Ortsname: Wohlhabendes Viertel Art: Freiraum Spezielles: --- Beschreibung: Die meisten Gutbetuchten haben sich als Wohnort wie eine gewisse Gilde einen großflächigen Platz am Rand von Magnolia Town gesichert, selbstverständlich auf der gegenüberliegenden Seite. Der Bezirk an sich ist sehr ruhig und mehr oder weniger naturbelassen, wird normalerweise kaum von Passanten durchquert, da der Bereich vom Rest der Einwohner abgegrenzt wird. Mit Absicht liegt kein Arbeitsweg so, dass das Viertel unbedingt betreten werden muss und somit die Idylle erhalten bleibt.
Nein, nein, nein. Bereits nach dem allerersten 'Hey' wusste der Elb genau, mit wem er es gleich zu tun bekommen würde. Die viel zu laute Frauenstimme brauchte überhaupt nicht weiterzusprechen. Einen Moment lang überlegte er, ob er noch genug Zeit hatte, um die Beine in die Hand zu nehmen und zu flüchten. So zu tun, als hätte er sie nicht gehört, war schonmal keine Option. Es war physikalisch unmöglich, die Tsumiho nicht zu hören. Während er noch überlegte, hatte sie bereits zu ihm aufgeschlossen und stand nun vor ihm. Viel zu nah. Wie viele Zentimeter fehlten da zwischen ihren Nasen? Definitiv nicht genug. Schützend hob der Rosahaarige die Hände vor die Brust und trat einen großen Schritt zurück. Die pure Freude in seinem Gesicht war kaum zu übersehen. Wieso hasste ihn das Schicksal eigentlich so sehr? "Wie könnte ich jemanden wie dich jemals vergessen?" fragte er, gefolgt von einem dicken Seufzer. Seine rubinroten Seelenspiegel huschten kurz zu der Hand, die ihm in Erwartung auf ein High Five entgegen gestreckt wurde, dann zurück zu der Oni. Das glaubte sie ja wohl selber nicht, oder? Seine Finger bewegten sich keinen Milimeter in ihre Richtung, verschränkten sich stattdessen vor seinem Oberkörper. "Ja man, ich kann mein Glück auch kaum fassen." erwiderte er trocken. "Jede Nacht habe ich sehnsüchtig von dir geträumt." Vielleicht sollte er mit solchen Aussagen vorsichtig sein, am Ende nahm Ravi ihn noch beim Wort, aber er konnte es sich einfach nicht verkneifen. Wenn nicht mit Humor und Ironie, wie sonst sollte er diese grauenvolle Situation überleben? "Ja, bin ich." Wie gerne er ihre Frage mit Nein beantwortet hätte und daraufhin einfach gegangen wäre, doch das Geld. Das verdammte Geld. Manchmal wünschte er sich, er wäre ein genügsamer Elb geworden, der mit dem absoluten Minimum an finanziellen Mitteln zurecht kam ... aber da konnte er lange wünschen und hoffen. "Abholen ist definitiv nicht das richtige Wort..." bevor er seine Kollegin jedoch weiter korrigieren konnte, trat die letzte im Bunde auf den Plan und zog sämtliche Aufmerksamkeit auf sich. Still betrachtete Elion die Feline einen Moment lang, blinzelte ein paarmal und seufzte schließlich. Es hätte definitiv schlimmer kommen können. Wirklich begeistert, dass die Drachenherz-Truppe wieder vereint war, war er jedoch nicht. "Heeehhyyy." Er schenkte Cayra ein kleines, unauffälliges Lächeln, ehe er ihre Frage beantwortete: "Jop...leider..." Er versuchte, sich immer und immer wieder an die gute Bezahlung zu erinnern, um sich halbwegs bei Laune zu halten, doch ein Großteil seiner Munterkeit war bereits von dem Muskelprotz neben ihm konsumiert worden. Nach einer kurzen - mehr oder weniger freudigen - Begrüßung begann schließlich das Tor im Rücken des Trios laut zu knarzen. Zwei Wachen rackerten sich gerade damit ab, die beiden Seiten, welche aus massiven Eisenstäben bestanden, auseinanderzuziehen. Dahinter wartete geduldig ein Herr mittleren Alters, die Haltung aufrecht und die Arme hinter dem Rücken verkreuzt. Als der Schlitz schließlich breit genug war, schritt er - unter den scharfen Augen der Wachposten - auf die Magier zu. Alles an dem Kerl wirkte schlichtweg perfekt. Die zurückgegelte Frisur, das faltenlose Hemd, die auf Hochglanz gebrachten Lederschuhe. Keine Makel, keine Flecken, rein garnichts. Selbst die eckige Brille auf seinem Nasenrücken war perfekt poliert. Es war nicht schwer, zu erraten, um wen es sich bei diesem Herrn handelte. Der Morsatra konnte es kaum erwarten, dass Ravi ihn behandelte wie ihren besten Kumpel. Das konnte ja lustig werden. "Guten Tag die Damen und Herren. Ich nehme an, dass Sie heute meinen Auftrag erfüllen werden?" Sein erwartungsvoller Blick wanderte langsam von einem Magier zum Nächsten, blieb aber schließlich an Cayra haften. Er schien kurz zu grübeln, ehe er den Gedanken sichtbar abschüttelte. Ob es daran lag, dass sie nicht groß und kräftig gebaut war, so wie in der Auftragsbeschreibung gewünscht? "Mein Name lautet Fjord Harris, aber das wissen Sie sicher schon. Mit wem habe ich heute die Ehre?" Geduldig wartete er ab, bis jeder ihm seinen Namen genannt hatte, um diesen daraufhin mit einem weiteren Gruß zu wiederholen. Auch der Morsatra stellte sich selbstverständlich vor, wie so oft jedoch nur mit seinem Spitznamen: "Eli. Freut mich sehr, Ihre Bekanntschaft zu machen, der Herr. Ich habe bereits viel Gutes von Ihnen gehört." Ja, er trug es vielleicht ein wenig dick auf, aber das war dem Elb gerade scheißegal. Er musste sich unbedingt auf die gute Seite des reichen Sacks stellen, wenn er sich Hoffnung auf ein wenig Trinkgeld machen wollte!
„Aww, lieb von dir!“, lachte Ravi und klopfte Elion auf die Schulter. „Ich könnt dich auch nicht vergessen!“ Das mit dem High Five hatte er wohl eher nicht mitbekommen, aber das war kein Thema. Daraus, dass er sich über das erneute Treffen freute, machte der vernarbte Elb ja kein Geheimnis. Sogar davon geträumt hatte er! „Dann sind deine Träume wohl wahr geworden“, nickte die Oni fröhlich, in keinster Weise realisierend, dass er eigentlich doch nicht so viel Lust auf sie hatte. Sie waren doch so ein perfektes Team! Da fehlte eigentlich nur... „Yooo, Caycay! Zufälle gibt’s, die gibt’s gar nich, ne?“ Ein schallendes Lachen entkam der Tsumiho, als klar wurde, dass das alte Trio wieder zusammen gefunden hatte. So viel Glück konnte man doch gar nicht haben! Abgesehen davon, dass Elion ein bisschen wasserscheu war, hatten sie ja alle tolle Arbeit geleistet und einen Haufen Spaß gehabt beim letzten Mal. Das mussten sie heute nur noch einmal wiederholen. „Jo, wir sind auch hier für den Bildertransport.“ Mit einem Nicken bestätigte Ravi Cayras Frage, ehe auch schon Schritte hinter ihr zu hören waren. Verwundert wandte sie sich um, als eine kleine Menschengruppe auf das Trio zukam. Zwei davon trugen die gleiche Uniform, während das dritte Kerlchen in Klamotten, die nicht nur sehr einengend, sondern auch viel zu stramm und penibel sauber wirkten, so als hätte sie noch nie jemand getragen. Die Hose der Tsumiho war nicht direkt dreckig, aber einen gewissen Verschleiß konnte man normalerweise an Klamotten sehen, die man öfter trug. Hier nicht. Der Auftraggeber wirkte, als wäre er gerade aus der Verpackung eines Spielzeuges gekommen, die sich nie jemand zu öffnen getraut hatte. Da war Ravi ja anders. Wenn es was zum Spielen gab, dann wurde gespielt, und wenn dabei was kaputt ging, dann war das halt so! Vermutlich würde sie deswegen nie so ordentlich aussehen wie dieser Typ...
„Jap, jap!“, stimmte sie zu, als der Herr fragte, ob sie für die Quest hier waren. Das ideale Questtrio stand vor seiner Tür, was sollten sie sonst wollen? Mit einem breiten Grinsen hob sie ihre Arme und hob ihre Muckis hervor, als er nachhakte, wer sie denn überhaupt waren. „Mein Name ist Ravinuthala Tsumiho, stärkste Kriegerin aus dem Stamm der roten Sonne! Ich und meine Kumpels sind hier, um für Sie das alte Bild auszuliefern!“ Irgendwie so etwas war der Plan, richtig? Sie konnte ein Stirnrunzeln erkennen – eine von wenigen Falten, die der adrette Herr zu zeigen bereit war –, wurde aber erst einmal nicht von ihm kritisiert. Stattdessen wandte sich sein fordernder Blick zum letzten Mitglied der Magiergruppe, das sich noch nicht vorgestellt hatte...
Ja, das Aufeinandertreffen der drei Magier war wirklich so ziemlich wie beim letzten Mal, Ravi ein Bündel aus purem Enthusiasmus und Elion hingegen ein ruhigerer Geselle. Er machte nicht gerade den erfreutesten Eindruck, jedoch war er sowieso immer etwas mürrisch. Beide bestätigten ebenfalls für die Quest hier zu sein, und somit hatte die Drachenherz-Truppe dann wohl offiziell wieder zusammengefunden. Auch wenn die Feline sich unsicher war, ob die Beiden wirklich geeignet für den Auftrag waren, ein Diebstahl verlangte immerhin Diskretion und Planung. Eli traute sie diese Fähigkeiten zu, bei Ravi sah es allerdings komplett anders aus, was sie leicht besorgte. Hinzu kam dann auch noch, dass diese von einem Transport sprach, wobei sie das Bild doch eigentlich entwenden sollten, oder?
Lange hatte die Lunos nicht Zeit sich darüber Gedanken zu machen, denn kaum war sie eingetroffen, begann das Tor zum Anwesen auch schon sich zu öffnen, worauf ein Mann heraustrat, der allen Anschein nach der Auftraggeber sein musste. Wie konnte man ihn nur beschreiben? Nun, es war wohl geradezu unmöglich für einen Menschen, noch gepflegter und noch hochnäsiger auszusehen. Wieso hatten die luschigsten Schnösel eigentlich immer das meiste Geld? Wie dem auch war, er hatte eine großzügige Summe Jewels als Belohnung für die Quest versprochen, und die würde die Silberhaarige nicht ausschlagen. Er stellte sich als der Auftraggeber, Fjord Harris, vor, und fragte die Magier ebenfalls nach ihren Namen. "Cayra Lunos." ließ sie knapp, die arme selbstsicher vor der Brust verschränkt, verlauten. Der Feline entging nicht dass der Mann sie etwas länger betrachtete als ihre Kollegen. Nachvollziehbar, immerhin hatte die Questbeschreibung etwas davon gesagt, dass die Teilnehmer eher von größerer Statur sein sollten, allerdings hatte sie keine Zweifel, dass ihre Fähigkeiten diese Diskrepanz wett machten. Elion zögerte nicht dem Schnösel zu schmeicheln, vielleicht gar keine so schlechte Idee, während Ravinuthala jetzt eindeutig bestätigte, dies für einen Lieferauftrag zu halten. Cayra hätte den Umstand gerne aufgeklärt, allerdings musste sie zugeben, sie war sich selbst gar nicht so sicher, was genau in der Quest verlangt war. Sie sollten ein Bild stehlen, oder? So langsam begann sie sich zu schämen, die Informationen nicht richtig durchgelesen, sondern von der hohen Belohnung geblendet nur überflogen zu haben. In Zukunft musste sie damit ernsthafter sein, allerdings half diese Zielsetzung der Lunos jetzt auch nicht weiter. "Ich glaub unsre Kollegin hier brauch nochma nen Auffrischer." nutzte sie die vorhandene Gelegenheit also, und sah den Auftraggeber erwartungsvoll an. Wenn die Oni ihr Unwissen so offensichtlich machte, konnte man es ja gleich ausnutzen um selbst auch auf den aktuellen Stand gebracht zu werden.
