Typ: Gebäude | Raum Besitzer: - Beschreibung: Im ersten Stock des Gildenturms von Midas Hands ist eine großzügig geschnittene Lounge zu finden, welche modern und einladend gestaltet wurde. Besonders hervorstechend ist die Kombination aus stilvoller Eleganz und natürlichen Elementen in Form von vielen Pflanzen und Zimmerbrunnen. Die Lounge dient als Empfangsbereich und Aufenthaltsort für Magier und Nicht-Magier, für Geschäftspartner und Kunden. Obwohl es eine Bar gibt, wird die Lounge nicht als Veranstaltungsort für ein Gelage geduldet. Stil und Etikette werden groß geschrieben, schließlich repräsentieren die Mitglieder ihre Gilde und sollen potenzielle Interessenten, welcher Art auch immer, nicht abschrecken.
Changelog: Wenn sich im Verlauf des Rollenspiels etwas an dem Ort ändert, wird es hier aufgeführt.
Eines war klar, auf Hilfe konnte Natorius in seiner jetzigen Situation nicht hoffen. Aber wer sagte denn, dass er diese überhaupt brauchen oder in Anspruch nehmen würde? Der komische Elb konnte sich sonst wohin verziehen, das interessierte ihn nicht. Wenn er wiederkam, hatte der Suvaria die Situation bestimmt meisterhaft gelöst, wie es sich nunmal gehörte. Doch gerade sah es eher danach aus, als würden sie sich in einer Patt-Situation befinden. Seine Speerspitze hing gerade am Hals des Mannes, nachdem dieser sich wieder aufgerichtet hatte, während auf den Blonden selbst mit einem Gewehr gezielt wurde. Doch riskieren wollte der Schütze sicherlich nicht, dass die Reflexe seines Gegenübers schneller als die Kugel waren. Er hätte ihm bestimmt die ein oder andere Kugel in den Körper jagen können, doch wollte er so einen Versuch auf Kosten des Lebens seines Kollegen riskieren? Nein, sicherlich nicht, weswegen er einfach nur auf ihn zielte. Wie Natorius schon sagte, sie würden reden. Da gab es kein Wenn und Aber. Aber was er wollte? Ja, eine gute Frage. Er würde ihnen ja wohl kaum den wahren Grund verraten, dadurch konnte man bestimmt ein paar ungünstige Rückschlüsse ziehen.
“Lediglich ein paar Dinge, um meinen Reichtum zu vergrößern”, gab er völlig ungeniert von sich. Nun…also so halb stimmte es ja schon, gegen ein paar Nebenverdienste hatte er nichts einzuwenden. Und wenn diese Leute neben den Manuskripten noch ein paar Wertsachen bei sich trugen, würde der Suvaria das Angebot sicher nicht ablehnen. “Man verpiss dich, wir haben hier nix zum klauen. Verdammte Banditen…” Gab der Mann mit dem Speer an der Kehle nun von sich. Ja, für sie schien der Blonde lediglich ein Räuber zu sein, der sich bereichern wollte. Aber das war okay, im Endeffekt spielte er diese Rolle freiwillig. “Davon überzeuge ich mich selbst. Es scheint noch jemand in der Kutsche zu sein und es wäre doch unhöflich, sich nicht vorzustellen.” Sein süffisanter Ton und das arrogante Lächeln waren mehr als genug, um die meisten Leute zu provozieren. “Es sei denn, euch ist das Leben dieses Mannes nichts wert, hm?” Sie hatten gespürt, was Natorius tun konnte. Den Karren gänzlich zum Einsturz zu bringen dürfte für ihn im Rahmen des Möglichen sein. “Also, raus da.” Mit bestimmtem Ton rief er nun der Gestalt im Wagen zu, immerhin handelte es sich hierbei ja eigentlich sogar um das Hauptziel…oder zumindest, was sie dabei hatte. Er wollte alle drei im Blick haben, bevor er Phase Zwei startete, denn unvorhergesehene Überraschungen standen heute nicht auf seinem Plan.
"Oh, vielen Dank für die Hilfe, junger Mann. Ich weiß gar nicht, wie das passieren konnte." Taiji ließ ein möglichst freundliches Lächeln aufblitzen. Schließlich hatte er auch nicht den blassesten Schimmer wie die Achse des Karrens hätte zerbrechen können. Dabei war das der Kutsche hinter der nächsten Biegung auch passiert. Musste an dem schlechten Pflaster dieser Straße liegen. Immerhin war diese von Eintagsfliegen angelegt und damit nicht grade für die Ewigkeit angelegt worden. Wie alles, was die Eintagsfliegen anfassten, nach spätestens ein oder zwei Jahrhunderten zerbrach. Also musste das gleiche offensichtlich auch für die Achsen von billigen Karren gelten. Der alte, grauhaarige Mann hatte wirklich unglaubliches Glück, dass so eine hilfsbereite Person wie er, Taiji Xian, genau zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort war. "Nun, es ist doch wirklich kein Problem. Soweit ich weiß gibt es ein Stück Wegs zurück einen Wagenbauer, der sich bestimmt mit Freuden um das Problemchen hier kümmern wird. Einfach dort entlang und den ersten Weg nach rechts nehmen." Hach ja. Er war wirklich ein gnädiger Herrscher. Half den Bedürftigen und so weiter. Was man eben so tat als wahrer Gutelf. Natürlich gab es dort keinen Wagenbauer. Wobei es vielleicht schon möglich war. Nur interessierte das Taiji nicht im Geringsten. Hauptsache dieser alte Sack war aus dem Weg und fuhr nicht weiter die Straße entlang. Natorius konnte sich wirklich freuen einen so umsichtigen Questleiter zu haben, der immerhin verhinderte, dass Ärger von 50% der verfügbaren Routen eintraf. Mehr konnte er ja wohl kaum erwarten.
"Wa-Wartet!", erklang es flehend aus der Kutsche heraus. Die Tür wurde beiseite geschoben. Heraus quetschte sich ein Lauch von einem Mann in schlabbriger Kleidung. Auf den verwuschelten, schwarzen Haaren thronte eine falsch herum aufgezogene Cappy. Beziehungsweise hing der Hutersatz inzwischen halb schief vom Schädel des Journalisten. Um diesen musste es sich handeln. Zumindest trug er am Hemd eine Anstecknadel mit einem verschlungenen WS. Auch der Journalist hob rasch die Hände an, musterte die Situation und vor allem Natorius ziemlich genau. "Ihr müsst doch niemanden umbringen, der Herr. Ich bin mir sicher, dass wir das geregelt bekommen. Was würdet Ihr beispielsweise von einem exklusiven Interview mit Euch halten? Schön auf der Titelseite? Dafür kann ich sorgen. Mein Chef mag mich." Der Adamsapfel des Mannes hüpfte deutlich sichtbar im Hals auf und ab, als er schluckte. Der kniende Kerl verdrehte die Augen und sah aus als stände er kurz davor sich freiwillig in die Klinge von Natorius' Speer zu stürzen. Gewehrmann hingegen hielt die Waffe auf die Brust des Untoten gerichtet, auch wenn auch er den Journalisten ungläubig anstarrte. "Jake, du verdammter Riesenarsch. Bist du bescheuert?" Der Journalist, Jake, wedelte ein paar Mal mit den Händen als wolle er die Vorwürfe von sich weisen. "Na, na. Jeder will doch mal auf die Titelseite des Weekly Sorcerer. Dieser Herr doch bestimmt auch. Deswegen greift Ihr uns an, hab' ich Recht?" Voller Sicherheit ließ der schlaksige Kerl die Hände sinken und grinste zu Natorius rüber. Der hatte die Situation entweder komplett verstanden oder er wollte Zeit schinden.
Zauber:
Wood Dragon’s Phytokinesis TYP: Lost Magic ELEMENT: Holz KLASSE: I ART: Support MANAVERBRAUCH: 15 pro Minute MAX. REICHWEITE: 5 Meter SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 3, Manaregeneration Level 2 BESCHREIBUNG: Mit diesem Zauber kann der Dragonslayer Holz in einem Radius von fünf Metern verformen. Die Veränderung tritt dabei nur langsam ein, weswegen sich dieser Zauber nicht für den Kampf eignet. Im Verlauf von circa einer Minute können so circa 500 Kubikzentimeter Material verschoben werden. Der Zauber funktioniert bei allen hölzernen Pflanzen, wie Bäumen, ob lebendig oder nicht. Allerdings kann mit diesem Zauber Materie weder erschaffen, noch zerstört werden. Das verschobene Material muss also irgendwo hin.
Manchmal war einem das Schicksal hold. Das konnte man sicher nicht von jedem Wesen auf diesem Planeten behaupten, doch so wie es aussah, konnte es ja nur gut für ihn laufen. Zumindest war er vollkommen überzeugt davon, dass alles nach seinem Plan verlief. Eine Geisel hatte er schonmal, also dürfte es doch nicht allzu schwer sein, nun an den Rest zu kommen. Natürlich war potentieller Reichtum nicht seine Hauptaufgabe, doch wieso sollte er so eine Chance verstreichen lassen? Nun, für einen Opportunisten wie ihn war es nur selbstverständlich, den Nutzen aus jeder neuen Kleinigkeit zu ziehen. Seinem Aufruf folgend, trat nun die letzte Gestalt aus dem Wagen, eine eher unbeeindruckende Gestalt, auch wenn seine Klamotten gar nicht so schlecht aussahen. Eine Gefahr dürfte er jedenfalls nicht darstellen, handelte es sich hierbei immerhin um einen einfachen Journalisten. Seine beiden Kameraden hatten definitiv mehr Aufmerksamkeit vom Suvaria verdient, denn eine Kugel in seiner Brust konnte er echt nicht gebrauchen. Doch dann fing der Mann davon an, ihm etwas an die Backe zu labern. Ein Interview, ja? Der Magier war nicht so dumm, sich ernsthaft auf der Titelseite des Weekly Sorcerers abbilden zu lassen, nachdem er gerade jemanden überfallen hatte. Das…wäre echt ziemlich bescheuert und würde ihn einfach nur auf ein Podest stellen, welches selbst er nicht gebrauchen konnte. Es gab einen Zeit und einen Ort dafür, sich in den Vordergrund zu stellen. Und auch wenn er solche Momente liebte, in so einer Form schadeten sie nur.
