Ortsname: Abgesackte Treppe Art: Raum Spezielles: Westen - KG, EG und 1. OG Beschreibung: Nach einer nicht allzu langen Taucheinheit findet man die zum Grund gefallenen Reste einer Treppe. Einzelne Bruchstücke scheinen noch an ihrem Platz verharren zu können, sodass man über diese aus dem Wasser gelangen und einen trockenen Raum betreten kann. Hier führt sogar eine weitere Treppe nach oben, doch es liegt an euch, welche Ebene ihr erkunden wollt.
Change Log: Sobald sich innerhalb des Rollenspiels etwas an dem Ort ändert, wird es hier kurz vermerkt.
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Yuuki
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Kaum hatte der Rotschopf voran das heruntergekommene Casino verlassen, verstummte urplötzlich die Stimme seines wahren Ichs in seinem Kopf und die Erscheinung des jungen Mannes machte eine erstaunliche Verwandlung. Hatte sich die Haltung in der letzten Minute noch normalisiert, hob er nun wieder den Kopf ein wenig an, um auf die Anderen herabzublicken, so wie es sich für einen Prinzen nun mal gehörte. Der Blick wurde weniger freundlichen und strahlte nun vielmehr Geringschätzung aus. Und auch seine Gangart änderte sich. Alles in allem konnte man sagen, dass sie es hier wieder mit dem etwas herrischeren Prinzen zu tun hatten, denn der liebe und freundliche Yuuki war wieder in den Tiefen seines Verstandes versunken.
Ganz wie es sich bei einem Prinzen gehörte, echauffierte er sich also über das Erscheinungsbild des heruntergekommenen Treppenhauses. Ein Blick über das Geländert verriet ihm, dass die Treppe sogar in das Kellergeschoss reichte, wobei dieses wohl überflutet war. Dementsprechend waren die Treppenstufen zerfallen und hingen halb im Wasser. „Brr, wie ungemütlich.“, stieß der Kronprinz aus und wandte sich wieder seinen Gefährten zu. „Wie mir scheint, ist hier ebenfalls alles heruntergekommen und verfallen.“ Das Szepter locker in der linken Hand, griff er sich mit den Fingern seiner rechten Hand an die Augen, um diese zu massieren. Seine armen Augen hatten bereits viel zu viel Hässliches und Unwürdiges erblicken müssen. Seufzend öffnete er wieder die Augen. Allmählich machten sich die Strapazen dieses Ausflugs bemerkbar und er spürte eine Welle der Erschöpfung durch seinen Körper fahren. „Amelia, meine Schultern sind schon ganz angespannt.“, winkte er schließlich die Hofnärrin zu sich. Hoffentlich konnte sie etwas gegen die Anspannung unternehmen und ihm bessere Laune verschaffen. Andernfalls würde er wohl eine sichtlich unangenehmere Persönlichkeit an den Tag legen, dessen konnte man sich sicher sein. Ach ja, die Probleme und Strapazen des Adels, so bemitleidenswert.
„Denniel, Eohl. Ihr könnt den weiteren Weg auskundschaften.“ Mit dem Szepter zeigte er in die unteren Stockwerke, die es zu erkunden galt. Ins Kellergeschoss würde er sicherlich nicht nochmal gehen, so weit kams noch. Aber möglicherweise fanden sie ja im Erdgeschoss etwas Interessantes?
Irgendwie war es ein magisches Gefühl, als sie die Lippen auf die der Yihwa presste. Mehrere Wogen der Verzückung strömten durch ihren Körper. Ihr wurde warm und ihre Lenden begannen geradezu zu kribbeln. Welch süßer Nektar war dieser Kuss und das obwohl Eohl nicht einmal zu wissen schien, wie sie reagieren sollte. Eine gefühlte Ewigkeit später ließ die Harper von Eohl ab und blickte an ihrer Gegenüber herab. Eigentlich hatte sich nichts verändert und doch schien sie so viel sinnlicher zu sein. Diesen ersten Happen, den sich Amelia gegönnt hatte, musste sie noch mehr auskosten. Langsam hob sie ihre rechte Hand an die Lippen und wischte sich vorsichtig über diese, so als wolle sie die Reste von Eohls Essenz darauf verewigen. Ihr Herz tat zudem einen Sprung, als sie bemerkte, wie sehr sie gerade Denniel verärgert hatte. Nein, das ist nicht rich … falsch. Das ist genau richtig. Wieder so ein konfliktgeladener Gedanke, der durch den Kopf der Harper fuhr. Sie wusste schon gar nicht mehr, was überhaupt richtig oder falsch war. Sollte sie weiter ihren Impulsen freien Lauf lassen? Eigentlich schien sie da nicht groß eine Wahl zu haben. Aber Wahl schien generell nicht sonderlich gefragt zu sein aktuell, denn Yuuki schien bereits genug von diesem Raum zu haben und steuerte den nächsten an. Seine Hochwohlgeborenheit sollte mal gucken, ob nicht ein goldenes Zepter in seinem