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 Weite Wüste

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Vahid
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Vahid
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BeitragThema: Weite Wüste
Weite Wüste EmptyDo 16 Nov 2023 - 12:58

Weite Wüste


Weite Wüste E55ebe0b637456b2de8813cfc6cbe227

Typ: Landstrich
Beschreibung: Die weite Wüste West-Fiores ist ein unwirtliches Terrain, das von Dürre und Hitze geprägt ist. Eine unendliche Weite von Sanddünen, die nur an wenigen Stellen von Oasen unterbrochen ist. Die Wüste West-Fiores verbindet die wenigen Siedlungen miteinander, die es geschafft haben, sich trotz der kargen Verhältnisse eine Existenz aufzubauen.

Changelog: Wenn sich im Verlauf des Rollenspiels etwas an dem Ort ändert, wird es hier aufgeführt.
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Vahid
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BeitragThema: Re: Weite Wüste
Weite Wüste EmptyDo 16 Nov 2023 - 13:32


Es dauerte nicht lange, bis der Abwasch erledigt war. Das Geschirr trocknete auf dem Gestell neben Cassandras Spüle, während Vahid mit dem Lappen noch einmal über den Esstisch ging und die überwiegend von ihm selbst verursachten Essensreste entfernte. Da der Wüstenbewohner den größten Teil seines Lebens in der Wildnis verbracht hatte, war er es nicht unbedingt gewohnt, Ordnung zu halten. Doch seit er Teil einer Gemeinschaft war, versuchte er den wenigen Aufgaben, die man ihm in dieser Hinsicht zuteilte gewissenhaft nachzukommen. Der Drachensohn bemerkte zwar nicht, dass sein Herumgesaue der Grund dafür war, dass die Plüschbezüge von Cassandras Sofas gewaschen werden mussten und fand es auch etwas seltsam, dass sie in einer solchen Lage zuerst an Reinlichkeit dachte, doch er musste etwas ja nicht verstehen, um es zu respektieren. Am Ende hatte die Alshaytan ihre Questinformationen direkt erhalten und trotz aller Neckerei schätzte er Cassandra nicht als eine Person ein, die Menschen in Lebensgefahr schweben ließ, weil sie noch kurz etwas Steak aus der Pfanne kratzen musste.

Im Gegensatz zu seiner Partnerin musste Vahid sich nicht umziehen; Der Slayer trug alles am Körper, was er brauchen könnte und benötigte auch für seine Magie keine externen Werkzeuge. Er brachte alle Geduld auf, die er trotz seiner Aufregung sammeln konnte und wartete brav, bis Cassandra grünes Licht gab. Auf dem Weg durch die Gildenhalle von Crimson Sphynx dachte Vahid über ihre Worte nach. Der Wind und sie? Vor einer Weile hatte er Bekanntschaft mit dem Himmelsdragonslayer gemacht - sie hatte etwas ganz Ähnliches zu Vahid gesagt. Ob Cassandra auch geheime Verbindungen zu uralten Mächten besaß? Oder war sie eine Windmagierin wie die Wüstenerscheinung, mit der Vahid damals die Wüstengleiter getestet hatte? Er hatte sie seitdem nie wieder gesehen, doch die knapp bekleidete Dame mit dem losen Mundwerk war ihm in Erinnerung geblieben. Weniger ob ihrer Reize - immehin hatte sie Vahid das Leben gerettet! Der Wüstenbewohner führte Cassandra raschen Schrittes aus der Gildenhalle durch Aloe Town und durchquerte mit ihr den Querschnitt der blühenden Wüstenstadt. Die Sonne hatte sich dem Horizont bereits angenähert und tauchte die Umgebung in tiefrote Schattierungen. Der Basar in der Nähe der Stadttore war im vollen Gange und leuchtete aus brennenden Kohlepfannen, bunten Papierlaternen und aromatischen Räuchergefäßen zu ihnen hinüber. Musik und Gelächter drang zusammen mit einem Wirrwarr an Gerüchen und Geschmäckern auf sie ein. Reisende und Karawanenführer durchquerten das Stadttor, um für den Abend Platz in einem der Gasthäuser Aloes zu finden oder sich an den vielfältigen Unterhaltungsmöglichkeiten zu erfreuen. Ein Rudel Straßenkinder schlich geschickt um sie herum und wartete darauf, dass jemand eine Geldbörse oder einen Wertgegenstand leichtsinnig entblößte. Die Wärme der Stadt trieb die beiden Magier nach draußen in die stille Kälte der Wüste. In der direkten Nähe Aloes gab es zahlreiche Pfade, denen man folgen konnte ohne Gefahr zu laufen in den verwirrenden Weiten der Sanddünen verloren zu gehen. Vahid deutete auf die Silhouette einer Oase, die man von den Toren der Stadt aus bereits gut sehen konnte - sie war nur einige Steinwürfe entfernt. Zur Abendzeit brannte keine schwärende Hitze mehr auf ihre Köpfe, doch die eisigen Temperaturen der Nacht hatten ebenso noch nicht Einzug erhalten; es war beinahe angenehm. "Da drüben ist die Oase. Dort sollten wir so einen Gleiter mieten können", erklärte Vahid. Er freute sich auf den Auftrag, doch die Begeisterung in seiner Stimme hielt sich in Grenzen. Hoffentlich war diese Pyramide nicht zu weit entfernt. "Nur als Vorwarnung: Fahrzeuge und ich vertragen uns nicht besonders gut." Untertreibung des Jahrtausends. Aber wer wollte schon grafische Details davon hören, wie man Brechreiz bekam?


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Cassandra

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BeitragThema: Re: Weite Wüste
Weite Wüste EmptyMo 20 Nov 2023 - 15:19

03 | @Vahid

Man hätte meinen können, dass sich Cassandra auf eine Polarexpedition vorbereitete. Nicht nur hatte sie sich das Barret auf den Kopf gesetzt, sondern auch einen langen, schlohweißen Mantel über geworfen. Dazu die pelzbesetzte Montur, die ihre derzeitige Kleidung für Einsätze darstellte, bei denen sie Kämpfe erwartete. Aber in der Wüste wurde es nachts nun einmal bitter kalt. Und wenn sie sich diese von Vahid beschriebenen Wüstengleiter richtig vorstellte, dann würde es dort nicht sonderlich viel Schutz gegen die Witterung geben. Da war es besser sich direkt warm einzupacken, um kein Mana an den Schutz gegen die Kälte verschwenden zu müssen. Ohne Widerworte, beziehungsweise gänzlich ohne zu Sprechen, trottete Cassandra ihrem frisch ernannten Fremdenführer Vahid hinterher. Aloe schien einmal tief durchzuatmen. In den Abendstunden, diesen paar kostbaren Stunden angenehmener Temperatur, wurde die Stadt immer erst so richtig lebendig. Der Duft irgendwelcher verbrannter Kräuter oder ähnlichem vermischte sich mit den eigentlich ausgesprochen verlockenden Gerüchen, die aus den Gasthäusern drangen. Wenn sie nicht grade erst gegessen hätten, hätte Cassandra jetzt vorgeschlagen hier noch rasch eine Kleinigkeit für den Weg zu besorgen. Aber ihre Handtasche enthielt zumindest genug Getränke für Vahid und sie selbst, sowie eine kleine Menge Wegzehrung. Nur für alle Fälle. Man konnte ja nie wissen, wann sich ein antikes Sicherheitssystem von Magiern von vor ihrer beider Zeit sich als ein bisschen kompliziert und mehr als nur ein bisschen komplett defekt herausstellte.

Die angenehme Umgebungswärme der Stadt schwand langsam, aber sicher, als die beiden durch das Tor nach draußen traten. Obwohl es noch nicht so wirklich kalt war, lief Cassandra ein Schauder über den Rücken. Der Mantel wurde enger um den Leib geschlungen, bevor der Blick meergrüner Augen Vahids Deut folgte. Das war wirklich nicht so sonderlich weit entfernt. Die junge Alshaytan nickte ihrer Begleitung mit sanftem Lächeln zu. "Damit habe ich gerechnet. Keine Sorge, ich bringe uns sicher ans Ziel. Und ich habe eine Wasserflasche für dich dabei, sollte es zu...Unfällen kommen." Auf Mittel gegen Übelkeit hatte sie dieses Mal verzichtet. Ihr eigener Magen erwies sich als recht widerstandsfähig, was hohe Geschwindigkeiten anging. Zum Glück, sonst hätte sie wohl eine andere Magie erlernen müssen, als jene, deren primärer Nutzen darin bestand sich selbst zu beschleunigen. Der Wind umfing ihre Stiefel, als sie Vahid den Pfad hinunter folgte. Es dauerte nicht lange, bis zumindest sie keine Fußabdrücke im Sand mehr hinterließ. Wieder schweigend ging es weiter in Richtung der Oase. Die Gleiter waren schon von weitem zu sehen. Die Konstruktionen wirkten ein bisschen seltsam auf Cassandra. Sie sahen fast aus wie Schiffe, die man auf Kufen gesetzt. Ein Ruder sah sie nicht, also wurde ein solcher Gleiter wohl ausschließlich über das Segel gelenkt. Zum Glück waren sie auch nicht übertrieben groß. Es würde hoffentlich kein sonderlich großes Problem darstellen einen solchen zu steuern.

Das Gespräch mit dem Entwickler und Besitzer der Wüstengleiter war recht angenehm gewesen. Auch wenn sich Cassandra nicht so ganz sicher war, mit welcher Art von Gefühl der Mann Vahid betrachtet hatte. War es Furcht gewesen? In jedem Fall hatte er sich sehr interessiert daran gezeigt, wer von ihnen beiden den Gleiter steuern würde. Und die Gefühlsregung war aus seinem Gesicht verschwunden, nachdem Cassandra sich leise gemeldet hatte. Natürlich würde sie Vahid nicht zumuten an Bord des Gleiters etwas tun zu müssen. Wenn es ihm erging wie den anderen Slayern, dann war er schon genug damit beschäftigt das Abendessen bei sich zu behalten. Der Wind beförderte Cassandra auf das Deck des Gleiters. Mal sehen. Mehrere Seile verbanden das Segel mit der Position des Steuermanns. Wenn sie sich die um die Arme schlang, dann konnte sie das Segel drehen. Und dieses Seil dort war vermutlich dazu da, um das Segel ein- oder auszufahren. Probeweise zog Cassandra an jedem der Seile, machte sich in aller Ruhe mit der Steuerung dieses seltsamen Gefährts vertraut. Zum Glück kam in der Zwischenzeit auch ein brauchbarer Wind auf, der an Haaren, Kopfschmuck und Kleidung zupfte. "In Ordnung, ich denke, ich habe es verstanden. Wir können los, Vahid. Bereit?"

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BeitragThema: Re: Weite Wüste
Weite Wüste EmptyMo 20 Nov 2023 - 21:42


Ob Vahid jemals bereit war, sich auf ein Fahrzeug zu begeben? Der Drachensohn verengte die Augen, warf erst dem Forscher und dann dem Wüstengleiter einen Blick zu, der nicht als Abscheu ausdrückte. Das Gefährt war zwar der eigentliche Übeltäter, aber der Ersteller war auch nicht viel besser. Immerhin ließ er solche Mördermaschinen auf unschuldige Leute los! Skeptisch kletterte der Draconia auf die hölzerne Oberfläche und fühlte sich sogleich an seine Zeit mit der namenlosen Wüstenprinzessin zurückerinnert, die sein Leben gerettet hatte. Ob er Cassandra erzählen sollte, dass man sehr leicht von der Ladefläche fallen konnte, wenn man nur noch die Körperspannung einer gesalzenen Nacktschnecke hatte? Nah. Vahid schüttelte den Kopf. Er setzte sich unbegeistert mit einer Holzstange im Rücken und legte die Handflächen auf die Knie, während seine Partnerin zahlreiche Hebel und Segelmechanismen ausprobierte. Solange das Fahrzeug stand, war alles in Ordnung. "Bringen wir's hinter uns ...", ächzte Vahid und schloss die Augen.

Die Haare des Wüstenbewohners flatterten im ersten Moment angenehm, als der Wind sich im gespannten Segel verfing und das Gefährt mit einem Ruck durch den Sand brachte. Das euphorische Gefühl zu fliegen hielt genau drei Sekunden an, bis die dunklen Schlieren der Übelkeit sich seinen Magen nach oben arbeiteten und eine grünliche Farbe in das Gesicht des Drachensohns malten. Würgend hielt er sich mit einer schlaffen Hand an der Holzstange hinter sich fest und schenkte direkt nach den ersten paar hundert Metern den Wüstentieren vorgekautes Steak und eine Auswahl an gemischten Häppchen aus dem Vorratsschrank der Alshaytan. Großzügig!