Und trotzdem nutzte Natorius diese Chance für einen ganz anderen Zweck. Sein Grinsen wurde noch breiter, als er den Mann anstarrte. “Wer würde nicht gerne im Rampenlicht stehen? Doch mit einer Kugel im Körper lässt sich so ein Interview nicht anstellen.” Ohne weitere Worte darüber zu verlieren, drehte Jake sich zum Gewehrmann um und machte eine kleine Handbewegung, die signalisierte, dass er die Waffe runternehmen sollte. “Wa- Du hast doch Scheiße im Kopf.” Ja, so eine Reaktion war nicht überraschend, doch Jake schien sich sicher zu sein. “Mein neuer…Geschäftspartner und ich, wir vertragen und sicher wunderbar. Du brauchst keine Angst zu haben.” Keiner seiner beiden Bodyguards war sich sicher, was er wirklich damit bezweckte, doch seine Mimik versicherte, dass er einen Plan hatte…oder so. Es ging ihm zwar gegen jede Faser seines Körpers, doch das Gewehr senkte sich. “Hoffen wir, dass du weißt, was du tust…”, gab er, sichtlich unzufrieden, von sich. “Nun, mein Herr, wollt ihr uns als Zeichen eures guten Willens und unserer Zusammenarbeit nicht auch zeigen, dass eure Waffe nicht nötig ist?” Jaja, das war irgendwie klar. Und irgendwie roch alles nach einer Falle, aber das Selbstbewusstsein des Suvarias war sich sicher, dass er so eine Situation auch ohne seinen treuen Speer bewältigen konnte. Dementsprechend leuchtete dieser kurz auf und erschien erneut als Ohrring in seiner Hand. Der andere Mann ging ein paar Schritte zurück und fand sich bei seinem Partner wieder, bevor sie skeptisch in die Richtung des Blonden schauten. Währenddessen öffnete Jake die Tür zur kaputten Kutsche. “Nach ihnen, werter Herr.”
Mit einer Hand winkte Taiji dem Bauern hinterher. Die Achse war behelfsmäßig repariert. Für jemanden wie Taiji war dies schließlich eines der kleinsten Probleme. Immerhin war er für den Schaden verantwortlich und hätte ihn ebenso leicht wieder rückgängig machen können. Aber er hatte nun einmal die Leitung auf diesem Auftrag inne. Und so ungerne er das zugab, war er damit auch ein wenig für den Erfolg eben jenes Auftrags verantwortlich. Mit ein wenig Glück hatte der untote Sack an Fleisch und Knochen die Situation inzwischen unter Kontrolle gebracht. Falls nicht, würde Taiji eben andere Saiten aufziehen müssen. Ein Schnalzen bedeutete seinem Pferd sich zurück an seine Seite zu gesellen. Das Tier war nicht besonders klug, aber immerhin war es zurück gekommen, nachdem Taiji es fort geschickt hatte. Womit es schon einmal deutlich besser war als gewisse Magier. Dementsprechend bekam das Tier auch einen lobenden Krabbler auf der Seite des Halses. Brav schloss es sich dem Elben auf dem Rückweg zur Kutsche hin an. Etwas donnerte von hinten heran. Taiji hörte ein tierhaftes Schnaufen. Für ihn übersetzte es sich in die Worte "Schneller! Schneller! Schneller!" die sich ebenso wie der Sprecher rasant näherten. Unter dem Getrampel der Hufe brauste ein Botenreiter auf seinem Pferd an dem Elben vorbei. Der wiederum seufzte leise. Nun, im Zweifel gab es eben mehr Leute zu töten.
In der Zwischenzeit machte es sich Jake so gut es eben ging in der Kutsche bequem. Der Boden stand schief, die Ausrüstung des Mannes war quer über den Innenraum verteilt. Der unfreiwillige Stopp hatte wohl dafür gesorgt, dass hier nichts mehr war wie es eigentlich hätte sein sollen. Trotzdem schaffte es der Journalist sich auf der niedrigeren Bank nieder zu lassen, Schreibpapier und eine Feder unter einem abgestürzten Buch hervor zu ziehen und auf seinen Oberschenkel auszubreiten. "Herzlich willkommen. Ich bin Jake Jameson vom Weekly Sorcerer. Wie darf ich den Herren denn ansprechen?" Aufgeweckte Augen richteten sich auf Natorius. Der Journalist wirkte ruhig. Deutlich zu ruhig für die Situation, von der er eigentlich wissen musste, dass er sich darin befand. Hufgetrappel näherte sich, verlangsamte. Selbst durch die geborstene Türe war nicht wirklich hörbar, was davor besprochen wurde. Jake indessen entkorkte ein Tintenfässchen und balancierte es auf neben dem Papier auf seinem Unterschenkel. "Wir gehen einfach die üblichen Fragen durch, der Herr. Ich bin mir sicher, dass Ihr Fiore danach ein Begriff sein werdet. Ach was, Fiore. Der Welt. Der Weekly Sorcerer hat auch viele Interessierte außerhalb unseres schönen Königreichs."
Wo war der vermaledeite Kerl abgeblieben? Taiji bot sich ein reichlich seltsamer Anblick als der sich der furchtbar verunglückten Kutsche wieder näherte. Von seiner Begleitung war nichts zu sehen. Stattdessen hatte der Botenreiter ganz offenbar gestoppt und hörte den beiden Wachen des Journalisten aufmerksam zu. Gestikuliert wurde ebenfalls. Ein missmutiger Seufzer entrang sich dem Elben. Sein Pferd schnaubte. Noch in Überlegung, ob er die Leute einfach erstmal ignorieren sollte, wollte Taiji schon an dem Dreiergrüppchen vorbei laufen, als ihm der Gewehrmann zuwinkte. Scheinbar sollte der Elb sich dazu gesellen? Stumm glitt Taiji die restlichen paar Meter zu der Dreierbande hinüber, blieb bei diesen stehen. "Hey, Ihr wart doch eben auch hier, oder? Habt Ihr den blonden Kerl gesehen? Der, der uns alle mit seiner Magie angegriffen hat? Würdet Ihr uns dabei helfen ihn dingfest zu machen? Das muss ja ein dunkler Magier sein. Er hier hat auch schon seine Hilfe zugesagt." Eine Augenbraue Taijis hob sich. Der Blick des Elben wanderte weiter in Richtung des Botenreiters, der sich von seinem Ross gleiten ließ. Ein Ankh prangte auf dessen Brust. Nicht jenes der Rune Knights. Es hatte einen Balken mehr. Vielleicht eine Art Runensoldat? Es kostete Taiji einiges an Mühe nicht einfach laut loszulachen. Er sollte dabei helfen seine Begleitung zu verhaften?! Oh, das war köstlich! Und ausgesprochen verlockend. Sehr, sehr verlockend sogar. Der gedankliche Anblick von Natorius in Ketten, vielleicht sogar auf dem Schaffott, hellte seine Laune sofort merklich auf. Aber...so einfach es wäre den Untoten zu überwältigen und den Behörden zu übergeben, kam es leider nicht in Frage. Dann konnte er den Auftrag nämlich vergessen. Hach ja. Manchmal war es schon nicht so leicht moralisch überlegen zu sein. "Nun, wenn ein Hüter des Gesetzes sich der Sache anschließt, wer wäre ich als guter Bürger Fiores nicht ebenfalls mein Bestes zu geben?" "Ausgezeichnet! Zu viert kriegen wir den Kerl bestimmt überwältigt. Postieren wir uns. Auf mein Signal greifen wir an. Wir müssen nur Jake irgendwie aus der Kutsche kriegen. Aber der hat das bestimmt schon geplant. Wir haben uns den ganzen Plan vorher zurecht gelegt. Diese Mistkerle vom Magician Monthly lassen nämlich echt nichts aus um uns zu schaden." "Wie überaus niederträchtig. Bitte, nach den Herren. Ich werde mit meinen bescheidenen magischen Fertigkeiten unterstützen."
Für einen normalsterblichen Magier Fiores wäre ein exklusives Interview mit dem Weekly Sorcerer vermutlich eine echt große Sache gewesen. Es handelte sich hierbei immerhin um das beliebteste Magazin des Königreichs und die Beliebtheit einer solchen Person würde sicher steigen. Doch weder hatte der Suvaria Interesse an diesen Blättern, noch sehnte er sich nach dieser Art der Aufmerksamkeit. Seine Ziele waren Macht, Einfluss und Geld. Nicht me- äh naja, nicht weniger. Doch diese Gelegenheit würde er sich trotzdem nicht entgehen lassen, auch wenn sein Kopf ihm mitteilte, dass eine Falle nicht ausgeschlossen war. Dafür, dass dieser Lauch von Journalist gerade allein mit dem Magier in ihrer demolierten Kutsche saß, wirkte er fast schon zu sehr in seinem Element. Entweder war er ein echt verdammt guter Mitarbeiter oder irgendwas war faul. Doch fürs Erste sollte Natorius das Spiel mitspielen, anders gesagt: Ein Interview geben. Zuerst war natürlich die Frage nach seinem Namen. “Dianos”, antwortet er nur kurz und knapp. Er wäre selten dumm, wenn er hier und jetzt seinen richtigen Namen verriet. Wenn man bedachte, in was für einer Situation sie sich hier befanden, konnte er sich ja auch gleich den Behörden stellen. Und welchen Namen nutzte man am ehesten, um diesen im Zweifel in den Dreck zu ziehen? Ja, der seines jüngeren Bruders. Er hatte sowieso nicht mehr viel für Familie übrig, da kam ihm so eine kleine Möglichkeit gelegen. “Ah, ein mächtiger Name für einen mächtigen Magier.” Solche Schmeicheleien hörte er gerne. “Dann fangen wir mit der ersten Frage an. Wie…”
Dieses Interview dauerte ein wenig. Jake stellte die üblichen Fragen, die er vielen Magierin stellte und der Suvaria gab Antworten, die mehr aus Unwahrheiten bestanden als realen Fakten. Er würde keinerlei Fakten oder Hinweise auf Midas Hands offenlegen, denn dadurch könnte man ihn ziemlich einfach zurückverfolgen. Nein, stattdessen gab er sich als einfaches Mitglied einer Handwerkergilde aus. Ob Jake ihm das so glaubte, sei erstmal dahingestellt, doch Natorius wusste mit Worten umzugehen, auch wenn sie sehr direkt waren. “Ah, alles sehr interessant, ja. Ich denke, ich habe einen sehr guten Eindruck erhalten”, fing der Journalist schließlich an und brachte seine Notizen zu einem Ende. Dann holte er aus seiner Tasche einen weiteren Block hinaus und ließ das Papier in diesen hineingleiten. Verstaute er dort seine Mitschriften? Gerade als er diesen wegstecken wollte, unterbrach der Suvaria ihn jedoch dabei und fing an, erneut das Wort zu erheben. “Ein teurer Einband, wie ich sehe. Bezahlt eure Stelle so gut?” “Ah, wie es scheint, seid ihr ein Kenner. Dieses Buch wurde handgefertigt.” Stolz präsentierte Jake ihm seinen Schatz, als wäre es das wertvollste Stück auf der Welt. In Wirklichkeit konnte sich der Blonde um diesen Gegenstand nicht weniger scheren, doch wenn seine Vermutung richtig war, dann handelte es sich hierbei um ihr Zielobjekt. Es war ihm so nahe, doch wollte er wirklich so offensichtlich danach geiern? Nun, eines war klar, das kleine Büchlein flog kurzerhand aus der Hand des Journalisten und landete fix in der des Magiers. “Was, ich…mein Herr, ihr könnt euch doch nicht einfach daran bedienen.” Doch diese Worte wurden nur mit dem scharfen Blick des Suvarias begrüßt. Dieser hatte nicht unbedingt vor, genau nach der Mitschrift zu suchen, die sie haben wollten, er blätterte lediglich durch die Notizen. Auch die, die kurz vorher über ihn verfasst wurden, ließen sich schnell finden. Erstaunlich war das Innere des Buches, denn obwohl der Journalist auf einem losen Stück Papier schrieb, war es fest in ihm verankert, als wäre es schon immer Teil davon gewesen. Doch keine Seite weckte seine Begeisterung. “Hm, und solche Interviews werden geführt? Das ist des Lesens doch nicht einmal Wert. Wir sind hier fertig.” Er machte keinerlei Anstalten, ihm das Ding zurückzugeben. Natorius interessierte sich auch nicht mehr für Jake, denn das Objekt war in seiner Hand. Jetzt musste er hier lediglich verschwinden.
