Ortsname: Einkaufsmeile von Sakura Town Art: Straße Spezielles: Beschreibung: Die Geschäftsmeile von Sakura Town heißt eigentlich offiziell Kirschbaum Allee, denn die Fußgängerzone besitzt mehrere Reihen von Kirschbäume, welche vor allem im Frühjahr wunderschön hellrosa blühen. Hier gibt es allerlei kleine und mittelgroße Geschäfte. Vom Hutverkäufer, über Bäcker bis hin zum Laden welcher magische Tränke verkauft. Letzteres ist der Familienladen der Familie Serrado, welcher von Patricia und ihrer Tochter Ana Serrado geführt wird.
Change Log: Sobald sich innerhalb des Rollenspiels etwas an dem Ort ändert, wird es hier kurz vermerkt.
Wenn Ângelo "spricht" | denkt | macht | zaubert (Updates)
"Manchmal fühlt sich mein Leben wie ein Test an, für den ich nicht gelernt habe und wenn ich denke, dass es nicht schwerer werden kann, kommt eine schöne Frau um die Ecke."
Ângelo
Anmeldedatum : 05.01.15 Anzahl der Beiträge : 310 Alter : 31
Ein beschaulicher Tag. Keine Wolke am Himmel zu sehen und ein kleines erfrischendes Lüftchen ließ die Sonne erträglich erscheinen. Ângelo ging durch die Kirschbaum-Allee seiner Geburtsstadt. Er hatte lediglich seiner kleinen Schwester seinen Besuch Bescheid gegeben und war dann zu Besuch in dem kleinen Laden seiner Mutter gewesen, in der auch Ana, seine kleine Schwester aushalf. Ana hatte natürlich niemanden etwas von Ângelos Besuch gesagt, auch nicht Ângelos Mutter. Ana wusste von dem angespannten Verhältnis zwischen Vater und Sohn und wollte genauso wenig wie Ângelo riskieren, dass es zu einem Treffen und schließender Auseinandersetzung käme. Deshalb war Patricia, die Mutter des Rune Knights, dementsprechend überrascht, als ihr zweiter Sohn auftauchte. Ângelo wurde von den Frauen der Familie herzlich umarmt (die beiden einzigen Eroberungen, die Ângelo bei Frauen jemals geschafft hatte) und danach sich ausgiebig unterhalten. Wie es den jeweiligen Familienmitgliedern geht, wie es bei den Rune Knights für Ângelo lief und wie die Geschäfte in dem kleinen Laden der Familie Serrado bestellt war. Insgesamt war es ein freudiges Wiedersehen und Ângelo war extra früh nach Sakura Town aufgebrochen, um dieses kleine Familientreffen genießen zu können, bevor die Arbeit begann. Apropos Arbeit. Die Quest die Ângelo angenommen hatte, sollte gemeinsam mit einer gildenlosen Magierin gemeistert werden. Warum ausgerechnet mit einer gildenlosen Magierin konnte sich Ângelo nicht so ganz erklären. Er fragte sich sowieso, wie jemand der keiner Gilde angehörte an einer Quest teilnehmen konnte, wenn er keine Absprache mit der Gilde halten konnte. Man müsste ja mit allen Gilden in ganz Fiore Absprache halten. Was sich Ângelo partout nicht vorstellen konnte. Jedenfalls sollte er sich mit Iris treffen. Sie sollten anschließend gemeinsam für einen Fanclub auf Autogrammjagd gehen. Und zwar auf einen Autoren welcher sich seit Jahren zurückgezogen hat und keiner mehr weiß wo er sich aufhielt. Es dürfte also eine Art Schnitzeljagd werden, wobei es wohl eher die berühmt berüchtigte Suche nach der Nadel im Heuhaufen werden dürfte. Nachdem Ângelo den gesamten Vormittag im Laden seiner Familie gewesen war, verabschiedete er sich anschließend kurz vor Mittag. In der Einkaufsmeile kaufte er sich bei einem Pizzabäcker eine handgreifliche Pizza zum auf der Faust essen und ging weiter zur Adresse, die man ihn gegeben hat und wo sich der Auftraggeber sie empfangen wollte. Als er eintraf steckte sich Ângelo den letzten Bissen Pizza in den Mund und während er noch kaute sah er sich um. An der Hauswand, fand er ein Schildchen auf dem stand, dass hier das Vereinshaus des „Jacques Pierre Fanclubs“ stand. Also war Ângelo hier schon einmal richtig. Fehlte nur noch seine Questpartnerin.
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Credit: Poubelli
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Iris
Anmeldedatum : 04.05.21 Anzahl der Beiträge : 469 Alter : 32
# 1 Immer mal wieder meldete Iris sich freiwillig, um Gilden bei der Erledigung von Aufträgen zu unterstützen. Zum einen gab es nicht täglich irgendwelche Feste von Reichen, auf die sie sich schleichen konnte, zum anderen reizte es die Magierin auch mal, sich anderen Aktivitäten hinzugeben, statt dem ständigen stehlen von Wertgegenständen. Iris zwang sich förmlich ihr Leben zu leben. Sie wollte Abenteuer erleben und das Land bereisen. Speziell erstes gelang einem wohl am leichtesten in der Begleitung irgendwelcher Gildenmagier, die sich todesmutig Gefahren entgegenwerfen. Nun, diese Quest war keine dieser Gefahren. Sie klang sogar verhältnismäßig langweilig, doch oft konnte man vorher nicht ahnen, welch überraschende Wendungen sich noch ergaben. Der Fanclub irgendeines Autors wünschte sich Autogramme für die Bücher dessen Mitglieder. Leider schien besagter Autor schon eine Weile untergetaucht zu sein. Iris vermutete dahinter nichts Ungewöhnliches. Immerhin war es doch auch so, dass so Leute sich einfach mal komplett zurückzogen, um in aller Ruhe an weiteren Werken zu arbeiten, oder nicht? Jedenfalls war Iris an diesem Tag etwas überpünktlich. Als Reisende, ohne festen Wohnsitz, kam sie viel herum und in diesem Falle war sie bereits vor dem vereinbarten Treffen mit dem Fanclub in der Stadt gewesen. Nun fragte sie sich, welche Gedanken sie geritten haben mussten, so früh zum Clubhaus zu gehen. Sie saß da, mitten auf einem Sofa, umringt von aufgescheuchten Damen, die kein anderes Thema kannten als diesen dämlichen, Bücher schreibenden Mann. Immer mal wieder nippte die Magierin an der Tasse Tee, die ihr gereicht wurde. Glücklicherweise kam sie gar nicht dazu zu reden. Ständig fiel die eine Frau der anderen ins Wort. Iris wusste in Neunundneunzig Prozent der Fälle eh nicht, was sie dazu sagen sollte. Als es plötzlich an der Tür klingelte, schreckte sie hoch. Eine der Damen entschuldigte sich kurz und verschwand dann aus dem Raum. Iris betete derweil, dass dies der angekündigte Runenritter war und sie schnellstmöglich aufbrechen konnten. Ihr Blick lag hilfesuchend auf der Tür, durch die der Mann gleich hoffentlich hereinkommen sollte. “… Oder? Ist doch so, oder?“ Meinte man sie?! “Ähm, ja…“, nuschelte Iris unsicher. “Siehst du? Sie findet es auch. Sag ich doch.“ Iris konnte nicht mehr. Sie wollte nur noch raus. Ein weiteres Mal nippte sie an dem Tee. Wenigstens schmeckte dieser einigermaßen vernünftig.
Ângelo stand zuerst draußen und kaute seinen letzten bissen runter. Er warf die Papierserviette in einen nahen Müllkorb und schaute sich weiterhin um, ob nicht zufällig seine Questpartnerin auftauchte. Da niemand kam, lehnte sich der Rune Knight neben den Eingangsbereich an die Fassade des Hauses, in welchem der Fanclub residierte. Einige Minuten später, Ângelo war froh gewesen auf der Schattenseite des Hauses zu stehen, beobachtete er die vorbeilaufenden Menschen der Stadt, als plötzlich die Tür neben ihm geöffnet wurde. Ângelo schaute in das junge Gesicht einer Frau. Sein Typ war sie sicherlich nicht. Sie war etwas mollig um es nett auszudrücken. „Ups Verzeihung. Willste rein?“ fragte sie Ângelo, nachdem dieser etwas sehnsüchtig auf die offene Tür gestarrt hatte. Die junge Frau bekam die zufallende Tür nicht mehr rechtzeitig zu fassen und Ângelo war auch nicht gerade auf dem Sprung, um ihr schließen zu verhindern. „Klingel doch einfach“, sagte das offensichtliche Clubmitglied. Der Magier nickte und klingelte wie es ihm empfohlen wurde. Die Tür öffnete sich und eine andere junge Frau öffnete die Türe. Sie war etwas schlanker, aber wirkte und hörte sich wie ein kastriertes Eichhörnchen mit einer Überdosis Amphetaminen im Arsch an. Die Begrüßung fiel etwas unverständlich aus und recht knapp aus. Ângelo kapierte erst im zweiten Augenblick, dass die Türöffnerin ihn willkommen im Clubhaus hieß und gleich sich vorgestellt hatte. Sie wollte auch die Präsidentin gleich informieren, damit sie komme. "Ähh ja danke", sagte Ângelo und zog den Kopf etwas ein, weil direkt hinter der Tür etwas über der Tür zu hängen schien, was deutlich in die Türöffnung hing. Was für Knallerbsen, dachte sich Ângelo nur und betrat eine Hölle aus Kitsch, Postern und allerhand Weiberkram. Wenn die Hölle eine Farbe an der Wand besäße wäre diese wahrscheinlich rosa. Aber das konnte der Rune Knight gar nicht erkennen, da jeder Quadratzentimeter der Wand und sogar die der Decke einfach mal mit unzähligen Postern gefüllt waren, welche teilweise auch noch sich überlappten und anfingen ältere Poster vollständig zu verdecken. "Ach du heilige…", weiter kam Ângelo nicht. Er wurde von dem Eichhönchen-Mädchen unterbrochen, die mit ihrer überdreht hohen Piepsstimme fragte, ob er was zu trinken haben möchte. "Nein, danke passt schon", versicherte er das Clubmitglied. Ângelo schaute sich um. Eine Couchecke stand mitten im Raum um einen Tisch. Auf ihm tummelten sich allerhand Bücher, Kissen und halbvolle Gläser. Hinter der Sitzflächen stand mehrere Stehlampen, um ein angenehmes Lesen am Abend oder in der Nacht zu ermöglichen. Ângelo konnte sich nicht vorstellen, dass man hier Ruhe finden würde, um lesen zu können, denn es herrschte ein wuseliges Surren in der Luft, dass Ângelo an einen Bienenstock erinnerte. Einige der Mitglieder schafften es sogar gleichzeitig mit anderen zu reden und zu lesen. Ângelos Kopf begann zu brummen. Die schaffen es echt, dass ich von dem Gequake Kopfschmerzen bekomme, dachte sich Ângelo und rieb sich die Schläfe. Er wurde von dem Eichhörnchen zur Couch geführt und dort hingesetzt, bevor sie mit hoher Stimme meinte, die Präsidentin zu holen. Bevor Ângelo was sagen konnte war die Frau weg. Ob die auch mal Luft holt? Hoffentlich ist die Präsidentin nicht genauso, hoffte Ângelo und bemerkte, dass er angeschaut wurde. Offensichtlich verscheuchen die Damen hier sämtliche Männer, weshalb Ângelo eine ganz besondere Rarität war. Aber die Person die ihn ansah, saß direkt neben ihm und schien nicht wie die anderen Clubmitglieder zu sein. Sie wirkte erwachsener und sah zudem richtig scharf aus. In typischer Ângelo-Manier nahm er sein Cowboyhut vom Kopf und stellte sich vor. "Hi, ich bin Ângelo. Ich bin von den Rune Knights. Heute schon was vor?"
