Ortsname: Halle der Rune Knights - Trainingshalle Art: Gebäude Spezielles: --- Beschreibung: Den Rune Knights steht eine eigene Trainingshalle zur Verfügung, in der genügend Platz ist, um sich in der Schwertkunst zu üben oder auch Magie zu erlernen. Die Aufsicht über die Halle wird immer für eine Woche einem S-Rang Magier der Rune Knights übertragen, der für die Einhaltung der Regeln zuständig ist. Je nach zuständiger Person kann es sein, dass persönliche Fehden die Nutzung der Einrichtung behindern.
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Number of Statues: 312
No statue would defy me
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Cassius The Black Knight
Anmeldedatum : 06.05.21 Anzahl der Beiträge : 1458 Alter : 32
Die Frischlinge beim Gruppentraining zu begutachten, wirkte falsch und setzte den einen oder anderen Aspiranten sicherlich mächtig unter Druck, doch schlussendlich ging Cassius hier ja auch nur einem Auftrag nach. Es war keine Seltenheit, dass gelegentlich jemand das Training beobachtete, um spätere Personalentscheidungen zutreffen. Die meisten Truppführer wollten frühzeitig die Talente ausfindig machen und möglichst zeitig abwerben, um stets die besten der Besten im Trupp zu haben, doch bei Cassius war es etwas anderes. Er führte keinen eigenen Trupp und begleitete für gewöhnlich auch keine, denn er wurde für die Speziellen Operationen eingesetzt, von denen selbst innerhalb der Rune Knights nur die Wenigsten wissen. Entsprechend war das heutige Unterfangen auch lediglich eine frühzeitige Vorbeurteilung, um festzustellen, ob sich ein weiteres Beobachten seiner Entwicklungen überhaupt lohnte. Die Verdeckten Operationen brauchten einen ganz besonderen Typ Magier, die ein gewisses Mindset und passende Fähigkeiten mit sich brachten. Yuitora war ein heller Stern am Firmament frischer Talente.
Gerade hatten sie die Aufwärmübungen beendet und waren dabei ordentlich ins Schwitzen gekommen, als der Velnarion auch schon den neugierigen Blick des Tomoeyasu bemerkte. Offenbar war der Schwarze Schwertkämpfer bemerkt worden, doch das war nicht weiter schlimm, denn in Kürze hatte der blauhaarige Ritter ohnehin keine andere Wahl als sich mit ihm auseinanderzusetzen. Der verantwortliche Trainer nutzte sein lautes Organ und befahl den Frischlingen, ein Partnertraining mit Trainingswaffen durchzuführen, was gerade für den Anfang nicht ungewöhnlich war. Gemeinsam lernte es sich deutlich einfacher und effektiver, wie Cassius empfand und eben auch selbst damals herausgefunden hatte. Während sich die Leute also allmählich zusammenfanden, schien Yuitora noch keinen geeigneten Partner gefunden zu haben und so stieß sich Cassius von der Wand ab und spazierte langsam auf die Trainingsfläche. „Ihr erlaubt?“, fragte der schwarze Schwertkämpfer beim Trainer, der ihn mittlerweile registriert hatte. Lächelnd nickte dieser und schon stand der deutlich kleinere Ritter bei Yuitora.
„Ihr trainiert mit mir“, erklärte Cassius also mit einem Lächeln und legte sein Schwert ab, um sich zwei Trainingsschwerter zu schnappen. Eines davon klemmte er sich auf den Rücken, während er das andere locker in der rechten Hand hielt. „Ich habe viel von Euch gehört und bin neugierig“, fügte der Velnarion an und drehte gekonnt die Trainingsklinge in seiner Hand. „Viel zu leicht“, murmelte er leise bezüglich des Gewichts der Waffe, doch konnte er Yuitora nicht beim ersten Training zur Nutzung eines echten Schwertes drängen. „Wäret Ihr denn so gnädig, mir etwas von Eurer Schwertkunst zu demonstrieren?“, fragte Cassius also höflich und drehte das Trainingsschwert abermals, ehe er sein Bein seitlich wegschob und nun schulterbreit dort stand. Er hatte das Schwert direkt auf Yuitora gerichtet und seine freie Hand hielt er seitlich bereit. „Natürlich überlasse ich Euch den ersten Angriff“, lächelte der Velnarion kokett und wartete nun auf die Reaktion des Tomoeyasu. Cassius zog die Augenbrauen etwas enger zusammen und behielt seinen Blick starr auf seinen Kontrahenten, damit er jede Bewegung sofort erkennen konnte.
Der Trainer hatte zum Partnertraining aufgerufen. Ja, eine durchaus effektive Methode. Nicht nur, um sich und seine eigenen Fähigkeiten besser kennenzulernen. Nein, sondern auch, damit mit weiß, was die anderen Mitglieder der Rune Knights alle drauf hatten. Ein Vorteil, wenn man sich nicht im Vorhinein absprechen musste auf einer Quest, sondern direkt wusste, wie man mit jemandem zusammenarbeiten konnte. Jeder suchte sich nun seinen Partner, doch wie es schien, waren sie heute in ungerader Anzahl. Die anderen Personen fanden sich in Zweierteams zusammen, nur Yui blieb im Moment alleine. “Hmm…” gerade wollte er sich zum Trainer umdrehen, um ihn nach einer kleinen Sparringrunde zu fragen, da ertönte auf einmal eine andere Stimme von hinten. Neugierig huschte sein Blick zur Quelle und starrte erneut auf Cassius Velnarion, den A-Rang Magier. Der Tomoeyasu musterte den Mann ausgiebig, immerhin war er ein höherrangiges Mitglied dieser Einheit. “Viel von mir gehört? Interessant.” Ein schmales Lächeln schlich sich auf das Gesicht des Blauhaarigen. Er wüsste nicht, dass er irgendwas nennenswertes bisher getan hatte, aber wie dem auch sei. Das würde er nicht ansprechen. “Wie komme ich zu der Ehre…wie soll ich euch nennen? Cassius? Herr Velnarion?” Er wollte ihm natürlich den nötigen Respekt entgegenbringen und manche mochten es vielleicht nicht, wenn man sie allzu förmlich ansprach. Da richtete Yui sich allerdings ganz nach seinem Gesprächspartner.
Bevor sie jedoch anfangen konnten, brauchten sie Waffen. Yuitora schnappte sich eine der Trainingsschwerter. Er war die Leichtigkeit dieser Attrappen gewohnt, auch wenn er es bevorzugte, sein eigenes zu benutzen. Dass das im Training nicht ging, war ihm dabei natürlich vollkommen klar. Die Aufmerksamkeit des C-Ranges wurde dann allerdings auf seinen Gegenüber gelenkt. Ihm konnte das zweite Schwert auf dem Rücken nicht entgehen. Kämpfte der Mann also normalerweise mit zwei Schwertern? Interessant. Äußerlich blieb Yui relativ gelassen. Innerlich jedoch war er tatsächlich sehr heiß auf dieses kleine Sparring. Ob er es dem Velnarion wohl entlocken konnte, die zweite Waffe zu ziehen? “Wie ihr wünscht.” Yui hielt sein Schwert ebenfalls in einer Hand, doch schnell setzte er zu einem Ausfallschritt nach vorne an, nahm die Waffe in beide Hände und begann mit einem Schwerthieb, schräg von oben links nach unten rechts. Das war jedoch nur eine Finte, denn mitten im Schlag machten seine Arme eine Kurve und er drehte Handgelenk und Waffe so, dass er mit einer flüssigen Bewegung nun von gerade unten zuschlug. Ein sanfter Anfang, doch der Tomoeyasu wollte erstmal wissen, was sein Gegner so konnte. Als A-Rang Magier dürfte Cassius doch bestimmt einiges haben, wovon Yuitora lernen konnte. Und vielleicht schaffte er es ja sogar, ihm das ein oder andere zu zeigen.
