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 Stadthaus der Familie Romano

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Claudia

Claudia
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BeitragThema: Stadthaus der Familie Romano
Stadthaus der Familie Romano EmptySo 8 Okt 2023 - 19:42

Stadthaus der Familie Romano


Stadthaus der Familie Romano Pixai-10

Typ: Gebäude
Besitzer: Familie Romano
Beschreibung: Das Stadthaus der Familie Romano ist eines der moderneren Anwesen im Besitz des Moguls im Bereich der Spirituosen und Gastgewerbe. Das beachtliche Gebäude besteht aus drei Stockwerken und einer geräumigen Außenanlage, die ein tüchtiger Landschaftsgärtner in kleinen Ruheoasen in der Großstadt verwandelt hat. Während die oberen Räumlichkeiten vor allem den Bewohnern zugänglich sind und dort diverse Schlafzimmer, Büros und Privaträume zu finden sind, wird im Erdgeschoss häufig zu Bällen, Galen und andere Festivitäten eingeladen, auf denen sich die Reichen und Schönen von Fiore zeigen, wenn sie Bäuche pinseln wollen.


Changelog: Wenn sich im Verlauf des Rollenspiels etwas an dem Ort ändert, wird es hier aufgeführt.


Zuletzt von Claudia am Fr 3 Mai 2024 - 11:40 bearbeitet; insgesamt 4-mal bearbeitet
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Claudia

Claudia
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BeitragThema: Re: Stadthaus der Familie Romano
Stadthaus der Familie Romano EmptySo 8 Okt 2023 - 19:59

Beginn des Offplays: Die Braut, der es graut
「 1 」

Wein, Wein, Weeeeein ...
Vielleicht einen Ticken schneller, als es für eine solche Veranstaltung öffentlichkeitstauglich war, rettete sich die Feline gen Buffet. Schlanke, in weißen Handschuhen steckenden Hände umfassten eines der Weingläser, die dort zu wunderschön funkelnden Pyramiden aufgestellt worden waren und schob es mit einem eher gelangweilten Gesichtsausdruck unter die sprudelnde Fontäne, die stetig Romano-Weißwein pumpte. Die meisten Gäste zeigten höfliche "uh" und "ah"s beim Befüllen ihrer Gläser an der kleinen technologischen Spielerei, andere kicherten hinter vorgehaltenen Händen. Claudia, die etwa drei Wochen gebraucht hatte, um das Ding zum Laufen zu bekommen, freute sich eher auf das flüssige Gold. Jemand hatte die junge Dame in ein geschlitztes, dunkelblaues Kleid gesteckt, das es irgendwie schaffte ihren Bügelbrettkörper einigermaßen zu akzentuieren. Frei nach dem Motto, dass man den Blick auf Dinge lenken sollte, die sie hatte, gab es ein wenig Bein und Schultern zu sehen. Die Arme steckten in ellenbogenlangen Handschuhen. Die Füße wurden von Stöckelschuhen zerquetscht, die ihr gute zehn Zentimeter hinzufügten und das lange Haar war in langen, hitzegeformten Wellen um ihren Körper drapiert. Es lag dermaßen viel Produkt darin, dass es schon Heavenly Body Magic brauchte, um eine Strähne zu verrücken. Insgesamt bildete Claudia eine bezaubernde Schönheit, ein wunderhübsches Aushängeschild für ihre Familie.

Mit den nachgezogenen Lippen ausprustend, ließ sich die Feline auf eine Bank an der Seite des Ballsaals fallen, auf die gerade niemand achtete und klappte mit einer schnappenden Bewegung ihren Fächer auf. Es fühlte sich an, als habe es in diesem großen Raum tausende von Grad. Einerseits lag das gewiss an der Menge an Leibern, die sich teils zur sanften Streichmusik schunkelnd aneinander schmiegten oder in dunklen Ecken miteinander tuschelten, zum Anderen gewiss auch daran, dass man die Temperatur hier künstlich ein bisschen erhöhte. Wer viel plapperte und tanzte, der schwitzte in der Hitze viel. Und wer viel schwitzte, der bekam Durst. Und wer Durst hatte ...

Claudia nahm ein paar gierige Züge von ihrem Weinglas und wünschte sich, es möge sich in etwas Stärkeres verwandeln als der leichte Spritz, den es darstellte. Erfrischend, mit einer sanften Zitronennote. Wunderbar an einem schönen Abend und zu Fisch. Bescheiden, wenn man sich betrinken wollte. Die junge Geschäftserbin fächelte sich Luft zu und trank. Um sie herum geisterten Personen herum. Jedes Mal, wenn jemand sie grüße, erwiderte sie die Gesten ausschweifend und vor Fröhlichkeit beinahe explodierend, hinterließ Luftschmatzerchen neben Wangen und bemühte sich im Allgemeinen, niemandem zu zeigen, dass sie gerade lieber mit den Pferden im Stall speisen würde. Leider hatten ihr die Familien von Marokkasu Town ganz eigene "Hengste" geschickt. Mittlerweile kam es ihr so vor, als hätten einige Elternteile eine Karierre als professionelle Züchter versäumt und würden ihre Defizite nun in der Partnerwahl ausleben. Gewiss war Claudia geschmeichelt davon, dass man sie für eine gute Partie hielt, aber wenn sie noch jemand "bezaubernd" nannte, würden Köpfe rollen. Ja, das nahm sich die Hand des Midas ganz fest vor, der nächste schmierige Typ, der sie anlaberte, dem würde sie ordentlich die Leviten lesen ... Stellvertretend für seine ganze Gattung!


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Lucien

Lucien
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BeitragThema: Re: Stadthaus der Familie Romano
Stadthaus der Familie Romano EmptyMo 9 Okt 2023 - 19:11

01 | @Claudia | Outfit
"Lucien, wir sind der festen Überzeugung, dass es für dich an der Zeit ist, eine Partnerin zu finden. Wir wünschen uns schließlich Enkelkinder. Deshalb haben wir dir eine Einladung für den Ball der Romano Familie in einer Woche organisiert. Es werden sicherlich einige Damen deines Alters dort sein. Der beigelegte Scheck soll für einen neuen Anzug genutzt werden.
Benehme dich und lasse bitte den Finger vom Alkohol."

Die Familie Ashworth hätte, so wie viele andere reiche Familien, zweifelsohne in das Züchter-Business einsteigen können. Nicht eine Chance, ihren Sohn an die Frau zu bringen, ließen sie verstreichen. Dieser war davon - wer hätte das nur gedacht!- eher weniger begeistert. Leider war er mehr als nur ein wenig bestechlich und das wussten seine Eltern. Die Aussicht auf einen neuen Anzug war die perfekte Methode, um dafür zu sorgen, dass er tatsächlich dort auftauchte, wo seine Eltern ihn haben wollten. Doch nur, weil er sich tatsächlich ins Getümmel stürzte, hieß das noch lange nicht, dass er die Wünsche seiner Familie tatsächlich erfüllte. Das hätten sie wohl gerne! Wie sagte man da so schön? Am Arsch! Je mehr man den Schwarzhaarigen zu etwas drängte, desto mehr würde er sich querstellen. Stur, sturer, Lucien Ashworth. Er würde definitiv auf dieser Party aufkreuzen, aber er würde sich sicherlich nicht benehmen, auf Alkohol verzichten oder gar auf Brautschau gehen. Hah! Mal ganz ehrlich, wer trieb sich schon bei den Romanos rum und trank dann nicht?
Gekleidet in seinen hübschen, neuen Anzug, schnappte er sich eins der Sektgläser und ließ dieses bis zum Rand volllaufen. Wenn schon, denn schon undso. Gierig starrten die goldenen Seelenspiegel hinab auf das Glas. Ohne Zweifel, die hübsche, blubberige Flüssigkeit war heute die Einzige, der er schöne Augen machen würde. Bevor er sich mit der Schönheit jedoch in eine Ecke verzog um etwas Zweisamkeit zu genießen, würde er wohl oder übel noch sein Soll erfüllen müssen. Er brauchte schließlich eine Ausrede für sein Verhalten, einen Grund, den er seinen Eltern auftischen konnte, wieso zur Hölle er anstatt mit einer hübschen Dame mit einem Kater nach Hause ging. Okay, also wer würde ihn hier am wahrscheinlichsten korben? Der Blick wanderte über eine Vielzahl paarungwilliger Frauen, die nur darauf warteten, sich einen reichen Schönling zu angeln um ihm das Geld aus den Taschen zu saugen. Nein, nein, nein. Einfach nur nein! War hier denn echt niemand, der genauso wenig Bock auf den Mist hatte wie er? Jemand, der womöglich schon ein goldenes Band um den Ringfinger trug? Er war schon kurz davor, die Hoffnung aufzugeben, da fiel sein Augenmerk auf eine junge Frau, die sich auf einer der Bänke am äußersten Rand des Saals wunderbar den Blicken der anwesenden Herren entzog. Tja, nicht länger!
Mit geübten Schritten schlängelte er sich zwischen schmusenden Pärchen hindurch, ließ den ein oder anderen hoffnungsvollen Blick einer einsamen Dame getrost links liegen. Er hatte nurnoch Augen für eine: die junge Romano. "Ihr seht aus, als könntet Ihr etwas Gesellschaft vertragen", grüßte er sie, nachdem er es endlich an ihre Seite geschafft hatte. Eigentlich sah sie eher so aus, als würde sie die nächste Person, die sie ansprach, ermorden wollen, genau das wollte er ja eigentlich auch. "Einfach unfassbar, dass man eine so bezaubernde, junge Dame alleine lässt." Ein wenig zu offensichtlich ließ er seinen Blick über ihren Körper streifen. "Darf ich Euch zu einem Tanz entführen?" Wenn sie ihn nicht bereits jetzt zum Mond schickte, dann hoffentlich, nachdem er ihr mehrfach auf die Füße getreten war. Auffordernd streckte er ihr die freie Hand entgegen. Vorstellen war nicht nötig, schließlich würden sich ihre Wege sowieso zeitnah wieder trennen.



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Claudia

Claudia
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BeitragThema: Re: Stadthaus der Familie Romano
Stadthaus der Familie Romano EmptyFr 13 Okt 2023 - 19:03

「 2 」

Urgh, welcher schmierige Typ hatte es denn jetzt schon wieder auf Claudia abgesehen? Mit dem Gedanken und dem Schnütchen noch im Sektglas, waren es die Ohren der Feline, die zuerst reagierten und sich dem Störenfried zuwandten, der Süßholz raspelte wie ein außer Rand und Band geratener Gartenhäcksler. Langsam hoben sich die violetten Augen vom Rand des Trinkgefäßes nach oben und starrten den Unbekannten an. Zu ihrer Überraschung sah er nicht aus wie die reichen Schnösel dies normalerweise taten. Gewiss, dieser junge Mann hatte die Ausstrahlung einer Person, die durchaus vom Silberlöffel genascht hatte. Die Kleidung war gut ausgewählt und die Frisur saß. Außerdem sprach er wie die jungen Hotelerben und Geschäftsmänner, die Claudia schon den ganzen Abend bespaßen musste. Aber sein Haar stank nicht nach Tonnen an Pomade, er schaute nicht ... Nein, da wanderten die Augen. Aus einem halbwegs interessiertem Blick, der schwach an die Existenz von tatsächlichem Smalltalk und normaler Interaktion glaubte, entschwand vor Luciens Augen die Seele. Kurz sah die Feline aus, als würde sie sich am liebsten in ihrem Weinglas ertränken, hob es jedoch nur, um nicht direkt antworten zu müssen.

Seine höfliche Umgangsform war nicht von der Hand zu weisen, also kringelten sich auch Claudias Mundwinkel nach oben. "Bis gerade eben hatte ich mich über etwas Ruhe gefreut", verteilte sie direkt die erste verbale Schelle, bemühte sich aber angestrengt darum, dass ihr Tonfall lieblich und süß verblieb. "Es scheint an diesem Abend genug Euresgleichen zu geben, die meine Gesellschaft suchen." Vielleicht war das etwas dick aufgetragen, aber es stimmte. Vorsichtig erhob sich die junge Frau von ihrem Ruheplatz und winkte einen Kellner herbei, der das leere Weinglas mit seinem Tablett entführte. Beim Aufstehen schlug sie die ausgestreckte Hand aus, doch nun, mit einem Seitenblick auf die Tanzfläche, kam ihr eine Idee. Wenn sie mit diesem Typen tanzte, dann konnte sie logischerweise nicht mit anderen Lüstlingen tanzen ... Zwar wäre sie gerne alleine sitzen geblieben oder hätte ihren Unmut lauthals Luft gemacht, doch bereits jetzt konnte sie sehen, wie vereinzelte Personen tuschelten. Es entging vielleicht gerade einmal den knutschenden und turtelnden Pärchen, dass die "Erbin" des Gastgebers sich zu einer Tanznummer hinreißen ließ - und jene würden spätestens morgen über den Tag ihre Quellen frequentieren, um alles brühwarm zu erfahren. Aber dieser Mann taugte als menschliches Schild für einen Abend. Mit den Implikationen würde sie sich später beschäftigen. Elegant legte sie ihm die Hand in die seine, packte kurz etwas gröber zu, als es vielleicht nötig gewesen wäre. "Ich lasse mich nicht entführen. Aber ich werde mit Euch tanzen. Ich hoffe, Eure Schritte sind besser als Eure Komplimente." Das Näschen in die Lüfte gereckt, zog die feine Dame Lucien mit unter dem Kleidsaum bedrohlich zuckendem Katzenschwanz gen des polierten Parketts, auf dem man jedes Klacken ihres Absatzes hörte wie einen Trommelschlag. Wenn ihr Gegenüber gedacht hatte, dass er hier gleich wieder rauskam, dann hatte er die Rechnung ohne die Gäste gemacht, die mit "oh" und "ah" zur Seite traten, ihnen eine freie Fläche spendierten und tuschelten. Ugh.


