Ortsname: Sunnydrop Forest Art: Waldstück Spezielles: - Beschreibung: Ein kleiner, friedlicher Mischwald nicht weit von Maldina entfernt. Durch einen kleinen Bach, der genau durch das Herz des Wäldchens fließt, ist hier der perfekte Ort für eine Vielzahl an Wildtieren. Rehe, Hirsche, Hasen, Füchse, Dachse, Wildschweine und eine ganze Reihe verschiedene Vögel leben hier. Auch die Flora ist äußerst vielfältig. Je nach Jahreszeit wachsen hier unterschiedliche Pilze, Gräser, Kräuter, Büsche, Beeren etc.. Wer weiß, wonach er suchen muss, wird hier bestimmt fündig. Wirklich viele Menschen gibt es hier jedoch nicht, denn es gibt kaum Wege, die hier hindurch führen, es ist überwiegend unberührte Natur.
Change Log: Sobald sich innerhalb des Rollenspiels etwas an dem Ort ändert, wird es hier kurz vermerkt.
„Stimmt, cool bist du wohl auch“, lachte Ravinuthala fröhlich, als Moira abstritt, süß zu sein. Das Label würde die Weißhaarige so leicht nicht wieder loswerden. Der Sturkopf der Oni war schwer durchzurütteln und oft auch schwer von Begriff, sodass sie sehr entschieden an ihrer Logik festhielt, dass Moira ganz offensichtlich auf sie gewartet haben musste. In einem anderen Punkt konnte die Vanitas ihr aber tatsächlich etwas beibringen. „Erschütterungen?“ Fragend legte sie ihren Kopf zur Seite, während sie sich die Worte der Älteren durch den Kopf gehen ließ. „Ich mein... ich bin schon echt stark, da haste Recht...“ Ja, da konnte die Tsumiho wirklich nicht widersprechen. Die Stärke führte also zu... Erschütterungen? Und die Tiere, die sensibel Sachen wahrnehmen konnten, merkten das? „Du meinst also... die Tiere hauen vor mir ab, weil ich so stark bin?“ Dann... war das doch ein gutes Zeichen, nicht? Das bedeutete, dass Thala viel, viel stärker geworden sein musste, seit sie ihren Stamm verlassen hatte! In ihren großen, geweiteten Augen zeigte sich eine tiefe Erkenntnis, ehe sie ihren Blick wieder senkte und Moira anstarrte. „Hey, sag ma, hey, Momo! Kanns sein, dass du voll, voll, VOLL clever bist?“ Musste ja so sein, oder? Die Vanitas hatte mit Leichtigkeit erkannt, was los war, während Ravi vollkommen im dunkeln getappt war, und sie hatte es gut erklärt. Klar, die Hälfte ihrer Worte war echt kompliziert gewesen, aber auch, wenn die Oni nicht der ganzen Erklärung folgen konnte, hatte sie doch verstanden, was Moira meinte! Also, vermutlich. Bestimmt. Sie fühlte sich zumindest so, als hätte sie etwas verstanden, und das war schon einmal viel wert!
„Nicht zum Spaß, sagste?“, grinste Ravinuthala, als Moira über Küsse sprach. „Krass. Hat für mich schon so ausgesehn, als hätteste Spaß, HAH!“ Die Worte der Vanitas amüsierten sie, aber sie wollte nicht zu sehr darauf herumreiten. Da gab es doch etwas Interessanteres, das sie betrachten konnte. Nachdem die Tsumiho eben noch erfolglos versucht hatte, einen Blick auf das Bild zu werfen, das ihre Gildenkollegin zeichnete, zeigte sich die Ältere plötzlich sehr viel williger. Kaum hatte Ravi ihr vorgeschlagen, dass sie ja das Model für Moiras Bild sein konnte, drehte die auch schon ihren Block um... und war schon halb fertig damit! „Hey, wow! Bin das... das bin ich, ne?“, rief Ravi überrascht, ein Strahlen in ihren Augen. „Is ja krass! Hab dich grad erst gefragt, ob du mich zeichnen magst, un du bist schon so weit! Wie schnell bist du, Momo?