Sicherlich hatte sich Yuitora keinen Namen durch seine Taten gemacht, sonst wäre er ja in aller Munde und gewiss kein so kleines Licht in den Reihen der edlen Ritter. Nichtsdestotrotz war der Tomoeyasu kein unbekannter Mann, denn die Obrigkeiten hatten ihn auf dem Schirm und begutachteten seine Fortschritte, schien er doch deutlich vielversprechender zu sein als so manch anderer Neuling. In jedem Durchgang gab es den einen Ritter, der einfach hervorstach und entsprechende Aufmerksamkeit genoss, auch wenn diese Jünglinge es nur selten auf Anhieb verstanden, wieso sich hochrangige mit ihnen abgaben. In diesem Training würde sich nun zeigen, aus welchem Holz der hochgewachsene Mann geschnitzt war und allen voran, wie dessen Kopf funktionierte. Fehlende Kraft konnte durch Training ausgeglichen werden, ebenso konnte man die eigene Körperbeherrschung steigern, doch ein fehlender Verstand ließ sich nicht einfach so aneignen. Cassius Auftrag war klar und seine Absichten würde er dem Kerl auch mitteilen, wenn alles so weit vorüber war, doch wollte er Yuitora vorab unnötigen Leistungsdruck ersparen.
„Cassius reicht völlig aus. Wir sind zwei einfache Männer, die ihre Klingen kreuzen“, entgegnete Cassius auf die Frage hinsichtlich der Formalitäten. Sicherlich brachten ihm die anderen Ritter stets den notwendigen Respekt entgegen, siezten ihn und verhielten sich unnötig untertänig, doch eigentlich mochte Cassius so ein Verhalten nicht wirklich. Er bot im Regelfall immer das Du an und begab sich mit seinen Mitrittern auf eine viel persönlichere Ebene. Cassius rüstete sich mit zwei Trainingsschwertern aus, platzierte jedoch eines auf dem Rücken, denn für einen Neuling wie Yuitora reichte eine Klinge vollkommen aus. Sollte er jedoch talentiert genug sein, um ihn dazu zu bringen, das zweite Schwert zu ziehen, dann hatte er unweigerlich den Respekt des schwarzen Schwertkämpfers geerntet. Noch war dies aber nicht der Fall und Yuitora war jemand, der sich noch zu beweisen hatte, auch wenn er dies vielleicht gar nicht wirklich wollte. Beim Militär liefen die Dinge aber oftmals anders als in den übrigen Gefilden der Menschheit.
Cassius überließ dem Neuling den ersten Angriff und dieser fackelte auch nicht lang. Dieser machte einen Ausfallschritt nach vorn, nahm die Waffe mit beiden Händen und vollzog kurzerhand einen Hieb von schräg oben links nach unten rechts. Ein normaler Standardangriff für einen Schwertkämpfer und nichts, was einen überfordern durfte. Ohne auch nur mit der Wimper zu zucken, wartete der schwarze Schwertkämpfer weiter ab und sah mit an, wie Yuitora seinen Angriff veränderte, in der Hoffnung den Velnarion in eine Finte gelockt zu haben. Mit im Schlag machten seine Arme eine Kurve und die Waffe wurde so gedreht, dass sie flüssig von gerade unten aus zuschlug. Kein schlechtes Täuschungsmanöver und es zeigte deutlich, dass der Tomoeyasu mit einer Klinge umgehen konnte. Cassius setzte ein Lächeln auf, lehnte den Oberkörper leicht zurück und drehte sich geschwind und sich dabei eindrehend an der hochsausenden Klinge vorbei, bis er hinter Yuitora stand und hob dann sein Bein, um ihn mit einem Tritt in den Rücken locker nach vorn zu schubsen.
Die übrigen Trainingspaare hatten nicht einmal wirklich angefangen, denn alle beobachteten sie gebannt dieses Sparring. Selbst der eingeteilte Trainer beobachtete aufmerksam, denn so etwas sah man nicht jeden Tag hier. „Beachtliche Schwertführung. Du gehst sehr geschickt mit der Klinge um“, lobte Cassius den Neuling. „Wo hast du das gelernt?“, hakte er sogleich noch nach. Cassius hatte sich das Schwertkämpfen selbst beigebracht, daher verfügte er über einen völlig eigenen Stil, doch die Bewegung von Yuitora wirkte doch recht standardisiert.
Zwei einfache Männer, die ihre Klingen kreuzten. Ja, am Ende des Tages waren sie wohl nicht mehr als das. Mitglieder der gleichen Organisation, die zufällig denselben Waffentyp bevorzugten und nun gegeneinander antraten. Yui würde lügen, wenn er sagte, er wäre nicht ein klein wenig nervös. Äußerlich ließ er es sich zwar vielleicht nicht anmerken, doch innerlich vermutete er natürlich, dass seine eigenen Schwertkünste nicht ausreichen sollten. Würde ihn dieser Fakt abhalten? Nein, nicht wirklich. Im Gegenteil, es bestärkte den Tomoeyasu sogar in seinem Bestreben, gegen den A-Rang Magier anzutreten. Training war wichtig, und gegen einen stärkeren Gegner zu kämpfen war der beste Weg, um sich zu verbessern. Zumindest war Yuitora dieser Auffassung. Seine Augen lagen auf den beiden Schwertern des Velnarions. Er würde ihm zu gerne das zweite entlocken, doch da lag es wohl einzig und allein an seiner Schwertkunst, dies zu tun. “Auf eine gute Partie.” Gab er seinem Partner noch mit, bevor er sein Schwert vor dem Körper hielt. Genug geredet, es war Zeit, zu beweisen, was in ihm steckte. Dem Blauhaarigen wurde der erste Schlag überlassen, den er auch nutzte. Er wollte wissen, was Yui konnte, dann sollte er es auch bekommen. Sein erster Angriff war wie aus dem Lehrbuch. Ein Schlag von oben, gefolgt von einer Finte, um seinen Gegenüber kalt zu erwischen und ihm einen Treffer mitzugeben. Ein einfaches Manöver, welches Cassius mit wenig Aufwand auch direkt für sich nutzte. Yui spürte nur den leichten Tritt, der ihn ein paar Schritte nach vorne beförderte und auch seine Haltung damit etwas aus dem Gleichgewicht brach. Sein Angriff hatte verfehlt, keine Überraschung.
“Etwas Zeit im Dienst als einfacher Soldat und Training in meiner Freizeit.” Beantworte er die neugierige Frage des Schwarzhaarigen, während der Magier seine Haltung zurückgewann und sich wieder zu ihm drehte. Seine Augen registrierten gar nicht, dass die restlichen Leute in der Halle gar nicht wirklich am Trainieren waren, denn die gesamte Aufmerksamkeit des Tomoeyasus lag auf Cassius. “Ich kann aber nur ein Kompliment zurückgeben. Eine Bewegung, schnell und präzise genug, einem Angriff auszuweichen und sofort einen Konter zu starten. Beeindruckend.” Ein herausfordernder Blick formte sich in Yuis Gesicht. Sein Kampfgeist wurde angeschürt. “Aber wir fangen gerade erst an.” Sagte er und machte erneut einen Satz nach vorne. Bisher beschnupperten die Schwertkämpfer sich ja noch, das wollte er schnellstmöglich ändern. Mit dem Schwert in der linken Hand setzte der Tomoeyasu zu einem Stichangriff an. Sein Ziel: Die Schwerthand seines Gegners. Ein präziser Hieb konnte ihn vielleicht entwaffnen, doch vermutlich würde der A-Rang Magier auch dies nicht mit sich machen lassen. Yui behielt seinen Gegenüber die ganze Zeit im Auge. Sein Blick war auf die Pupillen des Velnarion gerichtet, er wollte jede Augenbewegung mitbekommen und den richtigen Moment abwarten. In dem Moment, in dem Cassius seine Aufmerksamkeit darauf fokussierte, auf den Angriff zu reagieren, würde Yuitora zuschlagen und ihn versuchen, mit einem Beinfeger auf den Boden zu befördern und dann mit einem weiteren Hieb nachsetzen. Währenddessen schienen die anderen Anwesenden ihr Training völlig vergessen zu haben und waren nur darauf gebannt, was wohl passieren würde. Genau wie Yui kamen sie nicht jeden Tag in den Genuss, einen höherrangigen Magier in Aktion zu sehen. Doch das, was der Großgewachsene ihnen allen voraus hatte war der Fakt, dass er mittendrin stand und nicht nur von der Seite zuschaute. In ihm brennte das Feuer des Wettkampfes und er wollte unbedingt herausfinden, ob etwas gegen Cassius funktionierte
In der Trainingshalle bot sich für die vielen frischen Ritter ein Aufgebot, welches man nun wirklich nicht alle Tage mit ansehen konnte. Ein hochrangiger Magier und ein frischer Ritter duellierten sich im Schwertkampf, da war es nicht verwunderlich, wieso niemand sonst hier trainierte. Alle sahen gebannt zu und drückten ihrem Kollegen Yuitora natürlich auch die Daumen, denn sich gegen einen ranghöheren Ritter zu behaupten war wahrlich kein Zuckerschlecken. Cassius bekam nur am Rande mit, dass sie das Zentrum aller Aufmerksamkeit waren, doch betrachtete man den Tomoeyasu genauer, erkannte man sofort, dass er alles um ihn herum ausgeblendet hatte. Sein Fokus lag voll und ganz auf dem schwarzen Schwertkämpfer und genau so sollte es in einem richtigen Schwertkampf auch sein. Das Lächeln des Velnarion wurde süffisanter, dann ging der Spaß schlussendlich auch los. Ein erster Angriff, gefolgt von einer Finte, klassisches Lehrbuchmanöver, aber Cassius gefiel die Technik dahinter sehr. Yuitora konnte seine Klinge so elegant führen, wie es für Anfänger sehr ungewöhnlich war. Sofort erkannte er, dass dahinter weit mehr Training steckte. Erfolglos blieb der Angriff schlussendlich dennoch.
