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 Haus von Magus Bargold

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Mary
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BeitragThema: Haus von Magus Bargold
Haus von Magus Bargold EmptyDi 1 Aug 2023 - 16:18

Haus von Magus Bargold


Haus von Magus Bargold Bargold

Typ: Gebäude
Besitzer: Der alte Magus Bargold
Beschreibung: Dieses schmale Häuschen in einer Nebenstraße von Maldina sieht selbst aus wie ein alter Mann: Die Fassade ist renovierungsbedürftig, die bunten Fensterrahmen sitzen wie triefende Augen tief in den "Höhlen" der Wände und Efeu rankt wie ein Rauschebart über den Rest hinweg, so dass man nur die bläulich gestrichene Tür sehen kann, die in das Innere führt. Stets ist bunter Rauch zu sehen, der aus dem geknickten Schornstein emporsteigt.

Im Inneren ist das Zuhause des Magiers ein Hort des Chaos: Bücher und Reagenzien für Zauber stehen überall herum, ebenso ist der Boden von mysteriösen arkanen Zeichen bedeckt. Die Regale an den Wänden ächzen unter dem Gewicht von hunderten von Büchern mit abgegriffenen Lederrücken und wo noch etwas Platz zur Verfügung war, hat jemand komplex und filigran aussehende Instrumente platziert, deren Daseinszweck vielleicht nur ihrem Besitzer bekannt ist. Die Möbel sind wuchtig, aus dunklem Holz gefertigt und sehr gemütlich, würden sie nicht alle als Unterlagen für die Ergüsse eines zerstreuten Geistes herhalten müssen. Eigenartigerweise riecht es hier dauerhaft nach Pfefferminze.


Changelog: Wenn sich im Verlauf des Rollenspiels etwas an dem Ort ändert, wird es hier aufgeführt.


Zuletzt von Mary am Di 24 Okt 2023 - 10:34 bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet
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Bhadra

Bhadra
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BeitragThema: Re: Haus von Magus Bargold
Haus von Magus Bargold EmptySo 15 Okt 2023 - 23:10

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Das komisch faserige Papier hatte natürlich keine Chance gegen die Bärenkräfte der gottgleichen Oni. Stolz wurde es dem Erdbeerchen präsentiert. Die war zwar schreckhaft, aber lesen konnte sie bestimmt. Sie sah einfach wie jemand aus, der in der Badewanne mit Büchern statt mit Entchen spielte. Dass Leuten dabei nicht die Hände einschliefen! "Huh?" Mary hatte gerade erst angefangen und da stockte sie auch schon. Doch nicht so einfach, wie? Ja, deswegen ließ sie es sich lieber von Anderen vorlesen. Wenn sie zu viele Buchstaben auf einem Haufen sah, wurde der reinste Salat daraus. Und Salat gehörte zu der grünen Bedrohung! "Aah, sie tun es schon wieder!" Rief sie laut aus, als die Buchstaben bedrohlich herumwirbelten und ihren Kopf verwirren wollten. Wie bei einer Klospülung bildete sich ein verdächtiger Tintenstrudel auf dem Papier und lauter magische Dinge passierten. Jedenfalls nahm die Halboni das an. Da war es wieder, dieses komische Gefühl! Die scharfen Zähne waren gefletscht wie bei einem nervösen Hund, während Bhadra die Erdbeerfrau gehetzt ansah. Nicht, dass sie dem Tintenzeug noch zu nahe kam und mit weggespült wurde! Buchstaben waren ja gemeingefährlich! Als die sich so intensiv mit dem Gekritzel beschäftigte, riskierte sie selbst einen argwöhnischen Blick. Marys Nase berühte bald schon das Papier. Komisches Gekritzel, was sollte das darstellen! "Ha, hiergeblieben! Nur Nerds stecken ihre Nase zu tief in Bücher!" Mit weit ausgerissenen Augen versuchte sie noch, die junge Frau zurückzuhalten. Stattdessen erwischte die wabernde Buchstabensuppe sie gleich mit, zog sie hinein in unmenschliche Abgründe...

