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 East Forest: Lichtung

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Aska
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BeitragThema: East Forest: Lichtung
East Forest: Lichtung EmptyMi 24 Feb 2021 - 21:56

East Forest: Lichtung Eastforests0jz1

Ortsname: East Forest: Lichtung
Art: Freiraum
Spezielles: -
Beschreibung: Der East Forest umfasst eine gewaltige Waldfläche, welche für eine Vielzahl von Lebewesen eine Heimat bietet. Neben unzähligen Bäumen, Sträuchern und anderen Pflanzen sind hier übliche Waldbewohner wie Füchse, Fledermäuse oder Wölfe zu finden. Doch Reisende sollten gewarnt sein, auch Monster treiben in den Tiefen des East Forest ihr Unwesen. Diese Lichtung ist zwar nur eine von vielen, allerdings fließt durch ihre Mitte ein Bach mit frischem Wasser und auf dem Boden liegende Baumstämme bieten eine Sitzgelegenheit. Wundervoll! Doch ist diese Ruhe nicht trügerisch?

Change Log: Sobald sich innerhalb des Rollenspiels etwas an dem Ort ändert, wird es hier kurz vermerkt.

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Aska
Dämonentöterin
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BeitragThema: Re: East Forest: Lichtung
East Forest: Lichtung EmptyMi 24 Feb 2021 - 22:08

-> Tbc: Fairy Tail Gildenhaus - Haupthalle

[ 3 | 10 ]

Aska bemerkte nicht, dass Kass ihr nur teilweise zuhörte. Sie war selbst mit ihren Erinnerungen beschäftigt, während sie ihre Erfahrungen mit Dämonen mit dem Fremden teilte. Wäre die Devilslayerin aufmerksamer gewesen und hätte mitbekommen, dass Kass abgelenkt war, so hätte sie es dem jungen Mann wohl verübelt. Doch so schien nach wie vor alles im Lot zu sein. Zumindest bis zu dem Zeitpunkt, als Kass ihr auf ihre Frage nach seiner Herkunft antwortete. Er lebte direkt bei einem Park? Wohnungen mit derartiger Lage waren doch bestimmt teuer! Wenn er sich das leisten konnte, warum sah er dann so schäbig aus? Das passte doch überhaupt nicht zusammen! Oder.. wollte er ihr damit wirklich mitteilen, dass er ein Obdachloser war und direkt in dem Park hauste? Die Gilde bot doch sicherlich auch bezahlbare Unterkünfte für die männlichen Mitglieder, oder? Und selbst wenn nicht: Magnolia Town bot doch sicherlich auch bezahlbare Unterkünfte für die männlichen- äh, jedermann. Das war es jedoch nicht, was Aska dazu bewegt hatte, abrupt stehen zu bleiben und die Arme beinahe beleidigt zu verschränken. Sie musterte Kass misstrauisch durch verengte Augen und stemmte schließlich ihre Hände energisch in die Hüften, als sie mit ihrer Analyse fertig war. Er hatte ihre Frage nach seiner Heimat mit Sicherheit richtig verstanden. „Nun gut, Kass. Dann behältst du deine Herkunft eben für dich. Das macht dich allerdings ziemlich verdächtig und ich wittere es schnell, wenn Böses im Busch ist“, machte sie ihm auf ihre übliche herrische, vielleicht auch etwas wahnhafte Art klar. Dann marschierte sie wieder weiter und ging erhobenen Hauptes an ihm vorbei, das Näschen ein wenig höher tragend als zuvor. „Es kommt mir also ganz gelegen, diese Quest mit dir zu erledigen. So kann ich dich im Auge behalten“, mahnte sie ihn noch, blickte dann aber breit grinsend über ihre Schulter zu ihm. Hä..? Wie meinte sie das nun? War das ein Scherz? Wohl kaum. Auch die kleine Zahar wusste ab und an nicht, wie sie Aska zu nehmen hatte. Wahrscheinlich weiß auch Aska nicht, wie sie Aska zu nehmen hat.

Die karamellfarbenen Augen wurden groß, als Kass sein Alter verriet. So jung? Der Typ sah viel älter aus. Das lag aber dann wohl an der schmutzigen Aufmachung und an der Tatsache, dass er allgemein ziemlich fertig aussah. Damit war er natürlich dennoch ein ganzes Stück älter als Aska, doch zählte er noch nicht zum alten Eisen. Sogleich stellte sie sich die Frage, ob er aufgrund seines Alters auch entsprechende Fähigkeiten vorzuweisen hatte. Er konnte kaum besser sein als sie selbst, schließlich war die Blonde die stärkste und beste Magierin! Aber dennoch.. „Du bist acht Jahre älter als ich“, sprach sie ihren Gedanken dann laut aus. War er ihr acht Jahre voraus?

Unmöglich.

Die Blondine stutzte und sah Kass überrascht an. Sie war freundlicher als meisten? Also erstens: Natürlich war sie das. Zweitens: War sie das? Gedanklich ging sie deren Aufeinandertreffen vom Anfang bis zum jetzigen Zeitpunkt durch. Aska konnte definitiv freundlicher sein, als sie sich bisher gezeigt hatte. Aber es lag in ihrer Natur, ihre Mitmenschen zu nehmen, wie sie waren und sich nicht weiter mit Äußerlichkeiten zu beschäftigen. So wie sie auch sehr offen und ehrlich kommunizierte.

..versuchte er gerade zu lächeln? Egal. „Dafür musst du mir nicht danken. Es scheint mir innerhalb der Gilde üblich zu sein“, stellte sie klar, klang dabei aber nicht kalt oder abweisend. Vielmehr war zu erkennen, dass sein Dank sie ein wenig verwirrte. Hatte er schlechte Erfahrungen gemacht? Wie dem auch sei, es wäre Aska nun nicht so wichtig, das zu erfahren.

Sie näherten sich dem Wald, der East Forest wäre bald erreicht. Magnolia Town hatten die beiden Magier schon lange hinter sich gelassen, als Kass etwas feststellte, was auch Aska schon ein wenig Bauchschmerzen bereitete. Der Wald war riesig und der Dämon könnte überall sein. Ob sie ihn aufspüren könnte? Die blonde Devilslayerin kannte den Geruch der Dämonen nur zu gut, allerdings konnte sie ihn nicht über eine große Distanz wahrnehmen. Und sie war kein Spürhund, so nützlich es auch wäre. Also seufzte Aska auf und antwortete: „Ich kann sie riechen, ja. Aber nicht über hunderte Meter weit entfernt“ Es nervte sie, sich das einzugestehen. Was Aska außerdem nicht wusste: Sobald sich das Blut eines Dämons mit dem eines anderen Lebewesens vermischte, wie es bei Zahar der Fall war, konnte sie nur noch Ansätze einer dämonischen Note wahrnehmen. „Hier stand doch etwas von einer Lichtung“, meinte sie und kramte das Papier mit der Questbeschreibung hervor. Eine Lichtung - ja. Aber wo und welche, das stand da nicht.  Doch Aska war eine geduldige Dämonenjägerin, das hatte sie jahrelang in aller Ruhe gemacht. „Egal wie lange es dauert, ich werde diesen Wald erst wieder verlassen, wenn ich den Dämon getötet habe“ Sie schielte zu Kass. Eigentlich war das doch ein guter Zeitpunkt, oder? Jetzt oder nie: „Ich habe eine sehr feine Nase. Leider ist dein Körpergeruch so dermaßen aufdringlich, dass er mich von anderen Fährten schnell ablenkt. Warum ziehst du dir keine frischen Klamotten an, Kass? Und vor allem: Warum wäscht du dich nicht?

@Kass


Aska   |   Zauber  |  Theme
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Priscilla

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BeitragThema: Re: East Forest: Lichtung
East Forest: Lichtung EmptyFr 26 Feb 2021 - 13:11

4 | 10

Unmerklich biss Kass die Zähne zusammen. Nun hatte Aska also doch Verdacht geschöpft und würde ihn unter Beobachtung halten? Na da hatte er sich ja etwas eingebrockt. Machte die Dämonenjägerin nun doch auch Jagd auf Monster, die als Menschen auf der Welt wandelten? Konnte Kass die Stiuation irgendwie entschärfen? "Töte sie. Vergrab' sie im Wald. Schieb's auf den Dämon.", konnte Kass förmlich in seinem Kopf wiederhallen hören, doch schob den Gedankengang bei Seite. Das wollte er nicht. Und er wollte noch nicht einmal darüber nachdenken. Am liebsten wäre es ihm, hätte er solche Einfälle überhaupt nicht mehr - vor allem nicht, als erstes.
Nein, sich Aska als potentielle Zeugin zu entledigen, war nicht, wozu Kass sich entschied. Stattdessen wagte er es, ein wenig ehrlicher zu sein. Öfter mal was Neues. "Mein... ähm... Leben vor... Magnolia... war nicht... schön.", versuchte er zu beschreiben und tatsächlich fiel es ihm schwer, die richtigen Worte zu finden. "Aber... ich bin jetzt hier... und meine Herkunft ist... nicht mehr wichtig... für mich zumindest..." Hoffentlich konnte er mit dieser gestammelten Erklärung Askas Neugier ein wenig zufrieden stellen. Den Altersunterschied der beiden ließ Kass unkommentiert. Wo war er vor Acht Jahren gewesen? Und mit Wem? Darüber wollte er besser gar nicht erst nachdenken.

Dass man in der Gilde zueinander freundlich war, das schien logisch zu sein. Dennoch war Kass' erstes Aufeinandertreffen mit einem anderen Gildenmitglied, dem mürrischen Water-Dragonslayer Kazuya, nicht nach diesem Schema verlaufen. "Oh, hmm..." Was sollte Kass dazu groß sagen? Wie zwei Menschen sich nicht gleichten, so gleichte sich auch nicht die Umsetzung dieses Gildenwertes unter den Mitgliedern. Aber das war zu erwarten und Kass konnte damit umgehen. Es war ja, ein Stück weit,  sogar beabsichtigt.

Während die beiden sich dem dunklen East Forest stetig näherten und das grüne Band sich weiter und weiter vor den Magiern ausbreitete, kam Aska auf ihre Fähigkeiten zu sprechen. Sie konnte Dämonen riechen? War das sprichwörtlich gemeint? War das ihre Magie? Das schien zumindest zu einer Dämonenjägerin zu passen. Das Gespräch machte allerdings gleich eine kleine Wendung, als Aska das Thema ihres Geruchssinnes nutzte, um Kass auf seinen Zustand anzusprechen.
Der Wüstensohn hatte sich das selbst aufgetragen und er war voll und ganz schuld an seiner Aufmachung und er nutzte sein Aussehen und seinen Geruch bewusst, wie ein Schild, um sich zu beschützen. Dennoch tat es ein wenig weh, so direkt darauf angesprochen zu werden. Nicht, weil es ungerechtfertigt fand - Aska hatte allen Grund dazu, nachzufragen - sondern weil es dem Magier deutlich in den Sinn rief, wo er sich gerade befand. Was er gerade mit seinem Leben anstellte. Wie wenig er gerade zu bieten hatte.
Geknickt antwortete er Aska, denn schließlich hatte sie eine Erklärung verdient: "Ich...ähm... hab' keine frischen Kleider, Aska." Er griff sich an den Mantel und zupfte ein wenig daran. "Das hier... das ist alles, was ich besitze..." Er ließ Aska kurz Zeit zu verstehen, zu verdauen, zu verarbeiten. "Und... der Fluss in Magnolia... ist nicht so sauber. Deswegen bringt Waschen... nicht so viel...", gab er schulterzuckend zu, schluckte herb. Ihm kam auch eine Idee, wie er denn die Situation ein wenig bereinigen konnte. "Vielleicht... gibt's im Wald ja einen Teich... oder einen Bach... oder eine Quelle... oder so. Dann... ähm... bekomm' ich den Geruch vielleicht weg...",  stammelte er und mied Askas Augenkontakt. "Tut...mir leid... dass du das ertragen musst..."

Ein wenig peinlich berührt trottete Kass weiter und schon bald hatten Aska und er die ersten Bäume links und  rechts von sich. Das Bletterdach über ihren Köpfen spendete angenehmen Schatten, Insekten brummten, Vögel zwitscherten, der Wald war lebendig und regsam. Nichts deutete darauf hin, dass ein schrecklicher Dämon im Wald sein Unwesen trieb...

...außer dem Pärchen, das aufgeregt, beinahe panisch, Aska und Kass entgegenlief. Der Herr und die Dame waren mindestens drei Mal so alt wie Kass, trugen sportliche Klamotten (sie in einem grässlichen Dunkelviolet-Ton, er in Hellblau mit weißen Streifen) und hatten jeweils zwei Stöcke in den Händen, wie man sie zum Ski-Fahren verwendete. Wohl irgendein Fitness-Trend aus Nord-Fiore, schloss Kass. Der Schreck stand beiden in die Gesichter geschrieben und wenn ein verstörtes Rentnerpärchen kein Geschenk des Himmels war, dann wusste Kass auch nicht weiter. "He...Hey....ähm... Entschuldigung...", rief er den beiden zu und schloss schnell ein, zwei Schritt zu Aska auf, dass er nun neben ihr lief und die beiden Fairy Tail Magier so den Waldweg ein Stück weit blockierten. "Ähm... willst du die fragen, ob sie uns helfen können?", zischte der Wüstensohn seiner jungen Begleiterin zu. Dass sein Erscheinungsbild nicht gerade zu einem netten Plausch einlud, wusste Kass genau.

@Aska

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Aska
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BeitragThema: Re: East Forest: Lichtung
East Forest: Lichtung EmptySa 6 März 2021 - 14:55

[ 4 | 10 ]

Wäre Aska in der Lage, Gedanken zu lesen, so hätte sie Kass auf der Stelle angegriffen. Sie würde ihn für einen Verräter halten und mit geballtem Hass auf ihn losgehen. Dass er die Gilde verrät, wäre ihr herzlich egal. Sie interessierte nur der Verrat an ihrer Person und mit welchen Mitteln Kass sie geblendet hatte. Doch Aska konnte seine Gedanken nicht lesen und störte sich daher kein bisschen an seiner Anwesenheit. Im Gegenteil, sie war noch immer froh, dass ihr diese Dämonenquest dank ihm zugeflogen war. Ja.. es ging ihr ein wenig gegen den Strich, dass er vielleicht etwas zu verheimlichen hatte, aber der Dämon hatte nun Vorrang. Umso überraschender war es für Aska, als Kass doch ein wenig preisgab, was seine Herkunft betraf. Zwar nannte er keinen Ort, aber zumindest begann die Devilslayerin zu verstehen, worum es hier ging. Tatsächlich hatte auch Aska ihre Lebensjahre mit Fenrir hinter sich gelassen und sprach kaum mehr darüber, daher konnte sie den jungen Mann gut verstehen. Es war nur eben so, dass Aska von sich selbst wusste, dass sie nichts Unrechtes verheimlichte. Aber woher sollte sie das bei anderen wissen? Das Böse lauert schließlich überall. Nun gut, fürs erste war sie mit der Situation versöhnt. „Eine sehr gute Einstellung! Man bremst sich selbst und seine Entwicklung nur unnötig aus, wenn man in der Vergangenheit lebt

Es war der Blonden durchaus bewusst, dass es unangenehm war, jemanden auf seinen strengen Körpergeruch anzusprechen. Wäre sie privat mit Kass unterwegs, hätte sie es auch nicht auf diese direkte Art gemacht, aber während eines Auftrags redete sie niemals um den heißen Brei herum. Doch als der heruntergekommene Mann ihr antwortete, machte sich ein eigenartiges Gefühl in ihr breit. Sie war sich nicht ganz sicher, aber es fühlte sich so an, als habe sie Mitleid mit ihm. Das war nicht gut, denn heute müsste er ihr Kollege sein und da war es hinderlich, ihn mit solchen Emotionen zu betrachten. Doch auch wenn man es nicht immer meinte, Aska war eine feinfühlige junge Frau, die nur nicht immer damit umzugehen wusste. Ohne es zu merken, verlangsamte sie ihre Schritte und sah ihn ungläubig an. Das kam ihr so bekannt vor. Nichts zu besitzen, außer das, was man am Körper trug. Ein Schauer lief ihr über den Rücken. Am schlimmsten war es gewesen, wenn sie aus ihren Klamotten allmählich rausgewachsen war.

Mit zerknirschtem Gesicht hörte sie sich an, dass Kass sich ja baden könnte und es ihm leid tat. Irgendwann hob die junge Frau abwehrend die Hände. „Lass nur, das Wasser wäre eiskalt“, meinte sie abwesend und mit leiser Stimme. Dann schüttelte sie leicht den Kopf, um aus ihren eigenen Erinnerungen zu entkommen. Als hätte ihr Schalter wieder umgelegt, sah sie Kass entschlossen an, sie klang wie eh und je: „Ich bin überzeugt, den Dämon auch so aufspüren zu können! Aber dennoch möchte ich dir raten, dir neue Kleidung zuzulegen. Man repräsentiert sich nun einmal durch seine Erscheinung, ob es uns gefällt oder nicht“ So war das eben auf dieser Welt. Dann marschierte die blonde Magierin wieder weiter, als wäre nichts gewesen. „Ich habe noch einen Gutschein vom örtlichen Badehaus. Den kannst du haben, ich habe da sowieso lebenslanges Hausverbot. Unverschuldet! Ich wurde Opfer einer List“ Es stand eh in der Zeitung, warum also sollte sie ein Geheimnis daraus machen? Näher eingehen würde sie darauf aber nicht!

Die beiden Magier marschierten noch eine Weile durch den Wald, als ihnen plötzlich ein älteres Paar entgegen kam. Sie waren wohl ziemlich sportlich, so wie sie in ihrem Alter noch durch den Wald sprinteten. Doch Moment.. „Da ist Böses im Busch“, murmelte Aska unheilvoll, als ihr auffiel, dass die beiden Herrschaften eher zu fliehen schienen. Zuerst dachte die Magierin, Kass würde das Wort übernehmen. Doch als er nach seiner ersten Ansprache Aska anhaute, ob sie denn nicht nach deren Hilfe fragen wollte, hob sie überrascht die Augenbrauen - aber nur für eine Sekunde. Denn eigentlich übernahm sie sowieso lieber die Führung, also war es ihr ganz recht!

Haltet ein, Mitbürger!“, sprach Aska die beiden in heldenhafter Pose an und hob zur Unterstreichung noch ihren Arm, um mit der Hand das Stopschild zu symbolisieren. Sie hatte sich mitten in den Weg gestellt und blickte den beiden Rentnern entschlossen entgegen. Überrascht über diesen Auftritt blieben die beiden stehen, allerdings merkte man ihnen an, dass sie es eilig hatten. Die Frau hakte sich am Arm ihres Mannes ein, welcher ihr beruhigend über die Hand strich. „Das ist kein Ort für einen Plausch, mein Kind. Du und dein.. äh.. er, ihr solltet diesen Wald lieber verlassen!“, warnte der Mann Aska und Kass, über dessen Erscheinung er ein wenig stolperte. „Eine schreckliche Kreatur lauert in diesen Wäldern!“, fügte die Frau verängstigt hinzu. Aska war natürlich unbeeindruckt und warf Kass ein selbstgefälliges Lächeln zu, ehe sie sich wieder dem Pärchen zuwandte. „Zufällig sind wir auf der Suche nach einer schrecklichen Kreatur, um sie gnadenlos niederzustrecken“ Gegen Ende ihres Satzes schwand das Lächeln und ihr Blick wurde finster, die Worte mehr geknurrt als gesprochen. Sichtlich verwirrt darüber sahen die beiden Rentner erst einander, danach Kass fragend an.