“ Ein lautes, dröhnendes Lachen hallte durch den Wald. Auch, wenn die Oni verstanden hatte, dass sie der Grund für das Verschwinden der Tiere sein könnte, hatte sie wohl herzlich wenig daraus gelernt. Fröhlich hob sie ihre rechte Faust und zeigte der Vanitas einen Daumen nach oben. „Hey, hey HEY! Voll lieb von dir, dass du mich echt zeichnest! Sieht auch echt gut aus!“ Der Tsumiho gefiel das Bild, auch wenn es noch nicht fertig war. Sie konnte schon gut erkennen, was es darstellen sollte, und sah, dass die Vanitas sowohl ihre Haare, als auch ihre Muckis gut eingefangen hatte. Damit war sie ziemlich zufrieden. Mit einem fröhlichen Lächeln auf den Lippen wandte sich Ravinuthala um und setzte sich direkt neben ihrer Kollegin auf den Boden, dicht genug, dass ihre Arme einander berührten. Selbst im Sitzen war Thala noch ein gutes Stück größer, aber von hier aus konnte sie einen guten Blick auf den Block werfen, selbst wenn Moira gerade am zeichnen war. „Hey, du hast gesagt, wenn ich ruhig hier sitzen bleib, isses okay, nich? Nich?“, hakte sie nach und machte damit deutlich, was sie wollte. Ravi wollte hier bleiben, bei Moiras Seite, bis sie mit ihrer Zeichnung fertig war. „Wenn ich das mache, dann kann ich dir beim Zeichnen zugucken, ja? Du machst das so gut, das will ich sehen!“ Sie kicherte. „Kannst mir auch sagen, wenn ich ne Pose für dich machen soll oder so, als Rerf... Refa... ähm... Als Vergleich für die Zeichnung. Für ne Freundin mach ich doch alles, hey!“
IV Es war schon sehr komisch gewesen, das Moira und Ravi sich in ihrer jeweils so starrsinnigen Art und Weise doch recht gut zu verstehen erschienen. Dabei waren die beiden Magierinnen von Satyrs Cornucopia doch grundverschieden und sich letztendlich überhaupt nicht so unähnlich. Beide waren teilweise schwierige Charaktere, hatten jeweils Persönlichkeitszüge, welche andere Personen nicht gerne mal den letzten Nerv raubten. Moira war starrsinnig, egoistisch, nur auf sich selbst veranlagt, egozentrisch, eingebildet, narzisstisch, schnheitsversessen, arrogant, kaltschnäuzig, abweisend, tiefgekühlt, missmutig und herrschaftlich. Ach, diese Liste an negativen Charakterzügen könnte man womöglich noch endloch weiter treiben, sie würde vermutlich überhaupt kein gutes Ende finden können. Schaute man sich dagegen ihre positiven Seiten an, dann merkte man, das es nicht viel gab, was man an Moira toll finden könnte. Vielleicht, das sie so verschwiegen und zurückgezogen war? Das sie sich ihre eigene kleine Musterwelt aufgebaut hatte, in der sie sich in ihren eigenen kleinen Zufluchtsort zurückzog? Außerhalb dieses eiskalte Herzens erschien sie dennoch auch eine sanftmütige, eine lebensfrohe und eine liebevolle Art zu haben. Das klammheimliche Zeichnen ihrer Bilder stellte dafür nämlich den unabdingbaren Beweis dar. Wenn sie etwas in Ruhe machen konnte, kennzeichnete ihr Innerstes nämlich diese kehrseite von ihr. DIeses friedvolle Wesen, diese Aura der Ruhe. Wollte sie sich doch am Besten immer in dieser kleinen Welt aufhalten, wo alles genau so war, wie sie das für sich selbst auch erkannte. Vermutlich gab es nicht viele Personen, die von Moira sagen könnten, das sie etwas Anderes als kaltherzig war. Ihre eigenen Meinungen dazu hatten sich womöglich mit der Zeit nur @Liora, @Raziel, @Charon und @Temujin gebildet. Aber Moira wusste eben auch nicht, wie sie wirklich in den Augen derer zu sehen war.