„Dann hast du die Zeit sehr gut genutzt“, gab Cassius direkt zurück als auch ihm bereits ein Kompliment zu Teil wurde. „Ich mache das seit vielen Jahren und bereits einiges an reeller Kampferfahrung gesammelt“, entgegnete der schwarzhaarige Ritter seinem Sparringpartner. „Aber ich danke“, fügte er direkt an. Das Feuer in ihm brannte, denn Yuitora hatte völlig recht. Sie hatten gerade erst angefangen und steckten noch immer in der Aufwärmphase, daher war absolut nicht abzusehen, wie sich der Kampf entwickeln sollte. Abermals war es der blauhaarige Mann, der die Initiative ergriff und mit einem schnellen Stichangriff auf seine Schwerthand abzielte. Das Yuitora ihn anschließend mit einem Beinfeger zu Boden bringen und einen Hieb nachsetzen wollte, vermochte Cassius nicht vorherzusagen, doch den Angriff auf seine Schwerthand ließ er gewiss nicht zu. Ohne seinen Blick von den Iriden seines Kontrahenten zu nehmen, gab er seinem Schwert einen leichten Impuls und ließ sie dadurch kurzerhand in Richtung seiner anderen Hand fliegen. Seine Sekundärhand griff nach dem Schwert und sofort setzte er zu einem Stichangriff an, der beinahe doppelt so schnell war wie der des Angreifers. Zielen tat er dabei knapp neben das Schultergelenk der Schwertführenden Seite von Yuitora. Das dürfte ihn, im Falle eines Treffers, auch sofort die Kraft kosten das Schwert zu halten. „Zu langsam!“
Cassius selbst drehte sich dabei seitlich heraus, damit der Stich des Tomoeyasu ins Leere ging. Ob dieser überhaupt geschwind genug reagieren konnte, um noch zum Fußfeger anzusetzen, war fraglich, aber wenn er nicht auf den Kopf gefallen war, dann hatte er sicherlich einen Plan B griffbereit.
Yui steckte viel Herzblut in seine Schwertkunst. All der Schweiß, die endlosen Stunden mühevollen Trainings, die er schon durchstand und noch durchstehen musste. Doch erinnerte er sich an jede einzelne Minute zurück, fand er weder Reue noch Zweifel daran, dass er etwas anderes oder etwas besser hätte machen können. Und genau dies wollte er Cassius zeigen. Nicht jeden Tag hatte er die Chance, jemand bekannten unter den Rune Knights wie den Velnarion im direkten Kampf herauszufordern. War er ihm vermutlich im direkten Schwertkampf unterlegen? Sehr wahrscheinlich. Der Tatsache war Yui sich auch bewusst, doch wer sagte, dass das ein Grund zum Aufgeben war? Nein, im Gegenteil. Es befeuerte den Drang des Tomoeyasus, noch mehr zu geben. 120% mindestens, sonst würde er seinem Gegenüber niemals das zweite Schwert entlocken. Mit einem Plan im Kopf startete Yuitora seine Angriffe, doch wie erwartet, würde sein Gegner sich davon nicht beeindrucken lassen. Man merkte ihm die Erfahrung an, denn sofort hatte der A-Rang einen Konter im Gepäck, dessen Schnelligkeit und Präzision die Schwertstreiche des Blauhaarigen deutlich überstiegen. Fast schon wie in einer Zeitlupe sah Yui den Stichangriff auf sich zufliegen. In realer Zeit verging nicht mehr als eine halbe Sekunde, in der er blitzschnelle Entscheidungen treffen musste. Entscheidungen, die im Zweifel eine vorzeitige Niederlage bedeuten konnten.
Aber wie schon erwähnt, wer wäre er, wenn er einfach aufgeben würde? Nein, dem Angriff konnte er nicht vollständig ausweichen, also musste ein neuer Plan her. So schnell seine Reaktionszeit es erlaubte, veränderte der Blauhaarige die Balance seines Körpers und verschob diesen nur wenige Zentimeter in die andere Richtung, sodass der Hieb nicht das Gelenk traf, sondern den Oberarm. Seine Augen weiteten sich, denn der Treffer hatte einiges an Wucht. So starke Schmerzen an einem Punkt hatte Yui in seinem ganzen Leben noch nicht gespürt, doch er tat alles daran, jegliche Schreie sowie etwaige Tränen, die ihm kommen könnten, zurückzuhalten. Stattdessen nutzte er die Kraft, die ihn traf, zu seinem Vorteil und ließ sich von ihr treiben, sodass er seinen Schwertarm sowie den gesamten Körper auf seinem linken Fuß balancieren und sich drehen ließ, um Cassius von der anderen Seite mit einem schwungvollen Hieb zu erwischen. Normalerweise wäre eine Drehung in einem Schwertkampf eine größere Behinderung als Hilfe, denn wer würde seinem Gegner schon freiwillig den Rücken zukehren, selbst wenn es nur für eine einzige Sekunde war? Doch für diese Situation hatte es einen größeren Nachteil, den Schlag mit ganzer Kraft hinzunehmen und nichts daraus zu machen. Dieser horizontale Hieb zielte direkt auf den Oberkörper des Velnarion ab. Ein direkter Treffer sollte es werden, auch wenn die Chance, dass sein Gegenüber rechtzeitig reagieren würde, garantiert war.
Zwar stand der Tomoeyasu noch am Anfang seiner glorreichen Karriere als Runenritter, doch sein Schwertkampf war nicht von schlechten Eltern. Cassius konnte bei jedem Schlagabtausch spüren, wie viel Herzblut Yuitora in seine Fertigkeiten investierte und genau das machte einen guten Schwertkämpfer am Ende des Tages aus. Man brauchte nicht einmal zwingend viel Talent, denn hartes Training brachte einen schlussendlich an dasselbe Ziel, denn eben diese harte Arbeit war das, was dem Schwertkämpfer zugleich die notwendige Überzeugung mit auf den Weg gab, in einer waschechten Herausforderung zu bestehen. Bereits jetzt hatte Cassius genug gesehen, um zu wissen, dass es sich lohnte ihn im Auge zu behalten und das würde er auch tun, denn einen solchen Kämpfer konnten sie beim regulären Militär definitiv gebrauchen.
