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 Bahnhof - Einkaufsmeile

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Lorelai

Lorelai
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BeitragThema: Bahnhof - Einkaufsmeile
Bahnhof - Einkaufsmeile EmptyMo 10 Apr 2023 - 14:30


Ortsname: Bahnhof - Einkaufsmeile
Art: Gebäude
Spezielles: ---
Beschreibung: Als einer der größten Bahnhöfe des Königreichs verfügt dieser natürlich auch über eine Einkaufsmeile. Im Inneren des gewaltigen Bahnhofsgebäudes von Crocus Town gibt es einen breiten Gang, auf welchem sich je links und rechts ein Geschäft nach dem anderen reiht. In der Mitte bieten Sitzbänke die Möglichkeit, sich kurz auszuruhen.
Die Auswahl ist groß: Restaurants, welche vornehmlich Fastfood zum Mitnehmen aus aller Welt anbieten, Comicbuchläden, Souvenirshops, Boutiquen für bezahlbare Kleidung, eine Apotheke und vieles mehr. Wer nur auf der Durchreise ist, wird hier bestimmt fündig. Anderenfalls ist dieser Ort aufgrund der vorherrschenden Hektik und dem mangelnden Tageslicht nicht gerade für eine ausgiebige Shoppingtour geeignet.

Change Log: Sobald sich innerhalb des Rollenspiels etwas an dem Ort ändert, wird es hier kurz vermerkt.
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Lorelai

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BeitragThema: Re: Bahnhof - Einkaufsmeile
Bahnhof - Einkaufsmeile EmptyMo 10 Apr 2023 - 17:22

Beginn C-Rang Quest: Crocus next Topmodel

[ 1 | 8 ]

So etwas hatte Lorelai nun wirklich noch nie gesehen! Ein Laden nach dem anderen reihte sich hier auf und es gab alles, was das Herz begehrt. Und das verrückte daran war, dass sie sich noch immer auf dem Bahnhofsgelände befand! Einkaufsmeilen in der Innenstadt, das kannte Lorelai auch aus der Konföderation Vereinigter Staaten von Sin. Aber hier waren ja die Gleise und der Bahnhof mit dabei! Unglaublich. Ja faszinierend! Einfach umwerfend! Mit großen Augen flanierte die junge Frau also den breiten Gang entlang und bemerkte dabei die Blicke, welche sie auf sich zog, nicht. Mit ihrer traditionellen Kleidung und dem rosafarbenen Haar fiel sie durchaus auf, doch waren die Läden einfach interessanter, als die Blicke der Menschen. Besonders der Souvenirshop hatte es ihr angetan. Fröhlich spazierte sie also rein und sah sich ausgiebig um. Sie war früh hier in Crocus Town angekommen, also hatte sie noch Zeit.

Nur langsam tastete sich Lorelai an die freie Arbeit als Magierin heran. In Sin war es anders gewesen, wenn man als Magier registriert wurde. Dort musste man den Beruf ausführen, welcher der Regierung mittels der Magie am meisten einbrachte. Auch Lorelai hatte dieses Programm durchlaufen, allerdings konnte man die Geisterrufung nicht langfristig gebrauchen, weswegen sie wieder zu ihrer Adoptivfamilie zurückgekehrt war. Doch hier in Fiore hatte sie das Gefühl, dass allein der Status „Magier“ alle Türen öffnete. Sie war so frei in ihrem Tun und nahm Aufträge an, welche vielfältiger nicht sein könnten. Es war so anders.. so viel besser. Und heute würde sie für ein Magazin fotografiert werden, welches eine Magier-Sonderausgabe herausgeben wollte. Einfach unglaublich! Und wenn alles gut lief, würde sie dafür auch noch gut bezahlt werden! Hier auf dem Bahnhof von Crocus Town würde sie mit zwei anderen Magiern zusammenkommen, um gemeinsam in das Studio zu gehen. Sie waren nicht die einzige Gruppe, aber heute wären unter anderem sie dran. Natürlich hielt Lorelai die Augen offen, aber es war nicht einfach, jemanden zu finden.. vor allem, wenn man niemanden kannte.

Wie immer trug die junge Frau einen Haufen Talismane an sich: Ketten, Armbänder, ein Fußkettchen mit einem Glöckchen daran und eine hübsche Haarklammer mit einem Ornament daran. Und obwohl der Kram durchaus auffällig war, sah sie nicht überladen aus. Es wirkte stimmig und gehörte einfach zu ihr. Und gerade hatte sie sich zwei schöne Schnapsgläser mit Mercurius, dem Palast der Königsfamilie hier in Crocus Town darauf, gekauft. Wie hübsch sie doch waren! Bei bester Laune flanierte die junge Frau wieder aus dem Laden und bewunderte noch immer ihre zwei Schnapsgläser, welche in eine hübsche, halboffene Pappschachtel verpackt waren. Erst als sie wieder aufblickte, fiel ihr jemand auf. Nicht weit von ihr entfernt saß Graham Aker, ein Magier, welchen sie kürzlich erst kennengelernt hatte. Er saß auf einer der Bänke und las in seiner Zeitung. Erfreut über das Wiedersehen ging Lorelai sogleich auf ihn zu, denn sie mochte den vernarbten Krieger. Dass die Zeitung nur Tarnung für ein Schmuddelheft war, ahnte sie nicht. Also ging Lorelai von vorne auf ihn zu und nutzte den Umstand, nun größer zu sein als er. Sie beugte sich leicht über ihn und lächelte breit. „Hallo Graham! Erinnerst du dich noch an mich?“, fragte sie lachend. Sie hätte nun einen guten Blick auf sein Heft, aber Lorelai war sehr höflich und sah Graham daher in die haselnussbraunen Augen. Doch kurz darauf war es etwas anderes - jemand anderes - der ihre Aufmerksamkeit auf sich zog. Verwundert hob sich ihr Gesicht wieder, so wie auch ihr Oberkörper und sie sah einfach über Graham hinweg. „Unglaublich“, sagte sie leise und andächtig, ehe sie lächelnd dieses große Mädchen beobachtete.




Lorelai   |   Zauber  |  Theme
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Graham
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Graham
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BeitragThema: Re: Bahnhof - Einkaufsmeile
Bahnhof - Einkaufsmeile EmptyMi 12 Apr 2023 - 22:28




C-Rang: Crocus next Topmodel

Lorelai, Karma und Graham
# 1 | 8

Diese ständigen Geldsorgen konnten einen echt belasten, denn auch wenn er kürzlich einen Auftrag erfüllte, so war sein Vorrat an Jewel natürlich sehr begrenzt. Er konnte gerade so die anfallenden Kosten decken und musste sich nun Gedanken darüber machen, wie er weiter über die Runden kam, daher musste noch ein Auftrag her. Nun wo er wusste, dass er tatsächlich ein Magier war, fiel es ihm deutlich leichter, sich mit den Aufträgen zu arrangieren, musste er schließlich nicht mehr so tun als ob. Entsprechend hatte sich Graham an einem schwarzen Brett in Kaiso Town den Auftragszettel geschnappt, den Auftraggeber kontaktiert und sich als freier Magier für den Auftrag anstellen lassen. Dieser führte ihn mit dem Zug geradewegs nach Crocus Town, zur Hauptstadt des Königreiches, die ihm so sehr gefallen hatte. Um seine letzten Kröten nicht zu verlieren, war er mal wieder schwarzgefahren und hatte sich dafür auf dem Deck des metallenen Gefährts versteckt. Eigentlich war Graham ein sehr ehrlicher und aufrichtiger Mann, daher würde er das Ticket nachträglich bezahlen, sobald er das notwendige Geld hatte, doch jetzt gerade ging es eben einfach nicht.

Der ältere Magier war überpünktlich in die Hauptstadt gereist, um sich den prachtvollen Palast Mercurius noch einmal anzuschauen und auch Domus Flau begeisterte ihn sehr. Graham war wirklich gern in dieser Stadt und am liebsten hätte er noch ein gewisses Restaurant aufgesucht, doch leider wurde es vor kurzer Zeit zerstört und nicht wieder aufgebaut. Die Mundpropaganda hatte sehr über das dortige Essen geschwärmt, daher war sehr interessiert, dennoch zog ihn die Enttäuschung nicht sehr herunter. Crocus Town hatte viel zu bieten, also fand er einen anderen Ort, um sich die Speisekarte beinahe sabbernd anzuschauen. Geld für ein umfangreiches Essen hatte er natürlich nicht, daher blieb es bei einem Schaufensterbummel, doch dieser hatte ihn echt glücklich gemacht. Als die Zeit allmählich voranschritt, entschied sich der Aker dazu, sich zum Treffpunkt zu begeben und zu warten. Lieber wollte er etwas früher dort sein, um nicht irgendetwas oder irgendjemanden zu verpassen. Wieder am Bahnhof angekommen, führte ihn sein Weg direkt in die Einkaufsmeile, die verdammt faszinierend war. Selbstredend zwackte sich der Crashmagier noch etwas Zeit von seiner Reserve ab, um einzukaufen.

Zügig hatte Graham einen Kiosk aufgesucht und sich bei den Magazinen umgesehen, schließlich gab es dort sehr gute Lektüre, für die er sich so sehr interessierte. Anstelle einer vollwertigen Mahlzeit kaufte sich der Aker also lediglich ein trockenes Brötchen, damit er ausreichend Jewel für das Magazin übrig hatte, welches im Übrigen über sehr anschauliche Damen verfügte. Dieses Schmuddelheft war die vierundvierzigste Ausgabe der Crocus Beauties und allein das Covergirl hatte den Crashmagier mehr als überzeugt. Pralle, wohlgeformte Rundungen, verführerische Blicke und knappe bis keine Bekleidung. So mochte der Strohhutträger seine Magazine doch glatt am liebsten. Da er sich in der Öffentlichkeit jedoch schlecht damit beschäftigen konnte, hatte er noch eine alte Tageszeitung aus der Ablage gefischt und sich auf eine Bank beim Treffpunkt gepflanzt. Dort schlug er die Tageszeitung breitgefächert auf und legte sein Heftchen dort hinein, um angeregt die vielen schönen Bilder zu betrachten. Ein leichter Schimmer an rosa Farbe legte sich auf seine Wangen und gelegentlich entfloh seiner Kehle ein lüsternes Kichern.

Und die anderen Besucher der Einkaufsmeile? Die fragten sich wohl, ob die Wirtschaftsanzeigen so lustig waren. Zumindest gab es keine seltsamen Reaktionen, bis er plötzlich seinen Namen vernommen hatte und aufblickte. Dort blickte er zunächst auf die Oberweite einer sehr attraktiven Frau, ehe er seinen Blick in einer fließenden und damit unauffälligen Bewegungen weiter hob um ihr in die Augen zu sehen. Dort erkannte er Lorelai und wie von der Wespe gestochen, sprang Graham auf und wich etwas zurück. „IIIIEEEEK!“, stieß er dabei erschrocken aus und verharrte dann in seiner Position. Hatte sie ihm etwa beim Lesen des Magazins erwischt? Wie peinlich! Doch Lorelai verhielt sich sehr normal, zumindest für den Augenblick. „A-ber k-klar. Hallo Lorelai“, entgegnete er und spürte noch immer seinen rasenden Herzschlag. Als ihre Aufmerksamkeit abgelenkt wurde, folgte er ihrem Blick und verstaute nebenher unauffällig das Magazin in seiner Umhängetasche. Doch dann hielt auch er inne, als er das große Mädchen erblickte, zu welchem Lorelai sah. Was war denn das für ein sonderbarer, aber heißer Feger? Was sollte Graham sagen. Crocus war einfach nur großartig!





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BeitragThema: Re: Bahnhof - Einkaufsmeile
Bahnhof - Einkaufsmeile EmptyDo 20 Apr 2023 - 22:04


Crocus next Topmodel

❖ Play: Quest
❖ Postnummer: 1
❖ Manavorrat: 335 / 335

In den Wochen, die Karma nun schon unter Menschen war, hatte Charon einen ziemlich großen Einfluss darauf gehabt, wie sie diese Welt wahrnahm, verstand. Und was sie davon für wichtig hielt. So hatten sich zu Karmas sehr bodenständiger Art ein paar Dinge gesellt, die sie einfach von ihrem Lieblingsmenschen übernommen hatte. Zum Beispiel die Vorliebe für hübsche Kleider … und für die Topmodel Show. Sie hatte zu Beginn keine Ahnung gehabt, was das war. Buchstaben konnte sie noch immer nicht wirklich lesen, nicht mehr als vier, fünf, aber sie hatte sie Bilder sehr verwirrt durchgeschaut, als sie das Magazin bei ihm in der Wohnung gefunden hatte. Karma hatte etwas gebraucht es zu verstehen, aber es schien auch um Feiern zu gehen. Darum, seine beste Kleidung zu präsentieren wie bei den großen Festen bei ihr zu Hause. Dann hatte sie heute Morgen den Questzettel mit dem Logo, so hieß das kleine Bilchen wohl, entdeckt, das auch auf dem Magazin zu sehen war. Begeistert hatte sie sich einen Übersetzer gesucht, nachdem sie Charon nicht aufstöbern konnte und sich erzählen lassen, was die Quest von ihr wollte. Karma war seit dem Moment Feuer und Flamme für diese Feier und Charon würde es sicher großartig finden! Schade nur, dass er nicht mitkommen könnte. Aber hey, sie war eine Oni! Sie würde einfach für sie beide Spaß haben!
Karma hatte ihren letzten Fund aus dem Schrank in ihrem Zimmer gefischt. Das einzige Möbelstück, dass sie wirklich verwendete. Essen tat sie hier nicht, sondern draußen oder mit anderen und das Bett war ihr zu winzig, sodass sie die Matratze mit Katzenkrallen zerfetzt und sich aus den Überresten ein Nest gebaut hatte, in das sie besser passte. Es war ja ihr Bett. Das Kleid war dunkelgrau mit unzähligen, winzigen Pünktchen, wie ein dichter Sternenhimmel. Sie glitzerten und funkelten bei jeder Bewegung. Es war kein Kleid für die Jagd, aber für Feste war es toll. Dank des hohen Beinschlitzes konnte sie sich damit auch super bewegen, hüpfen, laufen und herumrollen. Wie oft blieb die Oni barfuß, als sie mit dem Kleid, wobei sie sich einige Schein in den Ausschnitt steckte, zum Schlangennest lief, um sich eine zu suchen, die sie nach Crocus Town bringen würde. Sie vergaß das mit dem Ticket, kam zum Glück aber durch bis zu der großen Stadt. Karma verließ die Schlange, klopfte auf ihren kalten, harten Körper und machte sich auf den Weg über den Bahnhof bis zum Treffpunkt. Der Geruch von Essen umgab sie und ließ den Bauch der Oni grummeln. Sie hatte ja auch erst vor drei oder vier Stunden gegessen und nicht so viel. Ihr Blick glitt sehnsüchtig über das Essen. Zahlen. Zahlen. Zahlen. redete sie sich selbst zu. Karma kratzte sich den Kopf, als ein Quieken ihre Gedanken unterbrach. Sie drehte sich zu einem Mann um, der wohl gerade etwas entdeckt hatte. Karma grinste, ein Lächeln, dass breiter wurde, als man sie offen anstarrte. Sie winkte und kam näher. „Hey! Hey! Ich bin Karmajeevan Tsumiho, Jägerin im Stamm der roten Sonne und Magierin von Crimson Sphynx“, sie ging in die Hocke, um mit den Menschlein auf Augenhöhe zu sein. „Oder nur Karma. Habt ihr von den Topmodels gehört, die sich hier treffen? Wisst ihr, wo die sind?“

