Ortsname: Chiteki Lounge Art: Gebäude Spezielles: - Beschreibung: In dieser kleinen, aber hochwertigen Lounge trifft sich gerne die gute Gesellschaft Sakura Towns und jene, die von ihr eingeladen werden. Der Hauptraum ist gefüllt mit kleinen Tischen und gemütlichen Sesseln, während das sanfte Spiel des im Hintergrund stehenden Pianos und die hübschen Blätter der vor den Fenstern stehenden Kirschbäume eine angenehme Atmosphäre spenden. Wer einen ungestörten Abend in angenehmer Gesellschaft verbringen möchte, ist hier an der richtigen Adresse.
Change Log: Sobald sich innerhalb des Rollenspiels etwas an dem Ort ändert, wird es hier kurz vermerkt.
Wenn die Götter eine so schöne Welt erschaffen konnten... Welches Potenzial liegt dann in mir?
Charon Desert Night
Anmeldedatum : 23.09.14 Anzahl der Beiträge : 1571
Offplay – Ein fairer Handel Teilnehmer: Charon, Máirín
Das Gesicht frisch gewaschen, strich sich Charon die Haare nach oben, um sich selbst ordentlich in dem Spiegel über dem überraschend luxuriösen Waschbecken betrachten zu können. Der Abend hatte ihn vor eine unerwartete Herausforderung gestellt, aber sein selbstbewusstes Lächeln ließ sich von solchen Kleinigkeiten nicht unterkriegen. Eigentlich hatte alles gut begonnen. Er hatte sich einladen lassen von einer jungen, aber gut betuchten Dame, die vermutlich noch keinen Tag in ihrem Leben gearbeitet hatte und zu allen Menschen um sie herum so eiskalt und unnahbar wirkte – allen gegenüber außer dem großen, erfahrenen Magier, der ihr Geschichten von Orten hatte erzählen können, die sie sich nicht einmal vorstellen konnte. Die ersten Gespräche liefen auch ganz gut, nur schien sie so ihre Schwierigkeiten mit Ehrlichkeit zu haben. Ihre emotionale Bindung an eine Person, die sie heute erst getroffen hatte, war erschreckend. Der Dargin war ein Freund davon, wenn sich Personen, die sich eigentlich niemandem öffneten, gerne mit ihm abgaben und ihr Herz dann auf der Zunge trugen. Es gab ihm ein gutes Gefühl. Wer wurde nicht gerne wert geschätzt und über den Rest der meist so erbärmlichen Menschheit gestellt? Aber wenn man basierend auf Nichts irgendwelche Erwartungen stellte, dann war es gut, einen Schlussstrich zu ziehen. Insofern war alles gut gelaufen. Gut, ihren Martini hätte sie ihm nicht ins Gesicht werfen müssen, aber ein paar Minuten im Bad dieses guten Etablissements und schon saß Charons Frisur wieder perfekt. Das wahre Problem war ein deutlich Schlimmeres: Nachdem sie die vermeintlich gute Geste gezeigt hatte, den Dargin auf ein paar sehr schmackhafte Vorspeise und gute Getränke einzuladen, hatte sie sich beim Gehen plötzlich doch entschieden, ihr Wort nicht zu ehren und nur für das zu bezahlen, was sie selbst zu sich genommen hatte. Auch, wenn der Weißhaarige darüber stand, einer unerfahrenen hübschen Dame dieses ehrlose Verhalten vorzuhalten, war ihm doch sehr bewusst, dass die Preise hier nicht unbedingt dem entsprachen, was er sich leisten konnte. Zum Glück sah man ihm das nicht an. Mit seinen prunkvollen Gewändern passte er in die High Society hier perfekt mit hinein und herauswerfen würde ihn auch sicher niemand. Er hatte also Zeit, bevor er gehen und zahlen musste. Hatte Zeit, jemanden zu finden, der für ihn die Rechnung zu übernehmen bereit war. „Nicht einen Jewel werde ich hier ausgeben“, grinste er sich selbst entgegen, ehe er noch ein letztes Mal seine Kleidung und Haare richtete und sich vom Spiegel abwandte, in Richtung der Tür. Es war Zeit, sich zurück in die Menge zu stürzen.
Die aufmerksamen, dunklen Augen des Dargin glitten durch die an den verschiedenen Tischen verteilten Besucher des Abends, während die sanften Klänge des Klaviers, das von einem gut gekleideten Herrn am westlichen Ende der Lounge gespielt wurde, die Räumlichkeiten erfüllten. Die gute Nachricht war, dass in den letzten Minuten ein paar Leute ein und aus gegangen waren. Einige Leute hier hatten also nicht mitbekommen, wie seine Begleiterin getürmt war. Besonders ins Auge stach eine sehr schick angezogene, rothaarige Dame. Sie war eine Schönheit, sodass es wohl kein Wunder war, dass sie nicht alleine hier war. Der Mann, mit dem sie zusammen saß, sah ein Stück älter aus und war ebenfalls sehr schick gekleidet. Besonders seine Ringe hoben deutlich hervor, dass er von den beiden vermutlich der Geldbeutel war, trotzdem wirkte die Rothaarige nicht wie ein einfaches Anhängsel ohne Eigenkapital. Wie Charon ließ sie sich hier vermutlich einladen, anders als er hatte sie aber vermutlich die Möglichkeit, sich auch selbst etwas zu leisten. Ob sie wohl ihre Begleitung sitzen lassen würde für eine offensichtlich bessere Wahl? Nun, es gab einen einfachen Weg, das herauszufinden. „Bitte einmal den schicksten Cocktail, den sie haben, für die hübsche Dame an Tisch sechs“, sprach der Dargin einen Kellner an, der gerade an ihm vorbeigehen wollte, und lächelte kurz hinüber zu dem Tisch in einem versuch, kurz ihren Blick einzufangen. „Lassen Sie sie gern wissen, dass ich auf sie warte.“ Mit diesen Worten schritt er hinüber zu dem kleinen, eleganten Sofa in der Ecke des Raumes, auf dem man es sich nicht nur alleine gemütlich machen, sondern auch direkt nebeneinander sitzen konnte, ein charmantes Lächeln auf den Lippen, während er seine Beine übereinander schlug. Die Einladung war klar und deutlich. Das Angebot war er selbst, also kaum auszuschlagen. Sicher, mit der Bestellung dieses Getränkes ging seine Rechnung nochmal ein Stück hoch, aber das war in Ordnung. Schließlich hatte er ohnehin vor, sie an jemand anders abzugeben...
Sakura Town... Ein schönes Städtchen. Bisher war Máirín noch nie hier gewesen. Ost-Fiore hatte bisher zu den Gebieten gehört, die ihr am wenigsten vertraut waren. Die meiste Zeit hatte sie bislang in Nord-Fiore verbracht. Dem Landteil in das sie aus Bosco geflohen war. Das, wo sie Valerian kennengelernt, zu ihm und @Raziel gezogen war. Dort hauste die Gilde, der sie zweckmäßig beigetreten war. Überraschender Weise gefiel es der Daeva bei Royal Crusade. Etwas, was sie zunächst nicht geglaubt hatte. Klar, es gab immer wieder Augenblicke in denen sie ihre Mitgliedschaft bereute oder in Frage stellte, doch die meiste Zeit hatte sie Spaß. Wegen der Gilde hatte sie @Rhys wiedergefunden und @Eohl kennengelernt. Personen, die ihr zu nah gekommen waren. Man sollte meinen, dass sie sich von ihnen fernhalten sollte, missfiel ihr die Tatsache. Doch irgendwie genoss sie die Nähe und Verbundenheit, die sie zu ihnen verspürte. Auch wenn sie ihnen das nicht so einfach sagen würde. Wie auch immer. Nun war sie hier, hier in Ost-Fiore, in Sakura Town. Doch sie war nicht aus Spaß hier. Máirín war hier, weil sie ihr Kommunikationsnetz und ihre Ressourcenquelle verstärken wollte. Sie plante, ein weiteres Opfer in ihrem Webstuhl fangen und langsam, genüsslich aussaugen. Wobei... Aussaugen war relativ. Viel mehr strebte sie eine Symbiose an. Sie bekam die Ressourcen die sie wollte und die anderne hatte die Ehre sich mit ihr umgeben zu müssen. Kurzerhand hatte sich die Untote also darüber informiert, was für reiche Gesellen es in diesem Landsteil gab. Sie hatte sich für die Zeit, in der sie hier war, eine schicke Bleibe in einem der besten Hotels gesucht. Sie hatte sich eine der teuersten Suites gemietet, in der sie sich vollends entfalten konnte. Doch gerade befand sie sich außerhalb der Suite. Sie war unterwegs, war im Lichte des Sonnenuntergangs die Passagen entlang geschritten, in denen die Kirschblütenbäume in ihrer vollsten Blüte standen - Hanami, wie man es nannte. Die Atmosphäre war unglaublich schön und romantisch.. Kein Wunder, dass die Daeva zahlreiche Liebenden erblickt hatte, während sie auf dem Weg zu ihrem Date gewesen war. Für dieses Date hatte sie sich wie immer elegant in Schale geworfen. Sie trug ein weinrotes, sehr dunkles Kleid, mit hohen Beinschlitzen und tiefem Ausschnitt. Wie alle ihre Kleider umspielte es ihre Figur - sogar noch ein wenig besser als es sonst der Fall war. Sie wollte schließlich jemanden beeindrucken, der ein sehr gutes Verständnis von Wert und Schönheit hatte. Ihre hohen Absatzschuhe hatten die gleiche Farbe und verliehen ihrem Gang wie eh und jeh etwas anmutiges, ruhiges. Um ihren Hals lag eine mit Edelsteinen besetzte Kette, die um ihren Hals etwas breiter war und in dünnen Fäden aus hellen Edelsteinen in ihr Dekollté hinunter ragte. Ihr Make Up war auf ihr Outfit angepasst, eindrucksvoll, aber auch nicht zu stark. Es betonte genau die Stellen, welche die Viziato betonen wollte und ihr langes, rotes Haar fiel ihr in spielerischen Wellen über die nackten Schultern. Sie trug kleine Diamantohrstecker und Ringe an ihren Fingern. Máirín lächelte warm, als sie sich in den Sessel zurück lehnte und ihre Beine überschlug. Bisher lief alles soweit gut, auch wenn sie sagen musste, dass sie nicht ganz sicher war, was sie von diesem Kerl vor ihr hielt. Dimitri Lagerfeld war ein angesehener Mann in dieser Stadt, hatte schulterlanges, glattes, graues Haar und Bart an Oberlippe und Kinn. Sein Gesicht war für einen Mann relativ schmal, aber dennoch kantig. Er war Ende vierzig, viele Falten zierten seinen Körper. Doch Mái musste sagen... Er war echt schmierig. Etwas zu schmierig, für ihren Geschmack. Das musste man bei der lüsternen Daeva erst einmal schaffen. Für gewöhnlich hatte sie kein Problem damit, wie ein Stück Fleisch betrachtet zu werden, doch der Kerl hier... Der trieb es echt auf die Spitze. Während sie sich zurücklehnte, saß er da, die Arme auf dem Tisch abgestützt und nach vorne gebeugt, ungalant in ihren Ausschnitt glotzend. Wenn Máirín darüber nachdachte - sein Geldbeutel mochte zwar gut gefüllt sein, doch bisher sah sie an ihm nicht viel, was ihn von der untersten Schicht unterschied. Es wunderte sie fast, das jemand wie er so erfolgreich sein konnte. Sein Wortschatz war klein, billig und ungebildet, sein Haar fettig und seine Finger dreist und gierig. Respekt war nicht seine Stärke. Sie strich sich ein paar ihrer Haare aus dem Gesicht, weiterhin darum bemüht die Fassung zu bewahren, während er seine Hand auf die ihre legte und diese entlang fuhr. Für gewöhnlich würden ein paar provokative Worte über ihre Lippen fallen, doch sie schätzte Dimitri nicht gerade als jemanden ein, der so etwas tolerierte. Solange Mái sich nicht gegen ihn entschieden hatte, müsste sie wohl weiterhin freundlich und zurückhaltend bleiben und das kleine Doofchen spielen und sein angeschmachte ertragen. "Wow... Das ist wirklich interessant... Ich hab von sowas ja gar keine Ahnung.", sprach sie, ließ ihre Stimme bewusst beeindruckt und naiv klingen. Ein ekelhaftes Schmunzeln legte sich auf die Lippen des Mannes vor ihr, während er seinen Blick weiterhin nach unten gerichtet hielt. "Wenn du willst kann ich es dir zeigen... Oder beibringen...", sprach er und die Daeva unterdrückte ein Augenrollen. Oh Gott... Wäre dieser Kerl hier in irgendeiner gewisse charmant oder attraktiv, würde sie wohl voll darauf eingehen, doch seine Worte lösten in ihr viel mehr Unbehagen und Ekel aus. Sie fing wirklich an zu hinterfragen, warum sie sich darauf eingelassen hatte. Sie war doch viel zu gut für diesen Kerl und dieser erkannte ihr Talent und ihre Schönheit nicht wirklich an. Es fühlte sich eher an, als würde er sie wie ein gesichtsloses Spielzeug betrachten. Ein Gefühl, was der Untoten bitter aufstieß. Sie war weder gesichtslos noch ein Spielzeug. "Echt? Das wäre sehr großzügig...", erwiderte sie, ganz überrascht und verlegen wegen dem Angebot. Es stellten sich bei ihr die Nackenhaare auf, als er leise lachte, sich ihre Hand nahm und einen Kuss auf den Handrücken setzte. Seine Lippen waren rau, trocken und vermutlich gerissen. Ekelhaft. Und so jemand war so angesehen? Erneut kam der Ekel in ihr hoch. Zum Glück war das Date fast vorbei... Dimitri entschuldigte sich kurz darauf bei ihr und verschwand in Richtung der Toiletten. Tief holte die Untote Luft, nahm sich die Serviette die auf dem Tisch lag und begann diese über ihren Handrücken zu reiben, um das Gefühl seiner Lippen irgendwie loszuwerden. Diese legte sie danach wieder weg. Sie griff nach dem Glas das vor ihr stand und nur noch eine kleine Pfütze beeinhaltete. Kurz blickte sie diese traurig an, ehe sie diese herunterkippte und sich den alkoholischen Geschmack auf der Zunge zergehen ließ. Für einen Augenblick entspannte sie ihr Gesicht, von dem angestrengten Lächeln und sah ruhig auf den Platz vor sich der nun leer war. Ob sie es wohl schaffen würde ihm einen seiner Ringe, die an seinem Finger saßen zu entwenden? Oder um sein Portmoné? Doch bevor sie ihre Entscheidung getroffen hatte, kam Dimitri auch schon wieder zurück und riss sie aus ihren Überlegungen. Sie setzte wieder ihr Lächeln auf, als er sie fragte, ob alles in Ordnung war. "Ich war nur etwas in Gedanken versunken.", erwiderte sie, biss sich verlegen dreinblickend auf die Unterlippe, den Blick ebenso verlegen auf den Tisch senkend. Wieder legte sich dieses ekelhafte Grinsen auf sein Gesicht. Gerade als er darauf zu sprechen kam, ob sie nach dem Abendessen noch mit zu ihm kommen wollte, kam einer der Kellner zu ihnen. Doch anstatt ihnen die Rechnung zu bringen, oder sich zu erkundigen, ob sie die ihre wollten, hatte er ein Glas in der Hand, das mit einem Cocktail gefüllt war. Dieser wurde vor ihr platziert. Ein wenig verwirrt blickte Máirín auf das Getränk und dann zu dem Kellner, welcher die unausgesprochene Frage direkt verstand. "Ein Geschenk von dem werten Herren, dort drüben. Ich soll Ihnen ausrichten, dass er auf Sie wartet.", sprach er und deute in die Richtung, wo ein attraktiver, junger Mann mit langem weißen Haar stand. Ihre Blicke trafen sich und Máirín konnte nicht anders, als zu Schmunzeln. Sie nahm das Glas in die Hand und richtete den Blick auf ihre Begleitung, welche sich sofort angespannt und die Hände zu Fäusten geballt hatte. Offenbar fühlte er sich durch die Geste des Fremden bedroht... Wie peinlich. Ein wahrer Mann würde sich von so etwas nicht gleich einschüchtern lassen. Sie sah zum Kellner. "Vielen Dank. Könnten Sie uns dann bitte die Rechnung bringen?", bat sie, der Kellner nickte und ging, während Dimitri noch wütender zu werden schien. "Ich danke für den netten Abend und die Gesellschaft-", setzte sie an und blickte dem Mann in die Augen, der angespannt die Kiefer aufeinander biss und sie unterbrach. "Sag bloß nicht, du lässt mich für diesen unverschämten Wichser sitzen.", sprach er, seine Stimme bebte vor Zorn. Máirín erhob sich und schloss die Finger um den Hals des Glases und zupfte einen Bündel Geld aus ihrer Handtasche, die sie neben sich zwischen Bein und Stuhl geklemmt hatte und klatschte ihn auf den Tisch, der locker für ihr Essen reichen würde. "Das sollte für mein Essen reichen. Es war mir eine Ehre dich kennezulernen.", fuhr sie fort, lächelte nochmal und wollte an ihm vorbei gehen, doch er packte sie an ihrem Handgelenk, welches nicht das Glas umschlossen hielt, wobei es für außenstehende weniger gewaltsam wirken musste, als es tatsächlich war. Máirín seufzte, während der Mann aufstand, um Fassung ringend einen weiteren Kuss auf ihre Hand setzte und ihr gehässig dabei zusprach, dass sie es bereuen würde und er sich nicht einfach so abservieren ließ. Überrascht zog Máirín die Augenbrauen hoch, ehe sie begann zu Grinsen und sich zu ihm vorbeugte. "Ich lasse mich nicht bedrohen, Dimitri.", erwiderte sie, nun ehrlicher lächelnd als den ganzen Abend zuvor. Sie griff in ihren Ausschnitt und zog einen weiteren Bündel heraus, drehte ihrer beider Hände so um, dass seine Handfläche nach oben gerichtet war und legte den Bündel hinein. "Hier für deinen Schaden...", sprach sie. Perplex ließ Dimitri los und blickte auf das nicht gerade wenige Geld. Natürlich wäre es Máirín lieber gewesen, wenn sie hier herausgekommen wäre ohne zu bezahlen, doch sie hatte den Kerl lange genug ertragen und der hübsche Fremde... Der hatte ihr den nötigen Anreiz gegeben, Dimitri vollends von der Bettkante zu stoßen. Sie ließ den Mann also einfach stehen und machte sich mit ihren Sachen und dem Cocktail in der Hand auf den Weg zu dem Schönling, der sich mittlerweile auf einem Sofa in Szene gesetzt hatte. Sich in inszinieren, das konnte er. Das musste sie ihm lassen. Während sie zu ihm ging, ließ sie ihren Blick über sein attraktives, schönes Antlitz wandern. Ja, das war ein ziemlich gutes Upgrade. Sie setzte sich, ein Stück weit von ihm entfernt ebenfalls auf das Sofa, überschlug elegant die Beine, sodass der Fuß des Beines, welches oben lag in die Richtung des Weißhaarigen deutete. Sie lehnte den Rücken gegen die Rückenlehne des Sofas, das Juwel vor sich in ihrem Blick haltend. Je länger sie ihn betrachtete, desto bekannter kam er ihr vor... Als wäre er ihr heute schon irgendwie aufgefallen. "Hallo, schöner Fremder.", sprach sie mit sanfter Stimme an, während ihr Blick den seinen fand.
