gehabt als sie sich das erste Mal getroffen hatten. Momo huschte durch den Basar und als sie weiße Haare erblickte, hielt sie darauf zu. Sie wartete bis die Verkäuferin fertig war, die gerade bestätigte, dass alle Stücke handgefertigt waren. Sie musterte die beiden kurz und erkannte Charon sofort, die langen weißen Haare, die elegante Kleidung, die dunklen, sanften Augen. ”Entschuldige die Störung, aber haben sie einen Augenblick Zeit für mich?” fragte sie höflich, so als wäre ihr die Störung unangenehm. Charon wand sich um und schien sie sofort zu erkennen, obwohl sie ihre Haare kürzer trug, war der Rest wohl eindeutig, genug um wiedererkannt zu werden. ”Charon Dargin, die Freude ist ganz meinerseits” sie verbeugte sich leicht. Als er eine Hand auf ihren Kopf legte neigte sie den Kopf leicht schräg. Alita hatte ihr auch den Kopf gestreichelt als sie geweint hatte. Vielleicht war es wirklich gut ihn aufzusuchen…hoffentlich.
Sie lauschte seinen Worten und überlegte ”Ihr habt ein Buch geschrieben? Ich habe einen Zeitungsartikel gesehen aber… ich habe eben auch ein Buch über Zygelucere gekauft…ich weiß gar nicht von wem das…Moment” sie kramte in ihrer Tüte, denn in die meisten Bücher hatte sie nicht reinsehen können, weil ihr ja plötzlich wieder eingefallen war, wieso sie hier war. Sie zog das Buch hervor und starrte den Autor an, ja tatsächlich. ”Oh, das hätte mir eigentlich auffallen müssen, tut mir sehr leid, ich lese es jetzt sofort.” sie ließ Mana in ihre Hand gleiten und das Buch fächerte wie von selbst auf, blätterte durch die Seiten, während sie die Seiten mit ihrem Mana überspannte und die Informationen wie von allein in ihrem Kopf erschienen, sie nickte ein paar mal und gab leise Laute der Bestätigung von sich. ”Hm, symbiotische Lebensweise lässt sich vermuten…hm….lumineszierend…..” sie nickte nachdem rund 5 Minuten vergangen waren und das Buch klappte zu. ”Das ist ja sehr faszinierend, ich werde, sobald ich Zeit habe, nochmal genauer alles nachlesen, versprochen. Vielen lieben Dank, das ist ja wirklich etwas Besonderes.” sagte sie und drückte das Buch an sich. Sie stand in einem Buch, in einem von jemand andere verfassten Buch. Das war wie ein Geschenk…zumindest fühlte es sich so an. Da war sie wieder, diese seltsame Verbundenheit, die Charon schon das erste Mal bei ihr ausgelöst hatte und ihre Augen wurden im Farbton seinen wieder wie von allein ähnlich.
”Oh, ja…also..” als er ihre Anwesenheit hier ansprach, kehrte dieses Unbehagen in sie zurück und nervös wiegte sie von ein Bein aufs andere und klammerte sich fester an das Buch. ”Ich bin tatsächlich gekommen, um euch zu sehen, ich war quasi auf dem Weg nach Crimson Sphynx…weil also…ich habe da eine Idee…ein Vorhaben wo ich eure Hilfe brauchen würde. Sofern es keine Umstände macht… ”sagte sie und sah ihn an bevor sie verlegen zu Boden sah. ”Sobald ihr hier fertig seid, erzähle ich euch gerne mehr, sofern ihr Zeit habt. Ansonsten entschuldigt bitte die Störung!” sie war wieder sehr förmlich, obwohl sie das bei der Quest abgelegt hatte. Aber so war sie eben erzogen und gerade wenn sie so nervös war, was etwas Neues für sie war, fiel das, was sie gewohnt war eben leichter. Sie trat einen Schritt zurück und steckte das Buch weg, legte die Hände übereinander und wartete geduldig, bis Charon für sie Zeit hatte, sofern er nicht anders beschäftigt war.
Read Entry TYP: Elementlose Magie ELEMENT: --- KLASSE: I ART: Support MANAVERBRAUCH: 5 pro Minute MAX. REICHWEITE: Selbst SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 2, Manaregeneration Level 2 BESCHREIBUNG: Dieser Zauber erlaubt es dem Magier, Bücher zu lesen, die er berührt oder die sich in seiner Taschenbibliothek befinden. So kann man den Inhalt eines Buches deutlich schneller und detaillierter verstehen als durch reguläres Lesen. Außerdem kann man im Nachgang sehr genau sagen, welche Informationen sich auf welcher Seite befinden.
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Charon Desert Night
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Charon musste leicht lachen, als er hörte, wie Momo ihn sietzte und mit vollem Namen ansprach. War sie letztes Mal auch bis zum Ende so formal gewesen? Es war so lange her, dass es ihn ziemlich kalt erwischte. So oder so freute er sich, die Nymphe wiederzusehen. „Ja, das war meine erste Veröffentlichung. Sie kommt ziemlich gut an!“, strahlte er vor Stolz bei dem Gedanken an diesen Erfolg. Anerkennung zu erhalten für die eigenen Mühen – von der Forschung bis hin zur Veröffentlichung – fühlte sich wundervoll an. „Du musst es nicht jetzt gleich lesen“, antwortete der Dargin mit einem Lachen und einem Kopfschütteln. „Lass uns doch-...“ Weiter kam er nicht, ehe die Seiten seines Buches sich plötzlich öffneten und wie vom Wind bewegt vom Anfang bis zum Ende umschlugen, als würde eine unsichtbare Macht sehr rapide hindurch blättern. Die Augen des Dargin weigerten sich, ehe das Buch wieder zuklappte und Momo bestätigte, was er vermutet hatte: „Du... du hast es gelesen? Das ganze Buch?“ Dass sie nicht unbedingt das klassische Lesen meinte, das, was die meisten Menschen bei dem Wort im Kopf hatten, dürfte offensichtlich sein. Dennoch war Charon ziemlich baff. Mit dieser Entwicklung hatte er nicht gerechnet. „Hast du... Ist das eine Magie, von der du mir noch nicht erzählt hast? Ich dachte, du bist nur Wassermagierin.“ Aber was für eine Magie sollte das sein? Charon kannte die klassischen Galeforce Reading Glasses, aber selbst die funktionierten anders. Außerdem trug Momo sie offensichtlich nicht... und er hatte auch nicht das Gefühl, dass sie überhaupt auf die Seiten geguckt hatte. So konnte man, wie es aussah, auch durch sehr lange Bücher mit Leichtigkeit durchkommen. Zunehmend verwandelte sich der überraschte Blick auf Charons Gesicht in Faszination. „Das wirkt unheimlich nützlich... Davon musst du mir mehr zeigen, Momo.“
Wichtiger als diese spannende, neue Magie war allerdings, was die Nymphe überhaupt erst hierher führte. Soweit Charon es einschätzen konnte, lebte sie nicht in der Nähe, und so, wie es aussah, war sie tatsächlich gekommen, um mit ihm zu sprechen. „Du willst also etwas machen, hast dafür Hilfe gebraucht... und hast direkt an mich gedacht, hm?“, stellte Charon erfreut fest und griff an den Kragen seines Oberteils, um diesen ein wenig zu richten. Nun, das war verständlich. Wenn man nicht weiter wusste, gab es wohl kaum eine bessere Person, die man um Rat und Unterstützung bitten konnte. „Klingt nach einer guten Entscheidung!“, lachte Charon also und hob abwehrend die Hand, als Momo implizierte, sie könne ihn stören. „Alles in Ordnung, Momo. Du störst mich nicht, im Gegenteil. Für dich nehme ich mir gerne die Zeit.“ Irgendwie war es ja süß, wie nervös sie war. Trotzdem hoffte der Dargin, dass sie sich noch ein wenig entspannen würde, sie sollte sich schließlich wohl in seiner Gegenwart fühlen. „Dann würde ich sagen, machen wir uns doch zusammen auf den Weg, gehen gemeinsam Richtung Gilde. In meinem Zimmer können wir ungestört reden und unterwegs kannst du mir auch schon mal ein bisschen was erklären... Wie klingt das, Momo?“
Charon hatte ein eigenes Buch geschrieben, was man kaufen konnte und was so richtig in einem Regal stand. Das war wirklich faszinierend, sicher führte sie auch ihr Journal, aber irgendwie war ihr nie in den Sinn gekommen, dass man ja Bücher auch richtig verfassen konnte. Umso begieriger war sie darauf, das Buch von Charon zu lesen, zumal es ihr unhöflich vorkam, dass sie nicht mal so ein Buch gelesen hatte und das, obwohl sie sogar drin vorkam. Ohne auf den Kommentar von dem Crimson Sphinx Magier zu achten, leitete sie Mana in ihre Hände und vertiefte sich sehr schnell in das Buch. Sie bekam nicht mit, wie Charon seinen Satz mittendrin abbrach und sie regelrecht anstarrte. ”Ich habe es überflogen ja, natürliche lese ich es noch einmal in Ruhe, um alle Aspekte zu erfassen.” meinte sie und stellte es, wie so oft für sie typisch, als vollkommen selbstverständlich hin, dass sie das Buch eben in so kurzer Zeit durchgeblättert hatte. Erst als Charon nachfragte, weiteten sich ihre Augen, als verstünde sie, wieso er so irritiert wirkte. ”Oh, achso… ja nein also, da sist neu. Ich habe es durch Zufall entdeck, als ich….hmmm ich glaube das richtige Wort dafür wäre “emotional” gewesen bin. Da ist das einfach so passiert, als ich ein Buch in den Händen hatte. Aufregend, oder?” Sofort war sie Feuer und Flamme, dass sie etwas so Tolles erzählen konnte und auch ihr gegenüber schien seine Vorteile darin zu sehen, denn er wollte gerne mehr sehen und Momo nickte fleissig. ”Ich weiß selbst noch nicht was alles damit geht…aber ich habe herausgefunden also.. es ist so als würdest du das Buch mit deiner Magie umschließen und dann werden die Worte zu magischen Impulsen und diese werden dann zu Informationen in einem drin. Informationen sind bei…Menschen…ja ich glaube … im Gehirn ja, also zu Informationen dort und ja …das ist fast so wie lesen. Nur schneller und man kann sich wichtige Seiten gut merken.” erklärte sie, was sie bisher herausgefunden hatte. Sie kannte diese Art der Magie ja selbst erst seit ungefähr einer Woche und hatte sie instinktiv aus einer sehr emotionalen Lage heraus das erste Mal gewirkt. Das sie Charon regelrecht mit den Informationen die sie selbst dazu gewonnen hatte überhäufte merkte sie nicht. Sie und Magie waren schon immer ein Thema für sich, bei dem sie schnell ihre höfliche Zurückhaltung vergaß. Stattdessen wurde sie zum Magienerd, der mit Worten vor sich hin sprudelte wie ein Wasserfall. Passend für eine quasi Wassernymphe. ”Oh und mein Wasser hat sich auch weiterentwickelt, ich kann jetzt sowas hier. ” sagte sie und mit einem Zeigefinger tippte sie auf ihr Muschelhorn. Als sie den Finger hob, schaute ein Fischkopf aus dem Horn und sich windend erhob sich ein kleiner Fisch. Sanft folgte sie mit ihrer Hand den Bewegungen des Fisches und tippte dann mit der anderen Hand nochmal an ihr Horn, als sie die Hand erneut hob, bildete sich über ihre offene Handfläche ein weiterer Fisch, dieser war jedoch bewegungslos und in seiner Form sehr einfach gehalten, als sie die Wasserblase in Form eines Fisches über die Handfläche schweben ließ. ”Weil schau das ist nur die Form eines Fisches, aber das da ist wirklich wie ein Fisch. Also ist es irgendwie anders…aber hübsch ist es oder?” So stand sie da, mit der rechten Hand geöffnet, eine Wasserblase in Fischform darüber, die andere folgte mit fließenden Bewegungen den Bewegungen des Fisches. Momo folgte den Bewegungen des Fisches, mit einer fast kindlichen Neugier, voller Faszination über etwas, was sie selbst geschaffen hatte. Erst als Charon wieder auf das Thema zurückkam, stockte sie und passend zu dem Weiten ihrer Augen zerplatzte zuerst die bewegungslose Fischblase und dann zerfloss der sich bewegende Fisch, verging als wäre er nie da gewesen.