#karma #karq3 @lorelai @graham




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BeitragThema: Re: Bahnhof - Einkaufsmeile
Bahnhof - Einkaufsmeile EmptySa 22 Apr 2023 - 20:48

[ 2 | 8 ]

Lorelai hatte sich wirklich gefreut, Graham wiederzusehen, schließlich hatten sie gemeinsam einen Auftrag erledigt und - so dachte die Magierin - sich gut verstanden. Seine Reaktion über ihr Auftauchen aber sprach nicht gerade dafür, dass die Wiedersehensfreude gleichermaßen auch auf seiner Seite bestand. Er quiekte laut und erschrocken und sprang auf, was man vielleicht noch dem Schrecken zuordnen konnte. Doch dann wich er auch noch zurück! Verunsichert umgriffen Lorelais Hände den Talisman, welcher an einer Kette an ihrer Brust hing. Sichtlich irritiert über seine Reaktion, welche sie völlig falsch gedeutet hatte, sah sie ihn an. Sie konnte ja nicht ahnen, dass ein ehrenwerter Krieger wie Graham es war, heimlich in Schmuddelheften blätterte und sich deswegen nun schämte! Sie glaubte, er habe sich vor ihr erschrocken, weil sie eine Art Medium war. Doch es war sowieso zu spät. Ohje. Sie spürte bereits, wie ihre Emotionen sie völlig übermannten. Die Kehle der jungen Frau schnürte sich zu und sie bemerkte, wie sich ihre Augen mit Tränen füllten. Es war bestimmt, weil er ihre Magie gesehen hatte! Er fand sie abstoßend, weil sie Geister beschwor! Es war immer das Gleiche! Tapfer kämpfte die junge Frau gegen den Drang zu weinen an und schaffte es, sie erfolgreich zurückzuhalten. Sie musste den Tatsachen ins Auge sehen! „Du magst mich nicht wegen der Geister, ist es nicht so?“, fragte sie ihn niedergeschlagen. Doch kurz darauf blickte sie schon mit großen Augen an Graham vorbei. „Unglaublich“, hatte sie leise und andächtig gesagt und konnte dann bereits wieder lächeln.

Schon wieder eine Oni? Wie wundervoll! Mal sehen: Die Größe passte, denn Zani war ungefähr genauso groß gewesen. Und für eine Riesin war sie zu klein, das hatte Lorelai bereits gelernt. Doch dieses Mädchen hatte zwei Hörner, Zani nur eines. Überhaupt sah sie ganz anders aus, denn sie hatte langes, weißes Haar und rote Haut. Die Augen leuchteten regelrecht in strahlend gelber Farbe und das modische, überaus knappe Kleid schien gar nicht zu ihr zu passen, so bezaubernd wie sie eigentlich wirkte. Die fremde schien bemerkt zu haben, dass sowohl Graham als auch Lorelai sie anstarrten und kam daher unbeirrt, aber total offen auf die beiden zu. Karmaje.. ohje. Hoffentlich würde sie das noch einmal wiederholen! Die ganze Zeit über, während die Oni sprach, strahlte Lorelai sie begeistert an. „Eine Jägerin vom Stamm der roten Sonne? Bravo!“, freute sie sich und meinte: „Ich kenne eine Oni vom Stamm der brennenden Erde. Darf ich fragen, ob du diesen Stamm auch kennst? Und wenn ja, sind eure Stämme verfeindet oder verbrüdert?“ Hoffentlich war es nicht unhöflich, so etwas zu fragen. Aber was war Crimson Sphynx? Eine Gilde? Wahrscheinlich. Und was hatte das mit den Topmodels auf sich? „Hm“, machte Lorelai nachdenklich und legte sich den Zeigefinger ans Kinn. „Ich soll mich zumindest für ein Magazin fotografieren lassen. Meinst du vielleicht das?“, fragte sie lächelnd nach. Oh wow.. wenn diese Oni in der Ausgabe erscheinen würde, dann wäre sie bestimmt ein Verkaufsschlager! Fragend blickte die Rosahaarige dann zu Graham. Was machte er eigentlich hier? Bei der ganzen Aufregung hatte Lorelai ganz vergessen, sich vorzustellen.




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BeitragThema: Re: Bahnhof - Einkaufsmeile
Bahnhof - Einkaufsmeile EmptyDo 11 Mai 2023 - 15:20




C-Rang: Crocus next Topmodel

Lorelai, Karma und Graham
# 2 | 8

Missverständnisse gehörten fest in jeden Alltag integriert, doch dieses Missverständnis hätte sich der Aker jedoch gern gespart. Eigentlich hatte Graham gedacht, dass sie sich sehr gut verstanden hatten, nachdem sie gemeinsam einen Auftrag bewerkstelligt hatten, aber offenbar hatten die zwei Magier noch ein wenig Klarstellungsbedarf. Der Vagabund hatte lediglich in einem obszönen Magazin geblättert und sich ein paar schöne Frauenkörper angesehen, daher hatte er sich einfach nur erschrocken, als Lorelai ihn ansprach. Die Angst davor dabei erwischt worden zu sein, ließ ihn schlussendlich so reagieren, wie er es tat, doch hatte er damit eine völlig falsche Botschaft gesendet. Die Chamberlain fühlte sich zurückgewiesen und zog ein paar Rückschlüsse auf ihr Dasein als eine Art Medium und auf ihre Magie, die Geister beschwören konnte. Zugegeben, das war schon etwas sehr merkwürdig, aber hatte den Aker eigentlich nicht wirklich gestört. „Nein. Ganz und gar nicht“, entgegnete er und versuchte ihre Annahme zu verneinen, doch konnte man es ihm unter Umständen als untermauernde Zustimmung auslegen. „Ich habe mich nur erschrocken“, fügte er an. „Und ertappt gefühlt“, setzte er fort. Ertappt wobei? Vorsichtig Graham, nicht zu viel verraten!

Zügig wurde die Aufmerksamkeit der beiden Magier jedoch auf eine sonderbare Gestalt von beachtlicher Größe gelenkt. Eine große Frau mit zwei Hörnern, roter Haut, respektablen Muskeln und…ein heißer Feger war sie auch. Die Augen des älteren Mannes wurden ein wenig größer, während er die näherkommende Oni begutachtete und glücklicherweise bekam die Chamberlain davon überhaupt nichts mit, denn sonst käme er wieder in Erklärungsnot. Die junge Oni blieb bei den beiden Magiern stehen und ging in die Hocke, um die Größenverhältnisse etwas anzupassen, ehe sie offen und fröhlich eine Vorstellung zum Besten gab. Glücklicherweise bot sie mit Karma ihren Spitznamen an, denn ihren vollen Namen konnte sich der Aker auch nicht auf Anhieb merken. Wortlos hob der Vagabund seine Hand zum Gruß, während Lorelai die ersten Worte der neuen Konversation übernahm. Wie es für die Chamberlain üblich war, überkam sie die Neugier und sie stellte einige Fragen, weswegen sie ihre eigene Vorstellung völlig außer Acht ließ. Bevor sich das Gespräch weiter entwickeln konnte, war es Karma, die nach den Topmodels fragte.

Lorelai erklärte kurz, dass sie sich für ein Magazin ablichten lassen sollte und sofort klickte es im Kopf des Akers. Diesen Auftrag hatte er ja auch angenommen, also bedeutete es, dass er wieder gemeinsam mit Lorelai arbeiten durfte. Und ganz offenbar auch mit der großen Oni, sollte sie die Frage von Lorelai bestätigen. Als sich alles soweit geklärt hatte, war es nun endlich an der Zeit für den wandernden Krieger, ins Gespräch einzusteigen, auch wenn das bestaunen zweier attraktiver Frauen damit vorerst zu Enden schien. „Mein Name ist Graham“, stellte er sich nun also der roten Oni vor und deutete dabei mit dem Daumen auf sich. „Ich habe denselben Auftrag. Wir arbeiten also zusammen“, stellte er zufrieden fest und freute sich innerlich, mit zwei solch Geschossen arbeiten zu dürfen. Diese Magier-Arbeit hier im Königreich war ja echt fantastisch. Dann schob er sich seinen großen Strohhut wieder zurecht und blickte zwischen Lorelai und Karma hin und her. Das wurde bestimmt ein spaßiger Auftrag!





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BeitragThema: Re: Bahnhof - Einkaufsmeile
Bahnhof - Einkaufsmeile EmptyDi 23 Mai 2023 - 13:05


Crocus next Topmodel

❖ Play: Quest
❖ Postnummer: 2
❖ Manavorrat: 335 / 335

Die Kleine mit den rosa Haaren sprach zuerst und Karma grinste stolz. Sie nickte. „Ja, ja. Eine der Besten!“ Das mochte ziemlich überheblich und ichbezogen klingen … Karma beabsichtigte das aber nicht. Sie war nur der Meinung, dass sie es wirklich gut konnte, und sie hatte es auch öfter zu hören bekommen. Außerdem war sie in den ersten 19 Jahren ihres Lebens nicht verhungert, auch wenn sie einen Teil der Zeit alleine mit Lokesh im Wald verbracht hatte und selbst für sie beide gejagt hatte. Nachdem sie dem Kerl, der nur stumm gewinkt hatte, zurückgewinkt hatte, hellte sich das Gesicht der großen Oni weiter auf. „Nein, ja.“ Sie schüttelte den Kopf, nickte dann, und schüttelte ihn wieder, wobei ihr Haare ihr ums Gesicht und die Schultern flogen. „Ich kenne den Stamm nicht, der ist zu weit weg von unserem Stamm. Aber ich kenne auch jemanden von dort … die habe ich aber erst hier getroffen, in eurer Menschenwelt.“ Karma tat sich noch immer ziemlich schwer damit, das hier als ihre Welt zu betrachten.
Die Weißhaarige nickte erfreut. „Oh ja, ich glaube, das meine ich. Für Fotos.“ Sie legte interessiert den Kopf schief. „Wie funktioniert das, mit dem Fotografieren? Ich habe noch nie Fotos gemacht“, fragte sie nach. Karmas Neugierde traf sich mit der großen, weiten Welt hier ziemlich gut und das endete darin, dass sie jedes neuartige Wort, dass man ihr entgegenwarf, hinterfragte. Es war nicht ihr Absicht, damit jemanden auf den Geist zu gehen, sie zog lediglich alles Wissen wie ein Schwamm auf … auch wenn Teile davon dann wieder verloren gingen. Das eine Unterhaltung mit ihr darum etwas länger werden konnte, war eben ein mitkommendes Risiko, aber was das anging hatte zumindest Karma Geduld.

Der etwas größere Mann stellte sich nun als Garham vor. Wie es schien, sollten sie wohl alle fotografiert werden. Karma schob den Kopf etwas vor, um den Hut zu mustern. Sie kannte so Hüte von Aloe Town, wenn die Menschen ihre Köpfe vor der Sonne schützen wollten. „Cooler Hut!“ Und groß war er! Mit Löchern für die Hörner würde er ihr sicher auch passen! Die Oni grinste und erhob sich schwungvoll wieder auf die nackten Füße und rieb sich die Hände. „Okay okay, wo müssen wir genau hin? Wir werden nicht hier im Schlangennest foto-gra-fiert, oder?“ Karma sprach fotografiert nach den Silben aus, um das lange, ungewohnte Wort auch richtig aus dem Mund zu bekommen. Sie schnappte sich Graham und die Kleine an je einem Arm und machte sich mit ihnen auf den Weg, den Bahnhof zu verlassen. Soweit wusste sie dank Gina noch, wo es hingehen würde! Dabei fiel ihr ein, dass sie von der Magierin noch immer keine Geschichte erhalten hatte … aber ob sie Gina aufstöbern könnte, in dieser großen Stadt? Na, wenn sie sich voll dahinterklemmte, sicher! Vielleicht konnte sie ja nach der Quest mal versuchen, die Dunkelhaarige zu finden!
„Hey du, wie heißt du eigentlich?“, wandte sie sich an die Rosahaarige mit den hübschen Kettchen. „Wo hast du all den Schmuck her? Das sieht ein bisschen aus wie das, was mein Onkel immer getragen hat, wenn er mit den Naturgeistern geredet hat.“

#karma #karq3 @lorelai @graham




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Zuletzt von Karma am Do 31 Aug 2023 - 15:05 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet

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BeitragThema: Re: Bahnhof - Einkaufsmeile
Bahnhof - Einkaufsmeile EmptyDo 25 Mai 2023 - 22:24

[ 3 | 8 ]

Im ersten Moment seiner Antwort fragte sich Lorelai, warum Graham ihr nicht gleich einen Dolch tief in ihr Herz stach, wenn er sie schon mit solch kalten Worten konfrontierte. Doch dann erkannte sie, dass sie seine Antwort anscheinend falsch verstanden hatte und Graham rechtfertigte sich weiter. Nun, dass Lorelai ihn erschreckt hat, das klang Plausibel. Er war schließlich in seine Zeitung vertieft gewesen, als sie einfach vor ihm aufgetaucht war. Nachdenklich verschränkte sie die Arme und sah Graham noch einen Augenblick lang skeptisch an, ehe sich ihre Gesichtszüge endlich erweichten und sie ihn anlächelte. „Dann bin ich aber froh!“, tat sie ihre Erleichterung darüber kund, ehe Karma aufgetaucht war.

