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 Aloes Bücher-Basar

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Eohl
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BeitragThema: Aloes Bücher-Basar
Aloes Bücher-Basar EmptySa 26 März 2022 - 13:59

Ortsname: Aloes Bücher-Basar
Art: Freifläche
Spezielles: ---
Beschreibung: Der sogenannte Bücher-Basar ist in Aloe Town das, was einer Bücherei am Nächsten kommt. Er besteht aus ein paar kleinen Ständen und dazugehörigen Zelten am Ende des großen Basars und erlaubt Interessenten nicht nur, eine große Auswahl an Büchern zu kaufen, sondern auch, sich in eins der Zelte zu setzen und sie in aller Ruhe zu lesen oder, wenn man eine Mitgliedschaft bezahlt, auch auszuleihen.

Change Log: ---


Der Fluss der Zeit... brennt alle Hoffnung nieder...
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Eohl
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BeitragThema: Re: Aloes Bücher-Basar
Aloes Bücher-Basar EmptySa 26 März 2022 - 14:00

Cf: Thanas Zimmer

Auf dem Weg zum Bahnhof hatte Eohl ihre Freundin aufmerksam dabei beobachtet, wie sie sich ein paar Bissen zum Frühstück gönnte. Sie selbst hatte natürlich verzichtet, brauchte im Moment nichts, erst recht nicht, wenn sie es Royal Crusade wegnehmen würde. Nun kuschelten sie im Zug, Eohl war glücklich und Thana fragte sie nach... Göttern? „Hmm... Würdest du sagen, die Zeit ist eine Göttin?“ Nachdenklich strichen die Fingerspitzen von Eohls rechter Hand über den Oberschenkel Thanas, zeichneten kleine, wellende Kreise, die ihre Augen beobachten konnten, während sie sich mit der Frage auseinander zu setzen versuchte. Für viele Menschen wäre es vermutlich ein simples Ja oder Nein, möglicherweise gar ein Vielleicht, wenn man einen eher agnostischen oder unsicheren Blick auf die Situation hatte. Bei Eohl vermengte sich Glauben aber an vielerlei Stelle mit vermeintlichem Wissen. „Es ist selbstverständlich, dass es Mächte gibt, die größer sind als ich. Und ich denke, es gibt auch Mächte, die größer sind als Götter... Keine Existenz dieser Welt ist nicht der Zukunft und dem Schicksal unterworfen. Mehr als jeder Gott beherrscht uns die Zeit. Das ist leicht zu vergessen, aber nicht zu vermeiden.“ Was für Götter es wohl so gab, das wusste Eohl natürlich nicht. Woher auch? Sollten sie auf dieser Welt weilen, standen sie aber allesamt unter der antiken Macht, der die Yihwa diente. Alles über dieses Wissen hinaus war irrelevant für sie.
Dennoch umspielte ein amüsiertes Lächeln die Lippen Eohls, als sie tiefer darüber nachdachte, und ihre Hand begann, langsam den Körper ihrer Freundin entlang zu tanzen. Wo sie sich bis eben mit ihrem Bein begnügt hatte, strichen ihre Finger langsam hinauf zum Bauch der Jüngeren, wo sich ihre Handfläche auflegte und sie sanft zu streicheln begann. Sie glitt weiter nach oben, an Thanas Brust entlang zu ihrem Hals und noch etwas höher zu ihrer Wange, ehe sie den Blick der Schwarzhaarigen auf sich richtete, um ihr tief in die Augen zu sehen. „Aber wenn... wenn man mich bitten würde, mir eine Gottheit auszusuchen, der ich bis in den Tod folge...“, wisperte sie leise, während sich ihr Gesicht ihrer Partnerin näherte. „Hehehee... Eine Göttin habe ich. Dich würde ich jederzeit anbeten, Thana...“

@Thana


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Thana
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BeitragThema: Re: Aloes Bücher-Basar
Aloes Bücher-Basar EmptyMi 30 März 2022 - 12:30







mit @Eohl

4

Cf: Thanas Zimmer

Es war bei weitem noch keine Normalität für Thana, aber langsam gewöhnte sie sich daran, wie ihre Freundin sie behandelte. Es war eine Mischung aus Forderungen und Anbetung. Sie forderte ihre Nähe und ihre Wärme und unterwarf sich ihr dafür in gewissen Zügen förmlich. Wie Thana befand, eine vom Leben gegebene Ironie. Sie beschäftigte sich neuerdings mit Themen wie Religion und Gottheiten, während ihre Freundin sie selbst nahezu als eines jener höheren Wesen betrachtete oder zumindest behandelte.
Ihre Frage nach Eohls Glaube, oder ihrer Meinung über die Existenz von Gottheiten, beantwortete sie mit einer Gegenfrage. Sie stellte die Frage in den Raum, ob die Zeit auch eine Gottheit war. Grundsätzlich war das nicht auszuschließen. Nicht für die neue Thana, die dem gesamten Thema neuerdings den „Vielleicht-Stempel“ aufdrückte. Früher hätte sie das alles als Quatsch abgetan, doch nun ergründete sie diese Thematik genauer. Dieser gesamte Ansatz machte ja nur Sinn, wenn sie allen Möglichkeiten eine Chance gab, statt mit einer festen Meinung an die Sache heranzutreten und ohnehin keinen anderen Ausgang zuzulassen. Thana schaffte es nicht mehr auf die Frage ihrer Freundin zu antworten, ehe diese ihren weiteren Gedanken Auslauf in Form von Worten gewährte. Sie beschrieb eine Hierarchie, in der Existenzen wie Gottheiten über ihr, das Schicksal allerdings ganz oben stand. So verwirrt die Assassine auch manchmal wirkte, ihre Worten hatten in Thanas Ohren Gewicht. Sie stimmten sie nachdenklich. “Tatsächlich gibt es auch Völker, die die Zeit selbst vergöttern…“, schob sie ein. “Chronos zum Beispiel.“
Durch die Berührungen Eohls, zog diese die Aufmerksamkeit Thanas bereits auf sich. Das intensivierte sich noch einmal, als die Hand der Spiegelmagierin plötzlich wanderte. Von ihrem Bein weiter nach oben, mit einem kurzen Zwischenstopp auf ihrem Bauch, weiter über die Brust hinauf zu Hals und Wange. Eohls Hand bedurfte nicht viel Druck, um den Blick der Magierin in Richtung des eigenen Blickes umzulenken. Erneut drückte sie ihre tiefste Loyalität aus, indem sie Thana auf den Stand einer Gottheit hob, der sie laut eigener Aussage bis in den Tod folgen würde. Eine Aussage, die die Mahaf aktuell, aus den Erfahrungen, die sie mit ihr gemacht hatte, nicht einmal anzweifeln würde. Sie blickte tief in die roten Seelenspiegel ihrer treuen Anhängerin, die ihr auf eine so seltsame Art und Weise so sehr ans Herz gewachsen war. Doch dabei beließ es Eohl nicht. Ihre Gestik, ihre Bewegungen deuteten noch etwas anderes an. Möglicherweise steckte noch viel mehr hinter der Loyalität der jungen Frau. Ihr Gesicht näherte sich dem Thanas. Der Magierin, die mit Hitze und Dürre um sich warf, wurde schlagartig warm. Was nun geschah, lief wie automatisiert ab. Ohne sich Gedanken zu machen, erwiderte Thana jenes Näherkommen. Sie neigte ihren Kopf, schloss die Augen und hob ihre Hand, um diese an den Hals Eohls zu legen. Die geschmeidigen Lippen der Magierin legten sich auf die ihrer Gefährtin. Der Kontakt schickte einen weiteren Impuls der Hitze durch ihren Körper. Thana hielt ihren Atem an. Ihr Kopf war in diesem Moment vollkommen ausgeschaltet. Sie hatte mit einer solchen Wendung nicht gerechnet, ließ sie aber voll und ganz zu, ohne einen Zweifel zu hegen. Da saß sie nun mit der Frau, die sie ursprünglich als Spionin der Runenritter verteufeln wollte. Eng umschlungen und küssend, auf der Sitzbank eines Zugabteils auf dem Weg nach Aloe, einer Stadt, die sie ursprünglich nie hatte wiedersehen wollen. Waren das nun die Geschicke irgendwelcher Götter oder gar einer noch größeren Macht?


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Eohl
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BeitragThema: Re: Aloes Bücher-Basar
Aloes Bücher-Basar EmptyDo 31 März 2022 - 1:03

So war Eohl – sprach über Götter, über Zeit, über Schicksal, als wäre es eine Selbstverständlichkeit, und versicherte gleichzeitig ihrer liebsten Freundin ihre endlose Loyalität und Bewunderung. Das kam nicht aus dem Nichts, nicht für Eohl und sicher auch nicht für Thana. Man hatte schon lange gesehen, wie viel die Yihwa von der Dürremagierin hielt und wie bereitwillig sie sich ihr unterwarf. Kein Wunder, wenn man bedachte, wie viel Thana bereits für sie getan hatte und wie sie mit ihr umging – nie ihre Avancen abweisend, mit engem Kontakt und liebevollen Berührungen, rücksichtsvoll und doch bestimmend und stark. Es ließ das Herz der Assassine höher schlagen, jedes Mal, wenn sie mit Thana sprach, und umso mehr, wenn sie ihre Wärme spürte und liebe Worte von ihr hörte. Insofern war es wohl kaum verwunderlich, dass sich ihre Hand an Thanas Körper frei bewegte und keinerlei Hemmungen zeigte, sich ihr mehr und mehr zu nähern, seien es ihre Arme, ihr Torso oder ihr Gesicht. Sie wusste schließlich, dass die düstere Schönheit sie akzeptieren würde.
Sie ahnte nur noch nicht, wie sehr.

Eine ruhige Zufriedenheit erfüllte die Yihwa, als sie Thanas Hand an ihrem Hals spürte, aber das Gefühl stockte abrupt, als sich die Lippen der Mahaf auf ihre legten. War das... ein Kuss? Eohl hatte diese Geste schon ein paar Mal erlebt, auch wenn sie sie nur begrenzt verstand. Bei jemandem, der so unterwürfig, Nähe suchend und offenkundig bewundernd war wie sie, lasen nicht wenige Menschen die falschen Signale heraus. Alexios zum Beispiel, oder auch Amelia. So recht begriffen, wieso sie das taten, hatte die Yihwa nie. Sie war ein simples Werkzeug, und auch, wenn sie die Handlung über sich ergehen ließ, reagierte sie nicht darauf. Ihre Augen waren offen geblieben, ihre Lippen geschlossen und still, ihre Haltung ruhig und reglos, bis man von ihr abgelassen hatte. Niemand hatte mehr als die Kälte einer leeren Hülle von ihr bekommen.
Niemand... außer Thana.
Eohl wusste selbst nicht, warum es diesmal so anders war, zumindest nicht im ersten Moment. Unweigerlich, als natürliche Reaktion, weiteten sich ihre Augen in Überraschung, ehe ihr Herz unkontrolliert in ihrer Brust zu schlagen begann. Ihre Wangen wurden tiefrot, während ihr Kopf zu rasen versuchte und dabei wieder und wieder über sich selbst stolperte. Es dauerte nur wenige Sekunden, ehe sie aufgab. Es brachte nichts, logisch darüber nachzudenken, was gerade geschah. Das brachte sie nirgendwo hin. Die Frage war eher, was sie als herzlose Puppe gerade fühlte, denn neben der erfüllenden Zuneigung, die von Thana ausging, spürte sie auch etwas in ihrem eigenen Inneren. „Mm-mmmhh...“ Den Moment genießend schloss die Yihwa die Augen, ließ sich auf das Gefühl ein, während sich ihre Arme um den Nacken ihrer Göttin legten und sich ihre Körper aneinander pressten. Thanas Lippen waren noch viel schmackhafter, als Eohl es sich erträumt hatte... und ihre Aura wirkte wärmer und einladender denn je, sodass Eohl einfach in ihr versinken wollte. Ihr Kuss schwankte zwischen sanfter, genüsslicher Ruhe und hungriger Passion, während die Zeit ungesehen verging. Wie lange er wohl anhielt? Waren es Sekunden, oder doch eher Minuten? Eohls Zeitgefühl hatte sich mit ihrem Kopf zusammen ausgeschaltet, sie vermochte es nicht zu sagen. Sie bemerkte nur eine Leere in ihrem Inneren, die sich in dem Moment öffnete, als der Kuss sein Ende fand. Als hätte sie sich in dem Kontakt mit Thana so vollständig gefühlt, wie sie es seit langer Zeit nicht mehr war...

„Haah... mmh...“
Schwer atmend, sichtlich aufgeregt und mit ungewohnt rotem Kopf öffnete Eohl wieder ihre Augen, um die Mahaf anzublicken. Vorsichtig, als könnte sie etwas zerbrechen, legte sich die Spitze ihres Zeigefingers an ihre eigenen Lippen, um sicher zu gehen, dass sie darin Gefühl hatte. Dass das, was sie gespürt hatte, keine Illusion war. Dann, als sie sich sicher war, dass es wirklich geschehen war, zuckten ihre Mundwinkel von sich aus nach oben. „Ahaha... ahahahaha... hahahaha...“ Unkontrolliertes Kichern drang aus ihrem Inneren nach draußen, ehe sie sich die Hände über den Mund legte und sich ruckartig abwandte, ihr peinlich berührter Blick auf die Tür des Abteils gerichtet, weg von Thana, deren Augen sie gerade nicht mehr begegnen konnte. Wieso... wieso konnte sie nicht aufhören, so zu lächeln? Was war es an dieser einfachen Geste, die ihr den Atem und den Verstand raubte und das sie so glücklich machte?
„Mha... haha... ich... ich glaube, i-ich verstehe es...“
Nie hatte sie die Faszination mit Küssen verstanden... bis zu diesem Moment. Fühlte sich das immer so an? Nein, tat es nicht, das wusste sie. Etwas war dieses Mal anders gewesen, etwas Einzigartiges, was sie ganz aus der Fassung brachte. Kurz blinzelte Eohl, ehe sie sich wieder umdrehte. Sie wusste, was der Unterschied war.
„Thana...“
Aus großen Augen sah Eohl die Mahaf an, beinahe flehend, während ihre Augen sich trafen und sie sich wieder in ihre Richtung lehnte. Ihre Hände senkte sie wieder, verschränkte die Finger ihrer rechten mit Thanas, während sie mit gesenktem Kopf demütig und hoffnungsvoll zu ihrer Göttin aufsah.
„Mehr... mehr davon... bitte...“

@Thana


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Thana
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BeitragThema: Re: Aloes Bücher-Basar
Aloes Bücher-Basar EmptyMo 18 Apr 2022 - 19:42







mit @Eohl

5

Es war prinzipiell so etwas wie eine Affekthandlung. Thana hatte diesen Schritt nicht langer Hand geplant, ja vorher nicht einmal mit dem Gedanken gespielt ihn mal zu wagen. Sie war ohnehin viel zu verkopft für so etwas. Viel zu verkopft dafür, sich irgendwelcher Gefühle bewusst zu werden. Entweder etwas passierte oder es passierte eben nicht. In diesem Fall war es Eohl Gestik und Mimik, die ihr den entscheidenden Schubs gaben, es einfach zu tun.
Die Dürremagierin hatte lange Zeit versucht ihre Freundin irgendwie zu verstehen. Immer wieder kam sie aber zum selben Ergebnis. Zu dem Ergebnis, dass die Handlungen der Assassine kaum mit der Logik zu vereinen waren, die sie selbst entwickelt hatte und anwendete. Immer wieder schaffte es Eohl sie mit Aktionen oder Worten zu überraschen, mit denen sie nie gerechnet hätte. Es war also vergebene Liebesmüh, sie zu deuten oder zu versuchen herauszufinden, was in ihr vorging. Statt es ein weiteres Mal zu versuchen, schaltete Thana einfach ihren Kopf aus und ließ es geschehen.
Die Magierin hatte ja nicht einmal ihre eigene Beziehung zu ihrer Freundin hinterfragt, die aus ihrer eigenen Sicht. Nun lag ihre Hand am Halse und ihre Lippen auf den Lippen ihrer Gefährtin.
Thana hatte ihre Augen geschlossen. Sie konnte nicht sehen, wie Eohl reagierte. Sie konnte nur mit Sicherheit sagen, dass sie sie nicht abwies. Zuerst. Danach konnte sie ebenfalls mit Sicherheit sagen, dass es der Magierin gefiel. Aus dem simplen berühren der Lippen wurde nämlich schnell mehr. Die Assassine legte ihre Arme um den Nacken der Mahaf. Ihre Körper taten es ihren Gesichtern gleich, sie näherten sich einander, drückten gegeneinander. Der aus dem Nichts geborenen Idee folgte immer weiter auflodernde Passion für einander. Als die beiden wieder voneinander abließen, begann Eohl wieder irgendetwas merkwürdiges vor sich her zu brabbeln. Sie sprach davon, es zu verstehen. Was auch immer sie damit meinte, aber darüber wollte Thana in diesem Moment nicht philosophieren. Stattdessen erfüllte sie ihrer Freundin den Wunsch, den sie äußerte. Sie wollte mehr.
Einen Moment lagen ihre Augen wie gebannt auf denen Eohls. Sie studierte förmlich die Seelenspiegel, die so oft leer und teilnahmslos wirkten. Dann griff sie ohne hinzuschauen nach der Tür des Zugabteils, in dem sie saßen, beziehungsweise mittlerweile lagen oder hingen. Thana brachte ihre Handfläche zum Glühen und schmolz dadurch das Schloss der Tür, sodass sie definitiv in näherer Zukunft nicht unterbrochen werden würden. Kurz zuckte ihr Blick dann ein wenig an der Magierin herunter. Sie griff nach ihrem Kragen, versuchte ihn zu öffnen, ehe sie ihre noch immer warme, aber nicht mehr heiße Hand unter den Stoff ihres Oberteils schob. All das ohne ihren Blick von Eohl abzuwenden. Erneut näherte ihr Gesicht sich dem ihrer Freundin, für einen weiteren Kuss.