Attraction TYP: Lost Magic ELEMENT: --- KLASSE: I ART: Support MANAVERBRAUCH: 15 pro Minute MAX. REICHWEITE: 10 Meter SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 2, Manaregeneration Level 2 BESCHREIBUNG: Dieser grundlegende Zauber der Gravitationsmagie ermöglicht es dem Magier nicht lebendige Objekte mittels Magie anzuziehen. Die Stärke und Kraft der Anziehung entspricht der Willenskraft des Anwenders -1 bis zu maximal Level 4. Auf mehrere Objekte kann dieser Zauber in seiner Grundform nicht angewendet werden.
Beherrschung: Willenskraft Level 4: 15 Meter, zudem lassen sich nun 2 Objekte gleichzeitig manipulieren, die Manakosten fallen pro Objekt an. Willenskraft Level 6: 20 Meter, ab diesem Level lassen sich auch Tiere und Menschen anziehen, nun sind fünf getrennte Objekte möglich. Willenskraft Level 8: 30 Meter, außerdem kann man nun bis zu zehn Gegenstände beeinflussen.
Hach. Es war ja regelrecht niedlich, wie sich die Viererbande vor der Kutsche verhielt. Der Runensoldat hatte wie selbstverständlich die Führung übernommen. Natürlich konnte man bei der Kutsche nur zu den Seiten hin aussteigen. Also hatten die vier potenziellen Angreifer auf Natorius je zwei Paare gebildet. Als eingespieltes Team hatte der Runensoldat, dessen Namen ins Gedächtnis zu übertragen sich Taiji nicht einmal die Mühe gemacht hatte, die beiden Wächter des Journalisten auf der einen Seite eingeteilt. Taiji und er sollten die andere Seite abdecken. Hach, wie unfassbar mutig der Mann doch war. Er stellte sich sogar schützend vor Taiji und zog sein Schwert. Wahrhaft, wahrhaft mutig. Und dumm. Hinter dem Mann stehend bleckte Taiji die Zähne. Oh ja. Es würde wahrhaft vergnüglich werden. Unter leisem Knacken überzogen sich seine Hände mit dicker Rinde. Das Holz endete in grausamen, drachenähnlichen Klauen. Langsam kroch es weiter die Unterarme hinauf. Es geschah nicht häufig, dass Taiji kämpfen musste. Meistens zog er es sogar vor das nicht zu tun und diese besondere Form der Drecksarbeit lieber anderen zu überlassen. Aber diese Gelegenheit war schlicht zu gut. Wenn sich ein Reh selbst erschoss, sein eigenes Fleisch zerteilte, würzte und anbriet, dann musste man es doch essen, oder nicht? Nun, nicht er. Er aß nun einmal keine Tiere. Aber die Metapher hatte für Fleischfresser trotzdem Bestand.
Im Inneren der Kutsche ließ Jake den Kopf hängen. Grade hatte sich die Hand des Journalisten noch nach dem Buch ausgestreckt, da sank sie schon wieder herab. Der Mann zog einen enttäuschten Flunsch, schob sich von seiner Bank und hielt seinem Gegenüber die Hand hin. "Na gut, Herr Dianos. Ihr werdet schon sehen. Wenn das Interview erst einmal veröffentlicht ist, werdet Ihr Euch vor Anfragen kaum mehr retten können." Ohne Natorius Zeit oder Gelegenheit zum Einschlagen zu geben, sprang Jake plötzlich seitwärts durch die zerstörte Türe der Kutsche. Noch im Flug brüllte er ein "Jetzt!" heraus. Mehrere Dinge geschahen fast gleichzeitig. Auf der anderen Seite der Kutsche, die noch einigermaßen aussah, klickte der Hahn einer Schusswaffe, bevor sich eben jene entlud. Der Schuss war zwar blind durch eines der Fenster gefeuert, aber der Schütze schien zu wissen, wo Natorius gesessen hatte. Der andere der beiden Wächter riss die Türe auf der Seite der Kutsche auf und machte sich daran Natorius mit einem Messer als Bewaffnung im Nahkampf zu bedrängen. Auf der anderen Seite erklang ein Schmerzenslaut. Dem Runensoldat ragte ein fingerlanger Holzsplitter aus der Seite des Halses, der sich bereits rötlich vollsog. Zu vertrauensselig. Krallenartige, hölzerne Finger schlossen sich um den Kopf des Mannes und rammten ihn gegen die Seite der Kutsche. Es knackte unheilvoll, was Taiji nicht im Geringsten daran hinderte noch einmal nachzutreten als der Mann bereits zu Boden ging. "Niemand hat gesagt, dass es Überlebende geben muss." Die Worte erklangen tonlos in Richtung des Kutscheninneren, während Taiji mit wehender Gewandung daran vorbei schritt und auf Jake zustampfte. Der hatte inzwischen zu zittern begonnen. Vielleicht ging ihm langsam auf, dass dieser kleine Plan einem möglichen Angreifer einen Hinterhalt zu stellen, nur dann funktionierte wenn der Angreifer alleine war. Nun, Natorius schien mit den beiden Wächtern erst einmal alleine zurecht kommen zu müssen, denn Taiji machte sich in aller Seelenruhe daran den Journalisten zu verfolgen. Jake krabbelte derzeit von dem Elben fort. Lange konnte es aber nicht mehr dauern, bis er sich aufrichten und flüchten würde. In Richtung Wald. Normalerweise bot ein solcher schließlich Schutz.
Zauber:
Wood Dragon’s Fist TYP: Lost Magic ELEMENT: Holz KLASSE: I ART: Nahkampf MANAVERBRAUCH: 15 pro Minute MAX. REICHWEITE: Beim Anwender SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 2, Manaregeneration Level 2 BESCHREIBUNG: Bei dieser Basistechnik der Dragonslayer werden die Hände und Teile der Unterarme des Slayers mit einer Schicht aus dickem Holz umgeben. Dadurch erhöht sich die Durchschlagskraft von Angriffen und die Hände sind ein wenig besser geschützt. Die Ziele des Dragonslayers dürfen sich zudem über Splitter freuen, sollten sie getroffen werden. Auf beide Hände angewendet, kostet der Zauber doppelt so viel Mana.
Wood Dragon’s Splinter TYP: Lost Magic ELEMENT: Holz KLASSE: I ART: Fernkampf MANAVERBRAUCH: 10 MAX. REICHWEITE: 15 Meter SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 3 BESCHREIBUNG: Mit diesem Zauber erzeugt der Dragonslayer einen über seiner Hand schwebenden, etwa drei Zentimetern langen Splitter aus Holz. Mit einer simplen Handgeste kann dieser auf einen Gegner in Reichweite abgeschossen werden. Der Splitter bewegt sich mit einer Schnelligkeit und trifft mit einer Stärke, die der Willenskraft des Anwenders -1 entsprechen, bis zu einem Maximum von 4. Sollte der Splitter treffen, löst er sich nicht auf, sondern bleibt im Fleisch des Opfers stecken.
Dieses Interview war doch problemlos verlaufen, oder? Jake hatte seine Antworten…naja, also er besaß sie leider nicht mehr, denn sein schlaues Büchlein befand sich in den Händen des blonden Mannes, mit dem man nur allzu schwer diskutieren konnte, wenn es darum ging, Besitz abzugeben. Vermutlich könnte man mit einem Stein reden und mehr Erfolg haben, denn Natorius war nicht gerade die Art Untoter Mensch, die sich von wertvollen Dingen trennte. Und auch wenn das Notizbuch selbst für ihn keinen Wert besaß, war es wichtig für die Mission. Nun, die Einfältigkeit seines Versuches begriff der Journalist wohl auch, weswegen er es gar nicht erst weiter versuchte und stattdessen seine Hand hinhielt, um sich von seinem Gegenüber zu verabschieden. Doch selbst wenn Natorius gewollt hätte, er bekam nicht einmal die Chance darauf einzugehen, denn kurz daraufhin sprang Jake auch schon aus dem Wagen und schrie seinen Mitstreitern zu. Das leise Seufzen des Suvarias ging unter dem Klang der einschlagenden Kugel neben ihm unter. Es war nicht so, als hätte der Schütze falsch gezielt. Im Gegenteil, eigentlich war seine Genauigkeit ziemlich gut gewesen, doch was Attentate anging, hatte der Midas Hands Magier seine Erfahrungen gemacht. Jake hatte es im Gespräch vermutlich einfach nicht bemerkt, doch hatte der Daeva sich im Verlaufe des Interviews nach und nach etwas nach links versetzt. Es war eine minimale Änderung, doch ein paranoider Mann wie Natorius würde sein Leben kein zweites Mal so leichtfertig hergeben. Er war sich vom Betreten des Wagens an bewusst, dass das hier eine Falle sein könnte (und selbst wenn nicht, als ob er das zugeben würde).