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Iris
Anmeldedatum : 04.05.21 Anzahl der Beiträge : 469 Alter : 32
# 2 Wie gerne Iris doch nur die Zeit zurückdrehen würde, bis sie wieder vor der Tür dieses Gebäudes stand. Doch dazu war sie leider bei weitem nicht in der Lage. Bis auf kleine Spielereien vermochte sie mit ihrer Magie die Zeit kaum beeinflussen. Hätte sie doch lieber draußen auf den anderen Magier, der mit ihr zusammen diese Quest bestreiten sollte, gewartet. Hätte, wäre, Fahrradkette. Nun saß sie in diesem Schlamassel, der sich zu einer Horde gackernder Hühner geformt hatte, die nur ein einziges Thema kannte. Einen blöden Typen, der blöde Bücher schrieb. Ein Gedanke, den sie lieber nicht aussprechen sollte, wenn sie an ihrem Leben hing. Iris klammerte sich förmlich an die Teetasse in ihrer Hand. Es war ihr Joker dafür, nicht reden zu müssen, wenn man von ihr eine Antwort erwartete. Sie musste nur schnell genug schalten und mit dem Trinken anfangen, wenn sie eine Frage witterte. Als es plötzlich schellte, weckte dies in ihr unendlich große Hoffnungen. Gebannt starrte sie auf die Zimmertüre in der Erwartung, dass dort ihr Retter/Ritter in goldener Rüstung hereinkam, um sie von ihrem Leid zu erlösen. Nun, ein Ritter war es zwar nicht, aber immerhin ein Mann. Das bedeutete etwas Gutes, denn wer sollte dieser Vertreter des männlichen Geschlechtes sein, wenn nicht der Kerl, der ihr Questpartner war? Welcher Mann würde sich sonst in diese Hölle verirren, sie gar freiwillig betreten? Der Blick der Blondine klebte an ihm. Selbst dann noch, als er zu ihr geführt und direkt neben sie gesetzt wurde. Als sich dieser Mann dann als Rune Knight vorstellte, wollte Iris vor Glück platzen. “Rune Knight?!“, fragte sie euphorisch. “Ich habe vor diese Quest hinter mich zu bringen.“, sprach sie dann weiter, um sich schließlich zu Ângelo zu lehnen. “Und hier schleunigst zu verschwinden.“, schob sie murmelnd nach. Dabei war es gar nicht so unwahrscheinlich, dass ihr ohnehin keine der Damen zuhörte. Viel zu sehr waren sie alle mit ihren Gesprächen und sinnlosen Diskussionen über Bücher und Romanfiguren beschäftigt. Die Mimik der Magierin hatte sich jedenfalls binnen Sekunden komplett auf den Kopf gestellt. Statt trostlos den Kopf hängen zu lassen, strahlte Iris förmlich. Sie war heilfroh den Rune Knight neben sich sitzen zu haben. “Ich bin Iris.“ Sie löste eine Hand von der Tasse, um sie ihrem Begleiter zum Gruße hinzuhalten, wobei sie ihn warm anlächelte. Ein Ausdruck, der sich von dem aufgesetzten der Damen um sie herum deutlich abheben sollte. Iris sollte ihr Glück kaum fassen können, als kurze Zeit darauf endlich alles in Gang gesetzt wurde. Mathilda, die Clubpräsidentin, die die Blondine vor gefühlt unzähligen Minuten bereits flüchtig kennengelernt hatte, betrat das Zimmer. Erfreut darüber, auch den zweiten Magier willkommen heißen zu können, warf sie ihre Arme auseinander. “HalloooooooMisterSerrado. EsistmireineEhredassSiesichunseremAnliegenannehmen.“, quietschte sie binnen Bruchteilen von Sekunden aus ihrer von einer viel zu engen Perlenkette fast zusammengeschnürten Rachen. Die Korpulente Frau schien eng wirklich zu mögen. Der Sommerhut auf ihrem Kopf wirkt so, als bekäme man ihn vielleicht selbst mit Gewalt nicht von ihrem Haupt gezogen und das Sommerkleid drohte jeden Moment von ihrem Körper zu platzen. Darüber hinaus war sie eine wirklich nervtötende Frau…
Die ansehnliche Dame war wohl erstaunt gewesen als Ângelo von seiner Gilde sprach. So erfuhr der Magier, dass die blonde Frau seine Questpartnerin war und sie war genauso von einem Tatendrang beseelt wie es auch Ângelo war. Was aber eher an diesem Ort hier lag. Ângelo wollte gerade danach fragen, ob die Blondine denselben Grund wie er hatte, als sie sich zu ihm rüber lehnte und der größere Mann etwas auf sie hinabblickte und unweigerlich sich versteifte. Er bemühte sich zwar in ihren Augen zu gucken, aber sein Blick wanderte etwas unterhalb von ihrem Gesicht in ihren Ausschnitt, der sich leicht vom Körper löste und somit einen tiefen Einblick bescherte, den ein Ângelo unmöglich wiederstehen konnte. Er bekam noch gerade mit, dass die Frau deren Ausschnitt er gerade bewunderte seine Frage bereits beantwortet hatte, bevor der Rune Knight sie gestellt hatte und lehnte sich „zufällig auch in ihre Richtung, sodass „versehentlich“ der Oberarm des Magicslayers an ihrem wohlproportionierten Vorbau eine sanfte Landung fand. "Das geht mir genauso", sprach Ângelo mit vorgehaltener Hand, so als müsse er sich vor unerwünschten Zuhörern abschirmen und schaute dabei auch gleich in die Runde des Clubraumes und beobachtete die Damen, ob eine von denen heimlich lauschte. Bevor aber Ângelos Questpartnerin Verdacht schöpfen konnte und es nicht mehr nach einem Zufall aussah, richtete Ângelo sich wieder auf. Hehe, sehr gut gemacht. Sie hat keine Ahnung, dachte sich Ângelo und schaute aus dem Augenwinkel, ob sie wirklich noch normal guckte oder ob sie etwas bemerkt hätte. Sie sieht glücklicher aus als vorher. Hat sie was gemerkt und hat es… genossen? Ich sollte bei ihr probieren eventuell mal mit der Hand dran zu kommen, beschloss Ângelo. Weitere Gedanken wurde unterbunden, als eine etwas beleibtere Frau sich den beiden Magiern von hinten näherte und sie in einem einzigen Redeschwall zu ertränken drohte. Oder war das jetzt nur eine einfache Begrüßung? Jedenfalls hatte Mathilda, die Clubpräsidentin eine genauso nervige Stimme wie das Eichhörnchen von gerade eben. Von ihrer Form her beschloss Ângelo sie in Gedanken als Flummi zu bezeichnen. Allerdings schien die die Frau auch den Namen Presswurst des Öfteren zu erhalten, denn ihre Kleider kaufte die Dame definitiv im falschen Laden oder wollte nicht wahr haben, dass Kuchen und Cola keine Diätkost waren und sie definitiv nicht die richtgien Körpermaße dafür hatte. Ângelo schaute verunsichert zu Iris und empfand, dass sie jetzt noch schöner aussah als gerade eben noch, was nicht einmal an ihrem glücklichen Gesichtsausdruck lag, sondern vielmehr daran, dass Mathilda einfach jede Frau besser aussehen ließ, wenn sie in ihrer Nähe war. "Ähhhhh", machte Ângelo, "Fre… ." Weiter kam der Magier gar nicht, denn die Clubpräsidentin quetschte sich zwischen Ângelo und Iris. Ângelo musste quasi zur Seite hüpfen (und das im sitzend) um nicht eine Hinternhälfte auf seinem Schoß zu haben. Mathilda klatschte ein Stapel Papiere auf den Tisch und begann wieder zu Quasseln. „IhrsolltdieseErstausgabevondiesemBuchsignierenlassen.Natürlichnichtvonigrendjemand,sondernvondemAutorenselbst,verstehtsich.EristleiderseiteinpaarJahrenverschwundenunddeshalbbrauchenwireureHilfe.“ Ângelo sah, dass das Buch den Titel The vampire lord with the ice-blue eyes zum Titel trug. “Wirwissen,dassersichgernenachCrystallineTownzurückgezogenhat,umzuschreiben,abereigentlichmachteerdasnurimWinterundnichtimSommer.Aberwerweiß,vielleichthatersichdortzurückgezogen,weilerderartineinemneuenRomanvertieftist,dassergarnichtbemerkthat,dassmittlerweileSommeristund…” Der Redeschwall der Präsidentin hörte gar nicht mehr auf. Mit einem vielsagendem Blick deutete Ângelo seiner Kollegin an, dass sie sich das Buch schnappen soll und die Beiden verschwinden sollten, solange sie noch konnten. Also erhob sich Ângelo sounauffällig,schnappte sich sein Hut und ging hinter der Couch entlang, um nicht ins Sichtfeld der Clubvorsitzenden zu geraten. An der Türe wartete er auf Iris.
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"Manchmal fühlt sich mein Leben wie ein Test an, für den ich nicht gelernt habe und wenn ich denke, dass es nicht schwerer werden kann, kommt eine schöne Frau um die Ecke."
Iris
Anmeldedatum : 04.05.21 Anzahl der Beiträge : 469 Alter : 32
# 3 Iris Blick lag auf einer der Damen, während sie zu ihrem Questpartner tuschelte. Dementsprechend fiel ihr gar nicht auf, wie ausgiebig er den Ausschnitt ihres Oberteils analysierte. Ebenso wenig fiel ihr auf, dass er mit voller Absicht auf Tuchfühlung mit ihrem Vorbau ging. So ein beiläufiger Kontakt konnte ja schonmal vorkommen, auch total unabsichtlich. Die Magierin bemerkte ja sofort, dass es nicht der fühlende Griff einer Hand war. Dementsprechend dachte sie sich auch gar nichts dabei. Iris ahnte gar nicht, mit was für einem Schmierfink sie es da grade zu tun hatte! Wäre ihre Magie darauf ausgelegt, die Gedanken anderer lesen zu können, so wäre diese Situation vielleicht ganz anders ausgegangen. Glück für den Rune Knight. Weniger glücklich ging es jedoch für ihn weiter. Grade noch so schaffte er seinen Hintern bei Seite, um jenem der Gastgeberin zu entfliehen. Sie quetschte sich förmlich zwischen die beiden beauftragten Magier. Auch Iris schob sich etwas bei Seite, nur um sicherzugehen. Ihr Blick fiel jedoch sofort auf das Schriftstück, welches die Dame so schwungvoll und laut auf den Tisch zimmerte. Sogleich fuhren die Augen der Blondine den Titel entlang. „The Vampire Lord With The Ice-Blue Eyes“. Sie kam nicht drum herum den Kopf leicht, aber wirklich nur minimal zu schütteln. Dieses Buch schrie doch förmlich nach unerträglichem Kitsch und Liebesgeschwafel. Sie würde jede Wette eingehen, dass ihr erster Eindruck sie nicht täuschte. Aber wer wäre schon so naiv, sich dagegen zu stellen und ihre Wette anzunehmen? Iris bemühte sich, den Worten der Clubpräsidentin zu folgen, was wirklich keine Einfachheit war. Versuchte sie etwa so viel Inhalt wie möglich in einen Atemzug zu pressen? Hatte sie etwa nur wenige davon am Tag? Die Magierin blickte an der Dame vorbei, dessen Aufmerksamkeit grade auf ihr lag, hin zu Ângelo. Dieser nutzte die Gelegenheit um sich so unauffällig wie möglich vom Sofa aufzuraffen und wegzuschleichen. Zuerst schaute Iris entsetzt. Er wollte sie doch nicht einfach sitzen lassen, oder?! Nein, wollte er nicht. Sie verstand seinen Deut und ihr Blick fiel auf das Buch. Die Blondine griff langsam danach, um auf gar keinen Fall hektische Bewegungen zu machen, so als stände sie einem Raubtier gegenüber. Als sie es dann an sich genommen hatte, blickte sie wiederum in Richtung des Ausgangs. “Ah! Der Kollege hat es wohl eilig. Ich muss ihm hinterher!“, sprach sie dann laut und mit vorgetäuschter Überraschung. Damit hielt sie sich selbst schuldfrei an dem plötzlichen Aufbruch und der Zorn, wenn denn welcher entstehen sollte, würde auf den Rune Knight fallen, nicht auf sie. “Wir werden unser Bestes geben. Sie bekommen ihr Autogramm!“, beteuerte Iris, während sie aufstand und sich die ersten Schritte rückwärts vom Sofa entfernte. Das Buch fest in beiden Händen, nickte sie der Dame zum Abschied, um dann schnellen Schrittes in Ângelos Richtung und damit dann auch durch die Türe zu verschwinden. Die Clubpräsidentin faselte noch eine Weile, bis die Zwei draußen waren und wahrscheinlich auch noch darüber hinaus! Der Inhalt war sicher komplett unwichtig, so wie eigentlich alles in diesem Clubhaus, vielleicht sogar im Leben all seiner Mitglieder unwichtig war! Furchtbar! Auf der Straße atmete Iris einmal sehr tief durch. Erlöst legte sie ihren Kopf in den Nacken, die Augen geschlossen, bis sie dann doch zu ihrem Gefährten herüberschaute. “Was war das denn?“, fragte sie entsetzt. Doch Iris Ausdruck wandelte sich schnell zu einem erheiterten. Sie musste einfach strahlend lächeln, fand dieses Erlebnis im Nachhinein urkomisch. Und ihre Flucht erst!
Offensichtlich wollte sich Iris im Gegensatz zu Ângelo nicht so einfach aus dem Staub machen. Gut, Anstand muss sein, dachte sich Ângelo, während Iris sich entschuldigte und mit dem Buch in der Hand sich zum Ausgang begab, an dem der Rune Knight schon auf sie wartete. Iris versprach der Clubpräsidentin und den anderen Mitgliedern, dass sie das Autogramm bekommen werden. Aber auch wenn Iris sich verabschiedete und die üblichen Floskeln der Questgeberin zum Besten gab, merkte diese nicht wirklich was, sondern quasselte weiterhin munter weiter, als würde die beiden Magier immer noch neben ihr sitzen. Stattdessen sammelte sich eine kleine Traube an Clubmitgliedern um das Sofa und begannen schrille Diskussionen über das Buch, dessen Cover, den Titel, den Inhalt, den Vampirgrafen, seine blauen Augen, dem Autor, die Geliebte, deren Vorstellungen, Wünsche und so weiter. Auf der Straße atmete Iris erstmal erleichtert durch. Ângelo wusste nicht wie lange die Blondine da vor ihm drin gewesen war, aber offenkundig zu lange. Und selbst der Magier fand, dass er da drin zulange zugegen war, denn sämtliche Clubmitglieder verursachten so einen fiependen Ton in seinem Kopf und dadurch Kopfschmerzen. Während Iris ihren Kopf in den Nacken legte, seufzte Ângelo laut aus. Er hatte unmerklich da drin die Luft angehalten und musste zwei dreimal tief durchatmen. "Keine Ahnung. Die sind eindeutig mit einem Virus belastet was man als Fangirling wohl bezeichnet. Kommt bei jungen Frauen häufig vor", sagte Ângelo und musste über seine eigene Aussage lachen. "Sollte ich eventuell ein Thema meiden, bevor du auch der Krankheit Fangirling anheimfällst?", fragte er dann gut gelaunt und mit einem Lächeln auf den Lippen, dass andeutete, dass er das nicht böse gemeint hatte. Nachdem sich beide quasi erholt haben und die Information sortiert hatten, die sie von der Präsidentin bekommen hatten und wie eine Sturmflut über einen kümmerlichen Damm hereingebrochen war sprach Ângelo: "Crystalline Town, also. Ich hoffe du hast warme Sachen eingepackt. Falls nicht. Ich kenne einen Ort hier in der Straße, in der wir uns fix warme Klamotten holen könnten." Ângelo verschwieg zunächst einmal, dass er damit den Laden seiner weiblichen Familienseite meinte. Wenn Iris zustimmte, würden sie es eh sehr schnell herausfinden. Hoffentlich machten die beiden Damen keinen Aufstand, dass Ângelo zweimal an einem Tag vorbeischneite und dann auch noch in weiblicher Begleitung. Es kämen sofort Fragen wie: Wer ist das? Wie heißt sie? Deine Freundin? Wie lange seid ihr zusammen? Wann ist die Hochzeit? Wobei, dachte Ângelo und schielte zu Iris rüber. Er betrachtete ihre sehr feminine Statur und ihr attraktives Gesicht. Schlecht fände ich es ja nicht, wenn sie tatsächlich meine Freundin wäre. Sie sieht im Licht noch deutlich besser aus, als eben noch im Clubhaus. Vielleicht ergab sich eine Situation auf ihrer Reise, wodurch beide ein gutes Verhältnis aufbauen konnten. Und wenn es nach Ângelo ging, könnte es auch eine deutlich tieferes Verhältnis werden.
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Credit: Poubelli
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Iris
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# 4 Auch wenn Iris wirklich sehr gerne dort raus wollte, so sorgte der fest in ihr verankerte, höfliche Charakterzug dafür, dass sie sich dennoch verabschiedete. Das hielt sie allerdings nicht davon ab auf offener Straße ihrer Erleichterung, es hinter sich gebracht zu haben, freien Lauf zu lassen. Was für ein Erlebnis! Was genau da grade vor sich ging, konnte ihr der Rune Knight auch nicht sagen. Er versuchte das Erlebte mit einer Erkrankung zu erklären. Dabei sprach er von einem Virus, welches sich „Fangirling“ nannte und grade junge Frauen sehr schnell befiel. “Hey!“, stieß die Blondine sofort aus, als fühle sie sich als genau das, also junge Frau, von diesem Kommentar angegriffen. Natürlich nur ein Spaß ihrerseits, so wie auch Ângelo grade seine Späße trieb. “Vielleicht nicht aufgrund dieser nebulösen Krankheit, aber bitte meide das Thema Schmachtromane, so gut es geht.“ Das Lächeln war nicht von ihren Lippen gewichen. Über Vampire mit blauen Augen wollte sie aber bitte nicht sprechen. Davon wollte sie lieber verschont bleiben. Aber gut, sie hatten nun ein Ziel. Das in Erfahrung zu bringen hatte einiges an Nerven gekostet, doch nun wussten sie, dass es sie nach Crystalline Town zog. Was der Runenritter dann vorschlug, überraschte sie. “Warme Klamotten wären nicht verkehrt.“, kommentierte die Blondine. Natürlich verfügte sie über welche, doch nicht an diesem Ort und dafür extra einen Umweg zu machen wirkte auf sie sehr unnötig. Außerdem klang es ohnehin so, als bräuchte auch Ângelo winterfeste Kleidung für diese Reise. “Also warum nicht? Wo lang?“ Ein Schulterzucken später deutete sie mit ihren gekreuzten Armen in die beiden möglichen Richtungen, die die Straße ihnen anbot. Natürlich ahnte sie nichts von dem familiären Verhältnis, welches der Runenritter zu den Besitzern des angesprochenen Ladens pflegte. Wie hätte sie auch darauf kommen sollen? Ângelo wirkte wie ein zielstrebiger und vorbereiteter Magier. Iris hatte ein gutes Gefühl bei dieser Quest. Sie würden sicher gut vorankommen und diesen Kitschautor im Handumdrehen finden. Zuvor aber brauchte sie einen modischen Pelzmantel und winterfeste Stiefel! Die Magierin hatte nicht vor sich irgendwelche günstigen Lumpen zu besorgen. Das war wirklich nicht ihr Stil und aktuell war sie sowieso gut bei Kasse. Gemeinsam ging es also zu Ângelos Familienbetrieb. Iris hatte ja nicht die geringste Vorahnung, was dort auf sie warten würde!