”Oh ja… natürlich. Verzeih das ich vom Thema abgekommen bin.” sie nickte und legte ihre Hände hinter ihren Rücken zusammen. Als Charon ihre Idee als gut bestätigte, strahlte sie. ”Ja, wirklich? Ich hoffe wirklich, dass es eine ist, ist alles ein wenig…kompliziert glaub ich.” sie nickte und verbeugte sich nochmal leicht ”Vielen herzlichen Dank. Sehr gerne, das klingt wundervoll.” sie wippte leicht vor und zurück ”Wenn es jetzt bei euch noch Tee gibt, klingt das noch besser. Oder ich könnte etwas Tee für uns kaufen…” begann sie laut zu überlegen, sie war wohl wirklich etwas nervös und lief dann neben Charon her. ”Wo fange ich am besten an…? Möchtet ihr die ganze Geschichte oder eine kurze Zusammenfassung? ” fragte sie so, als sei sie bemüht darum, nichts falsch zu machen.
Call of the Ocean GATTUNG: Artefakte TYP: Muschelhorn BESITZER: Momo ELEMENT: Wasser KLASSE: II MANAVERBRAUCH: 40 pro Aktivierung SPEZIELLES: Mit Wassermagie kann das gespeicherte Wasser ohne erneute Mana Zufuhr verwendet werden VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 4 BESCHREIBUNG: Call of the Ocean ist ein aus einer großen Muschel hergestelltes Artefakt. Umrahmt wird die Muschel von silber glänzendem Metall mit eingearbeiteten Lacrimasteinen die sich farblich der hellblau schimmernden Muschel anpassen. An einem Ende befindet sich ein röhrenförmiger Aufsatz, während das andere Ende sich natürlich der Form der Muschel öffnet. Das ganze Artefakt ist ungefähr 40 cm lang. Mit Call of the Ocean wird es dem Anwender erlaubt, Wasser zu speichern. Dazu muss der Magier eine Wasserquelle nah bei sich haben und das Artefakt mit Mana aktivieren. Über das schmale Ende wird das Wasser dann aufgesaugt und bis zu 7 Liter Wasser im Muschelhorn gespeichert. Ein Wassermagier kann das in der Muschel gespeicherte Wasser mit seiner Magie aus dem Horn holen und für seine Magie verwenden. Ein Nicht-Wassermagier, der das in der Muschel gespeicherte Wasser freisetzen will, muss das Artefakt mit Mana aktivieren. Sollte das Horn komplett gefüllt sein, wird das Wasser durch die Muschelseite freigesetzt und fließt einfach hinaus. Wenn das Muschelhorn nicht komplett gefüllt ist, wird es über die schmale Seite versuchen, Wasser aufzunehmen.
Call of the Ocean:
Water Make: Fish TYP: Elementarmagie ELEMENT: Wasser KLASSE: I ART: Support MANAVERBRAUCH: 15 pro Minute MAX. REICHWEITE: 15 Meter SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 2, Manaregeneration Level 2 BESCHREIBUNG: Mit diesem Zauber wird ein kleiner Fisch erschaffen. Der Fisch kann mit seiner Flosse zuschlagen, macht aber keinen Schaden, hat aber eine ablenkende Wirkung wenn man seine Flosse ins Gesicht bekommt. Der Fisch bewegt sich mit einer Geschwindigkeit entsprechend der Willenskraft des Anwenders -1 bis zu einem Maximum von Level 4.
Bubble Shapes TYP: Elementarmagie ELEMENT: Wasser KLASSE: I ART: Support MANAVERBRAUCH: 15 pro Form pro Minute MAX. REICHWEITE: 5 Meter SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 2, Manaregeneration Level 2 BESCHREIBUNG: Mit diesem Zauber kann der Magier eine kleine Menge an Wasser in einer Blase mit simpler Form(Kreis, Herz, Stern) einschließen. Nachdem der Magier die Form erschaffen hat kann er mit der geöffneten Hand die Form innerhalb der Reichweite frei bewegen. Die Schnelligkeit des Zaubers entspricht der Willenskraft des Anwenders -1 wobei dieser Wert niemals größer als 4 werden kann. Schließt der Magier die Hand oder berührt jemand die Blase geht die Form verloren und das Wasser aus der Blase tritt schlagartig aus. Dieser Zauber verursacht kein Schaden, kann aber als Ablenkung genutzt werden, oder wenn man jemanden nass machen möchte.
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Charon Desert Night
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Momos neue Magie war für Charon wirklich faszinierend. Wie sie sehen würden, wenn sie sein Zimmer betrat, besaß der Finsternismagier mehr Bücher, als er Platz hatte. Er las viel und nutzte die Informationen, die er daraus gewann, für seine Forschung sowie seine persönliche und magische Entwicklung. Die Fähigkeit, diesen Prozess deutlich zu vereinfachen und zu beschleunigen, war zweifellos interessant. „Du hast also instinktiv eine neue Magie erweckt... beeindruckend“, stellte Charon fest und legte nachdenklich eine Hand an sein Kinn. „Als Nymphe bist du ein Naturwesen... deine natürliche Nähe zur Magie sollte deutlich höher sein als die eines Menschen. Es ist wohl nicht überraschend, dass du Magie nach Gefühl wirken kannst.“ Wissenschaftlich betrachtet war das durchaus plausibel. Seit ihrem ersten Treffen waren die Gedanken des Weißhaares tatsächlich des Öfteren zu Nymphen gewandert und er hatte sich hier und da in den Grundzügen informiert. Das, was Momo über sich selbst behauptet hatte – von Menschenhand erschaffen worden zu sein – konnte er bisher aber noch immer nirgendwo bestätigt sehen. „Hm... das heißt, das Mana muss irgendwie in der Lage sein, das geschriebene Wort von dem darunter liegenden Papier zu unterscheiden... oder es führt eine Art Scan durch, die die Informationen quasi direkt liest und dann nur die Worte oder das Abbild an den Anwender weitergibt...“, versuchte er, die Beschreibung des Mädchens zu interpretieren, aber es war ganz schön abstrakt. Keine Magie, die er bisher genauer begutachtet hatte, war zu so etwas in der Lage. Mana konnte nicht 'lesen', es konnte allgemein nicht denken... mit wenigen Ausnahmen. Eventuell musste er sich damit tiefer auseinandersetzen. „Das musst du mir später mal in Ruhe zeigen“, stellte er also fest. „Ich habe genügend Bücher zuhause. Du kannst viel daraus lernen und ich kriege eine Gelegenheit, deinen Zauber zu begutachten. Es wäre gut für uns beide.“ Aber das war nicht einmal das Einzige, was Momo gelernt hatte. Auch ihre Wassermagie hatte sich entwickelt. Amüsiert sah Charon dem kleinen Fisch aus Wasser dabei zu, wie er durch die Luft schwamm, stetig dem Finger der Magierin folgend. „Was für ein süßer Zauber! Ich sehe schon, du entwickelst dich“, stellte er fröhlich fest. Wenn man das gleiche Konzept auf eine größere Form ausweitete, kamen da sicher ziemlich mächtige Zauber heraus. Ob Momo wohl schon so einen beherrschte? Liebevoll blickte der Dargin die stolze Nymphe an, legte eine Hand an seine Brust. „Du entwickelst dich mehr und mehr zu einer großen Magierin. Ich bin beeindruckt, Momo!“
Was sie wohl von ihm wollte? Wenn sie jemanden brauchte, der klug und fähig zugleich war, dann hatte sie auf jeden Fall den richtigen Menschen aufgesucht. Worum auch immer ging, es war wohl... kompliziert. Leicht überrascht blinzelte Charon, betrachtete Momo aufmerksam. Bis eben hatte er die ganze Sache hier ziemlich locker genommen, aber... sie trug einen Konflikt mit sich, konnte das sein? Er hatte gedacht, sie sei nur nervös, aber tatsächlich gab es wohl etwas, das sie beschäftigte. „Mach dir keine Gedanken wegen Tee. Ich habe allerlei Sorten daheim... sicher auch welche, die du noch nicht kennst. Und ich brühe wundervollen Tee, wenn ich das so sagen darf“, schmunzelte er zufrieden. Das war eine Vorliebe, die die beiden teilten. „Erzähl mir gern die ganze Geschichte. Wir haben Zeit, und ich bin gerne für dich klar“, stellte er klar, während die beiden in Richtung des Gildenhauses schlenderten. „Du musst dir nicht so viele Sorgen machen, wenn du bei mir bist, okay? Entspann dich ruhig, Momo. Wir sind doch Freunde.“
”Ist es das? Obwohl ich geweint habe und das ja nichts Gutes ist? Oder hat das geholfen meine Magie zu erwecken…vielleicht aber auch weil ich Bücher so oft lese und viel, Bücher sind nämlich eine sehr gute Sache! ” ein wenig zusammenhangslos mochte das wirken, was sie sagte, doch es ergab Sinn, immerhin hatte sie erwähnt, dass sie emotional gewesen war, bevor sie die Magie erweckt hatte. Auch wenn es wohl eine spannende Aussage war, das sie weinen noch immer als etwas schlechtes definierte. Mehr noch sie hatte sich vorgenommen, das nie wieder zu tun…es war so komisch gewesen und nein, es war einfach etwas was man nicht tun sollte…sie wollte das nie wieder tun. ”Oh ja, ich dachte immer deswegen kann ich meine Magie ohne Worte wirken, weil ich ja irgendwie Magie bin. Aber manche von euch sind ja so stark und dann kann man auch als Mensch ohne sprechen Magie wirken. Du zum Beispiel oder Yuuki, viele sprechen ja beim Wirken von Magie, aber ihr nicht.” sagte sie und sah bewundernd zu Charon hoch. Stärke war etwas, was Momo so sehr angestrebt und deswegen war sie von jedem mächtigen Magier so beeindruckt.