Kaum war der Schuss gefallen, öffnete sich die Wagentür und der Mann, der vorhin noch als Geisel dienen musste, stürmte mit einem Messer hinein. Was ihn beim Betreten jedoch begrüßte, war eine dicke Faust im Gesicht, die ihn kurzerhand wieder aus dem Wagen beförderte, direkt in den Dreck der Straße. Seelenruhig stieg der Blonde aus den zerstörten Innenräumen wieder hinaus an die frische Luft, seine Augen wanderten fast schon zu bedenkenlos durch die Gegend und landeten schließlich auf dem Mann mit dem Gewehr, dessen Nachladevorgang gerade abgeschlossen war. “Ihr seid Amateure im Vergleich zur Klingenwache. Das könnten Rekruten besser.” Wer oder was die Klingenwache war, wussten Beide vermutlich nicht. Wie auch, es handelte sich um eine Gruppierung, die vermutlich schon seit etlichen Jahrzehnten nicht mehr in dieser Welt agierte. Bevor der Gewehrmann seinen nächsten Schuss abgeben konnte, traf beide Personen erneut der allzu vertraute Druck, der sie gen Erdboden presste. Mit aller Kraft versuchte er, seine Schusswaffe aufrecht zu erhalten und zumindest einen Treffer zu landen, doch war es nun einfacher auszuweichen, als einem Kleinkind etwas zu stehlen. Mit einer Ruhe in seinen Schritten ging Natorius auf den Gewehrmann zu und zückte erneut seinen Ohrring, der sich kurzerhand in den treuen Speer verwandelte. Diesen wirbelte er nur einmal herum und hielt ihn dem Mann an die Kehle, wie er es vorhin bei seinem Kollegen getan hatte. “Verdammt, du…damit kommst du nicht durch.” Mit aller Kraft kämpfte er gegen den Druck an, diesmal mit Händen und Füßen, die versuchten, an den Suvaria heranzutreten. “Es ist das Recht des Stärkeren und das Privileg des Königs. Etwas, das nicht ferner von euch entfernt sein könnte.” Natorius redete nicht allzu gerne um den heißen Brei herum. Genauso wenig, wie er seinen Gegnern eine Chance auf einen Gegenangriff geben wollte. Er blickte in die wütenden Augen seines Kontrahenten und ließ die Speerspitze kurzerhand in seinen Hals gleiten. Ein Ende im Dreck, einer Ameise würdig.
Gravity Field TYP: Lost Magic ELEMENT: --- KLASSE: II ART: Support MANAVERBRAUCH: 65 pro Minute MAX. REICHWEITE: 10 Meter Radius SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 5, Manaregeneration Level 4, Attraction, Repulsion BESCHREIBUNG: Bei diesem Zauber erschafft der Anwender ein Feld aus verstärkter Schwerkraft um sich herum, dass alles, was hinein gelangt, abgesehen vom Anwender selbst, gen Erdboden zieht. Hierbei sind besonders Geschosse, sowohl Projektile, als auch Zauber, betroffen. Die Stärke der Anziehung entspricht immer Der Willenskraft des Anwenders bis maximal Level 6.
Zum wiederholten Mal an diesem Tage ließ Taiji seinen Quest"partner" alleine. Waren die beiden nicht ein wahrhaft wunderbar eingespieltes Team? Wie sie sich gegenseitig sabotierten und keinen Deut darauf achteten, ob es dem jeweilig anderen gut ging oder nicht. Davon konnten sich andere Questduos doch wahrlich eine Scheibe abschneiden. Innerlich schalt sich Taiji ein wenig für seine bisherigen Überlegungen. Wieso war er nicht früher darauf gekommen, dass weder der Journalist noch irgendwer sonst diese ganze Angelegenheit überleben mussten? Der Auftrag der Gilde lautete schließlich nur die Veröffentlichung dieses Interviews zu verhindern. Wie die Magier das anstellten war jedoch ihnen überlassen. Diese Überlegungen schossen Taiji durch den Kopf, während Jake in Richtung des Waldes davon hastete. Die Finger des Elben krümmten sich. Ein Holzsplitter schoss davon, riss Jake eine Wunde ins Bein. Im Gegensatz zu dem bemitleidenswerten Runensoldaten versuchte dieses Ziel immerhin auszuweichen und war daher gar nicht so leicht zu treffen. "Seid doch so gut mir die Leichen vorzubereiten", ließ Taiji noch etwas lauter hören, damit ihn Natorius auf der anderen Seite der Kutsche auch hören konnte. Den Geräuschen nach zu urteilen machte sein Bediensteter kurzen Prozess mit den beiden Leibwachen der Journalisten. Blieb nur noch Jake. Der durfte natürlich auch nicht entkommen. Was er selbstverständlich auch nicht würde. Der Wald war sein, Taiji Xians, Territorium. Die Krallenfinger schlossen sich um den Kragen des Runensoldaten und zogen ihn mit davon.
Das Herz schlug Jake bis zum Hals. Seine Beine standen in Flammen. Rötlich rann das Blut das linke Bein herab. Die Wunde war nicht tief, aber er hatte keine Gelegenheit bekommen sie zu verbinden. Wann immer er meinte sich erfolgreich versteckt zu haben, tauchte einer der beiden Angreifer irgendwo auf. Die Augen des Mannes rotierten in ihren Höhlen, schwirrten hier hin, dann dort hin. Irgendwo hob ein Vogel ab. War der Elb dort? Die raue Borke des Baumes im Rücken spendete ein Modikum an Sicherheit als Jake um den Baum herum linste. Und den Kopf ruckartig wieder zurück riss. Da war er schon wieder! Dieser verdammte Elb stand wie eine Märchenprinzessin mit einem Eichelhäher auf dem Arm zwanzig Meter entfernt. Und hatte sofort den Kopf in seine Richtung gedreht als Jake ihn angeschaut hatte. Was ging hier nur vor sich? Und warum zog der Kerl eine Leiche hinter sich her? Äste peitschten Jake ins Gesicht als er wieder Geschwindigkeit aufnahm. Inzwischen hatte er die Orientierung verloren. Er musste weg, nur weg. Keuchend lehnte er sich gegen einen Baum. Irgendwo in der Ferne heulte etwas auf. Dann näher. Die Haare stellten sich ihm auf. Zögerlich hob er den Kopf und drehte sich um. Da war wieder der verfluchte Elb, umringt von drei Wölfen, die ihm aus der Hand zu fressen schienen. Nein...sie frassen eine Hand. Der Elb öffnete den Mund, gab etwas in einer seltsam melodischen Sprache von sich. Die Wölfe reckten ihre Köpfe nach oben, bevor alle drei gleichzeitig in Jakes Richtung ruckten.
Mit hinter dem Rücken verschränkten Armen, nun wieder von Holz befreit, schlenderte Taiji aus dem Wald heraus. Die von Jake hinterlassene Blutspur war wie eine Straße für ihn, versehen mit leuchtenden Schildern, die die richtige Richtung wiesen. Nun, blieb zu hoffen, dass sein Kumpan entweder die beiden Leibwachen erledigt hatte oder selbst verstorben war. Beides waren akzeptable Ausgänge des Kampfes an der Kutsche. So oder so würden Taijis neue bepelzte Freunde satt werden.
Zauber:
Wood Dragon’s Splinter TYP: Lost Magic ELEMENT: Holz KLASSE: I ART: Fernkampf MANAVERBRAUCH: 10 MAX. REICHWEITE: 15 Meter SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 3 BESCHREIBUNG: Mit diesem Zauber erzeugt der Dragonslayer einen über seiner Hand schwebenden, etwa drei Zentimetern langen Splitter aus Holz. Mit einer simplen Handgeste kann dieser auf einen Gegner in Reichweite abgeschossen werden. Der Splitter bewegt sich mit einer Schnelligkeit und trifft mit einer Stärke, die der Willenskraft des Anwenders -1 entsprechen, bis zu einem Maximum von 4. Sollte der Splitter treffen, löst er sich nicht auf, sondern bleibt im Fleisch des Opfers stecken.
Mit Horror in seinen Augen musste die eine Wache dabei zusehen, wie seinem Kollege ohne eine Sekunde des Zögerns die metallene Spitze des Speers in seinen Hals geschoben wurde. Immer tiefer reichte das Objekt hinein, Blut lief heraus und nach wenigen Sekunden verließen den Schützen auch die letzten Kräfte. In seinen letzten Momenten blickte er Natorius an, sein Blick war bis zum Ende voll mit inbrünstiger Wut, während die des Blonden nichts weiter als kalte Gleichgültigkeit aussandten. Bald saß vor ihm nichts weiter als ein lebloser Körper, der es nicht anders verdient hatte, als im Dreck zu verrotten. Der Suvaria zog seinen Speer aus dem Körper und schwang diesen einmal zur Seite, damit das Blut nicht weiter heruntertropfte. Das, was er jetzt gar nicht gebrauchen konnte, war dreckige Kleidung. Noch war seine Aufgabe allerdings nicht erfüllt, denn mit aller Kraft versuchte die zweite Wache sich aufzurichten, sein treuer Dolch in der linken Hand und ein Schimmer blauer Energie, die er in der anderen sammelte. Unbeeindruckt schaute der Daeva seinem Gegner entgegen und machte einen Schritt auf ihn zu. “Ich….das wirst du büßen, du UNGEHEUER!” Der blaue Schimmer verfestigte sich und plötzlich schoss eine große Wasserkugel durch die Luft, die genau auf den Magier zuflog und… “Hm. Mehr wird es wohl nicht geben. Sehr langweilig, wenn ihr mich fragt.” Sie waren nur wenige Meter voneinander entfernt, jedoch reichte auch diese kurze Reichweite nicht, damit das Projektil sein Ziel erreichte Kurz vor den Füßen des Suvarias klatschte die Kugel auf den Boden, heruntergedrückt vom massiven Druck, der immernoch auf die Umgebung ausgeübt wurde.
“Ich habe genug Zeit verschwendet.” Der Griff um seinen Speer verstärkte sich. Wie er schon sagte, das hier war genug der unnötigen Ablenkungen. Natorius hatte sein Ziel erreicht und damit hielt ihn auch nichts mehr an diesem Ort. Und damit war es auch an der Zeit, sich vom letzten Zeugen zu verabschieden. “DU-” Gerade wollte die Wache noch etwas von sich geben, doch bevor er sich versehen konnte, steckte die Speerspitze in seiner Brust, die zuvor das Leben seines Kumpanen beendet hatte. Diesmal würde er es sein, der dieses Schicksal teilen musste. Ihre Enden waren unzeremoniell und barbarisch, doch Untertanen konnten sich ihr Schicksal nunmal nicht aussuchen. Natorius bäumte sich über dem Mann auf, der in kürzester Zeit diese Welt verlassen würde. “Ihr seid töricht, anders kann man es nicht beschreiben.” Seine Augen färbten sich rot und er hielt das Kinn des Mannes fest, sodass er keine andere Wahl hatte, als den Blickkontakt zu halten. “Und selbst eine Lektion scheint es euch nicht beigebracht zu haben. Nicht, dass es euch etwas nützen würde.” Und mit diesen Worten zog er den Speer aus der Wunde und drehte sich um. Der Mann fiel um und verlor inmitten seiner eigenen Blutlache den letzten Lebensfunken, während sich das Gravitationsfeld endlich auflöste. Unbeeindruckt davon ließ der Blonde den Speer wieder verschwinden und hing sich den Ohrring wieder an sein Ohr. “Der Müll gehört euch.” Sagte er im Vorbeigehen nur zu Taiji, der seinen Teil hoffentlich auch erledigt hatte und machte sich auf zu seinem Pferd.