Die linke Augenbraue des Elben zuckte, während er Ravinuthala ungläubig entgegen starrte. Sein Gesicht enthielt nicht den Hauch von Freude und trotzdem schien sie tatsächlich zu glauben, dass es sich bei seinen Worten nicht um pure Ironie handelte. Wie zur Hölle konnte man so hohlköpfig sein? "Das ist ja echt wundervoll." Ihm wäre es lieber gewesen, wenn sie sich nicht mehr an ihn erinnert hätte. "Ja, hahaha, das sind sie wohl." Alpträume. Es waren Alpträume, die für Elion wahr geworden waren. Ob die Gegenwart der Lunos die Gesamtsituation verbesserte oder nicht, wusste er noch nicht. Immerhin war sie nicht so laut und nervig wie manch andere Magierin hier, doch wenn er ehrlich war, hätte er auch auf sie lieber verzichtet. Er hatte nicht vergessen, wie verweichlicht er sich während des letzten gemeinsamen Auftrags verhalten hatte und sie hatte es sicherlich auch nicht. Genau diese Tatsache war ihm unfassbar peinlich, auch wenn er es sich nicht anmerken ließ. Was war damals bloß in ihn gefahren? Kräftig schüttelte er den Kopf und blickte dann hinüber zu dem herannahenden Auftraggeber, dankbar für die Chance, auf andere Gedanken zu kommen. Für Außenstehende war es sicherlich spannend zu beobachten, wie jeder der Magier sich auf eine vollkommen andere Art vorstellte. Der Rosahaarige war höflich und fast schon übertrieben zuvorkommend, die Oni laut und angeberisch und Cayra kurz angebunden und auf den Punkt. Wenn das mal kein eindeutiges Bild war. Auch dem Harris schien dies nicht entgangen zu sein. Er schwieg einen Moment, ließ die gesammelten Eindrücke kurz einwirken, ehe sich sein schmales Lächeln zurück auf seine Lippen schlich. "Wie ich sehe sind Sie ein sehr interessantes Trio." Seine Aufmerksamkeit wanderte zurück zu der Kleinsten der Truppe. Auf ihre Frage hin nickte er langsam, ehe er antwortete: "Eine sehr gute Idee. Kommen Sie doch erst einmal mit." Er verschränkte die Hände hinter dem Rücken und wandte diesen den Magiern zu, um langsam zurück durch das Tor zu schlendern. "Wir besprechen alles in Ruhe in meinem Anwesen. Dort sind wir sicher vor ungewollten Zuhörern." Ein kurzer Fußmarsch führte die vier mitten ins Herz des Reichenviertels, vorbei an imposanten Villen und stattlichen Wohnhäusern. Auch das Heim des Auftraggebers passte hier perfekt hinein. Sicherlich hatte alleine der Architekt so viel gekostet wie ein Eigenheim am Rand der Stadt. An der Eingangstür wartete bereits ein Butler, welcher respektvoll den Kopf vor seinem Herrn senkte, ehe seine Augen zu den Magiern wanderten um diese eindringlich zu mustern. In Vielerlei Hinsicht strebte auch Elion ein solches Leben an, aber das war selbst ihm zu viel. Fremde in seinem Zuhause? Nein danke! "Bitte tretet ein. Aber fasst nichts an." Trotzdem folgte er, ohne eine Miene zu verziehen, der Aufforderung. Das Innere des Hauses war mindestens genauso imposant wie das Äußere. An den Wänden hingen verschiedenste Gemälde, die Möbel schienen handgefertigt aus teurem Edelholz und selbst die Teppiche, über die sie schritten, wirkten teuer. Am Ende des Ganges bogen sie schließlich in ein kleines Bürozimmer ab. Fjord ließ sich hinter seinem Schreibtisch nieder, bedeutete den Magiern aber zeitgleich, sich auf den Sesseln davor niederzulassen. "Also." begann er, lehnte sich über die Tischplatte und verschrenkte darauf die Finger. "Wie Sie ja bereits zu wissen scheinen, geht es um ein äußerst wertvolles Gemälde." Das kontinuierliche Lächeln auf seinen Lippen schwand plötzlich, er wirkte nun ernst und entschlossen. "Es bestehen keine Zweifel, dass sich das Original in meinem Besitz befindet. Nichtsdestotrotz behauptet dieser Dakota felsenfest, das er das Echte besitzt." Nun zogen sich sogar seine Augenbrauen zusammen! "So ein Humbug! Doch trotz meiner Urkunde benötige ich irgendeinen handfesten Beweis, dass Seines ein billiges Replika ist. Da kommen Sie ins Spiel. Besorgen Sie mir diesen Beweis und ich sorge dafür, dass Sie für die nächsten Monate ausgesorgt haben." Die Welt der Superreichen war schon schräg. Wieso war der Auftraggeber regelrecht besessen davon, zu beweisen, dass er das Original besaß? Konnte es ihm nicht egal sein, solange er selbst wusste, dass es keine Fälschung war? Lächerlich. Aber dem Morsatra war es egal, hauptsache er konnte sich dadurch eine goldene Nase verdienen. "Das werden wir nur zu gerne für Sie tun, der Herr." antwortete er also, blickte dem Auftraggeber dabei direkt in die Augen. "Sie können sich sicher sein, das perfekte Team für diesen Auftrag vor sich zu haben." Der Kerl nickte und wartete einen Augenblick, um den zwei Frauen ebenfalls die Möglichkeit zu geben, sich zu Wort zu melden, ehe er fortfuhr. "Wir haben für Sie bereits die perfekte Möglichkeit organisiert, um unauffällig in das Marshall-Anwesen einzudringen. Zufälligerweise ist er gerade auf der Suche nach Hausangestellten, sodass wir in Ihren Namen bereits Bewerbungen ausgesendet haben. Selbstverständlich haben Sie den Job bekommen." Er zwinkerte dem Trio zu. Es gab zwar schönere Dinge, als von einem steinreichen, alten Sack angezwinkert zu werden, aber der Elb nahm es hin, ohne eine Miene zu verziehen. Soweit klang das Ganze ja echt gut, der Kerl schien vorbereitet zu sein. Kaum hatte der Harris seine Erklärung beendet, klopfte es an der Tür und der Butler, der zuvor an der Haustür gewartet hatte, trat ein. "Ah, wundervoll, perfektes Timing. Ihre Kleidung für die Quest ist auch schon da." Wortlos drückte der Angestellte jedem Magier ein schwarz-weißes Kleid, ein paar Schuhe, Strumpfhosen und ein Haarband in die Hände, verabschiedete sich dann kurz und verschwand wieder. "W-was?"Ungläubig blickte er auf sein 'Outfit' herab, unsicher, ob das alles ein schlechter Scherz war. Doch keiner lachte, niemand rief 'hereingefallen!'. Was zur Hölle war hier los? "Am besten ziehen Sie sich direkt um. Ihr Arbeitsbeginn ist in einer halben Stunde, Sie sollten sich also beeilen um nicht direkt einen schlechten Eindruck zu machen."
So, wie es aussah, waren Ravinuthala, Elion, Cayra und Harris allesamt gleichermaßen glücklich über das starke Trio, das sich für diesen Auftrag zusammen gefunden hatte. Mit einem breiten, erwartungsvollen Lächeln folgte die Tsumiho ihrem Auftraggeber ins Innere seines Hauses und blickte sich ein wenig um. Es war ja echt geräumig hier drin! Die Gänge und Räume waren echt groß, und auch, wenn ein Haufen zerbrechliches Zeug herumstand – etwas, das Thala tendenziell eher vermied – wirkte es, als hätte man genügend Bewegungsfreiheit, um ein wenig Boxen zu üben oder auch mal eine Waffe zu schwingen. Ob dieser Harris auch ein Freund von Kämpfen war? Wenn ja, dann hatten sie ja echt was gemeinsam! Dann musste er aber auch verdammt gut darin sein, wenn er so unangetastet aussah. Die Erklärung ihrer Aufgabe änderte nicht wirklich viel. Ein paar Mal blinzelte Ravi, während sie die vielen Worte ihres Auftraggebers verarbeitete und wichtig von nebensächlich trennte. Menschen neigten dazu, unnötig auszuschweifen, anstatt auf den Punkt zu kommen. Aber einfach gesagt... „Also packen wir uns das Ding aus seinem Haus und lieferns zu Ihnen zurück“, nickte die Oni und verschränkte mit einem selbstzufriedenen Lächeln die Arme vor der Brust. War einfach genug. Sie hatte von Anfang an gesagt, dass es hier um eine Bilderlieferung ging, und offenbar blieb es dabei. Das passte perfekt! Anpacken und Zeug schleppen konnte die Tsumiho wie keine Zweite! Und so, wie es aussah, hatte der Boss auch schon alles vorbereitet, damit sie direkt loslegen konnten. „So gefällt mir das!“, meinte die Hünin Feuer und Flamme, während sie von ihrem Platz aufsprang und darauf wartete, dass ihr das Startsignal gegeben wurde. Mit leuchtenden Augen betrachtete sie die Kleidung, die ihr übergeben wurde. Heute würde sie also mal etwas Anderes als ihr eigenes Zeug tragen. Coole Sache! Die Oni war bereits drauf und dran, sich das Kleid, das ihr gegeben worden war, über zu ziehen, aber eine der Dienerinnen im Saal nahm sie bei der Hand und verwies sie auf einen der nahe gelegenen Umkleideräume. Typisch Mensch. Alles unnötig kompliziert machen...
„Das ist ja nichma ne Hose! Das is mehr wie lange Socken!“, rief die Tsumiho erstaunt, während sie zurück in den Hauptsaal trat, und zupfte an ihrer nicht ganz bequem sitzenden Strumpfhose. Sie hatte ja gedacht, dass sie schon so einige von den komischen Klamotten der Menschen ausprobiert hatte, aber das hier war ihr noch gar kein Begriff gewesen. Es gab wohl immer mehr zu entdecken. Die Schuhe, die sie tragen sollte, waren dafür so dünn, dass sie genauso hätte barfuß gehen können. Nicht, dass sie sich daran störte, gerade als Kind hatte Ravinuthala das dauernd gemacht. Darüber hatte sie das schwarze Kleid mit den weißen rüschen und der dazu passenden Schürze an. Auch wenn das Kleidungsstück offensichtlich für einen großen und auch durchaus kräftigen Menschen gemacht worden war, schoss die Tsumiho da wohl ein bisschen über die Grenzen. Dass das Kleid nur knapp über ihre Knie hinab reichte fiel ihr kaum auf, aber an einigen Stellen, insbesondere und deutlich sichtbar an den Ärmeln, war es ziemlich eng für sie. Nur im Brustbereich passte es tatsächlich ziemlich gut, an den Hüften war es sogar ein bisschen zu weit. Offensichtlich hatte jemand ein klares Bild vor Augen gehabt, als er das hier geschneidert hatte, und Ravinuthala kam zwar nah dran, aber nicht komplett. Aber naja, wenn sie gerade erst aufgeschlagen waren und jetzt schon die Klamotten bekamen, war wohl offensichtlich, dass sie nicht direkt auf die drei Magier zugeschnitten sein konnten. Dennoch setzte die Oni die Haube hinter ihrer Maske auf ihre Haare und schaute sich nach Cayra und Elion um. „Hey, hey, Caycay, Eli!“, rief sie den beiden grinsend entgegen und riss einen ihrer Arme hoch. „Was sagt ihr? Steht's mir?“
Schließlich hatte das Drachenherz Trio wieder zusammengefunden, auch wenn wohl nicht jeder der Magier zufrieden damit war. Cayra hatte an sich nichts gegen diese Konstellation, auch wenn sie sich Sorgen darüber machte ob die Oni wirklich für einen Diebstahl geeignet war. Kurz nachdem die Feline angekommen war, hatte sich auch schon der Auftraggeber offenbart, worauf die Magier sich nacheinander auf ihren individuellen Art und Weisen vorstellten. Darauf gab es keinen Grund mehr draußen stehen, also wurden sie hinein gebeten, denn Harris wollte die Details der Quest anscheinend lieber im Privaten besprechen. Er führte sie durch das Reichenviertel und schließlich zu seiner eigenen Villa, wo das Dreiergespann dazu auffordert wurde nichts anzufassen. Das klang für die Lunos ja fast schon wie eine Herausforderung, aber sie würde durch die Quest sowieso genug Geld kriegen, sodass sie es dabei beließ, sich mit großen Augen im Inneren des Anwesens umzusehen, und sich zu wundern wie viel die imposante Einrichtung wohl Wert war. Es ging direkt zu seinem Büro, und dort angekommen wurde das Trio auch schon ohne Umschweife über die Einzelheiten des Auftrags aufgeklärt. Die Silberhaarige war froh herauszufinden, worin die Aufgabe tatsächlich bestand, sie sollten nicht das Gemälde direkt stehlen, sondern Beweismittel dass es eine Fälschung war, auch wenn ihr das Problem des reichen Schnösels nicht weniger befremdlich schien als Elion. Wieso interessierte es den Auftraggeber ob er das Original oder eine Fälschung besaß, wenn man den Unterschied sowieso nicht am Gemälde selbst bestimmen konnte? Vielleicht war er einfach nur entschlossen diesen Dakota schlecht aussehen zu lassen? Wie dem auch war, die Sache die die Teenagerin interessierte war ihre Bezahlung, und somit betrachtete sie es auch nicht als nötig, sich gerade weiter Gedanken über diese Frage zu machen.
Als die Erklärung zu Ende war ergriff Elion als Erster das Wort, und trug erneut so dick auf, wie bei der Vorstellung. Doch obwohl er behauptete dass das perfekte Team für diese Quest am Start war, zeigte Ravi sogleich dass dies wohl nicht wirklich der Fall war. Cayra schnaubte etwas genervt. War der Auftrag etwa so schwer zu verstehen? "Nein, wir sollen nich das Bild klauen, sondern irgendwas Anderes, das beweist dass es gefälscht ist." Sie verschränkte die Arme, nachdenklich, wodurch so etwas denn bewiesen werden könnte, denn Dakota würde Indizien dafür ja ganz sicher nicht offen herumliegen haben. "Irgend‘n Papierkrams?" Fragte sie den Auftraggeber. Die Feline wusste nicht wirklich wie die Welt des Kunsthandels funktionierte, aber das war zumindest ihr erster Gedanke. Harris hatte sich darum gekümmert, dass sie sich als Personal einschleusen konnten, und somit schien dann auch alles geklärt, jedoch sollte noch eine Überraschung folgen. Die Feline hatte noch gar keine Gelegenheit, sich zu wundern was für Kleidung sie wohl für die Quest brauchen würden, da wurde ihr auch schon das Maid-Outfit in die Hand gedrückt. Verwirrt sah sie zum Auftraggeber und dann wieder zu der Kleidung die sie in der Hand hatte. Davon hatte bisher noch niemand etwas gesagt! Oder? Musste sie das wirklich tragen!?
