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 Industriegebiet

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Eisengrind

Eisengrind
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BeitragThema: Industriegebiet
Industriegebiet - Seite 2 EmptyFr 31 Jan 2020 - 10:39

das Eingangsposting lautete :

Ortsname: Industriegebiet
Art: Freiraum
Spezielles: ---
Beschreibung: Das Industriegebiet von Magnolia Town liegt wie gewöhnlich etwas Abseits der Wohn- und Geschäftsräume der Stadt. Hier finden neben Handwerkern auch größere Manufakturen Platz, in denen z.B. Eisenbahnen oder ähnliche Vehikel gefertigt werden. Aufgrund der größeren Industrien liegt immer ein Hauch von Asche auf der Umgebung und auch der Geruch entspricht dem Äußerlichen.

Change Log: 06.05.20 Aufgrund der destruktiven Arbeit der Gilde Fairy Tail klafft in einer der Nebenstraßen des Industriegebiets eine ziemlich große Lücke. Die Reste einer abgerissenen Lagerhalle liegen dort noch immer, für die Entsorgung ist scheinbar niemand zuständig. Es besteht aber nur geringe Explosionsgefahr.
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Akay Minoru

Akay Minoru
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BeitragThema: Re: Industriegebiet
Industriegebiet - Seite 2 EmptySo 10 Okt 2021 - 13:20

#6 Ein wenig war der Junge durchaus geknickt durch die Aussage, wie wenig Stellargeister im Großen und Ganzen an Bedeutung hatten. Hätten die beiden von den Vorrichtungen gewusst, die in der Vergangenheit genutzt wurden, um gar dinge wie Zeitreisen zu ermöglichen, dann wäre sein Urteil gewiss anders ausgefallen. Da die beiden aber nicht darüber verfügten, blieb vor erst nicht mehr als die leichte Kränkung stehen. Allgemein war es Wissen, dass als Dreh- und Angelpunkt ihrer Gespräche diente. Daher unterstrich besonders der abschließende Dialog noch einmal, wie bahnbrechend eigentlich das Unterfangen des Wüstenmagiers war. Akay jedoch wollte den Punkt weder wieder aufgreifen noch einen Aufstand deswegen machen. „Das liegt wohl im Auge des Betrachters“ beendete er ihren Diskurs recht unspannend.

Dem Geräusch zu seinem Ursprung folgend erreichten sie tatsächlich eine Schmiede. Ob dies wirklich so verwunderlich war, konnte man durchaus bestreiten, gab es doch wenig Professionen, die mit solchen Klängen die Umgebung erhellten. Die offenstehende Eingangstür hinter sich lassend, betraten die Magier die Räumlichkeit des Handwerkers. Wie es nicht anders zu erwarten war, war es die Hitze, die als ausschlaggebendes Merkmal den beiden entgegenpeitschte. Demnach musste der Mann vermutlich zur gleichen Zeit das Feuer entfacht haben, wie sich die ungleichen Zeitgenossen an der Parkbank getroffen haben. Was den Schwarzhaarigen tatsächlich etwas wunderte war, dass außer den Waffen, die in den Halterungen hingen, augenscheinlich keine anderen Aufträge bearbeitet wurden. Natürlich waren Aufträge dieses Kaliber lukrativ, aber sie waren in der Regel eher Seltenheiten und machten nicht das Tagesgeschäft aus. Gleich fünf solcher Aufträge zu erhalten und allem Anschein nach bereits am sechsten arbeitend, zeugte von mehr als einem guten Ruf, zumindest in den Augen des beinahe Handwerkers. Auch sonst wirkte das Gebäude von innen sehr unscheinbar. Unsicher, ob der Herr sie gehört hatte, überlegte er diesen anzusprechen, als es der Speer war, der seine Aufmerksamkeit auf sich zog. Bevor er jedoch zu diesem herübergehen konnte, folgte die Begrüßung, wobei ihr Gastgeber sich nicht die Mühe machte sich zu ihnen umdrehen. Konnte er auch gar nicht, denn er war mitten in einem Arbeitsschritt. Diesen zu beenden, wirkte sich sicher nachteilig auf das Endprodukt aus. „Guten Tag“ grüßte er den Schmied ebenso knapp, wie es Charon tat, ehe dieser ihn ansprach. Scheinbar interessierten die Waffen den Weißhaarigen genau so wie ihn. Dass er dabei dem Magier etwas Sachverstand zuschrieb, war noch die Kirsche auf der Torte. Tatsächlich verstand der Junge aber auch etwas davon. Nicht vom Prozess der Herstellung, gewiss jedoch vom Ergebnis. Immerhin führte er selbst eine Waffe und war gerade selbst dabei sich eventuell eine neue zuzulegen. Das letzte, was man auf einer Quest erleben wollte, war eine Waffe, die mitten in einer Konfrontation nachgab. „Ohne sie in der Hand zu halten natürlich schwer zu sagen“ begann er seine Antwort „aber auf den ersten Blick machen sie einen soliden Eindruck. Ohne Infos könnten es aber ebenso“ und seine Stimme wurde nochmal etwas leiser, damit auch wirklich nur sein Gesprächspartner diese vernahm „besonders hübscher Pfusch sein“. Ein hartes Urteil aber ein wahres. Ähnlich wie mit Schmuck zählte bei Waffen das Aussehen nur augenscheinlich, die wahre Qualität versteckte sich meist im inneren. Dem Mann weiterzusehend, drehte sich dieser zu ihnen herum und ermahnte die Sphynx die Waffen nicht zu berühren. Etwas amüsiert drehte auch Akay sich um. Wenn er etwas beim Erwerb von Waffen gelernt hatte, dann, dass nur der Händler selbst sich daran bedienen durfte, bis man durch diesen die Gerätschaft zum Testen erhielt. Warum sollte es sich bei einem Schmied direkt anders verhalten. Ein grober Schnitzer. Nicht verwunderlich folgte auch sogleich die Erklärung des Inhabers, die eben diese Punkte noch einmal zusammenfasste. Ein Kerbe beispielweise und sei sie noch so klein, konnte den Preis bereits drücken. So ganz hatte die Fee nicht das Gefühl, dass sich sein unfreiwilliger Partner so leicht abschütteln ließ, wenn es darum ging, seine Neugierde zu befriedigen. So kam es nicht überraschend, dass es der Junge sein sollte, der ihm etwas Zeit erkaufen sollte. Nichts leichter als das, zumal der hagere Schmied vor ihm zwischenzeitlich auch sein Interesse geweckt hatte. Allein das körperliche sprach nicht für eine so anstrengende Profession. „Tatsächlich hast du Recht, deswegen haben wir uns ja zu so früher Stunde hier her aufgemacht“ antworte er auf die Frage, dabei darauf achtend, nicht zu hölzern zu klingen. Mit einem lauten Zischen fuhr die Klinge in das Wasserwasser und erfüllte den Raum in einem leichten Nebel aus Wasserdampf. Akay hatte derweil die Strecke zu ihrem Gesprächspartner überbrückt und sich so positioniert, dass die Waffen hinter dem Mann waren, falls Charon sein Verhalten erneut an den Tag legen wollte. Dann erst streckte er dem Schmied einladend eine Hand entgegen, welche dieser schüttelte, nachdem er die schweren Handschuhe abgelegt hatte.

„Ihr seid also interessiert daran eine Waffe bei mir zu erwerben, Akay aus Fairy Tail“ eröffnete der Mann und sein Lächeln konnte gut und gerne als das eines Geschäftsmannes gedeutet werden, der gerade das Gefühl hatte, einen großen Fang gemacht zu haben. Kurz etwas verwundert über die Feststellung seiner Zugehörigkeit, sah er, dass er seine linke Hand offengelassen hatte. Man musste schon blind durch die Welt gehen, um das Zeichen des Minoru nicht zu sehen. „Dann seid ihr bei mir gewiss an der richtigen Adresse. Doch verratet mir, was für eine Waffe führt ihr. Eurer Statur nach zu urteilen, ist es sicher kein Bihänder“. Ein Lachen der beiden läutete ein nettes Gespräch ein. „Tatsächlich sind es die Stabwaffen, die es mir angetan haben, genauer die Speere. Aufgrund meines Berufes habe ich allerdings oft mit mehreren Feinden gleichzeitig zu tun, weshalb meine derzeitige Waffe eine Spitze zu beiden Seiten besitzt“. Die Augen des Schmieds weiteten sich etwas. „Das ist eine ungewöhnliche Art zu kämpfen. Und bedarf einer ungewöhnlichen Waffe“ er tippte sich mit einem Zeigefinger ein paar Mal nachdenklich gegen die Oberlippe, ehe er einen Holzstab griff und diesen weiterreichte. „Wenn ihr so freundlich wärt mir einige eurer Bewegungen zu zeigen. Wenn ich den Geist eurer Technik erfasse, dann erhalte ich gewiss eine Eingebung, wie mein nächstes Werk aussehen mag“. Eine interessante Wortwahl. Der Fairy Tail Magier war kein Kind von Traurigkeit und so nahm er den Stab entgegen und auch die Chance war, ein wenig Show zu machen. Spätestens jetzt durfte der Weißhaarige doch genug Zeit haben, seinen eigenen Recherchen nachzugehen. Akay jedenfalls war tatsächlich mehr als interessiert, was das urteil seines Gegenübers wäre. Natürlich war der Raum zur Demonstration alles andere als ausreichend, aber es gab zwischenzeitlich nur wenige Magier, die ihm in dieser Hinsicht das Wasser reichen konnte. Seine Technik war bereits so weit fortgeschritten, dass es für ihn fast egal war, in welchem Terrain er sich verteidigen oder attackieren musste. Nur wenige Schwünge und hiebe später fühlte sich der Stab bereits wie ein Teil seines Körpers an. Vielleicht konnte er durch seine kleine Showeinlage ja sogar mehr als nur den Schmied beindrucken.

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BeitragThema: Re: Industriegebiet
Industriegebiet - Seite 2 EmptyMo 8 Nov 2021 - 23:06

Hübscher Pfusch war nun wirklich nicht, wofür Charon hergekommen war. Er war froh, Akays Meinung einholen zu können. „Denkst du, du kannst den Unterschied feststellen?“, fragte der Dargin leise zurück. Er würde gern die Qualität ordentlich beurteilen können. Zusätzlich dazu konnte der Minoru noch als ordentliche Ablenkung dienen. Es war wohl ein Glücksfall gewesen, dass sie sich über den Weg gelaufen waren.
Der Schmied wandte ihm den Rücken zu. Eine bessere Gelegenheit würde es nicht geben. Charon zögerte nicht. Kaum war er sich sicher, dass das Gespräch der beiden begann, schwirrte bereits dunkle Energie um die Fingerspitzen seiner rechten Hand. Inzwischen fühlte es sich ganz natürlich an. Unzählige Male hatte er es versucht, dreimal war er auf Erfolg gestoßen. Heute, so hoffte er, würde er das vierte Mal erleben. Seine Hand legte sich um den Griff der Axt, die Waffe, die ihn von allen Aushängen am Meisten anzog. Seine Finsternis leckte am kalten Stahl entlang, suchte ihren Weg in die goldenen Verzierungen, tanzte für einen kurzen Moment um die Waffe herum, ehe sie sich zu ihrem Herrscher zurückzog. Das Ergebnis war... ernüchternd. Mit der Dunkelheit, die er selbst verströmt hatte, kehrte keine weitere Macht zurück, erst recht keine göttliche. Diese Waffen waren nicht mehr als das... Waffen. Keinerlei Göttlichkeit steckte darin. Frustriert biss der Dargin die Zähne zusammen und zog seine Hand zurück. Ein Fehlschlag? Dabei wirkte die wunderschöne Form dieser Waffen, so kontrolliert und fehlerfrei, wie sie war, deutlich besser als Alles, was eine einzelne Person schaffen konnte. Mit einem Blick zurück zu Akay und dem Schmied schüttelte Charon den Kopf. Nein, es war zu früh, um aufzugeben. Wäre er die Art Person, die beim ersten Zeichen eines Fehlschlages aufgab, hätte er nicht schon die Kräfte dreier Götter in sich aufgenommen. Die Macht eines Gottes mochte nicht in den Waffen stecken, aber solange er den Prozess der Herstellung nicht kannte, war es noch immer möglich, dass sie in ihrer Erschaffung mitspielte. Der Feenmagier begann gerade damit, den Schwung seines Kampfstabes zu demonstrieren, und zeigte sich dabei zugegebenermaßen geschickt. Gerne hätte Charon der Show etwas mehr Aufmerksamkeit geschenkt, aber er nutzte die Gelegenheit lieber, um näher an die Arbeitsutensilien des Schmiedes heranzutreten.

Auf den ersten Blick wirkte alles recht alltäglich. Die Werkzeuge, die Werkbank, Hammer, Amboss. Eventuell wäre dem Dargin etwas aufgefallen, würde er sich mehr mit dem Handwerk auskennen, aber so konnte er nichts ausmachen, was abseits der Normalität lag. Seine dunklen Augen fielen auf die heißen Flammen, die aus dem Maul des Hochofens heraus züngelten, verspielt das Metall entlang zu klettern versuchten, die wenigen Zentimeter weit, die sie es schafften. Entfernt erinnerte ihn das Schauspiel an seine eigene Magie...
„Sie haben wohl auch etwas entdeckt, was ihnen gefällt?“
Überrascht blickte Charon zur Seite und sah, dass der Schmied ihm seinen Blick zugewandt hatte. Er hatte sich wohl an Akays Kampfkunst erst einmal satt gesehen. „Ich habe, ehrlich gesagt, großes Interesse an dem Prozess. Solches Handwerksgut sieht man selten“, meinte das Weißhaar mit sanftem Lächeln. Jedes dieser Worte stimmte, auch wenn die Implikation dahinter nicht ganz der Wahrheit entsprach. Sein wahres Ziel hielt der Dargin eng an der Brust verborgen. „Es ist zu schade, dass ich selbst nichts davon verstehe. Ich bin sicher, ein Kenner würde sehen, was Ihre Schöpfungen so besonders macht...“

@Akay Minoru


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Akay Minoru

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BeitragThema: Re: Industriegebiet
Industriegebiet - Seite 2 EmptySa 27 Nov 2021 - 20:57

#7 Viel mehr als die Frage des Dargin weiterhin leise zu bejahen konnte er nicht, eher vom eben diesem als Ablenkung dem unwissenden Schmied entgegengeworfen wurde. So dauerte es nicht lange bis er mit eben jener Demonstration begann, obwohl er dadurch selbst nicht sehen konnte, was genau eigentlich die Sphynx im Hintergrund trieb. Ein wenig hatte er sich auch in seinem eigenen Auftritt verloren. Es war eine interessante Herausforderungen auf so engen Raum etwas darzustellen, was über das Niveau eines Anfängers hinausging und dabei wusste er nicht einmal, wie versiert der Schmied in diesen Dingen wirklich war. Es war eine Sache eine Waffe zu erschaffen, nach wünsche einer Person zu konstruieren und eine ganz andere, diese dann auch korrekt führen zu können. So war Akay ebenso überrascht, als er den Eigentümer sprechen hörte und sah, wie dieser sich zu Charon gedreht hatte. Scheinbar hatte er genug gesehen, um sich jenem wieder zu widmen. Möglicherweise war er den beiden auch auf die schliche gekommen insofern, dass er ja gesehen hatte, wie sie die Waffen berühren wollten. Man konnte schließlich nie vorsichtig genug sein. Etwas ernüchtert ließ der Junge den Holzstab senken und lehnte ihn an eine freie Wand an, ehe er sich der Runde wieder anschloss. Dabei fragte sich der Magier natürlich auch, warum der Weißhaarige nicht mehr an den fertigen Waren hantierte, sondern sich nun im Umfeld der eigentliche Werkzeuge aufhielt. Was hast du vor? huschte es durch seinen Kopf, während er der Konversation der beiden lauschte. So wie es aussah, war der Wüstenmagier den Waffen an sich überdrüssig geworden und interessierte sich jetzt für den eigentlich Vorgang des Schmiedens. Oder aber, und davon ging der Schwarzhaarige nun aus, hatte er etwas bemerkt, weshalb er sich nun für den Vorgang interessiert. Die einzige andere Option war, dass er, gerade weil er nichts Sonderbares feststellen konnte, jetzt alle anderen Variablen überprüfte. Zu gerne hätte er in diesem Moment seinem unfreiwilligen Partner in den Kopf geguckt, um zu wissen, was wirklich in diesem vorging. Die Frage wäre allerdings, ob Akay auch etwas mit den Dingen hätte anfangen können, die sich ihm dann offenbart hätten. Was ihm jedoch, neben des eigentlich Inhalts auffiel, war die schon etwas plumpe, dabei sehr direkte Art der Fragestellungen. Im Vergleich zu ihrer ersten Ablenkung, wirkte das sogar für den Minoru etwas stumpf. Ob sich ein Geistlicher so leicht täuschen ließe? Täuschung war nicht das richtige Wort, es war zu feindselig. Charon war neugierig. Neugierig zu sehen, woher oder worauf dieser vermeintliche Sinneswandel beruhte. So viel hatte er zumindest auch der Fee mitgeteilt. Jedoch ging er wohl davon aus, dass ihr Gegenüber sein vermeintliche Geheimnis nicht so einfach ausplaudern würde.