Genutzte Zauber
Heated Melting
TYP: Elementarmagie
ELEMENT: Feuer
KLASSE: I
ART: Support
MANAVERBRAUCH: 10 (9) pro Minute
MAX. REICHWEITE: Beim Anwender
SPEZIELLES: Die Eigenschaften dieses Zaubers können nicht verändert werden.
VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 2, Manaregeneration Level 2
BESCHREIBUNG: Indem der Anwender Feuermagie in seiner Hand konzentriert, lässt er diese glühend heiß werden. In diesem Zustand könnte er durch seine Berührung brennbare Materialien entzünden und weiche Materialien schmelzen. Je schneller er seine Hand dabei jedoch bewegt, desto mehr kühlt sie ab, sodass eine Nutzung im Nahkampf deutlich erschwert bis praktisch unmöglich wird. Eine Anwendung auf beide Hände verdoppelt die Manakosten.
Beherrschung:
Willenskraft Level 6, Manaregeneration Level 4, Manakosten 45 pro Minute: Bei längerer Berührung schmilzt nun sogar nicht-magisches Metall unter den Händen des Anwenders.

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BeitragThema: Re: Aloes Bücher-Basar
Aloes Bücher-Basar EmptySo 24 Apr 2022 - 11:49

Gemeinsam eingeschlossen in ihrem Abteil gaben sich Eohl und Thana dankbar einander hin. Eohl genoss die Lippen der Jüngeren, das Gefühl ihrer warmen Hand auf ihrer nackten Haut. Auch sie versuchte, Thanas Beispiel zu folgen und ihre Hände unter deren Kleidung zu bekommen, stellte sich dabei allerdings etwas ungeschickter an. Die eng anliegenden und wenig bedeckenden Klamotten der Mahaf hatten keine offensichtliche Öffnung wie ihr Hemd, und nach ein paar erfolglosen Versuchen begnügte Eohl sich damit, ihre Liebste einfach fest in die Arme zu schließen und die Stille des Abteils mit sanftem Stöhnen und Keuchen zu erfüllen, wenn die guten Gefühle zu intensiv wurden. Eohl war niemand, der sich an anderen bediente, aber sie genoss jede Berührung, die die Schwarzhaarige ihr zukommen ließ. Es war ein Glücksfall, dass sie in alleiniger Zweisamkeit den Weg über den halben Kontinent zurücklegen durften; eine Zugstrecke, die ihnen mehr Zeit schenkte, gab es wohl kaum. Eohl hatte vor, jeden Moment dieser Zeitspanne voll und ganz auszukosten.

Thana hatte Recht damit, dass die Yihwa oft teilnahmslos war, doch heute war das sicher nicht der Fall. Sie lernte gerade etwas Neues kennen, das sie tiefgreifend faszinierte, und wollte sowohl diese Tätigkeit als auch den Körper der Mahaf vollumfänglich kennen lernen. Ihre Augen wechselten zwischen geschlossen, in Thanas Augen blickend und einem Fokus auf ihre Lippen. Mal hatte Eohl Thanas Unterlippe zwischen ihren, mal lagen sie perfekt aufeinander, mal biss sie leicht hinein, um zu sehen, wie ihre Freundin reagierte. Ihre Hände legten sich an allen möglichen Stellen an Thana und stellten mit der Zeit fest, dass die weicheren die waren, die sie am Meisten mochte. Zum Ende hin hatte Eohl eine Lieblingspose gefunden, die sich überraschend weit von ihrer passiven, untergebenen Natur entfernte. Über Thanas zarten Körper gelehnt hielt ihre rechte Hand den Kopf ihrer Freundin in der richtigen Position, um ihren Kuss zu stützen, eingebettet in ihren tiefschwarzen Haaren, während ihre andere Hand sanft die Kurve von Thanas Taille streichelte, richtiggehend fasziniert von ihrem flachen, fitten Bauch und sich mit verspieltem Amüsement in jedem bisschen Speck vergrabend, das sie finden konnte.
Natürlich war es nicht nur Thanas Mund, dem sie sich hingab. Eohl hatte schon immer alles an der Jüngeren bewundert. Ihre Lippen fanden Thanas Stirn, ihre Wangen, ihren zarten, süßen Hals, an dem sie wieder ein bisschen knabberte. Ihre Schultern, ihre Arme, ihre Hände bis hinab zu ihren Fingerspitzen. Jede Berührung von Eohl war zärtlich und liebevoll. So war es schon lange gewesen, aber der Kuss verlieh alledem eine andere Farbe, ein anderes Gefühl, eine tiefere Bedeutung. Zwischendurch erlaubte sie sich mit ihrer Experimentierfreude auch ein wenig Spaß, kicherte, während sie Thanas Bäuchlein küsste und ihren Kopf für ein paar Streicheleinheiten an ihrer Brust vergrub. Fragte man Eohl, wäre es vollkommen in Ordnung, wenn diese Zugfahrt niemals endete...

„Wir erreichen Haltestelle Aloe Town. Aloe Town“, erklang eine Stimme aus den Klanglacrima des Zuges, während Eohl sich mit geschlossenen Augen in die liebevolle Umarmung ihrer Thana schmiegte. Sie hörte es, nahm es aber nicht wirklich war. Es gab keinen Teil von ihr, der Interesse daran hatte, hier und jetzt aufzustehen. „Wir wünschen allen Fahrgästen, die hier aussteigen, einen schönen Aufenthalt. Nächste Haltestelle: Crocus Town!“ Crocus Town... von da aus würde es Stunden dauern, bis sie es wieder zurück nach Aloe schafften. Wenn sie dem Zug bis zu seiner Endhaltestelle folgten und dort umstiegen, verbrachten sie vermutlich mehr als einen ganzen Tag mit der Fahrt, ehe sie es wieder in die Wüste geschafft hatten.
Klang das nicht wundervoll...?

@Thana


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Thana
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BeitragThema: Re: Aloes Bücher-Basar
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mit @Eohl

6

Normalerweise verbrachte Thana ihre Zeit auf Zugfahrten ja sehr gerne mit dem Lesen irgendwelcher Bücher. Viel schwerer viel es ihr in der Regel, ihre Freundin zu lesen. Anders als viele andere Menschen auf dieser Welt, war diese ein einziges Mysterium. Dennoch sollte die Magierin während dieser Zugfahrt von Crystalline-Town nach Aloe sich primär mit Eohl beschäftigen.
Dem spontanen Kuss folgten weitere. Diese Interaktion der beiden Damen spitzte sich schnell zu. Nachdem die Mahaf das Abteil auf unorthodoxe Art und Weise verschlossen hatte, ließ sie selbst den Rest ihrer Hemmungen fallen. Ein einzelner Kuss war das eine, den Körper einer anderen Personen mit den Lippen hinab zu wandern etwas vollkommen anderes. Diese Grenze war schnell überwunden. Noch während ihre Lippen die ihrer Freundin umspielten, arbeitete Thana stetig daran, Eohl ihrer Kleidungsstücke zu entledigen. In diesem Moment war sie umso glücklicher darüber, dass sie von ihrem typischen Kleidungsstil abgewichen war und diesmal keine Rüstung trug. Wäre es so gewesen, wäre die Dürremagierin vermutlich aufgeschmissen gewesen. So jedoch konnte sie sich langsam vorarbeiten. Es war ein Leichtes, die braune Jacke über die Schultern der Assassine zu streifen. Thana genoss es, langsam die Knöpfe ihrer Bluse aufzuknöpfen, einen nach dem anderen, bis sie die kurvige Oberweite, sowie den flachen Bauch der disziplinierten Kämpferin offengelegt hatte. All das waren nun prädestinierte Ziele für die streichelnden Bewegungen ihrer warmen Hände und die Liebkosungen durch ihre zarten Lippen. Der Rock Eohls machte es ihr natürlich auch leicht. Die Dunkelhaarige konnte ihrer Freundin die Hand auf den Oberschenkel legen, immer ein bisschen damit wandern und ihre Finger in ihr Fleisch vergraben, bis sie schließlich an sensibleren Stellen angelangt war.
Doch war Eohl auf dieser Zugfahrt keineswegs die gehorsame, auf Kommando wartende, rechte Hand der Dürremagierin. Ganz im Gegenteil. Über die Dauer dieses Liebesspieles übernahm sie zunehmend die Kontrolle über die Situation, wohingegen die Dürremagierin sich einfach gehen ließ und sich in die Hände ihrer Kameradin legte. Dass sie dabei aber mit ihren Bemühungen an der Kleidung Thanas scheiterte, sollte kein Hindernis bleiben. Sie half ihr sehr gerne dabei sich selbst zu entkleiden. Auch versuchte sie die Geschicke Eohls mit zu beeinflussen, indem sie ihre Hand auf die ihrer Freundin legte, um sie zu lenken. Gleiches galt für die Lippen der Assassine, die Thana versuchte durch sanften Druck auf ihren Kopf in für sie angenehme Bahnen zu lenken. Vielleicht küsste Eohl ja noch während der Zugfahrt ein weiteres Paar Lippen?

Es war jedenfalls eine ausgelassene Zugfahrt. Grade dadurch, dass niemand einfach so in das Abteil platzen konnte, konnten die Zwei sich komplett darin ausbreiten, sich gehen lassen und einander erforschen. Thana hatte einfach den Kopf ausgeschaltet, was ihr wirklich selten gelang. Als dann aber plötzlich eine Durchsage durch den Zug schallte, wurde sie wieder ganz hellhörig. Aloe? Crocus? Oh nein, sie wollten nicht weiter nach Crocus!
Die Magierin hob den Kopf. Sie kämmte sich einmal mit den Fingern durch ihre zerzauste Frisur und damit die Haarsträhnen einfach alle nach hinten weg. “Aloe! Wir müssen hier raus.“ Sie löste sich aus der Umarmung Eohls und richtete sich auf. Eilig zwängte sie sich in die Kleidung, die sie erst einmal aus den Ecken des Abteils einsammeln musste. Thana setzte hektisch ein Grinsen auf. “Komm, das können wir auch woanders fortsetzen.“, versuchte sie ihre Freundin etwas zu motivieren ihrem Beispiel zu folgen.
Da die Zeit rannte, warf sich die Mahaf letztlich einfach Eohls Jacke über, um sich nicht vollends ordentlich einkleiden zu müssen. Der Zug gab bereits Töne von sich, eine Trillerpfeife ertönte. Eilig schmolz Thana das Türschloss ein zweites Mal, sodass sie die Türe wieder öffnen konnte, was sie dann auch wuchtig tat. “Stop! Wir müssen raus!“, rief sie durch den Zug, in eine Richtung in der hoffentlich der Schaffner sie hören würde. Doch darauf wollte sie sich nicht verlassen. Den Rest ihrer Klamotten unter den Arm geklemmt, trat sie aus der Kabine heraus und zerrte an einem Seil, welches parallel zur Decke an der Wand hing. Die Notbremse. Die beiden Magierinnen ernteten einige neugierige, aber auch verurteilende Blicke, die sicher nicht nur auf diesen spontanen Abgang zu beziehen waren.



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BeitragThema: Re: Aloes Bücher-Basar
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„Mmhrrrr...“
Mit einem unzufriedenen Murren kuschelte sich Eohl enger an Thana, bis diese ihr sehr klar signalisierte, dass sie gerade nicht die Zeit dafür hatten. Die ganze Zugfahrt über hatte sie sich um jeden Wunsch der Mahaf gekümmert, war jedem kleinen bisschen Druck gefolgt, hatte jeden Teil ihres Körpers genutzt, um sie glücklich zu machen. Wenn sie die Freiheit bekommen hatte, ihre Bewegungen selbst zu bestimmen, war sie zu ihren Küssen und ihrer Erkundung zurückgekehrt und hatte sich von Anfang bis Ende an den Geräuschen ergötzt, die ihre Partnerin von sich gegeben hatte. Und das einzige, was sie im Gegenzug wollte, war, dass es weiterging. Gerne ewig. Dass sie niemals aufhörten, dass sie niemals dieses Abteil verließen, dass Eohl und Thana einfach miteinander spielen durften, bis in alle Unendlichkeit. Wieso nur fiel es der Mahaf so schwer, ihr diesen kleinen, winzigen Wunsch zuzugestehen...?
Nun, es ließ sich nicht ändern. Gehörig, wie sie war, wollte Eohl ihre Jacke vom Boden aufheben, nur um zu sehen, wie die Hand der Jüngeren schneller war, sie sich griff und überstreifte. Nun gut. Eohl gab sich damit zufrieden, zumindest ein paar der Knöpfe ihres Hemdes wieder zu schließen, ehe sie aufstand und entspannt ihren Rock wieder anzog. Ein Lächeln umspielte ihre Lippen. Offenbar hatte ihre Kleidung für Thana den gewünschten Zweck erfüllt. Das war sehr schön.