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Charon Desert Night
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Charon hatte scharfe Augen. Ein gefühlt kurzer Blick durch die Menge hatte genügt, um ein Gefühl dafür zu entwickeln, wo sich ein Angriff am Meisten lohnte. Zwischen der schönen Fremden und ihrem gealterten Begatter war recht offensichtlich, wer den größeren Gewinn gezogen hatte, und Geld konnte nur so viele Brücken bauen. Also ging Charon ein Wagnis ein. Es benötigte schon ein gewisses Selbstbewusstsein, eine so deutliche Einladung zu versenden, während die Rothaarige noch mit ihrem eigentlichen Date im Gespräche war, aber Charon konnte sich gut vorstellen, dass sie die richtige Entscheidung treffen würde. Damit, ihr Essen selbst zu zahlen, hatte sie ganz offensichtlich keine Schwierigkeiten, was ihn schmunzeln ließ. In dem Moment, in dem sie aufstand, war klar, dass Charon einen Volltreffer gelandet hatte. Jetzt musste er den Fang nur noch an Land ziehen.
“Hallo, schöne Fremde”, erwiderte das Weißhaar den Gruß, hing gelassen seinen linken Ellbogen über die Rückenlehne des Sofas, sodass sich sein Oberkörper in ihre Richtung drehte. Aufmerksam wandte er sich ihr zu, ließ seinen Blick kurz von unten nach oben ihren Körper entlang gleiten, ehe sich ihre Augen wieder trafen und er den Kontakt hielt. “Ein sehr schmuckvolles Kleid. Sie wissen offensichtlich, was Ihnen steht”, hob er kurz hervor, während er ihre Position im Raum bedachte. Dass sie sich zu ihm gesetzt hatte, war mehr als offensichtlich signalisiertes Interesse. Sie hielt auf dem Sofa allerdings noch einen gewissen Abstand, warf sich ihm nicht gleich um den Hals. Es konnte Zurückhaltung sein oder auch Anstand, aber Charon hatte bei einer selbstbewussten Frau wie ihr eher das Gefühl, dass sie noch auf etwas wartete. Er sollte sie sich verdienen, sie überzeugen. Sie unterhalten. Sie suchte nicht nur jemanden, der ihr Interesse weckte, sondern jemanden, der es halten konnte. So viel schuldete er ihr wohl, wenn sie seine Rechnung begleichen sollte.
“Es ist eine schöne Atmosphäre hier, nicht war? Ein guter Ort, um die richtigen Menschen kennen zu lernen”, lächelte er, ein verschmitztes Glitzern in seinen Augen. “In so einem Umfeld muss man nicht tatenlos zusehen, wie wahre Schönheit an jene verschwendet wird, die sie nur oberflächlich betrachten können. Insofern… ist es mir eine Freude, Sie kennen zu lernen.” Entspannt hob der Dargin seine rechte Hand, hielt sie der Fremden hin und drehte die Handfläche nach oben. Anders als ihr schleimiger Gast von zuvor nahm er aber nicht ihre Hand, um sie zu küssen, noch erwartete er, dass sie seine Hand von sich aus nahm. Stattdessen legte sich eine dunkle Energie um seine blasse Haut, eine kühle, tanzende Flamme in fahlem Violett versetzt mit flackerndem Schwarz. Gelegentlich konnte man eine rote Linie hindurchzucken sehen, eine pulsierende Ader, als wäre die Finsternis, die er schuf, am Leben. In einem kleinen Wirbel sammelte sich die Dunkelheit, nahm zunehmend eine deutlich zu erkennbaren Form an: Eine Blüte wie die einer Rose, erst geschlossen, dann öffnete sie sich, erblühte in der Mitte seiner Handfläche in ihrer vollen Schönheit. “Mein Name ist Charon Dargin, meines Zeichens S-Rang Magier der Gilde Crimson Sphynx”, stellte er sich endlich vor, hatte die Schönheit an seiner Seite lang genug auf die Folter gespannt. Weiterhin lagen seine Augen fasziniert auf den ihren, genossen die Tiefe ihrer Iriden, während er dem Moment Luft gab. Erst ein paar Sekunden später öffneten sich seine Lippen wieder: “Darf ich den Namen der schönsten Blume in diesem Raum erfahren, Madmoiselle?”
Man konnte meinen, dass die Untote diese Dates und Koorperationen gar nicht nötig hatte. Sie hatte sich bereits eine ziemlich lange Liste an Geschäftspartnern und Sponsoren erarbeitet. Sie hatte es nicht im entferntesten nötig. Dennoch tat sie es immer wieder. Woran das lag? Womöglich daran, dass viele ihrer... "Klienten" ein hohes Alter hatten oder die Daeva einfach nie genug davon bekommen konnte. Davon, Männer um ihre Finger zu wickeln. Davon, mehr und mehr Geld zu haben. Sie besaß gerne viel Geld. Gab es gerne in Ströhmen aus, wenn auch nur auf eigennützige Art und Weise. Sie mochte es, finanziell frei entscheiden zu können. Das sie frei war - denn das Geld, dass die Untote geschenkt bekam, ob in Form von Scheinen oder Geschenken wusste sie gut in neue Geschäfte zu investieren. So stieg der Berg an Geld unter ihr stetig an. Doch sie würde wohl niemanden genau verraten, wie viel sie sich mittlerweile erarbeitet hatte. Noch wusste sie nicht so recht was die Absichten des Fremden waren, der sie so dreist um ein Getränk beschenkt und zu sich eingeladen hatte. Das es ihr tiefer Geldbeutel war, das ahnte sie noch nicht so recht. Wie sollte sie denn auch? Der Kerl, der sich dort auf dem Sofa präsentierte wie eine Trophäe, ein Juwel wirkte auch wie eben jenes. Kein Makel war an ihm zu erkennen, seine Haut, sein Haar wirkten gepflegt und seine Kleidung teuer. Er wirkte makellos, rein wie das weiß seiner Kleidung. Ein wahrhafter Augenschmauß. Das musste sie ihm schon lassen. Er erreichte nahezu dengleichen Schönheitsgrad wie sie selber. Viel fehlte ihm nicht um auf ihr Niveau zu kommen. Im Gegensatz zu dem alten Mann, dessen finanzielle Unterstützung sie nicht wirklich benötigte, war der Gentleman hier ein wahres Banquett. Ein Banquett zu ihren Ehren, an dem sie sich satt essen konnte. Wenn auch auf eine etwas andere weise, wie sie wohl hoffte. Ein Schmunzeln zierte ihre Lippen, als der Fremde ihren Gruß erwiderte, sich weiter auf dem Sofa räkelte - er wollte ihr ganz offensichtlich imponieren, sich zur Schau stellen. Das gefiel der Untoten, sehr. Für so etwas hatte sie schon eine Schwäche, das musste sie gestehen. Schöne Dinge zogen sie magisch an.. Wie sie es selbst auch tat, ließ er seinen Blick über ihren Körper wandern, musterte ihr Kleid und ihren Körper genau, ehe er ihr ein Kompliment machte. Seine Stimme... Sie war schön. Nahezu betörend. Wie ein heißes Bad, in das man sich nach einem langen Tag hineinlegen wollte und einem den geschundenen Körper salbte. "Danke, das kann ich nur zurückgeben...", erwiderte sie und deutete auf sein schlichtes, wenn auch nicht weniger attraktives Outfit. Es umspielte seine Vorzüge - er war ganz offensichtlich jemand, der sich mit Mode auskannte. Noch ein Pluspunkt. Doch so leicht würde sie ihn ihre Gunst nicht gewinnen lassen. Es brauchte mehr als ein Getränk, nette Worte und einen schönen Körper um die Gunst der Daeva oder viel mehr Diva für sich zu gewinnen. Ruhig saß sie da, lauschte seiner wohltuenden Stimme, die ihr weiter Komplimente zusteckte, wie Scheine bei einer Stripperin. Es war viel, aber das gefiel der Untoten sehr. Der Mann war ziemlich begabt daran, andere für sich zu begeistern. Jedoch hatte der Honig, den er ihr um den Mund schmierte einen Faden Beigeschmack. Ah... Du denkst also, dass du mich gerettet hast? Pfff. Als ob ich Hilfe gebraucht hätte., dachte sie bei sich, während das Lächeln auf ihren Lippen konstant und unangetastet blieb. "Wirklich nobel von Ihnen, Ritter in glänzender Rüstung.. Doch sag mir eins... Woher weiß ich, dass Ihr Blick tiefer reicht als der jeden anderen hier in diesem Raum?", sprach sie, beugte sich dabei kurz nach vorne, legte die freie Hand auf das Sofa, wodurch der Abstand zwischen ihnen für einen kurzen Augenblick kleiner wurde. "Die Freude ist ganz meinerseits, Prinz Charming.", kam es dann letzten Endes von ihr, ehe sie sich wieder zurücklehnte und den Abstand wieder vergrößerte. Amüsiert musterte sie die Hand, die sich ihr darbot, fragend ob sie ihre kostbare Hand berühren durfte. Er fragte nach ihrer Einwilligung, drang sich ihr nicht auf wie Dimitri. Er hatte wohl ein wachsames Auge und die Fehler des Anderen bemerkt. Schlauer Bursche. Jedoch bezweckte es nicht die Wirkung, die sich der Fremde wohl von der Viziato erhoffte. Denn diese nahm die Hand nicht, sah ihm schlichtweg in die Augen, das Angebot ignorierend oder viel mehr ablehnend. Wie gesagt - er musste es sich verdienen. Ihre Aufmerksamkeit und ihre Nähe - Dimitri hatte immerhin Geld. Der Mann vor ihr wirkte teuer, doch die Untote hatte bereits des Öfteren gemerkt, dass der Schein oft trübte. Sie musste noch herausfinden, was man ihr zu bieten hatte. Ihr bieten wollte. Was sie dann jedoch überraschte, war die Tatsache, dass sich in der Hand, die sie ihm ausgeschlagen hatte, eine pechschwarze Flamme bildete, aus der eine Blüte entsprang und erblühte. Eine kalte Aura umgab das Bildnis, erinnerte sie an jemanden. An die Fähigkeiten von Valerian. Dieser war ein Finsternismagier gewesen... Wann immer sie seine Magie in Aktion gesehen hatte, hatte es ähnlich ausgesehen und eine ähnliche Wirkung gehabt. War der Mann vor ihr auch ein Finsternismagier? Das musste der Fall sein. Denn sie kannte ansonsten keine Magie, die seinem kleinen Taschentrick so nahe kam. Die Blume war schön, erinnerte ein wenig an eine Rose. Der Mann schien sehr geschickt in seinem Handwerk zu sein. Ihr Blick lag auf der Blume, nahm die Details ihres Körpers, ihrer Hülle in sich auf. Sie war schön... Sehr schön. Als der Weißhaarige das Wort wieder ergriff und sich ihr vorstellte, hob sich der Blick der Untoten wieder und traf auf den seinen. Charon Dargin... S-Rang Magier von Crimson Sphynx. Der Name war schön, doch die beiden anderen Informationen... Die bedeuteten nicht sonderlich viel Gutes für die Untote. Sie merkte wie ihre Stimmung etwas kippte. Na super. Der Kerl war ausgerechnet S-Rang Magier und dann auch noch von einer Gilde, die verzweifelt versuchte ihren Ruf wieder aufzupäppeln, nachdem sie diesen in bodenlose Tiefen gerissen hatten. War es nicht so gewesen, dass Crimson Sphinx fast shcon versuchte wie die Rune Knights zu werden? Nur das die Rune Knights keine Gilde waren. Toll. Ein Rechtschaffener. Das verdarb ihr wirklich den Spaß. Denn das bedeutete, dass sie um ihn herum aufpassen musste. Sie durfte sich nicht zu sehr gehen lassen. Das war deprimierend. Vor allem die Tatsache, dass Charon stark sein musste, wenn er ein S-Rang Magier war. Den könnte sie wohl nicht einfach abmurksen, wenn er ihr zu sehr auf die Nerven ging oder sie ihre Wände mit roter Farbe streichen wollte. Man konnte ihr die Überraschung wohl ein wenig ansehen, hatte sie nicht im geringsten damit gerechnet. Jedoch nur für einen kurzen Augenblick. Denn sie berappelte sich schnell wieder, lächelte warm und überschlug die Beine so, dass nun das andere Bein oben war. "Hmmm... Ich weiß ja nicht. Dürfen Sie?", erwiderte sie, legte den Kopf leicht schief während ihre Augen herausfordernd funkelten. Was er wohl tun würde? Wie reagierte er darauf, dass sie sich ihm nicht direkt preisgab, trotz seiner Komplimente und seiner Höflichkeit?