”Vielleicht nimmt es aus Informationen aus meinem Kopf, weil ich kenne ja die Worte und gleicht das quasi mit den Worten im Buch ab und gibt die Information dann weiter, ah es ist so schwer zu beschreiben. Aber ist quasi als würde das Buch in deinem Kopf abgespielt werden…ne hm…” Momo rauchte der Kopf. Sie hatte ja selber vor mehr darüber herauszufinden, aber irgendwie war sie jetzt selbst verwirrt. Sie verzog das Gesicht angestrengt und als Charon sagte, sie solle ihm später mehr zeigen, löste sich ihr angespanntes Gesicht und sie nickte. ”Sehr gerne, ich lese immer gerne neue Bücher. Und wenn ich damit helfen kann, natürlich” sie nickte einmal, zweimal. Als sie dann ihre Wassermagie zur Schau stellte und sich selbst damit zu faszinieren schien, lächelte sie unbewusst auf Charons Aussage. Und bei dem nächsten Satz weiteten sich die Augen der Nymphe und sie starrte Charon an. ”Was? Wirklich?” sie rückte näher an den weißhaarigen Magier. Da war es wieder dieses warme Gefühl, das nur manche Leute in ihr auslösten. Unwillkürlich legte sie ihre Hand auf seine und strahlte ihn an. ”Danke, Charon. Ich hoffe, dass ich wirklich bald eine große, starke Magierin bin. Ich gebe mir ganz viel Mühe stärker zu werden, eines Tages bin ich dann so stark wie du.” Sie vergaß die Höflichkeit, denn das, was Charon da gesagt hatte, waren Worte, die Momo sich schon so lange erhoffte. Wenn Orwynn doch nur einmal sagen würde, dass er sah wie stark sie schon war, nur ein einziges Mal. Sie rückte etwas von ihm ab und wippte leicht auf und ab, dieses warme Gefühl in der Brust. Charon sah sie, sah wie stark sie geworden war. ”Ich hab auch ein eigenes Buch, also kein richtiges, aber da notiere ich alles, was ich gelernt habe. Das ist zwar nicht ganz wie das hier” sie hob das Buch, das Charon geschrieben hatte ”Aber vielleicht schreib ich ja sowas auch eines Tages.”
Dann aber ließ sie das Thema schnell fallen, den Charon brachte den Punkt zurück, das weshalb sie gekommen war. ”Oh ich kenne viele Teesorten, ich kenne auch die besten Kombinationen, denn man sollte ja immer mindestens zwei mischen, auch wenn das kaum einer macht. Ich freu mich, wusste gar nicht das ihr auch Tee mögt.” sie klang ganz entzückt. Gab es denn etwas an dem Weißhaarigen, das komisch war…obwohl doch. Diese dunkle Magie da, aber solange das alles war. Doch als sie zum Anfang kommen sollte, schluckte sie.
”Also ich” begann sie und zog ihr Notizbuch hervor ”Fange am besten hier an… Also es ist mir sehr wichtig stark zu werden, damit ich richtig leben kann. Ich habe nämlich sozusagen Schwestern und die sind auch ganz stark und sogar in Gilden. ” sie nickte und zögerte kurz ”Naja und ich dachte ich sei schon stärker geworden, stark genug vielleicht um ein wenig reisen zu können um auf den reisen stärker zu werden…weil naja hab gehört das hilft dabei… und danach könnte ich vielleicht auch…aber naja…” Charon selbst hatte bei ihrem ersten treffen erwähnt das er auf seinen Reisen stark geworden war und sie fuhr fort ”Ich bin wohl noch nicht stark genug, aber ich hab…also ich hab eine Idee die zeigen könnte wie stark ich geworden bin.” sie nickte nun und fing dann wieder an unsicherer zu klingen ”Aber ich weiss nicht ob ich, das alleine kann oder wo ich anfangen soll und du weißt so viel und hattest auch dieses Buch mit den Nymphen darin… weil weißt du ich will das tun was er auch getan hat.” sagte sie während sie neben ihm herlief, da er derjenige war der den Weg kannte. Das war sicher alles noch etwas kryptisch und doch fügte sich langsam oder sicher etwas zusammen. Sie wusste nicht ob das eine gute Idee war, aber sie musste es zumindest versuchen, oder? Unsicher sah sie zu Charon rüber, nicht sicher ob sie fortfahren sollte oder ob er sie direkt unterbrechen würde und Nein sagen würde.
„Ach, es ist doch nicht schlimm, mal zu weinen.“ Ganz locker sprach Charon diese heuchlerischen Worte aus, obwohl er doch selbst jemand war, der keinerlei negative Emotionen spüren und erst recht nicht Anderen zeigen wollte. Er selbst hatte in den letzten Jahren, wenn er nicht irgendwas vergaß, nur ein einziges Mal vor einer anderen Person geweint... und davor hatte er Rin schon sehr, sehr lange gekannt. Bei jemand Anderem hätte er es wohl nicht zugelassen. Aber gut, die Ratschläge, die er Momo mitgab, mussten ja keine sein, die er selbst befolgte. „Viel lesen kann dir auf jeden Fall nur Gutes tun“, stellte er zufrieden fest. „Ein Grund mehr, dieses spannende neue Magie von dir zu ergründen.“ Mit einem sehr selbstgefälligen Nicken nahm er das Lob der jungen Nymphe auf. Dass er mit einer so einfachen Übung wie dem Zaubern ohne Spruch oder Formel den Respekt des Mädchens gewinnen konnte, passte ihm ziemlich gut. „Ja, ja, du hast schon Recht. Ich bin...“, setzte er an, ehe er stockte. „Moment. Du kennst Yuuki?“ Nun gut. An dem Grynder wollte sich Charon jetzt nicht aufhängen. Außerdem hatte Momo ihm ja noch mehr von ihrer Magie zu zeigen und verdiente sich damit direkt ihr Lob zurück. „So stark wie ich, ja?“, lachte er auf und fragte sich im gleichen Zuge, wie sie seine Fähigkeiten wohl einschätzte. Humorvoll zwinkerte er dem Mädchen zu. „Na, wenn du dich in dem Tempo weiter entwickelst, hast du mich bald genug eingeholt, Momo!“ Allgemein wirkte es ein bisschen, als würde sie ihn als Vorbild nehmen. Beim Thema Reisen, beim Thema Magie... jetzt, wo sie vom Buch des Dargin gehört hatte, fing sie sogar auch davon an, irgendwann selbst eins zu schreiben. Es war richtig niedlich. Ewig konnte sie aber nicht wegbleiben davon, warum sie eigentlich hier war...
Sie hatte also starke Schwestern? Auch Magierinnen, wenn Charon das recht verstand, schließlich waren mehrere von ihnen sogar in Gilden. Das musste ja eine große Familie sein... aber er konnte das Gefühl nachvollziehen. Ältere Geschwister, die sehr beeindruckend waren, wollte man einholen, egal wie unerreichbar es wirkte. Zurück zu fallen war praktisch keine Option. „Also... willst du dich beweisen“, stellte er fest, legte nachdenklich eine Hand an sein Kinn. Unangenehme Erinnerungen wollten sich in ihm hoch kämpfen, doch mit Leichtigkeit verschloss er sie in der finsteren Kugel seines Herzens. Anstatt sich berührt zu zeigen, nickte er nur. „Ja... das kann ich gut nachvollziehen. Eine natürliche Reaktion.“ Wenn Momo das Gefühl hatte, nicht gut genug zu sein oder nicht beachtet zu werden... dann musste dieses Gefühl aus der Welt geräumt werden, und zwar dringend! Charon würde nicht stumm dabei zusehen, wie kaltherzige Egoisten das Leben eines so vielversprechenden Mädchens ruinierten! Die Frage war nur, was genau sie vorhatte. So richtig rückte sie mit der Sprache nicht heraus, aber sie gab die wichtigsten Schlagworte. Sie sprach von dem Buch mit den Nymphen und davon, das zu tun, was er auch getan hatte. Dieser mysteriöse Vater, wahrscheinlich. Es brauchte etwas Zeit, um all das mit einem Gespräch zu verknüpfen, das seit langer Zeit in der Vergangenheit lag, aber nach einigen Sekunden des Nachdenkens...