Ja, das musste sie wohl. Mit einem Stirnrunzeln betrachtete die Lunos das schwarz-weiße Kleid, als sie in der Umkleide stand. "Ugh, ernsthaft?" War das wirklich nötig für sie Quest? Konnte sie nicht einfach in ihrer normalen Kleidung gehen, oder zumindest in solch einem Outfit wie der Butler es getragen hatte, anstatt solch einem peinlichen Kleidchen? Anscheinend nicht. Geschlagen seufzte die Rotäugige und dachte an das Geld das sie für diesen dummen Auftrag bekommen würde, und das war dann auch die nötige Motivation, es hinter sich zu bringen und sich umzuziehen. Alles in allem passte der Aufzug ganz gut, auch wenn das Kleid etwas zu weit im Brust- und Hüftbereich war. Als sie fertig war musste die Silberhaarige zugeben, zumindest sah sie gut in der darin aus, und unter dem langen Kleid konnte sie auch leicht ihre Messer verstecken. Aber trotzdem wollte sie die Quest so schnell wie möglich hinter sich bringen, um das Teil wieder ausziehen zu können. Es fühlte sich irritierend und ablenkend an, wie der Stoff umher schwang, und als sie zu ihren Kollegen stieß, konnte sie auch eine leichte Schamesröte nicht unterdrücken. Glücklicherweise lag der Fokus erst einmal auf Ravi, die überhaupt kein Problem mit der Kleidung zu haben schien, und auch schon fragte wie sie aussah. Mit verschränkten Armen betrachtete die Teenagerin ihre Kollegin. Sie hätte es auf jeden Fall nicht erwartet, die große, starke Tsumiho jemals in ihrem Leben in solch einem Puppenaufzug zu sehen, aber sie musste zugeben, es stand ihr überraschender Weise gar nicht mal schlecht. Zumindest fand sie das, aber es war auch nicht so als hätte sie sich mit Mode ausgekannt. "Sieht gut aus." Antwortete Cayra also mit einem Schmunzeln, und war auch schon gespannt zu sehen, wie Elion wohl in dem Kleid aussah.
Ernsthaft? Manchmal war der Elb vollkommen überzeugt, dass Ravi mit ihren Muskeln und der Körpergröße einfach nur einen Mangel an Hirn kompensierte. Er sog scharf die Luft ein, seufzte aber schließlich. Das Geld, er musste an das Geld denken und sich benehmen. "Genau. Wir stehlen nicht das Bild, sondern irgendetwas, das beweist, dass es gefälscht ist." ergänzte er Cayras Worte. Immerhin hatte diese es ebenfalls gerafft. Auch ihre Frage, wie genau diese Beweise denn aussehen sollten, war äußerst clever. Fjord grübelte kurz, ehe er antwortete: "Irgendetwas Schriftliches wäre ideal. Irgendwer muss es ja gefälscht haben, vielleicht findet ihr Briefe von dem Fälscher oder eine Rechnung. Ich wette der alte Schnösel war nicht vollkommen sorgfältig in seiner Beweisvernichtung. Irgendwo hat er garantiert einen Fehler gemacht. Diesen müsst ihr finden und ihn mir bringen." Man konnte den Ärger und die Frustration in seinem gepflegten Gesicht nur zu gut erkennen. "Aber natürlich ohne aufzufallen." Und dann stand er da, der beinahe zwei Meter große, stolze und kräftig gebaute Elbe, hielt in seinen ausgestreckten Händen ein äußerst feminines Kleidchen mit passenden Accessoires. Das sollte seine Arbeitskleidung sein? Nein ... nein, nein, nein! Echt nicht, auf gar keinen Fall! Er war ein verfickter Mann und Männer trugen keine Kleider! Und erstrecht keine Strumpfhosen und Haarbänder! Okay, eine Ausnahme gab es da vielleicht ... Wenn es um (viel) Geld ging, dann konnte auch ein Mann ein Kleid tragen. Und das würde seiner absolut puren Männlichkeit nicht schaden, denn es ging um das absolut männlichste der Welt: Finanzen. Wenn er seinen Lohn in etwas äußerst maskulines investierte, dann würde sich diese kleine Ausnahme relativieren, da war er sich sicher. So packte er das Outfit ohne weitere Worte unter den Arm und ließ sich von einem der Angestellten in seine Umkleide führen. Als er schließlich als letzter zurückkehrte, war pure Freude regelrecht in sein Gesicht gepflastert. Seine linke Augenbraue zuckte unkontrolliert, seine Mundwinkel hingen so tief, dass sie fast schon aus seinem Gesicht rutschten und seine tiefroten Seelenspiegel schrien regelrecht: 'Wenn irgendjemand hierüber ein Wort verliert, wird er sterben.'. Er wollte nicht einen beschissenen Kommentar darüber hören, wie er aussah. Er hatte bereits genug damit zu kämpfen gehabt, sich überhaupt in diesen Fummel zu quetschen, der eindeutig nicht für seinen Körperbau gedacht war. Der dunkle, seidige Stoff spannte sich über seine Brust, klammerte sich regelrecht an seine zu breiten Schultern, quetschte seine nicht-existente Taille und wurde an der Hüfte immerhin wieder etwas breiter und passte hier tatsächlich halbwegs. In kleinen, weißen Rüschchen endete es schließlich knapp über der Hälfte seines Oberschenkels, gab ihm das Gefühl, dass eine falsche Bewegung dafür sorgen würde, dass diese Angelegenheit blitzschnell FSK18 werden würde. Platz für seine geliebte Axt gab es auch nicht." 'Ne größere Größe hattet ihr wohl nicht, was?" knurrte er und zog an dem Stoff herum. Immerhin die Strumpfhose störte ihn nicht. Zumindest in Hinsicht auf die Passform. "Nun, ja schon ... eins hatten wir und das trägt nun Ihre Kollegin." Der Rosahaarige schnaubte und warf der Oni einen zornigen Blick zu. Wieso hatte sie das Vorrecht auf die größte Größe bekommen? "Ich finde Sie sehen trotzdem fantastisch aus. Sie alle." Hah! Guter Witz. "Mit der Meinung sind Sie absolut alleine." murmelte Elion und verschränkte die Arme vor der Brust. Ob der unverkennbare Rotton in seinem Gesicht nun von Ärger oder Scham kam, war schwer zu sagen. Die Einzige, die sich in ihrem neuen Outfit wohlzufühlen schien, war Ravinuthala. Ob sie wohl auch so begeistert wäre, wenn sie, so wie der Elb, in ein viel zu kleines Outfit gequetscht worden wäre? Cayra hatte ebenfalls Glück gehabt, ihr Kleid passte und stand ihr sogar. Würde man sie schrumpfen, würde sie garantiert als niedliche Puppe ein absoluter Verkaufsschlager werden. Doch auch ihr Gesichtsausdruck zeugte nicht unbedingt von Freude, viel eher schien sie sich zu schämen. Ein Gefühl, das der Rosahaarige ausnahmsweise absolut nachvollziehen konnte. "Na gut." erhob der Auftraggeber schließlich wieder seine Stimme. "Sie sollten sich nun dringend auf den Weg machen. Sie können sich ja unterwegs noch weiter bewundern. Ein Diener wird Sie Hinausführen und Ihnen erklären, wohin Sie müssen. Viel Erfolg." Direkt erschien der Butler, der sie bereits empfangen und ihnen die Kleider gebracht hatte, wieder und winkte den Magiern auffordernd zu. Noch immer vor sich hinfluchend folgte der Morsatra mit seinem Team im Schlepptau. Erst, als er sich vor der geschlossenen Tür wiederfand wurde ihm bewusst, dass er nun den schlimmsten Walk of Shame seines Lebens vor sich hatte. Zwar waren es nur einige Straßen, aber es waren trotzdem einige Straßen zu viel. Es war vermutlich das erste Mal in seinem gesamten Leben, dass er sich nicht voller Stolz, mit erhobenem Kopf und herausgestreckter Brust, präsentierte. Letzteres war schlichtweg nicht möglich, ohne irgendwelche Nähte zu zerstören, doch davon abgesehen wollte er einfach nur im Boden versinken. Nachdem er sich sicher war, außerhalb der Hörreichweite des Auftraggebers und seinen Angestellten zu sein, knurrte er: "Das ist doch ein verdammter Witz. Wie soll mich irgendwer so ernst nehmen?!" Was würde er bloß dafür geben, wieder in Hemd und Hose zu stecken? Er würde sogar lieber nackt hier entlanglaufen. Bevor er weiterlästern konnte, erklang plötzlich ein Pfiff aus einem der Vorgärten. H-Hatte man ihnen gerade ernsthaft hinterher gepfiffen? Mit seinen langen, rosafarbenen Haaren konnte man von hinten und auf etwas Entfernung vielleicht meinen, dass er eine Frau war, aber das war er eben nicht, verdammt! Und Cayra war minderjährig (oder?)! Was für ein verficktes Schwein! "Ich bring jemanden um, ich werde absolut heute noch jemanden umbringen. Ich weiß zwar nicht, wie ich das in diesem Fummel tun soll, aber ich werde es tun." Überraschenderweise schafften sie es aber ohne tödliche Zwischenfälle hinüber zum Anwesen des Marshalls. Bereits bevor sie die Haustür erreicht hatten, wurden sie bereits von einem älteren Herrn empfangen. Ganz genauso wie sein Rivale legte auch er großen Wert auf ein 'perfektes' Äußeres. Mit viel zu viel Gel versuchte er, eine langsam entstehende Glatze zu verdecken, seine Haltung war aufrecht und der Anzug schien gerade erst frisch gebügelt geworden zu sein. Mit einem großen Grinsen breitete er die Arme aus. "Ah, meine neuen Angestellten. Wie schön, dass ihr unversehrt hierher gefunden habt." Sein eindeutig zu gründlicher Blick wanderte über das Maid-Trio und ... und leckte er sich da gerade über die Lippen? Letztendlich blieb seine Aufmerksamkeit aber an Cayra hängen. "Hm, in deiner Bewerbung warst du aber als deutlich größer und kräftiger beschrieben. Naja, egal. Wenn du schon hier bist, will ich nicht so wählerisch sein. Kommt erstmal herein."