Ravinuthala hingegen war so stürmisch, hatte das Herz am rechten Fleck, war manchmal sehr schwer von Begriff und drehte sich die Ansichten gerne so, wie sie diese auch benötigte (oder verstand). Die Oni könnte aber niemals ein schlechtes Wort oder eine negative Anekdote über irgendjemand Anderes sagen und genau das unterscheidete sie so von Moira. Schließlich hatte Moira sehr wohl auch Schlechtes in Wort und Tat für andere Personen übrig, das hatte sie bisher aber nie von Ravi erlebt. Und genau das war es auch, was sie so sehr von Ravi überraschte. Das sie Faszination in der Art und Weise der Oni in ihrer eigenen Wahrnehmung erkannte. Wiedererkennend auch daran, das es sich bestätigte, das die Tsumiho die Tatsachen wieder verdrehte. "Nein Ravi, ich bin alles Andere als cool. Ich bin eiskalt und gefroren. Wie eine Person in einem Märchen, was ich vor langer Zeit einmal gelesen habe..." Die Logik der Tsumiho war für die Vanitas echt etwas zu hoch, sie verstand nicht, wie man sich eine falsche Tatsache trotz offensichtlicher Falschheit versuchte, für korrekt wirken zu lassen. "Ja und nein, Ravi. Ja, die Tiere haben offensichtlich Angst, weil du so stark bist. Aber sie füchten, weil du so viel krach machst."
Moira versuchte nun einmal wirklich, es der Tsumiho ein wenig genauer zu erklären. Die Schneekönigin lief ein paar Schritte auf Ravi zu und dadurch bildeten sich natürlich ihre charakteristischen Eisabdrücke unter ihren Schritten, die aber natürlich auch sofort wieder verschwanden. Schön mit anzusehen waren sie aber allemal sehr wohl. Sie schaute Ravi an und setzte sie vor sie. Dann boxte Moira sie leicht gegen den rechtne Oberarmmuskel. Dabei lächelte sie ausnahmsweise einmal. Auch, wenn sie sich dabei selbst die Finger wehtat, aber das ignorierte die Schauspielerin einfach kurzerhand einmal und spielte unversehrtheit vor. "Schau, Ravi. Dir hat dieser kleine Stoß nichts ausgemacht. Vermutlih hast du ihn noch nicht einmal gespürt. Aber dieser kleine Stoß hat bereits eine Erschütterung ausgelöst, welche du aber gar nicht wahrgenommen hast. Das Gleiche passiert, wenn du im Wald so lautstark stampfst oder brüllst. Diese Erschütterungen nehmen die Tiere wahr. Davor fürchten sie sich, weil sie denken, es droht ihnen Gefahr. Also flüchten sie lieber und bringen sich so in Sicherheit." Auch, wenn ihre Hand im Normalfall eiskalt war, legte Moira liebevoll ebendiese an die Wange der großgewachsenen Tsumiho. "Auch, wenn man sich vor dir nicht fürchten muss, meine kleine Oni." Für einen Moment zeigte sich Moira einmal von einer lieben Seite. Denn da sie wusste, das sie bei Ravi absolut nichts zu befürchten hatte, musste sie sich selbst auch nicht als stark zeigen und konnte so von ihrem eigentlichen Eisgletscher ein wenig abrutschen. Das hatte sie vermutlich aber auch irgendwo Charon und seinem Einfluss auf sie zu verdanken...
"Stell dir einfach nur vor, ein Mitglied aus deinem Stamm ist dreimal so groß und auch dreimal so stark wie du. Und dieses Mitglied läuft einfach über dich drüber, weil du im Weg bist. So in etwa geht es auch den Tieren, die ja fast alle sehr viel kleiner sind als du." Nein, Moira war weißgott nicht clever. Zumindest nicht so schlau, wie Ravi sie gerade hinstellte, aber sie genoss es dann doch irgendwie, eine solche Aufmerksamkeit zu bekommen und ein solches Lobeslied über sich zu hören zu bekommen. Moira merkte, das Ravi schon wirklich eine sehr interessante Person war, welche in jedem Fall eine sehr große Bereicherung für die Gilde war. Defintiv hatte sie zumindest jetzt das Gefühl, sich der richtigen Gilde angeschlossen zu haben...
"Nein, das macht mir keinen Spaß. Aber ich kann bei einem Kuss sehen, in wie weit eine Person sich schwach zeigt. Oder in wie weit sie sich stark zeigt. Denn die wenigsten Personen reagieren richtig darauf und weisen mich von sich. Viele zeigen einfach nerven. Und ich hasse Schwäche bekanntlich." Aber da gab es doch noch etwas Anderes, was sie viel mehr hasste als das. Aber das gab es ja zum Glück im Moment nicht zu sehen. Nachdem die Konzentration und die Aufmerksamkeit nun aber auf die Zeichung der Vanitas gelegt wurde, drehte sie ihr Bild um und schaute verlegen zur Seite. Dabei offenbarte sich, das Moira ihre Gildenkameradin bereits von Anfang an gezeichnet hatte, noch bevor sie sich hier getroffen hatten. Aber natürlich verstand Ravi das mal wieder nicht ganz so richtig. "Maaan! Ich habe schon begonnen, dich zu zeichnen, da haben wir uns hier noch gar nicht getroffen, Raviiiii!" Plötzlich reagierte Moira etwas sehr komishc für ihre Verhältnisse. Sie reagierte auf die Anmerkung von Ravi sehr... mädchenhaft. So etwas war ihr bisher auch noch nicht untergekommen. Daher zog sie, als sie das bemerkt hatte, ihre Zeichnung vor das Gesicht und schaute mit glührotem Kopf verlegen und peinlich berührt zur Seite. Aber, sie freute sich sehr über Thalas erneutes Lob.