Iris empfand genauso wie Ângelo. Das Bewies, dass Ângelo mit der Magierin einen guten Fang gemacht hat. Beide waren auf derselben Wellenlänge. Auch wenn ihr Spaß auf die Kosten von der Präsidentin und deren Club ging. Es war aber keinesfalls bösartig oder gemein dieser Spaß. Es war nur ein gemeinsamer Witz, den die Beiden da drin empfunden haben. Mit Iris sollte das also ein entspannter Job werden, dachte der Rune Knight sich. "Ich werde dir aus dem Buch vorlesen", versprach Ângelo mit einem Augenzwinkern und viel Sarkasmus. Nie im Leben würde er sich selbst den Schinken reinziehen. Einen weiteren Beweis für die genannte Wellenlänge war, dass Iris dem nicht wiedersprach, was Ângelo bezüglich der warmen Kleidung meinte. Ich hoffe meine Mutter übertreibt es nicht allzu sehr, dachte sich dabei nur Ângelo, Auch wenn ich lieber mehr haut bei Iris sehen wöllte, würde sie sicherlich auch sehr gut in Winterkleidung aussehen. Auf die Frage hin, wohin es gehen soll, zeigte Ângelo, wenn man aus dem Clubhaus entfliehen konnte, nach rechts. "Es ist auch nicht weit. Ein paar Minuten vielleicht", sagte Ângelo, "Auf den Weg dahin kannst du mir erzählen wie das so als gildenloser Magier ist und auch welche Magie du drauf hast." Der Rune Knight musste sich vorstellen wie es selber so wäre, keinen Boss zu haben. Keine Verpflichtungen oder Regeln. Gut, Regeln mussten schon sein, auch wenn es nur ein paar grundlegende Sachen sind. Aber ich könnte ausschlafen, wäre mein eigener Chef und müsste auch nicht am Wochenende raus, dachte der Magier. Vielleicht sollte ich mir überlegen auch gildenloser Magier zu werden. So als einsamer Wolf, kurz gefiel die Idee dem Magicslayer. Aber dann würde ich all die süßen Mädels in der Gilde nicht mehr sehen, wie zum Beispiel diese Zuckerschnecke von Amelia. Die Momente die süße Generalstochter nicht mehr täglich über den Weg zu laufen würden ihm fehlen. "Bei meiner Magie handelt es sich darum, andere Magie und Mana zu absorbieren und einige Attacken zurück zu werfen", erklärter er der Blondine. Ein paar Schritte später waren sie am Laden seiner Familie. Iris wusste es immer noch nicht. Hoffentlich ist Vater nicht da. Naja ist ja noch nicht Abend, von daher sollte ich sicher sein, dachte er sich und griff nach dem Türknopf. Er hielt inne und atmete einmal tief durch. "Willkommen bei den Serrados", sagte er noch schmunzelnd zu Iris, öffnete die Tür und trat ein. Eine Glocke bimmelte und kündigte die Kunden an. Drinnen umhüllten exotische Gerüche die Köpfe der beiden Magier. Der Laden war mit überschaubaren Regalen gut zu überblicken. In den Regalen sammelten sich unzählige Ampullen und runde Gläser die man eigentlich als Marmeladengläser kannte, nur dass da drin keine Marmelade war. Die Gläser enthielten Flüssigkeiten in allen möglichen Farben. Es gab Tränke, Elixiere, Salben, Tinkturen, Salben und noch ein bisschen mehr. Kaum hatte sich das Auge von Ângelo an die etwas dunkleren Lichtverhältnisse gewöhnt schritt er durch zwei Regale hindurch. Die eine Seite war mit Tinkturen gefüllt, die alle verschiedene Haarstyle verursachen sollen und somit unbändiges Haar bändigen sollen, auf der anderen Seite waren überall Gläser mit einer violetten Flüssigkeit und einem Hühnerbein drin. Aus einem Nebenraum erschien eine junge Dame mit dunklen Haaren und einem ebenso dunklen Zaubermantel, der etwas zu groß für das Mädchen zu seien schien. „Was machst du denn wieder hier? Warst du nicht gerade eben schon da?“ fragte das Mädchen verwundert. "Hey Ana, lange nicht mehr gesehen, nicht?", scherzte Ângelo. "Ana? Darf ich vorstellen, dass ist Iris. Wir arbeiten zusammen", stellte er Ana Iris vor, um im Umkehrschluss Iris seine kleine Schwester vorzustellen. Ana guckte zuerst etwas skeptisch zu Iris und rief dann laut: „MAMA! ÂNGELO HAT SCHON WIEDER EINE DAME MIT ANGESCHLEPPT: SOLL ICH SIE FRAGEN OB SIE FREIWILLIG MITGEKOMMEN IST?“ Danke, dass macht ein sehr guten Eindruck auf meine Person. Sogleich fing es irgendwo im Haus an zu poltern. "Ich bin beruflich hier, Lausemaus", koste Ângelo seine kleine Schwester. Im nächsten Moment kam eine Frau im reifen Alter an. Mit langen bereits ergrautem Haar, einer weißen Bluse, schwarzen knielangen Rock und schwarzen Strabs-Strümpfen. Ângelo konnte dies erkennen, da seine Mutter einen Rock mit einem seitlichen Schlitz an hatte, der bei jedem Schritt dies offenbarte. „Wen bringst du denn mit an?“ fragte Patricia Serrado und legte ihren Kopf schief, während sie ihre linke Hand ans Gesicht hielt und mit der rechten Hand den linken Arm stützte, wobei sie ihren Vorbau zur Geltung brachte. Auch wenn Ângelos Mutter etwas älter war, so war sie definitiv ein echter Hingucker. Wieder stellte Ângelo Iris vor. "Ich bin aus beruflichen Gründen hier. Wir sollen nach Crystalline Town und etwas erledigen. Und da es ein bisschen kalt wird, wollte ich euch fragen ob ihr noch ein paar warme Klamotten für Iris habt", erklärte der Rune Knight. „Oh na klar“ freute sich Patricia. Zu Iris sagte sie, nachdem sie sich kurz angesehen hat: „Du scheinst dieselbe Fahrgestellnummer zu haben wie ich. Da wird sich bestimmt was finden.“ Sie klatschte einmal in die Hände vor Freude und schnappte sich Iris und brachte sie nach oben in das Elternschlafzimmer und begann in einem Schrank nach passender Kleidung zu suchen, die zu dieser Jahreszeit weit hinten im Schrank lag. „Ich denke mal du findest dein altes Zimmer auch alleine“, meine Ana. "Wäre albern wenn nicht", sagte Ângelo und ging nach oben. „Und das du nicht spannst!“, kam es von unten aus dem Laden. Daran hatte ich noch gar nicht gedacht. Trotzdem zwang sich Ângelo in sein Zimmer und nicht an die Tür seiner Eltern und holte ein paar Sachen für sich raus. Einen langen fast bis zum Boden reichender dunkelblauer Mantel, einen wärmenden Schal und eigens für ihn gestrickte Handschuhe. Letzteres verstaute er erstmal in die Manteltasche. Auf den Weg nach unten blieb er an dem Schlafzimmer seiner Eltern hängen. Diese war ein Spalt offen. Technisch betrachtet spanne ich nicht, wenn die die Tür nicht richtig zumachen., rechtfertigte sich Ângelo selbst und begann durch den Türspalt zu linsen. Mal sehen was es zu entdecken gab. /div>
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Iris
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# 5 Der Weg führte die beiden Magier also die Einkaufsmeile von Sakura entlang. Laut Ângelo bedurfte es nur ein paar Minuten Fußweg, bis sie an dem Laden ankämen, den er empfohlen hatte. Keine große Sache also. Nebenbei schlug er bereits ein Gesprächsthema vor, mit dem sie sich auf dem Weg dorthin auseinandersetzen konnten. “Ich kann mich nicht beklagen. Natürlich gibt es als Solomagier keine Gemeinschaften, die dir das Gefühl von Zusammenhalt geben oder dir direkt helfen können, aber ich fühle mich dafür komplett frei und habe keinerlei Verpflichtungen, außer der mir selbst gegenüber.“ Mit weit ausschweifenden Gestiken unterstrich die Blondine ihr Gefühl von Freiheit. Als Magierin musste sie sich nicht an irgendwelche besonderen Regeln halten. Jedenfalls keine neben denen, an die sich sowieso jeder Bürger des Königreiches halten musste. Obendrein hatte sie keine Beiträge zu zahlen, sondern kümmerte sich einzig und allein um ihr eigenes, leibliches Wohl und Unterkunft. Gut, es war schwieriger an Quests zu kommen, als wenn sie eine Gildenmagierin wäre, aber das machte Iris nichts aus. Was die Magie anging, so machte der Rune Knight den Anfang. Er erzählte ihr, dass seine Kräfte darauf basierten, die Magie von anderen zu beeinflussen und gegen seine Feinde zu verwenden. So jedenfalls hatte die Diebin das verstanden. “Also konterst du andere gewissermaßen aus?“ Eine sehr defensive Vorgehensweise. “Also ich kann nur ein wenig mit der Zeit herumspielen. Das ist keine große Sache und ich bin auch noch nicht so geschult darin.“, gab Iris dann ein wenig peinlich berührt zu. Ihre Magie half ihr zwar hier und da bei ihrer inoffiziellen Arbeit, aber von der konnte sie ja kaum etwas berichten. Schon gar nicht einem Runenritter!
Am Ziel angekommen, hieß Ângelo seine Kameradin bei den „Serrados“ willkommen, ehe er dann die Ladentür öffnete und eintrat. Sie folgte ihm und stutzte erst einmal als ihr ein ganzer Schwall an Gerüchen entgegenschlug. Iris schaute sich neugierig um. Dieser Laden war anders als die Klamottenläden, die sie sonst so kannte. Es standen total viele Ampullen und Tränke in den Regalen. Der Raum wirkte viel mehr wie der eines Alchimisten, nicht wie einer, in dem Kleidung verkauft wurde. “Sicher, das wir hier richtig sind?“, fragte die Blondine etwas verunsichert und dadurch auch halblaut. Plötzlich trat eine Person aus dem Nachbarraum herein. Die von ihr ausgehende Begrüßung verwirrte Iris nur noch mehr. Schien fast so, als sei Ângelo bereits kurz zuvor da gewesen. Der Runenritter ging sogar recht vertraut mit der jungen Dame um. Gut, er kannte diesen Laden ja auch, wie er sagte. Zögerlich winkte die Diebin der Fremden zu, nachdem sie ihr vorgestellt wurde. Innerlich jedoch schlug ihre Stimmung grade Stück für Stück um. Was geschah da grade? Hielt der Kerl es nicht für nötig sie in seine Pläne einzuweihen? Das aufgesetzte Lächeln auf ihren Lippen spitzte sich etwas merkwürdig zu, als die junge Frau plötzlich nach ihrer Mutter rief und dabei auf eine unangenehme Art über sie sprach, während sie neben ihr stand. Angeschleppt? Freiwillig? Irritiert wanderte Iris Blick zu ihrem Gefährten. Dieser betitelte das... Gör als Lausemaus. “Ist das deine Schwester?“, fragte die Magierin, um überhaupt mal irgendwelche Informationen zu erhalten. Gleichzeitig hoffte sie, dass es den Runenritter darauf aufmerksam machte, dass sie auch noch da ist und vielleicht ein wenig in diese Konversation eingebunden werden sollte.
Das eine Mysterium war noch nicht geklärt, da gesellte sich schon die nächste Gestalt zu den anderen in den Laden. Eine Frau fortgeschrittenen Alters, die jedoch noch gut in Form zu sein schien und diesen Umstand auch mit ihrem Äußeren deutlich machte. Langsam wurde dann auch klar, was Iris ohnehin schon gedämmert hatte. Dies war kein Modegeschäft, in dem sie Kleidung für die Quest kaufen konnte. Es war der Laden von Ângelos Familie, bei der er sich ein paar Sachen borgen wollte. Das an sich war ja nichts Verkehrtes, aber das hätte er ihr wirklich vorher sagen können, statt sie einfach so ins kalte Wasser zu schmeißen. “Hallo.“, fügte die Magierin der Bekanntmachung an, wobei sie abermals ein wenig die Hand hob und ein Winken andeutete. Iris bemerkte, dass die Frau definitiv die Mutter der jungen Dame war. Diese direkte und Laute Art hatten sie gemein. So verglich die Ältere doch Iris „Fahrgestell“ mit ihrem eigenen. Ein Ausdruck, der die Magierin aus gutem Hause erst einmal verblüffte. Man konnte fast meinen, sie sei vor Erstaunen an Ort und Stelle festgefroren, doch Patricia leistete ihr sogleich Hilfestellung, indem sie ihr die Hand auf den Rücken legte und sie ein wenig gen Treppe drückte. Iris war viel zu verstört um sich dagegen zu wehren. Unter Anleitung der Dame des Hauses, spazierte sie also bis in das Schlafzimmer dieser Frau. Dort angekommen öffnete Patricia den Kleiderschrank, in dem sie dann ein wenig herumwühlte. Immer wieder nahm sie Sachen heraus, die aber nicht für Iris gedacht waren, sondern viel mehr aus dem Weg geräumt wurden. Das bedeutete nicht, dass die Frau dabei nicht den ein oder anderen Kommentar darüber verlor, dass das jeweilige Stück der Blondine sicher auch stehen würde. Auch fragte sie, ob sie so etwas denn bereit wäre zu fragen. Iris hingegen hielt sich, eingeschüchtert von alledem was da grade geschah eher etwas zurück. „Ah, hier. Schau mal.“ Patricia reichte ihr einen Pelzmantel mit extravagant flauschigem Kragen. „Wirf das mal drüber.“ Iris tat wie ihr geheißen. Sie zog den Mantel kurz über. “Der hält bestimmt warm.“, merkte sie an und zog das Stück dann auch gleich wieder aus, da es in diesem Haus sonst sicher schnell zu Schweißausbrüchen führen würde. „Oh! Und hier. Die könntest du drunter ziehen.“ Die Dame reichte Iris eine dickere Strumpfhose. Zögerlich nahm die Magierin sie entgegen. “Sicher? Ich meine-“ „Probier mal ob sie dir passt. Die hält dich wirklich muckelig warm.“ Iris kam gar nicht dazu, ihre Bedenken zu äußern. Auch ging sie lieber den Weg des geringsten Widerstandes, was bedeutete, sie beugte sich den Wünschen der Hausherrin. Die Blondine schaute sich kurz um, nahm auf dem Bett Platz und öffnete dann den Verschluss ihrer Hose, um diese abzustreifen und die Strumpfhose anzuprobieren. Patricia suchte derweil weiter in ihrem Schrank.