Sichtbar huschte der Blick des Priesters zwischen den Magiern hin und her. Er schien sich seine nächste Aktion doch etwas zu überlegen. Dann lachte er herzlich auf und verräumte den Stab, den er zuvor zu Demonstrationszwecken gereicht hatte, wieder an seinen korrekten Platz, ehe er die beiden wieder ansah. „Ich sehe schon, es war kein Zufall, dass Sie beide zu so früher Stunde hier in meinem bescheidenen Arbeitsplatz einkehrten. Man könnte fast meinen es war vorherbestimmt. So gern ich mein Wissen teile, lebe ich dennoch davon. So verratet mir: Habt ihr etwas in eurem Besitz, materiell oder immateriell, welches Gleichwertig ist mit dem Wissen, welches ich euch, wenn auch nur bedingt, zu vermitteln vermag? Oder möchtet ihr gar die einfachere Variante wählen: Wie viel ist euch dieses Wissen wert?“. Der Mann war definitiv nicht dumm. Da Akay allerdings eher unfreiwillig in diese ganze Situation hineingerutscht war, hatte er kein bisschen Interesse daran, auch nur einen Jewel an diesem frühen Morgen auszugeben. Freiwilligkeit? Ein gutes Stichwort! Es gab für die beiden eine Möglichkeit an das Wissen heranzukommen. Sofern der Schmied sich von einem seiner Stellargeister berühren ließe. Bevor er diese Option jedoch in den Raum warf, lag es immer noch an Charon, den Priester zu überzeugen. Was konnte der Finsternismagier bieten? Etwas amüsiert schaute Akay zu seinem Kollegen, gespannt darauf, wie er die Situation zu seinen Gunsten drehen konnte. Oder wie er bei diesem Versuch kläglich scheiterte.

@Charon


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BeitragThema: Re: Industriegebiet
Industriegebiet - Seite 2 EmptySo 28 Nov 2021 - 12:06

Wie gut, dass niemand Charon in den Kopf sehen konnte. Dieser kleine Fakt war dem Finsternismagier schon immer besonders wichtig gewesen. Sein Lächeln, seine ruhigen Augen, seine entspannte Haltung – nichts davon gab einen Einblick in die Gedanken, die sich dahinter verbargen. Ihn als Buch mit sieben Siegeln zu bezeichnen war noch eine Untertreibung. Als waschechter Stoiker war Charon losgelöst von den Belangen des Menschlichen und war somit, trotz seiner finanziellen Lage, nicht im Geringsten geschockt von der Forderung des Schmiedes. „Aber natürlich. Akay, mein Freund, magst du den guten Herren bezahlen?“ Nein? Der Minoru wollte nicht sein eigenes Erspartes für die nur begrenzt definierten Zwecke dieses Magiers opfern, obwohl sie sich schon zum dritten Mal im Leben über den Weg gelaufen waren? Offenbar wusste das Schwarzhaar ihre besondere Bindung zueinander einfach nicht zu schätzen! Nun, Charon für seinen Teil würde hier nicht ein einzelnes Jewel ausgeben, also lachte er einfach auf, als habe er einen Scherz gemacht. Nein, er würde Akay natürlich nie darum bitten, die Bestechung auszuzahlen. Er wollte überhaupt keine Bestechung.
„Hahaha! Ich würde niemals von einem Experten erwarten, seine Geheimnisse zu teilen“, meinte er und hob seine Arme leicht zur Seite, um seine Offenheit auszudrücken. „Ich denke trotzdem, dass eine gewisse Neugier verzeihlich ist, nicht wahr? Nicht, dass ich Ihre Zurückhaltung nicht verstehen könne. Es gibt genügend Menschen, die auch mich um meine Berufung beneiden.“ Demonstrativ eine Hand vor sich haltend bildete sich über der aufwärts gerichteten Handfläche ein schwarzer Fleck in der Luft, der Stück für Stück unförmiger und wieder förmiger wurde, bis eine kleine, schwarze Flamme flackerte wie echtes Feuer. Anstatt Licht zu spenden, wirkte es aber fast, als würde der Raum um die drei Männer herum dunkler werden, als er es eben noch gewesen war. In den Augen des Schmiedes war durchaus eine gewisse Faszination zu erkennen, während er das kleine Schauspiel beobachtete. „Wissen Sie, die Neugier liegt in der Natur jener, die sich Tag für Tag mit dem Übernatürlichen auseinanderzusetzen haben“, meinte der Dargin entspannt, darauf achtend, dass sich keine Überheblichkeit in sein Lächeln schlich. „Ein großes Werk wie ihre Waffen zieht unsere Aufmerksamkeit wie von selbst auf sich. Das lässt sich nicht ändern. Auch so manches kleineres Detail geht nicht an uns vorbei. Sie sprachen eben von Vorbestimmung... Sagen Sie, kann ich davon ausgehen, dass eine höhere Macht die Hand über unserem Treffen hält?“

Für einen kurzen Moment jagte der Schatten eines Zweifels über das Gesicht des Schmiedes, ehe er seinen Blick wieder hinab auf das dunkle Feuer richtete. Auch ihm wohnte eine gewisse Neugier inne, das war offensichtlich. Dennoch fasste er sich, schaffte es, sich von der Magie abzuwenden und seinen Rücken gerade zu strecken, während er mit einem ruhigen, sicheren Lächeln den Blick in Charons Augen traf. „Aber selbstverständlich. Sie wirken kaum wie jemand, der mir eine meiner Kreationen abnehmen wird“, meinte der junge Mann und legte die Hände vor seiner Brust zusammen wie zum Gebet. „Wenn es nicht meine Kunst war, die Sie zu mir gebracht hat, so haben die Götter einen anderen Grund gefunden.“ „Heh.“ Ein gewisses Amüsement legte sich auf die Lippen Charons, während er seine Hand schloss und die Flamme erlöschen ließ. Augenblicklich wurde es wieder heller, das lebendige Flackern des Ofens tauchte den Raum wieder in sein gewohntes, warmes Licht, ohne gebremst zu werden. „Dennoch...“, fuhr der Schmied fort und schüttelte den Kopf. „Es gibt zahlende Menschen, die auf meine Arbeit warten. Wenn keiner von Ihnen vorhat, eine Waffe zu kaufen, muss ich Sie bitten, mein Geschäft zu verlassen.“

@Akay Minoru


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Akay Minoru

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BeitragThema: Re: Industriegebiet
Industriegebiet - Seite 2 EmptyFr 3 Dez 2021 - 21:13

#8 Was zu Beginn noch wie ein spannender Zeitvertreib wirkte, wurde zusehends unangenehmer für den jungen Fairy Tail Magier. Der kleine Ausflug zu diesem ungewöhnlichen Handwerker war zwar an sich interessant und befriedigte zudem auch die neugierige Ader des Minoru , ebenso lernte er Charon außerhalb einer konkreten Quest besser kennen, aber allmählich meldete sich sein moralischer Kompass, welcher eben jenes unangenehmes Gefühl auslöste. Den Mann etwas an der Nase herum führen war schon in Ordnung und wirkte an sich auch recht spaßig. Jetzt wurde die Situation seiner Meinung nach jedoch zusehends ernster und ihr Gegenüber wirkte nicht nur beschäftigt, er war es tatsächlich auch. Die beiden Magier hatten schon einiges seiner Zeit gebunden und so wollte er den Mann auch wirklich nicht mehr aufhalten, wenn es nicht unbedingt notwendig war. Die doch etwas ernster werdende Situation wurde durch den „Witz“ des Weißhaarigen zwar wieder etwas aufgelockert, allerdings wollte Akay fürs erste einmal gehen. Einerseits, und das hatte er der Sphynx vorerst sehr deutlich gemacht, wollte er sich ad hoc nicht für eine solche Waffe entscheiden und andererseits waren die Mittel, die sie abgesehen von Bestechung zu Verfügung hatten, relativ rar gesät. Denn Schmied jetzt via seines Geistes zu verdoppeln, fühlte sich falsch an und daher würde ihn auch keine Ablenkung irgendeiner Art dazu bekommen diese Idee umzusetzen. Zumal seine Magie auch nicht leise war, die kleinen Glocken, die bei jeder Beschwörung einhergingen, würden jede Aufmerksamkeit im Raum auf diese lenken. Seiner Meinung nach, sofern er dem anderen überhaupt noch helfen wollte, mussten die beiden sich erst einmal in Ruhe und unter vier Augen besprechen, bevor er weiterhin seine Unterstützung zusichern würde. Kurz überlegte er, ob diese Masche nur ein viel zu komplexes Unterfangen war, um der Räumlichkeit zu entfliehen. Dann hätten sie sich jedoch einfach verabschieden können, was sie nicht taten. Die kleine Zaubershow, die währenddessen folgte, berührte die Fee nur kaum. Möglicherweise wollte sein Partner ihm ein Zeitfenster für eine Aktion eröffnen, ebenso wie es der Schwarzhaariger zuvorgetan hatte als er seine Fähigkeiten mit dem Kampfstab demonstrierte. Aufgrund seiner getroffenen Entscheidung beobachtete er diesen Vorgang nur minder interessiert und wartete auf den richtigen Moment, um ihren vorläufigen Abschied einzuläuten. Charon … nun ja Charon tat irgendwie das, was man von ihm erwartete? Dabei war eigentlich nicht wirklich klar, immer noch nicht, warum er die Dinge tat, die er tat. Aus seinen Worte wurde zumindest deutlich, dass er auf irgendeine Art und Weise versuchte, den Priester weiterhin aus der Reserve zu locken, durch eine Fragestellung, die aus einer Mischung aus Lob und direkter, ungenierter Erkundigung bestand. Schon bei den Waffen war der Magier nicht sonderlich subtil vorgegangen, aber vielleicht war es diese undefinierbare Art, die den Finsternismagier an seine Ziele brachte und die er unter Umständen doch sehr bewusst einsetzen konnte. Mit etwas mehr Absprache könnte sich auch der Stellarmagier mit dieser Herangehensweise anfreunden. Eventuell zumindest.

Die Stimmung im Raum veränderte sich, die Rationalität, die durch das Gespräch über den Wert der Zeit des Geistlichen entstanden war, wich nun einer Kühle, die Akay durchaus in dem ein oder anderen Gespräch selbst gespürt hatte und die auch er, wenn er wollte, versprühen konnte, obwohl er es mehr als ungern tat. Doch ihr Gesprächspartner lies sich nicht wirklich aus der Ruhe bringen und seine Antworten tangierten bestenfalls weiterhin die Oberfläche. Ganz wollte er den Wüstenmagier jedoch nicht auflaufen lassen. „Ich denke“ begann er seinen Satz wieder an den Inhaber gerichtet „dass ich für eine solche Entscheidung doch noch etwas Bedenkzeit brauche. Wir drehen eine Runde um den Block und würden uns dann so oder so noch einmal bei ihnen melden“. Die diplomatischste Option seiner Meinung nach. Ein aufrichtiges Nicken war alles, was der junge Mann als Antwort bekam. Wieder außerhalb des Ladens angekommen und vor allem aus der Hörreichweite ihres Zieles, schaute er sein Gegenüber nun etwas ernster an, während er sich den Hinterkopf kratze. „So ganz weiß ich eigentlich nicht mehr genau was du treibst. Und langsam wurde mir auch etwas mulmig dabei, den armen Mann so unwissend zu lassen und irgendwie auch an der Nase rumzuführen. Ich habe noch eine Option offen, mit der du an deine Infos kommst, aber ich fühle mich nicht so gut dabei, diese anzuwenden. Falls du also keine andere Idee hast, deine Wissensdurst nicht schon befriedigt hast oder mich überzeugen kannst, wären wir hier erstmal am Ende“. Was Akay auch noch groß sagen. Das waren die Gedanken, die ihm die letzten Minuten durch den Kopf schossen.

@Charon


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Charon
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BeitragThema: Re: Industriegebiet
Industriegebiet - Seite 2 EmptySa 4 Dez 2021 - 17:13

Tja... das war wohl nicht perfekt gelaufen, schließlich standen Charon und Akay jetzt mit leeren Händen vor der Schmiede. Zumindest für die Augen einer oberflächlichen Person dürfte es so wirken. Es hatte aber durchaus einen Grund, dass das überhebliche Grinsen des Dargin nicht einen Moment lang nachließ. „Oh Akay, Akay. Natürlich weißt du, was ich vorhabe. Wir sammeln schließlich nur Informationen. Nicht mehr, nicht weniger.“ Es war fast niedlich, so kritisiert zu werden. Schlussendlich hatte es seinen Grund, dass Charon ursprünglich geplant hatte, allein zu arbeiten, schließlich war es immer schwierig, von Verbündeten wirklich verstanden zu werden. Dennoch hatte sich der Minoru bis hierher als nützlicher Partner erwiesen und gab sogar an, dass er noch weitere Wege hatte, zu helfen. Eventuell konnte ein wenig Offenheit dabei helfen, ihm seine Sorgen zu nehmen, damit er noch bis zum Ende durchhielt.