Was ist das für ein Wesen? Und wo haben Sie es gesehen?“, stellte Aska unbeirrt ihre Fragen. Dem Paar war diese Unterhaltung sichtlich unwohl, denn sie hatten es eilig, schleunigst aus diesem Wald zu kommen. Da sie aber Askas Armbrust bemerkten, erahnten sie bereits den Auftrag der beiden Magier vor ihnen. „Einen guten Fußmarsch von hier entfernt in dieser Richtung gibt es eine Lichtung, durch welche ein Bach fließt. Dort.. dort war..“, die Frau brach ab, schauderte. Ihr Mann war sichtlich verängstigt, doch er kam seiner Frau zur Hilfe: „Dort war ein Schmetterling!“, rief er entsetzt aus.



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BeitragThema: Re: East Forest: Lichtung
East Forest: Lichtung EmptyMo 22 März 2021 - 22:26

5 | 10

Kass nahm sich die Worte Askas zu Herzen. Mit seinem Geständnis schien er bei ihr irgendeinen Ton angestimmt zu haben, die Blonde wirkte auf einmal ein wenig... herzlicher(?) auf den Wüstensohn. Sie bat dem Herren sogar einen Gutschein für das Badehaus an. Wie die Magierin sich dort Hausverbot erarbeitet hatte, malte Kass sich besser nicht aus. Allgemein malte er sich Aska im Badehaus besser gar nicht aus. Nur ein Handtuch um den jungen Körper geschlungen, die langen Beine sinnlich entblößt, die Wangen gerötet und der Arem schnell von der vitalisierenden Hitze des Wassers... Das wäre unangebracht. Er schnaufte kurz aus, irgendwie war ihm jetzt ganz hitzig geworden, und nickte Aska dann zu. "Das...ähm... wäre echt lieb.." Die Blonde hatte ein gutes Herz, das hatte Kass mittlerweile erkannt. Er würde sich Mühe geben, ihr das Leben nicht allzu schwer zu machen. Auf der Mission würde er ihr nicht im Weg sein und danach war es vermutlich das Beste, wenn er ihr aus dem Weg ging. Er täte ihr damit einen Gefallen. Leute wie sie sollten sich besser nicht mit Abschaum wie Kass herumschlagen. Zerknirscht machte Kass sich weiter auf den Weg.

Erfreulicherweise kümmerte die Dämonenjägerin sich um die beiden Fitness-Rentner. Kass Augenbrauen hoben sich unmerktlich, als Aska mitten im Satz beinahe zu knurren began. Sicher, sie hatte gessagt, sie könne Dämonen nicht leiden, aber diese beinahe animalische Seite ihrerseits war etwas neues für Kass. Und er wusste nicht so recht, was er davon halten sollte. Aska schien eine vielschichtige Frau zu sein. Wie eine Zwiebel. Aber wie Kass auch hatte sie wahrscheinlich ihr Päckchen mit sich herumzuschleppen. Auf dem Weg aus Magnolia hinaus hatte sie ja schon erzählt, dass man sich vor Dämonen hüten musste. Irgendwie war Kass neugierig, was die Jägerin wohl schon alles erlebt hatte. Wo ihre Abneigung zu Dämonen wohl herkam?
Die Rentner berichteten von einer Lichtung mit Bach und von einem schrecklichen.... Schmetterling? Das ließ Kass stutzen, einen Schmetterling hätte er sich definitiv nicht bei "Grauenvoller Dämon, der den East Forest heimsucht" vorgestellt. Aber einen Moment sah er die beiden Rentner an und konnte ihre Angst fast auf der Zunge schmecken. Er kannte Angst zu gut, hatte sie unzählige Male in den Augen anderer gesehen. Und meist war es gewesen, vor dem man sich gefürchtet hatte.
Ein wenig zögerlich hob er die Stimme. "Was... war denn... so schrecklich?", wollte er von den beiden wissen. Doch die beiden starrten ihn nur ein wenig entsetzt an, vermutlich ungläubig, dass das Lumpenpaket auch sprechen konnte. Verlegen biss der Magier die Zähne zusammen. So würde er keine Informationen bekommen. Dabei war doch so naheliegend, was er tun musste. Wie er fragen musste. Wie er die Angst der beiden nutzen konnte. Das war schließlich der Zweck, zu dem er die letzten Jahre existiert hatte. Vielleicht, nur vielleicht konnte er ja seine "Fähigkeiten" für etwas Gutes einsetzen. Einen Versuch war es Wert.
Kass richtete sich auf, streckte den Rücken gerade durch, schwang die Schultern nach hinten und die Brust nach vorne. Es war, als wäre er plötzlich einige Zentimeter gewachsen. Aus strahlend blauen Augen blickte er die Dame an - Frauen hatten im Allgemeinen mehr Mitgefühl - und deutete dann auf Aska. "Diese Heldin wird sich dem Monster stellen und es bekämpfen. Wir müssen wissen, was Sie gesehen haben! Sie wollen Aska doch sicher nicht unvorbereitet dem Dämonen entgegentreten lassen, oder?" Kass Worte waren stark und fest, bestimmend und - ein Stück weit - verurteilend. Er sah, wie die Angst in der Rentnerin sich veränderte, von Angst um sich selbst in Angst um Aska, die Heldin. "Der Schmetterling, er hat so schrecklich gefunkelt. Und er hat uns verfolgt, wie ein Raubtier!" Die Rentnerin klang entsetzt, ihr Mann pflichtete ihr nickend bei. "Haben Sie noch mehr gesehen oder zu berichten?" Einen kurzen Moment sahen die beiden Älteren sich gegenseitig an und verneinten dann die Frage gemeinsam, Kass glaubte ihnen. Er trat zur Seite, machte ihnen den Weg frei und das Pärchen nutzte die Gelegenheit, um sich von dannen zu machen. Kass wartete noch einen Moment ab, seufzte dann erleichter aus und ließ seinen Körper in den üblichen bucklich-schlurfenden Zustand zurückverfallen. Mit einem erzungenen Grinsen erhaschte er Askas Blick. "Jetzt wissen wir, wohin es geht..." Ob sie wohl schon etwas von Schmetterlings-Dämonen gehört hatte? Wie Kass Aska einschätzte, würde sie ihm sicher breitspurig davon erzählen, also machte er sich mit der Blonden zusammen auf den Weg, weiter dorthin, wohin die Beschreibung der Renter sie führte.

Schon bald konnte Kass es plätschern hören. Die beiden Rentner hatten eine Lichtung erwähnt, durch die ein Bach fließt, und den Bach hatten Aska und Kass wohl eben gefunden. Nun mussten sie nur noch seinem Lauf folgen, der würde sie dorthin führen, wo das Monster gesichtet war.
Aber zuvor musste Kass was erledigen. Er sah kurz zu Aska, dann auf den Boden, dann in den Bach. "Warte...", hieß er Aska kurz an, dann griff er sich in die Manteltasche. Von dort zog er einen halben Laib erhartetes Brot heraus, den er kurzzeitig auf den Waldboden legte - sein Abendessen, und seine Stiefel, aus denen er flink schlüpfte, stellte er direkt daneben. Dann sog er scharf Luft in die Lungen und hüpfte ungelenk das Bachbett hinab ins Wasser. "WOAAAH", stieß Kass aus. Aska hatte recht gehabt, das Wasser war bitter kalt. Aber es war rein, sauber. Der Wüstensohn drückte den Kopf und die fettingen Haare unter Wasser, rieb sich über den Körper und die schmutzige Kleidung und wusch sich richtig. Er stieg sogar aus dem Mantel und einem seiner beiden Hemden, um diese ordetlich waschen zu können. Doch schon nach einigen Minuten hielt Kass es nicht mehr im Wasser aus. Die Kälte stach wie hundert Nadeln und seine Finger und Zehen wurden schon taub. Noch ein wenig ungeschickter wie zuvor klomm er aus dem Bach hinaus und stand dann da, wie ein begossener Pudel. Schlotternd und Zähneklappernd blickte er zu Aska. "Ich... hoff... das... ist.... besser...", meinte er und zuckte mit den Schultern. Dann atmete er tief ein und schloss die Augen.
Mit seinen Händen formte der Magier eine kleine Schüssel. Heute... heute musste es funktionieren. Er würde sich den Tod holen, wenn es nicht klappte. Vor seinem inneren Auge stellte er es sich vor. Ein warmes, angenehmes, prasselndes Feuer, inmitten seiner Hände. Langsam ließ er die Magie in sich fließen, formte sie nach seinem Willen. Er konnte es spüren, wie das Mana in ihm aus seinem Kern seine Arme hinab in die Handflächen wanderte und sich dort sammelte. Es war... wie er es kannte. Es würde funktionieren. Kass öffnete die Augen.

Und erschrack. In seinen Händen brannte eine Flamme in Nachtschwarz und Dunkelviolet. Sie strahlte keine Wärme aus und schien alles Licht um Kass herum zu verschlingen. Panik stieg ihm in den Kopf. Er hatte es nicht unter Kontrolle. So etwas hatte er noch nicht erlebt. Er hatte Angst. Schreckliche Angst. Aber nicht um sich selbst. Seine Gedanken schossen zu Aska, die ihrendwo in seiner Nähe sein musste - denn sehen konnte Kass sie durch die lokale Dunkelheit nicht. Er... er konnte sie da nicht hineinziehen. Sie durfte darunter nicht leiden. Sie durfte nicht in Gefahr gebracht werden. Instinktiv drückte Kass sich die Hände und die lautlos flackernde Flamme darin gegen die eigene Brust. Egal, was sie mit ihm anstellen würde, so würde Aska hoffentlich verschont bleiben.
Kaum hatte Kass den Entschluss gefasst, verschwand die Schwärze um ihn herum. Licht floss zurück zum Wüstensohn und im nächsten Moment konnte er, endlich, eine Wärme vor seiner Brust spüren. Ein Blick hinab verriet ihm, dass das Feuer nun leuchten Orange und Gelb flackerte und auch eine angenehme Temperatur ausstrahlte. Erleichtert und vorsichtig nutzte er die Flamme, um sich und seine Klamotten damit zu trocknen (versengte sich dabei ein klein wenig die Haare, aber was soll's). "Feuermagier...", sprach Kass, beinahe aus dem Nichts, zu Aska. "Bisschen kaltes Wasser stört mich nicht!" Es war das erste Mal seit Monaten gewesen, dass Kass es geschafft hatte, seine Feuermagie zu verwenden, entsprechend gut war er auf einmal gelaunt. Nachdem er sich zu genüge getrocknet und gewärmt hatte, ließ er die Flamme vergehen, schlüpfte zurück in seine Stiefel und stopfte sich das Brot wieder in die Tasche. Dann blickte er, voller Tatendrang, weiter in den Wald hinein. Na dieser Dämon konnte sich auf etwas gefasst machen!

Verwendete Magien:

@Aska

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BeitragThema: Re: East Forest: Lichtung
East Forest: Lichtung EmptySa 27 März 2021 - 18:33

[ 5 | 10 ]

Ungläubig hob Aska die Augenbrauen. Es ging hier um einen Schmetterling? Was sollte das? Wollte dieses Pärchen die beiden Magier etwa verschaukeln? Doch die Angst der beiden Reisenden schien echt zu sein. Nun, vielleicht handelte es sich ja um einen Dämon in Form eines Schmetterlings. Das war nicht abwegig, schließlich hatte es sich bei Fenrir um einen Wolfsdämon gehandelt. Doch auch Kass schien ein wenig skeptisch zu sein und erkundigte sich zögerlich, was denn nun so schrecklich gewesen sein soll. Gute Frage, das würde die Blondine auch brennend interessieren. Doch leider schien Kass keine Antwort zu bekommen. Er bekam gerade das zu spüren, worüber ihn Aska vorhin aufgeklärt hatte: Man nahm ihn nicht ernst, wollte ihn nicht anerkennen. Es war traurig, dass die Welt so oberflächlich war. Die Devilslayerin war ohne Oberflächlichkeit aufgewachsen, doch hatte sie schnell begriffen, sich der Gesellschaft diesbezüglich anzupassen. Dank des charismatischen Wolfes wusste Aska wie wichtig es war, anderen zu gefallen - innerlich wie äußerlich. Allerdings nutzte sie das nicht für unlautere Zwecke.

Dann geschah etwas Eigenartiges: Kass zeigte sich von einer völlig anderen Seite. Er strotzte plötzlich vor Redegewandtheit, sprach laut und deutlich und schien einige Zentimeter gewachsen zu sein. Und das wichtigste war: Er sagte lauter richtige Dinge! Er betitelte Aska als Heldin, welche ein selbstgefälliges Lächeln aufsetzte und die schmale Nase ein wenig höher trug, als noch zuvor. Doch sie musste seiner tollen Rede noch schnell etwas anfügen: „Nicht, dass ich unvorbereitet nicht auch siegen würde, aber es wäre natürlich von Vorteil“ Das musste unbedingt noch gesagt werden.

Soso. Ein schrecklich funkelnder Schmetterling. Verdächtig, verdächtig. Und er hatte die armen, alten Leutchen verfolgt wie ein Raubtier? Das klang nicht nach dem Otto-Normalschmetterling. Wenn die Rentner keinen Stuss erzählen, hätten sie ihren Dämon vielleicht bereits gefunden. Weitere Informationen gab es jedenfalls nicht, weswegen die beiden Wanderer ihre Flucht endlich fortsetzen konnten. Aska blieb indes an dem erzwungenen Grinsen von Kass hängen. Sie erwiderte kein Grinsen oder dergleichen, sondern sah ihn nur mit leicht zusammengekniffenen Augen an. Statt auf seine Aussage bezüglich des weiteren Weges einzugehen, erwiderte sie etwas anderes: „Vielleicht verrätst du mir ja im Laufe des Tages noch, ob der verunsicherte Stotterer oder der selbstbewusste Marktschreier deinem Naturell entspricht. Ich weiß gerne, mit wem ich es zu tun habe“, machte sie ihm unbeirrt und mit scharfem Unterton deutlich. Aska war ein gebranntes Kind. Jahrelang war sie von jemandem getäuscht worden, der vorgegeben hatte etwas zu sein, das er nicht war. Es war besser, anderen mit einem gesunden Misstrauen zu begegnen. Vor allem, wenn sie so eine plötzliche Veränderung hinlegen konnten, wie Kass vorhin. Es war nicht so, dass er ihr nicht sympathisch war! Doch da konnte sie nicht aus ihrer Haut heraus. „Dann wollen wir uns diesen Schmetterling mal ansehen“, beschloss sie dann plötzlich wieder lächelnd das weitere Vorgehen und marschierte voran.

Es dauerte nicht lange, da konnten die Fairy Tail Magier einem Bach folgen, welcher sie vielleicht zur gesuchten Lichtung bringen würde. Es war ein breiter und recht tiefer Bach, welcher bald wohl auch als Fluss durchgehen könnte. Als Kass zum Warten aufrief, blickte Aska fragend zu ihm. Sie sagte nichts, sondern folgte ihm nur fragend mit ihren Blicken. Er entledigte sich ein paar seiner Sachen und.. „Kass, du musst wirklich nicht-“, rief sie ihm noch zu, um ihn an seinem Vorhaben zu hindern, doch da war er schon ins kühle Nass gesprungen. Schnell rannte sie ihm nach ans Ufer, wo sie noch seinen Ausruf über die Kälte vernahm. Schlagartig biss Aska die Zähne zusammen, um an sich zu halten, doch dann entkam ihr schon das Gelächter. Was für ein Vogel! „Sag nicht, ich hätte dich nicht gewarnt!“, lachte sie aufrichtig darüber und ließ sich auf dem Waldboden nieder, um zu warten. Er tat ihr damit einen Gefallen und Aska wusste das zu schätzen, wenngleich sie es nicht verlangt hätte.

Als er aus dem Bach wieder herausstieg, beobachtete die Blondine ihn amüsiert dabei, wie er schlotterte vor Kälte. „Im Grunde hast du das für dich getan, nicht für mich“, meinte sie lehrermäßig und grinste dabei verschmitzt. Langsam erhob sich die Licht-Devilslayerin dann wieder und klopfte sich den Staub von den Klamotten, ehe sie wieder zu Kass sah. Was machte der denn jetzt noch? Meditieren oder was? Allmählich sollten sie mal weiter. Gerade wollte sie diesbezüglich etwas zu ihm sagen, da entstand in seiner Hand eine dunkelviolette Flamme. Was zum..?! Was hatte er vor? Misstrauisch wich Aska einen halben Schritt zurück und beobachtete das Geschehen durch zusammengekniffene Augen. Sie hasste die Dunkelheit und um diese Flamme herum wurde es finsterer und finsterer. Kass wirkte selbst erschrocken darüber, was er gerade erschaffen hatte. Ehe die junge Frau sich versah, erstickte der Magier diese unheilvolle Flamme an seiner Brust, woraufhin sich ein normales, helles Feuer in seinen Händen bildete. Kass verkaufte sich dann als Feuermagier und trocknete sich und seine Sachen. Aska hingegen verschränkte nur die Arme und beobachtete ihn bei jeder seiner Bewegungen. „Feuermagier, ja?“, wiederholte sie seine Worte dann, „Und was war das vorher für eine schwarze Magie?“, wollte die Blondine wissen. Vielleicht würde Kass ja auf dem Weg etwas dazu sagen.

Es dauerte nicht mehr lange, da hatten die Magier die Lichtung erreicht - zumindest gingen sie davon aus, hier richtig zu sein. Doch wie sollten sie nun vorgehen? Abwarten und Tee trinken? Ziellos spazierte Aska zwischen den Sonnenstrahlen, welche die lichten Bäume auf diesem Fleck durchließen, umher. Wann immer ihr Gesicht in Licht getaucht wurde, spürte sie sofort die Wärme der Sonne. Zufrieden verharrte sie einen Augenblick in dieser Position, um die Energie wirken zu lassen. Dann wandte sie sich bereits wieder Kass zu: „Sollen wir einen Moment hier ausharren? Vielleicht kehrt der Dämon ja zurück. Riechen kann ich ihn aber nicht



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BeitragThema: Re: East Forest: Lichtung
East Forest: Lichtung EmptyDi 30 März 2021 - 3:09

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Ein wenig nervös rieb Kass die Zähne aneinander. Natürlich hatte Aska die dunkelviolettene Flamme gesehen. Natürlich wollte sie wissen, was es damit auf sich hatte. Die beiden gingen, nachdem Kass wieder in seine Lumpen gestiegen war, weiter und folgten einem netten Waldweg, der am Bach entlangführte - die Lichtung könnten sie so sicher keinesfalls verfehlen. Der Wüstensohn schlurfte wortlos, doch sichtlich mit seinen Gedanken beschäftigt, neben seiner Begleiterin her, bevor er sich ein Herz fasste, tief einatmete und mit einem "Also.." began, Aska von seiner problematischen Magie zu erzählen. "Ich...beherrsche meine Magie nicht so ganz...", erklärte er Aska das grundlegende Problem. "Oft klappt es einfach nur nicht, wenn ich zaubern möchte. Aber manchmal, da passieren... so komische Dinge. So wie das eben." Kass sah zu Aska und präsentierte der Blonden das wohl ehrlichste Lächeln, das er heute hinbekommen hatte. "Ich hab dran gedacht, dass ich dich nicht verletzen möchte, und das hat geholfen, es zu kontrollieren."
Diese Erkenntnis war tatsächlich etwas Neues für den Penner-Magier. Zu seiner früheren Stärker hatte Kass bei weitem noch nicht zurückgefunden, doch das heute, das war ein guter Schritt in die richtige Richtung gewesen. Schulterzuckend gestand er Aska jedoch zu: "Ich... ähm... halte mich trotzdem ein bisschen zurück mit Magie. Zu mindest so lange du in Reichweite bist." Wie sehr ihm das beim anstehenden Kampf gegen den Dämonen-Schmetterling gelingen mochte, ließ es Kass jetzt schon mulmig werden. Er hatte einen schmalen Grat zwischen "nicht nutzlos sein" und "nicht aus Versehen die Kameraden anzünden" zu finden und seine mangelnde Kontrolle über die Magie, die in ihm schlummerte, stimmte den Rotschopf nicht gerade zuversichtlich.