„... Du möchtest eine Nymphe erschaffen?“
Skeptisch legte sich die Stirn des Weißhaarigen in Falten. Wie schon festgestellt, hatte nichts von dem Material, das er kannte, darauf hingedeutet, dass es einem Menschen in irgendeiner Weise möglich sein sollte, den Entstehungsprozess einer Nymphe zu erzwingen. „Eine Nymphe manuell erschaffen... sollte unmöglich sein“, antwortete er also ehrlich, auch wenn ihn eine andere Sache nicht losließ. Sie hatte es gerade selbst gesagt: Das, was er auch getan hat. Es gab anscheinend jemanden, der sich dieser Herausforderung gestellt hatte. „Und du bist sicher, dass er dich erschaffen hat?“, hakte der Dargin noch einmal nach. Konnte das stimmen? Konnte sie das überhaupt wissen? Nachdenklich schlossen sich seine Augen, sein Gesicht sichtlich angestrengt. Er tat, was er konnte, um Alles, was er wusste, unter einen Hut zu bekommen – und das ohne, dass die Antwort ein Dein Vater hat Unsinn erzählt wurde. Frustriert atmete er durch. Schlussendlich... war Nichts von all diesen Informationen etwas, das Charon aus erster Hand bestätigen konnte. Die Aussagen von ein paar Dutzend Büchern sprach gegen die Aussage eines einzelnen Mannes... und Nichts von beiden war wirklich aussagekräftig. Sollte Charon Dargin wirklich allein von den Beobachtungen Fremder ausgehend entscheiden, ob ein Mensch eine Nymphe schaffen konnte oder nicht? Das klang nicht richtig. Man konnte wohl merken, dass sich etwas verändert hatte, als die Anspannung von Charon abfiel. Kaum hatte ihn die Erkenntnis getroffen, verschwand der nachdenkliche Blick, und sein Mund formte sich zu einem entschlossenen Grinsen. Als sich seine dunklen Augen öffneten, brannte in ihnen ein Feuer. „Nun denn... Wann hat mich denn das letzte Mal das Unmögliche aufgehalten?“, stellte der Dargin fest und blickte optimistisch herab zu Momo. „Wie du sagst: Lass uns eine Nymphe erschaffen!“
”Ist es nicht? Aber es war so…so …so komisch. Ich hab das vorher noch nie getan und stell dir mal vor, das passiert während einem Auftrag, das geht doch nicht. Das ist nicht effektiv…und es würde den Erfolg behindern.” sagte sie und schüttelte leicht den Kopf. Nein, sie fand es seltsam, etwas was sie nie wieder tun wollte. Sie hat wohl noch nicht gelernt, dass man manchmal nicht verhindern kann sich schlecht zu fühlen. Aber Gefühle wahrnehmen und benennen ist generell etwas, was die Nymphe nicht so gut beherrschte. Sie nickte auf seien Aussage, ja sie sollte und wollte diese Magie in jedem Fall ergründen. Bevor Charon sienen Satz beendet hatte stellte er eine Frage und Momo nickte. ”Ja, du auch? Ich hab ihn aus Versehen mit Tee überschüttet und dann hat er mir geholfen einen Lacrima zu bergen.” sagte sie und nickte nochmal. ”Ja ha, oder stärker” sie hob leicht den Kopf und stemmte eine Hand in die Hüfte. Sie hatte wohl große Ziele und auch wenn sie Charons Level wohl noch nicht erreichte, unterschätzte sie ihre eigene Stärke maßlos. Sie war robuster als die meisten, hatte sich magisch weiterentwickelt und auch im nicht-magischen kämpfen kannte sie mittlerweile zumindest die Grundlagen. Da sie beim Kämpfen keinerlei Zurückhaltung verspürte, würde sie potenziell zu einer gefährlichen Gegnerin machen. Es lag doch so einiges verborgen unter den lila Augen der Nymphe. ”Oh, glaubst du wirklich?” fragte sie mit hoffnungsvoller Stimme, bevor sie sich räusperte und meinte ”Ich meine, ja…natürlich deswegen traniere ich fleißig und dann eines Tages können wir kämpfen wir, dann werdet ihr schon sehen!” sie kicherte und strahlte den Dargin mit einem offenen herzlichen lachen an. Er glaubte also an sie. Er sah sie. Er sah sie.
Momo die vielleicht auch mal lernen sollte sich klar auszudrücken, begann zu erzählen und wie so oft musste ihre Gegenüber entweder nachfragen oder sich aus den Puzzleteilen ein Bild zusammensetzen. Charon schien das zu gelingen, denn er fasste ihre Aussagen sehr simpel zusammen. Momos Augen weiteten sich kurz, doch sie nickte, das traf es erstaunlich gut. So hatte sie selbst es noch gar nicht betrachtet. ”Ja, genau das!” Sie nickte und sie nickte erneut, als Charon meinte, es sei eine verständliche, natürliche Reaktion. Und während Momo noch rumdruckste und sich nicht traute auszusprechen, was sie dachte, war es wieder der Weißhaarige, der es aussprach. Sie nickte. ”Ja, ich will eine Nymphe erschaffen.” bestätigte sie siene Aussage. Sie bemerkte, wie sich Charon etwas veränderte und neigte fragend den Kopf zur Seite. Sie verstand nämlich nicht, was los war, nur dass sich sein Gesichtsausdruck änderte. ”Aber es muss gehen…” begann sie und sah ihn an. Sie unterdrückte den Drang es nochmal zu sagen. ”Er …also..ja ich glaube.” murmelte sie und sah kurz nachdenklich zur Seite ”Er hat gesagt ohne ihn wäre ich gar nicht da.” bestätigte sie dann kurze Zeit später. Die Nymphe ahnte nicht, was hinter seinen Aussagen steckte. Welche Lüge sie möglicherweise aufdecken würde, sollte sie dieses Vorhaben wirklich verfolgen. Es fühlte sich an wie eine kleine Ewigkeit, Momo versuchte die Gesichtszüge des Dargin zu entschlüsseln, als wäre es ein unlösbares Rätsel und während ihre Augen leicht hin und her huschten, pochte ihr Herz und verkrampfte sich nervös. Sie öffnete den Mund und ohne zu wissen, wie sie den Dargin deuten sollte, murmelte sie ”Wir sind doch…du sagtest wir sind Freunde. Freunde machen doch sowas, Abenteuer erleben und am Ende in einer Taverne etwas trinken” versuchte sie den Dargin zu überzeugen, mit dem wenigen Wissen, das sie zu Freundschaft hatte. Aus Romanen und Geschichten aus Büchern. Denn vor Charon hatte sie bisher nur Ayra als Freund gehabt. Er war quasi ihr erster Freund, so hatte er zumindest gesagt. Oder hatte sie das falsch verstanden? Doch dann entspannte sich Charons Gesichtszüge. Und als er sie anblickte und seine Worte sprach, machte ihr Herz einen Satz. Er stimmte zu und Momo starrte ihn an ehe sie sagte ”Dann müssen wir einen Plan machen. Man sollte stets vorbereitet sein und wir brauchen Wissen. Aber das ist gar nicht so einfach. Aber ich habe ein paar Ideen wie wir vorgehen können, ich zeig dir alles wenn wir bei dir sind!” und Momo griff ohne groß darüber nachzudenken nach Charons Hand und wurde schneller. Nun wo er zugestimmt hatte, brannte in ihr Motivation und eine Art Feuer. Doch auch ihr ängstliche pochendes Herz spürte sie deutlich,etwas was sie nicht ganz recht deuten konnte.
Irritiert sah Charon Momo an. War das gerade ihr Ernst? Er wusste ja, dass sie noch nicht so lange auf der Welt war, wie es aussah, und dass sie einen recht… einzigartigen Entwicklungsprozess hinter sich hatte, aber… “... du hast noch nie geweint?” Es wirkte surreal, das auszusprechen. Vollkommen unrealistisch. Aber so, wie er Momo kannte, war das eine ehrliche Aussage. Ihre Verwirrung und Sorge… Die waren echt. Wieder einmal drängte sich dem Dargin die Frage auf: Was für einen Vater hatte dieses Mädchen nur? “Ich verstehe, dass es sich komisch anfühlt, wenn es dir noch nie passiert ist… aber es ist wirklich kein Problem”, versicherte er ihr, schüttelte kurz den Kopf. “Weinen schadet dir nicht. Manchmal ist es sogar besser. Wenn du es nur von der negativen Seite betrachtest, kannst du doch gar nicht den Nutzen dahinter verstehen.” Mit logischen Worten konnte Momo vermutlich mehr anfangen als mit emotionalen. Charon auch, das passte gut. Wenn er ihr sagte, dass sie das Weinen nicht verstand, würde ihr das vermutlich eher zu denken geben, als nur zu sagen, dass es nicht falsch sei. Im Vergleich zu dieser Offenbarung war es fast keine Überraschung mehr, dass Momo Yuuki kannte. “Ja, ich kenne ihn sehr gut. Er war lange Zeit Mitglied meiner Gilde, und wir haben viel zusammengearbeitet”, nickte Charon und stemmte eine Hand in seine Hüfte, während ein überhebliches Lächeln auf seinen Lippen erschien. “Ich würde sagen, als er noch hier war, hat er zu den besten Magiern der Gilde gehört. Auch wenn er natürlich nicht so viel drauf hat wie ich.” Und so, wie es aussah, war Yuuki nicht der Einzige, der danach strebte, auf einer Ebene mit Charon stehen zu dürfen. Auch Momo eilte sich, Körper und Magie zu verbessern, um eines Tages dem großen Magier mit seinem perfekten, weißen Haar im Kampf gegenüber stehen zu können. “Ich freue mich schon darauf”, versicherte Charon amüsiert. “Fühl dich frei, mich jederzeit herauszufordern. Ich bin immer gern bereit, ein wenig mit dir zu trainieren, Momo.”