Bei Ravis nächstem Satz wurde Moira aus ihrer Verlegenheit regelrecht herausgerissen. Denn sie weitete voller Überraschung die Augen, riss sie regelrecht auf und schaute Ravi verdutzt an. Für eine Freundin? Hatte sie gesagt, für eine Freundin? Thala sah in der eiskalten Zicke eine Freundin? Die Vanitas verstummte, war regelrecht sprachlos in diesem Moment. Dann reagierte sie auch völlig unkonventionell für ihre Verhältnisse. Sie bewegte sich erneut auf Ravi zu und umarmte sie, so gut sie es konnte. Bei Ravis muskulärem Oberkörper war es durch diese Ansammlung aus purer Kraft echt schwierig, es vernünftig zu tun. Aber Ravi hatte es sich wegen dieser ehrlichen Worte wirklich verdient. "Danke." Gab sie leise summend von sich, während sie eine zeitlang so verblieb, ohne erneut etwas zu sagen. Als Moira sie wieder loslies, zeigte sie sich ihr völlig anders. Die Vanitas hatte nun ein deutliches Lächeln auf den Lippen und strahlte sogar fast. "Als Referenz wolltest du sagen? Ja, gerne. Ich habe auch eine Idee. Ich zeichne noch ein weiteres Bild von dir. Setz dich mal bitte dort hin und dreh dir bitte leicht die Bandagen vom rechten Arm ab. Schau dabei bitte ein wenig ernster. Und dann beweg dich nicht mehr, bis ich dir bescheid sage, T-Thala..." Voller Elan und Inbrunst begann Moira damit, ihre neue Idee in eine Zeichnung umzusetzen, ehe sie sich um die Vollendung des angefangenen Bildes kümmern würde. Sie wusste nicht wie, aber irgendwie schien Ravi magische Kräfte zu besitzen, da war sie sich sicher... Neue Zeichnung
Es stimmte nicht ganz, dass Ravinuthala nicht schlecht über andere reden konnte. Auch wenn sie im Allgemeinen wohlwollend war und Dinge nicht übel nahm, machte sie sich doch auch gerne mal einen Spaß daraus, alle Seiten einer Person hervorzuheben. Bei Moira würde ihr aber tatsächlich nichts einfallen, außer dass sie vielleicht ein bisschen zögerlich war… aber in anderen Situationen stürmte sie voran und nahm sich, was sie wollte, also passte selbst diese Einschätzung nicht wirklich. Unter all den bösen Worten, die sich die Vanitas in ihrem Kopf zusammensponn, könnte Thala sie auf jeden Fall nicht identifizieren. Stattdessen sah sie die warme Seite der Eisprinzessin. Die entschlossene Seite, die sagte, was sie wollte. Die auch mal jemanden küsste, einfach so. Die nicht einfach aufgeben wollte, selbst wenn ihr Gegenüber zwei Köpfe größer war. Als eine der Kleinsten ihres Stammes war diese Starrköpfigkeit etwas, das Ravi sehr schätzte - und teilte. Wenn Moira sie wirklich davon überzeugen wollte, dass sie es nicht wert war, gemocht zu werden, dann hatte sie eine ganze Menge Arbeit vor sich. “Du bist gefroren?”, frage Ravi überrascht, fühlte kurz den sanften Wind des Waldes auf ihrer an so vielen Stellen entblößten haut. Eigentlich war es recht warm. Trotzdem sollte sie das wohl prüfen. Mit einem Hauch von Sorge ging sie vor ihrer Freundin in die Hocke und nahm sanft ihr Handgelenk zwischen drei große Finger - Daumen, Zeige- und Mittelfinger. Die Haut war weich, zart. Nicht warm, aber definitiv nicht so kalt wie Eis. Außerdem war das Gelenk beweglich, die Hand schüttelte sich leicht, wenn Ravi sie ein paar Zentimeter hoch und runter zog. Mit einem sanften, aber bestimmten Zug nahm sie die Hand der Älteren zwischen ihre beiden Hände und spürte ihre Berührung. “Hm… ne, biste nicht”, stellte sie fest und grinste. “Du fühlst dich weich und schön an. Überhaupt nicht wie Eis.”