„Ich bin nicht hier, um ihm seine Zeit zu stehlen, Akay. Es gibt noch eine Sache, die ich prüfen muss, dann weiß ich Alles, was ich wissen muss“, meinte das Weißhaar und schmälerte sein Grinsen zu einem sanften Lächeln. „Ich habe bereits diverse Möglichkeiten ausgeschlossen. Seine Materialien sind definitiv nicht göttlicher Natur, und auch die übrigen Gegenstände in seiner Werkstatt sind mit großer Sicherheit vollkommen normale Werkzeuge. Selbst im Endprodukt, den Waffen selbst, steckt nicht einmal ein Hauch göttlicher Energie. Es gibt also eigentlich nur noch eine Stelle im gesamten Prozess, in dem eine Gottheit ins Spiel kommen könnte... Den Prozess selbst.“ Sie wussten, woraus er schmiedete, womit er schmiedete und was er schmiedete, es blieb also nur noch das Wie. Eventuell gab es noch die Möglichkeit, dass ein Gott in irgendeiner Weise seinen Verstand übernommen hatte, um ihn zu einem großartigen Schmied zu machen, aber das war unendlich schwer zu prüfen und in den Augen des Dargin auch unwahrscheinlich. Dieser Mann wirkte, als würde er seine Arbeit lieben, er hatte starke Meinungen und machte in keinster Weise den Eindruck einer kontrollierten Puppe. Auch seine Neugier war noch voll und ganz intakt.
„Aktuell spricht alles dafür, dass er in keinerlei Verbindung mit Magie steht. Das deckt sich mit dem Fakt, dass diese Schmiede als nichtmagische Produktion registriert ist“, meinte Charon mit einem nicken, während er nachdenklich eine Hand an sein Kinn legte. „Das ist relativ selten heutzutage... Selbst in traditionellen Schmieden gibt es oft zumindest ein, zwei Mitarbeiter, die Verzauberungen auf Waffen legen können. Magische Waffen verkaufen sich einfach besser. Da es sich hierbei aber um das Passionsprojekt einer einzelnen Person handelt, ist das gar nicht mal so unwahrscheinlich. Dazu kommt die Faszination, die er beim Anblick meines Zaubers gezeigt hat. Hast du je einen Magier gesehen, der so auf eine Vorführung grundlegender Magie reagiert? Dich hat die Show kaum berührt, wie zu erwarten. Ihn schon. Entweder, er kennt keine Magie, oder aber er kennt sie und versteht sie nicht.“ Also waren alle Fragen damit geklärt, nicht wahr? Weder die Person dahinter, noch das produzierte Ergebnis war in irgendeiner Weise magisch. Der Berufswechsel mochte plötzlich sein, aber offensichtlich war die Schmiede etwas, das ihm am Herzen lag. Vielleicht hatte er einfach eine neue Berufung gefunden oder gemerkt, dass er damit mehr Geld machen konnte, wenn er daraus mehr als ein Hobby machte. Die Qualität konnte das Ergebnis von Talent sein oder von geheimer, jahrelanger Übung, die einfach nicht in die Gerüchteküche gewandert war, weil sie nicht sonderlich interessant war. Charon war sich von Anfang an der Möglichkeit bewusst gewesen, dass er hier nichts fand. Er hatte mehr als genug fehlgeschlagene Versuche hinter sich. „Das, was ich zu ihm über Neugier gesagt habe, war keine Lüge, Akay“, meinte der Dargin und verschränkte seine Arme vor der Brust. „Spürst du sie nicht auch? Die Faszination mit Dingen, die größer sind als wir? Die magischen Wesen und Eigenheiten unseer Welt, die der Großteil der Menschen kaum versteht und der Großteil der Magier als simple Realität, Fiktion oder Surrealität akzeptiert? Den Wunsch, zu verstehen, wie unsere Welt funktioniert, und dieses Wissen zu nutzen, um sie zu verbessern? Funktionieren deine Schlüssel nicht nach genau diesem Prinzip? Sie schlagen eine Brücke zwischen Menschen und Stellargeistern, holen sie an deine Seite, um dir dabei zu helfen, anderen Menschen Gutes zu tun. Im gleichen Sinne sehe ich meine Finsternismagie, genau wie meine Forschung zu Göttern. Ein Schritt in ein tieferes, gegenseitiges Verständnis, das uns Allen auf lange Sicht helfen wird.“ Ein Glanz lag in seinen Augen, eine Vorfreude, während sein Lächeln sich weitete. Alles, was Charon Dargin tat, war im Sinne seiner Gilde Crimson Sphynx, und Alles, was Crimson Sphynx tat, war gut für die Menschheit und Fiore als Gesamtes. Er hatte keinerlei Zweifel daran, dass dieser Weg ihn in die rechte Richtung führte. „Die gleiche Neugier sehe ich in den Augen dieses Schmiedes. Er hat ein Interesse an der Welt, an Dingen, die größer sind als er. An Göttern, und auch an den Waffen, mit denen die Menschen sich verteidigen. Er mag kein Magier sein, doch er verspürt eine ähnliche Faszination. Eventuell, weil er ein Mann Gottes ist... oder ist er gläubig, weil er sich so fühlt? So oder so, er scheint seiner Neugier, seinen Träumen zu folgen. Wie sonst würde er es wagen, von einem Tag zum nächsten eine sichere Karriere aufzugeben, um plötzlich ein Schmied zu werden? Die Wahrscheinlichkeit, als Neuling nichts zu verkaufen, ist erschreckend hoch.“ Kurz stockte Charon, blinzelte. Daran hatte er bisher noch gar nicht gedacht. „... was denkst du eigentlich, wie er seinen ersten Kunden gefunden hat?“, fragte er nachdenklich und wandte sich von Akay ab. „Ob er vorab Waffen erstellt und diese angeboten hat, bis er einen Ruf hatte? Ob er bei einem Bekannten gestartet ist? Vielleicht war es auch ein reiner Glücksfall... oder gar göttliche Intervention?“ Da war sie wieder, die Neugier. Der Drang, etwas zu wissen, was er nicht wissen konnte. Eigentlich hatte er ja mit Akay über den weiteren Plan sprechen wollen, aber irgendwie hatte sich Charon von seinen eigenen Worten ablenken lassen...

@Akay Minoru


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BeitragThema: Re: Industriegebiet
Industriegebiet - Seite 2 EmptySo 5 Dez 2021 - 20:31

#9 Wieso habe ich das Gefühl, dass du nicht das sagst, was du meinst. Eigentlich hatte Akay keinen Grund wirklich misstrauisch zu sein. Wie er bereits selber feststellte, verschwendete sie aktuell bestenfalls die Zeit einer rechtschaffenden Person. Aber es musste wohl dieses Grinsen sein, welcher schon fast überheblich wirken konnte, wenn er es in diese Richtung interpretierte. Das wiederum kam natürlich nicht so gut beim jungen Magier an. Er hielt sich selbst schon für eine relativ intelligente und auch kognitiv agile Persönlichkeit, wodurch der Eindruck offensichtliche Dinge nicht zu durchschauen und dafür belächelt zu werden, ein weiterer, negativer Strich auf der mentalen Liste war. Wäre ich nur nicht so ein verdammter Gutmensch. Der Ball lag noch im in Charons Hälfte und er hatte diesen immerhin aufgefordert sich zu äußern. Also musste er dessen Erklärungen auch aufmerksam lauschen. Dann könnte er immer noch sein Gegenüber verurteilen aber vor allem eine Entscheidung treffen. Zur Überraschung des Schwarzhaarigen, was man in seinem Gesicht ablesen konnte, wartete der Wüstenmagier nicht lange und gab die Dinge Preis, die er während ihrer Zeit in der Schmiede in Erfahrung gebracht hatte. Wie genau eine Elementarmagie allerdings den Funken oder den Kontakt zur Göttlichkeit herstellte, blieb ihm weiterhin schleierhaft. Vielleicht war die Magie nur das Medium aber der eigentliche Zauber war noch viel älter als Finsternis oder Helligkeit. Ein interessanter Gedanke. So interessant, dass es die Flamme der Neugierde in der Fee von neuen anfeuerte. Und ein klein wenig hasste er Charon dafür. Dafür und wegen der Tatsache, dass dieser Recht hatte. Wenn sie alle Variablen beseitigten und ordentlich gearbeitet hatten, blieb nur noch der Prozess des eigentlichen Schmiedens übrig. Tatsächlich knüpfte die Idee des Stellarmagiers genau an dieser Stelle an. Jedoch würde er erst einmal zu Ende zuhören, ehe er diese Idee in den Ring warf, vorausgesetzt, er wollte das dann überhaupt noch. Wirklich spannend an ihrer jetzigen Konversation, eigentlich an jeder ihrer Konversationen, war auch, wie sein Gesprächspartner nicht nur einen Blinkwinkel in seiner Argumentation beleuchtete, sondern gleich mehrere. Das sprach wiederum dafür, dass der Weißhaarige ihn schon in gewisser Weise wertschätzte, wenn er sich tatsächlich die Mühe machte seine Gedankengänge offen zu legen. Anscheinend hatte jener seine Hausaufgaben gemacht, denn er hatte erneut Recht. Aus Akays ernster Miene wurde langsam eine freundlich-frustrierte. Die Logik des anderen war hieb- und stichfest. In diesem Fall betraf es die sachlogische Argumentation. Sein eigener Schmied hier in Magnolia hatte für den Stabkämpfer schon diverse Änderungen an seiner Waffe vorgenommen und hatte dabei jedes Mal versucht den Magier von seiner Auswahl magischer Objekte zu überzeugen. Es war theoretisch gesehen sehr simple Magie, aber für unerfahrene in dem Beruf zum Einstieg ein wahrer Segen. Der letzte Punkt in diesem Informationsstrang sorgte dafür, dass der Minoru fast laut auflachen musste und sich stattdessen nun vollends amüsiert auf die Lippe bis. Aussage wie diese waren es, die Magier und Nicht-Magier so grundlegend unterschieden. Akays Vorteil war, dass er beide Welten kannte, letztere sogar noch besser. Es war nicht so, dass er nicht fasziniert war vom Zauber des andere. Jede Form von Magiewirkung war für den Fairy Tail Magier spannend, weil er wissen wollte, wie sie funktioniert, wie ein Techniker, der eine neue Maschine zu Gesicht bekam. Es war nur so, dass er in diesem Moment so sehr mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt war und es deshalb schlichtweg ausgeblendet hatte. Diese Art von Normalität, vielleicht sogar Arroganz, blendete die gebürtigen Magiewirkenden für die Schönheit und Faszination ihrer eigenen Kunst. Fast schon tragisch. Oder aber er schätzt die Wunder seiner Gottheit, egal in welcher Form war deshalb der beigefügte, stille Kommentar.

Man musste es der Sphynx lassen, sie ließ definitiv nichts anbrennen. Trotzdem gab es noch einen letzten Teil, an welchem er den Jüngeren teilhaben lassen wollte. Neugierde. Die Eigenschaft, die auch Akay antrieb, seit seine magische Begabung aktiv geworden war. Kein Wunder, dass Charon damit einen Nerv traf bzw. schon längst getroffen hatte, weil es genau beschrieb, wie er fühlte. Warum sonst hätte sich der Schwarzhaarige an dieses wahnwitzige Unterfangen drangehangen, wenn er nicht selbst aus dem tiefsten seines Seins wissen wollte, was es mit dem Priester auf sich hatte? Der Bezug zu seinen Stellargeistern war nur der Sargnagel des Monologs. Gerade jene waren es, die ihn immer weiter in die Tiefen der Magie eintauchen ließen. Zum wiederholten Mal an diesem Tag behielt der Finsternismagier Recht. Sich für seinen logischen Verstand verfluchend, schüttelte er amüsiert mit dem Kopf und ging einige Schritte, dabei die Hände hinter dem Hinterkopf verschränkt, während der andere weitersprach. Die Fee hatte bemerkt, wie sich der Blick des Mannes an seiner Seite geändert hatte. Die Überheblichkeit oder der Hohn war diesem Glitzern gewichen, wie er selbst so oft in seinen eigenen Augen gesehen hatte. Sie waren beide in irgendeiner Art und Weise Gelehrte, stets auf der Suche nach neuem Wissen mit verschiedenen Schwerpunkten und Projekten. Und genau an diese Seite appellierte der Weißhaarige nun. Der Priester musste wahrhaftig einen Sinneswandel gehabt haben, wenn er ein derartiges Risiko auf sich nahm. Oder er war sich verdammt sicher, dass es gelingen würde. Die abschließende Frage veranlasste ihn sich wieder umzudrehen nur um zu sehen, dass sein Gesprächspartner sich nun selbst abgewendet hatte. Die Hände des Jungen wanderte vom Hinterkopf zu seiner Stirn, die er sich erst langsam, dann immer schnell kratzte ehe er sie durch die Haare nach hinten wandern ließ, um sie dann in die Hüften gestemmt ruhen zu lassen. „Ich hasse dich ein wenig, ich hoffe du weißt das“ eröffnete er Charon mit einem Lächeln. „Ich spüre diese Neugierde, jeden Tag, jede Minute, jede Sekunde in jeder Faser meines Körpers. Du weißt doch selber noch, wie der arme Professor von unseren Fragen bombardiert wurde. Wir können die Dinge nicht so stehen lassen, wie sie sind, nicht akzeptieren, dass die Sonne jeden Tag von neuem aufgeht, ohne zu wissen warum. Natürlich will ich wissen, was hier passiert!“. So er hatte es gesagt, mehr oder minder stolz darauf. Solange er sich sich war, dass sie ihrem Ziel keinen Schaden zufügten, würde er sich noch etwas weiter dranhängen. Zumindest fürs erste. „Du hast Recht, es war mutig ein solches Unterfangen von heute auf morgen zu starten. Aber noch lässt sich das gewiss alles rational herleiten…“ Akay seufzte „Ich habe einen Geist in meinem Repertoire der uns alle Fragen beantworten kann, sofern wir es hinbekommen, dass er den Schmied berühren kann. Was dann übrig bleibt ist das Übernatürlich, das Göttliche, wenn wir in diesem Narrativ bleiben möchten. Die Frage ist nur: Wie willst du das bewerkstelligen, ohne dass der Handwerker misstrauisch wird? Oder hast du gar eine bessere Idee?“. Bei Bedarf konnte er ihn über Gemini weiter aufklären. Mit etwas Glück würde sich Charon unter Umständen selbst berühren lassen. Nein, das Angebot hätte er ausgeschlagen, außer sein Gegenüber wäre damit Einverstanden. Akay schnaubte amüsiert. Hier waren sie beide wieder, mitten am frühsten Morgen und philosophierten über Magie, Göttlichkeit und einen Plan, um ihren Wissensdurst zu stillen. Vielleicht waren sie sich doch ähnlicher, als es dem Magier lieb war.

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BeitragThema: Re: Industriegebiet
Industriegebiet - Seite 2 EmptySo 12 Dez 2021 - 3:50

Ah, da war es, das Verständnis. Charon war in vielerlei Hinsicht kein sonderlich empathischer Mensch, aber wenn es ein menschliches Gefühl gab, das er nachvollziehen konnte und mit nahezu allen Menschen seiner Umgebung teilte, dann war es das Streben. Das Streben nach Wissen, das Streben nach Stärke, das Streben nach einer Zukunft. Jeder Mensch strebte nach etwas, deshalb konnten sich auch so viele damit identifizieren, wenn man mit ihnen über Dinge sprach, die den Redner wahrlich faszinierten. Diese Faszination hatte etwas Ansteckendes an sich, und wenn das Gegenüber auch nur einen Teil davon teilte, wurde es oft davon mitgerissen. So war es wohl auch bei Akay. „Hass ist so ein starkes Wort“, lachte der Dargin amüsiert, denn ihm war klar, dass der Minoru es nicht allzu ernst meinte. „Natürlich erinnere ich mich an den Professor. Wir haben uns beide als Menschen gezeigt, die mehr erfahren wollen... Wie auch der Dritte in unserem Bunde.“ Was auch immer dessen Name gewesen war. Daran erinnerte sich Charon nicht mehr allzu gut.
Mit dem Paladin wieder an Bord war es Zeit, den nächsten Plan auszuhecken. Einen letzten Sturm, der die letzte nötige Information offenbaren sollte. „Ich hatte ursprünglich einfache Beobachtung geplant“, gab der Dargin mit einem Schulterzucken zu. „Es genügt, ihn unbemerkt dabei zu beobachten, wie er schmiedet. Wir konnten bereits ausschließen, dass er Magie beherrscht oder verwendet... also ist alles verdächtig, was im Geringsten nach Magie aussieht. Wenn nichts dergleichen zu sehen ist, kann ich das Gerücht als nicht mehr als genau das, ein Gerücht, abhaken.“ Das wäre der simpelste Weg. Charon hatte ursprünglich geplant, alleine hierher zu kommen, insofern hatte er auch Lösungen im Kopf, die im Alleingang funktionierten. Natürlich wären Akays Stellargeister umso idealer als Späher, aber so, wie es aussah, hatte das Schwarzhaar noch ein anderes Ass im Ärmel. „Hm... Eine Berührung genügt, ja? Wie interessant. Erzähl mir mehr.“

Es handelte sich also um eine Kreatur mit der Fähigkeit, Menschen zu kopieren... bis hinab zu ihren Erinnerungen und Gedanken. „Was für ein schockierend gruseliges Konzept...“, murmelte Charon vor sich hin, auch wenn er den Nutzen durchaus sah. Wie könnte man ihn auch übersehen? Was für ein mächtiges Werkzeug der Minoru da hatte! „Nun, es wäre sicherlich die einfachste und eindeutigste Lösung“, nickte Charon, auch wenn ihn das Thema nachdenklich stimmte. Er wusste, worauf diese Geschichte hinauslief. Wollte er wirklich riskieren, dass Akay in irgendeiner Weise einen Einblick in seine Gedanken haben konnte?
„... Akay... Du und ich, als Gildenmagier... Wir können einander vertrauen, nicht wahr?“
Aus sanften Augen blickte der Dargin seinem Gesprächspartner entgegen und schenkte ihm ein Lächeln. Ja, Vertrauen war hierfür die Basis. Vertrauen auf beiden Seiten. „Akay... Ich vertraue darauf, dass du sämtliche Fragen, die du an mich hast, mir direkt stellst, und sämtliche Antworten, die ich dir nicht geben kann, nicht auf anderem Wege erschleichst. Dafür kannst du auf meine Offenheit vertrauen, soweit sie mir möglich ist.“ Es war ein einfacher Gedanke. Ja, Gemini würde dem Minoru Zugriff auf die Gedankenwelt Charons geben, aber er hatte eben schon vieles von den Gedanken des Dargin gehört. Wenn er nur fragte dann konnte er viel erfahren. Dafür benötigte er keinen Stellargeist. Das Einzige, was er im Gegenzug zu tun hatte, war die Grenzen Charons zu respektieren, wie Charon seine respektierte. Das Weißhaar streckte seine rechte Hand vor, bereit, von Gemini berührt zu werden. Die Zwillinge durften eine Kopie von ihm erstellen, wenn sie das wollten.