Aska und Kass kamen dann doch recht schnell bei der Lichtung an, den das Rentner-Pärchen beschrieben hatte. Wie eine richtige Waldfee tanzte Aska zwischen den Lichtstrahlen umher, die nur schwerlich durch das dichte Blattwerk strahlten, und es ging an Kass nicht vorbei, dass sie so tatsächlich echt, echt hübsch aussah. Verlegen biss der Magier sich auch die Unterlippe bis ein stechender Schmerz durch seinen Kopf zuckte und Gedanken an hübsche Frauen vertrieb. An sowas durfte Kass gar nicht erst denken.
Die blonde Magierin schlug vor, ein paar Momente auf der Lichtung zu verharren und da Kass nichts besseres vorzuschlagen hatte, stimmte er dem auch zu. Der Rotschopf suchte sich einen ordentlichen Baum, lehnte den Rücken dagegen, ließ sich dann langsam daran hinabgleiten und endete schließlich auf dem Hosenboden. Aska konnte keinen Dämonen riechen und Kass konnte keinen sehen. Die Waldlichtung, der plätschernde Bach, singende Vögel in den Wipfelkronen, das Rauschen der Blätter, die bündelhaften Lichtstrahlen, tatsächlich wirkte alles hier vergleichsweise idyllisch.
Von der Stimmung ließ Kass sich anstecken. Seine sonst eher hektischen Gedanken beruhigten sich ein wenig und er konnte nun gefasst über eine Frage nachdenken, die Aska ihm zuvor gestellt hatte, und zu der er ihr noch eine Antwort schuldig war.
"Marktschreier oder Stotterer, du willst wissen, welcher von beiden ich wirklich bin.", rezitierte der Magier die Frage von zuvor, dass Aska wusste, worüber Kass denn überhaupt redete. "Ich...ähm...denke, ich bin beide." Das war jetzt so für sich sicher noch keine ausreichende Erklärung, doch Kass fuhr fort: "Also..früher war ich mehr so wie... als ich mit den beiden... alten Leuten kurz geredet hab." Ein wenig um Worte ringernd verwob Kass ide Finger ineinander, rieb sich mit dem Fingernagel des Daumens über den Handrücken der anderen Hand. "Aber ich will nicht mehr sein wie ich früher war. In...vielen Dingen nicht..." Verdammt, warum fiel das Kass so schwer? Warum konnte er nicht einfach wie ein normaler Mensch mit Aska reden?

Weil er kein normaler Mensch war. Er war ein Monster im Körper eines Mannes. Der Wolf im Schafspelz, der seiner Natur zu fliehen ersuchte. "Deswegen... bin ich vorsichtiger. Beim Reden. Beim Gehen. Beim Denken und... beim Zaubern." Der Wüstensohn seufzte aus und wandte seinen Blick von der blonden Dämonenjägerin ab.. "Also.. bin ich der eine... der sich hinter dem anderen versteckt...", war seine letzte Schlussfolgerung. Dass seine Worte den Rothaarigen in vielerlei Weise in schlechtem Licht stehen ließen, nahm er in Kauf. Der Preis der Ehrlichkeit, wenn man so wusste. Dafür fühlte es sich tatsächlich recht angenehm an, mal mit jemandem halbwegs offen zu reden. Das hatte Kass schon seit einer langen, langen Zeit nicht mehr getan. "Wie lange bist du eigentlich schon bei Fairy Tail, Aska?" Neugierig wandte Kass den Kopf wieder zur Blonden um und erstarrte dann vor Schreck. Über dem Kopf der Dämonenjägerin flatterte ein Schmetterling. Seine Flügel waren sicher so groß wie Kass' Hände, schimmerten in allen Farben des Regenbogens. Das Tier wirkte auf jeden Fall seltsam, einen solchen Schmetterling hatte Kass noch nie gesehen. Und es schien beinahe, als lauerte er gerade zu über dem Kopf Askas (oder stellte Kass sich das nur vor?) Es benötigte einen kurzen Moment, bis er seine Fassung fand, dann zeigte er aber schnell mit dem Finger auf das Tier und rief laut aus: "SCHMETTERLING!!"

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BeitragThema: Re: East Forest: Lichtung
East Forest: Lichtung EmptySo 4 Apr 2021 - 19:46

[ 6 | 10 ]

Skeptischen Blickes hatte Aska ihre Hände in die Hüften gestemmt, als Kass zu erklären begann, was es mit der schwarzen Flamme auf sich hat. Im Grunde schob er es auf Unwissenheit und Nichtkönnen, doch damit würde Aska ihn nicht davonkommen lassen. Sie kaufte es Kass nicht ab, dass er sonst keine Erklärung dazu hatte. Die blonde Devilslayerin unterstellte den meisten Lebewesen, dass sie etwas zu verheimlichen hatten und ob das nun bei Kass zutraf oder nicht, sie wäre bei ihm auf halb Acht. Das tat ihrer Sympathie für ihn nun nicht unbedingt einen Abriss, aber Aska hätte es nun stets im Hinterkopf. Zwar würde sie darauf nun nicht länger herumreiten, doch eine Sache wollte sie ihm sofort mitgeben: „Ich will keine Zurückhaltung, sondern vollen Einsatz von dir. Es ehrt dich, dass du mir gegenüber vorsichtig sein möchtest, doch das ist schlichtweg nicht nötig“, erklärte sie ihm deutlich. Dann ging sie näher auf ihn zu, was nun möglich war, da sein Gestank nachgelassen hatte. Ihre Stimme war leiser als sonst, doch ihre Augen funkelten böse, als sie ihre Drohung aussprach: „Und solltest du deine Magie gegen mich richten, werde ich das Feuer ohne zu zögern erwidern“ Aska stand sich selbst um einiges näher, als der Gilde. Dann wandte sie sich von ihm ab und machte sich auf den Weiterweg, hob aber noch unschuldig die Arme, als wäre nichts gewesen. „Ansonsten bin ich natürlich nach wie vor offen für unsere Zusammenarbeit

Während die Blondine das warme Sonnenlicht genoss, dachte sie darüber nach, dass manch einer behauptete, sie sei furchteinflößend. Ob das vielleicht doch.. Nein! Dummes Geschwätz. Es entging Aska völlig, dass Kass sie hübsch fand und er vorhin auch beim Thema Badehaus gedanklich ein wenig von ihr eingenommen war. Wüsste sie davon, würde sie ihn wahrscheinlich plump darum bitten, sich auf die Quest zu fokussieren. Vielleicht würde sie den Älteren auch darüber aufklären, dass die Sache im Badehaus alles andere als sexy war, denn Aska war schreiend aus dem Becken gesprungen, nachdem Zahar es vollgeschleimt hatte. Danach hatte sie die Abflüsse der Dusche mit jenem zähen Sekret verstopft und.. naja. Das Ende der Geschichte kannte er ja.

Als Kass auf der Lichtung ihre Worte von vorhin rezitierte, sah Aska überrascht zu ihm. Rückte er allmählich doch mit der Wahrheit raus? Es würde ihr zumindest dabei helfen, ihm einen Hauch von Vertrauen entgegen zu bringen. Mit ernster Miene ging die Blonde einige Schritte näher auf ihn zu, um ihm gespannt zuzuhören. Sie zog die Augenbrauen ein wenig zusammen und versuchte zu verstehen, was er ihr mitteilen wollte. Die Kernaussage würde wohl lauten: Kass will nicht mehr sein, wer er war. Daher ist er so befangen, so kontrolliert. So unfrei. Nachdenklich schürzte Aska die Lippen. Sie selbst wusste nicht, ob sie so sein wollte, wie früher. Wobei.. eigentlich hatte sie sich ja nicht verändert, nur ihr Umfeld hatte sich komplett geändert. Dann sah sie Kass direkt in die blauen Augen, um ihm folgendes mitzuteilen: „Ich kenne dich nicht, Kass


Keine Sorge, das war natürlich nicht alles: „Ich kenne dein jetziges Ich nicht und denjenigen, der du in der Vergangenheit warst, erst recht nicht. Aber es scheint mir so, als wärst du ein übler Schurke gewesen“ Das ließ Aska mit einer dramatischen Pause einen Moment lang wirken, ehe sie fortfuhr: „Mir ist das herzlich egal, ich mache mir mein Bild von dir erst ab dem heutigen Tag und ich mache mich im Allgemeinen sowieso kaum von anderen abhängig. Aber es liegt an dir, ob du dich pedantisch kontrollierst, ausbremst und zurückhältst oder ob du die Vergangenheit ruhen lässt, aufarbeitest oder dir verzeihst, was auch immer du falsch gemacht hast - und was auch immer zutreffen mag. Wenn du aber ein stotternder, langsamer Obdachloser bleibst, der seine Magie nicht ordentlich zu beherrschen lernt, hängst du wohl auf ewig in einem Vakuum fest“ Die ganze Zeit über hatte sie ihm durchdringend in die Augen gesehen, die Stimme klar und heldenhaft wie immer. Aska wusste ja wirklich nicht, was Kass angerichtet hatte. Wie sie mit diesem Wissen umgehen würde? Sie wäre auf der Hut, für eine lange Zeit. Stets freundlich, offen und bereit für weitere Quests. Doch sie wäre für eine sehr lange Zeit vorsichtig, was ihn betrifft. Eine Chance bekäme er jedoch, denn sie war furchtlos.

Aska erhob sich wieder und ging ein paar Schritte zurück zur Lichtung. Die Frage von Kass ließ sie wieder zu ihm sehen, allerdings blieb sie an Ort und Stelle stehen. „Ich bin dort erst seit einem Jahr“ Tja.. Offenheit sollte keine Einbahnstraße sein. Daher rang sie sich zu einem weiteren Satz durch: „Die Magie wurde mir jedoch schon früh gelehrt. Es ist schwer zu sagen.. ich glaube, ich war sieben oder acht. Ich weiß das nicht“, gab sie beinahe patzig von sich, da sie sich ein wenig dafür schämte. Sie wusste ja nicht einmal mehr ihren richtigen Nachnamen.

Kass‘ Miene hatte sich verändert. Urplötzlich zeigte er auf etwas über Askas Kopf und schrie aus, was er sah. Sofort schoss dieses aggressive, zornige Gefühl in ihr hoch. Ihr Herz raste, ihre Körperspannung war enorm und die Augen blitzten auf. Geistesgegenwärtig sprach sie den Zauber der White Devil’s Holy Cannon aus, streckte ihre Faust nach oben, ohne den Schmetterling anzusehen und schoss einen faustdicken, blütenweißen Lichtstrahl ab. Das verdammte Wesen war schnell oder konnte zumindest schnell genug ausweichen, sodass es nur einen Streifschuss abbekommen hatte und nun wild umherflatterte. Die blonde Magierin wich einige Schritte zurück, beachtete Kass gar nicht mehr. Das war ihr Kampf! „Schmächtiges Insekt!“, gab sie herablassend von sich und wollte den Schmetterling mit dem Kopf durch die Wand angreifen. Mit Hilfe von Fenrir's Demon Claw lud sie das dämonische, aber blütenweiße Licht in ihre Hände, welche entsprechend leuchteten. Dann fixierte sie den Flattermann und machte mit der linken Hand eine schnelle Schwungbewegung, woraufhin eine Lichtkralle auf diesen zu raste. Aska hatte bereits damit gerechnet, dass er auswich und nutzte nun ihre stärkere, rechte Hand, um erneut eine Lichtkralle auszusenden. Leider war dieser Schmetterling so was von flink, dass sie nur noch seinen rechten Flügel erwischen konnte. „Ist das Ausweichen deine einzige Fähigkeit, Feigling?!“, rief Aska ihm zornig entgegen. Immerhin flatterte er nun etwas langsamer, schiefer und hatte Mühe, die Bahn zu halten.

Und dann geschah es: Als hätte das Insekt sie verstanden, schoss es einen Magiestrahl frei und zielte direkt auf einen Baum neben Aska. Als der Strahl einschlug, wurde der Stamm einfach zerschmettert.. Die Magierin hatte sich gerade noch in Sicherheit gebracht, starrte aber nun fassungslos zum Ort des Geschehens. Der Schmetterling flatterte aufgeregt umher, so gut er noch konnte. Dann schoss er plötzlich wahllos auf der Lichtung um sich und zerstörte Bäume, Sträucher und Felsen einfach so. Doch Kass und Aska griff er nicht an. Die Blonde war in der Zwischenzeit zu Kass geeilt, schulterte dann jedoch ihre Armbrust. „Im Gegensatz zu diesem Insekt kann ich zielen“, knurrte sie verärgert und machte ihre Waffe bereit. Ja.. sie war nervös. Sie wollte nicht getroffen werden. Doch sie musste jedes Gefühl von Angst unterdrücken, um jeden Preis. „Nach einem Dämon riecht das Wesen aber immer noch nicht“ Ob Kass auch mal sein Glück versuchen wollte? Aska würde ihn schon nicht abschießen.

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BeitragThema: Re: East Forest: Lichtung
East Forest: Lichtung EmptyFr 9 Apr 2021 - 15:01

7 | 10

Ein kurzes, ehrliches Lachen kam in Kass auf, das jedoch geschickt unterdrückt wurde und nur für einen kurzen Moment als Zucken des Mundwinkels zu sehen war. Anstatt sich zurückzuhalten und Acht zu geben, solle der Feuermagier vollen Einsatz zeigen, auf die Dämonenjägerin selbst brauche er keine Rücksicht nehmen. Die Worte der Blonden zeugten von Selbstsicherheit. Sie war so ganz anders als Kass.
Doch der Gedankengang, sich nicht zurück zu halten, verängstigte den Rothaarigen. Sein ganzes Leben war in den letzten Wochen und Monaten daraus bestanden, sich zurückzuhalten, nicht das wahre Ich zu zeigen, die eigenen Fähigkeiten zu verstecken. Und nun sollte er das alles einfach bleiben lassen? Sich freien Lauf lassen? Das widersprach so allem, was der Wüstensohn sich für sein Leben als Fairy Tail Magier vorgenommen hatte. Askas Aussage, dass sie im Notfall einfach Kass erledigen würde, half dem Obdachlosen auch nicht gerade dabei, frohen Mut zu fassen. Unsicher, was er nun tun - oder antworten - sollte, schwieg Kass einfach. Das schien das Schlauste für den Moment.

Auf der Lichtung angekommen ging der Versuch Kass', sich Aska ein wenig zu öffnen, irgendwie gehörig schief. Die Dämonenjägerin versprach dem Lumpensammler zwar, sich erst ab dem Zeitpunkt der Bekanntschaft ein Bild von Kass zu machen, doch diesen Luxus hatte er selbst nicht. Sicher, für Aska war Kass wie ein unbeschriebenes Blatt. Eine Person, die sich als vertrauenswert oder nicht, als freundlich oder nicht, als gütig, glaubwürdig, aufrichtig, mutig und barmherzig oder egoistisch, verlogen, hinterlistig, feige und selbstsüchtig herausstellen konnte. Doch Kass kannte sich, er wusste, was für eine Art Person er war. Und sich selbst konnte er - so mir nichts, dir nichts - nicht einfach vergessen und neu definieren. Er war dabei, sich zu ändern, aber das war ein Prozess, der Zeit benötigte. Doch das konnte Aska nicht wissen und wahrscheinlich war es auch besser, dass sie es nicht wissen konnte. Und was zum Teufel war bitte ein Vakuum? "Heute Morgen... war ich ein stotternder, langsamer Obdachloser... der seine Magie gar nicht beherrscht hat. Und jetzt... jetzt... bin ich immer noch langsam... und stottere ein bisschen... und hab keine Bleibe... aber ich beherrsche meine Magie ein bisschen... mehr." Kass hielt dem Blick Askas stand. "Ich...bessere mich. Wirklich. Aber... ich will mich in die richtige Richtung besseren." Das machte für die Blonde wahrscheinlich nicht so wirklich Sinn (und für Kass auch nur so zur Hälfte), doch die Worte waren aus Kass' Herzen gekommen und er würde aufrichtig zu ihnen stehen.
Askas Erzählungen hingegen ließen wenig über die Dämonenjägerin schließen. Sie war erst seit einem Jahr in der Gilde, konnte Magie aber schon - wenn Kass ihr Alter richtig einschätzte - seit einem Jahrzehnt verwenden. Da kam natürlich die Frage auf, was denn in diesen Jahren gewesen war. Hatte sie einer anderen Gilde angehört? War sie, wie Kass, mehr als "Eigenberuflerin" tätig und keiner Gilde angehörig? Doch nicht nur unterbrach das Auftauchen des Schmetterlings diesen Gedankengang, Kass war sich auch nicht sicher, ob er derart persönliche Fragen überhaupt stellen sollten. "Vielleicht nach der gemeinsamen Dämonenjagd.", dachte er sich.

Askas erste Reaktion auf den Schmetterling war, ihn mit einem gleißend weißem Lichtstrahl zu beschießen. Kass kniff instinktiv die Augen zusammen, auch wenn Askas Zauber nicht ganz hell genug war, um den Rotschopf wirklich zu blenden. Aufgeregt stand der Feuermagier auf und wich erst einmal zurück. Aska war sofort in eine Art Kampfrausch verfallen und bewarf den Schmetterling mit zwei Krallen(?) aus purem Licht. Doch das flatternde Insekt war schnell und wendig und konnte den Angriffen der Dämonenjägerin großteils entgehen. Kass hatte sich indies an einen Baum geklammert, hinter dem er nun vorsichtig hervorblickte und Aska beim Kampf beobachtete. Einen kurzen Moment wirkte es so, als hätte die Fairy Tail Magierin die Oberhand im Kampf, doch nachdem sie spottende Worte an den Flattermann richtete, holte dieser zum Gegenschlag aus. Mit einem Art Magiestrahl, den Kass nicht weiter einem Element oder dergleichen zuordnen konnte, ging der Schmetterling zum Gegenangriff über, verfehlte Aska nur knapp (oder hatte Aska nur knapp ausweichen können?) und zerstörte einen mächtigen Baum. Der Stamm explodierte, Splitter wurden durch die Luft geschleudert. Zum Glück war es nicht der Baum gewesen, hinter dem der Feuermagier sich versteckt in Deckung gegangen war.
Kass Herz machte einen Sprung, das war definitiv kein normaler Schmetterling. Die Angst der Wandersleute von zuvor konnte er nun sehr gut nachvollziehen. Geduckt spurtete der Magier auf seine Gildenkollegin zu, während der Schmetterling scheinbar in Rage wahllos Bäume, Streucher und Felsen mit seiner Magie beschoss. Ein wenig verwundert betrachtete Kass das Geschehen. war es wirklich so, wie Aska das sagte? Konnte der Schmetterling einfach nicht sonderlich gut zielen? Danach sah es, für den Wüstensohn, nicht aus.
Aska nahm die Armbrust von der Schulter und machte sich schussbereit. In der Zeit würde Kass das Wesen im Schach halten - immerhin sollte er auch irgendwas zur Bekämpfung des Wesens beitragen. Mit aufmerksamen Augen fixierte er das flatternde Insekt. Die linke Hand flach ausgestreckt zielte er auf den Schmetterling und als Kass ihn "im Visier" hatte, schlug er die rechte Faust auf die linke Handfläche.