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BeitragThema: Re: Stadthaus der Familie Romano
Stadthaus der Familie Romano EmptySa 14 Okt 2023 - 19:20

Dieser Blick, einfach perfekt! Während die Feline dreinblickte, als würde sie sich gleich von der nächsten Brücke schmeißen, sah der Ashworth aus, als hätte er gerade einen Engel gesehen. Und dazu noch dieser Kommentar! Der heiß ersehnte Korb würde sicherlich nicht mehr lange auf sich warten lassen. Sich seines Sieges über seine Eltern bereits sicher, nahm er einen herzhaften Schluck von seinem Glas, ehe er sprach: "Mich mit dem einfältigen Gesindel hier auf eine Ebene zu stellen grenzt schon beinahe an eine Frechheit." Unter normalen Umständen wäre er von solch einer Unterstellung wirklich empört, doch so, wie er sich der jungen Frau gerade präsentierte, konnte er ihr diese Meinung nicht verübeln. Sie hatte ja Recht. Und genau deswegen würde sie ihm nun auch eine Abfuhr erteilen!
...
Oder auch nicht. Verdammt. Er verzog keine Miene, als sie ihre Hand fast schon katzenähnlich in seine legte, innerlich verfluchte er die junge Frau aber bereits. Wieso tat sie sich sowas bloß an? Seine Persönlichkeit konnte er wohl kaum unangenehmer gestalten. Dann konnte es wohl nur eins sein ... Verflucht sei sein verdammt gutes Aussehen! Vielleicht hätte er den Friseur doch bitten sollen, ihm die Haare mit so viel Schmalz hochzubinden, dass sie selbst übermorgen noch halten würden. Ugh. Er hatte wirklich erwartet, dass diese Katze weniger oberflächlich war. Ein Seufzen unterdrückend stellte er sein halbleeres Glas auf die Bank, von der sich Claudia eben erhoben hatte. Er würde zurückkehren, versprochen! Sein Notfallplan stand zum Glück noch. Zumindest, bis er all die neugierigen Blicke bemerkte, die bereits auf dem jungen Pärchen ruhten. Das war zwar einerseits gut, denn so gab es genug Augenzeugen für seine unvermeidbare Niederlage im Spiel der Liebe, gleichzeitig konnte er nun beim besten Willen nicht darauf bauen, ihr einfach die Füße zu ruinieren. Wenn seine Eltern das erfuhren, würden ihm nur unmenschlich viele zusätzliche Tanzstunden blühen. Er konnte sie bereits sagen hören: 'Ein Ashworth ist stets in allem perfekt, Lucien. Wie konntest du bloß so ein schlechtes Licht auf unsere Familie werfen? Die Leute denken noch, dass wir keinen Tanzlehrer für dich finanzieren können.'
Nein. Das konnte er sich auf gar keinen Fall antun. Ein anderer Weg, dafür zu sorgen, dass sie sich in seiner Gegenwart so unwohl fühlte, dass es selbst sein engelsgleiches Gesicht es nicht wettmachen konnte, musste her. "Keine Sorge, ich würde Euch niemals blamieren." Mit selbstbewusstem Gang folgte er ihr auf die Tanzfläche, blendete das leise Getuschel, das um sie herum ausbrach, geschickt aus. Er hatte sich aber auch unbedingt die Erbin der Gastgeber aussuchen müssen. Glücklicherweise war er die Kommentare hinter vorgehaltener Hand inzwischen reichlich gewöhnt, auch, wenn er sie alles andere als genoss. "Geben wir den Leuten einen Grund zum Glotzen", flüsterte er ihr entgegen, während er die Hand, die er bereits hielt, ein wenig über die Schulter anhob und die freie an ihre Taille legte. Natürlich hätte er auch das Schulterblatt wählen können, doch das wäre viel zu anständig gewesen. Die Körper so nah, dass gerade noch so ein Blatt Papier zwischen ihnen Platz gefunden hätte, blickte er auf die Katze herab, lauschte einen Moment dem Takt des Liedes, das die kleine Band anstimmte. Drei-Viertel. Na gut, dann würde es wohl ein Walzer werden.
Mit einem geschickten Schritt nach links und daraufhin einem nach vorne lud er die Dame vor sich ein, ihm zu folgen. Man hatte ihnen großzügig einen Teil der Tanzfläche spendiert, es war also nur fair, diesen auch auszunutzen. Schwungvollen Schrittes nutzte er den Platz, um das hübsche Kleid der Romano zum Wehen zu bringen. Ein Moment, der an Romantik kaum zu übertreffen wäre, wenn das junge Pärchen nicht aus Notwendigkeit zueinander gefunden hätte und sich nicht gegenseitig als Mittel zum Zweck sähe. Mit jeder Figur, zu der er sie einlud, beschlich ihn ein wenig mehr das Gefühl, dass er nicht hier sein wollte. Zumindest nicht so. Selbst wenn er die Augen schloss, wusste er, dass die Person vor ihm nicht die richtige war. Die Hand in seiner war einfach zu schmal, zu zierlich. Fühlte sich falsch an. Doch er konnte mit diesen Gefühlen nicht ehrlich sein, niemandem gegenüber. Weder sich selbst, ihm, oder seinen Eltern gegenüber. Man, sich an unrealistischen Träumereien festzuklammern war doch noch nie seine Art gewesen. Schluss damit jetzt.  Er schluckte die quälenden Gedanken herunter und trat seiner Tanzpartnerin beinahe versehentlich auf den Fuß. Seine Konzentration war flöten, doch er versuchte, sich nichts anmerken zu lassen. Er ermahnte sich gedanklich. Zum Trinken war er hergekommen, nicht zum Schmollen! Außerdem hatte er eine Show abzuliefern. "Wie wäre es mit einem gebührenden Abschluss?" Stimmte sie zu, so würde er die Pfote der zierlichen Katze loslassen, die freigewordene Hand stattdessen in ihre Knie legen und sie in einer letzten, eleganten Drehung vom Boden in seine Arme heben. So hatten die Reichen und Schönen definitiv genug Stoff zum Tratschen für die nächsten Wochen. Die letzten Klänge der Instrumente verhallten und Lucien nutzte den Moment der Ruhe und des Stillstehens, um durchzuschnaufen. Es war echt viel zu warm hier. Die Familie Romano sollte zweifelsohne in ein paar funktionstüchtige Klimaanlagen investieren. "Nicht die beste Leistung, aber ich würde behaupten, es wäre zufriedenstellend dafür, dass wir eigentlich Fremde sind. Scheint, als wären wir für einander bestimmt." Zeit, noch einmal ein wenig dick aufzutragen. Selbstgefällig grinste er die Katzendame an, zeigte stolz die scharfen Fangzähne, die er laut seinem Vater doch eigentlich stets verbergen sollte. Gleichzeitig ließ er sie (falls nötig) wieder auf eigenen Beinen stehen. "Der Familienname lautet übrigens Ashworth. Ist Euch sicherlich ein Begriff. Ihr könnt mich jedoch einfach Lucien nennen."



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Claudia

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BeitragThema: Re: Stadthaus der Familie Romano
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「 3 」

Innerlich hatte Claudia schon vor dem Spiegel ihres Schlafzimmers beim Zuschnüren des Unterkleids damit abgeschlossen, heute von allerlei merkwürdigen Gestalten durch die Tanzfläche geführt zu werden. Geschäftskontakten ihres Großvaters, die der jungen Frau viel zu unverhohlen auf die Lücken in der Kleidung glotzten. Schmierige Erben, die unbedingt eine Chance auf den Reichtum ihrer Familie haben wollten. Und natürlich Emporkömmlinge, die so taten, als brauchten sie das alles nicht - nur um letztendlich doch um einen Tanz zu bitten. Claudia wusste noch nicht, zu welcher Kategorie Lucien gehörte, denn unter all dem Schleim kam er ihr ziemlich undurchsichtig vor. Offenkundig hielt er einiges auf seine Person, doch im Gegensatz zu den meisten anderen, die solche Meinungen vertraten, konnte er seine Worte auch mit Taten untermalen.

Auf der Tanzfläche, umgeben von neugierigen Gesichtern und tuschelndem Raunen, legten die beiden Fremden einen gewagten Tanz hin. Claudia ließ Lucien führen, doch obwohl in Gesellschaftstänzen für gewöhnlich der Mann die Richtung der Schritte diktierte und der "weibliche Part" diese befolgte, so herrschte in solchen Momenten eine stille, einvernehmliche Konversation, nach der es an der Frau war, durch dezenten Druck an den Händen den Einstieg in Figuren anzugeben. Sicher, Lucien mochte die Schritte vorgeben und sich bemühen, im Takt zu gleiten, doch alle wussten, dass die Aufmerksamkeit beim Tanz auf der Dame lag. Claudias Rock wehte, die Haare flatterten und sie ließ jede dreiste Formation des Unbekannten auf eine gewagtere, kompliziertere Figur treffen. Der elegante Körper der Feline erinnerte an eine Ballerina, die durch die Luft schwebte, nur Grazie und Schwerelosigkeit, doch in Wirklichkeit legte sich Claudia ziemlich ins Zeug. Ihr war deutlich bewusst, dass das hier nicht nur eine Vorstellung für die Gaffenden war, sondern auch eine Etablierung einer Hackordnung gegenüber ihres Partners. Gesellschaftstanz war wie eine Art Schach. Sie sah in seinem Gesicht, wie die Konzentration ihm einem Moment entglitt und spürte den stechenden Schmerz im Fuß, als Lucien sich den Patzer erlaubte. So unbequem wie die Schuhe waren, reihte sich der Schmerz eher niedrig auf der Liste der Wehwehchen ein, doch Claudia weitete dennoch die Augen. Mit Schwung drehte sie sich herum und sorgte dafür, dass ihr eigenes kompliziertes Fußspiel von diesem Fauxpas ablenkte. Nicht, dass noch jemand dachte, sie würde mit einem Tölpel vorlieb nehmen! Ein gebührender Abschluss? Claudia brummte zustimmend und spannte den Körper an, so dass Lucien sie problemlos heben konnte - der Saum des Kleides glitt dabei wie ein Schleier um ihre Beine herab, war aber so konzipiert, keine Unsittlichkeiten zu entblößen, selbst in solchen Situationen. Als sie wieder auf dem Boden der Tatsachen angekommen war, musste auch Claudia sich ein wenig Luft zufächeln, denn so viele Muskeln hatte sie schon lange nicht mehr angestrengt. Höflicher, teils auch schlicht begeisterter Applaus brandete ihnen entgegen, während Claudia sich anschickte, ihre zierliche Hand in der Armbeuge des für sie noch Namenlosen zu bugsieren und zu lächeln. Aus diesem Grund beantwortete sie seine Aussage auch eher aus dem Mundwinkel, während sie nach außen hin lachte und winkte: "Nun gut, Lucien. Claudia Romano. Das hier ist mein Haus." Das war zwar nicht ganz richtig, aber sie bezweifelte, dass der Dunkelhaarige direkt von ihr verlangte, die Besitzurkunde hervorzukramen. Es war ihr Haus in allem, was relevant war. "Ich habe einen Handel für dich. Was ist dir ein ruhiger Abend ohne weitere Belästigungen wert?"


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BeitragThema: Re: Stadthaus der Familie Romano
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Ganz wie erwartet - womöglich fast schon erhofft - entpuppte sich Claudia als ein äußerst anspruchsvoller Tanzpartner. Mit Eleganz, die man durchaus von einer Samtpfote erwarten konnte, forderte sie eine komplexe Figur nach der anderen, worauf er sich nur zu gerne einließ. Wenn sich schon die Chance bot, den Abend ein wenig aufregender zu gestalten, würde er diese selbstverständlich ergreifen. Selbst seinen Patzer glich sie ohne mit der Wimper zu zucken aus. Anscheinend hatte er mit der Feline die richtige Wahl getroffen. Die Show war ihnen gelungen, daran ließ der kleine Applaus kein Zweifel. Doch nicht jeder freute sich über den Tanz, den die Erben auf das Parkett gelegt hatten, es hagelte auch einige missbilligende Blicke. Zumindest für Lucien. Überwiegend von jungen Männern, aber auch einige Eltern sahen wohl ihre Chance, ihren Sohn in die Romano-Familie einheiraten zu lassen, bedroht. Glücklicherweise konnte das den Schwarzhaarigen kaum weniger interessieren - er hatte sowieso nicht vor, die Katze irgendjemandem wegzuschnappen. Für die Augen der Öffentlichkeit würde er diesen Eindruck jedoch vorerst aufrecht erhalten. "Claudia", wiederholte er als ließe er sich ihren Namen auf der Zunge zergehen, "Da habe ich mir wohl direkt die Tochter des Gastgebers geangelt. Was für ein Glück ich doch habe." Natürlich hatte er schon vorher gewusst, zu welcher Familie sie gehörte, doch ihren Vornamen hatte sie bisher nicht gekannt. "Einen Handel?" Überrascht hob er die Augenbrauen während er seine freie Hand über ihre legte. "Ich bezweifle, dass hier der richtige Ort ist, um soetwas zu besprechen." Oh, das Getuschel würde kaum ein Ende finden, wenn sie sich nach solch einem Auftritt direkt einen Moment der Zweisamkeit gönnten. Innerlich lachte sich der Ashworth herzhaft ins Fäustchen. Es war ein gutes Mittel gegen die Langeweile, die Gerüchteküche der Reichen anzufeuern und die kommenden Tage zu beobachten, was sich daraus alles entwickelte. Das hatte er bereits im Jugendalter herausgefunden und genoss es selbst heute noch hin und wieder. Letztendlich gab es eben nichts Schöneres, als Leute dazu zu bringen, über einen zu reden. Er liebte seinen Namen in den Mündern Anderer.
Bevor er sich jedoch den Deal der Katzendame anhörte, holte er zuerst sein geliebtes Sektglas wieder zu sich. Für dieses war er schließlich überhaupt erst gekommen. Einen kleinen Schluck später ließ er sich von Claudia nach draußen begleiten, hinaus durch die imposante Eingangstür an die frische Luft. Vor ihnen erstreckte sich der wohlgepflegte Garten der Familie Romano sowie ein sternenklarer Himmel, dessen Mond alles in bleiches Licht und tiefe Schatten tauchte. Nach dem anstrengenden Tanz im gut geheizten Inneren war die kühle Nachtluft eine mehr als willkommene Abwechslung. Tief atmete er ein, ließ die Luft nur langsam wieder durch die Nase entweichen. "Nun gut. Um deine vorherige Frage zu beantworten:", er beugte sich ein wenig hinab um der hübschen Dame auf Augenhöhe begegnen zu können, "Alles." Das mochte nicht komplett der Wahrheit entsprechen, doch es kam nah genug an sie heran. Er wollte nicht, dass sie ihren Vorschlag womöglich seiner Bereitschaft anpasste, er wollte ihre ungefilterte Idee hören. Neugierig lagen die stechend gelben Seelenspiegel einige Zentimeter zu wenig entfernt auf ihren. Sein Herz hüpfte voller Vorfreude. Er versteckte seine Aufregung wie so oft hinter seinem üblichen, schmalen Lächeln, doch innerlich hätte er sich kaum mehr freuen können. Er hatte wirklich befürchtet, einen Abend, der ausschließlich mithilfe von Alkohol erträglich werden würde, verbringen zu müssen. Doch die Romano-Tochter entfachte in ihm die brennende Hoffnung, dass ihn doch ein anderes Schicksal erwartete. "Mir wäre nichts lieber, als die Erwartungen meiner Eltern und die Schar an heiratswilliger Damen, die in deinem Haus lauert, für einen Abend loszuwerden."



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Claudia

Claudia
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BeitragThema: Re: Stadthaus der Familie Romano
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「 4 」

Geangelt ... Ein Hauch von Ekel griff nach der Feline, als Lucien sich selbst beglückwünschte. Einen langen Moment bezweifelte Claudia, ob sie beim Tanzen die richtigen Beobachtungen angestellt hatte. Was, wenn diese Person nicht anders als die schmierigen Erben war, mit denen sie sich sonst herumschlug? Vielleicht wäre sie einfach heftig den Kopf schüttelnd wieder gegangen, doch ihr Tanzpartner legte ihr eine Hand auf die ihre und schien sein Gebaren direkt zu verändern, als sie von einem Handel sprach. Ein Reflex sagte ihr, dass sie die Hand wegziehen sollte, weil so viele Leute sie beobachteten und das Flüstern alleine schon für Blicke sorgte. Doch ein weiterer, tieferer Instinkt fühlte sich gut dabei. Nicht auf die romantische Art, die sich andere kichernde junge Frauen vielleicht fühlen mochten, nachdem sie hochgehoben, durch die Tanzfläche gewirbelt und bezirzt worden waren, sondern auf eine urtümliche Art. Man könnte meinen wie eine Katze, die eine Maus gefangen hatte, doch das wäre ... Nein!

