Heather Beach

das Eingangsposting lautete :

Ortsname: Heather Beach
Art: Freifläche
Spezielles: ---
Beschreibung: An der südlichsten Stelle Fiores gelegen befindet sich ein breiter Strandabschnitt, der die allgemein eher milde untere Hälfte des Königreiches mit einem fast schon tropischen Flair abschließt. Mit ein paar dichten Waldabschnitten nicht weit entfernt, fast immer heißen Temperaturen und strahlendem Sonnenschein sowie echten Kokosnusspalmen hat dieser Strand alles, was man sich von einem Urlaub erhoffen könnte. Um ordentlich Touristen anzulocken stehen hier viele mietbare Liegen, zwei ordentliche Volleyballplätze und ein Haufen kleiner Wagen, die manuell herum geschoben werden, um Eis und andere Snacks und Getränke zu verkaufen.

Change Log: ---

„Erneut von uns gegangen... Hopp nicht gedacht, dass das so funktioniert“, stellte Iron neugierig fest. Das hieß also, diese Zombies hatten richtige Geister? Sowas wie Seelen? Die gleiche Person, die vorher im Körper gesteckt hatte? Galt das, egal wie lange sie schon tot waren? Naja, schlussendlich ging Taiji nur den Ritualen seines Volkes nach, wer wusste schon, ob das alles so stimmte? Ippi wusste es auf jeden Fall nicht, so viel war ihm klar. Und so, wie es aussah, war es wohl erstmal auch besser, die Quest fortzusetzen, als seinen Begleiter mit Fragen über Untote zu löchern.
„Okay, also ist nicht nur der Keller frei, sondern im Erdgeschoss wurde auch schon ganz gut aufgeräumt“, fasste der Hase nickend zusammen, ehe durch das offene Fenster ein animalisches Kreischen ertönte und Steel, der Falke herein geflattert kam, um sicher auf Irons Arm zu landen. „Und das klingt, als wäre das Dach auch leer! Wir machen Fortschritte! Gute Arbeit, Steel!“ Mit einem Lachen strich Iron seinem Vogel liebevoll über das Köpfchen, ehe er ihm wieder zwei kleine Snacks hervor holte und anbot. Bisher sah es echt aus, als würde jedes Mitglied des Teams seinen Teil leisten. Ein gutes Trio. „Hm, klar. So, wie die Zombies sich bewegen, stoßen die bestimmt dauernd irgendwo an“, nickte der Ran, während er mit Raiji zusammen die Küche verließ auf dem Weg nach draußen. Das erklärte die verschobenen Kisten gut. Und ja, den Auftraggeber sahen sie sicher schnell wieder. Iron seufzte. Er freute sich ja über jede Gesellschaft, aber der Typ war nicht sein Fall.

„Weinflecken waren vorher schon auf dem Teppich“, versicherte Iron mit einem entspannt wirkenden Lächeln, während er beschwichtigend die linke Hand hob. Er hätte beide hochgenommen, aber auf seinem rechten Arm hockte ja immer noch sein Falke. „Wir haben darauf geachtet, nichts zu verteilen, was aus einem Zombie herausgekommen ist, versprochen.“ Wobei selbst das unmöglich zu prüfen war bei dem Saustall da drinnen. Auf jeden Fall reichte es erst einmal, um den Auftraggeber halbwegs zu beruhigen. „Es sind nicht mehr viele drin, den Rest kriegen wir auch fix raus. Stimmt doch, Taiji?“ Das mit den versprengten Überresten war auch so eine Sache. Von denen hätte er sich ja lieber ferngehalten, aber der Elb hatte recht: Die zu entsorgen gehörte zum Auftrag mit dazu. Seine Ohren wippend nickte der Hase. „Okay, kümmern wir ums drum. Steel, du wartest so lange hier draußen, ja?“
Beim erneuten Betreten des Hauses fühlte sich die Atmosphäre etwas anders an als zuvor. Die Sonne hoch am Himmel war die Mittagszeit hereingebrochen, und ein paar weniger der bisher so handzahmen Zombies hatten sich in Bewegung gesetzt. „Rrr... Brrrr...“, stöhnte es in dem Hauptraum, während die Augen des Ran direkt drei Exemplare entdeckten, die langsam herum liefen und etwas aggressiv wirkten. Seine Ohren glaubten sogar, noch einen mehr wahrzunehmen. „Wachen sie jetzt erst ordentlich auf?“, fragte sich der Hase, den Kopf leicht schief gelegt, ehe er Taiji auf die Schulter klopfte. „Naja, mit etwas Glück macht es das einfacher, sie Richtung Rüben zu treiben. Pass nur ein bisschen auf, wenn du den aktiven nahe kommst, ja?“