Nichts. Kein Feuerball.

Warum hattes es zuvor geklappt und jetzt nicht? Es war wie zuvor, seine Magie gehorchte ihm nicht. Er war wie zuvor. Der Fortschritt von vorhin am Fluss, zunichte! War das nur ein Ausrutscher gewesen? Kass Gedanken rasten, dann schlug neben ihm ein Magiestrahl in einen Felsen ein. Laut krachend zerbarst der Stein in duzende, hunderte Teile. Würde er so auch enden? Der Wüstensohn zwang sich, sich weiter zu konzentrieren, die Unruhe in seinem Inneren zu bändigen und sich stattdessen auf seine Magie zu konzentrieren. Gewissenhaft wiederholte er die Geste, doch erneut blieb die Wirkung des Zaubers aus. Resigniert gab Kass seinen Versuch, einen Feuerball zu werfen, auf.
Beinahe fühlte es sich an, als wolle der Schmetterling Kass verhöhnen. Der Magier war in den letzten Augenblicken nicht vom Fleck gewichen, dennoch schoss das Wesen seine vernichtenden Strahlen nicht nach dem Wüstensohn aus. Und auch nicht nach Aska. Was auch immer dieses Wesen wollte, es schien die beiden Anwesenden nicht anzugreifen. Der Schmetterling wütete und tobte, als wolle er die Magier von der Lichtung vertreiben. Doch weder war es im Sinne des Auftrags, nun einfach die Flucht zu ergreifen, noch würde Kass Aska dazu überreden können, ihre Jagd zu unterbrechen. Wenn also Aska und Kass sich nicht vertreiben lassen wollten, war ihre letzte Option, die Spieß umzudrehen.
Kurz wandte Kass sich zu Aska um, erhaschte ihren Blick und nickte ihr zu, dann rannte er wie ein Gestörter los und brüllte auch passend dazu. Mit wedelnden Armen versuchte er, den Schmetterling zu vertreiben und tatsächlich hielt das Wesen mit seinen Magieangriffen inne und flatterte zu einem der Ränder der Lichtung. "Komm mit!", rief der Magier Aska zu (stotterte dabei wenigstens nicht), während er dem Schmetterling weiter folgte.

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BeitragThema: Re: East Forest: Lichtung
East Forest: Lichtung EmptySo 18 Apr 2021 - 14:14

[ 7 | 10 ]

Die Devilslayerin wusste ja gar nichts über Kass. Daher konnte sie auch nur schwer nachvollziehen, warum ihm mehr daran lag, sich in die richtige Richtung zu entwickeln, statt schnell und unter Feuereifer an das große Ziel zu kommen. Was dieses Ziel war? Das wusste sie auch nicht, aber es musste wohl etwas mit Stärke und Erfolg zu tun haben, vielleicht auch mit dem Kampf für das Gute. Im Grunde war es auch nicht wichtig, so lange Kass sie nicht in ihrem eigenen Handeln behindern würde. Doch könnten sie einander helfen und bereichern, so stünde einer Freundschaft wohl nichts im Weg. Vorausgesetzt, Aska würde irgendwann so viel wie möglich über Kass wissen, damit ihr Misstrauen sich legen konnte. Ob das irgendwann der Fall sein würde, stand in den Sternen und war im Moment auch nicht von Bedeutung. Lag vielleicht an dem Schmetterling, der mit seinem Strahl Felsen sprengen konnte.

Während Aska ihre Armbrust bereit zum Angriff machte, fiel ihr auf, dass nun auch Kass den Flattermann attackieren wollte. Erst wirkte es so, als peile er das Wesen an. Die Blonde hielt einen Augenblick inne, da sie sehen wollte, was nun kam. Dann schlug der Ältere mit seiner Faust in seine Handfläche und - nichts geschah. Was sollte das denn? Ein Magiestrahl des Schmetterlings folgte und zerschlug einen Felsen in viele kleine Teile. Aska war nicht im Fokus gewesen, hatte sich aber instinktiv weggedreht und den Kopf eingezogen. Kass wiederholte indes seinen.. „Angriff“, allerdings wieder ohne Erfolg. Durfte das denn wahr sein?! „Willst du ihm mit der Geste drohen, oder was?!“, zischte Aska genervt. In solchen Situationen veränderte sie ihr Wesen sehr. Die Spannung, die Angriffslust und der Drang zu Siegen überwogen jeder Freundlichkeit. Sie richtete sich auf und zielte mit ihrer Armbrust nach dem nervigen Schmetterling. Es war an der Zeit, dieses Wesen zu töten, ehe es ihnen zuvor kam. Nur noch einen Moment, dann könnte sie den Pfeil abfeuern..

Plötzlich schrie und rannte Kass wie ein Geisteskranker und mit wedelnden Armen über die Lichtung. Fassungslos senkte Aska ihre Waffe und sah völlig perplex zu dem jungen Mann. Hatte er nun völlig den Verstand verloren? Was für ein Mist! Aska hätte ihm das Questpapier aus der Hand nehmen und ohne ihn gehen sollen! Dann wies er auch noch, ihr zu folgen. „Ja, sicher“, murrte Aska sarkastisch für sich. Jeder geht doch gerne mit dem Verrückten in den tiefen Wald. Was dachte er sich denn dabei? Wollte er den Flattermann vertreiben? Sie sollten ihn lieber vernichten. Nur widerwillig setzte sich die stolze Devilslayerin in Bewegung und folgte Kass und dem Schmetterling. Als sie zu dem jungen Mann aufgeschlossen hatte, warf sie ihm einen bitterbösen Blick zu: „Ich hoffe für dich, dass du weißt, was du da tust“ Und so folgten die beiden Magier dem Schmetterling und Aska kam sich dabei ziemlich albern vor.

Irgendwann flatterte das glitzernde Insekt vor einer Felswand herum, um dann in einer Höhle darin zu verschwinden. Der Eingang war groß genug, sodass sie ihm folgen könnten. Aber ob das eine gute Idee war? Die Magierin zögerte einen Moment lang. Sie mied es dabei bewusst, Kass anzusehen. Niemand sollte merkten, dass sie manchmal unsicher war, vielleicht auch Angst- Nein! Nicht einmal daran denken durfte sie. „Gehen wir!“, beschloss Aska energisch und ignorierte das aufgekommene Gefühl in ihr bewusst. Wie erwartet war es in dieser Höhle finster und da die Dunkelheit etwas war, womit die Blonde von Kindheitstagen an nicht leben konnte, sprach sie eben ihren Zauber White Devil’s Illumination aus, wodurch sich ein Lichtkegel von drei Metern Radius um sie bildete. Das würde auch Kass helfen, etwas in der dunklen Umgebung zu erkennen. Sie folgten einem Gang, woraufhin sich das Areal erweiterte und sich die beiden Magier in einem runden Felsenraum wiederfanden. Aska stellte sich in die Mitte, um möglichst viel ausleuchten zu können. „Was ist das für ein Ort?“, fragte sie mehr sich selbst, als Kass. „Sieht aus, als würde hier jemand leben“ Es gab provisorische, als Holz gebaute und geschnitzte Möbel. Die waren eindeutig von Menschenhand geschaffen, doch was wollte der Schmetterling hier?

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BeitragThema: Re: East Forest: Lichtung
East Forest: Lichtung EmptyMo 26 Apr 2021 - 1:27

8 | 10

Aska folgte Kass, der dem Schmetterling hinterherrannte, nur ein wenig widerwillig. Als sie zu ihm aufgeschlossen hatte wies sie ihn mahnend darauf hin, dass er besser wüsste, was er hier tat. Da hatte sie recht, das hoffte Kass auch.
Der Schmetterling flatterte währenddessen friedselig durch den Wald. Er hatte das Zerstören und Angreifen aufgegeben und flog zielstrebig in eine annähernd gerade Richtung, so kam es dem Wüstensohn zumindest vor. Der Weg führte die beiden Magier auf einen der steilen Berge zu, die der East Forrest beherbergte. Vor Kass tat sich plötzlich eine steile Felswand auf, die beinahe Senkrecht in den Himmel hinaufragte. Und einen Augenblick später war der Schmetterling verschwunden. Kass ging an die Stelle, an der er das Insekt(?) zuletzt gesehen hatte, und fand dort, im Fels versteckt, einen Durchgang, der in eine Höhle führte. Der Höhleneingang war derart im zerklüfteten Felswerk versteckt gewesen, dass Kass ihn sicher übersehen hätte, hätte der Schmetterling ihn und Aska nicht direkt hineingeführt.
Kass wartete einen Moment und blickte die Dämonenjägerin neben sich fragend an. Seine Frage musste er nicht aussprechen, es war klar, dass die beiden nun entscheiden mussten, ob sie dem Flattermann ins Ungewisse folgen sollten. Glücklicherweise nahm Aska Kass diese Entscheidung ab und beschloss, dass die beiden den Vorschritt ins Ungewisse wagen würden. Mutig wie ein verängstigtes Häschen hielt der Rotschopf sich hinter Aska und war froh, dass die Devil-Slayerin einen Lichtzauber wirken konnte, der das Dunkel der Höhle verdrängte. Irgendwie war der Feuermagier nicht gerade zuversichtlich, dass er einen vergleichbaren Zaubertrick gerade hinbekommen hätte.

Die Höhle wirkte natürlich, die Wände waren kluftig, unbeschlagen und wurden nicht von Holzbalken abgestützt, wie man es aus einer Miene oder dergleichen kannte. Schon nach wenigen Metern weitete sich der anfangs schmale Gang und ging in einen seltsam-kreisrunden Raum über. Aska stellte sich in die Mitte des Raumes und erhellte so viel wie möglich, während Kass die Möbel und Wände absuchte. "Wirkt... wie ein Zuhause...", gab er Aska Rückmeldung, als er ein Bett untersuchte, das vor einigen Tagen wohl noch genutzt wurde. Auch eine Küchenstelle gab es.
Der Feuermagier zog interessiert die Augenbrauen in die Höhe, als er etwas seltsames entdeckte. Auf den Bettpfosten und der Steinwand waren Runen und Sigillen angebracht. Auch auf dem Boden und anderen Möbelstücken fanden sich die magische Zeichen wieder. Kass konnte mit ihnen nichts anfangen oder sie gar deuten, doch dass wer auch immer hier wohnte sich mit Magie auskannte, das war nun nicht mehr von der Hand zu weisen. "Der ganze Raum ist gespickt mit Siegeln und Runen.", sprach Kass seine Beobachtung laut aus, sodass Aska sie auch mitbekommen konnte. Dann machte er sich weiter daran, den spärlich ausgeleuchteten Raum zu erkunden.
Neben der Kochstelle und einem einfachen Schrank, in dem Kass Beeren, Früchte und getrocknetes Fleisch fand, wartete die spannendste Entdeckung, die die Höhle zu bieten hatte. Auf einem großen Tisch, der wohl als Arbeitsfläche genutzt wurde, stand eine große Anzahl an Aperaten, die wohl zur Alchemie verwendet wurden. Da gab es Pipetten, Töpfchen, Schälchen und vieles anderes Werkzeug, das Kass noch nicht einmal benennen konnte. "Sch...schau dir das mal an", sprach er in Richtung Aska und winkte sie zu sich heran. Die Gerätschaften wirkten ebenfalls, als wären sie erst kürzlich verwendet wurden. Einige der Gläschen waren noch zur Hälfte voll mit seltsamen Substanzen, dazu wurde eine Phiole wohl zur Hälfte über den Tisch verschüttet. Außer dem Alchemiebausatz lag noch ein dicker Wälzer auf dem Tisch, er war sogar aufgeschlagen. Und da Aska mit dem Licht ein wenig näher kam, konnte Kass auch einen guten Blick hineinwerfen. Mit den Fingern fuhr er über das ledrige Pergament und laß laut vor. "Elixyr zur Tranformatio in eyn Tierwesen..."
Wie aus dem Nichts flatterte auf einmal der Schmetterling von oben herab und setzte sich auf die Buchseite. Vom Flattermann überrascht wich Kass einige Schritte zurück und rief überrascht aus, doch das Tierchen setzte sich nur auf die Buchseite und verblieb dort still. Kass näherte sich dem Buch wieder vorsichtig und sah auf den Text der Seite, dann zum Schmetterling, dann zu den noch kürzlich benutzten Gerätschaften und der verschütteten Phiole und letzen Endes zu Aska. "Denkst du... der Schmetterling... ist eigentlich gar keiner?" Und als hätte das mysteriöse Wesen Kass verstanden, hob er just in diesem Moment von der Buchseite ab und flatterte einige Zentimeter darüber auf und ab. Vorsichtig blickte Kass zu dem Wesen und legte seine Hand auf die Buchseite. Der Schmetterling ließ Kass gewähren. Dann blätterte er langsam durch das Buch, bis der Schmetterling sich dann sturzflugartig auf eine Seite fallen ließ. Erneut laß Kass vor, was er erblickte. "Elixir zur Auflösung freywilliger und unfreywilliger Transformationen... Was meinst du...Aska?"

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BeitragThema: Re: East Forest: Lichtung
East Forest: Lichtung EmptyMo 3 Mai 2021 - 18:04

[ 8 | 10 ]

Ein Manaimpuls erfolgte, sodass Aska weiterhin den Höhlenraum erleuchten konnte. Meist verharrte sie in der Mitte, manchmal aber bewegte sie sich - und somit auch der Lichtkegel. Sie war neugierig und wollte sich auch selbst ein wenig umsehen. Kass hatte recht, es wirkte wie ein Zuhause. Aber was hatte es mit dem Schmetterling auf sich, dass er die beiden Magier hierher geführt hatte? In einem Regal, welches wohl provisorisch erbaut wurde, fand die Blonde viele Gläser mit Deckel, in welchen sich eigenartige.. Dinge befanden. Pulver in verschiedensten Farben, undefinierbares, bröckeliges Material und manch ekelerregend aussehende Flüssigkeiten. Was war das hier für ein Ort? Aufmerksam horchte Aska auf, als Kass etwas von Runen und Siegeln sagte. Sie ging näher auf ihn zu, sodass die Schriften an den Wänden gut beleuchtet wurden. „Ich war schon oft und lange im East Forest unterwegs, aber dieser Ort überrascht mich wirklich“, teilte sie beinahe andächtig mit und fuhr mit der Hand sacht über die Runen. Als sie noch ein Kind war und mit dem Wolfsdämon reiste, liebte Aska solch geheimnisvolle Orte. In ihr erbrannte die Abenteuerlust und sie wollte Rätsel lösen. Doch heute war sie nur noch zielstrebig und ging mit einem Tunnelblick durch das Leben. Irgendwie schade..

Als Kass sie zu sich heranwinkte, um ihr seine Entdeckung zu zeigen, schritt sie noch immer ein wenig gedankenverloren auf ihn zu. Erst als sie das Chaos auf dem Tisch sah, welches wohl noch relativ frisch war, da zumindest die Flüssigkeiten noch nicht getrocknet waren, riss sie sich aus ihrer Melancholie. Was war das hier für ein Saftladen? Braute hier etwa jemand Zaubertränke? Tief im East Forest in einer Höhle, klammheimlich.. Da war doch eindeutig Böses im Busch! Misstrauisch blickte Aska umher, ehe sie erneut einen Manaimpuls aussandte, um die Umgebung weiterhin auszuleuchten. Der ältere Magier las laut aus dem Buch vor, welches aufgeschlagen herumlag. Transformation in ein Tierwesen? Dann war das hier ja wirklich ein Ort, an welchem Zaubertränke gebraut wurden! Plötzlich landete ohne jede Vorwarnung der große Schmetterling auf dem Buch. Zu diesem Schreck kam zudem noch, dass Kass ebenfalls erschrak, was Aska umso mehr erschreckte. Wie auch der zerlumpte Mann wich sie einige Schritte zurück - wobei sie eher zurückstolperte und ihren Teamkollegen beinahe über den Haufen geräumt hätte, da sie gegen ihn fiel. Geschickt überging Aska diesen peinlichen Vorfall jedoch und verlor kein Wort darüber, da sie zu stolz dafür war. Als wäre nichts gewesen, ging sie wieder zum Schmetterling und warf ihm dafür einen bösen Blick zu.

Was sie meinte, als der Schmetterling eine Seite im Buch aufgeschlagen hatte? Naja.. Elixier zur Auflösung freiwilliger und unfreiwilliger Transformationen.. Nachdenklich betrachtete sie das Wesen. „Zumindest kann ich mit Sicherheit sagen, dass es sich um keinen Dämon handelt, das würde ich riechen. Für einen Schmetterling ist es aber zu intelligent.. Entweder, wir haben es mit einem magischen Wesen zu tun und interpretieren sein Verhalten falsch, oder wir treffen hier gerade den Bewohner dieser Höhle an, jedoch nicht in seiner wahren Gestalt“ Der Schmetterling flog wild auf und ab, umkreiste Aska schnell und hüllte sie in Glitzer. Der Devilslayerin war das zwar nicht allzu geheuer, aber sie interpretierte es mal als freundliche Geste. „Na gut“, meinte sie schließlich und lächelte Kass ein wenig verlegen über das, was sie nun sagte, an. „Wir können es ja versuchen und diesen Trank brauen. Das kann ja wohl nicht so schwer sein, jedes Kind kann ein paar Zutaten mischen“ Der Schmetterling stieß Aska leicht gegen die Hüfte, das schien ihm jetzt nicht gefallen zu haben. „Werd nicht frech, Flattermann!“, mahnte sie ihn grinsend. Dann blickte sie wieder in das Buch, während ihr Finger auf der Seite den Zeilen folgte. „Drei Blätter Löwenzahn, ein halber Liter frisches Bachwasser, in welchem sich am selben Tag noch ein Obdachloser gewaschen hat“, Ja, das stand da wirklich, „Etwas fein gesiebter Sand und.. ein Löffel gemahlene Mäusezähne und ein halber Löffel Froschaugenpulver“ Aska verzog das Gesicht, die letzten Worte kamen ihr deutlich angewidert über die Lippen. Doch der Schmetterling flog aufgeregt zu dem Regal, in welchem die vielen Gläser standen. Anscheinend würden sie die letzten zwei Zutaten dort finden. „Dann brauchen wir den Löwenzahn, das Wasser und den Sand“, meinte Aska und sah fragend zu Kass. Was er wohl über die ganze Sache dachte?