Im Getümmel der Flüstereien und der sich nähernden Personen, die Claudia für ihren Schautanz komplimentierten, arrangierte Lucien sein Sektglas und entführte sie nach draußen. Lächelnd und sich gefühlte tausendmal entschuldigend drang die Feline in die frische Luft hinaus. Die Atmosphäre war hier deutlich anders. Die Nacht von Marokkasu schien im Ziergarten keine Macht zu haben; keine von Lacrima erleuchteten Ladenschilder oder laute Kutschenräder drangen hierher. Es war eine Oase der Ruhe, dessen Idylle nur vom Kichern so manche Pärchens durchbrochen wurde, das sich für alle möglichen Tätigkeiten in die Hecken und Zierbüsche geschlagen hatte. Ein intimerer Ort, denn zwischen ihrem Gespräch lagen keine Musiktöne mehr, und auch nicht der Panzer der sozialen Erwartungen. Im bleichen Licht legte Claudia vorsichtig die Hände auf den kühlen Stein des Geländers, das auf den Ziergarten blickte und entspannte sich ein winziges bisschen. Es kam ihr vor, als bekäme sie wieder Luft. Ihr Gesprächspartner beugte sich hinab und schaute ihr in die Augen. Claudia erwiderte den Blick, etwas verwundert ob des Mangels an Bravado, den Lucien plötzlich an den Tag legte. Seine Antwort erfolgte ohne unnötige Komplimente, doch das Wort kam roh - ehrlich. Ihre Augenbrauen hoben sich, denn gerade der Sohn eines Geschäftsmannes sollte wissen, dass ein Blankoscheck gefährlich war. Wenn der Tanz vorher eine Art Transaktion gewesen war, bei der sie Ruf und Ansehen tauschten und die Blicke der Leute erwarben, dann galt das hier beinahe schon einer feindlichen Übernahme. "In deinem Haus lauern sie nicht?", hakte sie zuerst nach, die Stimme nicht mehr von kokettem Singsang wie im Haus, sondern mit Spott durchwachsen. Es klang viel mehr wie sie selbst. Ging sie dabei gerade ein Risiko ein? Selbst wenn ... Wem würde Lucien davon erzählen? "Du wirkst mir wie jemand, der weiß, was er will", butterte sie eine dicke Schicht Kompliment unter ihr Angebot. Ihr Großväterchen wäre stolz, "Und ich habe ebenso wenig Interesse an den konstanten Annäherungsversuchen deiner Kollegen. Ich möchte dir also einen Vertrag mit günstigen Bedingungen für uns beide unterbreiten." Sie erhob sich ein Stück und ließ eine Augenbraue herausfordernd nach oben wandern. Ob Lucien eine Person war, die sich auf riskante Manöver einließ? "Beginnend mit unserem schicksalshaftem Tanz und unserem ansprechendem Gespräch hier im romantischen Mondlicht erkennen wir, dass wir füreinander geschaffen sind. Du trittst in Brautwerbung für mich. Ich sorge dafür, dass sich keine giggelnde Hotelerbin an deinen Arm hängt und du bewahrst mich davor, dass weniger charismatische Personen mich danach fragen, ob ich eine raue Zunge habe." Sie erschauderte vor Abneigung. "Natürlich müssten wir uns ab und an gemeinsam zeigen, doch das sollte im Vergleich zu den Alternativen ein hinnehmbares Übel sein. Und wenn eine Person von uns vielleicht ein ... Alibi ... für etwas benötigt, dann können wir vollumfänglich behaupten, dass wir zu den genannten Zeitpunkten eine Verabredung hatten." Im letzten Satz lag alle Risiko auf einmal. Die Gelegenheit für Stunden der Freizeit, in denen sie tun konnte, was auch immer sie wollte, während ihre Familie dachte, dass sie Erwartungen erfüllte? Das war der Preis, nach dem die Feline mehr als alles andere trachtete. Noch einen Moment starrte sie Lucien an, dann lenkte sie ihren Blick in die Sterne, damit ihr Nebenan nicht sah, wie ernst es ihr mit der perfekten Lüge war und wie verzweifelt sie Ausflüge aus dem goldenen Käfig hinter ihnen wollte. Wenn sein Verhalten beim Tanz und seine Bereitschaft jetzt gerade ein Indikator war, dann schlummerte womöglich ein ähnliches Verlangen auch in seiner Brust. "Was sagst du, Lucien?"


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Lucien

Lucien
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BeitragThema: Re: Stadthaus der Familie Romano
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Das Risiko war hoch, doch wenn der Ashworth eines liebte, dann war es das Herzklopfen, das mit einer verbotenen Aktion einher ging. Was auch immer die Feline ihm vorschlagen wollte, er wusste bereits jetzt, dass es nichts war, das für die Ohren Anderer bestimmt war. Es war etwas, das zwischen ihnen bleiben musste, ihr kleines, dreckiges Geheimnis. Oder so ähnlich. Vielleicht pushte der wenige Alkohol - der für Lucien aber bereits reichte, um leichtsinniger zu werden - auch seine Vorstellungskraft. "Nein. Mein werter Vater ist ein großer Fan seiner Privatsphäre. Allerdings wohne ich inzwischen sowieso alleine." Er zwinkerte. Zwar war die eigene Wohnung ein gewaltiges Downgrade, doch dafür genoss er nun Freiheiten, die er sich bei seiner Familie nicht einmal hätte erträumen können. Ein fairer Tausch, zumindest in seinen Augen.
Ein Kompliment sowie einen Schluck Sekt später rückte die Feline endlich mit ihrem Vorschlag heraus. "Meine Kollegen? Ich bitte dich." Das glich bereits einer Beleidigung. Mit diesen Leuten konnte und wollte er nicht auf eine Stufe gesetzt werden. Doch weitere Beschwerden hielt er zurück, lauschte stattdessen weiter ihren Worten. Sie wollte also seine Fake-Freundin werden. Oho, wie aufregend! Das Lächeln, das bisher auf seinen Lippen geruht hatte, wurde zu einem breiten Grinsen. Freudig zeigte er die spitzen Zähnchen, die er doch eigentlich vor seinen Mitschnöseln verbergen sollte. Schnell gesellte sich sogar noch ein herzhaftes Lachen hinzu. Sowas fragten Leute? Darauf wäre nicht einmal er selbst gekommen und er hatte versucht, möglichst abstoßend zu wirken. Aber zurück zum Thema. So eine kleine Alibi-Beziehung fand er echt super. Er gab dem Kätzchen hier und da mal ein Küsschen auf die Wange, hielt ab und an ihre Hand und machte ein bisschen auf verliebt und dafür hatte er endlich Ruhe vor seinen Eltern? Um es mal plump auszudrücken: Wie geil war das denn?! Mehr Kichern folgte. "Ich würde sagen ... ich hoffe du kannst deine zukünftige Rolle gut spielen." Er stützte die freie Hand neben der Hellhaarigen auf das Geländer, schließlich führten sie nun ein Gespräch über ihre gemeinsame Zukunft als Pärchen. "Wie soll ich dich ab sofort nennen? Mein Kätzchen? Schmusetiger?" Als hätte er den besten Witz seines Lebens erzählt, kicherte er weiter. Vermutlich wäre es besser, wenn er sich seine Chance nicht direkt wieder durch dumme Sprüche verspielte, doch er hatte gerade echt gute Laune. Sein Abend hatte eine überraschend positive Wendung genommen und der Alkohol machte seine Zunger locker. Komplett verlieren sollte er den Fokus aber nicht. Es gab noch einige Dinge, die vorher geklärt werden sollten. Er wischte sich wortwörtlich das dumme Grinsen vom Gesicht. "Du wirst durch die Sache keine Geschäftsanteile bekommen, das ist dir hoffentlich klar. Genauso wenig erwarte ich welche von euch." Er hatte echt keinen Bock darauf, dass Geld in dieser Zwecksbeziehung eine Rolle bekam. Vermutlich hatten sie sowieso beide auch so mehr als genug davon. "Und ich bräuchte das ganze nochmal schriftlich. Bin da gerne auf der sicheren Seite. Das machen wir aber lieber morgen, wenn ich keinen Alkohol mehr im Blut habe. Außerdem muss uns dabei niemand sehen." Denn Zweifel an ihrem kleinen Schauspiel brauchte er keine. Wenn, dann musste diese Sache perfekt ablaufen, denn seine Eltern waren vieles, aber leider nicht dumm. "Apropos morgen ... willst du später mit zu mir oder soll ich hier bleiben? Soll ja schließlich überzeugend sein." Ein weiteres Zwinkern, gefolgt von einem letzten Schluck von seinem Sekt. Einen Moment lang blickte er in das nun leere Glas. Er sollte nun lieber vorsichtig sein und langsam machen. Er spürte die Auswirkungen bereits jetzt, merkte, wie immer mehr seiner Gedanken an die Oberfläche kamen und über seine Zunge rollten.
Aber Moment mal. Wenn sie bei ihm übernachtete, bestand die Chance, dass seine Zimmernachbarn etwas davon mitbekamen. "Lieber doch nicht zu mir." Der Ashworth war so begeistert von dem Vorschlag gewesen, dass er glatt vergessen hatte, dass es auch Augen gab, für die die kleine, falsche Liebelei nicht bestimmt war. Ein Paar um genau zu sein. Sein bester Freund durfte nicht in den Glauben kommen, dass er nun eine Freundin hatte. Warum? Naja, es sollte eben nicht der Eindruck entstehen, dass er nun keine Zeit mehr für seinen Kumpel hatte. Nicht mehr, nicht weniger! "Ich befürchte, ich werde eine Bedingung stellen müssen. Diese Sache darf auf keinen Fall innerhalb von Midas Hands bekannt werden. Falls das passiert ist sofort Schluss, klar?"



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BeitragThema: Re: Stadthaus der Familie Romano
Stadthaus der Familie Romano EmptyMo 13 Nov 2023 - 19:33

05 | @Lucien

Er ... ließ sich darauf ein? Claudia hatte zunächst weiter den Kopf in den Nacken gelegt, den Blick auf die Sterne gerichtet, doch als sich ihr Tanzpartner unvermittelt auf ihr Angebot einließ, ruckten die violetten Augen geweitet vor Verwunderung zu den gelben Seelenspiegeln ihres Gesprächpartners. Misstrauisch suchte die Feline nach Anzeichen dafür, dass der Größere sie auf den Arm nahm. Doch sie fand keine. Als hätte man Claudia als Ballerina auf eine Spieluhr gesteckt und den Deckel gehoben, drehte sich die junge Dame etwas steif um die eigene Achse, bis sie das helle Marmorgestein des Geländers im Kreuz spürte. Sie versuchte sich, nahe an Luciens Arm, nicht anmerken zu lassen, wie aufgeregt sie seine Reaktion machte, doch ihre Ohren standen senkrecht nach oben und ihr flauschiger Katzenschwanz hatte auch ganz eigene Ideen, wischte beinahe schon Staub auf dem Fels hinter ihr. Mit sittsam vor dem Körper verschränkten Händen versuchte Claudia zuzuhören und zugleich vorsichtig zu bleiben: Machte sie womöglich einen Fehler? "Du wärst überrascht", murmelte die Feline leise als Antwort auf Luciens Frage, ob sie eine Rolle spielen konnte. Daran würde ihre Abmachung gewiss nicht scheitern. Nun ruhte ihr Blick in seinem Gesicht, doch es fiel ihr schwer, das Mienenspiel ihres Tanzpartners zu lesen; offenbar war er mindestens so geübt im Lügen und Betrügen wie sie. Eine schlechte Voraussetzung für eine echte Beziehung, aber für eine Täuschung vielleicht genau das Richtige. Wegen der lächerlichen Kosenamen konnte Claudia jedoch nicht verhindern, dass eine peinlich berührte Röte auf ihre Wangen huschte. "N-nichts dergleichen", verneinte die Feline rasch, bevor Lucien noch auf komische Ideen kam und sich die Verwendung solch klischeehafter Begriffe etablierte. Sie war keine Katze und ganz sicher kein Kätzchen! Schnell wandte Claudia den Blick wieder ab, schaute fast schon abfällig auf die Pflastersteine und versuchte zu ignorieren, dass nur wenige Meter neben ihnen ein Pärchen flüsterte und kicherte. Die beiden fremden Turteltauben saßen auf einer Steinbank im Schatten eines Busches und waren so eng aneinander geschmiegt, dass man in der Dunkelheit kaum sah, wo eine Person anfing und die andere aufhörte. "Keine Sorge, ich möchte daraus keinen finanziellen Gewinn schlagen", versicherte das zarte Stimmchen der Erbin. Die Aussicht auf eine geschäftliche Diskussion ohne Geturtel lockte ihre Augen wieder zurück in die ihres Nebenans. Ihr Körper neigte sich ihm leicht entgegen, so als wollte sie das Paar von drüben an der Hecke dezent kopieren. Ihre Schulter streifte den Arm Luciens. Sollte er sich nicht sofort in Rückzug begeben, lehnte die Feline ihren Körper an ihn und versuchte möglichst begeistert auszusehen, so dass man als Beobachter vielleicht wirklich vermuten konnte, hier würde im Halbdunkel Süßholz geraspelt. "Schriftlich, natürlich." Sie nickte. Damit konnten sie beide am besten sicherstellen, dass ihre Interessen innerhalb der Abmachung beachtet wurden. Und sich gegenseitig allerlei Stolperfallen stellen, damit sie sich nicht gegenseitig betrügen konnten. "Eine Frau von Stand lässt sich nicht bereits nach dem Kennenlernen auf eine gemeinsame Nacht ein. Wir haben uns erst heute ineinander verguckt, schon vergessen? Unsere Beziehung muss glaubwürdig sein." Was dachte Lucien denn, was sie für eine war? Als würde sie ihn schon nach einem Tanz an sich heranlassen! Wie stürmisch. Ihre Falsch-Beziehung würde viel geschmackvoller beginnen. Mit Herzklopfen im Mondlicht, sanften Worten und verhuschten Gesten. "Den Wunsch kann ich dir nicht erfüllen, Lucien", schüttelte Claudia den Kopf und schürzte leicht die Lippen. Sie kam nun näher heran, bis ihre Nasenspitze seinen Kragen beinahe berührte, lehnte sich dabei leicht zur Seite. Der Schwanz kringelte sich nach oben und ihre Hände stützten sich an dem Geländer ab, als wolle sie versuchen, die Entfernung zwischen ihren Gesichtern zu überbrücken. Aber sie senkte nur die Stimme und flüsterte: "Meine Familie ist in der Führungsriege von Midas Hands. Ich kann dafür sorgen, dass Informationen nicht an gewisse Personen gelangen, doch es wird unmöglich sein, die Obrigen nicht davon in Kenntnis zu setzen oder Gerüchte zu vermeiden. Ist es dir das nicht wert, Freiheit zu spüren? Freiheit das zu tun, das du wirklich willst? Mit wem du willst?" Und was zahlten sie dafür, außer ihre Moral? Und hatten sie diese nicht ohnehin schon verschachert, als ihnen die Münze und die Hand auf den Körper geprägt worden war?