@Taiji

"Das Dach ist in der Tat leer, wenn man Steel glauben darf", übersetzte Taiji völlig ungefragt den Schrei des Falken. Sicher, die Übersetzung war etwas frei, immerhin verfügten die allermeisten Tiere schlicht nicht über das Vokabular, um sich angemessen unterhalten zu können. Was jedoch auch für die allermeisten jener galt, die sich vernunftbegabt schimpften. Beim Anblick des Falken wurden Taijis Züge einen Moment lang minimal weicher. Es ließen sich keine Anzeichen für Verwahrlosung an dem Tier feststellen. Steel wirkte gesund, munter und Iron recht treu ergeben. Nur mit Widerwillen trug Taiji dem Mümmelmann auf dem inneren Index den kleinsten aller Pluspunkte ein. Einen weiteren Pluspunkt gab es für die Leichtgläubigkeit des Hasen. Taiji mochte Leute, die sich leicht in die Irre führen ließen. Natürlich lag das an seinem massiven Charisma, dem sich sicherlich auch ein Leporidae nicht erwehren konnte. Hach, manchmal war es schon schwer derart beliebt zu sein. Nicht, dass er, Taiji Xian, die Anerkennung von Eintagsfliegen brauchte. Es machte nur so viele Dinge so viel leichter.

"Korrekt", bestätigte Taiji Irons Aussage, dass bereits vorher Flecken auf dem Teppich gewesen waren. Vermutlich konnte man von Glück reden, wenn es sich dabei nur um Wein und nicht auch noch um andere Substanzen handelte. Nun, der Wein im Keller war wohl nicht mehr genießbar, aber Taiji würde den Teufel tun und ihren überaus unliebsamen Auftraggeber darauf hinweisen. Wenn der Kerl aufmerksam war, entledigte er sich des Zombiesoße selbst. Wenn nicht, nun, dann trank er Zombiewein. Mit ein bisschen Glück wurde er krank und Taiji bekam ein neues Untersuchungsobjekt. Das wäre doch ein wahrlich wunderbarer Ausgang der ganzen Angelegenheit. "Natürlich", kam es wieder von Taiji. Selbstverständlich würde es ihnen gelingen den Rest der Zombies auch noch zu entfernen. Den schmierigen Sack voller Zombies und Zombieteile zurücklassend, ging es zurück in Richtung Haus. Drinnen klang es agitiert. Scheinbar wollten die Zombies nicht ganz friedlich bleiben. Wirklich zu schade. Am Ende mussten Iron und er sie noch beschädigen. Und dabei war beschädigte Ware leider deutlich weniger nützlich. Eine Hand des Elben ging nachdenklich ans Kinn. Sonderlich gefährlich waren sie so oder so nicht. Trotz allen untoten Zorns bewegten sich die Kreaturen langsam und ungeschickt. "Übernimm doch bitte diese beiden Zornigen im Hauptraum hier. Den dritten dort übernehme ich. Wenn wir sie draußen auf den Boden bekommen, können wir sie auch fixieren, dass sie niemandem schaden können."