„Mit meinem Aussehen dürfte es ein Leichtes sein, den Schmied zu berühren. Ich habe mich nicht gerade als zurückhaltend gezeigt. Es wird vollkommen unauffällig sein, ihm mit meinem Aussehen die Hand zu geben oder auf die Schulter zu klopfen“, meinte der Magier entspannt. „Wenn es nicht so leicht ist, an ihn heranzukommen, senke seine Defensive mit einer unerwarteten Frage – zum Beispiel, wie lange seine Waffen eine Garantie haben, oder ob er auch magische Waffen anbietet und warum nicht. Notfalls könnt ihr angeben, dass ich einen Kriegshammer von ihm möchte. Mit diesen Waffen habe ich eine gewisse Übung.“ Jemand, der gern so schicke Kleidung trug, würde auch von den schicken Waffen dieses Schmiedes angetan sein. Solange er ein wenig Ahnung hatte – und Charons Verständnis nach würde Gemini genau so viel Ahnung von Hämmern haben wie er selbst –, konnte er das Schauspiel sicher gut verkaufen. „Ich verlasse mich auf dich, Akay.“

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BeitragThema: Re: Industriegebiet
Industriegebiet - Seite 2 EmptyMi 29 Dez 2021 - 16:38

#10 Auch Charon zeigte, dass er zwar wusste, welche Knöpfe er bei dem wissensdurstigen Magier aus Fairy Tail drücken musste, dabei aber seinen Humor nicht verlor. Bei ihrem weiteren Austausch zeigte sich, dass sie unterschiedliche Herangehensweisen hatten. Wo der Weißhaarige beinahe schon geduldiger war, war es Akays Vorstoß der schnell zu Resultaten führen konnten. Dennoch bohrte die Frage in seinem Inneren an seiner ihm anerzogenen Moral. Wie hieß dieser kitschige Spruch: Mit großer Macht kam große Verantwortung? So in etwa erging es ihm mit den Zodiac Schlüsseln. Ihre Fähigkeiten waren durchaus einzigartig und, wie im Fall der Zwillinge, in den falschen Händen ein sehr mächtiges Werkzeug um deutlich mehr ins Wanken zu bringen als ein kleines, handwerkliches Unternehmen. Aber so war er, Akay, doch nicht, oder? Obwohl er wusste, dass besonders im Kontext von Magie, nicht immer von Gut und Böse, hell und dunkel gesprochen werden konnte, so sah er sich doch immer auf der Seite der Seite des rechtschaffend Guten. Daher musste er auf sein Wissen und seine Eindrücke vertrauen. Er würde mit diesen Informationen nur seine Neugierde befriedigen. Die Sphynx schätzte er ähnlich ein und genau diesem Gefühl musste er nun vertrauen. Was auch immer der Wüstenmagier nach diesem Tag tun würde, so schätzte der Schwarzhaarige, dass dessen Intentionen grundlegend nobel und gutmütig waren, ganz im Sinne der geläuterten Gilde. Der Magier bezweifelte sogar, dass eine solche Gilde schwarze Scharfe einfach so machen lassen würden. Immerhin konnte jeder Fehltritt den Ruf der Magier schaden. Es war sozusagen eine Prüfung an eben jenen Kompass, der ihn fortwährend plagte. Würde sich herausstellen, dass er sich für das falsche Vorgehen entschieden hatte, wäre es an ihm die Läuterung durchzuführen und dieses wage Gefühl nachzujustieren. Mit der Aussage es als Gerücht stehen zu lassen, sofern sich kein Funke dieses göttlichen finden ließe, gab sich die Fee zufrieden. Demnach war er nun dran seinem Partner zu erklären, wie genau der Stellargeist funktionierte. Es war das erste Mal, dass er konkret einer Person erklärte, was genau eigentlich seine Beschwörungen konnten. Das war definitiv ein Vertrauensbeweis. Auch Charon brauchte nicht lange, um die Auswirkungen, die ein solcher Zauber haben konnte, zu erkennen. Daher war der Feenmagier auch mehr als froh darüber es in seinem eigenen Repertoire zu besitzen und eben nicht in den falschen Händen. So schloss sich jener auch dem Punkt an, dass es deutlich schneller und effektiver war als eine klassische Beobachtung. Ohne einen Kommentar konnte er jedoch auch sein Vertrauen, welches er dem Minoru gegenüber zeigte, indem er sich kopieren ließe, nicht stehen lassen. Irgendwie war es beinahe schon wie der Anbruch einer neuen Zeit. Die Wüstengilde kämpfte noch immer mit ihrem Image. Auch Akay hatte sich genau deswegen mit Yuuki in die Haare bekommen. Jetzt waren sie beide als Diplomaten tätig und versuchten die Brücken aufzubauen, die noch keiner für möglich hielt. Und jetzt fragte ihn einer seiner ältesten, Nicht-Fairy Tail Kontakte ebenso nach Vertrauen. Aber nur Vertrauen war es, welches wirklich in der Lage war, Misstrauen und Feindschaft zu überbrückten. Sie waren nicht ihre Väter, Großväter. Es lag an ihrer Generation zu entscheiden, wie sie zueinanderstanden. Wer Akay Minoru kannte, wusste, dass sein Glas immer halb voll war. Mit den gemachten Erfahrungen konnte er also nicht anders als seinem Gegenüber das Vertrauen zu schenken.

Seinem Gesprächspartner eine Hand hinhaltend, eröffnete er diesem seine Antwort. „Wir sind Gildenmagier, keine Frage, aber vor allem sind wir Magier zweier Gilden, die gerade beginnen ein neues Kapitel ihrer Geschichte zu schreiben. Ich vertraue darauf, dass das Wissen am heutigen Tag nur den nobelsten und aufrichtigsten Unterfangen deinerseits und unserer Gilden zu Teil wird. Mehr verlange ich gar nicht. Und ich würde mich sehr über dein Paper freuen, sobald du all deine Eindrücke verschriftlicht hast“. So ganz ohne einen Zugang zum Wissen des anderen wollte er ihn nun nicht wegschicken. Anschließend zückte er den goldenen Schlüssel, spürte wie ihm das Mana entzogen wurde ehe die beiden Quatschköpfe mit dem üblichen Glockenklingeln erschienen. Nur einen Moment später erschien bereits die Kopie Charons. Wie immer makellos. „Danke für deine Tipps. Warte hier. Ich glaube, ich brauche nicht sehr lange“. Verantwortung war eigentlich etwas, was der junge Magier stets versuchte von sich abzuwenden, obwohl er eines Tages gerne Meister seiner Gilde werden wollte. Aber genau solche Unterfangen und Tätigkeiten waren es, die ihn weiter formten und ihn nach und nach seinem Ziel näherbrachten. Mit der ihm folgenden Kopie seines Kollegen betraten sie von neuem das Geschäft des mysteriösen Schmieds. Dieser war gerade dabei neues Material für eine Waffe zusammenzusuchen, weshalb das Gespann tatsächlich einen guten Moment erwischt hatte mit ihm zu sprechen. Ein aufrichtiges Lächeln wurde ihnen entgegengebracht, während sich der Handwerker näherte. “Sind Sie zu einer Entscheidung gekommen?“ fragte er relativ unverblümt. Das höfliche Geplänkel hatten sie immerhin hinter sich gebracht, es ging nur noch ums geschäftliche. „Tatsächlich bin ich das. Ich werde heute keine Waffe bei ihnen erwerben. Nicht jedoch, weil ich ihre Zunft nicht schätze, sondern eher, weil meine Vorstellungen noch zu wage sind, um ihnen gerecht zu werden. Wenn es ihnen ein Trost ist so werde ich allerdings für ihren Betrieb in der Gilde etwas Werbung machen. Wir sind immer auf der Suche nach Unterstützung und wir würden uns natürlich freuen, wenn sie für die Mitglieder Fairy Tails schmieden würden“. Erst nach diesen Sätzen wurden Akays Züge weicher, ähnelten wieder seinem 16-jährigen Ich, während er sich verlegen den Hinterkopf kratze. „Aber ich wollte nicht einfach gehen ohne mich für ihre tolle Beratung zu bedanken. Das war wirklich etwas anderes“ beendete er seinen Satz und hielt ihm daraufhin seine Hand hin. Der Geistliche erwiderte diese Geste mit einem ebenso weichen Lächeln. “Ich freue mich immer, wenn ich einer verlorenen Seele helfen konnte, egal wobei. Und ich denke ich muss mich auch bei ihnen bedanken. Werbung ist nicht unbedingt meine Stärke, auch wenn ich sie zurzeit nicht nötig habe“. Ein freundlicher, abschließender Austausch. Wie selbstverständlich schüttelten die beiden Hände, ehe der Mann auch der Kopie von Charon die Hand hinhielt, die daraufhin ebenso geschüttelt wurde. Bingo! „Dann wollen wir sie heute auch das letzte Mal gestört haben. Alles Gute weiterhin“ beendete der Schwarzhaarige ihre kurze Konversation und begab sich zum Original zurück. Dort angekommen, rieb er sich symbolisch die Hände. „Na dann bin ich mal gespannt, was wir jetzt rausfinden. Wie auch immer das hier ausgeht, Fairy Tail hat jetzt einen weiteren Zulieferer bekommen.“ Ein zufriedenes Grinsen bildete sich im Gesicht des Minorus. Man musste jede Gelegenheit nutzen.

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BeitragThema: Re: Industriegebiet
Industriegebiet - Seite 2 EmptyDo 20 Jan 2022 - 23:12

Musste Akay das tun? Musste er hervorheben, wie Crimson Sphynx und Fairy Tail aktuell zueinander standen, dass sie gerade dabei waren, gegenseitiges Vertrauen aufzubauen, und Charons Handlungen hier und heute einen massiven Effekt auf diese Entwicklung haben konnten, wenn er einen Fehler machte? Der Gedanke machte die Situation um einiges komplizierter, denn auch, wenn Charon darauf achtete, sich im Bereich des Legalen zu bewegen und grundsätzlich im Sinne seiner Gilde handelte, war es durchaus möglich, dass das, was er heute vorhatte, von Akay als unmoralisch wahrgenommen wurde. Das konnte er sich jetzt, wo der Minoru so klar gesprochen hatte, definitiv nicht leisten. Genauso war es fatal, wenn der Schwarzhaarige die Zweifel des Dargin bemerkte. „Natürlich. Mein Wissen soll der Gesamtheit Fiores dienen. Ich werde es veröffentlichen, sobald es Spruchreif ist und einen Zweck zu erfüllen vermag“, nickte er und schenkte Akay ein warmes Lächeln. „Du als Eingeweihter darfst natürlich gern auch im Voraus jederzeit zu Besuch kommen, dann können wir in Ruhe über einer Tasse Tee meine Thesen bereden.“

Deutlich angespannter wirkte sein Gesichtsausdruck, als Akay und sein Doppelgänger sich dann tatsächlich in der Schmiede befanden. Es war schwer zu sagen, was alles passieren konnte, aber am meisten Sorgen machte sich Charon darüber, wie Gemi und Mini auf seine Erinnerungen reagieren würden. Er konnte nicht einschätzen, wie genau diese Geister seine Gedanken und Ziele zu erspüren vermochten, auch wenn er nicht direkt einen Verlust verspürt hatte, als er den Stellargeistern – wie Akay zuvor – die Hand gegeben hatte. Sie waren wohl wirklich eine reine Kopie, die sich nicht direkt am Original bediente, was ihre Funktionsweise umso nebulöser machte. Das war wohl eines dieser Konzepte, das außerhalb des typisch-menschlichen Verständnisses von Logik lag...
Fast so wichtig wie ein potenzieller Missbrauch seiner Gedanken und Erinnerungen war aber auch die Frage, wie Charon damit umgehen würde, wenn es sich hierbei tatsächlich um eine göttliche Fähigkeit handelte. Den politischen und gesellschaftlichen Stand von Crimson Sphynx zu riskieren war nicht akzeptabel, aber sollte den Fähigkeiten dieses Schmiedes in absehbarer Zeit etwas geschehen, würde Akay es auf jeden Fall auf ihn zurückführen können. Was war hier also die Lösung? Vermutlich gab es nur eine. Es ging um Vertrauen. Charon musste offen und ehrlich mit dem Minoru umgehen, auch wenn es ihm nicht behagte.

„Es klingt, als hättest du das Beste aus der Situation gemacht“, lachte Charon, und man konnte sehen, wie eine gewisse Anspannung von ihm abfiel, als Akay von seinem Erfolg berichtete. Damit war Schritt eins erledigt. Die Chancen, dass sich jetzt bestätigte, dass hier doch keine göttlichen Mächte am Werk waren, standen ziemlich gut, also musste sich Charon eigentlich keine Sorgen über das Was wäre wenn? machen. Auch wenn es natürlich schöner wäre, wenn sich die Gerüchte bewahrheiteten – in letzter Zeit hatten sich schon viel zu viele als Trug und Schein herausgestellt.
„Das Geheimnis seiner Schmiedekunst...“ Nachdenklich begann Gemini zu sprechen, nachdem es ein Stück weiter, in einem weniger beobachteten Teil des Industriegebietes, Form und Stimme des Schmiedes angenommen hatte. Mit klopfendem Herzen blickte Charon die Kopie an. Das hier war der Moment der Wahrheit. „Ich spüre einen starken Drang, es nicht zu verraten. Dieser Körper hat ein Gelübde abgelegt.“ Ein Gelübde, das selbst eine Kopie, einen Stellargeist mental zu beeinflussen schien? War das nicht ein eindeutiges Zeichen dafür, dass hier eine höhere Macht ihre Hand im Spiel hatte? Charon hielt die Luft an, als nach einigen Sekunden des Zögerns ein Name die Lippen des Geistes verließ.

„Hestia.“

Charons Augen weiteten sich. Das war es! Darauf hatte er gewartet und gehofft! Ein breites Lächeln breitete sich auf seinen Lippen aus. „Hestia! Die Göttin des Ofen- und Opferfeuers und Schutzgöttin der Familien!“, rief er erfreut aus. „Sie hat keine direkte Verbindung zu Schmieden, aber es heißt, dass ihre Flammen sanft und gnädig sein oder alles unter ihren Fingern zerschmelzen lassen können. Das bedeutet...“ „Genau.“ Gemini nickte und hob seine linke Hand, um darauf zu sehen. „In meiner linken Hand liegt ihr Segen. Sie erlaubt mir, dem Feuer in meinem Ofen einen Teil meines Lebens darzubieten. Dadurch wird es lebendiger und zahm. Ich kann es mit der Hand aufnehmen und dann mit meiner reinen Berührung die Form des Metalls bearbeiten. Mit dem richtigen Fingerspitzengefühl bekomme ich so selbst die filigranen Formen hin, die mit üblichen Werkzeugen kaum möglich wären.“ Das erklärte, warum in den Waffen selbst keine göttliche Macht steckte. Geschmolzen wurden sie nur von außen, die Flammen drangen natürlich nicht ins Innere. Genauso war es logisch, dass die Werkzeuge in keinster Weise unüblich wirkten. Es war nur das Feuer im Ofen – und zugegeben, dieses Feuer hatte lebhaft gewirkt, jetzt, wo Charon mit neuem Wissen darauf zurückblickte –, das man nicht in jeder anderen Schmiede finden konnte. Je tiefer die Erkenntnis sank, desto erheiterter wurde das Lächeln des Dargin.
„Ahaha... ich hatte Recht! Akay, ich hatte Recht!“, meinte er aufgeregt und ergriff die Hände des Fairy Tail-Magiers, um ihm in die Augen zu sehen. „Eine so detaillierte Beschreibung hätte ich unmöglich durch reine Beobachtung erhalten. Deine Macht, sie ist beeindruckend, Akay! Ich danke dir vielmals für deine Hilfe!“ Man erlebte Charon selten so sichtbar glücklich, aber war es ein Wunder? Es war nahezu unmöglich, Spuren von Göttern im alltäglichen Leben zu finden, und nach so vielen Rückschlägen und so wenig Erfolgen in den letzten Wochen war es eine große Erleichterung, ein klares Zeichen dafür zu erhalten, dass er auf dem richtigen Weg war. „Das bedeutet... das bedeutet...!“

Charon stockte. Richtig, diese Erkenntnis ging mit einer tieferen Bedeutung einher, die er in den letzten Tagen mehrfach durchdacht hatte. In diesem Moment des Triumphs, auch wenn sie sein Schlupfloch war, fühlte sie sich doch sehr niederschmetternd an.