Leider schien die Jägerin vom Stamm der roten Sonne den Stamm der brennenden Erde nicht wirklich zu kennen, nur vom Hörensagen. Was für ein Jammer, eine Beziehung - welcher Art auch immer - zwischen den Stämmen wäre bestimmt eine Quelle toller Geschichten gewesen! Aber immerhin hatten Lorelai und Karma etwas gemeinsam: „Oh, wie sonderbar. Ich traf auch auf eine Oni-Dame vom Stamm der brennenden Erde hier in Fiore. Ihr Name ist @Zani“ Zani, die einer Künstlerin den Schädel abschlagen wollte und Steinskulpturen von Menschen durch den Wald schmetterte. Als Oni-Expertin überraschte es die Rosahaarige nicht, dass Karma nicht wusste, wie das mit dem Fotografieren funktionierte. Dummerweise wusste aber auch Lorelai nicht, wie genau das eigentlich ablief.. Also umgriff sie Grahams Unterarm und zog ihn näher in die Runde, denn er als ehrenwerter Krieger wusste bestimmt, wie ein Fotoapparat funktionierte: „Kannst du es uns denn erklären, Graham?“, fragte sie ihn hoffnungsvoll.
Dieser hatte sich unterdessen vorgestellt und mitgeteilt, dass er auch Teil des Auftrages war. „Bravo!“, freute sich Lorelai und hielt es für eine schicksalhafte Fügung, dass sie erneut mit Graham und einer Oni zusammen war. Was wollte ihr das Schicksal damit wohl mitteilen..? Hm? „Schlangennest?“, fragte die Rosahaarige überrascht. Dass damit der Bahnhof gemeint war, ahnte sie nicht. „Laut dem Auftraggeber müssen wir in den Künstlerweg der Stadt. Dort befindet sich das Studio“, erklärte Lorelai und holte das Papier aus ihrer Tasche, um nach der Adresse zu sehen.

Prompt machten sich die drei schon auf den Weg und gaben ein ziemlich verrücktes Trio ab. Dabei hatte Karma bemerkt, dass sie noch nicht einmal den Namen ihrer Partnerin kannte. „Ich heiße Lorelai“, holte die Rosahaarige das sofort gut gelaunt nach und lächelte die große Oni an. Dann blickte sie an sich herab, da ihr Schmuck angesprochen wurde. Die junge Frau kicherte. „Weißt du, das ist eigentlich kein Schmuck. Das sind meine Talismane, sie bringen mir Glück und halten Unheil von mir fern“ Ob Graham nicht auch mal über einen Talisman nachdenken wollte? Den Vergleich mit dem Onkel, der mit Naturgeistern sprach, gefiel Lorelai natürlich sehr. „Ja wirklich? Bravo! Dein Onkel scheint ein sehr spiritueller Mann, äh, Oni zu sein!“ Oder waren sie das alle? Dann wandte sie sich Graham zu, um seine Meinung dazu zu hören: „Sag, Graham, denkst du, ein Talisman würde auch dir auf deinem Weg helfen?


-> Künstlerweg von Crocus



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Zuletzt von Lorelai am Mi 9 Aug 2023 - 11:51 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet

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Mareo
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Mareo
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BeitragThema: Re: Bahnhof - Einkaufsmeile
Bahnhof - Einkaufsmeile EmptySa 24 Jun 2023 - 22:14




S-Rang: Die Tränen der Heilung

Maenor & Mareo
# 1 | 25

Questbeginn

Ein hochbrisanter S-Rang Auftrag, um das Leben einer Elfjährigen zu retten. Für gewöhnlich bekam solche Aufträge spontan im Büro des Gildenmeisters oder schnappte sie sich auf dem zweiten Flur vom Questboard, wo nur S-Rang Magier Zutritt hatten. Doch dieses Mal hatte der blonde Celeris den Auftrag auf eine völlig andere Art und Weise zugeteilt bekommen, denn offenbar war höchste Eile geboten. Der Auftraggeber wollte also nichts dem Zufall überlassen und hatte sich direkt an den Gildenmeister von Fairy Tail gewendet, um den schwarzen Blitz für diese Aufgabe anzufordern. Raban hatte natürlich sofort zugesagt und die am sehr späten Abend noch anwesende B-Rang Magierin Atl Xolotl mit einem versiegelten Brief zur Wohnung von Mareo geschickt. Das junge Mädchen, welches eher auf den Spitznamen Aqua hörte, erledigte den Botengang natürlich sofort und so nahm alles seinen Lauf. Die Uhr hatte bereits Mitternacht geschlagen und der Blondschopf hatte sich bereits gebettet, als es plötzlich an seiner Schlafzimmerscheibe klopfte. Mit großem Schrecken krachte der Halbgott aus dem Bett und schlug sich den Kopf an einem Bücherstapel.

„Verdammt noch mal“, fluchte er und versuchte sich zu orientieren. Er stand auf und schaltete das Licht ein, wodurch ihm sofort auffiel, dass Aqua an seinem Fenster hockte. Umgehend öffnete Mareo das Fenster und betrachtete die stumme Dame, die unheimlich gerne in Bücherläden unterwegs war, um zu lesen. Mareo mochte sie auf jeden Fall und sah großes Potenzial in ihr. „Was möchtest du denn hier?“, fragte er stumpf heraus und gerade als Aqua mit Zeichensprache etwas erklären wollte, rutschte das tollpatschige Mädel aus und krachte nach vorn, direkt auf den Halbgott und mit ihm zu Boden. Sie lief knallrot an, kroch zügig von ihm herunter und gestikulierte wild um sich, um sich zu entschuldigen. „Schon gut, schon gut“, beruhigte Mareo sie als er auch schon den Umschlag in die Hand bekam. Augenblick öffnete er ihn, las die Zeilen und riss die Augen auf. Dieser Gildenmeister war echt eine gemeine Socke, so viel stand fest. „Verflucht“, stöhnte der Halbgott auf und huschte in seiner Wohnung hin und her, um sich zügig fertig zu machen. Ehe sich Aqua versah, verließ der Halbgott seine Wohnung und schloss die Tür. Sie lief wieder tiefrot an als sie realisierte, wo sie gerade eigentlich war. Da war der schwarze Blitz blitzschnell weg gewesen. Aqua schloss das Fenster und verließ danach die Wohnung, um sich bei Raban zurückzumelden.

Mareo rannte unterdessen zum Bahnhof, um noch einen Nachtzug nach Crocus Town zu erwischen. Man hatte ihn also persönlich angefordert, um das Leben eines kleinen Mädchens zu retten? Das war definitiv ein Auftrag, bei welchem er niemals nein sagen konnte, und so tat er alles, um geschwind in Crocus Town zu landen. Natürlich würde er den Auftrag nicht allein erledigen, allerdings war die andere offene Stelle frei ausgeschrieben worden und daher konnte sich Gott weiß wer darauf melden. Die Chancen standen also gut einen Vollpfosten zu erwischen oder jemand, mit dem man Pferde stehlen konnte. So oder so würde Mareo jedenfalls nicht zulassen, dass das kleine Mädchen verstarb. Die ganze Zugfahrt über gingen ihm diese Dinge durch den Kopf, während er wie ein nasser Sack in der Ecke herumhing und seiner Reisekrankheit trotzte. Die Träne der Heilung. Einen Gott verdammten Phoenix finden? Mareo wusste nicht einmal wo er einen Phoenix finden konnte, geschweige denn ob es so etwas überhaupt gab. Das versprach eine äußerst komplizierte Aufgabe zu werden, so viel war sicher und dass beunruhigte den Halbgott doch sehr.

In Crocus Town angekommen, machte er sich sofort auf den Weg zur Einkaufsmeile beim Bahnhof. Dort war ein Treffpunkt vereinbart worden, an welchem sich der Auftraggeber mitsamt der angeforderten Magier einfinden sollten. Der Halbgott erreichte das Ziel und stellte fest, dass er ziemlich früh dran war. Hätte er den nächsten Nachtzug genommen, wäre er zu spät gekommen, doch so musste er nun gut zwei Stunden warten, bis der andere Magier aufkreuzte und allen voran der Auftraggeber, der darum gebeten hatte. Die Zeit nutzte Mareo natürlich, um sich auf der Bank ein wenig auszuruhen. Vereinzelte nachtaktive Besucher der Einkaufsmeile erkannten den schwarzen Blitz beim Vorbeigehen, doch schien niemand ihn ansprechen oder stören zu wollen.





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BeitragThema: Re: Bahnhof - Einkaufsmeile
Bahnhof - Einkaufsmeile EmptyMi 28 Jun 2023 - 11:19




Die Tränen der Heilung

S-Rang Quest #1 / @Mareo

Heute war ein fantastischer Tag für Maenor Fice! Das lag vor allem an der Art und Weise, wie dieser Morgen für ihn begonnen hatte: Nichtsahnend hatte er zu früher Stunde das Gildenhaus von Satyrs Cornucopia betreten und wollte sich zunächst auf die Suche nach seiner Gildenkollegin Valda begeben. Die gutmütige und riesige Oni war nämlich eine Köchin des Gildenhauses, sodass sich der braunhaarige Magier ein leckeres – und vor allem kostenloses – Frühstück erhoffte. Stattdessen war er im Eingangsbereich abgefangen und zu den Räumlichkeiten der Gildenmeisterin geleitet worden. Für gewöhnlich geschah dies nicht allzu häufig, sodass der Fice sich darüber wunderte, warum ihm diese Ehre zuteil wurde. Und damit fragte er sich vielmehr, ob er irgendetwas verbrockt hatte oder ob jemandem aufgefallen war, dass er sich letztens an den Weinflaschen seines Hobbywinzerkollegen bedient hatte. Summend und sich nicht den Anflug von Nervosität anmerken lassend, betrat er schließlich die heiligen Hallen von Savanna Green. Glücklicherweise behielt er seine Vermutung über mögliche Verfehlungen seinerseits für sich und wartete einfach mal ab, was ihm die blonde Gildenmeisterin zu sagen hatte. Und das hatte es wirklich in sich, denn er wurde zum A-Rang Magier befördert! Endlich wurde sein Genie hier in der Gilde anerkannt! Spaß beiseite, aber man konnte sich durchaus vorstellen, wie erfreut Maenor darüber war. Ein höherer Magierrang bedeutete, dass er auch auf A-Rang Quests gehen durfte und damit eine Menge mehr Kohle verdienen konnte als bisher. Und das hatte er bei seiner Ausgabefreudigkeit bitter nötig…

An diesem Tag ließ es sich der braunhaarige Lichtmagier richtig gut gehen! Er machte Mukke nach Lust und Laune, foppte den einen oder anderen Gildenkollegen mit Aussagen hinsichtlich seines neuen Ranges und es gelang ihm sogar, eine freie Mahlzeit abzugreifen. Entsprechend gut gelaunt, machte sich Maenor am frühen Abend daran, die Gildenhallen zu verlassen und heimzugehen, als er von einem der Questboardverantwortlichen angequatscht wurde. „Maenor! Gut, dass du noch da bist! Die Gildenmeisterin schickt mich mit diesem Auftrag zu dir.“ Bei diesen Worten wedelte der Gute mit dem Questzettel herum und hielt ihm den Fice hin, der ihn jedoch nicht entgegennahm. Nicht, dass noch auffiel, dass er nicht lesen konnte. Das konnte er sich ganz und gar nicht erlauben, schon gar nicht, wenn es wirklich um einen Auftrag der Gildenmeisterin ging. „Um was geht’s?“, erkundigte sich Maenor also, während er sich seinen Reiseumhang überwarf. „Die Tränen eines Phönix werden benötigt, um ein schwerkrankes Mädchen zu heilen … eine S-Rang Quest!“ Das ließ den Fice tatsächlich blinzeln. Eine S-Rang Quest? Die waren doch super gefährlich? Danke, aber nein danke. Er war doch nicht lebensmüde. Gerade erst war er zum A-Rang Magier befördert worden und schon wollte man ihn auf ein Selbstmordkommando schicken? Ohne ihn! Zudem eine solche hochrangige Quest mit einer enormen Verantwortung verbunden war und sicherlich viel Zeit und Mühe beanspruchte. Das Mädchen tat ihm zwar leid, aber seinen Allerwertesten wollte er jetzt nicht unbedingt dafür aufs Spiel setzen. „Eigentlich bin ich bereits beschäftigt…“, versuchte sich der Fice mit einem entschuldigenden Lächeln rauszureden, doch der Questboardverantwortliche plauderte einfach munter weiter. „Ein S-Rang Magier von Fairy Tail wird ebenfalls mit von der Partie sein.“ *Toll, dann soll der das doch alleine machen…* Warum zum Teufel sollte er dann mit? „Der Auftraggeber ist der Vater des kranken Mädchens und ein einflussreicher Geschäftsmann aus der Hauptstadt. Er erwartet dich und den anderen Magier am Bahnhof von Crocus Town heute Nacht.“ Gerade wollte der Fice laut aufseufzen und seine Absage bestärkt wiederholen, als eine letzte Information folgte. „Die Belohnung ist auch etwas höher als üblich, mit neun Millionen Jewel.“ Als die Zahl genannt wurde, hätte Maenor beinahe angefangen zu sabbern. Neun … was?! Damit konnte er doch seine Miete fürs ganze nächste Jahr bezahlen? Oder noch besser, sich endlich die restlichen ersehnten Designermöbel kaufen? Mit einer Hand fuhr sich der Lichtgodslayer zunächst übers Gesicht und dann durch die Haare, ehe er die Hand nach dem Questzettel ausstreckte und seinen Gildenkollegen mit ernster Mine anblickte. „Ich werde mich darum kümmern! Sag der Gildenmeisterin, dass sie sich auf mich verlassen kann.“, teilte er ihm mit ernster und tiefer Stimme mit. Ja ja, ein richtiger Altruist dieser Kerl …

Obwohl Reichtum nahte, bedeutete das noch lange nicht, dass der Fice Geld für ein Zugticket übrig hatte, weshalb er die Fahrt wie üblich auf diversen Zugtoiletten verbrachte, wo er Übelkeit vortäuschte. Nach ein paar Stunden erreichte der exzentrische Künstler mitten in der Nacht den Bahnhof der Hauptstadt und begab sich sogleich zu dem Ort, an dem er sich einfinden sollte. Natürlich nachdem er sich zunächst verirrt und den falschen Ausgang genommen hatte. Da er noch gut eine Stunde hatte, bis der Auftraggeber da war, machte er es sich auf einer Bank neben einem blonden Typen gemütlich. Anders als sein Sitznachbar, der aufgrund seiner Berühmtheit angestarrt wurde, war der Grund für die argwöhnischen Blicke zum Satyrs Cornucopia Magier dessen komplette Verhüllung. Das war schon ein klitzekleines bisschen verdächtig, aber da er niemanden behelligte, sprach ihn auch keiner darauf an. Das war schließlich ein freies Land und jeder konnte tun und lassen, was er wollte. Es vergingen genau sechzig Sekunden, in denen Maenor saß, bis er anfing sich zu langweilen und eine Melodie zu summen begann. Der junge Mann ließ seinen Blick umherwandern, ehe er schließlich auf seinen Sitznachbarn fiel. „Sag mal, wie oft trainierst du eigentlich? Benutzt du Creatin? Das kann man selbst durch die Kleidung erkennen, echt Respekt!“, quatschte er einfach den blonden Typen aus dem Nichts an und laberte einfach mal wieder Bullshit vom Feinsten. Tja, das würde noch lustig werden!