„Raahaharr! Ja, ich seh spitze aus, nich? Du bist auch voll hübsch drin!“, lachte Ravi lautstark auf das Lob von Cayra hin. Ja, die beiden kamen klar, auch wenn die Katze sich nicht ganz so wohl in ihrem Outfit zu fühlen schien. Sie stand allerdings noch ein gutes Stück vor Elion, der so wirkte, als würde er eine Menge Entscheidungen bereuen, die ihn heute hierher gebracht hatten. Naja, so war das manchmal. Immerhin hatte er tolle Kollegen an seiner Seite! „Hey, hey, Eli! Niemand is allein damit! Wir finden alle, dass du super aussiehst!“, grinste sie und hob demonstrativ eine Faust, damit er mit seiner dagegen stoßen konnte. Natürlich war das Kompliment vollkommen ehrlich gemeint, auch wenn der Elb es vermutlich als blanken Hohn auslegen würde. „Und hey, is doch klar, dass ich das große Outfit kriege, ne? Bin nen Kopf größer und mehr Muckis hab ich auch. Ich glaub, in dein Kleid würd ich gar nicht reinpassen, hah!“ Glücklicherweise waren die Klamotten ordentlich aufgeteilt worden und alles passte mehr oder minder, sodass die Oni mit erhobenem Haupt aus dem Gebäude treten konnte, deutlich stolzer, als der fluchende Anführer des Teams es war. „Stimmt was nich? Is doch cool“, meinte Thala verdutzt, als sich Elion weiter über sein Outfit beschwerte. „Wir tragen alle das Gleiche! Wir sind voll wie ne Gang, hey! Partner für's Leben und so! Klingt echt super!“ Wieder lachte sie, ein bellendes, tiefes Lachen, das von den Wänden der Gebäude um das Trio herum schallte und alle Blicke in ihre Richtung zog, die sie noch nicht gewonnen hatten. Das mit dem Pfeifen kapierte sie nicht wirklich, aber selbst wenn Ravi wüsste, was es bedeutete, hätte sie sich wohl kaum daran gestört. Eine Sache gab es aber noch, die ihr in Gedanken geblieben war. „Aber sagt ma... Spricht'n was dagegen, das Bild mitzunehm? Ich mein, wenn er beide hat, kann er doch locker beweisen, welches falsch ist, nich?“
Irgendwie waren ihr echter Auftraggeber und ihr falscher Arbeitgeber sich viel ähnlicher, als die Tsumiho gedacht hätte. So, wie die beiden miteinander keiften, hätte sie erwartet, dass sie sich total voneinander unterschieden, aber es fühlte sich an, als würde sie mit exakt der gleichen Person reden. „Hey, hey! Freut mich, Sie kennen zu lernen!“, stellte sie sich trotzdem stolz vor und spannte ihre Armmuskeln an, die in den engen Ärmeln deutlich zu erkennen waren, auch wenn sich das Kleid dabei ordentlich spannte. Es fehlte wohl nicht viel bis zu den ersten Rissen. „Mein Name is Ravinuthala Tsumiho, stärkste Kriegerin aus dem Stamm der roten Sonne! Und hey, Caycay is viel stärker, als sie aussieht! Ma bloß nicht unterschätzen, klar?“ Stolz nickte sie ihrer kleinen Kollegin zu, ehe sie dem Reichen in sein Heim folgte. Es war schnell zu erkennen, dass sie nicht die einzigen Bediensteten hier waren. Rechts von ihnen putzte ein Mann, der in seinem Maiddress deutlich zufriedener aussah als Elion, ein paar Statuetten ab, während sich am linken Ende der Eingangshalle zwei kräftige Damen unterhielten, von der eine sich zwar auf einen Mop stützte, keine von ihnen arbeitete aber wirklich. So ähnlich sah es tatsächlich auf den Sofas in der Lounge aus, wo sich eine kleine Gruppe Angestellte für eine Pause hingesetzt hatte, während eine von ihnen Tee und Kaffee servierte. Neugierig blickte sich die Tsumiho um, ließ ihren Blick über die blitzenden und glänzenden Gänge schweifen. „Wow, is ja echt voll sauber hier. Die Putzen hier haben's voll drauf!“, meinte sie und ballte aufgeregt ihre Hände zu Fäusten. „Brauchen Sie da echt noch mehr von? Hab das Gefühl, hier ist schon überbesetzt...“
Elion schien auch nicht gerade begeistert, dass Ravi den Auftrag noch nicht so ganz verstanden hatte. Er klinkte sich in Cayras Erklärung mit ein, und somit sollte es der Oni jetzt hoffentlich verständlich gemacht worden sein, dass sie nicht das Gemälde selbst stehlen sollten. Nach kurzem nachdenken konnte auch der Auftraggeber teilen wie das gefragte Beweismittel wohl aussehen könnte, was die Feline erleichterte. Es wäre eine frustrierende Angelegenheit gewesen nach etwas zu suchen, von dem sie gar nicht wusste wie es überhaupt aussah. Wenn es wie beschrieben irgendein Papierkram war, würde es wohl am Besten sein im Büro von Dakota zu suchen. Nachdem auch diese Angelegenheit fertig besprochen war, erhielten die drei Magier schließlich ihre Arbeitskleidung. Die Lunos war nicht gerade begeistert von dem Maid-Outfit, und als die Drei sich fertig umgezogen hatten, musste man kein großer Menschenkenner sein um zu erkennen dass der Elb mit der Situation noch um einiges unzufriedener war. Somit musste sie sich ein Kichern verkneifen als die Tsumiho ihm ein bestimmt absolut unwillkommenes Lob auf sein Aussehen gab, und auch einen Nachbohrer ließ die Weißhaarige lieber weg, dafür verspürte sie dem Morsatra Gegenüber gerade zu viel Kameradschaft, der diesen lächerlichen Aufzug wohl ebenfalls so schnell wie möglich loswerden wollte. Obwohl die Cayra nicht einmal fand dass er allzu schlecht aussah, abgesehen von der sichtbar zu kleinen Größe des Kleides. Ravinuthala schien hingegen kein Problem mit dem Aufzug zu haben, und schaffte es durch ihren Enthusiasmus tatsächlich die Stimmung der Teenagerin etwas zu anzuheben.
Einen Gegenpol dazu bildete Elion, auf dessen Beschwerden auf dem Weg zum Anwesen von Harris sie nur symphatisierend zustimmen konnte. Auch sie wollte so wenig Zeit wie möglich mit dem Maid-Outfit in der Öffentlichkeit verbringen, und ein unangenehmes Schamgefühl machte sich in ihr Breit, als sie den Pfiff aus einem der Gärten vernahm. Als die Oni fragte ob sie nicht doch das Gemälde stehlen konnten wollte die Feline erst widersprechen, musste dann aber zugeben dass ihr Gedanke eigentlich gar nicht so abwegig war. "Stimmt wohl auch..." antwortete die Lunos nachdenklich, die Hände in die Taschen steckend, oder zumindest versuchend dies zu tun. Doch nachdem ihre Hände in die Leere gegriffen, und sie prüfend nach unten gesehen hatte, stellte sie fest dass das Kleid gar keine Taschen besaß. Noch ein Grund warum sie diese nur ungern trug. Mit einem genervten Seufzen verschränkte sie also stattdessen die Arme.
Schließlich erreichten die Magier den falschen Auftraggeber, welcher sich als genauso schleimig wie Harris herausstellte, und seine Aufmerksamkeit natürlich sofort auf die Silberhaarige richtete, die nicht gerade den angeforderten Körpermaßen entsprach. Zum Glück hing er sich aber nicht daran auf. Dass die Oni sie darauf als stark bezeichnete, schätzte sie Wert, allerdings passte es nicht wirklich in die jetzige Situation, wo die Drei sich doch als treue Dienstkräfte ausgeben mussten anstatt preiszugeben dass sie Magier waren. Bevor Verwirrung aufkam, klinkte die die Teenagerin sich also schnell mit ein. "Was sie meint ist, ich bin nicht so groß wie ihre anderen Angestellten, aber ich werde mindestens genau so nützlich sein, versprochen!" ließ sie mit einem energischen Tonfall verlauten. Von jetzt an war wo Schauspielerei angesagt. Sie warf der Tsumiho einen auffordernden Gesichtsausdruck zu, versuchte ihr zu kommunizieren ihrem Beispiel zu folgen, auch wenn sie skeptisch war dass ihre Kollegen das verstehen würde. Schließlich wurden das Dreiergespann ins Innere des Luxushauses geführt, wo Cayra sogleich begann sich aufmerksam umzusehen. Wie Ravi bemerkte liefen hier tatsächlich viele Angestellte herum, ein Fakt der nicht gerade gelegen kam. Mit je weniger potentiellen Zeugen sie sich im Gebäude bewegen konnten, umso besser. "Ja, wie viele Angestellte haben sie denn schon?" fügte sie also noch zur Frage der Oni hinzu. Hoffentlich konnten sie so schnell wie möglich weg von Harris, um sich ungestört im Anwesen umzusehen.
Einmal mehr war es der schier unendliche Enthusiasmus der Oni, der die schwachen Nerven des Rosahaarigen nur noch weiter strapazierte. Partner für's Leben? Man musste sein Leben doch nicht noch mehr zur Hölle machen! Leidete er hier nicht gerade schon genug? Seine Mundwinkel sanken nurnoch tiefer, ein schweres, deprimiertes Seufzen quetschte sich aus seinen Lungen. Wieso? Wie-so? Das Leben hätte so schön sein können, stattdessen lief er nun hier durch die Straßen des Reichenviertels, bekleidet in kaum mehr als ein kitschiges Minikleidchen und das alles nur, damit er sich endlich eine Wohnung leisten konnte. Zugegeben, die Beinfreiheit und Luftzirkulation waren durchaus angenehm, doch all das war es nicht wert, seine Maskulinität aufzugeben. "Wäre ziemlich auffällig, meinst nicht?" antwortete er schließlich, als der Fokus zurück auf die bevorstehende Aufgabe schwenkte. "Hätte unser Auftraggeber vor, das Ding an die große Glocke zu hängen, wäre er sicherlich selbst da drüben einmarschiert und hätte einen Bildvergleich verlangt." Eine Tatsache, die für ihn selbst durchaus offensichtlich war, doch da schien er der Einzige zu sein. Eigentlich keine Überraschung mehr, oder? Kaum waren sie beim falschen Auftraggeber angekommen, ließ dieser sie auch schon in sein Heim. Klar, sie waren hier um zu arbeiten, trotzdem wunderte es den Elben, wie bereitwillig diese reichen Schnösel Fremde in ihr Haus bitteten. Daran stören würde er sich jedoch nicht, schließlich machte zumindest das sein Leben ein wenig leichter. Mit einem höflichen Nicken trat er nach seinen weiblichen Begleitern ein. "Ganz genau, wir werden uns stark bemühen, unsere Aufgabe ganz zu Ihrer Zufriedenheit auszuführen." Ein gekünsteltes, aber doch überzeugendes Lächeln umspielte seine Lippen. Natürlich musste Ravi ihnen direkt den ersten Stolperstein in den Weg legen. Wer, wenn nicht sie? Der Marshall schien sich jedoch weiterhin in Sicherheit zu wiegen, ahnte noch nichts von den falschen Maids. "Das hört man natürlich gerne." trällerte er und zwinkerte dem Trio zu. "Falls ihr euch mit ein paar kleinen Extraaufgaben euer Taschengeld noch etwas aufstocken wollt, lässt sich darüber natürlich auch reden." Die Augenbraue des Elben zuckte. Bitte was? So sehr er eigentlich nicht wissen wollte, was genau diese Extraaufgaben waren, die Neugierde war trotzdem groß. Doch manche Fragen blieben lieber unbeantwortet. "Oh, nicht so bescheiden die Dame. Ich bin mir sicher, dass sie schnell ein Fleckchen finden können, an dem Sie sich nützlich machen können." Er grinste. "In einem Haus wie meinem gibt es immer etwas zu tun. Außerdem sollen Sie ja auch genug Zeit für regelmäßige Pausen haben. Ich möchte schließlich nicht, dass meine geschätzten Aushilfen sich überarbeiten." In diesem Moment fragte der Morsatra sich, ob er ebenfalls so schmierig klang, wenn er sich irgendwo Sympathie verdienen wollte. Er konnte bloß hoffen, dass er es nicht tat. "Es müssten so um die 20 sein, wenn ich mich nicht irre. Zugegeben, ich habe ein wenig den Überblick verloren." Das Lachen, das diese Aussage begleitete, war rauchig und krächzig. Für die Magier gab es in diesem Moment jedoch keinen Grund zum Lachen. Wenn in dieser Hütte tatsächlich zu jederzeit 20 muskulöse Männer und Frauen (in Maidkleidchen) herumliefen, konnte das den Erfolg ihres eigentlichen Auftrags durchaus gefährden. Doch diese Sorge ließ sich der Elb nicht anmerken, stattdessen ließ er ebenfalls ein kleines Lachen hören. "Es ist sicherlich nicht einfach, bei so einem großen Anwesen immer zu wissen, was vor sich geht." Der Mann nickte langsam. "Du hast es erfasst mein Bursche." Er führte das Trio noch ein wenig weiter in den Eingangsbereich hinein, ehe er stehen blieb. "Ab hier seid ihr auf euch selbst gestellt. Unterhaltet euch doch ein wenig mit den Anderen oder macht euch auf eigene Faust mit den Räumen vertraut. Ihr habt mein vollstes Vertrauen." Und damit legte er seine Finger um die goldene Klinke der Tür zu seiner Linken und trat in den Raum ein. Ehe er sie jedoch wieder schloss, gab er den Magiern noch eine Information, die sicherlich noch wichtig sein würde: "Falls ihr mich sucht, ich bin die meiste Zeit hier in meinem Büro aufzufinden."
Es war für den Auftraggeber zum Glück nicht allzu schwierig zu glauben, dass Ravinuthalas Geschwätz über Stärke nicht viel mehr waren als das dumme Gerede einer Frau, deren großer Pluspunkt nur ihre Muskelmasse war. Dieser Pluspunkt war ihm offenbar auch eine ganze Menge wert, denn er nahm das Team Alles in Allem sehr positiv auf und auch die anderen Angestellten, die hier arbeiteten, schienen diese eine Stärke fast ausschließlich mitzubringen. Gut, dass Cayra clever genug für beide war und Elion sogar in beiden Kategorien Punkten konnte. Zusammen würde das alte Trio den Auftrag sicher mit vollem Erfolg von der Bühne jagen! „Mehr Geld klingt immer gut“, lachte die Oni fröhlich auf das Angebot des Mannes hin und stemmte die Hände in ihre Hüften. Was sie über Geld wusste, wusste Thala von ihrer Gildenmeisterin, und die war im Allgemeinen der Meinung, dass man es zum Wohle der ganzen Gilde gern in Massen verdienen konnte. Das Wie war da erst einmal egal, nur legal musste es sein. Wenn er jemanden brauchte, der für ihn irgendwelche Schränke rückte oder Schafe über seinen Zaun warf, damit er sie beim Einschlafen zählen konnte, dann hatte er hier die richtige Braut gefunden! „Sagen Sie einfach Bescheid, wenn Sie wen für so'n Extra-Ding brauchen, und ich kümmer mich drum, HA!“ Sie grinste selbstsicher und der Herr des Hauses wirkte ziemlich zufrieden, als er ihre Worte lächelnd abnickte. „Ich werde darauf zurückkommen“, war seine Antwort, ehe er seine Erklärungen fortsetzte. Er achtete wohl wirklich darauf, dass es den Leuten, die für ihn arbeiteten, gut ging und dass sie viele Pausen auf der Arbeit hatten. Schien ihn auch nicht zu stören, die drei Neulinge durch sein Anwesen laufen und mit den übrigen Angestellten sprechen zu lassen, obwohl man meinen sollte, sie könnten die Anderen von der Arbeit abhalten. Die Sorge hatte er wohl gar nicht.