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BeitragThema: Re: East Forest: Lichtung
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9 | 10

Magische Elixire, seltsame Mixturen, ein Zaubertrankbuch, das alles war für Kass Neuland und entsprechend unsicher fühlte er sich in diesem Moment auch. Es war, als würde er den ersten Schritt in eine unbekannte Welt tun und er war froh, dass er dabei nicht alleine war sondern Aska an seiner Seite wusste. Wie auch schon der Rothaarige trat Aska näher an das Buch heran und nahm es genau unter die Lupe. Als dann der Schmetterling auftauchte und Kass erschrak, erschreckte auch Aska sich, fing sich allerdings schnell wieder. Dass selbst eine Heldin wie Aska in manchen Situationen ein wenig schreckhaft war, beruhigte den Feuermagier ein wenig, dann musste er sich neben ihr nicht allzu schlecht und nutzlos fühlen. Sie stolperte einen Schritt zurück, rempelte Kass an, der wiederum auch nach hinten taumelte. Als beide Fairy Tail Magier sich wieder gefangen hatten, wandte Aska sich erneut dem Buch zu und gab ihre Meinung zum Schmetterling zum Besten.
Diesem schien zu gefallen, was Aska zu sagen hatte. Er flog um die Dämonenjägerin herum, ließ funkelnden Glitzerstaub um die Blonde schwirren. Als sie so zu Kass sah, wirkte sie, gemeinsam mit dem untypisch-verlegenen Lächeln in diesem Moment ganz wie eine richtige Fee. Der Anblick, auch wenn Kass sein bestes gab, bei der Aufgabe zu bleiben, verschlug dem Wüstensohn einen kurzen Augenblick die Sprache. Glücklicherweise war Aska auch damit beschäftigt, im Buch das Rezept genauer zu betrachten, sodass sie das hoffentlich nicht mitbekam.
Als Aksa die Zutaten-Liste vorlaß, hielt Kass das erstmal für einen Scherz. Ohne seiner Begleiterin aber direkt zu unterstellen, ihn anzuschwindeln oder veralbern zu wollen, trat er seinerseits selbst ein wenig näher an das Buch heran und laß die Textstelle durch. Tatsächlich stand das mit dem Obdachlosen wirklich im Rezept. "Was für ein Zufall... Unfasslich. ", murmelte der Lumpensammler zu sich selbst und erforschte, gemeinsam mit Aska zusammen das weitere Rezept. Bei "Mäusezähnen" und "Froschaugenpulver" verzog Kass angewidert das Gesicht, das fand sogar er ekelhaft. Zum Glück musste er das Zeug ja nicht trinken sondern der Schmetterling.

Vom Flattermann geleitet fand Aska schonmal ein paar der eher exzentrischeren Zutaten in den Regalen der Höhle, also wollte auch Kass sich nützlich machen. Er sah sich nach einem passenden Gefäß um, fand neben dem Bett einen Eimer (der irgendwie ein wenig seltsam roch, aber damit kam Kass schon klar) und schnappte ihn sich. "Ich...ähm... kann das Wasser holen. Und Löwenzahn find ich...wahrscheinlich..."
Aber wo zum Teufel sollte Kass hier Sand herbekommen? Die beiden waren mitten im Wald, nicht am Strand oder in der Wüste. Dieses Rätsel konnte er noch nicht lösen - zum Teil auch, weil da, wo Kass herkam, es nicht wirklich viele Wälder gab (dafür umso mehr Sand). Mit dem Eimer in den Händen und schon zur Hälfte aus der Höhle raus, wandte der Rotschopf sich also noch einmal zu Aska um. "Weißt du... wo man hier Sand finden kann? Im... Wald... und so?" Seine Frage hatte Kass zwar an Aska gerichtet, doch war es der Schmetterling, der "antwortete". Er flatterte um Askas Gesicht herum, schien sich ihre Aufmerksamkeit sicher zu wollen. Vermutlich kannte er eine Stelle, wo sie Sand finden konnte, und wollte diese der Dämonenjägerin zeigen.

Alleine also trottete Kass zurück in Richtung der Lichtung, auf der er gemeinsam mit Aska den "Dämonen bekämpft" hatte. Nun, da er nicht mehr einem fliegenden Fabelwesen hinterherrannte, kam ihm die Strecke deutlich länger vor. Mit seinen Gedanken alleine gelassen, versuchte Kass zu rekonstruieren, was geschehen war. Er hatte eine Dämonenjägerin kennen gelernt, hatte Rentner-Jogger befragt, "Ha...", hatte sich ein Magierduell auf Leben und Tod mit einem mystischen Schmetterling geliefert "Ha Ha..." und jetzt braute er ohne irgendwelche Ahnung einen Zaubertrank. "Ha Ha Ha Ha Ha Ha..." Kass war noch neu im Magiergeschäft, bestritt erst seine zweite Quest heute. Doch alleine an diesem Tag war so viel abstruses und unglaubliches geschehen, dass es Kass lauthals lachend hoffen lief, dass sich sein Leben nun vielleicht doch langsam zum besseren wandte.
Als er am Bach angekommen war kam Kass sich blöd vor, war er doch manisch lachend wie ein Verrückter alleine durch den Wald gelaufen. Schnell füllte er den Eimer mit Wasser, schwenkte ihn aus, füllte ihn erneut und machte sich auf den Weg zurück zur Höhle, rupfte unterwegs noch einige Löwenzahnblätter aus dem Boden und nahm sie mit.


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BeitragThema: Re: East Forest: Lichtung
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[ 9 | 10 ]

Aska hatte die Wirkung, welche der Schmetterlingsglitzer um ihr Antlitz auf Kass hatte, nicht bemerkt. Besser ist das, denn sie hätte damit nicht angemessen umgehen können und dann wäre Kass nur wieder angefaucht worden. Die Blondine war nicht immer einfach, aber sie gab sich wirklich alle Mühe, ein angenehmer Gesell zu sein. Und im Grunde ihres Herzens war sie wirklich gut, es war nur der Ehrgeiz, welcher sie erkalten ließ. Ein wenig befremdlich musterte Aska den Eimer, welchen Kass beim Bett gefunden hatte. Als dann der üble Geruch in ihre viel zu feine Nase stieg, hielt sie sich sogleich eben jene zu. Ekelhaft! „Dr. Thalamus hat Bettpfannen für Patienten, die über Nacht bleiben. Die rochen immer genauso“, erklärte sie ihre empfindliche Reaktion und wich ein paar Schritte zur Seite, als Kass mit dem Ding näher kam. Die Aufgaben waren schnell verteilt und für die Blondine ging es in Ordnung, wenn Kass das Wasser und den Löwenzahn holt. Doch wo sollte sie den Sand finden? In der Höhle gab es nur Dreck. Auch Kass stellte sich diese Frage bereits und die Devilslayerin schürzte nachdenklich die Lippen. Ein Glück, dass der Schmetterling wie wild geworden vor Askas Gesicht herumschwirrte, welche ihn nur halbherzig mit einer wischenden Handbewegung wegscheuchte. „Ist ja gut“, murrte sie, um mitzuteilen, dass sie schon verstanden hatte, was er wollte.

Und so trennten sich die Wege der beiden Fairy Tail Magier, was wohl auch das Beste für alle war. Denn würde Aska mitbekommen, wie Kass nun laut lachend im Wald herumlief, hätte sie - argwöhnisch wie sie war - Böses im Busch vermutet und Kass zur Rede gestellt. Stattdessen aber war sie in der Höhle zurückgeblieben und folgte nun dem Schmetterling, welcher ihr zunächst gezeigt hatte, wo ein Sieb und ein Gefäß lagen und sie dann weiterführte. Es ging ein Stück weit aus der Höhle hinaus, scharf links an der Felswand entlang. Aska marschierte dem Flattermann eine ganze Weile hinterher, bis sie plötzlich eine kleine Sandmulde gezeigt bekam, welche zwischen den Felsen beherbergt wurde. „Wo kommt der denn her?“, fragte Aska mehr sich selbst, begann aber dann sogleich, den Sand mehrmals zu sieben und in dem Gefäß abzufangen. Das war schnell erledigt, sodass sie gemeinsam mit einem sehr aufgeregten Schmetterling zurück in die Höhle ging. Über einer Feuerstelle, an welcher die Holzscheite bereits bereitlagen, hing ein Cassle, äh, Kessel. In diesem würde Aska gleich ihren ersten Zaubertrank brauen! Ob es auch für den älteren Magier das erste Mal war?

Kass war schnell wieder zurückgekommen und brachte alles mit, was benötigt wurde. Also ging es daran, das Rezept zu befolgen! Zunächst sollte das Wasser gemeinsam mit den gemahlenen Mäusezähnen und dem Froschaugenpulver aufgekocht werden. Während Aska also die entsprechenden Zutaten in den Kessel füllte, sah sie erwartungsvoll zu Kass. „Machst du ein Feuer?“, fragte sie so selbstverständlich, jedoch nicht ohne den gewohnten Befehlston. Dafür ging sie extra ein paar Schritte zur Seite, um nicht versengt zu werden und wartete. Und zugegeben, sie wurde schon ein wenig ungeduldig, als es nicht sogleich klappte mit dem Feuer. Doch sie ließ sich nichts anmerken und unterdrückte jeden aufkommenden Impuls, Druck auszuüben. Sie merkte, dass Kass nervös zu sein schien und wusste daher, dass das nicht helfen würde - eher im Gegenteil.

Doch die Geduld schien belohnt zu werden, denn bald prasselte ein warmes Feuer. „Sehr schön“, quittierte Aska das aufrichtig, wenngleich sie eher den Umstand meinte, dass es nun weiterging. Es dauerte noch ewig, bis das Wasser kochte.. „Bist du gerne ein Teil der Gilde?“, fragte die Magierin unverblümt, aber mit einem ehrlichen Interesse und lächelnd an Kass gewandt. Wie sie nun darauf kam, wusste sie nicht.

Nach einer gefühlten Ewigkeit kochte das Ekelwasser endlich und sie konnten den fein gesiebten Sand hinzugeben. Dann galt es, das Feuer zu löschen, sodass die Flüssigkeit auskühlen konnte. Sobald das Wasser nicht mehr kochte, wurde der Löwenzahn hinzugegeben werden. Misstrauisch blickte Aska dann in den Kessel. „Nun muss es nur noch abkühlen, damit der Schmetterling es auch trinken kann“ Dann wandte sich die Blonde ab und musste sogar leicht auflachen. „Das ist wirklich verrückt. Ich kann kaum glauben, dass das funktionieren soll“, kicherte sie kopfschüttelnd. Was für ein Tag!



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BeitragThema: Re: East Forest: Lichtung
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10 | 10

Kass brauchte einen Moment oder zwei, um den Eingang zur Höhle des Schmetterlings wieder zu finden. In der Felswand war die kleine Spalte derart gut verborgen, dass selbst Kass, der ja wusste, wo sie war, sie nicht auf Anhieb wieder fand. Als er den kleinen, runden Raum betrat, fand er dort Aska und den funkelnden Schmetterling bereits vor. Die Dämonenjägerin hatte irgendwo Sand ausfindig machen können und wartete nun auf den Rothaarigen. "Hab... alles...", berichtete er mit einem kaum hörbaren Stückchen stolz in der Stimme und began den Brauprozess, indem er das Bachwasser in einen Kessel schüttete. Aska gab ein paar andere Dinge dazu und sah dann erwartungsvoll zum Wüstensohn. Ob er Feuer machte? Ähm... ja... klar... Hastig sah der Rotschopf sich nach Feuerstein und Zunder um, doch Aska hatte ihn wohl kaum ums Feuer-Machen gebeten, wenn ihr das gereicht hätte.
Nein, Kass war ein Feuermagier, das hatte er ihr gegenüber behauptet und das hatte er auch vorhin schon demonstriert. Es war nur natürlich und selbstverständlich, dass er das Feuer entzünden würde, oder? Er trug ein wenig Holz zusammen und türmte es unter dem Kessel zu einer arg schiefen Pyramide auf. In die Hocke gegangen legte er seine Hand ins Holz, schob sie zwischen zwei größeren Schaiten hindurch und konzentrierte sich. Der Feuermagier versuchte, sich daran zu erinnern, wie er sich vorhin, am Fluss gefühlt hatte. Er dachte an Aska, schloss die Augen und versuchte, die Magie fließen zu lassen.

Er stellte sich die kleine Holzpydamide vor und sah vor seinem inneren Auge, wie sie langsam zu brennen begann. Ein leichter Feuerschein, der Kass' Hand entsprang und sich auf das Holz ausbreitete. Bald schon hatte das Feuer alles Holz erfasst und loderte lichterloh. Dann ein Schrei, als Kass das Gesicht eines Fremden in die Flammen drückte. Er kannte ihn nicht, Cathal hatte ihn einfach zu Kassashin gebracht und Kassashin bestrafte ihn. Wofür wusste der Folterknecht nicht, doch das interessierte ihn nicht. Er tat, was man ihn angehieß. Er war gut darin. Er tat es gerne.

Schwer atmend riss Kass die Augen auf und das Bild vor seinem inneren Auge und die Schmerzenschreie in seinen Ohren waren verschwunden. Der Magier war wieder im hier und jetzt, nicht mehr in diesem verfluchten Keller. Und er nutzte seine Magie auch nicht, um jemandem zu schaden. Er tat das hier für Aska. Er tat es für den Schmetterlinge. Er wollte helfen. Erleichtert nahm der Magier wahr, wie sich seine Hand schlagartig erwärmte, so als hätte man ihm bisher das Blut im Handgelenk abgedrückt und hatte ihm nun freien Fluss gelassen. Ein Flämmlein züngelte auf, weitere folgten. Feine Schwaden aus Rauch stiegen empor und schmiegten sich den schweren, gusseisernen Kessel entlang. Vorsichtig zog der Magier seine Hand aus den Flammen, um den Holzturm auch nicht umzustoßen, dann beendete er den Zauber und strich sich mit dem Handrücken erschöpft über die verschwitzte Stirn. Da das jedoch nicht ganz ausreichte, nahm er sein schmutziges Hemd am unteren Saum und wischte sich, in gebückter Haltung, durch das Gesicht. Er war nun schmutziger als zuvor, dafür aber nicht mehr ganz so verschwitzt. "Feuer... für den Kessel... geschafft..." Aus Kass Tonfall konnte man heraushören, dass auch er ziemlich geschafft war.

Doch Aska ließ den Feuer-Magier (der sich ausnahmsweise gerade wieder wie ein solcher fühlte) nicht zur Ruhe kommen sondern stellte ihm gleich darauf eine ziemlich tiefschürfende Frage. Dass die Blonde neugierig war, wäre wohl die Untertreibung des Jahres gewesen. Doch Kass machte sich nichts daraus, er redete irgendwie gerne mit der Devilslayerin. "Ich glaube...das bin ich noch nicht...also... nicht so richtig...", war Kass niedeschmetternd-ehrliche Antwort. Er trug zwar das Siegel der Gilde auf dem Arm und er führte im Namen Fairy Tails Quests aus, aber so richtig wie ein Teil der Gilde fühlte Kass sich noch nicht. Er kannte kaum jemanden, er verbrachte seine Freizeit nicht im Gildenhaus, er hatte keine richtigen Freunde in der Gilde und er spürte auch keinen Stolz oder keine Zugehörigkeit.  Das lag - und da war Kass ehrlich - nur an ihm selbst. Er hielt sich raus, er scheute sich, neue Bekanntschaften zu machen. Er hatte Angst, das alles als Teil seines Lebens zu akzeptieren. Und gleichzeitig ärgerte er sich auch darüber. "Aber... vielleicht kommt das ja noch. Und es ist... der beste Ort an dem ich seit langem war... Das reichte Aska hoffentlich.
Das Blubbern des Kessels verriet, dass es nun Zeit war, sich um den weiteren Brauprozess zu kümmern. Die Dämonenjägerin nahm diese Aufgabe zum Glück an sich, sodass Kass sich an die Höhlenwand lehnen und ein wenig verschnaufen konnte. Irgendwie nahm ihn das alles sehr mit. Einen Moment später gab die Blonde zu verlauten, dass der Trank jetzt nur noch auskühlen musste. Nickend gab Kass wortlos zur Kenntnis, dass er Askas Worte verstanden hatte. Ein paar Minuten vergingen, in denen Kass halbherzig überlegte, ob er Aska denn auch etwas fragen sollte. Aber was? Und kam das nicht seltsam, jetzt erst? Betroffen gestand der Wüstensohn sich ein, dass er ein wenig vergessen hatte, wie man mit Leuten umging.

Das Wasser im Kessel hörte irgendwann zu köcheln auf. Kass hob ein paar mal seine Hand in das Kochgefäß, berührte die Flüssigkeit darin nicht direkt, aber fühlte durch die Nähe dazu nach der Temperar des Gebräus. Als er meinte, dass es nun erträglich war, schritt er an den Arbeitstisch, griff sich von dort eine Phiole und schöpfte sie im Topf voll. Dann streckte er sich die Phiole weit von sich weg und suchte nach dem Schmetterling, der es sich mittlerweile auf dem Bett gemütlich gemacht hatte. Hier. Es ist angerichtet. Hastig schlug das bunte Ding mit den Flügeln, setzte sich auf Kass' Arm ab (der dabei zusammenzuckte) und nippte mit seinem Rüssel aus der Phiole.
Kaum einen Augenblick später spürte Kass einen Druck auf seinem Arm. Der Schmetterling nahm rasant an Größe und Gewicht zu, plumpste auf den Boden und binnerhalb weniger Sekunden hatte er sich in einen nackten Mann verwandelt. Er war irgendwo zwischen 30 und 50 Jahren alt, hatte zottelige, braune Haare mit grauen Strähnen, fleckige Haut und war recht mager. Der Feuermagier machte einen schnellen Schritt zum Bett, griff nach der Decke, die darauf lag, und warf sie dem Nackten über. Es war eine Dame anwesend.
Dankbar wickete der fremde Mann sich in die Decke ein, räusperte sich und richtete sich ein wenig ungelenk auf. "Oh, hoho. Hmm... ", machte er und Kass war sich erst nicht sicher, ob er entweder verrückt war oder ob sein Hirn bei der Transformation schaden genommen hatte, doch dann räusperte sich der Fremde erneut und blickte zu Aska und zu Kass. Quasi hin und her. "Da habt ihr mir ja aus der Patsche geholfen. Herzlichen Dank ihr beiden!!" Kass hatte ein paar Fragen. Wer war der Mann? Wohnte er hier? Warum war er ein Schmetterling gewesen? Was war das für eine Magie, mit der er Aska und Kass bekämpft hatte?
Und dann wiederum war ihm viel davon auch nicht so wirklich wichtig. "Bitteschön..., murmelte er stattdessen und ließ sich von dem Mann überschwinglich die Hand schütteln. Damit... waren Aska und er hier fertig, oder?

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BeitragThema: Re: East Forest: Lichtung
East Forest: Lichtung EmptyMo 24 Mai 2021 - 11:30

[ 10 | 10 ]

Ich möchte dir wirklich nicht zu nahe treten, Kass, aber wenn so ein kleines Feuerchen dich schon derart erschöpft, solltest du dringend härter trainieren“, fachsimpelte Aska, die eine Hand wichtigtuerisch in der Luft umher wedelnd, die andere stolz in die Hüfte gestemmt. Sie überlegte sogar eine Sekunde lang, ihm dabei zu helfen.. doch dann verwarf sie diesen Gedanken schnell wieder. Sie vertraute Kass nicht - sie traute niemandem, außer Zahar. Das war nicht weiter tragisch, denn der Feuermagier und die Licht-Devilslayerin kannten einander ja auch erst ein paar Stunden. Was nicht ist, kann noch werden! Erst, wenn sie Kass genügend Vertrauen entgegen bringt, könnte sie ihm dabei helfen, stärker zu werden. Man stelle sich vor, er würde seine Macht dann gegen sie richten! Abgesehen von der Tatsache, dass sie immer mächtiger sein würde, aber aus diesem Grund musste sie jemandem erst trauen können, ehe sie ihm beim Training half. Ja.. über solche Dinge machte sich Aska Gedanken. Und zwar nicht zu wenig.