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BeitragThema: Re: Bahnhof - Einkaufsmeile
Bahnhof - Einkaufsmeile EmptySo 9 Jul 2023 - 16:17




S-Rang: Die Tränen der Heilung

Maenor & Mareo
# 2 | 25

Eine derartige Störung in der Nacht erhielt Mareo wirklich nicht häufig, aber wenn so etwas eintrat, dann war es stets etwas Dringliches. So auch in diesem Fall, wo es um das schwindende Leben eines jungen Mädchens ging und unbedingt die Träne eines Phoenix gefunden werden musste, um ihr Leben zu retten. Der gut betuchte Vater des Mädchens hatte alles auf diese eine Karte gesetzt und dafür all seine Bonität eingesetzt, obwohl die heilende Kraft der Phoenixträne nicht einmal bestätigt war. Die Verzweiflung kam hier wunderbar zur Geltung und Mareo war ein Kavalier, daher würde er natürlich sein Leben riskieren, um das Leben eines jungen Mädchens zu retten. Die Chancen standen äußerst schlecht und ein Erfolg war keineswegs garantiert, doch wollte der blonde Halbgott sicherlich nicht aufgeben. Mareo würde bis zum bitteren Ende des Mädchens alles in seiner Macht stehende tun, um ihr Heilung zu verschaffen, auch wenn die Chancen dazu noch so gering waren. So eine Art Wesen war der Celeris nun einmal.

Umgehend war er mit dem Nachtzug nach Crocus Town gereist, um das Treffen mit dem Auftraggeber nicht zu versäumen. Die Zugfahrt selbst war natürlich die Hölle, denn mit seiner Reisekrankheit konnte er diese nicht in vollen Zügen genießen, wie es die üblichen Reisenden immer so taten. Zwar besaß er ein spezielles Medikament, um Zugreisen erträglich zu machen, doch hatte er kaum noch Pillen davon übrig und der Nachschub dahingehend war äußerst begrenzt. Aber auch diese Strapazen war er gewohnt, daher nahm er die Nebenwirkungen billigend in Kauf in dem Wissen, es schon zu überstehen. Die erste Zeit am Bahnhof von Crocus Town war natürlich nicht angenehm, doch je länger er festen Grund unter den Füßen hatte, desto besser ging es ihm dann schlussendlich auch. Entsprechend für den Auftrag motiviert und von der Zugfahrt genesen, begab er sich in die Einkaufsmeile, um den Treffpunkt aufzusuchen. Es war mitten in der Nacht und viel los war hier nicht gerade, aber gänzlich allein war er auch nicht. Vereinzelte Leute passierten ihn, während er dort auf einer Bank saß und wartete. Der Nachtzug war nicht perfekt getimed, daher war er deutlich zu früh dran, doch anders ging es nicht. Der spätere Zug hätte für massive Verspätungen gesorgt.

Plötzlich nahm eine Gestalt neben ihm Platz auf der Bank und übte sich offenbar in Geduld, was allerdings sehr schwer zu sein schien. Es dauerte gerade mal eine Minute, da fing er bereits an eine Melodie zu summen und die Ruhe des Celeris damit zu stören. Was stimmte denn mit dem Vogel nicht? Und dann noch diese verhüllte Aufmachung. Das Königreich war echt voller seltsamer Leute, die allesamt einen an der Waffel hatten, doch verurteilen tat Mareo das natürlich nicht. Er zählte irgendwo ja auch zu den seltsamen Geschöpfen in diesen Gefilden. Kurz schüttelte er den Kopf, als er auch schon angesprochen wurde. Ob er täglich trainierte und Creatin benutzte? Kurz blickte der Halbgott an sich herunter. Er hatte schon ordentlich viel trainiert und seine Muskelmasse deutlich spürbar aufgebaut und definiert, doch so richtig bewusst wurde es ihm erst in diesem Augenblick. „Nicht unbedingt täglich, aber doch mehrmals die Woche“, entgegnete er also und ließ nebenseine göttliche Augen die Aufmachung des Fice analysieren. „Was Creatin ist, kann ich dir aber nicht beantworten“, fügte er noch an. Kurz wurde es still, schließlich sollte sein Sitznachbar ja noch die Chance haben, ihm zu antworten. Doch Mareo ließ es sich natürlich nicht nehmen, auf die Aufmachung des Fice zu sprechen zu kommen. „Und warum verhüllst du dich? Tut deine Visage unseren Augen weh oder wie kommt es?“, fragte Mareo stumpf.

Der Halbgott war nicht gerade höflich, aber einen Clown mit Maske konnte er eben auch nicht zwingend ernstnehmen. Das sich dahinter jedoch das Gesicht des Kronprinzen von Pergrande befand, dessen Schicksal es war für das Zurückhalten der Todeszone geopfert zu werden, war ihm natürlich überhaupt nicht bewusst. Mittlerweile hatte sich auch der Auftraggeber in die Einkaufsmeile begeben und suchte alsbald den Treffpunkt auf, doch noch blieb den Magiern etwas Zeit, sich miteinander zu unterhalten.





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BeitragThema: Re: Bahnhof - Einkaufsmeile
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Die Tränen der Heilung

S-Rang Quest #2 / @Mareo

Tja, Maenor war einfach Maenor. Der junge Mann verspürte keinerlei Hemmungen oder Scham, nachts wahllos fremde Leute anzuquatschen. Beim Fice handelte es sich um jemanden, der in neunundneunzig Prozent der Fälle einfach ungefiltert das wiedergab, was ihm in diesem Moment durch den Kopf ging. Und das war in diesem Augenblick nicht anders, als er sich nach dem Krafttraining seines blonden Sitznachbarn erkundigte. Schließlich stand körperliches Training auch bei ihm mehrmals in der Woche an der Tagesordnung, was dazu geführt hatte, dass sich auch seine Muskelmasse deutlich erhöht hatte. Da schadete es sicherlich nicht, sich mal nach Tipps und Tricks von jemandem zu erkundigen, der so aussah, als ob er seit seinem zwölften Lebensjahr regelmäßig trainierte und auch mit Creatin nachhalf. Umso größer seine Überraschung, als ihm der Unbekannte offenbarte, dass nicht mal wusste, um was es sich dabei handelte. „Viele Bodybuilder und Sportler nehmen Creatin, da es für die Erhöhung der Kurzzeitleistung und Zunahme der Maximalkraft der Muskulatur sorgt und somit das Trainingsvolumen gesteigert werden kann. Hat man mir zumindest mitgeteilt. Selbst ausprobiert habe ich es nicht. Ich dachte mir, dass du vielleicht etwas darüber berichten könntest.“, gab der junge Mann mit einem Hauch von Enttäuschung in seiner Stimme schulterzuckend von sich. Erfreut stellte er fest, dass ihn seine göttlichen Augen nicht getrogen hatten und der blonde Kerl tatsächlich mehrmals die Woche trainierte. „Das merkt man echt, Respekt! Wie viel drückst du durchschnittlich und maximal? Gehst du eher auf Ausdauer oder Kraft? Früher habe ich eher Cardio gemacht, aber in letzter Zeit fokussiere ich mich stärker auf den Muskelaufbau. Ich selbst benutze daher sehr gerne die Himmelsleiter. Kennst du die auch?“, gab er ungeniert von sich und führte weiter Smalltalk mit dem Unbekannten, als ob es das normalste der Welt sei, sich mitten in der Nacht im Bahnhof über Krafttraining zu unterhalten.  

Auge um Auge, Zahn und Zahn. So oder so ähnlich musste es durch den Verstand des blonden Mannes gegangen sein, als sich dieser direkt nach der Verhüllung des Fice erkundigte. Statt irgendeinen größeren Sinn hinter seiner Aufmachung zu suchen, vielleicht dass er verfolgt wurde oder Unmengen an Groupies hatte, die er loswerden wollte, fragte der Kerl stattdessen, ob Maenor hässlich sei. Innerlich grinsend, legte sich der braunhaarige Künstler die Hand scheinbar betroffen auf seine Brust, ehe er zu einer Antwort ansetzte. „Falls du meine Gefühle verletzten wolltest, dann hast du das jetzt geschafft.“ Die Entrüstung in seiner Stimme war wahrlich greifbar. Zeit, noch einen draufzusetzen! „Allerdings sprichst du wahre Worte. Der Grund für meine Verkleidung ist so simple wie unangenehm: Leider bin ich ziemlich hässlich und das möchte ich meiner Umgebung nicht antun. Du kannst dir nicht vorstellen, welche Blicke man dir zuwirft, nur weil du nicht dem Schönheitsideal der Menschen entsprichst. Nicht, dass du das nachvollziehen könntest. Modelltyp.“, fügte Maenor mit gespieltem Neid in der Stimme hinterher und wandte sich schließlich ab. Es dauerte keine fünf Sekunden, ehe er sich wieder zu dem blonden Typen umdrehte. „Ich heiße übrigens Maenor. Und du?“, stellte er sich vor und hielt ihm die Hand zum Gruß hin. Falls der blonde Typ befürchtete, dass sich Narben, Warzen oder sonstige Verunstaltungen auf der Hand befanden, dann wurde er enttäuscht. Es war eine ganz normale Hand, mal abgesehen von den Spuren härterer Haut auf der Innenseite vom Kraft- und Waffentraining.  

Just in diesem Moment steuerte der Auftraggeber zielstrebig auf die beiden Magier auf der Bank zu, die noch nicht von ihrem Glück wussten, dass sie bald einiges an Zeit miteinander verbringen würden. Dabei erkannte der Auftraggeber den schwarzen Blitz und nicht etwa den verhüllten Clown, der neben ihm saß. Man konnte gespannt darauf sein, wie sich alles weiterentwickeln würde. Das würde ein Spaß werden!


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BeitragThema: Re: Bahnhof - Einkaufsmeile
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S-Rang: Die Tränen der Heilung

Maenor & Mareo
# 3 | 25

Da saßen die beiden Godslayer nun in der Einkaufsmeile, unwissend, dass sie eigentlich für eine Zusammenarbeit vorgesehen waren. Während Maenor ziemlich fasziniert vom Trainingsstand des Celeris war, so hinterfragte dieser doch recht frech nach dem Grund der Verhüllung Maenors, die ja einem spezifischen Grund folgen musste. Natürlich ging der Halbgott nicht davon aus, dass es sich bei dem Fice um einen hässlichen Typen handelte, aber als Icebreaker war der Scherz eindeutig gelungen. Doch zuvor lauschte er den Worten des jungen Mannes hinsichtlich der Beschaffenheit von Creatin und was für einen Effekt es beim Krafttraining hatte. Das waren gar keine schlechten Informationen, wie Mareo fand, daher hörte er aufmerksam zu und speicherte sich die Informationen weitgehend ab. Er würde sich damit zu einem späteren Zeitpunkt noch auseinandersetzen, so viel war sicher. Was sich jedoch auf Anhieb herausstellte, war die Tatsache, dass der Typ wahnsinnig neugierig war und wahllos drauf los quasselte, aber daran störte sich Mareo eher weniger.

„Ich versuche die Balance zwischen Ausdauer und Kraft zu bewahren“, gestand er also auf die Frage Maenors hin und grübelte dann, wieviel er eigentlich drücken konnte. Das war eine schwer zu beantwortende Frage, da sich Mareo für gewöhnlich nicht in ein einfaches Fitness-Studio begab, um zu trainieren. „Kann ich dir ehrlich nicht sagen, sorry“, entgegnete Mareo daraufhin also und lächelte etwas. „Ich trainiere in der freien Natur und messe da nicht wirklich nach, wieviel Kilogramm ich gestemmt bekomme“, erläuterte er dem Fice direkt, damit dieser nachvollziehen konnte, weshalb Mareo es nicht wusste. „Aber nun, wo du fragst, bin ich sehr neugierig. Vielleicht prüfe ich das alsbald“, warf er noch direkt hinterher. Doch vorher erteilte der Celeris ihm eine Retourkutsche für diese direkte Neugier und ging dabei voll auf die Verhüllung des Mannes, scherzend mit der Frage, ob dieser hässlich war. Durchaus unhöflich und gemein, aber wenn der Typ so drauf war, wie Mareo es vermutete, dann störte ihn dieser Scherz nicht. Und er sollte recht behalten, denn das Getue hinsichtlich verletzter Gefühle war leicht zu durchschauen.

Jetzt stellte sich Mareo jedoch die Frage, ob er anspringen und das Spiel weiterspielen sollte oder ob er da jetzt einen Cut zog. Es war zu spannend, daher folgte die Antwort auf dem Fuße. „Gräme dich nicht wegen deiner Hässlichkeit. Das Leben ist, wie es ist“, sprach er zunächst. „Wer schön sein will, der muss eben leiden“, leitete er dann ein und referierte mit einer Hand sinnbildlich auf seinen Körper und die Anstrengungen, die dahintersteckten. „Aber nicht jeder der leidet, muss auch schön sein“, fügte er sofort an und deutete dabei auf die verhüllte Gestalt des jungen Mannes. Dieser hatte sich abgewandt, doch zügig wieder zurückgedreht, ihm die Hand hinhaltend und sich vorstellend. „Maenor, hm?“, entgegnete Mareo und ergriff die Hand, um sie leicht zu schütteln. Er brauchte nicht einmal hinsehen, um zu erkennen, dass die Hand völlig normal war. Lediglich die Haut wies härtere Stellen auf, was sicherlich einem Training entspringen musste. „Ich heiße Mareo Celeris“, stellte sich der Blondschopf seinerseits vor. Wenn Maenor auch nur ein bisschen Ahnung vom Magierdasein hatte, dann würde er wissen, dass dieser Name zum berüchtigten schwarzen Blitz von Fairy Tail gehörte.