Arsch steckt. Der Gedanke war gerade übrigens einhundert Prozent Amelia Penelope Harper. Dennoch folgte sie dem Magnetismusmagier in den nächsten Raum. Langsam erwartete Amelia auch gar nicht mehr, dass ein Raum intakt war, auch hier schien der Zahn der Zeit bereits gewütet zu haben, was leider bedeutete, dass Amelia selbst nicht mehr groß wüten konnte. Ein wenig enttäuscht, dass dieser Raum kaum Optionen für weitere Zerstörung bot, kickte sie einen losen Stein die Treppe herunter, der langsam, unregelmäßig klickend immer weiter gen Kellergeschoss fiel und dann mit einem hörbaren Platschen im Wasser landete. Neugierig reckte die Magierin den Kopf über das halb eingestürzte Geländer und sah am Grund des Raums, wie unruhige Wellen gegen die Reste der Treppe schwappten. Die Stimme, die schon die ganze Zeit ihre Gedanken in eine Richtung geschubst hatte, frohlockte stumm im Kopf der jungen Frau. Vielleicht konnte sie ja dem arroganten Schnösel, der sich für einen Prinzen hielt, hier ganz schnell den Gar ausmachen. Einfach einmal kräftig den Kopf unter die Wasseroberfläche gedrückt, es wäre so einfach. Man würde sogar dabei zusehen können, wie der Lebensfunke ausgetrieben wurde und die Stille, wenn keine Bläschen mehr aufstiegen war der Lohn. Beinahe hätte Amelia losgekichert. Es passte sich auch, dass Yuuki scheinbar etwas von Amelia wollte. Seine Schultern wären angespannt, oh, welch Horror, wie schrecklich. Also nicht wirklich, was für ein Weichkeks Gepupse war das hier? Dennoch näherte sich Amelia dem Mann und sprach diesen an. Eure Schultern sind ermüdet? Hier lasst mich. Ganz so, als wollte sie die Schultern des Rotschopfes massieren, legte sie ihm die Hände auf die Schultern und begann sanft und gleichmäßig zu kneten. Wie ist das? Eine Massage würde Yuuki sicherlich gut tun, aber das war nicht wirklich die Absicht von Amelia gerade. Sie schob sich näher an den jungen Mann heran und näherte sich dem Ohr des Magiers, um ihm etwas ins Ohr zu flüstern. Lang lebe der König. Urplötzlich drückte Amelia Yuuki ihr Knie ins Kreuz und schob ihn über die Kante der Treppe. Er würde nicht bis nach unten fallen und außerdem hielt die Magierin ihn noch fest, aber vielleicht hatte er ja wenigstens einen kleinen Schreck bekommen, während er so über dem Nichts baumelte. Amelia amüsierte sich auf jeden Fall blendend, was man auch an dem manischen Gekicher der jungen Frau ablesen konnte.
*Das kann alles nicht wahr sein…* Den Blick streng vor sich auf den Boden gerichtet kaute Denniel unruhig auf seiner Unterlippe herum, während er gemeinsam mit dem Rest der Gruppe das verfallene Treppenhaus betrat. Vorhin hätte er sich dabei bloß über den Zustand des Tempels aufgeregt und Acht darauf gegeben, dass in keiner der düsteren Ecken des Gemäuers eine Gefahr für Leib und Leben der edlen Herrschaften drohte. Mittlerweile allerdings schien eine Sache sonnenklar: Die wahre Gefahr verbarg sich nicht etwa irgendwo tiefer im Tempel, sondern genau hier, unter ihnen, und wandelte als Teil ihrer kleinen Gruppe an der Seite von Herrin und Herr. Das Bild, wie diese verfluchte Närrin sich der Edeldame Eohl aufzwang, brannte Denniel noch immer im Gehirn. Die Frechheit dieser… dieser…! Ugh! Selbst in seiner eigenen Sprache wusste der kleine Ritter seinen Schock nicht in Worte zu fassen. Doch was noch viel schlimmer gewesen war, das war die Reaktion der Dame Eohl: Sie hatte den Übergriff dieser Dirne begrüßt, sie angelächelt, sie sogar g-g-getätschelt! Als ob sich sie gefreut hatte, von dieser… dieser…! Abermals versuchte Denniel vergeblich, sich mit einem tiefen Atemzug unter Kontrolle zu bekommen. Seine Gedanken rasten, seine Schwerthand zitterte regelrecht, und wenn er nicht all seine Willenskraft darauf verwendet hätte, genau das nicht zu tun, so wäre sein Kopf alle zwei Sekunden nach hinten gezuckt um nachzusehen, welche Attacke die Närrin wohl als nächstes plante. Den einzigen Silberstreif am staubigen, muffigen Horizont bildete der Prinz, Yuuki. Der hatte seinen Ritter nicht nur in Schutz genommen, als sich die von der Närrin abgelenkte Herrin über den Brandfleck im Casino gewundert hatte, sondern strahlte entgegen der Lady auch weiterhin Würde, Stolz und Befehlsgewalt aus. Und, was am aller wichtigsten war: Anders als Eohl schien er sich von dieser seltsamen Närrin nicht in den Bann schlagen zu lassen.