Wenn Yuitora um einiges schneller und kräftiger wäre, dann könnte er den Velnarion definitiv in arge Bedrängnis bringen, doch so musste er sich voll und ganz auf sein Geschick und seine Intuition verlassen, in der Hoffnung halbwegs erfolgreich zu sein. Die praktische Erfahrung aus waschechten Gefechten machte Cassius jedoch eine Spur gefährlicher als es trainierende Schwertkämpfer auf hohem Niveau für gewöhnlich waren, aber er hielt sich natürlich ein stückweit zurück, um Yuitora nicht noch krankenhausreif zu schlagen. Der letzte Angriff des schwarzhaarigen Ritters hatte ihn sicherlich überrascht, doch instinktiv rettete sich der Blauschopf aus der Misere, in dem er sich so verlagerte, dass sein Gelenk unbeschadet blieb. Stattdessen traf das Schwert auf den Oberarm und verursachte dort einen starken Schmerz, während Yuitora den Schwung nutzte, um sich herumzudrehen. Für gewöhnlich war eine Drehung eher nachteilig, doch in dieser Situation bestens eingebracht.
„Keine schlechte Idee“, schmunzelte der schwarze Schwertkämpfer, während er aufgrund seines Schwunges weiter voran glitt. Die Gefahr war nun das Schwert, welches von hinten auf seinen Rücken zujagte. Yuitora hatte sich damit in eine sehr günstige Position begeben und zwang den schwarzen Schwertkämpfer eindeutig zum Handeln, denn entweder griff er nun zum zweiten Schwert und blockte den Angriff oder er kassierte den Treffer, würde jedoch einen Angriff starten, der Yuitora ebenso treffen sollte. Im Grunde konnte er dem Tomoeyasu hier zwei verschiedene Erfolge zugestehen, denn sein zweites Schwert zog er nur, wenn er einen Gegner für würdig befand und andererseits war ein Gefechtstreffer bei einem Magier wie ihm etwas, womit man sich im Kameradenkreis durchaus brüsten konnte.
Natürlich wurde diese Rechnung aber nicht mit Cassius Velnarion gemacht, der sein Trainingsschwert mit Mana auflud und es geschwind über die Schulter nach hinten führte, wo es senkrecht gen Boden zeigte. Dort prallte dann auch schon der horizontale Schwerthieb von Yuitora auf, wodurch das Mana von Cassius schlagartig entladen und der Blauschopf mit einem kräftigen Stoß nach hinten gestoßen wurde. Noch während der Tomoeyasu in der Luft war, führte Cassius die Trainingsklinge nach vorn und tippte sie auf den Boden, um einen unsichtbaren Angriff dort hineinzuleiten. Cassius wandte sich dem Schwertkämpfer zu, der gerade wieder auf dem Boden landete. „Du hast großes Talent, Yuitora Tomoeyasu“, lobte der Ritter. „Aber du hast noch viel zu lernen“, lächelte er und schon krachte der Angriff direkt unter Yuitora aus dem Boden hervor und die Wucht des Angriffes zog sich über seinen Körper wie ein Schwertstreich.
Zauber:
Force Strike TYP: Kampftechnik ELEMENT: --- KLASSE: I ART: Support MANAVERBRAUCH: 10 MAX. REICHWEITE: Beim Anwender SPEZIELLES: Klingenwaffen, Stangenwaffen, Kettenwaffen, Faustwaffen, Schlagwaffen, Waffenlos VORAUSSETZUNGEN: Stärke Level 3, Willenskraft Level 2 BESCHREIBUNG: Bei dieser Kampftechnik lädt der Anwender ein Körperteil oder eine Waffe mit Mana auf, worauf er damit Angreift. Bei einem Treffer wird dem Angriff, egal, wie stark oder schwach er war, ein Rückstoß hinzugefügt, der selbst keinen Schaden macht, den getroffenen Gegner oder Gegenstand aber mit der Stärke des Anwenders -1, bis zu einem Maximum von 4, wegstößt. Die Technik dient vor allem dazu etwas Abstand zwischen sich und einen Kontrahenten zu bringen.
Hidden Strike TYP: Kampftechnik ELEMENT: --- KLASSE: II ART: Fernkampf MANAVERBRAUCH: 40 MAX. REICHWEITE: 15 Meter SPEZIELLES: Klingenwaffen, Stangenwaffen, Kettenwaffen, Faustwaffen, Schlagwaffen, Waffenlos VORAUSSETZUNGEN: Geschicklichkeit Level 5, Willenskraft Level 3 BESCHREIBUNG: Diese Kampftechnik ermöglicht es dem Anwender, einen managefüllten Angriff auszuführen, dessen Wucht in eine Wand oder den Boden geleitet wird. Darauf wandert der Angriff in gerader Linie mit einer Stärke, die der Stärke des Anwenders bis maximal Level 6 entspricht, ungesehen durch den Boden und bricht an der vom Magier gewünschten Stelle mit den gleichen Werten wieder hervor, als wäre es ein physischer Angriff. Das maximale Level der Schnelligkeit beträgt Level 7. Verlässt der Angriff die Reichweite, löst er sich automatisch auf, solange er jedoch innerhalb der Reichweite verweilt, kann er Schnitt bis zu 10 Sekunden lang bestehen, solange er einen Gegenstand hat, in der er existieren kann. In seiner Bewegung stoppen kann der Angriff jedoch nicht.
Mastery: Mastery I: Maximum für Stärke oder Schnelligkeit + 1
Dem schwarzen Schwertkämpfer seine zweite Klinge zu entlocken, wäre eine große Ehre gewesen. Doch so, wie ihr kleiner Trainingskampf gerade verlief, sollte es wohl nicht so sein. Yui blickte mit Begeisterung in die Richtung seines Kontrahenten. Cassius wirkte fast schon so, als würde ihn so eine Auseinandersetzung nicht mal ansatzweise beanspruchen. Und vielleicht war es auch wirklich so, immerhin war er ein fähiger Kämpfer und hatte deutlich mehr Erfahrung als Yui. Doch alleine aus so einem Grund gab der Blauhaarige nicht klein bei. Schon jetzt lernte er deutlich mehr als es bei einer einfachen Trainingseinheit der Fall gewesen wäre. Die subtilen und sehr effektiven Bewegungen des Velnarion, gepaart mit seiner Geschwindigkeit und Wucht, waren wertvolles Lernmaterial. Auch in den Momenten, in denen Yuitora dachte, er könne endlich einen richtigen Treffer landen, zeigte man ihm mal wieder, wie viel Luft nach oben es noch gab. Seine klug genutzte Drehung und der darauffolgende Schlag wurden abgewehrt und Yui flog ein paar Meter nach hinten. Er verlor durch den überraschenden Aufprall dabei das Gewicht und landete kurzerhand auf dem Rücken. Als wäre diese Abwehr aber noch nicht genug gewesen, war es diesmal die Offensive seines Gegners, die ihn kalt erwischte. Aus dem Nichts spürte er Schmerz. Ein Schwertstreich, der seinen gesamten Körper einnahm und ihn vollkommen unerwartet traf. “Ahh.” Ein schmerzerfüllter Schrei hallte durch die Trainingshalle, während der Angriff sein bestes Tat, dem Tomoeyasu zuzusetzen.
Yui atmete schwerer und sein Blick ging gen Decke. Verdammt, tat das weh. Noch Sekunden danach fühlte sich alles so an, als würde er immernoch kassieren, auch wenn der Angriff des Velnarion schon sein Ende gefunden hatte. Den Blauhaarigen überkam ein Lächeln und er fing an, herzlich zu lachen. Schmerzerfüllt, aber laut und ehrlich. Langsam richtete er seinen Oberkörper auf und starrte nun in die Richtung seines Gegners. Das Trainingsschwert lag immernoch fest in seiner Hand, er hatte es nie losgelassen. Das war wohl der beste Weckruf, den er hätte haben können. “Ja, das habe ich wohl.” Es gab noch so viel, was Yui nicht konnte. “Es wäre wohl nur logisch, in so einer Situation meine Niederlage einzugestehen.” Ja, er konnte eindeutig nicht gewinnen. Cassius war ihm haushoch überlegen, da gab es keine Diskussion. Aber wieso sollte man denn immer nur nach Logik handeln? Yuitora stützte sich auf seinem Trainingsschwert ab, während sein Körper wieder den Halt fand, auf beiden Beinen zu stehen. “Das wäre aber ziemlich langweilig.” Sagte er und sammelte Mana in seinen Beinen. Diese wurden schlagartig drahtiger, als hätte der Tomoeyasu dort plötzlich Gewicht verloren. “Nächster Versuch.” Yui machte einen Ausfallsprung, der ihn mehrere Meter nach vorne schnellen ließ und die Distanz zwischen ihm und Cassius schnell überbrücken ließ. Kaum stand er vor dem Velnarion, verdünnten sich diesmal die Arme des Blauhaarigen. Erneut versuchte er, seinen Kontrahenten mit Schwertstreichen zu treffen, diese waren diesmal jedoch ein gutes Stück schneller als zuvor. Das Feuer im Tomoyasu brannte heller, weswegen er sich entschied, nun von seiner Magie Gebrauch zu machen.