Es überraschte die junge Frau ehrlich gesagt, dass Kass sich nicht - wie erwartet - als Teil der Gilde sah. Die anderen Mitglieder wirkten alle so.. so glücklich, so stolz. Ihre Gemeinschaft war einzigartig und Aska wünschte sich, dazuzugehören. Doch sie tat es noch nicht. Ob es daran lag, dass sie sich selbst näher stand, als der Gilde? Man kann wohl nicht alles haben und noch war sie nicht bereit, ihre Ziele für Fairy Tail zurückzustellen. Aber warum war es für Kass so schwer? Wenn man von seinem strengen Körpergeruch absah, war er ja eigentlich ein angenehmer Zeitgenosse. Er würde sich sicher leichter tun, Freunde zu finden, als sie. Es war doch immer wieder interessant, wie unterschiedlich die Wahrnehmung sein konnte.. „Der beste Ort?“, fragte sie rein rhetorisch und ließ sich diese Worte durch den Kopf gehen, ehe sie zu einem Ergebnis kam: „Ja, da hast du wohl recht“, stimmte sie ihm zu. Die Gilde bot auch Aska ein Zuhause. Ein buntes, fröhliches und sicheres Zuhause.

Mit Spannung beobachtete die Blondine ihren Kollegen, wie er etwas von dem abgekühlten Gebräu in eine Phiole füllte. Ihre Augen wurden groß und sie merkte sogar, wie ihr Herz vor Aufregung schneller klopfte, als der Schmetterling auf Kass Arm landete und von dem Trank nuckelte. Ein niedlicher Anblick, welcher jedoch binnen weniger Sekunden zerstört wurde. Denn schneller als erwartet verwandelte sich der Flattermann in einen Menschen zurück: In einen mageren, zotteligen und splitterfasernackten Menschen. Wer nun dachte, Aska wäre aufgrund des Anblicks peinlich berührt, der irrt sich. Sie ist eben ne harte Sau. Unbeeindruckt stand sie da, sah dem Druiden mittleren Alters in die Augen und meinte nur: „Guter Mann, Ihr solltet euch dringend bedecken“ Den Blick abwenden? Fehlanzeige. Aska sah ja nicht zu den pikanten Stellen. Kass reagierte bereits vorher und reichte daher dem Fremden eine Decke, damit er sich darin einwickeln konnte. Die Devilslayerin würde es um nichts in der Welt nach außen tragen, doch innerlich spürte sie etwas. Erleichterung, vielleicht auch Rührung. Es tat gut, dem Mann zu seiner ursprünglichen Gestalt verholfen zu haben. Und er war so dankbar..

Kass sprach ein „Bitteschön“ aus und der Druide wollte sich gerade abwenden, doch da streckte Aska plötzlich den Arm aus und zeigte penetrant mit dem Zeigefinger auf den Nackten: „Nicht so schnell!“, hielt sie ihn zurück und funkelte ihn gefährlich an. Erschrocken darüber sprang der Druide hinter Kass, schließlich erinnerte er sich an den Kampf im Wald mit ihr. „Wir haben Euch geholfen und im Gegenzug erwarten wir nun Antworten!“, begann sie hart zu verhandeln, „Wer seid Ihr? Warum wohnt ihr so abgelegen und was hatte es mit Eurer Magie auf sich? Und wenn ihr Euch schon verwandeln könnt, warum ausgerechnet in einen Schmetterling?“ Der Mann lugte hinter Kass hervor und traute sich, wieder ein paar Schritte auf Aska zuzugehen. Er kratzte sich den zotteligen Kopf und begann zu erklären: „Nun.. also.. das sind ja zum Teil schon persönliche Fragen.. aber ihr scheint beide nette Leute zu sein.. naja.. mein Name ist Mirácoli und ich lebe in dieser Höhle, da mir die Gesellschaft von Menschen zuwider ist. Abgesehen davon kann ich hier in Ruhe meinen Studien nachgehen“, nachdenklich hörte er auf, sich den Kopf zu kratzen, machte aber dafür im Gesicht damit weiter, „Eigentlich wollte ich mich in einen Adler verwandeln, um zu erfahren, wie es ist zu fliegen! Doch ich hatte nicht alle Zutaten dafür zur Hand und nahm daher mit dem Schmetterling vorlieb“ Er grinste breit und entblößte dadurch eine Menge Zahnlücken. „Und die Magie?“, fragte Aska unter Nachdruck. Und da begann der Druide zu lachen. „Illusionsmagie! Ich habe nicht wirklich Felsen zerstört, es waren nur Illusionen. Reingefallen!“ Wie?! Darauf war die große Heldin hereingefallen?! Mirácoli lachte so herzhaft, dass er sich verschluckte und heftig husten musste. Aska hob nur die Augenbrauen und stellte sich zu Kass. Sie schienen hier wohl fertig zu sein.

Ich möchte euch noch einmal meinen Dank aussprechen, Magier! Ich habe nicht gerne Schulden, daher stelle ich jedem von euch meine Dienste zur Verfügung. Solltet ihr jemals Bedarf nach einem Gebräu haben, so dürft ihr mich besuchen. Aber jeder nur einmal! Ihr wisst, die Gesellschaft von Menschen-“ „Ist Ihnen zuwider. Wir haben verstanden“ Der Druide nickte. „So, nun muss ich mir eine Notiz machen! Immer erst das Gegenelixier brauen, ehe ich mich verwandle.. wo ist denn nur meine Kreide..

Der Druide war schnell in seine Suche vertieft, sodass Aska und Kass sich dazu entschieden, die Höhle zu verlassen. Der Weg aus dem East Forest war schnell geschafft, sodass sie sich auf dem Trampelpfad zurück nach Magnolia Town befanden. Während sie nebeneinander hergingen, hatten sie noch ein paar Worte über das Geschehene gewechselt. Schließlich aber kam Aska auf etwas anderes zu sprechen: „Die Zusammenarbeit war gut, Kass“ Das beschloss sie einfach, ohne ihn nach seiner Meinung zu fragen. „Ich werde in Zukunft erneut auf dich zurückkommen, wenn eine neue Aufgabe ruft“ Ob der Feuermagier sich darüber nun freute oder da eher gemischte Gefühle hatte, wusste Aska nicht. Sie grinste ihn nur an und ging weiter ihres Weges.

- Quest Ende -


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BeitragThema: Re: East Forest: Lichtung
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Offplay:
An Evil Night Together


Eohl und Gin



Bald ist es soweit., sprach Sitri zu Gin. Der ansehnliche Dämon hatte sich in seiner vollen, nackten Pracht vor der Vampirin aufgebaut, diese kniete ihm, ebenfalls im Evasgewand, zu Füßen. Gin wusste mittlerweile, dass Sitri bei weitem nicht der mächtigste Dämon der Ars Goetia war, dennoch trat er hier als Herold von Gins Meister, Orwynn Zerox, auf und entsprechend zollte sie ihm Respekt.
Zudem hatten die beiden - also Sitri und Gin - noch einen ganz anderen Pakt, ein Abkommen über gewisse Tätigkeiten, die die Vampirin um nichts in der Welt missen wollte. So benahm sie sich, wie es dem Dämonen nunmal passte, und behielt so ihre Seite des Paktes aufrecht. Du wirst einem gefangenen Mitglied von Royal Crusade zur Flucht verhelfen. Sein Name ist Strokes. Alles weitere wirst du erfahren, sobald es soweit ist. Halte dich bereit. Gin nickte. Von Stapleface hatte sie schon gehört, er war ein berüchtigtes Mitglied von Royal Crusade, das allerdings vor einigen Jahren von den Runenrittern gefangen genommen wurde. Dass Gin sich in ihrer Rolle als Gina Mazziotta die Ränge der Rune Knights hinaufgespielt hatte, hatte also den Zweck gehabt, in eine Position zu kommen, in der sie Strokes zur Flucht verhelfen konnte. Das war ein Vorhaben, das definitiv in ihrer Macht lag. Hat mein Meister mir sonst etwas zu unterrichten?, fragte Gin vorsichtig. Man möchte meinen, Sitri hätte ihr sicher alles von sich aus gesagt, daher wäre die Frage eigentlich ohne Sinn gewesen. Doch mittlerweile wusste die Vampirin, dass sie dem Dämonen ab und zu die ein oder andere Information aus der Nase ziehen musste. Das mochte er. Unser Meister will dich entlohnen, schaffst du es, deiner Aufgabe nachzukommen. Er arbeitet an einem neuen Stein für deine Axt. Das waren aufregende Informationen. Gin nickte erneut. Habt dank für diese Auskunft., sprach sie ehrfürchtig.
Möchtest du es tun? Das Angebot des Dämonen hing im Raum. Sie war ohnehin schon nackt, warum nicht? Doch so sehr Gin es auch hätte gebrauchen können, sie wollte nicht zu viel Zeit mit Sitri verbringen. Nicht, dass ihr Runenritter-Kollege sie noch vermisste. Ich hab’ keine Zeit…, nuschelte sie dem Dämonen also ein wenig verstimmt zu und mit einem Tch… ging dieser in violetten Rauch auf und verschwand.
Erleichtert atmete Gin aus und sammelte ihre Klamotten zusammen. Dieses Treffen hatte sie kurz halten können, nun musste sie schleunigst zurück. Nicht, dass ihr Fehlen noch auffiel.


Wieder daha~, rief Gina fröhlich in Richtung des Lagerfeuers, das zwischen den beiden Zelten brannte, die Rashko und sie aufgeschlagen hatten. Die beiden Runenritter waren auf dem Weg zurück von einer kleinen Queste an der östlichen Grenze Fiores und hatten auf ihrem Heimweg nach Crocus Town auf einer kleinen Lichtung in einem liebreizenden Laubwald ihr Lager aufgeschlagen.
Unter einem Vorwand hatte die Vampirin sich von ihrem Wegbegleiter getrennt, um “Frauenkram” zu machen. Ich fühl’ mich gleich tausendmal besser. Ein ordentliches Bad wäre trotzdem ganz nett…, beschwerte sie sich leise lachend. Der Geruch von gebratenem Fleisch stieg ihr in die Nase, als sie näher ans Lager herantrat, anscheinend war Rashko seinem Versprechen, sich so lange ums Essen zu kümmern, nachgekommen.
Das silberne Licht des Mondes schien aus einem wolkenlosen Nachthimmel auf das kleine Zeltlager hinab. Gina trug über einem grau-schwarzem Tank-Top mit Grunge-Textur eine ihrer üblichen schwarzen Lederjacken. Eine lange, dunkelgraue Jeans mit Rissen und Flicken, ein Gürtel, einige schwarze Ketten um die Hüfte, schwarze Stiefeletten mit weinroten Sohlen (Gina liebte die Dinger!) und fingerlose, schwarze Wollhandschuhe ergänzten ihren Look.
Ahnungslos war Gina noch guter Dinge, als sie das Zeltlager erreichte. Sag mal, bist du taubstumm geworden?, fragte sie Rashko. Der gesprächige Kerl war ihr sonst den ganzen Tag über in den Ohren gehangen, dass er Gina nun so anschwieg war höchst seltsam. Vielleicht war er ja selbst kurz zwischen die Büsche gegangen?

Rashko?

Als Gina um eines der Zelte herum trat, erblickte sie plötzlich eine schreckliche Szene. In seinem eigenen Blut, das ihm aus einer klaffenden Wunde aus dem Hals austrat, lag der Runenritter tot am Boden. Die Menge an dunklem Rot, die schon aus dem Ritter ausgelaufen war und nun den Waldboden tränkte, ließ keinen Zweifel über, dass sein letztes Stündlein bereits geschlagen hatte.
Doch das war es nicht, was Gina solche Panik durch die Adern pumpte. Denn neben ihm, am wärmenden Feuer, vor einem Spieß mit Pökelfleisch, saß… Eohl?
Das durfte doch nicht wahr sein. Erst lief Gina in der Whitechapel Cove dem verrückten Massenmörder Valerian in die Arme und nun hatte es Eohl sich anscheinend zur Aufgabe gemacht, die reisenden Runenritter abzufangen. Warum auch immer. Shit…, fluchte Gina leise aus, als ihr klar wurde, wie sehr sie in der Patsche steckte. Zum Glück war es dieses mal wenigstens mitten im Nirgendwo, dass sie auf ein Mitglied von Royal Crusade traf. So musste die Schwarzhaarige sich keine Gedanken um Zeugen machen. Nur eine neue Geschichte brauchte sie, warum sie schon wieder einen Angriff überlebt hatte während ihr Partner das Zeitliche gesegnet hatte. Eohl, wie geht’s dir? Alles gut in Crystalline Town? Als die beiden sich zuletzt gesehen hatten, hatten sie eine wundervolle Nacht miteinander verbracht. Gina, nein, Gin hatte es bereut, Eohl einfach so verlassen zu müssen, doch schon am nächsten Tag hatte Orwynn sie zu den Rune Knights geschickt und Gina hatte alle Brücken abreißen müssen. So hatte sie Eohl seitdem nicht mehr gesehen.
Ehrlich gesagt war Gina ein wenig erleichtert, dass es der Dunkelhäutigen gut ging. Sie hatte einen schwer einzuschätzenden, wenngleich auch gefährlichen Eindruck auf Gin gehabt. Wie ein Kleinkind mit einer Kettensäge. Doch scheinbar schien die Grünhaarige wohlauf zu sein. Dass das Wiedersehen nicht ganz so ablaufen würde, wie Gin sich das vorstellte, würde sie jedoch bald realisieren. Spätestens wenn Eohl den blauen Ankh erkannte, der deutlich sichtbar auf ihrem Brustkorb prangte und sie als Mitglied der Runenritter auszeichnete.

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BeitragThema: Re: East Forest: Lichtung
East Forest: Lichtung EmptySa 12 März 2022 - 20:45

„Hmm, hmhm, hm-mmhh...“

Fröhlich summte Eohl vor sich hin, ein Lächeln auf ihren dunklen Lippen, während sie an einem der Fleischspieße knabberte, die der fremde Runenritter vorbereitet hatte. Ihr Körper schwankte leicht nach links und rechts im Takt einer Melodie, die wohl nur sie hören konnte – es war zumindest nicht die gleiche, die sie summte, das Tempo stimmte nicht. Sie nahm nur die kleinsten Bissen, hatte nie ein ganzes Stück Fleisch im Mund, ließ die meisten angeknabbert am Spieß hängen, während sie sich zwischendurch über die Lippen leckte. Ihr Blick fiel dabei nicht auf das Essen, sondern auf ihre eigene Kunst, die sich in Rot und Pink über den Boden verstreut hatte. Es gab wenige Dinge auf dieser Welt, die befriedigender waren, als fehlgeleiteten Menschen den wahren Pfad des Schicksals aufzuzeigen. Runenritter waren immer so laut und unangenehm, so von ihrer eigenen Weltsicht überzeugt, aber wenn man erst einmal fertig damit war, ihnen zu erklären, wohin die Zeit tatsächlich lieb, dann waren sie still. So wunderbar, wunderbar still.
Das Lächeln der Yihwa weitete und ihr Blick hob sich, als sich Schritte und eine Stimme näherten. Eine bekannte Stimme. Die Crusaderin hatte ein furchtbares Gedächtnis in vieler Hinsicht, doch es gab Menschen, deren Spiegelbild in ihren Pupillen hängen blieb. Die Auserwählten, natürlich, aber auch manch andere. Yuuki, Shizuka, Amelia. Gin. Niemals würde sie Gin vergessen. Das war offensichtlich beidseitig, denn kaum hatte die Dunkelhaarige sie entdeckt, veränderte sich ihr Gesichtsausdruck. Nicht unbedingt auf die Weise, die man sich erhoffen sollte, aber in Anbetracht der Umstände durchaus auf eine Weise, die Eohl hatte erwarten können. Amüsiert warf die Yihwa den Spieß in den blutigen Dreck zu ihren Füßen, während sie sich mit einem strahlenden Lächeln schwungvoll von dem Baumstamm erhob, auf dem sie gesessen hatte.

„Ginny! Wie schön, dich wieder zu sehen! Ja, mir geht es besser denn je! Und dir?“
Die Freude über das Wiedersehen stand ihr deutlich ins Gesicht geschrieben, ehe Eohl auch schon um das Feuer herum tänzelte und mit schnellen, geschickten Schritten hinüber zu Gin trat, um ihre Freundin in die Arme zu schließen und ihr die Haare zu streicheln. An Abstand hatte sie ja noch nie ein Interesse gehabt. „Wo hast du denn die ganze Zeit gesteckt, Schatz? Und wie geht es Amy? Hat sie mich vermisst, hm?“ Ein kurzes Kichern entwich Eohl, ehe ihr so aufgeregter Körper für ein paar genussvolle Momente zur Ruhe kam. Sie kuschelte sich einfach an den leblosen Leib ihrer herzlosen Freundin, die so unverhofft hier aufgeschlagen war. Langsam vergrub sie ihr Gesicht am Hals der Vampirin, wie sie es beim letzten Mal bereits getan hatte, blieb in dieser Haltung, bis sie eine Entscheidung getroffen hatte und begann, leise ins Ohr der Jüngeren zu wispern. „Mmh... Findest du wirklich, dass du so dringend baden musst? Du riechst doch noch zum Anbeißen... Ehehee...“
Was für ein angenehmer Moment. Wie gerne hätte Eohl es dabei belassen, hätte einfach diese Nähe genossen, doch sie konnte nicht anders, als ihn zu spüren. Den Abgrund zwischen ihnen. Mit einem Seufzen löste sie ihre Haut von der du Bellay, blieb dicht bei ihr, aber hörte auf, mit ihr zu kuscheln. Stattdessen nutzte sie die Gelegenheit, um in die Augen der Untoten zu sehen. „Deine Augen... sind immer noch... so, so hübsch“, meinte sie leise, den Blickkontakt keinen Moment lang brechend. „Ich habe gewartet, Ginny... gewartet, auf dich. Nicht hier. Du wolltest mich besuchen kommen...“ Eine leichte Trauer lag in ihrem Blick, während die Fingerspitzen ihrer rechten Hand langsam den Bauch ihres Gegenübers hinauf streichelten. „Hier habe ich nicht auf dich gewartet... auf jemand anders. Weißt du, Runenritter sind nicht oft allein unterwegs. Vor Allem, wenn sie Essen und Schlafplätze für Zwei vorbereitet haben. Ich dachte, ich treffe hier einen von ihnen. Nicht eine von meinen. Was genau machst du hier, Ginny?“
Ihre Hand kam zum Liegen, sanft auf Gins kühler Brust, wenn auch nicht unbedingt so, wie sie es gern hätte. Nein, stattdessen bedeckten ihre Finger ein Symbol. Ein blaues Symbol des Leidens, des Terrors, des verdorbenen Schicksals. Ein Symbol, das nicht auf die Brust jener gehörte, die Eohl Yihwa für sich beansprucht hatte...