Abgesehen davon, dass sie zart war, war Moira wohl auch echt clever. Ravi kicherte, als sie den leichten Schlag der Weißhaarigen spürte, und lauschte aufmerksam ihren Worten. Sie nickte, glaubte zu verstehen, was ihr da beschrieben wurde. Was eine Erschütterung war, das wusste sie… ungefähr. Schlussendlich entkam ihr ein Lachen, als Moira sagte, dass man vor ihr keine Angst haben musste. “Naja, ist vielleicht doch gut, dasse Angst vor mir haben. Ich hättse vielleicht gegessen!”, rief sie amüsiert aus und klopfte sich auf den Bauch, ehe sie der Vanitas wieder ins Gesicht blickte. “Aber du brauchst keine Angst haben, Momo. Das stimmt schon.” Die Oni hatte nicht vor, Moira je ernsthaft etwas anzutun, auch wenn sie bereit wäre, sich ein wenig zu kabbeln oder zu kämpfen. Das tat sie ja mit anderen Oni auch. Ihre Augen funkelten richtig, als Moira ihr ehrzählte, dass sie es mit einem dreimal so großen Oni zu tun haben konnte. “Oh, du meinst wie Valda?”, rief sie aufgeregt, die Hände zu Fäusten geballt und vor ihre Brust gehoben. “Die ist riesig und stark! Macht richtig Spaß, gegen sie zu kämpfen!” Ravinuthala die Angst vor übergroßen Gegnern zu erklären war vermutlich unmöglich. Sie war es schließlich, die Riesen, Dämonen und selbst Drachen bezwingen und essen wollte. Außerdem war sie es gewohnt, die Kleinste unter vielen starken Kriegern zu sein und sich trotzdem zu behaupten. Ihre Mutter war fast doppelt so groß gewesen wie Ravinuthala selbst, zumindest noch vor ein paar Jahren, und sie hatte trotzdem im Kampf gegen sie bestanden. Trotzdem nickte sie aufrichtig. Sie wusste ja schon, dass Menschen und Oni bei sowas ziemlich unterschiedlich waren. Menschen neigten zu einer gewissen Feigheit. Die Tiere hier unten waren da wohl ähnlich - nicht so kampfbereit wie die Wölfe oben in den Bergen. “Also… hätte ich nein zu dem Kuss sagen sollen?”, stellte die Tsumiho verwirrt fest, als Moira ihren “Test” erklärte, und schüttelte den Kopf. “Aber es war doch ein guter Kuss.” Es war doch ihre Entscheidung, was sie haben wollte und was nicht. Aber gut, an der Stelle war die Vanitas wohl einfach zu clever für sie. Dröhnend lachte die Hünin auf: “Naja, ich kann Tests nicht besonders gut! War schon immer so, HAH!”