Eine wirkliche Antwort wartete Taiji nicht ab, schlüpfte stattdessen durch die Türe. Ohne sonderliche Hast bewegte der Elb sich in Richtung Küche. Einer der aggressiv gewordenen Zombies wandte den Kopf hinter ihm her und nahm schlurfend die Verfolgung auf. Die anderen beiden würde Iron hoffentlich lange genug ablenken, dass Taiji tun konnte, was er vorhatte. Wieder klimperte der Perlenvorhang leise, als er sich in die Küche duckte. Die Kisten mit den Zombies darin standen immer noch an Ort und Stelle. Mit dem Gewicht des Holzes und eines Untoten darin waren sie hoffentlich auch schwer genug um die anderen Untoten an der Bewegung zu hindern, bis man bereit war sie irgendwo anders hin zu bringen oder aber sie endgültig wieder der ewigen Ruhe zuzuführen. Ohne Anstrengung lupfte sich Taiji eine der Kisten auf die Schulter. Mit dem Geräusch einer davonlaufenden Motorsäge schlurfte der ihn verfolgende Zombie durch den Kettenvorhang. Holz floss Taijis Arm hinab, formte sich zu einem Handschutz aus. Wie eine stählerne Klaue schloss sich die Hand des Elben um den Hals des Zombies. Den Untoten wie einen Schild vor sich haltend stiefelte Taiji wieder nach draußen. Blieb nur zu hoffen, dass Iron die anderen beiden Untoten ebenfalls unter Kontrolle hatte. Die Kiste war groß und schwer genug um zwei Zombies am Aufstehen zu hindern. Für etwaige andere Zombies musste eine zweite Kiste her. Und natürlich würde sich Taiji anbieten diese mit Zombies in Kontakt gekommenen Kisten angemessen zu versorgen.

Zauber:

Iron würde sich sicher über die Pluspunkte freuen, die er da gewann... oder zumindest über einen davon. Er gab sich wirklich Mühe, Steel ein guter Partner zu sein, und der Falke fühlte sich, soweit er das einschätzen konnte, ziemlich wohl bei ihm. Für dieses von beiden Seiten eng geknüpfte und liebevoll gepflegte Band ließ man sich gerne loben. Dafür, dass er nicht immer der Hellste war, aber eher nicht...
So oder so schien sich die Aufgabe des Trios in ihre Endphase zu begeben. Das Gleiche galt aber auch für die Ruhephase der Zombies. Die meisten blieben zwar ruhig und doof, aber ein paar zeigten sich... unruhig und doof. Bei Weitem nicht das Gefährlichste, was der Ran bisher gesehen hatte. „Machen wir es so.“ Er nickte. Einer für Taiji, zwei für ihn. Das war doch eine faire Aufteilung.

„Hopp, hopp“, huschte der Hase mit geübten, kurzen Sprüngen zwischen den paar unbeweglichen Zombies hindurch, um hinter einen der aktiveren zu gelangen, ehe er in die Hände klatschte. Ein lautes, plötzliches Geräusch. Wie würde der Untote darauf reagieren? Leicht verdattert blieb er stehen, drehte seinen Kopf zur Seite. Anscheinend wollte er gucken, was das für ein Laut gewesen war, aber so weit machte sein Halsgelenk nicht mit. Nach ein paar Momenten ging er also wieder weiter. „Okay, so herum nicht“, stellte Ippi also fest und schritt um den Zombie herum – er war langsam genug, dass man auch gehend gut an ihm vorbei kam. Wieder klatschte er, wieder hielt das Wesen inne. Sein Blick hob sich, sank dann auf die Hände des Hasen. Er knurrte. Da! Da war das Geräusch hergekommen! Mit beschleunigtem Schritt lief vorwärts, schlurfte die zwei Schritte weit, doch Iron war schon beiseite gehüpft. Dieses Mal folgte der Untote aber. Sehr gut, Rätsel gelöst! So bekam er ihn dazu, hinterher zu laufen!
„Raarr!“
Tatsächlich klang der Zombie gerade ganz schön sauer, dabei hatte Iron ihm nicht wirklich etwas getan. Vielleicht irritierte ihn einfach das Tageslicht, seine Pupillen wirkten schon recht klein. Aber auch sehr glasig. Und sie sahen nicht in die gleiche Richtung. Doch während Iron darüber noch grübelte, hörte er neben sich ein weiteres Knurren, das er so noch nicht gehört hatte. „Na hoppla!“, stellte er fest, während er mit einem schnellen Schritt beiseite einem anderen Zombie auswich, der plötzlich nach ihm langte. Der hatte sich aber bis eben noch nicht bewegt. „Raarr!“, stieß der wütende Untote noch einmal aus, und auch zwei weitere Zombies setzten sich in Bewegung. So, wie es aussah, war das eine Art... Kampfschrei? Auf jeden Fall schaffte er es so, seine Partner zur Aggression anzuregen.
„Hm... keine schlechte Sache eigentlich“, stellte Iron nachdenklich fest, während er gemächlichen Schrittes vor den aggressiven Zombies herging. Das war wie mit dem Tanzzombie vorhin. Der eine motivierte die anderen. Sie waren vielleicht nicht clever, aber sie organisierten sich, wenn man das so nennen wollte. Und das bedeutete natürlich auch, dass ihm gerade die ganze kleine Gruppe in Richtung Tür folgte. Wenn die erst einmal draußen waren, würde er sich um den letzten der drei aktiven Untoten kümmern, der immer noch durch das Zimmer ging. Gerade kam er nur nicht weit, weil sein Oberkörper an eine Wand gepresst war, während seine Beine weiterhin versuchten, ihn nach vorne zu bewegen. Es war also vermutlich okay, den noch ein paar Augenblicke lang allein zu lassen...