„Ist ja echt'n netter Kerl“, meinte die Oni erstaunt, als er die drei Magier allein gelassen hatte, und strahlte Cayra und Elion an. „Naja, wie auch immer. Wo finden wir'n jetzt die... ähm...“ Sie stoppte, zog die Augenbrauen zusammen. Moment, Ravi sollte vermutlich nicht wenige Meter vor dem Büro ihres Chefs für den heutigen Tag darüber reden, dass sie sein Gemälde mitnehmen wollten. „Na... die Flecken, um die wir uns kümmern sollen? Die müssen ja hier irgendwo sein, ne?“ Das war doch clever von ihr gewesen, nicht wahr? Mit strahlenden Augen wartete sie auf ein Lob durch den Elben, wurde jedoch unterbrochen, als zwei kräftige Herren in der gleichen Uniform auf das Trio zukamen. Gut, dass sie aufgepasst hatte, was sie sagte, die schienen nämlich ihre laute Stimme gehört zu haben, zielstrebig, wie sie auf die Gruppe zukamen. Ravi konnte nicht umhin, dass ihre Kleider deutlich bequemer aussahen als ihres und vor Allem das von Elion. So war das wohl, wenn man die richtige Größe trug. „Flecken findet ihr hier unten bestimmt nicht. Ed hier und ich sind heute schonmal gut durchgefegt. So gründlich wie wir ist hier keiner!“, meinte der Größere von den beiden mit dem flauschigen, grünen Haar und hob einen seiner muskulösen Arme, um ihn anzuspannen. „Ihr müsst die drei Neuen sein, hm? Ich bin Alberto, aber ihr könnt mich einfach Al nennen! Wir zwei waren grad auf dem Weg zum Trainingsraum im Keller, den dürfen nämlich alle Angestellten frei benutzen. Nett vom Boss, nicht wahr?“ Er lachte und zwinkerte, während er seine Arme wieder senkte. „Wenn ihr Lust habt, kommt doch mit? Können uns gern ein bisschen kennen lernen. Ihr zwei seht aus, als hättet ihr was drauf!“ Oh, das klang doch echt gut! Aus aufgeregten Augen sah Ravi hinüber zu ihren beiden Kollegen. Ein bisschen Training war doch immer eine gute Sache! Und vielleicht fanden sie da ja unten auch ein paar von diesen... Flecken.
Der Weg zum Anwesen von Marshall war ein ziemlicher Walk of Shame. Erst dieses kitschige, ungemütliche Maidkleidchen, und dann musste sie damit auch noch durch alle Öffentlichkeit stolzieren, da war es ein Glück dass sie sich zumindest ein Bisschen durch Unterhaltung ablenken konnte. Harris wollte die Sache mit dem Gemälde also wahrscheinlich nicht an die große Glocke hängen? Aber ging es ihm denn nicht darum, Marshall zu blamieren? Cayra hatte das Gefühl nicht ganz durchzusteigen, jedoch beschloss sie, sich keine weiteren Gedanken über die Sache zu machen, denn welcher vernünftige Menschen konnte schon verstehen was in den Köpfen solcher Schnösel vor sich ging? Sie hatte einen Auftrag und den würde sie erledigen, so einfach war das. Bei dem falschen Auftraggeber angekommen plapperte Ravi natürlich wieder ohne zu überlegen drauf los, jedoch konnten Elion und sie die Situation schnell retten, sodass kein Verdacht aufkam. Marshall schien generell nicht einmal zu ahnen, dass die Drei in Auftrag seines Rivalen hier waren, um wichtige Dokumente zu entwenden. Da ließ sich nur erhoffen dass sie ihre unschuldige Wirkung aufrecht erhalten können würden. Marshall erzählte etwas von „ein Paar kleinen Extraaufgaben“, was er mit einem schleimigen Zwinkern untermalte. Die Feline wollte irgendwie gar nicht wissen worauf er damit anspielte. Schließlich wurden die ersten Begrüßungen beendet, und die Drei somit in das prunkvolle Anwesen geführt. Schnell fiel dabei die hohe Zahl an weiteren Maids auf, die sich in dem Gebäude aufhielten, wohl um die Zwanzig wie der Schnösel erzählte. Kurze Zeit später kamen sie auch schon am Ende der der Einweisung an, Marshall hatte wohl genug Vertrauen in seine Angestellten, um sie unbeaufsichtigt, ohne feste Anweisungen in seinem Heim herumlaufen zu lassen, und genau dieses Vertrauen würde man sich genial zu nutze machen können. Gleichzeitig wurde aber auch ein Haken präsentiert. Der falsche Auftraggeber hatte die Magier zu seinem Büro geführt, erzählte dann aber, dass er sich die meiste Zeit selbst dort aufhielt, was das Vorhaben das Büro nach belastenden Beweismitteln zu durchsuchen natürlich verkomplizierte. Da würde man wohl den richtigen Moment abpassen müssen.
Somit wurden die drei dann alleine gelassen. Ravi erhob das Wort, und der Lunos graute es schon als sie ihre Kollegin sprechen hörte. Die würde jetzt nicht sofort in aller Öffentlichkeit ihren Auftrag heraus posaunen, oder? Ihr Horror wandelte sich aber in Überraschung, als die Oni stockte, um dann von „Flecken“ zu sprechen. Die Teenagerin konnte es nicht glauben. Hatte dieRavinuthala Tsumiho etwa gerade nachgedacht, bevor sie gesprochen hatte? Ein warmes Gefühl, das man wohl schon als Stolz bezeichnen konnte, breitete sich in ihr aus, als sie dieses charakterliche Wachstum ihrer Freundin bezeugte. Jedoch blieb keine Zeit zu antworten, denn schnell kamen jetzt zwei der gut gebauten Maids auf das Dreiergespann zu. Der Grünhaarige stelle sich als Al vor, und bot an gemeinsam in den Trainingsraum zu gehen, wobei es Cayra natürlich nicht entging dass sie außen vor gelassen wurde. Groß interessieren tat es sie jedoch nicht, sie hatte sowieso besseres zu tun als sich sinnlos abzurackern, da konnten ihre Kollegen ruhig versuchen an Informationen zu kommen indem sie sich mit den anderen Maids unterhielten, während sie selbst sich irgendwo anders umsah. "Geht ihr Beide mit, ich schau mich erstma um." ermutigte sie Eli und Ravi das Angebot anzunehmen, worauf sie sich auf eigene Faust auf den Weg machte, sich auf eigene Faust mit dem Anwesen vertraut zu machen.
Wie zu erwarten hatte das große Gebäude eine Vielzahl an Zimmern, jedes einzelne überflüssiger als das nächste, doch die Lunos gab sich Mühe, sich alles einzuprägen, was nützlich für den Raubzug werden konnte, Verstecke, Fluchtwege, und Orte zu denen man Marshall und seine Maids vielleicht locken könnte, um sich ungestört in seinem Büre umzusehen. Dabei kam sie an einer Bildergalerie vorbei, wo das besagte, wohl gefälschte, Gemälde, tatsächlich zu sehen war. Die Weißhaarige war alles Andere als eine Kunstexpertin, und so konnte sie am Bild selbst unmöglich sehen ob es jetzt gefälscht war oder nicht, zumal sie sowieso nicht verstand was dieses Gemälde so besonders machte, dass man sich die Mühe machen würde es zu fälschen. Lang verweilte sie also nicht in der Galerie, ließ sich dann stattdessen von einem leckeren Geruch anziehen, den sie auf einmal vernahm. Es führte sie zur Küche der Villa, ein Ort der die Augen der Teenagerin sich in Wunder weiten ließ. Noch nie hatte sie eine Küche mit so viel Platz und so moderner Ausstattung gesehen, da war es kein Wunder dass ihr Hobbykochsherz einen Hüpfer machte. Nicht weit von der offenen Tür stand einer der Köche, eine Frau die ebenfalls wie die anderen Angestellten ein Maidkleid trug und einen äußerst muskulösen Körperbau aufwies. Neugierig sah die Köchin zum plötzlichen Gast herüber, bevor sie diesen mit einem Lächeln begrüßte. "Hallo, du bist einer von den Neuen, oder? Komm mal her, ich brauche noch wen zum Kosten." Dies ließ Cayra sich natürlich nicht zwei mal sagen, und kam schnell zur freundlich wirkenden Frau herüber, wo sie einen Löffel mit Soße entgegennahm. Ein zufriedenes Lächeln machte sich in ihrem Gesicht breit, als sie sich den angenehmen herzhaften Geschmack auf der Zunge zergehen ließ. Viel auszusetzen hatte sie tatsächlich nicht, die Köche von Marshall konnten ihren Job wohl. "Hmm, nen Teelöffel Salz brauch‘s noch, und vielleicht ein Bisschen Sauerampfer." Die Köchin überlegte kurz, und setzte den Vorschlag dann mit einem Nicken um. "Gute Idee, wusste ich‘s doch dass noch etwas fehlt. Du kennst dich wohl etwas aus?" führte die Köchin die Unterhaltung fort, während sie nebenbei weiter an dem Essen werkelte. "Ja, ich koch regelmäßig für meine Mutter." Die Feline sah gerade keinen Anlass da zu lügen, Geld für seine kranke Mutter verdienen zu müssen war immerhin ein perfekter Grund, um in solch einem Laden zu arbeiten, warum die Dinge also komplizierter machen als sie sein mussten? Jedoch hatte sie trotzdem nicht vor viel über sich selbst zu erzählen, weswegen sie das Thema schnell in eine Andere Richtung lenkte. "Das is für Herrn Marshall?" "Mhmm, wir werden hier bald fertig sein und das Essen dann anrichten. Herr Marshall hat so einen Knacks, dass er jeden Tag zu den exakt gleichen Urzeiten Essen muss, weißt du? Punkt sieben Uhr, dreizehn Uhr und neunzehn Uhr, wenn das Essen da nicht auf dem Tisch steht gibt es ein Donnerwetter." Er aß also immer zur genau gleichen Zeit? Damit konnte man doch arbeiten. "Und wo isst er immer?" "Das macht er immer in seinem privaten Esszimmer, den Flur runter von seinem Büro." Weit entfernt war er also auch beim Essen nicht von seinem Büro, trotzdem schien das der Lunos schon wie eine ziemlich nützliche Information. Was Elion und Ravi wohl inzwischen herausgefunden hatten?
Kaum war das Trio auf sich alleine gestellt, war Ravi auch schon drauf und dran, lautstark zu verkünden, dass sie eigentlich nicht zum Putzen hier waren. Bevor der Elb ihr jedoch einen scharfen, warnenden Blick schenken konnte, schien sie selber zu realisieren, dass das alles andere als schlau war und betonte stattdessen, dass sie auf der Suche nach Flecken war. Im nächsten Moment tauchten auch schon zwei Angestellte auf. Das war definitiv zu knapp gewesen. Trotzdem setzte er ein breites, falsches Lächeln auf und grüßte die Muckitypen zurück. "Dann habt ihr ja schon tolle Vorarbeit geleistet." Ugh, zum Kotzen. Was gab es schöneres, einen auf freundlich zu machen, wenn man gerade in einem Kleidchen steckte, das auch noch mehrere Größen zu klein war? Der Kerl, der sich als Al vorstellte, quatschte fröhlich weiter, dabei schien er jedoch vollkommen vergessen zu haben, dass die deutlich schmächtigere Feline auch zu den Neulingen gehörte, lud nur die zwei muskulösen Magier dazu ein, ihnen in den Trainingsraum zu folgen. Ein wenig überrascht zog der Morsatra eine Augenbraue nach oben, wollte gerade darauf hinweisen, dass sie zu dritt waren, doch quatschte die Außenvor-Gelassene auch schon dazwischen, bot an, sich alleine ein wenig umzusehen. Ob Elion es recht war, Cayra einfach so losziehen zu lassen? Definitiv nicht. Nachdem sie ihren Plan jedoch ausgesprochen hatte, blieb ihm nur noch eine andere Option: Mit ihr gehen und stattdessen Ravinuthala alleine lassen. Die Chance, dass die Feline ihren Auftrag im Alleingang versehentlich ausplapperte oder anderweitig ruinierte, war deutlich geringer, als dass die Oni es tat. So blieb ihm nichts anderes übrig, als leise grummelnd hinzunehmen, dass die Silberhaarige vorerst auf sich alleine gestellt war. "Gut." Er hätte gar nicht erst zulassen sollen, dass es so weit kam, doch dafür war es nun zu spät. Die Jüngste wanderte alleine davon während die Tsumiho und er selbst den zwei Muckitypen folgten. Auch wenn die zwei nicht wie Magier wirkten, zumindest körperlich konnten sie den Undercover-Maids definitiv die Stirn bieten. Sie mussten verdammt vorsichtig sein. "Der Boss scheint wirklich ein netter Kerl zu sein." merkte der Rosahaarige beiläufig an, während sie eine Treppe hinab ins Untergeschoss liefen. "Ja man, richtig krass, oder? Voll der Jackpot der Job hier." Wenn man nicht gerade hier war, um etwas zu stehlen und sich nicht daran störte, in kurzen, femininen Kleidchen herumzurennen, konnte man die Sache hier wohl wirklich als Jackpot bezeichnen. Langsam nickte er. "Jo. Aber hat er denn keine Angst, dass ihn mal jemand hintergehen könnte? Ich meine, er hat ja keinem seiner Angestellten was entgegen zu setzen ... und ne Menge Reichtümer herumliegen." Wenn ein Teil der Maids hier sich entschied, ihn auszurauben anstatt ihm weiter zu dienen, dann hätte er bereits im vorraus verloren, oder nicht? Al blieb ruckartig stehen und blickte seinen neuen Kollegen ein wenig überrascht an. "Wieso sollten wir das tun? Er behandelt uns schließlich gut." Abwehrend hob der Elb sofort seine Hände, lächelte schief. "Sorry, ich sehe oft zu schnell das Schlechte in Leuten. Hab mir nur ein wenig Sorgen um den Boss gemacht." Ohne mit der Wimper zu zucken tischte er dem Kleidchenträger eine Lüge auf, die er sofort zu schlucken schien. "Achso. Mach dir mal keinen Kopf, bro. Wenn du uns alle mal kennengelernt hast, wirst du merken, dass hier niemand irgendwem was böses will. Wir sind wie 'ne kleine Familie, weißte?" Lachend klopfte Al dem Morsatra auf den Rücken und auch Ed nickte zuversichtlich. "Genau, bro. Angeblich sind aber auch 'n paar von uns so richtige Leibwächter von ihm. Is' aber nur so n Gerücht." Lächelnd nickte Elion. Innerlich fühlte er vieles, aber Freude oder gar Erleichterung gehörte leider nicht dazu. Die Leute hier schienen ihrem Arbeitgeber also durchaus treu zu sein. Das machte sie nur umso gefährlicher ... Er warf seiner Kollegin einen kurzen Blick zu, um womöglich herauszufinden, was sie gerade dachte, ließ jedoch nichts von seinen eigenen Überlegungen durchscheinen. Für's erste waren sie aber endlich in dem Trainingsraum angekommen. Stolz und erwartungsvoll winkten die alten Hasen ihre neuen 'Bros' hinein, gespannt, wie diese reagieren würden. "Wow, echt krass." kommentierte der Rosahaarige, bemühte sich, zumindest ein wenig Begeisterung zu zeigen. Verschiedenste Maschinen reihten sich aneinander, jede von ihnen glänzte, weit und breit war kein Staubkorn zu sehen. Das war wirklich nicht seine Art, zu trainieren. Stur und ohne wirklichen Anreiz immer wieder die selben Bewegungen zu wiederholen war nun wirklich nicht das, was er gerne tat, um seine Muskeln aufzubauen. Zum Glück war da ja noch Ravi, die mit ihrer lauten Art sicherlich ein wenig von seinem Mangel an Enthusiasmus ablenken konnte. Sie wirkte von anfang an deutlich begeisterter über die Idee, sich diesen Raum hier anzuschauen. "So wie ihr ausseht kennt ihr euch mit dem Zeug hier bestimmt aus. Aber falls ihr Fragen habt, könnt ihr gerne jeden fragen. Nicht nur Ed und mich." Das war ja echt nett. Nur leider war das überhaupt nicht das, was Elion interessierte. Er hatte andere Prioritäten und deutlich zu schlechte Laune, um gerade auf super freundlich und sozial zu machen. So blickte er zu seiner hochgewachsenen Kollegin, die das sicherlich gerne für ihn übernehmen konnte. Vielleicht würde sie es ja mit ihrer offenen Art schaffen, noch ein paar spannende Infos aus den beiden herauszuquetschen. Allzu viel Zeit wollte er sich damit aber auch nicht lassen, denn Cayra streunerte noch immer alleine umher. Ob sie wohl besser voran kam, als die Tsumiho und er?