Flourishing Arms: Fencer Soul TYP: Elementlose Magie ELEMENT: --- KLASSE: I ART: Nahkampf MANAVERBRAUCH: 20 pro 3 Minuten MAX. REICHWEITE: selbst SPEZIELLES: Partial Take Over VORAUSSETZUNGEN: Manaregeneration Level 2, Schnelligkeit Level 2 BESCHREIBUNG: Bei diesem Zauber verwandelt der Anwender seinen Arm in den eines geschickten Fechters, wodurch dieser drahtiger wird. Die Schnelligkeit des Armes steigt um einen Level. Man kann den Zauber auch auf beide Arme anwenden, es verdoppeln sich dann allerdings die Manakosten.
Fancy Footwork: Duelist Soul TYP: Elementlose Magie ELEMENT: --- KLASSE: I ART: Support MANAVERBRAUCH: 20 pro 3 Minuten MAX. REICHWEITE: selbst SPEZIELLES: Partial Take Over VORAUSSETZUNGEN: Manaregeneration Level 2, Schnelligkeit Level 2, Geschicklichkeit Level 2 BESCHREIBUNG: Bei diesem Zauber verwandelt der Anwender seine Beine in die eines geschickten Fechters, wodurch diese drahtiger werden. Die Schnelligkeit eines seiner Beine steigt um einen Level. Man kann den Zauber auch auf beide Beine anwenden, es verdoppeln sich dann allerdings die Manakosten. Außerdem kann der Anwender dann auch schnelle Ausfallsprünge nach vorne machen und ohne Anlauf eine Distanz von zwei bis drei Metern blitzschnell überwinden.
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Cassius The Black Knight
Anmeldedatum : 06.05.21 Anzahl der Beiträge : 1458 Alter : 32
Der Trainingskampf mit Yuitora machte wirklich Spaß, denn auch wenn er ein Frischling bei den Rittern war, so zeigte er deutlich mehr Talent und Können im Bereich des Schwertkampfes als so mancher Ritter mit mehr Dienstzeit. Solche Kontrahenten hatte der junge Schwertkämpfer wirklich am liebsten, zumal es für den Tomoeyasu sogar förderlich sein konnte, wenn er sich in diesem Kampf von seiner besten Seite präsentierte. Yuitora hatte keineswegs Vitamin Cassius notwendig und bekommen würde er es auch nicht, aber Generia hatte ihn gebeten, ihn zu begutachten und genau das tat er. Eine ehrliche Einschätzung konnte also weit mehr bringen als eine Vitamin B Spritze. Vitamin B ruinierte schlussendlich nur den eigenen Ruf und ließ immer Zweifel an den Fähigkeiten, aber eine Empfehlung basierend auf einer fachmännischen Evaluierung hingegen, förderte den Ruf sogar spürbar. Und das, was Cassius hier zu Gesicht bekam, überzeugte ihn deutlich. Natürlich gab es Luft nach oben, die gab es selbst beim Velnarion und doch war Yuitora gut genug, um sich einen Platz bei den Rittern zu sichern.
Noch immer lag dieser getroffen auf dem Rücken, versuchte die Schmerzen des Hidden Strike abzuschütteln und wieder auf die Beine zu kommen. Es war nicht verwunderlich, denn dieser Angriff hatte ihn völlig überrascht und ungebremst erwischt. Cassius hatte nun einmal eine deutlich spürbare Kraft zur Verfügung, aber der Velnarion war sich absolut sicher, dass der Tomoeyasu damit klarkam. Das Trainingsschwert hielt er immerhin noch immer fest in den Händen, was für einen Schwertkämpfer das Wichtigste war. Das Schwert war die Waffe, die Verlängerung des Armes und ein Teil der Seele. Ein Schwertkämpfer ohne Schwert war kein Schwertkämpfer. Man durfte niemals die Waffe verlieren, egal wie schlecht der Kampf für einen ausgehen sollte. Dann lachte der Ritter herzhaft auf, zwar spürbar schmerzerfüllt, aber herzhaft. Das zauberte dem hochrangigen Ritter natürlich ein Lächeln ins Gesicht, denn genau so musste die Seele eines wahren Schwertkämpfers sein. Eine Niederlage gab es nicht. Ein Kampf war erst dann vorbei, wenn die Klinge oder das eigene Leben verloren waren.
„Du hast es in dir, Yuitora“, kommentierte der Velnarion und zollte dem Tomoeyasu damit äußerst großen Respekt. Noch immer sahen all die anderen Ritteraspiranten und deren Trainer gespannt zu, denn so ein Gefecht erblickte man in den Phasen der Dienstzeit für gewöhnlich überhaupt nicht. „Zeig mir, was du wirklich draufhast“, forderte Cassius ihn auf. Er wusste genau, dass Yuitora noch einiges mehr auf dem Kasten hatte, zumal der Einsatz von Magie ja auch nicht verboten war. Dieses Duell begab sich auf das nächste Level, denn Yuitora griff zu seinen Take Over Zaubern und vermachte sich damit Fähigkeiten, die ihn deutlich effizienter im Schwertkampf werden ließen. Geschwind begann er die Distanz zum Velnarion zu überbrücken, weswegen dieser sein Schwert bereits vorsorglich nach vorn führte, und kaum setzte der Blauschopf zu schnellen Stichangriffen an, begann das Schwert von Cassius plötzlich sich rasant zu rotieren. Dann trafen die schnellen Schwertstiche auch schon auf das rotierende Schwert und wurden von diesen abgewehrt, doch war es sicher nur eine Frage der Zeit, bis die Verteidigung des Velnarion darunter zusammenbrach.
„Eine beeindruckende Technik“, lobte Cassius den jungen Ritter und setzte ein süffisantes Grinsen auf. „Ich habe entschieden, dir einen Gefallen zu tun“, brachte Cassius hervor, der das Schwert weiter rotieren ließ, um die Stichangriffe von Yuitora abzuwehren. „Sieh zu und lerne“, forderte Cassius ihn dann auf und stemmte sich ein wenig in das rotierende Schwert, um Yuitora nach hinzudrücken, trotz seiner vielen Stiche. Mit der anderen Hand griff Cassius über die Schulter zum zweiten Trainingsschwert und löste es, während er es mit Mana auflud. Dann stoppte er die Rotation, während er zeitgleich das aufgeladene Schwert nach vorn schwang. In diesem Augenblick konnte Yuitora zwar einen Stich erfolgreich auf der Brust des Velnarion landen, doch vom Schwerthieb – ob er Yuitora traf oder nicht – lösten sich direkt im Anschluss drei weitere Klingenangriffe in Form eines Nachhalls mit exakt derselben Stärke des ersten Schwungs, um Yuitora endgültig auf die Bretter zu schicken.