Der Grund dafür, dass Ângelo der blonden Magierin nichts gesagt hatte, war, dass er nicht wusste wie er es ihr am besten erklären konnte. Wie wäre es denn einfach mal mit: Weißt du Iris, Sakura Town ist meine Heimatstadt. Meine Familie, zumindest meine Schwester und meine Mutter besitzen einen kleinen Laden hier in der Einkaufsmeile und da können wir uns warme Sachen holen. Das wäre eine gute Möglichkeit gewesen ihr das gut rüberzubringen, erklärte Ângelos vernunftbegabte innere Stimme. Ist dennoch irgendwie sonderbar und unangenehm, wenn man gleich am ersten Tag seiner Questpartnerin seine Familie vorstellt. Ângelo konnte regelrecht sehen wie seine innere Stimme den Kopf schüttelte und dabei sowas wie Als ob das für Iris nicht auch peinlich sei murmelte. Da hatte die Vernunft recht, musste Ângelo zugeben. Vor allem wenn er bedachte, dass seine Mutter gerne eine Schwiegertochter an Ângelos Seite wissen wollte. Deshalb war Patricia immer Flamme, wenn Ângelo Frauen mit anbrachte und vergaß ihre guten Manieren. "Ja, das ist der Laden in den ich wollte, wobei das kein wirklicher Laden ist." Ângelo musste damit rechnen, dass Iris es nicht so toll fand, was er getan hat. Aber er konnte es auch nicht ungeschehen machen. Es war recht unüberlegt von ihm gewesen. Das musste er ihr dann wieder gut machen. Vielleicht tat das sogleich seine Familie, indem sie siech „normal“ verhielt. Weit gefehlt! Ana wirkte eher abweisend und ganz und gar nicht freundlich, eher feindselig. Na toll, dass kommt ja super an, dachte Ângelo der Iris ein entschuldigendes Lächeln zu warf. "Ja, das ist meine kleine Schwester Ana. Mein älterer Bruder und mein Vater sind wohl noch arbeiten, weswegen die nicht da sind", erklärter er ihr.
Während Ângelo also heimlich durch den Türspalt linste sah er, wie seine Mutter gerade was Iris hinlegte. Einen großen Pelzmantel. Meine Mutter sieht darin schon sehr gut aus, wie wird da wohl Iris drin ausschauen?, fragte sich der Rune Knight und musste Iris sich jetzt schon darin vorstellen, bevor sie ihn sich umgeworfen hatte. Hehe, dachte sich der Lustmolch und er merkte gerade noch so, dass er mit verträumten Gesichtsausdruck beinahe gesabbert hätte. Dann wurde Iris eine Strumpfhose hingelegt und auch wenn Ângelo eine Art Widerstand von Iris vernahm hoffte er inständig auf genau das was gerade passierte. Iris wollte die Strumpfhose anprobieren und begann ihre Hose zu öffnen. Jaaaaa, noch ein bisschen!, Ângelo verspürte einen Schmerz an seinem linken Ohr, kurz bevor er ruckartig von der Tür weggezogen wurde. Er guckte in das Gesicht seiner Schwester Ana. Diese hatte die Stirn in Falten gelegt und ihr Mund war fest zusammengepresst, so wie sie es immer tat, wenn sie sauer war oder schmollte. Noch immer am Ohr gepackt drehte sich Ana um und zog Ângelo hinter sich her. Sie stampfte wortlos die Treppe runter und auch Ângelo ließ nur ein schmerzliches Stöhnen über seine Lippen kommen, denn er wollte sich nicht verraten, dass er gespannt hatte. Das würde die gute Chemie zu Iris vollends ruinieren. Hoffentlich hatte es nur nicht seine Mutter mitbekommen, denn diese würde 50% das offen ausplaudern. Zumindest das konnte Ângelo seiner kleinen Schwester anrechnen und dankbar sein, dass sie kein großes Theater draus gemacht hat. Unten im Laden angekommen ließ Ana Ângelos Ohr wieder los, stampfte immer noch böse hinter die Theke und versperrte demonstrativ mit ihrem Körper die Treppe. Ein letzter anschuldigenden Blick zu Ângelo, der sich das linke Ohr hielt und dann begann Ana in ein Buch zu lesen was sie unter der Theke hervorholte. Ângelo war zumindest in dieser Hinsicht froh darüber gewesen, dass der Schinken den seine Schwester las, nicht mit einem Vampir oder blauen Augen zu tun hatte.
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"Manchmal fühlt sich mein Leben wie ein Test an, für den ich nicht gelernt habe und wenn ich denke, dass es nicht schwerer werden kann, kommt eine schöne Frau um die Ecke."
Iris
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# 6 Schnell klärte sich auf wo Iris da hineingeraten war. Darüber wollte sie mit Ângelo definitiv noch reden, sobald sie wieder alleine waren. Er hätte ihr doch einfach sagen können, dass der Laden seiner Familie gehörte. So stolperte die Magierin in eine mehr als merkwürdige Situation hinein, vollkommen unvorbereitet, beziehungsweise überrumpelt. Nicht, dass es dafür großartig eine Vorbereitung gebraucht hätte.
Jedenfalls ging alles sehr fix, eins führte zum anderen und schon saß die Blondine auf dem Bett der Mutter ihres Gefährten. Sie öffnete ihre Hose, streifte diese von ihren Beinen und krempelte die ihr gereichte Strumpfhose auf, um sie leichter anziehen zu können, was sie dann auch tat. Die nicht ganz blickdichte Stoffhose Stück für Stück erst das eine, dann das andere Bein hochgezogen, stand sie schließlich wieder vom Bett auf. “Doch, sitzt ganz gut.“, kommentierte Iris, während nahezu zeitgleich ein merkwürdiges Geräusch von draußen ins Zimmer drang. Verwirrt blickte die Magierin zur Tür, die nur einen klitzekleinen Spalt weit geöffnet war. „Ach, ignoriere das. Das sind nur meine Kinder, wie sie sich wahrscheinlich wieder zoffen.“ Die ältere Dame winkte ab, ohne überhaupt ihren Blick vom Schrank abzuwenden. Sie reichte eine weitere Strumpfhose nach hinten. „Hier, die solltest du drüber ziehen sobald ihr in Kälteren gebieten seid. Ich sag's dir, zwei von denen wirken Wunder gegen kalte Beine. Oh und den hier.“ Es folgte ein Pullover, der auf den ersten Blick etwas größer wirkte. „Zieh mal an.“ Gesagt, getan. Iris zog auch den Pullover drüber, um dann zu bemerken, dass er wohl absichtlich etwas weiter und „schlabriger“ war. Er reichte ihr unten herum bis über den Po, bedeckte also auch etwas von ihren Beinen. Das zusammen mit dem Mantel und ein paar winterfesten Stiefeln... Das konnte funktionieren. Nun wandte sich auch die Frau des Hauses der Blondine zu. „Du siehst zuckersüß aus! Wahnsinn!“, urteilte sie euphorisch, was Iris dann wiederum etwas überrumpelte. Ohne zu wissen was sie dazu sagen sollte, schaute sie selbst erst an sich herunter. „Hier, schau dort.“, erklärte die nette Frau dann und deutete auf einen Spiegel. Iris ging zwei Schritte und betrachtete dann ihre Spiegelung, wobei sie Teile ihres Körpers immer mal kurz drehte und wendete. Tatsächlich, sie sah super aus, wirklich chic! “Sieht toll aus...“, murmelte Iris etwas verlegen. “Vielen Dank!“ Doch ihre höfliche Freundlichkeit war schnell zurückgekehrt und so schenkte sie der Frau ein warmes Lächeln.
Den Mantel über den Arm gehängt, folgte Iris der Hausherrin wieder die Treppe herunter. Die Frau kam da unten mit stolz geschwellter Brust an, als hätte sie ein Meisterwerk zu präsentieren. Sie deutete gar in Richtung der Treppe, als sie einen Schritt zur Seite machte und den Blick auf Iris freigab. „Voilà!“ Es war etwas unangenehm für die Magierin, die sich wie auf dem Präsentierteller fühlte. Sprachlos nahm sie die letzten Treppenstufen. “Ähm, sollen wir dann?“, richtete sie ihr Wort an den Runenritter. Sie würde gerne weg, weiter. Das war doch etwas viel Aufmerksamkeit und Überraschung für die paar Minuten.
An ein Regal gelehnt wartete Ângelo darauf, dass seine Mutter mit dem ankleiden von Iris fertig war. Manchmal, so schien es Ângelo, war Patricia etwas traurig, dass sie nicht so Ana ankleiden konnte. Deshalb musste sich seine Mutter stark zurückhalten, Iris nicht wie eine Puppe zu stylen. Allerdings dürfte es für außenstehende Personen wie Iris eher so wirken, als würde Patricia diese Gelegenheit vollständig auskosten. Hoffentlich, dachte Ângelo und warf sich eine Tablette ein, um den Schmerz in seinem blinden Augen zu lindern. Er verstaute das Döschen gerade in einer Innentasche seines Mantels, als seine Mutter mit stolz geschwellter Brust auf der Treppe auftauchte und Iris ankündigte. Ana trat ebenfalls zur Seite und schaute Iris an. „Wow, du siehst toll aus“, sagte die kleine Schwester von Ângelo freudenstrahlend. Ângelo wusste ja, dass seine Mutter einen guten Geschmack besaß und hatte sich ein wenig mental darauf vorbereiten wollen, aber dennoch verschlug es ihm die Sprache. Auf der Treppe stand eine hübsche junge blonde Dame in einem Pullover, der dennoch ihren Körperbau gut zeigte und durch den längeren Schnitt wie ein winterfestes Kleid aussah. Dazu kamen lange grazile Beine, welche in schwarzen Strumpfhosen gehüllt waren. Erst jetzt bemerkte er, dass sämtliche Blicke der Frauen auf ihn ruhten. Oh, verdammt. Ich sehe gerade wieder wie jemand aus, der Iris die Klamotten gleich wieder ausziehen will, dachte Ângelo und bemühte sich neutral, aber dennoch für Iris und seiner Mutter zu freuen. "Oh, ja. Das steht die wirklich toll", versuchte Ângelo halbwegs vernünftig über die Lippen zu bringen. Der Blick seiner Schwester verriet Ângelo, dass sie ihn durchschaut hatte, aber dieses Tatsache beiseitelegte. Seine Mutter konnte Ângelo nicht deuten. Iris fragte dann doch nur, ob sie dann los machen könnten. Sie ist überfordert, verdammt, dachte Ângelo. Schnell das Weite suchen, Ângelo kam auf Iris zu. Der skeptische Blick seiner Schwester verschärfte sich. "Das hast du toll hinbekommen Mutti, aber ich…", kurz zögerte Ângelo, "unser Zug fährt in Kürze ab und wenn wir nicht Spätabends in Crystalline Town ankommen wollen, wäre es besser uns auf den Weg zum Bahnhof zu machen." Sachte führte er Iris in Richtung Ausgang. "Es war schön euch nochmal gesehen zu haben. Wenn sich wieder mal eine Gelegenheit bietet komme ich wieder vorbei, aber diesmal ohne die Arbeit. Vielen Dank euch beiden. Bis baaaaald", Ângelo öffnete die Tür und hielt sie für Iris offen. Er würde sich bei ihr viele Mal tief entschuldigen müssen für diese peinliche Sache. Und das nur, weil du sparsam sein wolltest, dachte Ângelo. Kaum waren die beiden draußen, holte Ângelo ein paar Mal tief Luft und wandte sich an Iris. "Du, es tut mir leid was da drin abgegangen ist. Ich dachte meine Familie wäre ein wenig zurückhaltender gewesen. Aber nichtsdestotrotz hätte ich dich fragen sollen erstmal vorher, bevor ich dich ihnen vorgestellt hätte", begann Ângelo zu plappern. Er ließ den Kopf hängen und schaute auf den Gehweg direkt vor sich, um seine Niedergeschlagenheit Ausdruck zu zeigen. Schlimmer wäre es noch gewesen, wenn Iris von der Spanneraktion Wind bekommen hätte. Jetzt konnte er nur hoffen, dass die Quest reibungslos verlief, damit nicht nochmal so eine Sache im Team für Unwohlsein sorgte.
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Zuletzt von Ângelo am So 7 Nov 2021 - 21:12 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Iris
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# 7 Iris wusste nicht so recht wie sie mit der vielen Aufmerksamkeit umgehen sollte. Der Schwester Ângelos schenkte sie daher nur ein Lächeln, welches auf ihre peinliche Berührtheit hindeuten mochte, statt sich für ihre netten Worte zu bedanken. Auch Ângelo selbst schob noch ein Kompliment nach, wenn auch verzögert, so als hätte man ihn irgendwie aus seinen Gedanken gerissen. Ein Schelm wer ihm an dieser Stelle unterstellte unanständig gedacht zu haben. Als befände sich der Magier in einer ähnlich unangenehmen Situation wie die Blondine selbst, sprang er auf ihren Vorschlag sich auf den Weg zu machen sogleich an. Er sprach fast so, als versuchte er sich irgendwie raus zu reden und Vorwände zu finden, abzuhauen. Iris war es jedenfalls recht. Sie war dankbar für die Hilfe, freute sich allerdings auch darauf wieder aus diesem Laden zu verschwinden. Von Ângelo geleitet, schritt sie also in Richtung Tür, die er im Endeffekt sogar für sie öffnete und offen hielt. Der Anstand der Magierin erinnerte sie letztendlich daran, sich vor der Tür noch einmal umzudrehen und den beiden Damen warm lächelnd zuzuwinken. Kurz danach fand sie sich mit dem Rune Knight alleine auf der Straße wieder. “Du hättest doch nur etwas sagen brauchen. Eine kleine Vorwarnung hätte gereicht.“, antwortete Iris auf die Worte des Magiers, noch immer etwas baff von der Situation aus der sie grade herausgetreten war. “Statt 'Ich kenne da einen Laden' vielleicht so etwas wie 'Meine Mutter hat einen Laden hier um die Ecke' wäre sinnvoll gewesen.“ Iris ertappte sich dabei, etwas zorniger zu klingen als sie eigentlich war. Wie absurd das alles war und wie peinlich, führte dazu, dass sie unweigerlich ein Grinsen aufsetzen musste. “Das war ganz schön fies von dir!“ Der Zornige Ton wandelte sich schnell zu einem, der eher neckisch klang. Sie war Ângelo nicht böse, nicht so richtig. “Das bekommst du zurück.“ Das Grinsen in ihrem Gesicht intensivierte sich noch einmal kurz, bis es wieder abklang. “Aber wir sollten wirklich zum Bahnhof.“
Iris war sauer. Aber konnte das Ângelo ihr verübeln? Garantiert nicht. Immer noch den Kopf hängend, versuchte Ângelo nicht sie anzugucken, aus Furcht dass er ihre Abweisung sah. Er zuckte kaum merklich zusammen, als er ihre harten Worte hörte. Er murmelte noch ein "Verzeihung". Allerdings konnte er nicht sehen, dass Iris´ Stimmung plötzlich aufhellte und sie sich ein Lächeln ins Gesicht zauberte. Erst als sie wieder anfing zu sprechen merkte Ângelo den Wechsel ihrer Stimmung. Überrascht hob er den Kopf und sah sie an. Erst jetzt sah er ihr Lächeln und war sofort von ihr verzaubert gewesen. "Ähh j j ja", stammelte Ângelo, der gar nicht so wirklich mitbekommen hatte, was Iris gesagt hatte, sondern schlichtweg von ihrem Lächeln und ihrer Ausstrahlung verzückt war, dass er sich soeben ihr mehr oder weniger ausgeliefert hatte, bekam also der Rune Knight gar nicht mit. Es dürfte vielleicht noch eine größere Überraschung für den Magier werden, wenn Iris wirklich Rache für gerade eben nimmt. Aber jetzt beließ es Iris erst einmal damit, dass die Beiden zum Bahnhof sollten und dort einen Zug bekamen, der sie nach Crystalline Town brachte. "Genau besser wäre es", erwiderte Ângelo der sich Zwang sein Blick von Iris zu lösen und den Weg entlang ging der sie zum Bahnhof seiner Heimatstadt brachte. Er warf sich seinen Mantel über die Schulter und bot Iris an, die Sachen die seine Mutter für die Blondine rausgesucht hatte ebenfalls zu tragen. Ein bisschen fühlte sich Ângelo auch noch schlecht dabei, dass er seine Partnerin so ohne weiteres auf seine Familie losgelassen hatte. Ângelo hoffte sich bei Iris besser entschuldigen zu können, indem er sich ihr gegenüber aufmerksam verhielt und sich schon beinahe wie ein Gentleman verhielt. Er hielt ihr Türen auf, sorgte für guten Gesprächsstoff, ohne dass dieser ins Negative rutschte, bot ihr zuerst den Platz im Zug an und half ihr beim ein- und Aussteigen aus dem Zug. Wobei das sicherlich nicht nötig gewesen wäre, das Iris ja das genaue Gegenteil von einem alten Mütterchen war. Während es in Sakura durch die magischen Einflüsse immer angenehm warm war, damit die Kirschblüten immer Blüten trugen, war es schon fast ein Schock gewesen in dem kalten Crystalline auszusteigen.