„Amelia, meine Schultern sind schon ganz angespannt.“ Denniel hinterfragte noch immer nicht, warum er die meisten Worte seiner Herren nicht verstand, doch Namen aus dem Wust an fremden Ausdrücken herauszufiltern, dazu war er stets in der Lage. Vor allem, wenn es dabei um den Namen der Närrin ging. Sogleich wirbelte Denniels Kopf herum, um zu schauen, ob endlich die Zeit für die Hinrichtung dieser Schickse gekommen war… Doch die Vorfreude des kleinen Ritters hielt nur kurz. Hilflos musste er dabei zusehen, wie Yuuki mit eindeutigen Gesten verlangte, dass die Närrin ihm ausgerechnet Nacken und Schultern massierte, während er seinen Ritter und die Lady tiefer den Weg hinabschickte, um diesen auszukundschaften. Denniels erste Reaktion auf diesen absurden Befehl kam wie aus der Pistole geschossen. „Dii Thur…!“, hallte es durch den Raum, als der Ritterling für einen kurzen Moment sowohl vergaß, dass sein Herr ihn nicht verstehen konnte, als auch dass es sicher nicht an einem Diener war, die Entscheidung seines Herrn infrage zu stellen. Doch nach Eohls Reaktion auf Amelias… was auch immer… Wie konnte Denniel da nicht zweifeln? Nach seinem überhasteten Ausruf blieb Denniel dennoch nichts Anders übrig, als Yuuki mit einem verzweifelten Blick zu bedenken und dann an Eohls Seite ein paar der Treppen in die Tiefe zu nehmen. Seine Aufmerksamkeit galt dabei allerdings zum größten Teil Yuuki und Amelia, die er für keinen einzigen, noch so winzigen Moment aus den Augen ließ. Das hatte zwar zur Folge, dass Denniel nur schleppend vorankam und äußerst ungeschickt über die feuchten Treppen des Flurs stolperte, doch einen entscheidenden Vorteil hatte die Paranoia des kleinen Ritters ebenso: So konnte er nämlich Amelias vermeintlichen Verrat aus erster Hand miterleben und sogleich zur lang ersehnten Tat schreiten!
Tatsächlich war Amelias Plan gerade einmal ein unheilvolles Funkeln in ihren glasigen Augen, da machte Denniel schon auf dem Absatz kehrt und begann, die Treppe in riesenhaften Schritten zurückzueilen. Als die Närrin ihren Herrn kurz darauf in Richtung Treppenkante und darüber hinaus schob, war der Ritterling schon wieder auf einer Höhe mit den beiden. Und kaum, dass Yuuki quasi über dem Abhang baumelte und Amelias verrücktes Lachen durch die Ruinen des Tempels hallte, da war Denniel auch schon heran und gab blindem Aktionismus den Vorzug vor Weitsicht und Besonnenheit. „Raaargh!” Mit einem monströsen Schrei, der aus Denniels kindlicher Kehle besonders grotesk klang, stürzte er sich auf die bunthaarige Närrin und warf ihr sein gesamtes Gewicht entgegen. Was daraus womöglich folgen konnte begriff der Ritter erst, als er noch in seinem Überfall zu Yuuki herübersah, dem nur die Person noch etwas Halt gab, die Denniel gerade von den Füßen zu reißen suchte.
Doch ließ sich Amelia von dem kleinen Ansturm des Knirpses überhaupt beeindrucken? Konnte sie Yuuki halten, oder fiel der Prinz ins Ungewisse? Und was war überhaupt mit der Lady Eohl, die doch endlich einsehen MUSSTE, wie gefährlich diese Verrückte war?!
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„Sprechen“ ~ *Denken* ~ Zauber
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Eohl The Sun's Shade
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Amelia schien glücklich mit dem Kuss zu sein, das war gut. Yuuki dagegen regte sich zwar nicht mehr über das Feuer auf, blieb aber Alles in Allem an seiner negativen Haltung hängen – das bemerkte man spätestens beim Betreten des nächsten Raumes, als er sich gleich wieder über den Zustand des Gebäudes beschwerte. Für jemanden, der einer fehlerhaften Zukunft nachjagte, war er wirklich zu hochnäsig... Offenbar gefiel Denniel auch nicht, wie sich Yuuki gerade aufhielt. Es war ziemlich deutlich zu erkennen, dass der Junge gerade ganz schön aufgeregt war, und Eohl fiel kein anderer Grund dafür ein. Gerade, als Yuuki von Amelia verlangte, ihm die Schultern zu massieren, schien der Junge am Ende seiner Geduld angekommen zu sein. So richtig verstand die Yihwa seine Worte nicht, trotz ihrer engen Verbindung zueinander, aber es musste in etwa so viel bedeuten wie Wie kannst du es wagen, du überheblicher Schnösel, oder so ähnlich. Als dann selbst Amelia genug von der Behandlung des rothaarigen Anführers hatte und diesen an den Rand der Treppe drückte, um ihm einen Schock zu verpassen, spielte ein süffisantes Lächeln auf den Lippen von Eohl. Wenn in so einem Moment die Frage aufkam, wem die Gruppe eher vertraute – ihr oder dem verzauberten Crimson Sphynx-Magier –, dann stand ziemlich fest, dass die Gruppe sich ihr unterordnen würde und nicht ihm.