Jetzt kamen sie aber zum großen Thema: Moiras Zeichnung! Und nicht nur das, was sie bisher gezeichnet hatte, sondern das, was sie jetzt zeichnen wollte. Ravi gefiel der Gedanke, für die Weißhaarige Modell zu stehen, also warf sie sich gern ein bisschen in Szene, ehe sie auch schon selbst einen Blick auf den Block erhaschte… und beeindruckt war, wie schnell ihre Freundin malen konnte! Aber das stimmte dann wohl auch nicht? Moira hatte schon angefangen, sie zu zeichnen? Bevor sie hergekommen war und sie darüber gesprochen hatten? Überrascht blinzelte die Oni sie aus ahnungslosen Augen an. “Aber… warum?” Warum hatte sie denn das gemacht? Es war eine ganze Weile her, dass sie sich gesehen hatten… irgendwie überraschte es Ravi, dass Moira sie in der Zwischenzeit aufs Papier hatte bringen wollen. Die meisten Maler in Satyrs Cornucopia hielten die Oni nicht unbedingt für ein gutes Motiv. Sie war zu groß, zu muskulös, ihre Kleidung war seltsam und vor Allem konnte sie nicht stillhalten. Wenn ein Model für Maler eine Sache können musste, dann, sich einfach eine Weile nicht zu sehr zu bewegen - aber das war für die hibbelige Oni voller Energie unmöglich. Nur wenn sie schlief war sie meist recht reglos, weil dann die ganze Energie aufgebraucht war - aber dann war es die Lautstärke ihres Schnarchens, die es unmöglich machte, ihre Nähe zu ertragen. Da war es eine sehr erfreuliche Überraschung, dass Moira sie zeichnen wollte. Die Worte der Kleineren trieben ihr ein breites Grinsen aufs Gesicht, und mit absoluter Selbstverständlichkeit nannte Ravinuthala Moira ihre Freundin. Für sie war klar, dass die beiden befreundet waren, dementsprechend verstand sie auch nicht ganz, warum sie umarmt wurde. Dass sie die Umarmung erwiderte, war aber genauso selbstverständlich. “Ähm… gerne?”, antwortete sie ahnungslos auf die Danksagung und nahm ohne zu Zögern die Pose ein, um die die Vanitas sie gebeten hatte. Sie setzte sich, zupfte an ihrer Bandage, bis ein Teil davon sich löste, ehe sie ihren Blick auf Moira richtete. “Passt das so?”, hakte sie nach, ein Lächeln auf ihren Lippen.
Nur den Wunsch, sich nicht zu bewegen, würde sie vermutlich nicht erfüllen können…
V Innerlich fühlte Moira sich schlecht. Sie fühlte sich aktuell einfach falsch. Es schwirrten ihr so viele Gedanken durch den Kopf, das man nicht wirklich sagen konnte, ob sie die Fragen, die sie sich selbst stellte, auch jemals hätte beantwortet bekommen können. Klar, das war es für eine jede Person gab, waren oft Zweifel, die oftmals auch damit einhergingen, das sich die Eiskönigin absolut nicht sicher war, wie sie jetzt reagieren sollte. Wenn etwas für sie nicht gänzlich richtig war und wenn etwas für sie nicht den Tatsachen entsprach, dann machte sie sich ihre Gedanken. Schließlich hatte Moira von grundauf und seit jeher ein selbsterfasstes Bild und war sich den Situationen, so wie sie diese auch erlebt hatte, stets treu geblieben. Eine jede Aktion folgte bei ihr der gleichen Reaktion, man musste nur abwarten und konnte sehen, das es für sie bedeutete, das sie eine entsprechende Voreinstellung oder besser gesagt erwartungshaltung dieser Situation gegenüber hatte. Wenn das aber auch bedeutete, das sich die jeweilige Situation falsch anfühlte oder aber richtig anfühlte, dann sorgte das trotzdem für große Fragezeichen im klaren Bild der Vanitas. Sogesehen stritten sich ihre bisherigen Lebenserfahrungen mit ihren Erinnerungen. Und genau das war auch das große Problem, welchem sie einfach nicht Herr werden konnte. Und genau deshalb war sie eigentlich auch in den Forest geflüchtet, schon alleine, damit sie die Ausflucht in der Ruhe und im Zeichen finden konnte. Denn zugegeben, die Gildenzugehörigkeit bei Satyrs Cornucopia tat ihr wirklich gut und half ihr auch, so manchen Gedanken wieder loszuwerden. Aber es war eben leider kein Wundermittel der Heilung.