Goes to: Crystalline Town
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Neuer Tag. Neue Quest. Ihre Arbeit führte sie immer in die unterschiedlichsten und teils abgelegensten Orte Fiores, welches sie seit einigen Jahren ihre Heimat nennen durfte. Wobei heimat konnte man es nicht wirklich nennen. Die Erfahrungen, die sie hier gemacht hatte, unterschieden sich nicht allzu sehr von dem Schmerz und Leid, dass sie in Seven erlitten hatte. Egal wohin die junge Frau gegangen war, hatten sich irgendwelche Menschen angemaßt, über sie, ihr Leben und ihr Schicksal zu entscheiden. In Seven hatte man sie zu einer Kevuem gemacht, in Fiore zu einer Dragonslayerin und einer Marionette eines verrückten Arschlochs. Pathetic, dachte sie sich. Es war erbärmlich, dass die meisten Menschen denen sie begegnet war, sich über andere profilieren mussten und anscheinend selbst nichts gebacken bekamen und dies dann eben an denen ausließen, die das schafften, wozu sie selbst nicht in der Lage waren. Die Gedanken der graublonden Frau wanderten zu ihrer Mutter. Wobei sie diese nicht wirklich als Mutter betrachtete. Sie war für Alita nicht mehr als die Person, die sie auf die Welt gebracht hatte. Sie hatte nie etwas unternommen um sich den Titel einer Mutter zu verdienen, pferchte sie ihre eigenen Kinder in ein Labor ein und setzte sie größten Schmerzen aus, wie Ratten in einen Käfig. Pfff..., stieß sie angespannt bei diesem Gedanken aus. Sie würde es wohl nie verstehen. Aber das musste sie auch gar nicht. Denn hoffentlich hatte ihre Mutter es geschafft, bei dem Einsturz des Labors bei dem Alita von Kesshō nach Fiore gebracht wurde elendig unter den Trümmern zu verrecken, damit sie nie wieder jemanden so etwas antun könnte, wie sie es bei ihr und ihrer Schwester getan hatte... Mit einem Mal schwappte die Laune der Slayerin um, als ihre Gedanken sich auf ihre Schwester richteten. Nach wie vor, ging sie davon aus, dass ihre Schwester Amira genauso wie ihr Vater unter den Trümmern begraben wurde. Ein Stich zuckte durch ihre Brust und Alita ballte ihre Hände in den Taschen ihrer Hose zu Fäusten. Verbitterung und Bedauern leisteten ihr seit jenem Tag tagtäglich Gesellschaft. Sie würde es sich wohl nie verzeihen, dass die Menschen, die ihr am wichtigsten war gestorben waren und sie weiter leben durfte. Tief atmetete die Kevuem ein und aus, beruhigte sich wieder und lockerte ihre Hand in ihrer Hosentasche wieder und richtete ihren Blick felsenfest nach vorne. Die heutige Quest führte sie in den Osten Fiores. Genau genommen nach Sakura Town. Sie würde eine Quest leiten, bei der es ihre Aufgabe und die eines Gildenmitglieds aus der Gilde Satyrs Cornucopia sein würde, das Geschäft in einer Konditorei zu übernehmen, bei der die ortsansässige Inhaberin für ein paar Tage verreisen wollte. In der Beschreibung hieß es ebenfalls, dass es seit längerem ein paar Probleme mit Wandalismus in dem Geschäft gab, woru sie sich ebenfalls kümmern sollten. Was eine Rune Knight wie Alita zu solch einer Quest brachte? Naja, irgendwer musste herausfinden, was zu dem täglichen Chaos führte... Alitas Magen gab ein leises Knurren von sich. Okay, so ganz stimmte es nicht. Wenn man in einen Lebensmittel Geschäft etwas erledigte, hatte man natürlich ein paar zusätzliche Boni. Zwar bevorzugte sie deftige Mahlzeiten, wie Ramen, aber gegen etwas Süßes hatte sie auch nichts einzuwenden. Allzu lange dauerte es auch nicht meh, bis die Slayerin die Einkaufsmeile der Blütenstadt gefunden hatte. Die Allee wurde von zahlreichen Kirschbäumen umringt, welche in ihrer vollsten Blüte standen. Der Wind fegte ein paar der rosanen Blütenblätter hinweg und man kam sich ein wenig so vor, als würde es hin und wieder ein wenig Blütenblätter regnen. Die weichen, zarten Blätter huschten sanft über die Haut und hinterließen ein leichtes Kitzeln und verteilten einen blumigen Duft. Irgendwo hier war die Konditorei... Alita zupfte einen Zettel aus einer der Taschen die sie um ihre Beine geschnallt hatte heraus und laß was auf diesem geschrieben stand. 'Sweet Dreams'... Das war der Name der Konditorei. Auf dem Zettel stand zudem noch der Name ihres Questpartners geschrieben. 'Alexej'. Ein ungewöhnlicher Name, der aber zum Image der Gilde der dieser angehörte passte. Satyrs Cornucopia war dafür bekannt, die ungewöhnlichsten Gestalten mit den kuriosisten Leidenschaften bei sich aufzunehmen und die Interessen und Hobbys ihrer Mitglieder finanziell zu unterstützen. An und für sich ein schöner Gedanke, aber es musste anstrengend sein, die Gilde von der absoluten Pleite weg zu halten. Wenn die Mitglieder die meiste Zeit ihrer Leidenschaft nachgingen, würden die Quests die das Geld einbrachten sicherlich schnell vernachlässigt... Jedenfalls ein sehr gewagtes Modell, aber was ging es die Kevuem schon an? Sie hatte ihre Gilde und bislang hatte sie noch nicht allzu viel schlechtes von der noch recht jungen Gilde gehört. Ganz anders, als von der Gilde Fairy Tail. Aber dies war ein ganz anderes Thema. Alita fragte sich, wie ihr Kamerad wohl so war. War er eher schweigsam oder eher einer von den überdrehten, adrenalingeladenen Nervensägen? Dies würde sich wohl früh genug noch zeigen.
Sakura Town im Frühling war ein ganz besonderer Anblick. Die Kirschbäume standen in voller Blüte, tauchten die ganze Stadt in ein malerisches Rosa. Zu dieser Zeit pilgerten Pärchen aus ganz Fiore nach Sakura Town, weil es ja “oooh, so romaaantisch” hier war. Man konnte kaum 10 Schritt gehen ohne aneinander geklebte, sich gegenseitig auslutschende Verliebte zu sehen. In diese malerische Kulisse passte Lex nicht. Er wirkte aus wie ein Fleck schwarzer Tinte, der über ein wundervolles Gemälde geleert wurde. An einer viel belaufenen Einkaufsstraße hatte er sich trotzdem im Schneidersitz an ein Gebäude gelehnt, Black Betty - seine treue Reisegitarre aus schwarz lackiertem Holz - ausgepackt und ein paar hübsche Melodien gezupft. Die andalusische Kadenz konnte er hoch und runter improvisieren und es hörte sich sinnlich, spannend und exotisch an. Der Teufelssohn spielte langsam, getragen und in A Moll, was den lebendigen Charakter der Kadenz in etwas eher Romantischeres verwandelte. Lex war eigentlich der Meinung, die Stimmung in der Stadt mit seinem Spiel gut getroffen zu haben. Die erbärmliche Ansammlung einiger trauriger Münzen in der schwarzen Gitarrentasche, die der Slayer vor sich aufgestellt hatte, schien den Dämonensohn vom Gegenteil überzeugen zu wollen. Die Ausbeute hier war nicht sonderlich erträglich. Nachdem er einen guten Punkt für ein Outro gefunden hatte, drehte sich der Schwarzhaarige einmal um und sah nach dem Kirchturm, an dem eine Uhr prangte. FUCK! Schon so spät…, stieß der Gildenmagier aus. Kurz stellte er Betty bei Seite, klaubte die Münzen zusammen, steckte sie sich in die Hosentasche und packte dann die Gitarre ein.
Zum Spaß war der Godslayer keineswegs nach Sakura Town gekommen, er hatte etwas zu erledigen. Es war mal wieder an der Zeit, etwas für die Gilde zu tun und mit einer Quest einige Jewels in die Gildenkasse zu bringen. Für ein paar Tage sollte er auf eine Konditorei aufpassen, während die Besitzerin Urlaub machte oder so. Die Details hatte der Tätowierte nicht ganz behalten können. Dass er nicht mit der verfickten Bahn fahren musste (dabei wurde ihm immer kotzübel) war Lex schon einige Tage vorher aufgebrochen und die Strecke auf Schusters Rappen zurückgelegt. Früher war er auch von Stadt zu Stadt gewandert und Maldina Town und Sakura Town lagen nur zwei Tagesreisen auseinander. Für heute war das Treffen mit seiner Aufpasserin Questpartnerin, einer Frau von den Runenrittern, angesetzt und die Questgeberin würden sie vermutlich auch kennen lernen. Hurra. Er war schon gestern Abend in Maldina angekommen, hatte heute Vormittag - weil er nicht so recht etwas anderes mit sich anzufangen wusste - in die Einkaufsmeile gesetzt und ein wenig musiziert. Doch dabei hatte er wohl die Zeit ein wenig aus den Augen verloren und jetzt musste Lex sich scheiße nochmal beeilen um noch rechtzeitig zu dieser blöden Bäckerei zu kommen. Black Betty war mittlerweile im Gigbag verstaut, den warf der Halbdämon sich über die linke Schulter, die rechte Schulter wurde mit einer kleinen Reisetasche beladen, in der der Slayer ein paar Wechselklamotten und Bad-Kram dabei hatte.
So drückte Lex sich nach einigen hastigen Momenten des Zusammenpackens durch die geschäftige Einkaufsmeile von Sakura Town. Wo diese Sweet Dreams Konditorei war hatte er im Voraus schon ausgelotet. Als er sich ihr auf knapp hundert Meter genähert hatte, verlangsamte Lex seine Schritte wieder. Zwar wollte er nicht unbedingt zu spät kommen, aber er wollte noch weniger wie ein abgehetzter Hund da auftauchen. Was sollte man da von ihm halten? So nahm er in kauf, ein paar Minuten zu spät am Treffpunkt aufzuschlagen. Dafür kam er dort in gewohnter Manier an: Die Hände tief in den Hosentaschen vergraben, ein paar schwarze Overear-Kopfhöhrer auf den Ohren, die beladenen Schultern schlaff nach vorne gefallen. Lex’ Outfit war heute endlich ein wenig luftiger (Winter war Scheiße gewesen). Ein Tank top, dessen Träger mit Eisenringen am eigentlichen Shirt befestigt war, präsentierten viel von der schwarzen Tinte, auf die der Slayer gehörig stolz war. Ein einfacher, langärmeliger schwarzer Cardigan hing ihm von den Schultern. Die Beine steckten in einer schwarzen Pluderhose, Springerstiefel mit blanken Schnallen rundeten das Outfit ab. Vor der Konditorei war nicht wenig Verkehr. Anscheinend erfreute sich das Geschäft an Beliebtheit, Kunden und Besucher blieben nicht aus. Doch eine Frau, die davor wartete und in die Menge blickte, stach ein wenig hervor. Ihr Outfit war provokant und bunt, offenbarte viel von der ansehnlichen Frau, die darin steckte. Meist war dem Halbdämon seine Abstammung zuwider, doch gerade in diesem Moment war der Schwarzhaarige dankbar über die herausragenden Augen, die er von seinem dämonischen Vater geerbt hatte. Langsam trottete der Slayer auf die Frau mit den zweifarbigen Haaren vor. Sie wusste definitiv, wie man sich selbst in Szene setzte, das konnte Lex respektieren. Und auf Teilen der entblößten Haut konnte er sogar Tinte erkennen. Eine Gleichgesinnte, hurra. Mit etwas schief gelegtem Kopf trat er an die Frau heran und nickte ihr knapp zu. Yo… Das würde als Begrüßung reichen. Noch immer war der Tätowierte irgendwie wie ein Muli mit Tasche und Gitarre voll beladen, doch das änderte sich, als er mit seinem schwarzen Schweif nach der Reisetasche angelte und sie so auf den Boden zerrte. Von der plötzlichen Gewichtsverlagerung änderte sich auch die ungesunde Haltung des Slayers, nun stand er auch noch ziemlich krumm da, die eine Schulter deutlich weiter nach unten gezogen als die andere. Ich such’ ‘ne Rune Knight…, meinte er zur Frau und blickte ihr in die kristallblauen Augen. Sie wirkten fast schon wie ein Kaleidoskop, geheimnisvoll und erforschenswert. Innig hoffte der Musiker, dass sie es war, die mit ihm die nächsten Tage auf die Schei-Konditorei aufpassen würde. Eine gesehen?
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I let the blade do the talking - so my tounge shall become iron.