Gravity Field [fortgeführt] TYP: Lost Magic ELEMENT: --- KLASSE: II ART: Support MANAVERBRAUCH: 65 pro Minute MAX. REICHWEITE: 10 Meter Radius SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 5, Manaregeneration Level 4, Attraction, Repulsion BESCHREIBUNG: Bei diesem Zauber erschafft der Anwender ein Feld aus verstärkter Schwerkraft um sich herum, dass alles, was hinein gelangt, abgesehen vom Anwender selbst, gen Erdboden zieht. Hierbei sind besonders Geschosse, sowohl Projektile, als auch Zauber, betroffen. Die Stärke der Anziehung entspricht immer Der Willenskraft des Anwenders bis maximal Level 6.
Evil Eye TYP: Volksmagie ELEMENT: Finsternis KLASSE: I ART: Support MANAVERBRAUCH: 15 pro Minute MAX. REICHWEITE: 10 Meter SPEZIELLES: Diesen Zauber erhalten Daeva gratis zur Charaktererstellung. VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 2, Manaregeneration Level 2 BESCHREIBUNG: Wird dieser Zauber aktiviert, verfärben sich die Iridien der Daeva in einen blutroten Farbton. Schauen sie einem Feind direkt in die Augen, so manipulieren sie dessen allgemeine Wahrnehmung, in dem das Opfer in seinen Empfindungen gestört wird. Durch die Verbindung zum Finsterniselement entfachen sie leichte Übelkeit und leichte Kopfschmerzen. Der Zauber wirkt nur solange der Blickkontakt aufrechterhalten wird, verlässt man die Reichweite oder unterbricht den Blickkontakt, kann man sich von dem Effekt befreien. Dieser Zauber wirkt effektiv durch die Willenskraft des Anwenders -1 mit einem Maximum von 4. Bei einem Feind mit höherer Willenskraft als der des Anwenders zeigt das Evil Eye keine Wirkung.
Nun, des einen Müll war des anderen Schatz oder wie auch immer die an sich sehr törichten Eintagsfliegen bei diesem Sprichwort sagten. Aber wenigstens damit hatten sie einmal ins Schwarze getroffen. Nicht alles, was die Eintagsfliegen so überaus voreilig, wie es ihre Art war, als Schrott abstempelten, war es auch wirklich. Grade in der Alchemie wurden immer mal wieder neue Anwendungsmöglichkeiten entdeckt, die niemand vorher für möglich gehalten hatte. Und manchmal waren es die unscheinbarsten, häufigsten Pflanzen, die in Kombination ungeahnte Kräfte entfesseln mochten. Und während all das zwar ganz wunderbar klang, hatte Natorius in einer Sache leider Recht. Die beiden Leichen waren wirklich Müll. Es handelte sich dabei um ganz gewöhnliche Menschen. Absolut niemand würde Interesse an den beiden haben, von einem verirrten Nekromanten vielleicht einmal abgesehen. Hach, nun, was sollte man machen. Er hatte den Wölfen noch mehr Futter versprochen. Und immerhin war er, Taiji Xian, ein gnädiger Herrscher. Ohne Scheu packte der Elb also die beiden Leichen an den Fußknöcheln und zog sie unzeremoniell in Richtung Waldrand. Die Wölfe würden der Straße nicht näher kommen. Da konnte er befehlen so viel er wollte. Wenigstens hatten die Tiere gleich verstanden, dass es besser war mit ihm zu arbeiten als gegen ihn. Und jetzt hatte er in den Wäldern südlich von Marokkasu einen zuverlässigen Müllentsorgungsservice. Das war viel wert. Und es würde noch viel mehr wert werden, wenn die Experimente erst einmal in aller Ernsthaftigkeit begannen.
"Ihr habt die Aufzeichnungen, wie ich hoffe? Wobei es ja inzwischen wohl kaum mehr eine Rolle spielt." Mit diesen unsagbar freundlichen Worten meldete sich Taiji wieder bei Natorius. Inzwischen befanden sich die beiden schon wieder auf dem Rückweg in Richtung Marokkasu. Lange würde es nicht dauern, bis die Kutsche gefunden wurde. Die Blutspuren daran würden garantiert eine Untersuchung durch die Runensoldaten nach sich ziehen. Zumal einer ihrer Leute verschwunden war. Wahrscheinlich würde man sogar Fußspuren von seiner untoten Begleitung und ihm selbst finden. Freilich würde es ihnen nichts nützen. Die Leichen waren längst bis auf die Knochen abgenagt, bevor ein Untersuchungstrupp eintreffen würde. Und was wollten sie bitte ohne Leichen machen? Wahrscheinlich frustriert in den Wald schreien und die Fahndung nach einem Magier ausschreiben, der wilde Tiere kontrollieren konnte. Ein zähnestarrendes Grinsen spaltete Taijis Gesicht. Oh ja. In den nächsten Tagen würde er die Zeitungen ein wenig mehr verfolgen als sonst. Es versprach unterhaltsam zu werden. "Fühlt Ihr Euch stark genug zu reiten oder müssen wir eine zweite Bruchlandung befürchten?" Den Kommentar konnte er sich nun wirklich nicht verkneifen. Der Flug hatte einfach viel zu amüsant ausgesehen. Zu einer Wiederholung würde es leider nicht kommen, was wirklich schade war. Der untote Stinkbeutel hatte dem Pferd dafür leider viel zu viel Angst eingeflößt. Aber es gab ja noch andere Pferde. Vielleicht sollte er alle Pferde in den Stallungen auf den Untoten ansetzen? Oh, das klang doch nach einer ausgezeichneten Idee. Mehr als ein bisschen Bestechung mit Hafer oder Äpfeln war dafür wohl kaum nötig. Und dann hatte er die helle Freude daran sich bei jedem Ausritt der untoten Stinkmorchel vorstellen zu können, wie dieser erneut durch die Luft segelte und sich hoffentlich vor einem weiteren Gildenmitglied blamierte. Wie er es verdient hatte, dieser widernatürliche Auswuchs eines gelangweilten Schicksals.
Sollte Taiji doch mit seinem Müll spielen, oder was auch immer mit den Leichen vorhatte. Solange er sie entsorgte, sodass man nichts auf die beiden Magier zurückführen konnte, war es Natorius auch echt egal, wie genau die Körper verschwanden. Und da er einen so zuvorkommenden Kollegen Untertanen hatte, der sich von ganz alleine um diese Aufgabe kümmerte, konnte er in Seelenruhe zu seinem Pferd laufen. War es nicht schön, Bedienstete zu haben, die alles erledigten? Er wünschte sich diesen Luxus wieder, welcher ihm vor Ewigkeiten weggenommen wurde, doch ein Wunsch alleine würde daran nichts ändern. Einzig und allein Taten sollten sprechen. Während der komische Elb sich um die Entsorgung kümmerte, hatte Natorius ja doch mal Zeit, um einen Blick in das Notizbuch des Journalisten zu werfen. Vorhin konnte er lediglich etwas durchblättern, doch selbst beim genaueren Lesen der Stichpunkte und vorgefertigten Satzstrukturen, die es einmal in den Weekly Sorcerer hätten schaffen sollen, war nichts Interessantes dabei. Letztendlich fand der Blonde auch das Interview, weswegen sie überhaupt losgeschickt wurden. Eine zweiseitige Parodie, wie er empfand. Dieser Kerl stellte sich als der größte Samarite überhaupt dar. Ein hilfsbereiter, netter und äußerst gutaussehender Typ, der den Schwachen half und selbst seinen Gegnern die Gnade erwies, die sie verdienten? Was für ein Unsinn das doch war. Und so jemand wollte es also weit bringen, das klang nach einem schlecht gemeinten Witz.
“Wertloses Zeug in diesem Buch, ausnahmslos. Dass sich Midas Hands vor so einer Konkurrenz fürchtet, ist erbärmlich.” Wie nett er doch über seine eigene Gilde sprach, war das nicht herrlich? Nun, das Buch würden sie trotzdem zurückbringen, vielleicht fand man ja noch einen Nutzen. Und wenn nicht, dann verendeten diese nie veröffentlichten Artikel eben als Brennstoff, für mehr waren sie doch sowieso nicht zu gebrauchen. “Ihr scheint viel zu gute Laune zu haben für die lausige Beteiligung, die ihr erbracht habt.” Immerhin war es ja wohl eindeutig Natorius, der diese Situation bravourös und problemlos gelöst hatte. Wen interessierte da schon dieses ungehobelte Tier, welches sich nicht im Zaum halten konnte? “Dass euch überhaupt eine Belohnung zustehen soll, ist ein schlechter Witz.” Man merkte den Teamgeist zwischen ihnen sehr deutlich und was für eine Kameradschaft sich heute entwickelt hatte.
"Nun, die Kleingeister sind ein weit verbreitetes Phänomen. Insbesondere in jenen Riegen der Gilde, die derlei Aktionen beschließen." Ja, es gab hier wirklich nur Liebe für die eigene Gilde. Es hätte den Verantwortlichen sicher das Herz gebrochen Natorius und Taiji in dieser Art über die Gilde sprechen zu hören, wenn sie denn ein Herz besessen hätten. Aber auch das war bei Midas Hands nun einmal nicht sonderlich wahrscheinlich. Wo andere Gilden ein Herz hatten oder zumindest jene Art von Überzeugung, die bei den Crusadern an den richtigen Stellen ein Herz ersetzte, saß bei Midas Hands ein Abakus. Und davon nahm sich Taiji nicht einmal aus. Er wäre selbst nicht in der Gilde, wenn sie ihm nicht nützlich wäre. Und er hatte nicht das geringste Problem damit sie sofort zu verlassen, sowie sie mehr Ärger als Nutzen war. Wieder grinste Taiji zahnig, als Natorius zu einem Gegenschlag ausholte. Was dachte sich dieser lausige Beutel an durch Nekromantie zusammen gehaltenen Brocken Fleisch und Eingeweide eigentlich? Es war doch einzig und allein ihm, Taiji Xian, zu verdanken, dass die Mission trotz der Sabotage durch den Untoten zu einem vollen Erfolg geworden war! "Vielleicht stimmt mich die Aussicht darauf Eure nutzlose Anwesenheit los zu sein ja ganz besonders freudig. Ihr hättet Euch in meinen Garten legen und kompostieren können und wärt mir damit nützlicher gewesen als Ihr es heute wart." Ja, hier herrschte wirklich reine Harmonie und Nächstenliebe. Die beiden kamen zurecht wie eine Holzhütte und ein Waldbrand.
