Ortsname: Das Anwesen von Orwynn Zerox Art: Gebäude Spezielles: Wohnort von Quentin und Momo Beschreibung: Am Rand einer der besseren Wohngegenden Crystalline Towns steht das Anwesen des Royal Crusade Magiers Orwynn Zerox. Das Bauwerk ist mit seinen beiden Korridorden, die ins Nichts laufen und scheinbar den Gesetzen von Statik und Schwerkraft trotzen, höchst seltsam anzusehen. Nicht selten sieht man seltsame Lichter im Inneren des Anwesens aufblitzen. Wer schlau ist, macht einen Bogen um das verfluchte Gemäuer, denn dass der Mann, der darin wohnt, nichts Gutes im Schilde führt, weiß jedes Kind. Das Innere des Anwesens ist ein Labyrinth aus Korridoren, Räumen, Fluren und Treppen. Der Bewohner hat eine Vorliebe für "paranormale Architektur", so ist in manchen Treppenhäusern beispielsweise die Schwerkraft umgekehrt, manche Räume sind magisch vergrößert oder verkleinert, so mancher Wandteppicht ist eigentlich ein verstecktes Portal in einen anderen Raum und auch mit magischen Fallen wurde nicht gespart. Einen Grundriss des Anwesens festzuhalten scheint ähnlich unmöglich zu sein wie die Wolken zu kartographieren. Neben den Gemächern Orwynns beherbergt das Gemäuer auch etwa ein Dutzend Bediensteter unterschiedlichster Art. In den weitläufigen Katakomben unter dem Anwesen sammelt Orwynn allerlei magische Geheimnisse und Schätze verschiedenster Art.
Change Log: Sobald sich innerhalb des Rollenspiels etwas an dem Ort ändert, wird es hier kurz vermerkt.
reden ✞ denken
Zuletzt von Gin am Do 20 Jan 2022 - 23:37 bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet
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Rin Blood Hound
Anmeldedatum : 26.12.20 Anzahl der Beiträge : 819 Alter : 21 Ort : Aloe
Als ihr Name erklang, zuckten die Ohren der Hundedame. Sofort legten sich die kristallblauen Augen auf Momo, die aufgeregt angelaufen kann. Erleichterung schwappte über Rin hinweg, ihre Schultern fielen nach vorne, der Kopf klappte nach unten. Puh. Sie hatte es geschafft. Langsam hatte sie wirklich die Hoffnung aufgegeben. Wie gut, dass sie trotzdem weiter gemacht hatte. Letztendlich hatte sie ja sowieso keine andere Wahl gehabt. Beschwichtigend hob sie die Hände, als eine regelrechte Flut an Worten auf sie stürzte. Es war alles andere als einfach, ihnen allen zu folgen, doch Rin gab sich große Mühe. Erst, als das letzte Wort die Lippen der Nymphe verlassen hatte, nahm die Canine einen tiefen Atemzug. Natürlich war ihr aufgefallen, dass Momo sie wieder gesiezt hatte, doch eins nach dem anderen. "Nur mit der Ruhe. Wir haben wieder zusammengefunden, das ist erstmal alles, was für mich wichtig ist." Sie war nicht böse. Wieso auch? Es würde diese sowieso schon schwierige Situation nur unangenehmer und schwerer machen. "Ich kann mir doch denken, dass das nicht deine Absicht war. Du hast ja auch nichts davon, dass wir hier getrennt von einander herumirren. Außerdem kannst du dieses Haus nicht mit anderen, gewöhnlichen Häusern vergleichen. Ich weiß gar nicht, ob man das hier wirklich Haus nennen sollte." 'Real gewordener Alptraum' traf es vielleicht besser, doch das behielt Rin für sich. Dieser Gedanke würde vermutlich nur dafür sorgen, dass sich ihr Gegenüber noch schlechter fühlte. Etwas, das sie offensichtlich nicht wollte. "Hör mal, niemand kann alles wissen und auf alles vorbereitet sein. Ich mache auch Fehler, wieso sollte ich dir sowas vorhalten? Aus denen lernt man letztendlich am besten und schnellsten." Vorsichtig platzierte die Inuyama eine Hand auf dem Hinterkopf, der sich so tief vor ihr verbeugt hatte. Sanft und hoffentlich beruhigend fuhr sie durch das weiche Haar. "Es ist okay, versprochen. Du brauchst keine Angst vor mir zu haben oder dich zu verbeugen