„Juui, Denniel“, warnte sie den Jungen, der sich gegen Amelia warf und es dieser damit deutlich erschwerte, so nah an der Kante die Balance zu halten. Zu den Dreien hinüber eilend ließ Eohl ihr magisches Schwert fallen, da sie nun eine freie Hand benötigte, und griff nach Denniels Schulter, um ihn von den beiden anderen und vom Rand der Treppe wegzuziehen. Es war riskant, ihn fallen zu lassen. Kaum war er ein Stück von ihnen weg, ließ sie ihn aber auch schon los, und mit einem fröhlichen Lächeln legte Eohl ihre leere Handfläche an Amelias Rücken. „Vielen Dank für die Hilfe. Du bist wirklich ein gutes Mädchen, Amelia“, sprach sie ruhig und schubste die Zeitmagierin gegen den Grynder, den sie hielt, damit beide in die Tiefe stürzten. „Keine Sorge, Yuuki kann fliegen!“, rief sie fröhlich hinterher. Er hatte sie ja vorhin alle hier hoch transportiert, da sollte es für ihn kein Problem sein, sich und Amelia vor einem tödlichen Sturz zu bewahren. Die Frage war nur... wie lange war er wohl dazu in der Lage, zu fliegen? Das war schließlich eine Fähigkeit, die für reguläre Menschen ziemlich schwer zu meistern war... Es zehrte sicher ganz schön an seinen Manareserven. Es sollte eine sichere Annahme sein, dass Yuuki aktuell nicht bei voller Kraft war, was bedeutete, dass Eohl, Amelia und Denniel als Allianz seine Herrschaft mit Sicherheit beenden könnte. Das Lächeln der Yihwa weitete sich in ein Grinsen, während sie zu kichern begann und den Abgrund hinab starrte.
„Ehehe... wir sollten nach den beiden sehen, meinst du nicht, Denniel?“, meinte sie fröhlich und legte ihre Hand auf den Kopf des Jungen, streichelte über seinen grünen Haarschopf. „Komm mit runter. Naleul talawa, Denniel.“ Ihre Hand von dem Jungen nehmend, ging sie wieder auf die Treppe zu, senkte sich kurz hinab auf ein Knie, um das Schwert aufzuheben, das sie hatte fallen lassen. Es war nicht ganz leicht, aber mit dem steinernen Schwert als Stütze schaffte sie es und führte ihren entspannten Weg nach unten fort. Sie konnte es kaum erwarten, zu sehen, in was für einem Zustand Yuuki gerade war. „Es wird Zeit, dass Royal Crusade die Kontrolle übernimmt... wie es das Schicksal will...“
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Der Fluss der Zeit... brennt alle Hoffnung nieder... That odd woman... | Cracked Mirror, Awaken!
Ein tiefes Dröhnen hallt durch die Räume des Tempels und erfüllt jeden Raum mit einem magischen Druck, der euch kurz taumeln lässt, bevor er so mysteriös, wie er gekommen ist, auch wieder abflacht. Ihr wisst nur eines, der Druck und das Dröhnen stammen aus dem Zentrum des Tempels.