...Und spuckte sie schließlich aus. Mit einem lauten Ächzen fiel sie unsanft auf einen dunklen Holzboden. Zum Glück war sie auf etwas Weichem gelandet, sonst hätte sie sich noch ihren stahlharten Muskelberg von Hintern wehgetan! Als sie hinuntersah, da...sah sie auch Mary. "Hey, danke fürs Auffangen! Bist echt weich, hähä! Musst mehr trainieren!" Mit einem Satz sprang sie auf ihre Füße und bot ihr eine Hand an, um ihr aufzuhelfen. "Sieht aus, als wären wir wieder in der Hütte des Alten! Guck, lauter staubige alte Wälzer und...der Boden ist echt knarzig! Und hier, Graffiti!" Sie deutete auf die ominösen Zeichen, die scheinbar willkürlich auf den Boden gekritzelt worden waren. War das seine Einkaufsliste oder sowas? Wenn er nix vergessen wollte, reichte doch ein Bindfaden um den Finger! Magier waren echt bekloppt. Strenggenommen war sie selbst einer, hatte mal jemand in der Gilde behauptet. Aber gutes Aussehen und Muskeln waren keine Magie, sondern harte Arbeit! "Urgh, und es riecht wieder nach Pestilenz und Pfefferminz..." Bemerkte sie ungehalten und streckte angewidert die Zunge heraus, bevor sie sich die Nase zuhielt. Dass selbst die Erinnerungen des Alten so stinken mussten!  


@Mary & Bhadra [4/10]





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Zuletzt von Bhadra am Fr 27 Okt 2023 - 10:50 bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet
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Mary
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BeitragThema: Re: Haus von Magus Bargold
Haus von Magus Bargold EmptyMo 16 Okt 2023 - 17:59

「 5 | 10 」

Mary hätte nicht gedacht, dass sie jemals das Gefühl verspüren würde von einer überdimensionalen Kloschüssel runtergespült zu werden, doch wie bei vielen Dingen aus der Welt der Magie gab es wohl auch dafür ein erstes Mal. Von Schwindel benebelt, spie die Buchstabensuppe die Lichtmagierin nach einer eigenartigen Reise durch wilde Farbschlieren und verzogene Linien auf harten, hölzernen Untergrund aus. Knie und Handgelenke, die sich zum Schutz der restlichen Körperpartien ausgestreckt hatten, machten daher unangenehm schmerzliche Bekanntschaft mit den Dielenbrettern. Im ersten Moment wusste Mary, geblendet von Schmerz und vollkommen desorientiert nicht, ob der Raum sich manifestiert hatte oder sie sich im Raum. Nur kurz erhaschte sie den Blick auf eine Ansammlung von Phiolen und Flaschen, ehe etwas in ihren Rücken einschlug und die Jugendliche auf den Boden presste wie eine Flunder. Zugegeben, Mary war eher weich, obwohl sie durchaus kräftig war. Eine umgekehrte Konstellation hätte bei der Landung gewiss beiden Parteien wehgetan, doch der Baumgardner presste es dennoch, als hätte Bhadra ihr spontan die Luft ausgelassen, den Atem aus den Lungen. "Uff, autsch ...", war es von ihr zu hören, die zu allem Überfluss auch noch mit der Stirn auf die Dielen gebrettert war. Zum Glück war Bhadra so freundlich nicht übermäßig lange auf ihr liegen zu bleiben und sprang direkt wieder auf. Ehe sich Mary versah, hatten die kräftigen Arme sie gepackt und sie stand, zerrupft wie ein Huhn und das Kleid komplett schief hängend, wieder auf schmerzenden Beinen.