Zauber:
Rotating Shield TYP: Kampftechnik ELEMENT: - KLASSE: III ART: Schild MANAVERBRAUCH: 150 pro Minute MAX. REICHWEITE: Beim Anwender SPEZIELLES: Klingenwaffen, Stangenwaffen, Kettenwaffen, Schlagwaffen VORAUSSETZUNGEN: Geschicklichkeit Level 7, Manaregeneration Level 5, Stärke Level 3 BESCHREIBUNG: Der Anwender konzentriert sein Mana in seiner Waffe und bringt diese vor sich, um sie dort äußerst schnell rotieren zu lassen, während das Mana von dieser wieder ausgestoßen wird. Seine Hand fungiert dabei als Mittelpunkt der Rotationsbewegung. Während die Waffe vor dem Anwender rotiert, erzeugt das ausgestoßene Mana einen Schild, der in runder Form die volle Silhouette des Anwenders abdeckt. Die Stärke des Schildes entspricht der Stärke des Anwenders bis zu einem Maximum von Level 8, dadurch bricht der Schild erst zusammen, wenn die Stärke eines Angriffes oder Zaubers diesen Wert erreicht oder übersteigt. Zauber ohne eine Stärke können hingegen jedoch nicht abgewehrt werden.
Quadruple Strike TYP: Kampftechnik ELEMENT: --- KLASSE: III ART: Nahkampf MANAVERBRAUCH: 125 MAX. REICHWEITE: Beim Anwender SPEZIELLES: Klingenwaffen, Stangenwaffen, Kettenwaffen, Faustwaffen, Schlagwaffen, Waffenlos VORAUSSETZUNGEN: Stärke Level 7, Willenskraft Level 5, Double Strike BESCHREIBUNG: Bei dieser Kampftechnik wird einer Waffe oder einem Körperteil durch Mana ein "Nachhall" gegeben, wenn man einen Angriff ausführt. Dadurch entsteht hinterher drei Druckwellen, welche die getroffene Stelle wie weitere Angriffe treffen. Die Stärke dieser Angriffs entspricht der Stärke des Anwenders bis zu einem Maximum von 8.
Sein Schwert loszulassen bedeutete Aufgeben. Erst dann, wenn Yuitora sein Bewusstsein oder sein Leben verlor, sollte er die Waffe aus seinem Griff geben. Dabei war es egal, ob es sich nur um ein Trainingsschwert oder ein Echtes handelte. Diesen Kampf nahm er genauso ernst wie einen richtigen Einsatz, denn nur dann konnte er 100% geben. Cassius war ein ernstzunehmender Gegner, bei dem man sich keine Fehltritte erlauben durfte. Der schwarze Schwertkämpfer übertraf den Tomoeyasu in Sachen Schnelligkeit, Können mit dem Schwert und Kraft um Längen. Selbst mit all seiner Konzentration war es ihm nicht möglich, einen gezielten Treffer zu landen und alles, was er bekam, war ein kurzes Vergnügen mit dem Hallenboden. Doch das reichte nicht, um den Willen zu brechen. Im Gegenteil, es befeuerte ihn nur noch mehr. Für solche Momente lebte Yui. Er liebte seinen Job und seine Familie. Doch nichts schlug die heiße Phase eines Wettkampfes, der sich bald dem Ende neigte. Seine Schmerztoleranz hatte schon lange ihr Limit überschritten und alles, was ihn gerade daran hinderte, nicht voller Schmerz auf die Knie zu gehen, war das Adrenalin, welches durch seinen Körper pumpte. Abgesehen davon könnte er dieses Spektakel bestimmt noch eine Weile so fortführen. Jetzt war es allerdings Zeit, ein wenig anzuziehen und Gebrauch von Magie zu machen. Bisher hatte der Tomoeyasu sich nicht seinen Take-Overs bedient, doch um Cassius etwas geeignetes entgegenzusetzen, war es wohl unabdingbar.
Mit einem großen Ausfallschritt nach vorne überbrückte er die Distanz zwischen sich und seinem Kontrahenten ziemlich schnell, woraufhin Yui ihn mit einer schnellen Abfolge von Schwertstichen unter Druck setzte. Auch wenn all seine Angriffe vom rotierenden Schwert des Velnarion abgefangen wurden, verfolgte der Tomoeyasu seine eigenen Streiche und das Vorhaben seines Gegners ziemlich genau. Geduldig wartete er, bis sich ein Zeitfenster öffnete und er einen ordentlichen Angriff starten konnte, immerhin durfte man ja nicht zu voreilig sein. Unbedacht in die Klinge seines Gegners rennen war der Tod jedes Kämpfers. Und trotzdem…war er im nächsten Moment genau die Person, die freiwillig ins Messer sprintete. Die Rotation des Schwertes stoppte, woraufhin der Blauhaarige etwas mehr Kraft in seinen nächsten Stich steckte und diesen nun in Cassius´ Brust einschlagen ließ. Jedoch war ihm nicht entgangen, wie seine andere Hand nun eine weitere Waffe in der Hand hielt. Für viele war es vermutlich nur der logische Schritt für jemanden wie Cassius, von seinem Arsenal Gebrauch zu machen. Doch für Yuitora war das ein Zeichen dafür, dass er ihn ernster nahm, was das Feuer in seinem Körper nur heller brennen ließ. Seine Augen wichen nach oben und er sah das Schwert auf sich zuschnellen. Um ehrlich zu sein, dem würde er nicht ausweichen können. Alles schien für einen Moment wie in Zeitlupe, eine Sekunde glich einer Minute. Selbst wenn er jetzt zu einem Seitschritt ansetzen würde, wäre er nicht schnell genug. Was auch immer Cassius hier vorhatte, es sollte klappen. Das hieß jedoch nicht, dass Yui kampflos aufgab. Der Treffer in der Brust war ein Erfolg und das Schwert befand sich dort immernoch. Diese Chance für einen Folgetreffer würde er so einfach nicht mehr bekommen, weswegen er die Spitze der Trainingswaffe nun an den Körper des Velnarions herandrückte und seinen Oberkörper entlang nach oben schnellen ließ, genau auf die Kehle seines Kontrahenten zu. Ob dieser Angriff traf oder nicht, das sah Yui nicht mehr, denn kaum hatte er seine Aktion gestartet, knallte die Waffe des schwarzen Schwertkämpfers auf seinen Kopf…und nochmal…und nochmal…und nochmal. Yuitora hatte nicht einmal die Chance, das Gesicht seines Gegners nochmal zu sehen, bevor die Welt um ihn herum schwarz wurde und er das Bewusstsein verlor.
Was für ein Kampf. Yuitora hatte bewiesen, dass er deutlich mehr im Schwertkampf beherrschte als all die anderen Frischlinge in diesem Saal. Training im Grundkurs für Basisbefähigung Schwertkampf? Hier wäre der Tomoeyasu zweifelsohne unterfordert gewesen und genau diesen Umstand hatte Cassius hier ans Tageslicht geholt. Der Blauschopf hatte sein Bestes gegeben und war über seine Grenzen hinausgeschossen, in dem er alles auf sich nahm, um den Velnarion zu bekämpfen. Selten hatte der schwarze Schwertkämpfer so viel Spaß an einem Evaluierungskampf, doch Yuitora hatte ihm hiermit wirklich den Tag versüßt. Seine Schwerttechnik war erste Sahne und seine Bewegungen koordiniert, außerdem verfügte er über Mut und Selbstbewusstsein. Er hatte in keiner Sekunde die Klinge losgelassen und trotz der Ausweglosigkeit bis zum bitteren Ende gekämpft. Genau das wollte Cassius von ihm sehen, denn diese Eigenschaften musste man Ritter einfach verinnerlichen und in jedem Augenblick abrufen. Das Dienstverständnis musste weit mehr beinhalten als der einfache Wille dem Volk zu helfen. Yuitora hatte es bewiesen und damit die Evaluierung des Ritters bestanden.