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BeitragThema: Re: Stadthaus der Familie Romano
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Wie unfassbar aufregend. Der junge Ashworth konnte sein Glück kaum fassen, er hatte heute Nacht wirklich einen Jackpot gelandet. Kein Geld der Welt hätte die Aufregung, die er gerade verspürte, aufwiegen können. Die verlegene Reaktion der Katze auf seine Spitznamen-Vorschläge ließ sein Herz nur umso höher hüpfen. Bisher hatte sie so souverän und unnahbar gewirkt und auch, wenn er in der Dunkelheit kaum die geröteten Wangen sehen konnte, hörte er dafür umso klarer, wie sie über ihre Worte stolperte. Um ihn von komischen Ideen abzuhalten, war es sowieso schon zu spät. Selbstverständlich würde Lucien sich einen gewaltigen Spaß aus der Sache machen. Als ob er sich all den potentiellen Nervenkitzel, den ihr falsches Spielchen mit sich brachte, freiwillig entgehen ließ. Die zusätzliche Freiheit, die ihr Deal ihm verschaffte, war nicht alles, was ihn daran reizte. Genau deswegen war es auch gut, dass Claudia ihn ein wenig zügelte, bevor er sich aus Sensationsgier sein eigenes Grab schaufelte. Zufrieden war er über ihre dämpfenden Worte allerdings nicht. "Eeeeh?", murrte er, ließ das Grinsen für einen Moment von seinen Lippen fallen, "Da gäbe es so Einige, die das anders sähen. Die schaffen es ja nicht mal auf ihr Zimmer." 'Geschmackvoll' ließ sich in seinem Wortschatz vergeblich suchen. Er lehnte sich weiter hinab, um seine Lippen neben ihr Katzenohr zu bringen, eine Hand legte sich dabei flüchtig zwischen ihre Schulterblätter. "Stell dir doch mal vor, wie sehr sie sich die Mäuler über uns zerreißen würden." Sein Name würde wochenlang das Gesprächsthema sein. Seine Eltern würden einen Herzinfarkt bekommen, doch beschweren würden sie sich nicht können, schließlich hatte er genau das getan, was sie verlangten hatten. Er hatte sich eine Freundin besorgt. Außerdem wollte er ihr ja nicht wirklich an die Wäsche. So niveaulos war er dann auch wieder nicht. Einen hoffnungslosen Romantiker würde man in dem Schwarzhaarigen trotzdem nicht finden. Wenn sie das von ihm verlangte, würde sie ihm ordentlich auf die Sprünge helfen müssen.
Geduldig ertrug der Ashworth die Nähe seiner Freundin, ließ ihren Atem an seinem Hals entlangstreifen, als wäre es genau das, was er wollte. Die Tatsache, dass die Familie der Katze eine große Rolle in Midas Hands spielte, sollte für ihn eigentlich Grund genug sein, die Sache hier und jetzt abzublasen. Das Risiko war zu groß. Früher oder später würde er gewaltig auf die Fresse fliegen ... und trotzdem entschied er sich in diesem Moment für Claudia. Für seine Freiheit. Alkohol und gute Entscheidungen waren nichts, was bei dem Ashworth Hand in Hand gehen konnte. Egal wie gering die Menge an Sekt, die er getrunken hatte, auch sein mochte, in dieser Hinsicht machte sein Körper aus jeder Mücke einen Elefanten. "Mit wem ich will, hm?"" Die goldenen Seelenspiegel ruhten auf dem hellen Haarschopf. Die Zahnräder in seinem Kopf ratterten langsam vor sich hin. Ja, wenn man es genau nahm, dann profitierte auch Nate von dem Deal, den Claudia und Lucien vor sich hinschmiedeten. Er würde nie etwas erfahren und gleichzeitig hatte der Gunner noch mehr Zeit für ihn. Es gab nichts zu befürchten. Potentielle Gerüchte oder Idioten, die ihre Klappe nicht halten konnten? Neee, da würde schon nichts passieren. Er packte alle Zweifel, die sich entwickeln wollten, knüllte sie zu einem Ball zusammen und kickte sie hinfort in die Tiefen der Nacht. Auf Nimmerwiedersehen! Er machte sich viel zu viele Gedanken. Dieser Deal würde sein Leben nachhaltig verbessern. Keine Zweifel. "Ich habe dir doch schon gesagt, dass ich alles für meine Freiheit tun würde." Trotzdem war es wohl besser, die Sache vorerst vor dem Felton geheimzuhalten. Nur zur Sicherheit. "Dann machen wir es so: Ich spiele deinen unsterblich verliebten Freund und im Gegenzug sorgst du dafür, dass Nichts davon an die Ohren von ... uh ..." Er schluckte. So weit hatte er bisher nicht gedacht. Wenn er wollte, dass ihre Beziehung vor einer gewissen Person geheim gehalten wurde, dann musste er auch den Namen dieser verraten. "Ich will nicht, dass mein bester Freund denkt, dass er jetzt an zweiter Stelle steht. Deswegen darf Nate Felton nichts davon erfahren, klar?" Keine anderen Gründe. Nope. Da war nichts. Es war an der Zeit, das Blondchen wieder aus seinen Gedanken zu verbannen, bevor es noch sein Schauspiel behinderte. Er hob eine Hand, legte sie der Katze an die Wange und lud sie so ein, ihm direkt in die Augen zu blicken. Nur wenige Zentimeter trennten ihre Gesichter, wenn sie sich darauf einließ. "Das würdest du doch für mich tun, nicht wahr, mein liebstes Kätzchen?" Genug Geflüster. Ein freches Grinsen huschte über seine Lippen, wurde aber direkt durch ein warmes Lächeln ersetzt. "Was meinst du, sollen wir uns nicht noch ein Sektchen holen?"



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BeitragThema: Re: Stadthaus der Familie Romano
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06 | @Lucien

Je verworrener ihre Beziehung zu Lucien wurde, desto mehr spürte Claudia, wie die Kontrolle über die Situation ihr entglitt. Ihre Augen waren geweitet, der Mund ein Stückchen geöffnet und ihre Wangen gerötet. Scham und Aufregung durchströmten die junge Erbin gleichermaßen. Tief in ihrem Inneren regte sich der gesunde Menschenverstand. Flüsterte ihr zu, dass sie hier einen Fehler machte. Dass sie nicht wissen konnte, was die wahren Intentionen dieses so gut wie Fremden waren. Dass sie schon so oft auf die Nase gefallen war, sich schützen musste. Irgendwie. Doch der aufgeregt pochende Herzschlag in der Brust der jungen Dame übertönte alles. Es hämmerte gegen ihre Rippen wie ein Vogel, der verzweifelt mit den Flügeln schlug. Jedes Blinzeln von ihr, jeder viel zu warme Hauch von ihren Lippen war ein Schlag der Schwingen. Freiheit. Sie war so nahe, so greifbar. In Gestalt eines grinsenden und witzelnden Mannes, dessen Körper zu eng an ihrem war. In seinem Atem strich der Geruch von Alkohol über Claudias Gesicht. Seine Worte klangen jedoch klar, versprachen unmögliche Dinge. Seine Hand auf ihren Schulterblättern fühlte sich unnatürlich heiß in der herbstlichen Nachtluft an. Die Feline erstarrte, und ihre Augen wanderten nach oben, doch sie schaffte es nicht mehr, Augenkontakt zu Lucien zu halten. Stattdessen klappte ihr Gesicht gen seines Halses, wo sie bemerkte, dass er angenehm roch. Wenigstens war die Person, der sie sich verschrieb kein Ekelpaket. Kein Geschäftsmann, der sich den Schweiß vom Nacken tupfte und anbietend auf seinen Schoß wieß, weil das der Ort war, an dem ein Schmusekätzchen sich am Wohlsten zu fühlen hatte. Niemand, der nur aus Händen bestand. Und doch blieb dort die Vorsicht, die Angst. Sie hatte ein Angebot gemacht, das mehr als nur riskant war. Betrunken war sie nicht am Wein, sondern an der Versprechung der Freiheit. Und war sie dafür bereit sich an einen Fremden zu binden? Wie sehr wollte er seine Freiheit wirklich? Seine Versprechung, alles dafür opfern zu wollen, erneut, schaffte neuen Mut in Claudias Brust. Sie hob den Kopf und fand seinen Blick. Hörte zu. "Nate Felton", wiederholte Claudia den Namen. Eine Person, die nichts von ihrer Beziehung erfahren durfte. Die Feline hob die Brauen vor Verwunderung, doch sie nickte knapp. Sie kannte seine Gründe nicht, doch dieser Wunsch schien lächerlich klein im Vergleich zu den Vorteilen ihres Plans. Dass Claudia es für unwahrscheinlich empfand, dass ihre Beziehung lange Zeit außerhalb der Klatschblätter bleiben würde, verschwieg die Romano beflissentlich. Sie wollte nicht, dass Lucien sich umentschied. Sie war so weit gekommen.  

Ein Teil von Claudia missfiel die Vorstellung, dass sie derart manipulativ waren. Aber war es nicht auch manipulativ von ihren Familien, derartige Erwartungen an sie zu richten? Hatten sie kein Leben verdient? Die Augen der Feline weiteten sich, als Lucien ihr die Hand an die Wange legte und näher kam. Sie schluckte, und spürte das Herz in ihrer Brust an ihren Kehlkopf hämmern. Ihre zierlichen Hände stützten sich am steinernen Geländer ab. Erschrockenes Violett spiegelte den silbrigen Schein des Mondlichts und die goldenen Kerzen aus dem Ballsall gleichermaßen, als der Schatten von Luciens Gesicht auf sie fiel. "Von mir wird er nichts erfahren", versprach sie leise flüsternd und erschauderte beim Gedanken, dass ihre Pläne nun offiziell nicht nur ihnen Nutzen verschafften, sondern auch mindestens eine Person täuschen würden. Ihre Augen schlossen sich halb, und sie wandte den Blick ab, als könnte Lucien sie für ihre Reaktion verurteilen. Für ihn musste es wirken, als wäre sie unter seiner Berührung erschaudert. Und das ... das war nicht ... "I-ich glaube du hast genug getrunken", hauchte Claudia und neigte sich etwas nach hinten, zum Geländer, bis sie dessen beruhigende Stütze in ihrem Kreuz spürte. Mit einem tiefem Atemzug und weiterhin hochrotem, aufgehitztem Kopf fasste sich die Erbin und hob eine Hand. Vorsichtig setzte sie einen in ihrem weißen Handschuh steckenden Zeigefinger aus nächster Nähe an Luciens Lippen, als wollte sie ihm ein Versprechen zur Schweigsamkeit abluchsen. "Oder nicht genug. Mein Großvater bewahrt mehr als Sekt im Studienzimmer auf. Meinst du nicht diese Entwicklung ist es wert, mit etwas Hochwertigerem anzustoßen?" Ihre Ohren stellten sich auf und sie straffte die Schultern, versuchte sich allgemein zu fassen. Dies war ihr Haus. Sie hatte hier die Kontrolle. Claudia zog den Finger zurück, betrachtete ihn einen Moment lang und wandte sich dann hastig von Lucien ab, in die Dunkelheit der Nacht hinein.


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BeitragThema: Re: Stadthaus der Familie Romano
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Ein befremdliches Gefühl grummelte im Magen des Schwarzhaarigen, als Claudia den Namen, den er ihr gegeben hatte, wiederholte. Was sollte das? Vermutlich war es nur der Alkohol, den er wie immer nicht vertrug und das Timing war nichts weiter als bloßer Zufall. Im Gegensatz zu seinem Gegenüber hatte er keinerlei Probleme damit, seiner Familie, nein, seinem gesamten Umfeld etwas so gewaltiges vorzugaukeln, sie allesamt an der Nase herumzuführen. Schließlich war das nicht das erste Mal. Sein gesamtes berufliches Leben war aktuell nichts weiter als eine große Lüge, genauso wie das Gesicht, die Persönlichkeit, die er den meisten Leuten auftischte. Die entscheidende Frage war eigentlich nicht, was an Lucien Ashworth alles gespielt war, sondern was echt war. Manchmal war er sich selbst nicht sicher, denn er log und schwindelte genauso wie er atmete. Doch für diesen Abend und seine 'Beziehung' zu der Romano sollte das keine Rolle spielen. Es interessierte sie nicht im geringsten, wer er eigentlich war und umgekehrt war es genauso. Sie waren Fremde, die gegenseitig den größtmöglichen Nutzen auseinander ziehen wollten. Nicht mehr und nicht weniger. Sämtliche Risiken und Nebenwirkungen nahmen sie bereitwillig in Kauf. Für wen die Sache wohl als erstes nach hinten losgehen würde?
Der Gunner musste zugeben, dass die Hellhaarige ihre Rolle schon jetzt überraschend überzeugend spielte. Die Art, wie sie ihn ansah, wie sie auf seine Berührungen reagierte, als würde sie tatsächlich etwas fühlen, wenn er so handelte. Was auch immer dieses Etwas sein mochte. "Das wollte ich hören." Ein zufriedenes Lächeln breitete sich in seinem Gesicht aus. Für gewöhnlich hätte ihn diese Aussage misstrauisch gemacht, denn die Worte waren mehr als clever gewählt. Doch sein vom Alkohol getriebener Leichtsinn ließ ihn über die lauernde Gefahr hinwegsehen. Ein wenig mehr ging aber locker noch, keine Zweifel. Er hatte nie genug. Er brauchte immer mehr, ganz egal von was.Genau das wollte er der Katzendame mitteilen, schließlich musste sie als seine zukünftige Freundin so viel wie möglich über ihn wissen. Doch der Finger auf seinen Lippen brachte ihn zum Schweigen. Die goldenen Seelenspiegel hefteten sich an den hellen Stoff, weigerten sich, sich wieder zu lösen. Sein Herz machte mehrere Sätze, doch der lockere Gesichtsausdruck verschwand auch jetzt nicht. Wie von ihr gewünscht schwieg er jedoch, lauschte ihren Worten. Sie wollte sich an den hochprozentigen Getränken ihres Großvaters bedienen? Seine Brauen hoben sich voller Überraschung, doch das Lächeln wuchs. Ob ihr wusste, wie katzenartig sie wirkte? Vielleicht war seine falsche Freundin gar nicht so übel.
Er fühlte sich schlagartig mehrere Jahre jünger, als er selbst noch hin und wieder den Alkohol seines Vaters gestohlen hatte und ihn entweder mit Wasser ersetzt oder die Schuld einfach auf einen Angestellten geschoben hatte. Inzwischen hatte er das selbstverständlich nicht mehr nötig, doch das hieß nicht, dass er sich nicht trotzdem darauf einlassen würde. Sich wie Teenager an verbotene Orte stehlen und sich an Dingen zu bedienen, die nicht ihnen gehörten, klang hundertmal spaßiger als zurück in den Saal zu kehren und sich für den restlichen Abend wie Tiere in einem Zoo angaffen zu lassen. "Sollte meine Freundin nicht ein guter Einfluss sein? Kaum sind wir zusammen, kommt bereits so ein Vorschlag", sprach er, nachdem sie es ihm endlich wieder erlaubte, schüttelte dabei leicht den Kopf. Die Wärme ihres Fingers war noch kurz auf seinen Lippen zu spüren, ehe die kühle Herbstluft sie fortrug. "Gefällt mir. Zeig mir den Weg, Schätzchen." Sie wendete sich von ihm ab, doch das hielt den Ashworth nicht davon ab, rotzfrech seinen Arm um ihre Hüften zu legen. Je früher sie sich an die gegenseitige Nähe gewöhnten, desto besser. Lieber übte er er sich bereits jetzt, während noch nicht allzu viele Augen auf ihnen ruhten, darin. "Ich habe allerdings eine Bitte an dich. Auch, wenn ich dich später darum bitte, lass mich nicht mehr als ein Glas haben." Vorsicht war besser als Nachsicht und auch, wenn er es nur ungern zugab, war es nunmal Tatsache, dass er selbst geringe Mengen Alkohol nur schlecht wegsteckte. Miserabel könnte man sogar behaupten. In dieser Hinsicht überließ er der Feline sogar gerne ein wenig Kontrolle - was sie daraus machte, würde sich zeigen.