"Ich merk's mir", meinte die etwas gepresste Mary auf die Aufforderung zur Stählung ihres Körpers hin und rückte Stoffbahnen dorthin zurück, wo sie hingehörten. Dabei suchten die goldbraunen Augen ihre Umgebung nach Hinweisen ab, was in aller Welt hier passiert sein könnte. Mittlerweile war sich die Lichtmagierin immerhin sehr sicher, dass der alte Mann einen Zauber auf sie gewirkt hatte, der sie an einen anderen Ort katapultiert hatte. Eine Parallelwelt? Obwohl sie eindeutig in eben jenem Haus waren, das sie zuvor betreten hatten, gab es klare Unterschiede: Zum Beispiel die Runen auf dem Boden. Aber dieser Mann konnte doch unmöglich so mächtig sein, über eine ganze Dimension zu gebieten, oder etwa doch? "Du hast Recht - wir sind hier, aber irgendwie sieht es anders aus ... Vielleicht sollen uns die Runen etwas sagen?" Vorsichtig, da sie nicht schon wieder in Buchstaben gesaugt werden wollte, linste Mary auf die Schriftzeichen vor ihnen. Doch bevor sie dazu kam etwas zu lesen, ertönte eine laute, plärrende Stimme. Mary wandte sich um, doch erkannte sie recht schnell, dass sie diese Stimme nicht von außen, sondern von innen hörte: Aus ihrem Kopf! Jemand sprach telepathisch mit ihr und Bhadra!
"Test, test? Ah, sehr gut! Die mentale Verbindung wurde hergestellt. Also, ihr beiden Rotzlöffel! Ihr seid hier um mir dabei zu helfen herauszufinden, was ich vergessen habe. Dazu habe ich euch großzügerweise in meine Gedankenwelt extrapoliert. Fragt nicht warum, das würdet ihr eh nicht verstehen, ha-HA!" Keuchendes, krächzendes Lachen. Der Geruch nach Pfefferminze nahm kurzzeitig zu. "Alles, was ihr tun müsst, um diesen Ort zu verlassen ist den Gegenstand finden, den ich vergessen habe und mit mir meinen Tag erleben. Also nicht mit mir. Wenn mein Unterbewusstseins-Ich euch sieht, dann könnte es zu einem Kurzschluss in den Erinnerungen und einem Paradoxon kommen, dass euch für immer als Teil meiner Erinnerungen anerkennt, nun ..."
"Ihr meint also, wenn wir beim Suchen erwischt werden, dann sind wir hier gefangen?"
"Schlaues Mädchen! Also dann, viel Glück! Ich höre nicht mehr so gut, also macht euch keine Sorgen! Ha-HA! Wartet einfach bis ich die Treppe runterkomme und meinen Tag beginne, genau ... JETZT!" Tatsächlich waren in diesem Moment Schritte auf der nahen Treppe zu hören. Mary weitete die Augen, als sie die hühneraugenbehafteten Zehen eines alten Mannes erblickte, die sich auf eine Treppenstufe neben ihr senkten. Wie ein aufgeregtes Hühnchen hob sie die Arme gen Bhadra und versuchte sie weiter zu scheuchen. Wieso bekam sie immer die seltsamen Quests ...


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Bhadra

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BeitragThema: Re: Haus von Magus Bargold
Haus von Magus Bargold EmptyFr 27 Okt 2023 - 16:12

C-Rang [Gildenübergreifend]: Was suche ich noch gleich?


