Während die Entwicklung im Kampf ziemlich eindeutig war und der schwarze Blitz von Fairy Tail den Sieg davon trug, so war die Entwicklung hier am Wagen nicht sonderlich klar. Aska schien allmählich der Wirkung vom Alkohol ausgesetzt zu sein und ihre Wahrnehmung litt deutlich darunter, denn sie wollte sich kurzerhand mit Mareo messen und ihn fertig machen, kollegial verstand sich. Der Kampf wäre jedoch keineswegs fair, denn der Halbgott war ziemlich ausgebrannt und Aska bei voller Kapazität, auch wenn ihr Arm in einer Schlinge hing. Natürlich war keiner der übrigen Anwesenden der Überzeugung, dass die Idee eine Gute war, abgesehen von Zahar natürlich. Entsprechend enttäuscht war die angetrunkene Aska von der Einstellung aller und hielt sich loyalerweise an das Echsenmädchen, was dem Schwertkämpfer ein überraschtes Blinzeln entlockte. Er legte keine große Bedeutung in diese Szenerie und ließ sich auch nicht weiter darauf ein, um nicht zufällig noch von der Heldin Fairy Tails zu Boden geschlagen zu werden. Plötzlich war Aska jedoch wieder freundlich und wandte sich an den Rune Knight, um sicher zu gehen, ob dieser noch blieb oder wieder gehen wollte.
„Ich bleibe noch etwas. Ich gebe dir dann bescheid, keine Sorge“, entgegnete Cassius und Aska konnte dann beruhigt mit Zahar die Inventur machen.
Das Aska sich in ihrem angetrunkenen Zustand nicht um eine Inventur kümmerte, konnte sich der Schwertkämpfer schon denken, aber das sie gerade Alkohol an eine Minderjährige gab, wusste er nicht und das war auch besser so. Hätte er davon erfahren, dann wäre er sicherlich enttäuscht gewesen, denn so etwas schickte sich einfach nicht, ganz gleich ob Zahar es vertragen konnte oder eben nicht. Es gab Gesetze, die den Konsum von Alkohol durch Minderjährige untersagten und daran sollte man sich auch halten. Aber glücklicherweise wusste Cassius eben nichts davon, daher war das Thema eben auch einfach kein Thema.
„Hm?“, ließ der Schwarzkopf verlautbaren, als die Ritterin vom Dach des Wagens sprang und ihn angesprochen hatte. Offenbar hatte die Otorame Interesse daran, ihn näher kennen zu lernen, um die Verbindung zu Aska besser einschätzen zu können. Das war nur natürlich, schließlich waren sie hier Kameraden von Fairy Tail und er ein Außenstehender, der ihre Kameradin augenscheinlich gut kannte.
„Wir sind einander vertraut, ja“, erklärte Cassius und blinzelte.
„Wir haben uns kennen gelernt, als wir in Lerhamn eine Banditengruppe zerschlagen haben“, fügte er dann an.
„Außerdem hat sie mir das Leben gerettet. Ohne sie stünde ich jetzt nicht hier“, schloss er zu guter Letzt ab.
Ja. Aska hatte ihn im Dämmerwald gefunden und zu Dr. Thalamus gebracht, wodurch sein Leben gerettet werden konnte. Cassius stand tief in der Schuld der van der Velden und hoffte diese Schuld eines Tages begleichen zu können, doch ob sich da so schnell eine Situation ergab, die man aufrechnen konnte? Eigentlich sollten ja nur die Gedanken zählen, doch diese Schuldgefühle waren schon irgendwie belastend.
„Und du bist sicher Shizuka Otorame, die Ritterin von Fairy Tail, richtig?“, fragte Cassius noch einmal neugierig nach. Aska hatte sie ja als Shizuka vorgestellt, doch wollte er natürlich wissen, ob sie die berühmte Schwertkämpferin der Feen war. Er hatte bereits von ihren schnellen Rüstungswechsel und ihrem Geschick gehört, schließlich teilten sie ihre Prämissen dahingehend. Der Velnarion hatte jedoch noch viel zu lernen.
Seine Aufmerksamkeit wurde dann aber auf Aska und Zahar gezogen, die vom Wagen zurückkamen und sowohl beteuerten, das noch genug von allem da war und das Nana es gewesen ist. Was hatte diese Nana denn angestellt? Ach, Cassius wollte es gar nicht wissen. Er wollte sich nicht in diese Fairy Tail Angelegenheiten einmischen, hatte er schließlich nur Aska kurz besuchen wollten. An diese wandte er sich auch direkt, wobei ihm dabei erneut auffiel, dass sie verändert wirkte. Alkohol hm? Ja.
„Es hat mich sehr gefreut, dich wieder zu sehen, Aska“, erklärte er charmant lächelnd.
„Ich werde mir gleich den Kampf von meinem Kameraden und dieser Cayra Lunos anschauen gehen. Ich hoffe wir sehen uns bald wieder und nicht erst in vielen Wochen oder Monaten“, fügte er lächelnd an.
„Pass gut auf dich auf“, verabschiedete er sich dann und winkte den anderen noch kurz zum Abschied, ehe er auf dem Absatz kehrt machte und zurück zur Zuschauermenge tingelte.
- Cassius out -