Yuuki
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*Hier stimmt etwas nicht.* Zum wiederholten Male meldete sich die Stimme in seinem Kopf und wies den jungen Prinzen darauf hin, dass hier etwas nicht stimmte. Selbst wenn er – anmutig – den Kopf schüttelte, wollte die Stimme nicht verstummen. Vielleicht half ihm ja der Hofnarr dabei, seine Gedanken zu zerstreuen und diese lästige Stimme verstummen zu lassen. Wahrscheinlich das erste Mal in ihrem Leben, dass Amelia etwas tat, was sie gut konnte. Das würde er aber vor ihr nicht zugeben, wo kämen wir denn da hin? „Ja, es ist ganz okay.“, spielte der Grynder ihre Massage herunter, auch wenn er insgeheim zugeben musste, dass sie wirklich gut war und er es genoss. Es verhalf ihm zu einem Moment der Ablenkung – von der Stimme, von seinen Begleitern und von diesem schrecklichen Ort, der einfach aus dem Meeresgrund aufgetaucht war. Ehe sich der Rotschopf jedoch weiter mit seinen Gedanken beschäftigen konnte, nahm das Schicksal seinen Lauf. Gerade noch vernahm er des Hofnarrens Geflüster „Lang lebe der König.“, als er plötzlich ein Knie in seinem Rücken verspürte und über das Geländer gedrückt wurde. „W-was soll das?!“, ließ Yuuki irritiert verlauten, während seine rubinroten Seelenspiegel hinabblickten. Ein Fall von dieser Höhe würde ihn sicherlich nicht umbringen, aber mit einigen Verletzungen müsste er schon rechnen. Dieser vermaledeite Hofnarr aber auch! Das würde sie bereuen! Sogleich eilte sein tapferer Ritter heran und griff die Verräterin an. Mit einem unmenschlichen Brüllen für seine Größe, welches selbst den Prinzen überraschte, riss Denniel an Amelia und versuchte sie von seinem Lehnsherrn wegzuziehen. Gut, dass er auf die Unterstützung von Eohl rechnen konnte … von wegen! Die Royal Crusade Magierin erwies sich als die falsche Schlange, die sie war, und schubste mir nichts, dir nichts, einfach Amelia und Yuuki gleichsam vom Geländer…
Während des Falls, verfluchte der Magnetismusmagier die närrische Amelia als auch die verräterische Eohl. In seinen Augen hatten ihn beide Frauen verraten, aber die Spiegelmagierin war es gewesen, die es tatsächlich gewagt hatte, ihn hinabzustoßen. Gerade wollte der Grynder seinen Flugzauber aktivieren – wobei er vermutlich auch Amelia gerettet hätte, die nach wie vor an ihm hing – als sich beim Gedanken eines sanften Falls eine Maske aus seiner Taschendimension materialisierte. Die gelb-weiße Maske legte sich über das Gesicht des Prinzen. Sogleich stoppte sein Fall, sodass er nach wie vor mit der Harper im Gepäck sanft zu Boden schwebte, auf welchem sie schließlich unbeschadet landeten. Ende gut, alles gut? Von wegen. Der Prinz zitterte vor Wut, dass sich die beiden Magierinnen erdreisteten, ihm so etwas an zu tun. Als er dann auch noch die fröhlich dreinblickende Eohl mit Denniel im Schlepptau die Treppe runterhumpelt kommen sah, riss sein Geduldsfaden und er flippte aus. „ES REICHT!!!“ Mit einem Brüllen aktivierte er seinen Zauber High Magnetic Control, sodass jegliche Metallgegenstände in seinem Besitz wie die metallenen Kugeln, Klingen und Weiteres mit atemberaubender Geschwindigkeit um ihn herumflogen. Das führte zu mehreren Dingen: Einerseits wurde Amelia von den Beinen gerissen, als sie direkt von mehreren Kugeln getroffen und weggeschleudert wurde. Es war lediglich einem Instinkt des wahren Yuuki zu verdanken, dass er sich im letzten Moment mit der Kraft zurückgenommen und die Frau nicht getötet hatte, denn der Prinz wollte Blut sehen. Außerdem flog das Metall vor und zurück, durchbrach das Treppengeländer, die Wände, die hölzernen Treppen selbst und schickte überall Schutt und Splitter umher. Und letztlich fokussierte sich der junge Mann auf die Verräterin, deren gesundes Bein von einer heransausenden metallenen Kugel weggerissen wurde, sodass ihr gesamtes Gewicht von dem verletzten Bein gehalten werden musste. Und das konnte nicht gut gehen und würde dazu führen, dass sie wohl einknickte und möglicherweise nach vorne fiel.
Was für ein Glück aber auch, dass Yuuki zur Stelle war, indem er nämlich einen großen Schritt nach vorne nahm und den möglichen Sturz Eohls verhinderte, indem er sie mit seiner linken Hand an der Kehle packte. Die rechte Hand vollführte eine Bewegung und schon befand sich der orientalische Dolch, den er der jungen Frau überlassen hatte, in seiner Hand. Mit dieser holte er aus, während er die Yihwa hasserfüllt anstarrte. „Stirb!“ Die giftig grünlich pulsierende Klinge sauste auf den Kopf der Magierin herab und stoppte lediglich im letzten Moment vor Körperkontakt. „Ngh…“ Irgendeine innere Stimme hielt ihn auf, die Verräterin vor sich auf der Stelle zu töten. *Tu es nicht.* Wieder diese nervige Stimme, derer er sich aus irgendeinem Grund nicht widersetzen konnte, so sehr er es auch wollte. Mit sich selbst innerlich kämpfend, hielt er Eohl noch einige Sekunden fest gepackt, ehe er sie schließlich von sich wegschubst und die Hand mit der Klinge senkte. Der Rotschopf atmete schwer aus, denn er war nach wie vor innerlich geladen und kurz vorm Explodieren. „Wenn du das noch mal tust, stoppe ich nicht mehr im letzten Augenblick.“, teilte er der Spiegelmagierin bedrohlich mit. Anschließend winkte er Denniel zu, der wohl einzigen Person, welcher er hier wirklich vertrauen konnte. „Komm, wir gehen weiter Denniel.“, sprach er zum Jungen und bemerkte nicht, dass er ihn in diesem Augenblick nicht als Ritter ansprach. Vorbei an Amelia, die er fürs Erste mit keinem Blick mehr würdigte. Und somit wäre Yuuki sicherlich mit dem Jungen alleine weitergegangen, wäre es nicht um den plötzlichen magischen Druck gewesen, der vom Zentrum des Tempels zu kommen schien und so plötzlich wie er gekommen auch wieder gegangen war. „Was war das?“, murmelte Yuuki leise vor sich hin. Das konnte nichts Gutes bedeuten. „Los, wir müssen weiter! Ich habe ein ganz mieses Gefühl bei der Sache!“ Aber war das Team überhaupt in der Verfassung, weiterzumachen?