„Schwarzer Blitz!“, ertönte es dann auch schon als der Auftraggeber auf den Plan trat und Mareo gezielt ansprach. Den verhüllten Mann konnte er nicht zuordnen, aber sicherlich war es ein weiterer Magier für sein dringendes Anliegen. Sofort richtete Mareo seine leicht leuchtenden goldgelben Iriden auf den Auftraggeber, erhob sich und hielt diesem die Hand direkt hin. „Ich bin so schnell gekommen, wie ich konnte“, versicherte Mareo ihm. „Ich danke Euch! Ist das hier Euer Kollege?“, antwortete er und deutete dabei auf Maenor. Mareo blickte über die Schulter zum Clown und atmete tief durch. „Ist er“, gestand der Halbgott und sah zurück zum Auftraggeber. Er hatte es direkt beim Händedruck realisiert, dass hinter dieser Fassade weit mehr steckte. Seinem göttlichen Auge entzog sich niemand so leicht, dafür hatte er zu viel Erfahrung. „Ich bitte Euch. Ihr müsst diesen Phoenix finden, damit meine Tochter gerettet werden kann!“, flehte er die beiden Magier an und verlor beinah die Fassung. „Habt Ihr irgendwelche Informationen für uns?“, hakte Mareo direkt nach, doch der Auftraggeber schüttelte nur den Kopf. So ein Mist aber auch. „Wir schaffen das auch so, versprochen!“, beruhigte Mareo und ihn und sah zu Maenor. „Gehen wir zur Bibliothek. Wir müssen recherchieren!“

tbc: Östliche Bibliothek von Crocus Town





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BeitragThema: Re: Bahnhof - Einkaufsmeile
Bahnhof - Einkaufsmeile EmptySa 4 Nov 2023 - 14:53

「 5 | 15 」

"Nicht in einer so großen Fläche", verneinte Darion die Nachfrage zu den Grenzen seiner Kraft. Wenn es so einfach wäre, dass er ein ganzes Gebäude sichern könnte, dann hätte man ihm nicht den einäugigen Pferdenarren zur Seite gestellt, sondern ihn gleich alleine auf den Auftrag geschickt. Bei Darion handelte es sich um einen langjährigen Runensoldaten, aber einen sehr frischen Rune Knight. Sein magisches Potential hatte Raum nach oben. Nicht jedoch seine Entschlossenheit. Für Darion gab es keinen Zweifel, dass sie Ravnika fassen würden. Ob mit Pferd, Begleitung oder erschwerten Bedingungen. Der Runenritter verstand, dass sie keine Panik verursachen wollten, weswegen er sich so leise wie möglich und so schwammig wie möglich ausdrückte. Wenn das Hauptquartier keine sofortige Evakuierung wichtiger Gebäude angeordnet hatte, dann wollte es offenbar nicht zu viel Aufmerksamkeit auf den Sabotageversuch legen. Gerne hätte der Hawthorne einen tieferen Einblick in die Mechanismen der Gilde gehabt, um herauszufinden, wer ihnen überhaupt diese Tipps gegeben hatte. Aber es brachte nichts, verstrichenen Gelegenheiten nachzuweinen - besonders dann, wenn diese niemals in greifbarer Nähe gewesen waren. Wie Lasciel innerhalb der Organisation aufgestellt war, das wusste Darion nicht, doch vermutlich hatte er auch keine übermäßig hohe Position. Erstens würde er ihn sonst vielleicht besser kennen und zweitens schien das Einauge ebenso ratlos wie er selbst. Diese ganze Quest kam dem Hawthorne etwas schlampig und undurchsichtig vor, doch was wollte man machen ... Sie mussten eben alle Widrigkeiten durch ihre eigenen Talente ausgleichen. "Natürlich", war daher Darions einziger Kommentar zu Lasciels Analyse des Bahnhofs als Ziel - genau wegen der soeben wiedergekäuten Gründe hatte er ihn als Möglichkeit in Betracht gezogen.

Mit unverhohlener Genugtuung verabschiedete sich Darion vom Pferd. Es würde viel einfacher sein auf dem Bahhofsgelände zu navigieren, wenn er sich nicht die ganze Zeit über einen haarigen Umweg mit Lasciel unterhalten musste. Außerdem würden sie deutlich weniger auffallen. Ein weißhaariges Goldauge und ein Rotschopf mit Milchauge waren genug der Attraktion ohne Blindenpferd. Mit verschränkten Armen wartete der Hawthorne geduldig an einer Häuserecke und betrachtete die Einkaufsmöglichkeiten auf dem Bahnhof mit mildem Interesse. Er hatte nicht etwa vor, einen kleinen Shoppingtrip einzulegen, sondern achtete insbesondere auf Anzeichen von Problemen, unerwartete Veränderungen - dergleichen. Als Lasciel zurückkehrte, neigte er seinen Kopf so, dass sie sich unterhalten konnten, ohne die Aufmerksamkeit der Menschen auf sich zu ziehen. Aus nächster Nähe warf Darion seinem Partner einen Blick zu, als würde er sich fragen, ob das Rothaar zusammen mit seinem Pferd auch seine grauen Zellen in einem nahen Stall untergebracht hatte. "Selbst wenn ich eine genaue Beschreibung hätte", flüsterte Darion, "wie dämlich wäre es, die Hotels nach einer konkreten Zielperson zu fragen? Wenn sie etwas mit großen Konsequenzen für die Stadt plant, treiben wir sie dadurch zum Handeln oder alarmieren sie." Er schüttelte den Kopf. "Nein. Wir fragen in den Hotels nach, ob Personen mit Bargeld weit im Voraus bezahlt haben. Dergleichen. Nichts, was auf unsere Zielperson direkt hindeutet." Der Nephilim zog den Kopf leicht zurück, denn so nahe am Anderen fühlte er sich befremdlich - dabei hatte er eigentlich kein Problem mit Körperkontakt. "Und du begleitest mich besser. Ich merke, wenn jemand lügt." Dass er sich dabei körperlich schlecht fühlte und möglicherweise eine Stütze brauchte, wenn jemand besonders saftige Lügengeschichten auftischte, ließ der Hawthorne vorerst unerwähnt.


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BeitragThema: Re: Bahnhof - Einkaufsmeile
Bahnhof - Einkaufsmeile EmptySo 19 Nov 2023 - 16:04


Silence is gold and gold is expensive.
Plot-Quest Des Teufels Vasallin

Lasciel nickte leicht. Die Antwort war nicht verwunderlich. Jemand, der ein ganzes Gebiet effektiv schützen konnte, würde vermutlich nicht mehr C-Rang sein, wenn es keine andere Gründe dafür gab. Aber wenn Darion auch nur ein wenig dabei helfen könnte, Zivilisten davor zu bewahren, Kollateralschaden zu werden, würde das schon etwas zählen. Der Bahnhof war ein meist stark besuchtes Gebäude. Man konnte ziemlich viel Schaden dort anrichten.
Auf ihrem Hinweg lieferte der Engel Desperatio bei dem Unterstand ab, den er bei weiteren Reisen per Zug meist verwendete. Darion hatte auf ihn gewartet und gemeinsam machten sie sich wieder auf dem Weg. Der andere sprach leise, flüsterte fast schon in Lasciel Ohr. Es war dem Engel zwar etwas unangenehm, aber er blieb nahe an dem Hellhaarigen und nützte ihn anstatt Desperatio dazu, sich durch die Menschen zu drängen. In ihrem Gespräch über ihr weiteres Vorgehen wurde aber rasch klar, dass die beiden etwas unterschiedliche Herangehensweisen hatten. Die Rune Knights hatten ihnen bereits einige Informationen gegeben, die sie von anderen Kontakten wiederrum bekommen hatten, ein Bild war also möglich. Vor allem bei Personen, die als Verbrecher bekannt waren. Es schien allerdings nicht so, als hätte Darion ein Bild bekommen. Dieser widersprach ihm stattdessen und Lasciel schwieg einen Moment lang. Er selbst war deutlich direkter in seinem Vorgehen. Schleimerei, halbe, indirekte Fragen stellen … das war nicht seine Art. „Ich denke nicht, dass sie sich allgemein lange Zeit lässt. Je länger sie, oder auch ihre Mithelfer, hier sind, umso höher ist die Chance entdeckt zu werden. Und wenn doch, würde es vermutlich nicht in ihren Plan passen, früher reagieren zu müssen.“ Würde Lasciel so einen Angriff starten, würde er alle Planungen im Vorhinein machen und höchstens einen Tag hier verbringen. Am besten weniger. So wenig, dass es kaum eine Chance gab, dass ihn jemand auffand, bevor er mit dem begann, weswegen er hier war. Außerdem war der Engel trotz der Tatsache, dass er meistens relativ abweisend wirkte und sich von dem um sich herum wenig stressen ließ, nicht wirklich geduldig. Wenn sie zu zweit durch alle Hotels in der Nähe gingen, würde das Dauern. Was ihn aber dazu brachte, die Stirn zu runzeln, war Darions letzter Satz. Wusste er das immer? Oder war das einer seiner Zauber? Wie dem auch sei, es klang praktisch und Lasciel würde sich das für mögliche, künftigen Begegnungen merken müssen. Das meiste, was er den Rune Knights erzählt hatte, entsprach der Wahrheit. Aber es gab auch Teile, die er leicht verdreht oder weggelassen hatte.
Vor ihnen tauchte der Bahnhof auf, ein Gewusel von Menschen und Geräuschen. „Fangen wir an“, murmelte der Engel und sah sich um. Das Licht war gut genug, dass er die Gebäude erkennen konnte und auch ohne Farben ausmachen, was wohl ein Hotel war. Er steuerte auf das erste Gebäude zu ihrer Linken zu.


Manaverbrach [425/425]
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Quest | @Darion [ 4 ] Kleidung | #LasQ13




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BeitragThema: Re: Bahnhof - Einkaufsmeile
Bahnhof - Einkaufsmeile EmptyMo 20 Nov 2023 - 22:01


Nein, Darion hatte keine Informationen zu ihrem Fall erhalten - jedenfalls keine detaillierten. Der Halbengel mochte den Großteil seines Lebens im Militär des Königreichs verbracht haben, doch für die Rune Knights war er nicht mehr als ein Rekrut. Präsentere Ritter als Lasciel hätten sich vermutlich sogar zurecht gefragt, wieso der Hawthorne bei dieser wichtigen Quest eigentlich überhaupt dabei war. Vielleicht wegen seiner Fähigkeit, Lügen zu enttarnen? Oder dachte das Hauptquartier, dass an der Gefahr am Ende gar nicht so viel dran war, wie es schien? Darion folgte dem Ranghöheren und bot ihm widerwillig die Stütze, die sein Pferd ihm nicht mehr geben konnte. Lächerlich, dass ein Rune Knight Probleme mit Menschenmengen hatte, aber es stand dem Weißhaarigen wohl kaum zu, Vorträge zu halten. Außerdem hatten sie, so sehr ihn das Ganze auch geheim auf die Palme brachte, einen Auftrag zu erledigen. Und wenn es um die Sicherheit seiner Stadt ging, nahm Darion das durchaus ernst. Gerne hätte er ähnlich detaillierte Informationen gehabt wie Lasciel, doch der Hawthorne musste sich leider einzig und alleine auf seinen Menschenverstand verlassen. "Dann müssen wir schnell sein", stimmte der Nephilim zur Abwechslung einmal der Aussage seines Partners zu. Egal wie lange der Aufenthalt und die Planung ihrer Gesuchten war, mehr Zeit würde sie nur gefährlicher machen und ihr die Möglichkeit geben, zu handeln. Es war eine valide Option sie durch direktes Ausräuchern zum Handeln zu zwingen wie der engelhafte Rotschopf vorschlug, doch Darion hätte diese Vorgehensweise lieber vermieden - jedes Zivilopfer, das durch indiskrete Vorgehensweise entstand war vermeidbar. Am Ende blieb ihnen aber vielleicht nichts Anderes übrig, wenn sie die Zerstörung minimieren wollten ...

"Also gut." Darion nickte und folgte Lasciel zu einem der Hotels. Hier in Bahnhofsnähe gab es einen regelrechten Querschnitt durch das Gastgewerbe. Man bekam für wenige Jewels eine Absteige, konnte aber auch, wenn man gewillt war, etwas tiefer in die Tasche zu greifen in bequemer Nähe zu den Zügen und den hiesigen Runensoldatenkasernen eine Luxusnacht verleben. Darion bewegte sich für seine Zwecke meistens im Mittelbereich, da er für gewöhnlich wenig Verwendung für zusätzliche Annehmlichkeiten eines Hotels hatte. Er war nun einmal, so direkt das auch sein mochte, primär an den Betten interessiert. Welche Sorte Hotel würde ihre Zielperson bevorzugen? Darion hielt sich bei der Auswahl des Etablissements an Lasciel und betrat das Foyer eines Gebäudes, das immerhin nicht gerade nach Mottenkugeln und Kakerlaken roch. Eine freundliche Rezeptionistin im adretten, purpurfarbenen Kostüm begrüßte sie mit einem Lächeln, das Darion erwiderte. Es geriet nur leicht ins Schwanken, als sie ihre Uniformen erkannte. "Guten Tag, meine Liebe", begann Darion in der freundlichsten Stimme, die er aufbringen konnte das Gespräch zu führen. Die Tonlage war samtig und süß, als könnte er sich nichts Schöneres vorstellen, als all seine Aufmerksamkeit auf diese Dame zu lenken. "Willkommen im Tulip Hotel!", begrüßte die Dame die beiden Kameraden, durch die kuschelwuschelige Art Darions offenbar etwas beruhigt. "Mein Partner und ich sind hier, um ein paar Nachforschungen anzustellen. Wärt Ihr so lieb, uns einen Blick in das Gästebuch werfen zu lassen?" Sie zögerte einen Moment, doch dann nickte sie und griff in einen Aktenschrank und schob ihnen ein großes, ledergebundenes Buch zu. Mit seinem Seitenblick auf Lasciels Milchaugen zog Darion den Schinken zu sich heran und blätterte darin. "E-es ist doch alles in Ordnung, oder?", piepste die Rezeptionistin ängstlich gen Lasciel. Dann zeig mal deine Zivilistenkünste, Einauge, ich höre zu und suche nach dreisten, falschen Namen ...