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BeitragThema: Re: East Forest: Lichtung
East Forest: Lichtung EmptySa 19 März 2022 - 1:12


Die Überraschung, so mitten im Nichts auf Eohl zu treffen, stand der Vampirin noch ins Gesicht geschrieben, während die Grünhaarige guter Dinge schon auf leichten Füßen auf Gin zutänzelte und sie in die Arme schloss. Ganz automatisch hob Gin die Hände an und legte sie auf den Rücken der Gehörnten, drückte sie an die eigene Brust. Eohl steichelte durch die Haare der Runenritterin, diese wiederum lehnte das Gesicht in die grüne Haarpracht ihres Gegenübers, schloss die Augen und atmete tief ein. Die Royal Crusade Magierin duftete ganz herrlich. Gin hatte es vermisst.
Arm in Arm standen die beiden Damen also im Wald, das Blut des Begleiters von Gina sickerte zwischen ihren Füßen hindurch. Mir… mir geht es auch toll!, antwortete die Schwarzhaarige nach kurzem Zögern auf die Frage Eohls. Und mit jeden Moment, der verging, ging es Gin besser. Sie hatte nach vielen Monaten ganz unverhofft eine Freundin wiedergetroffen, das zauberte der Untoten ein Lächeln auf die Lippen.
Gott, Eohl, es tut mir so leid, dass ich einfach vom Erdboden verschwunden bin., begann sie zu erklären, doch die Frage nach Amy brachte Gin ein wenig aus der Bahn. Sie selbst hatte das feurige Mädchen auch schon genauso lange nicht mehr gesehen wie Eohl. Das war verdammt lange her. Ich bin mir sicher, das tut sie. Langsam nickte die Vampirin, dabei rieb ihre Wange gegen die Schläfe Eohls. Ich hab dich auf jeden Fall vermisst.
Als Eohl das Gesicht an Gins Hals nestelte und ihr daraufhin ins Ohr flüsterte, lief Gin ein angenehmer Schauer den Rücken hinab. Sofort musste sie sich an das letzte Mal erinnern, als die Vampirin und die Gehörnte sich derart nahe gekommen waren. Beide der Damen hatten den Abend definitiv genossen. Ihre linke Hand kroch den Rücken der Yihwa hinauf, legte sich in ihren entblößten Nacken und begann, sie dort mit sanften Bewegungen von Fingerkuppen und -nägeln zu streicheln und zu necken. Das ist nur mein Parfum…, säuselte sie, einem Geständnis gleichend, Eohl entgegen. Wie immer roch die Untote nach Flieder und Lavnedel, gerade am Hals, wo man sich Parfum traditionell auftrug, musste das für Eohl ganz besonders deutlich wahrzunehmen sein. Und wenn du anbeißt, dann beiße ich zurück., warnte Gin ihre Freundin keck grinsend vor. Das war ein Spiel, das die beiden ja schon kannten.

Dann entzog sich Eohl der Vampirin und blickte sie voller Wehmut an. Gin konnte es ihr nicht verübeln, sie hatte dutzende Male bereut, dass sie keine Gelegenheit gehabt hatte, sich von der gebräunten Magierin zu verabschieden. Eohl…, sprach Gin leise aus. Als die Gehörnte nach dem Bauch von Gin griff, legte die Runenritterin ihre Hand an die Wange der Crusaderin, strich mit dem Daumen leicht darüber. Orwynn hat mich weggeschickt, auf einen Auftrag. Wenn Gin sich recht entsinnte, dann hatte Eohl Orwynn als einen der “Auserwählten” bezeichnet und sich selbst sah die Grünhaarige als eine Dienerin der Auserwählten an. Sie würde es bestimmt verstehen. Ich bin seit Monaten schon bei den Runenrittern als Spionin. Das bedeutet aber auch, dass ich nicht nach Crystalline Town zurückgehen kann, noch nicht. Ich bin hier in geheimer Mission für Orwynn Zerox und damit für Royal Crusade. Mit einem Blick nach links und rechts deutete die Vampirin auf das Zeltlager, in dem die beiden sich befanden. Das ist mein Lager. Der Mann, den du getötet hast, ist mein Partner. Die Vampirin schloss die Distanz, die Eohl aufgebaut hatte, nicht. Als Eohl die Hand auf den blauen Ankh auf Gins Brust legte, ließ diese ihre linke Hand ein wenig von Eohls Wange hinabsinken und strich ihr nun über die Seite des Halses. Es tut mir so wahnsinnig leid, dass ich mich nicht verabschieden konnte, Eohl. Aber es ist für das Wohl von Orwynn und von Royal Crusade. Und es ist nicht anders gegangen. Ich bin auch eine Dienerin und meinen egoistischen Wunsch, mehr von Eohl zu haben, muss ich für Orwynn zurückstecken. Das verstehst du doch, oder? Das würde Eohl doch verstehen, oder? Das hoffte Gin zumindest.

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BeitragThema: Re: East Forest: Lichtung
East Forest: Lichtung EmptySa 19 März 2022 - 12:31

Es war doch wundervoll, wie bereitwillig Ginny Eohls Umarmung erwiderte, trotz all der Zeit, die zwischen ihnen stand. All den Tagen, Wochen, Monaten, die sie nicht miteinander verbracht hatten. Die Nähe, die Eohl nun fühlte, hatte nichts darin, was sie wegzustoßen versuchte, im Gegenteil, es war eine Nähe, die sich verzehrte nach mehr. Gin vermisste Eohl, wollte mehr von ihr. So, wie es sein sollte. „Ah, schön, schön“, wisperte die Yihwa, während sie sanft den Kopf der Jüngeren tätschelte. „Ich hätte mir nicht verziehen, wenn es dir schlecht geht... Du bist so, so ein gutes Mädchen...“ Die du Bellay entschuldigte sich, sprach mit Eohl über ihre brennend heiße Freundin Amy und witzelte mit ihr herum, einem Biss offenbar nicht abgeneigt. Ein Kichern entkam der Yihwa. Ja, so erinnerte sie sich an ihre Freundin. „Und du denkst, das ist nicht genau, was ich will?“, meinte sie leise, während ihr Daumen über die exakte Stelle strich, an der sie Gin beim letzten Mal gebissen hatte. Bevor sie ihr alle Energie aus dem Körper gesogen hatte. „Du weißt doch... ich mag es nicht, wenn meine Kleine hungrig bleiben muss...“

Wäre das Schicksal doch nur ein wenig gnädiger. Der Gedanke, ihre Zähne in Gins Fleisch zu schlagen, ließ Eohls Herz höher schlagen. Ob sie dieses Mal stark genug wäre, ihr Blut zu schmecken, wie sie es letztes Mal nicht geschafft hatte? Doch dieser zärtliche Akt zwischen zwei engen Freunden wirkte wie ein Wunschtraum, als Eohl einen Schritt zwischen die beiden brachte und Gin zu erklären begann, was mit ihr passiert war. Orwynn also. Orwynn hatte entschieden, dass sich die Vampirin nicht länger mit ihrer besten Freundin treffen durfte. Er war es, der sie hierher geschickt hatte, zu den Runenrittern, um zu spionieren, und sie als naive Dienerin war einem so irrsinnigen Wunsch natürlich gefolgt. Wie hätte es auch anders sein sollen. Für einen kurzen Moment zuckte Zorn durch das Gesicht der Yihwa, während sie sich das Gesicht des alten Mannes vorstellte, wie er zwei unschuldige Puppen packte – eine mit Herz, eine ohne – und sie auseinander zerrte. Doch der Zorn schwand schnell, machte Platz für ein freundliches, sanftes Lächeln. „Ah, Orwy hat das gesagt. Wie fies von Orwy, uns zu trennen, hehe. Da hat er wohl nicht so gut nachgedacht. Vor Allem, weil du jetzt...“ Ihr Blick fiel wieder herab auf Gins Brust, betrachtete diese in einem Moment drückenden Schweigens. Was war das für ein seltsames Geräusch? Dieses Knacken? Dieses Splittern? War das echt? Nein, nein, sie wusste doch, dass das nicht echt war. Nicht im objektiven Sinne. Das laute Klirren, das in ihren Ohren dröhnte, war nichts, was hier draußen im Wald zerbrach. Es zerbrach in ihrem Inneren, in ihrem Kopf.

„Ahaa... Ahaha... Haahaa... AhahahaHahAa... Nyahaha...“

Wie eine zerkratzte Schallplatte startete und stoppte das Gelächter der Yihwa, brach ab, begann von neuem. Ihre Haltung sank ein wenig in sich zusammen, ihre Arme schlaff an ihrer Seite, während sie kurz ihren Kopf und ihre Schultern hängen ließ, ehe sie ihren Oberkörper zurücklehnte, ihr Kopf nach hinten floppte und sie hinauf in den Himmel lachte. In einer unkontrollierten Bewegung zuckte ihr Arm nach oben, richtete sich gerade, horizontal zum Boden, seitlich von ihr weg, sodass ihre Handfläche auf dem Spiegel auflag, der sich dort bildete. Der Spiegel. Mitten im Wald stand er plötzlich, ein perfektes, rechteckiges Spiegelfragment, das dort stand, als würden sich hier regelmäßig Menschen umziehen wollen. Auf einer Seite stand Eohl, auf der anderen Seite... stand Eohl. Was im ersten Moment nicht mehr als ein Spiegelbild war, setzte sich schnell auf der entgegengesetzten Seite zusammen zu einer Kopie ihrer selbst. Träge löste sich diese Gestalt, trottete auf Gin zu, um sich hinter sie zu stellen. Sanft lehnte sie sich von hinten an die Jüngere, legte einen Jahr sanft um ihren Hals und einen um ihre Hüfte. Sie hielt Gin nicht fest; es wäre ein leichtes, sich aus der liebevollen Umarmung zu lösen. Sie fühlte sich genauso an, wie die echte Eohl es getan hatte. Nicht weniger warm, nicht weniger weich, nicht weniger gerüstet. Der einzige Unterschied waren wohl ihre leeren, geistesverlassenen, müden Augen – kein Vergleich zu dem roten Glühen aus Eohls weit aufgerissenen Iriden.

„Ahaaahahahaahaaa... Ooh, Ginny, Ginny. Es ist so komisch, so urkomisch, ich könnte Weinen vor Lachen!“

Als sich ihr Kopf wieder senkte, konnte die du Bellay vermutlich sehen, dass die Yihwa nicht übertrieben hatte. Ihre Wangen hinab strömten die Tränen, flossen ungehemmt aus ihren feuchten Augen, während ihr Grinsen nicht glücklicher sein könnte. Keiner ihrer Gesichtszüge zeigte Trauer, neben ungehemmter Freude vielleicht einen Hauch von Verzweiflung, aber nicht mehr. Und doch weinte sie. „Ahaha... Da warte ich so lange und denke und hoffe. Und wo bist du? Auf meiner Seite? Nein, nein, natürlich nicht. Bei den Menschen, die mir alles genommen haben. Bei jenen, die meine Zukunft zu ruinieren versuchen. Du reist mit ihnen, isst mit ihnen, nennst sie deine Partner. Hyahahaaa...“ Ein gequältes Lachen entkam ihrem Hals, während sie eine Hand an ihren schmerzenden Kopf legte, ihre brennenden Augen schloss. Gin hatte es ihr ja schon damals gesagt. Wenn sie sich entscheiden musste zwischen Orwynn und Eohl... dann würde sie nicht Eohl wählen. Das Ergebnis war klar zu sehen. „Eine Runenritterin“, sprach sie die giftigen Worte aus, während sie langsam wieder auf Gin zuging. Ihre Augen trafen nicht auf das hübsche Blau der Untoten; stattdessen blickte sie ihrem eigenen, apathischen Klon in die Augen und legte ihm eine Hand an die Wange. „Weißt du... Eohl war gerne so. Leer, ohne Gefühle, achtloses Gefolge. Doch dieses Spiegelbild... ist nicht meines.“ Ihre Hand glitt hinweg von ihrem Doppelgänger und legte sich stattdessen an Gins Kinn, um sie dazu zu bewegen, hinab in das Gesicht der Yihwa zu gucken. „Aber, weißt du... ich, ich habe noch ein Herz, Ginny. Ob ich will oder nicht. Und es ist nicht sehr nett, das kaputt zu machen...“

@Gin

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BeitragThema: Re: East Forest: Lichtung
East Forest: Lichtung EmptyDi 29 März 2022 - 1:08


Die sanfte Umarmung der Grünhaarigen, gemeinsam mit ihren fürsorglichen Worten, tat Gin gut. In den letzten Tagen, Wochen, Monaten gar, hatte sie sich immer mehr verändert. Sicher, ihre Rolle als Gina Mazziotta war nur ein Schauspiel, doch da sie diese Lüge jeden Tag lebte, hatte sie es an manchen Tagen ganz vergessen: Dass sie eine schreckliche Betrügerin und Mörderin war. Dass sie einem schrecklichen Mann diente. Dass sie nicht Gina sondern Gin war. Und so sehr Gin auch von Fehlern und Mängeln durchzogen war, sie war trotzdem gerne sie selbst. Und dass Eohl nun hier war erinnerte Gin daran, dass sie Gin war.
Was sich seit dem letzten Treffen zwischen den beiden Frauen nicht verändert hatte, war, dass Gin Eohl weiterhin absolut nicht verstand. Gegen Ende des ersten Aufeinandertreffen der beiden hatte die Vampirin gedacht, in Eohl eine Freundin gefunden zu haben. Doch wie die Grünhaarige nun mit ihr redete, das ließ sie beinahe wie eine Ziehmutter wirken. Zumindest kurz. Musst du wirklich nicht, Eohl. Bei mir ist alles gut. Ich hab’ nur ein wenig Heimweh ab und zu., sprach sie ganz ohne Wehmut in der Stimme, ließ es offen, ob das wirklich ernst gemeint war.
Die Vorstellung, sich hier ein wenig mit Eohl zu vergnügen, ein wenig aneinander herum zu knabbern, den Durst zu stillen, den Gin immerwährend verspürte, war verlockend. Als Eohl mehr oder minder meinte, dass sie genau darauf hatte hinauswollen, öffnete Gin den Mund leicht, stülpte die Lippen zurück und entblößte so die beiden spitzen Fangzähne an ihrem Oberkiefer. Ich könnte tatsächlich einen Bissen vertragen~, säuselte die Vampirin. Sie mochte es nicht zugeben, doch die dicke Blutlache, in der Eohl und sie standen, ließ ihr das Wasser im Munde zusammen laufen.

Doch dazu würde es vorerst nicht kommen. Die gebräunte Dame machte einen Schritt nach hinten, brachte ein wenig Distanz zwischen Gin und sie selbst. Einen kurzen Moment lang war die Konterfei der Gehörnten von einem zornigen Ausdruck erfüllt, der Gin einen Schauer den Rücken herunter jagte. Dann kam sie auf Orwynn zu sprechen. Instinktiv verteidigte Gin ihren Herren. Ich glaube nicht, dass das die Absicht von Orwynn war. Das war schon viel länger geplant als wir… Doch Gin redete nicht zu Ende. Stattdessen verzog sie in Schrecken das Gesicht, als Eohl plötzlich wie aus dem nichts zu lachen anfing. Und es war definitiv kein freudiges, glückliches Lachen. Eohl?, fragte Gin besorgt, dann verstummte das Lachen und Eohl klappte beinahe zusammen wie eine Marionette, der man die Fäden durchgeschnitten hatte. Dass sie noch auf beiden Beinen stand und nicht zu einem wirren Haufen aus Gliedmaßen zusammengefallen war, grenzte an ein Wunder.
Und dann begann sie zu zaubern. Eohl…, wisperte die Vampirin nun nur noch schwach.
Sonst hatte sie Probleme damit gehabt, zu verstehen, was Eohl bewegte. Doch in diesem Moment war das der Vampirin schmerzlich klar.

Und sie verstand sehr, sehr gut, dass sie in Gefahr war.

Lass uns kurzen Prozess mit der Verrückten machen. Gin blinzelte desorientiert. Gerade entstieg eine zweite Eohl dem Spiegel (ein Trick, den Eohl gerne in einem etwas anderen Kontext gerne mal wiederholen konnte), da meldete sich der Waffendämon Andras zu Wort, mit dem Gin einen Pakt geschlossen hatte. Wer hat dich nach deiner Meinung gefragt?, dachte die Vampirin pampig zurück. Andras und sie hatten gerade einen Streit, es ging um eine andere Waffe. Doch dafür war jetzt nicht der Zeit und der Ort. Ich habe dich gerade nicht beschworen, halt’ dich aus meinen Gedanken fern! Sonst machte das auch kein Dämon, sich einfach so dazwischen zu schalten. Konnten das andere Dämonen überhaupt? Oder war der Pakt zwischen Andras und ihr etwas Besonderes? Über ihre eventuelle Besessenheit konnte Gin wann ander mal sinnieren, also konzentrierte sie sich wieder auf das Hier und Jetzt. Und auf die beiden Eohls.
Eine davon, die einen etwas stumpferen Blick als die andere hatte, schlich sich hinter Gin. Im Kopf der Vampirin gingen alle Alarmglocken an. Sie selbst kämpfte gelegentlich mit beschworenen Dämonen und es war ein sicheres Todesurteil für jeden Feind, wenn er umzingelt, von zwei Seiten angegriffen wurde. Deshalb sträubte sich jedes bisschen ihres Unterbewusstseins dagegen, das Spiegelbild Eohls hinter sich zu lassen.
Doch sie tat es trotzdem. Blieb stehen. Hielt inne. Hob nur ein wenig die rechte Hand um sie auf die Hand der Spiegel-Eohl zu legen, die sich um die Hüfte der Schwarzhaarigen schlang. Sie fühlte sich an wie die echte Eohl. Beachtlich.
Die Tränen, die der anderen Eohl über die Wangen liefen, brachten Gin dann aber dazu, sich auf die Redende der beiden zu konzentrieren. Anscheinend schien die Grünhaarige nicht ganz verstanden zu haben. Eohl ich bin nicht wirklich bei den Runenrittern. Ich bin nicht wirklich auf deren Seite. Ihrerseits nun ebenfalls verzweifelt beschwor Gin ihre Freundin. Ich tu nur so. Ich mach das für Royal Crusade. Für die Erwählten. Für dich! Die Vampirin blickte die Gerüstete aus flehenden Augen an, doch in den leuchtend orangenen Seelenspiegel Eohls konnte Gin nur Wahn erkennen. Und Verachtung.
Was Eohl über ihr Spiegelbild (oder besser gesagt, nicht ihr Spiegelbild) brabbelte, verstand Gin nicht. Doch dass sie der Grünhaarigen wohl offenbar irgendwie das Herz gebrochen hatte, das machte Eohl im letzten Satz deutlich. Die Vampirin folgte dem Griff von Eohls Hand an ihrem Kinn, blickte in das Gesicht der Grünhaarigen hinab. Doch damit ließ sie es nicht gut sein. Langsam legte sie beide Arme um den Hals der Weinenden, zog sie so erneut in eine lose Umarmung. Sie war nun ganz zwischen den beiden Eohls eingeklemmt - ein Schicksal, das sie unter anderen Umständen sehr genossen hätte. Doch an derlei konnte Gin in diesem Moment nur für einen kurzen Augenblick denken. Stattdessen suchte sie weiter den Blick der güldenen Crusaderin. Bitte, Eohl, versteh doch, das ist nur ein Schauspiel. Eine List. Eine Lüge. Ich bin immer noch auf deiner Seite…, versprach Gin der Gehörnten. Doch gleichzeitig ließ sie auch durch einen kurzen Manaschub eine Karte aus den 54 Bindings auf magische Weise in ihre Hand finden. Da sie die hinter Eohls Rücken hatte würde das Manöver wohl hoffentlich unbemerkt bleiben.
Auch wenn Gin das Missverständnis mit Eohl gerne im Gespräch klären würde, machte sie sich dennoch bereit, einen ihrer Schildzauber zu wirken, falls die beiden Eohls mehr auf eine handfestere Diskussion aus waren.