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BeitragThema: Re: Stadthaus der Familie Romano
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07 | @Lucien

Schon von Kindesbeinen an war die Nacht für Claudia eine enge Vertraute gewesen. Zuhause in Midi hatte die Feline als kleines Mädchen oft lange an den großen Fenstern der Villa gesessen und in den Himmel voller Sterne geschaut. Zahllose Male hatte sie ihre Mutter darum gegeben, ihr die Position der funkelnden Lichter zu erklären und die Karten zu legen, die ihnen Sinn und Richtung gaben. Nicht ohne Grund zierte ein solcher Stern auch die Wange der Magierin. Sie hatte schon immer, seit ihrer Geburt, das Gefühl, dass das silbrige Leuchten des Mondes und das Himmelszelt irgendwie über sie wachten. Doch an diesem Tag verließ Claudia freiwillig ihren Schutz. Gemeinsam mit einem quasi Fremden begab sie sich auf eine gefährliche Reise, wie sie es schon als Kind gemacht hatte, als man sie zur Familie Romano geschmuggelt hatte. Auch damals waren die unendlichen Weiten des Sternenhimmels über Midi vom Stadthaus und der guten Erziehung ihrer neuen Unterkunft überschattet worden. Im Technosmog des fortschrittlichen Marokkasu waren die Sterne kaum zu sehen. Auch die Laternen des Außengeländes ließen die Lichter über ihnen verblassen - so als würden sie sich zurückziehen und für die Handlungen ihrer Tochter schämen.

Der Arm um ihre Hüften traf die Feline wie ein unverhoffter kühler Luftzug und ließ sie nicht minder erschaudern. Ein Teil von ihr war beeindruckt, was der Körper an Empfindungen lostreten konnte, wenn der Geist sich eigentlich gar nicht auf dergleichen eingelassen hatte. Wie die Bezeichnungen und die Komplimente Luciens, seine Spielerei mit ihrer Abmachung ihr Herz zum Flattern brachte, obwohl sie diesem Menschen kein übermäßiges Interesse und erst recht keine Zuneigung entgegenbrachte. Sie kannten sich erst seit dem diesem Abend und hatten beinahe keine Gemeinsamkeiten außer ihren perfiden Plan zur Täuschung der Familie. Und dennoch jagten elektrisierende Signale ihre Wirbelsäule herauf und ließen die Nackenhaare bei ihr die die Borsten eines Stachelschweins in Habachtstellung gehen. Was hatte sie nur getan? Hatte sie sich wirklich zu Luciens Schätzchen gemacht? Energisch nahm Claudia seine Hand, umschloss sie stattdessen mit ihren zarten Fingern und holte sie fort von ihrer Hüfte, um sie in das Gefängnis ihrer Finger zu sperren und nicht mehr gehen zu lassen. Sie wollte nicht, dass sie zu frei wanderte. Die beiden Midas Hands Magier taten dies schon zur Genüge. Sie ließen den Ballsaal hinter sich und umrundeten einen Teil des Romano-"Lustgartens", um sich einer gläsernen Front zu nähern. Goldrumrahmte Wintergartenfenster reihten sich aneinander. Exotisch aussehende Gewächse, manche davon aus entfernten Ländern Ishgars, florierten hier neben geflochtenen Stühlen, in denen sich nur selten jemand entspannte. Aber es war wichtig, dergleichen zu besitzen. Eindrücke zu erwecken. Lucien kannte da gewiss. Einen mahnenden Finger an ihre Lippen setzend, schlich sich Claudia mit katzenhafter Lautlosigkeit an einen Topf heran und kippte ihn unter geringer Kraftanstrengung, um einen Schlüssel zu bergen. Mit diesem schloss sie den Wintergarten auf und schlüpfte durch die Glastür hindurch, ihren Mitverschwörer hinterherwinkend. "Du bist schon groß, aber ich werde es versuchen", versicherte sie Lucien nun in der menschenleeren Zweisamkeit, dass sie seiner Bitte vielleicht nachkam. Der Tatsache, dass sie sich gerade im buchstäblichen und nicht nur sprichwörtlichem Glashaus befanden, war Claudia mehr als bewusst, weswegen sie schnell in die Gänge des Herrenhauses flüchtete und Lucien nach einer kurzen Sondierung der Lage am Hemdzipfel in das Büro zog. Dominiert wurde das Arbeitszimmer von einer Fensterfront, die im Augenblick von zugezogenen Samtvorhängen mit dicken Kordeln verborgen wurde. Hinter dem massiven Mahagoni-Schreibtisch reihte sich ein Bücherregal an das andere. Sie alle handelten von weit entfernten Ländern, Reisen großer Seemänner und anderen freheitsliebenden Belangen, während der Herr der Romanos hier über das Schicksal so mancher Seele urteilte. Die Autorität des Familienoberhaupts war hier deutlich zu spüren, dafür hätte es nicht einmal das Familieporträt hinter dem Schreibtisch gebraucht, auf dem Vincento, sein Sohn und eine kleine Claudia abgebildet waren, die auf dem Schoß ihres "Großvaters" saß. Ohne der Atmosphäre des Raumes größeren Respekt zu zollen, huschte Claudia auf leisen Sohlen zum Globus in der Ecke, drehte ihn auf eine gewisse Breitengradzahl und förderte zwei Kristallgläser und eine Karaffe hervor, die mit goldenem Whisky gefüllt war. Damit trat sie zu einem Ledersofa, das an einem im Augenblick nicht entzündetem Kamin vor einem geschwungenem Couchtisch stand und ließ sich auf dem Sitzmöbel nieder.

Mit einer geübten Bewegung ordenete sie ihr Kleid, das sich wie eine schwarze Wolke um ihren Schoß bauschte und goss Lucien ein Glas Sünde ein. "Auf uns", murmelte Claudia, wackelte lockend mit dem Glas und atmete tief durch. Kontrolle. Oberhand. Herzklopfen. Lucien hatte gesagt, dass er nur ein Glas wollte - wie gut, dass sie nur zwei davon besorgt hatte, nicht wahr? Ob Claudia am Ende noch ein paar brisante Details herausfinden würde, die ihr das Gefühl von Unsicherheit nehmen konnten? Nachfüllen war schließlich kein Teil der Bitte ...


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Lucien

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BeitragThema: Re: Stadthaus der Familie Romano
Stadthaus der Familie Romano EmptyMi 6 Dez 2023 - 20:05

Wie groß die Äuglein des Ashworths doch wurden, als sein Gegenüber seine Hand eiskalt von ihrer Hüfte pflückte. Zurückweisung? Unerhört! "Hehhh...", grummelte er leise, "wenn du das in der Gegenwart von Anderen machst kommt man uns noch auf die Schliche." Immerhin hatte sie ihn nicht gänzlich von sich gestoßen, seine Finger ruhten nun zwischen ihren. Pfff, auch in Fake-Beziehungen sollte man sich wohl oder übel gelegentlich kompromissbereit zeigen.
Hand in Hand entflüchteten sie auch den letzten neugierigen Blicken. Wie gut, dass die Dunkelheit das dumme Grinsen des Gunners, das sogar die scharfen Beißerchen entblößte, verschluckte. Aufmerksam musterte er alles, was ihm über den Weg kam. Es konnte nicht schaden, die Fluchtroute zu kennen, falls sie erwischt wurden. Das Anwesen der Romanos enstprach voll und ganz dem 'Seht her, ich bin reich'-Klischee, doch er konnte es seiner 'Freundin' wohl kaum verübeln, denn das Haus seiner Eltern sah ähnlich aus - nur deutlich moderner. Anstatt Pflanzen aus aller Welt war bei ihnen allerlei technologischer Schnickschnack zu finden. Ob es nun die neueste High Tech Kamera war oder das schnittige M-Mobil von FMW, das eben erst auf den Markt gekommen war. Die Ashworths besaßen es, keine Frage. Auch, wenn er die futuristische Einrichtung seiner Familie bevorzugte, das, was die Feline ihn von ihrem Heim sehen ließ, war in keinster Weise uninteressant. Der Schlüssel unter dem Blumentopf, der äußerst begrünte Wintergarten und letztendlich auch das Arbeitszimmer ihres Großvaters sagten so viel über die Leute, die hier wohnten, aus.
Blöd nur, dass Lucien, so aufregend die Angelegenheit für ihn auch war, sich schon jetzt schwertat, all die Details zu zerdenken. Vielleicht morgen, wenn sein Hirn wieder klar und frei von dem alkoholischen Nebel war, der schon jetzt durch dessen Windungen waberte. Dementsprechend zollte er dem Zimmer, das sicherlich einige Monate Taschengeld an Einrichtung besaß, auch keinen großen Respekt und ließ sich anstandslos auf das Sofa fallen. Seine Arme landeten auf der Lehne und der Kopf kippte nach hinten. Die Decke war ziemlich langweilig. Er ließ das Kinn also wieder nach vorne fallen und beobachtete wortlos, wie sich die Feline am Hab und Gut ihrer Familie bediente. "Du warst als Kind ja echt putzig.", stellte er filterlos fest. Bisher hatte er nie darüber nachgedacht, dass Tiermenschen bereits in jungen Jahren ihre tierischen Merkmale besaßen. Irgendwie cool. Letztendlich war aber nichts so interessant für die goldenen Seelenspiegel wie die gleichfarbige Flüssigkeit in der Karaffe. Mit einem dankenden Nicken nahm er das noch leere Glas entgegen und sah dabei zu, wie es sich langsam füllte. Träge schimmerte die Flüssigkeit im warmen Licht, so ruhig und unschuldig, als würde sie seine Gedanken nicht mit wenigen Schlücken in eine andere Welt katapultieren. Er wusste von der Gefahr, doch er verließ sich auf Claudia - auch wenn sie ihm eher widerwillig zugestimmt hatte. Sie würde ihn sicherlich zurückhalten. "Auf dass wir uns für ewig lieben werden." Amüsiert schnaubte er, während er das Glas zu seinen Lippen führte. Ein herzhafter Schluck folgte, der ihn sofort keuchen ließ. Jup, das Brennen, dass der Whiskey in seinem Rachen hinterließ, hatte er mächtig unterschätzt. Er war es eben einfach nicht gewohnt, zu trinken, was man nun mehr denn je merkte. "Ich will gar nicht wissen, wie viel Prozent der hat", schmunzelte er und kippte direkt den nächsten Schluck hinterher, dieses Mal deutlich besser vorbereitet.
Wieso waren die Dinge, die man nicht tun sollte, bloß immer so verlockend? Es gab so viele Sachen, die er gerade nicht tun sollte. Hier sitzen. Deals mit der Feline abschließen. Alkohol trinken. Aber es wäre gelogen, wenn er behaupten würde, dass er nicht den Spaß seines Lebens hatte. Das, was er tat, war einfach so viel aufregender als ein Großteil seines Alltags - sogar als Magier! Bevor er sich versah, hatte die Katze ihm auch schon ein zweites Mal eingeschenkt. So viel zu 'er konnte ihr vertrauen'. "Üüüühhhbrigens", begann er, "Du solltest meinen Eltern lieber nicht erzählen, dass ich bei Midas bin. Dann bin ich echt gearscht, man." Fröhlich ließ er die Flüssigkeit in seinem Glas im Kreis drehen, folgte den Bewegungen mit den Augen. Eigentlich war das Thema viel zu ernst und deprimierend, um es hier und jetzt zu besprechen. "Aaaaahhhber egaahllomaaat. Sag mal, bin ich jetzt dein erster Freund?" Ein verschmitztes Lächeln zierte seine Lippen, die Brauen hüpften auf und ab. "Du solltest mir auch einen Spitzenamen geben. Aber nicht Luce. Der gehört nämlich schon jemandem."



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BeitragThema: Re: Stadthaus der Familie Romano
Stadthaus der Familie Romano EmptySa 16 Dez 2023 - 12:37

08 | @Lucien

Als Kind war Claudia putzig gewesen? Auf dem Weg durch das Arbeitszimmer durchströmte die Feline eine seltsame Euphorie. Es lag nicht an den Worten Luciens, die ohnehin nur dazu gedacht waren sie zu verwirren und zu nerven. Auch dem Alkohol konnte sie im Gegensatz zu ihrer Begleitung nicht die Schuld geben, denn während der Schwarzhaarige ein absolutes Leichtgewicht zu sein schien, verfügte sie nach dem halben Glas Weißwein, den sie intus hatte noch über all ihre geistigen Kräfte. Vielleicht war es die Aufregung des Unbekannten, die Aussicht auf Freiheit? Claudia fühlte sich, als hätte sie einen Vertrag mit einem Teufel abgeschlossen, nicht mit einem jungen Mann in ihrem Alter, der seines eintönigen Lebens genauso müde geworden war wie die reiche Erbin, die sich das Sofa mit ihm teilte.

Claudia lauerte wie eine Katze vor dem Mauseloch und hörte Lucien zu, wobei sie darauf achtete, dass zumindest anfangs sein Glas gut gefüllt blieb. Sie würde es nicht übertreiben; ganz wollte sie seine Situation nicht ausnutzen, aber sie flöste ihm das Getränk ja auch nicht gerade ein. Obwohl er sie gebeten hatte, dass es bei einem Glas blieb, deutete sie dessen Bitte etwas anders als er, doch eine Alkoholvergiftung oder ernsthafte Folgen würde sie nicht zulassen. Dafür war der teure Fusel ihres Großväterchens überdies zu schade. Gerade nahm sie selbst einen winzigen Schluck und lehnte sich etwas auf dem Sitzmöbel zurück, als Lucien eine recht saftige Information mit ihr teilte. Die Ashworths wussten also nicht, dass ihr Sohn bei Midas Hands war? Claudia verstand zwar nicht, was eine Person von Rang und Namen dagegen haben könnte, sich in einer so prestigeträchtigen und von Verbindungen nur so wimmelnden Gilde wie Midas Hands zu befinden, aber das war ja höchst interessant. "Keine Sorge, von mir erfahren sie nichts", versprach die Feline sofort und ohne weitere Umschweife und beobachtete Lucien abschätzend über den Rand ihres Glases hinweg. Sie zog ein Bein unter den Körper, damit sie etwas bequemer saß, denn ihr Aufzug war nicht gerade für entspannende Stunden angefertigt worden. Ihre Mimik veränderte sich erst, als Lucien sie fragte, ob er ihr erster Freund war; sie zog sich etwas zurück, das Lächeln wurde kleiner. Plötzlich sollte sie ihm etwas erzählen? Nun, eigentlich war es nur fair. Immerhin laberte der betrunkene Lucien sie auch gerade mit allerhand Details aus seinem Leben voll. Ab und zu konnte man dem anderen da doch einen Knochen zuwerfen. "Im weitesten Sinne vermutlich schon, Lucien. Was ist mit dir? Liegen dir etwa nicht die ganzen reichen jungen Damen zu Füßen?" Etwas Schärfe lag in der Stimme, denn in Claudias etwas naivem Weltbild hatten es die jungen Männer deutlich einfacher mit ihren Affären. Während der Sohn ihres Großvaters stetig Frauen mit nach Hause brachte, schwadronierte ihr alter Herr stetig über ihre Reinheit und wollte sie bewahren wie eine Glasskulptur. Dass Lucien seinerseits Herausforderungen in dieser Hinsicht haben könnte, das bedachte Claudia nicht einen Moment lang. "Ein Spitzname?", fragte die Feline unvermittelt und beugte sich, einen Arm am Polster des Sofas abstützend, etwas zu Lucien vor, um ihn einer genauen Musterung zu unterziehen. "Wem gehört denn Luce, mh?" Eigentlich konnte sie es sich schon denken, aber einerseits wollte sie Gewissheit, andererseits auch Zeit schinden. "Nun, in dem Fall muss meine Wahl auf Lulu fallen." Es war nur logisch.