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Mary sah noch ganz fit aus. Die konnte man noch essen! Ihr intellektuell meisterhafter Instinkt verriet der Halboni, dass an diesem Ort etwas seltsam war. Und das lag nicht nur am Pfefferminzgeruch! Hatte das unheimliche Zauberbuch irgendetwas mit ihnen angestellt? Wenn sie auf ihr umfassendes Comicwissen zurückgreifen müsste, würde sie ja sagen...Sie waren jetzt Geister, gefangen in der Matrix! Oder...Das, was auch immer der Alte da in ihren Köpfen sagte. Bhadra zuckte zusammen und bohrte irritiert in ihrem Ohr herum. Wie kam er jetzt in ihr geniales Oberstübchen? Extra poliert? Auch das noch! Mit einem grantig-genervten Ausdruck ließ sie die Schultern hängen und hörte sich augenrollend an, was er ihnen zu sagen hatte. "Grrm..." Sie wollte alle Pfefferminzvorräte dieser Welt zusammenlegen und anzünden! Wer hätte auch ahnen können, dass sie Gasmasken für diese Aufgabe gebrauchen konnten? Aber immerhin hatte sie natürlich Recht gehabt, sie waren wirklich nicht da, wo sie vorher waren! Sondern in den trüben Gedanken des alten Vogels. Und da mussten sie jetzt herumwühlen, auf der Suche nach irgendwas. Seiner Katze? Einen halb aufgegessenen Döner? Das konnte halt alles sein! Gesehen werden sollten sie auch nicht, sonst gab es wibbly wobbly, timey wimey Komplikationen, weil ist so. Das konnte und wollte die Poweroni noch nicht so ganz kapieren. Nachdenklich kratzte sie sich am Bauch. Wo sollten sie anfangen? Mit dem Kühlschrank? Vielleicht lag des Döners Lösung ja darin. Bestimmt suchte er irgendetwas Dummes, wie die Brille, die die ganze Zeit auf seiner Nase saß. Alte Leute eben. Aber noch bevor sie ihren überklugen Plan verkünden konnte, wurde sie weitergezogen. Aha, der Pfefferminz-Junkie war im Anmarsch! Zuflucht gab es hinter einem abgetragenen Blümchen-Sofa, das nicht so richtig zu der restlichen Einrichtung passen wollte. Bhadra blieb geduckt dahinter hockend und linste über ihr Versteck hinaus nach oben. Da trabte der Alte auch schon an, noch immer in einem blauen Schlafanzug samt passender Mütze. Mond und Sterne waren als Motive darauf zu sehen, wie man es von einem echten Zauberer erwartete. Kurz blieb er schmatzend stehen, machte ein paar Alte-Leute-Geräusche und trabte mit hängenden Armen in die Küche, wenn man das Schlachtfeld so nennen konnte. Schmutziges Geschirr stapelte sich ächzend bis an die Decke und der Küchenbereich war munter mit Chillischoten, Knoblauchzehen und einem Hackebeil dekoriert, das noch in einem Schneidbrett steckte. Unter dem gammeligen Kühlschrank leuchtete etwas ominös und grünlich. Mit einem leichten Knarzen öffnete sich die Tür. Kein Döner, soweit Bhadra das von ihrer Position aus erkennen konnte. Dafür komische Pilze, wildes Grünzeug, das ihr nach Unkraut aussah...Und andere komische Dinge, die zu einem schrulligen Junggesellen-Zauberer passten. Dass er nicht noch dort seine Unterhosen lagerte, wunderte die Oni bereits. Das hatte sie einmal im Sommer gemacht und dann Ärger von ihrer niedlichen Verlobten bekommen. Begleitet von einem schiefen Pfeifen auf den trockenen Lippen holte er seine Dritten aus dem Kühlschrank und setzte sie ein, ehe er sich seinen Morgentee vorbereitete - ausgerechnet Pfefferminz! Bhadra rieb sich ihr Kinn und sah so aus, als würde ihr Kopf schwer arbeiten. "Huh...Hat er seinen Sinn für Ordnung verloren? Oder seine Mutti an der Haltestelle vergessen?" Begann sie zu rätseln und ging kurz in Deckung, als der Alte zurückkehrte. Während das Wasser langsam kochte, baute er sich in der Mitte des Raumes auf, noch immer umgeben von einem Wust aus Büchern und anderem Magierzeugs auf dem Boden. Wie ein alter morscher Baum begann er zu ächzen und zu knacksen. Dann nahm er eine merkwürdige Kampfhaltung ein. Was war das jetzt? Machte er da etwa Alte-Leute-Joga? Es konnte auch ein komischer Tanz sein. So ganz genau konnte sie Halboni das nicht entschlüsseln. Steif wie ein Vampir mit Stock im Herz ging er bemüht langsam in die Knie und hatte so seine Mühe, sich wieder aufzurichten. "Eins...zehn." Zählte der Zauberer mit und erhob sich schwerfällig. Selbstzufrieden mit seinem Werk stemmte er eine Hand in die Hüfte und atmete geräuschvoll aus. Dieser Gestank. Dieser stinkende Gestank. Dieser stinkende Gestank, der stinkt! Die Halboni zog eine genervte Grimasse und wollte schon aufspringen, ihm verbal eine verpassen...Aber dank ihrer engelsgleichen Beherrschung presste sie beide Hände auf ihren Mund und blieb wo sie war. "Das kann ja ewig so weitergehen! Sollen wir uns aufteilen, he? Aber...Der alte Greis kann ja alles verloren haben. Worauf sollen wir überhaupt achten, ey..." Knurrte sie erstaunlicherweise beinahe nicht laut, aber noch schien der Zauberer nichts zu hören.