"Versucht wenigstens Euch nicht abhängen zu lassen und vielleicht lege ich ein gutes Wort für Euch ein, damit Ihr wenigstens den Mindestsatz an Entlohnung erhaltet. Versucht doch zumindest das Buch nicht verlieren." Mit diesen Worten und vollständig im Versuch das letzte Wort in diesem unsagbar freundlichen Austausch zu haben, schnalzte Taiji mit der Zunge. Sein Pferd beschleunigte. Lange dauerte es nicht, bis das Wesen in einen kompletten Galopp übergegangen war und die Kilometer zurück nach Marokkasu nur so unter den Hufen verschwanden. Oh ja, er würde wirklich dafür sorgen, dass alle Pferde der Gilde diese widerwärtige Kreatur bei jeder sich bietenden Gelegenheit abwerfen würden. Natürlich war das etwas, worum er sich aktiv und immer wieder kümmern musste. Pferde war bekanntermaßen dumm und verfügten über kein sonderlich gutes Gedächtnis. Aber das sollte es ihm wert sein. Mit ein wenig Glück bekam er in der Lounge so ein Gespräch darüber mit, dass es Natorius wieder einmal auf die Fresse gelegt hatte. Und das würde sich derart gut anfühlen.
Ja, da konnte Natorius nur zustimmen. Kleingeister waren leider sehr weit verbreitet, einer davon ritt genau neben ihm gerade zurück nach Marokkasu. Es war wirklich schwierig, mit Leuten zu arbeiten, die einem sowohl körperlich als auch geistig unterlegen waren. Wer wollte das denn auch freiwillig? In diesem Fall hatte sich leider eine lästige Mücke einfach an seine Fersen geheftet, doch durch den großartigen Plan und Einsatz des Suvarias war es ja nochmal gut ausgegangen. Man hätte sich gar nicht erst vorstellen müssen, was für eine zerschmetternde Niederlage jemand wie Taiji hier alleine erlitten hätte. Da konnte der Elb sich ja noch glücklich schätzen, dass der Daeva sich in seiner “Güte” dazu bereit erklären konnte, diesen Auftrag an sich zu nehmen und ihn zu einem wunderbaren Ende zu führen. Auf die Aussage seines Kollegen schüttelte er nur müde lächelnd den Kopf. “Eure Einbildung scheint eure größte Stärke zu sein. Leider ist sie wohl auch die Einzige.” Nun, immerhin hatte er die Erwartungen des Untoten soweit übertroffen, dass er wusste, was kompostieren war. Oder warf er vielleicht einfach nur mit Wörtern um sich und hoffte, dass sie schlau klangen? Letzteres war logischer, so viel stand fest. Doch wie es von einem Barbar wie ihm nicht anders zu erwarten war, wollte dieser seine Überlegenheit damit beweisen, dass er diese dummen Tiere anweisen konnte, schneller zu laufen. Daraufhin gewann er dem Suvaria jedoch erstmal nur ein Schulterzucken ab. “Kleingeister, was soll man erwarten?” Er sprach zu sich selbst, niemand anderes würde ihn dabei hören. Vielleicht das Pferd, aber was sollte es schon verstehen? Trotzdem war in ihm ein Inneres Verlangen, dem Elben diesen kleinen Sieg nicht zu geben, egal wie unwichtig er doch war. Aus der Sicht eines Königs sollte er sich auf solche Provokationen nicht hinablassen und besonnen agieren. Gerade siegte jedoch jede Faser seines Körpers, die eine Abneigung Taiji gegenüber empfand und so ließ er die Zügel knallen und setzte sein eigenes Tier in Bewegung. Als ob er sich vom vorlauten Elben abhängen lassen würde!
Questbeginn: [B-Rang] Gemüse mit Biss featuring @Natorius , @Lorelai & Lucien
01 | Outfit
Ob das Ganze ein Witz war, fragte sich Lucien heute bereits zum wiederholten Male. Doch egal wie oft er den Questzettel prüfte, das verfluchte 'B' verwandelte sich nicht auf magische Weise in ein 'A' oder gar ein 'S'. Er war doch kein beschissener Gärtner. War das die Strafe für seine Ungeduld? Da hatte er dem Gildenrat schon ein großzügiges Sümmchen zukommen lassen, um seine Beförderung zur absoluten Elite der Gilde zu beschleunigen und nun schickten sie ihn doch wieder auf Handlanger-Quests, deren Bezahlung weit unter seinem Niveau lag. Am liebsten hätte er den Fetzen einfach zerknüllt und in die nächste Tonne gekloppt, doch er kannte die Regeln. Letztendlich war Midas Hands wie jedes andere Unternehmen auch: Es gab eine klare Hierarchie und dem Vorgesetzten widersprach man nicht. Somit hatte selbst der ach-so-tolle Ashworth-Sprössling keine andere Wahl, als zu kuschen. Immerhin hatte er innerhalb seiner Truppe das Sagen. Wo blieben diese Schwachköpfe überhaupt? Er wusste zwar, dass er zwei Handlanger an die Seite gestellt bekam (weil er die Angelegenheit ja scheinbar nicht alleine gebacken bekam!), aber um wen genau es sich handelte, hatte man ihm nicht sagen können. Idioten, alles Idioten. Manchmal vermisste er wirklich die Entscheidungsgewalt, die er innerhalb des Unternehmens seiner Eltern gehabt hatte. Sobald ihn jemand nervte, konnte er ihn einfach rausschmeißen. Dafür hatte die Arbeit hier eine Menge anderer Freiheiten, auf die er nur ungern verzichtete. Mit einem genervten Seufzen warf er die Arme über die Lehne des ledernen Sofas, auf dem er sich niedergelassen hatte. Das rechte Bein hatte er über das linke geschlagen, die Spitze seines Lederschuhs wippte ungeduldig. Der schwarze Anzug mit den zarten, grauen Linien, der vollkommen ohne Zweifel maßgeschneidert war, mochte nicht gerade angemessen für die Art von Auftrag sein, die ihn erwartete. Doch Lucien hatte nicht vor, sich dieses Mal die Hände schmutzig zu machen. Nicht, wenn er derart beschissen bezahlt wurde. Da war jeder Schuss aus seiner Pistole eine lächerliche Verschwendung. Patronen gab es schließlich nicht umsonst und auch der minimale Verschleiß der Waffe selbst musste stets mit einberechnet werden. Der Lohn für diesen Auftrag reichte nicht einmal annähernd für eine personalisierte Waffe aus dem familieneigenen Unternehmen, so wie er sie nutzte. Wenn er sie denn bezahlen würde. In dieser Hinsicht waren ein paar Handlanger wohl ein Segen. Man musste in allem das Positive finden. Irgendsowas hätte Nate jetzt wohl gesagt und dabei treudoof gegrinst. Ein weiteres Seufzen blieb dem Schwarzhaarigen im Hals stecken während der goldene Blick aufmerksam die Tür zur Lounge beobachtete, die sich langsam öffnete. Oh, einer seiner werten Kollegen wollte ihn doch nicht etwa mit seiner Anwesenheit segnen? Das wäre ja zu gnädig. Zur Sicherheit platzierte er schon einmal ein zartes Lächeln auf seinen Lippen, sodass seine üble Laune vorerst sein kleines Geheimnis blieb. Nicht in den kühnsten Träumen rechnete er damit, heute neben einem Fremden auch ein bekanntes Gesicht an seiner Seite zu haben.
Ränge. Für den Einen waren es nur Buchstaben, die wenig zu bedeuten hatten. Für den Anderen wiederum waren sie wichtiger als das eigene Leben. Manche behandelten diese Betitelungen als etwas, das dem Status eines Königs oder sogar eines Gottes gleichzusetzen wäre. Doch jeder einzelne von ihnen lag falsch. Der Rang innerhalb einer Gilde war nur ein Mittel zum Zweck, ein Sprungbrett für die größeren Geschäfte der Welt. Wer sich eine Ewigkeit nur darauf ausruhen wollte, der verdiente es nicht, an der Spitze zu stehen. Für Macht und Reichtum gab es keine Grenzen und auch kein Limit, sondern unendliche Möglichkeiten. Manche waren mit dem gewissen Etwas geboren, in Zukunft ganz oben mitzuspielen. Andere würden für immer als Bodensatz der Gesellschaft verrotten. Und Natorius würde lieber erneut sterben als als Zweiteres zu enden. Seine Reise hatte schon einmal ein verfrühtes Ende gefunden, weswegen er diese zweite Chance auskosten sollte. “B…ungenügend.” Also wirklich, wer kam bitteschön auf die Idee, ihn auf einen so unbedeutenden Rang zu heben? Er war dem S schon seit Eintritt in dieses Drecksloch würdig gewesen, doch anscheinend waren die Higher-Ups der Gilde bisher zu blind, um seine Größe zu erkennen. Nun gut…deren Verlust, denn Natorius war sicherlich kein Mittelmaß. Dann müsse er sich wohl außerhalb dieser unnötigen Gildenaktivitäten darum bemühen, Kontakte zu knüpfen und Geschäftspartner zu finden (die er natürlich zu seinem Vorteil ausnutzen konnte. Wer würde denn anderes denken?).
Nun, Geld musste sich ja irgendwie verdienen lassen. Auch wenn der Daeva viel lieber seinen eigenen Geschäften nachgegangen wäre, an Verträge und Abmachungen hielt der Mann sich fast schon religiös. Und seine Mitgliedschaft bei Midas Hands war im Endeffekt nicht mehr als ein Vertrag, laut dem er ab und zu diese Aufträge abschließen musste. Das war heute nicht anders, weswegen der ältere Herr sich schon vor dem Eingang zur Lounge befand, die als Treffpunkt angegeben war. Beim letzten Mal, als er in diesem Raum war, hatte er einen Gesellen getroffen, der sich für nicht mehr als ein Schuhabtreter eignen würde. Sollten seine heutigen Untertanen etwa besser agieren? Nun, das würde sich noch zeigen, denn als Natorius die Tür öffnete, nahm ihn direkt eine Person in sein Visier. Sofort erwiderte der Blonde diesen Blick, jedoch mit weniger Lächeln. Der erste Eindruck zählte bekanntlich am meisten, doch gerade machte sein Gegenüber den Eindruck, als würde er ihn mit seiner Aufmachung gleich über den Tisch ziehen wollen. Der Daeva nahm auf dem Sofa direkt gegenüber Platz und machte das, was er auch beim letzten Mal getan hatte: Mit einem einfachen Handwink visierte er den Zettel mit den Infos an und ließ diesen direkt in seine Hand fliegen. "Drecksarbeit. Das ist meine Zeit eigentlich nicht wert.”