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BeitragThema: Re: Stadthaus der Familie Romano
Stadthaus der Familie Romano EmptyMo 18 Dez 2023 - 22:02

Was für ein braves Kätzchen die Romano doch war! Hoffentlich hielt sie ihr versprechen, Luciens Geheimnis zu bewahren, auch wirklich. Sonst bekam er echt Stress. Wäre da nicht der Alkohol, würde er allerspätestens jetzt beginnen, seine Entscheidung zu hinterfragen. War Claudia nicht eher eine Gefahr für seine Freiheit? War ja auch egal. Hauptsache er hatte gerade in diesem Moment seinen Spaß. "Hääää Im weitesten Sinne? Was istn das für ne blöde Antwort?", schmollte er, deutlich lauter als gewollt. Auf die Gegenfrage der Katze hin musste er aber doch lachen. "Und wie sie das tun. Ich meine, ist doch selbstverständlich." Er nickte an sich herab, das Grinsen auf seinen Lippen war breiter denn je. "Früher habe ich das natürlich ausgenutzt. Rebellische Phase und so. Aber inzwischen könnte es mich nicht weniger interessieren."  Es war eben immer das Selbe. Ehrliche Gefühle hatte es nie gegeben. Auf keiner Seite. Man benutzte sich nur gegenseitig, bis es langweilig wurde, dann suchte man jemand Neuen. Irgendwann hatte es den Reiz verloren, seinen Partner zu wechseln wie die eigene Unterhose. "Letztendlich wollen alle doch nur dein Geld oder deinen Körper." Zwar war er auf Letzteres zweifelsohne auch stolz, doch gleichzeitig frustrierte es ihn. Er gab es niemals offen zu, doch hin und wieder wollte selbst Lucien als er selbst gesehen werden und nicht als der ach so schöne Ashworth-Erbe. Oberflächlichkeit pisste ihn an, auch, wenn er selbst Meister darin war, diese vorzugaukeln. "Aber wem erzähle ich das? Du kennst das bestimmt selbst gut genug." Schließlich war sie mindestens genauso hübsch wie er. Hinzu kam, dass fast jeder, der schon einmal Alkohol getrunken hatte, zumindest von den Romanos gehört hatte. Zu Schusswaffen hatten deutlich weniger Leute Kontakt. Sicherlich hatte es gewaltige Vorteile, zu den großen, wohlhabenden Namen des Landes zu gehören. Noch nie hatte der Gunner sich Sorgen machen müssen, wie er über die Runden kam. Noch nie hatte er auf etwas verzichten müssen. Doch wirklich glücklich war er trotzdem nicht.
Vermutlich war es besser, das Thema zu wechseln. Auch, wenn der Schwarzhaarige nicht ganz Herr seiner Sinne war, besaß er noch genug funktionierende Hirnzellen, um zu realisieren, dass er weder Claudia, noch sich selbst etwas Gutes tat, indem er rumheulte. Also lieber wieder zurück zu ihrer wunderschönen, glücklichen Fake-Beziehung. "Mhhhmmmmmm~ So macht man das doch als verliebtes Pärchen", bestätigte er, die Stimme nun umso lockerer und fröhlicher, und lehnte sich ihr ebenfalls ein Stück entgegen. Goldene Seelenspiegel fixierten violette, brachen jedoch den Kontakt, als die Feline weitersprach. "Was? Ich wüsste nicht, dass es dich etwas angeht, wie mein bester Freund mich neeääähhh- Halt. Fuck." Was plapperte er denn da? Als Warnung an sich selbst biss er sich auf die Zunge, stellte sein Glas entschlossen auf den Beistelltisch neben dem Sofa. Warum machte er sich überhaupt so verrückt deswegen? Es war schließlich nicht so, als würde er damit irgendetwas gestehen! Der Name hatte eben ein bisschen sentimentalen Wert für ihn, na und? Konnte sein Herz sich mal eben beruhigen? Wie eigentlich immer, wenn er nervös war, griff er sich an die Krawatte und richtete diese, auch, wenn sie gar nicht locker war. "Pfff, was Blöderes hättest du dir aber auch nicht aussuchen können, oder?" Er versuchte noch, es zurückzuhalten, doch das Lachen platzte einfach aus ihm heraus, ließ seine Schultern zucken und seine Augenwinkel feucht werden. Man musste der Katze wirklich lassen, dass sie kreativ war. So sehr hatte noch nie jemand seinen Namen verunstaltet. Das verdiente Respekt! "Das ist so bescheuert, aber du meinst das ja nicht Ernst ... richtig?"



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BeitragThema: Re: Stadthaus der Familie Romano
Stadthaus der Familie Romano EmptyDi 19 Dez 2023 - 12:23

09 | @Lucien

Es war fast schon zu leicht, Lucien Informationen zu entlocken. Wer hätte ahnen können, dass Alkohol eine derart starke Wirkung auf den jungen Mann hatte, dass er sich fortwährend verplapperte? Beinahe fühlte sich Claudia schlecht; aber nur beinahe. Sie sah ihre Befragung - oder ihr "Kennenlernen", wenn man so wollte - weniger als Schikane Luciens, sondern vielmehr als persönliche Rückversicherung. In ihren Augen riskierte sie ziemlich viel mit ihrem Plan, diesen quasi Unbekannten eine solch wichtige Rolle in ihrem Leben spielen zu lassen. Da war es nur fair, wenn sie auch Dinge gegen ihn in der Hand hatte, oder nicht? Natürlich war das eine sehr einseitige Ansicht der Dinge, doch Risikobeurteilung gehörte zu jedem guten Vertrag dazu. Und das war es, was die beiden miteinander eingingen. Ein Vertrag.

Claudia legte den Kopf schief und wandte den Blick ab, als sie sich vorstellte, wie Luciens rebellische Phase wohl ausgesehen haben mochte. Die Szenarien vor ihrem geistigen Auge trieben ihr die Schamesröte auf die Wangen, doch zum Glück war es hier düster genug, dass man davon nicht allzu viel mitbekam. Um sich davon abzulenken, striff die Feline einen Handschuh von ihrer Hand und legte das schwarze Teil vorsichtig über die Rückenlehne des Sofas. Geld oder Körper. Du hast Recht. Ein solches Verlangen traf auf die meisten zu - umso eigenartiger, dass hier nichts davon applikabel war. Claudia brauchte das Geld der Ashworths nicht, und Luciens Körper war zwar soweit sie das beurteilen sollte ästhetisch ansprechend, aber sicherlich nicht Ziel irgendeiner Begierde. Sie nickte und griff an ihre Seite, wo sie den Schlitz ihres Kleides etwas öffnete. Tatsächlich hatte Claudia nicht vor, sich hier vor Lucien zu entblößen, auch wenn es im ersten Moment vielleicht als kokette Geste missinterpretiert werden könnte. Sie fischte, dies offenbar nur mit ihrer Hand erfühlend, eine Karte hervor. "Ich weiß, wovon du sprichst", bestätigte sie und kam etwas näher, wobei sie die Karte jedoch noch mit der Handfläche verbarg. Auch Lucien näherte sich ihr leicht und säuselte etwas von verliebten Pärchen. Und zack, da verplapperte sich der Größere doch glatt. Sein bester Freund also. Claudia konnte eins und eins zusammenzählen, denn offenkundig handelte es sich dabei um den mysteriösen Nate, der auch bei ihrer Abmachung eine Sonderrolle spielen musste. Die Feline spürte, dass hier noch mehr Informationen verborgen waren - dafür reagierte Lucien zu empfindlich. Doch vorerst würde sie es dabei belassen und sich stattdessen ein paar anderer Dinge bewusst werden. Fast lauernd nannte sie ihre Wahl des Spitznamens und hob die Karte in ihrer Hand, die eine Hand zeigte, welche aus einer Wolke hervorbrach und einen Stab anreichte. "Also wirklich", empörte sich die Feline ob des Lachens und leitete einen Manaimpuls in die Karte, die daraufhin zu brennen begann, jedoch nicht verbrannte. Langsam erhob sie sich vom Sofa und stiefelte zum Kamin, den sie mit der brennenden Karte entzündete. Das alles tat sie vor allem auch um zu verschleiern, dass sie beim scheinbar ehrlichen Lachen ihres Gegenübers ebenfalls schmunzeln musste. Claudia wusste gar nicht mehr, wann sie einfach so gegiggelt hatte, weil etwas lustig war. Sämtliches Lachen der jüngsten Vergangenheit kam ihr vor wie einstudierte Tanzbewegungen für ein immer anwesendes Publikum. Als die Flammen das Holz im Kamin entfachten und die rotorangenen Zungen sich in den violetten Augen der Feline spiegelten, wandte sie den Kopf wieder zu Lucien und stemmte eine Hand in die Hüfte, die Karte in der Luft auswedelnd und zurück in das Holster schiebend. "So redet man nicht mit seiner Freundin, Lulu ...Gefällt dir der Name etwa nicht? Tja, ich kann dich nennen, wie ich will! Und du kannst nichts dagegen tun! Lulu!" Auch die zweite Hand ging an ihre Hüfte. Getrennt durch den Sofatisch schürzte Claudia frech die Lippen und zog in einem Anfall von Ausgelassenheit sogar eine Grimasse.

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BeitragThema: Re: Stadthaus der Familie Romano
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Keine Zweifel, ein betrunkener Lucien war ein fürchterliches Plappermaul. Alles, was er sonst so fein säuberlich filterte, bevor es seine Lippen verließ, kullerte nun ohne Halt über seine Zunge. Man könnte behaupten, er wäre das exakte Gegenteil von seinem nüchternen Ich, doch das wäre gelogen. Er verlor viel mehr die Fähigkeit, sich selbst so sehr zu verdrehen und zu präsentieren, wie es ihm lieb war. Dementsprechend gab es auch Aspekte, die sich nicht verändern, egal wie tief er in sein Glas geschaut hatte. Das verschmitzte Lächeln, das über sein Gesicht huschte, als Claudia den Stoff ihres Kleides ein wenig beiseite schob und mehr Haut zeigte, gehörte zu diesen. Ganz sicher war er sich nicht darüber, was sie mit diesem Verhalten bewirken wollte, doch er entschloss sich, vorerst mitzuspielen. Er hatte nicht vor, die Feline von der Last ihrer hübschen Kleidung zu befreien, er wollte einfach nur sehen, was sie vorhatte. Blöd nur, dass ihre Fragerei und seine ungezügelte Zunge den Moment blitzschnell ruinierten und ihn dazu zwangen, sich zurück in die Lehne fallen zu lassen und den Blick abzuwenden. Die Scham, die auf seinen Wangen brannte, war jedoch nicht von langer Dauer.
Bevor das unangenehme Thema länger im Raum hängen konnte, entlockte die Hellhaarige ihrem falschen Freund ein ehrliches Lachen. Er fächerte sich ein wenig Luft zu, wischte sich die Tränchen aus den Augenwinkeln, erst dann realisierte er wirklich, was sein Gegenüber in den Händen hielt und kurz zuvor unter ihrem Rock gesucht hatte. Als die Karte dann auch noch Feuer fing, ohne tatsächlich zu verbennen, wurden die Äuglein des Ashworths groß wie Golddublonen. Kurz darauf waren es nicht mehr nur die kleinen Flämmchen, die den Raum in unruhiges, aber warmes Licht tauchten. Leise knisterte das Feuer, während es sich über das Holz im Kamin hermachte. Doch entspannen konnte er nicht. Die Hände auf den Sofatisch stützend, lehnte er sich der Katze entgegen und erwiderte ihren Blick mit einem mindestens genauso herausfordernden Funkeln in den Augen. "Hätte ich gewusst, dass mein geliebtes Mietzekätzchen so frech ist, hätte ich es mir vorher lieber zweimal überlegt!", schoss er gespielt entsetzt zurück und zeigte ihr in einem kecken Grinsen die Zähne. Eigentlich genoss er ihren lockeren Umgangston, er war eine willkommene Abwechslung zum ernsten Alltag, von dem der zukünftige Erbe so gerne geplagt wurde. "Du hast Glück, dass du nur meine Fake-Freundin bist, sonst wüsste ich ganz genau, wie ich dich zum Schweigen bringen würde." Seine Worte waren umspielt von einer Leichtigkeit, die man nur selten bei ihm hörte, die neben Claudia vermutlich nur Nate kannte. Er kniff die Augen leicht zusammen und wich ihrem Blick nicht eine Sekunde lang aus. Nicht nur sie konnte austeilen.
Letztendlich ließ er sich aber doch wieder zurück in die Lehne fallen, legte dabei den Kopf in den Nacken. "Sag mal, was war das eigentlich für ne schräge Magie? Die Sache mit der Karte?" Die Welt der Zauber war ihm nicht vollkommen fremd, doch ein Profi war er ebenfalls nicht. Was auch immer die junge Frau gewirkt hatte, etwas Ähnliches hatte er noch nie gesehen. "Dich wird es wohl kaum überraschen, wenn ich dir sage, dass meine bevorzugte Magie mit Schusswaffen zu tun hat."



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BeitragThema: Re: Stadthaus der Familie Romano
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10 | @Lucien

Frech? Ja, Claudia war tatsächlich gerade frech - untypisch für sie. Dass Lucien das Kind beim Namen nannte reichte fast aus, dass die Feline ihre Mauern wieder hochzog und sich hinter ihrer adretten, perfekten Erziehung verkroch. Sie war ausgelassener gewesen als normal und hatte ohne Rücksicht auf ihre Außenwirkung mit ihrer Bekanntschaft gescherzt, ja ihm gegenüber sogar eine nicht gerade ladyhafte Grimasse gezogen. Die Welt war dabei nicht untergegangen. Es regnete keine Frösche, niemand bekam die Beulenpest und auch sonst herrschte keine Endzeitstimmung. Es war also vielleicht gar nicht so schlimm gewesen, dass Claudia ein wenig locker ließ.

Und dann sprach Lucien vom Zumschweigenbringen in einem Tonfall, der eindeutig verlauten ließ, in welche Richtung das ging und zerplöppte mit einem comichaften Geräusch die Hoffnungen und Träume der Katzenfrau, sich hier zu necken und zu erschrecken. So wie er sie anstarrte, schoss Claudia die Schamesröte ins Gesicht. Ihr Schweif landete fast im Feuer und konnte nur im letzten Moment von ihren Händen umgriffen werden, wo sie ihn an ihren Körper drückte, als handelte es sich um ein Kuscheltier. Die Ohren waren in Hab-Acht-Stellung aufgestellt und sie schaffte es nur wenige Sekunden den Blick der gelben Augen standzuhalten, ehe sie einknickte. "Wie ..." Sie quiekte. "Nein, ich will es gar nicht wissen! Du Perversling!" Sie machte einen Schritt zurück, bis sie gegen die Wand des Kamins stieß und entließ ein empörtes Schnauben aus, das eher an das Niesen eines Kätzchens erinnerte als an wirkliche Wut. Sonderlich viel Alkohol hatte sie nicht gehabt, aber immerhin genug, dass ihre Fantasie auf Abwege gegangen war und sie kurz zu mehreren inneren Festplattenabstürzen führte.