„... Das bedeutet, der Besitzer dieser Schmiede verstößt gegen das Gesetz.“

Die Schwere dieses Satzes hing einige Momente lang über den beiden Magiern, während Charon wieder einen Schritt von Akay wegtrat und sich räusperte. Wie peinlich – er konnte nicht glauben, dass er seiner Freude so freien Lauf gelassen hatte. Nun, da er sich wieder gefasst hatte, sollte er sich wohl erklären. „Ich hatte es vorhin erwähnt... Diese Schmiede ist nichtmagische Produktion registriert. Das bedeutet sowohl, dass das Endprodukt keine Magie enthält, als auch, dass in keinem einzigen Schritt der Herstellung Magie angewendet wird. Das ist hier offensichtlich nicht der Fall. Seine Fähigkeit, auch wenn es der Segen eines Gottes ist, funktioniert durch Aufwenden von Mana und fällt unter unser Verständnis von Magie. Dass er seine Waren als nichtmagisch produziert verkauft und damit die entsprechenden Kontrollen und Steuern umgeht, ist ein Verbrechen.“
Gemini hatte klargestellt, dass es dem Priester nicht gestattet war, über seinen Segen zu sprechen oder ihn Anderen zu zeigen, insofern hatte er gar keine andere Wahl. Wenn er die Schmiede als magisch deklarierte, dann müsste er auch zeigen, welche Magie genutzt wurde. Wenn er einen Partner in den Prozess integrierte, würde der auf jeden Fall merken, dass etwas nicht mit rechten Dingen zuging, also war es auch nicht möglich, an anderer Stelle einen Zauberer walten zu lassen. Davon abgesehen wirkte der Mann zu stolz auf sein eigenes Werk, um zu akzeptieren, dass jemand anders daran Hand anlegte. Insofern hatte er sich offensichtlich entschieden, seiner Göttin zu folgen und nicht dem Gesetz Fiores... aber das galt nicht für Charon, und sicher auch nicht für Akay. Als aufrechte Mitglieder zweier großer Gilden war es schließlich ihre Pflicht, solche Verbrecher zu stoppen...

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BeitragThema: Re: Industriegebiet
Industriegebiet - Seite 2 EmptySa 5 Feb 2022 - 1:00

#11 Fast schon ungewohnt nahm Akay, wenn auch nur sehr dezent, wahr, wie sich die Stimmung Charons änderte. Was dieser selbst als Anspannung verspürte, konnte jener gar nicht so konkret als solches festmachen. Was auch immer der Weißhaariger für Gedanken hegte, sie blieben im Großteil, trotz seiner doch sehr offenen und zuvorkommenden Art, ein Rätsel für den jungen Fairy Tail Magier. Aber mit einer Sache hatte er definitiv recht: Akay hatte das Beste aus der Situation gemacht. Er hatte einen überaus talentierten Schmied für die Gilde gewinnen können und das nur, weil er zufällig an diesem Tag nicht schlafen konnte. Darüber hinaus konnte er seine, durch den Wüstenmagier angestachelt, Neugierde befriedigen und wohlmöglich etwas in Erfahrung bringen, was nicht mehr als eine handvoll Leute kannten. Wenn einen das nicht euphorisch stimmen sollte, was dann. Gespannt schaute der Schwarzhaarige seinen verwandelten Stellargeist an. Schon des Öfteren hatte er Gemini genutzt, um sich die Fähigkeiten anderer Magier zu Nutze zu machen oder sich selbst einfach mehrfach ins Geschehen zu werfen. Es war aber das erste, richtige Mal, dass es um die reine Informationsgewinnung ging. Eine Fähigkeit, die dem Magier allem Anschein nach sehr bewusst im Gedächtnis war, deren mögliche Implikationen er jedoch, bewusst oder unbewusst, nur oberflächlich tangierte. Wie sich zeitnah herausstellen sollte, tat er auch gut daran sie nicht all zu oft zu nutzen. Langsam begann die Kopie des Priester die ersten Worte, Sätze zu äußern als … sie nachdenklich wurde. Wie nervenaufreibend! Fast schon frustriert biss sich der Junge auf die Lippe und bewegte seine Finger unruhig aneinander. Nun spuck es schon aus! stachelte er seinen Geist in Gedanken an. Wenn es um solche Dinge ging, war die Fee gut und gerne ungeduldig. Es waren diese Momente, in denen er den Einsatz von Sprache fast schon verfluchte. Am liebsten hätte er sich die Infos einfach selbst rausgezogen. Ein wenig gruselig? Durchaus. Dabei war die Offenbarung, die Gemini-Priester machte gar keine wirklich überraschende. Der Mann hatte ein starkes Verlangen, gewisses Wissen nicht preiszugeben. Dies schien in Verbindung mit einem Gelübde zu sein. Erst jetzt merkte der Minoru wieder, wie wenig er tatsächlich über gewisse religiöse Strömungen wusste. Dass es in direkter Verbindung mit der Gottheit stand, die auch für das Schmiedewunder zuständig war, darauf kam er in diesem Augenblick noch gar nicht. Es wirkte für ihn viel eher so, als ob all diese Aspekte und Elemente miteinander wechselwirkten, dass auch sein Geist nicht ganz in der Lage war, die Informationen, die er zur Verfügung hatte, sinnvoll auszugeben. Bestätigte nicht diese Tatsache allein schon, worüber die beiden jungen Herren zu so früher Stunde philosophiert hatten. Solche oder ähnliche Gedanken beschäftigten wohl auch Charon. Allerdings wusste keiner der beiden, wie nah ihre Überlegungen aneinander waren. So wie es aussah, wollte keiner der beiden das Sakrileg begehen und den Redefluss des Double unterbrechen. Das war auch vernünftig, viel Zeit hatten sie nicht, ehe der Manapool des Goldschlüssels aufgebraucht wäre.

Überraschender als die Antwort, die des Rätsels Lösung war, war für Akay die Reaktion seines unfreiwillig-freiwilligen Partners in den Morgenstunden. Natürlich war Charon niemand, so zumindest in seiner Sichtweise, der mit Emotionen um sich warf. Aber er schien sie doch sehr gezielt zu zeigen sich manchmal sogar etwas bedeckt zu zeigen. Jetzt, wo die Katze aus dem Sack war, zeigte er wohl wirklich aufrichtigste Freude, die sich nicht zuletzt in dem breiten Lächeln und dem freudigen Ausruf widerspiegelte. Was den Burschen aus Magnolia tatsächlich erfreute, war die Tatsache, dass die Sphynx sogleich erklärte, woher diese ausschweifende Reaktion rührte. Anscheinend hatte es tatsächlich mit einem Gott, oder viel mehr Göttin, zu tun, die zwar nicht direkt etwas mit Schmieden zu tun hatten, aber die Erklärung für den Karrierewechsel über Nacht lieferte. Eine überaus spannende These! Kein Wunder, dass Akay nicht anders konnte als mit aufgerissenen Augen zwischen Charon und Gemini hin- und herzuschauen und jeden Tropfen an neuer Information in sich aufzusaugen. Diesen beschriebenen Prozess hätte der junge Magier nur zu gerne beobachtet, wirkte es doch so fremd und fern der Magien, die er in seinen Jahren als Magischbegabter kennenlernen durfte. Das hier wirkte wie eine ganz eigene Art von Magie. Vielleicht weil es gar keine Magie mehr war? Oder war es nur eine so komplizierte, dass er sie nicht verstehen konnte? Noch nicht verstehen konnte? Während sich der Weißhaarige zurzeit besonders für Gottheiten und deren Wirkungen in der Welt interessierte, war es die Magie selbst, die Akay schon immer fasziniert hatte. Immerhin war er nicht mit dieser aufgewachsen, sie wurde ihm erst sehr spät im Leben zuteil. Umso intensiver schien daher sein Verlangen zu sein, jedes Wissen darüber in Erfahrung zu bringen und bereits in diesem Unterfangen merkte er, wie wenig er doch noch wusste, selbst über die Dinge, die er alltäglich wirken konnte. Wie ein Kind das ein Puzzle zusammensetze, wusste auch der Schwarzhaarige, dass ihm noch einige essenzielle Teile fehlten, um sein Bild zu vervollständigen. Wenn er diese erst hatte, dann wusste er selbst noch nicht, wozu er in der Lage sein würde. Ein positiver Schauer lief ihm über den Rücken. Er konnte sich nun sicherlich gut vorstellen, wie sich auch sein Begleiter fühlen musste im Angesicht dieser Entdeckung. Was ihn jedoch wirklich aus seinem Gedankengang riss, war ganz einfach die Tatsache, dass seine Hände ergriffen wurden und er zum ersten Mal, seit er sich erinnern konnte, dem anderen wirklich intensiv in die Augen schaute und damit nun wieder vollständig im Moment war. Völlig perplex wusste sein Gesicht erst gar nicht, wie es reagieren sollte, ehe er etwas verlegen reinschaute. „Äh… nichts zu danken. Immer doch“ erwiderte er deshalb, wobei man ihm die Überraschung weiterhin ansehen konnte. Den folgenden Worten lauschte der Magier deshalb besonders genau, denn jetzt musste seiner Meinung nach der Punkt kommen, an welchem der Suchende die Informationen kombinierte und gänzlich neues Wissen entstand. Allem Anschein nach war es ja nicht das erste Mal, dass er nach diesen Dingen gesucht hatte.

Was folgte, traf Akay jedoch ebenso unvorbereitet, wie ihn zuvor die überschwängliche Freude erwisch hatte. Deshalb entglitten ihm ebenso die Gesichtszüge. „Ähm…was?“ stotterte er förmlich, ehe er dem anderen weiter lauschte. So wie sich Sphynx von ihm löste, baute nun auch die Fee etwas Distanz auf. War das die Krux, der Kern, die Quintessenz ihres ganzen Unterfangens zum Sonnenaufgang? Einen verdammt komplizierter Plan in welchem am Ende ein Priester im Gefängnis landete, weil ihm irgendein Schein fehlte, den er gar nicht erst ausgestellt bekommen konnte, weil es ihm ein Schwur verbot? Nein, das konnte es nicht sein. Das konnte nicht sein Ernst sein. Genau diese Gedanken spiegelten sich auch in der Mimik des Stellarmagiers wider, dessen Hand fast unbewusst an seinen Schlüsselbund rückte. Natürlich hatte Charon recht, keine Frage, dessen war sich auch der Ortsansässige bewusste. Aber gleichzeitig wusste er auch, dass es niemandem schadete. Im Gegenteil. Einige Leute profitierten von seinen Unikaten. Und so wie er es gerade ausgehandelt hatte, keine fünf Minuten vorher, würde auch Fairy Tail davon profitieren. Ein weiterer Grund, den er berücksichtigen musste. Denn, und dieser Tatsache musste sich auch sein Gesprächspartner bewusst sein, würde der Priester nicht lange brauchen um eins und eins zusammenzuzählen und die beiden Gilden zu verunglimpfen. DAS war wirklich das letzte, was er wollte. Zumal es ihm dann umso schwerer Fallen würde Yuuki wieder in die Augen zu schauen, nachdem sie gerade erst ihre Differenzen beiseite geräumt hatten. Nein, so durfte das ganz nicht enden. Doch der Junge wusste auch, dass sein Gegenüber niemand war, der mit Emotionalität überzeugt werden konnte, zumindest ging er davon aus. Stichhaltige Argumente hingegen sollten ihre Wirkung zeigen. Dennoch konnte er seinen Unmut nicht gänzlich verbergen. Es war auch vielleicht das erste Mal seit langer Zeit, vielleicht auch das erste Mal überhaupt, dass Akay für etwas einstehen musste. Vor allem gegen jemanden, der per se auf seiner Seite war! Würde er das nicht tun, würde der andere sicher nicht lange fackeln, den Schmied ans Messer zu liefern. „Ist das … ist das jetzt dein Ernst? Nachdem du gerade so etwas erfahren hast, ist dein erster Gedanke diesen armen Mann anzuzeigen!?“. Akay ging ein paar Schritte und man musst kein Hellseher sein, um zu sehen, wie sehr ihn diese Thematik gerade aufzuwühlen schien. „Lass mich das mal laut durchdenken: Du kommst mitten in der Nacht nach Magnolia, um einen Schmied ausfindig zu machen, der vorher Priester war. Du findest heraus, dass dieses Gerücht stimmt und er sogar tatsächlich Waffen hoher Qualität schmiedet. Meinetwegen konntest du sein Geheimnis in Erfahrung bringen und dein erster Gedanke ist ihn anzuzeigen!?“ Akay biss sich auf den Daumen seiner linken Hand, dabei den Kopf einige Male schüttelnd, ehe er dem Weißhaarigen den Zeigefinger eben jener Hand entgegenstreckte, ebenfalls schüttelnd. „Nein, nein. Das können wir nicht tun. Einerseits schadet er keiner Seele und anderseits, daran möchte ich dich noch einmal besonders erinnern, haben wir diese Information auf nicht wirklich legale Weise erhalten. Du hast vorhin von Vertrauen gesprochen, nicht? Erklär mir bitte, wie die Leute in unsere Berufsgruppe Vertrauen haben sollen, wenn sie Angst haben müssen, dass wir sie für das kleinste Vergehen direkt denunzieren? Sind wir etwa jetzt Runenritter!? Wir sollten doch tun, was für alle das beste ist. Erklär mir bitte, welchen Nutzen dieses Verhalten bringen sollte“. Akay wusste, dass es bestimmt täglich dutzende Leute gab, die mit deutlich schlimmeren Sachen ungeschoren davonkamen. Warum also sollten dieser Mann jetzt das Exempel sein? Und ein weiterer Gedanke beschlich ihn: Hatte Charon das etwa bereits einkalkuliert, als er den Jungen einfach so die Kopie erstellen ließ? Die Wüstenmagier hatten einen Ruf besonders rechtschaffend zu sein. Der Diplomat ihrer Gilde hatte das sehr überzeugend dargestellt. War das nun die Art, wie diese Gilde ihre Werte lebte? Dann würde er in Zukunft nur sehr wenig mit ihnen zu tun haben wollen.

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BeitragThema: Re: Industriegebiet
Industriegebiet - Seite 2 EmptySa 5 Feb 2022 - 12:19

Die Freude war schnell in eine unangenehme Bedrückung gerückt. Selbst für Charon war der Moment ein wenig unangenehm. Was ihn interessierte war die Göttlichkeit. Es war ihm persönlich herzlich egal, ob ein gutherziger, wenn auch etwas überheblicher Schmied nun mit oder ohne Magie arbeitete. Vermutlich hätte er das Thema nicht aufgeworfen, wenn er sich keinen eigenen Vorteil davon erhoffte, aber das bedeutete nicht, dass er sich darüber freute, es tun zu können. Dieser Mann war ein Verbrecher, das war ein Fakt, und auch, wenn es dem Dargin in die Karten spielte, war ihm bewusst, dass seine Taten auf Berufung und nicht auf boshafter Intention beruhten.
„Ich habe nichts von einer Anzeige gesagt... ich habe nur festgestellt, dass das, was er macht, illegal ist“, meinte er mit einem unzufriedenen Gesichtsausdruck, während er die Arme verschränkte. Natürlich hatte Akay seine Schwierigkeiten damit. Die Fähigkeiten des Fairy Tail Magiers waren nützlich gewesen, aber seine Moral stand Charon im Weg. Also hatte er keine andere Wahl, als sie gegen ihn zu verwenden. „Ich habe dir gesagt, dass ich jeder Spur nachgehe, die ich finde. Mir war beim Herkommen die Implikation seiner Fähigkeiten bewusst, aber die Wahrscheinlichkeit, dass er tatsächlich mit den Göttern zu tun hätte, war verschwindend gering. Ich bin bisher davon ausgegangen, mit der Enttäuschung nach Hause zu gehen, dass ich hier keine nützlichen Informationen erhalte. Natürlich bin ich froh, dass hier doch eine Erkenntnis auf mich gewartet hat... aber es bringt auch mich in eine missliche Lage.“ Mit einem Seufzen blickte das Weißhaar hinab zu Boden. Der Punkt des Minoru war also, dass dieser Mann mehr Gutes als Schlechtes tat. Das war schwer zu bestreiten. Es war zweifelsfrei der Blickwinkel eines Fairy Tail Magiers, des Mitgliedes einer Gilde, die im Sinne des guten großen Ganzen bereit war, den ein oder anderen Kollateralschaden in Kauf zu nehmen.