Ein sanftes Kribbeln überzog ihre Haut, als Mal für Mal ein weiteres Blütenblatt ihre dunklere Haut streifte. Das ein oder andere blieb auch im langen Haar der Kevuem stecken oder suchte wildere Gewässer auf, indem es sich einen Weg auf ihre Kleidung suchte. Ein wenig genervt bließ sie sich eines der Blätter von der Nase, verschränkte die Arme vor der Brust und ließ ihren Blick hin und her wandern, auf der Suche nach ihrem Questpartner. Neben ihr hatte sich eine ziemlich lange Schlange gebildet, die vom Inneren der Backstube bis nach draußen reichte. Die Konditorei ihrer Auftraggeberin war gut besucht, was ein wenig erklärte, warum sie so erpicht darauf war, dass jemand ihr Geschäft weiter führte, während sie weg war und herausfand was nachts in der Backstube passierte. Die Besitzerin musste so schon viel um die Ohren haben, bei dem hohen Anlauf ihres Ladens, da war es bestimmt anstrengend, jeden Tag alles wieder sauber zu machen und den Laden wieder begehbar zu machen. Dies führte allerdings zu einer Gegebenheit, die der Kevuem auf gar keinen Fall passte. Sie musste sich den gesamten Tag über in einem kleinen Gebäude aufhalten, welches Prall gefüllt war mit zahlreichen Menschen, die alle etwas von ihr wollten. Vielleicht könnte sie ja ihren Questpartner überreden, die Aufgabe des Verkaufens zu übernehmen und sie würde sich in der Backstube verkriechen und die Ruhe, sowie die süßen Düfte genießen. Das klang zumindest schonmal nach einem Plan! Die Slayerin musterte die Menschen die neben ihr standen. Häufig waren es Paare, die regelrecht aneinander klebten und die Wartezeit damit verbrachten, einander die Zungen möglichst tief in den Rachen zu stecken. Ein Gefühl von Ekel breitete sich in Alita auf, weshalb sie den Blick von den Verliebten wieder entfernte. Ne, sowas war überhaupt nicht ihrs. Zumal es sie an Dinge erinnerte, die sie am liebsten vergessen würde. Kaum wanderten die Gedanken der jungen Frau in diese Richtung, überkam sie ein Gefühl der Beklemmnis und sie hatte das Gefühl, als würde ihr die Luft abgeschnürt werden und jemand sie würgen. Für einen kurzen Augenblick schien die Atmung der Kevuem sich zu verschnellern, während diese ihre Hände zu Fäusten ballte, gut verborgen unter den immer noch verschränkten Armen. Leise hörte sie eine tiefe Stimme in ihrem Kopf Dinge in ihr Ohr flüstern während ein Gefühl, als würde sie angefasst werden an einigen Stellen ihres Körpers zu spüren waren. Sie schloss die kristallblauen Augen, versuchte tief ein und aus zu atmen, um sich wieder zu beruhigen. Er ist nicht hier, alles ist gut., sprach sie sich in Gedanken immer wieder zu. Nach einer gewissen Zeit, ließen die Gefühle und Erinnerungen nach und die Alitas Atmung wurde auch wieder ruhiger und regelmäßiger. Ihr Blick wanderte zum Kirchturm, welche über die Dächer der Läden empor ragte und zeigte, dass bald schon die Uhrzeit erreicht war, zu der sich die beiden Magier zu ihrer Quest hatten treffen wollen. Allerdings erblickte die Kevuem bislang keine Person, welche so aussah, als könnte sie ihr Questpartner sein. Ein wenig ärgerte es sie schon, dass ihr Questpartner sich zu verspäten schien. Es war doch nicht zu viel verlangt pünktlich zu erscheinen. Es sollte eine Selbstverständlichkeit sein. Alita stieß ein Seufzen aus. Hoffentlich hat er einen guten Grund zu spät zu kommen und die Quest unnötig heraus zu zögern.., dachte sie und suchte die Kirschallee weiter nach einer Person aus, die möglicher weise aus der Menge herausstach. Immerhin gab es viele Magier, die deutlich zeigten, wozu sie in der Lage waren oder das sie "anders" waren. Alita selbst, trug zwar auch sehr auffällige und ungewöhnliche Kleidung verglichen zu den Menschen um sie herum, allerdings bezeichnete sie es selbst eher als ihren Stil. Sie mochte knallige Farben. Oder es lag einfach daran, dass sie durch ihre Kleidung selbstbewusster war und so die tiefscharze Leere und ihr wahres Ich leichter verstecken konnte. Sie war zwar keiner von der gesprächigen Sorte, aber nach außen hin mangelte es ihr wohl kaum an Selbstbewusstein. Es dauerte noch eine Weile bis sie einen jungen Mann entdeckte, welcher mit seinem Sti ebenfalls auffiel wie ein bunter Hund. Nur, dass seine Kleidung alles andere als bunt war. Viel mehr schien er einen eher goth mäßigen Stil zu pflegen, trug eine Piercings, einen Overear Kopfhörer und zahlreiche Tattoos. Alitas Blick fixierte die ungewöhnlichen rot gefärbten Augen des Mannes. Selten hatte sie eine Person mit einer so unnatürlichen Farbe der Iris gesehen... Rot war zwar einerseits eine Signalfarbe, die für Wärme und Liebe stand, andererseits aber auch für Blut und Gefahr. Es war ziemlich faszinierend anzusehen. Im nächsten Augenblick traf sich der Blick der beiden. Alita wandte den Blick nicht ab, beobachtete gelassen, wie der Gothman zielstrebig auf sie zu ging während er sie interessiert musterte. Alita gefiel es ganz und gar nicht, auf welche Art und Weise dieser sie anblickte, sagte aber nichts, tippte nur ein wenig ungeduldig mit ihrem Finger auf ihren Arm. Bei ihr angekommen, wurde die Kevuem begrüßt. Erst jetzt bemerkte sie, dass der Mann vor ihr so etwas wie einen Schwanz hinten aus seinem Körper herausragen hatte. Ein Tiermensch? Oder eher etwas anderes? Wie auch immer. Alita hatte nicht sonderlich viel Interesse an einer Konversation, weshalb sie es untelrieß ihrer Irritation Luft zu machen. Der Mann fuhr fort, meinte er suche eine Rune Knight, blickte ihr dabei ein weiteres Mal in die Augen. Dieses Mal hatte der direkte Blickkontakt der beiden eine ganz andere Wirkung bei Alita. Ein beklemmendes Gefühl nahm sie ein. "Sie steht vor dir.", sagte sie fest, lenkte ihre Aufmerksamkeit von dem Gefühl was sich in ihr aufbaute weg zu dem Gespräch welches gerade begonnen hat. "Ich nehme an du bist Alexej?", erkundigte sie sich bei dem Keine-Ahnung-was-du-bist-Wesen und hob fragend eine Augenbraue. Sie ließ ihm kurz Zeit zu antworten ehe sie fortfuhr. "Und zu spät., ergänzte sie, ließ ihm auch dieses Mal wieder Zeit sich zu rechtfertigen, wobei es sie nicht wirklich interessierte was er als Ausrede hatte. Rune Knights sahen sich selbst häufig in einer Art Vorbildfunktion, die den anderen Gilden beibringen musste, wie man sich vernünftig benahm. Beispielsweise Fairy Tail, der Chaos Gilde schlecht hin. Sie hatte ihren Kameraden auf seinen Fehler hingewiesen und das reichte. "Wie auch immer. Ich bin Alita und die Leiterin dieser Quest.", stellte sie sich vor. Sie ließ ihren Blick wieder zu der Schlange wandern, welche tatsächlich ein wenig kürzer geworden war. "Komm mit.", wies die Lex an und drängte sich an der Schlange vorbei in den Laden. Die Konditorei war in hellen, rosanen Tönen gehalten und sehr geräumig. Mehrere Tresen mit zahlreichen Kuchen, Cupcakes und anderen süßen Gebäcken und Kreationen standen in diesem, sowie weitere Regale in denen einige Backzutaten gestapelt waren. Zahlreiche Bilder hingen an der Wand, sowie Karten, an denen das Sortiment aufgeführt war. An der hinteren Rückwand war zusätzlich noch eine Tür eingelassen, die zum Herz der Konditorei führte. Der Laden war großzügig beleuchtet und strahlte regelrecht. Alles glänzte und war glatt, so sauber und reinlich, dass man vom Boden essen könnte. Süße Düfte lagen in der Luft, übertünchten die Parfüms und Eigengerüche der Personen, die ihren Weg ins Innere des Ladens gebahnt hatten und eifrig am Tresen bestellten. Hinter dem Tresen stand eine junge Frau, mit langem Ebenholz schwarzem Haar, schlichter Kleidung, einer weißen Schürze mit zahlreichen Verzierungen und einer Backhaube auf dem Kopf. Die Wangen der jungen Frau waren gerötet, vermutlich wegen der Arbeit, welche sie immer wieder hin und her jagte. Ein warmes, freundliches Lächeln lag auf den Lippen der jungen Frau und die himmelblauen Augen strahlten etwas herzliches, gastfreundliches aus. Ihre Stimme war warm und ihre Bewegungen elegant und geschmeidig. Dies müsste Casita Evangelista sein, die Frau wegen der die beiden Magier überhaupt da waren. Alita platzierte sich etwas abseits der Schlange, machte auf sich und ihren Partner aufmerksam indem sie sich laut räusperte. Dies lenkte die Aufmerksamkeit der Konditorin und einiger Gäste auf sich. Erst blickte die junge Frau verwirrt drein, aber schnell wechselte dieser wieder zu ihre freundlichen und einladenden Blick. Sie wischte sich die Hände an der Schürze an, entschuldigte sich kurz bei ihren Kunden und kam hinter dem Tresen hervor. Nun wo sie so ganz vor ihnen stand, stach einem die weibliche, feminine Figur der Inhaberin auf, welche sicherlich den ein oder anderen Kunden den Kopf verdrehte. "Ahhh... Ihr müsst die beiden Magier sein, die sich um meinen bescheidenen Laden kümmern, oder? Herzlich Willkommen in der Konditorei 'Sweet Dreams'.", fragte sie, ihre Stimme erinnerte ein wenig an flüssiges, warmes, süßes Karamell was himmlisch auf der Zunge zerging und ein erfreutes Lächeln schmückte ihr Gesicht. Sweet Dreams, wortwörtlich.
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Zuletzt von Alita am Sa 19 Feb 2022 - 22:10 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Tatsächlich war die Frau, die aus der Menge wie ein bunter (attraktiver) Hund herausstach, die Runenritterin. Lex konnte es kaum glauben, hurra. Nice…, sprach der Dämonensohn mit wenig Begeisterung in der Stimme aus, er hob kurz zum Gruß die Augenbrauen und dann wurde ihm klar gemacht, dass die Dame vor ihm über den Godslayer wohl auch schon Bescheid wusste. Lex.., murmelte er ein wenig kleinlaut. Niemand sagt “Alexej”..., erklärte er noch hinterher. Ziemlich ätzend, dass man auf den verkackten Formularen der Runenritter seinen richtigen Namen hatte angeben müssen. Dass die Frau mit den bunten Haaren Lex noch auf den Mangel eines Familiennamens ansprechen würde. das würde noch fehlen. Vielleicht schmiss sie ihn ja aus der verschissenen Quest raus, weil er Passformular 37b nicht richtig ausgefüllt hatte oder so. Als sich herausgestellt hatte, dass der Tätowierte bei seiner Questleiterin angekommen war, zog er sich sogar die Kopfhörer von den Ohren und ließ sie lässig um den Hals baumeln. Der Frau war aufgefallen, dass Lex sich um ein paar Minuten verspätet hatte. Resignierend zuckte er daher mit den Schultern und nickte schließlich. Sorry., war die beste Erklärung, die die Frau namens Alita - so hatte sie sich vorgestellt - bekommen würde. Die Dame schien ganz schöne Hummeln im Hintern zu haben. Kaum hatte sie Lex ihren Namen verraten drängte sie ihn auch schon in die Konditorei hinein. Roger, Ma’am., ließ Lex sie wissen, salutierte mit seinem Schweif und griff dann nach der Reisetasche, um sie sich wieder über die Schulter zu werfen. Hier mitten auf der Straße konnte der Schwarzhaarige sie ja schlecht stehen lassen. Dicht auf den Fersen von Alita schob Lex sich in die Konditorei hinein. An der Eingangstüre musste er, schwer beladen wie er war, ein wenig drücken und quetschen. Sorry… Darf mal kurz… Danke…, gab er monoton von sich, während er ein, zwei der Wartenden unsanft mit Armen und Ellenbögen zur Seite schob, bis er endlich drinnen war.
Die Innenausstattung der Konditorei Sweet Dreams war ganz und gar nicht seins. Quietschbunt, lieblich, nett. Ihm fehlte ein wenig das Chaos. Aber dass ihm bei all den Törtchen, Kuchen, Plundern und sonstigen süßen Stücken (und damit war nicht nur Alita gemeint) das Wasser im schleckigen Mund zusammen lief, das konnte Lex nicht verhindern. Er stand auf Süßkram. Fuck, ich werd’ auf der Quest sowas von zunehmen…, murmelte er mehr vor sich selbst hin, als dass er wirklich mit Alita sprach. Die hatte ohnehin besseres zu tun, als sich mit ihrem Questpartner vertraut zu machen, und räusperte sich erst einmal die Konditorin herbei. Sie sah ansehnlich genug aus, dass es Lex auffiel. Reif, aber dennoch ein wenig unschuldig. Das hatte einen interessanten Charme. Als sie sprach, war Lex sich sicher, dass er sich danach die Ohren waschen musste - so süßlich klang ihre Stimme. Ein Schauer lief dem Mann in der Runde den Rücken hinunter. Da war er ja an zwei Frauen rangekommen… Die Besitzerin grüßte die beiden Magier freundlich. Da Alita einen auf “Ich bin die Questleiterin” machte, überließ der Schwarzhaarige ihr das Reden. Er selbst wiederum beschränkte sich darauf, der Bäckerin einfach nur zustimmend zuzunicken. Er ließ die Frau erklären, was denn auf die beiden zukommen würde und hielt so lange die Klappe. Das konnte er recht gut und es bereitete ihm zumeist unglaubliche Freude - so auch hier. Aber eine Frage musste der Schwarzhaarige dann doch loswerden, als es den Gesprächsfluss nicht allzu sehr störte. Müssen wir auch... backen?, wollte er wissen? Den Laden schmeißen oder Kunden anpöbeln, das würde Lex sicher hinbekommen. Vermutlich ließen sich die Lektionen von Tante Athene auch auf das Leiten eines Backwarengeschäftes, nicht nur auf das Leiten einer Armee, anwenden. Doch in der Backstube wäre Lex absolut hoffnungslos aufgeschmissen. Das ist nicht so meine Stärke., gestand er recht schnell. Es war kein Unding, nicht alles zu können. Dafür hatte er andere Dinge, die er gut beherrschte. Mit seinen scharfen Augen versuchte der Slayer einen Blick in die Backstube zu erhaschen, ob dort noch andere Mitarbeiter waren, doch die Türe war geschlossen. Doch es musste so sein, oder? Kein Mensch konnte alleine so ein erfolgreiches Geschäft am laufen halten, oder? Oder?