@Taiji

Hm. Da formte sich ja schon wieder eine Konga-Line an Untoten. Scheinbar waren die Wesen nicht so dumm, dass sich weigerten einem Anführer hinterher zu stapfen. Vielleicht sollten die Runensoldaten hier einmal einen Rekrutierungsstand aufstellen? Taijis Mundwinkel zuckten gehässig vergnügt nach oben. Es war wohl wenig überraschend, dass die Runensoldaten, die im Grunde nur noch schwächere Rune Knights waren, bei dem Elben nicht sonderlich hoch im Kurs standen. Mucksmäuschenstill blieb Taiji im Durchgang zur Küche stehen. Iron war nirgends zu sehen, also bestand Grund zur Annahme, dass diese erneute Migration der Untoten sein Werk war. Grade schien der Plan des Mümmelmanns vollständig aufzugehen, also warum sollte man eingreifen. Schlurfend, knurrend und schlürfend trollten sich die Untoten durch die Eingangstüre des Hauses hinaus in die strahlende Sonne. Den knurrenden Zombie in Taijis Hand schienen sie nicht einmal zu bemerken. Vielleicht sah der Hasenmann in den Augen der Untoten auch einfach leckerer aus als ihresgleichen. Noch einmal schnupperte Taiji in der Luft. Der Geruch der Verwesung in vergangener Feier hing immer noch in der Luft. Dazu der leichte Hauch von Erbrochenem, den er vorher schon wahrgenommen hatte. So langsam regelte sich auch der kleine Stau bei der Eingangstüre. Bald würde er sich in Bewegung setzen können.

Über das Geknurre, Geschlurfe und die Drängelei an der Türe gelang ein anderes Geräusch leider nicht an Taijis permanent gespitzte Ohren. Der dritte der aktiven Zombies war heran getorkelt. Verdeckt durch die getragene Kiste sah das untote Wesen wohl seine Chance einen der Lebenden mit in den Tod zu reißen. Der Kiefer der Kreatur sperrte sich unnatürlich weit auf, als sie auf den wehrlosen Arm des Elben zutorkelte. Mit einem leisen "Rrrrrrar" streckte er die Arme aus und ließ den Kopf nach vorne fallen. Zeit sich am Fleisch der Lebenden gütlich zu tun.

Hm. Etwas tat sich auf Taijis rechter Seite. Irgendwer fuhr fast schon zärtlich über seinen Arm. Der Elb ließ die Kiste sinken, seine Augenbrauen hoben sich. Es wirkte fast mitleiderregend, wie der Zombie dem sich senkenden Arm hinterher starrte. Über die Kiste hinweg beobachtete Taiji den Untoten, der Untote Taiji. Es dauerte eine Weile, bis die abgestorbenen Neuronen im Hirn des Wesens zündeten. Ein erneutes Knurren ertönte, die Arme des Untoten ruckten wieder nach oben. "Na, na. Wir vergessen schon niemanden. Hier entlang." Ohne sonderliche Hast schloss sich Taiji der Masse aggressiver Zombies an. Das hässliche Entlein der Brigade wiederum folgte ihm. Der Gänsemarsch wurde beibehalten, bis Taiji das Knäuel überholte, seinen Zombie auf dem Boden ablegte und diesem schlicht die Kiste auf die Brust legte. "Nun, eigentlich hatte ich die aggressiven so fixieren wollen. Aber ich sehe, dass es nicht nötig ist. Sollen wir sie vom Grundstück begleiten? Haben die Rune Knights ein weiteres Vorgehen geplant? Ah, Herr Ethaniel. Diese Kiste ist leider deutlich mit den Zombies in Berührung gekommen. Ich bin Alchemist und werde sie angemessen entsorgen." Während der Auftraggeber nur nicken konnte, scheinbar sprachlos geworden im Angesicht der Traube knurrender und sabbernder Untoter, die da in seinem Vorgarten im Kreis geführt wurden, untersuchte Taiji seinen Ärmel. Ein paar Fäden Spucke hingen davon herab. Scheinbar hatte der Zombie ihn gebissen. Oder es zumindest versucht. Der Elb ließ ein missbilligendes Schnalzen hören. Zum Glück waren Zombies nicht sonderlich stark und menschliche Zähne, im Gegensatz zu den seinen, nicht dazu geeignet Fleisch zu reißen. Ob er den Zombie als Rache einmal beißen sollte? Hach, nein, vermutlich nicht. Es würde nicht gut schmecken und Fleisch kam ihm ja ohnehin nur ungerne in den Rachen. Gleich doppelt unangenehm, nein danke.
"Die Tänzer folgen der Musik, diese hier dir. Es sollte recht einfach sein sie allesamt zu entfernen."