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Charon Desert Night
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Ritter in glänzender Rüstung? Man sah es seinem Gesicht nicht an, aber Charons Alarmglocken klingelten, als er diese Worte hörte. Sie sprach die Worte aus, als meinte sie sie ernst, aber der Begriff allein, von einer cleveren Frau gesprochen, war eine scharfe Klinge. Sie bezeichnete ihn mit einem vorgefertigten Begriff, machte aus ihm einen Pappaufsteller, eine Karikatur. Auf keinen Fall meinte sie es so positiv, wie sie es klingen ließ – und selbst wenn, würde sie das Interesse verlieren, wenn sie ihn tatsächlich als zweidimensional auffasste. Wenn Charon hier nicht untergehen wollte, musste er den Kurs wechseln – aber ohne zurückzurudern. Sich inkonsistent zu verhalten oder für sie zu verbiegen zeigte eine Unsicherheit, die er sich bei so einer Frau nicht leisten konnte. Nicht, wenn er die Führung halten wollte. „Ha, ein charmanter Titel. Aber ich fürchte, so selbstlos bin ich nicht“, lachte der Dargin warm, während er seine Hand schloss und die Blüte darin verpuffen ließ. Sein Blick fiel hinüber zu dem Tisch, an dem sein Gegenüber zuvor noch gesessen hatte. Der alte Knacker hatte wohl das Feld geräumt, hatte aufgegeben. Von ihm war nichts mehr zu sehen. Eine Einstellung, die Charon nur bedauern konnte. „Ich bin ein Suchender, wenn man so will. Ich habe so viel von diesem Königreich gesehen, wie man nur sehen kann, und ich muss sagen... je mehr Menschen man getroffen hat, desto weniger Lust hat man auf den Durchschnitt. An denen, die sich für etwas Besonderes halten, obwohl es hunderte von ihnen gibt. Selbst an Orten wie diesem, wo sich die Elite sammeln soll, sind die Meisten einfach... alltäglicher Standard. Schal und abgestanden. Aber...“ Kurz ließ der Dargin seine Worte abdriften, forcierte eine stille Pause, in der die Worte sacken konnten. Es waren viele gewesen. So direkt und überheblich konnte man nicht gegenüber jedem sprechen. Nur zu denen, die selbst die Menschen um sie herum geringschätzten, sie als Mittel zum Zweck sahen. Die Art Mensch, die schamlos und selbstbewusst ein Date sitzen lassen würde, um sich zwei Meter weiter auf den Schoß eines anderen Mannes zu setzen. Charon schmunzelte, als er der Rothaarigen in die Augen sah. „Das wissen Sie vermutlich noch besser, als ich es tue, nicht wahr? Ich habe mich anziehen lassen von dem Funkeln eines Juwels zwischen dem Alltäglichen. Und Sie... Sie versuchen gerade noch, einzuschätzen, was von beidem ich wirklich bin.“
Es war eine gewagte Herausforderung, aber Charon wäre gar nicht erst so weit gekommen, ohne Wagnisse einzugehen. Wer sicher lebte, strich keine großen Siege ein. Mit einem sanften Lachen zuckte das Weißhaar mit den Schultern. „Aber Sie haben Recht. Noch kenne ich Sie nicht, also ist es nicht mehr als hoffnungsvolle Heuchelei, von Tiefe zu sprechen. Aber zu Tiefe kommt man nicht, wenn man sich nicht an die ersten Schritte wagt. Insofern... will ich Sie kennen lernen.“ Seinen Arm von der lehne ziehend setzte Charon seine linke Hand zwischen sich und der Schönheit am anderen Ende des Sofas ab, sodass sich sein Oberkörper automatisch ein wenig nach vorne lehnte. Sein Blick fokussierte sie, zeigte Interesse und Wahrnehmung, als hätte er in diesem Moment nur Augen für sie. Als wäre sie wichtiger als der Rest des Universums. „Natürlich wäre der Name ein schöner Anfang...“, meinte er und hatte damit jede ihrer Fragen abgehandelt. Auch, wenn er sich davon nicht seinen Fluss nehmen ließ, zeigte der Dargin, dass er seinem Gegenüber zuhörte und auf ihre Worte einging. „Aber wenn Sie mit etwas Anderem beginnen möchten, sehr gerne. Wie wäre es mit... Was ist der schönste Ort, den Sie bisher gesehen haben?“
Eine Sache die bei Máirín sehr wichtig zu verstehen war, dass sie niemand war, der Worte bedenkenlos äußerte. Das sie das erste sagte, was ihr in den Kopf kam. Jedes Wort, das ihren Mund verließ hatte seine Bedeutung, seinen Wert. Auch jeden Spitznamen den sie für eine Person wählte, sagte viel darüber aus, wie sie zu der Person stand - wie viel sie von ihr hielt und was ihr Eindruck war. In Charon's Fall war es so, dass es für die meisten Leute der schmale Grad auf dem ihr Kosename wanderte zu erkennen. Ihre Worte konnten für die einen süß wie Zucker schmecken und für andere wie eine saure Zitrone. Was bei Charon der Fall war... Das war für sie wahrlich schwierig herauszufinden, hielt sich der junge Mann mindestens genauso bedeckt wie es selber tat. Nichts von beidem hatte sein Lächeln schwinden, seine Grazie sinken lassen. Viel mehr erblühte sein Charme noch mehr, als räkelte es sich in der Sonne. Entweder hatte er die Ironie, die schärfe ihrer Worte nicht bemerkt oder er gehörte zu den wenigen Leuten, die wussten sich bei einem solchen Tanz zu bewegen. Die wussten, welcher Schritt als nächster kam, wie man nicht auf die Füße des anderen trat oder über die eigenen stolperte. Was auch immer es war... Seine Reaktion überraschte sie ein wenig. Nicht auf die negative Art. Es weckte viel mehr das Interesse in ihr. Das Interesse an ihm. Mit einem Mal war die Blüte aus Finsternis wieder verschwunden. Wenn sie so darüber nachdachte... Valerian hatte nie so etwas schönes, fragiles mit seiner Magie geschaffen. Seine Praktiken waren mehr auf den Kampf und Dominanz ausgelegt. Er dominierte andere um jeden Preis, verängstigte und schüchterte sie ein. Doch der Mann mit dem langen weißem Haar.. Er fand in der Dunkelheit Schönheit, spielte mit ihr und er wirkte so sanft. So zart, achtsam. Dimitri hatte sie mittlerweile schon wieder vergessen, war vollkommen fokussiert auf den Adonis, der dort vor ihr auf dem Sofa saß. Ruhig lauschte sie seinen Worten, die verglichen zu den vorherigen einen ziemlich anderen Ton anschlugen. Sie waren weniger verspielt, viel mehr herablassend - auf eine elegante Art und Weise. Er war ein Suchender... Jemand der ein Auge auf das Detail warf und jeden kritisch betrachtete. Der sich nicht für den Standard sondern für das besondere interessierte. Er stand weiter oben auf dem Podest als der langweilige Durschnitt. So wie Máirín. Sie hatte ihr Gesicht während er gesprochen hatte ein wenig entspannt, was das Lächeln zwar geschmälert, aber nicht vertrieben hatte. Sie war aufmerksam, interessiert und ein wenig neugierig. Als sie jedoch seine letzten Worte hörte, zuckten ihre Mundwinkel mit einem Mal wieder nach oben. "Das kommt der Wahrheit ziemlich nahe...", erwiderte sie, ließ den Blick kurz durch den Raum schweifen. "Ein Suchender... Vielleicht mehr ein Gärtner, der durch seine Wiesen streift... Auf der Suche nach der schönsten von allen. Nach dem Juwel der Natur.", sprach sie nachdenklich mit dem Zeigefinger über den Rand ihres Glases streichelnd. Langsam fand ihr Blick den seinen wieder. "Was plant Ihr zutun, sobald es zum Greifen nah ist? Pflückt Ihr die Blume? Nehmt sie fort von all dem alltäglichen... Dem langweiligen? Oder pflegt und beschützt Ihr sie?" Ob Máirín so ein wenig unter die oberste Schicht des Magiers graben konnte? Ob sie einen Blick auf das werfen konnte, was unter den Hüllen verborgen war. Auf die Wahrheit, sein Begehr. Denn wenn sie ehrlich war, konnte sie nicht wirklich glauben, dass Charon ihr lediglich für ein Gespräch und Aufmerksamkeit ein Getränk ausgegeben hatte. Die wenigsten Männer taten freundliche Dinge ohne den geringsten Eigennutz. Ohne zu erwarten, etwas zurück zu bekommen. Egal in welcher Form. Es war ein Geben und Nehmen. In dieser Welt gab es nie etwas um sonst. Nicht einfach so. "Kennenlernen also... Eine interessante Wahl.", ein wenig amüsiert schmunzelte die Untote während sie den Finger von ihrem Glas löste, welches sie bisher noch nicht im geringsten gekostet hatte. Es gefiel ihr, wie er ihr all seine Aufmerksamkeit schenkte, sie regelrecht damit überhäufte ohne sich ihr direkt aufzudrängen. Máirín wusste nicht, ob sie sich darüber freuen oder ärgern sollte, dass Charon es ihr so verdammt schwer machte ihn zu durchschauen. Jedoch hatte sie soweit an seiner Angel gebissen, dass sie nicht einmal daran dachte, ihm seinen Wunsch zu verwehren. "Der schönste Ort... Eine knifflige Frage, für jemanden der schon vieles Gesehen hat..", gestand sie. Er forderte sie heraus, tappte nicht in ihre Fallen, aber machte es ihr auch nicht ganz einfach. "Allerdings lässt sie sich nicht ganz so einfach beantworten... Ein Urteil fällt man immer basierend auf verschiedenen Faktoren, die das Ergebnis immens beeinflussen können.", fuhr sie fort, stellte das volle Glas nun auf einem kleinen Tisch ab, das neben dem Sofa stand, ehe sie sich zurück lehnte. "Doch wenn ich so darüber nachdenke... Hier in Fiore... Die schönsten Orte waren für mich Crystalline Town und Aloe Town. Endlose Weiten, egal ob aus Schnee oder Sand haben etwas faszinierendes... Endloses... Findet Ihr nicht auch?"
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Máirín Viziato war nicht die einzige Person auf diesem Sofa, die ihre Worte sehr bewusst wählte. Auch Charon zeigte sich nicht vollkommen authentisch, hielt sich sicher zwischen Schutzwällen aus Höflichkeiten und vermeintlichem Verständnis. Vielleicht war es gerade diese Ähnlichkeit zwischen den beiden, die es so leicht machte, die zweischneidige Silberzunge der Untoten zu durchschauen. Sie beide waren es gewohnt, mit den Erwartungen anderer zu spielen, und in diesem Fall hatte Charon den Vorteil der Initiative. Mái konnte nur spekulieren, warum er sie zu sich gerufen hatte, und schlussendlich würde sie vermutlich nicht auf das richtige Ergebnis kommen. Ihr erster Eindruck von ihm war eine Handlung ihr gegenüber gewesen, die ihr Bild von ihm färbte, und nun versuchte sie davon auszugehend zu verstehen, wer er eigentlich war. Währenddessen hatte Charon selbst sich sein erstes Bild von ihr gemacht, als er noch nicht im Rahmen erschienen war, hatte sie in ihrem natürlichen Habitat beobachtet und sich bewusst für sie entschieden, weil er glaubte zu erahnen, welche Art Person sie war. Ihre Motivation dafür, der Einladung zu folgen, war leichter zu interpretieren als seine dafür, auf sie zuzugehen. Auf einem fairen, gleichmäßigen Kampffeld wären die beiden sich vermutlich als Ebenbürtige begegnet, doch an so einem Feld hatte Charon nie Interesse gehabt. Er hatte sich den Vorteil gesichert, noch bevor sie überhaupt wusste, dass er existierte. Genau deswegen fiel es der Rothaarigen so schwer, ihn zu durchschauen, während sie zugeben musste, dass seine Einschätzung ihrer Gedanken der Wahrheit überraschend nah war.
„Ein Gärtner... Ein spannender Vergleich. Aber treffend.“ Charon nickte, Sicherheit in seinem Lächeln. Weg war er von dem Stereotyp und von Kosenamen, die eher höhnend klangen. Die fremde Schönheit hatte den Punkt erreicht, an dem sie sich ernsthaft mit ihm auseinandersetzte. Das führte zu weiteren, schwierigeren Fragen, aber das war in Ordnung. Wichtig war, dass er ihr Interesse nun wirklich geweckt hatte. „Die meisten Blüten, die mir auffallen, mögen es nicht, in Schutz genommen zu werden“, meinte er und zeigte mit einem kurzen Grinsen seine strahlend weißen Zähne. Ob Máirín auch so war? Jemand, der darauf bestand, dass sie selbst mehr als genug war, dass sie auch im Alleingang stark war und keine Beschützer benötigte? Jemand, der sich Gesellschaft suchte, weil sie es wollte, nicht weil sie es brauchte – zumindest offiziell? „Ich habe die Stärke, auf Andere aufzupassen, aber ich will weder eine Fessel sein, noch haben. Schönheit benötigt Freiheit, um zu wachsen. Als Gärtner... nähre ich meine Blumen mit der Aufmerksamkeit, die sie sich wünschen, und bediene mich an dem Honig, den ich will. Schließlich ist niemandem geholfen, wenn eine Seite wächst und gedeiht, aber die andere verdorrt.“ Er sagte viel, vermutlich mehr, als er sollte. Es war in solchen Gesprächen meist von Vorteil, wenn die Frau mehr Worte in die Hand nahm und der Mann sie nur bestärkte. Aber einerseits war diese feige Strategie einer Frau wie Mái nicht würdig, andererseits würde sie auch nicht funktionieren. Sie stellte herausfordernde, kritische Fragen. Hier auszuweichen zeigte seine Schwäche und seine Unfähigkeit, deutlich zu werden. Außerdem gab es ihm eine Gelegenheit, deutlich herauszustellen, dass er ein Geben und Nehmen erwartete. Dass Máirín gar nicht erst glauben musste, dass er alles bezahlte, um am Ende nichts zu haben. Wenn er dieses Thema nicht früher oder später anschnitt, würde er selbst bei einem Erfolg auf der Rechnung sitzen bleiben. Das war unter allen Umständen zu vermeiden!
„Schnee und Sand... eine faszinierende Wahl“, stellte Charon fest. War es ein Zufall, dass die Daeva genau die Ortschaften hervor hob, die in seinem eigenen Leben so wichtig gewesen waren? Gechmack hatte sie allemal. Mit einem Nicken hob der Dargin eine Hand an seine Brust. „Das stimmt. Das scheinbar Endlose hat einen schwer zu beschreibenden Charme an sich. Vermutlich, weil es ein Gefühl der Freiheit vermittelt“, bestätigte er und in seinen Augen konnte man lesen, dass diese Aussage tatsächlich von Herzen kam. Er stimmte Mái voll und ganz zu. „Hatten Sie schon die Gelegenheit, den Sternenhimmel in der Wüste zu betrachten? Nirgendwo in Fiore ist er so hell und klar wie wenn man sich ein Stück außerhalb von Aloe aufhält. Ein Anblick für die Götter.“ Kurz hob er seinen Blick, konzentrierte sich auf die Erinnerung. Máirín die ganze Zeit anzustarren würde sich schlussendlich nur unangenehm anfühlen. Es brauchte kurze Momente wie diesen, in denen der Blick wanderte. Als diese kurze Pause endete, kehrte die ungeteilte Aufmerksamkeit des Dargin wieder zu der Rothaarigen zurück. „Natürlich darf man sich nicht vor der Dunkelheit fürchten, wenn man die Aussicht genießen will, aber das Gleiche gilt ja auch für mich“, gab er amüsiert zurück, ein kleiner Scherz, der einen deutlich ernsteren Schritt in dem Gespräch einleitete. Einen, an dem die Viziato Stellung beziehen musste. „Wie sieht es bei Ihnen aus? Scheuen Sie vor dem Ungewissen eher zurück... oder finden Sie es aufregend?“
Das die Untote dem Charming hier vor sich einen gewissen Nachteil hatte, das wusste sie. Es war ihr bewusst. Für gewöhnlich störte sie sich daran, nicht die Oberhand zu haben. Den Überraschungseffekt, die Initiative auf ihrer Seite zu haben, bevorzugte sie das Gefühl von Kontrolle. Doch in diesem Moment war dies nicht der Fall. Máirín war niemand, der sich per se nicht führen ließ, die sich gegen jede Form von Dominanz wehrte und sträubte. Man musste nur wissen, wie man mit ihr umging. Wie man sie anleitete, sie zähmte. Charon war da auf einem guten Weg. Er wusste mit Worten umzugehen, verschleierte seine Gründe und Intentionen wie in dem Schatten der Blume aus Finsternis, die er in seiner Hand geschaffen hatte. Er war geschickt in dem was er tat und wie er sich gab. Das beeindruckte, imponierte der Daeva, welche selten das Gefühl bekam, dass jemand ihr wahrlich auf Augenhöhe begegnen konnte. Er war ihr fast ebenbürtig. Offenbar gefiel dem Weißhaarigen der Vergleich mit dem Gärtner. Womöglich hatte er recht mit der Vermutung, die er im inneren hatte. Mái war sich nun nicht mehr so sicher, wo sie den Dargin einordnen sollte. Er war attraktiv... Und ein wenig Gripps schien er auch zu haben, im Gegensatz zu anderen die an ein ähnliches Maß an äußerlicher Segnung herankamen. Die meisten Kerle die Máirín getroffen hatte, waren eingebildet auf ihr äußeres - pflegten dies ohne Ende, machten Sport und versuchten mit ihren Muckis Frauen schwach zu machen. Ihr Köpfchen ließen sie aber meist aus. Für eine einfache Nacht vergnügte sich die Daeva gerne mit solchen Kerlen, waren sie dumm und leichtgläubig. Doch für längerfristige Dinge fand sie diese ungeeignet. Sie wollte niemanden, der anstrengend war und solche Typen... Die waren es sowas von. Andererseits gab es aber natürlich auch Kerle die optisch nichts hermachten und sich trotzdem für die Größten hielten. Charon hingegen... Er war attraktiv und selbstbewusst, doch er wusste wie man mit Frauen umging und verließ sich nicht allein auf seine Schönheit. Das war schon ein riesen Pluspunkt für ihn. Jedoch wollte die Daeva noch abwarten, wie groß seine Selbstsicherheit, wie tief sein Vertrauen in sich und seine Fähigkeiten war. Ob er sich ihrer schon sicher war? Wie weit er sich wohl aus dem Fenster lehnen und hervorwagen würde, nur um das zu bekommen, wonach es ihm sehnte. Das zu bekommen, was er wollte. Der Grund warum er sie zu sich eingeladen hatte. Was er danach sagte, entlockte ihr ein leichtes Schmunzeln. Da hat wohl jemand einen faible für harte Nüsse... Für Frauen mit Rückgrat und Ansprüchen... Ob sie seinen Worten Glauben schenken konnte? Vielleicht wollte er ihr nur ein weiteres Mal das Zuckerbrot hinhalten, bevor er die Peitsche hervorholen würde. Wollte ihr schmeicheln und sich bei ihr einschleimen. Was es wieder auf den Punkt brachte. Máirín interessierte sich für ihn, doch ob er ihrer Aufmerksamkeit wert war, war sie sich nicht sicher. Noch fand sie in seinen Worten, seinen Gesten keinen Halt. Keinen Grund, dass sie unbedingt bleiben wollte. Das sie unbedingt mehr von ihm wollte. Als der Magier vor ihr seine Zähne in seinem Grinsen erstrahlen ließ, verdrehte sie amüsiert die Augen. Dieser Kerl wusste, wie man Frauen den Kopf verdrehte. Gott, sah er heiß aus, wenn er grinste. Da wurde der Daeva ganz warm ums kalte Herz. Entweder war er ein Naturtalent, oder ein Meister in solchen Dingen. Das du die Stärke hast, kann ich mir vorstellen..., dachte sich die Untote während ihr Blick über seine großen Hände, welche sehr gepflegt und weich wirkten. Auf seinen Handrücken zeichneten sich seine gut durchbluteten Adern ab, waren leicht erhaben. Sie biss sich bei dem Anblick auf die Zunge. Sie hatte echt eine Schwäche für Adern... Fand diese sehr attraktiv, vor allem an den Händen und Armen. Vermutlich hing es damit zusammen, dass sie Blutmagierin war und dementsprechend ein persönliches Interesse, eine persönliche Bindung zu jenen hatte. Anschließend richtete sich ihr Blick scheinbar wieder in sein Gesicht, jedoch erhaschte sie einen Blick auf seinen Hals, die Muskeln die in seinen Nacken verliefen und recht ausgeprägt waren. Auch wenn seine Kleidung nicht allzu viel von seiner Figur zeigte, war die Untote sich sicher, dass sich unter den Fetzen Stoff ein Körper gleich einem Adonis verbarg. Er war bestimmt sehr muskulös und stark.. Bestimmt war die Haut am Rest seines Körpers genauso weich und gepflegt wie die seiner Hände und seines Gesichtes, seines Halses... Wie gut sich das unter den Fingern anfühlen musste. Máirín blinzelte, riss sich selbst aus den Gedanken, die sie gegenüber dem viel zu hübschen Kerl hatte. "Ein wahrer Gentlemen.", kommentierte sie, leckte sich über die Unterlippe und zwinkerte ihm verspielt zu. "Gefällt mir." Ihr gefiel es, das Charon auf ihre Fragen einging, sich auf sie einließ. Das hob ihn wieder von den meisten anderen ab. Hinter dem Antlitz steckte mehr, als nur ein Wille - der sich bei den meisten auf den nächsten One Night Stand beschränkte. Er war bereit, sich für, was auch immer wollte anzustrengen und das mochte Máirín. Er erwartete nicht direkt, das sie ihm um den Hals fiel, nur weil er schön anzusehen war. Rosen waren ebenfalls schön, doch pflückte man sie trotzdem nicht einfach so, würde man sich an den Dornen verletzen. Andererseits bestätigte es Máis Annahme. Sie war nicht aus einer Laune heraus hier. Charon wollte etwas von ihr, etwas was sie ihm geben sollte. Auf ihre Antwort auf seine Frage, was denn ihr Lieblingsort sei, äußerte der Dargin seine Gedanken. Er schien ihre Faszination für das Endlose wirklich nachvollziehen zu können. "Ich war bereits in Aloe Town... Wegen der Arbeit... Doch des Nachts hatte ich nicht die Zeit und Gelegenheit mir die Sterne anzusehen. Das wäre vielleicht etwas, was es nachzuholen gibt.", erwiderte sie, lehnte sich zur Couch zurück, legte den Arm auf der Lehne ab und stützte ihren Kopf gegen die Hand, strich sich durch das rote Haar. Worte, die wie die vorherigen des Magiers von Herzen kam. Wenn sie in Gedanken so zurück ging... Sie hatte sich nicht wirklich Zeit genommen, die Stadt und die Wüste in sich aufzunehmen. Sie war mit @Rhys dorthin gereist, hatte ihren Auftrag erledigt und war nach der... Eskalation im Blutkreuz direkt wieder zurück. Viel von der Stadt als solches und West-Fiore, hatte sie nicht gesehen. Zu ihrem Glück musste sie sich mit so etwas nicht sonderlich stressen, hatte sie ja fast alle Zeit der Welt, wenn sie nicht tötete. Diese Erfahrung konnte sie also noch nachholen. Auf seinen kleinen Scherz entfuhr ihr ein leises Kichern. Es war niedlich, wie er mit seinen Worten spielte und Scherze machte. Auf seine darauf folgende Frage, bekam sie eine Idee. Ihr Mundwinkel zuckten nach oben, formten sich zu einem leichten Grinsen, während sie sich nach vorne beugte und das Glas griff, welches Charon ihr ausgegeben hatte. "Das Ungewisse ist eine faszinierende Sache... Man kann sich davor fürchten, aber sich auch im freien Fall hineinstürzen..", murmelte sie, den Blick auf die Flüssigkeit gelegt, welche sich bewegte als sie das Glas im Kreis schwenkte. "Die Angst bietet einem Sicherheit und das Ungewisse Abenteuer...", fuhr sie fort, hielt das Glas wieder ruhiger und blickte zu Charon. "Es geht immer darum ein Risiko einzugehen... Abzuwägen, ob es das Wert ist... Wert ist, seine Kraft und Energie hineinzustecken." Es durfte relativ deutlich sein, das ihre Worte nicht nur so daher gesprochen waren, um seine Frage zu beantworten. Sie wollte der Frage, was Charon von ihr wollte näher kommen. "Ich scheue mich nicht vor dem Risiko als solches.. Doch bevorzuge ich es meist, die Parameter zu kennen, bevor ich All-In gehe."