@Mary & Bhadra [5/10]





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BeitragThema: Re: Haus von Magus Bargold
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「 6 | 10 」

Mary saß hinter einem geblümten Sofa und schaute heimlich einem alten Mann beim Morgensport zu. Was ist nur aus meinem Leben geworden?, schoss es der Lichtmagierin durch den Kopf. Eigentlich hatte sie doch nur einer Person dabei helfen wollen, einen verlorenen Gegenstand wiederzufinden. Stattdessen hatte Magus Bargold sie und Bhadra in eine eigenartige Erinnerungsdimension teleportiert, damit sie diese nach einem vergessenem Objekt durchforsteten. Der Knackpunkt: Da er es ja vergessen hatte, wusste er selbst nicht, worum es sich handelte! Hätten sie gerade nicht unentdeckt bleiben müssen, hätte Mary vielleicht verzweifelt aufgeschrien. Wie sollten sie das denn nur schaffen? Allein die Prämisse klang schon unmöglich! Und zu allem Überfluss durfte der Erinnerungs-Magus sie nicht sehen, da es sonst zu einem schlimmen Widerspruch in der Zeitlinie kam. Mary wusste nicht genau, was die erklärende Stimme des echten Magus damit gemeint hatte, doch es klang nicht so, als wollte sie es herausfinden. Während der alte Mann aus der Erinnerung die knarzenden Schultern kreisen ließ, schaute Mary zu Bhadra herüber. Sie sprach nicht gerade leise, doch Real-Bargold hatte Recht: Der Alte zuckte nicht einmal mit der Wimper. War es eine gute Idee, sich aufzuteilen? Wenn sie sich voneinander entfernten, konnten sie natürlich mehr Fläche abdecken, aber ... eigentlich ... Traute Mary der Fairy Tail Magierin nicht wirklich zu, heimlich bleiben zu können. Bisher hatte sie nur durch Impulsivität und irrationalen Hass auf Gemüse geglänzt.

"Ich weiß leider auch nicht, was er suchen könnte", flüsterte das Landei und unterbrach sich kurz, als der alte Mann sein Sportprogramm ächzend beendete und wieder in die Küche schlurfte, "Aber wenn wir ihn beobachten, dann lässt er es vielleicht irgendwo liegen? Und viel wichtiger - wenn wir es haben, wie kommen wir hier dann wieder raus?" Der ominöse Magus Erklärbär hatte ihnen keinen Ausweg genannt. Es blieb zu hoffen, dass sie einfach aus der Erinnerung flogen, wenn sie den Gegenstand fanden. Ihr Herz sank beim Gedanken, dass sie hier für immer gefangen sein könnten in ihre Magengrube. "G-gut, teilen wir uns auf. Ich sehe oben nach und du bleibst hier unten. So haben wir alles abgedeckt ... Viel Glück!" Kurz drückte Mary Bhadra den stählernen Oberarm und rang sich ein zuversichtliches Lächeln ab, dann sank die Lichtmagierin auf alle Viere und krabbelte langsam und vorsichtig hinter dem Sofa hervor. Ängstlich linste sie gen Küche und bekam beinahe einen Herzinfarkt, als ein Musiklacrima ansprang und das Haus nicht nur mit Pfefferminzgeruch, sondern auch mit schallernden Fiore-Schlagern flutete. Der alte Mann fischte Eier aus dem Kühlschrank und begann laut und schief mitzusingen, während der blaue Schlafanzughintern ordentlich wackelte. Zum Glück war die Hinternklappe gut zugeknöpft, sonst wäre Mary vielleicht doch noch gestorben. Eilig krabbelte sie weiter, zur Treppe, und begann diese behutsam zu erklimmen. Während ein Künstler aus Oak Town "Meine Liebe zu dir ist wie eine Eiche" säuselte, knackten die Treppenbretter, als wollten sie den Takt untermalen. Den Alten schien das nicht zu stören, weshalb Mary weiter auf allen Vieren so schnell die Treppe hochkletterte, dass man sie gewiss als Hauptrolle in jeden Gruselfilm eingestellt hätte. Erschöpft blieb die Magierin oben angekommen erst einmal einen Moment auf den Dielen liegen. Das kann ja heiter werden ...