Wenn man die Zombies dazu brachte, stumpf hinterher zu laufen, dann war es auch ziemlich einfach, sie aus dem Gebäude zu bekommen. Deutlich einfacher als mit der Tischdecke auf alle Fälle. Iron geleitete seine Reihe Untoter nach draußen und Taiji brachte gleich die letzte Truppe hinterher. „Na, das hüpft ja gut voran“, stellte der Hase zufrieden fest, während Ethaniel deutlich weniger zufrieden hin und her sah zwischen den tanzenden Zombies, den laufenden Zombies, der Zombie-Kiste und den Zombies, die gerade noch dabei waren, sich aus seinem Haus zu drängen. Leicht unzufrieden zog Ippi die Augenbrauen zusammen. Der Typ stand ihm schon wieder viel zu nah am Geschehen. Aber gut, jetzt war es ja eh fast vorbei, und ihn zu korrigieren brachte auch nichts.
„Die aggressiven werden wir auslöschen müssen, wenn sie ihren Zweck erfüllt haben. Darum kann ich mich kümmern“, ging der Hase auf die Frage nach dem geplanten Vorgehen ein und legte dabei seine rechte Hand an die Scheide seines Schwertes. Aktuell brauchten sie die Leiterzombies noch, um den Rest zu steuern. Wenn alle da waren, wo sie sie haben wollten, dann würde er ihre Köpfe abtrennen. Danach lebte kein Zombie mehr. „Beim Rest reicht es, wenn wir sie sichern... mit Seilen oder Ähnlichem. Einfach dafür Sorgen, dass sie keinen Schaden anstellen.“ Untote, die keine Aggressionen gegenüber Menschen zeigten, waren immer eine kleine Herausforderung. Rechtlich gesehen war es bei ihnen schwieriger zu bestimmen, ob sie als Lebewesen oder als Monster einzustufen waren. Solange sie keine direkte Gefahr darstellten, sollte nach Möglichkeit ein Tod vermieden werden. Sie erst einmal zu fesseln würde also reichen müssen. „Dann geben wir Bescheid, wie viele es sind, und lassen sie abholen. Unser Part ist damit soweit erledigt.“ Insofern mussten sie also nur darauf achten, dass alle vom Gelände runter waren. Iron und Taiji waren schon an der rechten Stelle, mussten nun nur darauf warten, dass der Rest zu ihnen kam.

Aber so war es am Ende nicht.