"Eugh ..." Die Fahrt verlief recht schweigsam. Abgesehen von einigen Sozialgrunzern vonseiten Vahid und der ein oder anderen Rückversicherung Cassandras, ob er noch lebte, ließ sich durch die Reiseübelkeit keine wirkliche Konversation führen. Stattdessen zogen die Dünen an ihnen vorbei. Oasen, Lagerstätten von Karawanen und kleine Siedlungen preschten in atemberaubender Geschwindigkeit am träge von der "Reling" hängenden Kopf Vahids vorbei. Es wurde zunehmend dunkler und kühler, doch den Drachensohn, der Feuer im Herzen trug, störte das wenig. Tausende Sterne erschienen nacheinander in der unberührten Natur des Wüstenhimmels und wiesen ihnen wie Kometen voller Lichtschweife den Weg. Der Mond hing silbrig neben ihnen, bis er plötzlich zu einem roten Feuerball wurde. Warte, was? Schlapp hob Vahid den Kopf und blinzelte. Hinter einer Sanddüne hatte sich plötzlich der gewaltige sandfarbene Monolith einer Pyramide aus der Einöde geschoben. Vage konnte man zerfallene Außenstrukturen sehen. Säulen und Torbögen, schwelende Überreste eines Camps. Glänzende Furchen im Boden, wo etwas sehr Heißes Sand zu Glas gebrutzelt hatte. An der Spitze der Pyramide schwebte wie ein strahlendes Auge eine Flammenkrone, die das Silberlicht des Mondes verdrängte und die Umgebung in dramatisches Rot tauchte. Cassandra leitete den Bremsvorgang ein. Mit einem Ruck fuhr der Gleiter eine Art Zahn aus, der sich in den Sand schob und die Geschwindigkeit im Ausgleich mit dem Wegnehmen der Segel reduzierte. Trotzdem gab es einen kleinen Ruck, der Vahid von der Tragfläche schubste. Selig seufzend rollte der Drachensohn durch den kühlen Sand und spürte, wie die Übelkeit ihn verließ. Hätte das nicht zwischen den Zähnen geknirscht, hätte er den Sand geknutscht. "Die Pyramide sieht uns an", erklärte Vahid auf allen Vieren seiner Questpartnerin. Falls sie den riesigen Feuerball der Vernichtung aus irgendeinem Grund bislang übersehen hatte.


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BeitragThema: Re: Weite Wüste
Weite Wüste EmptySa 2 Dez 2023 - 16:34

04 | @Vahid

Ein mitleidiger Blick traf Vahid, der sich am Mast anlehnte. Es würde keine gute Zeit für den armen Slayer werden. Überhaupt gar keine gute. Aber das war nur noch mehr Motivation den Wüstengleiter sicher und rasch ans Ziel zu bringen. Hoffentlich hielt Vahid solange durch. Wobei bei den meisten Slayern ein kurzer Moment der Rast nach der Tortur genügte, um sie zumindest einigermaßen wiederherzustellen. Hoffentlich war das bei Vahid auch der Fall. Wie war er nur bislang immer zu seinen Quests gelangt? Er konnte doch nicht immer Züge vermeiden. Fahrzeuge waren Teil des täglichen Lebens für einen Magier. Da war es doch ein immenser Nachteil, wenn man an einer derartigen Schwäche litt. Vielleicht würde sie dieser Angelegenheit mal auf den Grund gehen, wenn sie sich später noch daran erinnerte. Mit einer Hand lupfte Cassandra das Barret von ihrem Kopf und verstaute es in ihrer Handtasche, die mit ihrer Kette an der Reling festgebunden wurde. Bei dem Tempo, was sie vorlegen wollte, musste alles sicher verstaut sein. Vahid konnte sich hoffentlich selbst einigermaßen sichern. Sonst würde sie eben eingreifen. Mit kreiselnden Bewegungen wickelte sich die junge Alshaytan die Schnüre um die Hände, die nötig waren, um den Gleiter zu steuern. Es begann bitterkalt zu werden. Nicht mehr lange und sie würde anfangen zu zittern wie eine Pappel im Sturm. Da konnte sie es dann überhaupt nicht gebrauchen, wenn ihr die Schnur aus gefrorenen Fingern glitt und sie beide in der nächsten Düne landeten. Mit einem Tritt wurde der Haken eingezogen, der den Gleiter bislang an Ort und Stelle gehalten hatte.

Das Segel knatterte flüsterleise im Wind, bis ein Ruck an der Takelung es direkt hinein drehte. Mit einem Knall spannte sich der Stoff auf, fing den Wind ein. Knirschend setzte sich der Gleiter auf seinen Kufen in Bewegung. Es fühlte sich an als gleite man über den Sand. Als wären gewaltige Schwingen aus dem Rücken gesprossen wie die ersten Blüten im Frühling. Die Sterne blinkten einer nach dem anderen auf, begannen langsam zu verwischen, als der Gleiter höhere Geschwindigkeiten erreichte. Grünlich-rosaner, kosmischer Nebel umschleichelte die kleinen Lichter hoch droben. Der Wind peitschte in Cassandras Gesicht, ließ die Haare wie einen Strahlenkranz hinter ihrem Kopf flattern. Während ihr Herz also ob dieser Erfahrung deutlich jubilierte, kroch schon die Kälte mit frostigen Fingern in ihre Gliedmaßen. Die Bewegungend er jungen Frau am Steuer wurden ungelenker, ruckartiger. Mehr als einmal machte der Gleiter einen kleinen Schlenker, weil die Hand, die das Seil eigentlich fest ziehen sollte, zu sehr gezittert hatte. Die Augen gegen den Wind zusammengekniffen war es nicht schwierig den gewaltigen Feuerball über der Pyramide zu erspähen. Nicht nur der schien zu brennen. Im rötlichen Licht, mit den ruinösen Überresten einer einstmals bestimmt prächtigen Stadt um die Pyramide herum, hatte der Anblick etwas eindeutig höllisches an sich. Cassandra hakte den Fuß am Hebel für die Bremse ein und zog ordentlich daran. Ein Ruck an den Seilen um ihre Arme und die Segel falteten ein. Unter trockenem Knirschen kam der Gleiter zum Stehen. Vahid...segelte von der Transportfläche und landete irgendwo vor dem Gerät im Sand. "V-Vahid?", erkundigte sich die junge Frau mit all der Lautstärke einer Maus im Maisfeld, die grade einen verdächtigen Schatten über den Boden hat schweifen sehen. Ein ungelenker Sprung über die Reling später stand sie jedoch mehr schlecht als recht neben ihrem, grade noch viel hundeähnlicher als gewöhnlichem, Questpartner. "Mh. D-Das tut sie. K-Kannst du uns...z-zum Eingang bringen?"

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BeitragThema: Re: Weite Wüste
Weite Wüste EmptyDo 7 Dez 2023 - 15:34


"Denke schon", ließ Vahid auf die Frage verlauten, ob er die beiden zur Pyramide bringen konnte. Der Drachensohn rappelte sich mit einem leisen Ächzen auf und schüttelte sich, um einerseits den Sand, andererseits die letzten Reste der Reiseübelkeit abzuschütteln. Je länger sie auf semifestem Wüstenboden standen, desto stabiler fühlte sich der Slayer. Er verschränkte die Arme und stellte sich neben die Windmagierin, die sie wohlbehalten an den Ort des Geschehens gebracht hatte. Von dort aus konnte er Cassandra etwas durch Abwärme aufheizen und zugleich die Lage sondieren. Auf dem ersten Blick erschien der Weg sicher und ohne Hindernisse, doch ein urtümlicher Instinkt ließ Vahid innehalten. Er hatte keine Lust, durch Verteidigungsmechanismen im Sandboden durchbohrt oder filettiert zu werden. Uralte Pyramiden waren doch gerne mit Fallen gespickt, oder nicht? Über den glühenden Ball magischer Energie machte sich Vahid recht wenige Gedanken, auch wenn die Konzentration von Mana den dumpfen Kopfschmerz verursachte, den er in dessen Nähe immer bekam, seit der denken konnte. "Bleib auf alle Fälle hinter mir", wies Vahid seine Begleitung mit erstaunlich ernstem Gesichtausdruck für die sonstigen Verhältnisse des Wüstenbewohners an und deutete mit einem Daumen hinter sich. Sein breites Kreuz sollte der Bohnenstange von Magierin einigermaßen Schutz verleihen. "Wenn das Teil ballert, werd' ich versuchen es zu fressen, aber kann auch sein, dass 'was an mir abprallt. Sei vorsichtig." Diese Flammenkugel sah schmackhaft aus, aber Vahid war sich nicht ganz sicher, ob er sie auf einmal einsaugen konnte, ohne, dass Cassandra Gefahr lief, mitgegrillt zu werden. Und es hatte heute ja schon einmal Steak gegeben ...

Vorsichtig setzte Vahid die nackten Füße vor sich in den Wüstensand und machte sich auf dem Weg in die Nähe der Pyramide. Der Blick galt dabei vor allem den Untergrund, denn wenn man auf ihn schoss, würde er das früh genug bemerken. Er wollte ja im Schussfeld bleiben, während er absolut keine Lust hatte, durch Erdlöcher zu fallen oder von wütenden Klapperschlangen angenagt zu werden. Um sie herum waren die Trümmer einer längst untergegangenen Zivilisation zu sehen. Häuser und Strukturen, deren Sinn Vahid nicht mehr benennen konnte. Im Windschatten einer Wand hatte jemand ein Camp errichtet, doch die im Wüstenwind flatternden Stoffbahnen waren angesengt und zerfetzt, die Forschungsinstrumente verkohlt und zu grotesken Klumpen verschmolzen. Der Drachensohn schnupperte. Glücklicherweise konnte er keine Leichen erschnüffeln, nur Feuer und dessen Hinterlassenschaften. "Sieht aus, als wäre hier ziemlich viel zerstört worden. Meinst du, sie wurden angegriffen?" Vahid konnte keinen menschlichen Geruch aufnehmen. War das ein gutes Zeichen? Offenbar ließ die Pyramide keine Gerüche nach draußen. Aber hoffentlich Luft nach innen ... Mit gerunzelter Stirn stapfte Vahid weiter durch den Sand und achtete dabei darauf, sich von den gläsernen Furchen zwischen den Dünen fernzuhalten. Was auch immer hier für Chaos gesorgt hatte, hatte einiges auf dem Kasten. In dem Drachensohn wuchs das Bedürfnis, das Wesen, das solche Furchen in den Sand treiben konnte zu treffen. War es vielleicht ein Drache? Hatte Astarot sich entschieden, in die Wüste zurück zu kehren? Ein winziger Hoffnungsschimmer flackerte in Vahids Brust auf - und dann begann das flammende Auge sich auf die beiden Gildenmagier zu richten.


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BeitragThema: Re: Weite Wüste
Weite Wüste EmptyMo 11 Dez 2023 - 19:18

05 | @Vahid

Erleichterung durchströmte Cassandra, als zumindest Vahid sich von dem glühend rötlichen Feuerauge der Pyramide nicht abschrecken ließ. Auf dem Papier hatte es deutlich weniger ominös und gefährlich geklungen, als es jetzt in der Realität wirkte. Aber jetzt, wo sich ihre Stiefel in den Wüstensand bohrten, der wie die Krallenspuren einer gewaltigen Bestie Striemen an erstarrtem Glas aufwies, jetzt, wo die Hitze, die die Miniatursonne abstrahlte deutlich auf der Haut spürbar war...jetzt war es doch mindestens beunruhigend. "Das werde ich. Hinter dir erscheint es mir am sichersten." Zumal Vahid ja schon bewiesen hatte, dass er ein guter Kerl war. Er würde bestimmt nicht zulassen, dass sie in einem kolossalen Feuerstrahl zu Asche verbrannt wurde. Cassandra erschauderte, nicht nur wegen der Temperatur. Eine mächtigere Magierin als sie hätte das Feuerauge über der Pyramide bestimmt zerstören können ohne sich selbst in Gefahr zu bringen. Aber so blieb ihnen nichts anderes übrig, als näher heran zu gehen und zu schauen, ob sich das Sicherheitssystem irgendwie von innerhalb der Pyramide abschalten ließ. Vorsichtig und langsam folgte sie Vahid, der dankenswerterweise und überraschenderweise eine hohe Menge an Achtsamkeit an den Tag legte. So wie er den Blick auf den Boden gerichtet hatte, vermutete er wohl weitere Sicherheitsmaßnahmen. Das war...klug, umsichtig. Unter dem aufgeregten Äußeren verbarg sich ein guter Magier. Nicht zum ersten Mal stellte sich Cassandra die Frage, wie viele von Vahids Quests eigentlich wirklich gescheitert waren. War es nicht viel wahrscheinlicher, dass er seinen eigenen Erfolg und sein Ansehen für andere geopfert hatte? Wie bei ihrer ersten gemeinsamen Quest?

Das Lager der Expedition bot einen trostlosen Anblick. Was auch immer hier einst an Forschungsinstrumenten oder Utensilien gelagert hatte, es war erkennungslos verbrannt oder geschmolzen. Eines der Zelte stand noch halb im Windschatten der Mauer. Die Plane flatterte mit ihren rußgeschwärzten Enden im Wind. Aber die eine Zeltstange, von der die Plane hing, wirkte seltsam unangetastet. Mit dem Blick verfolgte Cassandra die Bahn von dem Zelt in Richtung der schwelenden Kugel über der Pyramide. "Ich denke, das war die Kugel. Schau, sie hat über die Mauer dort hinweg geschossen und das Lager zerstört. Die paar Sachen direkt an der Mauer sind nicht verbrannt." Mit der Hand deutete sie auf die heile Zeltstange direkt an der Mauer und ein paar darum verstreut liegende Fetzen Papier und Säcke. Die Frage war, was ihnen das nützte. Mal sehen. Die Mauer war vermutlich aus der Zeit, in der die Pyramide errichtet worden war. Die Kugel dort oben hatte die Mauer nicht zerstört, sondern nur darum herum geschossen. Vielleicht betrachtete das Sicherheitssystem Dinge, die zur Pyramide und dem umliegenden Komplex gehört hatten, nicht als Bedrohung? Die Haare wehten Cassandra ins Gesicht und in die Augen, als sie an der Mauer vorbei in Richtung Pyramide lugte. Wie die Knochen einer längst verstorbenen Bestie ragten dort umgeknickte Säulen und abgetragene Wände aus dem Wüstensand. "Ich glaube, dass die Kugel nicht auf die Steine dort drüben feuert. Wir könnten sie auf dem Weg also als Deckung nutzen." Apropos Deckung. Kaum, dass Cassandra den Kopf hinter eben jener hervor gereckt hatte, ruckte die Kugel oben auf der Pyramide in Richtung der beiden Magier. Mit einem Fauchen und Zischen formten sich Feuerbahnen um sie herum, wurden eingesaugt, als das Sicherheitssystem das umliegende Mana in sich aufnahm. Brüllend wie ein Drache durchbohrte ein meterdicker Feuerstrahl die Luft, tauchte die Umgebung in lichterlohen Schein. Die Hitze war noch weit vor dem Einschlag des Strahls spürbar, ließ Cassandras Haarspitzen munter kräuseln und ihre Augen vertrocknen. Der Strahl war über die Mauer hinweg gezielt, aber in der Schussbahn stand sie leider trotzdem.