und schon gar nicht brauchst du mich wieder so förmlich anzusprechen." Es war merkwürdig, dass die Nymphe derart große Erwartung hatte, dass Rin sie tadeln würde. Sicher, wenn sie Unrecht witterte, würde sie es ansprechen, doch in dieser Hinsicht gab es keins. Ob Momo vielleicht Erfahrungen gemacht hatte, die sie diese Reaktion erwarten ließen? Die Rute der Hundedame spannte sich an, richtete sich leicht auf. Dieser Gedanke gefiel ihr nicht. Vielleicht war es vorurteilsvoll, doch sie konnte bereits erahnen, mit wem ihr zartes Gegenüber solche Dinge erlebt haben könnte.Verflucht sei die Tatsache, dass ihr in dieser Hinsicht die Hände gebunden waren. Alles, was ihr übrig blieb, war, die unangenehmen Erlebnisse mit positiven zu überschreiben. "Oh? Naja, erstmal habe ich versucht, überhaupt herauszufinden, was hier passiert. Irgendwann bin ich auf einen Raum gestoßen, in dem dein Geruch hing. Damit meine ich jetzt nicht, dass du übel riechst oder so. Als Canine nehme ich solche Dinge einfach viel feiner wahr. Und ab da habe ich mich durchprobiert und versucht, möglichst Portale zu nutzen, die von dir markiert worden waren oder wo dein Geruch frischer wirkte." Falls Momo eine clevere, ausgeklügelte Taktik hinter dem Wiedersehen erwartete, musste Rin sie leider enttäuschen. Glück hatte leider eine große Rolle gespielt. Sanft neigte die Hundedame schließlich den Kopf ein wenig, die blauen Äuglein waren aufmerksam auf Momo gerichtet. Feindesligkeit oder auch Enttäuschung waren darin nicht zu entdecken. Sie waren klar und voller Zuversicht. Auch, wenn sich die Hundedame gerade nicht sonderlich optimistisch fühlte, sie wollte ihrem Gegenüber nicht das Gefühl vermitteln, der Verzweiflung nahezustehen. Zweifel waren des Erfolgs größter Feind. "Wie wäre es, wenn wir ab sofort Hände halten, wenn wir durch ein Portal gehen? Dann können wir doch gar nicht mehr getrennt werden." Hoffte sie zumindest. Einen Versuch war es wert. Sie hielt der Nymphe ihre linke Hand entgegen, ob sie sie jedoch ergriff, war ihr überlassen. "Hast du inzwischen irgendein Muster oder so erkannt? Irgendeine Idee, wie wir hier herauskommen könnten...?"
Schon nach den ersten Worten, die die Canine von sich gab, war ein hörbares Ausatmen zu hören. So als hätte sie bis eben angespannt den Atem angehalten oder beim reden vergessen zu atmen. ”Ein besonderes Haus ….ja…” murmelte sie. Tatsächlich war keins Haus bisher so gewesen wie hier, sie hatte das nur irgendwie nie in Frage gestellt. ”Ja…also nein…ich sollte einfach nicht solche Fehler machen” nuschelte sie in sich hinein. Wie sollte sie sonst beweisen, dass sie stark genug war zu reisen in der Welt zu bestehen. Ihr Bild vo “leben” war eben auch ein wenig verdreht. Man musste nicht stark und auf alles vorbereitet sein, aber sie glaubte das dem so war, das das sein musste. So hatte man ihr damals erklärt wieso sie ertsmal nicht raus durfte, nachdem sie aus Süd-Fiore hierher gekommen waren. Als sie Rins Hand spürte, kam sie langsam wieder hoch. ”Okay…wenn du da sagst…okay” sie nickte und richtete sich auf, zupfte an ihrer Kleidung und nahm einen tiefen Atemzug. Sie lauschte Rins Ausführung und Vorschlag still. ”Naja, manche scheinen einen ja weiterzuführen, entweder gibt es einen richtigen Weg oder die offensichtlichen Portale sind nicht die Antwort. Aber es muss ja sowas wie ein Ausgang geben, falls man mal aus Versehen hier landet. Nicht alle Portale führen weiter, manche scheinen in den gleichen Raum zurückzuführen, wenn du das riechen kannst und wir die Räume markieren, finden wir vielleicht den einen richtigen Weg. Wenn nicht, müssen wir uns was anderes überlegen” murmelte sie also und nahm direkt Rins Hand, drückte sie sanft in ihrer Hand.