„Raarr!“, knurrte einer der letzten Zombies sauer, als er gerade über die Türschwelle treten wollte und das grelle Sonnenlicht in seine Augen schien. Geblendet taumelte er einen Schritt zurück, hob langsam die Hand vor seine Augen, während er mit dem Rücken gegen die Untoten hinter ihm stieß. „Hm? Hey, nicht stehen bleiben!“, rief Ethanial entrüstet und trat einen Schritt auf die Tür zu, um sich zu echauffieren. „Na los, raus aus meinem Haus, ihr Rüpel!“ Das ging wohl einen Schritt zu weit. Der ohnehin bereits aggressive Zombie trat einen holprigen Schritt vor, einem überraschten Ethaniel entgegen, und schwang mit seinem Arm nach ihm. „Aah! Was soll das? Gewalt!“, rief der Reiche ungläubig, während er selbst nach hinten stolperte und zu Boden fiel. Sofort wandte sich Iron um, sein Körper angespannt. Was war da los? War das der vierte Zombie, den er vorhin gehört hatte? „Vorsicht!“, rief er aus, während sich seine Haltung änderte. Der Griff seiner rechten Hand festigte sich, umschloss das Saya seines Katana, während seine linke Hand sich an den Griff legte. Er sank hinab in die Hocke wie ein Sprinter, bevor er loslief, während seine Augen scharf den Zombie fokussierten, der sich gerade vor ihrem Auftraggeber aufbäumte. „Wird gleich ungemütlich!“ „M-Moment! Nicht! Ich will kein Zombieblut auf den frisch gelegten Fliesen!“, wimmerte der verängstigte Mann, und entlockte Iron damit einen letzten Seufzer.
„Weiß ich doch!“
Sich mit beiden Beinen abstoßend schoss Ippi vorwärts durch die Luft, wie man es von einem Hasen zu erwarten hatte. Kurz löste sich seine linke Hand vom Griff seines Schwertes, legte sich anders herum an ihn. Kurz vor dem Untoten, dem er in die Augen starrte, blinzelte er, und der Zombie blinzelte zurück. Noch hatte er seine Klinge nicht gezogen. Gleich würde es zu spät sein. Jetzt geschah es.

„Iaido: Neumond.“

Schnell und präzise zog Iron den Griff des Katana vorwärts, sodass dessen Knauf geradewegs zwischen die Augen des Zombies schlug. Wenn er seine Klinge nicht verwenden durfte, dann machte er es eben so. Der Schwung der Attacke reichte allemal, um den Zombie zurück zu werfen, und nachdem er unsanft auf dem Boden aufgekommen war, blieb er auch erst einmal liegen. Iron indes landete sicher auf beiden Beinen, atmete ruhig aus, während er seine angespannte Haltung löste, sich aufrichtete und White Moon wieder zurück in sein Saya gleiten ließ. Sein Blick fiel auf den ungläubigen Auftraggeber, der neben ihm am Boden lag.
„Deshalb hab ich gesagt, du sollst in Sicherheit bleiben, hopp.“

@Taiji

Nacheinander nickte Taiji die Aussagen Irons ab. Die aggressiven Zombies auslöschen. Schade, aber leider wohl nicht anders machbar. Wenn sie früher aggressiv geworden wären, hätte Taiji vielleicht einen von ihnen in die Kiste gesperrt. Andererseits bestand bei den aggressiven Versionen eine Chance, dass sie sich von alleine aus den Kisten befreien könnten. Und Taiji hatte absolut keine Lust Iron zu erklären, wie die Zombies in die luftdichten Kisten gekommen waren. Der Rest sollte mit Seilen gesichert werden. Nun, besser als nichts war das allemal. Wirklich schade, dass diese Untoten dann vermutlich entweder mit Vorsicht behandelt wurden, für den Fall dass einer von ihnen wieder Intelligenz entwickelte oder aber angemessen bestattet werden würde. Dabei wären sie in der Forschungsabteilung so viel nützlicher. Und gestorben waren sie ja auch schon einmal, weswegen man ihm ja wohl keinen Vorwurf machen konnte, wenn sie zum Wohle der Wissenschaft - und damit zum Wohle von ganz Fiore - verwendet wurden. Der letzte Part passte dem Elben überhaupt nicht. Aber, nun, solange er die Kiste mit dem gefrorenen Zombie darin mitnehmen konnte, sollte er zufrieden sein. Mehr als eine kleine Ablenkung um die Kiste irgendwo abseits zu positionieren sollte dafür nicht notwendig sein.