Das war aber nicht das einzige, große Ziel der Nymphe. Wo sie gerade noch etwas erreichen wollte, was für einen Menschen nahezu unmöglich sein sollte - nämlich sich mit Charon zu messen -, stellte sie nun etwas in den Raum, was tatsächlich als unmöglich anerkannt war. Sie wollte selbst eine Nymphe erschaffen, quasi zeigen, dass sie erreichen konnte, was auch ihr Schöpfer geschafft haben sollte. Charon… hatte seine Zweifel. Auch sie selbst klang plötzlich gar nicht mehr so sicher, als er nachhakte, ob ihr Meister sie auch wirklich selbst erschaffen hatte. Aber schlussendlich gab es nur eine mögliche Antwort. Wer sollte denn bitte die Grenzen ins Unmögliche hinein überschreiten, wenn nicht Charon Dargin? “Jawohl. Schöpfen wir unseren Plan, und dann zeigen wir dieser Welt, wie wir das Unmögliche möglich machen”, lächelte der Dargin entschieden, während Momo ihn an die Hand nahm. Er führte sie trotzdem noch weiter zu dem Gebäude, das inzwischen schon vor ihnen aufgetaucht war. Gleich waren sie schon an der Gilde. “Und wenn wir fertig sind mit unserem Abenteuer, lade ich dich auf eine Limo in der nächsten Taverne ein, versprochen!”
Oben in Charons Zimmer verlor der Dargin keine Zeit. Während sich Momo in den weichen Sessel hinten am runden Tisch setzen durfte, wuselte er kurz zwischen all den Plätzen hin und her, an denen seine Bücher steckten - in den Regalen, auf dem Schreibtisch, hinten in den Kartons, in der Schublade unter seinem Bett. Trotz der fast endlos wirkenden Unzahl und dem scheinbaren Chaos der Bücher brauchte Charon nicht lange, ehe er einen Stapel aus sechzehn Büchern, größtenteils dicke Wälzer, vor dem Mädchen auf dem Tisch platzierte. “Soo… wenn du die hier alle gelesen hast, sollten du und ich für den Moment auf dem gleichen Stand sein, was die Erschaffung von Nymphen angeht”, erklärte er, währent er sich auf einem Stuhl neben sie setzte. “Wenn wir einen gemeinsamen Nenner haben, können wir mit dem Planen anfangen. Bitte lies sie mit deinem Zauber, aber nicht zu schnell. Lass dir ein wenig Zeit, und lass jeweils eine Pause zwischen zwei Büchern. Ich möchte den Prozess in Ruhe beobachten.” Ja, Charon war nicht nur hier, um ihr mit der Nymphe zu helfen. Er wollte die Gelegenheit auch nutzen, um ihre sonderbare, aber hochinteressante Magie kennen zu lernen. “Kannst du damit gleichzeitig Lesen und Sprechen?”
”Naja, nur dieses eine mal eben” bestätigte sie. Sie hatte nie das Gefühl gehabt, dieses komische ziehen in der Brust, was das Weinen ausgelöst hatte. Noch immer verstand sie nicht, woher es gekommen war, oder warum es scheinbar eine ganz normale Reaktion war. Das hatte zumindest Alita versucht, ihr so zu erklären. Momos Blick wurde hart als Charon erklärte, dass Weinen nichts Schlechtes war. ”Du verstehst das nicht Charon, ich hab geweint, obwohl alles in Ordnung war oder nein weil ich nicht stark genug war…oder… es ist einfach passiert” sie atmete hörbar aus und sagte dann ruhiger ”Ich will das nie wieder tun…es war so komisch…hier drin” sie legte ihre Hand auf ihr Herz. ”Es hat ja auch keinen Nutzen. Es hat…es war…nicht nützlich. Nicht so wie ein Buch lesen oder trainieren, sowas ist nützlich” Und sie selbst wollte auch nützlich sein, unbedingt. Auch wenn Charon das wohl nicht verstand. Das es dabei sie war, die nicht verstand, kam ihr nicht in den Sinn. Sie atmete erleichtert auf, als das Gespräch weiterging und sie nickte. ”Oh, wirklich? Wow, Crimson Sphynx muss ja wirklich die stärksten Magier haben dann. ” auch wenn Yuuki nicht mehr dazugehörte, er hatte es mal. Dann strahlte Momo und ihr Lächeln wurde bis zu ihren Augen getragen. Sie beugte sich leicht vor und nickte mehrfach. ”Ja, ja das werde, ich tun!” bestätigte sie. Sie hatte jetzt ein Ziel. Nicht dass sie mit Charon trainieren würde, obwohl sie auch das vor hatte, ihr Ziel war größer. Sie würde eines Tages gegen Charon kämpfen und ihn besiegen, eines Tages, wenn sie wirklich, wirklich stark war!
Momo knirschte unbewusst mit den Zähnen, dass Charon das Vorhaben für unmöglich hielt, verunsicherte sie. Und dennoch stimmte er zu. Und es musste möglich sein, immerhin war sie ja da und sie war…anders. Als er dann versprach, sie am Ende auf ein Getränk einzuladen, grinste sie. Also war das wirklich, was Freunde machten. Sie kamen beim Gebäude an und landeten in seinem Zimmer. Schon die ganze Zeit überlegte sie, wie sie Charon sagen sollte, dass sie anders war, wuselte er durch das Zimmer und sammelte Bücher. Als er die Bücher vor sie legte, sagte sie schließlich ”Aber Charon es…es muss möglich sein… weil ich bin…kann ich euch was zeigen? Weil naja…ich bin irgendwie anders.” stammelte sie schon fast und wartete seine Reaktion ab. Um das seltsam unangenehme Kribbeln ihr zu überspielen, schnappte sie sich ein Buch. ”Ehm ja natürlich, ich habe das Zygeneabuch ja sehr schnell überflogen. ” meinte sie und zog sich die Bücher näher heran. ”Also erst konzentriere ich meine Magie in meine Hände, wenn es leicht kribbelt, ist es genau richtig.” beschrieb sie und neigte überlegend den Kopf zur Seite ”Ich weiß nciht, das habe ich noch nie probiert, lass es mich versuchen!” sagte sie und deutete dann auf ein Buch. ”Wenn ich das Buch jetzt berühre, fühlt es sich so an, als würde meine Magie es umspannen” sie nahm das Buch hoch und es klappte in ihrer Hand auf. Wieder blätterten sich die Seiten wie von selbst um, langsamer diesmal, bedachter. Sie versuchte sich selbst darauf zu konzentrieren was sie tat. ”Also da ich nicht auf die Seiten schauen muss, kann ich nebenbei reden, ich glaube, man muss sich nur trotz des Redens konzentrieren.” Sie ließ sich Zeit und ergriff dann das zweite Buch um den Prozess zu wiederholen. Nach dem halben zweiten Buch hielt sie kurz inne und das Buch blieb offen auf ihrer Hand liegen. ”Man kann wohl auch mittendrin aufhören, sehr spannend. Oh, möchtest du es vielleicht auch mal probieren? Du bist doch so stark, das kannst du sicher. Am besten nimmst du das gleiche Buch, vielleicht ist es dann einfacher.” ihr naiver Vorschlag, der implizierte, dass Charon stark genug war, eine Magie nach kurzem begutachten zu replizieren, wurde durch etwas anderes getoppt. Denn Momo, die so konzentriert war, bemerkte nicht sie Charon ein Buch reichte, das sich in ihrer rechten Hand manifestierte, obwohl sie in der linken Hand das Buch hielt, das sie gerade gelesen hatte. Es war, als hätte sich das Buch dupliziert. Denn wenn man es ansah, sah es genau gleich aus, nur dass es eben nicht das Orginal war. Denn das lag aufgeschlagen auf Momos Hand und fing nun wieder an sich aufzublättern. Erst als sie ein paar Seiten weitergelesen hatte, sah sie auf und starrte Charon an. Das Buch in ihr Hand klappte zu und sie starrte auf das Buch in Charons Hände, da ihr nun auch aufgefallen ist, was passiert war. Hatte sie wirklich ein Buch erschaffen, nein sogar kopiert, weil sie so konzentriert gewesen war und daran gedacht hatte, dass Charon es mit dem gleichen Buch versuchen sollte? ”Hab ich gerade? Ist das? Das ist das Buch hier, oder?” sie deutete auf die Buchrücken, die den gleichen Titel zeigten. ”Mach es auf, mach es auf… steht was drin?” fragte sie ganz aufgeregt. Diese neue Magie war wirklich spannend, was sie wohl noch alles damit anstellen konnte?
“Aber, das… ist doch ganz normal?” Skeptisch sah Charon Momo an. Ja, er verstand absolut Momos Drang dazu, keine Trauer oder Schwäche zeigen zu wollen, aber sie sprach nicht wie jemand, der diesen Gefühlen bewusst abgeschworen hatten. Mehr wirkte sie, als verstünde sie das Konzept des Weinens überhaupt nicht. Schlussendlich war die Nymphe wohl doch noch ein Kind. “Nur weil du den Nutzen nicht siehst, ist etwas nicht gleich unnütz”, seufzte Charon und schüttelte den Kopf. “Lies bei Gelegenheit mal ein Buch über Anatomie und körperliche Signale. So klug du auch sein magst, sehe ich hier eine große Wissenslücke.” Eventuell sprach er hier ein bisschen von oben herab, aber er hatte nicht vor, jemandem zu predigen, der es nicht hören wollte. Wenn Momo Interesse daran hatte, ihre Lücke zu schließen, dann konnte sie das tun. Wenn sie nicht bereit war, seinen Worten zuzuhören, dann würde er sie ihr sicher nicht aufdrängen. Als beschäftigter Mann wollte Charon Dargin seine Zeit sicher nicht damit verschwenden, gegen Wände zu laufen.