Eine Gilde wie Crimson Sphynx konnte jemand wie er wohl nicht verstehen.

„Ich stimme dir zu. Für eine Gilde wie Fairy Tail würde es keinen Sinn machen, einen Menschen wie ihn zu bestrafen. Die Menschen Fiores vertrauen euch und eurer Moral, weil ihr es euch über lange Zeit verdient habt. Ein kleiner Fehltritt, der schlussendlich dem Wohle aller dient, ist leicht zu verzeihen, wenn man eine so zweifellos herzensgute Institution vor sich stehen hat, der jeder Einzelne von uns so viel verdankt.“ Es gab keinen Zweifel daran, dass Fairy Tail, eine der ältesten Gilden, sehr viel Gutes für die Welt getan hatte. Sie hatten sich ihren Status verdient. Aber auch Crimson Sphynx hatte hart dafür gearbeitet, dorthin zu kommen, wo sie jetzt waren... und sie standen vor anderen Herausforderung. „Ich nehme an, die Geschichte meiner Gilde ist dir bekannt“, meinte Charon also und verschränkte mit traurigem Blick die Arme vor der Brust. „Ich wünschte, uns würde man gleichermaßen vertrauen wie euch, doch das ist leider nicht der Fall. Die Menschen und gerade die Runenritter suchen nach einem Grund, unseren Rückfall zu betrachten. Unser Gildenmeister, Aram Falls, legt großen Wert darauf, dass wir im Sinne von Recht und Gesetz handeln. Dass wir der Welt zeigen, dass die dunkle Gilde, die Gilde der Diebe und Meuchler, nicht länger existiert. Kannst du dir vorstellen, was passiert, wenn herauskommt, dass ein Mitglied von Crimson Sphynx einen Kriminellen deckt? Bei Fairy Tail ist die Welt gewillt, die Intention zu sehen... doch wir werden von allen Seiten attackiert werden, nur weil ich, eine einzelne Person, die Entscheidung getroffen hat, dass ein Verbrechen kein Verbrechen ist. Was würdest du in meiner Position tun, Akay? Ich kann nicht die harte Arbeit all dieser Menschen, dieser Gilde, die mir so am Herzen liegt, im Namen eines Einzelnen riskieren.“

Ob der Minoru wohl verstehen konnte, wie sehr sich ihre Situationen unterschieden? Wenn herauskam, dass Charon einen Kriminellen deckte, dann würde das nicht glimpflich ausgehen. Wie er Aram kannte, würde der es nicht wagen, so eine Information geheim zu halten, wenn er davon erfuhr. Er würde an die Öffentlichkeit gehen, den Fehler seiner Gilde eingestehen und klare Konsequenzen daraus ziehen. Die Welt war nicht gnädig mit ehrlichen Menschen wie ihm. Das Geständnis würde schlussendlich gegen ihn gerechnet werden, und der Versuch, das Richtige zu tun, würde ihm nur Leid bringen. Das konnte Charon nicht akzeptieren. „Aram Falls ist ein beeindruckender Mann“, meinte er schlussendlich und senkte seine Arme wieder. „Du wirst keinen so ehrlichen und überzeugten Menschen auf dieser Welt finden. Er gibt Alles, was er kann, um den Ruf unserer Gilde zu erheben. Aber die Welt macht es ihm nicht leicht. An jeder Ecke muss er sich Vorurteilen und Diskriminierung stellen. So viele wollen ihm Steine in den Weg legen, weil sie die Vergangenheit von Crimson Sphynx nicht akzeptieren wollen. Unsere Gilde steht dafür, dass Rehabilitation möglich ist. Dass jene, die etwas Falsches getan haben, in der Lage sind, in Zukunft zum Wohle Aller zu handeln. Als Vertreter dieser Gilde werde ich nicht zusehen, wie ein Mensch das Gesetz bricht... aber ich werde ihn auch nicht dafür verurteilen, es getan zu haben.“ Langsam setzte er wieder ein Lächeln auf und nickte Akay zu. „Ich will nicht sein Leben zerstören. Ihn ins Gefängnis zu bringen hilft niemandem. Aber ich kann auch nicht zulassen, dass er weiterhin illegale Tätigkeiten ausführt. Erst recht nicht, wenn er für deine Gilde Waffen schmieden soll. Einen illegalen Zulieferer zu haben wäre selbst für euren so schwer zu attackierenden Ruf sicher nicht von Vorteil.“
Mit einem sanften Lächeln hielt Charon Akay die Hand hin.
„Was hältst du also davon, wenn wir seine Vergangenheit vergessen... und gemeinsam dafür sorgen, dass er seine Arbeit in Zukunft auf legale Weise fortführen kann?“

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BeitragThema: Re: Industriegebiet
Industriegebiet - Seite 2 EmptyDi 15 Feb 2022 - 14:53

#12 Was auch immer in den Gedanken Charons vor sich ging, er zeigte diese Dinge nicht sonderlich stark nach außen. Akay für seinen Teil hatte alles was er sagen wollte abgeladen und seinem Unmut freien Lauf gelassen. Jetzt konnte er nicht viel mehr tun als der Antwort zu lauschen, um die er so eindringlich gebeten hatte. Dafür, dass es bis zu diesem Punkt eine wirklich berauschende und interessante Erfahrung gewesen war, ärgerte sich die Fee gerade umso mehr darüber, wie es sich gerade alles entwickelt hatte. Nur die Miene seines Gegenübers deutete darauf hin, dass auch dieser mit der Situation unzufrieden war, jedoch zeichneten die Worte ein anderes Bild. Es waren wohl die Worte des Stellarmagiers gewesen, die für diesen Missmut sorgten. Dabei hatte er mit seiner Aussage natürlich nur bedingt recht, weswegen sie keinesfalls zur Beruhigung beitrug. Eine Feststellung und eine Anzeige waren zwei paar Schuhe. Vergegenwärtigte man sich allerdings die Werte der Sphynxen, dann waren diese Verknüpfung nicht nur logisch sondern auch obligat. Noch schien Charon aber keine Anstalten zu machen seine Ausführungen zu beenden, weshalb er weiterhin zuhörte. Was dann folgte war eine Erklärung der Motive für die Anreise des Wüstenmagiers sowie die Chance, die er sich eingerechnet hatte, tatsächlich etwas zu finden und natürlich der Freude, die der Tatsache geschuldet war, einen wahrhaftigen Treffer gelandet zu haben. Obwohl es für den Schwarzhaarigen ungewöhnlich war, wollte er ihn an dieser Stelle bereits unterbrechen. Für ihn war in diesem Augenblick nicht der Zeitpunkt für ausschweifende Reden und lange Erklärungen. Er wollte eine direkte Antwort. Eine Antwort die er in sein Gedankenkonstrukt sortieren konnte, auf dass hier alles wieder einen Sinn ergab. Bevor er jedoch dazu kommen konnte, brachte sich nun der Weißhaarige wieder ins Spiel und knüpfte an seine Erläuterungen an. Es bringt ihn in eine missliche Lage? Wiederholte der Magier die Worte seines Gesprächspartners in Gedanken und so änderte sich auch seine Mimik. Wie um alles in der Welt sollte es denn nun den Gottessuchenden in eine schlechte Position bringen. Der Junge war verdammt gespannt, was nun folgen würde. Missmutig verschränkte auch Akay die Arme und lehnte sich an eine der umliegenden Häuserwände, einen Fuß daran abgestützt. Etwas mehr Distanz war genau das, was er brauchte, um weiter runterzufahren und dem anderen wirklich zuhören zu können. Was dem Magier mit den nächsten Wort deutlich wurde, war, dass es sich nicht unbedingt zu einem Konflikt zwischen zwei Magier aufbaute, sondern es um die Werte der Gilden ging, die sie jeweils vertraten. Eine Gildenmitgliedschaft nicht etwas, was man wie eine Jacke an der Garderobe abhängen konnte. Solange, wie man das Zeichen trug, hatte man Verantwortung dafür zu tragen, sich nach eben jenen Werten, dem Kodex oder sonstiger auferlegten Regeln zu verhalten. Das war für ein Fairy Tail Mitglied relativ leicht. Die Kameradschaft war es, die an erster Stelle stand, der Schutz solcher, die sich nicht selbst schützen konnte. Wenn dabei ein oder zwei Häuser zu Bruch gingen, dann war das zu verschmerzen, auch wenn Akay davon alles andere als ein Freund war. Zusätzlich dazu kam natürlich auch die lange Historie, die auch der Weißhaarige in seinem Monolog betonte. Noch immer war es Exposition. Wann folgte die Erklärung?

Dem Gesichtsausdruck des Sphynx nach zu urteilen, schienen ihn die folgenden Punkte nicht ganz emotional kaltzulassen im Gegenteil, er schien fast wehmütig, dass es den ehemaligen Verbrechern nicht ebenso wie es den Magiern aus Magnolia ging. Allein dieser Veränderung reichte bereits, um die auch die Züge Akays wieder etwas zu besänftigen. Eigentlich, nein, er hatte die Magier dieser Gilde schon immer bewundert für ihren Mut und ihr Engagement sich gegen Stereotypen zu wehren und aus der Asche ihrer Vergangenheit etwas Besseres, etwas Größeres zu werden als sie es jemals waren. Sich freiwillig diesem Unterfangen anzuschließen, bedeutete schon deutlich mehr Überzeugung als es vielleicht bei den Feen der Fall war. Er selbst hatte ihnen nie einen Vorwurf gemacht, aber weite Teile des Königreiches sahen dies anders. Wie im weiteren Verlauf richtig gesagt wurde, suchten Organisationen wie die Runenritter nur danach vermeintliche Verbrecher hinter Gitter zu bringen. Davon konnte auch seine Gilde ein Lied von singen. Die Krux der Ausführung war natürlich verständlich. Würde eine Truppe wie es die Wüstenmagier waren einen Verbrecher decken und sei dieser noch so unbedeutend, wäre die ganze Arbeit umsonst gewesen. Und das wäre nur so, WEIL es Crimson Sphynx war. Jede andere Gilde würde mit einem Schlag auf die Finger davonkommen. Aber war es wirklich so simpel? Und machten es die Magier aus Aloe nicht etwas zu leicht? Musste sich Akay mit seinem Bedürfnis jetzt hinten anstellen zum Wohle eines anderen? Gab es keinen Kompromiss, der beide Seiten zufriedenstellte? Unsicher suchten seine Augen nach einem Indiz beim anderen, dass vielleicht auch diese Worte einen Hauch von Unwahrheit, Manipulation oder ähnlichem enthielten doch konnte er diese nicht erkennen. Akay war etwas frustriert und nicht zuletzt knabberte er deswegen etwas unruhig an seinem Fingergelenk. Was hier passierte war eine wundervolle Darstellung kognitiver Dissonanzen, die die Fee auf die schnelle nicht beseitigen konnte. Noch während der Junge weiter überlegte, wie er diese Situation noch zu seinen Gunsten und seinem Sinne von Recht drehen konnte, fuhr Charon fort. Dabei stach aber besonders für den Magnolier eine Begriff hervor: Rehabilitation. War das die Möglichkeit für Fairy Tail nun zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen? Der Mann war ein außenordentlicher Schmied, dessen Fähigkeiten im Gefängnis keinesfalls ihren Nutzen hätten. Aber der Priester wäre sicherlich in der Lage etwas Gutes zu tun und gleichzeitig sein Gewissen reinzuwaschen. Das war etwas womit sich Akay doch anfreunden konnte. So blieb das Weltbild des jungen Magiers weiterhin unangetastet. Es gab noch immer schwarz und weiß, Gut und Böse. Und eben solche die ihren Weg vielleicht verloren hatte oder die einen Schubs in die richtige Richtung brauchten. Dieser Schubser sollten wohl sie beide hier sein.

Wie schon zuvor musste er, wenn auch widerwillig, das Lächeln seines Gegenübers erwidern. Er hatte eben einen guten Punkt gemacht. Die ihm dargereichte Hand ergreifend, legte er etwas mehr Kraft hinein, als er vielleicht musste. „Das ist ein Kompromiss mit dem ich mich anfreunden kann“ erwiderte er doch ließ er den Griff noch nicht sofort los. „Rehabilitation ist ein Prozess der irgendwann abgeschlossen ist, Charon. Was für eine einzelne Person gilt, sollte auch für eure Gilde gelten. Vielleicht solltet ihr diese Botschaft mit zu Aram Falls nehmen. Ja, es sind viele schlimme Dinge in der Vergangenheit passiert. Aber Vergebung heißt nicht vergessen. Ich bin mir sicher eure Gilde kann den Geist eurer Ambitionen weiterleben, auch wenn irgendwann kein Mitglied mehr am Leben ist, welches sich etwas zu Schulden hat kommen lassen. Wohlmöglich muss man aber nicht erst so lange warten. Lasst euch nicht ewig durch eure Vergangenheit erpressen“. Es waren Worte, die der Schwarzhaarige so meinte, wie er sie aussprach, auch wenn er natürlich aus einer Situation sprach, die so etwas leicht machte. Auch Fairy Tail würde vermutlich ewig mit den Lastern gegeißelt werden, die sie bis an den heutigen Tag zur schau stellten. Davon unterkriegen, ließen sie sich aber bis heute sicher nicht, im Gegenteil. Unter Umständen war es auch Zeit für Crimson Sphynx einfach mal Nein zu sagen.

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BeitragThema: Re: Industriegebiet
Industriegebiet - Seite 2 EmptySa 19 Feb 2022 - 0:03

„Ah, ich bin froh, dass wir einer Meinung sind, Akay“, nickte Charon mit einem erleichterten Lächeln. Ja, Rehabilitation war der beste Weg, mit der Situation umzugehen. Und mehr als das: Nicht nur bestärkte der Minoru ihn in seinem Vorgehen, sondern er sprach auch seine Unterstützung für seine Gilde, für Crimson Sphynx, aus. „Ja... du hast Recht. Der Tag wird kommen. Umso schneller, wenn mehr Menschen ein offenes Herz wie deines haben“, antwortete er ruhig und verschränkte die Arme vor der Brust. „Es ist schmerzhaft, von Vorurteilen und Zwängen in Ketten gelegt zu werden... aber das ist ein Zustand, den wir nicht ewig bestehen lassen können. Mit jedem Tag gehen wir einen Schritt weiter in Richtung des Punktes, an dem wir aus eigener Kraft zeigen können, wer wir wirklich sind.“ Ein paar Momente lang herrschte Schweigen zwischen den beiden Magiern, während die Worte tiefer drangen. Es war schön, so ein gegenseitiges Verständnis zu erleben.
Dann... lachte Charon auf.
„Hah! Wenn man es so betrachtet, geht es dem armen Schmied wirklich nicht besser als uns“, meinte er amüsiert und breitete die Arme wieder aus. „Vom vermeintlichen Segen seiner Göttin gezwungen in ein Leben, in dem er jeden belügen muss, in dem er mit keiner anderen Seele gemeinsam arbeiten kann, in der er die Arbeit ausführt, die sie für ihn gewählt hat, ohne je Stolz in seine eigenen Fähigkeiten entwickeln zu dürfen, weil er glaubt, dass es allein ihre Macht ist, die sein Talent bedingt! Welch grausame Ketten ihm doch auferlegt wurden!“ Wenn man ehrlich darüber nachdachte, hatte Hestia ihm wirklich keinen Gefallen getan. Wenn sich Charon schon so erdrückt fühlte von den Blicken, die Menschen auf seine Gilde warfen, wie musste es dann dem Priester gehen, der nun vor jeder einzelnen Person, die an seiner Ware interessiert war, so tun musste, als wäre es reine Handwerkskunst, die ihre Waffen geschaffen hatte? Der Dargin konnte wenigstens aus ganzem Herzen stolz behaupten, dass er sich jeden Teil seiner Fähigkeiten hart erarbeitet und selbst angeeignet hatte, während der Schmied explizit die Macht eines anderen Wesens nutzte, weil dieses sie ihm geschenkt hatte. Und bei dem Versuch, ihrem Willen zu folgen, machte er sich unweigerlich zu einem Kriminellen. Es war schon tragisch, wie die Götter mit den Menschen spielten.