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BeitragThema: Re: Weite Wüste
Weite Wüste EmptyDi 12 Dez 2023 - 13:36


Es war nicht das Zischen des Feuers, das Vahid hörte, oder die sich nähernde Hitze. Der Drachensohn konnte schlecht beschreiben, welche urtümliche Empfindung ihn im richtigen Moment herumfahren ließ, als das Auge der Pyramide feuerte. Aufgerissenes Blau blickte in Cassandras Rücken. Ihr Umriss schien vor der Flammenkugel wie ausgestanzt: Die wehenden Haare, die Jacke. Sie warf urplötzlich einen Schatten in das Dunkel der Nacht, als wäre vor ihr eine Sonne erschienen. Vahid streckte die Hand aus und hakte zwei Finger in die Hinterseite ihres Gürtels, der ihren Mantel wohl auf irgendeine unbekannte Weise an der Taille zusammenband. Vielleicht, damit er besser saß? Es interessierte Vahid nicht, denn er rupfte daran, mit einer Kraft, die unter anderen Umständen solide Eichenportale aus ihren Angeln befördern konnte. Als wollte er mit der Windmagierin einen Walzer tanzen, drehte Vahid die beiden einmal im Kreis, bis sein Rücken über die Mauer ragte. Die Berührung existierte nur einen Wimpernschlag, dann rammte die Wucht der Flammenkugel in die vernarbte Rückseite des Slayers. Vahid stieß ein dumpfes Schmerzgeräusch aus, doch wo verkohlte Haut und nur ein Häufchen Asche übrig sein sollte, knurrte nur eine unversehrte Person wie ein getretener Hund den Schmerz des Aufpralls weg. Rauchschwaden stiegen vom Rücken des Drachensohnes auf, dessen Körper sämtliche Flammen abgefangen hatte. Es war nicht einmal ein roter Fleck oder eine Verletzung zurückgeblieben, nur Schwaden, die sich von den ausgestreckten Armen empor kräuselten. Mit einem Daumen schob Vahid das Stirnband wieder nach oben, das durch sein flottes Manöver etwas verrutscht war und schaute zu Cassandra. "Yo, was wurde aus 'Bleib hinter mir'?", fragte er sie, im Tonfall unberührt von dem gewaltigen Flammenstrahl, der ihm direkt in den Rücken und den Hinterkopf gefahren war, und hob die farblosen Augenbrauen an, so als wäre die Windmagierin in dieser Gleichung die seltsame Person.

Vahids Rücken knackte leise, als er die Schultern kreiste und von der Mauer sprang. Er achtete kaum darauf, dass hinter ihm eine breite Bahn des Sandes verglast worden war, und puhlte sich stattdessen etwas vom körnigen Untergrund aus der Nase, während er sich die unberührten Teile des Camps genauer betrachtete. Er wäre nie darauf gekommen auf das Muster der Zerstörung zu achten, aber dafür hatte er ja auch das Hirn für die Quests meisten ausgelagert. Es dauerte ein paar Sekunden, bis Vahid mit seinen Musterungen zu ähnlichen Schlussfolgerungen kam, unter anderem deshalb, weil sich die Augen nach der kurzen Helligkeit erst wieder an die Dunkelheit gewöhnen mussten. Nach einer kurzen Weile kehrte der Drachensohn jedoch wieder zu Cassandra zurück und betrachtete sie betreten von der Seite. "Tut mir Leid für's Anfassen", sprach Vahid halb aus dem Mundwinkel heraus, da ihm soeben bewusst geworden war, dass er aus Versehen eine der Grundregeln der Alshaytan gebrochen hatte. Er war sich schlicht nicht sicher gewesen, ob sie im richtigen Moment schnell genug gewesen wäre, um sich selbst zu retten. In der Wildnis hatte er Gefahrensituationen nie mit Worten gelöst. Sich die richtige Warnung aus den Fingern zu saugen und sie auszusprechen hätte dreimal länger gedauert als einfach zu handeln, aber ob das als Entschuldigung durch ging? "War echt keine Absicht ... Also schon, aber nicht so ... "


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BeitragThema: Re: Weite Wüste
Weite Wüste EmptySo 17 Dez 2023 - 21:33

06 | @Vahid

Grade spiegelte sich noch die herannahende Feuersbrunst in Cassandras Augen. Dann gab es einen scharfen Ruck am Gürtel des Mantels und der Körper der jungen Frau wurde nach hinten gerissen. Nur verschwommen nahm sie war, wie Vahid an ihr vorbei drängte und an sich an ihr vorbei schob. Die Gestalt des Gildenkollegen zeichnete sich als vage menschenförmiger Schemen in dem züngelnden Flammenstrahl ab. Einen Moment lang fürchtete Cassandra, die durch den Schwung ihre vier Buchstaben in nähere Bekanntschaft mit dem Sand zwischen den Zelten und Gerätschaften gebracht hatte, dass Vahid doch nicht immun gewesen sei. Das Feuer hüllte den jungen Mann derart vollständig ein, dass eine Überprüfung dieser Theorie nicht möglich war. Mit den Füßen schob sich Cassandra ein bisschen weiter von dem Einschlagsort weg. Sand spritzte auf, als er brutal von Stiefeln weg getreten wurde. Panisch atmend verkrallten sich die Finger der jungen Alshaytan in einem Stück übrig gebliebener Zeltplane.
Dunkelheit senkte sich wieder über diesen kleinen Abschnitt der Wüste. Flatternd öffneten sich Cassandras Augen. Vahid war unversehrt. Wie ein Goldfisch öffnete sich Cassandras Mund, als wolle sie auf die Frage Antwort geben. Kein Laut drang hervor. Und der Mund schloss sich auch rasch wieder. Der Wind schob sich unter den Körper, stellte die junge Frau in einem Miniatursprung wieder auf die Beine. Mit gesenktem Blick klopfte sie sich Sand von der Kleidung.

"Es ist in Ordnung. Ich kann niemandem böse sein, der mich rettet", erklang es cassandratypisch leise durch die Überreste des Lagers der archäologischen Expedition. Sanft flechteten sich Cassandras Finger um ihre eigenen Handgelenke. Vahid hatte keine Haut berührt, ja nicht einmal Druck auf ihren Körper ausgeübt. Die Angstreaktion fiel weniger schlimm aus als üblich. Blick und Kopf hoben sich wieder. Die Mundwinkel hoben sich zu einem sanften Lächeln. "Mach dir keine Gedanken. Sowas passiert sehr häufig. Und es ist mein Päckchen zu tragen." Wieder verstummend gesellte sich Cassandra neben Vahid, hielt sich jedoch im Schatten der Mauer. Die Kugel über der Pyramide flackerte nach wie vor bedrohlich vor sich hin. Irrte sie sich oder war das Leuchten schwächer geworden? Der Blick meergrüner Augen wechselte zu Vahid hinüber. Er hatte es überstanden. Also hatte sie recht gehabt und die ganze Angelegenheit gestaltete sich deutlich einfacher. Jedenfalls sofern... "Dir macht das nichts aus, oder? Ich möchte dich nicht zu etwas zwingen, was unangenehm ist." Die Säulen auf dem Weg zur Pyramide boten sicher auch genug Deckung. Man musste nur zwischen den tödlichen Feuerstrahlen die nächste Pyramide erreichen. Sonst verbrannte man zu Asche, die der Wind dem allgegenwärtigen Sand hinzugesellen würde. Cassandra erschauderte, nicht einmal wegen der Kälte. Der Eingang der Pyramide war hingegen ein bisschen in das Gebäude eingelassen. Wenn sie erst einmal dort waren, konnte die Flammenkugel sie nicht mehr erreichen. Aber bis dahin mussten sie kommen. Die Expedition hatte wohl Vorräte mit in die Pyramide genommen, bevor sie eingeschlossen worden waren, aber unnötig lange musste man sie ja nicht auf ihre Rettung warten lassen. Cassandra seufzte leise. Es blieb ihnen wohl nichts anderes übrig. "Bringst du uns bitte zur Pyramide, Vahid? Ich bleibe hinter dir, dieses Mal wirklich."

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BeitragThema: Re: Weite Wüste
Weite Wüste EmptyMo 18 Dez 2023 - 14:59


Vahid schnaufte erleichtert aus. Cassandra stellte die Rettung ihres Lebens offenbar über die Missachtung ihrer Grenze. Streng genommen hatte der Slayer ja auch nicht sie angefasst, sondern nur ihren Mantel. Doch er bezweifelte, dass sie das genauso strikt trennen würde wie er. Als sie von einem Päckchen sprach, schaute Vahid, der bis eben das feurige Auge der Pyramide im Auge behalten hatte, doch wieder zu seiner Kameradin hinüber. "Ein Päckchen?", fragte der Slayer, dem die Redewendung nicht geläufig war. Die hellen Brauen schoben sich in die Höhe und er musterte den Rücken der Magierin etwas genauer, konnte jedoch bis auf ihre Umhängetasche keine Last erkennen, an der sie sich abplagen könnte. Es würde ihre lahmarschige Reaktion auf die Flammenbrunst erklären, die sie fast gegrillt hätte! "Kein Problem! Wenn's dir zu schwer wird, gib mir was ab! Ich hab starke Arme!" Wie zum Beweis ließ Vahid mit einem breiten Grinsen vor der Alshaytan affig die Muskeln spielen und wackelte mit dem Hintern, wodurch der staubige Sand um ihn herum aufgewirbelt wurde. "Ausmachen? Nah, ist schon okay so. Zwiebelt nur ein bisschen." Er klopfte sich gegen die vernarbte, von zahllosen Biss- und Waffenmalen gezeichnete Brust. Dagegen war der Klappser durch die Wucht der Feuerbälle nur eine kleine Unannehmlichkeit. "Mein Vater hat viel härter gebissen und gespuckt, wenn ich Unfug gemacht habe!", bot Vahid wieder einmal einen bedenklichen Einblick in die Kindheit eines Drachensohns. Die meisten Elternteile konnten einen vermutlich nicht zwanzig Meter in den nächsten Wald schnippsen, wenn man sie nervte oder sie von großen Höhen in Sanddünen plumpsen lassen. Wahrscheinlich machten das die meisten Eltern auch nicht, aber Drachen hatten eine etwas rauere Form der Liebe zu geben - zumindest die Feurigen.

Vahid stemmte die Hände in die Hüften und drehte den Körper zum Eingang der Pyramide herüber. Wäre es nur um sein eigenes Wohlergehen gegangen, wäre der Wüstenbewohner einfach in das Schussfeld gelaufen und hätte nicht weiter auf die Geschosse geachtet, bis er den Eingang erreichte. Doch da er auf jemanden achten sollte, den er als seinen Freund ansah, musste er vorsichtiger sein. Vahid war nicht gerade der Meister der Sorgfalt. "Hm ... Warte einen Moment." Er wollte nicht, dass Cassandra verloren ging, also griff der Drachensohn nach dem Mantelgürtel, an dem er die Alhaytan schon durch die Gegend gekegelt hatte und rupfte daran. Als er ihn in der Hand hielt und Cassandra hoffentlich keine Pirouetten durch den Wüstenboden drehte und sich eingrub, schlang er das eine Ende um sein Handgelenk und bot ihr das andere Ende an. "Damit wir uns an den Händen halten können", erklärte er mit einem verlegenen Lächeln und zeigte auf die vielen Bodenwellen und halb unter Sand begrabenen Ruinenfragmenten, die sie auf dem Weg zur Pyramide voneinander trennen könnten. Wenn Cassandra ihn an der Leine führte wie einen hyperaktiven Labrador, dann bestand eine viel geringere Chance, dass er sie im Eifer des Gefechts doch nicht ganz abschirmen konnte oder die Dunkelheit der Nacht sie voneinander trennte. Im direkten Schatten der Pyramidensonne würden die Lichtverhältnisse ihnen Streiche spielen. "Geht das? Auf los geht's los. Ich renne, wenn du uns also einen Zahn zulegen lassen kannst, wäre das gut!"