Wie dem auch sei, der Schwarzhaarige würde Alita ihr Ding machen lassen. Sich ein wenig rumkommandieren lassen machte dem Godslayer nix aus, immerhin wusste er, dass die Aufgabe hier seiner Gilde einen ordentlichen Batzen Jewels einbringen würde. Und für seine Gilde nahm Lex auch ein paar Tage unter der Fuchtel der Blauäugigen hin. Zudem war sie nicht so wirklich auf Konversation aus - zumindest anfangs noch nicht - da würde sie dem Schwarzhaarigen schon nicht zu sehr auf die Nerven gehen. Lex tat sein Bestes und überließ es den beiden Damen, die genauen Abläufe und Inhalte der Quest zu klären. Wenn Frauen redeten hielt man sich als Kerl ohnehin besser raus, das war gefährlich. Und auf Stress oder Ärger oder so hatte Lex keine Lust.
Irgendwie wirkte er... verwirrt? Überrascht? Irgendwie schien alles nicht so ganz das zu treffen, was Alita von dem Satyrs Cornucupia Typen wahrnahm. Lag es an ihrer auffälligen Kleidung? Wahrscheinlich. Hielt er die Rune Knights für ein paar geschmacklose Idioten? Klar, galten strikte Regeln und die Militäreinheit hatte ein ziemlich straffes Image. Dennoch hatte jeder seinen eigenen Stil. Die einen eher traditionell, die anderen eher modern und dann gab es natürlich noch die Menschen die gar keinen Stil hatten. Allerdings wirkte der Magier nicht so begeistert davon, stieß nur ein halbherziges "Nice" aus und hob die Augenbrauen. Vermutlich seine Art und Weise andere Menschen zu begrüßen. Es irritierte die Slayerin, aber sie hieß es willkommen, dass ihr Kamerad wohl ebenso wenig gesprächig war, wie sie selbst. Das begrüßte sie, hatte sie keine Lust die nächsten Tage jemanden bei sich zu haben, der ihr die Ohren abkaute. Auf ihre Frage, ob er Alexej war erwiderte dieser kleinlaut, dass niemand Alexej sagte und er Lex genannt wollte. Für einen Augenblick hob sie eine Augenbraue und musterte ihn. Jedoch erwiderte sie nichts und beobachtete ihn stattdessen dabei, wie er seine Kopfhörer von seinen Ohren herunternahm und um seinen Hals legte. Als Alita ihn auf seine Unpünktlichkeit hinwies, entschuldigte er sich knapp. Alita akzeptierte es, wollte sie doch endlich diese Quest beginnen und von den unzähligenen, einander vollsabbernden Menschen weg. Also ging sie in die Konditorei, dicht gefolgt von Lex, welcher es ein wenig schwerer hatte mit seiner Gitarre auf dem Rücken an der dichten Schlange vorbeizukommen. Jedoch schaffte er es und stand kurze Zeit später auch schon bei der Kevuem in der Backstube. Hier ließen beide erst einmal den Blick durch die schrille Konditorei wandern und atmeten die süßen Düfte ein, die sie umgaben. Die Küchlein, Cupcakes und Backwaren sahen in ihren verschiedenen Formen und Designs einfach nur zum Anbeißen aus und Alita musste sich zusammenreißen, um nicht ein sehnsüchtiges Seufzen auszustoßen. Als hätte er ihre Gedanken gelesen, meinte ihr Kompane, dass er auf der Quest sowas von zunehmen würde. Die Mundwinkel der jungen Frau zuckten für einen Augenblick amüsiert nach oben, ehe ihr Gesicht wieder erhärtete. Kurze Zeit später hatte sie mit einem lauten Räuspern auf sich aufmerksam gemacht und die Konditorin war zu den beiden Magiern gekommen. Freundlich begrüßte sie die Neuankömmlinge und erkundigte sich, ob sie wegen der Quest da waren. Alita nickte. "Ja, mein Name ist Alita.", stellte sie sich höflich vor. Für einen Augenblick sah die bescheidene Dame vor ihr die etwas größere Alita an, als würde sie über etwas nachdenken. "Alita....", wiederholte sie leise murmelnd. "Das ist ein sehr schöner Name!", sprach sie dann etwas lauter und ihre Stimme klang sogar noch ein wenig süßer, was nochmal verstärkt wurde, als die Konditorin vergnügt die Augen schloss und den Kopf etwas schief legte, sowie einen niedlichen Laut ausstieß. Alita war etwas irritiert von der Reaktion von Casita. "Danke....?", murmelte sie daraufhin nur und musterte die Konditorin, welche die Augen wieder geöffnet und Lex in Augenschein genommen hatte. "Und wer bist du?", fragte sie freundlich und musterte ihn neugierig. Ein wenig Zeit verging, in der Lex sich vorstellen könnte und Alita ließ in der Zwischenzeit den Blick ein wenig umherschweifen. Irgendwas war seltsam... Irgendwie spürte sie eine magische Präsenz und ihr fiel auf, dass die Kunden sich nicht im geringsten daran störten, dass die Konditorin hier mit den Magiern sprach, anstelle ihre Waren zu verkaufen. Seltsam... "Ich heiße übrigens Casita Evangelista. Ich bin so froh das ihr da seid.", kam es dann wieder von ihrer Auftraggeberin, weshalb Alita ihren blauen Blick wieder in ihre Richtung wandte. "In letzter Zeit passieren wirklich seltsame Dinge... Bevor ich den Laden verlasse räume ich immer alles auf, verstaue alles ordentlich und schließe die Konditorei ab. Wenn ich morgens dann wieder da bin, ist immer alles verwüstet und dreckig, aber keine Spur von einem Einbrecher oder sowas. Und jetzt muss ich auch noch verreisen...", stieß sie frustriert aus und wischte sich über die Stirn. Erst jetzt erkannte Alita, wie erschöpft die Konditorin eigentlich aussah. Es schien sie wirklich ziemlich viel Kraft zu kosten, jeden Morgen das Chaos zu beseitigen und dann den ganzen Tag über den Laden zu schmeißen. Hinzu kam, dass die Konditorin, soweit Alita wusste, den Laden ganz alleine führte... Offensichtlich nagte es sehr an ihr. "Naja, aber jetzt seid ihr ja hier.", ergänzte sie und ihre Stimme hellte wieder etwas auf und ihr Gesicht zeugte wieder von einem wärmeren Blick. "Es wäre schön, wenn ihr meinen Laden einfach weiter führen könntet, solange ich weg bin. Also die Waren verkaufen, euch um die Kunden kümmert und zum Abend hin alles aufräumt und abschließt. Ideal wäre es, wenn ihr die Nächte dann auch wirklich hier bleiben könntet... Vielleicht findet ihr ja heraus, was über Nacht immer mit meinem Laden passiert.", erklärte sie den beiden Magiern ihre Aufgaben. Alita nickte und wandte den Blick zu ihrem Kollegen, welcher so aussah als würde er etwas sagen wollen. Dies tat er dann auch, erkundigte sich ob sie auch backen müssten und meinte, dass es nicht so seine Stärke sei. Casita nickte daraufhin. "Ja, immerhin werde ich ein paar Tage verreist sein und die Waren müssen ja wieder aufgefüllt werden. Aber keine Sorge, ich habe für euch Rezepte vorbereitet. Jeden Morgen kommt zudem eine Lieferung mit neuen Zutaten. Die müsstet ihr auch noch annehmen.", erklärte sie mit sanfter und freundlicher Stimme. "Das werden wir sicherlich hinbekommen. Gibt es sonst noch etwas, worauf wir achten sollten?", erkundigte sie sich. "Naja... Viele meiner Zutaten sind Magisch, demnach solltet ihr mit allem behutsam umgehen und die Rezepte genau verfolgen.", erklärte sie, machte aber mit ihrer Tonlage deutlich, dass sie sich darum recht wenig sorgen machte. Irgendwie auch verständlich. Immerhin hatte sie zwei Magier vor sich stehen. Da konnte man schon erwarten, dass diese mit magischen Dingen umgehen konnten.
Die Runenritterin nahm Lex’ Vorstellung wortlos hin und auch, dass er ein wenig zu spät war, kam nicht weiter zur Sprache. Dass die Hübsche so allgemein - wie auch Lex - nicht die größte Rednerin war, das war dem Schwarzhaarigen ganz angenehm. Die beiden würden sich sicher klasse verstehen - indem sie einfach nicht viel redeten. Nachdem sie sich miteinander vertraut gemacht hatten traten Alita und Lex in die Konditorei ein, die unter Hochbetrieb zu stehen schien. Wer konnte es den Sakuranern verübeln? Das Interieur war einladend, die Backwaren sahen herrlich aus und die Hausherrin stand ihnen mitnichten nach. Lex schmunzelte ganz heimlich, als die Konditorin Alita ein Kompliment für ihren Namen machte und diese, nach einem herzlichen Blick, ein wenig aus der Fassung kam. Mit einem finsteren Grinsen legte er den Kopf schief, woraufhin seine Haare ihm ein wenig ins Gesicht hingen, und antwortete der Auftraggeberin. Ich bin Lex., ließ der Godslayer die Konditorin wissen. ”Danke, dass du hier aushilfst, Lex.”, redete sie ihm freundlich zu und lächelte ihn dabei so zuckersüß an, dass der Schwarzhaarige sich einen Moment lang nicht sicher war, ob er es wirklich mit der Konditorin oder einer ihrer süßen Spezialitäten zu tun hatte. Kurz schüttelte er sich. Schon gut…, murmelte er, kratzte sich verlegen am Hinterkopf und brach den direkten Blickkontakt zu Casita ab. Nachdem die Besitzerin der Konditorei die beiden Magier in Empfang genommen hatte erklärte sie ihnen rasch, was denn nun für Alita und Lex anstand. Schon nach den ersten zwei Sätzen musste der Tätowierte seufzen. Natürlich war es nicht einfach damit getan gewesen, dass die beiden auf die Konditorei aufpassten. Nein, es gab auch noch mysteriöse Eindringlinge oder so, die Alita und Lex das Leben schwer machen würden. Davon war in der Questbeschreibung, die Lex vor ein paar Tagen in Maldina Town im Gildenhaus von Satyrs Cornucopia an sich genommen hatte, keine Rede gewesen. Hmpf.. Aber ändern tat das nichts an der Tatsache, dass er dieser Aufgabe nun nachkommen musste. Würde er hinbekommen. Der Aussicht, die Nacht gemeinsam mit Alita in der Konditorei zu verbringen, blickte Lex mit gemischten Gefühlen entgegen. Zum einen war eine Konditorei definitiv kein Gasthaus, aber zum anderen passte dafür wenigstens die Gesellschaft.
Was Casita dann aber sagte, verfinsterte bei Lex die Laune. Irgendwie war er, wenn er sich so umsah, schwer daran am zweifeln, wie er als Backleie den Laden nicht innerhalb weniger Stunden in den Ruin führen würde. Als er hier angereist war hatte er wenigstens gedacht, es gab neben der Konditorin noch weitere Angestellte und Alita und Lex würden nur Aufpasser spielen. Dass die Braunhaarige den Laden alleine am Laufen hielt grenzte für Lex schon an ein Wunder. Immerhin die Runenritterin klang optimistisch, dass die beiden die Backarbeit schon hinbekommen würden. Kannst du backen?, wollte Lex beiläufig wissen, ehe er wieder die Klappe hielt. Lieferung-Annehmen hörte sich viel mehr nach einer Aufgabe für ihn an. Oh verdammt, und natürlich waren die Zutaten magisch. War schlimm genug, wenn Lex ein Rezept verkacken würde und es würde einfach nix werden. Nein, nun malte er sich auch noch aus, wie aus dem Backofen magisch-belebte Teig-Rosinen-Monstrositäten krochen oder er beim Mischen der Zutaten einfach eine riesige Explosion auslöste, die halb Sakura Town zerstörte. Na toll…, seufzte er aus, zuckte dann aber mit den Schultern. Wird schon. Einfach streng an die Rezepte halten, dann würde das schon irgendwie funktionieren. Die Auftraggeberin schien am Ende ihrer Ausführungen zu sein, zumindest kam Lex das so vor. Einen kurzen Moment der Stille angelte er sich noch, ehe er die Konditorin zu ihren äußerst geduldig wartenden Kunden zurückließ. Ab wann sollen wir den Laden denn übernehmen? Können wir noch ‘ne Weile beim Arbeiten zuschauen und was lernen oder so? Den genauen Zeitplan der Quest kannte er nicht, aber Casita würde Alita und Lex schon verraten, ab wann sie hier das Kommando übernehmen sollten. Schwer ausatmend fuhr der Dämonensohn sich durch die glatten, schwarzen Haare und blickte sich in der Konditorei um. Das war ja mal wirklich “ins kalte Wasser geworfen werden”, wie es im Buche stand.