Attraction TYP: Lost Magic ELEMENT: --- KLASSE: I ART: Support MANAVERBRAUCH: 15 pro Minute MAX. REICHWEITE: 10 Meter SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 2, Manaregeneration Level 2 BESCHREIBUNG: Dieser grundlegende Zauber der Gravitationsmagie ermöglicht es dem Magier nicht lebendige Objekte mittels Magie anzuziehen. Die Stärke und Kraft der Anziehung entspricht der Willenskraft des Anwenders -1 bis zu maximal Level 4. Auf mehrere Objekte kann dieser Zauber in seiner Grundform nicht angewendet werden.
Beherrschung: Willenskraft Level 4: 15 Meter, zudem lassen sich nun 2 Objekte gleichzeitig manipulieren, die Manakosten fallen pro Objekt an. Willenskraft Level 6: 20 Meter, ab diesem Level lassen sich auch Tiere und Menschen anziehen, nun sind fünf getrennte Objekte möglich. Willenskraft Level 8: 30 Meter, außerdem kann man nun bis zu zehn Gegenstände beeinflussen.
Lorelai
Anmeldedatum : 20.03.23 Anzahl der Beiträge : 273 Ort : Marokkasu
„Nun habe ich Eure Zeit länger beansprucht, als ich es ursprünglich vorgehabt habe, verehrtes Fräulein Chamberlain“, entschuldigte sich der beleibte Herr mittleren Alters und erhob sich von seinem Schreibtisch, um einmal um ihn herum zu Lorelai zu gehen. „Grämen Sie sich nicht, noch werde ich pünktlich in der Lounge ankommen“, versicherte sie ihm wohlwollend und ergriff die Hand, welche ihr angeboten wurde. Zwar hätte sie auch allein aufstehen können, aber das gebot die Höflichkeit. „Ich werde Euch noch dorthin begleiten, damit ihr auch keine Probleme mit den werten Kollegen bekommt“, meinte der reiche Herr, welcher zur oberen Riege von Midas Hands gehörte. Immer wieder besprach er sich mit Lorelai, welche den Laden der Gilde, Midas‘ Golden Goods, führte. Es ging um Zahlen, Waren und Prognosen. Zumindest für Lorelai. Denn der Nicht-Magier konnte die junge Frau nicht oft genug in seinem Büro sitzen haben. Wenngleich er es bedauerte, dass die Chamberlain ihm seine Hand wieder entzogen hatte, kaum war sie aufgestanden, begleitete er die Rosahaarige noch in die Lounge.
„Dort sind die werten Kollegen ja schon. Lucien Ashworth, der Leiter dieses Auftrages und Natorius Suvaria. Entschuldigt, meine Herren. Es ist meine Schuld, ich habe die Zeit des verehrten Fräulein Chamberlains ein wenig zu lange für mich beansprucht. Ihr könnt es mir sicherlich nachsehen“, sprach er den beiden Herren zu, ehe er Lorelai noch einmal anlächelte und ihr alles Gute wünschte. Wirklich ein netter Mann! Kaum zu glauben, dass er so viel Einfluss hatte und dennoch so liebenswert dabei geblieben war, stellte Lorelai gedanklich fest - naiv wie eh und je. Selbst die letzte Quest hatte sie noch nicht durchblicken lassen, wo sie hier gelandet war. Zwar galt der erste Blick der Rosahaarigen Lucien, doch die Höflichkeit verlangte, dass sie dem älteren der Runde zuerst ihren Respekt zollte. So wandte sie sich dem ihr bisher unbekannten Mann zu und machte den üblichen, koketten Knicks zur Begrüßung, das Haupt leicht gesenkt, ehe sie ihn freundlich anlächelte. „Es ist mir eine Ehre, verehrter Herr Suvaria. Mein Name ist Lorelai Chamberlain“, stellte sie sich ihm höflich vor, sein wenig freundlicher Gesichtsausdruck schreckte sie nicht ab und sie behielt ihr herzliches Gemüt. Dann wandte sie sich Lucien zu und eine gewisse Wärme und Wiedersehensfreude legte sich in ihr Gesicht. „Verehrter Lucien, es ist mir wirklich eine Freude, dich wiederzusehen. Bei dieser Gelegenheit möchte ich dir zu deinem kürzlich erlangten Aufstieg zum S-Rang-Magier gratulieren. Das ist wirklich großartig, du musst sehr stolz sein“ Aber nicht halb so stolz, wie Lorelai! Denn sie würde auf jeden Fall alles zu seiner Zufriedenheit ausführen. Bestimmt freute sich auch Natorius, von so einem begabten Mann wie Lucien Ashworth es war, zu lernen.
Blicke trafen sich. Einer hell, umrahmt von zarten Fältchen, der Andere golden, geprägt von jugendlicher Frische. Luciens Lächeln wurde nicht erwidert, doch davon ließ er sich vorerst nicht abschrecken. Es war nichts Neues, dass sich die ältere Generation für etwas besseres hielt. Diese Flusen würde der Ashworth seinem Gegenüber gegebenenfalls austreiben. Ohne Widerworte ließ er sich den Questzettel auf scheinbar magische Weise aus den Händen nehmen. Wollte da etwa jemand angeben? Oh, wie putzig. Schade, dass diese Art von Protzerei am hübschen Hintern des Milliardärsohns vorbei ging. "Ist das so? Wer bist du überhaupt?" Er konnte sich nicht vorstellen, dass jemand gleich zwei S-Rang Magier für diese Aufgabe eingeteilt hatte. Außerdem hatte er diesen Kerl noch nie zuvor gesehen. Allzu wichtig konnte er für die Gilde also nicht sein. Ganz anders als er selbst. Der Schwarzhaarige legte den Kopf in seine nun freie Hand und richtete den goldenen Blick wieder auf die Tür. Durch diese kam gerade ein alter, runder Knacker in Begleitung ... einer hübschen, rosahaarigen Dame. Sofort erhob sich Lucien. Nicht nur, weil es sich gehörte, sondern auch, um sich zu seiner vollen Größe zu entfalten. Er mochte nicht zu den größten Herren der Schöpfung gehören, doch es reichte aus, um Lorelais werte Begleitung ein Stückchen zu überragen. Die goldenen Seelenspiegel verengten sich zu Schlitzen. "Ich sehe es niemandem nach, der aus persönlichen Gründen dafür sorgt, dass meine Teammitglieder zu spät kommen." Ein flüchtiger Blick auf die protzige, goldene Uhr um sein Handgelenk zeigte, dass es sich dabei lediglich um eine einzige Minute handelte. "Es ist hoffentlich klar, dass ich einschreiten werde, falls sich solche Vorfälle häufen sollten." Natürlich ging es ihm nicht um die Minute. Nicht in diesem Fall. Wenn ihm langweilig war, sorgte er wegen solchen Kleinigkeiten durchaus gerne für Ärger, heute allerdings nicht. Dass es die unangebrachte Nähe und die Art, wie der Kerl die deutlich Jüngere ansah, meinte, war sicherlich klar. Es war doch ein offenes Geheimnis, dass diese lächerliche Entschuldigung eines Mannes wie ein Geier um die jüngeren, weiblichen Mitglieder der Gilde kreiste. Und Lucien hasste es. Einerseits, weil er früher einmal ähnlich schmierig gewesen war. Andererseits hatte ihn sowohl Claudia als auch Athena stark für diese Art von Mann sensibilisiert, ihm deutlich gemacht, wie unerträglich sie waren. Die Romano würde ihm garantiert die Ohren langziehen, wenn sie herausfand, dass er solche Dinge, insbesondere bei ihrer Freundin, einfach laufen ließ. "Das wird selbstverständlich nicht noch einmal vorkommen, Lucien." "Herr Ashworth." "Selbstverständlich. Verzeiht." Lucien nickte inrichtung Tür. Der Kerl erwiderte das Nicken hektisch und verzog sich. Endlich. Schlagartig wurden die Gesichtszüge des Gunners weicher. Er geduldete sich, bis sie den Ältesten der Truppe begrüßt hatte. "Es freut mich sehr, dich wiederzusehen, Lorelai." Das war gelogen. Er hatte gehofft, einen Kollegen an die Seite zu bekommen, den er problemlos herumkommandieren konnte. Mit Claudias Freundin konnte er das selbstverständlich nicht tun. Wie gut, dass er noch den Suvaria hatte. "Vielen Dank. Es hat sich wohl schon herumgesprochen? Selbstverständlich bin ich stolz. Auch, wenn es letztendlich nur eine Frage der Zeit war." Für ihn war es selbstverständlich, einen derart hohen, wertvollen Rang innezuhaben. Schließlich war er es aus dem Unternehmen seiner Familie gewohnt, auf Andere herabblicken zu können. Selbst, wenn diese (deutlich) älter waren als er. Es musste belastend sein, wenn ein Jungspund wie er erfolgreicher war, doch das war nicht sein Problem. "Wie ist es dir ergangen?" Neugierde spiegelte sich in den goldenen Augen wider. Am liebsten hätte er nachgehakt, was aus Shroom geworden war, doch diese Art privater Gespräche würde er nicht in der Gegenwart eines Dritten führen. Auf diesen richteten sich die Seelenspiegel des Ashworths nun wieder. "Ich schlage vor, wir brechen zeitnah auf, um diese unangenehme Aufgabe hinter uns zu bringen. Wieso gehst du nicht voran und organisierst uns schon einmal eine M-Kutsche?" Selbstverständlich würde Lucien nicht mit einer gewöhnlichen Kutsche oder gar dem Zug zum Zielort reisen. Das war nicht nur unter seinem Niveau, es machte ihn auch schrecklich reisekrank.
Wer so einen schmalen Akt schon als Protzerei empfand, der hatte vermutlich so einige Komplexe. Für Natorius war das Besorgen des Questzettels mithilfe seiner Magie lediglich eine Methode, um sich nicht mehr als nötig mit dem Kerl ihm gegenüber unterhalten zu müssen. Wieso sollte er auch? Er brauchte nur die Informationen, seine Partner und der Rest war ein simpler Auftrag, für den er bezahlt wurde. Auch wenn er weiterhin empfand, dass dieser Dreck seiner nicht würdig war, Dienstleistung war Dienstleistung. Seine Augen wandten sich zum edel angezogenen Typen, doch bevor Natorius eine Antwort auf seine Frage geben konnte, öffnete sich die Tür erneut. Herein traten diesmal zwei Personen, von der einer sofort die Augen des Magiers auf sich zog. Und nein, es war nicht die Dame, sondern der schmierige Kerl direkt neben ihr. Natorius hatte ein Auge für Schleimer und…diese Art von Menschen. Davon hatte es schon zu seiner Zeit in Enca viel zu viele gegeben. “Widerlich.” Er war sehr offen mit seinen Meinungen über andere Personen, weswegen dieser kurze Kommentar wohl nicht verwunderlich kam…zumindest für ihr. Der Kerl blickte nur kurz in seine Richtung und rümpfte die Nase, bevor er wieder vor Lucien kuschte und sich schnell verzog. Lucien Ashworth…hmmm…die Familie sagte ihm nichts, der Name an sich auch nicht wirklich. War der Kerl irgendwie bekannt? Wobei…doch, eine Sache gab es da. Aber die war erstmal nicht so wichtig.