Es kostete die beiden zusammen und mit den Markierungen gar nicht so lange Zeit, Rin konnte schnell erkennen durch den Geruchssinn, ob sie weiter kamen oder nicht und nach mehreren Räumen veränderte sich der Raum endlich und Momo wedelte mit der freien Hand. ”Anders, das ist anders” rief sie und sie sah sich um, hier war es wieder echt dämmrig und der Lotus der längst ausgegangen wahr wurde angetippt, damit er sich wieder öffnete, sie waren in einem leeren Steinraum mit nur einer eisernen gitterartigen Tür. Momo trat auf diese zu und späte hinaus ”Oh…oh ich weiß, wo wir sind…komisch hier sind eigentlich…” nuschelte sie und wischte mit den Händen an den Gitterstäben entlang, speiste das Schloss mit ihrem Mana, das klickend nachgab. ”Hier sind sonst immer alle Wesen drin, die wir zum Trainieren nutzen, sonst, ich darf sie mittlerweile selbst holen, deswegen krieg ich die Schlösser hier auf. ” Das sie damit sagte, dass wäre dem nicht so, die beiden hier festgesteckt hätten, war etwas, was Momo wohl mal wieder nur halb so wild empfand, wie es war. Sie wusste ja das sie nicht alle Schlösser öffnen durfte oder überall zutritt hatte. Eigentlich ja auch nicht allein in den Keller war der Grund also gar nicht so wie sie dachte? Sollte sie nicht in den Keller wegen etwas anderem? “Oh….” machte sie langzogen ”Glaubst du Orwynn will gar nicht das ich allein hier unten bin, weil das eine der Orte ist, wo ich nicht hin soll? Aber ich dachte, ich dachte, er meinte, ich soll hier nicht mehr allein hier hin, weil ich ja jetzt oben mein Zimmer habe… ”murmelte sie nervös, als ihr dämmerte, was die Worte bedeutet haben könnten. Sie schob die eisernen Tür auf ließ, Rin hinaus und nun waren die Gänge gespickt von lila Fackeln, die sich beim Vorbeilaufen entzündeten. ”Vielleicht ist das komische Erlebnis hier im Keller dann doch meine… aber jetzt sind wir schon hier… wir brauchen die Unterlagen...” fing sie an zu nuscheln als sie Rin durch den Gang in einen offenen Raum führte. Nun wo sie diese Möglichkeit erkannt hatte, kehrte die Nervosität, der Zweifel, mit voller Wucht zurück.
Der Raum hatte etwas laborartiges hatte. Ein paar Schränke mit Akten stand in einer Ecke neben einem Tisch. Dieser war mit allerlei Substanzen voll gestellt. Eine Couch mit einem kleinen Nachtisch stand an einer Wand und gegenüber war eine freie Fläche mit einem magischen Zirkel auf dem Boden. An der Wand hingen Befestigungen verschiedener Art, wohl dazu da Etwas zu halten, oder Jemanden. Momo, die noch immer vor sich hinmurmelte, deutete in den Raum ”Hier testen wir immer meine Stärke und sowas, weil ich ja eine Nymphe bin und nicht wie ein Mensch funktioniere. Ich glaub, die anderen sind auch manchmal hier, weiß nicht genau. Aber deswegen gibt es hier vielleicht Aufzeichnungen.” murmelte sie halb abwesend. Sie schien sich gar nicht richtig um zu sehen. ”Ich wusste nicht, dass es so gemeint war, dass ich vielleicht gar nicht mehr allein hier her darf… ich …. aber also er ist der mächtigste Magier, den ich kenne, er wird es eh Wissen… und aber Charon ist doch auch so stark, er hat gesagt, wir brauchen die Unterlagen und ich kann ihn doch nicht enttäuschen, sonst hält er mich für schwach Rin.” sie ließ sich auf das Sofa fallen, ihr Schlafplatz für einige Jahre, denn sie hatte regelrecht hier gelebt in den ersten Jahren. Der Nachtschrank war gefüllt mit all den Büchern, die sie mochte, sie hatte hier im Keller lesen und kämpfen und “leben” gelernt. Damit sie in der Welt bestehen konnte, soweit ihr eigener Glaube zumindest. ”Ich hab bisher immer alles so gemacht wie gesagt wurde, alles immer an jede Regel gehalten…und jetzt hab ich Sorge, er wird sicher sauer werden und ich weiß, ich sollte auf ihn hören und es sein lassen…aber aber…aber es ist wichtig…irgendwie ist das sehr wichtig… und ich weiß selbst nicht wieso, aber es ist wichtig hier drin. Ich will das er das versteht und ich bin…bin doch sowas wie seine Tochter. ” ihre Hand wanderte zu dem Ort, wo bei den Menschen das Herz