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Bhadra

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BeitragThema: Re: Haus von Magus Bargold
Haus von Magus Bargold EmptySo 26 Nov 2023 - 17:08

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Mary war schlau. Sie hatte sich sogar schon überlegt, wie das mit der Heimkehr lief. Daran hatte ihre Coolheit noch keinen Gedanken verschwendet. Da der komische Zauber vorhin so einen Strudel gemacht hatte...Bestimmt mussten sie dann nur die Klospülung benutzen und der Alte zauberte sie wieder heraus! Klos besaßen schließlich auch die magische Kraft, alles darin verschwinden zu lassen. Und zwar mit genau dem gleichen Strudel. Das kam ihr logisch vor. Gute Arbeit, Hirn! Bhadra tippte sich zu einem kleinen High-Five die Fingerspitzen ihrer Rechten gegen die Stirn. "Yeah, das Kind kriegen wir schon geschaukelt. Vor der Mittagspause aber!" Mit einem selbstzufriedenen Grinsen ließ sie ihre Angestellte ziehen und versuchte sich zu erinnern, was sie gerade besprochen hatten. Achja, da krabbelte Mary wie ein Mary-enkäfer auf dem Boden entlang. Zum Schießen! Die Halboni plusterte ihre Wangen auf, konnte ein Prusten aber gerade noch so verhindern. Vorerst blieb sie hinter dem Blümchensofa verschanzt und linste skeptisch in Richtung Küche. Plötzlich zog sich alles in ihr zusammen. Was waren das denn für schräge Töne? Dem fehlte nicht nur sein Geruchssinn und sein verlorener Gegenstand, sondern auch guter Musikgeschmack! Der sollte sich mal die neusten Hits von Top G Bhadra reinknallen! Angenervt fletschte sie ihre Zähne und zog grimmige Grimassen. Alte Leute waren ja echt eklig! Wenigstens hielt sein komischer Pyjama, sonst wäre es echt vorbei gewesen. Nachdem er schwungvoll ein paar Eier in die Pfanne warf, suchte er sich ein paar loose Pilze aus dem Kühlschrank zusammen. Ein Wunder, dass die noch keine Beine bekommen hatten! Der soll mal endlich hinnemachen und sein Dingsda verlieren, was immer es auch ist. Seine Brille? Irgendetwas Strohdummes, davon ging sie aus. Schnaufend sah sie sich nach etwas um, das sie sich zum Schutz in die Ohren stopfen konnte. Kaugummi? Weit und breit keins zu sehen. So ein Saftladen...Wer mehr Bücher als Kaugummi besaß, dem mussten ja ein paar Tassen fehlen! "Heute gehen wir Hübschen fein aus ~ Da juckt mir doch mein Rücken~ Ich glaube, da wohnt ne Laus~ Doch zum Glück sieht jedes Kratzen~ Für dich wie ein heißer Tanzmove auuus~" Johlte der Alte mit und ahmte ohne jegliches Taktgefühl irgendwelche Discobewegungen nach. Dann machte sein Kreuz ein ungesundes Geräusch und er hielt plötzlich inne. "Aiaiai..." Von irgendwoher ertönte ein Krächzen und die Miene des Magiers erhellte sich. "Ah, der Tee ist fertig..." Stellte er fest und streckte konzentriert die trockene Zunge heraus, während er den Teekessel mit bedenklich wackeligen Schritten zum Tisch brachte. Währenddessen schienen seine Eier förmlich Feuer zu fangen. Junky kochte viel besser, das sah die Oni auch so! Hatte er seinen Feuerlöscher verlegt? Ach ne, seine Hütte stand ja vorhin auch noch...

In der ersten Etage ging es ähnlich rummelig weiter. Hier und da schienen kleine, leuchtende Glühpilze zwischen den Dielen zu wachsen. Eine Brotkrummenspur aus achtlos herumliegender Kleidung führte zum Schlafzimmer, wo auf einem schiefen Nachtisch ein gewöhnlich aussehender, etwa handtellergroßer Stein in einem gepolsterten Eierkorb lag. Der Schreibtisch ächzte unter einem Glasgehäuse, in dem sich weitere Pilze befanden - eine Art Farm, womöglich. An der rechten Seite dagegen, eine auffällig unauffällige Truhe. Von irgendwoher kamen leise Geräusche, fast als würde jemand noch schlafen...  