Erst, als Lucien sich wieder in das Sofa sinken ließ, trippelte auch Claudia wieder heran und nahm neben ihm Platz, den Rock glattgestrichen und die Hände säuberlich auf ihre Beine gebettet. "Meine Magie? Tarotmagie, natürlich", erklärte sie in beinahe hochnäsigem Tonfall. Im Gegensatz zum spitzzähnigem Tunichtgut neben ihr stand sie immerhin stolz zu ihrer Tätigkeit als Magierin! "Ich kann damit viele verschiedene Dinge tun, unter anderem die Zukunft voraussagen. Möchtest du etwas wissen?" Die hellen Brauen schoben sich herausfordernd nach oben, doch sie wandte den Blick recht schnell wieder dem Feuer zu, das munter im Kamin vor sich hin knisterte. Ab und zu knackte einer der Holzscheite, als wollten sie dem Gespräch beiwohnen. "Eine Magie mit Schusswaffen? Zum Zielen?" Es verwunderte die Feline tatsächlich nicht sonderlich. Stattdessen war es fast überraschend, wie berechenbar Lucien in dieser Hinsicht erschien. Er war wohl doch nicht in allen Aspekten seines Lebens ein Rebell. Ob das seine Art sein mochte, die Anerkennung seines Erbes auszuleben? Claudia lächelte sachte und lehnte sich beinahe unbemerkt ebenfalls zurück, die Wange mit dem Stern dabei neben Lucien auf das Sofakissen drückend. Nach einem kurzen Zucken drehten sich die Katzenohren aufmerksam in seine Richtung und die Augen glubschten ihn von unten an. "Bist du denn gut?"


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BeitragThema: Re: Stadthaus der Familie Romano
Stadthaus der Familie Romano EmptyMi 10 Jan 2024 - 20:58

Die Mundwinkel des Ashworths zuckten unkontrolliert, als Claudia ihn anglotzte, als hätte er ihr irgendwelche schmutzigen Bettgeschichten erzählt. Dabei hatte er doch nur einen kleinen Scherz gemacht. Das Lachen konnte er noch zurückhalten, bis sie ihm das Wort 'Perversling' an den Kopf warf und das vollgelaufene Fass damit zum Platzen brachte. Er ließ das Gesicht in die Hände fallen und kicherte unaufhörlich vor sich hin, bis schließlich sogar sein Bauch schmerzte. "Oh man, Claudia", quetschte er zwischen vergeblichen Versuchen, sich zu beruhigen, heraus. Erst durch kontrollierte, tiefe Atemzüge ließ sich sein Lachgetriebe langsam wieder unter Kontrolle bringen. "Du sagst das, als wäre es etwas Schlimmes." Kopfschütteln. Soetwas wie Schamgefühl kannte der Schwarzhaarige nur in äußerst seltenen Fällen und schon gar nicht in dieser Hinsicht. Wieso auch? "Außerdem bin ich doch nie darauf eingegangen, wie. Wenn hier also jemand ein Perversling ist, dann zweifelslos du. Ich will gar nicht wissen, was du dir ausgemalt hast." Er ahmte ihren vorwurfsvollen Ton nach, doch eigentlich war es ihm vollkommen gleich, ob sie oder er selbst der größere Perversling war. "Aber wenn dich meine Gedanken so brennend interessieren, erzähle ich sie dir natürlich gerne im Detail." Er holte tief Luft, als würde er sich auf einen kleinen Vortrag vorbereiten, letztendlich ließ er sie jedoch hörbar wie bei einem Schnauben durch die Nase wieder entweichen. "Quatsch. Ich will ja nicht, dass du dich noch in eine Tomate verwandelst." Als Katze war sie ihm deutlich lieber. In diesem Moment wurde ihm einmal mehr bewusst, wie sehr sie sich wie eine benahm. Als er sie angesprochen und auf die Tanzfläche entführt hatte, hatte sie nicht im geringsten wie eine Samtpfote gewirkt, wenn man von den leichtfüßigen Bewegungen absah. Sie schien, genauso wie er, ihr wahres Ich sorgfältig vor neugierigen Augen zu verbergen.
Hier und jetzt, solange sie hier in dem kleinen Zimmer waren, waren sie jedoch frei von den Ketten, die ihre Namen mit sich brachten. Der Gunner ließ sich zurück in das Sofa fallen, achtete dabei nicht einen Moment lang darauf, zu sitzen 'wie es sich gehörte'. Die goldenen Seelenspiegel ließen die Feline auch weiterhin nicht aus dem Blick, verfolgten sie, während sie sich zurück an seine Seite traute. "Ah, verzeih mir, dass ich das nicht erkannt habe." Er verdrehte die Augen, ließ seine Worte vor Sarkasmus nur so triefen. "Du kannst was?!" Der zurückgelehnte Kopf schoss nach oben, jetzt hatte sie doch wieder sein Interesse geweckt. Sehr sogar. Der Alkohol, der sich immer mehr in seinem Körper breit machte, ließ jegliche Versuche, seine Begeisterung zu verbergen, fehlschlagen. "Ich will alles wissen! ... Na gut, das ist vielleicht etwas viel verlangt. Hmmm...." Nachdenklich ließ er seinen Dickschädel von einer Seite zur anderen kullern und wieder zurück. Eigentlich gab es gar nicht viel, das er unbedingt erfahren musste. Geldsorgen hatte er keine und würde er auch nie haben. Generell machte er sich um seine Zukunft nur wenige Gedanken, er würde sowieso alles bekommen, was er wollte. Nur bei einer Sache war er sich unsicher. "Natürlich interessiert mich das nicht wirklich. Ich und Liebe? Niemals. Aber ... wenn deine Karten mir dazu etwas sagen könnten, wäre das ziemlich cool. Aber nicht, weil es mich interessiert, klar?! Mir fällt bloß nichts besseres ein. Dass ich mal reich sein werde, weiß ich auch jetzt schon." Oh ja, das war wirklich überzeugend, Lucien.
So spannend Claudias Magie auch sein mochte, sie war nicht die Einzige, die in dieser Hinsicht beeindruckende Fähigkeiten vorzuweisen hatte. Auch der Schwarzhaarige hatte Einiges auf dem Kasten, sogar mehr, als er verriet. Im Gegensatz zu ihr waren seine Fähigkeiten allerdings weniger gesellschaftstauglich. In der Regel fand es nur wenig anklang, wenn jemand mit einer Schusswaffe herumfuchtelte. "Zum Zielen? Pah. Dafür brauche ich doch keine Magie." Soetwas hatte er überhaupt nicht nötig. Er war auch so ein hervorragender Schütze. "Ich kann meinen Kugeln verschiedene Effekte verleihen und natürlich auf meine Waffen zugreifen, ohne auch nur einen Finger zu rühren." Es mochte sein, dass seine Magiewahl voraussehbar war, doch das störte ihn nicht weiter. In seinen Augen wäre es eine Verschwendung, den schier endlosen Zugang zu qualitativ hochwertigen Pistolen, Gewehren und co. nicht auszunutzen.
Ob er gut war? Was für eine Frage! "Selsbtverständlich." Die Antwort ließ keine Sekunde auf sich warten, wurde vollkommen ohne Zweifel oder falsche Zurückhaltung ausgesprochen. "Um genau zu sein bin ich in allem, was ich tue, gut." Auch sein Kopf landete wieder auf den weichen Polstern. Gewissermaßen entsprachen seine Worte sogar der Wahrheit, waren nicht nur übertriebene Prahlerei, denn wenn er in etwas schlecht war, tat er es einfach nicht. Dafür ging er gegebenenfalls sogar große Umwege. Selbst jetzt, wo der Alkohol sein Hirn leichtsinnig werden ließ, war es ihm wichtig, möglichst perfekt dazustehen. So, wie es sich für einen Ashworth nunmal gehörte. "Aber hier und jetzt lässt sich das schlecht beweisen. Vielleicht ein Andermal."



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BeitragThema: Re: Stadthaus der Familie Romano
Stadthaus der Familie Romano EmptySo 14 Jan 2024 - 17:33

11 | @Lucien

Mit dem Kopf auf der weichen, samtigen Rückenlehne sah Claudia gar keinen Sinn mehr dahinter, sich aufzuregen. An dieser Stelle mochte man die Feline mit einer Katze vergleichen, die es sich bequem machte. Kaum war sie ihre Stöckelschuhe losgeworden, zog sie die Beine an und rollte sich vor ihrem Gesprächspartner soweit ein, wie es das Korsett ihres Kleids erlaubte. Das war wirklich unbequem und presste sie ganz schön zusammen, doch alleine konnte sie das nicht loswerden. Und bevor sie Lucien fragte, ob er ihr das Korsett aufschnüren konnte, würde sie ins Kaminfeuer springen und sich rösten lassen. Eines war klar, egal was Lucien sagte. Ein Perversling war sie nicht! Egal wie muskulös und gutaussehend dieser Typ sein mochte, sobald er den Mund aufmachte, starb jedes Interesse dahin.

Daher versuchte Claudia gepeinigt von der schwarzen Schnürung semi-erfolgreich eine bequeme Position auf dem Sofa zu finden, von der aus sie Lucien bei seinen Aussagen beobachten konnte. Ihre Wange war etwas gematscht und sie legte sich einen Arm unter den Kopf, damit sie den Schwarzhaarigen aus großen, violetten Augen anstarren konnte. Einzig ihr Schweif betrug, dass sie gar nicht schläfrig und gelangweilt war, denn er wischte aufgeregt durch die Luft. "Alles?", fragte die Feline verwirrt, denn eigentlich hatte sie es kaum für möglich gehalten, dass Lucien Interessen hatte, die jenseits eines Spiegels lagen. Vielleicht hatte sie ihn am Ende doch falsch eingeschätzt? Soso, er wollte also etwas über Liebe wissen? Claudias Mundwinkel kräuselten sich nach oben und sie sah einen Moment beinahe räuberisch aus. "Natürlich. Es ist eines der häufigsten Themen, über die man Vorhersagen trifft." Auch diese Aussage erfolgte in der üblich hochnäsig-belehrenden Art, mit der Claudia stolz über ihre Magieart sprach. Lucien mochte so tun, als würde es ihn nicht interessieren, doch die Romano glaubte ihm das kein bisschen. Sie würde ihm gleich vielleicht nicht die Leviten, aber die Karten lesen, egal, was er sagte! Womöglich wurde so ihr konfuser Eindruck von ihm auch etwas klarer. Die Karten halfen Claudia immer, um Klarheit zu erlangen und sich in ihren Entscheidungen gefestigter zu fühlen. Zuerst wollte sie jedoch wissen, wie gut er in seiner Magie war.

Sein Kopf traf das Kissen direkt neben dem vom Claudia. Sie erstarrte kurz, als eine seiner Haarsträhnen ihr dabei über der Nase kitzelten und sie bemerkte, wie nahe sie beide auf diesem Möbel waren. Normalerweise suchte die Feline solche Nähe nicht, schon gar nicht mit Typen wie Lucien. Zu oft wanderten Hände oder Augen an Orte, die ihr nicht gefielen. Trotz der ausgelassenen und entspannten Atmosphäre zwischen ihnen spürte Claudia einen wackelnden Zeigefinger der Vorsicht im Nacken, der sie ermahnte, ihre Mauern nicht zu weit fallen zu lassen. Doch bevor ihr Hirn aufholen konnte, hörte sie sich schon sagen: "Echt, in allem?" und wollte sich direkt nach der Aussage ohrfeigen. Sie schaute kurz weg, räusperte sich und griff nach ihrem Kartendeck. "Gut, ähm. Du kannst mir nichts zeigen, aber ich dir. Ich sehe mir mal die Karten im Bezug auf die Liebe für dich an." Leicht wackelnd drehte Claudia sich zur Seite und beugte sich etwas umständlich - Abendkleider, die hatte doch ein Foltermeister erfunden! - über den Couchtisch. Ihre Hände mischten derweil in geübten, schnellen Bewegungen die Karten, die in ihren Händen leicht aufleuchteten. Sie wirkte keinen Zauber, doch die Magie in ihr verband sich mit den Karten, wie sie dies immer tat, wenn sie nach Antworten suchte. "Gib mal deine Hand." Claudia grabschte nach einer von Luciens Händen und griff danach, um kurz ihre Finger miteinander zu verschränken. Sofern er diese nicht sofort aus ihrem Griff zog, breitete sie einen Kartenfächer aus und ließ ihre andere Hand über die Karten schweben. Nachdenklich brummend wählte sie drei der Karten aus, die derzeit mit ihren Rücken, also verdeckt, vor den beiden Händen Midas lagen. Sogleich ließ sie Lucien auch schon wieder los und drehte die erste Karte um.

"Ah, die Karte ist umgedreht. Dadurch hat sie eine besondere Bedeutung. Die erste Karte steht für deine Vergangenheit. Wie du siehst tanzen hier drei junge Frauen mit hoch erhobenen Tassen und scheinen etwas zu feiern. Sie blicken sich gegenseitig voller Zuneigung an und verstehen sich. Auf dem Boden liegen Früchte und Blumen - Zeichen des Frühlings. Doch die Karte ist umgedreht." Claudia vermied Luciens Blick, da sie fürchtete, er könnte sie auslachen. Entschlossen erzählte sie weiter. "V-vielleicht hattest du in deiner Vergangenheit eine vielversprechende Beziehung, die jedoch aus unbekannten Gründen zerbrochen ist. Etwas hat den innigen Zusammenhalt getrennt und ließ dich alleine zurück. Um das Loch zu füllen, hast du ... dich anderen Freuden zugewandt." Ihre Hand deckte die zweite Karte auf. "Oh, ähm, das ist der Streitwagen. Das ist eine Karte aus dem Major Arcana und daher besonders stark. Aufrecht steht er für deine Gegenwart. Siehst, du, wie stolz er in seinem Streitwagen steht? Die Symbole auf seiner Kleidung stehen für Veränderung und Versprechen. Womöglich ist vor Kurzem jemand in dein Leben getreten, der Großes verspricht. Aber der Streitwagen fährt in den Krieg, also ... musst du gewappnet für Widrigkeiten sein. Dann zu deiner Zukunft ..." Claudia atmete tief durch und drehte die letzte der gewählten Karten um. Als sie diese erblickte, weiteten sich ihre Augen. Hastig griff sie nach der Karte und drückte sie an ihre Brust. "Das, das ...", stammelte sie, rot bis über die Ohren, die sich vor Schreck ganz platt machten. "Das ist ... nichts weiter. Du musst die Karte nicht sehen!" Claudia ließ sich von Lucien weg auf das Sofa fallen und verbarg die Karte unter ihrem Rücken. Nein, das konnte nicht sein. Manchmal machte das Schicksal eben einen Fehler! Bestimmt war die Lesung von Anfang an fehlerhaft gewesen!