Eohl zeigte deutlich weniger Eile beim Verlassen des Zuges. Spätestens mit der Notbremse gab es dafür ja nicht allzu viele Gründe. Sie bemerkte zwar, dass Leute sie beobachteten, winkte denen kurz zu, doch das bedeutete für sie nicht viel. Mit einem langgezogenen Gähnen streckte sich die Yihwa, während sie die frische, trockene Luft der Wüste aufnahm. „Hehee... Das war so schön. Irgendwie bin ich so müde...“, murmelte sie vor sich hin, eine gesunde Röte in ihren Wangen. Trotz ihrer Erschöpfung schien die Yihwa richtig zu strahlen. So gut wie heute hatte sie sich noch nie gefühlt! Mit einem kurzen Blinzeln ließ sie ihre Augen an Thanas Körper hinauf und hinab wandern, betrachtete sie aufmerksam, wie sie hier über den Bahnhof schritt. Obwohl sie sich um den Zug keine Gedanken mehr machen mussten, wirkte sie etwas unruhig. Wie seltsam. „Deine Klamotten sind schwieriger anzuziehen als meine“, fiel Eohl auf, während sie ihrer Liebsten ein warmes Lächeln schenkte und die Hände nach ihr ausstreckte. „Soll ich dir beim Anziehen helfen? Für dich würde ich alles tun, Thana...“

Eine Sache dürfte eindeutig sein: Der viele Kontakt hatte nicht dafür gesorgt, dass Eohl genug davon hatte. Obwohl sie gerade stundenlang in den Armen ihrer Freundin gelegen hatte, konnte sie nicht genug von ihr bekommen – wenn überhaupt, dann war sie noch anhänglicher als vorher. Ihren Arm umarmend lief Eohl an Thanas Seite, summte fröhlich vor sich hin. Gelegentlich huschte ihr Blick hinüber zu Thanas Lippen und sie leckte sich über ihre eigenen. Aber Eohl wusste, dass die Mahaf jetzt erst einmal mit Wichtigeren Dingen zu tun hatte als mit ihr. „Du wolltest... Bibliothek, richtig?“, fasste die Magierin noch einmal das Ziel der heutigen Reise zusammen, das sie, ehrlich gesagt, ein wenig aus den Augen verloren hatte, und blickte sich auf den sandigen Wegen der Wüstenstadt um. Es war schick hier, hübscher als sie erwartet hatte. Moderner, auf jeden Fall. Eohl wusste nicht so recht, wie sie sich den Ort vorgestellt hätte, aber sicher nicht mit all diesen ordentlichen Gebäuden. Die Marktstände auf dem Basar kamen ihr schon eher richtig vor. Vielleicht waren ihre Vorstellungen an der Stelle einfach altmodisch...

@Thana


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Thana
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BeitragThema: Re: Aloes Bücher-Basar
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mit @Eohl

7

Eigentlich machte sich Thana nicht viel aus den Blicken anderer, oder sie genoss sie sogar. In dieser Situation war aber alles einfach irgendwie… komisch. Es war so ungewohnt, so seltsam. Auch wenn sie die Zeit mit Eohl im Zug sehr genossen hatte, wollte sie in diesem Moment ein wenig Abstand zu dem Gefährt gewinnen. Sie hatten mit ihrer Aktion ja auch recht viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen. “Vielleicht ist es das Klima.“, entgegnete die Magierin ihrer Freundin, als diese eher beiläufig von ihrer Müdigkeit berichtete. Mit dem Wüstenklima musste man erstmal klarkommen, das war nicht unbedingt etwas für jeden. Aber davon abgesehen war die Zugfahrt ja auch sehr… auslaugend und anstrengend gewesen. Sie hatten sich eher ausgepowert, als ausgeruht. Auch die Mahaf konnte eine gewisse Müdigkeit nicht abstreiten. Was ihre Klamotten betraf, so fiel der Assassine auf, dass ihre eigenen viel leichter anzuziehen waren als die ihrer Freundin. “Stimmt.“, antwortete sie lächelnd und warf dabei einen flüchtigen Blick zur Seite. “War ganz praktisch, dass ich deine Jacke einfach überwerfen konnte.“ So brauchte sie sich nicht in ihre Klamotten zwängen und lief dennoch nicht ganz nackt herum. Wobei das was man von ihrer Brust aufgrund des Ausschnitts schon darauf hin deutete, dass sie darunter nichts mehr trug. War ja nicht so, dass sie etwas gegen einen aufreizenden Stil hatte. Es passte also zufällig zu Thana, obwohl eine solche Jacke eigentlich gar nichts für sie wäre. War ja auch nur eine Notlösung. “Das bekomme ich schon hin, danke.“, sprach sie dann, als Eohl ihr anbot sie anzuziehen. Es wirkte ganz so, als hätte diese Blut geleckt. “Ich suche mir vor Ort einfach eine ruhige Ecke.“ In den Gassen des Stadtteils in das sie gehen wollten, was Eohl kurz darauf ganz richtig einfiel, gab es sicher genug ruhige und verwinkelte Orte, in denen mal eben in Ruhe ein Oberteil überziehen konnte. Das würde Thana auch ganz alleine schaffen, so wie sie es bisher eigentlich immer alleine geschafft hatte sich anzuziehen. Beim Entkleiden hingegen, da gewährte sie anderen auch mal ihr Hilfe zu leisten. Aber das hatte ihre Gefährtin ja auch schon feststellen dürfen.
“Die Bibliothek… ist keine Bibliothek wie du sie dir vorstellen dürftest. Es ist kein großes, prunkvolles Gebäude in dem unzählige Aufzeichnungen und alte Schriften lagern. In dieser Region legt man zwar viel Wert auf die Aufzeichnungen vergangener Zeiten legt – Je älter sie sind, desto wertvoller – Allerdings kann man mit solchen Sachen auch Geld verdienen.“ Thana legte ihre freie Hand auf die ihrer Freundin, die wiederum ihren Arm fest umschlungen hielt. Gemeinsam spazierten sie vom Bahnhof aus durch die Straßen Aloe Towns. Schließlich gelangten sie an eine Art Basar. Dort gab es vielerlei zeltähnliche Stände, in denen Bücher und Schriftrollen gelagert waren. Es herrschte reges Treiben. Die Wege zwischen den einzelnen Ständen waren recht voll. Thana blickte sich einmal um, wobei sie sich ein Bild von der Umgebung zu machen versuchte. “Hm ich denke was eher an die Hallen einer Bibliothek erinnert, befindet sich im Regierungsgebäude dieser Stadt. Natürlich beansprucht man so etwas für sich, statt es der breiten Bevölkerung zugänglich zu machen. Wissen ist Macht und man kann ja nicht die Gefahr laufen, das Volk könne einem Gefährlich werden. So ein Schwachsinn…“, ächzte die Magierin. Es kotzte sie an, wie einige Wenige versuchten alles Wichtige und Wertvolle für sich zu beanspruchen, es zusammenzukratzen und darüber wachten. Die Menschen waren verdorben!
Thana entschied sich dazu, den Plan mit dem Umziehen einfach über den Haufen zu werfen. Sie öffnete ihre Tasche, in der sie auch immer ihre Reiselektüre mit sich trug und stopfte ihre restliche Kleidung so gut es ging hinein. Für den Moment würde es auch Eohls Jacke noch tun. “Komm, wir schauen uns um.“ Die Magierin, welche zuvor plötzlich stehengeblieben war, gab sich selbst und damit auch der eng umschlungenen Assassine einen kleinen Ruck, um sich weiter fortzubewegen. Entspannt gingen sie an ein paar der Tische vorbei, während die Mahaf mit ihren Augen die Auslagen entlangwanderte. “Hast du schon mal ein Buch gelesen?“, fragte sie Eohl eher nebensächlich.


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BeitragThema: Re: Aloes Bücher-Basar
Aloes Bücher-Basar EmptyMo 9 Mai 2022 - 20:56

Zu schade... Gerne hätte Eohl ihrer Liebsten dabei geholfen, sich einzukleiden, und dabei eventuell noch die ein oder andere Berührung mitgenommen. Aber das Wort Thanas war Gesetz und wenn sie die Hilfe nicht wollte, würde sie sie nicht bekommen. Trotzdem... Dass sie Eohls Jacke leicht anzuziehen fand, war ja fast schon wieder ein Kompliment für ihr Outfit! Da wurde die Yihwa direkt wieder rot!
Seite an Seite mit der schönsten Crusaderin stolzierte die Yihwa den sandigen Weg entlang und lauschte ihren Worten. „Muss eine Bibliothek Prunk haben? Das sind doch nur Aufbewahrungsräume“, meinte sie nachdenklich, während sie ihre Wange auf Thanas Schulter ablegte. Anscheinend sorgte diese Lagerung dafür, dass die Bücher mit der Zeit besser wurden. „Je älter, desto wertvoller?“, wiederholte Eohl leise die Worte ihrer Freundin und musste schmunzeln. „Dann muss ich ja ganz viel wert sein...“ Sie kicherte, lauschte weiter. Viel von dem, was die Mahaf sagte, verstand Eohl nicht wirklich, es waren Dinge, die für eine mindere Existenz wie sie kaum eine Rolle spielten. Dass Thana sehr intelligent war und über entsprechend wichtige Sachen nachdachte, das wusste sie ja bereits. Wärenddessen war Eohl schon mit der Frage überfordert, ob sie überhaupt schon einmal Bücher gelesen hatte. Leicht perplex sah sie auf in das Gesicht der Schwarzhaarigen, sah sie aus großen Augen an, ehe sie unentschlossen blinzelte. Es dauerte einen Moment, ehe sie antwortete, eine kurze Zeit des Schweigens, in der die Zahnräder in ihrem Kopf sich sichtlich zu drehen begannen, ehe die Worte zögerlich über ihre Lippen kamen: „Ich kann lesen... das weiß ich.“ Es war kaum eine Antwort auf die Frage, die ihr gestellt worden war, aber Thana sollte Eohl lange genug kennen, um zu wissen, was eine Aussage wie diese bedeutete. Wie so oft hatte Eohl das Gefühl, mit dem, was sie konfrontierte, bereits Erfahrungen zu haben... aber sie erinnerte sich nicht daran. Etwas, das zu einer Zeit geschehen war, die sie bereits verloren hatte. Ihr leerer Blick war ein klares Zeichen dafür. Ein Teil von Eohl wusste, dass sie schon Bücher gelesen hatte, also konnte sie nicht mit Nein antworten, aber dass sie in ihren Erinnerungen nicht auftauchten, machte ein Ja ebenso unmöglich. Daher... beantwortete sie die Frage nur indirekt, zeigte, dass sie die Worte verstand und dass sie es mal getan haben musste, ohne wirklich darauf einzugehen. Dieser Schutzmechanismus vor ihrem eigenen Gedächtnis war einer der Punkte, der die Yihwa so wirr wirken ließ... aber Thana hatte ihn schon oft gesehen und hatte ihn in der Vergangenheit bereits entziffert, mehr als Eohl selbst es je könnte. Sie würde auch jetzt verstehen, was die Ahnungslosigkeit der Spiegelmagierin wirklich bedeutete.

„Die Sonne ist hier so heiß... das mag ich“, murmelte die Grünhaarige zufrieden, während sie mit Thana zwischen die Tresen voller Bücher trag. „Aber meine Sonne mag ich mehr, ehehee...“ Ohne von der Seite der Mahaf zu weichen lehnte sie ihren Oberkörper über einen der Tische, um sich anzusehen, was für Einbände dort zu finden war. Ihr linker Zeigefinger fuhr sanft über das Bild auf einem alten, ledernen Buch, das Märchen aus mehr als tausend Nächten versprach, voller Wüste und Wünsche und Räuber. Welche Rolle ein Mensch wie sie wohl in solchen Geschichten einnahm? „Suchen wir ein bestimmtes Buch? Du sagtest, du willst etwas erforschen...?“

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BeitragThema: Re: Aloes Bücher-Basar
Aloes Bücher-Basar EmptyMi 11 Mai 2022 - 16:32







mit @Eohl

8

Es war immer so eine Sache Eohl etwas zu erzählen oder zu erklären. Die Frage war stets, wie viel sie davon verstand, wie viel sie davon nachvollziehen konnte. Einfach gar nicht auf ihre Fragen zu reagieren fühlte sich aber in der Regel auch nicht gut an. Thana versuchte es also wie so oft einfach. Nachdem sie die Frage aufgenommen hatte, antwortete sie ihr. “Ja, das stimmt schon. Aber je wertvoller die Schriften oder je älter, desto stolzer sind die Besitzer oder die Völker auch darauf. Man kann sich damit brüsten, wie mit einem großen Anwesen oder einem Palast. Besitz ist eben etwas Seltsames, etwas was die Menschen verdirbt…“ Ein Trauerspiel. Wer hatte, der wollte mehr und der wollte in den meisten Fällen auch nicht teilen, auch wenn er mehr hatte als die meisten anderen. Angeben mussten die Leute auch oft mit ihrem Hab und Gut. Glücklicherweise waren grade Schriften größtenteils frei erwerblich oder gar frei zugänglich. Ein verhältnismäßig kleiner Teil alter Aufzeichnungen war in Privatbesitz und dementsprechend verschlossen.
Die Aussage, Eohl müsse ja ganz viel wert sein, wenn ältere Dinge wertvoller waren, brachte Thana zum schmunzeln. “Du bist weitaus mehr wert als du selbst glaubst.“ Ironisch, dass ausgerechnet diese Dame sich selbst für absolut wertlos hielt. “Aber eine Wertsteigerung benötigt in diesem Zusammenhang eine Zeitspanne, die eher über die Einhundert Jahre hinausgeht.“ Da reichten ein paar Jahrzehnte nicht aus.
Ob Eohl schon einmal ein Buch gelesen hatte, schien sie nicht beantworten zu kennen. Ihr Stutzen, ihr Ausdruck und letztlich auch ihre Antwort. All das kam der Mahaf bekannt vor. Sie versuchte wieder sich zu erinnern und scheiterte. Erinnerungen an das Leben vor ihrem jetzigen waren tief in der Assassine verschlossen und nur in den seltensten Fällen, unter gewissen Umständen brachen Fetzen davon heraus, sodass sie sich erinnern konnte. Nicht in diesem Falle. “Vielleicht magst du ja mal eines meiner Bücher lesen. Ich habe gewiss auch eines über die Zeit oder über die Zukunft.“ Themen, die ihr zusagten, soweit Thana über ihre Vorlieben Bescheid wusste. Ob Lesen allgemein etwas für sie war, musste sie schon selbst erkunden. Immerhin hatten die Zwei schon einmal herausgefunden, was für Vorlieben sie vermeintlich früher hatte.
Eine weitere Vorliebe die an diesem Tage zum Vorschein kam, waren die Sonne und die Hitze, die jene mit sich brachte, während sie unerbittlich von oben auf das Volk Aloes herabbrannte. Ob Eohl dabei aber die Wahrheit sprach oder es ein mehr oder minder subtiler Flirtversuch von ihr war, vermochte Thana in diesem Moment nicht zu sagen. Die Dürremagierin schmunzelte ihr entgegen und warf dabei nur flüchtig einen Blick zu ihr. Sie hatte wirklich einen starken Wandel durchgemacht, seit sie sie im Keller der Gilde aufgelesen und unter ihre Fittiche genommen hatte. Es war eine gute Entscheidung gewesen das zu tun, definitiv. Eohl hatte sich prächtig entwickelt und auch wenn es auf Außenstehende vielleicht nicht offensichtlich war, so profitierte Thana auch von ihr. Diese Frau formte ihren Charakter. Sie half ihr in dieser kühlen Welt nicht auch zu erkalten, sie half ihr kein Herz aus Eis zu entwickeln. Eine Tatsache, die die Mahaf nur langsam erkannte, als läge darauf ein Schleier, ein Nebel. Sie beobachtete ihre Freundin einen Moment länger, während diese sich bei den Büchern umsah. Dass dies aus den beiden wurde, hätte sie sich vorher niemals vorgestellt. Es war die Frage Eohls, die ihre Gedanken wieder in eine andere Richtung lenkten. “Was? Hm… Nein, kein bestimmtes. Aber ich suche etwas über alte Götter und Sagen. Am besten aus der Region Aloes. Aber ich vermute etwas anderes werden wir hier auch nicht finden.“ Den Fokus wieder auf das gelegt, wegen dem sie ja eigentlich hergekommen waren, fiel Thana wenige Augenblicke später etwas ins „Auge“. “Da, das könnte etwas sein…“, sprach sie nachdenklich, während sie mit ihrer freien Hand nach dem von der Zeit gezeichneten Buch griff. Ein Symbol, ähnlich dem der Gilde Crimson Sphynx war in das brüchige Leder des Buchbandes gebrannt, sonst nicht. Ein Name der Schriften war nicht zu sehen.