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BeitragThema: Re: Bahnhof - Einkaufsmeile
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Sie hatten sich wohl auf zumindest eine Sache geeinigt: sich nicht zu lange Zeit zu lassen. Und vor allem, der dunklen Magierin nicht genug Zeit zu lassen, sich hier häuslich einrichten. All ihre Pläne und Absicherungen umzusetzen. Natürlich bestand eine hohe Chance, dass sie ausschlug, wenn sie ihr zu nahekamen, aber der Schaden wäre vermutlich noch größer, wenn sie Zeit hatte, sich mit dem Ort vertraut zu machen und alles nach ihrem Willen einzurichten. Wenn sie sie unvorbereitet erwischten, auftrieben, war die Chance höher, dass der Bahnhof die nächsten Stunden oder Tage heil überstand. Zumindest ein größerer Teil des Ortes. Neben ihrem Plan, durch die Hotels zu stöbern, hatte sie aber noch etwas anderes zu tun. Lasciel hatte nicht viele Informationen über die Sicherheitsvorkehrungen des Bahnhofs erhalten. Die Details und mit welcher Unterstützung sie rechnen konnte, waren mit der Quest nicht erklärt worden und bislang hatte das Wissen gereicht, dass es Security, wie viele Menschen hier es nannten, gab. „Benötigst du mich, wenn du dich durch die Hotels fragst?“ Darion hatte zwar seine vorherige Idee verworfen, aber mehr mit dem Hintergrund, dass Lash im Gegensatz zu ihm keine Lügen entdecken würde. Darion war zwar nur C-Rang, aber wenn man ihm die Quest gegeben hatte, hatte der Magier sicher genug auf dem Kasten, Gespräche zu führen. Und dabei schien er Lasciel sowieso besser, als es der Engel je sein würde. Abgesehen davon sagt ein Rang nicht nur etwas über das Können aus, sondern auch darüber, wie viel Vertrauten die Rune Knights in einen hatten. Stärke war nicht alles.
„Ich möchte mit den Zuständigen für die Sicherheit und Polizei am Bahnhof reden.“
Themenbezogene Gespräche fielen ihm viel einfacher. Das Problem war ja nicht, dass er sich nicht traute, andere anzusprechen. Er hatte nur nicht die Nerven für mehr oder weniger spaßige Gespräche oder dafür, um den heißen Brei zu reden.

Das erste Hotel würde er aber mit dem jüngeren Rune Knight machen. So traten die beiden in eines der Hotels ein, das dem Engel fremd war. Er zog billigere Absteigen vor, oder welche mit Unterstellmöglichkeiten für Desperatio. Und in Crocus Town hatte er sein Zimmer im Gildenhaus. Er schlief nicht gerne darin und nützte es mehr als Lager für seine Sachen … aber es war da, wenn er es brauchte. Es war durch das Licht der Fenster und ein künstliches an der Decke hell im Eingangsbereich, als die beiden sich auf den Tresen zubewegten. Darion erhob die Stimme und der Engel ließ den anderen reden. Die Frau im für Lasciel grauen Kostüm begrüßte sie. „Guten Tag“, wiederholte er Darions Begrüßung, die Worte schmeckte komisch in seinem Mund. Sein Mundwinkel zuckte über sich selbst amüsiert, als er neben dem anderen zu stehen kam. Beide überragten die Frau über weit mehr als einen Kopf, weshalb der Engel zu ihr hinabschauen musste. Dann reichte die Darion das erfragte Gästebuch, ihre Gildenzugehörigkeit dank der schlecht übersehbaren Gildenzeichen keine Frage. Lasciel hatte zwar ein Band, um das Zeichen auf seinem Hals, wenn nötig abzudecken, aber wenn die letzte Zeit lag es nur noch irgendwo in seiner Reisetasche.
Darion begann damit, sich durch das Buch zu blättern. Lash hob bei seinem Seitenblick die rechte Augenbraue. Er war ehrlich gespannt wie und ob Darion da drinnen etwas finden würde. Die Hexe würde sich kaum mit ihrem echten Namen vorgestellt haben. Doch für den Moment wollte er ihn nicht weiter bei der Suche stören, zumal er deutlich die Unsicherheit, die Angst, in der Stimme der Frau hören konnte. Lash wandte sich ihr zu. Er war kein großer Wortkuschler, der anderen Honig ums Maul schmierte. Und wenn Darion Lügen erkannte … Er überlegte kurz, das zu testen, ließ den Gedanken aber wieder fallen. Stattdessen nickte er ihr zu. „Du und dein Hotel seid in keinen Schwierigkeiten.“ Er konnte fast das Misstrauen spüren, dass ihr ins Gesicht geschrieben stand. Meist hatte er etwas Schwierigkeiten damit, Gesichter zu lesen, dafür viel es ihm deutlich einfacherer, Gefühle aus Stimmen herauszuhören, aber mit der Helligkeit im Raum ging es auch so.
„Warum … Warum sind Sie dann hier?“

Lasciel überging das Siezen, das in seinen Ohren noch immer seltsam klang. Euch kannte er, Sie war eine neue Form für ihn, an die er sich noch immer nicht gewöhnt hatte. Und es vielleicht auch nicht wollte. „Wir suchen nach jemanden.“ Ihre Augen wurden groß.
„Ein Verbrecher? Hier? Ich würde nie-„
Lasciel verzog leicht die Lippen. Er konnte ein Arsch sein, aber er hatte keinen Spaß daran, andere in Angst zu sehen. „Das ist unsere Aufgabe. Du hilfst, indem du uns Informationen gibst.“ Er deutete mit dem Kinn in Richtung Darion. „Kannst du ihm zeigen, welche Besucher in den letzten Stunden angekommen sind?“ Vielleicht würde das dem Hellhaarigen bei seiner Suche helfen und ihr etwas anders zu tun geben, als in ihren strudelnden Gedanken zu versinken.


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BeitragThema: Re: Bahnhof - Einkaufsmeile
Bahnhof - Einkaufsmeile EmptyMi 13 Dez 2023 - 13:13

07 | @Lasciel

In aller Seelenruhe blätterte Darion durch das Gästebuch. Es wäre schon unverschämtes Glück, wenn sie bei ihrem ersten Ziel direkt auf eine Goldgrube stießen, doch in diese Richtung spekulierte der Nephilim auch gar nicht. Vorerst prägte er sich Ankunftszeiten und Namen ein, um sie mit weiteren Hotels in Bahnhofsnähe abzugleichen. Sicherlich würde ihre Zielperson sich nicht mit ihrem echten Namen in einer Unterkunft einquartieren, doch während Darion sie für intelligent und gefährlich hielt, erstreckte sich der angemessene Respekt vor ihrem Kontrahenten nicht auf dessen Handlanger. Es war durchaus möglich, dass sie zwar schlau genug waren, sich über verschiedene Absteigen aufzuteilen, aber ähnliche bis gleiche Decknamen wählten oder ihre Ankunftszeiten zu ähnlich waren, als dass es Zufall sein könnte. "Nicht nötig. Ich habe, was ich brauche", säuselte Darion mit einem warmen Lächeln, das nur wenig Schadenfreude darüber enthielt, Lasciel in eine für ihn womöglich unangenehme Situation gebracht zu haben. "Ich nehme das mit." Die Augen der Rezeptionistin weiteten sich und sie trat näher an die Tresenseite heran, vor der Darion sich aufgebaut hatte, um zu lesen. "Das können Sie nicht! Wir benötigen das Gästebuch ..." "Pardon, meine Liebe - ich bezog mich nur auf die Informationen." Der Nephilim griff an seinen Gürtel und zog seine Schriftrolle hervor. Mit einem Finger malte er ein Runenpasswort auf das Griffstück. Es glomm rötlich auf und schnappte dann auseinander, so dass er nur einen Teil davon aufrollen musste, um mit einem Manaimpuls den Inhalt zu kopieren. Auf der scheinbar leeren Fläche der Schriftrolle erschienen wie von Zauberhand die Schriftzeichen der Eintragungen. "Das dauert einen Moment. Wenn ich meinen Kollegen einen Augenblick entführen dürfte? Ja?~"

Darion lächelte noch breiter und hakte einen Finger an Lasciels Kleidung ein, um ihn dezent ein paar Schritte weiter in das Foyer zu ziehen. Sollte er sich ihm anschließen, näherte sich Darion so weit, dass der Flausch seiner Haare die Lippen verdeckte, die sich dem Engelsohr näherten. "Mach ruhig das, was du tun wolltest und sprich mit den Soldaten am Bahnhof. Es würde mich wundern, wenn sie nicht über potentielle Ausnahmesituationen in Kenntnis gesetzt wurden. Wir treffen uns in zwei Stunden wieder vor diesem Hotel, einverstanden?" Darion wartete ab, ob Lasciel noch einen Gegenvorschlag oder Einsprüche zu erheben hatte und kehrte erst wieder an die Theke zurück, als sich seine Schriftrolle von selbst wieder einrollte. Nachdem er diese sorgfältig wieder an seinem Uniformgürtel befestigt hatte, verabschiedete sich Darion dankbar von der Rezeptionistin. Da er bei ihren bisherigen Worten nichts gespürt hatte, was auf Unwahrheiten deuten ließ, hatte er kein gesteigertes Interesse daran, sie zu befragen. Ein sachtes Patschen auf die gesammelten Informationen mit der Hand war der Abschiedsgruß an den rothaarigen Engel, ehe sich der Nephilim ins Getümmel stürzte und sich bereit machte, für die nächsten Stunden Fußarbeit zu erledigen. Dies war die weniger glamoröse Seite des Daseins als Rune Knight, aber nicht jeder Auftrag konnte aus Verfolgungsjagden und hitzigen Gefechten bestehen. Wenn es um die Sicherheit der Bürger Fiores und die Erhaltung der Ordnung ging, dann war es besser, keinen zu großen Aufriss zu erregen.


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BeitragThema: Re: Bahnhof - Einkaufsmeile
Bahnhof - Einkaufsmeile EmptyMo 18 Dez 2023 - 21:02


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Während Lasciel gerne für sich war und keine Probleme damit hatte, still zu stehen, schien die Frau in eine leichte Panik zu verfallen. Der Engel hoffte ihr mit der kleinen Aufgabe etwas von dem Stress zu nehmen, indem sie etwas zu tun hatte. Das ließ ihn allerdings alleine über. Was wie gesagt kein Problem war, der Alte war Profi darin, sich von seinen Gedanken abzukapseln, aber er hatte auch nicht viel Geduld. Entsprechend sah er mit erhobener Braue zu, wie Darion das Gästebuch durchsah. Er klopfte zwar nicht mit dem Fuß auf den Boden … aber man sah seinem Gesicht vermutlich an, dass er ungern auf etwas Bestimmtes wartete. Als Darion dann mit seiner üblichen Säusel-Singsang-Stimme sich wieder ins Gespräch einklinkte, war der Engel darüber fast schon froh. Bis der Jüngere erwähnte, dass er das Buch mitnehmen wollte. Dann klärte er sein Missverständnis auch schon auf, bei dem Lash nicht sicher war, ob es nicht so beabsichtigt gewesen war. Aber er hielt den Mund und ließ Darion machen, was auch immer dieser Tat. Lasciel versuchte einen Blick auf die weiße Rolle zu werfen, die nun in einmal leichten Grau, für ihn zumindest grau … glühte. Es war ein verdammt seltsames Bild, eine dunkle Farbe glühender zu sehen wie weiß.
Während er darüber noch die Stirn runzelte, hatte Darion seine eigenen Pläne und zog ihn an seiner Kleidung weg vom Tresen. Das kam so selten vor, dass der Engel ihm für einige Schritte davon überrascht folgte. Dann griff er nach der Hand des anderen und löste sie von sich, um sie zu ihrem Besitzer zurückschieben. Viel brachte es ihm aber nicht, denn anstatt zurückzuweichen, kroch ihm der Hellhaarige wieder heran, bis er dessen Atem am Ohr spüren konnte. Unangenehm nicht nur weil er so nah war, sondern weil Lasciel vor nicht allzu langer Zeit einen Säbel an eben jenes Ohr bekommen hatte, dass ihm einen tiefen Cut geschnitten hatte. Seitdem sah er aus wie eine verdammte Straßenkatze, die sich in zu viele Kämpfe geworfen hatte …
Natürlich machte es in Anbetracht ihres Auftrages Sinn, sich die Worte ins Ohr zu flüstern, aber ein großer Fan war der Engel davon dennoch nicht. Anstatt es dem anderen also gleichzutun, trat er danach rasch einen Schritt zurück. „Wir sehen uns“, blieb seine Erwiderung und folgte dem andere Rune Knight zurück zum Tresen. Er hob die Hand zum Gruß, als er das Hotel wieder verließ. Darion folgte ihm kurz darauf und draußen teilten sich ihre Wege auf. Getrennt erweckten sie deutlich weniger Aufmerksamkeit, vor allem auf einem relativ vollen Bahnhof. Darion fing sich sicher ein paar Blicke ein, und von Lash wandten die meisten ihre Blicke rasch wieder ab. Zwar waren seine Haare mittlerweile ordentlich geschnitten, anstatt von ihm blind mit einem Küchenmesser abgesäbelt zu werden und seine Kleidung war frisch gewaschen, aber er wirkte dennoch nicht wie jemand, der in die Stadt gehörte. Eher wie ein Reisender, der hier gestrandet war, sofern man das Gildenzeichen ignoriert.

Lasciel war ganz froh, die meisten anderen ein Stück weit zu überragen. Mit Desperatio hatte er nie Probleme mit Menschenmengen – andere wichen der Stute meistens von sich aus auch. So musste er sich selbst durchschlagen, was länger dauerte, bis er beim Gebäude angekommen war. Lash hielt Ausschau nach Personen in Uniform und es dauerte nicht lange, bis er einen davon am Eingang entdeckte. Er steuerte auf die hochgewachsene Frau zu, die ihn mit zusammengekniffenen Augen musterte. Sobald sie das blaue Abzeichen an seinem Hals entdeckte, entspannte sie sich wieder ein Stück weit. „Lasciel“, stellte er sich knapp mit seinem Namen vor, als er vor ihr zum Stehen kam. „Ich möchte mit deinem Vorgesetzen über sein Sicherheitsanliegen reden.“ Sein vermutlich formlichster Satz des Tages bisher, wenn auch so direkt wie eh und je … Viel um den heißen Brei reden war wirklich nicht sein Ding. Reden allgemein eigentlich, aber bevor er noch ewig über den Bahnhof stolperte, wäre jemand, der wusste wohin, die bessere Wahl.