Klar, die Idee, trainieren zu gehen, klang für Ravi ziemlich großartig, aber sie war sich nicht ganz sicher, ob jetzt der rechte Zeitpunkt dafür war. Aufgeregt, aber auch fragend blickte sie ihre beiden Kollegen an, aber die waren wohl der Meinung, dass sie genau das jetzt tun sollten. Cayra bestätigte sofort, dass Ravinuthala und Elion das Angebot annehmen sollten, und auch der Elbe stimmte schnell ein. „Na, wenn ihr meint. Da sag ich nich nein“, lachte die Oni laut, ihre Stimme durch den Gang hallend, ehe sie sich umwandte und Elion und den anderen beiden Kraftpaketen folgte. „Stimmt, der Job hier wirkt verdammt cool. Der Boss is voll super!“, stimmte die Oni ins Gespräch ein, in ihrer Naivität vollkommen ehrlich. Bisher sah sie eigentlich nur gute Seiten an der Arbeit hier. Das Outfit wurde gestellt und war trotz geringer Größe nicht zu restriktiv, man konnte so ziemlich machen, was man wollte, es gab einen Haufen nette Kollegen und sogar Wege, ein paar Jewel extra zu machen. Vielleicht konnte sie ja noch ein bisschen hier angestellt bleiben nach der Quest. Savanna wäre bestimmt total stolz!
Wenn Elion Ravinuthala ansah, würde er schnell merken, dass sie Feuer und Flamme für den Auftrag hier war. Als sie bei den Geräten unten angekommen war, strahlten ihre Augen richtig. „Oh, cooles Zeug! Ich komm ja ausn Bergen, ne? Da hatten wir sowas nich!“, erklärte sie, auch wenn niemand wirklich gefragt hatte. Trotzdem stellte sie sich vor eine der Laufmaschinen und guckte sich an, wie sie das Fließband darauf zum Laufen bekam. „Aber innem Magazin hab ich sowas schon gesehn. Die Dinger sind ja voll cool!“ „Pass auf, hier drückste drauf“, meinte Al freundlich und stellte das Laufband für sie an, sodass die Oni mit dem Rennen beginnen konnte. „Aber krass! Heißt das, du hast die ganzen Muckis aufgebaut, ohne je mit ner Maschine zu arbeiten? Musst dich ja voll reingehängt haben, Babe!“ „HAH! Aber klar! Bin doch ne Oni! Hab mein ganzes Leben lang gekämpft, gejagt un trainiert! Bin schließlich die stärkste Kriegerin ausm Stamm der roten Sonne, HAH!“ Mit Feuer in den Augen drehte sie die Geschwindigkeit hoch und legte einen Zahn zu, stampfte in schneller Folge auf dem Band auf. Das Gerät war ganz schön stabil. Der Boss hatte es wohl extra für besonders starke Angestellte gekauft! Ein wenig redete Ravi über sich selbst, ihren Stamm und das Leben als Oni, bevor sie hier herunter gekommen war. Gespannt folgten Al und Ed ihren Erzählungen, schienen richtig begeistert zu sein von dem Gedanken an ein ganzes Volk großer, muskulöser Krieger. Mit der Zeit wandte sich das Gespräch aber wieder zurück in Richtung Auftrag, schließlich hatte die Tsumiho nicht vergessen, warum sie hier war. Vom Laufband wechselte sie erst zu einer dieser komischen Bänke, wo man so ein Ding runterziehen musste mit Gewichten, die nicht wirklich schwer genug für sie waren, ehe sie sich für einen klassischen, altmodischen Boxsack entschied. „Hey, hey, HEY!“, brüllte sie, mit jedem Ausruf einen umso stärkeren Schlag ausübend, während das Gestell vor ihr wild wackelte. Weiterhin waren die beiden männlichen Maids ganz gebannt von ihr. „Whoa, so ne Kraft hab ich hier noch von keinem gesehn!“, meinte der Größere der beiden aufgeregt. Verdacht schöpften sie auf jeden Fall keinen, so viel stand fest. Jetzt waren sie sicher offener für die Fragen. „Ey, stimmts eigentlich, dass'n paar Leute hier Bodyguards sind? Was braucht'n der Boss Bodyguards für? Is doch so'n chiller Typ, dem will doch keiner was anHAAm!“ Mit einem Schrei in ihrem letzten Wort boxte sie noch einmal extra kräftig zu, ein Grinsen auf ihrem Gesicht. Das fühlte sich verdammt gut an. „Ich mein, 's heißt nur so. Keine Ahnung, ob er echt welche hat“, meinte Al mit einem Schulterzucken, während er sich selbst an den Boxsack neben ihr stellte. „Aber gibt schon ma Leute, die sind nich so cool mit dem Boss. Kapiern wohl nich, wie entspannt er is und dass man voll gut mit ihm reden kann. Die sind alle nur neidisch auf seine Kohle, ich sag's dir.“ Er beschleunigte seine Schläge, schien zu versuchen, mit Ravi mitzuhalten. Mit einem amüsierten Lächeln wurde sie selbst etwas langsamer, passte sich ihm an. Sie wollte den Muskelprotz ja nicht überfordern. „Isser deshalb den ganzen Tag im Büro?“, hakte sie nach, und Al schüttelte den Kopf. „Isser doch gar nich. Er kommt immer ma raus, um sich n bisschen mit uns zu unterhalten, und er lädt öfter mal einen von uns in sein Schlafzimmer ein, selbst mitten am Tag. Außerdem hat er im Westflügel sein Atelier! Da malt er wohl oder was auch immer. Hab's leider selber nie gesehn. In den Raum darf keiner von uns rein, den schließt er immer ab. Is wohl der einzige Ort inner ganzen Villa, wo nie wer anders als der Boss selber steckt.“ Ins Büro konnten immerhin noch die Leute rein, die ihm das Essen brachten. Außerdem aß er nicht immer alleine, lud manchmal ein oder zwei der Haushälter ein, sich zu ihm zu setzen und selbst eine Portion zu sich zu nehmen. Nur beim Atelier war er da irgendwie vorsichtiger. Der Hüne grinste, während er dem Sack ordentlich eine reinhaute. „Is ihm wohl peinlich. Dabei isses doch süß, wenn er auch ne kreative Seite hat!“
Es gab also einen Raum, in dem niemals jemand außer dem Boss war? Klang das nicht nach einem guten Ort für Flecken, die niemand aufwischen sollte? Ravi warf Elion einen Blick zu, fragte sich, ob er das Gleiche dachte wie sie. Dabei entkam ihr die rechte Hand ein wenig, schlug so kräftig in den Sack ein, dass der in seiner Halterung nach oben geschleudert wurde, bis hoch zur Decke, gegen die er knallte, um dann auf geradem Wege wieder zu der Oni zurückzukommen und ihr direkt ins Gesicht zu hauen. „Autsch! Hey, nich cool!“, lachte Ravi, während sie das Ding anhielt und einen Schritt davon wegtrat. Sie grinste Elion an. „Hey, hey, Eli, du siehst auch nich so super fit aus mehr. Willste wieder hochgehn? Vielleicht zusamm?“, hakte sie nach. Jetzt wäre vermutlich ein guter Moment, sich von ihren beiden Begleitern zu trennen...
Marshall aß also immer zur gleichen Zeit, wohl in seinem Speisesaal den Flur runter von seinem Büro? Das stellte natürlich eine geniale Möglichkeit dar sich mal in dem Raum umzusehen, falls Elion und Ravi nicht etwas noch nützlicheres herausgefunden hatten. Die anderen Küchenangestellten wurden langsam irritiert von dem plötzlichen Gast, und so merkte Cayra dass es wohl besser wäre nicht mehr allzu lange hier zu verweilen. Also verabschiedete sie sich dann bald von ihrer Gesprächspartnerie, hatte davor aber noch herausfinden können dass Marshall wohl allergisch gegen Erdnüsse war, vielleicht konnte man das also auch nutzen? Gut, sie sollten ihn ja nicht gleich umbringen, allerdings war sein Büro während eines Krankenhausbesuchs sicher unbemannt, und sie hätten alle Zeit der Welt es zu durchsuchen. Die Idee kam also erst einmal auf die Liste. Danach wanderte die Feline noch etwas weiter durch die weitläufige Villa, machte sich weiter mit den Gängen, Zimmern und Ecken vertraut, bis sie irgendwann auf etwas ungewöhnlich stieß: Eine verschlossene Tür. Ungewöhnlich war dies, weil bis jetzt jeglicher anderer Raum des Gebäudes frei zugänglich gewesen war. Was war also hor so besonders? Die Lunos hantierte kurz an dem Knauf und Schloss herum, was wie zu erwarten aber wenig brachte, immerhin wusste sie leider nicht wie man Schlösser knackte, zumal solch eine Aktion jetzt sowieso viel zu Riskant gewesen wäre. Somit ließ sie erst einmal von der Tür ab um ihren Rundgang abzuschließen, machte sich aber eine mentale Notiz von dem Raum. Der ungewöhnliche Raum machte ziemlich neugierig, sodass sie nur zu gerne einmal hineingeschaut hätte, auch wenn es komplett irrelevant für die Quest sein sollte.
Die Weißhaarige hatte sich noch nicht weit von der verschlossenen Tür entfernt, da kam eine der Maids um die Ecke in den gleichen Gang wie sie, ein großer, wie üblich muskulöser Mann. Er musste wohl in die entgegengesetzte Richtung von Cayra, jedoch merkte sie schnell wie die Versuche ihm aus dem Weg zu gehen scheiterten. Jedes mal wenn sie ihren Kurs änderte damit sie an ihm vorbei konnte, machte er das Gleiche, sodass sie stets auf Kollisionskurs blieben. Das gefiel der Feline gar nicht, und jetzt wo sie genauer hinsah, wirkte der Gesichtsausdruck des Mannes auch nicht wirklich freundlich. Unausweichlich blieben die Beiden voreinander stehen, und auch hier wurde jeder Versuch der Feline an dem Mann vorbeizugehen mit einem Schritt in die jeweilige Richtung beantwortet. Sie seufzte innerlich auf, auf diese Sorte hatte sie eigentlich gar keinen Bock, und blickte mit fragendem Blick zu dem Mann hinauf. "Kann ich dir helfen?" "Pfft, als ob du mir helfen kannst." Ja, anscheinend hatte der Typ etwas gegen sie, fragte sich nur wieso. "Gut, kann ich dann vorbei?" "Nö, wieso? Wenn du vorbei willst komm halt an mir vorbei. Aber klar, is natürlich schwer wenn man so ein Winzling ist wie du." Elitismus unter den Maids, ernsthaft? Was für ein Witz. Gut, durch die Typen die ausschließlich Eli und Ravi in den Trainingsraum eingeladen hatten, hätte sie es sich ja schon denken können, aber trotzdem hatte sie gehofft dass so etwas oberflächlich blieb. Ehrlichgesagt machte der Bloßstellungs- und Schikanierungsversuch sie ziemlich sauer, sodass sie dem Typen am liebsten auf der Stelle die Leviten gelesen hätte. Allerdings musste sie für den Auftrag unscheinbar bleiben, und da wäre es unangebracht gewesen ihre Magie oder dergleichen zu zeigen. Wie konnte sie sich die elitäre Maid also vom Leib schaffen? Mit einem Unschuldsauftritt? Vielleicht war es doch besser ihm die Stirn zu bieten? Oder vielleicht sollte sie einfach wo anders lang gehen? Wenn der Typ ihr gegenüber misstrauisch war, war es vielleicht das Beste zu versuchen sich ihm zu beweisen. Die Lunos öffnete gerade den Mund um zu sprechen, da ertönte jedoch eine andere Stimme weiter hinten aus dem Gang.