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BeitragThema: Re: Stadthaus der Familie Romano
Stadthaus der Familie Romano EmptySo 14 Jan 2024 - 20:17

Eien Braue des Ashworths hob sich langam, während er beobachtete, wie die Feline sich wie eine echte Samtpfote auf dem Sofa einkuschelte. Im Gegensatz zu ihren vierbeinigen Verwandten schien sie damit aber ein wenig mehr Probleme zu haben. Für Lucien machte das aber kaum einen Unterschied, er hatte trotzdem das Bedürfnis, ihr wie einem echten Kätzchen den Kopf zu tätscheln. Um genau das zu tun hatte er aber zum Glück noch nicht genug getrunken. Seine Hände faltete er zur Sicherheit aber trotzdem ineinander. Nicht, dass sie sich doch noch selbstständig machten! "Mh-hm, in aaaallem", antwortete er, grinste dabei wie ein Honigkuchenpferd und setzte mit einem rotzfrechen Zwinkern direkt noch einen obendrauf. Beweise würde sie dafür selbstverständlich keine bekommen, da konnte sie lange drauf warten. Bevor es jedoch zu irgendwelchen Beweisforderungen kam, wendete Claudia sich ab und fokussierte sich auf ihre Karten.
Lucien glaubte nicht an Schicksal, Glück und allerlei übernatürliches Gedöhns ... Na gut, der Alkohol machte ihn vielleicht doch ein wenig leichtgläubiger als er eigentlich war. Irgendwie war er ja doch neugierig, was sich die Hellhaarige so zusammenreimen würde und wie viel davon womöglich zufällig stimmte. Ohne Widerspruch ließ er seine Hand von ihr entführen, einen blöden Kommentar konnte er sich aber nicht verkneifen: "Händchen hätte ich auch so mit dir gehalten." Er streckte ihr die Zunge heraus, ehe er sie in Ruhe weitermachen ließ. Scheinbar wahllos pflückte sie drei Karten aus dem gesamten Stapel heraus. Als sie die erste aufdeckte, zog er zweifelnd die Brauen zusammen. Und diese tanzenden Damen sollte jetzt irgendetwas aussagen? Da war er aber gespannt.
Tja, er hatte mit Vielem gerechnet, aber nicht damit. Je mehr Claudia erzählte, desto größer wurden die goldenen Seelenspiegel. Es war ein Wunder, dass sie ihm nicht aus dem Schädel kullerten. "Als ooooob...", murmelte er ungläubig. Das musste sie doch irgendwie rausgefunden haben. Hatte er versehentlich irgendetwas erzählt? Eilig blätterte er das Skript zu ihren bisherigen Gesprächen durch, doch die Lücken waren zu groß. Vielleicht hatte sie schon einmal mit Nate gesprochen und er hatte ihr etwas erzählt? Es musste dafür irgendeine logische Erklärung geben!
Ohne sie zu unterbrechen, ließ er sie zu seiner Gegenwart kommen. Okay, jetzt wurde es etwas unangenehm. Wurde er da vielleicht sogar ein wenig rot? Es war tatsächlich noch nicht lange her, dass Nate zufällig zurück in sein Leben gestolpert war. Und er versprach Großes? Hieß das etwa ...? Wieso fühlte er sich gerade so weich und flauschig? Aufgeregt sog er hörbar die Luft durch die Nase ein. Eigentlich hatte er sich vorgenommen, die Klappe zu halten, damit Claudia fertig erzählen konnte, doch als das Wort Widrigkeiten fiel, konnte er nicht anders, als es lautstark zu wiederholen: "Widrigkeiten?!" Die goldenen Augen wurden größer als die wertvollste Goldmünze der Welt. Wann hatte er eigentlich angefangen, ihr nun doch jedes Wort zu glauben? Egal, er brauchte mehr Details, das war wichtiger! "Was meinst du damit? Sag mir nicht, dass ich ihn wieder verliere!?" Nein. Das würde er niemals zulassen. Das war nicht möglich. Komplett unmöglich. All die Entspannung und gute Laune waren aus den Zügen des Ashworths gewichen. Was ... was würde er denn machen, wenn Nate wieder weg wäre? Darüber hatte er sich bisher noch gar keine Gedanken gemacht. Dass ihm diese ausgerechnet jetzt, wo Alkohol die Kontrolle über sein Hirn hatte, kamen, war wirklich nicht gut. Kräftig biss er sich auf die Zunge. Schluss damit jetzt! Es gab überhaupt keinen Grund, sich darüber den Kopf zu zerbrechen, schließlich wollte Nate eh nicht gehen .... richtig?
Sicherlich würde ihm die letzte Karte die Sicherheit geben, die er gerade brauchte. Ganz sicher. Gespannt beobachtete er, wie das Pfötchen der Feline sich ausstreckte. Eine viel zu detaillierte Beschreibung seines Lebens kam dieses Mal jedoch nicht. Stattdessen krallte sie sich die Karte, drückte sie fest an sich, sodass er nicht einmal einen kurzen Blick erhaschen konnte. "Was heißt hier 'nichts weiter'?!", rief er empört und streckte die Finger nach dem begehrten Objekt, das womöglich das Geheimnis über seine Zukunft lüften konnte, aus. Noch bevor er das Papier erreichte, ließ Claudia sich eiskalt nach hinten fallen. Nicht nur das, sie versteckte die Karte auch noch zwischen ihrem Rücken und den dicken Sofapolstern. Halt Stopp. Das war Schummeln, einfach unfair! Das konnte sie vergessen, davon würde er sich nicht abhalten lassen. "Ich will sie aber sehen. Gib sie mir! Was stellst du dich denn so an? So schlimm kann es wohl kaum sein!" Richtig? Er konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, was sie da vor ihm verbergen wollte - genau deshalb musste er es umso dringender wissen.
Ohne darüber nachzudenken, in was für eine Position er sie und sich selbst damit brachte, beugte er sich über sie, stützte sich mit einer Hand knapp neben ihr auf das Polster. Die Andere schob er ohne jegliche Berührungsängste unter ihren Rücken, ließ die Finger nach dem glatten Gefühl von Papier tasten. Hoffentlich gefielen der Romano schwarze Haare, denn davon bekam sie gerade ein ganzes Gesicht voll. Das hieß natürlich auch, dass das von Lucien nicht allzu weit entfernt war. "Kommmmm schon, zeig es mir!" Wie gut, dass sich niemand außer sie gerade in diesem Teil des Hauses herumtrieben. Dabei wollte er doch nur diese verfluchte Karte! Zwar konnte er ohne Claudias Interpretation nur wenig damit anfangen, aber irgendwie würde er schon herausfinden, was sie bedeutete. Dazu gab es bestimmt Bücher!



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BeitragThema: Re: Stadthaus der Familie Romano
Stadthaus der Familie Romano EmptyMi 17 Jan 2024 - 23:39

12 | @Lucien

Niemals hätte Claudia gedacht, heute in einer solch misslichen Lage zu landen. Gerade war noch alles gut gewesen, doch sie hatte den dummen Fehler gemacht, diesem Wildfremden eine Lesung anzubieten ... Der skeptische, fast etwas höhnische Lucien schien ihre Fähigkeiten noch zu bezweifeln, doch mit jedem Satz saugte sie ihn tiefer und tiefer in die Welt der Karten, bis er wie von selbst von einer Person sprach, die ihm entschlüpft war und die er nicht wieder verlieren wollte. Natürlich konnte sich die Feline denken, um wen es ging, doch sie bohrte nicht weiter. Sie interpretierte die Lesung und teilte ihr Wissen, aber sie bestätigte oder verneinte nichts. Auch wenn die Karten Richtung geben mochten, so formten sie die Zukunft natürlich nicht wirklich. Das war etwas, was man nur selbst tun konnte. Sie zeigten also nichts, was man nicht bereits wusste. Meistens. Manchmal überraschten sie einen aber auch. Und dann passierte das.

Mit zitternden Händen drückte Claudia die Karte in ihren Rücken und kniff die Augen zusammen. Sie roch den Alkohol in Luciens Atem, spürte die heiße Luft aus seinem Mund und seiner Nase strömen, direkt in ihr Gesicht. Wie ein Fisch, der an einer Leine zappelte, krümmte sich der Leib der Feline dem des Schwarzhaarigen entgegen. "Lucien, nicht", quiekte Claudia, die ihre Hand um die Karte gelegt hatte. Ihr Herz begann durch ihre Position zu hämmern, die spitzen Nägel krallten sich in das Polster. Knackend zerbrach ein Teil des Reifs, der ihrem Kleiderrock eine schöne, runde Form verliehen hatte, als die Feline verzweifelt unter dem Gewicht des Größeren strampelte. Recht schnell war jedoch klar, dass sie dem jungen Mann, der sie vorhin beim Tanzen hochgehoben hatte nichts entgegenzusetzen hatte. Er überwältigte sie und konnte die Karte zu sich fischen, während Claudia erstarrt liegen blieb und die Hände an ihre Brust zog, der Atem panisch und schnell. Einen Moment war Lucien ihr persönlicher Alptraum gewesen. Ein Wesen aus Händen und Atem, der nach Alkohol stank. Ihre Lunge fühlte sich zu klein an für ihren Körper. Durch ihre Gegenwehr hatte sich ihre Hochsteckfrisur gelöst. Aschblondes Haar entrollte sich bis auf den Boden und nahm das Rot des Feuer auf, so als läge die Romano in einem See aus blassem Blut. Einen Moment starrte sie einfach nur die Decke an und rührte sich nicht, abgesehen von zitternden Atemzügen.

Auf der Karte zeigte sich eine wunderschöne junge Frau, die auf einem sofaähnlichem, niedrigen Thron saß. Sie war nach rechts gerichtet, die linke Hand bittend ausgestreckt, die rechte um ein Schwert geschlossen, dessen Klinge stolz nach oben zeigte. Wolken umwogen sie, und reißen Äste von Bäumen mit. Eine verschnörkelte Schrift am unteren Ende der Karte bezeichnete sie als "Königin der Schwerter". "Die Königin der Schwerter empfängt die Zukunft mit einer Hand, in der anderen hält sie jedoch ihre Waffe bereit. Sie vertraut guten Dingen noch nicht. Das aufrechte Schwert repräsentiert ihren Wunsch, Wahrheit zu finden. Der Wind, der alles verändert, steht für eine Transformation. Die Karte selbst ... Sie steht für ein Urteil, eine Entscheidung. Klare Grenzen und direkte Kommunikation. Oder es kann auch eine ... Frau sein, die dein Leben verändern wird." Claudia sprach mit leiser, tonloser Stimme und rollte sich auf dem Sofa ein, die Hände an ihre bebenen Lippen gedrückt.


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BeitragThema: Re: Stadthaus der Familie Romano
Stadthaus der Familie Romano EmptyDo 18 Jan 2024 - 21:49

Triumphierend hielt der Ashworth die Karte in seinen Händen. Wieso nicht gleich so? Zwar hatte er keine Ahnung, was er mit dem Ding jetzt anfangen sollte, denn die Dame, die darauf abgebildet wurde, sagte ihm absolut gar nichts, aber das würde Claudia ihm bestimmt verraten, wenn er nur nett genug fragte.
Moment mal.
"Claudia?"
Goldene Augen legten sich auf die junge Frau, die aussah, als hätte sie gerade einen kurzen Ausflug in die Hölle gemacht. Er blinzelte. Was war denn plötzlich los? Die Zahnräder versuchten, sich zu drehen, doch der Alkohol legte sich wie zäher Kaugummi dazwischen und verhinderte jegliche, effektive Bewegung. Dementsprechend dauerte es etwas länger, bis es endich 'klick' machte und ihm ein Licht aufging.
Fuck.
Der Moment, in dem er realisierte, was vermutlich Sache war, war für ihn ein kräftiger Schlag ins Gesicht. Als hätte man ihm einen Eimer mit eiskaltem Wasser über den Kopf gekippt, war für den Moment die Trunkenheit und die Müdigkeit in den Hintergrund gerückt. Das selbstgefällige Grinsen war aus seinem Gesicht gefegt worden, stattdessen machte sich Sorge in seinen Zügen breit. "Du dachtest doch nicht, dass ich ... dir irgendetwas aufzwängen will?" Ein verdammt übles Gefühl machte sich in seinem Magen breit. Seine Finger klammerten sich in das lange, schwarze Haar. Dass er dabei zum Teil seine Frisur ruinierte, war ihm egal. "Scheiße, ich wollte doch nur die Karte." Er selbst hatte kein Problem mit Nähe, ganz egal, wie fremd die Person auch sein mochte, dass die Katze womöglich anders empfand, hatte er nicht bedacht. Hilflos hob er die Hände. Er wollte ihr die Schulter tätscheln, gleichzeitig war er sich sicher, dass gerade nicht der richtige Moment war, sie anzufassen. Aber wie spendete man sonst Trost und Sicherheit? Vor allem, wenn man selbst der Verursacher der schlechten Gefühle war? Ihm blieb nichts anderes übrig, als es mit Worten zu versuchen. Mit einem letzten Blick auf die Karte schmiss er sie auf den Tisch, zurück zum Rest des Stapels. Direkte Kommunikation... Eigentlich sprach die Karte von der Zukunft, aber vielleicht konnte er ihren Hinweis auch hier und jetzt in der Gegenwart anwenden. Auch, wenn er eigentlich Meister der Lügen war, nicht der Wahrheit. "Es tut mir Leid." Er hasste es, sich zu entschuldigen. Nein ... genau genommen hasste er es, seine Schuld und seine Fehler einzugestehen. Nur zu gerne bog er die Realität so zurecht, dass er als unschuldig dastand, doch in dieser Situation war selbst ihm bewusst, dass er sich dringend zu entschuldigen hatte. So gerne er das ganze auch auf diese verfluchten Karten geschoben hätte. "Das wird nicht noch einmal vorkommen." Er ließ das Gesicht in seine Hand fallen, kniff nachdenklich die Augen zusammen. Nun hatte er also eine Behauptung aufgestellt, doch Nachweise, die sie belegten, fehlten noch. "Ich interessiere mich nicht für deinen Körper. Versteh mich nicht falsch, du bist hübsch, keine Frage, abeeerrrr, naja, mein Interesse liegt anderswo." Unangenehm. Er wollte, dass sie wusste, dass sie keinerlei ungewollte Avancen von ihm zu befürchten brauchte, andererseits sollte sie aber auch nicht glauben, dass sie nicht begehrenswert war. "Du kannst dich darauf verlassen, dass ich nicht diese Art von Kerl bin." Zögerlich öffnete er wieder die Augen, ließ sich dabei zurück in die Lehne fallen. Man, die Romano sah echt beschissen aus. Seinetwegen. Hatte er gerade ernsthaft ein schlechtes Gewissen? Er selbst hatte es sich eingebrockt, er selbst musste es auch wieder auslöffeln. "Würdest du mich deine Haare wieder richten lassen?" Vielleicht war es überraschend, dass Lucien als Mann Ahnung von Frisuren hatte. Natürlich hatte er mehr als genug Geld, um sich regelmäßige Friseurbesuche leisten zu können. Eigentlich müsste er sich nie Gedanken über das eigenständige Stylen machen, doch es gab genügend Tage, an denen er keine Lust auf fremde Hände, die an ihm herumzerrten, hatte. "In der Zwischenzeit könntest du mir erzählen, wo genau deine Grenzen liegen, auch im Rahmen unserer ... Vereinbarung. Über die Karten müssen wir nicht mehr sprechen." ... Und klare Grenzen. Er wollte sie beachten, doch dafür musste er wissen, wo sie lagen.
Es wäre gelogen, zu behaupten, es würde ihn nicht mehr interessieren, was die Karten sprachen. Es interessierte ihn brennend, was es mit dieser mysteriösen Frau, die sein Leben veränderte, auf sich hatte und warum Claudia ausgerechnet darauf so extrem reagiert hatte. Allerdings war ihm klar, dass er seine eigenen Interessen für den Moment zurückzustellen hatte. Eins nach dem Anderen.



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