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BeitragThema: Re: Aloes Bücher-Basar
Aloes Bücher-Basar EmptyMi 11 Mai 2022 - 23:11

„Besitz...“, wiederholte Eohl leise, ihr Blick nachdenklich in die Ferne gerichtet. Eine verderbende Macht, die von den Wünschen der Menschen zehrte und sie auf dem Pfad eines dunklen Schicksals entlang zog. Sie musste kichern. „Wer braucht Besitz? Ich war immer glücklich, ohne etwas zu haben...“ Dafür hatte sie jetzt Thana... Ob Thana sie verderben würde? Nein, sicherlich nicht. Eine so himmlische Seele, rein und lieblich, konnte sie nur stärken, hatte ja auch bisher nichts Anderes getan als Eohl Selbstbewusstsein und Kraft zu schenken. Sie war ein wundervoller Mensch, wirklich. Es machte Spaß, mit ihr ein wenig zu flirten und zu scherzen und über Bücher zu sprechen. Auch wenn Eohl etwas wirr wirken mochte, sie hatte ihre Freude an dem Gespräch und ihre Augen leuchteten auf, als Thana von Schicksal und Zukunft erzählte. „Oh... es gibt wirklich Bücher, in denen die Zukunft verzeichnet ist?“, sprach sie aufgeregt und spürte, wie ihr Herz schneller zu klopfen begann, ein Lächeln auf ihren dunklen Lippen. „Liest du mir vor? Oh, oder... darf ich dir vorlesen? Das wäre sicher schön...“

Es war schwierig, das richtige Buch zu finden, wenn Thana ihr nicht sagen konnte, welches Buch richtig war. Ihren Blick über die Stände schweifen lassend suchte Eohl nach Wörtern wie Gott oder Märchen oder Religion, aber dadurch, dass sie keinen Zentimeter von der Seite ihrer Liebsten weichen wollte, konnte sie nicht allzu viel Raum abdecken. Das war aber wohl auch nicht nötig, denn wie von der Hand des Schicksals geführt fand die Mahaf innerhalb kürzester Zeit einen altmodisch eingebundenen Wälzer, der von nur einem einzigen, sehr seltsamen Zeichen geprägt wurde. Eohl musste schlucken in dem Moment, als sich die Hand ihrer Freundin darauf legte und eine unangenehmes Gefühl ihren Körper überkam wie eine düstere Vorahnung. Und als die Schwarzhaarige den Folianten öffnete...

„Ngh!“

Halbwegs erfolgreich unterdrückte Eohl eine Schmerzreaktion, als sie die Seiten erblickte, die sich vor ihr auftaten. Sie waren dicht und schmuckvoll beschrieben... mit Schriftzeichen, die sie noch nie gesehen hatte. Eohl konnte lesen, das war keine Lüge gewesen. In einem Leben, an das sie sich kaum erinnern konnte, hatte sie Jahre damit verbracht, nach ihrer Ankunft in diesem fremden Land die so komplexe Sprache zu sprechen, zu lesen und zu schreiben, die hier gängig war, und das Wissen, das sie in dieser Zeit erschlossen hatte, besaß sie bis heute. Aber das... Das war nicht die Sprache von Fiore. Es war auch nicht die Sprache ihres Heimatlandes oder eine andere Sprache, die sie je gesehen hätte. Diese Schriftzeichen... Sie wirkten fremd und altmodisch, so antik wie die Seiten des Buches selbst. Hunderte von Jahren musste ein Buch alt sein, das hatte Thana gesagt, und dieses hier erfüllte wohl diese Erwartung, war geschrieben in Symbolen, die heutzutage niemand mehr kannte.
Von Schmerz überkommen schloss Eohl die Augen und legte eine Hand auf ihre Stirn, leise vor sich hin stöhnend. Was für ein unangenehmes Pochen war es, als die Scherben ihres Gedächtnisspiegels in ihr Hirn zu schneiden schienen? Bilder blitzten vor ihren Augen auf, rapide wechselnd – keine Erinnerungen, nicht soweit sie es einschätzen konnte. Eine Vision? Hatte sich die Zeit entschieden, ihr gerade jetzt mehr von ihrer Zukunft zu zeigen? Aber... was war das? Die Bilder wirkten so nichtssagend. Prunkvolle Wände, vergilbte Buchseiten, Schriftrollen mit Tinte und Feder... alles übersät, von oben nach unten und vorne bis hinten, von seltsamen, ominösen Symbolen. Augen und Käfer und Götter und Waagen. Ihre Augen öffneten sich wieder, weit aufgerissen, während sie schwankte, sich umso fester an Thana klammern musste, um nicht zur Seite zu kippen. Ihr war schwindelig und ihr Kopf tat weh und ihr Blick wurde hinab gezogen, über die Schulter der Crusaderin herab auf die Seiten des Folianten. „Muuh... sta... aack... bal...“, sprach sie wie von selbst, ihre Augen auf eine bestimmte Gruppe Zeichen auf der ersten Seite fokussiert, ehe sie noch einmal deutlicher wiederholte: „Músta Akbal.“

„Mustaqbal“, ertönte eine helle, sanfte Stimme hinter den beiden Frauen. „Du meinst Mustaqbal, nicht war? Die Zukunft?“
Überrascht aus ihrer Schockstarre ausbrechend ließ Eohl Thanas Arm los und wandte sich um zu der jung wirkenden Frau, die hinter den beiden stand und mit einem warmen Lächeln auf ihren Lippen zu ihr hinauf blickte. Moment... hinauf? Sie war tatsächlich kleiner als Eohl? Das war selten, und es brachte die Grünhaarige zum Kichern. Sie war eine Schönheit, keine Frage, mit ihrem schulterlangen, violetten Haar, ihren großen, blauen Augen, ihrer jugendhaften Figur und dem goldenen Schmuck, den sie trug. Seltsam auffällig war, dass, auch wenn viel davon unter ihrer eleganten, luftigen Kleidung versteckt blieb, große Teile ihres Körpers in Lagen aus Bandagen gewickelt waren. Warum genau konnte Eohl nicht sagen, verletzt oder als hätte sie Schmerzen wirkte die Dame nicht, aber es zog definitiv ihre Aufmerksamkeit auf sich. Die Fremde hatte aber wohl eher Interesse an dem Buch, das Thana hielt. Kurz fielen ihre Augen auf die Symbole darin, ehe sie mit erfreutem Gesichtsausdruck Eohl anblickte. „Sag bloß, du kannst das auch lesen? Kommst du auch aus der Wüste? Ich hab noch nie einen Stadtmenschen getroffen, der das gelernt hat“, lachte sie fröhlich, ihre liebevolle Stille weich wie Samt. Nicht ganz sicher, wie sie reagieren sollte, rieb sich Eohl mit einem nervösen Lächeln den Nacken. „Oh, nein... nicht gelernt“, meinte sie und schüttelte den Kopf. „Ich glaube, ich habe diese Zeichen viel gesehen... in der Zukunft. Aber jetzt noch nicht.“ „Ähm... okay?“ Verwirrt blinzelte die Wüstendame Eohl an und ein peinlich berührtes Schweigen legte sich zwischen die beiden, während keine von ihnen wirklich wusste, wie sie reagieren sollten. Schlussendlich blickte die Fremde wieder zurück zu Thanas Buch. „Also... jedenfalls, cool, dass ihr ein Buch in der alten Sprache gefunden habt. Darf ich mir das mal anschauen?“

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BeitragThema: Re: Aloes Bücher-Basar
Aloes Bücher-Basar EmptyDi 17 Mai 2022 - 9:35







mit @Eohl

9

Auf Eohls Frage, ob es Bücher gab, in denen die Zukunft verzeichnet war, reagierte Thana leicht zögerlich. “Hm… Ja… Ja, bestimmt.“ Also dass es solche Bücher gab, daran zweifelte sie gar nicht so wirklich. Es gab genügend Personen auf der Welt, die sich einbildeten die Zukunft zu kennen. Ihre Freundin war ja selbst so eine, gewissermaßen… Doch ob auch nur ein Wort, von jenen welche in diesen Büchern geschrieben stand, der Wahrheit entsprach? Das war eine ganz andere Frage. “Sicher, wie du magst.“ Wenn sie daran Spaß hatte, las sie ihr aus einem solchen Buch etwas vor, oder aber sie ließ es sich vorlesen. Das war Thana eigentlich so ziemlich gleich, solange es Eohl glücklich machte. Doch ihr Fokus lag in erster Linie darauf, ein paar Bücher über alte Götter zu finden. Das war schließlich der Grund aus dem sie hergereist waren.
Die Assassine wollte dabei helfen, besagte Bücher zu finden. Höchstwahrscheinlich wäre es effektiver gewesen, hätten sie sich dafür aufgeteilt, statt eng umschlungen gemeinsam über den Platz zu schlendern, doch hatten sie ja auch keinen Zeitdruck. Trotzdem fand Thana schnell einen Wälzer, der vielversprechend aussah. Was bedeutete, er sah alt aus. Sehr alt. Sie bemerkte die Anspannung ihrer Freundin nicht, als sie ihre Hand darauflegte, um es schließlich zu öffnen. Erst als Eohl ein merkwürdiges Seufzen von sich gab, welches sie dann vernahm, blickte die Mahaf zur Seite. “Alles gut?“, fragte sie sie, doch die Augen der Grünhaarigen waren weiter auf das Buch gerichtet. Thana folgte ihrem Blick, zurück auf die Seiten, die mit seltsamen Schriftzeichen verziert waren. Aber Eohl schien es nicht gut zu gehen. Immer wieder schaute Thana zwischen ihr und dem Buch hin und her. Sie hatte eine Ahnung. Es wirkte so, als kämpfe ihre Kameradin wieder mit Bruchstücken ihrer Erinnerung, die krampfhaft versuchten ans Tageslicht zu gelangen. Als die Mahaf spürte, wie sie sich stärker an ihr festhielt, festigte auch sie ihren Griff um ihre Freundin, um sie noch besser zu stützen. “Was siehst du? Sprich mit mir.“, richtete sie an Eohl, die kaum mehr reagierte. Es dauerte eine Weile, bis plötzlich zaghaft Wörter aus ihrem Mund purzelten. Wörter, oder besser gesagt Silben. - Mu, Sta, Ack, Bal – Damit konnte sie nicht wirklich etwas anfangen. Was das wohl bedeutete? Eohl versuchte es erneut. - Músta Akbal- Auch damit konnte sie nichts anfangen. “Músta Akbal, was bedeutet das?“, sprach Thana mit weicher, mitfühlender Stimme weiter.
Eine helle, liebliche Stimme drang durch die Luft und stieß dabei auf die aufgebaute und angesammelte Spannung, was Thana dann beinahe explodieren ließ. Erschrocken fuhr sie herum. Sie hatte nicht bemerkt wie sich ihnen jemand genähert hatte. Viel zu sehr hatte die Magierin sich von Eohl und ihrer „Vision“ fesseln lassen. Die Hand, die grade noch sanft und beruhigend auf Eohls Schulter verweilte, zog sie zur Faust geballt bis an ihre Hüfte zurück. Sogleich hatte sie Mana in ihr gesammelt und konzentriert. Sie hätte die Faust nur wieder öffnen müssen und hätte daraufhin einen Feuerball darin erschaffen. Es dauerte einen Moment, bis sie das gesehene, nämlich ein freundlich lächelndes, hübsches Gesicht mit der sanften Stimme verband. Diese Frau… sie stellte keine Bedrohung dar. Thanas Anspannung lockerte sich wieder und sie stieß einen Seufzer aus. Eohl hingegen war scheinbar sehr belustigt und kicherte vor sich hin. Was hatte die Frau doch gleich gesagt? Mustaqbal? Zukunft? Als die Fremde fragte, ob Eohl die Zeichen auch lesen könne, fiel der Blick der Mahaf auf das Buch hinab, welches sie noch immer in der Hand hielt. Es dauerte einen Augenblick, der der Nachdenklichkeit Thanas geschuldet war, bis sie in das Gespräch mit einstieg. Diese Frau hatte „auch“ gesagt, richtig? “Also du kannst es lesen?“, erkundigte sie sich deswegen bei ihr, nachdem Eohl wieder irgendetwas Wirres über sie und die Zukunft verloren hatte. Die Fremde fragte derweil, ob sie sich das Buch mal borgen könne. “Hm… Nur wenn du uns daraus vorliest.“, forderte Thana, nachdem sie die Frage kurz überdacht hatte.
Nun war es an der Fremden kurz darüber nachzudenken. "Ja. Ja, das kann ich machen. Aber dann müsst ihr mitkommen. Ist zwar heute nicht viel los, aber ich muss zurück zur Arbeit und zumindest präsent sein." Die Mahaf hatte nichts dagegen. Als die Drei losziehen wollten, räusperte sich eine weitere, wesentlich dunklere und unfreundlichere Stimme. Thana blickte über die Schulter und schaute dem Händler, dessen Buch sie da in der Hand hatte direkt ins Gesicht. Ach ja, da war ja was. Sie zückte ein Bündel Jewel und warf es ihm auf den Tisch, um ihren Weg dann ohne zu zögern fortzuführen. Die Augen des Händlers weiteten sich. Kein Wunder, dass diese Frau einfach abmarschierte. Bei der Menge Geld wollte selbst er nicht mehr versuchen zu verhandeln. "Viel Spaß mit dem alten Schinken!", rief er den Frauen nach ein paar Sekunden, die er damit beschäftigt war die Echtheit des Geldes zu kontrollieren, hinterher.