Urplötzlich spürte Amelia einen Stoß, als der kleine Denniel sich gegen sie warf, um zu verhindern, dass sie ihre Drohung Yuuki gegenüber wahrmachte. Doch dies sorgte eher dafür, dass sich die Gefahr, in der der Rotschopf schwebte nur erhöhte, denn Amelia spürte, wie ihr Griff sich lockerte. Doch während eine Stimme in ihrem Kopf gerade sehr verärgert darüber war, dass sie überhaupt Yuuki in diese prekäre Situation gebracht hatte, schien eine andere Stimme in ihrem Kopf zu viel Spaß zu haben, denn Amelia lachte lauthals auf. Ein lautes, verrückt wirkendes Lachen, das so gar nicht in die aktuelle Lage passen wollte. Es ist offiziell, ich hab alle Murmeln verloren. Aber auch wenn sie diesen Gedanken klar fassen konnte, e änderte nichts an der Lage. Jedenfalls bis Eohl sich näherte. Das Gelächter der Harper verstummte und sie erwartete, wie die Yihwa reagierten würde. Gar nicht so, wie sie es gehofft hatte war die Antwort. Denn wo die innere Stimme von Amelia um Hilfe schrie und diese andere, lautere Stimme einfach nur freudig erwartete, was da kam, schien Eohl jegliche Erwartungen zerschmettern zu wollen, mit Yuuki und Amelia gleich mit, denn die Magierin stieß die beiden einfach von der Treppe. Etwas, was Amelia nur angedeutet hatte wurde nun durch die Yihwa vollendet. Mit einer merkwürdigen Mischung aus Entsetzen, Hilflosigkeit und … Erregung? blickte die nun fallende Amelia empor zu der Yihwa. Was hatte sich die Frau dabei gedacht? Was hatte ich mir die letzten paar Räume gedacht? Scheinbar war hier niemand wirklich klar und bei der Sache, so schien es zumindest. Der freie Fall schien sich unendlich in die Länge zu ziehen und Amelia hatte beinahe das Gefühl, als wollte ihr Gehirn ihr Leben gerade im Zeitraffer abspielen. War dies dieser Moment, von dem einige berichteten, wenn man kurz vor dem Tod sein gesamtes Leben noch einmal zu sehen bekam? Sollte das wirklich ihr Ende sein? Nein, das wollte sie nicht glauben, außerdem war es doch gar nicht so tief bis zum nächsten Absatz, sie würde richtig bescheuert fallen müssen, wenn sie hier draufgehen sollte. Oder jedenfalls sagte sich das Amelia, während sie dem Grund immer näher kam. Vielleicht war es ein Instinkt oder dergleichen, jedenfalls schloss die junge Frau ihre Augen und erwartete den Aufprall … der nicht kam? Was war hier los? Stattdessen spürte sie einen Ruck und wie sie sich aufrichtete. Langsam berührten ihre Füße den Grund und sie schaffte es aufrecht zu stehen. Verwirrt öffnete die Magierin die Augen und sah, dass Yuuki sie in seine Arme geschlossen und gerettet hatte. Gerade wollte sie sich bei dem jungen Mann bedanken, als sie etwas von den Beinen riss und gegen die Wand nahe der Tür schleuderte. Ein Keuchen entfuhr ihr und sie sackte zusammen. Beinahe wäre sie sogar eine weitere Kante heruntergestürzt, wobei dieses Mal unter ihnen die Fluten des Meeres zu warten schienen. Hustend blickte die Harper in Richtung des Grynders und beobachtete, wie er auf Eohl zuging und diese unsanft an der Kehle packte. Schon alleine beim Zusehen stellten sich die Haare an Amelias Unterarmen auf. Als der Rotschopf plötzlich einen Dolch in der Hand hielt, wurde diese Gefühl nur noch verstärkt. Scharf. Mehr sagte sie nicht dazu, während sie sich langsam aufrappelte. Kaum stand das Mädchen, marschierte der Grynder an dieser vorbei. War es schlechtes Timing oder gar Vorsehung, denn genau in dem Moment, brachte ein magischer Druck die Harper zum Wanken. Nur notdürftig schaffte sie es sich an der Wand abzustützen, um ja nicht in die Fluten zu fallen und drehte sich dann zu dem Magnetismusmagier um. Dieser schien von dem kurzen Druck irritiert zu sein, doch wieso verstand er nicht ebenso, wie Amelia, dass es ein Zeichen für sie zwei gewesen war? Es hatte die junge Frau in Wallung gebracht, wie grausam er sein konnte und der Egoismus, den er an den Tag legte hatte doch etwas Neckisches. Langsam umrundete Amelia Yuuki, der sich auf die Tür zubewegte und blickte ihm in die Augen, auch wenn er scheinbar nichts von Amelia sehen wollte. Egal, sie war am Zug und er spielte bestimmt nur den unnahbaren. Ohne zu zögern näherte sie sich dem Magnetismusmagier und drückte ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen. Es war kein so langwieriger Kuss gewesen, wie der, den sie mit Eohl geteilt hatte, aber er sollte ihre aktuellen Gefühle, so wankelmütig diese auch waren, zum Ausdruck bringen. Zufrieden mit sich, grinste Amelia kurz und marschierte durch die Tür in den nächsten Raum, als wäre nie etwas gewesen.