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BeitragThema: Re: Weite Wüste
Weite Wüste EmptyMi 20 Dez 2023 - 21:21

07 | @Vahid

Ein amüsiertes Schnaufen ertönte über den Wüstensand hinweg. Vahid hatte das mit dem Päckchen offensichtlich nicht verstanden, wie er da seine Hilfe anbot. Aber das Angebot zeichnete ihn wieder als freundlichen Menschen aus. Vielleicht sogar als einen guten Menschen, auch wenn er sich ein bisschen wie ein Drache benahm. Einen beruhigten Ausatmer gab es auf die Bestätigung, dass das Feuer Vahid wirklich nichts ausgemacht hatte. Die Sorgen waren wohl völlig unbegründet gewesen. So wie sich Mareo vermutlich in einer Bronzerüstung oben auf einen Turm stellen oder Nero tiefe Züge an Schwefeldampf einatmen konnte, konnte Vahid sich vermutlich in einen Vulkan stürzen und drohte schlimmstenfalls in der Lava stecken zu bleiben. "Das glaube ich. Ein Drache kann vermutlich fest zubeißen." Aber an Vahid war noch alles dran. Vielleicht war das also, wie Drachen ihre Zuneigung ausdrückten. Oder die Erziehungsmethoden eines Drachen waren schlicht deutlich ruppiger als die bei den Menschen. Nun, vermutlich musste man sich nicht so viele Sorgen um das eigene Kind machen, wenn es scheunengroß, mit Schuppen bedeckt und fähig war Feuer zu spucken. So ein Drachenkind ging auch nicht in einer Menschenmenge verloren. Eher versprengte sich durch die Anwesenheit des Drachen die Menschenmenge. Mit dem Blick verfolgte Cassandra Vahid, der sich der Pyramide zuwandte und dann doch noch einmal zurück kehrte.

Amüsiert hob sie den Arm, um Vahid den Zugang zum Mantelgürtel zu erleichtern. Er rupfte ordentlich dran, was einen stabilisierenden Schritt zur Seite zur Folge hatte, aber zum Glück machte sie nicht den Drill und bohrte sich ganz alleine in etwaige Untergeschosse der um sie herum befindlichen Anlage. Die Gesichtszüge Cassandras, bis eben noch leicht besorgt verzogen, glätteten sich, als Vahid ihr das eine Ende des Gürtels anbot. Das war ja nun wirklich knuffig. Ein warmes Lächeln erging in Richtung Drachensohn, bevor sie ihr Ende des Gürtels ergriff und es sich um die Finger wickelte. "Sehr umsichtig. Ich danke dir." Außerdem war das eine gute Idee. Auf diese Art und Weise entfernten sie sich nicht weit genug voneinander, als dass er sie nicht mehr abschirmen könnte. Und sollten sich hier wider Erwarten Fallgruben oder dergleichen befinden, war die Chance besser, dass sie sich gegenseitig herausziehen konnte. Sorgsam machte Cassandra einen Knoten in den Gürtel, zumindest so einigermaßen. Mit einer Hand war das nicht so einfach. Halten würde er hoffentlich trotzdem. Am Ende ging es ja nur darum, dass sie sich hier nicht verloren. "Nicht uns beide. Nur mich. Meine Magie...ist nicht stark genug für zwei Personen." Die Frage war ohnehin, ob sie das jemals werden würde. Und, nun, Vahid zu tragen fiel aus vielerlei Gründen flach. Unter anderem, dass sie sich ziemlich sicher war diesen Brocken an Muskeln nicht tragen zu können. Und schon gar nicht über unebenen, unsicheren Boden. Ein leichter Ruck am Gürtel, damit Vahid den Zug spürte, folgte. "Aber ich bin bereit. Wir schaffen das." Noch in der Deckung der Mauer spannte sich Cassandras Körper an wie eine Sprungfeder. Sowie Vahid los düste, würde sie folgen.


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BeitragThema: Re: Weite Wüste
Weite Wüste EmptySa 6 Jan 2024 - 17:22


Kaum hatte Cassandra ihre Bereitschaft signalisiert, stürmte Vahid los. Der lockere, hügelige Untergrund erschwerte das Vorankommen, sodass der Drachensohn nicht direkt in einen vollen Sprint überging. Einerseits wollte er nicht in eine tückische Sandgrube purzeln, während er an Cassandra festgebunden war, andererseits hatte er Angst, seine Kameradin abzuhängen. Bei ihrer letzten gemeinsamen Quest musste sie ihm keine körperlichen Höchstleistungen präsentieren. Abgesehen davon, dass Vahid wusste, dass ihre Hacken in den Kronjuwelen wehtaten hatte der junge Mann daher keinerlei Anhaltspunkte, wie schnell sie sein würde. Als sie Alshaytan soweit mit einer Geschwindigkeit klarzukommen schien, legte er jedoch einen Zahn zu. Sand schoss in alle Richtungen, während sich die kräftigen Beine des Slayers durch den rutschigen Boden kämpften. Dank der höheren Verdrängung war es nicht ganz so, als würde man durch Massen an Schnee wandern, doch es erforderte dennoch einiges an Muskelkraft, sich auf die feinen Veränderungen des Untergrunds abzustimmen. Vahid hatte beinahe sein ganzes Leben hier draußen in der Wüste verbracht; für ihn war diese Umgebung natürlich. Sein Körper leitete ganz automatisch die nötigen Prozesse ein - er musste nur schnaufen und Gas geben.

Etwa auf halber Strecke, weit entfernt von schützenden Wänden oder Ruinen, flammte das Auge der Pyramide erneut auf und richtete sich auf die beiden Magier, die über den Wüstenboden liefen wie Ameisen unter den suchenden Augen eines Kindes, das mit einer Lupe spielte. Die Hitze des Fokusfeuers stellte dem Drachensohn die Nackenhaare auf. Er blieb abrupt stehen und bohrte die Hacken in den sandigen Boden. Eilig huschten seine Augen von einer Seite des weitläufigen Areals zur anderen, doch abgesehen von der Pyramide, die noch einen Sprint entfernt war, lagen um sie herum nur Dünen. Hin und wieder ragte eine Ruine aus dem Boden heraus, doch keine davon war hoch genug, um sich dahinter zu verbergen. Mit einem kräftigen Ruck an Cassandras Gürtel versuchte er seine Kameradin einzuholen wie einen Fisch am Angelhaken. Vahid machte sich möglichst breit, als wollte er die Flamme, die gleich auf sie zurollen würde in den Griff eines Sumoringers nehmen. Der Drachensohn öffnete den Mund, gerade, als mit einem gewaltigen Tosen und Brausen das Inferno der Pyramide über sie hineinbrach. Sand verglühte zu Glas, Rauchschwaden stiegen von Haaren und Kleidung auf - dann atmete Vahid ein. Seine Lungen füllten sich mit Feuer. Was nicht möglich sein sollte, für einen gewöhnlichen Menschen nicht möglich war, spielte sich auf dem gläsernen Schlachtfeld ab. Die Macht der elementaren Energie wölbte ihm die Wangen und brannte wie heißes Chili seine Kehle hinab. Liter an flüssigem Feuer trank er, nahm es in sich auf. Der Feuerball schrumpfte und schrumpfte, bis er mit einem Geräusch wie der Huster eines kleinen Kindes und einer winzigen Rauchwolke verpuffte. Vahid taumelte leicht, mit rauchenden Augenbrauen und einem etwas rundem Bäuchlein, und entließ einen Rülpser, von dem man annehmen könnte, dass er woanders genutzt wurde, um Karawanen an Kamelen den Heimritt zu signalisieren.  Ihm fehlte nichts. Kein Kratzer, kein winziges Brandbläschen. "Das schmeckt ranzig ...", erklärte Vahid, als hätte er nicht gerade das Äquivalent eines Meteoriten verspeist, und streckte die Zunge hervor, als wollte er sie in der kalten Luft des Wüstenwinds auslüften lassen. "Voll abgestanden."


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BeitragThema: Re: Weite Wüste
Weite Wüste EmptySo 14 Jan 2024 - 17:52

08 | @Vahid

Ein paar Sandkörner wurden verweht, als sich der Wind sich einem zarten Schleier gleich um Cassandras alles andere als zarten Stiefel legte. Mit dem rutschigen Untergrund hatte wenigstens sie daher nicht wirklich zu kämpfen. Der Wind war wie eine Schutzschicht unter den Sohlen, sorgte dafür, dass die Füße nicht bei jedem Aufkommen mit dem Sand zu kämpfen hatten. Vahid erging es da ein wenig schlechter. Dennoch, unter dem angestrengten Ein- und Ausatmen der Rennerei, kam Cassandra nicht umhin zu bemerken, dass er mindestens genauso schnell war wie sie selbst. Wie eine gut geölte Maschine preschte Vahid durch den Wüstensand, schien sich von der Kälte, die vom Boden aufstieg, nicht wirklich gestört zu fühlen. Ihre Haare folgten Cassandra wie ein dunkelblauer Heiligenschein, während sie hinter Vahid her hastete. Immer mal wieder musste die Geschwindigkeit verändert werden, als es von einem Stück Sand auf einen Streifen erkalteten, spiegelglatten Glases ging. Die Temperatur, die nötig war, um ein Stück Wüste zu Glas zu machen, wollte sich Cassandra gar nicht erst ausmalen. Immer höher ragte die Pyramide vor den Beiden auf, als sie dem ominösen Gebäude näher kamen. Obenauf thronte das flammende Auge, das bis grade noch dimmer geworden war. Jetzt jedoch schien sich das Sicherheitssystem erneut zu entschließen den Eindringlingen in der Stätte den Gar aus zu machen und es flackerte bedrohlich auf.

Dieses Mal verhielt sich Cassandra wie abgesprochen. Ein Fluchtversuch wäre ohnehin völlig vergeblich gewesen. Jegliche Deckung war viel zu weit entfernt. Der Pyramide würde sie als verbrannte, äscherne Hülle zurücklassen. Vahid rammte die Füße in den Boden. Cassandra machte sich hinter dem Drachensohn klein. Er mochte feuerfest sein, aber sie war es ganz sicher nicht. Halb in der Hocke, die Hände schützend über den Kopf gelegt, linste sie trotzdem zwischen den Fingern hindurch. Vahid...atmete das Feuer ein. Von hinten konnte sie nicht sehen, wie sich die Wangen des Drachensohns blähten, aber als er sich umwandte, rülpste und sein Leid ob des Geschmacks klagte, konnte sie doch nicht anders als einen amüsierten Laut von sich zu geben. Das ganze Schauspiel hatte etwas Bizarres. Hier stand Vahid und saugte ein, was normale Leute getötet hätte, und das einzige, was ihn daran störte, war der Geschmack des Feuers. "Gut gemacht. Weiter." Die Zunge im Mundwinkel ließ Cassandras eigene Mundwinkel zu einem sanften Lächeln empor schnellen, bevor sie sich schon wieder in Bewegung setzte. Wenn die Situation nicht doch eigentlich so ernst gewesen wäre, hätte man sich hier ein Späßchen erlauben können. Unter den raschen Schritten kam der Eingang der Pyramide immer näher. Eine gewaltige, zweiflügelige Türe, augenscheinlich versiegelt oder abgeschlossen. Darauf befanden sich Gravuren der Sonne und betenden Personen. Cassandra prallte fast gegen den Stein, als sie sich der Deckung des Eingangs entgegen warf. Das unheilvolle Licht der Flammensphäre erhellte zwar immer noch die Umgebung, aber von hier aus war die künstliche Sonne nicht zu sehen. Vielleicht hatten sie also einen Moment Ruhe. Vorsichtig machte sie einen Schritt nach hinten, legte den Kopf in den Nacken. Die Sonne mitten in der Türe war ein wenig seltsam. Neben den Sonnenstrahlen waren Kratzspuren im Stein.

Mit kratzendem Geräusch öffneten sich die Flügel der Türe, kaum dass Cassandra die Sonne darauf wieder in die richtige Position gedreht hatte. Ein Schwall schwüler, feuchter Luft entströmte dem Gebäude, formte sofort einen dichten Film auf Cassandras Haut und Haaren. In der Pyramide war...eine Art Resort. Altertümlich, ja. Aber künstliche Strände öffneten sich in Richtung von Pools. Diese blubberten unangenehm und dampften. Vermutlich war es keine gute Idee sie zu berühren. Wasserbeperlte Palmen standen herum, dazwischen kleine, steinerne Gazebos und Liegen. Und ganz in der Mitte stand...eine zweite Pyramide, deren Türen verschlossen schienen. Erhellt wurde der Anblick durch eine weitere Miniatursonne, wobei diese nur sanftes, goldenes Licht verströmte statt tödlicher Flammenstrahlen. "Oh...damit habe ich nun wirklich nicht gerechnet. Kannst du etwas riechen, Vahid?"


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BeitragThema: Re: Weite Wüste
Weite Wüste EmptySo 14 Jan 2024 - 23:31


Stolz und großmütig überließ Vahid Cassandra das Rätsel, um den Eingang zur Pyramide frei zu legen. Der abgestandene Feuerstrahl lag dem Slayer schwer im Magen. Außerdem verstand er nun einmal überhaupt nichts von irgendwelchen uralten Mechanismen und war daher viel besser dazu geeignet, solche Eingänge durch rohe Gewalt zu durchbrechen. Im Moment wollten sie aber keine unnötige Zerstörung anrichten. Sie waren Magier von Crimson Sphynx, die eigentlich versuchen sollten, Kollateralschäden zu vermeiden und überdies kannten sie das Layout der Pyramide nicht. Lieber eine Kettenreaktion der Zerstörung wie aus einem klischeehaften Abenteurerroman auslösen, wenn da drinnen noch Leute zu retten waren. Vahid stemmte die Hände in die Hüften, ließ die Zunge noch ein bisschen auslüften und behielt die künstliche Sonne im Blick, während Cassandra am Eingang herumspielte.