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Charon bemerkte durchaus, wie Máirín ihn betrachtete. Wie ihr Blick über seine Hände glitt, seinen Oberkörper, seinen Hals. Sie durfte gerne starren, wenn sie das wollte, schließlich hatte er sich gerade für sie in Szene gesetzt. Schlussendlich bestätigte dass nur, dass er gut in dem war, was er tat. Wo die Rothaarige ihn bis eben noch mit ihren Fragen herausgefordert hatte, wirkte sie inzwischen ziemlich zufrieden mit seinen Antworten. „Sei es Tag oder Nacht... in Aloe Town gibt es einiges zu sehen“, lächelte der Dargin, tatsächlich glücklich über das Interesse, das sie an seiner gewählten Heimat zeigte. Das bedeutete, dass sie tatsächlich eine gemeinsame Basis hatten, auf der sie aufbauen konnten. Nur, weil Charon heute aus einem bestimmten Zweck heraus mit ihr sprach, bedeutete das ja nicht, dass das hier ihr letztes Treffen sein musste. Die Viziato war schließlich eine durchaus interessante Person. „Ich führe Sie gerne einmal herum. Wir könnten mit Leichtigkeit einen ganzen Tag damit verbringen... und wenn wir damit fertig sind, kenne ich eine wundervolle Oase, nicht weit von der Stadt, aber gerade abseits genug, um ungestört zu bleiben. Der perfekte Ort, um ein wenig zu entspannen...“ Gewiss gab es Wege, gemeinsam Zeit zu verbringen. Es gab aber auch genügend Ungewissheiten, gerade in Charon Dargin selbst, dem Mysterium. Damit konfrontierte er Máirín ganz bewusst... und erntete eine interessante Reaktion. Sie wägte ab, entschied zwischen Vorsicht und Wagnis. Was war der bessere Weg, was versprach den höchsten Ertrag? „Ist es nicht langweilig, wenn man das weiß?“, meinte er amüsiert, während er ihr in die Augen sah, aber nein, sie wollte mehr. Sie wollte die Parameter kennen, wie sie sagte, bevor sie All-In ging. „All-In, hm?“ Die Formulierung gewann die Aufmerksamkeit des Dargin, und das versteckte er auch nicht. Spannend, spannend. Mit einem selbstbewussten Lächeln lehnte er sich zurück.
„Ich verstehe. Du willst sehen, was du verdienen kannst, nicht wahr?“
Mit einem Mal wagte er den Sprung von dem höflichen Sie zum persönlichen Du. Ein Funkeln in Charons Auge zeigte eine Veränderung, ehe Bewegung in seine Haltung kam. Die respektvolle Distanz, die er gewahrt hatte, löste sich auf. Geschickt lehnte er sich vor, neigte sich zu Máirín, wodurch erstmals ihr doch recht spürbarer Größenunterschied deutlich wurde. Seine rechte Hand glitt zwischen ihrem Arm und ihrem Bein hindurch, um sich knapp hinter ihrer Hüfte auf die Couch zu stützen, und sein linker Arm lag wieder über der Lehne, in seiner Kurve fast nah genug dran, sich sanft um ihre Schultern zu legen und sie dicht an sich heran zu ziehen. Das tat er jedoch nicht. Auch wenn er die Distanz zu Máirín auf ein Minimum gesenkt hatte, hielt Charon dieses Minimum noch immer ein. An keiner Stelle berührte er sie, hielt sie nicht, ließ ihr die komplette Freiheit, obwohl er definitiv in ihre Privatsphäre eingedrungen war. Aus seinem Gesicht, nahe an ihrem, blickten aufmerksame, dunkle Augen hinab in die ihren. „Ich muss sagen, ich genieße es, mit dir zu reden. Das könnte ich noch eine Weile tun“, wisperte er, seine Stimme leise. Laut genug, dass sie ihn definitiv hören konnte, aber leise genug, dass sie ihm ihre Aufmerksamkeit schenken musste, um zu verstehen. „Aber wenn du sehen willst, ob ich deinen Hunger stillen kann... Das lässt sich leicht beweisen.“ Das Lächeln eines Jägers umspielte seine Lippen, die ihren so nahe kamen. Die Situation hatte sich sehr schnell massiv geändert, von ihrer entspannt wirkenden Unterhaltung zu einem sehr geladenen Augenblick. Máirín tief in die Augen blickend, machte Charon ihr ein Angebot, das sie sicher nicht ablehnen würde: „Wenn du eine Kostprobe möchtest... bedien dich an mir.“
Máirín war schon immer jemand gewesen, der ein Auge für das gewisse Etwas hatte. Fühlte sich magisch von den schönen, wertvollen und teuren Dingen des Lebens angezogen. Diese Empfindungen hatte sie nicht nur Gegenständen und Dingen gegenüber, sondern auch Personen. Womöglich hing dies damit zusammen, dass sie früher, als sie noch ein Mensch, noch am Leben, ein Kind gewesen war, nichts hatte. Man konnte es Eifersucht, konnte es Neid nennen. Sie hatte immer die Dinge bewundert, die sie sich nie hatte leisten können. Die sie nie hatte haben können. Immer hatte sie sich danach gesehnt mehr zu haben. Mehr von allem. Es war wie eine Sucht. Ein Drang. Ein Drang danach zu haben und zu kriegen was auch immer sie wollte. Egal, ob sie das brauchte oder nicht. Mit der Zeit hatte sie das Gefühl, das Gespür dafür verloren, was sie wirklich brauchte und worauf es ankam. In ihrem Kopf hatte sich eingebrannt, dass alles andere als das Beste schlecht war. Das sie das Beste brauchte, um das Beste zu sein. Demnach umgab sie sich bevorzugt mit Dingen, die ihren Ansprüchen gerecht wurden. Charon? Der tat mehr als das. Er füllte jeden winzigen Millimeter ihrer tief schlummernden Begierde nach Qualität. Er war ihr ebenbürtig. Schön, verdammt attraktiv und charmant. Er passte so ziemlich in das Bild, was sich in ihrem Kopf gebildet hatte, was ihren Traumprinzen anging. Es war fast schon zu schön um wahr zu sein. Es sollte doch nur eine kleine Fantasie sein, an der sie sich erfreuen konnte. Und doch... Hier saß er vor ihr. Rekelte sich auf dem Präsentierteller, wie eine Trophäe die nur darauf wartete ergriffen zu werden. Wie gerne sie das tun würde... Wie gerne sie ihre Finger ausstrecken und das greifen lassen wollte, was sie als rechtmäßig ihrs erachtete.
Charon störte sich ganz offensichtlich nicht daran, dass Máirín ihren Blick prüfend, feinfühlig über sein Antlitz wandern ließ und ihre Schlüsse zog. Viel mehr hatte die Rothaarige den Eindruck, dass es ihm imponierte, ihm gefiel. Da waren sie sich gar nicht unähnlich. Aufmerksamkeit war etwas an dem sich beide nähren konnten. Offenbar schien der Dargin genauso wenig wie Máirín ein Wiedersehen nicht ausschließen zu können. Oder zu wollen. Er bot ihr an, sie einmal durch Aloe Town zu führen und erzählte von einer Oase, in der man nach einem langen Tag entspannen konnte. Ja, das klang verlockend. Das Máirín an dieser Idee gefallen fand, war wohl wenig verwunderlich. Eine Oase bedeutete Wasser. Kombiniert mit Entspannung versprach es der Daeva ein Ausblick der sich lohnen würde. "Ein verlockendes Angebot, dass ich sehr gerne annehme.", erwiderte sie auf seine Worte und schmunzelte. Das konnte sie ihm wahrlich nicht ausschlagen. "Das kann man so sagen... Eine Frau wie ich muss sich gut überlegen, worin sie ihre Zeit investiert, verstehen Sie?", erwiderte sie auf seine Worte. Ihre Antwort hatte ihn offensichtlich amüsiert. Máirín schlug Überraschungen per se nicht aus, doch bevorzugte sie Kontrolle und Kenntnis. Sie wusste lieber Bescheid, bevor sie in eine schwierige Situation hineinrutschte. Das war ihr bereits einige Male geschehen, sie war nicht sonderlich scharf auf eine Wiederholung. Die letzten Male hatten ihr eindeutig gereicht, in der sie eine Situation unterschätzt hatte. Wo sie sich ihrer Sache zu sicher war, ohne die Parameter zu kennen. Sie hatte den Kürzeren gezogen. Seither bevorzugte sie es noch mehr am längeren Hebel zu sitzen. Das hier war ihr Versuch, wieder ein wenig von der Kontrolle zurückzugewinnen, die Charon für sich erobert hatte.
Was er als nächstes tat überraschte sie - positiv. Mit einem Mal wechselte er von der höflichen Anrede ins persönliche um, siezte sie nicht mehr, sondern duzte. Dabei beugte er sich nach vorne, näherte sich ihr bis auf wenige Zentimeter, sodass sie seinen Atem auf ihren Lippen spürte. Nicht im geringsten hatte die Untote gezuckt, als er sich so schnell und geschmeidig bewegt hatte, hielt seinem Blick stand, als würden sie diese veränderten Umstände nicht beeindrucken. Als hätte es keine Wirkung auf sie. Doch natürlich ließ es sie nicht so kalt, wie sie vorgab. Sie hatte das Gefühl, in ihr würde sich erneut etwas zusammenziehen vor Begierde. Die Anspannung die sich zwischen ihnen bildete ließ ihr träges Herz ein wenig schneller schlagen. Es kam ihr vor, als würde sich die Wärme von Charons lebendem Körper auf den ihren auswirken, auf sie ausstrahlen. Mit einem Mal wurde ihr ziemlich warm. "Hmmm... Das kann ich nur zurückgeben.", sprach sie genauso leise zurück. Sie meinte ihre Worte auch so. Das Gespräch mit dem Dargin war mehr als spannend gewesen... Sie war nicht die einzige Intellektuelle gewesen, die ihre Worte mit Bedacht wählte. Er forderte sie heraus, begegnete der Daeva auf Augenhöhe. Sie könnte gar nicht in Worte fassen, wie sehr Charon ihr Blut mit seinem Handeln in Wallungen brachte. Jeder Zentimeter ihres Körpers sehnte sich danach ihm näher zu kommen. Ihn zu berühren.. Sie wollte ihn unbedingt spüren. Seine weiteren Worte halfen ihr nicht gerade dabei, die Kontrolle über sich selbst zu wahren. Sie war sich selbst nicht so sicher, warum sie ihrem brennenden Verlangen nicht nachgab. Lag es daran, dass sie dieses Spiel nicht verlieren wollte? Das war das hier doch? Ein Spiel? Charon betrachtete sie als seine Beute... Irgendwas in ihr wollte ihm diesen Triumph nicht gönnen. Sie war die Siegerin... Andere waren die Verlierer, sie stand immer auf dem Siegertreppchen und blickte auf die anderen hinab. Niemals anders herum. Sein offenes Angebot gab ihr dann jedoch den Rest. Wie konnte sie denn Beute, die so bereitwillig zu ihr kam auch ausschlagen? Der Dargin hatte ganz bewusst und bereitwillig das Netz betreten... Zupfte an den weißen Fäden, um ihre Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Damit sie ihn fand... Ihn mit ihren Fäden umhüllte und verschlang. Máirin leckte sich erneut über die Unterlippe, das Verlangen brannte hell in ihren orangenen Augen, während sie seinem Blick weiterhin stand hielt. Sie reckte sie Hand nach vorne, legte sie auf seiner Brust ab. Ihre Finger schlossen sich um den sanften Stoff, ihn so näher zu sich zu ziehend. Bevor ihre Lippen sich vereinten und berührten, verharrte Mái, wodurch sie sich nur striffen. Ihr fiel etwas an dem Stoff auf, den sie mit den Fingern umschlossen hatte. Nass... Wobei das doch etwas übertrieben war. Feucht war wohl treffender. Mit einem Mal fiel es der Viziato wieder ein. Sie schlug ihre Augen wieder auf, die sie geschlossen hatte und blickte Charon in die Augen, das Verlangen in ihr war geschmälert und ihr Blick wirkte wieder beherrschter. "Du bist echt gut...", murmelte sie, löste die Finger um den Stoff seiner Kleidung, legte die Hand flach auf seine Brust und drückte ihn wieder von sich. "Fast hättest du mich um deinen Finger gewickelt.", stieß sie aus und führte anstelle von Charon, das Glas in ihrer Hand an ihre Lippen und nahm nun endlich einen Schluck davon, nachdem sie das Getränk so lange verschmäht hatte. Es schmeckte köstlich und der Alkohol half ihr, ihre Gedanken wieder zu entspannen und zu ordnen. Es war, als würde die Flüssigkeit ihren Körper von innen heraus wieder kühlen und die Wärme verdrängen, die Charon in ihr ausgelöst hatte. "Das muss ich dir wirklich lassen. Du weißt was du tust.", fuhr sie fort und nahm noch einen Schluck von dem Glas. "Zu dumm, dass ich kein Plan B bin... Ich bin niemand, der auf der Ersatzbank sitzt.", sprach sie ruhig, jedoch nun mit einer gewissen Schärfe in der Stimme, die erkennen ließ, dass sie sich von Charon beleidigt fühlte.
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Die Situation hätte nicht besser verlaufen können. Charon hatte alles richtig gemacht. Interesse gewinnen. Vertrauen aufbauen. Dann, als sie es einerseits gefordert, aber andererseits nicht damit gerechnet hatte, griff er an. Er überraschte sie, gab ihr das, was sie wollte, als sie es nicht erwarten konnte. In solchen Momenten reagierten Menschen impulsiv, taten sich schwer, etwas Gutes abzulehnen, weil die ruhige, rationale Seite nicht so schnell mitzog, und wenn Charon erst dieses Ja hatte, war das nächste praktisch gesichert. Sie kamen sich nahe, bis ihre Lippen sich leicht streiften… und dann stieß sie ihn weg.
“Was?”