Der Suvaria blickte auf die Frau, die ihn schließlich mit einem Knicks begrüßte. Er musterte sie nur kurz und zuckte schließlich mit den Schultern. “Eine Dame mit Manieren. Das sieht man hier nicht sehr häufig.” Und das war noch eine Untertreibung. Doch Lorelai schien wie eine willkommene Abwechslung zu all dem komischen Pack, was sich hier herumtrieb. Immerhin war es kein Taiji oder dieser…Mick oder wie auch immer der Typ hieß. Ob der mittlerweile wieder im Knast gelandet war? Würde den Daeva zumindest nicht wundern. Die Seelenspiegel des Suvarias trafen dann erneut auf die des reichen Schnösels. Man merkte ihm ziemlich deutlich an, dass er sich wie der König des Raums fühlte. Eine Position, die Natorius niemals im Leben so akzeptieren würde. Zumindest die Vorliebe für die teuren Reisevarianten konnte er ihm aber immerhin abgewinnen. “Eine gute Wahl. Aber dafür gibt es normalerweise Dienstpersonal.” Ein Seufzen überkam den Blonden, bevor er sich erhob. “Ich stimme aber zu, wir sollten das hier schnell hinter uns bringen.” Als Herrscher musste man auch manchmal in den sauren Apfel beißen und die Dinge selbst in die Hand nehmen. Wer wusste schon, wie lange ein einfacher Bediensteter für diese Aufgabe brauchen würde. “Aber glaubt nicht, dass die Kutsche lange wartet, solltet ihr hier herumtrödeln.” Und damit verließ der Suvaria den Raum um eine M-Kutsche zu besorgen. Diese würde natürlich auch bezahlt werden. Doch das lief alles über den Namen Lucien Ashworth.
Dass die Stimmung nicht gerade gut war, bemerkte Lorelai vielleicht irgendwo in ihrem Unterbewusstsein. Doch lieber überging sie solch negative Atmosphäre erst einmal und erfüllte sie mit ihrer bloßen Anwesenheit mit etwas Harmonie und Herzlichkeit. Es war schließlich unangenehm genug, dass der werte Lucien sich so sehr über die kleine Verspätung der Chamberlain echauffierte und daher den Geschäftsmann von Midas Hands die Leviten las. Aber sie mischte sich lieber nicht ein, sondern widmete sich stattdessen dem ihr noch unbekannten Natorius Suvaria. Dass seine Reaktion ein wenig unterkühlt war, war nicht weiter tragisch. Schließlich fand er freundliche Worte und erkannte, dass Lorelai über sehr gute Manieren verfügte. Als Reaktion darauf kicherte sie leise und natürlich unter vorgehaltener Hand entzückt auf, ehe sie sich Lucien zuwandte.
Diesem gratulierte sie natürlich zu seiner kürzlich erlangten Beförderung. Das hatte er sich redlich verdient! Zumindest war Lorelai davon überzeugt. Claudia musste außerdem wirklich sehr stolz auf ihren Liebsten sein. Dass die Wiedersehensfreude des Schwarzhaarigen nicht echt war, bemerkte Lorelai nicht. Wenn dem aber so wäre, dann würde es sie durchaus verletzen. „Eine wundervolle Entwicklung, lieber Lucien. Was mich betrifft, ich kann nicht klagen“, log die Chamberlain nun ihrerseits. In Wahrheit klagte sie viel. Etwas stimmte nicht, ihr Gemüt war bedrückt und der Zustand beklemmend. Doch noch hatte Lorelai nicht herausgefunden, was es war, das sie so verstimmte. Doch anmerken ließ sie es sich nicht, schließlich wäre das unhöflich.
Der verehrte Herr Suvaria schien nicht erfreut zu sein, sich um die M-Kutsche kümmern zu müssen. Die Begründung dafür lag auf der Hand, denn in seinen Augen war dies die Arbeit von Dienstpersonal. Die Chamberlain hatte es im Gegensatz zu ihren beiden Kollegen nicht so eilig, den Auftrag zu erledigen, aber sie würde natürlich nicht im Weg stehen. Damit sich der ärmste Natorius nicht degradiert fühlte, fasste sich Lorelai schnell ein Herz und wandte sich noch einmal schnell Lucien zu. „Ich begleite ihn besser, verehrter Lucien. Komm einfach nach, wenn du soweit bist. Sicherlich kann ich Herrn Suvaria überzeugen, nicht ohne dich abzufahren“, versprach sie ihm lächelnd und eilte dem älteren Mann hinterher. Eines lag auf der Hand: Lucien schien noch etwas zu tun zu haben, wenn er jemanden für die Zwischenzeit beauftragte, schon einmal ein Gefährt zu organisieren. Nur so konnte sich Lorelai erklären, dass Lucien überhaupt so etwas ausgesprochen hatte.
Neben ihrem Partner angekommen lächelte Lorelai ihn freundlich an. „Ich werde Euch begleiten, verehrter Herr“, erklärte sie ihr plötzliches Auftauchen und hielt sein Marschtempo trotz der sanft klackernden Absätze. Beim Hintereingang des Gildenturms befand sich ein überdachtes Lager, in welchem einige Modelle von M-Kutschen geparkt waren. Dieser Verleih von Midas Hands zog natürlich auch den eigenen Mitgliedern das Geld aus den Taschen. „Habt Ihr bereits einen Favoriten?“, erkundigte sich Lorelai lächelnd bei Natorius. „Mir persönlich gefällt dieses Modell gut. Allerdings ist es mit Abstand das Teuerste. Es gibt viele preiswertere Modelle“ Ob es Natorius nun interessierte oder nicht, Lorelai zeigte ihm die große Märchenkutsche. Sie schien eigens für Frauen wie Lorelai hergestellt worden zu sein und sicherlich stieg kein Mann, der viel auf seine Männlichkeit hielt, freiwillig in dieses Modell ein.
Voller Zufriedenheit ließ sich Lucien von der Rosahaarigen Honig um's Maul schmieren. Ihre Worte waren Musik in seinen Ohren. Insbesondere, weil sie ehrlich klangen und nicht wie pure Schleimerei. Manchmal konnte er nicht anders, als in ihr Nate wiederzuerkennen. Sie schien genauso gutherzig und gutgläubig zu sein wie er. Ob es ihn deshalb umso mehr frustrierte, wenn er irgendwelche schmierigen Kerle an ihrer Seite sah? Er wollte nicht, dass die Güte von aufrichtig guten Leuten ausgenutzt wurde. Eigentlich hätte er gerne noch ein paar Worte mit Lorelai unter vier Augen gewechselt, weshalb er Natorius damit beauftragte, ihnen einen fahrbaren Untersatz zu besorgen. Dieser wirkte alles andere als begeistert, kuschte aber brav. Für den Ashworth handelte es sich bei dem Blonden um Dienstpersonal. Wofür gab es sonst niedrigrangige Magier? Mit einem selbstgefälligen Grinsen sah er seinem Kollegen hinterher, ehe er den Blick wieder auf Lorelai richtete. Endlich konnte er bedenkenlos mit ihr sprechen .... Moment, was? Frustriert biss er sich auf die Zunge. "Tu das." Selbstverständlich würde er sie nicht bitten, zu warten. Das wäre mehr als unangenehm und würde dem gar nicht soliden Ego des Schwarzhaarigen einen ordentlichen Zacken aus der Krone brechen. "Sieh zu, dass er eine gute Wahl trifft." Ein kleiner Trost. Dann würde er die Zeit eben anders nutzen. Er wusste auch schon wie. Es interessierte ihn brennend, wer dieser Natorius eigentlich war. Umso mehr, nachdem er keine Antwort auf seine Nachfrage erhalten hatte. Es dauerte nicht lange, bis Lucien wusste, was er wissen wollte und zurück zu seinen Kollegen stieß. "Da bin ich wieder. Ich musste noch eine Kleinigkeit in Erfahrung bringen. Es ist questrelevant. Verzeiht mir." Seine Vermutung hatte sich bestätigt, natürlich hatte die Gilde keine zwei S- und einen B-Magier auf eine B-Quest geschickt. Doch erst einmal behielt er diese äußerst interessante Information für sich und widmete sich stattdessen den Worten der Chamberlain, die er zufällig mitgehört hatte. Es wunderte ihn kaum, dass sie ausgerechnet das kitschigste, femininste Modell auserkoren hatte. Nicht einmal im Traum würde der Ashworth sich für diese Ausführung entscheiden. Er mochte es kompakt und effizient. Ein paar noble, futuristische Applikationen waren okay. Die kitschigen, schnörkeligen Details von Lorelais Traumkutsche hingegen weniger. Doch wer war er, einer so offensichtlich begeisterten Dame ihren Wunsch auszuschlagen? Sanft legte er ihr die Hand auf die Schulter. "Wenn du diese M-Kutsche möchtest, sollst du sie haben. Es gehört sich nicht, einer Dame einen Wunsch zu verwähren, nicht wahr, Natorius?" Letztendlich war es vollkommen egal, was der Älteste der Truppe davon hielt. Lucien hatte hier das Sagen und wenn er entschied, dass es so gemacht wurde, dann wurde es so gemacht. Trotzdem wollte er nur zu gerne sehen, wie sein werter Kollege reagierte. Würde er es wagen, sich querzustellen? Das Modell war nun wirklich nichts für gestandene Männer. Doch zumindest dem Ashworth machte das nichts aus, solange er eine Frau an seiner Seite hatte. Damit wäre vermutlich jedem sofort klar, wer die Wahl getroffen hatte. Er holte seine Geldbörse aus dem inneren seines Jacketts hervor und winkte den Verkäufer (oder in diesem Fall den Vermieter) herbei. Für gewöhnlich würde er nicht alleine für diese Ausgabe aufkommen. Nicht einmal im Traum. Doch neben ihm stand eine gute Freundin seiner 'großen Liebe', Claudia. Da durfte er nicht geizen, musste Eindruck schinden. Das war ja wohl klar.
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