"Voll schlau!", lobte Vahid, als sich die Tür zum Inneren der Ruine öffnete. Der Drachensohn friemelte seine Hand aus Cassandras Gürtel und tänzelte um sie herum, um schräg vor ihr das Innere zu betreten. Pyramiden besaßen bestimmt Fallen aller Art, und er wollte nicht, dass seine Kameradin nun so kurz vor dem Ziel doch noch gegrillt oder aufgespießt wurde. Nach einem kleinen Gang kam ihnen schwüle Luft entgegen. Der Innenraum der Pyramide erinnerte an eine Oase. Wasser und Vegetation gab es hier, sowie eine weitere, kleinere Pyramide, auf deren Spitze eine goldene Sonne thronte. Neugierig sah Vahid sich um, formte auch die Hände zu einer Schale neben seinen Mund: "Hallooo~ Wir sind hier, um euch zu retten! Ist da jemaaaand?", kündigte sich der Slayer Freunden und Feinden gleichermaßen an. Mit Subtilität hatte er es bekanntlich nicht.

Cassandra bat ihn, zu riechen. Er folgte ihr aufs Wort und saugte ordentlich von der feuchtwarmen Luft in die Nase ein. Er roch den unverwechselbaren Geruch von Wasserdampf, Palmgrün und Feuer. "Irgendwas kokelt hier", meldete der Drachensohn und schnüffelte mehrmals durch die Luft. "Aber ich rieche keine Menschen. Muss aber nichts heißen, Gerüche von Personen halten sich nicht lange, solange sie nicht richtig heftig furzen oder so." Vahid teilte seine Weisheit mit Cassandra und streckte sich erst einmal ordentlich durch. Kam es ihm nur so vor oder spürte er Hitze von oben? Vielleicht übte die künstliche Sonne, die draußen Sand zu Glas schmolz ja eine derart starke Hitze aus, dass sie sogar hier ins Innere reichte? Die Wasserbecken blubberten jedenfalls bedrohlich. "Ich schlage vor, wir sehen uns diese Minipyramide an." Seitengänge oder Verzweigungen konnte Vahid auf Anhieb nicht erkennen. Vorsichtig beugte er sich hinab und hob eine Handvoll Sand auf, die warm, beinahe heiß, zwischen seinen Fingern hindurch rann. Irgendetwas hier war feurig heiß und übte eine elementare Wirkung auf die Umgebung aus. "Sei aber vorsichtig. Ich weiß nicht warum, aber ich hab das Gefühl, wir sind nicht allein." Vahid, der stets auf seine Instinkte vertraute, hatte tatsächlich schon seit Betreten der Pyramide dieses undefinierbare Gefühl, beobachtet zu werden. Aber welche Art von Raubtier mochte hier in dieser Hitze überleben? Er war sich recht sicher, dass es ihn nur einmal auf der Welt gab.


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BeitragThema: Re: Weite Wüste
Weite Wüste EmptyDo 18 Jan 2024 - 23:10

09 | @Vahid

Mit einer Hand winkte Cassandra das Lob beiseite. Es war nicht weiter schwierig gewesen hier herein zu kommen. Was vermutlich bedeutete, dass das Forscherteam es auch nicht sonderlich schwer hatte in die Pyramide zu gelangen. Das war...ungewöhnlich. Normalerweise waren solche Gebäude stets ausgesprochen gut gesichert. Meistens waren es eben auch nicht die Vergnügungs- oder gewöhnlichen Wohnbauten, die den Zahn der Zeit und vielleicht die eine oder andere imperiumzerreißende Apokalypse überstanden, sondern die gesicherten Gebäude. Militärisches oder Kultstätten, Herrschersitze vielleicht noch. Aber nicht...Resorts. Mit großen Augen sah sich Cassandra weiter im Inneren um, während Vahid ins Innere des Gebäudes rief. Es regte sich nichts. Einzig die Wasserbecken blubberten weiter munter vor sich hin. Es gab ein leises Plopp, wann immer ein Bläschen an der Oberfläche zerplatzte. Cassandra wischte sich eine feuchter werdende Haarsträhne aus der Stirn. Vahid mochte das nichts ausmachen, aber sie begann langsam ordentlich zu schwitzen. Kurzerhand wurde der Mantel neben dem Eingang abgelegt, als sie sich aus dem warmen Stoff herauswand wie eine Raupe. "Einverstanden", erklang es amüsiert. Menschliche Gerüche hielten sich also nicht lange, außer wenn die Person...flatulierte. Das war eine Information, die vielleicht irgendwann einmal nützlich werden könnte. Das bedeutete zwar keineswegs, dass sie sie behalten würde, aber einen Versuch war es wert. Ein Nicken ging in Richtung Vahid. Die Forscher waren hier nirgends, also waren sie vermutlich im Inneren der kleineren Pyramide. Der Rest des Areals sah verlassen aus. Und wenn sie dort drin waren, musste es einen Grund geben, warum sich keiner mehr hier draußen befand.

Cassandra legte eine Hand an ihr Armband. Wie klebrige Fäden zog die Hand etwas daraus hervor, das sich in ihren Händen zu einer Kombination aus Schwert und Wurfwaffe zusammensetzte. Die linke Hand ließ das Wurfbeil langsam an seiner Stoffbahn hängend kreisen. Vahid hatte Recht. Irgendwas musste sich hier befinden. Und es war umso seltsamer, dass es sich nicht zeigte. Etwas zischte hinter Cassandra. Eine Wolke Wasserdampf rauschte heran, tauchte die unmittelbare Umgebung in dichten Nebel. Zwei flackernde Augen flammten in der Wolke auf. Und dann...folgte der Rest des Körpers. Es ähnelte vage einer Raubkatze. Elegante, lauernde Bewegungen, ein langgezogener vierbeiniger Leib mit gewaltigen Fängen. Definitiv katzenförmig. Aber die Kreatur bestand auch aus Feuer. Das Wesen gab ein niedriges Grollen von sich, definitiv drohend. Einen Moment lang pirschte der Elementar noch um die beiden herum, bevor er sich mit einem knisternden Fauchen auf Cassandra stürzte. Der Wind stieß die junge Frau gradezu aus dem Weg des Sprungs. Zischend landete der katzenartige Elementar in einem der Wasserbecken. Eine weitere Dampfwolke rollte heran. Ein Blick in Richtung Vahid verriet, dass dieser mit seinem eigenen Elementar zu kämpfen hatte. Vermutlich war es aus dem Wasserbecken auf der anderen Seite des Wegs gestiegen. Nun, das erklärte, warum das Wasser blubberte, aber helfen tat das nicht im Geringsten. "Vahid. Erledige deins. Ich lenke meins ab, bis du fertig bist." Das war kein guter Plan. Aber mit ihrem Mangel an offensiver Magie stand sie nun einmal schlecht da. Ihre Waffen würden auch nicht wirklich etwas gegen einen Leib aus Feuer ausrichten. Das Katzenelementar richtete sich am Boden des Wasserbeckens neu auf, machte einen Satz durch die Flüssigkeit und schüttelte sich im Trockenen erstmal aus. Es regnete winzige Feuerhäärchen. Cassandra beugte sich ganz leicht herunter und klopfte mit der Spitze des Schwerts auf den Boden. Die Ohren des Elementars schwenkten um, fast ebenso rasch wie Cassandra sich umwandte und zu rennen begann. Sie konnte das Geräusch sengender Tatzen hinter sich auf dem Boden hören. Das Wesen war schneller. Lange würde das nicht gut gehen.

Mana:

Zauber:


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BeitragThema: Re: Weite Wüste
Weite Wüste EmptyDo 25 Jan 2024 - 0:19


Vahids Nackenhaare stellten sich auf. Eine fauchende Katze aus Feuer stieg aus dem Wasserbecken auf und verhüllte die unmittelbare Umgebung mit Wasserdampf. Blaue Augen suchten nach Feind und Kamerad, während sich die Nase des Drachensohns weitete. Deutlich nahm er den Geruch Cassandras wahr, sowie das ölige Verbrannte der Elementarkerne im Herzen ihrer beiden Gegner. Obwohl er nur eine Gestalt vor sich ausmachen konnte, wogte der Geruch einer zweiten Bestie heran, die seine Partnerin verfolgte. "Pass auf!", warnte Vahid die Windmagierin vor, die mit ihren Kräften den Nebel verwischte, doch bevor er ihr zu Hilfe eilen konnte, trafen feurige Pfoten neben ihn auf den Boden auf und setzten vor Hitze geneigte Grashalme in Brand. Eine verzerrte, feurige Katzenfratze starrte ihn an und fauchte erneut. Es klang wie eine zischende Stichflamme. "Bist du hässlich. Dich fände nichtmal Kenji süß." Seine große Klappe wurde mit einer Tatze belohnt, die blitzschnell nach vorne schnellte. Vahid drehte sich zur Seite und entging dem Hieb nur knapp. Das Biest war schnell. Der Slayer leckte sich über die Lippen. In direkter Nähe zu dem feurigem Wesen war auch ihm heiß. Dennoch funkelten seine Augen vor Freude und er ließ Nacken und Handgelenke gleichermaßen knacken, als er die Hände zu Fäusten ballte. Endlich einmal ernstzunehmende Gegner! Bisher hatten seine Aufträge für die Gilde eher aus kleinen Fischen bestanden, die dem Wüstenbewohner wenig entgegenzusetzen hatten. Das machte die Gildenleitung natürlich mit Absicht, denn wenn Vahid richtig kämpfte, dann ging einfach aufgrund der Natur seiner Magie einiges zu Bruch. Oder ... verbrannte. Doch hier in dieser Pyramide musste er sich wegen Zerstörungen keine Gedanken machen, solange nicht die ganze Tempelanlage über ihren Kopf einstürzte. Grinsend fraß Vahid einen glühenden Pfotenabdruck auf die Brust, der jedoch innerhalb von Sekunden verblasste. "Feuer wirkt bei mir nicht", erklärte der Dragonslayer und griff mit einem Kampfschrei (und ohne Hemmungen) nach dem Leib der Katze, um das verwirrt fauchende Vieh zu supplexen. Den Geräuschen des Elementars nach zu urteilen war es nicht gewohnt, einfach mit bloßen Händen am lodernden Leib angefasst zu werden. Da Vahid annahm, dass sie die Feuerresistenz gemeinsam hatten, verzichtete er darauf, seine Magie zu rufen. Stattdessen drehte sich der Drachensohn wild im Kreis, während er sich in den erstaunlich weichen Körper der Katze verkrallte und schrie laut Cassandras Namen. "CASSANDRA! ACHTUNG!" Wie einen Diskus schleuderte Vahid die Katze dorthin, wo er ihren Geruch wahr nahm. Elementar eins prallte gegen Elementar zwei und ließ beide über den Boden kugeln, gerade, als die Katze die Pfote nach der Alshaytan ausstreckte. Mit schnellen Schritten huschte Vahid durch den Nebel und baute sich mit rauchenden Händen neben der Windmagierin auf. "Was sind das für Viecher?", fragte er seine Kameradin, das Haar durch den Wasserdampf in der Luft gekräuselt wie ein Afro.
Gewaltiges Fauchen ertönte von dort, wo die beiden Flammenkatzen über den Boden gepoltert waren. Dort, wo gerade noch zwei Katzen lagen, pirschte sich nun eine einzige riesige Katze mit zwei Schwänzen an und öffnete den Mund. Ein kreisförmiger, heller Punkt in der Mitte des Schlunds verriet, dass sie ein Geschoss auflud, das sie auf die beiden Magier zu feuern gedachte. "Ups." Wer hätte auch damit rechnen können, dass zwei Elementarwesen gleicher Art einfach verschmelzen konnten ...?


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BeitragThema: Re: Weite Wüste
Weite Wüste EmptySo 28 Jan 2024 - 14:03

10 | @Vahid

Die Feuchtigkeit in der Luft machte das Atmen schwer. Jeder einzelne Atemzug fühlte sich an als müsste er gezwungen werden hinab in die Lungen zu wandern. Cassandra machte nicht den Fehler nach hinten zu sehen beim Weglaufen. Stattdessen lag ihre Aufmerksamkeit auf dem Weg nach vorne. Die junge Frau setzte im Lauf über eine der steinernen Liegen hinweg, die zu spät aus dem Wasserdampf aufgetaucht war. Wertvolle Bruchstücke an Sekunden, die dabei verloren gingen. Die kleinere Pyramide im Inneren, mit der künstlichen Sonne darüber, schälte sich aus dem Nebel. Etwas zischte hinter ihr, ein knisterndes Fauchen ertönte. Cassandra schlug einen Haken, schwang die Wurfklinge ihrer Waffe dorthin, wo sie bis eben noch gewesen war. Mit wütendem Brüllen bekam das Feuerelementar die Waffe in die Seite, als es nach seinem Sprung von der Liege wieder auf dem Boden aufsetzte. Eine Woge feuchter Hitze schlug Cassandra in den Rücken, als das Wesen erneut aufbrüllte und die Verfolgung wieder aufnahm. Einmal um die Pyramide, dann zurück zu Vahid. Ihre Waffen zeigten keine Wirkung. Den Zauber, mit denen man sie mit Eis überziehen konnte, hatte sie sich bislang nicht die Mühe gemacht zu lernen. Verflucht. Eine flammende Tatze verkrallte sich in Cassandras Fuß, hinterließ ein paar in zweierlei Hinsicht brennende Striemen in den festen Stiefeln. Mit einem (leisen) Geräusch des Schmerzes begann Cassandra zu fallen. Eine mächtige Böe fegte den Wassernebel beiseite. Statt auf dem Boden, landete die junge Frau in einem Strudel rasenden Winds, der sie einfach mitnahm.