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BeitragThema: Re: Aloes Bücher-Basar
Aloes Bücher-Basar EmptyDi 17 Mai 2022 - 18:31

War es ein Wunder, dass das Wort, auf das Eohl reagierte, Zukunft bedeutete? Sicher nicht. Genauso, wie es kein Zufall war, dass Thana so schnell ein Buch gefunden hatte, das sie in die rechte Richtung führte, oder dass die beiden ohne Herausforderung jemanden gefunden hatten, der dieses Buch zu entziffern vermochte. Wenn der Wälzer so wertvolle Informationen enthielt wie Thana sie sich erhoffte, wäre er sicher nicht so einfach zu kaufen, wenn allzu viele Leute ihn lesen könnten. Dass sie in so kurzer Zeit nicht nur den Hinweis gefunden hatten, den sie brauchten, sondern auch eine von wenigen Personen, die ihn für sie übersetzen konnte, war mehr als Glück – es war ein Eingriff des Schicksals in ihre Geschichte. Eohls Vision war ein eindeutiges Zeichen dafür. Es kam nur selten vor, dass die Zeit sich ihr erbarmte und ihr Bilder aus der Zukunft schickte, vor Allem jene, die tatsächlich eine Hilfe sein konnten. Dass es gerade in diesem Moment geschehen war, konnte nur bedeuten, dass das Schicksal Thanas Pläne unterstützte. Eine tiefe Zufriedenheit legte sich in Eohls Herz bei diesem Gedanken. Es war schön zu wissen, dass ihre beiden Herrinnen auf der gleichen Seite standen...
„Ah, das Schicksal meint es gut mit uns“, freute sich Eohl, während sie Thanas Hand wieder nahm, um mit ihr und der Fremden in Richtung ihres Arbeitsplatzes zu schreiten. „Wie schön, dass sie dich zu uns geführt hat. Mein Name ist Eohl, und das hier ist Thana. Wie heißt du, Leserin?“ Wieder erntete sie einen etwas erstaunten Blick, die kleine Dame konnte wohl nicht allzu gut mit ihrer Ausdrucksweise umgehen. Davon ließ sie aber ihre positive Natur nicht brechen, im Gegenteil, nach einem kurzen Moment lachte sie, tat wohl Eohls Gerede über das Schicksal als eine Art Scherz oder eine niedliche Eigenheit ab. „Mein Name ist Menat und ich arbeite hier in einer kleinen Bar... Sie heißt Schatz der Pyramiden, auch wenn sie noch nicht danach aussieht. Wir arbeiten noch daran. Man könnte sagen, der Name kommt aus der Zukunft.“ Sie lachte, auch wenn Eohl nicht ganz verstand warum. Hatte sich ihr auch die Zukunft offenbart? Nein, so wirkte die Jüngere nicht. „Was für eine seltsame Person“, wisperte die Yihwa Thana ins Ohr, stellte sich aber nicht quer, weiterhin Menats Wegen zu folgen. Die Leserin, die ihnen das Schicksal zur Verfügung gestellt hatte, wollte sie nur ungern vergraulen. Außerdem schien sie entweder sehr extrovertiert zu sein oder sich zu freuen, dass ihr jemand zuhörte, denn die bandagierte Dame hörte nicht auf zu sprechen. „Ich war nur kurz unterwegs, um ein paar Zutaten für das Geschäft zu kaufen“, meinte sie und hob einen Beutel voller Lebensmittel an. Eohl bemerkte außerdem, wie zwei Flaschen herausragten. Eine davon kam ihr nicht bekannt vor, aber die zweite erinnerte sie an den Wein, den sie und Thana sich mal geteilt hatten. „Ihr solltet eine Kleinigkeit Essen, während wir uns das Buch anschauen. Garrett macht tollen Milchreis! Ich empfehle euch auch gerne etwas Gutes zu Trinken...“

@Thana

Tbc: Schatz der Pyramiden


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BeitragThema: Re: Aloes Bücher-Basar
Aloes Bücher-Basar EmptyDi 2 Aug 2022 - 8:22






Mesmerizing Mirages

mit @Junpei

01
Alleine hatte Thana sich ein weiteres Mal zum Bücherbazar begeben. Mit ihrer Freundin, Eohl war sie erst am Vortag nach Aloe gereist. Grund dafür war ihre Recherche. Die Magierin suchte akribisch nach den Spuren der Götter und wie der Zufall es wollte, oder eben eine höhere Macht, hatte sie noch am Vortag einen Treffer gelandet. Erst dieses uralte Buch, dann auch noch Menat, die ihnen daraus vorlesen, nein, die sie sogar die alten Schriften lehren konnte. Natürlich würde es ein paar Tage dauern, bis Thana wirklich in der Lage war die Sprache relativ sicher lesen zu können, doch diese Zeit war sie definitiv bereit zu investieren. Das Bisschen Freizeit, welches sie sich in der Zwischenzeit freiräumen konnte – Was auch immer Eohl in dieser Zeit trieb – nutzte Thana um sich noch einmal auf dem Basar umzusehen. Vielleicht gab es dort noch andere Spuren, noch andere Bücher über alte Götter und Riten, die mit ihnen verknüpft waren. Vielleicht sogar welche in der Sprache, die sie bereits lesen konnte? Einen weiteren Glückstreffer wie den zuvor landete sie nicht. Thana wanderte von Stand zu Stand, blätterte immer mal wieder durch gebundenes Papier, doch so wirklich etwas aufregendes fand sie dabei leider nicht. Letzten Endes war es sogar eher ein Frustkauf, den sie tätigte. Um irgendeine Art von Erfolgserlebnis zu haben, erwarb sie einen abgewälzten Schinken für einen verhältnismäßig hohen Preis von einem zwielichtigen Verkäufer. Das Ding war so schwer, dass sich die Magierin dazu entschied es lieber mit ihrer Magie zu heben, statt mit ihren eigenen Händen. So nutzte die Mahaf Light Air, um die Schriften vor sich schweben zu lassen. In dem Buch lesend, spazierte sie weiter am Rande des Bücher Basars entlang. Ihre Hand nutzte sie nur noch dafür, ab und an in dem Buch zu blättern. Die Texte darin erzählten von Göttern und „Götterjägern“. Wie diese beschrieben wurden, erinnerte sie sehr stark an Magier. Sie besaßen Spezielle Fähigkeiten Dinge zu tun, die andere nicht konnten. Selbst unter den ihren waren sie noch besonders. Es waren spezielle Personen ihrer Art, die in der Lage waren Götter zu verletzen. Man sagte sich, dass sie gar von Göttern selbst unterwiesen wurden und nur deswegen über solche Macht verfügten. Komische Erzählungen. Bei näherem Hinsehen glaubte Thana zu erkennen, dass es sich um eine Übersetzung handeln musste. An so mancher Stelle war die Wortwahl wirklich verwirrend und irgendwie auch unpassend.
Während die Mahaf sich von diesem Buch doch ein wenig fesseln ließ, verlor sie sich in Gedanken, die sie sich darüber, beziehungsweise über das Geschriebene machte. Die Magierin achtete kaum noch auf ihre Umgebung. Doch sie hatte sich ja auch extra zum Rande des Basars begeben, um nicht durch irgendwelche Menschenansammlungen spazieren zu müssen. Jemand, der eine lesende Person sah, machte ja wohl einen Bogen drum herum, oder nicht? Jedenfalls erntete Thana so manchen Blick und das nicht ausschließlich dafür, dass dort ein Buch vor ihrer Nase schwebte. Der ein oder andere Herr hatte vermutlich ihren Einsatz von Magie nicht einmal bemerkt, hatten sie doch oft eher Augen für etwas anderes. Thana störte das schon lange nicht mehr. Ganz im Gegenteil, sie machte sich ja oft einen Spaß aus den Reaktionen, die ihre freizügige Art mit sich brachte.


Genutzte Zauber
Light Air
TYP: Lost Magic
ELEMENT: ---
KLASSE: II
ART: Support
MANAVERBRAUCH: 50 (Volksbonus: 45) pro Minute
MAX. REICHWEITE: 20 Meter
SPEZIELLES: ---
VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 5, Manaregeneration Level 3
BESCHREIBUNG: Aus 5m Reichweite kann der Anwender ein die Luft um ein Objekt herum so aufheizen, dass sie leichter wird als die Luft um sie herum und er das Objekt anhebt. So kann der Magier bis zu fünf Objekte in seiner näheren Umgebung schweben lassen und kontrolliert durch die Luft bewegen. Die maximale Schnelligkeit, mit der Objekte bewegt werden können, entspricht Level 5. Die Stärke, mit der Objekte angehoben werden können, entspricht der Willenskraft des Anwenders bis Level 7.
Mastery (Support):
Mastery-Stufe I: Startreichweite von Berührung auf 5 Meter


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BeitragThema: Re: Aloes Bücher-Basar
Aloes Bücher-Basar EmptyDi 2 Aug 2022 - 10:34


Offplay: Mesmerizing Thana Mirages

@Thana & Junpei

# 1 Zahllose Gerüchte verlockten Junpei zu einer weiteren Reise. Im ersten Impuls war es lediglich ein Befreiungsschlag; der Wunsch nach der eigenhändig ergriffenen Zukunft in fernen Ländern, weit vom persönlichen Ursprung entfernt. Geschäftige Tage und ein unerwartet mystischer Zusammenprall von Kulturen und Denkweisen erwarteten den Weißhaarigen nur wenig später in Hargeon Town und hinterließen, auch nach etwas, was sich inzwischen wie eine halbe Ewigkeit anfühlte, bleibende Spuren.
Noch an diesem Tag verweilte Junpei länger als gewöhnlich an größeren Wasserquellen - alles was über plätschernde Bäche hinaus ging, weckte zumindest grobe Assoziationen mit dem unbändigen Wellengang des Meeres. Und das Meer, so musste er insgeheim feststellen, ließ Junpei ausschließlich an @Eohl denken. Wie sie einem Fisch gleich aus dem kühlen Nass herausbrach, nur damit sie sich als wahrhaftiger, lebendiger Drache herausstellte.
Jedenfalls waren das seine ersten, unüberlegten Gedankengänge.
Sakura Town empfing jedwede Besucher unabhängig ihrer Herkunft mit einer Idylle, die mit kaum anderem anderen Wort als 'magisch' beschrieben werden durfte - ganz gleich wie viel Zeit verstrich, der Hüne erinnerte sich noch immer an die ersten optischen Impulse, als stünde er noch immer mitten in einem Kirschblütenhain. Umgeben von sanftem Aroma der in verspieltes Rosa getauchten Wälder, frei nahezu aller weltlichen Sorgen.
Neugierde trieb Junpei unweigerlich aus der wundersamen Stadt heraus in gottlose Gefilde. Ekelerregender Matsch begrüßte ihn zusammen mit peitschendem Regen, beinahe als wolle eine höhere Macht ihn für die Dreistigkeit seines Verschwindens strafen. Wolkenbruch folgte auf Wolkenbruch, geisterhaft pfeifende Winde erinnerten an die allgegenwärtige Unsicherheit des Niemandslands - und die Gerüchte über boshaft gesinnte Magier, die ihr perverses Spiel mit Leben und Tod trieben, suggerierten alles, nur keine Zuversicht.
Ausgerechnet in einer heruntergekommenen Kapelle, der durch natürlichem Verfall und dem Rad der Zeit auch ihr letzter Hauch religiösen Gewichts entrissen worden war, traf Junpei auf einen gefallenen Engel.
@Gin.
Mitten in seiner Bewegung machte der Weißhaarige Halt. Er atmete die von Sand verpestete Wüstenluft ein, registrierte jedoch nur das zweite, intensiv brennende Stechen in seiner Brust. Haselnussbraune Augen lugten über seine Schulter hinweg, zurück dort hin, woher er gekommen war. In die jüngste Vergangenheit. Wo auch immer sie sich in diesem Moment auch befinden mochte - sein Ziel hatte keine Änderung erfahren. Junpei wollte sie beschützen. Ihr ein anderes Leben zeigen. Einen Werdegang den sie verdiente. Frei von den Ketten ihres 'Meisters'.
Erneut waren es hinter vorgehaltener Hand geflüsterte Wortfetzen, welche den großgewachsenen Mann hinfort zogen. In das nächste Loch. Schwelende Hitze lag in der trockenen, von Sand und Staub durchsetzten Luft. Sie drang in den Boden ein, erhitzte vor Jahrzehnten, eventuell sogar Jahrhunderten von Männern und Frauen verlegten, beigen Stein. Ganz zu schweigen von Metern, Kilometern, unendlicher Menge an natürlichen Wegen, die nichts weiter waren als... Sand.
Junpei hasste Sand.
Doch die seltsamen Gerüchte einer Ausgrabung ließen ihn diese Nichtigkeiten rasch wieder vergessen. Tage vor seiner geplanten Abreise hatte er einige 'Archäologen' reden hören. Betrunken wie Seemänner versuchten sie sich in Geheimniskrämerei, lockerten allerdings infolge der geringsten Nachfrage die Zungen, um von ihren großartigen Funden zu erzählen. Von all den Reichtümern, die in unter der Erde liegenden Grabkammern zu finden sein sollten. Von Artefakten. Alten Schriften.
Und Hinterlassenschaften alter Götter.
Letzteres trieb Junpei hinaus in die unliebsamen Areale Aloe Towns. Eine Hand vor die eigene Stirn gehalten, ließ er seinen Blick schweifen. Abseits der Stadt lediglich Sand, so weit das Auge reichte. Wie ein gleißend helles Meer, ohne einen einzigen Vorzug, den Wasser mit sich brachte. Keine Erfrischung. Keine Entspannung. Kein sanftes Rauschen, nicht der Singsang von Vögeln. Keine Eohl, die aus den Untiefen herausbrach und einen tristen, von Selbstzweifeln gepeinigten Tag in etwas Wundervolles umkehrte.
Hier draußen war es einfach nur unerträglich heiß.
In nicht viel mehr als eine kurze Hose und ein von Ärmeln befreites, weißes Shirt gekleidet, traf Junpei das perfekte Bild eines Touristen. Jemand der nicht ausreichend auf die unnachgiebigen Gegebenheiten der Wüste vorbereitet war. Was er brauchte, das war eine Kopfbedeckung. Schwarze Kleidungsstücke, kontraintuitiv wie die Vorstellung erscheinen mochte. Und Wasser. Der letzte Tropfen war ihm vor rund einer Stunde ausgegangen. Seine Atemzüge waren schneller zu einem bedrängten Keuchen geworden als ihm lieb war.
Entsprechend schnell und gleichermaßen unachtsam bewegte sich der Magier durch die ersten Gassen; vorbei an so vielen Menschen wie nur irgendwie möglich, um nicht von spontanen Wortwechseln aufgehalten zu werden. Junpei wollte nicht unhöflich erscheinen oder Menschen vor den Kopf stoßen - doch gab es in diesem Moment schlicht Wichtigeres. "Warum ist es hier so verdammt laut?", murrte er hinter zusammengebissenen Zähnen. Die Antwort fand sich jedoch relativ schnell, als sich nach einer weiteren Gasse, die er strammen Marsches hinter sich gelassen hatte, ein tobendes Meer aus unterschiedlichsten Farben, gewürzträchtigen Aromen, feinem Dunst und nicht zuletzt verschiedenster Menschen auftat.
Im Herzen Aloes fand Junpei den ersten und ironischer Weise letzten Ort, den er aufsuchen wollte. Einen Markt. Oder Bazar, wie man es in den weiter entfernten Kulturkreisen Fiores nannte. Neben überteuerter Ware aus allen Ecken und Enden des Kontinents würden gewiss auch Informationen zum Verkauf stehen.
Nicht jetzt. Nicht jetzt. Nicht jetzt.
Hastiger noch als zuvor drängte sich der Weißhaarige an Männern und Frauen vorbei, ignorierte jedes noch so verlockende Angebot, als er Stand um Stand passierte, an ausgelegten Teppichen vorbei stolperte und schließlich eine junge Dame haarscharf tangierte. Zu ihrer beider Glück war Junpei agil genug, um sie weder aktiv zu berühren, noch das - schwebende?! - Buch aus der Luft zu katapultieren. Rasch wie er sich auf der Stelle herumdrehte, den schweren Reiserucksack umher schleuderte, kam er nicht einmal zu einem Blickkontakt. Geschweige denn einer Betrachtung ihrer Person.
"Verzeihen Sie bitte, ich habe nicht aufgepasst", schwer atmend wandte er sich herum, die Hände entschuldigend vor seinen Oberkörper gefaltet, um seinen Worten zusätzliches Gewicht zu verleihen "Ist alles in Ordnung? Haben Sie sich etwas getan?" Schweiß perlte von seiner Stirn, lief ihm in die Augen und verzerrte, zusätzlich zu Hitze, blendenden Sonnenstrahlen und körniger Luft, die in tintenfarbenes Schwarz gehüllte Gestalt.