"Kyle, hörst du mal auf die Neue zu schikanieren!" Wie vom Blitz getroffen zuckte der Mann auf, sich zur Quelle der Stimme umdrehend. Es war eine weitere angestellte von Marshall, eine Frau mit blondem Haar, die weniger groß und muskelbepackt war als die andere Maids, aber immer noch beträchtlich mehr als Cayra. Der Mann bis jetzt so aggressiv aufgebaute Mann schien in sich zusammenzusacken während er kleinlaut versuchte zu antworten. "Komm schon, ich habe doch nur Spaß gema-" "Jaja, is klar. Geh dich lieber um deine Aufgaben kümmern!" "Is ja schon gut..." Brachte er noch hervor, bevor er sich von der Silberhaarigen abwandt und den Gang verließ. Diese hatte die Interaktion interessiert verfolgt, und richtete sich jetzt an die neu dazu Gekommene. "Hey, ignorier Kyle einfach, der is ein Idiot. Du bist eine von denen die heute angefangen haben, oder? Ich bin Penny, freut mich." "Ich bin Cayra. Da hast du mich wohl gerettet, danke..." begann die Feline sich mit ihrer “Retterin” zu unterhalten, ein unschuldiges Gemüt aufsetzend. Mit einem wirklich einschüchternden Blick hatte diese Penny gerade die vorherige Maid verscheucht, selbst der Lunos hatten sich ein Paar Haare aufgestellt. Ob sie aus ihr noch gute Informationen ziehen können würde? Aber erst einmal wollte sie eigentlich zurück zu Elion und Ravi, um sich mit ihnen auszutauschen. "...auf jeden Fall, ich wollte jetzt zurück in den Lounge Bereich, nach den Anderen schauen, die wollten wohl ins Fitnessstudio." Somit hatte sie sich erst einmal von Penny verabschiedet und machte sich auf in den besagten Lounge Bereich. Jedoch merkte sie schnell dass die Blonde, entgegen ihrer Erwartung, ihr einfach hinterher ging. Fragend drehte sie sich zu jener um, "Ähh, wolltest du etwa auch dahin?" was mit einem Kichern beantwortet wurde. "Also, eigentlich wollte ich gerade woanders hin, aber ich dachte mir ich gehe lieber mit dir mit, nicht dass du nochmal schikaniert wirst. Leider gibts hier ein Paar die was gegen Schwächlinge wie dich haben." Häh, was wollte die? Das “Schwächling” mal außen vor gelassen, wie sollte sie sich bitte mit ihren Kollegen absprechen, wenn sie eine der anderen Maids an der Backe hatte? "Ach, das ist lieb von dir, aber ist doch nicht nötig..." Versuchte die Lunos die aufdringliche Frau von ihrem Vorhaben abzubringen, sodass sie sich private mit ihren Kollegen unterhalten konnte. Leider funktionierte dies nur nicht gut, jeder Protest prallte einfach von der Blonden ab, wessen Blick sich mit jedem Mal erhärtete, bis er dem glich, mit welchem sie den Mann vorhin verscheucht hatte. "Ich sagte ich passe erstmal auf dich auf und dabei bleibt es auch. Immerhin will ich die anderen Neuen auch kennen lernen, und, auch wenn ich nicht so wie Kyle bin, ist es mir doch sehr wichtig dass hier jeder gute Arbeit für Herrn Marshall leistet." Die Silberhaarige hätte sich nicht als leicht einzuschüchternden Menschen bezeichnet, aber dagegen konnte sie doch nichts erwidern. Diese Penny war seltsam, nicht nur ihr beißender Blick, sondern ihre gesamte Aura war... einschüchternd, unberechenbar. Sie konnte es nicht beschreiben, aber irgendwie hatte sie das Gefühl diese Frau könnte den Magiern echte Probleme bereiten. Außerdem wäre es auch langsam verdächtig geworden, wenn sie noch weiter darauf bestanden hätte alleine zu gehen. Mit einem Schlucken gab sie nach und ließ sich von der Blonden begleiten, bis sie schließlich im Lounge Bereich angekommen waren, wo Elion und Ravi vorhin ins Fitnessstudio eingeladen wurden waren. Verdammt nochmal, wie konnte sie diese Tante nur loswerden?
Wie konnte eine Person bloß so naiv sein? Das war eine Frage, die Elion immer wieder durch den Kopf schoss, wenn er mit Ravi zu tun hatte. Die junge Frau nahm nicht nur alles für bare Münze, was man ihr sagte, nein. Sie plapperte auch selbst wie ein Springbrunnen. Gerade eben hatte aber zumindest letzteres einen kleinen Vorteil: Der Elb konnte sich zurücklehnen, seine eigene, deutlich misstrauischere Klappe halten und einfach lauschen. Jedes noch so kleine, überhörbare Detail konnte später wichtig sein. So stellte er eins der Laufbänder auf ein gemütliches Tempo und trabte ein Weilchen einfach gemächlich vor sich hin. Hin und wieder bekam er eine Frage von den 'Bros' gestellt, welche er freundlich beantwortete, ehe er den Ball zurück an die Oni gab. Er ließ sie protzen, von ihrem Stamm erzählen, was auch immer sie wollte, hörte dabei nur halb zu. Nur, wenn einer der Kerle etwas sagte, passte er wirklich auf. Nach einem kleinen Weilchen schien seine Kollegin doch wirklich einen Geistesblitz gehabt zu haben (vermutlich den allerersten in ihrem Leben) und kam wieder auf den Boss zu sprechen. Der Blick des Rosahaarigen hob sich, mit einem Schlag war seine Aufmerksamkeit zurück. Das mit den Undercover-Guards war also wirklich nichts weiter als ein Gerücht. Oder eben ein äußerst gut gehütetes Geheimnis. "In sein Schlafzimmer?!" wiederholte er ungewollt laut.Gleichzeitig verlor er seinen Rythmus und wurde beinahe vom Band geschleudert. Die Kerle blickten ihn überrascht an. "Ja, Mensch. Ich hätte echt nicht damit gerechnet, dass der Boss sogar eigenhändig dafür sorgt, dass seine Mitarbeiter mal ruhen können." Ruhen, garantiert. Aber was besseres war ihm auf die Schnelle auch nicht eingefallen. Er zwang sich ein kleines Lächeln auf's Gesicht und begann, seine Maschine langsam herunterzudrehen, bis sie schließlich zum Stillstand kam. Genug, er hatte genug gehört. Was kam als nächstes? Dass er seine Maids auch nackt herumlaufen ließ, damit das Kleidchen sie nicht zu sehr einschränkte? Zwar war es durchaus gut, zu wissen, dass es ein mysteriöses Atelier gab, in das keiner, außer der Chef, zutritt hatte, aber zu welchem Preis, verdammt?! "Ja, du hast recht. Ich bin fix und fertig von ... dem Training hier." Er trat zurück an die Seite seiner Kollegin. Noch ein letztes Mal einen auf nett machen. "Also, es war echt nett hier mit euch, aber wir wollen uns jetzt doch ein wenig nützlich machen. Man sieht sich, bros!" Zum Abschied hob er eine Hand, seine Mundwinkel zuckten nach oben. "Alles klar. War echt chillig mit euch!" Sie schenkten den Magier noch ein Nicken, ehe sie sich wieder ihren Boxsäcken zuwendeten. Kaum war das Duo endlich wieder in trauter Zweisamkeit, seufzte der Elb schwer. Er wollte hier raus. Sofort. "Lass uns Cayra finden und dann sofort auf Fleckenjagd gehen." Lang genug hatte er nun auf freundlich und sozial getan, es war an der Zeit, den Mist hier endlich zuende zu bringen. Sie wurden schließlich nicht bezahlt, um tatsächlich Maid zu spielen. So wanderten sie die Treppe wieder hinauf und brauchten auch gar nicht groß zu suchen. Die Feline schien sie im Lounge-Bereich bereits zu erwarten. Aber wer war diese Trulla, die neben ihr stand? Er warf seiner Kollegin einen fragenden Blick zu, ehe er der Fremden ein Lächeln schenkte. Fand man hier denn nie einen Moment Ruhe? "Na, du hast wohl schon eine neue Freundin gefunden, Cayra?" fragte er, gespielt fröhlich. Irgendwas an der Dame, die Art wie sie stand, wie sie dreinblickte, wie sie regelrecht über der Kleinsten türmte, gefiel ihm nicht. Doch selbst, wenn sie die freundlichste Person auf Erden gewesen wäre: Sie mussten sie loswerden. "Wir sind die Neuen, die gemeinsam mit Cayra gekommen sind. Eli und Ravi." stellte er sich und die Oni vor. "Penny, freut mich. Ihr solltet lieber etwas besser auf eure kleine Freundin aufpassen. Es gibt hier einige Leute, die nicht viel mit zierlichen Kollegen anfangen können." Hm? Die beiden Bros hatten die Silberhaarige schlichtweg ignoriert, gab es etwa noch andere Leute, die sich daran störten? Hatte sie etwa Probleme bekommen? Er hob eine Braue. "Das klingt ja gar nicht gut. Natürlich passen wir gut auf uns're Cay auf, nicht wahr?" Er hasste es. Wieso musste er ständig den Netten spielen? Mit einem breiten Lächeln auf den Lippen legte er der Katze eine Hand auf die Schulter, zog sie ein Stück zu sich hinüber, um ihren Abstand zu Penny zu vergrößern. "Sehr gut. Und habt ihr euch auch schon nützlich gemacht?" War das hier ein Verhör oder was?! Innerlich knurrte der Morsatra leise vor sich hin, bemühte sich aber, sich nichts anmerken zu lassen. "Wir haben uns gerade eine kleine Tour geben lassen, damit wir schonmal wissen, wo einige Räume zu finden sind." Die recht stark wirkende Frau nickte, schien relativ zufrieden mit der Antwort gewesen zu sein. Es war immerhin auch keine komplette Lüge - sie hatten eine Tour bekommen, jedoch nur durch den Fitness-Raum. "Wunderbar. Das wird Herrn Marshall sicherlich erfreuen. Ich könnte gerade noch ein paar helfende Hände benötigen, wie wär's? Wollt ihr mit?" Nicht ihr ernst, oder? Konnte man hier wirklich keine Minute allein sein?!
Gemeinsam verließen Ravinuthala und Elion den Trainingsraum, ließen die beiden anderen Maids hinter sich, während sie sich die Infos, die sie bisher gesammelt hatten, durch den Kopf gehen ließen. Es gab in diesem Haus zwei ziemlich verdächtige Orte, die der Hausherr mehr oder minder für sich allein beanspruchte: Das Büro und das Atelier. Wie sie in einen dieser Räume hereinkommen sollten, wusste das Team leider noch nicht, aber vielleicht hatte Cayra da ja etwas herausfinden können! Glücklicherweise kam ihnen die Katze gleich entgegen… und hatte sogar noch jemanden im Schlepptau. Ein blondes Menschlein, das nicht ganz so kräftig wirkte wie die anderen, aber immer noch wie eine ziemlich spaßige Wrestling-Partnerin. Außerdem hatte sie etwas sehr Entschiedenes in der Art, wie sie den Gang entlang ging, jeder Schritt begleitet von einem kurzen Klacken. Sie wirkte stark - nicht nur im Körper, sondern auch als Person! Wie von selbst schlich sich ein Grinsen auf Ravis Gesicht. Die gefiel ihr. Penny hieß sie also? „Hey, hey, Penny! Freut mich voll!” Mehr als einen kurzen Blick bekam sie allerdings nicht zurück von der Blondine, die sich deutlich stärker auf den ruhigeren Elion konzentrierte. Sie stellte klare Fragen und bekam klare Antworten, so schien es ihr zu gefallen. Als sie mehr Unterstützung wollte, hatte die Oni aber das Gefühl, dass sich der Elbe nicht allzu sehr darüber freute. Der wollte lieber weiter an ihrer Quest arbeiten, hm? Nun gut, dann würde seine gute Freundin Ravinuthala ihm ein wenig unter die Arme greifen!