„Ich bin mir sehr sicher, dass er auch ohne ihre Macht sehr schöne Waffen schmieden könnte. Wir haben ihn ja auch ohne Flammen arbeiten sehen... er wirkte sehr professionell, nicht wahr? Und so, als hätte er tatsächlich Freude daran, sein eigenes Talent auszutesten und auszubauen. Ich denke, die Rehabilitation wird ihm zeigen, dass er auch Erfolg haben kann, wenn er sich auf seine eigenen Fähigkeiten verlässt.“ Ein breites Lächeln zeigte sich auf Charons Gesicht, während er darüber nachdachte, wie viel besser sie das Leben dieses Menschen gestalten konnten. Es war eine einfache, schnelle Änderung, aber ihr Ergebnis war so ausschweifend und allumfassend! „Er wird sicher glücklich darüber sein, nicht mehr komplett allein arbeiten zu müssen. Er kann sich ein wenig Unterstützung besorgen, anstatt den ganzen Tag allein zu schuften... Vielleicht kann er sogar eine Partnerschaft mit jemandem eingehen, der seine Werke um Verzauberungen ergänzen kann. Ich bin sicher, das würde seinen Umsatz steigern“, nickte der Dargin zufrieden. „Und darum, genügend Aufträge zu bekommen, müsste er sich auch keine Sorgen mehr machen, wenn er Zulieferer für Fairy Tail wird. Dadurch, dass wir ihn aus der Illegalität und von seiner Schweigepflicht befreien, kann er endlich arbeiten, ohne sich selbst zurückhalten zu müssen.“
Mit einem zufriedenen Lächeln öffnete Charon seine Handfläche und ließ eine kleine, dunkelviolette Flamme aus reiner Finsternis darin aufflackern.
„Dann beginnen wir die Rehabilitation. Ich werde seinen Segen nun versiegeln.“

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BeitragThema: Re: Industriegebiet
Industriegebiet - Seite 2 EmptySa 16 Apr 2022 - 14:58

#13 Wenn an diesem Tag zwei andere Magier aufeinandergetroffen wären, deren Historie nicht der ihren entsprach, hätte dieser ganze Austausch auch deutlich anders verlaufen können. Die Spannung, die in der Luft lag, hatte eine andere Intensität. Eine, die Akay in der Regel nur aus Konfrontationen zwischen Magiern kannte. Aber Charon und sich betrachtend, war es auch nichts anderes als eine Konfrontation zwischen Magiern. Niemand hatte behauptet, dass man sich deshalb gleich die Köpfe einschlagen musste, im Gegenteil. Es war im Nachhinein schön zu beobachten, dass sie ihre Differenzen verbal lösen konnten und dabei gleichzeitig ein Verständnis für den jeweils anderen bekamen. Obwohl sich die Sphynx als eine schwerlesbare Person beschreiben ließ, war die Erleichterung in seiner Mimik nicht nur zu sehen sondern auch zu spüren. Das lag nicht zuletzt an den warmen Worten, die sein Gegenüber daraufhin für ihn verlor und die dem Schwarzhaarigen ein wenig die Schamesröte ins Gesicht trieben. Und dabei wollte er doch standfest und ernst bleiben! Ja, Akay war zwar zwischenzeitlich ins Erwachsenenalter eingetreten, von seinen idealistischen Zügen hatte er jedoch nur wenig verloren. Wäre er in der Lage dazu andere Menschen, Gruppen und auch Gilden von ihren Zwängen und Ketten zu befreien, wäre er der erste, der sich dafür melden würde. Nichtsdestotrotz musste er die Anspannung loswerden, weshalb er einige Meter ging, dabei die Stille aufnehmend, die noch immer über dem Bezirk lag, die Hände langsam und vorsichtig über sein Gesicht fahrend, ehe sie seine semi-geordnete Friseur durchkämmten. Viel zu nervenaufreibend für diese Uhrzeit! Der kurze Moment der Ruhe und Ordnung wurde durch das Lachen Charons durchbrochen, weshalb die Fee sich gemächlich zu ihm umdrehte, um den Blickkontakt wieder aufzubauen. Aufmerksam lauschte er den Worten und oh ja, der Weißhaarige hatte eine Art mit Worten zu malen, auf die Akay nur neidisch sein konnte, denn solche Fähigkeiten würden nicht nur seinen Job als Diplomat einfacher machen. Der Inhalt allerdings war eine andere Geschichte. Sie hatten zwar einiges vom Schmied selbst und durch Gemini erfahren, trotzdem gab es noch so vieles was unklar geblieben war und was durchaus Auswirkungen auf die kommenden Dinge haben könnte. Doch was sie jetzt diskutieren könnten, wäre nicht viel anders als das, was sie zuvor an der Parkbank besprochen hatten. Fiktive Szenarien, Mutmaßungen und wohlmöglich auch Einbildungen. Vielleicht war es auch einfach nur der Versuch seines Kopfes, diese Geschehnisse zur rechtfertigen, zu rationalisieren. Die Hoffnung, dass irgendwo ein Funke von Mystizismus, Wohlwollen oder Aufopferung existierte, denn das Bild was sein unfreiwilliger Partner zeichnete, war definitiv ein düstereres. Spielte es wirklich eine Rolle, wodurch der Mann dazu in der Lage war, seine Taten, seine bemerkenswerten Kunstwerke in die Welt zu setzen, wenn es ihn in irgendeiner Art und Weise erfüllte? Oder hatte der arme Schmied es Akay gleichgetan und versucht sein neues Leben so darzustellen, dass er nachts ruhig schlafen konnte? Nichts was er in diesem Moment aufzulösen vermochte und nichts, was er in diesem Augenblick wissen musste. Es würde schon schwer genug werden. Wusste denn ein jeder von ihnen, ob sie nicht das gleiche Schicksal erlitten, nur dass die höhere Macht sich ihnen nicht offenbarte? Nicht wirklich, zumindest seiner Meinung nach. „Sprich für dich selbst“ antworte er seinem Kollegen mit einem Hauch von Witz und Frustration. „Ich habe meine Punkte angebracht und werde die nächsten Tage noch unruhig genug sein. Manchmal Frage ich mich, ob ich nicht doch einfach Dachdecker hätte werden sollen. So viel entspannter als all das hier“ kommentierte er weiter und schüttelte beinahe ungläubig mit dem Kopf. „Erklär mir lieber“ fing er nach einem kurzen Moment der Stille wieder von neuem an „wie deine Magie funktioniert? Wie ist diese Flamme in der Lage diese Dinge zu vollführen?“.

Zum wiederholten Mal an diesem Tag standen sie nun zu zweit an der Pforte des armen Mannes, der einfach nur schmieden wollte. Zwar gerufen von einer Götting, vermeintlichen Göttin, deren Gedanke und Taten sich der Ebene, auf der sie sich gerade befanden, vollständig entzog aber dennoch verrichtete er seine Arbeit, als ob es nichts anderes mehr gab in seinem Leben. Unabhängig von den vielen Punkten, die Charon an diesem Tag angebracht hatte, war es nun einmal der Punkt der Gesetze, der für den Stellarmagier in diesem Moment entscheiden war. Alles andere konnte er, wie bereits bemerkt, nur bedingt beurteilen. Es dauerte einige Moment, bis er sie in seinem Eingang wahrnahm. Nicht zuletzt Akay schenkte er ein Lächeln, hatten sie doch nur wenige Augenblicke zuvor ein lukratives Geschäft abgeschlossen. Anders als zuvor, wirkte der junge Magier jedoch bedrückt und ernst und machte zudem keine Anstalten dies zu verstecken. Nicht verwunderlich, dass auch der Priester nun unsicher zwischen den beiden hin- und herschaute. „Ich habe euch heute nicht mehr erwartet, besonders nicht so schnell wieder. Ihr geht hier heute nun schon fast gewohnt ein- und aus“. Ein Versuch, die Stimmung durch etwas Humor aufzuhellen, von welchem sich der Minoru unbeeindruckt zeigte. „Wir… waren nicht ganz ehrlich mit euch“ begann nun der Schwarzhaarige. Es war ihm wichtig jetzt mit offenen Karten zu spielen, wenn sie schon das attackieren würden, was ihm vermeintlich so wichtig war. „Wir wissen um die Gerüchte, die über euch und euer Geschäft verbreitet werden. Und wir wissen auch, dass an diesen Gerüchten etwas dran ist, aber auch, dass ihr nicht direkt darüber sprechen könnt“. Genug Worte, um den Schmied einige Schritte zurück gehen zu lassen, zurück zur Glut, in welcher gerade etwas darauf wartete weiter verarbeitet zu werden, während der Mann die beiden Magier nicht aus den Augen ließ. „Ich kann mir vorstellen, dass ihr gerade in diesem Moment mit euch kämpft und merkt, wie euch die Ohnmacht zu zerreißen droht. Wir sind nicht hier, um euch zu erpressen oder zu verurteilen, wir wollen euch … helfen, wenn ihr es zulasst“. Ein erster Versuch den schmiedgewordenen Priester von ihren mehr oder weniger noblen Intentionen zu überzeugen. Wohlmöglich würde es Charon noch besser gelingen. Wie weit würden die beiden gehen müssen, wenn Worte nicht reichten? Unbehagen war gar kein Ausdruck mehr für die Gefühlslage des Magiers.

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BeitragThema: Re: Industriegebiet
Industriegebiet - Seite 2 EmptyDo 12 Mai 2022 - 19:45

„Ich denke, wenn du Dachdecker geworden wärest, würde Fairy Tail ein sehr verlässlicher und aufrichtiger Magier fehlen. Ich nehme an, einige deiner Kollegen würden sich gar nicht freuen, wenn deine Unterstützung beim Tragen unserer Lasten als Magier wegfiele“, meinte Charon amüsiert, halb scherzhaft, aber mit einem ehrlichen Kern. Er für seinen Teil war froh darum, dass es gerade Akay war, dem er heute begegnet war, und nicht einer der vielen anderen Magier, die er stattdessen hätte erwischen können. Der Minoru hatte seine eigenen Rechtfertigungen auf den Prüfstand gestellt, was nicht ganz einfach war, gleichzeitig aber auch eine gute Sache. Es schadete nicht, sich gelegentlich zu hinterfragen, und schlussendlich konnte Charon umso überzeugter aus der Diskussion hinauskommen. Wenn er ein gutes Herz wie Akay überzeugen konnte, dann war es praktisch gar nicht möglich, dass seine eigene Moral Opfer einer Verzerrung geworden war, nicht wahr? Außerdem schienen sie sich trotz Allem noch gut genug zu verstehen, dass Akay ihn nach der Herkunft und Wirkungsweise seiner magischen Künste fragte, was dem Dargin ein Leuchten in die Augen zauberte. Oh, er liebte doch nichts mehr, als magische Theorie und vor Allem seine eigenen Künste ausführlich zu diskutieren! „Oh, es freut mich zu hören, dass dich das interessiert! Ich erläutere es liebend gern“, sprach Charon mit einem Lächeln auf den Lippen und Elan in der Stimme. „Es ist ein sehr ausführliches Thema, also werde ich mich ein wenig zurückhalten müssen... Bei Gelegenheit können wir in privaterem Rahmen gerne ins Detail gehen. Für heute belasse ich es mal bei einer eher oberflächlichen Erklärung, wenn das für dich passt...“

Hätte es diese Einleitung nicht gegeben, wäre es wohl unmöglich gewesen zu erkennen, dass Charon sich zurückhielt. Mehr als die folgende Viertelstunde begann er damit, ausführlich zu erklären, was das Herz seiner Magie eigentlich war und wie er darauf gekommen war. „Ich sagte ja, die Begegnung mit dieser Gottheit hat mich darauf gebracht. Meiner Recherche nach wirkte es, als würde sich das Mana, das Götter nutzen, inhärent von dem unterscheiden, was wir Menschen nachbilden können... aber es ist nicht komplett unmöglich, es uns anzueignen.“ Er kam auf Erwähnungen einer sogenannten God Soul zu sprechen, einer Take Over-Magie aus vergangenen Zeiten, die darauf basierte, die Energie von Göttern zu zügeln, zu formen und originalgetreu nachzubilden. Weit entfernt von Allem, was ein regulärer Mensch sich erhoffen konnte, aber zumindest laut alten Texten etwas, das wirklich mal genutzt worden war. Von dem Punkt aus glitt die Erzählung ein wenig ab, hinüber zu Theorien, was den Ursprung der Magie und die eigentliche Funktionsweise von Ethernano ausmachte. Liebe, angeblich Grundbaustein für Heilmagie und Ähnliches, tat Charon mit einem abschätzigen Wink seiner rechten Hand ab und fokussierte sich stattdessen auf den anderen Ursprung, der menschlichen Zaubern zugeschrieben wurde: Der Dunkelheit. „Wie du sicher noch weißt, bin ich selbst Finsternismagier der höchsten Klasse. Insofern dürfte es für mich ein Leichtes sein, dem natürlichen Grundzustand von Mana am Nächsten zu kommen. Also habe ich genau das getan!“ Eine etwas selbstgefällige Auslegung der Übermittlungen, mit Sicherheit, aber die Prozesse, die Charon mit seiner Manaformung durchlaufen hatte und die er 'oberflächlich' erklärte, waren schlussendlich sinnvoll und hatten zu Ergebnissen geführt. Die Feststellung, dass eine ausreichende Konzentration göttlicher Macht auch von Gegenständen oder bestimmten magischen Wesen aufgenommen und genutzt werden konnte, und die Tatsache, dass der Dargin bereits drei Kreaturen dieser Art gefunden und so die Natur göttlicher Energie studiert hatte, teilte das Weißhaar gerne, auch wenn das Aufeinandertreffen mit Merkur übersrungen wurde. Vielleicht kam er dazu eines Tages, wenn er und Akay sich besser kannten. Für heute wäre das doch etwas zu viel.