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BeitragThema: Re: Aloes Bücher-Basar
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Mesmerizing Mirages

mit @Junpei

02
Nichts ahnend spazierte Thana über den Bücherbazar. Eigentlich durfte sie sich ja kaum beschweren, immerhin beachtete sie selbst ihre Umgebung kein Bisschen. Aber wer die Dame kannte, der wusste, dass sie diesbezüglich selten ihr eigenes Handeln reflektierte. Dementsprechend groß war die Wut in ihr, als sie beinahe über den Haufen gerannt wurde. Jedenfalls kam jene Wut auf, nachdem der Schreck abgeklungen war. Doch was war passiert?
Ein junger Mann stolperte über einen Teppich, der über dem sandigen Boden ausgebreitet war. Er konnte sich grade noch so fangen und verhindern, dass er mit ihr zusammenstieß. Das alles sah Thana aber nicht. Ihre Augen waren auf das Buch gerichtet und auf die Zeilen, die darin geschrieben standen. Alles was sie sah war eine Gestalt aus ihrem Augenwinkel, die sich schnell näherte und dann eine Art Pirouette machte. Die Magierin stockte. Vor Schreck hatte sie ihre Hände hoch zu ihrem Oberkörper gerissen. Der Zauber, der das Buch in der Luft hielt, brach ab. Der schwere Schinken fiel wie ein Stein herunter und landete, begleitet von einem stumpfen Klopfen auf dem Boden, also im Dreck. Der Kerl, ein weißhaariger Typ, entschuldigte sich sogleich bei ihr und fragte, ob sie sich etwas getan hatte… Ob „sie“ – „sich“ etwas getan hatte? Die Stirn der Magierin legte sich in Falten. Sie verschränkte die Arme unter ihrer Brust und streckte ihr Kreuz durch, um sich etwas aufzurichten und eine strengere Haltung einzunehmen. Dabei schob sich auch ihre Hüfte etwas zur Seite. “Ob ichmir etwas getan habe?“, leitete sie mit angesäuerter Stimme die Frage an den Mann weiter, die sie sich in Gedanken grade selbst noch wiederholt hatte. “Wenn, dann hättest ja wohl du mir etwas getan, oder nicht?“ Nein, Thana war nicht froh darüber, dass nichts geschehen war, sie war viel mehr sauer, dass es beinahe dazu gekommen wäre. Ihre Wut darüber ließ sie natürlich an dem Fremden aus, woran auch sonst? Der Entschuldigung des Mannes schenkte sie für den Moment erstmal keine Aufmerksamkeit.
Doch was sah dieser überhaupt? Sein Blick wirkte angestrengt, seine Augen waren zusammengekniffen. Gleich vor dem Fremden, quasi unter seiner Nase hatte Thana sich aufgebaut. Ihre Haltung unterstrich nur die üppige Weiblichkeit ihres Körpers, die von ihren Armen hervorgehoben wurde. Nur die Nötigsten Stellen ihres Oberkörpers waren mit wirklich blickdichtem Stoff verhüllt, der Rest der reinen Haut war, abgesehen von dem freien Bereich des Ausschnitts, unter dem dunklen, seidenen Stoff noch gut zu erkennen. Die Magierin war mit Schmuck behangen, trug Armreife, Ketten und Ringe. Das Gesicht Thanas war leicht gehoben, da sie versuchte dem Fremden ins Gesicht zu blicken. Eine Haltung, die durch die „Hochnäsigkeit“ die Arroganz ihres Auftrittes ein wenig verdeutlichte. Als die Mahaf das Gefühl hatte, der Herr registrierte ihren zornigen Blick, richtete sie diesen hinab auf den Boden. Genauer gesagt auf das Buch welches dort lag. “Würdest du?“, fragte sie ihn. Das Buch hob sich schließlich nicht von alleine auf. Sicher, sie hätte es mühelos mit Hilfe ihrer Magie wieder anheben können, doch das war definitiv seine Aufgabe gewesen. Abwartend tippte sie mit den Fingern auf ihrem Oberarm herum.


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BeitragThema: Re: Aloes Bücher-Basar
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Offplay: Mesmerizing Thana Mirages

@Thana & Junpei

# 2 Junpei staunte nicht schlecht, als die ersten Worte der Fremden ihren Zustand in keiner Weise verdeutlichten, sondern lediglich aus Schuldzuweisungen indirekter Natur bestanden.
Irritiert blinzelnd gestand sich der Magier jedoch ein, dass sie unweigerlich im Recht lag. Sie war weder verantwortlich für den halben Zusammenstoß, geschweige denn ging irgendeine schädliche Handlung von ihrer Person aus. "Da haben Sie Recht", stimmte er zwangsläufig zu "Ich war hastiger unterwegs als üblich und bin mir den Eigenheiten der Stadt nicht vertraut." Darunter zählten unter anderem die fein säuberlich vor, an und auch neben Verkaufsständen ausgebreiteten Teppiche.
Ausgerechnet mit ungeschicktem Stolpern in den zentralen Fokus einer anderen Person zu stürzen missfiel dem Weißhaarigen, weswegen ein unzufriedenes Brummen und das darauf folgende verdrehen seiner haselnussbraunen Augen leicht nachvollziehbar war. Darüber hinaus lag ihm jedoch das schlussendlich aus seinem ungeschickten Vorgehen resultierende, schlechte Gewissen bedeutend schwerer im Magen.
Er war nicht der Leidtragende.
"Lassen Sie mich anders fragen:", Junpei atmete tief ein, schloss die Augen und rieb sich mit dem Handrücken über die von Schweiß feucht gewordenen Lider "Habe ich Ihnen etwas getan?" Glücklicher Weise schien dem nicht so, auch wenn deutliche Empörung in der Stimme seines Gegenüber lag. Verständlicher Weise, immerhin würde niemandem ernsthaft gefallen, während eines entspannten Spaziergangs über einen Bazar, einfach von Fremden angerempelt, zu Boden geworfen - oder gerissen - zu werden.
Ausgehend von dem dumpfen Aufprall musste Junpei tatsächlich etwas umgestoßen haben. Keinen Menschen, so viel stand unweigerlich fest, denn das hätte er an Armen, Beinen oder seinem Oberkörper spüren müssen. Vielleicht eines der abertausend Bücher, die emsig werkelnde Männer und Frauen auf dem Bazar unter Leute bringen wollten.
Mit einem ersten Blick vor sich, ungetrübt von äußeren Einflüssen, erkannte der Hüne auch endlich, wen er vor sich hatte.
Und wie von selbst musste er, unkontrolliert, impulsiv, gesteuert durch einen spontanen elektrischen Schick, der durch seinen gesamten Körper ging, schlucken. Denn im Gegensatz zu sich selbst, gekleidet in die hellsten denkbaren Stoffe und mit auffällig weißem Schopf gesegnet, verkörperte die junge Frau vor ihm reinste Finsternis. Tintenschwarzes Haar fiel einem nächtlichen Schleier gleich ein puppenhaft schönes, exotisch anmutendes Antlitz entlang. Junpei überdachte für den Bruchteil einer Sekunde, ob sie eine Heimische war, verwarf diesen Gedankengang jedoch genau so schnell, wie er gekommen war.
Strähne um Strähne glitt wie ein Wasserfall gleichmäßig ihren schlanken Hals herunter, über zierliche Schultern hinweg und weckte verschiedenste Assoziationen mit kleinen Schlangen, die sich um den Körper ihrer Meisterin wanden, um mögliche Tunichtgute abzuwehren. Ein kurzweilig hinauf huschender Blick eröffnete dem Magier die erstmalige, faszinierende Erkenntnis violetter Augen. Noch nie war Junpei eine solche Farbe begegnet - und nun, da er genauer hinsah, versuchte, die ihn näher ziehende Tiefe zu ergründen, schienen auch vereinzelte Strähnen, erhellt von gleißenden Sonnenstrahlen, in ähnlicher Farbe zu schimmern.
Seine Augen weiteten sich unwillkürlich, als sie weiter herunter wanderten; vor den Gefahren der Wüste schützende, pechschwarze Stoffschichten wickelten sich um die zierlichen Gliedmaße der Fremden; manche davon vollkommen herkömmlich und blickdicht, andere Bahnen jedoch wesentlich heller, wodurch sie einen offenherzigen Blick auf den schlanken Bauch und die sanft geschwungene Taille der Frau erlaubten. Junpei staunte nicht schlecht, verzog die Mundwinkel und blinzelte.
War sie eine Tänzerin?
Er hatte davon gehört. Von wunderschönen Frauen, die sich auf exotische Tänze spezialisierten und die Aufmerksamkeit jedes Betrachters, unabhängig ob Mann oder Frau, wie von Zauberhand auf die gleichmäßigen Bewegungen von Hüfte und Bauch lenkten.
Automatisch wurde die Fremde als gefährlich eingestuft.
Eine Erkenntnis, die jedoch schnell an Wirksamkeit verlor; denn kaum kletterte Junpeis Blick wieder hinauf, versank dieser binnen Sekundenbruchteilen in dem zuvor noch vollkommen übersehenen Dekolleté der Fremden. Fragen nach dem 'Wie' verdampften wie Regen in der Wüste. Wie er sie hatte übersehen können. Wie es möglich war, nicht hinzusehen. Wie eine solche Frau existieren konnte. Jedwede Gedanken dieser Art verschwanden.
Im Kontrast zum Schwarz der Nacht war ihre Haut rein, absolut perfekt. Hell wie der Sandstrand um Hargeon Town, frei von Streifen oder Sonnenbrand, einladend und im Kontrast zu restlichen Kleidung, umso deutlicher sichtbar. Junpei blinzelte weiter, schüttelte unbewusst den Kopf, während seine Augen größer und einen Moment glasiger wurden. Ihr Busen war groß. Nein. Groß war bloße Untertreibung. Angehoben durch ihre zierlichen Arme wirkten sie sogar noch größer. Normale Männer würden sicherlich überfordert, eingeschüchtert sein. Nicht einmal Junpeis Bärenpranken von Händen konnten--
Sein Kopfschütteln wurde stärker. Woher kamen diese Gedanken?! Glücklicher Weise fiel seine Assoziation nicht auf. Doch schon einen Atemzug später wanderte der unbeholfene Blick des Weißhaarigen zu seinen Händen, bis er wieder auf seinem Gegenüber ruhte.
"Wie bitte?" Hektisch blinzelnd suchte er neuen Fokus und fand diesen, glücklicher Weise, schnell in den violetten Iriden der Wüstenschönheit "Oh! Natürlich!" Hektisch in die Knie gehend, umfassten seine Hände den ledrigen Einband. Mindestens ebenso ungeschickt, dafür jedoch deutlich bemüht, wurde der angesammelte Staub, die vereinzelten Sandkörner, absolut alle Unreinheiten, mit ernst gemeinter Mühe beiseite gewischt. Bis ein hoffentlich akzeptables Ergebnis vorzeigbar war.
Noch bevor Junpei sich erneut aufrichtete, wanderte sein Augenmerk und, mit ausgestreckten Armen, auch das fallen gelassene Buch hinauf. Nur dass ein einstweilender Hüne nun gut und gerne zwei Köpfe niedriger verweilte als die vermeintliche Bauchtänzerin. "Entschuldigen Sie bitte. Es war nicht meine Absicht."


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BeitragThema: Re: Aloes Bücher-Basar
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Mesmerizing Mirages

mit @Junpei

03
Der Mann stellte klar, was Thana ohnehin schon bewusst war. Sie hatte mit ihrer Aussage Recht. Er hatte diesen Mist mit der beinahe Kollision verzapft und das sollte auch in den richtigen Worten verpackt sein. Es folgten weitere Worte der Entschuldigung, beziehungsweise der Rechtfertigung, die ihr vollkommen egal waren. Hastig unterwegs sein, die Umgebung nicht so gut kennen, all das hätte ihr wenig geholfen, hätte er sie angerempelt und in den Sand geworfen.
Der Mann wiederholte seine Frage also mit anderem Wortlaut. Dass er ein Stück weit genervt wirkte, verdrehte er doch seine Augen, irritierte die Mahaf deutlich. Noch meckerte sie ihn dafür aber nicht an, sie beobachtete viel mehr wie er sich weiter verhielt. “Genau.“, bestätigte sie ihm zunächst mal die neue, korrekt gestellte Frage. “Und nein, hast du nicht. Aber es war knapp.“ Mal davon abgesehen, dass sie nahezu keine Grundlage dafür hatte, den armen Herren niederzumachen, machte sie ihm keinerlei Zugeständnisse. Das Geschehene richtig gestellt, kehrte einmal Stille zwischen den Beiden ein.
Wähend Thanas Blick beobachtend auf dem Gesicht des Mannes lag, wanderte seiner rastlos umher. Es war nicht die Weltgeschichte, die er musterte, nein. Es war viel mehr der Körper der Mahaf, der sein Interesse geweckt hatte. Wer konnte ihm das auch verdenken? Sie selbst jedenfalls nicht. Thana war sich durchaus bewusst, welche Wirkung ihr Auftreten und ihr Äußeres auf andere haben konnte. Die Einen geingen damit sehr diskret um, die Anderen konnten ihr Erstaunen kaum im Zaum halten. Dieser junge Mann gehörte scheinbar zu Letzteren. Ein leicht underdrücktes Schmunzeln legte sich auf die Lippen der Magierin, wohingegen der Kerl ungläubig auf seine Hände blickte. Thana fragte sich, was ihm wohl durch den Kopf ging. Gedanken lesen konnte sie ja leider nicht. Wenn, dann wäre sie vermutlich auch erstaunt gewesen, wie nahe dran er mit seiner Vermutung doch war. In der Tat verbrachte sie eine Zeit ihres Lebens damit zu Tanzen.
Geduldig darauf wartend, dass der Herr seine Aufmerksamkeit wieder ihr, statt nur ihrer fleischlichen Hülle schenkte, hoben sich langsam ihre Augenbrauen. Kam da noch etwas? Nicht, bevor sie ihn nicht darauf hinwies, dass er doch ihr Buch aufheben solle. Voller Hektik kam er dieser Aufforderung dann auch nach. Der Mann kniete sich in den Dreck, griff nach dem alten Buch und reichte es ihr entschuldigend hoch. Das Schmunzeln kehrte auf die Lippen der Mahaf zurück, denn sie überlegte, wie sie nun mit dem Weißhaarigen umgehen sollte. Die Entscheidung war schnell getroffen und fiel darauf, dass sie ihn noch etwas triezen wollte. Thana behielt ihre Haltung im Groben bei, beugte sich dabei allerdings vorne über. Die füllige Oberweite der Magierin löste sich von ihrem Oberkörper und schaukelte dem Mann, von der Schwerkraft fordernd gezogen, entgegen. “Es ist schwer, halte es doch noch einen Moment für mich.“, sprach sie nun, ganz schön gegenteilig zu ihrer bisherigen Art, in einer sehr freundlichen, fast süßlichen, leisen Stimmlage. Was sie mit diesem Haltungswechsel beabsichtigte, war wahrscheinlich selbsterklärend. Er diente jedenfalls nicht wirklich dazu, dass der Weißhaarige ihre leisen Worte besser verstehen konnte. Nicht primär.