Zum ersten Mal an diesem Abend konnte man Charons Blick Überraschung entnehmen. Nicht einmal der Drink in seinem Gesicht hatte ihn aus dem Konzept gebracht, aber Máiríns stechende Worte in einem Moment der absoluten Sicherheit schafften es, die zweifelsfreie Haltung des Dargin für einen Moment zu brechen. Er zeigte keine Wut oder Aufregung über die Zurückweisung, akzeptierte ihre Worte, was sich auch deutlich zeigte. Seine offensive Haltung löste sich, sein Oberkörper lehnte sich leicht zurück, und auch, wenn er immer noch dicht bei ihr war, lag nun eine gewisse Distanz zwischen ihnen, kühl spürbar in der Luft. Es dauerte einen Moment, bis sich die ehrliche Überraschung in seinen Augen wieder gelegt hatte. Meinte sie etwa…? Charon war der Meinung gewesen, dass Máirín zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht hier gewesen sei, aber offenbar hatte sie es doch mitgekommen. War sie frisch ins Lokal gekommen, ohne dass er es bemerkt hatte? Zugegeben, seine Aufmerksamkeit hatte zu dem Zeitpunkt eher auf seiner Begleiterin und deren Getränk gelegen, vermutlich nachvollziehbarerweise. Das war… unglücklich.
Aber es war noch keine Niederlage.
“Denkst du wirklich, du wärst meine zweite Wahl?”, fragte er ungläubig, seine Stimme sanft und warm. Die Überraschung darüber, zurückgestoßen worden zu sein, wandelte er zu Überraschung darüber, dass sie ihren eigenen Wert unterschätzte. “Würdest du nicht eine einfache Halskette ablegen, um stattdessen ein Juwel zu tragen? Ich hatte nicht die Gelegenheit, mit dir hierher zu kommen. Wir kannten uns nicht. Wir haben uns erst hier gesehen… und in dem Augenblick, in dem du meinen Blick gefangen hast, war mir klar, wenn ich ansprechen will. Mit wem ich heute diesen Ort verlassen will.” Ehrlich und mit Nachdruck sprach Charon diese Worte. Zeigte Tiefe dahinter, als würde er aus tiefstem Herzen sprechen, ohne je den Blick von ihren Augen zu nehmen. “Keiner von uns ist alleine gekommen. Dennoch sitzen wir jetzt hier”, hauchte er und überließ der Daeva das Feld. “Sei ehrlich mit mir: Welches Ende wünschst du dir für heute? Willst du mit mir gehen… oder ohne mich?”
Wenn man die Situation so von außen betrachtete, hätte man meinen müssen, dass Charon die Daeva vollends für sich begeistert, ihr ein Angebot gemacht hatte, das sie nicht ausschlagen konnte. Es hätte ein sicheres Ding sein sollen. Er hätte das bekommen was er wollte. Máirín war selbst zwar sehr gut darin, andere um ihre Finger zu wickeln, doch befreite es sie dadurch jedoch nicht davon selbst Opfer dieses Handelns zu finden. Charon hatte sich bewusst in ihr Netz begegeben und ihr mit sanftem Strippenziehen imponiert. Fast hätte sie sich in seinen Weben eingewickelt vorgefunden, anstelle er in den ihren. Wäre da nur nicht die Tatsache gewesen, dass Máirín mehr mitbekommen hatte, als Charon angenommen hatte. Als ihr das bewusst wurde, löste sich der Zauber der Schmeicheleien des Dargin von ihr und ihre Gedanken wurden wieder klar und scharf. Sie hatte ihre Hand auf seiner Brust platziert und wieder Distanz aufgebaut, was ihr dabei helfen würde, ihre Gedanken klar und frei zu halten. Wenn er so in ihrer Nähe hängen würde, war die Wahrscheinlichkeit doch recht hoch, dass sie viel zu schnell nachgab. Daran war sie nicht interessiert und versuchte ihrer eigenen Schwäche entgegen zu wirken. Charon schien diese plötzliche Ablehnung nicht... Ganz so gut aufzunehmen. Klar, er verlor nicht sein Gesicht oder sowas. Er blieb ruhig, doch Máirín konnte die Überraschung in seinen schönen Augen, die Risse in seiner sicheren Mauer, Haltung erkennen. Dieses Mal schien er sich nicht so einfach wieder herauswinden zu können, wie davor. Offenbar hatte die Daeva ihn aus dem Konzept gebracht, dass ihm nicht direkt eine gute Erklärung einfiel. Oder irgendwas, was er auf ihre Worte erwidern wollte. Der Blick der Daeva ließ anmaßen was in ihr vorging. Sie war nicht wütend, okay, doch ein kleines bisschen. Sie war beleidigt von seinem Verhalten und seiner Selbstsicherheit. Jedoch hatte sie bisher gemerkt, dass der Magier vor ihr geschickt mit Worten war und war doch irgendwo gespannt darauf, was er zu sagen hatte. Sie lehnte ihn nicht komplett ab, wenn er es sich bei ihr verspielt hätte, hätte sie es ihn wissen lassen. Noch gab sie ihm Luft zum Atmen. Hatte er sie wirklich nicht bemerkt? War er davon ausgegangen, dass sie nicht mitbekommen hatte, wie die aufgebrezelte Göre, mit der er hergekommen war ihren Martini an seine Kleidung verschwendet hatte? Sowas fiel der Untoten schnell auf. Die Aktion hatte ihren öden Abend ein wenig aufgeheitert, war es doch recht amüsant gewesen. Zu sehen, wie der Kopf des Kindes rot angelaufen war, während sie ihn anfauchte, wie eine wild gewordende Katze. Es hatte sie auch erheitert, wie sie, nachdem Charon ins Bad verschwunden hatte, alle ihre Sachen geschnappt und abgezischt war. "Ich würde eher kein Accessoire tragen, als etwas, das unter meinem Wert liegt. Bevor ich etwas an meinen Körper lege, prüfe ich es auf seine Qualität... Das ist der Grund, warum ich zu dir gekommen bin. Meine Begleitung hat den Prüftest nicht bestanden und ich habe mir von dir eine bessere Qualität erhofft.", erwiderte sie ruhig, trank noch einen Schluck von ihrem Getränk. "Doch im Gegensatz zu dir, habe ich mich zwischen zwei Optionen entschieden. Du hattest kaum eine, ist dir die erste davon gelaufen.", fuhr sie fort und zuckte mit den Schultern und nahm den letzten Schluck aus dem eher kleinen Glas. "Muss schon bitter sein, wenn man auf einer Rechnung sitzen gelassen wird... Nachdem man feststellt, dass man doch unzufrieden mit seiner Wahl ist.", ergänzte sie nach einer kurzen Pause, in der sie ihr Glas abgestellt hatte. Ein Schmunzeln legte sich auf ihre Lippen, während ihr erheiterter Blick zu Charon glitt. "Wobei man bei einem Gentlemen wie dir, der sich so teuer verkauft, davon ausgehen kann, dass er seine Rechnungen zu bezahlen weiß. Da dürfte dich das ja weniger stören." Danach stellte Charon eine Frage, welche die Daeva doch sehr interessant fand. Sie sollte ehrlich mit ihm sein? Das überraschte sie. Immerhin war sie diejenige, die sich von Charon belogen fühlte. Das klang fast schon so, als würde er ihr unterstellen unehrlich zu sein. Für ihre Verhältnisse war sie an diesem Abend bisher sehr ehrlich zu dem Dargin gewesen - etwas, was nicht allzu oft vorkam. Normalerweise würde es für den Mann alleine dafür nochmal ordentlich Kritik hageln, doch das Getränk das er für sie ausgewählt hatte... Es war köstlich gewesen. Wieder etwas, was er richtig gemacht hatte. Das stimmte sie doch ein Stück weit versöhnlicher. "Ich kann dir so viel sagen... Ich beabsichtige nicht, heute alleine zu gehen.", beantwortete sie seine Frage, leckte sich nochmal über die Lippen und beugte sich etwas vor, natürlich nicht ohne darauf zu achten, sich geschmeidig zu bewegen und eine schmeichelnde Haltung zu bewahren. "Doch vorher will ich, dass du mir beweist, dass du deine Worte auch so meinst, wie du sie aussprichst... Zeig mir, das du mich mit dir nehmen willst... Das ich nicht deine zweite Wahl bin..", wisperte sie ihm ins Ohr, ihr Atem streifte seine Wange und ein herausforderndes Leuchten erhellte ihre orangenen Augen.
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„Du hast Recht. Ich hatte keine Wahl“, bestätigte Charon, Entschlossenheit in seinen Augen. „Nachdem du mir aufgefallen bist, wirken die anderen Frauen hier so wertlos. Ich könnte behaupten, dass ich mich zu jeder von ihnen hätte gesellen oder gar gehen können, aber das stimmt nicht. Ich hätte meinen Stolz aufgeben müssen, um mich mit weniger als der Besten zufrieden zu geben. Entweder, ich gewinne dich, ober ich verliere.“ Es war eine kühle Offenheit, die Máirín begegnete. Nach dem ersten Schockmoment hatte sich der Dargin schnell wieder gefangen und ihre Vorwürfe prallten wirkungslos an seiner sicheren Fassade ab. Charon war am Ehesten dann kalt zu erwischen, wenn er sich bereits Siegessicher fühlte. Wurde er aus diesem Zustand herausgerissen, änderte sich seine Einstellung. Bei dem Versuch, eine gegen ihn gewendete Schlacht doch noch zu seinen Gunsten zu entscheiden, stach er aktiv zu, attackierte Schwachpunkte in dem Bewusstsein, dass Gegenfeuer kommen würde. Wer ein großes Risiko einging, war auch auf die Folgen vorbereitet. An diesem Punkt gab es neben einer klaren Absage nicht mehr viel, was die Offensive des Dargin stoppen konnte. „Ich wäre allerdings sehr überrascht, wenn du die Qualität, die du suchst, in mir nicht findest...“
Der Vergleich mit der Rechnung war dann doch etwas... irritierend. Charon hielt sein Lächeln aufrecht, spürte aber dennoch eine gewisse Anspannung bei Máiríns Worten. Wählte sie dieses Beispiel zufällig oder bewusst? Sie konnte nicht ahnen, was er vorhatte... oder doch? „Haha... Ich bin nicht hier, weil ich so gerne Geld verprasse. Ich genieße die Atmosphäre und die Gesellschaft, und leiste dazu meinen Beitrag“, antwortete er ihr ruhig, mit Humor in der Stimme. Die Behauptung, er wolle die Rechnung zahlen, würde er sicher nicht aufstellen. Das würde ihn später nur sabotieren. Lieber frühzeitig Ehrlichkeit signalisieren, auch wenn es dem Gegenüber ein Stück weit erlaubte, in seine Karten zu sehen. Auch, wenn Charons Worte ein hübsches Bild malten, war es ihm schlussendlich wichtig, dass in ihrem Kern die Wahrheit steckte. Máiríns Wert hatte er nicht übertrieben, genauso wenig seine eigene Suche nach Schönheit. Er sprach nicht jede Wahrheit aus, aber das, was er sagte, war keine Lüge. Darauf achtete er. Selbst eine kurze Übereinkunft basierte auf einer Verbindung zwischen zwei Personen. Und so eine Verbindung, fand er, musste auf wahrem Interesse fußen. Ansonsten verschwendeten beide Seiten nur ihre Zeit. Und das wäre nur allzu schade, teilten sie doch ein sehr offensichtliches Interesse aneinander. „Also haben wir beide das gleiche Ziel. Das freut mich“, lächelte der Dargin und schnippte kurz mit den Fingern, als gerade ein junger Kellner an ihrem Platz vorbei schritt. Mit seinem Zeigefinger deutete er hinab auf die Kerzen auf dem Tisch, die der Bedienstete mit einer Verbeugung entzündete, ehe er Máirín anlächelte. „Möchtest du noch etwas Bestellen, bevor ich dich entführe? In eine Welt, nur für dich und mich?“
Diese vage Einladung ließ der Dargin noch ein wenig in der Luft hängen, wartete geduldig, bis seine Begleitung fertig war und der Kellner seinen Abstand gewonnen hatte. Dann, mit einem Blick in ihre Augen, schnippte er noch einmal. Eine Wolke purer Finsternis stieß aus seinem Körper heraus, umhüllte die beiden Magier in weniger als einem Augenblick, bis sie gefangen waren in dem wabernden Nebel. Rein optisch, natürlich – es herrschte kein Druck in dieser Dunkelheit, nichts, was Máirín festhielt. Blind war sie auch nicht. Die Kerzen, die der Dargin hatte entzünden lassen, ließen ihre Flammen im dunklen Nebel flattern, erhellten die Finsternis ein wenig, sodass das Paar noch ein wenig sehen konnte. Ihre Körper, ihre Gesichter, ein Teil des Tisches wurde erhellt. Alles darüber hinaus war verschwunden, das Restaurant, die Kellner, die anderen Tische. Charon hielt seine Finsternis im Zaum, deckte nur gerade so viel Reichweite ab, wie die beiden benötigten, sodass auch niemand Anderem im Lokal die Sicht genommen wurde. Lediglich die Sicht auf die beiden wurde komplett verdeckt. „Nur für dich und mich“, wiederholte der Magier. Er hatte diese Worte genau so gemeint, wie er sie gesagt hatte. Mit einem herausfordernden Schmunzeln auf den Lippen lehnte er sich wieder näher an die Rothaarige heran, ließ seine linke Hand sanft ihren Arm entlang streichen. „Jetzt kannst nicht einmal du behaupten, ich hätte noch Augen für eine Andere“, meinte er leise, während er aufrutschte, die Distanz endgültig wieder schloss. Seite an Seite, Körper an Körper. „Also... Erzähl mir doch ein wenig mehr, was du dir vom heutigen Abend wünschst...“
Instant Darkness TYP: Elementarmagie ELEMENT: Finsternis KLASSE: II ART: Support MANAVERBRAUCH: 40 MAX.REICHWEITE: 5 Meter Radius SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 4 BESCHREIBUNG: Die ideale Technik für Magier, die gerne ungesehen einen schnellen Abgang machen möchten. Nachdem genug magische Energie gesammelt wurde, wird diese mit einem Mal losgelassen, sodass eine schwarze, nebelähnliche Wolke entsteht. Da die Wolke lichtundurchlässig ist, kann der Zauberer einen schnellen Abgang machen, ohne gesehen zu werden.
Beherrschung:
Willenskraft Level 5: Der Radius der Wolke beträgt nun 10 Meter. Willenskraft Level 6, Manaverbrauch 65: Nun hat die Wolke einen Radius von 15 Metern.
Wenn die Götter eine so schöne Welt erschaffen konnten... Welches Potenzial liegt dann in mir?
Charon schien ziemlich einsichtig zu sein, dass ihrer beider Ausgangssituationen von Grund auf verschieden waren. Das man sie nicht miteinander vergleichen konnte. Natürlich hatten sie Gemeinsamkeiten - wie, dass sie mit anderen Personen diesen Ort betreten hatten. Oder schlichtweg auch, dass sie einen hohen Wert auf ihr Äußeres, ihre Worte und ihre Wirkung legten. Beide kamen mit unterschiedlichen Motiven in das Gespräch, diese Unterhaltung und diese gemeinsame Zeit hinein. Hatten unterschiedliche Ziele und Antriebe. Dennoch kamen sie beide zu demgleichen Entschluss - sie wollten mehr Zeit miteinander verbringen, einander kennenlernen. Seine Offenheit bezüglich seiner eigenen Situation besänftigte die Daeva und sie genoss die Kälte die damit einher ging. Er war direkt, nahm kein Blatt vor dem Mund, während er die anderen Frauen hier in diesem Raum indirekt beleidigte und abwertete. Das fand die Daeva sympathisch. Etwas in dem sie ebenfalls wenig verschieden waren... SIe verkauften sich nicht unter Wert und alles was ihnen nicht entsprach, nicht mit ihnen mithalten konnte, ließen sie zurück. Dem schenkten sie keine weitere Beachtung. "Da setzt jemand so ziemlich alles auf eine Karte...", erwiderte sie auf seine Erklärung, ein zufriedenes Lächeln auf den rosanen Lippen. Ja, jetzt war es fair. Wenn sie beide All-In gingen, war die Untote zufrieden. "Wobei ich nicht von mir behaupten würde, dass ich nur der Preis bin... Ich bin der Preis, der dich erwartet... Aber auch die Richterin die entscheidet, ob du fair spielst. Ob deine Leistungen genug waren, um als Sieger hervor zu gehen.", ergänzte sie dann, ein amüsiertes Funkeln in den Augen. Máirín würde sich auf jeden Fall nicht groß daran stören, wenn sie dennoch alleine nach Hause, in die Hotel Suite gehen würde. Sie war niemand, der sich abhängig von jemanden machte. Es war zwar ihr Ding und sie teilte ihr Bett, mehr als nur gerne, doch so verzweifelt war sie dann doch nicht. Zur Not hatte sie ja noch sich selbst. Um zu einem zufriedenstellenden Schluss zu kommen, war sie nicht auf die Hilfe von anderen angewiesen. "Das gilt es herauszufinden... Von was für eine Qualität etwas ist, findet man nur durch Tests, Prüfungen oder Kostproben heraus.", kommentierte sie seine Bemerkung, die seine hohe Meinung und Überzeugung von sich selbst wiederspiegelte. Es war faszinierend zu sehen, wie ähnlich die beiden sich sahen und was für Ansichten sie miteinander teilten... Normalerweise würde es sie stören, wenn ihr jemand zu ähnlich war, doch bei Charon... Da war es irgendwie anders. Vielleicht weil sie ihn nicht als Konkurrenz betrachtete. Der Dargin kam zwar ihrer Meinung nach, näher an sie heran als die meisten, doch gab es einige Punkte in denen sie ihm überlegen war. Ein langes Leben brachte solche nun einmal mit sich. Auch wenn die meisten davon eine ziemliche Qual für die Untote gewesen waren. Máirín hatte das Thema mit der Rechnung eher beiläufig angesprochen. Dass sie damit einen wunden Punkt ihres gegenübers traf oder viel mehr an seinem eigentlichen Motiv sie anzusprechen kratzte, war ihr nicht bewusst. Sie hatte nicht den geringsten Schimmer, dass sie mit ihrer einen Aussage komplett daneben lag. Komplett, war dann doch etwas falsch. Charon verkaufte sich ja durchaus als teuer, reich und wertvoll. Das der Rest nicht der Wahrheit entsprach konnte sie ja nicht wissen. Sie sah nur das, was Charon sie sehen ließ und was sie mit ihren eigenen Augen und ihren Erfahrungen begreifen konnte. "Das meinte ich auch gar nicht... Jedoch würde ich davon ausgehen, dass sich hier vor allem Leute aufhalten, die es sich auch wirklich leisten können oder andere für sich zahlen lassen.", entgegnete sie ihm. Das sie ein gemeinsames Ziel teilten, war ziemlich schnell klar geworden und somit ergab sich auch schnell der Rest. Wobei Máirín sich nicht ganz sicher war, wohin Charon sie entführen wollte. Was er mit einer Welt, nur für sie beide meinte. Jedoch wollte sie es sich nicht nehmen lassen, sich vorher noch etwas zu bestellen, hatte Charon den Kellner bereits zu ihnen gerufen. Sie nickte auf seine Frage und bat den Kellner zu ihr heranzutreten. Womöglich würde es seltsam auf den Magier wirken, das Máirín so ein Geheimnis daraus machte, was sie bestellte, doch seine Fragen würden sich klären, sobald sie ihr Getränk bekam. Denn als der Kellner zurück kam, stand auf dem silbernen Tablett ein Glas, mit dünnem Hals und einem Kelch in Form eines Kegels, dessen Spitze nach unten gekehrt war und in den Hals überging. Es war mit einer klaren Flüssigkeit gefüllt und in dem Getränk schwamm eine Olive, die auf einen Holzspieß gesteckt worden war. Die Finger der Daeva schlossen sich um das Glas und sie führte es an ihre Lippen. Währenddessen blickte sie schmunzelnd zu Charon, zwinkerte ihm mit einem provokanten Blick zu und nippte an ihrem Martini.