„... also ist das, was du als Flamme bezeichnest, einfach eine in Finsternis konvertierte Form von dem, was am Nächsten an göttliches Mana herankommt, ohne mit dem menschlichen Körper inkompatibel zu sein“, schloss er schließlich seine Beschreibung ab, die wohl ein gutes Stück länger gedauert hatte als ursprünglich geplant – nicht, dass Charon das bemerkt hatte. Er hörte sich allzu gern selbst reden. „In Essenz nutze ich dieses Finsterfeuer, um Spuren göttlicher Energie aufzuspüren und ihre Form anzunehmen. Als direkte Gegenwirkung zweier gleicher Energien sollte dieses Mana dann in der Lage sein, Hestias Segen zumindest für eine gewisse, leider schwer zu berechnende, Zeitspanne zu unterdrücken. Außer natürlich, ich hebe es manuell wieder auf.“ Etwas erschöpft von dem langen Diskurs atmete der Magier ruhig aus und stemmte eine Hand in die Hüfte, ehe er Akay wieder anblickte. Dass er glücklich darüber war, das Alles erzählen zu können, sah man ihm vermutlich an, auch wenn es ein wenig auslaugend gewesen war. Für solche Dialoge sollte er in Zukunft Wasser dabei haben, damit sein Rachen nicht austrocknete. „Das ist, wie gesagt, nur eine sehr vereinfachte Zusammenfassung. Wenn du möchtest, dass ich ein wenig tiefgreifender erkläre, tue ich dir den Gefallen sehr gerne bei einem zukünftigen, privaten Treffen. Für heute gibt es aber noch etwas zu tun...“


Da standen sie also, vor dem Schmied, der heute etwas verlieren sollte, von dem so viele Menschen nur träumten. Akay war der erste, der auf ihn zutrat, der ihn darauf vorbereitete, was gleich geschah. Es war viel für den armen Mann, das konnte man ihm ansehen, und doch schlug Charons Herz in aller Ruhe weiter, vollkommen entspannt, während es in seinen Fingerspitzen kribbelte. Ja, sie wussten, was hier geschehen war, kannten seine Geheimnisse. Ob Akay es glauben mochte oder nicht, jeder Mensch, der Geheimnisse mit sich trug, die er mit niemandem teilen konnte, verspürte einen gewissen Druck dahinter. Auch das glaubte Charon aus dem besorgten Blick herauslesen zu können. Langsam schritt er um den Tresen herum, in den hinteren Bereich, wo der Ofen glühte, und deutete auf den Schemel, auf dem sein Gegenüber normalerweise arbeitete. „Ich verstehe, dass das plötzlich kommt. Bitte, setzen Sie sich und atmen sie in aller Ruhe durch.“ Seine Stimme war sanft und weich, wie immer, und sein Lächeln mitfühlend. Der Schmied tat, was ihm gesagt wurde, und Charon sank hinab auf ein Knie, um weiterhin mit ihm auf Augenhöhe zu bleiben. „Es tut mir leid, dass Sie ihr Geheimnis nicht bewahren konnten. Wir als Gildenmagier im Dienste Fiores wollen nichts Anderes als das Wohl aller Menschen, die hier leben, dem wir uns verpflichtet haben. Bitte verstehen Sie, dass zu diesem Wohl gehört, dass alle Menschen gleichermaßen den Gesetzen folgen, denen wir unterstehen. Niemand wird bevorteilt... aber wir wollen auch niemanden verurteilen, der keine bösen Absichten im Herzen trägt. Denn wir glauben an Ihre fromme Natur... an Ihren Glauben.“ Hoffnung. Charon sah Hoffnung, als sein Gegenüber wieder die Augen hob. Vielleicht etwas zu viel davon. „Wir wollen, dass Sie frei sind... nein, mehr als das. Wir möchten gerne mit Ihnen arbeiten“, meinte Charon, und sein Lächeln wurde weiter. „Fairy Tail kann einen guten Schmied gebrauchen. Es gibt einen Weg, ihr Geschäft, das sich die werte Hestia gewünscht hat, weiter zu führen und damit vielen Menschen Gutes zu tun. Das muss auch nicht länger allein oder unter Vortäuschung falscher Tatsachen geschehen. Wir wollen für Sie ein glückliches Leben, in dem Sie ehrlich mit Ihren Mitmenschen sein können, ohne ihr Versprechen gegenüber Hestia zu brechen. Unsere einzige Anforderung ist, dass sie dieses Leben antreten, ohne sich über die Gesetze Fiores hinweg zu setzen.“ Keine ungerechte Forderung, nicht wahr? Charon drohte an keiner Stelle, aber seine Worte hoben den Krux der Thematik hervor. Dieser Mann hatte das Gesetz Fiores gebrochen... und wenn er dieses Angebot ausschlug und weiter dem Weg seiner Göttin folgte, würde er es weiterhin tun. Dass die beiden ihn einfach gewähren ließen wirkte unrealistisch. Gleichzeitig klangen die Versprechungen gut und die Worte wohlwollend, auch wenn er klar herauslas, inwiefern die beiden Profit aus ihm schlagen wollten. Ein Schmied für Fairy Tail, ja? Er nickte, sein Hals trocken.
„Ich wusste, Sie würden es verstehen. Mein guter Freund Akay freut sich sicher schon auf die zukünftige Zusammenarbeit mit Ihnen“, lächelte Charon und hielt dem Schmied die linke Hand hin. „Dann brauche ich nur noch ihr Einverständnis. In dem Moment, in dem sie meine Hand berühren, wird der Segen Hestias versiegelt. Er wird nicht gebrochen, aber Sie werden seinem Nutzen und seiner Pflichten entbunden. Von diesem Moment an können wir legal mit Ihnen arbeiten. Wenn Sie das verstanden haben und einverstanden sind... nehmen Sie meine Hand.“ Mit einem Schlucken blickte der junge Mann hinab auf die Hand. Was hatte er für eine Wahl? Ihm fiel kein Weg aus dieser Situation heraus ein, nicht so spontan. Mit zitternden Fingern berührte er die Hand des Dargin... und schon entzündete sich die schwarze Flamme, sprang seinen Arm entlang, um ihn zu umschlingen. Schmerzhaft würde es nicht sein, maximal etwas unangenehm, und über seine Schulter ging es auch nicht hinaus – weiter war die göttliche Energie in seinem Körper nicht verbreitet. „Nur der Arm also, hm...“, murmelte Charon, während die Finsternis kurz aufloderte, das göttliche Mana restlos aussaugte, um es zurück in den Körper des neuen Besitzers zu ziehen. Ja, da war es, das bekannte Gefühl. Wenn noch Zweifel bestanden hatten, waren sie nun getilgt: Das war die Kraft eines Gottes. Und nun gehörte sie Charon. Zufrieden ließ er die Hand des Schmiedes los und richtete sich wieder auf. „Sie haben die richtige Wahl getroffen“, nickte er aufmunternd.

Die Munterkeit kam im leeren Blick des Schmiedes nicht an, der sich erschlafft zurücklehnte. Diese Verbindung, die er seit jungen Jahren gespürt hatte, die seinen tiefen Glauben so lange angetrieben hatte, war plötzlich weg. Er spürte sie nicht mehr. Spürte nicht mehr die sanfte Hand, die ihn ermutigte und leitete, oder diese über ihn wachende Macht, die ihm das Gefühl gab, nie allein zu sein. Das, woran er geglaubt hatte... Es war weg. Ersetzt durch eine tiefe Leere, wie er sie nicht hätte erwarten können.
Würde dieses Gefühl irgendwann wieder besser werden...?

@Akay Minoru


Wenn die Götter eine so schöne Welt erschaffen konnten...
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Welches Potenzial liegt dann in mir?
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BeitragThema: Re: Industriegebiet
Industriegebiet - Seite 2 EmptyFr 24 Jun 2022 - 20:25

#14 Die Reaktion Charons ließ Akay belustigt mit den Augen rollen, denn er wusste innerlich natürlich, dass die Sphynx Recht hatte. Dieses Leben wollte er keinen Moment missen und so manche Situation hatten seine Kollegen und er nur gemeinsam gemeistert. Sie waren schon eine lustige, kleine Gemeinschaft. Die folgende Frage lenkte nun endgültig das Thema weg vom moralischen Kompass, von Philosophie und Ethik hin zu den magischen Künsten, für die beide Magier brannten und ebenso versiert im Wissen darüber waren. Eine ausgezeichnete Ablenkung wie sich herausstellen sollte. Natürlich war es deutlich komplexer, als dass man es mal ebenso erklären konnte. Dessen war sich auch der Stellarmagier bewusst. Dennoch wollte er zumindest eine grobe Ahnung haben, was den Weißhaarigen dazu befähigte diese Dinge zu vollführen und noch mehr, wie er das Medium seiner Magien derart verändern konnte. Immerhin dauerte das Abstract noch immer eine Viertelstunde und jede Sekunde davon klebte der junge Mann an den Lippen seines Gegenübers. Wie Kinder, die imitierten, was sie sahen, waren es Magier, die ihre Umgebung und die Geschehnisse um sie herum ebenso wahrgenommen hatten und daraufhin wohl versuchten mithilfe ihrer Fähigkeiten diese Erlebnisse zu imitieren, die Umwelt herum entsprechend zu bändigen und zu beugen sie letztlich ihrem Willen gefügig zu machen. Seine Theorie, die zwischenzeitlich oder den Erzählungen nach schon eine ausgereifte Praxis war, ergab natürlich vollkommen Sinn nicht zuletzt deshalb, da es sich bei dem Wüstenmagier um einen Finsternismagier handelte. Die Theorie, dass alle Magie aus der Finsternis erwuchs, war dem Stellarmagier keine Fremde, wobei auch diese Idee zwei Seiten hatte. Kein Wunder, dass auch dem Minoru die Idee kam, seine eigene Lichtmagie in dieser Art und Weise einsetzen zu können. Welche Potenziale würden sich daraus ergeben? Er konnte es nur erahnen. Die Auslassungen, die sein unfreiwilliger Partner in diesen frühen Morgenstunden vorgenommen hatte, fielen dabei überhaupt nicht auf. Die Flamme, die er zuvor also in der Schmiede beobachten konnte, war demnach nichts anderes als die Manifestation all dieser Gedankengänge zu einer Form, einem Werkzeug, welches den Willen der Sphynx umsetze. Einzig der Aspekt der zeitlichen Ungewissheit löste eine kurze Verwirrung, wohlmöglich Unsicherheit im Gesicht der Fee aus. Aber ebenso wie Charon einiges ausließ so verkniff sich Akay diese Gesichtszüge weiter zu verbalisieren. Solange der Schmied in Magnolia war, könnte er ein Auge auf diesen haben. Falls sich Hestias Segen irgendwann in einen Fluch wandeln sollte, sollte jener irgendwann der Unterdrückung entkommen. „Ich danke dir ganz herzlich“ kommentierte er die Ausführungen und deutete einen kleinen Applaus an „ich glaube ich habe da die ein oder andere Sache, die ich mit dir besprechen möchte. Aber du hast Recht“ seufzte er nun „die Arbeit ruft“.

Akay hatte schon damit gekämpft die Einleitung der beiden Magier herüberzubringen und dafür gesorgt, dass der Mann nicht Hals über Kopf durch das nächstbeste Ladenfenster sprang, um, mit seinem Segen bewaffnet, in der nächsten Stadt aufzutauchen und so über die Runden zu kommen. Stattdessen war ihr „Opfer“ zwar unsicher, aber es war die helfende Hand, die sie ihm offerierten, die ihn gütig genug stimmten, ihrem Angebot zu lauschen. Schon einige Zeit im Amt des Diplomaten hatte der Sohn eines Dachdeckers seine Erfahrungen gesammelt, wenn es darum ging Leute zu überzeugen, an einen Tisch zu holen und Dinge zu verhandeln. Doch an diesem Tag konnte er sich von seinem älteren Kollegen durchaus die ein oder andere Technik, Redewendung oder Herangehensweise abgucken. So kühl oder schon kalt wie Charon auf Fremde wie Bekannte wirken konnte, so schaffte er es in diesem Moment eine Vertrautheit und Sicherheit aufzubauen, wie sie Akay in dieser Form nicht zu kennen glaubte. Dabei hatte er sie selbst in einem gewissen Grad am heutigen Tag erfahren. Der Finsternismagier blieb einfach ein Rätsel. Ein wunderbares, interessantes und schwer einzuschätzendes Rätsel. Die Art und Weise, wie ihm den Punkt verkaufte, über den sie zuvor noch so heftig diskutiert hatten, bestätigten auch die Fee darin, dass sie die richtige Entscheidung getroffen hatten, auch wenn richtig nicht immer einfach war. Eine Lektion, die er am heutigen Tag definitiv verinnerlicht hatte. Um ihn nicht in seinem Redefluss zu unterbrechen, unterstützte er seinen Kollegen durch wohlwollende Mimik besonders dann, wenn der Schmied herüberschaute vermutlich, um irgendeine Art von Indikator zu haben, was er von den Worten des anderen halten sollte. Der Minoru jedenfalls vertraute und glaubte jedes Wort und genau das versuchte er auch über sein Gesicht zu transportieren. Dass er Fairy Tail einen wertvollen dienst erweisen würde, dessen war sich Akay weiterhin sicher und so konnte er mit Freuden erblicken, dass der Schmied sich der Prozedur unterziehen würde. Ebenso trüb stimmte ihn jedoch auch das Gesicht des Mannes, dessen Welt sich gerade schlagartig verändert hatte. Ein Gefühl, dass der junge Magier nur zu gut kannte, war es doch ebenso ein überraschendes Ereignis, welches ihn überhaupt in diese Lage gebracht hatte, gut zwei Jahre später. Mit ihrer Arbeit verrichtet, verabschiedeten sich die beiden nun wirklich ein letztes Mal. Diesmal, um den Geistlichen mit seinen Gedanken und seiner neuen Situation allein zu lassen. Wann immer er das Gespräch brauchte, so versicherte es der Schwarzhaarige noch beim Verlassen, könne er im Gildenhaus immer einen Ansprechpartner finden. Das war das mindeste, was er anbieten konnte.

An der frische Luft und mit der Sonne nun endgültig am Himmel, atmete Akay einmal heftig ein- und aus, ehe ihn ein Gähner übermannte. Er war immerhin fast die ganze Nacht wach gewesen. Die Arme hinter dem Kopf verschränkte, schaute er nun zu Sphynx. „Puh! Es ist echt eine Sache es auszusprechen aber es dann tatsächlich zu tun war … anstrengend und dabei stand ich nur daneben. Aber jetzt, wo es durch ist, fühle ich mich irgendwie, besser, befreiter. Sind es diese Momente, die das Erwachsenenleben definieren? Dann überlege ich mir das mit dem Älter werden nochmal sehr gut“. Ein kleiner Scherz, doch die Frage war irgendwo auch ernst gemeint. Aus einer Welt kommend die so leicht in Schwarz und Weiß einzuteilen war, waren es die Graustufen, die dem jungen Erwachsenen noch umso schwerer fielen. Ein erster Einblick sozusagen in das, was folgen würde. „Was hast du nun vor, jetzt wo deine Neugierde, deine Suche beendet ist? Ich kann dich natürlich gerne auf ein Frühstück einladen, falls du noch nicht sofort losmachst. Was natürlich auch kein Problem wäre, fühl dich nicht gedrängt“. So richtig wusste die Fee nicht, was er jetzt mit seinem Gegenüber anfangen sollte. Vielleicht wäre es besser, wenn sie fürs erste getrennte Wege gingen.

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BeitragThema: Re: Industriegebiet
Industriegebiet - Seite 2 EmptyDi 28 Jun 2022 - 14:03

„Zugegeben, es war kein einfaches Gespräch. Ich bin froh, dass ich dich an meiner Seite hatte“, schmeichelte Charon dem Minoru, als die beiden endlich der Schmiede den Rücken kehren konnten – dieses Mal endgültig. Es fühlte sich gut an, die Macht einer weiteren Göttin in seinem Körper zu wissen, sie in seinem Mana vermengt zu spüren. Es gab einen deutlichen, schwer zu erklären Unterschied im Mana von Menschen und Göttern, und je mehr von Letzterem Charon in seinem Körper trug, umso angenehmer fand er es. Es war ein schönes Machtgefühl, das andere Magier wohl in der Form nicht würden nachfühlen können. Sicher kein frommer Mann wie Akay, der sicher nicht so gotteslästerlich handeln würde, wie es Charon so gern tat. „Ich denke, du gibst einen ordentlichen Erwachsenen ab. Schwierige Entscheidungen zu treffen und ihnen bis zum Ende zu folgen ist zweifellos ein Teil davon, aber ich denke, deine sanfte und mitfühlende Natur ist etwas, das sich viele Erwachsene so nicht bewahren können. Ich bin sicher, dass du das Älter werden gut überstehst.“ Mit einem warmen Lachen antwortete der Dargin seinem Kollegen und stemmte eine Hand in seine Hüfte, sein Blick hinauf wandernd zu der aufgegangenen, aber noch immer niedrig stehenden Sonne. Er konnte nicht anders als zu gähnen. Sie hatten eine belebende Erfahrung hinter sich, sicherlich, aber der fehlende Schlaf holte langsam auf. „Ein wenig Ruhe täte mir jetzt ganz gut...“, gab das Weißhaar nickend zu und musste schmunzeln. „Eine so freundliche Einladung werde ich sicher nicht ausschlagen. Es wäre mir eine Freude, mit dir zusammen zu frühstücken, Akay.“ Sowohl weil der Dargin den Fairy Tail Magier als fähigen Repräsentanten ihres Berufes und guten Gesprächspartner schätzte, sondern ein Stück weit auch, weil das Eingeladen werden bedeutete, dass er eine Mahlzeit aus seinem zugegebenermaßen engen Sparplan herausrechnen konnte. „Wenn wir jetzt doch noch etwas Zeit zusammen haben... Magst du mir ein wenig über die Funktionsweise von Stellargeistern erzählen? Beschwörungen und irreguläre Existenzen haben doch etwas Faszinierendes an sich...“

@Akay Minoru

~ Ende ~


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