Sie wurde aber wieder aus ihren einhergehenden Gedanken gerissen, als Ravi sie plötzlich berührte und sich ihre Haut genau anschaute und sie auch genau erfühlte. Ein sehr überraschter Gesichtsausdruck lag ider Vanitas zugrunde, denn eigentlich kannte sie es nicht, das man ihr direkt solche körperlichen Transaktionen gab. Eigentlich kannte sie es eher so, das sie die Führung übernahm und ihre Gegenüber zumeist allesamt nach demselben Muster erzog. Aber das Ravi eine solche Gestik unternehmen würde, das kam für die junge Eiskönigin wirklich sehr überraschend, aber vielleicht sogar zu einem sehr guten Zeitpunkt. "Kyah!" War die einzige Reaktion, welche sie auf die Aktion von der Tsumiho wirklich geben konnte. Mehr als ein schreckter Laut kam nicht über ihre eisblauen Lippen. Als Ravi ihr dann sagte, dass sie nicht eiskalt war, erkannte die Weißhaarige, dass die Tsumiho die Dinge mal wieder nicht ganz so richtig aufgefasst hatte. "Ich meinte damit nicht meine Haut. Ich meinte damit meinen Charakter, meine Seele. Ich bin ein eiskaltes Monster. Das ist eines der Probleme, die ich wirklich habe." Sprach die Vanitas und setzte dabei einen traurigen, fast schon ereignislosen Gesichtsausdruck auf. Zugleich antwortete sie aber auch darauf, das Ravi es vielleicht gut fand, dass die Tiere Angst vor ihr hatten. Denn das gefiel der Vanitas überhaupt nicht. "Nein. Es ist wichtig, das die Tiere im Wald ohne Angst leben. Alle Tiere leisten ihren Beitrag dazu, dass dieser Wald so schön aussieht. Aber wenn sie in Angst leben müssen, können sie sich nicht mehr um diesen Wald kümmern. Das fände ich wirklich schade." Die Vanitas versuchte, diesmal einfacherere Worte zu finden, in dem sie das mal so umschrieb. Sie erhoffte sich damit, das Ravi diesmal genau verstand, was sie ihr sagen wollte.
Moira hatte nicht viele Personen auf dem Stamm der Oni kennengelernt, eigentlich ist Ravi die erste Oni gewesen, welche sie wirklich kennengelernt hatte. Entsprechend wenig konnte sie auch mit Valda anfangen, aber die Zeit für sie würde ja bestimmt noch kommen. Schließlich bedeutete es ja auch etwas, ein Gildenleben zu besitzen, das war etwas, was die Vanitas zuvor ja nicht kannte. "Ich bin auch stark, wusstest du das schon? Man sieht es mir vielleicht nicht an, aber Kraft besitze ich auch." Ja, das stimmte wirklich. Nun gut, vielleicht besaß sie nicht so viel Kraft wie Ravi oder wie die Oni im Allgemeinen, aber ihre körperliche Stärke konnte sich für eine zierliche junge Dame in ihrem Alter schon sehr sehen lassen. "Ob der gut war oder nicht spielt keine Rolle. Ich finde damit ja etwas heraus. Ob jemand überhaupt würdig ist, mich in seiner Nähe wissen zu dürfen beispielsweise." Ertönte es arrogant und hochnäsig von der narzisstischen Zicke.
Plötzlich lief Moira beschämt fas tschon rot an. "Jetzt frag doch nicht." Wiegelte sie die Nachfrage der Oni ab und versuchte, schnell das Thema zu wechseln. Auf ihre Bitte hinweg setzte sich Ravi in die Position, in welcher Moira sie gerade vor Augen hatte und begann, sich gänzlich auf ihrekunstvolle Arbeit zu konzentrieren. Und schon nach relativ kurzer und konzentrierter Arbeit war das Werk vollendet worden. Die Frostmagierin hatte Ravinuthala, welche sie als ihre Freundin bezeichnete, vollständig auf die Leinwand mittels Zeichnung gebracht. Verlegen schaute Moira zur Seite. "Und, was sagst du?" Sie war sich nicht ganz sicher, was Thala zu dieser Zeichnung sagen würde, schließlich war es ein vollständig fertiges und auch coloriertes Bild. Aber selbst, wenn es ihr nicht gefallen würde, Moira hatte sich in jedem Fall große Mühe gegeben...
Ravi lachte auf, als Moira sich über ihre kleine Berührung so erschrak, ehe sie ihr mit deutlich sanfterer Stimme erklärte, dass sie der Vanitas nicht zustimmte. Nein, sie war nicht aus Eis. Sie war ein weiches Wesen, das sich gut anfühlte. Aber das konnte sie sich wohl nicht annehmen. Aufmerksam beigte sich Thala herunter zu ihrer Freundin, bis ihr Gesicht ganz dicht an dem der Älteren war, und sah ihr tief, tiiief in die Augen. “Hmmm…” Nachdenklich starrte die Oni ihre Freundin an, während die Sekunden vorbei strichen. So unbewegt sah man sie sehr, sehr selten, ein klares Zeichen für den tiefen Fokus, den sie gerade an den Tag legte. Dann lehnte sich die Tsumiho aber wieder zurück und schüttelte den Kopf. “Nö. Deine Seele ist auch kein Eis. Wie kommst du denn darauf?” Die angeblich so eisige Vanitas machte sich ja sogar Sorgen um die Tiere, die hier im Wald lebten. Viele Leute würden es sicher als sehr warme Geste bezeichnen, dass sie darauf hoffte, dass die Nager und Vögel und was sonst noch alle ohne Angst hier leben konnte. Der Oni fiel allerdings etwas Anderes auf in den Worten ihres Gegenübers. “Momo… Denkst du, Angst haben ist etwas Schlechtest?” Fragend legte Ravi den Kopf schief, ihr Gesichtsausdruck leicht überrascht. Nach ein paar Momenten kehrte ein stolzes Lächeln zu ihr zurück und sie hob ermutigend ihre Faust. “Angst ist voll wichtig, hey! Müssen doch wissen, was gefährlich is und was nich, sonst leben die nich lange! Ich find Angst echt super, HEY!” Und wie sie es vorhin schon erwähnt hatte: Für ein Tier war es vermutlich sehr gesund, Angst vor der stetig hungrigen Oni zu haben.