Wenige Augenblicke später schnippte Charon und mit einem Mal strömte pure Finsternis aus seinem Körper, wie eine Rauchwolke von einem Feuer. Immer mehr und mehr kam zum Vorschein, hüllte sie beide ein und erstickte alles andere um sie herum im Keim. Alles was sie noch sehen konnte, war das Licht der Kerzen, das Glas in ihrer Hand und Charon, der vor ihr saß. Als er seine vorherigen Worte wiederholte verstand sie was er gemeint hatte. Für einen Augenblick hatte Charon die Aufmerkamkeit der Rothaarigen vollständig verloren. Fasziniert musterte sie die Dunkelheit, die sie umgab und das Gefühl das mit ihr einher ging. Wenn sie so darüber nachdachte... Diese Wolke erinnerte sie an einen ihrer eigenen Zauber... Einen Zauber ihrer Blutmagie. Oft nutzte sie diese um einen schnellen Abgang zu machen oder ihre Gegner aus dem Konzept zu bringen. Sicherlich war Charon mithilfe dieses Zaubers zu ähnlichem in der Lage, doch diese Verwendung... Sie hatte etwas wahrhaftig magisches. Irgendwie etwas faszinierendes und wunderschönes... Irgendwie... Irgendwie fühlte sie sich wohl. Sie konnte es nicht in Worte fassen, doch es fühlte sich gut an. Als würde sie hierher gehören. In diese Finsternis. Ob Charon in der Lage war, die Wirkung seiner Finsternis auf andere zu beeinflussen? Wobei... Das was sie fühlte, es fühlte sich real an. Als wäre in ihrem Inneren etwas stark damit verbunden. Wie bei einem Puzzle dessen Teile man zusammenfügte. Erst als sie die Berührung an ihrem Arm spürte, die noch das Glas hielt, beachtete sie den Dargin wieder. Seine Worte entlockten ihr ein leises Kichern und sie nahm noch einen Schluck von ihrem Getränk, während die Distanz zwischen ihnen vollständig verschwand. "Was ich mir von diesem Abend wünsche...", nachdenklich biss sie sich auf die Unterlippe, ließ ihren orangenen Blick umher schweifen. "Können die anderen uns noch hören? Oder nur nicht mehr sehen?", gab sie dann schließlich ihrer inneren Neugierde über Charons magische Fertigkeiten nach, blickte ihm ruhig in die Augen. Das er ihr gerade so nahe war, ließ sie relativ kalt. Seine Magie hatte ihr Interesse geweckt und sie wollte mehr darüber wissen.
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“Allerdings.” Charon nickte auf Máiríns Worte hin. Er war All-In gegangen. Es gab keine Alternative, kein Netz, das ihn auffangen konnte. Entweder er gewann den Segen der Rothaarigen, oder er hatte verloren. Mit allen Karten auf dem Tisch hatte er sein Schicksal in ihre Hände gelegt. Das war ihr bewusst, und er bestätigte es. “Wie du sagst: Die einzige Person, die über meinen Erfolg richtet, bist du. Was ich auch tue und sage… du bist nur dann mein Preis, wenn das dein Wunsch ist.” Dafür, dass der Dargin ganz bewusst alle Kontrolle über die Situation abgab, wirkte er immer noch sehr entspannt. Selbstsicher. Als hätte er nicht den Hauch eines Zweifels daran, dass sich die Rothaarige für seine Gesellschaft entscheiden würde, obwohl er nichts dagegen tun konnte, wenn sie sich aus einer einfachen Laune heraus von ihm abwenden wollte. Nicht, ohne seine eigenen Spielregeln zu brechen, was ihn am Ende nur umso schwacher wirken ließ. Ob es Máirín bewusst war oder nicht: Die beiden schönen Gesichter waren nicht gleichermaßen All-In. Charon hatte mehr aufgegeben, nicht nur einen Partner, sondern auch Entscheidungsfreiheit. Er hing in den Seilen, konnte jederzeit gekappt werden. Jeder andere Mensch hätte allen Grund zur Nervosität. Nur er strahlte eine endlose Ruhe aus, als ob er wüsste, dass alles seinem Willen folgen würde. Als wäre er unantastbar. Zuversichtlich, wie er war, würde er sogar eher noch mehr wagen, als sich wieder in Sicherheit zu ziehen. So lachte er nur, als Mái meinte, dass all jene, die es sich nicht leisten konnten, sich von anderen bezahlen ließen. “Nun, wenn ich die Wahl habe, lasse ich mich auch lieber einladen”, grinste er frech und zwinkerte der so jung wirkenden Schönheit zu. “Schließlich bin auch ich ein Juwel.”
Wenn Charon einen Zweifel daran gehabt hatte, ob Máirín seine Niederlage zuvor beobachtet hatte oder nicht, dann stand es spätestens in dem Moment fest, als sie sich einen Martini liefern ließ und ihn so keck anstarrte, während sie daran nippte. “Wie provokant”, stellte er mit einem Schmunzeln fest, näherte sich ihr ein wenig. “Ich muss sagen… provokant gefällt mir.” Er war ja auch nicht friedfertiger. Sie neckten sich gegenseitig, zogen einander in unterschiedliche Richtungen in dem Wissen, dass sie sich in der Mitte treffen wollten. Umhüllt von der sanft durchleuchteten Finsternis des Dargin zeigte die Viziato eine unverkennbare Faszination, und in seiner Nähe wirkte sie schnell wieder, als würde sie ihm verfallen. Eine Sicherheit, in der er sich nicht noch einmal wiegen würde, auch wenn er sie stützte. “Geräusche schluckt meine Finsternis nicht… Du wirst dich also zurückhalten müssen”, neckte er, während er das zart-weiche Gefühl ihres Beines unter seiner Handfläche genoss. Es hatte durchaus etwas Aufregendes an sich, einer Frau mit Klasse so nahe zu sein, erst Recht in dem Wissen, dass ein Fehltritt seinen Abend beenden könnte. Nicht nur würde er das Geld verlieren, um das er so verbittert kämpfte, sondern auch die Bekanntschaft einer Frau, die sich als schockierend faszinierend herausgestellt hatte. Ein großer Verlust, der ihn jeden Moment erwarten konnte. Der Nervenkitzel ließ sein Herz höher schlagen. Genau solche Situationen waren es, in denen Charon Dargin sich am wohlsten fühlte, über sich hinaus wuchs. Wieder schmunzelte er herausfordernd. “Ich bin allerdings gut darin, die Ruhe zu bewahren… oder mich nicht dafür zu interessieren, was Andere denken, wenn du dich doch nicht zurückhalten willst.”
Dieser Charon beeindruckte die Rothaarige immer und immer wieder. Sie konnte gar nicht in Worte fassen, wie sehr ihr seine Worte gefielen und imponierten. Er machte so viel richtig, wusste eine Frau wie Máirín zu behandeln, wusste wie man mit ihr umging. Ganz anders als die meisten anderen männlichen Exemplare, welche sie im Laufe ihres Lebens getroffen und kennengelernt hatte. Das stimmte sie wirklich sehr zufrieden. "Zu deinem Glück gibt es mit Abstand der deiner gerecht wird... Du hast keine Konkurrenz. Auch wenn mein Urteil deswegen nicht milder ausfallen wird.", erwiderte sie einen zufriedenen Ton in ihrer Stimme. Ja, es gefiel ihr wirklich sehr Kontrolle zu haben. Ihr war durchaus bewusst, dass Charon ihr das Gefühl von Kontrolle geben wollte, dass Gefühl, dass sie die Hand am Steuer hatte, darauf wartend, dass seine Saat Früchte trug und er sie ernten konnte. Er war gut darin zu warten. Abzuwarten was sie tun würde. Eine interessante Taktik, welcher die Daeva auch sehr gerne nachging. Doch störten sich beide offensichtlich auch nicht daran ein Stück weit in die Offensive zu gehen. Offenbar schien der Dargin ihre Worte amüsant zu finden. Die Worte die darauf folgten ließen die Rothaarige hellhörig werden. Bisher waren es für sie nur kleine Spindeleien und Meinungen gewesen, doch Charon... Seine Worte gaben ihr das Gefühl, dass daran mehr dran war, als er vermuten ließ. Frech grinste er die Untote an, zwinkerte ihr zu während er verlauten ließ, dass er sich auch lieber einladen ließ als selber zu zahlen und er immerhin auch ein Juwel zu sein schien. Kurz musterte sie ihn nachdenklich. Sie hatte das Gefühl einer Erkenntnis ganz nahe zu sein, was ihr den Abend um einiges erleichtern würde. Dann machte es Klick. Die Erkenntnis flammte in ihrem Blick auf, ehe sie blinzelte und Ruhe wieder in ihre Iriden einkehrte. Sie schmunzelte verstohlen. Sie war sich ziemlich sicher, das Charon darauf abzielte, sich einladen zu lassen. Das er darauf spekulierte, das Máirín, die vorhin so großzügig mit ihrem Geld herumgewedelt hatte, seine Rechnung übernehmen würde. Vermutlich hätte sie in seiner Position dasgleiche versucht. Nur mit dem Unterschied, dass sie nicht in diese Situation kam. "Du bist hübsch anzusehen und wertvoll... Doch etwas von hohem Karat lässt man doch nicht einfach auf einer hohen Rechnung sitzen oder?", erwiderte sie, einen genauso frechen Ausdruck auf dem Gesicht und einem Grinsen um den vollen Lippen. Ob sie recht mit ihrer Vermutung haben würde? Er hatte schließlich nicht abgestritten, dass seine Begleitung von vorhin ihn auf der Rechnung hatte sitzen lassen. Ob er es nur aus reiner Bequemlichkeit vorhatte oder aus einem anderen Grund, das wusste sie allerdings noch nicht. Da hatte sie nicht im geringsten eine Ahnung und tappte im Dunkeln.
Charon verstand ihre Provokation mit dem Martini, dem Getränk mit dem er vorher noch übergossen wurde. Dem Getränk, das seine Kleidung durchnässt und seinen kleinen Plan beinahe zunichte gemacht hätte. Immer noch nippte sie an dem Glas, während der Dargin darauf einging. Seine Worte entlockten ihr ein amüsiertes und zugleich zufriedenes Kichern. Während sie sich den letzten Tropfen der ihre Lippen nach diesem Schluck benetzte von den Lippen leckte. Danach wurde sie von vollkommener Finsternis umhüllt. Etwas, vor dem die meisten anderen wohl Angst bekommen hätten. Viele hätten sich von der plötzlichen Dunkelheit und Enge bedrücken lassen, fürchteten sich in der dunklen Unendlichkeit. Máirín fand in dieser jedoch mehr etwas schönes. Es gab ihr ein Gefühl von Zugehörigkeit, Verbundheit und Geborgenheit. Ein Gefühl, das sie seit langer Zeit nicht mehr verspürt hatte. Natürlich war die Daeva in der Lage sich an den verschiedensten Orten niederzulassen, doch an keinem hatte sie sich bisher so sicher gefühlt wie an diesem. Ein positives, angenehmes Gefühl das sie kaum beschreiben konnte. Die Finsternis schluckte nur das Licht? Trübte den Sehsinn? Das war schade, die Wolke faszineirte die Untote jedoch dadurch nicht weniger. "Wecke in mir keine Hoffnungen, derer du vielleicht gar nicht gerecht wirst...", erwiderte sie auf seine Worte hin, ein Schmunzeln auf den Lippen, während sie ihn weiter anblickte und nach vorne lehnte, während Charon seine Hand auf ihrem Oberschenkel platzierte und diesen entlang strich. Da war es wieder... Dieses heiße Gefühl. Es breitete sich von seiner Hand, über ihren Oberschenkel in ihrem gesamten Körper aus. Es fühlte sich so verdammt gut an, wie er ihre nackte Haut streichelte. Sie zärtlich mit seinen Händen liebkoste. Es kostete Máirín ziemlich viel Überwindung, sich nicht in ihren Gedanken und lüsternen Sehnsüchten zu ertrinken, wie sie es so gerne tat. So einfach wollte sie es ihm nicht machen, außerdem hatte sie noch mehr was sie sagen und tun wollte. Das Dessert wollte sie sich noch eine Weile aufheben. Máirín nahm das Glas in ihre andere Hand und legte die nun freie Hand auf die von Charon, schloss die Finger um die seine und hielt sie fest. Ein klares Zeichen, dass er aufhören sollte sie zu bewegen. Komplett aufhören sollte er aber auch nicht, weshalb sie die Hand danach weiter festhielt und leicht zudrückte. Danach nahm sie noch einen Schluck von ihrem Getränk, während sie seinen Worten lauschte. "Ein verlockendes Angebot... Das muss ich schon gestehen.", meinte sie und schwenkte das Glas in ihrer Hand, blickte kurz darauf, ehe sich ihr Blick wieder auf Charon blickte - ein herausfordernder Blick. "Bist du dir sicher, dass du überhaupt in der Lage bist, mir einen einzigen Laut zu entlocken? Ich mag eine leidenschaftliche Frau sein, doch ich weiß wie man schweigt und genießt."