Mit bebendem Körper, ihre Hand fest um Denniels Handgelenk gewickelt, war Eohl wieder hier: Die Treppe, an der ihr und Amelias harmloses Spielchen auf unerklärliche Weise zu einer Spaltung der Gruppe geführt hatte. Schlussendlich war es Eohl egal. Es war ihr egal, dass ihre Freunde kein Interesse mehr an ihr hatten. Es war ihr auch egal, dass Denniel mit Amelia sterben wollte. „Hör auf zu weinen! Ich hol dich hier raus, ob du willst oder nicht!“, bellte sie, nicht einmal mehr versuchend, in der Sprache ihres Heimatlandes zu sprechen. Es war ihr egal, ob er sie verstand. Ihre Worte interessierten ihn ohnehin nicht. Weinte er überhaupt? War sie das? Oder war das eine seltsame Erinnerung aus einer fernen Vergangenheit, für die ihr der Kontext fehlte? Eohl konnte es nicht sagen. Es war auch egal. Sie würde nicht noch einmal eins ihrer Geschwisterchen verlieren. „Hör auf deine große Schwester und alles wird gut“, rief sie aufgebracht, während sie ihn hinter sich her zog und die Treppe hinab eilte. Wie schaffte sie das eigentlich? Sollte ihr Bein nicht gebrochen sein? Sie erinnerte sich daran, jedes Mal, wenn ihr Fuß auftrat und ein tödlicher Schmerz durch ihren gesamten Körper fuhr, aber in der Sekunde, in der sie das Bein wieder hob, war es bereits wieder vergessen. Was auch immer ihr die Kraft gab, weiterzulaufen, was auch immer ihr immer wieder die Erinnerung an ihre Verletzung raubte, es war Teil des Schicksals, dem Eohl diente. Wenn Denniel in Sicherheit war, dann hatte sie alle Zeit der Welt, um zu leiden. Vorher würde sie nicht stoppen.
Mit einem lauten Krachen brach nicht nur die Tür zum Lagerraum aus den Angeln, auch die Ziegel, die sie ummauerten, wurden aus der Wand gestoßen und stürzten an den Treppen vorbei, hinab in das Wasser darunter. Die Spinnenbeine des Mechanikers glitten durch die enge Öffnung, fanden Halt und zogen ihn heraus. Anders als Eohl und Denniel war er nicht daran gebunden, auf den steinernen Stufen hinab zu wandern; stattdessen ergriffen seine Greifarme Geländer und Gestein gleichermaßen, sodass er sich herablassen und wie eine echte Spinne an den Wänden entlang laufen konnte. Damit und mit der deutlich größeren Spannweite seiner Beine bewegte er sich schockierend schnell. Eohl konnte nur hoffen, dass ihr Vorsprung reichte, um zur Tür im Keller zu kommen. „Ein anderes Team sollte durch den Keller einsteigen... das haben sie uns gesagt“, rief sie keuchend, ihre Augen geweitet. Stimmte das? War das eine Einbildung? So oder so, es musste einen Weg geben, die Ruine durch den Keller zu verlassen. Es musste einfach. „Wenn wir lang genug weglaufen, finden wir einen Ausgang, Denniel!“ Eohl Yihwa existierte in der Zukunft. Das wusste sie. Sie würde hier nicht sterben, egal, was passierte. Aber die Zukunft Denniels hatte sie nicht gesehen. Seine Zukunft war ungewiss. Es lag in Eohls Hand, sicherzustellen, dass er eine Zukunft hatte. Und das würde sie.