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BeitragThema: Re: Bahnhof - Einkaufsmeile
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Darions Magen zog sich schmerzhaft zusammen. In einer uneinsichtigen Seitengasse zwischen den vielen Gebäuden rund um den Bahnhof würgte der Halbengel trocken und stöhnte leise. Die meisten fanden seine übernatürliche Fähigkeit zum Erkennen von Lügen nur nützlich. In Wahrheit bereiteten Unwahrheiten ihm körperliches Unwohlsein. Aus diesem Grund kämpfte der Hawthorne im Augenblick damit, sich sein Frühstück noch einmal durch den Kopf gehen zu lassen. Mit Mühe behielt er die Fassung. Schweißperlen hatten sich auf seiner Stirn gebildet, die er sich nun energisch in das flauschige, weiße Haar wischte, das wie bei einer zerrupften Taube von seinem Kopf abstand. Der Runenritter stützte sich ächzend an der Wand ab und rieb sich über die klammen Wangen. Wenigstens war es nicht umsonst, dachte Darion und rutschte auf eine Lagerungskiste, die hier beim Hintereingang eines Schnellrestaurants herumstand. Er musste mehrere Hotels unterschiedlicher Gehaltsklassen abklappern und hatte eine beachtliche Menge an Informationen in seine Schriftrolle gesaugt, bis er an einen offensichtlich nervösen Rezeptionisten geraten war. Dieser war seinen Fragen ausgewichen und hatte schließlich zugegeben, dass vor Kurzem eine Person, die auf seine Beschreibung passte ein Zimmer in seiner Unterkunft erworben hatte. Auf Drängen Darions hin hatte er ihm den Raum aufgeschlossen, doch dieser war bis auf wenige Spuren der Anwesenheit einer Person bereits leer. Und als der Hawthorne den Rezeptionisten befragt hatte, wo der Bewohner des Zimmers hin war, hatte er ihm eine wilde Lügengeschichte aufgetischt, dass die Lady in die Innenstadt gegangen sei, um einzukaufen. Darion hatte gerade so lange an sich halten können, um zu erfahren, dass sie eine ordentliche Summe Jewels für ihr Alibi hatte springen lassen, bevor er sich entschuldigen musste und würgend in die Seitengasse getorkelt war.

Ihre Zielperson wusste also, dass sie verfolgt wurde (das war nicht weiter verwunderlich) und hatte nötige Schritte eingeleitet. Ziemlich sicher war sie weiterhin irgendwo hier. Es gab ein paar Orte, die für einen Anschlag in Frage kämen, doch für eine genaue Übersicht würde er Lasciels Informationen benötigen. Vorsichtig erhob er sich von der Kiste, stützte sich für die ersten, wankenden Schritte noch an der Wand ab und fand dann sein Gleichgewicht wieder. Wenigstens waren diese Anfälle recht schnell vorbei, nachdem sie gekommen waren. Zielstrebig hielt Darion auf ihren Treffpunkt zu und warf dabei einen Blick auf die Bahnhofsuhr, bei dem er jedoch stutzen musste. Sie zeigte die exakt selbe Uhrzeit an wie vor zwei Stunden. Zeitmagie? Nein, die Leute sind anders. Dann ist die Uhr stehen geblieben. Mit verschränkten Armen blieb Darion im Außenbereich der Bahnhofshalle stehen, vor dem Hotel, vor dem sie sich verabredet hatten und runzelte die Stirn. Er würde den Umstand erwähnen, sobald Lasciel mit seinen Informationen zurückkehrte. Vielleicht war es gar nichts, aber aus irgendeinem Grund wurde der Hawthorne das Gefühl nicht los, beobachtet zu werden. Ging die Aufregung mit ihm durch oder spürte er den Blick ihrer Feindin im Nacken, ohne sich sicher sein zu können, wo sie lauerte? Mit einem Mal fühlte sich der Nephilim wie eine riesige Zielscheibe und konnte gar nicht erwarten, wieder im Team zu operieren.


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BeitragThema: Re: Bahnhof - Einkaufsmeile
Bahnhof - Einkaufsmeile EmptyMo 25 Dez 2023 - 20:52


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Lash hatte allgemein ein schlechtes Zeitgefühl, also würde er, sobald er fertig war, direkt zurückkehren, um die zwei Stunden Marke nicht zu verpassen. Seine Unterhaltungen dauerten aber länger als erwartet. Die Beamtin gab ihn an einen Mitarbeiter weiter, der ihn zum Vorgesetzen brachte. Mr Cane war für den heutigen Tag mit der Sicherheit des Bahnhofs beauftragt worden. Er war ein älterer, erfahrender Runenritter. Ein Mensch ohne Magie, aber sein Stand war selbstbewusst und seine Augen wachsam, als er Lasciel in seinem Büro begrüßte. Der Engel schilderte ihm in knappen Worten die Situation. Mr Cane wusste das grundlegende und zeigte ihm eine Karte des Bahnhofs. Ob Darion auch so ein Bild abspeichern konnte?
Der Runenritter zeichnete ihm ein, wo er die Polizisten positioniert hatte, bevor er Lasciel den Evakuierungsplan erläuterte. Der Engel hatte nicht wirklich ein gutes Bild des Bahnhofs im Kopf, aber mit dem Plan fiel es ihm deutlich einfacherer, dem Mann zu folgen. Es wirkte wie ein guter Plan, auch wenn eine panische Menschenmenge jeden Plan zunichte machen konnte, wenn sie nicht eingedämmt wurde. Das war allerdings nichts, was er beeinflussen konnte. Lasciel selbst war zwar niemand, der Panik wirklich steigerte – dazu wusste er zu gut, wo seine Grenzen lagen und hatte zu wenig Angst vor einem Scheitern. Er hatte seinen schlimmsten Moment bereits hinter sich, Ravnika verschreckte ihn nicht.
Mr Cane überreichte ihm auf Nachfragen eine zweite, kleinere Karte und markierte auch hier die Linien und riskanten Punkte. Er schickte ihn daraufhin mit einem der Polizisten los und durch den Bahnhof, um ihm die gefährdetsten Stellen zu zeigen. Der Punkt, an dem die Bahnsteige zum großen Bereich des Bahnhofs übergingen. Der Eingangsbereich. Weitere Orte, an denen die Wahrscheinlichkeit am größten war. Selbst dem Alten fiel hier die verstärkte Anwesenheit der Beamten auf, die die Menge überwachten.

Sein Bahnhofführer lieferte ihn wieder am Eingang ab und beschloss, bei ihnen zu bleiben, sollten sie weitere Informationen oder Kontakt zu Mr Cane brauchen. Lasciel trat aus dem Gebäude und atmete die frische Luft ein. Er sah hoch zur Uhr und runzelte die Stirn. Er war sich nicht ganz sicher, ob er die Zeiger richtig sie, sie waren zu blassgrau vor seinem verdeckten Auge. „Wie spät ist es?“ Sein Begleiter antwortete, was Lashs misstrauische Miene verstärkte. „Eure Uhr steht still.“ Er sah sich um und entdeckte Darion kurz darauf, der wie eine Kerze hervorleuchtete. Mit der Karte in der Hand trat er zu dem Jüngeren. Ob er schon lange wartete? „Ich habe die nötigen Pläne“, meinte er, sobald er nah genug war, um leise sprechen zu können, ohne dem anderen dabei wieder ins Ohr hauchen zu müssen. Lash deutete auf den Polizisten, der einen knappen Meter entfernt stehengeblieben war. „Für weiteres haben wir ihn dabei. Was hast du herausgefunden?“ Er wandte das Gesicht ab, war es mittlerweile gewohnt, anderen im Gespräch eher das Ohr zuzudrehen. Solange Darion ihn nicht wieder ins Gesicht klettern würde, war er damit auch in Ordnung … So glitt sein schwarzweißer Blick über die vorbeieilenden Menschen. Ob es zwei Stunden waren oder nicht, es war Zeit vergangen, in denen die Hexe alles mögliche hätte tun können. Wenn sie doch falsch lagen mit dem Ort … Lasciel kniff das freie, rechte Auge leicht zusammen und leichte Gänsehaut breitete sich auf seinen Armen aus. Er sah niemanden, der die zwei Magier anstarrte. Hörte auch niemanden.
Der junge Mann ihnen gegenüber riss in jenem Moment die Augen auf und starrte die Uhr über ihren Augen an. Lasciel drehte sich um, konnte aber kaum etwas erkennen. Zum Glück hauchte der Beamte in jenem Moment, was geschah: „Der Zeiger dreht sich rückwärts.“


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BeitragThema: Re: Bahnhof - Einkaufsmeile
Bahnhof - Einkaufsmeile EmptyMo 8 Jan 2024 - 21:13


"Rückwärts?" Darion wirbelte mit einer Woge wehender weißer Haare herum. Sein Blick galt der Bahnhofsuhr, die er stirnrunzelnd einige Momente in Augenschein nahm. Tatsächlich ... Langsam, ganz langsam, bewegten sich die Zeiger auf einer Bahn, die eigentlich nicht möglich sein sollte. Die Bewegung war ruckartig und unstet, und da der Nephilim keinen Sog oder eine Veränderung in der Umgebung spürte, schloss er abermals Zeitmagie aus. Sein erster Gedanke war, dass das Uhrwerk auf irgendeine Art und Weise aufgezogen wurde, doch sicherlich hatte Crocus Town andere, weniger handwerkliche Möglichkeiten, um die Wartung ihrer Bahnhofsuhr zu gewährleisten. Den Blick nicht von dem Phänomen über ihnen nehmend, erinnerte sich Darion daran, dass er eigentlich Bericht erstatten wollte. Er neigte sich Lasciel zu und verzichtete diesmal darauf sein Ohr zu beglücken. Stattdessen sprach er ganz normal, wenn auch leise. Für Singsang und Gesülze war gerade schwerlich Zeit. "Ich konnte das Hotelzimmer unserer Zielperson ausmachen. Es war leer. Der Rezeptionist behauptete, dass sie gen Innenstadt gegngen war, doch das war eine Lüge. Ich vermute, dass sie sich noch irgendwo in der Umgebung aufhält oder bemerkt hat, dass wir nach ihr suchen." Darion wandte sich an den Beamten. "Wir brauchen den Schlüssel zum Uhrturm", sprach der Ritter mit sellbstverständlicher Autorität zum Soldaten. Und dann, als er nicht sofort losrannte: "Jetzt."

Kaum hatte der Soldat die Beine in die Hand genommen, sah sich Darion auf dem Platz vor der Uhr um und versuchte dabei möglichst keinen besorgten oder hektischen Eindruck zu erwecken, um keine Angst bei seinen Mitmenschen auszulösen. "Wir müssen uns das ansehen", erklärte er sicherlich überflüssigerweise seinem rothaarigem Kameraden, immerhin bestand gerade kaum ein deutlicherer Hinweis, den man verfolgen könnte. Ohne sich große Gedanken darüber zu machen, dass sein Mitstreiter damit vielleicht Probleme haben könnte, berührte Darion ihn sacht mit den Fingerspitzen an der Schulter, die in die richtige Richtung zeigte und lief voraus, für den Menschenmengen verhassenden Lasciel eher durch sein entschlossenes Gesicht als durch seine Breite eine Schneise schlagend. Sobald sie das Bahnhofsgebäude mit dem Uhrenturm erreicht hatten, blickte sich Darion in der näheren Umgebung nach Spuren oder Auffälligkeiten um, konnte jedoch nichts erkennen, was auf einen Einbruch schließen ließ. Mittlerweile befanden sich mehr Passanten auf der Straße. Einige waren stehen geblieben und deuteten auf die verrückt spielende Uhr. Gut betucht aussehende, junge Damen betätigten kichernd ein Fotolacrima, andere murmelten leise etwas von den Administrationsgeldern, die wohl verschwendet waren oder beklagten, dass sie ihre Abfahrtszeiten nicht ablesen konnten. Darion prüfte die Tür und stellte fest, dass diese noch abgeschlossen war. Doch es gab sicherlich viele Wege in das Gebäude und den Turm zu gelangen, wenn man es darauf anlegte. Im schlimmsten Falle sollte sich die Aufmerksamkeit der Umstehenden hier bündeln, damit etwas Grausiges passieren konnte. Darion merkte, wie seine Hände klamm wurden und seine Kehle dafür trockener wurde. Sein Körper funktionierte beinahe auf Autopilot. Als der Soldat keuchend zurückkehrte, rupfte er ihm unzeremoniell den Schlüssel aus der Hand und öffnete mit angehaltenem Atem die Tür zum Bahnhof. Im Inneren gab es nur eine große Halle, die früher einmal als Ticketschalter hergehalten hatte, jetzt jedoch leer stand. Der Bahnhof war im wahrsten Sinne des Wortes über sich hinausgewachsen - nun fungierte dieser Turm nur noch als Erinnerung für Kunden in der Einkaufsmeile und als Orientierungspunkt.

Die festen Stiefelabsätze klackerten über den Fliesenboden, als Darion den Raum betrat und auf Lasciel wartete. "Haltet euch bereit die Leute nach euren Plänen zu evakuieren, verstanden?", ließ der Nephilim noch gen Soldaten verlauten, wartete dessen unsicheres Nicken ab und schloss dann die Tür. Wer oder was auch immer hier auf sie lauerte, sollte unbedingt zuerst an Darion und Lasciel vorbei müssen, bevor es zu den Bürgern auf die Straße kam.