Es war aufregend. Das Herz schlug Cassandra bis in den Hals. Der Zauber hatte funktioniert. Rückwärts raste sie dem Katzenelementar davon, sah nur ab und an über die Schulter, um nicht gegen die Pyramide oder eine der Palmen zu krachen. Der pochende Schmerz im Fuß musste erst einmal ignoriert werden. Vor den Augen normaler Leute verschwamm die Form Cassandras derzeit, so rasch bewegte sie sich. Den Elementar schien das jedoch kaum zu stören. Er fiel tatsächlich nur minimal zurück. Diese Biester waren wirklich verflucht schnell. Vahid brüllte durch den Nebel. Mit einer Drehung tauchte Cassandra unter dem unfreiwillig heransegelndem Feuerelementar hindurch. Es gab einen kurzen Moment, als sich Elementar und Frau gegenseitig überrascht anstarrten. Das Elementar überrascht, weil es sich scheinbar grade kräftig verkalkuliert hatte, die Frau, weil sie nicht damit gerechnet hatte, dass Vahid das Wesen werfen würde. In der Luft hängend wie eine übergroße Fee verharrte Cassandra neben ihrem Partner. "Guter Wurf. Feuerelementare, denke ich. Vor langer Zeit beschworen und als Wachposten eingesetzt." Ein aggressiver Laut ertönte. Der Wasserdampf wurde von dem Fauchen für den Moment vertrieben. Cassandras Blick wanderte nach oben. Dann noch ein Stück höher. Zwei Schwänze. Wenigstens hatte das Wesen nicht auch noch zwei Köpfe und Münder bekommen. Das war doch ein Lichtblick, oder? "Oh. Vorsicht!", ertönte es noch, bevor Cassandra den afrohaarigen Vahid zurückließ und sich in die Höhe schraubte. Grade rechtzeitig. Ein gewaltiger Flammenstrahl, jenen von draußen nicht unähnlich, fräste sich seinen Weg durch die feuchte Luft. Eines der Wasserbecken verdampfte. Mit geweiteten Augen betrachtete Cassandra die Zerstörung. Vahid würde es gut gehen. Feuer konnte ihm nichts anhaben. Aber sie durfte davon definitiv nicht getroffen werden. Vahid brauchte jedoch vermutlich ein bisschen Zeit um dieses Wesen nieder zu ringen. Also...machte Cassandra eine Drehung in der Luft. Der Wind sammelte sich um ihren unverletzten Fuß, nahm den Wasserdampf mit, bis er ein weißliches Knäuel formte. Mit dem Zischen eines kaputten Ventils trudelte das Geschoss auf das Feuerelementar zu. Mehr als nur ein bisschen Feuer riss es nicht aus der Substanz des Wesen, aber es reckte den Kopf zu der nervigen Fliege empor, von der es da grade traktiert wurde. Im Maul sammelte sich bereits der nächste Feuerstrahl, dieses Mal nach oben gerichtet.

Mana:

Zauber:


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BeitragThema: Re: Weite Wüste
Weite Wüste EmptySa 3 Feb 2024 - 13:35


Tief sog Vahid den Atem ein. Die Funken in der Luft hatten einen eigenartigen Geschmack. Wie Feuer, das viele Jahre kaum Sauerstoff bekommen, aber dennoch am Leben erhalten worden war. Dem Dragonslayer, der Feuer als Teil von sich sah, kam es manchmal so vor, als hätte die elementare Kraft ihre eigenen Gefühle und Erinnerungen. Er spürte die Verwahrlosung der Kreatur, die aus Feuer geschaffen war. Den unstillbaren Hunger, mit dem es sich so lange hatte plagen müssen und den Zorn auf ihren Schöpfer, der sich geballt gegen die beiden Magier als Stellvertreter entlud. Vahid hatte Mitgefühl mit diesen Kreaturen, doch er hatte sein Leben auch in der Wildnis verbracht. Nur weil man verstand, dass ein Monster einen zum Überleben oder aus Angst fressen wollte, musste man nicht klein beigeben. Die Hände zu Fäusten geballt, bohrten sich die nackten Füße des Slayers tief in den sandigen, warmen Boden des Resorts. Seine Muskeln spannten sich an, bis sein ganzer Körper wie eine Bogensehne war, und er bleckte die spitzen Zähne. In seinen strahlenden Augen lag Freude. Pure Freude eines raufenden Raubtiers, das endlich einen Partner gefunden hatte, um die Krallen zu wetzen.
Cassandra brauste inmitten des Winds an ihm vorbei und ließ seine Haare flattern. Mit ihr wich auch der Dampf in der Luft und offenbarte die freie Fläche zwischen Vahid und der zweischwänzigen, feurigen Raubkatze. Rund um ihren Kampfbereich stiegen weitere Wolken aus den Teichen auf, die durch die rapide steigende Umgebungstemperatur blubberten und brodelten. Als die Raubkatze ihr feuriges Brüllen wie eine kleine Version des Flammenstrahls von draußen auf Vahid spuckte, stand er mitten in ihrer Reichweite. Die Wucht des Aufpralls schob ihn ein, zwei Schritte zurück, doch dort, wo die Flammen ihn berührt hatten, war nicht einmal ein Hauch von Ruß auf den Brustmuskeln zu erkennen. Der Drachensohn bleckte die Zähne noch breiter. “Feuer wirkt bei mir nicht”, rief er, auch wenn er sich nicht sicher war, ob die Kreatur ihn verstehen konnte. Sie antwortete mit einem Brüllen der Irritation und der Wut und richtete ihren Blick stattdessen auf Cassandra, die in der Zwischenzeit mit Windgeschossen aushalf. Ihre Magie trennte einen Teil des feurigen Körpers von der Raubkatze ab und versetzte sie weiter in Rage. Dort, wo Cassandra etwas freigelegt hatte, erkannte Vahid einen Brocken glühender Kohle, der anders war als der Rest des Elementars.
“Mach weiter damit!”, brüllte der Drachensohn und sprintete auf die Kreatur zu, die soeben den Kopf zu Cassandra hob und sich entschieden hatte, statt dem feuerfesten Salamander an ihren Füßen stattdessen die lästige Mücke zu vernichten, die um sie herum schwirrte. Sand spritzte in alle Richtungen, als Vahid sich beeilte. Er durfte nicht zulassen, dass Cassandra etwas geschah! Schon draußen hatte er seiner Kameradin versprochen, dass er sie beschützen würde. Die Alshaytan hatte ihm etwas zu Essen gemacht, Zeit mit ihm verbracht und behandelte ihn nicht wie einen Aussätzigen. Sie lachte nicht über seine Art oder seine Talente, sondern nahm ihn sogar auf einen Questrang mit, bei dem andere ihn nur verhöhnten. Sie war seine wertvolle Freundin, ein Teil seines Drachenschatzes. Und es lag in seiner Natur als Sohn eines der edelsten Wesen von Fiore, seinen Hort zu beschützen!
Mit voller Wucht schlug Vahid in die Flanke des Wesens ein und vergrub seine Hände in dem feurigen, seltsam nachgiebigem Leib der Raubkatze. Fauchend warf sie sich auf die Seite und vergrub den Drachensohn unter sich. Der Feuerstrahl brach hervor und traf einen der Teiche, der augenblicklich verdampfte. Die Luftfeuchtigkeit in dem kleinen, abgeschlossenen Areal stieg rapide an, als hätte man Wasser über die heißen Steine eines Dampfbads gegossen. Schweiß perlte von Vahid, und er spürte, wie das Atmen aufgrund der Kreatur schwerer wurde, die sich heiß brennend auf seiner Brust wälzte und versuchte, mit ihren feurigen Krallen und Zähnen an seine Kehle zu gehen. “Los, Cassandra!”, schrie Vahid und griff nach dem Kiefer der Bestie. Feuer wogte um seine Hände, dunkler und wirbelnder als das der Kreatur. Es kam nicht von einem Zauberspruch oder einem Symbol. Es erschien wie ein wirbelnder Funke an der Hand und umgab sie, als habe Vahid seine Gliedmaße in flüssiges Feuer getaucht. Seine Augen glühten und reflektierten den tiefen Rotton seines Feuers, das gierig nach dem Feuer der Katze leckte. Sie fauchte, doch Vahid hielt sie fest verankert. Funken sprühend kratzte der Elementar über den Boden, schüttelte sein Maul, doch Vahid hielt es fest und langsam, ganz langsam, warf er es mit einem lauten Schrei auf den Rücken, um Cassandra die Brust des Wesens und die beiden darin wabernden Kohlebrocken zu offenbaren, die einigermaßen in den züngelnden Flammen des “Brustfells” zu sehen waren. Mit einem Krachen landete die Raubkatze auf dem Rücken und schoss Sand in alle Richtungen. Und Vahid? Er offenbarte Cassandra den mutmaßlichen Elementarkern, entließ ein beinahe unmenschlich klingendes, triumphierendes Brüllen und ging der Feuerkatze mit den Zähnen an die Kehle.

Zauber:

Mana:


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BeitragThema: Re: Weite Wüste
Weite Wüste EmptyMo 12 Feb 2024 - 23:58

11 | @Vahid | 35/350

Weitermachen? Wenn sie noch ein Geschoss abfeuerte, wurde sie langsamer. Und dann erwischte sie vielleicht der Flammenstrahl, dessen Hitzeflimmern sogar von hier oben erkennbar war. Vahid hatte den Angriff natürlich überstanden. Es war ein immer währender Punkt absoluter Verwunderung für Cassandra wie und wie gut diese Immunität der Slayer funktionierte. Dieser Angriff hätte jeden anderen vermutlich in ein Häufchen Asche verwandelt. Nicht aber Vahid. Der sah einfach nur aus als hätte er Spaß an der ganzen Sache. Meergrüne Augen wechselten einen Moment lang von Mensch zu Feuerkatze und wieder zurück. Sollte sie...? Sollte sie Vahid vertrauen und noch einmal angreifen oder sich besser auf ihre Geschwindigkeit verlassen um dem gleich folgenden Angriff zu entgehen? Vahid war...exzentrisch. Manchmal ein bisschen zu aufgeregt. Aber...auch eine gute Person. Manchmal ein wenig zu gut für sein eigenes Wohl. Der Fuß reagierte ohne eine Entscheidung des Hirns abzuwarten. Wind sammelte sich um den Stiefel. Der Wirbel sog gierig den ihn umgebenden Nebel ein, bis sich wieder ein weißlich-faseriges Miniaturstürmchen gebildet hatte. Eine Mondsichel wurde in den Nebel gefräst, als sich Cassandra in eine Drehung warf um dem Geschoss noch mehr Kraft zu verleihen. Nur aus dem Augenwinkel bekam sie mit, wie sich Vahid gegen das Elementar warf. Neben dem Licht des Flammenstrahls wirkte der Rest des Pyramide kurzzeitig fast dunkel.
Mit einem Zischen breitete sich noch mehr Wasserdampf aus, hüllte die Pyramide in feuchte Schleier. Wieder völlig ohne nachzudenken vollendete Cassandra ihr Tänzchen in der Luft und schickte das Windgeschoss blindlings auf seinen Weg. Der Wirbelsturm fraß sich seinen Weg durch den Nebel, schien dabei doch viel zu langsam zu sein. Aber Cassandra vertraute auf den anfeuernden Ruf Vahids. Bestimmt hatte der Drachensohn einen Plan. Ganz bestimmt! Er musste. Die lange Gestalt der jungen Frau krümmte sich zusammen. Der Nebel machte es schwer zu sehen, was exakt dort unten vor sich ging. Das Feuer des Elementars ließ die Umgebung unheilvoll glimmen, zumindest bis...sich eine andere Schattierung darunter mischte. Diesen Farbton kannte Cassandra. Es war Vahids Feuer, mit dem er schon die Skorpione zertreten hatte. Mehr als eine Sekunde Erleichtung erlaubte sich die Alshaytan jedoch nicht. Der Wirbelsturm erwischte die Feuerkatze, die grade von Vahid auf den Boden gepinnt wurde, mittig. Das Geschoss legte irgendwas frei. Zwei kleine, dunklere Brocken. Fast wie Kohlen im Feuer des gewaltigen Leibs.
Die Fötushaltung entlud sich, als Cassandra in einen Sturzflug überging und sich weiterer Wind um ihren Körper sammelte. Die Stoffbahn Zayn Aljalds flatterte hinter ihr her wie der Schleier einer Tänzerin im Resort. Nur deutlich weniger elegant. Nun erreichten die Tänzer dort meistens auch keine Geschwindigkeiten, die dafür sorgten, dass man nur noch ein verwischter Schemen vor den Augen der meisten Sterblichen war. Rötlich schimmerte die Klinge der Waffe im Licht des feurigen Wesens, beschrieb einen Bogen durch den Leib. Etwas knirschte unheilvoll. Der Feuerelementar gab ein kläglich klingendes Fauchen von sich als Vahid ihm an die Kehle ging und die beiden Elementarkerne beim Auftreffen auf die Klinge zerbrachen. Ein leiser Schmerzenslaut ertönte. Die Klinge klapperte auf den Boden. Nun glühte sie nicht mehr nur rötlich im Licht, sondern wahrhaftig. Der Kontakt mit dem Elementarkörper hatte das Metall aufgeheizt, bis es Cassandra die Hand verschmort hatte.
Fauchend begann der Elementar um sich zu schlagen. Es mochte kein richtiges Leben sein, was hier zerstört wurde, aber ein letztes Aufgebähren im Tod vollbrachte es trotzdem. Eine feurige Tatze, ziel- und zügellos umherschlagend, erwischte Cassandra frontal. Es presste ihr die Luft aus den Lungen. Trudelnd als der Flugzauber nicht mehr so ganz aufrecht erhalten werden konnte, segelte sie durch die Luft, bis der Wind es endlich vollbrachte den Schwung aufzufangen. Falsch herum in der Luft hängend, die Arme um eine schmerzende Mitte geschlungen, öffnete Cassandra zwei Augen, die nun nicht mehr nur wegen der Umgebung leicht feucht waren. "Vahid?", erklang die typisch leise Nachfrage in Richtung des Nebels. Hoffentlich ging es ihm gut. Es musste ihm gut gehen.