Noch wenige Augenblicke zuvor hatte sich der Kampf der beiden Ritter zugespitzt. Cassius hatte es zwar nicht nötig gehabt, aber Yuitora hatte es sich verdient gehabt, das Ausmaß der Kräfte des Velnarions zu spüren zu bekommen. Cassius zog scharf die Luft ein, als die Klingenspitze in seine Brust gestoßen wurde, doch hatte er in dieser Sekunde nur Fokus für Yuitora übrig, der von seinem zweiten Schwert getroffen und kurz darauf von drei weiteren Schwerthieben erwischt wurde. Alle Hiebe erwischten den hochgewachsenen Ritter am Kopf, dessen Lichter dadurch zappenduster wurden, doch hatte er kurz bevor noch ein abschließendes Manöver in die Wege geleitet. Die Schwertspitze wurde an seinem Oberkörper entlang nach oben geschnellt und raste geradewegs auf die Kehle zu, was selbst mit einem Trainingsschwert sehr gefährlich werden konnte. Natürlich wollte der Velnarion hier nicht jämmerlich verbluten und duckte daher seinen Kopf nach vorn, damit die hochschnellende Spitze ebenso auf seinen Kopf knallte. Wäre es ein echter Kampf mit scharfen Waffen gewesen, dann wären sie spätestens jetzt beide schlichtweg tot. Cassius torkelte mit einem Schädeldröhnen nach hinten, während Yuitora bewusstlos zu Boden ging.
Stille kehrte in der Halle ein, denn sowohl der Trainer als auch die vielen Schüler blickten gebannt und schockiert zugleich auf das Geschehene. Ihr Mitschüler, Yuitora Tomoeyasu, hatte ein Unentschieden gegen Cassius Velnarion zustande gebracht. Cassius ließ ein Trainingsschwert fallen und hielt sich den pochenden Kopf, während er Yuitora ansah. „Ein verdammt guter Kampf. Leider wirst du nie erfahren, wie erfolgreich du gewesen bist“, grinste Cassius zufrieden. Sicherlich sollte eines Tages die Beichte kommen, doch sollte sich Yuitora nicht auf seinen Lorbeeren ausruhen. Er musste denken, dass er noch viel stärker werden musste, um die Revanche zu gewinnen. Doch was machte er jetzt mit dem bewusstlosen Blauschopf? Zunächst prüfte Cassius, ob der Tomoeyasu irgendwie verletzt war, doch das war glücklicherweise nicht der Fall. Keine der Blessuren würde für nachhaltige Schäden sorgen, also gab es auch keinen dringenden Handlungsbedarf. Der Schwertkämpfer räumte die Trainingsschwerter weg und schnallte sich seine Echten wieder auf den Rücken, ehe er den bewusstlosen Yuitora über die Schulter warf und gen Ausgang spazierte. Auf dem Weg sah er noch einmal gen Trainer. „Viel gelernt hätte er hier ohnehin nicht“, lächelte er und der Trainer nickte. „Nichts für Ungut, Meister“, fügte der Ritter noch an.
„Ich werde mich fortan um ihn kümmern“, ließ Cassius noch verlautbaren und verließ die Trainingshallen, während er Yuitora noch immer über der Schulter trug. Auf dem Weg hinaus wurde er immer wieder schräg angesehen, doch wirklich ansprechen tat ihn keiner darauf, was auch gut war. Im Lazarett angekommen, wurde der Blauschopf auf einer Liege abgelegt und ein Arzt kümmerte sich sofort um eine Untersuchung, während eine Schwester sich kurz die Verletzung an Cassius Kopf ansah. „Hast du es wieder übertrieben, hm?“, schimpfte diese mit ihm und der Velnarion zog die Schultern hoch. „Musste doch prüfen, ob der Kerl was draufhat“, redete sich Cassius heraus. „Jedes Mal dasselbe. Wenigstens Erfolg gehabt oder eine Flitzpiepe, wie bisher immer?“, fragte die Schwester mit kokettem Grinsen. „Ein Glücksfund“, nickte der Ritter zufrieden. Die Schwester staunte nicht schlecht. "Dann lass ihn ganz. Wenn er wirklich so gut ist, dann mach mir ein Date mit ihm klar", entgegnete sie. "Meinetwegen", sicherte Cassius zu. Der Arzt versorgte derweilen die oberflächlichen Wunden des Tomoeyasu, der in Kürze wieder aufwachen sollte. Cassius wartete natürlich so lang.
Yui wollte in diesem Kampf natürlich allen Zuschauern und Cassius beweisen, was er konnte. Doch allen voran ging es ihm darum, sich selbst zu zeigen, dass er Fortschritte machte. Der Velnarion war ein ausgezeichneter Gegner und einer, den er vermutlich nicht bezwingen konnte. Jedenfalls war das die Annahme, die er momentan traf. Doch diese, für den Tomoeyasu sehr echt wirkende, Tatsache hielt ihn nicht davon ab, bis zum letzten Atemzug zu kämpfen. Auch als das Trainingsschwert des Schwarzhaarige auf seinen Kopf krachte und ihm alle Lichter ausknipste, war seinem Arm noch eine letzte Bewegung geglückt. Ob dieser Schwertstreich traf oder nicht bekam er nicht mehr zu sehen oder zu hören. Hätte er gewusst, dass dieser Kampf knapper ausgegangen war als angenommen, hätte Yuitora sich sicherlich gefreut. Ob ihm dieser Erfolg zu Kopf gestiegen wäre? Fraglich, aber nicht unmöglich. Vielleicht war es also besser, dass er davon erstmal nichts erfuhr. Selbstverbesserung war ein tragender Faktor im Trainingsplan des Magiers und nach diesem Erlebnis würde er dies nur noch verschärfen. Die erstaunten Blicke seiner Kameraden lagen für einige Sekunden auf dem bewusstlosen Mann, der schließlich von Cassius aufgehoben und herausgetragen wurde. Mit so einer Leistung hatte heute vermutlich niemand hier gerechnet. Selbst ihr Trainer schaute dem A-Rang Magier geschockt nach, fing sich ein paar Sekunden später und ließ ein laut hörbares Räuspern durch den Raum schallen. “G-Genug davon. Partnertraining, sofort!” Immerhin sollten sie ja nicht die ganze Zeit nur untätig herumstehen. Yui wäre für so ein Training vielleicht ungeeignet gewesen, jedoch gab es hier noch einige, die etwas mehr Übung vertragen konnten.
Für den Blauhaarigen vergingen nicht mehr als ein paar Sekunden. Seine Bewusstlosigkeit verlief recht unspannend, denn nicht einmal irgendwelche Träume oder dergleichen suchten ihn währenddessen heim. Es war fast so, als wäre sein Kopf leer geschlagen worden. Doch vielleicht war es einfach nur die leichte Erschöpfung, die sich auch darin zeigte. Irgendwann kamen Yuis Sinne langsam zurück und das erste, was er vernahm, waren leise Stimmen. Irgendwer unterhielt sich. Dann spürte er plötzlich eine leichte Bewegung an seinem Arm, schließlich an seinem Kopf und dann erneut am Arm. Langsam hoben sich seine Augenlider und gaben den Blick auf sehr grelles Zimmerlicht preis. “Ughh…” Kein guter Anblick in Kombination mit den Kopfschmerzen, die er gerade verspürte. Den rechten Arm erhob er und fasste sich damit an die Stirn, während sein Blick klarer wurde und er nun endlich wieder scharf sehen konnte. Er spürte keine Haut, sondern…Bandagen? Ja, langsam realisierte Yuitora, wo er sich befand. “Ah, wieder wach? Das ging schneller als gedacht.” Eine männliche Stimme ertönte. Yui blickte neben sich, wo der Stationsarzt gerade stand. “Normalerweise brauchen Rekruten, die von Cassius getestet werden, länger. Wie fühlst du dich?” Der Blauhaarige brauchte noch einen Moment, um seine Gedanken zu ordnen, richtete seinen Körper dann allerdings langsam auf. Neben seinem Kopf befanden sich an Schulter und Brust ebenfalls Bandagen. Ja, alles Orte wo Cassius ihn ordentlich getroffen hatte. “Schmerzerfüllt. Aber nichts, was mich langfristig beeinflusst, oder?” Immerhin wollte er nicht, dass so ein Trainingskampf seinen Dienst hier fürs Erste außer Kraft setzte. Der Arzt schüttelte jedoch den Kopf. “Nein, nichts ernstes. Du ruhst dich heute aus und bist morgen wieder fit für den Dienst.” Puh, was ein Glück. Yuis Blick ging dann schließlich zur anderen Seite und blickte dort in die Gesichter des Velnarions und einer Schwester. “Ein Arbeitstier, was? Vergiss unsere Abmachung nicht, ja?” Wandte die Dame sich noch an den Velnarion und zwinkerte Yuitora zu, bevor sie sich umdrehte und sich um einen zweiten Patienten kümmerte. Der Tomoeyasu seufzte und lächelte seinen Kollegen schließlich an. “Darf ich erfahren, wieso du ausgerechnet mit mir trainieren wolltest? Reine Neugier?”