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Es schmeichelte Charon durchaus, in Máiríns Worten klar gesagt zu bekommen, dass es hier niemanden gab, der mit ihm zu vergleichen war. Selbstverständlich war ihm das bewusst, aber es war noch einmal etwas Anderes, es direkt von ihr zu hören. Der Dargin hatte sie bereits überzeugt, sie zierte sich nur ein wenig. Wollte es ihm nicht zu einfach machen. Das war auch gut so, gefiel ihm. Frauen, bei denen er das Gefühl hatte, dass sie jeder haben konnte, waren für Charon herzlich uninteressant. Er mochte die starken Frauen, die niemanden an sich heranließen. Die puren Herzen, die sich noch vor Nähe scheuten. Die verwöhnten Damen, die erst noch lernen mussten, dass manche Menschen sie doch noch beeindrucken konnten. Und dann Menschen wie Máirín, die sich nicht zu schade waren, aber gleichzeitig genau wussten, was sie wollten. Die selbst wählten und nur zu ihren eigenen Bedingungen arbeiteten. Bei solchen Menschen seine eigenen Wünsche vorne anzustellen und dennoch zu gewinnen… Das war ein berauschendes Gefühl. Das bedeutete aber auch, dass er für dieses Gefühl des Erfolges sein Ziel erreichen musste. Wenn er diese Rechnung zahlte, ging er als Verlierer heim, egal ob es an der Seite von Máirín war oder nicht. Sich mit Geld ihre Gegenwart zu erkaufen, das hatte selbst der alte Kerl geschafft, den sie hatte sitzen lassen. Das war kein Triumpf, keine Belohnung. Anders als die übrigen Kategorien war Máirín niemand, der sich scheute, Nähe zu zeigen oder zu verkaufen. Unter ihren Bedingungen tat sie es sicher schnell, aus unterschiedlichsten Gründen, mit unterschiedlichsten Menschen. Charon war es wichtig, herauszustechen. Nicht Teil der großen Masse zu sein. Er hatte kein Interesse an einem leicht erspielten Sieg. Wenn er sich einer Frau annahm, die ihre eigenen Regeln machte… dann nur zu seinen eigenen Regeln. Insofern schmunzelte er nur, als sie ihn damit neckte, dass man eine hochkarätige Person nicht auf ihren Kosten sitzen lassen würde. “Es freut mich, dass du so denkst. Das Angebot nehme ich gerne an.” Wertvoll war er schließlich auch. Wenn sie in dieser Hinsicht anerkannt werden wollte, dann verdiente er die gleiche Anerkennung von ihr auch. Das würde die Viziato doch sicher verstehen…
“An meinen Talenten habe ich keinen Zweifel. Du etwa?”, hakte Charon herausfordernd nach, als Máirín doch tatsächlich fragte, ob er ihre Stimme locken konnte. Dabei genoss sie seine Nähe schon jetzt, wie ihre Haltung deutlich zeigte. Ihr Herzschlag könnte ein Stück mehr hergeben, aber ansonsten signalisierte Alles an ihr, dass seine Berührungen schon jetzt den gewünschten Effekt erbrachten. Seine Finger glitten langsam ihr Bein hinauf, strichen über ihre Kurven, während sich sein Arm um ihre Taille legte und sie dichter an seinen Körper zog. “Ich habe noch keine Hoffnung gesehen, die ich nicht übertreffen konnte. Sag… was hältst du von einem kleinen Beispiel?” In einem leichten Grinsen zeigten sich die perfekten Zähne des Dargin, während er sein Gesicht der Rothaarigen annäherte, ihr tief in die Augen sah. “Sag mir… welche Blumen gefallen dir am Besten? Es darf auch ein ganzes Bouquet sein…”
Máirín war in sich eine komplexe aber auch paradoxe Person. Einerseits liebte sie es, sich weit über den Großteil der Gesellschaft zu stellen. Betrachtete sich als zu gut für die meisten Personen. Sie sah sich selbst, wie Charon es perfekt zum Ausdruck gebracht hatte, wie ein Juwel. Anderseits kam es aber auch, dass sie sich in weniger feinen Etablissements aufhielt und sich unter das gemeine Volk mischte. Des Öfteren hatte sie in Orten gearbeitet und sich aufgehalten, die sie normalerweise als unter ihrer Würde erachtete. Oft umgab sie sich mit Personen die ihrer Aufmerksamkeit eigentlich nicht wert waren – doch in diesem Fall erfüllten diese Personen oft nur einen einfachen Zweck. Man konnte schon meinen, dass die Daeva da sehr wechselhaft, sprunghaft war. So oder so liebte sie es anderen den Kopf zu verdrehen, egal ob auf positive oder viel mehr negative Art und Weise. Solange sie einen bleibenden Eindruck hinterließ und dafür sorgte, dass man mehr als einmal über sie nachdachte, war sie zufrieden. Sie nahm sich stets etwas, weil sie es wollte. Sie war stets diejenige, welche die Entscheidung traf. Es hatte eine Zeit gegeben, in der ihr das nicht möglich war – ein Grund dafür, dass sie nun noch mehr darauf bedacht war, die Kontrolle zu haben. Diejenige von der es abhing. Man konnte schon meinen, dass es viele Wege gab sich die Gunst der Untoten zu sichern – Dimitri hatte es sich sehr leicht gemacht, mit seinem hohen Geldvermögen und materialistischen Dingen. Charon hatte es da etwas schwerer, versuchte er durch seine Attraktivität und seinen Charme die Daeva von sich zu überzeugen. Schlecht darin, war er keineswegs. Fast schon ein Ticken zu gut, musste sich die Viziato echt zusammenreißen. Sie wollte es ihm nicht leicht machen – egal, wie schwer es ihr viel ihm zu widerstehen. Ihr Stolz war einfach viel zu groß. Es war echt geschickt, wie er es schaffte den Versuch der Untoten, seine tatsächlichen Beweggründe und sein Ziel herauszufinden in ein Angebot umwandelte. Sie hatte nicht implizieren wollen, dass sie bereit war, die Kosten für ihn zu tragen. Sie hatte nur etwas tiefer graben wollen. Wobei… Stören tat sie sich nicht daran, Charons Rechnung zu begleichen – solange sie etwas im Gegenzug von ihm bekam. Jemand der die Daeva kannte, würde sich sicherlich vorstellen können, was das genau war. “Ich Glaube und ich Zweifle… Du wirst sicherlich einige Talente vorweisen können, doch ob sie genügen werden? Da bin ich mir noch uneins. Wie gut eine Frucht schmeckt, weiß ich erst, wenn ich hineingebissen habe.“, erwiderte sie ein sanftes Lächeln auf den Lippen. Charon entriss seine Hand ihren Fingern, was die Daeva einerseits verärgerte, aber auch reizte. Irgendwie gefiel es ihr, wie er die Herausforderung annahm – sich ein Stück weit über ihren Willen hinwegsetzte. Ein braves Hündchen war er dann also doch nicht. Seine Finger hinterließen ein angenehmes warmes Kribbeln auf ihrer Haut und sie spürte, wie sich in ihrem Inneren alles ein Stück weit zusammenzog. Ihr Blick blieb standhaft, sie versuchte einen klaren Kopf zu wahren, während ihr Körper ganz natürlich und instinktiv darauf reagierte. Sanft zog er sie näher, für diesen kurzen Augenblick hielt sie die Luft an. “Hmm… Ein Beispiel klingt gut… Doch wie wäre es damit, wenn du aufhörst nur davon zu reden und deinen Worten Taten folgen lässt?“, erwiderte sie, neckend die Augenbraue hebend, während sie das Gefühl von Charons Armen um ihren Körper mehr als genoss. Wieder ließ Charon sein umwerfendes Grinsen auf seinen Zügen aufflimmern, näherte sich ihrem Gesicht. Dies wiederrum entlockte der Daeva dann ein Grinsen. “Bevor ich dir die Antwort gebe, würde ich ganz gerne wissen, was du denkst… Was glaubst du, welche Blumen mir gefallen?“, wisperte sie, blickte kurz auf seine gepflegten Lippen, ehe ihr Blick wieder zu seinen Augen wanderte, dabei legte sie ihre Hände an seine Brust, wo sich die Schleife seines Mantels befand. Sanft zog sie ihn daran, womöglich würde es den Eindruck erwecken, dass sie ihn näher an sich ziehen wollte. Bis zu einem gewissen Grad tat sie dies auch, wodurch sich ihre Gesichter wieder unglaublich nah waren. “Ich bin mir gar nicht sicher, ob eine Blume gerade das ist was ich will…“, wisperte sie an seine Lippen während ihrer Finger die Schleife lösten, die seinen Mantel zusammenhielt. “Eine einzelne Blume kann leicht verdorren und vergehen… Ich glaube ich will den Fokus lieber auf etwas legen, von dem mir lange etwas bleibt… Etwas… Das genauso schön wie eine Blume ist, aber nicht beim kleinsten Windstoß verschwindet.“
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Charon Desert Night
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Ein braves Hündchen... Nein, das war Charon sicher nicht. Er gab den Menschen um ihn herum gerne, was sie wollten, aber in dem Wissen, dass das, was man wirklich wollte, was man brauchte selten das war, nach dem man explizit fragte. Wie auch Máirín genoss er ein Gefühl der Kontrolle, und diese Kontrolle entstammte dem Wissen, dass er die Wünsche seiner Umgebung herausfinden konnte – auf seine Weise, nicht auf ihre. Nicht so, wie man es von ihm wollte, sondern so, dass er jeden noch so stolzen Menschen zu überraschen wusste. Wer ihm eine Leine anlegen wollte, hatte damit selten Glück, doch wer ihm seine Freiheit ließ, dem konnte er die besten Träume schenken. Charmant lächelnd freute er sich schon darauf, dass Máirín endlich endgültig in ihre Frucht biss, so, wie sie es so offensichtlich wollte. Sie würde ihre Gründe haben, sich zurück zu halten. Er würde sie ihr nehmen. „Du suchst also etwas Anderes als eine Blüte?“, erwiderte er leise, sein Gesicht dicht an ihrem. Es war soweit. Sie hatte ihn an sich herangezogen, so wie er es mit ihr getan hatte. Spielte mit seiner Kleidung, versuchte, sie zu lösen. Sein Lächeln wurde breiter. „Was, wenn eben jene Blüte verbirgt, was du dir so ersehnst? Dein Stolz ist wohl verdient, Schönheit der Nacht, doch manchmal lohnt es sich, loszulassen. Mitzuspielen. Zu sehen, wohin der Weg führt, den der weiße Frühling dir anbietet.“ Sanft strich seine rechte Hand über ihre Wange, ehe sein Gegenüber etwas darin... spüren konnte. Wo eben nicht mehr als seine bloße Haut zu sehen gewesen war, zog sich nun eine grüne Ranke zwischen seinen Fingern hindurch über seinen Handrücken, ehe sie ihren Weg hinab zu seinem Ärmel fand. Kaum glitt die Ranke unter seine Kleidung, begann diese auch schon, sich aufzulösen, der Stoff verschwand einfach, während sich die Pflanze an ihm entlang zog, entlang seines Armes rote und schwarze und weiße und blaue Rosenblüten schaffend. Und dann... erreichte sie seine Schulter. Was Máirín mit einem einfachen Zug an einer Schleife begonnen hatte, beendete Charon mit einer mystischen Selbstverständlichkeit. Ein paar wenige grüne Ranken zogen sich über seine Schultern und ein Stück weit um seine Taille, hier und da blühte auch eine weitere seiner Blumen auf, doch zum größten Teil wurde sein Oberkörper vollständig freigelegt. Definiert, muskulös, gepflegt. Genau der perfekte Anblick, den sich Máirín mit Sicherheit gewünscht hatte – und die Selbstsicherheit in Charons Augen zeigte deutlich, dass er es wusste. Dass er auf diesen Moment hingearbeitet hatte. Es war kein Zufall, dass er sie und ihn vor den Augen des restlichen Raumes abgeschirmt hatte. Dass er ihr eine Blume angeboten hatte, als sie sich in Wahrheit etwas Anderes gewünscht hätte. Ein paar Augenblicke gab er der so erfahren wirkenden Schönheit, den Anblick zu bestaunen, den er ihr schenkte, ehe sein Gesicht den Rest der Distanz zu ihrem überbrückte. „Und?“, fragte er, seine Hand in ihren Nacken gleiten lassend. Eben noch hatte sie dort eine Ranke seiner Rosen spüren können, weil er sie ihr hatte zeigen wollen. Diese hatte sich nun zurückgezogen auf seinen Handrücken, sodass für die Viziato nur das warme, sanfte Gefühl seiner starken Hand blieb, sowie die Tiefe seines schier allwissend wirkenden Blickes, liebevoll auf ihre Augen gerichtet. „Was meinst du? Habe ich gut eingeschätzt, was du dir zu sehen wünschst?“ Lange wartete er nicht auf eine Antwort. Kaum hatte er die Worte gesprochen, nahm sich Charon auch schon den winzigen Rest an Distanz, der zwischen ihnen lag. Seine Lippen legten sich auf ihre, gestatteten ihr endlich, was sie sich so lange gewünscht hatte: Einen Biss in die Frucht, nach deren Geschmack sie sich verzehrte...
Flowers of Spring: Flora Soul TYP: Elementlose Magie ELEMENT: --- KLASSE: II ART: Support MANAVERBRAUCH: 50 pro 3 Minuten MAX. REICHWEITE: Selbst SPEZIELLES: Partial Take Over VORAUSSETZUNGEN: Manaregeneration Level 4, Widerstand Level 3 BESCHREIBUNG: Bei diesem Zauber wird der Torso des Magiers von Kleidung und Accessoires befreit und stattdessen von grünen Ranken und hübschen Blüten bedeckt. In dieser Form ist der Anwender dazu in der Lage, jede Art Blume innerhalb von Sekunden an seinem Oberkörper wachsen zu lassen. Wird eine so geschaffene Blume vom Körper getrennt, bleibt sie auch nach Beenden der Verwandlung bestehen. Bedeckt man seinen ganzen Oberkörper in Blüten und Ranken, steigt der Widerstand um 1 Level.
Wenn die Götter eine so schöne Welt erschaffen konnten... Welches Potenzial liegt dann in mir?
"Oder eine unsterbliche Blüte... Eine die nie verwelkt, die an jedem weiteren Tag blüht wie am ersten... An der ich mich ein Leben lang erfreuen kann.", wisperte sie ihm auf seine Frage hinzu. "Fängst du mich denn auf, wenn ich loslasse und in deinen Frühling fallen lasse?", murmelte sie, ein sanftes, warmes Schmunzeln auf den Lippen während Charon seine Hand an ihre Wange führte. Sie war warm, sanft und gepflegt. Wie ein Blütenbad, dessen Blätter sanft ihre Haut streichelten. Doch ihm fehlte es auch nicht an Führungskraft. Er dirigierte das Orchester, das ganz zu seinem Gunsten spielte. Jede seiner Bewegungen war kontrolliert und beherrscht. Er war ein Meister seiner Kunst. Máirín löste den orangenen Blick von dem Dargin, als sie etwas in seiner Hand, die noch an ihrer Wange ruhte verspürte. Was war denn das? Sie erblickte in seiner Hand eine Ranke, welche sich Stück für Stück einen Weg über den Arm des Magiers zu seinem Oberkörper bahnte. Mit jedem Zentimeter den sie auf Charons Körper einnahm, begann sich die Kleidung des Dargin Stück für Stück aufzulösen und legte die nackte Haut darunter immer weiter frei. Bis sie seinen Oberkörper vollends umschlungen, mit Ranken und daran gesteckten Blüten schmückte. Jegliche Kleidung war von seinem Oberkörper gewichen und Máirín hatte nun freien Blick auf das, was darunter lag. Sie musste echt sagen... Sie hatte ihn vollkommen richtig eingeschätzt. Der Anblick der sich ihr bot, war vorzüglich. Wie erwartet handelte es sich bei dem Mann um einen trainierten, muskulösen und gepflegten Mann. Man musste seine Haut nicht einmal berühren, um zu wissen, dass sie gepflegt und weich sein würde. Máirín hatte die Ranke jeden Augenblick verfolgt, fasziniert von ihrer Wirkung. Als Charon sich vollends entblößt hatte, richtete sich ihr Blick wieder auf sein Gesicht. Charon protzte vor Selbstsicherheit. Ein leises Kichern entfuhr ihrer Kehle, ehe sie sich auf die Unterlippe biss. "Damit habe ich nicht gerechnet... Vielleicht hast du nicht ganz so unrecht möglicherweise ist es gar nicht so falsch, sich von dir überraschen zu lassen.", murmelte sie und genoss das Gefühl seiner starken, warmen Hand die sich um ihren Nacken legte. Wobei er ihrer Meinung nach schon etwas bestimmter sein konnte. Sie war kein rohes Ei, keine Porzellanpuppe, die beim leichtesten Druck zu Bruch ging. "Mir gefällt es, wie du mir meine Wünsche von den Lippen ließt... Mach weiter damit.", forderte sie ihn auf, während sie sich weiter vorbeugte, sodass sie nicht mehr viel voneinander trennte. Máirín gefiel die Anspannung, die sich zwischen ihnen gebildet hatte. Vielleicht war sie doch gewillt, ein wenig Kontrolle abzugeben und sich ihm hinzugeben... Das Problem war nur, das Máirín nach wie vor den Eindruck hatte, dass sie es ihm zu leicht machen würde. Zu leicht, wenn sie die Spannung zu ihrem Höhepunkt brachte, ihre Lippen vereinbarte und sich ihm hingab. Der Gedanke... Das passte ihr einfach nicht. Zu ihrem Glück, oder womöglich auch pech, nahm Charon ihr diese Entscheidung einfach ab. Kurz nach ihren Worten brachte er das letzte bisschen Distanz hinter sich, legte seine Lippen auf die ihren. Instinktiv schloss sie ihre Augen, beschränkte ihre Wahrnehmung, um sich auf andere Art und Weise auf ihn zu konzentrieren. Intuitiv bewegte sie ihre Lippen gegen seine, die so weich und perfekt waren wie alles andere an ihm. Verdammt. Es gefiel ihr. Das Gefühl von seinen Lippen auf ihren. Sein süßlicher Geschmack auf ihrer Zunge, gepaart mit dem betörenden Duft nach einem Meer aus Blüten, welche den Dargin umhüllte. Charon hatte ihr nicht zu viel versprochen. Alles an ihm, erfüllte Márín mit Gefühlen, die sie keiner hatte spüren lassen können, für eine sehr lange Zeit. Natürlich war es für sie nichts neues, das man sie umgarnte, doch die Art und Weise wie Charon mit ihr umging, wie er sich ernsthaft Mühe gab, an ihrem Spiel teilzunehmen, mit einer unerschüttlichen Gewissheit, Überzeugung das er gewinnen würde... Es war mehr als nur erfrischend. Jemanden zu begegnen, der ihr auf so vielen Ebenen ähnlich war, mit ihr mithalten und ihr imponieren konnte. Er hielt die Anspannung auf einem Level, ein Fels in der Brandung der sich nicht einfach einschüchtern, verschieben ließ. Es bot ihr in einer gewissen Art und Weise Sicherheit. Wie eine Wand an der sie sich ans sichere Ufer ziehen konnte. Máirín wollte an diesem Gefühl festhalten. Langsam hob sie ihre Arme, legte ihre Hände auf seinen breiten, muskulösen Schultern ab, strich sanft über die zarte Haut unter ihren Fingern. Weiter beugte sie sich vor, dem Willen, der Sehnsucht, die sie die ganze Zeit mit ihrem Stolz unterdrückt hatte nachgebend. Kurz darauf fand sie sich selbst auf Charons Schoß wieder, die Knie neben seinen Hüften auf dem Sofa abgestützt. Sie beugte sich von ihrer nun etwas erhöhten Position zu ihm herunter, ihren Kuss noch etwas intensivierend. Sie wollte mehr. Mehr von diesem Kuss, von ihm. Alles, was sein weißer Frühling ihr zu bieten hatte.