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BeitragThema: Re: Bahnhof - Einkaufsmeile
Bahnhof - Einkaufsmeile EmptyDi 23 Jan 2024 - 20:05


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Darion reagierte ebenfalls auf den geschockten Blick des Runenritters und beide Magier wandten sich um, um dessen Blick zu folgen. Lasciel hinterfragte, zumindest laut, zwar nicht viele Dinge, aber er wollte gerade sich vergewissern, richtig gehört zu haben, als sein hellhaariger Kollege ihm zuvorkam. Der Winkel, das Licht war schlecht, aber Lash brauchte nicht mehr zu sehen. Er wandte der Uhr wieder den Rücken zu, konnte aber weiterhin keine Person ausmachen, die länger als ein paar Herzschläge zu der Uhr aufsah. Noch, bald würde auch andere das seltsame Geschehen bemerken. Er biss die Zähne zusammen. Lasciel hasste Angriffe hinterrücks, zumindest, wenn sie ihm passierten. Er hasste es, nicht zu wissen, wo sich sein Gegner befand oder seine nächsten Züge einschätzen zu können. Der Engel verließ sich oft darauf, dass andere nach einem gewissen Muster reagierten – ohne, hätte er den Kopf nicht mehr auf den Schultern. Dieses abwartende Nicht-Wissen machte ihn unruhiger, als es ihm lieb war, auch wenn man es ihm nur durch den schmalen Strich seiner Lippen und dem freien, zusammengekniffenem Augen ansehen würde.
Darions leise Stimme war endlich ohne seinem vergnügten Singsang und Lash lauschte seinen Erfahrungen mit den Hotels. Wie der andere wusste, dass es eine Lüge war … davon hatte Lasciel weiterhin keine Ahnung, aber das hier war auch nicht die richtige Zeit dafür, dieses Geheimnis zu entdecken. Außerdem hatte er seine eigene, die er nur ungerne im Austausch dafür anbieten wollte. „Hoffentlich, es sei denn, sie hat den Rezeptionist getäuscht.“ Und dann wäre die ganze Stadt im Arsch. Darion schickte den Soldaten los, um den Schlüssel zu holen. Lash runzelte leicht die Stirn. Ihm war nicht ganz wohl dabei, dass sie beide da raufliefen. Sobald sie beide im Turm oben waren, könnte überall hier etwas geschehen und sie würden es zu spät mitbekommen. Verdammt, man könnte sogar sie einsperren, wenn die Tür aus Metall bestand. Mit diesem Gedanken im Kopf folgte er Darion durch die Menschen, hielt sich nach an den anderen. Weniger, um ihn nicht zu verlieren, eher, weil sie zu zweit mit Wirkung hatten und eher die Passanten ihnen aus dem Weg gingen, sofern sie nicht zu beschäftigt mit ihrem Leben oder der Uhr waren.

Der Beamte kehrte mit dem Schlüssel zurück und Darion nahm ihn und sperrte auf. Lash warf über dessen Schulter einen Blick in den überraschend großen, trüben Bereich. Er hatte sich nie mit der Geschichte des Bahnhofs beschäftigt, hob entsprechend die Braue, als der Hellhaarige vor ihm eintrat. Lasciel zögerte kurz, wäre am liebsten geblieben, wo er etwas mehr sah und nicht zu weit weg von dem Geschehen sein würde, aber Darion war sein Questbegleiter … und im Gegensatz zu der Aufgabe davor, hatte sie keine Ahnung, was sie dort oben erwarten würden. "Haltet die Reisenden vom Turm fern.“ Für den kleinen Fall, dass Ravnika dämlich genug war, sich hier einkesseln zu lassen – außer sie rechnete damit, so ihn und Darion aus dem Verkehr ziehen zu können.
Mit dem dumpfen Gefühl, dass sie einen Fehler machten und Zeit verloren, auch wenn das hier der beste Anhaltspunkt war, trat er in den Raum und zog die Tür fast gänzlich hinter sich zu. Seine Finger glitten über das Schloss von innen, bevor er sie ganz ins Schloss fallen ließ und Darion folgte. Seine Augen waren vor ihn gerichtet, seine Schritte leicht und er darauf bedacht, sollte er stolpern, rasch sein Gleichgewicht wieder zu fangen. Es war nicht schwer, die zweite Tür zu finden, die zu dem Aufstieg führte. Sie war offen, vermutlich weil man hier ohne der ersten und dem Schlüssel sowieso nicht herkam. Oder es sollte. „Kannst du feststellen, ob wir alleine sind?“, fragte er leise Darion und erklomm die ersten Stufen. Sollte der andere Rune Knight so etwas mit seiner Magie können, wäre das ein großer Vorteil …

Die beiden bewegten sich weiter, die Wendeltreppe hinauf, die zum Raum hinter der großen Uhr führen würde. Lash war froh, dass sie gingen, sodass er nicht außer Atem kam, als sie die letzten Stufen erreichten und er einen Blick hinter sich warf. Er sah nur Darions helle Haare als weniger dunkelgrau als der Rest, seine Finger an der Wand, als sein Fuß keine weitere Stufe mehr fand. Die andere Hand glitt an seine Hüfte und zog die Kette aus den Gürtelschlaufen.


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BeitragThema: Re: Bahnhof - Einkaufsmeile
Bahnhof - Einkaufsmeile EmptyMi 31 Jan 2024 - 12:25


“Nicht ohne Weiteres”, murmelte Darion beim Aufstieg in den Uhrturm leise in Lasciels Nacken. Die Magie des Nephilim hatte großen Nutzen, beschränkte ihre Wirkweise jedoch nur auf begrenzte Areale. Er musste seine Runenmagie allerdings nicht bemühen, um den unangenehmen Schauer zu spüren, der ihm bereits seit Betreten des verlassenen Gebäudes im Nacken saß. Es war zu ruhig. Keine Fußabdrücke im Staub, der sich in der Eingangshalle durch Wochen der Verwahrlosung angesammelt hatte. Keine Geräusche außer dem Knarzen der Treppenstufen, dem schnelleren Atem Lasciels und der dumpfen Laute der Menschenmengen draußen. Eine Falle? Gut möglich, doch hatten sie wirklich eine andere Wahl, als hineinzutappen? Darion sträubte sich dagegen, die einfachen Runensoldaten in eine mögliche Gefahr zu entsenden. Und Lasciel oder ihn alleine in das Gebäude zu schicken, stellte auch keine valide Option dar. Natürlich handelte es sich bei der Uhr um den größten Lockvogel, den man sich vorstellen konnte, aber es war auch ihr einziger Anhaltspunkt. Die beiden Runenritter sahen sich daher gezwungen, direkt auf die Mausefalle zu klettern, um dem rettenden Käse ein Stück näher zu kommen.
Darion spitzte beim Aufstieg die Ohren nach verdächtigen Geräuschen, die durch die Akustik des Uhrturms weiter getragen werden könnten, doch er hörte nichts außer das knarrende Holzgebälk unter ihren Stiefeln. Es missfiel ihm, dass sie sich wie stumpfe Trampeltiere ankündigen mussten, doch ihnen blieb keine andere Wahl. Eine Hand des Nephilims strich an den Wänden entlang, die zum Dachgeschoss des Uhrwerks und des Glockenturms immer näher zusammen rückten. Von unten konnte man nicht direkt in die Räumlichkeiten ganz oben blicken, doch man sah die bronzene Glocke zwischen einer Ansammlung an Zahnrädern hervorblitzen, die sich stetig bewegten. Je weiter sie nach oben kamen, desto deutlicher vernahm man den Mechanismus: Er klang quietschend und ungesund - vermutlich lief die Uhr, deren Zifferblatt noch über ihnen lag, weiterhin rückwärts. An einigen Stellen standen die Zahnräder unter solcher Spannung, dass sie beim übereinander schaben Funken sprühten, die harmlos an ihrer Seite durch das Zentrum der Wendeltreppe regneten. Darion hatte keine Ahnung von Maschinen, doch selbst ein blinder Laie bemerkte, dass hier Sabotage am Werk war.
Als Lasciel seine Waffe zog und sie die Spitze der Treppe erreichten, umfasste auch Darion den Griff seiner Schwertscheide mit einer Hand und ließ den Daumen auf dem dort eingelassenen Lacrima ruhen. Dicht folgte er dem Rothaarigen in die kleine Kammer, die an der Spitze des Uhrturms lag. Gut die Hälfte des Zimmers wurde von massiven, stählernen Trägern eingenommen, die das Uhrwerk an Ort und Stelle hielten und sich etwa einen Meter über ihren Köpfen drehten. Das Erste, was Darion ins Auge stach, war ein Loch im schrägen Schindeldach. Den Gleisen zugewandt, lag es in einer Höhe, die vom Boden nur im richtigen Winkel zu sehen war. “Jemand ist über das Dach eingestiegen”, flüsterte Darion und wirbelte herum. Durch das Loch über ihnen fiel gerade genug Sonnenlicht, dass der Staub in der Luft wie glitzernde Funken um sie tanzte. Zu ihrer Rechten lag das durchschimmernde Zifferblatt der Uhr, deren Zeiger sich unaufhörlich rückwärts bewegten und durch das man aus der Höhe einen Blick auf die Menschenmengen des Bahnhofs werfen konnte. Im Zentrum des Zifferblattes schimmerte ein Kristall, der sich mit dem Rest des Designs biss. In der Mitte des Raumes befand sich ein altes Geländer mit einer Winde, die mit der Uhr und der Glocke unter ihnen verbunden war. Man konnte die verzierte Oberseite im Bronze der Glocke sehen, wenn man einen Blick über die Balustrade riskierte. Ansonsten war der Raum leer.
In der absoluten Stille des Obergeschosses kam Darion sich vor, als wären sie in ein Spinnennetz aus Stahl und Zahnräder gelaufen. Seine Nackenhaare stellten sich auf. “Lasciel, die Tür!”, zischte der Nephilim noch, doch fiel sie hinter ihnen ins Schloss. Es wurde schlagartig dunkler in der Dachkammer. Noch während sich die glimmenden Augen des Ritters an die neuen Lichtverhältnisse anpassten, hörte man über ihnen ein weibliches Lachen, das Darion das Blut in den Adern gefrieren ließ.


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BeitragThema: Re: Bahnhof - Einkaufsmeile
Bahnhof - Einkaufsmeile EmptyMo 12 Feb 2024 - 19:14


Silence is gold and gold is expensive.
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Sie liefen also mehr oder weniger blind in die Sache hinein. Gut, dass er daran gewöhnt war, wenn auch nicht mehr begeistert davon. Aber es brachte nichts, sich darüber aufzuregen, wenn sie ihre Konzentration nach außen richten mussten. Und den Uhrturm erklimmen, der Lash wieder einmal vorhielt, dass auch die Lungen eines Engels langfristigen Schaden nehmen konnten. Der Turn selbst war leise, von ihren Schritte abgesehen. Wie ausgestorben lag er da – aber wer sollte auch an einem normalen Tag hier oben sein? Dennoch konnte der Engel das unangenehme Gefühl nicht verdrängen, dass irgendetwas nicht stimmte.
Angespannt erreichten sie die obersten Stufen. Er zog die Kette, das vertraute Gewicht des Metalls in seiner rechten Hand, während die Linke über dem Holster der Pistole ruhte. Vor ihnen quietschte etwas. Das Uhrwerk vermutlich. Immerhin waren nur sie beide hier oben und die Soldaten bereit, unten jeden Moment zum Schutz der Reisenden einzugreifen. Lasciel versuchte die Gedanken daran zu verdrängen. Er hasste es, wenn sein Mitgefühl für andere sich einschaltete und er diesem folgte. In den meisten Fällen endete es nicht gut.

Lasciel hob den Fuß vorsichtig und setzte ihn ebenso behutsam wieder ab. Er sah hier nicht viel und vermutlich hatte man sie auch gehört, sollte jemand wirklich auf die Idee gekommen sein, sich hier oben einzunisten, aber es war Instinkt, zumindest zu versuchen, leise zu gehen. Der Engel hielt sich an der Wand, sodass seine Schulter das raue Holz streifte und er nicht mitten im Raum die Orientierung verlor. Etwas helles blitzte auf, wenn auch nicht genug, damit er mehr als dunkelgraue Flecken erkennen konnte. Die Uhr drehte sich wohl noch immer in die falsche Richtung …
Darions leise Stimme erklang und Lasciel drehte den Kopf. Er sah kein Loch, aber er sah … Licht. Ein Streifen, indem er Holzstreben und die Wand dahinter erkannte. Er legte den Kopf in den Nacken und sah hinauf, wechselte die Kette in die linke Hand und ließ die Finger der rechten auf der Wand ruhen, als er einen Schritt in den Raum machte, um einen besseren Blick zu erhaschen. Die Uhr drehte sich weiter in die falsche Richtung. Ansonsten war es noch immer still. Zumindest bis hinter ihnen die Tür zufiel und sich kurz darauf die Lucke verdunkelte. Jemand lachte. Jemand … der das Licht blockierte, dass gerade noch in den Raum gefallen war. „Fuck.“
Er griff an seine andere Seite und zog die Pistole mit der rechten Hand aus dem Holster. Er sah zwar weiterhin nichts, und jetzt nicht einmal mehr die Lucke, aber er hatte drei Kugeln im Lauf. Nicht genug, um jemanden ernsthaften Schaden zuzufügen, solang die Person nicht zerbrechlich wie Glas war, aber genau, um jemanden aus dem Konzept zu bringen. Lashs erster Schuss traf das Dach des Turms, als er in die Richtung zielte, in die er zuvor gestarrt hatte. Die, von wo her das Lachen gekommen war. Sein zweiter Schuss folgte unmittelbar und ein wütender Ruf hallte durch den Raum. Etwas rumpelte über ihnen und ein kleiner Streifen Licht kehrte zurück. „Darion, warte!“ Es klang nicht, als wäre jemand zu Boden gefallen. Die Lippen zusammengepresst lief er los, hoffend, nicht mit dem Fuß in Luft zu steigen. Einmal stolperte er über einen Balken am Boden und fing sich gerade so wieder, bevor er die Pistole fallen ließ und die Kette schwang. Von fast unter ihm war das Loch leicht zu erkennen, als er das Ende mit einen kleinen Widerhaken durch die Luke schwang. Es würde nicht lange halten, also nahm er seinen Schwung und sprang, nützte den kurzen Halt, als die Widerhakten sich im Dach verfingen, um seine Finger oben an den Rand der Luke zu bekommen und sich hochzuziehen. Ächzend bekam er seinen Körper hinaus auf das Dach. Das Tageslicht war eine willkommene Abwechslung zu der Dunkelheit dort unten, als er die Kette wieder in die Hand bekam.
In der Hocke glitt sein Blick umher – und dennoch verlor er das Gleichgewicht, als jemand von hinten gegen ihn krachte. Lash drehte sich, als er mit der Person über das Dach rutschte. Er griff nach dem Messer an seiner anderen Seite und rammte dieses zwischen die Schindel, um sich zu stoppen. Leider hing die Frau damit noch immer an ihm, um nicht selbst weiter zu rutschen. Andererseits hatte sie ihn auch noch nicht attackiert, zumindest ihm keine Klinge in den Rücken gerammt. Noch nicht.


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