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Verwendete Zauber:

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BeitragThema: Re: East Forest: Lichtung
East Forest: Lichtung EmptyDi 29 März 2022 - 23:57

Eohl hätte sicherlich ihre Freude daran gehabt, Gins Heimweh auf genau die Weise zu besänftigen, die sich die Vampirin wünschte. Unter anderen Umständen hätte sie der Jüngeren nicht für eine Sekunde übel genommen, so lange verschwunden zu sein, und hätte sich allein darauf fokussiert, ihr zu zeigen, wie angenehm es doch sein konnte, wieder mit der Yihwa zusammen zu sein. Doch Gin hatte sie nicht nur verlassen. Sie konnte wohl kaum verstehen, was es für Eohl bedeutete, jemanden an der Seite der Runenritter zu sehen. Kaum ein Crusader würde diese Gruppierung mögen, aber Eohls Beziehung zu ihnen war... besonders. Auf eine Weise, die ihr den Kopf und die Brust von innen heraus zu zerreißen drohte. Zurechnungsfähigkeit war noch nie ihre Stärke gewesen, was also erhoffte sich Gin davon, ihr zu erklären, dass sie den Rittern nur etwas vorspielte? „Ein Schauspiel. Eine List. Eine Lüge.“ Mit leiser Stimme wiederholte sie die Worte ihrer Freundin, ehe sie ihr einen traurigen Blick schenkte. „Ja, das ist es wohl...“

Eohls Fokus auf Gin war spürbar intensiv. Das war vermutlich unangenehm, andererseits aber auch nützlich. Von einer Karte, zum Beispiel, merkte sie nichts. Auch die Umarmung ließ sie wehrlos über sich ergehen, so wie die Vampirin ihre Berührungen akzeptierte. Wenn man von außen betrachtete, wie sich diese drei Damen in die Arme schlossen, wirkte es vermutlich deutlich lieblicher, als es sich gerade anfühlte. Gins vermeintliches Entgegenkommen war nicht mehr als blanker Hohn, geboren aus Missverständnis. Es war nicht so, als wäre Eohl sauer auf sie, weil sie ihre Treue gegenüber Royal Crusade anzweifelte. Gin war kein Mitglied der Gilde und die Yihwa hatte sie nie als solches betrachtet. Ihre Pflichten gegenüber Orwynn hatten nie in Eohls Zuneigung hinein gespielt. Ihre Beziehung war etwas Persönliches. Und genauso persönlich war dieser Groll. Gin beleidigte nicht die Gilde damit, Orwynns Befehl zu folgen und die Ritter zu unterwandern. Sie beleidigte Eohl, die so Vieles an die Runenritter verloren hatte. Insofern...
„Oh, ich schätze, wenn du auf meiner Seite bist, dann ist es okay.“
Ein warmes Lächeln breitete sich auf Eohls Lippen aus und erleuchtete ihre Augen, während sie die Hand von Gins Kinn nahm. Sie ließ ihre Arme an ihren Seiten herabhängen, tatenlos, und nickte ihrer Freundin zu. Ihre Tränen waren noch nicht versiegt, doch davon abgesehen wirkte die Yihwa tatsächlich friedlich. Das einzige Indiz, das dagegen sprach, war ihr Doppelgänger. Während Eohls Ausdruck wieder fröhlicher und lebhafter wurde, verfiel ihr Spiegelbild umso mehr in seine Apathie, wurde kraftloser. Aus ihrer Berührung wurde weniger eine Umarmung als dass sie sich mehr auf Gin lehnte, als würde sie in sich zusammenfallen, wenn sie ihren Halt verlor. Und genau das passierte, als sich Eohl sanft aus der Umarmung ihrer Freundin zog: Ihr Spiegelbild rutschte ab, klappte in sich zusammen und blieb wie eine leblose Puppe am Boden zu Gins Füßen liegen. Das Original kicherte, auch wenn man heraushören konnte, dass mehr als einfache Freude in ihr lag. Sie schien Gin gar nicht mehr richtig anzusehen, obwohl sie ihren Blick nicht abwandte.
„Wie schön, dass wir noch Freunde sind! Dann lass uns ein wenig Spaß zusammen haben, ja? Das ist doch, was du wolltest, nicht wahr?“ Amüsiert lehnte sie ihren Kopf zur Seite, während ihre rechte Hand sich an den Griff ihres Schwertes legte und Níu mit geübtem Schwung aus seiner Scheide zog. Der dunkle Glanz des schwarzen Spiegelglases, aus dem das Schwert bestand, glitzerte im Schein des Feuers, auf dem der zweite Fleischspieß so langsam verkohlte. Das gleiche bedrohliche Glitzern war auch in ihren weit offenen Augen zu sehen.
„Spielen wir ein wenig! Du hast doch auch eine Waffe!“, lachte Eohl zufrieden und richtete die Spitze ihrer Klinge auf Gin. „Wenn wir auf der gleichen Seite stehen, spricht doch nichts gegen ein bisschen freundschaftliches Training, nicht wahr, Rittersporn?“

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BeitragThema: Re: East Forest: Lichtung
East Forest: Lichtung EmptyMi 6 Apr 2022 - 14:49


Langsam wiederholte Eohl die Worte der Vampirin, stimmte ihr zu. Doch ihre traurige Stimmlage und der Gesichtsausdruck, der noch immer irgendwie verkehrt war, malten ein anderes Bild. Die Schwarzhaarige war sich recht sicher, dass ihr Versuch, das mit Worten zu erklären, keine Früchte getragen hatte. Da Gin noch immer nicht so recht verstanden hatte, wie Eohl tickte, wusste sie auch nicht, wie sie wirklich mit ihr reden sollte. Und was Eohl mit den Runenrittern zu tun hatte, das wusste die Vampirin nicht. So konnte sie die Schwere ihres Verrates nicht einmal ansatzweise verstehen.
Eohl meinte, dass alles okay wäre, doch entzog sich ihr “richtiger” Körper der Umarmung der Freundin und ihr Spiegelbild klappte in sich zusammen wie eine Marionette, der man die Fäden durchgeschnitten hatte. Noch immer mit Tränen in den Augen kicherte Eohl, während Gin sich mit einem Schritt nach vorne ein wenig von der Doppelgängerin entfernte. Das Ding war gruselig.
Die Sinne der Vampirin arbeiteten auf Hochtouren, während sie die Hände in die Jackentasche steckte. Wenn sie eines über Eohl sicher wusste, dann, dass sie absolut unberechenbar war. Und so hielt Gin Augen und Ohren offen für plötzliche Änderungen im Verhalten der Gehörnten - oder für Spiegelscherben, die einfach aus dem Nichts auftauchten und sich ihren Hals bohren wollten. Doch nichts dergleichen geschah. Eohl kam, ganz normal, von einem Punkt auf den anderen.

Verdammt. Hatte die Grünhaarige sich etwa mit dem Waffendämon Gins verschworen? Du hast sie gehört., sprach Andras in Gins Gedanken hinein. Lass mich frei. Wir kämpfen. Tief brummte die Vampirin als Eohl ihr nachtschwarzes Schwert zog. Früher wäre sie auf die Herausforderung eingegangen, doch nun tat sie das aus zwei Gründen nicht.
Die Monate, die die Vampirin bei den Rune Knights verbracht hatte, hatte sie nicht ungenutzt verbracht. Sie hatte sich eine neue Art zu kämpfen angeeignet; eine, die nicht darauf abzielte, ihr Gegenüber zu töten. Und die gewaltige Stangenwaffe Joyeuse, mit der Gin Schädel spalten und Gliedmaße abtrennen konnte, war mitnichten ein Bestandteil von diesem Stil. Ein Kampf gegen Eohl wollte Gin nicht mit der Absicht starten, ihre Freundin schwer zu verletzen oder zu töten - auch wenn sie sich nicht sicher war, ob die Grünhaarige das ähnlich sah.
Der zweite Grund war Andras, der Dämon der in Gins Mordaxt lebte. Er hatte ihr neulich erst sehr heftig verboten, eine andere Waffe im Kampf zu nutzen. Und jetzt schmollte Gin und ließ den doofen Dämon im wo-auch-immer-er-gerade-war-wenn-Gin-ihn-nicht-beschwor schmoren. Hatte der Dämon nun davon. Das wird kein Kampf für dich., antwortete die Vampirin dem Eulendämon also in Gedanken. Damit war genug gesagt.

Stattdessen zog die Vampirin aus ihrer Jackentasche ein Kartenspiel, die 54 Bindings heraus. Meine Waffe ist zum Kämpfen da., erklärte Gin Eohl während sie sich mit langsamen Schritten so positionierte, dass sie nicht mehr in der Mitte zwischen dem Spiegelbild Eohls und der Grünhaarigen selbst stand, sondern dass ihre Position eher ein Dreieck mit den beiden formte. Mit einem Schnippser des Daumens der linken Hand schleuderte die Vampirin zwei Spielkarten in die Finger der rechten Hand. Zum Spielen habe ich die Karten. Das waren die Worte Eohls gewesen, sie wollte ein wenig spielen. Und Gin würde mitspielen. Raise. Als sie sich die Karten gegen die Stirn hob, ging ein blaues und ein gelbes Leuchten von der Vampirin aus, das schon bald ihren Körper umspielte. Flink ließ die Schwarzhaarige die beiden Karten wieder im Kartenspiel verschwinden, zog dafür eine andere heraus.
Dann begab sie sich in eine aufrechte Position. Das Schwert der Yihwa war ein Problem, aber vielleicht konnte Gin es irgendwie umgehen. Das wäre ihre Herausforderung für dieses “Spiel”. Die Vampirin war sich sicher, das “freundschaftliche Training” beenden zu können, wenn sie einen Treffer gegen Eohl landen konnte. Die neonblauen Augen schweiften zwischen der echten und der falschen Yihwa hin und her. Bin bereit., gab sie ihrer Freundin zu verstehen.

@Eohl

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BeitragThema: Re: East Forest: Lichtung
East Forest: Lichtung EmptySo 24 Apr 2022 - 10:53

„Aha... hahaha... haa...“ Mit ihrem Schwert in ihrer rechten Hand legte sich Eohls linke auf ihr Gesicht, verdeckte eines ihrer Augen, auch wenn das nur einen kleinen Teil der Feuchtigkeit verbarg, die sich über ihre Wangen zog. Ihre fröhliche Stimme verzerrte sich, kämpfte damit, nicht in eine ganz andere Richtung auszuschlagen. „Und hier habe ich mich gefreut, deine Waffe besser kennen zu lernen... Nicht einmal das gewährst du mir, du... gute Freundin. So eine... treue Freundin... Hahaaa...“ Sie versuchte es. Sie versuchte es wirklich. Obwohl alles in ihrem Körper schrie, dass sie dieser Verräterin den Kopf abschlagen sollte, wollte Eohl daran glauben, dass Gin es gut mit ihr meinte und dass sie auf einer Seite standen. Das Knirschen in ihrem Kopf wurde lauter. Ein kurzes Zittern fuhr durch ihren Arm, ehe er sich wieder stabilisierte. Wenn das so weiter ging, würden die Risse sie vermutlich komplett einnehmen. Ihr Doppelgänger, reglos und gedankenlos, zeigte sie bereits. Eine ihrer Schultern war eingerissen, sodass man das Glas im Inneren sehen konnte, und auch über ihr Gesicht und ihren Bauch zogen sich Risse. Gin brauchte sich keine Sorgen machen, dass dieser Spiegel ihrer Seele ihr etwas antun würde. Er war nur noch hier, weil Eohl es nicht länger schaffte, ihn wieder verschwinden zu lassen. Genauso wenig, wie es ihr möglich war, ihre Waffe wieder zu verbergen. Níu hatte ihre Hand in seiner Gewalt. Nichts, was Eohl tat, war noch eine Entscheidung. Es war ein Zwang, den ihr zunehmend zerreißendes Inneres auf sie ausübte. Was ein Gefühl der Kontrolle überhaupt war, wusste sie in diesem Moment kaum noch. Es musste zu den Teilen ihres inneren Spiegels gehören, die bereits zu Glasstaub zerfallen waren.
„Nun gut... wenn du nicht ernsthaft... trainieren willst, dann bringe ich den Ernst für uns beide mit“, meinte sie und nahm ihre andere Hand vom Gesicht, um damit eine schnelle Geste von oben nach unten durch die Luft zu fahren. Ergänzend zu dem Spiegel, aus dem ihr Doppelgänger gekommen war, positionierten sich nun drei weitere auf dem Feld – einer hinter Gin, einer hinter ihr, einer links. Zusammen steckten die vier die Grenzen eines nie offiziell erklärten Kampffeldes ab. Ob sich Gin daran halten würde, war ihr überlassen. Die düsteren Augen Eohls starrten geradewegs durch die hindurch, während sie ihren Oberkörper leicht nach vorne lehnte. Es war Zeit, den Ka-... das Spiel zu beginnen.

Mit schnellen Schritten eilte Eohl auf Gin zu, ehe sie nach rechts sprang und aus ihrem geradlinigen Angriff einen von der Seite machte. Wenn sie sich zu gerade näherte, war sie offen für Angriffe. So konnte sie einen weiten Schwerthieb starten, der in einer rasanten Diagonal von unten nach oben durch Gins Körper schlagen sollte. Ein Treffer war es nicht. Vermutlich war Gin ausgewichen. Eventuell hatte Eohl auch die Distanz falsch eingeschätzt... aber das konnte eigentlich nicht sein. Das passierte ihr nicht. Wenn nicht einer ihrer unterbewussten Zwänge sie dazu gebracht hatte, die Verräterin zu schonen, war das keine reelle Option. Gin musste ausgewichen sein.
„Du solltest mich nicht so nah an dich heran lassen“, grinste die Yihwa, ehe sie mit einem schnellen Sprung wieder Distanz zwischen sich und ihre Gegnerin brachte und aus einer anderen Richtung wieder auf sie zu stürmte. „Ich würde dir empfehlen, eine lange Waffe zu benutzen.“ Noch einmal würde sie das Mädchen nicht entkommen lassen! Ihren Körper leicht zur Seite lehnend, zog Eohl das Schwert zurück, während sie die Distanz wieder senkte. Der nächste Angriff würde ein Stich werden – direkt auf den weichen, süßen, schmackhaften Hals der Vampirin...

@Gin

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BeitragThema: Re: East Forest: Lichtung
East Forest: Lichtung EmptySo 15 Mai 2022 - 23:38


Mit der Entscheidung, ihre Mordaxt Joyeuse nicht zu verwenden, schien nicht nur Andras - der Dämon, der darin schlummerte - sondern auch Eohl nicht begeistert zu sein. Aber trotzig wie Gin war bestärkte sie das in ihrem Entschluss nur noch weiter. Du machst sie noch ganz traurig., flüsterte ihr der Dämon ins Ohr. Sie muss schon weinen. Erfülle ihr ihren Wunsch. Lass sie gegen mich antreten. Die Stimme des Eulendämons hallte durch Gins Kopf. Angenervt zog sie die Augenbrauen zusammen. Schnauze…, blaffte sie zurück. Andras ging ihr auf die Nerven.
Nicht nur Gin sondern auch Eohl hatte gerade einen mentalen Kampf zu kämpfen. Das Splittern ihres Doppelgängers spiegelte nur zu gut, wie die Gerüstete sich wohl gerade fühlen musste. Es tat Gin ein wenig weh, die Grünhaarige so zu sehen. Doch als sie begann, Spiegel um die beiden Magierinnen herum zu beschwören, beschloss die Vampirin, sich erst einmal um dringlichere Probleme Gedanken zu machen als Eohls geistige Gesundheit.
Gin wusste, dass Eohl durch Spiegel gehen konnte. Das hatte sie selbst miterlebt. Deshalb schritt sie ein wenig nach vorne um so etwas Distanz zu dem großen Spiegel, den Eohl in ihrem Rücken beschworen hatte, aufzubauen. Den Dingern wollte sie nicht zu nahe kommen. Zerschmettere sie einfach mit mir., flüsterte ihr Andras zu. Gefahr gebannt…
Gin biss die Zähne zusammen, ihre Stirn pochte. Eohl setzte zum Angriff an und Gin bereitete sich vor. Sie war leicht auf den Füßen, hob die Arme defensiv an. Die Grünhaarige schlug einen Haken zu Gins linker Seite und griff mit einem Schwerthieb an, doch von ihrer Aura of Speed beschleunigt konnte die Vampirin einen Satz nach rechts machen und entging dem Angriff knapp. Du brauchst eine Waffe, um dich zu verteidigen. „Du solltest mich nicht so nah an dich heran lassen“ Zusammen können wir sie in ihre Schranken weisen. „Ich würde dir empfehlen, eine lange Waffe zu benutzen.“ Beschwöre mich.

Genug!

Gin schloss die Augen und fand sich in einer unendlichen Schwärze wieder. Der Raum schien aus Nichts zu bestehen, keinen Anfang und kein Ende zu haben. Nur ein Boden wurde ersichtlich, stand die Vampirin doch in einem Meer aus Blut, das sich bis an alle Enden der Unendlichkeit erstreckte und dem Raum so Richtung gab.
Vor Gin stand Andras. Er war hoch gebaut, stark, muskulös und hatte den Kopf einer braunen Eule. Aus gelben Scheinwerferaugen blickte er Gin an und sprach, ohne dass sein Schnabel sich bewegte. Bist du endlich zur Vernunft gekommen, Kind? Lass uns sie gemeinsam vernichten. Gin blickte zurück und ihr Blick war kalt und hart. Lass es mir dir zeigen. Und Gin zeigte es Andras: Wie ein Kampf gegen Eohl ablaufen würde, in dem er die olle Josy beschwor. Die Vorstellung reichte, dass Andras verstand. Ist das eine Art von Kampf, die dich befriedigt?, fragte sie ihren Dämonen. Nein…, gestand dieser. Dann habe ich dir einen Handel anzubieten. Lass mich Mercy benutzen. Das ist kein Handel, das ist eine Forderung. Was habe ich davon? Gin grinste. Ich zwinge dir keine Kämpfe wie den auf, den ich dir gezeigt habe. Andras legte den Kopf schief und beugte sich über Gin. Das ist kein Handel, das ist Erpressung. Die Worte waren hart, doch nicht böse gemeint. Andras wollte einen Handeln. Gin zuckte mit den Schultern. Du bekommst eine Gehaltserhöhung?

Fein.

Als Gin die Augen wieder öffnete konnte sie Eohl sehen, wie diese ihre Klinge in einem Stich auf die Vampirin zutrieb.
Metallfunken stoben auf und Mercy, Gins Revolver, kreischte auf, als die Vampirin den Angriff Eohls mit dem Lauf der Schusswaffe parierte. Die Klinge der Assassine schrammte am Gehäuse der Pistole entlang und verfehlte Gins Hals, schnitt ihr jedoch über die linke Schulter. Die Vampirin hisste schmerzerfüllt, sie hatte zwar einen schlimmen Treffer abgewehrt, doch ganz war sie Eohls Angriff nicht entgangen. Beißender Schmerz breitete sich in ihrem linken Arm aus, na toll. Mit einem Sprung nach hinten brachte die Blutsaugerin ein wenig Distanz zwischen die Grünhaarige und sich selbst, legte an und schoss. Ein lauter Donnerschlag hallte durch die Nacht als das Geschoss der Runenritterin in Richtung Eohls rechten Armes flog. Die Schwarzhaarige wusste, dass der Revolver nicht ausreichte, um schwerwiegende Verletzungen anzurichten (vor allem nicht gegen eine Rüstung wie die Eohls), doch vielleicht konnte sie der Crusaderin ein paar Blaue Flecken verpassen, die ihren Schwertkampf ein wenig einschränkten?
Ist dir das genug Reichweite?, spie Gin Eohl entgegen und rannte los. Sie wollte vorerst nicht stehen bleiben und die Distanz zu Eohl wahren. Im Lauf schoss sie ein zweites Mal, zielte wieder auf den Waffenarm und ging ihre Optionen durch. Die Aurenmagie ihres Kartenspieles war für’s erste ausgelastet, die Ars Goetia durfte sie nicht verwenden, sonderlich viele Optionen blieben ihr gerade nicht übrig. Sie musste eigentlich wieder in den Nahkampf, aber bevor es soweit kam wollte sie Eohl erst einmal mit Mercy bekannt machen. Die Grünhaarige war etwas flinker als Gin und die Vampirin hatte schon eine Wunde eingesteckt. Diese Defizite musste sie irgendwie überwinden.

@Eohl
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Zuletzt von Gin am Di 17 Mai 2022 - 11:13 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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