Zumindest nicht gegen diese Art Wand.
“Natürlich hat Crimson Sphynx die stärksten Magier”, nickte Charon, als wäre es eine Selbstverständlichkeit, ehe er an die Wand geführt wurde, gegen die er nun laufen sollte: Die vermeintliche Unmöglichkeit hinter dem Erschaffen einer Nymphe. Das Unmögliche zu schaffen gehörte dann doch von den Dingen, von denen er einfach nicht die Finger lassen konnte. Davon abgesehen wohnte ihm das Mana wahrer Götter inne. Wenn er nicht in der Lage war, Leben zu erschaffen, wer dann? Insofern nickte er, bestätigte, dass er sie unterstützen wollte. “Was möchtest du mir denn zeigen?”, hakte er überrascht nach. Gab es da etwas noch Details, die die Jüngere ihm verheimlichte? “Wenn es um unser Vorhaben geht, dann bitte, gerne. Zeige mir Alles, was ich noch nicht wissen kann, Momo. Wir wollen schließlich auf dem gleichen Wissensstand starten.” Was das anging, hatte Charon an seinem Stand tatsächlich noch gut zu arbeiten. Im Bereich der Magie lief ihm dieses Mädchen sonst eines Tages noch davon. Ganz spontan hatte sie gelernt, Bücher mit nichts als Mana zu lesen, und der Dargin beobachtete diese Fähigkeit sehr gespannt. “Sie umspannt also das Buch…”, murmelte er vor sich hin, während er darüber nachdachte, wie sich das wohl anfühlen musste. Was für Bewegungen genau das Mana wohl vollziehen musste, um diesen Effekt zu erzielen. Kurz nickte er, bestätigte die Beschreibungen des Mädchens, auch wenn sein Fokus auf dem Buch lag, nicht auf ihr. Ihre Erwartungshaltung, dass er es doch direkt einmal versuchen sollte, setzte ihn ein wenig unter Druck… aber etwas Anderes überraschte ihn in diesem Moment deutlich mehr.
“Hä?”
Aus großen Augen blickte das Weißhaar auf das Buch, das sich in der Hand der Nymphe gebildet hatte. Einige lange Sekunden über starrte er es an, ehe sich sein Blick hob und er ihr in die Augen sah. Momo selbst war wohl nicht weniger überrascht. “Ja… Ja, hast du.” Sie hatte gerade ein Buch erschaffen. Einfach… puff. Aus dem Nichts. Und ja, der Einband kam ihm sehr bekannt vor. Verblüfft nahm er ihr Werk entgegen, blätterte hindurch. Auch den Inhalt kannte er bereits. “Es ist… genau das Gleiche. Eins zu eins. Sogar die Bilder und Formatierung”, stellte er fest. Er hatte bis ins hintere Drittel des Buches geblättert, stand nun zwischen Seite 222 und 223, und auch, wenn er ganz offensichtlich nur minimal überflogen hatte, um an diesen Punkt zu kommen, war er sich ziemlich sicher, eine exakte Kopie in einer Hand zu halten. Seine Augen weiteten sich, als ihm ein Gedanke kam. “Hm… Meinst du, auf dem Konzept basiert auch der andere Zauber? Nicht auf Informationsverarbeitung, sondern auf einer Kopie?” Das Buch in seiner linken Hand haltend, schloss der Dargin seine Augen, fokussierte sein Mana. Das war gar kein dummer Gedanke. Er war gerade ohnehin im Zugzwang. Vorhin erst hatte er damit geprahlt, was für ein toller Magier er doch war, der stärkste Magier der stärksten Gilde. Und jetzt stand in den großen Augen der Nymphe die Erwartunghaltung, dass er spontan einen Zauber nachstellte, den er noch nie zuvor gesehen hatte. Da konnte Charon doch jetzt keinen Rückzieher machen! Erfolg war die einzige Option; besonders, wenn er vorhatte, mit ihr eine noch größere Herausforderung zu meistern. Einige Momente lang passierte nichts, während Charon noch den richtigen Weg suchte, sein Mana mit dem Buch zu verbinden. Es war keine einfache Aufgabe, aber auch keine Unmöglichkeit. Auch wenn es aussah, als ob nichts passierte, hatte er bestimmt zwanzig verschiedene Arten versucht, etwas geschehen zu lassen, die einfach nicht fruchteten. In der Theorie kannte er hunderte verschiedene Arten, Magie zu nutzen, und konnte bei den meisten davon erklären, wie sich das Mana verhielt. Auch in der Praxis hatte er schon einige sehr komplexe Varianten umgesetzt. Dementsprechend vertraute er darauf, auch diese Aufgabe meistern zu können… und atmete erleichtert auf, als er das Gefühl hatte, es funktionierte.
Ein dunkler Schimmer legte sich über die Seiten des Buches, während der Zauber des Dargin seine Wirkung begann. Erst war es nicht mehr als eine Art düsteres Licht, ein Filter über dem fragilen Papier, doch innerhalb weniger Momente begann mehr seiner Energie um das Buch herum zu wabern. Schwarze Flammen erfassten die Seite, zogen daran, ließen sie ein wenig flattern, ehe sie sich erhob, umschlug. “221… 219… 217…”, zählte Charon in Gedanken mit, während langsam eine Seite um die nächste zurückgeblättert wurde, ohne eine berühren zu müssen. “213.” “Die sollte gut sein…” Seine rechte Hand hebend, streckte Charon seinen Zeigefinger aus, dessen Spitze sich schwarz färbte. Heraus kamen dunkle Stränge, die sich in der Luft zusammensetzten… und Buchstaben formte. Langsam, aber sicher, bildete sich der Text der Seite ab, bis der konzentrierte Dargin schwer aufatmete und die Augen öffnete. “So… das Konzept sollte funktionieren. Anstatt Informationen zu filtern, kopiert das Mana lediglich die Form des Buches… und stellt sie wieder her”, stellte Charon fest, zufrieden mit seinem Werk, während das Buch sich schloss und die tanzenden Buchstaben erloschen. “In dem Fall wäre es nicht so, dass du die Worte replizierst, sondern die ganze Seite… aber aufgrund der Natur von Schrift stechen die Worte natürlich hervor. Und im Fall des Lesezaubers entsteht die Kopie eben nicht in der Realität… sondern lediglich in deinem Kopf.” Gedankenbasierte Magien waren nicht unbedingt Charons Spezialität, aber sie dürften auch für ihn keine Unmöglichkeit sein, mit ein wenig Mühe. Er konnte die Worte aus dem Buch herausholen… also konnte er das auch ohne Zweitmedium. “Ich denke… ich verstehe die Basis hinter deiner Magie…”
Momo sah den Weißhaarigen an und neigte den Kopf nach unten. Er verstand es nicht, was sie meinte und doch sprach sie nicht dagegen. Die Belehrung, die folgte, löste ein Schlucken in Momo aus, ehe sie nickte. ”Tut mir leid, ich werde mich bemühen diese Wissenslücke zeitnah zu schließen.” sagte sie also stattdessen. Auch wenn es nichts daran änderte, dass sie nie wieder weinen wollte, zumindest im Moment nicht.
”Deswegen war es auch so wichtig her zu kommen!” meinte sie und nickte leicht. Als Charon dann aber meinte, das dies unmöglich sein sollte, wuchs das Unbehagen in der Nymphe. Das konnte doch gar nicht sein, immerhin war sie doch… doch er wollte es dennoch versuchen und während Momo einen tiefen Atemzug nahm, hob sie ihre Hand. ”Du…du hast noch nie mein Wasser gesehen” murmelte sie und über ihrer Hand floss Wasser zu einer Blase zusammen. Anstatt der klaren, teilweise blau schimmernden Flüssigkeit, die man bei Wasser erwarten würde, war dieses Wasser eher grünlich. Ein paar undefinierbare Partikel schwammen im Wasser herum, es wirkte insgesamt eher wie Brackwasser, als wie klares, reines Wasser. Sie hielt die Wasserblase vor Charon und meinte ”Deswegen dachte ich… naja das muss doch was bedeuten….” murmelte sie und die Wasserblase zerfloss in ihren Händen. Sie mochte ihr eigenes Wasser nicht, weshalb sie es kaum benutzte und ihr Wasserhorn dabei hatte, das sie jeden morgen mit frischem Wasser füllte.
Momos Laune hob sich wieder, als es um Bücher ging. Sie konnte so ihr Wissen erweitern und Charon gleichzeitig ihre neue Magie erkunden. Während sie also anfing, die Bücher zu lesen und gleichzeitig versuchte zu erklären, wie es sich anfühlte für sie. Während Infos über Nymphen über sie einströmten. Als sie naiv vorschlug, dass Charon es ja einfach probieren könnte und ihm ein Buch reichte, war es nicht das Originalbuch. Sie stockte und beide das Buch anstarren. Sie beobachte den Weißhaarigen dabei, wie er das Buch durchblätterte. ”Oh, eine Kopie… hm, das könnte sein…” sagte sie und wedelte mit der Hand während sie abwägen den Kopf hin und her neigte. Während sie darüber nachdachte, schien Charon konzentriert zu sein. Erst als die Seiten von einer Art feurigen Wirbeln ergriffen wurden und sich blätterten, sah Momo wieder genauer hin. Momo schaute fasziniert zu. ”Woah, bei Dir passiert ja so viel, wenn Du zauberst!” sagte sie und war beeindruckt. ”Das und als…woah” die leicht zu begeisternde Nymphe,die Magie so instinktiv wirkte hatte das Gefühl das super viel passierte, immer wenn sie andere beim wirken zusah. War das bei ihr selbst genauso?