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Charon Desert Night
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“Ich fürchte, die Ewigkeit kann ich nicht versprechen”, schmunzelte Charon bei Máis Wunsch. Eine Blume, die nie verwelken würde? So göttlich war dann nicht einmal Charon Dargin. Er würde seine Schönheit so lange aufrecht erhalten, wie es einem Menschen nur möglich war, vielleicht länger. Aber selbst er würde irgendwann vergehen. Und gegenüber jemandem, den er gerade erst getroffen hatte, plante er auch nicht, sich ein Leben lang zu verschreiben. Erst einmal konnte sie den Abend genießen. Danach sah man weiter, ob sie ihre Blüte gut genug pflegte, um sie länger bei sich zu behalten. “Aber fallen gelassen wirst du sicher nicht, solange ich bei dir bin. Meine Arme sind stark genug, dich immer wieder aufzufangen.” Die Stärke dieser Arme konnte die Viziato dann auch aus erster Hand begutachten, als Charons göttliche Verwandlung sein Oberteil von seinem Leib verbannte. Die Muskulatur, die er so regelmäßig pflegte, schien bei der Rothaarigen durchaus Gefallen zu finden, und je mehr sich der Dargin ihr näherte, je mehr er sie umgarnte, desto schwächer wurde ihr Widerstand. Spätestens in dem Moment, in dem sich ihre Lippen trafen, hatte er sie für sich gewonnen. Man spürte es in ihrer Haltung, darin, wie sie sich an seinen Körper schmiegte. Schmeckte es in ihrem intensiven, sehnsüchtigen Kuss. Ihr Geschmack war flüchtig, zerging schnell auf der Zunge, aber nicht ohne eine gewisse Lust auf mehr zu hinterlassen. Abstrakt, aber anziehend. Charons Arme schlangen sich um ihren Oberkörper, als sie auf ihn kletterte, und nun konnte sie wohl wirklich spüren, wie viel Kraft darin steckte. Charons linke Hand strich über Máiríns oberen Rücken, hielt sie sicher dort, wo sie war, während seine rechte langsam ihre Taille hinab rutschte, um das zarte, weiche Fleisch ihres Oberschenkels zu erfühlen. Es war eine genüssliche, sinnliche Nähe, die die beiden teilten. Selbst nachdem sich ihre Lippen wieder lösten, sah Charon der bis eben noch so zögerlichen Schönheit für ein paar Augenblicke nur tief in die Augen, ehe er auch seine linke Hand an ihren Hintern senkte und sie umso dichter an seine Brust zog. “Wow”, hauchte er atemlos, während er spürte, wie sich ihre Haut durch seine Berührung leicht erwärmte. “Du bist wohl auch ein wahr gewordener Wunsch…” Noch einmal küsste er sie, kürzer, aber nicht weniger hungrig. Seine rechte Hand hatte ihren Weg unter Máiríns Kleid gefunden - ein Weg, der zugegebenermaßen nicht allzu schwer zu finden war -, hielt sich aber noch im Zaum, näherte sich ihrem Ziel, ohne es tatsächlich zu erfassen. Er grinste leicht. “Wie grausam. Je mehr ich an dir nasche, desto hungriger werde ich. Als wärst du die Versuchung in Person”, murmelte der Dargin leise. Sie musste sich schon auf ihn konzentrieren, um ihn zu hören, aber das war okay - Charon war sich sehr sicher, dass er ihre Aufmerksamkeit bereits voll und ganz in Beschlag genommen hatte. “Ich hoffe, du hattest nicht vor, noch etwas zu bestellen… Lass uns doch woanders unser Dessert zusammen genießen, wie klingt das?”
Máirín wusste, dass ihr Wunsch auf den ein oder anderen als ein Ding der Unmöglichkeit erschien. Für die Lebenden war es das auch. Keiner der Lebenden wäre je dazu in der Lage, Máirín eine Ewigkeit bieten zu können. Wenn sie das wollte, musste sie sich eher mit den Untoten ihres Vertrauens umgeben. Mit diesen konnte sie eine sehr lange Zeit verbringen. Doch seine Worte... Die gaben ihr schon einen guten Aufschluss über Charon als Person. Sie fühlte sich in ihrer Vermutung bestärkt, dass er nur ein gewöhnlicher Mensch war. Er war zwar von der sehr attraktiven, atemberaubend schönen Sorte und doch... In diesem Punkt mangelte es ihm an Perfektion. Wie eine Blume würde er früher oder später verwelken und zu Staub werden. Máirín dagegen war eine immerblühende Schönheit, deren Blüte nie eines ihrer Blätter verlieren würde. Es machte sie zwar nicht unsterblich, doch ohne Fremdeinwirkung würde ihr Leben ewig wehren. Das Charons Arme stark genug waren, sie aufzufangen und zu halten, dessen war sie sich nun mehr als bewusst. Sie hatte zwar zuvor schon anhand seiner Hände und seines Nackens vermutet, dass er ziemlich sportlich und muskulös war, doch es war dann doch nochmal etwas anderes, diesen Adoniskörper mit eigenen Augen in all seiner Pracht begutachten zu können. Er war stark, definiert, aber auch nicht zu muskulös. Ein perfektes Mittelmaß. Wenn Máirín bei klarem Verstand wäre, würde sie sich über ihr Verhalten ärgern und sich davor ekeln. Doch wie der Zufall es so wollte, war sie es nicht. Charon hatte ihre Mauern des Rückhaltes und des Widerstands mit seinem Charme eingerissen und sie an den Punkt bekommen, den er wollte. Máirín genoss jede Sekunde, in dem sie seinen süßen Geschmack wahrnahm, seine starken Arme um ihren Oberkörper spürte. Sie spürte die Kraft dahinter, die sie dirigierte und sie an Ort und Stelle hielt. Während ihre eigenen Hände seine breiten Schultern liebkosten, wanderte Charons eine Hand ihren Körper hinab über ihren blanken Oberschenkel. Jede seiner Berührungen hinterließ ein Kribbeln auf ihrer Haut, steigerte ihre Sehnsucht ins Unermessliche. Sie wollte mehr davon, mehr von ihm. Jedoch löste Charon seine Lippen dann von den ihren, während Máis Lippen von einem zufriedenen Lächeln geziert waren. Sie legte den Kopf schief, als die starke Hand des Mannes ihren Hintern ertastete und sie daran näher zu sich zog, während ihre Hände seinen Hals nach oben in seinen Nacken wanderten und mit dem fließenden, seidigen langen Haar spielten und seinen Nacken massierten. Die Atmung der Daeva ging etwas schneller, sodass ihre Brust sich etwas schneller als zuvor hob und senkte. "Du schmeichelst mir...", murmelte sie, ehe Charons Lippen auch schon wieder die ihren fand. Es war vergleichsweise ein kurzer Kuss, doch deswegen genoss Máirín ihn nicht weniger. Das er seine Hand währenddessen unter ihr Kleid wandern ließ, entlockte ihr bei dem Kuss ein leises Keuchen. Es fühlte sich gut an... Verdammt gut. Instinktiv wurde ihr Griff um seinen Nacken stärker. Er hatte sich wirklich vorgenommen, es ihr schwer zu machen. In ihren Augen brannte pures Verlangen, als sie die Lider wieder aufschlug und in die seinen blickte. Zufrieden grinsend biss sie sich auf die Unterlippe, wenn auch mehr, weil Charons Berührungen ihr den Kopf verdrehten. Verdammt, wenn er jetzt schon so mit ihr spielte... Und sie so darauf reagierte, wie würde es sich dann bitte anfühlen, wenn er richtig loslegte? Sich nicht mehr zurückhielt? Máirín bereute es nicht im geringsten, sich auf Charon eingelassen zu haben. Er schien doch wirklich das Zeug zu haben, sie zufrieden zu stellen. Gott, sie wollte, dass er sie zufrieden stellte. Ihr den Kopf noch mehr verdrehte und ihr Töne entlockte. "Eine gute Idee...", murmelte sie an seine Lippen, während sie eine ihrer Hände aus seinem Nacken löste und an seinem Kiefer entlang zu seinem Kinn führte. "Ich hab auch schon eine Idee wo...", wisperte sie, während ihre Mundwinkel zufrieden nach oben zuckten. "Sei eine brave Blume und schlag hier Wurzeln, bis ich zurück bin,ja?", sprach sie leise, ehe sie sie aufstand und das Martini Glas griff, in dem sie sich zu dem Tisch herunterbeugte. Danach trat sie durch die Dunkelheit wieder ins Licht. Wie vermutet, hatte Charons Welt der Finsternis nur sie beide umhüllt und den Rest des Restaurants unangetastet gelassen. Faszinierende Sache, diese Finsternismagie. Sie führte das Glas an ihre Lippen, während sie zum Tresen ging und sich einen der Kellner schnappte. "Ich würde gerne für mich und den netten Herren in weiß bezahlen...", forderte sie nach der Rechnung für den Abend. Sie bevorzugte es zwar mehr, sich einladen zu lassen, doch scheute sie sich nicht vor einer guten Investition. Sie scheute sich nicht davor, ein paar Jewel springen zu lassen gegen Gesellschaft. Sie machte Charon gerne zu ihrer Hure, die ihren Preis mehr als wert war.
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Es war nicht nur Charon, der Máirín schmeichelte. Was er mit seinen Worten ausdrückte, zeigte sie in ihren Reaktionen. In jedem leisen Stöhnen und Keuchen, in der genussvollen Art, wie sich ihre Zunge gegen seine presste. Er spürte, wann sich ihr Körper leicht anspannte, wann sich die Spannung löste. Wie gut sie sich fühlte. Jedes Mal, wenn seine Hand ein wenig fester zupackte, schien etwas durch ihren Körper zu zucken, wie ein kurzer Blitz, der jeden Teil von ihr in Brand steckte. Dann, wenn er aus dieser dominanten Geste ein sanftes Streicheln machte, löste sich dieses geballte Wohl, zerschmolz wie Schokolade, um tiefer und tiefer in ihr Inneres einzudringen, sie komplett zu durchfahren. Er hatte sie voll und ganz erfüllt, hatte ihre tiefsten Tiefen erreicht und schaffte es so, sie zum Schaudern zu bringen. Die Viziato spürte, was er mit ihr machte, daran hatte er keinen Zweifel, und den Genuss, den er damit erzeugte, konnte Charon in ihren Augen sehen. Im Gegenzug klopfte auch sein Herz höher, das Adrenalin in seinen Adern fließend. Sein Körper reagierte eindeutig auf sie, so, wie es diese schöne Frau verdient hatte. Während ihre Augen sich trafen, konnte sie die Lust genauso in seinem Blick lesen wie er in ihrem. Auf beiden Seiten hob und senkte sich die Brust, schwerer Atem, bedingt durch die intensiven Küsse und dadurch, dass ihrer beide Körper sich danach sehnten, ihre Energie zu verbrennen... auf eine ganz bestimmte Weise. Fast wollte Charon sie nicht loslassen, als sie aufstand. Nur zögerlich gaben seine starken Hände Máirín frei, ehe die Rothaarige durch den finsteren Nebel trat und ihn zurückließ. „Versprochen“, gab Charon noch zurück mit einem erschöpften Lächeln, ehe er sich wieder zurücklehnte und einmal tief durchatmete. Auch, wenn er in diesem Moment angestrengt wirkte, war das mehr ein Zeichen seiner körperlichen Erregung. Erschöpft war er nicht, nicht im Geringsten. Als Mann, der auf seinen Reisen teils mehrere Tage am Stück durch unwegsames Gelände stapfte, war seine Ausdauer noch nicht einmal angeknackst. Schnell beruhigte sich sein Atem und die Blüten an seinem Körper zerfielen zu einzelnen Blättern, die sich auflösten, noch ehe sie den Boden erreichten. Die Ranken, die seinen Torso umrahmten, zogen sich zurück und seine Kleidung kehrte zurück. Zuletzt löste sich der finstere Nebel auf, der den Blick auf seinen Körper verdeckte. Dennoch blieb er noch sitzen, wartete, bis Máirín auf ihn zukam, ehe er sich von seinem Platz erhob. Schließlich hatte er versprochen, Wurzeln zu schlagen. Nicht einer seiner Schuhe erhob sich vom Boden, ehe die Rothaarige bei ihm war, seine Hand nahm. Selbst dann zog er sie erst einmal zu sich, eng an seine Brust, und küsste entschlossen ihren Nacken, einmal, zweimal, während seine Finger ihre Schultern, ihre Oberarme hinab strichen. „Ich nehme an, ich darf die Wurzeln nun lösen?“, lächelte er schelmisch und ließ von Máirín ab, bot ihr stattdessen seinen Arm an, damit sie einhakten konnte. Es war Zeit, die Lounge zu verlassen.
Seite an Seite traten die beiden Schönheiten hinaus an die frische Luft der Nacht, ein paar Kirschblüten von den umher stehenden Bäumen im Himmel tanzend. Während sie die ersten Schritte taten, sahen Charons dunkle Augen hinab in die seiner Begleiterin. „Ich wende ungern meinen Blick von den Sternen ab... aber du bist es wert, ohne Zweifel“, sprach er, hielt noch einige Momente den Augenkontakt aufrecht, ehe er den Kopf hoch und die Straße entlang nach vorne schaute. „Aber es gibt wohl bessere Orte, um deine Schönheit in Gänze zu bestaunen. Wohin wollen wir, mein Abendstern?“
Sachte zitterte sie in seinen Armen, seine Liebkosungen, seine Berührungen mit jeder Faser ihres Körpers genießend. Jeglicher Anstand, jeglicher Widerstan und jeder Rückhalt in ihr war wie eine Mauer in sich zusammengefallen. Was über blieb war pures Verlangen, Begierde und vor allem Hunger. Hunger nach mehr. Ihr Körper sehnte sich danach, ließ sich von seinen starken Armen auffangen. Máiríns totes Herz klopfte schneller, ihr Körper erhitzte sich mit jedem Zentimeter mit dem Charon ihn erkundigte. Es war so verdammt warm... Das Verlangen hatte schon seit langen ihr Inneres erreicht, welches sich vor Verlangen brennend zusammenzog. Charon machte seine Sache gut, sehr gut. Ein leises, nur für ihn hörbares Stöhnen entwich ihr, während seine Hand sich weiter an ihr entlang tastete. Máiríns Finger waren in seinen hellen Schopf vergruben, während er weiter mit ihr spielte. Ihre Knöpfe fand und sie geschickt traf. Es war faszinierend. Er kannte sie kaum, wusste dennoch schon was ihr gefiel... Wusste wie man es richtig machte. Was ihr allerdings noch mehr gefiel, als das was Charon in ihr auslöste, war wie der Dargin selber darauf reagierte. Sein Blick, der diegleiche Lust, dasgleiche Verlangen widerspiegelte. Sein Puls, der in die Höhe geschossen war, seitdem er ihr den Kopf verdrehte. Seine Atmung, die sich mit ihrer im Takt hielt. Es war gut, das Charon gefiel was er mit ihr anstellte. Das er dasgleiche begehrte, dasgleiche wollte. Dennoch löste sie sich kurzerhand von ihm und machte sich auf den Weg zum Tresen. Es gab noch eine Rechnung zu bezahlen, bevor sie Charon an einen anderen Platz entführen konnte. Einen, an dem sie ungestört miteinander waren. Nicht das Máirín sich an diesem Ort hier gestört hätte... Doch sie wollte von Charon doch etwas mehr, als ein paar wenige Minuten. Sie wollte ihn mit zu sich nehmen und so schnell nicht wieder gehen lassen. Erst wenn der Hunger in ihr gestillt war. Relativ flott hatte der Kellner ihr die Rechnungen gegeben und sie musste sagen... Charon hatte sich hier einiges gegönnt. Doch es war bei weitem keine Summe, die ihr Budget übertraf. Sie drückte dem Kellner die entsprechenden Jewel in die Hand, trank ihren Martini aus ehe sie zu Charon zurückkehrte, die Quittung in ihren Ausschnitt wandern lassen. Wie ein braver Hund, war Charon auf dem Sofa sitzen geblieben, hatte seinen Zauber der seinen Oberkörper freigab gelöst und saß wieder vollkommen bekleidet da. Einerseits fand Máirín es schade, andererseits aber gefiel es ihr auch, dass die sein Anblick war, der ihr vorbehalten war. Kaum das sie ihn erreicht hatte, stand er auf, zog sie an sich heran. Ein Schmunzeln legte sich auf ihre Lippen, während die seinen ihren Nacken liebkosten. "Hmmmm", stieß sie genießend aus, während ihre Hand zu seinem Hosenbund wanderte und ihn näher zog. "Das darfst du....", erwiderte sie, sein Lächeln erwidernd und ihren Arm in den seinen einhakend.
Gemeinsam verließen sie die Lounge, Máirín hielt ihre Handtasche in der einen Hand, während die andere noch um Charons Arm lag. Máirín stellte schnell fest, dass es ziemlich runtergekühlt war. Sie schauderte leicht. "Brrrr... Es ist ganz schön runtergekühlt.", murmelte sie, leicht über ihre eigene Leichtsinnigkeit verärgert. Sie hätte sich einen Mantel mitnehmen sollen, verdammt. Jedoch lenkte Charon ihre Aufmerksamkeit schnell wieder auf sich und entlockte ihr ein echtes, leises Lachen. "Ich glaube, dass sollte ich eher zu dir sagen. Du bist schließlich derjenige, der alle anderen Sterne in den Schatten stellt.", erwiderte sie schmunzelnd und deutete auf die hellweiße Kleidung des Mannes. Von Charon ging ein natürliches, charismatisches Strahlen aus, welches von seiner Kleidung, seinem hellen Haar untermauert wurde. Er war wie er sagte - ein weißer Frühling. Etwas frisches, neues und wunderschönes. Danach kam er darauf zu sprechen, wo sie hingehen würde. Máiríns Lächeln wandelte sich in ein Grinsen. "Manchmal lohnt es sich, loszulassen. Mitzuspielen. Zu sehen wohin der Weg führt...", sprach sie, beugte sich dabei leicht zu ihm, ein warmes Funkeln in den Augen, während sie seine Worte wiederholte, die er zuvor an sie gerichtet hatte. Nun war es an Mái Charon eine kleine Überraschung zu bringen.
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