“Glaub ich sofort!”, nickte Ravi, als Moira meinte, dass sie auch stark war. “Ne starke Persönlichkeit hat oft auch nen starken Körper, hey! Ich FREU mich schon drauf, mehr von zu sehn, wie stark du echt bist, Momo!” Auch wenn sie noch keinen Beweis gesehen hatte, zweifelte Ravinuthala keinen Moment lang an dem, was die Ältere ihr sagte. Sie spürte definitiv eine Kraft in Moira, auch wenn sie nicht gleich gedacht hätte, dass diese Kraft sich in körperlicher Stärke niederschlug - dafür wirkte sie ganz schön zierlich, wenn man es nicht besser wusste. Neugierig lehnte Ravinuthala ihren Kopf zur Seite, während sie über Moiras Tests sprachen. “Verstehe… Was hast du denn über mich rausgefunden?”, hakte die Hünin neugierig nach. “Ich hab den Kuss angenommen, also… hab ich den Test nicht bestanden, hm? Was passiert denn dann?” Wieder rutschte sie näher dran, rückte der Vanitas auf die Pelle, um ihr direkt ins Gesicht zu sehen. “Wenn man einen Test nicht schafft, dann muss was passieren, richtig? Also? Was krieg ich dafür, den Test nicht geschafft zu haben?” Antworten waren es auf jeden Fall nicht. Auf ihre Frage, warum Moira sie gezeichnet hatte, bekam die Oni nur die Antwort, dass sie das doch nicht fragen sollte. “Aber… warum denn nicht?” Das war schwer zu verstehen. Die Oni waren schon immer ein sehr offenes Volk gewesen, das klare Worte bevorzugte, da wurde nicht um den heißen Brei herumgeredet. Selbst in ihrer Zeit hier unten, wo sie mit Menschen und anderen Völkern die Wege kreuzte, hatte Ravinuthala mehr mit Leuten zu tun, die auch mal den Mund aufmachten und offen mit ihr redeten. Das mochte sie! Fand sie gut! Das Konzept davon, einfach nicht zu sagen, was man eigentlich meinte, war für sie sehr fremd und abstrakt. Dementsprechend äußerte sie auch sehr direkt ihre Meinung zu dem Bild, das Moira von ihr gezeichnet hatte: “Whoa, das is ja krass geworden! Ich hab FOTOS gesehn, die sind nich so nah dran, HEY!” Moira war nicht nur stark, sie hatte es auch echt drauf! Die unbändige Begeisterung der Jüngeren war mehr als offensichtlich und ließ sich nur schwer anzweifeln. Sie grinste breit. “Hab ich echt so cool ausgesehn? Mann, ich bin ja voll das hübsche Mädel, HAH!” Glücklich lachend legte Ravi ihren dicken linken Arm um die Schultern der lieblichen Eismagierin, um sie dicht an ihren Körper zu ziehen. Als jemand, der sich selbst an ihrer Kälte störte, würde Moira sicher schnell merken, wie warm die Oni war - sowohl Innen als auch Außen. “Liebe das Bild! Kann ich das haben? Oder willste’s behalten, damit du mich immer anglotzen kannst, hm? Weil ich doch so’n schickes Mädel bin!” Wieder lachte sie, auch wenn die Frage ehrlich gemeint war. Die Zeichnung würde Ravi echt gerne behalten. “Was zeichnest du’n sonst noch so?”, hakte sie nach, ihre Neugier geweckt. “Der Rest sieht sicher auch so gut aus, nich?”
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