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BeitragThema: Re: Weite Wüste
Weite Wüste EmptySa 2 März 2024 - 18:08


Selbst der feuerfeste Vahid kam im Zweikampf mit dem wütendem Elementarwesen ordentlich ins Schwitzen. Die unnatürliche Hitze der magischen Flammen konnte ihn zwar nicht verletzen, doch die körperliche Anstrengung und die Wehrhaftigkeit der Katze forderten dennoch allmählich ihren Tribut. Triefend vor Schweiß und keuchend presste der Drachensohn seinen Körper gegen den Leib der Bestie, pinnte sie auf den weichen Sandboden. Es zischte, als das Wasser der Teiche um sie herum sich dampfend verteilte und den Raum trotz seiner großen Fläche zu einer wahren Sauna machte. Jeder Muskel des Wüstenbewohners fühlte sich wie zum Zerreißen gespannt an, um gegen die rohe Kraft des Wesens anzukommen, das um einiges größer war als er selbst.

Während er sich damit abmühte mit einer riesigen, überaus schlecht gelaunten Feuerkatze zu ringen, ging Cassandra in die Vollen. Sie offenbarte ihre starke Windmagie und ballerte alles, was sie konnte gegen das Wesen, das ihr in einem günstigem Moment seine Elementarkerne offenbarte. Diese mussten sich vom feurigen Leib trennen, soviel war selbst Vahid klar, der sonst nicht gerade von der schnellen Truppe war. Allerdings gestaltete sich das in der Praxis schwieriger als in der Theorie. Die Katze fauchte und wehrte sich nach Leibeskräften. Vahid brüllte auf, doch er konnte auch mit dem Aufbringen all seiner Kraft nicht verhindern, dass das Wesen sich kräftig wehrte. Also tat er das, was ihm im rechten Augenblick gut und effektiv vorkam: Er ging der Kreatur an die Kehle. Seine spitzen Zähne bohrten sich durch das beinahe gallertartige Material der lebendigen Flammen. Dort, wo Lippen und Haare verschmort werden sollten, entfaltete sich ein alter, eigenartiger Geschmack auf seiner Zunge. Vahid atmete ein, und die Flammen folgten seinem Ruf, erfüllten seine Lungen und strömten in seinen Körper, wo der Drache in ihm sich wohlig in den heiß züngelnden Feuern zu suhlen schien. Was auch immer Astarot ihm einst gegegen hatte, um seine Anatomie so vollständig zu verändern, es zeigte in diesem Augenblick volle Wirkung. Wie Wasser bei Ebbe zogen sich die Flammenmassen von den Steinen zurück, so dass Cassandra freies Feld hatte, um die Kohlebrocken mit ihrer seltsamen Waffe zu zerschmettern. Nur vage hörte Vahid sie schreien, berauscht vom Geschmack des Feuers und der in seine Muskeln strömenden Macht.

Der Todeskampf der Bestie klang wie Musik in seinen rauschenden Ohren. Triumphierend legte Vahid den Kopf in den Nacken und brüllte ein kehliges, gutturales Geräusch heraus, die Augen lodernd vor Flammen. Das eigene Feuer züngelte um seine Hände, tanzte einen Siegestanz. Beinahe verlor sich Vahid darin, getaucht in Nebel, Schweiß und versiegendem Feuer, das um ihn brauste. Dann sah er, wie ein letztes Aufbäumen der sich auflösenden Bestie Cassandra mittig traf und davonschleuderte. Wie ein abgeschossener Flieger trudelte seine Kameradin durch die Luft. Das Feuer um Vahids Händen erlosch und er sprang aus dem Dampf und den auf dem Boden vergehenden Flammen ihres Feindes auf sie zu. Einen Moment sah es aus, als habe er in ihr sein nächstes Ziel gefunden, denn der Drachensohn preschte mit offenem Mund und konzentriertem Gesicht auf sie zu. Doch bevor tatsächlich der Eindruck entstehen konnte, dass er sie anfallen wollte, führte Vahid seinen Schlund vor der Körpermitte seiner Kameradin und atmete die lodernde Glut ein, welche die Katze dort zurückgelassen hatte. "Bin hier", versprach er, wollte die Hände ausstrecken, tat es auch, stellte aber keinen Kontakt her. Mit sorgenvollem Blick sah er Cassandras Hand an, die rußigen Flecken an ihrem Körper, wo das Feuer sie erwischt hatte. "Geht es dir gut?" Er selbst war unverletzt und spürte den Stachel der Schuld tief in seiner Brust. Wieso hatte er sie nicht beschützen können, wie er es versprochen hatte? "Ich war nicht schnell genug."


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BeitragThema: Re: Weite Wüste
Weite Wüste EmptySo 10 März 2024 - 16:06

12 | @Vahid | Mana: 85/350

Der Nebel färbte sich rötlich. Einen Moment lang stellte sich bei Cassandra die Angst ein, dass der Feuerelementar wieder erstarkt war und sich dazu entschlossen hatte wenigstens einem der beiden Magier - ihr, da es Vahid nicht einmal verletzen konnte - doch noch den Garaus zu machen. Aber das Brüllen, das durch das dampfige Innere der Pyramide hallte, hatte nichts von dem zischenden, schmauchenden Fauchen des Katzenwesens. Es klang...nun nicht ganz menschlich, aber doch eben zu menschlich als dass es aus einer Kehle geformt aus Feuer hätte kommen können. Der Verdacht bestätigte sich als Vahid durch den Dampf brach wie ein Miniaturdrache und...das Feuer von ihr absaugte. Falsch herum hängend wie sie grade war, mochte die Geste ein wenig seltsam aussehen, aber trotzdem lächelte ihr Gegenüber an. In fliegender Eile tasteten die Finger ihre Mitte ab. Der brutale Prankenhieb hatte die Kleidung entzündet. Ganz verbrannt war das Oberteil vor dem Bauch nicht, aber die Fäden hielten nur noch mit Mühe zusammen. Darunter zeigte sich gerötete Haut. Das würde mehr als nur eine Brandblase geben. Aber es würde heilen. Die Finger ebenfalls. Das Material des Handschuhs war oberflächlich angeschmolzen und die bloßen Fingerkuppen würden noch ein paar Tage etwas von der Hitze haben, aber auch das würde heilen. Einen Moment lang starrte Cassandra auf Vahids Hände herunter, dann auf ihre eigene, unverletzte. Vorsichtig, zögerlich legte sie sich in Vahids Pranken, während die Magie die Frau endlich wieder richtig herum drehte.

"Es ist nicht deine Schuld, Vahid. Also gib' sie dir bitte auch nicht", bat die junge Alshaytan typisch leise. Die unverletzte Hand wurde sanft wieder aus Vahids Grabschern entfernt. Langsam ebbte das Adrenalin in Cassandras Körper ab. Sie konnte schon fühlen, wie die Beine nachgeben wollten. Eigentlich hatte sie ja schon ein paar Mal gekämpft, meistens mit Gefahr um Leib und Leben, aber irgendwie gewöhnte sie sich doch nie so ganz daran. Wenigstens waren die Gegner dieses Mal keine Menschen gewesen. Erst verzögert stellte sich das unangenehme Prickeln und Krabbeln in der Hand ein, mit der sie grade Vahid berührt hatte. Ein zufriedenes Lächeln huschte über Cassandras Gesicht. Es wurde langsam. Vielleicht hatte es etwas damit zu tun, wie sehr sie der anderen Person vertraute, aber bei manchen der anderen Magier waren Berührungen so langsam möglich, so lange sie sie initiierte. Bei ihren Eltern funktionierte es ja schließlich auch. Eine Möglichkeit musste also bestehen. Die musste nur gefunden werden. Ein paar Schritte brachten sie hinüber zu ihrer Tasche, die beim Abflug oder irgendwann später wohl von der Schulter gerutscht war. Ein Geräusch stellte sich ein. Es klang wie dumpfes Klopfen. Waren da auch Stimmen? Suchend sah sich Cassandra um. Es schien aus der kleinen Pyramide im Zentrum dieses Erholungsbereiches zu kommen. "Vahid. Hörst du das auch? Ich glaube es kommt von dort." Ein Finger der Linken deutete in Richtung der Pyramide. Ob der Rest der Expedition dort drin war? Hier draußen waren sie ziemlich sicher nicht gewesen. Verkohlte Skelette hatte sie bei ihrem zugegebenermaßen sehr schnellen Überflug auch nicht gesehen. Es war also nicht unwahrscheinlich.

"Kannst du dir das bitte ansehen? Ich komme gleich nach"
, bat sie Vahid mit müder Stimme. Mit einem leisen Wumms landeten Cassandras vier Buchstaben auf einer der steinernen Liegen. Grade schien keine sofortige Gefahr zu drohen. Ungeschickt fischte sie einen Tiegel mit Brandsalbe aus ihrer Tasche. Aufgrund der Feuchtigkeit in der Luft war es gar nicht so leicht sie aufzutragen, aber die kühle Salbe war sofortige Linderung für die strapazierte Haut. Wenigstens hatte es dieses Mal nur sie erwischt. Sonst verletzten sich ja immer ihre Questpartner. Da hatte sich fast die Befürchtung aufgedrängt, dass sie ein Magnet für Pech war.


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BeitragThema: Re: Weite Wüste
Weite Wüste EmptyDo 4 Apr 2024 - 23:08


Erleichterung durchfuhr Vahid. Cassandra schien den Kampf mit den wütenden Feuerelementaren gut überstanden zu haben. Sie wirkte erschöpft und diverse Blessuren hatten ihre Spuren an ihr hinterlassen, doch der Slayer nahm dies nicht als Anlass zur Sorge. Solange seine Partnerin sprechen und lächeln konnte, bestand erst einmal kein Grund zur Panik. Vahid grinste über beide Ohren und ergriff bereitwillig die Hand, die sie ihm entgegen streckte. Die warme, von Narben und Schwielen überzogene Haut hob sich stark von Cassandras Blässe ab. Der Drachensohn drückte sie vorsichtig, als habe man ihm einen kleinen, zerbrechlichen Vogel anvertraut, der bei jeder Erschütterung die Flucht antreten konnte. Er wusste, wie viel Überwindung Cassandra eine solche Berührung kostete. Am liebsten hätte er sie einmal ordentlich umarmt und durch die Luft gewirbelt, aber er respektierte sie zu sehr, um ihre Grenzen so mit Füßen zu treten. Stattdessen legte Vahid einen hüpfenden, triumphalen Tanz hin und brachte seiner Kameradin das noch immer dampfende Bruchstück des Elementarkerns. Ohne die lodernden Flammen wirkte das Objekt porös und unscheinbar. Hatte es das Monster angetrieben? Oder handelte es sich eher um einen Käfig, der die Macht des Wesens um sich gebündelt hatte? Vahid war das zu hoch. Er apportierte den glimmenden, verschmolzenen Ball und wartete geduldig, bis Cassandra sich das Teil ansehen konnte oder wollte. Da sie sich gerade auf eine der Bänke setzte und durchatmete, sprang der unverletzte und durch gewaltigen Feuerkonsum vor Energie sprühende Slayer quer durch das Areal, nachdem er ihr seine Beute gebracht hatte. Vahid beschnupperte die nunmehr eher lauwarmen Wasserbecken, hob Steinbrocken auf und schob Sand mit den nackten Füßen über den Boden. Während er die Umgebung sicherte, nahm natürlich auch er das anhaltende Klopfen wahr. Doch er wollte sichergehen, dass ihnen nichts in den Rücken fallen konnte. Noch mehr Feuer bekam er nämlich nicht gegessen …

Schließlich näherte sich Vahid der Pyramide im Zentrum des Raumes und lauschte gebannt auf die geheimnisvollen Geräusche aus ihrem Inneren. Durch den dicken Stein drang alles nur gedämpft hervor, doch er meinte winzige Gesprächsfetzen zu erkennen. Als Vahid an die glatte Steinfläche vor der Pyramide trat, deren Position an eine Tür erinnerte, fand er weder einen Griff noch einen Schalter. Mit in die Hosentaschen gesteckten Händen und schiefgelegten Kopf studierte er das kleine Gebäude von allen Seiten. “Diese Inschrift kommt mir bekannt vor”, vermeldete der Drachensohn an Cassandra und zeigte auf die Hieroglyphen, die jemand in den Stein gemeißelt hatte. Er wusste nicht, woher er diese Schrift kannte, doch der Slayer hatte das durchdringende Gefühl, etwas Ähnliches bereits einmal gelesen zu haben. Vor seinem geistigen Auge tauchte eine goldene Schatulle auf, leises Summen, wie ein Wiegenlied. Doch dann endete die Erinnerung, schien fragmentiert wie ein zerborstener Spiegel, dessen Scherben in alle Himmelsrichtungen seines Geistes verweht worden waren. “Es geht um Feuer”, erklärte Vahid und legte einen Finger an, um die Rille des Piktogramms nach zu fahren. Ein dumpfes Knirschen erfüllte den Raum. “Boah!” Vahid stolperte zurück und nahm reflexartig eine Kampfpose ein. Statt dem Zorn der Pyramide oder einer Armee rachsüchtiger Mumien drang aus dem Inneren des kleinen Gebäudes jedoch nur ein Jubelschrei. Kurz darauf verließ eine Gruppe verhärmter, von Sonnenbrand gebrandmarkter Leute in fester Erkunderkleidung das Gebäude. Schriftrollenbehälter, Ferngläser und Feldflaschen wiesen sie als Forscher oder Reisende aus.Sie wirkten unverletzt, aber ausgedörrt wie getrocknete Pflaumen und erschöpft. Nacheinander stolperte sie heraus und schauten sich verwirrt im Innenraum um. Als ihre Blicke auf Vahid und Cassandra trafen, schauten sie zunächst irritiert aus der Wäsche, freuten sich jedoch beim Anblick des roten Auges auf Vahids Bauch krächzend. “Wir sind gerettet!” “Nichts wie raus hier!” “Der Professor zahlt uns zu wenig … nie wieder!” Vahid überließ Cassandra das Reden und schnupperte in der Luft. Fasziniert von etwas aus dem Inneren des Gebäudes ließ er die Menschen stehen, die soweit überlebensfähig wirkten und trat an ihnen vorbei in das Innere der kleineren Pyramide. Dort wurde der Drachensohn von einem roten, flackernden Licht verschluckt.