Denniel war hin- und hergerissen, im wörtlichen wie im übertragenen Sinne. Denn während Eohl den kleinen, widerwilligen Priester die abgesackte Treppe herunterriss, kämpften in seinem Kopf zwei unvereinbare Wünsche miteinander: Einerseits wollte er auf gar keinen Fall Amelia und Yuuki einfach so ihrem Schicksal überlassen, und andererseits wollte er schlichtweg nicht sterben. Denniel schämte sich für diesen zweiten, so überaus selbstsüchtigen Wunsch, doch es hatte ganz den Anschein, als ob Scham allein nicht ausreichte, seinen vor Furcht bebenden Körper wieder unter Kontrolle zu bringen und zurück die Treppe hoch zu zwingen. Stattdessen fiel seine Gegenwehr gegenüber Eohls grober Behandlung überaus schwächlich aus, besonders, je weiter sie sich von ihren Gefährten entfernten. Spätestens dann, als diese abscheuliche Mischung aus Mensch und Maschine hinter den zwei Flüchtenden auftauchte und mit ihren klickenden Spinnenarmen nach ihnen grabschte, schien Flucht wirklich die einzig sinnvolle Option. Bei allem Glauben an die Übermacht der erhabenen Drachen… Wie sollten ein verängstigter Priester und eine verletzte Kriegerin einem solchen Ungetüm Einhalt gebieten können? Nein, Flucht war die beste Möglichkeit… die einzige Möglichkeit… um sich dieses Monsters zu erwehren. Doch wohin flüchten? *Wenn wir diesem Weg folgen, gelangen wir lediglich in den Keller. Von der Treppe geradeaus liegt das Arsenal, nach rechts geht es zum Kolosseum und zur Trainingshalle, und dann…!* Während sich ein kleiner Teil des Priesters mit den Erinnerungen an den Aufbau des zerstörten Tempels, die ihm wie aus dem Nichts zuflogen, selbst überraschte, war der weitaus größere Teil des Jungen damit beschäftigt, die Informationen verzweifelt nach einem Ausweg zu durchforsten, der sich ihm doch auch tatsächlich bot. *Hinter der Halle, natürlich… raus, nach links… ein versteckter Mechanismus…?* Dunkel entsann sich Denniel endlich der etlichen Geheimgänge, die quer durch den Tempel führten, welche der Priesterschaft seit jeher dazu gedient hatten, jenseits der Blicke ihrer Besucher durch die Eingeweide der Pilgerstätte zu wandern. Waren es diese geheimen Pfade, die Eohl und Denniel Sicherheit gewähren würden? Vielleicht… wenn sie schnell genug waren, die alten Mechanismen noch funktionieren und sie ungesehen hinter einer falschen Wand verschwinden konnten…! Plötzlich wurde Denniels wirrer Gedankengang von Amelias lauter Stimme unterbrochen. Der angstvolle Blick des Priester ging nach hinten, doch außer den ausgestreckten Armen ihres Häschers und der Finsternis des Treppenhauses blieb nichts weiter zu sehen. Dafür war Amelias Rufen laut genug zu hören, dass zumindest Eohl verstehen mochte, was die junge Frau sagte. Doch tat sie es auch? Und selbst wenn, würde es ihre Fluchtpläne ändern? Oder war dazu erst der Anblick des überfluteten Kellergangs in der Lage, auf den Eohl und Denniel zu rannten? Und was war mit ihrem Jäger und dessen Kreaturen?
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Eohl The Sun's Shade
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Denniels Widerstand ließ nach. Sehr gut. So langsam akzeptierte der Junge also, dass Eohl sein Schicksal für ihn bestimmte. Den Tod konnte er an einem Tag finden, an dem sie nicht bei ihm war. Heute würde sie ihm diese Erlösung nicht gestatten. Wenn es ihn so sehr störte, in dem Wissen zu leben, dass zwei seiner Verbündeten hinter seinem flüchtenden Rücken gestorben war, konnte er daraus ja gern seine Schlüsse ziehen, aber hier und jetzt entschloss die Yihwa, dass er zu leben hatte. Die metallenen Beine und Arme hinter ihnen kamen allerdings zu einem anderen Schluss. Während die Chimären keine große Chance hatten, zu den beiden Magiern aufzuschließen, kam der Anführer problemlos die Wand hinab und ihnen damit unangenehm nahe. Die Tür dagegen fühlte sich noch so, so fern an... Unzufrieden die Zähne zusammenbeißend hielt die Yihwa die Hand des Jungen an ihrer Seite fester, während sie hörte, wie sich ein Greifarm nach ihnen ausstreckte.
Im nächsten Moment hörte sie allerdings etwas anderes.
Die Stimme Amelias schallte durch das Treppenhaus, und sie schienen tatsächlich eine Wirkung zu haben. Der Kopf des Spinnenmannes wandte sich um, blickte hinauf zu ihr, was es Eohl erlaubte, seinem Greifarm auszuweichen und Denniel in einem verzweifelten Sprung die letzten Stufen der Treppe hinab zu ziehen. Ob das mit der Verstärkung wohl stimmte? Es fiel Eohl schwer, Amelia auch nur ein Wort zu glauben, nachdem sie sich als trügerische Runenritterin von reinstem Herzen herausgestellt hatte. Schlussendlich war es aber auch nicht wichtig. Wenn sie hier und jetzt nicht ihre Flucht beendeten, dann kam jede Hilfe zu spät. Den Sprung bereute sie – ihr gebrochener Fuß hielt dem Aufprall nicht stand, und trotz aller Willenskraft kippte die Yihwa vor, schaffte es nicht, sich auf den Beinen zu halten. Nah genug an der Tür war sie nun aber, packte den Griff und stieß sie auf...
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