Die Chance dafür bot sich ausgesprochen rasch. Kaum, dass Iron seine Pläne mitgeteilt hatte, näherte sich der Auftraggeber viel zu sehr einem der Zombies, die das Haus verließen und pöbelte diesen auch noch an. Nun, die Anzahl der Hirnzellen schien sich bei dieser werten Eintagsfliege in einem umgekehrt proportionalen Verhältnis zu den Jewels in seinem Besitz zu befinden. Es war also nicht weiter verwunderlich, dass dem Herrn Ethaniel der Umstand entgangen war, dass die Zombies nun teilweise aggressiv waren. Es war nicht mehr als ein kurzer Blick, den Taiji brauchte um festzustellen, dass sich Iron exakt wie erwartet verhielt. Natürlich sprang der Rune Knight gleich in Richtung des winselnden Insekts, das sich heute selbst als Auftraggeber bezeichnete. Hach, es war wirklich wunderbar, wenn sich Leute vorhersehbar verhielten. Wie ein Rune Knight, dem man einen hilflosen Zivilisten vorsetzte. Natürlich schritt er da zu dessen Hilfe ein. Mit beiden Händen lupfte Taiji die Kiste von dem Zombie und huschte in die andere Richtung davon, als Iron in Richtung Zombie eilte. Es gab ein dumpfes Geräusch, als er sie hinter einen der dürftigen Büsche schob, die hier die Begrenzung des Strandes markierten. Zum Glück ging eben dieses unter dem Kampfschrei Irons unter. Hatte er...hatte er grade den Namen seines Angriffs gebrüllt? Mit vor das Gesicht gehaltener Hand kehrte Taiji an seinen angestammten Platz zurück. Manchmal waren Dinge wirklich zum Fremdschämen. Leider schien weder dem Mümmelmann noch der Eintagsfliege etwas passiert zu sein. Wirklich schade. "Nun, mir scheint, dass hier jemand ein wenig übereifrig war, mh? Vielleicht solltet Ihr dort drüben warten?"

Ein kurzer Blick durch die Umgebung ergab zwar kein richtiges Seil, aber ein wenig weiter entfernt stand eine Tischtennisplatte, deren Netz schon einmal deutlich bessere Tage gesehen hatte. Es würde sich zweckentfremden lassen. "Gute Arbeit. Es wäre doch wirklich schade, wenn dem Herren etwas zugestoßen wäre. Nun, wenn du dich um die aggressiven Zombies kümmerst, fessele sich solange den Rest. Nach meiner Zählung sind vier der aggressiveren und etwa fünfzehn Mitläufer. Das wird genügen, oder nicht?"

Es war eine Selbstverständlichkeit für einen Runenritter, einem Zivilisten zur Hilfe zu eilen. Iron hatte nicht vor, einen Einwohner Fiores verletzt zu sehen, wenn er es vermeiden konnte, und gerade seinem Auftraggeber gegenüber hatte er eine Verpflichtung. Ganz egal, wie viel Mühe der sich gab, sich selbst in Gefahr zu bringen. „Drüben warten klingt gut“, nickte der Hase und nahm Ethaniel am Arm wie eine arme Großmutter, der er über die Straße zu helfen versuchte. Ruhig lächelnd führte er den Erben hinüber an den Rand seines Geländes, abseits aller Zombies. „Hier drüben ist es sicher. Und jetzt, wo die ganzen Zombies draußen sind, wird auch nichts dreckig. Also bleib ruhig hier, bis wir fertig sind, ja?“ Hoffentlich würde er dieses Mal hören... obwohl, selbst wenn nicht, viel Zeit blieb ihm nicht mehr, alles zu ruinieren.
„Es sind fünf aggressive. Der Tänzer zählt“, vollendete Iron Taijis Liste, denn der Boss der kleinen, minder lebendigen Tanzgruppe hatte nicht nur genau wie die aggressiven Zombies die Führung einer Horde übernommen, sondern auch von sich aus attackiert, als man ihm zu nahe gekommen war. Mit einem Nicken bestätigte er den Plan seines Partners. „In Ordnung, dann fang schonmal mit dem Fesseln an. Ich führe die hier beiseite und kümmere mich um das Problem.“

Es war wohl sinnvoll anzunehmen, dass weder Taiji, noch Ethaniel sehen wollten, wie die Körper ehemaliger Menschen aus ihrem erneuten Leben gerissen wurde. Mit ein paar lauten Geräuschen und gelegentlich einem kleinen Stoß, der sie zum stolpern brachte, drängte der Ran die Kreaturen weiter weg bis an den Rand des Strandes, wo sie mit ihm zwischen den Büschen und Bäumen verschwinden können. Kaum waren sie außer Sicht, legte sich die Hand des Hasen wieder an sein Schwerz, und die weiße Klinge von White Moon leuchtete auf. Er seufzte leicht. Er selbst wollte diesen Anblick eigentlich auch nicht sehen...

@Taiji