Dann erklärte Charon, was er meinte erkannt zu haben und sie nickte. Die tanzenden Buchstaben betrachtend murmelte sie ”Das müsste bedeuten jemand, der nicht lesen kann, würde die Informationen dann auch nicht erkennen, selbst wenn sie kopiert werden, weil wenn du die Worte aus der Kopie nicht erkennst… hmm spannend” Und als er sagte er verstand ihre Magie, strahlte sie ihn an. ”Großartig, ich wusste, dass du das kannst Charon! ” sie klatschte erfreut. ”Bei mir ist das ja einfach passiert und…aber du…also hast so richtig nachgedacht und dann… das war so cool und gut erklärt. ” aus ihrem begeisterten Schwall an Bewunderung erweckte in Momo auch etwas anderes. Charon war wirklich beeindruckend, so schnell hatte er es gelernt und sie…sie hatte es aus Versehen gelernt. Sie sah auf den Zimmerboden. ”Eines Tages…irgendwann will ich auch mal eine richtig mächtige Magie erlernen.” sagte sie leise, leicht traurig, ehe sie den Blick wieder hob und zum nächsten Buch griff. ”Ehm, ich sollte weiterlesen…” Sie wirkte ihre Magie und setzte sich auf den Boden an eine Wand gelehnt. So fuhr sie fort mit all den Büchern und wenn Charon sie nicht unterbrechen würde, würde sie währenddessen auch nicht viel sagen. Versunken in den Büchern, klappte nach einer Weile das letzte Buch zu. Die Nymphe lehnte den Kopf an die Wand. ”Vielleicht hat es nur keiner von denen, die die Bücher geschrieben hat versucht…also das Nymphe erschaffen. Sonst wäre ich doch gar nicht hier Charon.” murmelte sie und sah nachdenklich in die Luft. ”vielleicht ist es…ja vielleicht brauch man ja alte, mächtige Magie. Ich meine, man kann ja auch Untote beleben, weißt du…”
Momos Wassermagie war zugegebenermaßen einzigartig. Charon hatte Wassermagie schon unterschiedlich gewirkt gesehen – gerade Helena kam ihm in den Sinn, die statt klassisch klarem nur tiefschwarzes Wasser in die Welt formte. Das war aber noch einmal eine ganz andere Sache als das dreckig schimmernde Brackwasser, das Momo nutzte. „Und was, denkst du, bedeutet es?“, stellte er die These des Mädchens in Frage, dass diese seltsame Natur ihres Elementes ihnen eine Hilfe sein würde. Sollte sich darin etwa ein Hinweis auf ihre Erklärung verbergen? Auch wenn er noch keine wirklich nützlichen Ideen dazu hatte, wie man so eine Nymphen-Erschaffung in Gang bringen sollte, wollte Charon zumindest versuchen, einen Weg zu finden. Dabei schaffte es Momo allerdings relativ schnell, seinen Fokus auf ihre seltsame neue Magie zu lenken, die offenbar nicht nur für sie lesen, sondern sogar neue Bücher erschaffen konnte... oder zumindest Kopien von Büchern. Während der Dargin ihre Magie kopierte, spekulierte das Mädchen weiter. Wer nicht lesen konnte, würde die Bücher dann wohl auch auf diese Weise nicht verstehen, hm? „Das würde Sinn ergeben, ja“, nickte er, bestätigte ihren Rückschluss. Schade, dass sie gerade keinen Weg hatten, das zu testen. Mit einem zufriedenen Lächeln nahm er die Bewunderung des Mädchens auf. „So macht man das normalerweise. Magie ist zu achtzig Prozent Kopfsache“, meinte er, während sein Kopf schon dabei war, darüber nachzudenken, wie er das Lesekonzept weiterspinnen konnte in die Buchkopie, wie Momo sie geschaffen hatte. „Man braucht ein Minimum an natürlichem Talent und das fällt je nach Person unterschiedlich aus, aber wer Magie wirklich meistern will, der muss sie auch verstehen. Und was das angeht, gehöre ich zu den Besten der Besten.“ Das war vielleicht ein bisschen hoch gegriffen, aber irgendwie hatte Charon das Gefühl, dass Momo ihm das glauben würde. Außerdem war es nicht so hoch gegriffen, er bemühte sich schließlich schon ziemlich lange als Magieforscher. Da war es nur natürlich, dass er die meisten Durchschnittsmagier bei Weitem in den Schatten stellte. „Ich drücke dir die Daumen dabei, die Magien zu lernen, die du dir erträumst“, unterstützte er den Traum der Jüngeren. „Wenn ich dir dabei helfen kann, zögere nicht zu fragen, ja? Wir sind schließlich Freunde, Momo.“
Erst einmal gab es aber eine andere Herausforderung, bei der er ihr helfen sollte. Wenn er das nicht schaffte, dann klangen seine Versprechungen ziemlich leer, nicht wahr? Nachdenklich saß er da, lehnte sich zurück, während sie in seinen Büchern stöberte. Als er ihre Stimme hörte, konnte er nicht anders als zu seufzen. „Vom Untote beleben wollen wir gar nicht anfangen“, meinte er und schüttelte den Kopf, während er sich von seinem Stuhl erhob. „Das ist kein Prozess, den du dir aneignen solltest... und es funktioniert zu anders, um als Leitbild zu dienen. Wiederbelebung ist nicht möglich ohne einen fertigen Körper mit einem Mindestmaß an Lebensfähigkeit. Wir versuchen aber, schon einige Schritte früher anzusetzen.“ Alte, mächtige Magie, hm? Gedanklich machte sich Momo das Ganze viel zu einfach, was wohl kein Wunder war, wenn sie ihre Zauber einfach durch plötzliche Eingebungen lernte. Amüsiert schmunzelte der Dargin. „Mit Magiegeschichte kennst du dich nicht aus, hm? Weißt du, was die älteste Form der Magie ist, Momo?“ Sicher nicht – wenn sie es wüsste, dann hätte sie diesen Vorschlag wohl kaum gemacht. Sie wusste schließlich, mit was für einem Magier sie es hier zu tun hatte. Um seine Arme herum bildete sich eine finstere Energie, tiefe, alles verschlingende Schwärze, die sich langsam wie eine Wolke um Charon herum auszubreiten begann. „Der Ursprung aller Magie... ist Finsternis. Fast jede Form der Magie, die du heute zu sehen bekommst, entstammt auf die ein oder andere Form der Finsternis. Es gibt keine ältere Magie... und keine mit mehr Potenzial.“ Technisch gesehen war die Dunkelheit da nicht alleine... Angeblich sollte auch die Liebe zu den Ursprungsmagien gehören, aber das war eine These, mit denen sich das Weißhaar nie hatte anfreunden können. Es war auch nie notwendig geworden. Seine Finsternis hatte unheimlich diverse Anwendungsmöglichkeiten, sie hatte genügt, um Göttern ihre Kräfte zu rauben, und jetzt war sie es auch gewesen, die mit Leichtigkeit Momos Lesemagie kopiert hatte. Wo war in diesem Konzept Platz für die Liebe? „Insofern... sollten wir alle Einzelteile haben, die wir brauchen. Wir müssen nicht nach irgendwelchen seltsamen Magien gucken, Momo. Wir müssen nehmen, was wir über Nymphen wissen, es zerlegen und eine logische Methodik herausarbeiten, so wie ich es mit deinem Buch gemacht habe.“ Wie er zuvor gesagt hatte: Magie war Kopfsache. Und sein Kopf hatte jetzt eine ganze Weile gehabt, um daran zu arbeiten. Die Zeit, die Momo mit Lesen verbracht hatte, war nicht ziellos verstrichen. „Auch, wenn es als unmöglich gilt, eine Nymphe zu erschaffen... wissen wir heutzutage doch so Einiges darüber, wie und warum eine Nymphe entsteht. Ich denke, das Wissen muss sich dein Schöpfer zunutze gemacht haben“, erklärte Charon und fuhr sich nachdenklich durch die Haare. „Wenn man weiß, unter welchen Umständen eine Nymphe entsteht, kann man diese Umstände nachstellen. Wenn man dann einen Weg findet, dem betroffenen Mana den notwendigen Anstoß zu geben, um eine Form zu bilden, dann sollte man die Entstehung einer Nymphe zumindest ein Stück weit beeinflussen können. Und wenn man dann noch Einfluss auf ihre Form und Entwicklung nehmen kann... Ich denke, das ist der Punkt, an dem man sagen kann, man hat selbst eine Nymphe erschaffen. Denkst du nicht?“ Das war zwar alles noch sehr grob, aber zumindest war es eine realistische Schrittfolge. Jetzt mussten sie nur noch herausfinden, wie sie jeden einzelnen dieser Schritte zuverlässig durchführen sollten. „Ich muss noch ein wenig mehr recherchieren, aber... ich denke, die Grundlagen der Erschaffung sollte ich rekreieren können“, stellte er fest, ehe er seufzte. „Da wäre es natürlich hilfreich, wenn du ein bisschen mehr darüber wüsstest, was dein Schöpfer gemacht hat...“
Instant Darkness TYP: Elementarmagie ELEMENT: Finsternis KLASSE: II ART: Support MANAVERBRAUCH: 40 MAX.REICHWEITE: 10 Meter Radius SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 4 BESCHREIBUNG: Die ideale Technik für Magier, die gerne ungesehen einen schnellen Abgang machen möchten. Nachdem genug magische Energie gesammelt wurde, wird diese mit einem Mal losgelassen, sodass eine schwarze, nebelähnliche Wolke entsteht. Da die Wolke lichtundurchlässig ist, kann der Zauberer einen schnellen Abgang machen, ohne gesehen zu werden.