Der Trainingskampf war wirklich erste Sahne und es wäre gelogen, wenn Cassius behaupten würde, dabei nicht auch etwas gelernt zu haben. Yuitora war ein erstklassiges Talent mit vielversprechender Zukunft, idealen Karrieremöglichkeiten und schlussendlich auch charakterlich genau das, was sich Cassius für die Sondereinheiten vorstellen konnte. Natürlich würde er den Tomoeyasu niemals dazu zwingen ein Mitglied der Verdeckten Operationen zu werden, doch früh übte sich und wenn er eines Tages über die notwendigen Befähigungen verfügte, konnte man ihn unter Umständen rekrutieren. Doch vorerst musste er als Ritter noch einiges an Erfahrungen sammeln und dabei möglichst eng mit dem Militär zusammenarbeiten, weswegen der Velnarion schon eine grobe Idee hinsichtlich einer Empfehlung hatte. Cassius testete selten Rekruten und im Regelfall nie, weil er große Lust dazu hatte, denn oftmals waren es verweichlichte Flitzpiepen, mit denen ein Kampf überhaupt keinen Spaß machte. Aber Yuitora war jemand besonderes, das stand völlig außer Frage.
Der arme Rekrut wurde im Lazarett gründlich untersucht, ordentlich behandelt und einbandagiert. Seine Verletzungen nahmen ihn zwar für den heutigen Tag aus dem Rennen, aber langfristige Einschränkungen hinsichtlich seines Dienstes gab es selbstverständlich keine. Niemals nie zerstörte Cassius das Leben anderer Ritter, wenn es nicht unbedingt sein musste. Zwar hatte der Blauschopf ordentlich etwas abgekriegt und die Kopfschmerzen hallten sich noch einige Zeit nach, aber schlussendlich war es der Konstitution des Mannes zu verdanken, daran nicht jämmerlich verreckt zu sein. Gewöhnlichen Bürgern hätte dieser vierfache Treffer vermutlich den Schädel gespalten, aber Yuitora war wohl ein Dickkopf. Während sich Cassius mit der Schwester unterhielt, war es der behandelnde Arzt, welcher den angeschlagenen Tomoeyasu im Hier und Jetzt begrüßte. Es folgte eine kurze Kontrolluntersuchung und durchaus das Kompliment weit schneller wieder erwacht zu sein, wie die üblichen Rekruten.
„Natürlich nicht“, lächelte Cassius die Schwester an und rollte mit den Augen, als jene Yuitora anzwinkerte. Dann verschwand auch sie und die beiden Männer blieben allein zurück, wobei der Blauschopf ein Lächeln im Gesicht trug. Er wollte natürlich wissen, wieso er ausgerechnet mit dem Tomoeyasu trainieren wollte. „Unsere Meisterin Generia hat mich damit beauftragt“, gestand Cassius und nickte zufrieden. „Sie lässt mich gelegentlich herausstechende Rekruten testen, um sie für spätere Verwendungen in Sondereinheiten zu begutachten“, fügte er noch an, um Yuitora zu offenbaren, weswegen er auf dem Radar aufgetaucht war. „Aber du warst echt schlecht“, seufzte der Velnarion und zuckte dabei mit den Schultern. Für einen kurzen Augenblick ließ er seinen ernsten Blick und die Worte auf Yuitora wirken, doch dann lachte er kurz auf. „Spaß beiseite. Du hast dich blendend geschlagen. Noch nie hat mir ein Rekrut derart zugesetzt, dass ich mein zweites Schwert ziehen musste“, gestand Cassius ihm zu.
Ein Blick auf die Uhr verriet dem Ritter, dass er sich allmählich für seinen nächsten Termin fertigmachen sollte. „Du bist den anderen Rekruten weit voraus und ich würde mich freuen deine Talente weiter zu fördern“, sprach der Ritter weiter. „Ich werde eine Empfehlung aussprechen, um dich in den Rang B erheben zu lassen. Außerdem empfehle ich dich an das Militär. Die können fähige Korporal immer gebrauchen“, offenbarte Cassius also und wurde damit zu Yuitoras Vitamin C (assius). „Ruh dich den restlichen Tag aus und bereite dich auf einen Transfer vor. Du wirst von mir hören“, lächelte Cassius und drückte ihn kurz an der Schulter, ließ dem Tomoeyasu aber natürlich Zeit sich zu allem zu äußern. Dann verabschiedete sich der schwarze Ritter wieder und ging seiner weiteren Arbeit nach, doch wandte er sich beim Verlassen noch kurz über die Schulter dem Blauschopf zu. „Achja. Morgen Abend 18 Uhr hast du ein Date mit Schwester Chastity. Sie freut sich schon“, zwinkerte er und verließ lachend das Lazarett.
Yui war froh, dass seine Verletzungen recht milde waren und er morgen wieder in den Dienst zurückkehren konnte. Immerhin wollte er es nicht verantworten, wegen so einem kleinen Trainingskampf untauglich zu sein. Auch wenn es eine unglaublich lehrreiche Erfahrung war, gegen jemanden wie Cassius zu kämpfen. Bisher konnte er die Aktionen der höherrangigen Rune Knights nur aus der Entfernung betrachten, doch heute hatte man ihm eine echte Kostprobe gegeben. Yui bekam einen Vergleich, wo er im Gegensatz zu ihnen stand. Und man…war er noch weit entfernt. Der schiere Umgang mit dem Schwert war etwas, wo der Tomoeyasu sich immer weiter drin verbessern wollte. Und heute hatte er etwas gesehen, was er sich als Ziel setzen konnte. Eines Tages wollte er diesen Kampf wiederholen und den Velnarion schlagen! Ob und wann das wohl sein würde? Das wusste niemand, aber eventuell kam dieser Tag ja. Sich in solchen Träumereien zu verlieren, lag dem Blauhaarigen allerdings nicht, er konzentrierte sich lieber auf das hier und jetzt. Die Worte des Velnarions waren interessant, auch wenn Yui am Ende wirklich nicht wusste, ob sie ein ernsthafter Scherz waren oder nicht. Dementsprechend ließ er die ganze Sache mit den Sondereinheiten einmal unkommentiert. Es schmeichelte ihm dafür schon etwas, dass er seinem Kontrahenten das zweite Schwert entlocken konnte. Auch wenn er danach ziemlich schnell auf den Brettern lag, war es der erste Erfolg des Kampfes.
“Der B-Rang?” Kurz glaubte Yuitora, sich verhört zu haben. Doch das, was Cassius sagte, entsprach der Wahrheit. Er würde also bald vom C-Rang enthoben und in den nächsthöheren Rang befördert werden, das war ein Grund zur Freude. Innerlich fühlte Yui sich gerade wie ein kleines Kind an Weihnachten, von außen konnte man aber nur das freundliche Lächeln des Mannes sehen. “Das ehrt mich, wirklich.” Auch die Empfehlung an das Militär kam überraschend. War er sich da wirklich sicher? Naja, anscheinend hatte Cassius in ihm wirkliches Potential gesehen, sonst würde er ihn vermutlich nicht so leichtfertig empfehlen. “Ich werde mein Bestes tun, keine Sorge.” So und nicht anders. Um genau zu sein war das ein Grund, noch härter an sich zu arbeiten. Noch intensivieres Training stand an, so viel war sicher. Der Blauhaarige nickte und ließ sich dann zurück in sein Bett fallen. Er hatte einiges, worüber man nachdenken konnte. Die Beförderung…der neue Posten…das Date mi- moment, was?! Erst realisierte er gar nicht, was der Velnarion da sagte, doch ein verzögert kam Yuis Gehirn den Informationen nach. Er lag dort einfach nur, ein paar Sekunden der Stille, bevor ihm doch ein leises Kichern entwich. “Cassius Velnarion…” Das galt dann als…Dienstanweisung?
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