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BeitragThema: Re: Weite Wüste
Weite Wüste EmptyFr 5 Apr 2024 - 13:55

13 | @Vahid | Mana: 135/350

Wie ein kühlendes Tuch bei Fieber legte sich die dünne Schicht Brandsalbe lindernd auf die malträtierten Stellen Haut. Mit verzogenem Gesicht, was einer Mischung aus Konzentration und leichten Schmerzen geschuldet war, trug Cassandra die Salbe sacht auf. Eine kurze Überprüfung von Vahids sichtbarer Haut bestätigte ihren Verdacht, dass er komplett von sowas verschont geblieben war. Die Macht eines Slayers war schon ein wundersames Ding. Immerhin hatte er mit einem Feuerelementar gewrestled und nicht einmal einen Kratzer davon getragen. Es war die komplett richtige Entscheidung gewesen ihn auf die Mission mitzunehmen. Apropos Vahid. Der brachte grade die zusammengeschmolzene, immer noch leicht glimmende Masse herüber. War das nicht der Kern des Elementars? Zumindest war sich Cassandra sehr sicher, dass sie das Ding vorher mitten in dem feurigen Leib gesehen hatte. Während Vahid gleich weiter wuselte, schraubte Cassandra den Tiegel mit Brandsalbe mit spitzen Fingern wieder zu. Eine testweise gen Elementarkern ausgestreckte Hand ergab, dass er immer noch warm war. Sehr vorsichtig angelte sie sich das glimmende Ding, nachdem sie vorher den Handschuh schützend um die Hand gelegt hatte. Es war wirklich immer noch warm, aber nicht mehr brennend heiß. Hm. Ein Blick ging Richtung Vahid rüber. Daraus ließ sich doch bestimmt etwas anfertigen. Für den handwerklichen Anteil würde sie Hilfe engagieren müssen, aber Vahid würde sich doch sicherlich über ein Andenken seiner ersten B-Rang Quest freuen, oder nicht?

"Hm. Ich kann die Schriftzeichen nicht identifizieren. Es muss sehr alt sein", vermeldete Cassandra, die sich nach der Sicherung des Elementarkerns zurück zu Vahid an der Türe gesellte. Das Klopfen kam definitiv von dort drinnen. Und sie mochte sich irren, aber waren das Fetzen von Stimmen, die hinter der Steinwand dumpf zu sprechen schienen? Wie sich herausstellte war die Vermutung völlig richtig. Vahid tat etwas - oder vielleicht reagierte die Tür auch einfach nur auf seine Anwesenheit - und die Tür öffnete sich unter dem Knirschen und Rumpeln uralten Steins und steinalter Mechanismen. Wie die Hühner nachdem das Gatter zum Futter geöffnet wurde, strömten die Mitglieder der gesuchten Expedition heraus. Es dauerte nur kurz, bis Freude über die Rettung bei den Männern und Frauen zu verzeichnen war. Wenigstens auf den ersten Blick sahen sie allesamt zwar malträtiert, aber wenigstens nicht lebensbedrohlich verletzt aus. Dehydriert waren sie definitiv auch. Als die ersten Richtung Ausgang strömten, hob Cassandra bremsend die Hände. "Bitte, die Herrschaften. Hier sind ein paar Flaschen Wasser. Bleiben sie hier. Ich muss prüfen, ob der Weg nach draußen sicher ist." Vahid für den Moment außer Acht lassend - sie war sich ziemlich sicher, dass der Slayer derzeit das gefährlichste Wesen in der näheren Umgebung war - huschte Cassandra stattdessen Richtung Ausgang. Wie bei einem neugierigen Erdmännchen guckte ihr Kopf für einen Sekundenbruchteil unter dem Vordach der Pyramide hervor. Die flammende Kugel schwebte noch immer dort oben wie das Auge eines kolossalen Dämons. Vielleicht war es Vahid möglich die Aufmerksamkeit der Miniatursonne auf sich zu ziehen, damit die Expedition und Cassandra entkommen konnten. Aber das Risiko mussten sie ja vielleicht gar nicht eingehen. Cassandras Kopf zog sich zurück. "Bitte warten sie noch einen Moment", erging die Meldung an die versammelte Expeditionstruppe, bevor Cassandra schon hinter Vahid herhuschte. Vielleicht hatte er ja etwas gefunden.


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BeitragThema: Re: Weite Wüste
Weite Wüste EmptySa 20 Apr 2024 - 18:50


Vahids Herz pochte vor Aufregung, als er durch den Durchgang schritt und in das Innere der kleinen Pyramide eintauchte. Er wusste nicht, warum. Ein Gefühl von Vertrautheit umfing ihn, so als wäre er schon einmal hier gewesen. Aber das war unmöglich. Die Forscher hatten diese Pyramide erst entdeckt. Und selbst wenn es sie schon viel länger gab, als irgendjemand der Anwesenden lebte, hatten Cassandra und er sie vor wenigen Minuten zum ersten Mal gesehen. Aber woher wusstest du, wie man den Flammen ausweicht? Eine nervige, kleine Stimme in seinem Inneren zweifelte an der Version der Ereignisse. Es gab so vieles, das Vahid nicht über sich wusste. Über seine frühe Kindheit, seine Herkunft. Sein Leben begann unter den rubinroten Schwingen des großen Feuerdrachen Astarot. Jetzt, ohne seinen Vater, irrte Vahid durch ein Leben voller Fremdartigkeiten, eine Welt, in der er sich nur bedingt gut zurecht fand. Doch hier auf diesem sandigem Pfad in das Innere einer mutmaßlichen uralten Grabkammer, fühlte sich der Drachensohn zum ersten Mal nicht mehr, als würde er sich durch den Treibsand des Alltags kämpfen. Als wäre er ein Monster unter Menschen, ein Tier in der Gegenwart von Starrenden, das sich nach Wildnis sehnte.

Als seine dunklen, schwieligen Finger über die Hieroglyphen des Ganges strichen, ihre Kerben und Muster lasen wie ein Blinder Braille, fühlte er sich nicht einmal als Drachensohn. Er war klein, und eine Person führte ihn an der Hand, die ihm mit leuchtenden Augen erklärte, was all dies bedeutete. Er verstand nichts, doch er war glücklich. Heiße, lodernde Wärme breitete sich in Vahids Brust aus. Seine Schritte gewannen an Tempo. Er spürte, wie er sich der Hitze näherte und diese zugleich aus ihm selbst zu kommen schien. Als würde er auf etwas zugehen, das Teil von ihm war. Ein verlorenes Puzzlestück.

Er bemerkte kaum, dass Cassandra ihm folgte. Als der Gang sich öffnete, hielt Vahid den Atem an. Eine perfekt quadratische Kammer. Der sandige Boden wirkte glatt und stabil, obwohl die rastlosen Füße der Forscher den Untergrund bei ihren panischen Kreisen aufgewirbelt hatten. In der Mitte erhob sich ein Podest, auf dem ein roter, pulsierender Würfel thronte. Eine Art Kraftfeld umgab ihn, das mit einem Lichtstrahl nach oben durch ein Loch in der Spitze der kleinen Pyramide verbunden war. Vahid vermutete spontan, dass es das Feuer steuerte. Feuer. Im ersten Moment fühlte er fast so etwas wie Enttäuschung. Hatte er sich diesem Objekt nur deshalb hingezogen gefühlt, weil es seinem Element entsprach? Er ließ die Schultern sinken. Doch dann sah er auf dem Podest ein Symbol. Ein Adler, der die Schwingen spannte. Daselbe Symbol, das auch auf seinen Ohrringen abgebildet war. Mit geweiteten Augen trat Vahid näher. Seine Augen schienen im Glimmerschein des Feuerwürfels zu glühen. Er streckte die Hand aus, durchstieß das Kraftfeld aus lodernden Flammen so natürlich, als würde er in erfrischendes Wasser eintauchen und nahm den Würfel an sich. Es fühlte sich gut an, natürlich, dieses Objekt zu besitzen. Es in der Hand zu halten und vor den Einflüssen anderer zu schützen. Erst als ein großes Rumpeln ihn beinahe von den Füßen riss und panische Schreie von draußen an ihn herandrangen, wurde Vahid aus seiner eigenartigen, nachdenklichen Trance gerissen. Stürzte das hier gerade alles ein? Ups!


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BeitragThema: Re: Weite Wüste
Weite Wüste EmptySo 21 Apr 2024 - 14:58

14 | @Vahid | Mana: 185/350

Dieser Fund war faszinierend. Wie schon Vahid ein paar Meter vor ihr, fuhren auch Cassandras Finger die Furchen und Rillen nach. Wahrlich faszinierend. Sie hatte nicht die leiseste Ahnung, was die Schrift bedeutete. Mit einem leisen Fwoosh gingen nacheinander die Lichter des Ganges an als Vahid an den Halterungen vorbei lief. Ob sie wohl genug Zeit hatte wenigstens ein paar der Zeichen zu kopieren? Hm. Die Schreibmaterialien waren in der Handtasche geblieben und die lag draußen bei den Expeditionsmitgliedern. Eine Untersuchung der Taschen ergab nichts weiter als einen Stift für Eyeliner. Nun, in der Not musste es eben ausreichen. Es war nicht sonderlich leicht die Hieroglyphen auf die nach wie vor feuchte Hand zu zeichnen. Aber es gelang einigermaßen. Nun, einen Schönheitspreis würde keines der Zeichen gewinnen. Mit ein wenig Glück reichte jedoch die Erinnerungsstütze, dass ihr miserables Gedächtnis sich die Details wieder einverleiben konnte.
Als Cassandra wieder aufschaute, war Vahid schon deutlich weiter gekommen. Täuschte sie sich oder hatte er beschleunigt? "Vahid?" Keine Antwort. Hm. Scheinbar war er grade ausgesprochen konzentriert. Vielleicht hatte er etwas erschnuppert? Möglicherweise etwas, womit sie hier wieder heraus kamen, ohne dass er sich zog kolossalen Feuerstrahlen in den Weg werfen musste? Zumal es ausgesprochen schwer werden würde die Expeditionsmitglieder davon zu überzeugen sich schlicht in einer Traube gen Wüstengleiter zu bewegen, während die Miniatursonne auf sie feuerte.

Schlagartig verengte sich Cassandras Sichtfeld. Einzig und allein der sich träge im Kraftfeld drehende Würfel war sichtbar. Ein Würfel. Scheinbar aus weißem Elfenbein gefertigt, davon ab völlig schmucklos. Ein sechsseitiger Würfel in einer uralten Ruine...Ein Schauder durchfuhr die junge Frau von oben nach unten. Einen Moment lang sah sie kleinere Hände mit blau angelaufenen Fingern, die sich um einen sehr ähnlichen Würfel schlossen. Nur um gleich darauf in die Realität zurück zu kehren, wo sich größere Hände ohne Frostflecken um eben diesen Würfel schlossen. Warum war hier noch ein Würfel? Warum sah er exakt gleich aus, hatte die gleichen Maße und die gleichen Punkte? Eine Hand Cassandras verkrallte sich in den Rillen der Hieroglyphen an der Wand. Die junge Frau schwankte einen Moment lang, bis ein Ruck durch den Körper ging. Das Schwanken fuhr dennoch fort. Der Boden hatte es übernommen. Steinstaub begann von der Decke der Kammer zu rieseln. Etwas knirschte Unheil verkündend. Mit einem ohrenbetäubenden Krachen schlug der erste Deckenstein in die zentrale Kammer ein.
"Raus", verkündete Cassandra niemandem in Besonderem. Erst der Körper, dann die Hand schoss in Richtung Vahid vor, als sie begann ihren Questpartner nach draußen zu ziehen. Das unangenehme Kribbeln ließ sich erstaunlich leicht unterdrücken. Aber der Würfel würde warten müssen. Vahid hatte ihn in der Hand, also würde später noch Zeit sein. Langsam wurden die panischen Schreie lauter.

Die zentrale Kammer wieder verlassend, bot sich den beiden Magiern ein Anblick des Chaos. Die Expeditionsmitglieder drängten sich im Ausgang der Pyramide zusammen. Wasser spritzte, als gewaltige Brocken Stein von der Decke herab fielen und in die Becken einschlugen. "Wir müssen die Leute bis zum Gleiter kriegen. Ich hoffe, dass die Sonne aus ist. Übernimm bitte die Führung." Ein kleiner Umweg mit auf dem feuchten Boden wegschlitternden Stiefeln brachte Cassandra zu ihrer Handtasche, die sie sich im Vorbeihasten krallte. Sie würde das Schlusslicht machen. Wenigstens in dieser Ruine musste niemand sterben.


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Weite Wüste Cassan10
Her heart, in spite, is warm and bright.
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