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Zuletzt von Bhadra am Mo 27 Nov 2023 - 18:44 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: Haus von Magus Bargold
Haus von Magus Bargold EmptyMo 27 Nov 2023 - 18:18

07 | @Bhadra

Zum Glück hatte wenigstens die Halboni etwas zu lachen. Erschöpft blieb Mary nach ihrer käferartigen Krabbeleinlage am Ende der Treppe ein Stockwerk höher liegen. Es war gar nicht so einfach sich auf eine solche Art zu verbiegen, dass beim lautlosen Erklimmen der Stiege das Holz nicht zu sehr knarzte. Ganz war es nicht zu vermeiden gewesen, aber zum Glück verfügte ihr Questgeber nicht mehr über sein vollstes Hörvermögen. Seltsam, bei ihrem Besuch schien er sie gut verstanden zu haben … mit angewidertem Gesichtsausdruck besah sich das Landei die herumliegenden Kleidungsstücke und erhob sich. Spitze Finger griffen nach einer Art schwarz-grauen Robe, die schon beinahe alleine stand. Vielleicht mussten sie ja den Sinn für Sauberkeit im Leben des alten Mannes finden? Mary musste Bedürfnisse bekämpfen, die Wäsche hier wenigstens auf einen Haufen zu verpacken, doch sie beherrschte sich. Am besten sie verursachten nicht zu viele Veränderungen im Haus von Herrn Bargold. Oder eher dessen … Erinnerungshaus? So ganz verstand die Baumgardner noch immer nicht, wo sie eigentlich waren und was genau ihre Aufgabe sein sollte. Vorsichtig schlich sich Mary durch das obere Geschoss und fand sich nach wenigen Schritten vor einem Schlafzimmer wieder. Der Boden war umringt von Pilzen und es schien auch eine Art Pilzzucht hier zu geben. Wäre die junge Magierin ein bisschen weniger unschuldig, hätte sie die Farbe der Pilze und die Reste von Pulver auf dem Nachttisch um eine dicke Holzpfeife vielleicht miteinander in Verbindung bringen können – so blieb die eigenartige Fröhlichkeit des Magus und dessen Pfefferpilzgeruch wohl bis auf Weiteres ein Rätsel. Vorsichtig näherte sich Mary dem Stein im Eierkorb und legte den Kopf schief. Das sah aus wie etwas, das man verlieren und vermissen konnte, doch das Etwas lag eindeutig noch in seinem Körbchen. Im Halbdunkel der zugezogenen Schlafzimmervorhänge hatte die Baumgardner Probleme genau zu erkennen, worum es sich handeln mochte. Erst, als sie näher kam, entdeckte sie eine leicht poröse Oberfläche und ein bekritzeltes Gesicht. Der Magus hatte den Stein, der tatsächlich vage eiförmig war, sogar mit einem kleinen Deckchen zugedeckt. Marys Augenbrauen wanderten nach oben. Magus Bargold … Sie sind ein komischer Kauz …

Beinahe wäre Mary aufs Bett und durch den Aufprall der Matratze direkt aus dem Fenster gesprungen, als sie hinter sich plötzlich ein Schnarchen und Schmatzen vernahm. Ihr erster Blick galt der Bettdecke, doch diese lag zerwühlt da und zeigte ein leeres Bett. Erst danach schaute sie über die Schulter und starrte in einen leeren Raum. Sie war die einzige Person hier. Oder … lebte hier noch ein unsichtbarer Mensch? Marys Nackenhaare stellten sich auf und sie beobachtete auch die Pilze argwöhnisch, als würde sie jederzeit damit rechnen, dass einer davon sich für Smalltalk bereiterklärte. Ein, zwei Schrittchen schlich die Baumgardner näher heran und bemerkte dabei nicht, dass sich der Deckel der Truhe leicht öffnete und eine lange, sabbernde Zunge aus dem Holz hervor schob …

Im Untergeschoss schafften es die Eier gerade so, nicht zu Kohle zu werden. Reichlich knusprig warf sie Magus Bargold aus der Pfanne auf einen Teller, knallte noch einen harten Kanten Brot dazu und setzte sich mit dem Knacken sämtlicher Rückenwirbel an seinen Tisch, um sein Frühstück zu verzehren. Der aufbrühende Tee verbreitete einen herben Pfefferminzgeruch, während das Schlachtfeld der Küche im Eifer des Essensgefechts ohne Aufräumversuche genau so belassen wurde, wie es war: Herd an, um die Reste in der Pfanne zu Briketts zu verarbeiten, Lacrima-Kühlschrank einen Spalt offen, Musik auf vollster Lautstärke. Eigentlich fast schon eine idyllische Szenerie wäre da nicht der eigenartige stinkende Gestank aus dem Kühlfach … eine Mischung aus Pilzen und Pfefferminze …


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