saß. Sie seufzte und ließ den Kopf hängen. Tat sie hier wirklich das richtige? ”Du verstehst vielleicht gar nicht, was ich meine, wir hatten ja nicht so viel Zeit zu reden… ich also ich darf nicht alles sagen, aber wenn Du Fragen hast, versuch ich sie Dir natürlich zu beantworten… ich es… ich brauch kurz einen Moment, bevor wir weitermachen.” Sie zog die Beine an und umarmte sie, während sie den Kopf gegen ihre eigenen Knie lehnte. Sie musste sich jetzt entscheiden, ob das hier wichtig genug war, um gegen die Regeln zu verstoßen. Sie hatte es im Grunde schon, auch wenn es teilweise unbewusst war, teilweise in der Hoffnung das er es schon verstehen würde. Aber wenn sie weitermachte, würde sie das wirklich und ganz bewusst machen, zumindest schien ihr das gerade zu dämmern. Sie wusste nur nicht, ob es das wirklich wert war. Sie verstand noch immer nicht ganz, wieso es ihr wichtig war, es war doch egal, was sie dachte, Orwynn hatte doch immer Recht. Aber dieses eine Mal, bei dieser einen Sache, würde Momo so gerne, dass er Unrecht hatte, das erste Mal wollte sie, dass sie Recht hatte. All die Leute, die ihr begegnet waren, die ihr gezeigt haben, was Leben wirklich war, ohne dass sie es bewusst wahrgenommen hatte, deren Einflüsse hatten dafür gesorgt, dass sich ganz leise, ganz sacht ein eigener Wille in Momo entwickelte. Und mit diesem geriet sie nun in den Konflikt und das schlimmste, Rin ihre neue Bekanntschaft und hoffentlich Freundin war mittendrin und verstand vermutlich nur die Hälfte.
Glowing Lotus GATTUNG: Artefakt TYP: Metallblume BESITZER: Momo ELEMENT: Licht KLASSE: I MANAVERBRAUCH: 5 SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 3 BESCHREIBUNG: Bei Glowing Lotus handelt es sich um eine hübsche Lichtquelle. Die Metallblume besitzt Blütenblätter aus filigran miteinander verbundenen Metall. Diese Blütenblätter sind normalerweise geschlossen und ähneln so einer Knospe. Aktiviert man die in der Mitte verborgenen Lichtlacrima kann man die Blume anschalten wie eine Lampe. Das bedeutet, dass sich die Blütenblätter öffnen und ein sanftes Leuchten freigegeben wird. Ähnlich einer Fackel kann man somit Licht erzeugen, das sich im Form von einem kuppelähnlichen Licht zeigt. Nach einmaligen Anschalten bleibt das Licht für 10 Minuten erhalten, bevor sich die Blüte wieder schließt.
Bild:
sprechen | denken
It’s dangerous to wish... Dangerous to even have that thought
But I would love to know is it dangerous to dream?
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Rin Blood Hound
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Frustriert stellte sich die Rute der Hundedame auf. Ihr Ärger richtete sich jedoch nicht gegen Momo, nicht im geringsten. Die Ansicht, die sie trug, hatte sie sich sicherlich nicht selbst ausgedacht. Das musste ihr jemand so beigebracht haben und Rin konnte sich bereits denken, wer dieser jemand gewesen war. "Nein, Momo", widersprach sie entschlossen, "auch du darfst Fehler machen. Egal welche." Es passierte selten, dass sie einen derart strengen Ton einschlug, doch gerade eben schien es mehr als angemessen. Sie wollte, dass ihr Gegenüber verstand, wie ernst sie es meinte. Vielleicht würde Momo ja über die Worte der Canine nachdenken, wenn nicht jetzt, dann vielleicht später, wenn sie diesen Keller wieder verlassen hatten und Ruhe einkehrte. Die unerwartet anstrengende Reise ging schließlich weiter. Jetzt, wo sie zu zweit waren, ließ sich das Rätsel der unzähligen Portale deutlich leichter in Angriff nehmen und schon bald standen sie an einem Ort, den sie bisher noch nicht gesehen hatten, der den anderen nicht im Ansatz glich. Mit einem lauten Seufzen strich Rin sich über das Gesicht, den Pony und die großen Hundeohren. "Ein Glück", schnaufte sie, die Spitze ihrer Rute wackelte leicht. Langsam hatte sie sich wirklich sattgesehen an dem runden Raum mit den unzähligen Wandteppichen. Zugegeben, das Zimmer - falls man es überhaupt so nennen konnte - in dem sie sich nun wiederfanden, war nicht annähernd