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BeitragThema: Re: Aloes Bücher-Basar
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Offplay: Mesmerizing Thana Mirages

@Thana & Junpei

# 3 Kaum etwas anderes hätte diese Situation an Peinlichkeit übertreffen können.
Schuld am Leidwesen eines fremden Menschen zu sein, obwohl Junpei erst seit wenigen Minuten in fremden Gefilden existierte. Entsprechend beruhigt zeichnete sich auch das folgende Seufzen ab, als man ihm grundlegende Zufriedenheit einhauchte.
Obgleich rationale Gedankengänge augenblicklich auf die objektive Tatsache hinwiesen, dass effektiv nichts zum Schaden einer anderen Person geschehen war, fokussierte sich die emotionale Welt des Hünen lediglich auf die vermittelte Genugtuung seines moralischen Kompass.
"Dann bin ich beruhigt", antwortete er schließlich, wenngleich verhältnismäßig leise und eher zurückhaltend, ehe ein tiefes, aufrichtiges Seufzen seinen Worten zusätzliches Gewicht verlieh "Es war bedeutend knapper als es hätte sein sollen." Von dem Umstand abgesehen, dass nicht einmal eine konkrete Intention bestand, auch nur einer einzigen Person in seinem Umfeld zur Last zu fallen. Junpei hasste es, seine eigene Person in den Vordergrund zu rücken. Ganz gleich in welcher Form auch immer es geschah. Negativ aufzufallen, umringt von unzähligen Fremden, hätte ihn wohl im Boden versinken lassen.
Nur wenige Momente später befand er sich jedoch bereits auf den Knien und hielt einen dicken, ledrigen Einband mit beiden Händen fest umklammert. Zuerst lediglich aus purer Reue heraus und dem Wunsch, einen persönlichen Gegenstand in bestmöglichem Zustand zurückzugeben. Doch wurde dieses Bild reichlich schnell und mit perfidem Geschick auf den Kopf gestellt.
Es war nicht bloß die durch konstante Wüstenwinde und brütend auf sie herabfallende Sonnenstrahlen resultierende Hitze, die Junpei einen vorzeitigen Strich durch die Rechnung machte. Auch unübliche Nähe zu anderen Menschen, die auf kleinstem Raum und mit teils erschreckend dicker Kleidung eng an eng standen, kulminierte in steigender Temperatur.
Nichts davon konnte allerdings mit den visuellen Impulsen gleichziehen, die sich vor den haselnussbraunen Augen des Magiers um seine Aufmerksamkeit prügelten. Im ersten Moment glaubte er noch ein gewisses Maß an Sicherheit zu besitzen - wenngleich der Anblick eines schlanken, gleichzeitig jedoch überaus weiblich geschwungenen Bauchs, ein unterschwelliges Schlucken herausforderte. Der hauteng anliegende, schwarze Stoff war nahezu durchsichtig. Jede winzige Muskelpartie war auf den ersten Blick erkennbar, sofern man explizit darauf achtete.
Junpei seinerseits besaß kaum eine andere Wahl, so direkt wie er mit all dem konfrontiert wurde.
Augenblicklich schoss tiefdunkle Röte in seinen gesamten Hals; je länger er starr fixiert nach vorn blickte, desto intensiver wurde die farbliche Veränderung seiner von unzähligen Reisen, Kilometern und Kilometern per Fuß zurückgelegten Strecken, sanft gebräunte Haut. Innerhalb kürzester Zeit würden aufmerksame Betrachter feststellen, wie nicht mehr nur sein Hals betroffen war, sondern das aufgewühlte Scharlachrot der steigenden Flut gleich über seine Wangen hinweg, in Nase und Ohren eindrang, bis nur wenig später sein vollständiges Gesicht bis zum letzten Millimeter mehr einer reifen Tomate glich.
Noch schrie Junpeis Hirn mit heiser werdender Stimme danach, wie überaus gefährlich die ihm gegenüber stehende Frau war - er hatte die Feststellung bereits gemacht! Alles was er tun musste, war zuzuhören! Einfach das Buch zurückgeben und die Flucht ergreifen!
Sinnige Warnungen wie diese wurden allerdings in just dem Moment vollständig aus dem metaphorischen Fenster geworfen, als die schwarzhaarige Wüstenrose ihren Oberkörper nach vorn neigte und Junpei auf diese Weise einer magischen Übermacht gegenüber stellte, die schlicht und ergreifend nicht mit herkömmlichen, menschlichen Mitteln zu überwinden war. Der haselnussbraune Schimmer wich wie in Zeitlupe, während seine Iriden groß und größer wurden - bis sie leer und leerer, dann glasig wurden.
Ungewollt schelmische Vergleiche zwischen seinen eigenen Händen, die auf Mann und Frau gleichermaßen wie gefährliche Pranken wirken mochten, waren im Nu verschwunden. Im Leben würden sie nicht ausreichen. So viel stand unweigerlich fest. Überrumpelt von der unerwarteten Faszination, in den Bann der üppigen Oberweite gefangen, folgte Junpeis Aufmerksamkeit den pendelnden Bewegungen Millimeter um Millimeter.
Unabsichtlich zwar, allerdings auch ohne mögliche Gegenwehr.
Feinste Härchen standen abrupt auf den Unterarmen, dem Nacken und kräftigen Rücken des Magiers, als unerwartet süßliche Worte beinahe aus nächster Nähe in seine Gehörgänge flossen. Sie forderte den Hünen auf, das schwere Buch einen Moment länger zu halten. "Selbstverständlich", erwiderte er leicht verspätet, jedoch mit einem nun weniger subtilen, fast hörbaren Schlucken "Das wird kein Problem sein." Im selben Atemzug kristallisierte sich eine weitere, unausgesprochene Assoziation heraus. Nichts von dem, was gesagt wurde, sprach eindeutig auf das Buch an. Junpei konnte schwören, dass er nicht bloß ein schweres Buch sah. Sondern dass all das, was in absolut magnetischer Pracht vor seinem Gesicht ruhte, womöglich von höherem Gewicht war.
Problematisch würde nicht das zu vernachlässigende Gewicht eines zugegeben dicken, ledrigen Einbands sein. Sondern viel mehr die fragwürdige Dynamik, in welcher Junpei gefangen schien. In seinem Kopf wurden frevelhafte Anschuldigungen wie diese in Windeseile in die hintersten Ecken verbannt.
Wie konnte man Derartiges auch nur andeuten!


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BeitragThema: Re: Aloes Bücher-Basar
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Mesmerizing Mirages

mit @Junpei

04
Es benötigte zwar die explizite Aufforderung Thanas, doch als der Kerl diese registrierte, kniete er sich in den Staub um das Buch, welches sie durch den von ihm verursachten Schrecken hatte fallen lassen, wieder aufzuheben. Dass er es ihr sogleich bestmöglich von allem Dreck befreite und es ihr hinhielt, damit sie ihren Besitz wieder entgegennehmen konnte, ehrte ihn. Doch es war nicht das, was der Magierin so vorschwebte. Für die Dauer ihrer Begegnung wünschte sie sich, dass er das schwere Buch solange für sie trug. Ein Wunsch, den sie auch äußerte. Ärgerlich, dass er ihr den Wunsch nicht von den Lippen ablesen konnte!
Thana blieb selbstredend nicht verborgen, wie gefesselt der Herr von den hypnotisch vor seinen Augen schwingenden Rundungen war. Ihm war anzusehen, dass für ihn die Zeit still stand oder in Zeitlupe ablief und wie er alles andere um ihn herum vollkommen ausblendete. Eine Situation, die die Magierin wissentlich und eigenmächtig erzwungen hatte. Doch war es auch sie, die den jungen Mann wieder ins Hier und Jetzt holen wollte. Sie gönnte ihm eine wunderschöne Aussicht, doch diese sollte zeitlich begrenzt sein. Er stammelte noch, dass es kein Problem darstellte, den Wälzer für sie zu tragen, doch blickte er sie dabei nicht an. Also schon, mehr oder weniger. Jedenfalls löste Thana ihren rechten Arm aus der verschränkten Haltung, stützen tat er ja ohnehin nichts mehr. Sie führte ihre Hand zum Kinn des Weißhaarigen, ab welches sie sie dann auch legte. Ihr Daumen legte sich etwas unterhalb seiner Lippen, ihr gekrümmter Zeigefinger drückte fordernd von unten gegen sein Kinn, um den Blick des Mannes weiter herauf wandern zu lassen, sodass er ihr ins Gesicht blicken konnte. “Hier oben, mein Lieber.“, sprach sie noch immer hauchend und leise, sowie schmunzelnd. “Du darfst wieder aufstehen.“ Er war heruntergegangen um das Buch aufzuheben und ihr zu reichen. Ersteres hatte er geschafft, letzteres sollte er gar nicht mehr. Eigentlich hielt nichts mehr ihn auf den Knien, außer dem fesselnden Anblick, der sich ihm bot. Thana baute Blickkontakt zu dem Mann auf. Sie schaute ihm tief in seine haselnussbraunen, für den Moment jedoch leer wirkenden Augen. Zu gerne hätte sie darin gelesen, was genau er grade dachte. Doch was das anging musste sie sich wohl leider auf ihre grobe Einschätzung seiner Gedanken beschränken. Eine Einschätzung, die so weit hergeholt nicht sein konnte. Das Verhalten des Mannes sprach schließlich auch für sich.


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BeitragThema: Re: Aloes Bücher-Basar
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Offplay: Mesmerizing Thana Mirages

@Thana & Junpei

# 4 'Hypnotisch' beschrieb all das, was sich vor den leeren Augen Junpeis offenbarte, mit absolut grenzenloser Perfektion.
Exakt dieses eine, verführerische Wörtchen füllte seine grundlegende, visuelle Wahrnehmung bis auf den absolut letzten Rand. Perfektion. Man durfte es absoluter Unerfahrenheit mit dem weiblichen Geschlecht zuschreiben, wie unsagbar intensiv die gesammelten Eindrücke auf das Hirn des Weißhaarigen einwirkten - wohl aber auch der regelrecht abstrusen Schönheit, welche der schwarzhaarigen Wüstengöttin in die Wiege gelegt worden war.
Mit jeder Regung ihres Busens verabschiedeten sich auch die letzten Überbleibsel sprachlicher Kompetenz. Gedanken existierten lediglich auf unterschwelliger Ebene; sie signalisierten höchstens niedere Impulse, spontan aneinander gekettete Assoziationen, doch längst keine ernstzunehmenden Schlussfolgerungen. Auch bedeutungsträchtige Worte fand Junpei nicht mehr. Lediglich in einem merkwürdigen Rausch ineinander übergehende Bildfetzen, die aus der realen Gegenwart, seiner Vergangenheit und möglichen Zukunft zusammengesetzt waren.
All das spielte sich wie ein verwirrender Mahlstrom hinter seiner Stirn ab, während die großen, leeren, in ihrem Ausdruck jedoch von nicht mehr als purer, unverfälschter Faszination geprägten Augen, fein mit den Bewegungen von links nach rechts, dann von rechts nach links d'accord gingen.
Junpei erschauderte, als im direkten Vergleich zu seiner eigenen Temperatur kühlen Finger sein Kinn berührten. Ohne Resistenz ließ wurde sein Kopf - und damit auch Blick - angehoben. Allerdings wog das immense Gewicht zweier 'hypnotischer' Brüste zu schwer auf seinem Verstand, sodass die haselnussbraunen Augen trotz angehobenen Kopfes wie magnetisiert zurück herunter wanderten.
Weit war der erforderliche Weg nämlich nicht.
Und doch folgte er mit reichlich Verzögerung den auffordernden Worten; süßlich wie sie klangen, blockierte jede Silbe die restlichen Geräusche der Umwelt, während sie zeitgleich so kühl über den Magier hinweg wuschen, dass es ihn beinahe fröstelte. Ungeachtet der intensiven Nähe zwischen ihnen, neigte Junpei sich im Versuch aufzustehen, erst weit nach vorne - gen Thana - und machte tölpelhafte Ansätze, sich zu voller und beträchtlicher Größe aufzurichten.
Spätestens als sie einander direkt in die Augen blickten, schoss ein elektrischer Impuls durch seinen gesamten Körper. Ihre Augen standen dem unendlich tiefen Dekolleté in kaum etwas nach; so sehr, dass es schwierig, ja regelrecht unmöglich war, nicht ebenfalls in ihnen zu versinken. Je länger, desto einfacher wurde es. Auch ohne nennenswerte Denkfähigkeit erschlug diese in Stein gemeißelte Wahrheit den Hünen.
"Ist das besser?" Fragte Junpei frei heraus, als dieser wieder zu voller Größe herangewachsen war, unmittelbar und ohne jeden Abstand vor der Wüstenrose stand und das Buch, noch immer fest umklammert, vor seinem Bauch hielt. Just so, als dass die Fremde ihrer Arme nicht länger verschränken musste - auch wenn es in keiner Weise Absicht des jungen Mannes zugeschrieben werden durfte. "Wohin soll ich das Buch tragen?" Immerhin bestand keinerlei Plan. Weder für eine längerfristige 'Bekanntschaft' der beiden, noch, wohin das infrage geratene Buch gelangen sollte.
Da gab es allerdings noch eine weitere, viel wichtigere Frage, die dem Weißhaarigen auf den Lippen brannte: "Darf ich Euren Namen erfahren?" Nachdem sie nun wohl oder übel eine Konversation eingingen, die über Schuldzuweisungen, hörbare Empörung und schneidige Kommentare hinaus ging, boten sich Namen durchaus an. "Ich bin Junpei." Höflichkeit setzte voraus, sich in einem derartigen Fall zuerst selbst vorzustellen. War sein Name tatsächlich von Belang? Unwahrscheinlich.
So wie die Fremde auf ihn wirkte, konnte sie ihn vermutlich einfach bei peinlichen Kosenamen rufen.


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BeitragThema: Re: Aloes Bücher-Basar
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Mesmerizing Mirages

mit @Junpei

05
Thana liebte diese Spielereien. Sie kostete es voll und ganz aus, diesen Mann in ihren Bann zu ziehen, ihm verlockende Früchte vor die Nase zu hängen, nur um ihm dann zu verwehren sie zu pflücken und von ihnen zu kosten. Sie wollte nur seinen Appetit anregen, ihm das Wasser im Munde zusammenlaufen lassen und ihn dann später stehen lassen wie bestellt und nicht abgeholt. Die Magierin war auch auf dem besten Wege den ersten Teil ihres spontanen Planes zu erfüllen. Das konnte sie an seiner Reaktion, beziehungsweise der fehlenden gut erkennen. Es bedurfte der physischen Unterstützung durch Thana, dass der Weißhaarige sein Haupt wieder anhob. Eine Unterstützung, die allerdings nicht dazu beitrug, dass dies sein Blick ebenfalls tat. Dieser blieb zunächst noch an anderer Stelle haften.
Die Magierin wartete einen Moment, der sich weiter und weiter auszudehnen schien und überlegte in der Zwischenzeit, wie sie mit diesem Schelm weiter umgehen wollte. Doch siehe da, mit deutlicher Verzögerung reagierte der Rest seines Körpers dann doch. Vermutlich arbeitete sein Hirn unter den Einflüssen der übermäßigen Hitze und den anderen, äußeren, zum Beispiel visuellen Einflüssen nicht so schnell wie es das eines durchschnittlichen Mannes sonst tat.
Der Weißhaarige erhob sich mühevoll, wobei er durch sein Vorbeugen mit seinem Hinterkopf beinahe auf weich gepolsterte Hindernisse gestoßen wäre, hätte Thana sich parallel dazu nicht selbst wieder aufgerichtet. Gleichzeitig ließ sie auch mit der Hand wieder vom Kinn des Mannes ab. Sie stemmte sie stattdessen in die eigene Hüfte, wodurch sich diese etwas herausschob und ließ das Gegenstück locker neben ihrem Körper hängen. Kurz darauf stand der Herr wieder in seiner vollen Größe vor ihr. Um gut einen Kopf überragte er die Mahaf. Nun war sie diejenige, die zu ihm aufsehen musste, wollte sie in sein Gesicht blicken, was sie auch tat. Dort erkannte sie, dass er es mittlerweile geschafft hatte sein Augenpaar von dem vorherigen Fokus abzuwenden und Blickkontakt aufzubauen. “Ja, besser… großer Mann.“, bestätigte Thana ihm auf seine Nachfrage hin. Daraufhin war sie diejenige, die ihre Augen mal etwas auf Wanderschaft schickte. Aus dem Gesicht, über seine Schultern die geschwungenen Linien seiner Armmuskulatur entlang. Jap, definitiv. Er sollte in der Lage sein das Buch eine Weile zu halten, keine Frage! Spielerisch biss sich die Magierin auf die Unterlippe. Erst als der Herr weiter sprach, schaue sie wieder zu ihm herauf. “Nirgendwohin. Halte es einfach für die Dauer dieses Gesprächs.“, verlangte sie ungeniert und wie selbstverständlich von ihm. Das selbstgefällige Schmunzeln war nach der lasziven Mimik schnell wieder auf ihre Lippen zurückgekehrt. Als der Herr nach ihrem Namen fragte, schnellten die Augenbrauen der Wüstenblume überrascht nach oben. Sie war im Inbegriff einen weiteren Kommentar loszuwerden, als er die Vorstellung seiner selbst dann doch noch vorzog. Der vor Überraschung zu einem Stimmlosen „oh“ geformte Mund breitete sich rasch wieder zu einem Grinsen aus. “Junpei.“, wiederholte sie den Laut seines Namens. “Die Frau, die du fast umgerissen hast heißt Thana.“ Sie legte die Hand ihres bis dahin baumelnden Armes auf ihren Brustkorb, knapp unter dem Schlüsselbein und blickte ihm wieder tief in die Augen. Einen weiteren Seitenhieb bezüglich des Fast-Unfalls konnte sie sich nicht verkneifen. Doch vielleicht hatte sie damit nun abgeschlossen. Vielleicht! “Was führt dich her? Du wirkst nicht wie jemand, der häufiger in Aloe unterwegs ist.“ So entschied sich Thana dazu, das Gesprächsthema auf ein weniger brisantes zu lenken und den Mann, den sie da hypnotisierte ein wenig näher kennenzulernen.