Wenn die Götter eine so schöne Welt erschaffen konnten... Welches Potenzial liegt dann in mir?
”Das irgendetwas an mir anders sein muss” sagte sie simpel und deutete auf die Bücher ”Nirgends wurde bei Wassernymphen beschrieben, dass sich die Wassermagie, mit der sie verbunden sind, so verhält. Ich fand mein Wasser schon immer…es war immer irgendwie komisch. Vielleicht ja, weil es das anscheinend wirklich ist. Es ist atypisch. Und irgendwas muss das ja bedeuten. Vielleicht bin ich keine…richtige Wassernymphe, vielleicht weil ich anders entstanden bin.” sie nickte kurz. ”Ich meine lass mich weiterlesen und vielleicht find eich sowas ja noch, aber bisher sieht es nicht so aus.” sie nahm ein weiteres Buch und besprach mit Charon wie nebenbei die neue Magie, für die er so schnell eine rationale und logischer Erklärung gefunden hatte.
”Magie ist Kopfsache? Ich dachte immer es kommt von… naja hier…” sie legte die Hand auf die Stelle, wo sich beim Menschen das Herz befand. Als Nymphe war sie vermutlich das genauste und menschentreuste Abbild, das man in ihrer Art so sehen würde. Wenn sie nciht so offen sagen würde, eine Nymphe zu sein, würde keiner bemerken, dass sie kein Mensch ist. Dabei spürte sie selbst es oft so deutlich. ”Oh… ich verstehe. Deswegen bist du so mächtig. Zum Meistern muss man verstehen.” sie starrte auf ihre Hände, sie hatte Magie bisher immer ganz anders gesehen. Es war etwas natürliches, etwas bewegendes. Und mit viel Ruhe und viel Auseinandersetzung konnte es sich entwickeln und formen. Aufblühen wie eine Blume, wenn man sie gut pflegte. Doch Magie schien das wohl so nciht zu sein. Magie war Wissen. Wissen war Macht. Magie war Macht. Sie sah zu Charon der ihr gut zuredete und sie nickte. ”In Ordnung. Du hast mir schon sehr geholfen Charon, ich glaube, ich verstehe.” sagte sie ernst und nickte ”Schritt eins, Wissen sammeln.”
Sie hatte sich den Büchern gewandt, um diesen Schritt gleich etwas umzusetzen und hatte die Bücher nach einer Weile durchgearbeitet. Es stimmte, was er sagte, diese Bücher gaben keine sinnige Antwort auf ihre Fragen. Sie war frustriert und das merkte man an ihren gemurmelten Worten, ihre Gedanken, die versuchte das Untote beleben, was sie von Zuhause kannte, mit einzubeziehen, vielleicht gab es ja darin antworten. Doch Charon schien der Gedanke nicht zu gefallen. Sie hatte das immer für sehr mächtig gehalten, doch was Charon darüber sagte, passte gar nicht zu ihrem Bild davon. Doch was er sagte, ergab Sinn und sie kam sich unwissend vor. Das verstärkte sich als er von Magie Geschichte sprach und sie zögernd meinte ”Nein, dazu kam ich bisher noch nicht” gab sie kleinlaut zu. Als Charon dann plötzlich anfing in Dunkelheit getaucht zu werden, rutschte sie etwas nach hinten. ”Finsternis ist… der Ursprung?” fragte sie und Unbehagen machte sich in ihr breit: Wenn das stimmte, dann wäre Finsternis die mächtigste Magie. Und Momo zeigte ein ernstes Gesicht, die Lippen aufeinander gepresst. Das war ganz seltsam, was sie in sich spürte und es gefiel ihr nicht. Sie nickte nur und sagte nichts weiter. Charon hatte offensichtlich mehr Wissen als sie. Mehr Wissen, mehr Macht. Sie schluckte. Sie hatte geglaubt sie war schon so weit gekommen, war schon so stark geworden. Doch anscheinend hatte sie noch einen langen Weg vor sich. Sie stand auf.
”Ja, ja das klingt logisch. Umstände nachstellen und Entstehung beeinflussen.” sie klang nachdenklich. ”Ich denke Ordosal ist vielleicht auch ein guter Ansatzpunkt, ich war selbst noch nie dort, aber wenn es um Wissen geht, soll es dort eine der größten Sammlungen geben.” murmelte sie, etwas das sie schon recherchiert hatte, da sie nicht gewusst hatte, das Charons selbst schon so viele entsprechende Bücher besaß. Dann überlegte sie weiter und noch bevor Charon es aussprach, dachte auch sie das gleiche und als sie den Blick hob, spiegelte sich Unsicherheit in ihrem Blick. ”Also…er ich…glaube, er hat sicher Aufzeichnungen darüber. Die Jahre wo ich trainiert habe, damit ich hier bestehen kann und sicher auch von davor. Es ist nur so… ich darf da eigentlich nicht dran…” sie sah zu Boden und ballte die Hände zu Fäusten. ”Aber Wissen ist Macht und Macht ist Stärke…und ich muss ihm beweisen…” flüsterte sie und hob ganz langsam den Blick. ”Vielleicht muss ich das tun, um ihm zu beweisen, wie stark ich geworden bin…vielleicht geht das und ich muss das ja nicht alleine machen…” sie schnaubte und sah zu Charon auf. ”Wir brauchen dieses Wissen, oder?” und sie nahm einen tiefen Atemzug. Wenn er nun ja sagte, dann musste sie es tun. Damit das was sie hier erreichen wollten, damit es gelang. Orwynn würde es sicher verstehen, wenn es ihnen gelang… es musste einfach so sein…
„Hmm...“ Nachdenklich betrachtete Charon Momo, während sie darüber sprach, was ihr Wasser bedeuten musste. Es war gefährlich, ein Indiz für einen Beweis zu halten. Sicher konnte es sein, dass ihre Entstehung ihre Magie beeinflusst hatte... oder es war einfach eine Eigenheit. Viele Leute und gerade Naturwesen hatten etwas eigenes in ihrer Magie. Dennoch warf sie einen guten Punkt auf. „Ich behalte es im Kopf. Gut möglich, dass die Eigenheiten deiner Magie ein Geheimnis wahren, das uns bei unserem Ziel helfen wird.“ Es war nicht sicher, aber durchaus im Rahmen des Realistischen. Schlussendlich war jeder Hinweis nützlich, schließlich war Magie Kopfsache, wie der Dargin erklärte. „Ja, sie zu verstehen ist das Wichtigste“, nickte er und hob demonstrativ seinen Zeigefinger. „Weißt du... statistisch gesehen haben Menschen unter allen bekannten magiebegabten Völkern die geringste natürliche Veranlagung für das Nutzen von Mana. Dennoch sind die meisten der stärksten bekannten Zauber von Menschen entworfen worden, und im Durchschnitt sind die Zauber menschlicher Magier stärker als die Zauber von Naturwesen mit vergleichbarer Erfahrung. Was glaubst du, warum das der Fall ist?“ Er schmunzelte, sichtlich zufrieden damit, mal wieder eine kleine Predigt zu halten. Das lag dem Weißschopf eben. „Das liegt daran, dass Menschen mehr über Magie nachdenken müssen. Die meisten von uns starten nicht damit, dass wir plötzlich einfach Zauber wirken können. Stattdessen haben sich Menschen die Macht der Magie angeeignet, indem sie ihre Wirkweisen verstanden und dieses Wissen miteinander geteilt haben, und basierend auf diesem Grundwissen kann man immer wieder neue Techniken entwickeln, während Wesen, die sich zu sehr auf natürliches Talent verlassen, irgendwann die Limits dieses Talentes erreichen.“ Nachdenklich lehnte er sich in seinem Stuhl zurück, legte eine Hand an sein Kinn. „Das eröffnet natürlich die Frage, ob man nicht vielleicht noch bessere Zauber erzeugen kann, wenn man einem Wesen mit hoher natürlicher Veranlagung beibringt, seine Magie besser zu verstehen und zu kontrollieren. Ich trainiere in der Hinsicht tatsächlich gerade eine Oni...“, stellte Charon fest, ehe er die Nymphe sanft anlächelte. „Und du... du bist natürlich auch eine Top-Kandidatin, um Veranlagung und Wissen zu vereinen. Ich glaube wirklich, dass du eine sehr mächtige Magierin werden kannst, Momo.“
Schlussendlich weitete der Dargin das Thema noch aus in eine kurze Lektion über Magiegeschichte, ehe er wieder zurückkam zu ihrer eigentlichen Diskussion. Sie wollten eine Nymphe erschaffen, das war ihr Ziel. Und er hatte zumindest eine generelle Idee, wie sie sich in Richtung dieses Zieles bewegen konnten. „Odrosal... Ich hatte an Marokkasu Town gedacht, aber ja, Odrosal ist auch gut“, nickte der Dargin. Mit dieser Stadt hatte er sich seltsamerweise nie groß befasst, dabei sollte sie für ihn doch so interessant sein. Er erinnerte sich nicht einmal daran, sie in seinen Reisen besucht zu haben. Als wäre sie einfach irgendwann später... erschienen, aus dem Nichts. Aber das konnte nicht sein. Diese Stadt war viele, viele Jahre alt. Er nickte. „Ja... Wir haben eine große Aufgabe vor uns. Wenn es Wissen gibt, das uns behilflich sein kann, dann brauchen wir es.“ Wobei es vermutlich keine gute Idee war, Momo zu Sachen anzustiften, die ihr verboten waren... aber sie wirkte entschlossen. „Ich werde dich nicht zwingen. Irgendwie kriege ich es sicher auch so hin“, versicherte er ihr, aber sie hatte ihre Entscheidung schon getroffen. Diesen Blick in ihren Augen erkannte der Dargin wieder. „Dann... wollen wir uns einmal aufmachen und alles herausfinden, was uns möglich ist.“
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