Bislang schien es eine recht angenehme Quest zu werden. Zwar hatte sich ihr heutiger Partner um ein paar Minuten verspätet, aber sie wollte Mal nicht so sein. Immerhin schien er ihr in gewissen Maßen zu ähneln. Schweigsam, zurückhalten... Er war ihr bislang recht sympathisch, auch wenn ihn eine Sache an ihm dennoch störte. Er war ein Mann. Es war ihr völlig gleich, wie dieser aussah, wie er sich verhielt oder ähnliches. In der Nähe eines Mannes fühlte sie sich einfach nicht wohl und da würde dieser musikalische Höllenhund auch nichts dran ändern können. In den Augen der Slayerin war es einfach eine Sache mit der sie leben musste und die sie einfach nicht ändern konnte. Sie stand sich zwar damit selbst sehr im Wege, aber es war einfach nicht so leicht, seine Deckung in der Nähe jener fallen zu lassen, welche sie häufig mit Schmerz und Leid geprägt hatten. Sie hatten sich also in die quietschbunte Konditorei begeben, welche an Interessanten regelrecht zu platzen schien. Es war wirklich eine gefragte Konditorei. Und das obwohl der Laden selbst eher klein und die Arbeiterschaft recht klein ausfiel. Beim ersten Blick auf die Konditorin hatte sie bereits geahnt, dass diese allein arbeitete. Man hätte es leicht an den Schweißperlen auf ihrer geröteten Haut erkennen oder einfach ihrer Körperspannung erkennen können. Zumindest, wenn man eh ein Auge für solche Sachen hatte. Den Meisten würde die Anspannung und der Stress, welcher von der herzlichen Ladeneigentümerin ausging wohl nicht auffallen. Eins musste man ihr nämlich lassen, sie konnte es ziemlich gut verbergen - überstrahlte es regelrecht mit ihrer Freundlichkeit und Herzlichkeit. Nachdem Alita auf sich und ihren Kollegen aufmerksam gemacht hatte, war die Konditorin auch schon zu ihnen gekommen und hatte eine lockere Konversation angefangen. Sie hatten sich einander vorgestellt und ein paar Informationen ausgetauscht. Dabei entfuhr dem Tättowierten neben der Kevuem ein lautes Seufzen. Er schien nicht gerade begeistert davon zu sein, dass sie nicht nur aufpassen, sondern auch verkaufen und backen sollten. Alita musterte den Mann nachdenklich, während sie ihrer Auftraggeberin weiterhin aufmerksam lauschte. Die Laune des Mannes schien sogar noch mehr zu kippen, als sich herausstellte, dass es eine magische Bäckerei war. Nun musste die Slayerin wirklich ein wenig die Stirn runzeln. Sie selbst war nicht sonderlich überrascht. Gewusst hatte sie es zwar nicht, aber es wirkte recht plausibel. Dies erklärte immerhin auch den Andrang an Neu- und Stammkunden. Magische Lebensmittel und Mittel waren stets sehr begehrt, weil sie einfach aus der Menge herausstachen und die ein oder anderen Nebenwirkungen hatten. Davon konnten die meisten profitieren. Lex erkundigte sich bei ihr, ob sie backen konnte. "Für alles gibt es ein erstes Mal.", sprach sie, wandte den Blick wieder auf die Konditorin, welche sie aufmerksam beobachtete. Hin und wieder stieß der Schwarzhaarige neben Alita den ein oder anderen Kommentar aus, während sie sich weiterhin mit ihrer Auftraggeberin unterhielt. Als das erledigt war erkundigte sich der Magier, ab wann sie den Laden denn übernehmen sollen und ob sie noch ne Weile zuschauen und etwas lernen könnten. Casita musterte den Mann kurz nachdenklich, lächelte dann aber wieder und wischte sich über die Schürze, die sie nach wie vor trug. "Ich hab noch ein wenig Zeit bevor ich los muss. Ich zeig euch gerne einmal, wie hier alles funktioniert. Habt ihr denn schon eine Idee, wie ihr das Handhaben wollt? Wollt ihr euch aufteilen, abwechseln oder doch ganz was anderes?", sprach sie nach wie vor freundlich und mit zuckersüßer Stimme, blickte die beiden Magier neugerig und abwartend an. Kurz ließ Alita ihren Blick wieder zu ihrem Kameraden gleiten, dann wieder zurück zu ihr. "Ich denke, wir werden uns zunächst einmal aufteilen. Vielleicht tauschen wir zwischendurch, aber fürs erste, ist es ganz gut, wenn sich jeder von uns erstmal auf eine Sache fokussiert.", erklärte sie ihre idee der herangehensweise. Kurz warteten die beiden Damen ab, ob der Mann in der Runde irgendwelche Einwände hatte, ehe Casita auch schon wieder das Wort erhob. "Das ist eine sehr gute Idee. Ich geh mal davon aus, du übernimmst fürs Erste das Backen, Alita? Und Lex macht den Verkauf?", erkundigte sie sich, sah zwischen den beiden hin und her. Alita nickte. "Sehr schön. Dann würde ich dir Lex, gerne erst einmal ein paar Sachen zum Verkauf sagen.", sprach sie an den Mann, wartete kurz ehe sie wieder zu Alita blickte. "Du kannst gerne zuhören, außer du willst dich lieber schon einmal mit dem Hinterraum und den Zutaten vertraut machen?", fragte sie die Kevuem, welche sich um ein freundliches Lächeln bemühte. "Ich glaub, ich werde schon einmal nach hinten gehen. Wird sonst sicherlich ziemlich eng hinter dem Tresen.", sagte sie woraufhin die Konditorin verständnisvoll und bestätigend nickte. "Alles klar. Na dann, komm Mal mit Lex.", wandte sie sich an den Magier und führte ihn hinter den Tresen. Kaum waren die beiden hinter den Tresen verschwunden, stieß Alita ein Seufzen aus. Sie hatte jetzt wirklich nicht den Nerv dazu gehabt, sich zu den beiden hinter den Tresen zu quetschen. Es war sowieso schon viel zu warm und zu voll in diesem Laden ihrer Meinung nach. So machte sie sich also daran, an den beiden vorbei zu der Tür zu gehen, hinter der das Herzstück der Konditorei lag.
Alita schien, wie auch Lex, keine wirklichen Erfahrungen im Backen zu haben, das wurde ja immer besser. Im Gegensatz zum Schwarzhaarigen jedoch blickte die hübsche Runenritterin der kommenden Aufgabe sehr viel zuversichtlicher entgegen. Woher sie diesen Optimismus nahm, das konnte der Halbdämon sich beim besten Willen nicht erklären, er selbst war ja felsenfest der Überzeugung, die schöne Konditorei spätestens nach zwei, drei Tagen in den Ruin geführt zu haben, wenn kein fehlgelaufener Backversuch den ganzen Laden nicht davor dem Erdboden gleich machen würde. Da war es doch verfickt nochmal angemessen, dass die Konditorin ihren beiden Urlaubsvertretern wenigstens noch ein paar Momente lang das Handwerk beibrachte. Also wurde Lex hinter die Theke gestellt, während Alita sich in die Backstube verzog. Bis später.., verabschiedete der Musiker die hübsche Frau und zeigte sich dabei wenig enthusiastisch. Madame Evangelista trieb des Tätowierten vor sich her, bis dieser endlich hinter der Theke war. Unter den Auslagen fand er jede Menge Papiertüten, Schälchen und Servietten vor. ”Es ist recht einfach. Du fragst die Kunden recht freundlich, was sie möchten, packst es ein, kassierst und überreichst es der Kundschaft..” Lex nickte, hörte sich ganz einfach an… …wenn man wusste, was was ist und wieviel alles kostet. Kann ja nix schiefgeh’n., ließ er die Konditorin mit rollenden Augen wissen und diese gab Lex einen zuversichtlichen Klapps zwischen die Schulterblätter. ”Das glaube ich auch. Also zeig’ mal, was du kannst..” Hach, direkt eine Feuerprobe, das mochte Lex ja. Er blickte sich kurz um, fand den Kunden, der als nächstes dran sein würde (der, der am nähesten an der Theke stand) und legte los. Hey, ‘llkommen. Was darf’s sein?, plapperte er darauf los und hörte nur ein ”Bisschen freundlicher!.”, von der Seite gezischt. Der Ratschlag war gut gemeint gewesen, aber Lex seufzte aus. Er war doch schon freundlich gewesen, oder? Ich hätte gerne bitte fünf von den Meeresbriesen-Muffins., sprach der Kunde, blickte dabei ein wenig verwirrt über die Situation zwischen Lex und der Ladenbesitzerin hin und her. Der Halbdämon hatte dabei schon seinen Blick auf die Auslage geworfen. Muffins kannte er, aber da gab es irgendwie fünferlei davon. Fragend blickte er zu Madame Evangelista und die half ihm mit einem kleinen Fingerzeig. Verständnisvoll nickend hob der Musiker die Hand, doch schneller, als er hätte nach einem der Gebäckstücke greifen können, war die Konditorin zur Stelle und hielt ihn an der Schulter fest. ”Die Speisen fassen wir nicht mit den bloßen Händen an. Nimm’ doch dazu eine Serviette..” Ihre Worte waren freundlich, trotzdem fühlte Lex sich ein wenig verarscht. Hätte sie das nicht vorher sagen können? Doch alle Missmut half nichts, der Schwarzhaarige nahm eine Serviette und eine Papiertüte, griff mit der Serviette nach den Muffins und packte einen nach dem anderen in die Tüte. Geschafft. Nun… kassieren. Ähm, das macht dann… Kurzer Seitenblick. Wie viel kosten die?”200 Jewels.”Alle zusammen?”Nein, einer.” Uff, gesalzene Preise. ...macht dann 1000 Jewels bitte., fuhr der Halbdämon fort. Der Herr legte die Scheine auf den Tresen, Lex überreichte ihm die Papiertüte und verstaute das Geld in der Kasse. Geschafft. ”Und der Nächste!”
Etwa eine halbe Stunde später brummte Lex der Schädel. Er hatte sich nicht nur den Mund fusselig geredet sondern auch versucht, sich alle Backwaren und Preise zu merken. Da würde er nochmal nachhelfen müssen, doch zum Glück gab es eine Preisliste, die der Halbdämon bei Gelegenheit studieren konnte. ”Das läuft doch schon mal ganz gut!”, applaudierte Casita dem Schwarzhaarigen. ”Ich gehe jetzt mal nach deiner Freundin sehen. Wenn du Hilfe brauchst, dann rufe einfach.” Mit rollenden Augen nickte Lex seiner neuen Chefin zu, fuhr sich mit dem Rücken des Unterarmes über die verschwitzte Stirn und drehte sich dann zum nächsten Kunden. So langsam hatte er den Dreh ein wenig raus. Der Nächste bitte!
Diese Quest würde wahrlich spannend werden. Dies ließ sich jetzt bereits erkennen. Lex war der Kevuem recht ähnlich, redete nicht viel und legte eine überschwängliche Ignoranz und Langeweile an den Tag. Beide schienen nicht sonderlich leicht zu beeindrucken zu sein, kommunizierten auch ohne viele Worte. Es hatte sie zwar gestört, dass der Mann zu spät erschienen war, aber jetzt wo er da war, verstand sie ihn ein wenig. Manche waren einfach eher von einem gemütlicheren Kaliver und Lex zählte offensichtlich dazu. Beide schienen in den Tätigkeiten, die sie innerhalb dieser Quest zu bewältigen hatten eher wenig bewährt zu sein. Aber für alles gab es ein erstes Mal und solange man sich anstrengte war doch alles gut. Außer für Alita. Sie hatte sich zwar bereitwillig dazu entschlossen, den Backteil der Aufgabe zu übernehmen, allerdings würde es sie immens verärgern und frustrieren, wenn sie sich doof anstellte. Sie wollte ihre Aufgabe gut erledigen, Fehler waren immer schlecht und sie wollte nicht schlecht sein. Nichts schlechtes tun. Nach außen hin ruhig, hatte sie Casitas Angebot, dabei zu bleiben ab, wurde knapp von Lex verabschiedete, ehe er von Casita hinter die Theke gestellt wurde. Sie selbst nutzte die Zeit, ging an den beiden vorbei, durch die große Kieferntür, die sie in den hinteren Teil des Ladens brachte. So wie der Rest des Ladens, war auch die Backstube relativ klein und in bunten Tönen gehalten. Mehrere Kühlfächer standen aneinander gereiht, neben Backöfen und einer Vielzahl von Tischen, die vermutlich für die unterschiedlichsten Schritte in der Konditorei verwendet wurden. Oder als Abstellplatz. Eine Vielzahl an Tuben, Spritztüten und weiteren Backutensilien hing ordentlich an einer der Wände, aber auch von der Decke, direkt über den Tischen wodurch man leicht das erwischte was man gerade brauchte. Auf den Tischen standen mehrere Tüten voll mit Backzutaten, einer der Tische war mit Mehl bedeckt, ein Nudelholz daneben liegend, sowie ein paar Schüsseln mit Teigresten und Schneebesen. Der Geruch in dem Raum war zwar auch süß, ähnlich wie im Verkaufsbereich, aber auf eine deutlich angenehmere Art und Weise, war hier der Geruch von Biscuit-Böden und anderen Kuchen stärker, als der von den süßen Füllungen, Verzierungen und Cremen. Nachdenklich umrundete die Rune Knight den großen Tischblock, ließ ihre Finger über diese herübergleiten. Bald schon hatte sich eine Schicht Backpulver auf ihren Fingern gebildet. Sie bieb stehen, hielt ihre Finger ein Stück weit unter ihr Gesicht und zerrieb das weiße Pulver zwischen ihren Fingern, wodurch es sanft zu Boden rieselte. Für einen Augenblick glaubte die Kevuem ein brennendes, zerfallenes Gebäude zusehen, über das sich eine gewaltige Rußwolke ergoss und der feine Ruß langsam zu Boden rieselte. Sie schüttelte sich, die Erinnerung verschwand und sie ging zu dem Waschbecken, welches ebenfalls in dem Raum war. Sorgfälitg wusch sie ihre Hände mit Wasser und Seife, wenn auch ein wenig grob, als würde sie versuchen, die Erinnerung die eben aufgekommen war, gewaltsam aus ihrem Körper herauszuwaschen. Als ihre Hände völlig rot und gereizt war hörte sie auf, trocknete sie sorgsam ab und als sie sich umdrehte, erblickte sie auch schon Casita, welche den Raum betreten hatte. Alita wusste nicht wie viel sie gesehen hatte, aber es war ihr auch egal. Ruhig, selbstbewusst und unbekümmert blickte sie die junge Frau an, welche sie freundlich anlächelte. "Ah, wie ich sehe hast du dir die Hände bereits gewaschen. Dann können wir gleich einmal anfangen und ein wenig Teig machen!", sagte sie, klatschte aufgeregt in die Hände ehe sie diese ebenfalls kurz wusch und dann alle notwendigen Zutaten herausholte, sowie ein selbstgebundenes Buch. "Das hier ist das Rezeptbuch... Hier stehen alle wichtigen Zutaten und Schritte drinnen.", erklärte sie Alita, sah hin und wieder zu ihr auf, um sicherzugehen, dass sie mitkam, während sie Stück für Stück das erste Rezept durchging. Zunächst machte sie eines der Rezepte vor und es wirkte bei ihr so, als wäre es extrem einfach. Anschließend sollte Alita einmal dengleichen Teig herstellen. Es lief nicht komplett schief, aber hin und wieder berichtigte die Konditorin die Kevuem in ihrem Tuen, gab ihr Tipps oder half ihr, wenn sie merkte, dass sie mit etwas Schwierigkeiten hatte. Für gewöhnlich würde sich die Tamaki enorm daran stören, dass ihr jemand half, aber irgendwie war dem nicht so. Sie war keineswegs verärgert, sondern lauschte ihren Worten aufmerksam um es beim nächsten Mal besser zu machen. Es dauerte eine Weile, aber bald schon hatten sie eine ganze Ladung Cupcakes in den Ofen gepackt und machten sich nun daran, andere, welche bereits fertig waren sogrfältig zu dekorieren. Dieser Teil gelang ihr deutlich besser, als der erste, war sie in der künstlerischen Richtung durch ihr eigenes Interesse recht gewandt, hatte eine ruhige und kontrollierte Hand. So fiel es ihr sehr leicht, die Cupcakes einzustreichen und zu verzieren. Einige Zeit später hatten sie eine neue Ladung an Gebäck fertig gestellt und nach vorne gebracht, als Casitas Blick zu der großen Uhr wanderte, die in dem Verkaufsraum hing. Ihre Augen weiteten sich leicht. "Oh! Schon so spät!", sagte sie, klopfte und wischte sich schnell die Hände an der Schürze ab, zog diese über den Kopf und hing sie in der Backstube weg, ehe sie aus dieser mitsamt Jacke und Tasche herausgeeilt kam. An der Theke blieb sie bei den beiden Aushilfen stehen und schenkte ihnen ein warmes, wenn auch ein wenig gehetztes Lächeln. "Ich muss jetzt los. Ihr schafft das sicherlich, ich glaub an euch beide.", sagte sie, zwang jedem von ihnen eine knappe Umarmung auf, ehe sie winkend und weiterhin bestärkend aus dem Laden trat. "In zwei Tagen bin ich wieder zurück!", rief sie und dann war sie auch schon in die grelle Mittagssonne verschwunden. Für einen Augenblick sah ihr die Kevuem hinterher, ehe sie sich an ihren Partner wandte, der immer noch hinter der Theke stand, die Schlange an interessierten Käufern wurde keineswegs kürzer. "Jetzt geht die richtige Arbeit los.", sagte sie, verschränkte für einen Augenblick die Arme vor der Brust, ein leichtes Lächeln auf den Lippen während sie Lex beäugte.
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