Genutzte Zauber


775 / 910
by Kazuya




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Junpei

Junpei
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BeitragThema: Re: Aloes Bücher-Basar
Aloes Bücher-Basar EmptyMi 10 Aug 2022 - 9:01


Offplay: Mesmerizing Thana Mirages

@Thana & Junpei

# 5 Deutlich spürbares Knistern lag überall dort auf der Haut des jungen Mannes, wo die feingliedrigen Hände ihn berührten. Junpei spürte den angestiegenen Takt seines Herzens, die unerwarteten Wellen vollkommen uncharakteristischer Kälte, die über ihn hinweg wusch. Zu allem Überfluss geriet er zusätzlich ins Schwitzen.
Gepeinigt von unnachgiebiger Wüstensonne kontrastierten all diese Empfindungen die längst als unangenehm eingestufte Temperatur.
Fein in seinem Nacken hängende Schweißperlen erinnerten ihn nicht bloß an heiß ersehnte Abkühlung, sondern auch physische Reaktionen, die einen Reigen natürlicher Alarmsignale auslösten. Verfallen wie er den optischen Eindrücken war, realisierte sein Hirn jedoch nicht, dass Junpei längst zum Beutetier auserkoren worden war. Statt dessen wanderte er langsam, Schritt für Schritt, besinnungslos weiter in die bereitwillig ausgelegte Falle.
Einfach festhalten also“, wiederholte er. Das war leicht zu bewerkstelligen. Zwar mochte das gewaltige Buch in seinen Händen deutlich mehr als ein oder zwei Kilogramm wiegen, doch selbst an den schlechtesten Tagen kein Gewicht, welches dem Weißhaarigen de facto zur Last fallen würde. „Das bekomme ich hin“, fuhr Junpei mit rasch gewonnener Zuversicht und einem mitschwingenden Gefühl von Nützlichkeit fort, nickte dabei stolz und brachte sogar ein überaus selbstzufriedenes Brummen hervor.
Konversationen führten zu allgemeiner Hirnaktivität. Diese widerum schaffte es in zähen, langgezogenen Intervallen auch dafür, dass der dichte Nebel, in den man ihn einlullend gefangen hatte, langsam wieder von seinen Augen gelichtet wurde.
In letzter Instanz war es jedoch die seidenweiche Stimme seines Gegenüber, die all dem versuchte ein Beinchen zu stellen. Unsichtbar für Außenstehende knirschte Junpei mit den Zähnen; lediglich seine Kiefermuskulatur bewegte sich ein wenig, ebenso wie kurz darauf nachziehende Mundwinkel. Schwierig war dabei zu erkennen, ob es spontan aufziehender Unmut war, der wie ein heranstürmendes Gewitter darauf wartete, über sie niederzugehen oder doch ein vollkommen anderes Empfinden.
Vielleicht spielten seine inneren Mechanismen in dieser Situation auch gar keine Rolle.
Thana. Thana, Thana, Thana. Wieder und wieder sprach Junpei ihren Namen stumm in Gedanken aus, versuchte aus allen gewonnenen Eindrücken optimal passende Assoziation zu der vor ihm stehenden, berauschend schönen Frau zu schmieden. Weniger unsichtbar als überdeutlich in den violetten Augen ruhend, schluckte der Hüne. Natürlich gab es in diesem Moment, ohne nennenswert verbalen Ausdruck, lediglich optische Eindrücke, die seine Verstandeswelt eng mit „Thana“ verband.
Beeindruckender wie es kaum ein Ersteindruck sein konnte.
Es ist mir eine Ehre, Miss Thana“, drang es höflich aus dem Wanderer heraus, zusammen mit einer angedeuteten Verneigung, die ihn jedoch lediglich wenige Zentimeter nach vorne brachte – und damit näher an den violetten Strom ihrer Augen. Hastig blinzelnd schnellte Junpei wieder zurück, wandte seinen Blick ab und hob, wie um eine Barriere aufzubauen, den Dreh- und Angelpunkt ihres „Kennenlernens“ Zentimeter um Zentimeter hinauf.
Bis dieses Vorhaben gestoppt wurde. Ungewissheit drängte sich den haselnussbraunen Augen auf, Junpei zog die Brauen zusammen, versuchte jedoch viel lieber Löcher in die wenigen, über hunderte Meter – oder Kilometer? – verteilten Wolkengebilde über Aloe zu starren. Der Wälzer zwischen seinen Fingern war auf einmal deutlich schwerer geworden. Doppelt, nein, dreifach so schwer! Glaubte er jedenfalls.
Was auch immer das Vorankommen unmöglich machte, wollte er nicht herausfinden. Entsprechend verharrten Hände, Arme und selbstredend auch das in seine Obhut gelegte Buch fixiert an Ort und Stelle.
In Gottes Namen, warum war es auf einmal so viel schwerer?
Überrascht von dem plötzlich aufgebrachten Interesse an dem Grund seiner Anwesenheit, kehrte Junpeis Fokus von den am Wüstenhimmel tanzenden Schäfchenwolken zurück und landete punktgenau auf den blassen Wangen Thanas; ehe er Zentimeter um Zentimeter weiter hinauf krabbelte, nur um erneut den gefährlichen Tiefen ihrer Augen gegenüber zu stehen. „Sie haben Recht mit Ihrer Annahme“, kommentierte der Weißhaarige „Ich bin ein einfacher Reisender. Ich wandere gerne. Wo auch immer interessante Gerüchte kursieren, wird man mich früher oder später finden“, erklärte er mit einem zaghaften Schmunzeln „Oder dort, wo Menschen Hilfe brauchen. Wo Ungerechtigkeit herrscht.“ Die Zufriedenheit auf Junpeis Zügen wich; seine Mundwinkel sanken und der feurige Ausdruck in seinen Augen wurde fahler.
Deswegen bin ich hier. Wegen Gerüchten“, um primär seine eigene Stimmung anzuheben, versuchte sich Junpei an einem gut gemeinten Scherz: „Mir wurde oft mit auf den Weg gegeben, man solle insbesondere schönen Frauen nicht vertrauen. Je schöner, desto mehr Misstrauen verdienen sie.“ Wodurch wohl auch die karge Erklärung seiner Anwesenheit rührte. In keiner Sekunde dachte Junpei daran, Thana vor den Kopf zu stoßen. Im Leben nicht! Und doch war da die stets wiederkehrende, mahnende Stimme seiner Mutter. Zusammen mit den deutlicher werdenden Schreien überlebenswichtiger Instinkte.
Lange auf dem eher schlecht als recht vermittelten „Scherz“ wollte der Hüne nicht verharren. Noch während er all das aussprach, sank ihm das Herz bereits in die Hose. Wie peinlich. „Und Ihr? Ihr seht definitiv aus, als sei dies Eure Heimat“, Junpei wollte eigentlich auf die Umgebung deuten oder diese eines langen, investigativen Blickes unterziehen – doch waren sowohl seine Hände wie auch Aufmerksamkeit gänzlich vereinnahmt „Seid Ihr wegen des Bazars hier? Oder für einen magischen Auftritt?“ Seine optische Assoziation mit der wohl schönsten Bauchtänzerin in ganz Aloe war nicht verschwunden. Das kurz darauf folgende Lachen verriet jedoch, dass zumindest der letzte Part seiner Fragen nicht hundertprozentigem Ernst unterlag.


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BeitragThema: Re: Aloes Bücher-Basar
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Mesmerizing Mirages

mit @Junpei

06
Thana hatte den Körperbau des Weißhaarigen ungeniert begutachtet und sich gar nicht erst Mühe gegeben diese Musterung unbemerkt durchzuführen. Ihre Entgegnung auf Junpeis Aussage, er würde es hinbekommen das Buch noch eine Weile zu halten, brachte die Magierin mit einer nachdenklichen Stimme hervor. Ihr Augenmerk lag schließlich auf der Person vor ihr und auf dessen Form. “Das glaube ich gern...“, schallte es also teilabwesend aus ihrer Kehle. Der Kleine aber feine Unterschied zu der Art und Weise, wie sie umgekehrt den Weißhaarigen in den Bann zog war, dass sie sich vollkommen bewusst und aus freien Stücken dem hingab, was ihre Augen vorfanden. Thana gönnte sich ein wenig Vergnügen und sah sich keinerlei Zwängen oder Machtlosigkeiten gegenübergestellt.
Es störte, aber erheiterte die Mahaf gleichermaßen, wie der junge Mann sie fast schon erwürdig ansprach. Normalerweise hätte sie ihn vermutlich schnell korigiert, doch in diesem Falle entschied sie sich lieber dazu ihn so weiter sprechen zu lassen. Es lag an ihm sich diesen Zwängen der Förmlichkeit zu unterwerfen und penibel darauf zu achten, dass er keinen verbalen Fehler machte. Thana selbst ging schnell und ohne Bedenken zum simplen "Du" über. Junpei machte noch deutlich, dass es für ihn eine Ehre sei "Miss Thana" zu treffen. Tja, vermutlich ja. Wahrscheinlich durfte er sich glücklich schätzen eine solche Schönheit, eine solch mächtige Magierin treffen zu dürfen! Die Mahaf steckte kein Stück zurück, als er ihr bei seiner Verbeugung beinahe eine Kopfnuss gab. Für einen kurzen Moment standen die Zwei einander verdammt nahe, wortwörtlich Auge in Auge. Der liebliche Duft der Wüstenblume konnte ohne Umwege den Weg durch seine Nasenlöcher, bis hin in die Schaltzentrale seines Kopfes finden, um ihm dort weiter seine Sinne zu vernebeln. Thana tat es dem Mann gleich, oder zumindest ähnlich, in dem auch sie mehrfach blinzelte. Dies tat sie nur wesentlich langsamer und lasziver als er. Elegant flatterten ihre Wimpern auf und ab, den Blick fest auf seine Seelenspiegel gerichtet. Zumindest so lange, bis der Herr seine Blicke hastig abwendete. Er suchte sein Glück scheinbar viel lieber in den weiten des Himmelblaus, statt in den violetten Tiefen ihrer Augen. Sein Pech! Doch... so sehr er auch versuchte gedanklichen Abstand von ihr zu nehmen, so schwer fiel ihm das auch. Thana machte ihm das aber auch bewusst so schwer wie möglich.
Als die Magierin plötzlich einen seltsamen Druck von unten verspürte, fiel ihr Blick auf ihre Oberweite. Die Hände des Weißhaarigen hoben sich, das Buch haltend und stießen dort auf den weichen Widerstand, den Thanas Körper ihnen bot. Ein Vorgang, den der Herr scheinbar gar nicht wahrnahm. Ein fieses Schmunzeln legte sich auf ihre Lippen. Eines, welches allerdings gleich wieder verflog. Thana ignorierte den unzüchtigen Kontakt, den Junpei unwissentlich aufgebaut hat für einen Moment. Aber auch nur um ihn dann auflaufen lassen zu können. Das Gespräch ließ sie derweil weiterlaufen, um auf den richtigen Moment und eine geeignete Gelegenheit zu warten. So fragte sie erst einmal, was ihn denn nach Aloe verschlug.
Junpei erklärte, dass er ein Reisender sei. Es ziehe ihn überall dorthin, wo es Gerüchte gab. Gerüchte oder Hilfsbedürftige. Ob er ihre Oberweite für so hilfsbedürftig hielt, dass er sie stützen wollte? In diesem Falle schienen es die Gerüchte zu sein, die ihn herzogen. So jedenfalls seine Aussage. Doch das war noch nicht alles. Der Weißhaarige erklärte, dass man ihn eine wichtige Sache gelehrt habe. Je hübscher eine Frau, desto mehr Misstrauen sollte man ihr gegenüberbringen. Kurz runzelte die Magierin die Stirn. Sie fragte sich, wie er so plötzlich auf diesen Gedanken kam, sah sich aber nun fast schon von ihrer eigenen Vorfreude gedrungen eine gewisse "Bombe" platzen zu lassen. Während sie so nachdachte, wie genau sie es formulieren sollte, sprach der Herr noch auf ihr Outfit und mögliche Tanzvorführungen an.
Thana schmunzelte. Sie hob langsam die Hand, die neben ihrem Körper baumelte und richtete von jener nach Aufmerksamkeit ringend den Zeigefinger nach oben. “Nur zu meinem Verständnis.“, leitete sie ein, worauf ihr Blick danach an sich selbst herunter, gen ihrer Brust wanderte. “Suchst du die besagten Gerüchte da drunter oder versuchst du mir Hilfestellung zu geben? Oder vielleicht siehst du das mit dem Misstrauen gar nicht so eng, dass du gleich so ran gehst, ohne mich vorher auch nur zum Essen eingeladen zu haben?“ Dafür, dass die Mahaf grade auf eine Belästigung der übelsten Art angesprochen hatte, wenn diese auch scheinbar unbeabsichtigt war, zierte ein äußerst gelassener Gesichtsausdruck die Magierin. Sie lächelte Junpei unschuldig entgegen, während ihr ausgestreckter Zeigefinger sich krümmte, um zu seinen schwer tragenden Händen zu deuten. Thanas Blick war derweil wieder zu seinem Gesicht heraufgewandert. Sie wollte die Reaktion des Mannes auf gar keinen Fall verpassen!


Ein Moment der Stille trat ein. Eine Reaktion Junpeis musste unweigerlich folgen.
Als sich die Situation wieder ein wenig beruhigt hatte, war zumindest für Thana alles wieder im Lot. Glücklicherweise war das mit dem vor Scham im Boden versinken immer nur ein Wunschszenario, weswegen Junpei dies nicht wirklich tun konnte. Vermutlich hätte er, wenn er denn könnte. Die Mahaf zuckte mit einer Schulter zu der Wange ihres Kopfes, den sie dabei kurz schräg legte. “Tatsächlich stamme ich aus Aloe, ja.“, antwortete die Magierin verzögert auf die Fragen, sowie die indirekten die Junpei gestellt hatte. “Auch wenn ich schon länger nicht mehr hier wohne... Auch vor dem Tanzen habe ich vor sehr langer Zeit abstand genommen. Ich bin wirklich wegen des Basars hier. Wegen all der Schätze, die er beheimatet und die es hier zu bergen gibt.“ den Fremden keck anlächelnd spielte Thana mit einer Haarsträhne, die sie sich wieder und wieder um den Zeigefinger wickelte. Den anderen Arm hatte sie wieder unter ihrer Brust verschränkt und ihren Oberkörper wiegte sie langsam hin und her. Sie spielte mit ihren Reizen und mit Signalen, die dem Herren das Denken erschweren sollten.
Es war wirklich seltsam was für ein stinknormales Gespräch sich aus einer so unangenehmen Begegnung entwickelte. Jedenfalls war das Gespräch für Thana normal. Sie führte es ganz bewusst so, in der Hoffnung die Scham des Weißhaarigen damit noch viel stärker in der Intensität zu steigern. Da lief er beinahe eine Frau über den Haufen und begrabschte sie dann auch noch und sie? Sie sprach ganz normal mit ihm und verzeihte ihm diese Fehltritte/-Griffe. Wie unangenehm musste das für Junpei sein? Oh aber abgeschlossen hatte Thana damit noch nicht. Sie lauerte lediglich darauf es ihm unter die Nase zu reiben und ihn damit aufzuziehen. Bis dahin verdrehte sie dem jungen Mann mit Freuden weiter den Kopf.


Genutzte Zauber


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