besser. Es war dunkel, kalt, nass und sie befanden sich hinter Gittern. Diese schienen für Momo jedoch kein Hindernis darzustellen. Ein kleiner Trost. Aber auch eine Quelle neuer Fragen. Aufmerksamen Schrittes folgte Rin der Nymphe, ihre Schritte hallten leise durch den Gang. Die großen Hundeohren fingen jedes noch so leise gemurmelte Wort auf. So gut die Inuyama ihre neue Freundin aber auch hören mochte, verstehen tat sie sie nicht. Sie kratzte sich hinter dem plüschigen Lauscher. Trotz des leisen Stimmchens war gut zu hören, dass die Gedanken Momo schwer beschäftigten. Rin wollte ihr helfen, ihr Beistand leisten, aber wie? "Ich kann es dir nicht sagen, Momo", gab sie schließlich ehrlich zu. "Es würde mich aber nicht wundern." Vermutlich war das nicht das, was die Nymphe gerne hören würde, aber die Weißhaarige hatte nicht vor, zu lügen. Lügen waren niemals eine Lösung. Der saphirblaue Blick wanderte durch den Raum, den sie nun betraten. Ein Schauer rannte über ihren Rücken. Dieser Ort gab ihr kein gutes Gefühl, die Gründe dafür waren zahlreich. Momos Worte machten diesen Eindruck nicht besser. Stärke testen? Was sollte das denn heißen? Vermutlich war es besser, die Details nicht zu wissen. Während die Nymphe sprach und auf dem Sofa ein kleines Päuschen einlegte, warf die Canine einen ersten Blick auf die Akten, die sich in mehreren Schränken dicht aneinander reihten. Es konnte gut sein, dass sie hier endlich fündig werden würden. Hoffnung blubberte in der Hundedame auf, doch dann fiel ihr Blick wieder auf ihre Begleiterin. "Wer stark ist hat nicht automatisch immer Recht." Sicher, starke Leute hatten oft eine Menge Erfahrung, doch diese machte sie nicht automatisch allwissend. Langsam tappte sie zurück an die Seite der jungen Nymphe, ging vor ihr in die Hocke, sodass sie hinauf in ihre Augen blicken konnte. "Wenn wir nicht fündig werden, wird Charon nicht böse werden, da brauchst du dir keine Sorgen zu machen. So eine Art Mensch ist er nicht." Das war es doch, worum sie sich Sorgen machte, oder? Sie war doch nicht am überlegen, aufzugeben? Doch nicht, nachdem sie so weit gekommen waren? Besorgt legte die Canine ihre großen Ohren zurück. Ihre Augen schlossen sich für einen Moment. Was diese plötzlichen Gefühle wohl ausgelöst hatte? Lag es daran, dass dieser Ort vertraut war? "Manchmal darf man Regeln auch brechen. Nicht jede Regel ist gut und sinnvoll." Manche Regeln dienten einfach nur der Kontrolle, unfairer Kontrolle. "Du bist deine eigene Person, mit deinen eigenen Wünschen, denen du nachgehen darfst. Was dein 'Vater' davon hält, ist zweitrangig. Wenn es dich glücklich macht und wenn es sich für dich richtig anfühlt, dann ist es auch das Richtige." Für gewöhnlich würde Rin deutlich mehr Wert auf die Meinung eines Elternteils legen, schließlich wollten diese für gewöhnlich nur das Beste für ihren Schützling. Doch in diesem Fall bezweifelte sie, dass dieser Orwynn ausschließlich Momos Glück im Sinn hatte. "Wir sind jetzt schon so weit gekommen, trotz all der Hindernisse. Meinst du nicht, das könnte ein Zeichen sein, dass wir das Richtige tun? Wir haben unsere Stärke mehr als bewiesen." Für Rin war das Konzept von Stärke nicht besonders wichtig. Ihr Gegenüber schien das aber anders zu sehen, weshalb sie es trotzdem erwähnte. "Du hast Recht, ich verstehe gerade nicht besonders viel. Ich kann aber sehen, dass du schwer mit dir und deiner Entscheidung zu kämpfen hast." Sie richtete sich wieder auf, strich ihre Kleidung kurz glatt und hockte sich dann neben Momo auf das kleine Sofa. "Ich kann verstehen, dass das gerade schwierig ist. Du tust etwas, das du vorher noch nie getan hast. Das kann furchteinflößend sein. Du brauchst mir jetzt keine Fragen zu beantworten. Nimm dir einfach die Zeit, die du brauchst." Mit einem zarten, aufmunternden Lächeln auf den Lippen streckte Rin Momo eine Hand entgegen. Würde sie diese ergreifen, würde die Hundedame ihre andere Hand auch noch darüber legen.
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