„Heyyy, klingt doch super! Wir helfen dir voll gerne, Penpen!“, rief die Oni aufgeregt und stieß die Fäuste in die Luft, bereit, anzupacken. Dann grinste sie Elion an. „Ach, ne, warte ma. Eli, die ham dir doch ne andere Aufgabe gegeben, nich? Wär voll blöd, wenn du jetzt was Anderes machst. Aber das is voll, voll, VOLL OKAY, hey!“ Entschlossen wandte Thala sich wieder Penny zu, nahm einen großen Schritt auf sie zu, sodass sie direkt vor der doch ein Stück kleineren Frau stand, und klopfte sich angeberisch auf die Brust. „Ich bin eh ne Hilfe für drei, hey! Wette, keiner hier drin packt so an wie ich! Caycay, Eli, geht ihr doch schon weiter! Ich helf Penpen hier und schließ dann zu euch auf, kay? Kay? Passt das so?“ Nachdem Cayra schon eine kleine Exkursion allein hatte durchstehen müssen, war jetzt wohl Ravi an der Reihe, sich für das Team zu opfern! Sie hätte zwar gerne die Villa mit ihren beiden Freunden erkundet, aber wenn sie sie besser unterstützen konnte, indem sie ihnen Penny vom Leib hielt, dann würde sie eben das tun! Die erfahrene Maid wirkte im ersten Moment nicht begeistert, versuchte noch, einen hoffnungsvollen Blick an Ravis breitem Körper vorbei auf Elion zu erhaschen, gewann aber schnell wieder die Fassung. „Nun gut. Wenn es nicht anders geht“, nickte sie und wandte sich um, die Tsumiho hinter sich her winkend. „Komm mit. Wir haben nicht den ganzen Tag zu verschwenden.“ „Klar, klar, KLAR!“, lachte die Oni und warf noch einen letzten Blick über ihre Schulter, zwinkerte ihren Teampartnern zu, ehe sie Penny hinterher eilte.
Hoffentlich konnten die beiden die Gelegenheit gut nutzen...
Oh man, wie hatte sie sich diese Situation nur eingebrockt? Was hätte sie tun können um nicht von dieser Penny verfolgt zu werden, und noch wichtiger, was konnte sie jetzt tun um sie loszuwerden? Bevor Cayra etwas gutes Einfiel kamen sie auch schon im Lounge Bereich an, wo ihnen nach kurzer Zeit überraschenderweise Elion und Ravinuthala schon entgegenkamen. Mit einem subtilen Kopfschütteln wurde der fragende Blick des Elben beantwortet. Nein, ihre Absicht war diese Trulla mit anzuschleppen nicht gewesen. Mit verschränkten Armen beobachtete sie, wie Elion sich mit der Blonden unterhielt, ließ sich dann von ihm heranziehen, und unterstrich seine Worte mit einem Nicken. Ihre Kollegen wurden jetzt ja ziemlich ausgequetscht, was der Lunos zu verstehen gab dass sie wohl doch nicht gleich hätte ausplaudern sollen, dass sie im Fitnessstudio gewesen waren. Aber jetzt war es zu spät, schwamm drüber. Das größere Problem war dass Penny die drei jetzt in Arbeit einspannen wollte, war gar nicht gelegen kam wenn sie jetzt ihr weiteres Vorgehen besprechen wollten. Was jetzt jedoch folgte, war wie Ravi schon das zweite Mal an diesem Tag über sich herauswuchs, und etwas intelligentes tat. Das Minimum, eigentlich, aber ein Bisschen konnte man wohl doch die Überraschung im Gesicht der Weißhaarigen sehen. War die Oni vielleicht gar nicht solch ein Hohlkopf, wie sie immer tat? Sie erzählte Penny dass Elion und Cayra schon etwas anderes zu tun hatten, und bot stattdessen an alleine mit ihr mitzugehen, was dann widerwillig angenommen wurde. "Klingt gut. Tschau ihr Beide, bis später!" verabschiedete die Feline sich von den Beiden, bevor sie sich mit Elion in einen anderen Teil der Villa begab.
Die Lunos schaute nochmal in den anliegenden Gang rein, um sicherzugehen dass niemand in der Nähe war, bevor sie die Tür vor sich wieder schloss. Sie hatte Elion in ein Zimmer geführt wo wohl nicht viel los war, ein Musikzimmer das sich doch den großen Flügel in der Mitter des Raumes auszeichnete. Sie lehnte sich mit dem Rücken an die Wand neben der Tür, so gut sie konnte während sie sich mit dem Morsatra unterhielt. "Ich hab mich in der Villa umgesehen und kenne mich hier jetzt gut genug aus. Dabei hab ich rausgefunden dass Marshall wohl immer zu genau den gleichen Zeiten isst, sieben Uhr, dreizehn Uhr und neunzehn Uhr. Wär also ne gute Gelegenheit um uns im Büro umzusehen. Außerdem isser allergisch gegen Erdnüsse, und unterwegs hab ich das gefälschte Gemälde gefunden, und nen Raum der, anders als alle andren, komplett abgeschlossen war." Die Teenagerin überlegte nochmal ob sie auch an alles wichtige Gedacht hatte, wobei ihr einfiel dass sie wohl noch erklären sollte warum sie Penny dabei gehabt hatte. "Diese Tusse, Penny, wollt ich eigentlich gar nich anschleppen. Als so’n dummer Typ mir dumm kam, is sie dazwischen gegangen und ihn verscheucht, aber dann is sie mir einfach so gefolgt und hat auch nich den Hinweis genommen dass se sich verziehen soll… Ich hab so’n Gefühl die kann uns noch gefährlich werden wenn wir nich aufpassen. Sie is… komisch." Es ließ sich nur hoffen dass Ravinuthala nichts dummes tat während sie mit der Blonden unterwegs war. Cayra legte nochmal das Ohr an die Tür als sie dachte etwas gehört zu haben, kam aber schnell zum Schluss dass sie sich verhört hatte, womit sie sich wieder an Elion richtete. "Was habt ihr rausgefunden?"
Ein schweres Seufzen lag dem Elben auf den Lippen, doch er hielt sich zurück. Wieso musste jeder verfluchte Angestellte hier so verdammt sozial und anstrengend sein? Langsam bekam er das Gefühl, nicht einmal durchatmen zu dürfen, ohne einen neuen Idioten an der Backe zu haben. Dabei hatte er doch alleine mit Ravi bereits genug Schwachköpfe in seinem näheren Umfeld. Aber gut, er durfte seine Belohnung nicht aus den Augen verlieren. All die Anstrengung hatte einen fetten Preis, den er sich weder entgehen lassen wollte, noch konnte. So langsam hatte er aber trotzdem die Schnauze voll von dieser Penny. Sie war schlimmer als jede Klette. Ein Babysitter war wirklich nicht von nöten, verdammt! Zu der Überraschung des Großgewachsenen mischte sich jedoch die Oni ein. Einen Moment lang hatte er Sorge, was die Olle wohl ausquatschen würde, doch wider erwarten ... tat sie etwas schlaues?! Die linke Braue des Rosahaarigen hob sich leicht, er erinnerte sich jedoch schnell daran, sein Schauspiel aufrecht zu erhalten. Wenn seine Kollegin schon mal etwas sinnvolles sagte, wollte er es ihr auf keinen Fall ruinieren. Einen Moment lang grübelte er, ehe er nickte. "Ich soll Al noch helfen, die Instrumente im Musikraum zu reinigen, genau." Sein Blick fiel auf Cayra. "Und ein paar kleine Hände für die ganz schmalen Ecken könnten da wohl auch nicht schaden." Es gefiel ihm nicht, die Hitzköpfige unbeaufsichtigt zu lassen, doch er hatte keine andere Wahl. In Pennys Gegenwart konnten sie sich nicht austauschen und jede Minute konnte wertvoll werden. Er musste seine Sorgen herunterschlucken und hoffen, dass sie nichts falsches ausplauderte. "Gut, dann hilfst du Penny. Bis dann." Ein knappes Nicken war alles, was die beiden Frauen noch von ihm bekamen, ehe er ihnen den Rücken zukehrte. Was für ein Glück, dass die Lunos tatsächlich wusste, wo sich der Musikraum befand, sodass ihre Ausrede nur noch besser funktionierte. Als die Tür hinter den Beiden ins Schloss fiel, ließ sofort seine Maske fallen. Dasbisher konstante Lächeln verschwand von seinem Gesicht, er fuhr sich durch die langen Haare und stieß ein frustriertes Schnauben aus. "So 'ne Scheiße ey." Wie gerne er doch seinen Frust an einem der Instrumente in diesem Raum ausgelassen hätte. Doch jedes Einzelne war vermutlich mehr wert, als das gesamte Eigentum des Elben. Während seine Kollegin an einer Wand lehnte, begann er, langsam durch den Raum zu wandern. Es konnte nicht schaden, zumindest so zu wirken, als würde man eine Aufgabe suchen. "Klingt gut." Er hielt sich kurz, wirklich Bock auf weiteres Gequatsche hatte er nicht. Leider gab es aber noch einiges zu besprechen. Immerhin musste er nun nicht mehr einen auf oberfreundlich machen. Ein kleiner Lichtblick. "Klingt wie die Muckibros. Schlimmer als Kletten, die Leute hier." murrte er, verdrehte dabei die Augen. "Aber was wollte der Kerl von dir? Hat er dich bei irgendwas erwischt?" Sie konnten einfach nicht riskieren, dass ihr Auftrag aufflog. In seiner Stimme lag kein Vorwurf, eher Sorge. Wieso war er bloß so nachsichtig bei Cayra? Jedem anderen (vor allem Ravinuthala) hätte er bei diesem Verdacht den Kopf abgerissen. Ugh, er konnte es sich wirklich nicht erlauben, irgendjemanden zu mögen. Katzen konnte er doch eh nicht ausstehen! "Wenn sie uns zu sehr auf die Pelle rutscht, schalten wir sie aus. Ganz einfach." Er verkreuzte die Finger und ließ seine Knöchel knacken. Was er da gerade so locker, fast humorvoll aussprach, war durchaus bitterer ernst. Er hatte nicht vor, sich durch irgendwen von seinem wohlverdienten Lohn trennen zu lassen. "Die Bros haben uns von so 'nem Atelier erzählt. Da lässt der Boss wohl niemanden rein. Ich wette das ist dein verschlossener Raum." Alles andere machte keinen Sinn - wieso sollte er sonst ein Zimmer abschließen? "Angeblich soll's auch ein paar Bodyguards hier geben, die sich als Angestellte tarnen." Wenn er so darüber nachdachte ... vielleicht war Penny eine von ihnen? Hieß das, dass an dem Gerücht wirklich etwas dran war? Es war nur ein Grund mehr, die Trulla im Auge zu behalten. "Die Frage ist nur, was machen wir jetzt? Wir können nicht ewig darauf warten, dass wir endlich einen Moment zu dritt haben. Wir müssen was tun." Aber wie? Er legte den Kopf in den Nacken. Wie? Sein Blick fiel zurück zu den Instrumenten, die im gesamten Raum herumstanden. Ein ehrliches Lächeln zog sich über sein Gesicht. "Wie wäre es, wenn wir für einen kleinen Unfall sorgen? Wenn die ganzen Maids abgelenkt sind, schnappen wir uns Ravi und handeln."
Auch wenn Ravinuthala die Wichtigkeit ihrer Rolle im Ablenken von Penny verstand, hätte sie schon gerne an der Seite ihrer Freunde weiter geguckt, was sie denn eigentlich hier finden wollten. Das war für die Oni nämlich immer noch nicht so recht klar. Auch ohne ihre Hilfe waren Elion und Cayra sicher in der Lage, ihre Aufgabe zu erfüllen. Und für die Oni bedeutete das, dass sie noch eine Person mehr kennen lernen konnte, auch wenn Penny da irgendwie nicht so erpicht drauf wirkte. Gleichzeitig schien sie aber doch irgendeine Art Interesse an der Tsumiho zu sagen, beobachtete sie sehr genau aus ihren scharfen Augen, während sie Ravi durch den Raum diktierte und selbst nicht eine Hand anlegte. „Stell den Blumentopf bitte dort oben hin“, wies Penny klar und deutlich an und biss leicht auf das Ende des Kugelschreibers in ihrer Hand, mit dem sie sich Notizen gemacht hatte, während sie die Oni beobachtete. Erschöpfung zeigte die Oni bisher noch gar keine, selbst als sie den mit Erde komplett aufgefüllten Blumenkasten hochhob, nachdem Penny sie schon einige andere sehr schwere Sachen hatte bewegen lassen. Waren das nur diese Muskeln? Unwahrscheinlich. Es wirkte, als würde sie das Gewicht überhaupt nicht spüren, dabei war es eine Masse, die selbst für die stärksten Maids in diesem Gebäude herausfordernd wäre. Oder, naja... nicht für die Stärkste. Aber das war etwas anderes. Die war Magierin, ihr Körper mit Mana versetzt. Ein normaler Mensch bekam so etwas nicht hin, aber nichts in den Bewerbungen hatte darauf hingewiesen, dass es sich bei den neuen Mitgliedern um Magier handelte.
„Ach, Moment“, meinte die Blondine, schob kurz ihre Brille zurecht und winkte ab. „Das ist schon in Ordnung. Stell den Kasten einfach wieder dahin zurück, wo er war.“ „Ooo-kay! Wie du wünschst, Penpen!“, lachte die Oni und tat wie selbstverständlich, was ihr gesagt wurde. Intelligenz hatte sie wohl auch nicht hierher gebracht. Penny deutete auf den bereitliegenden Staubwedel. „Bitte mach die oberen Regale sauber. Sie sind sicher ganz staubig.“ „Wird gemacht!“, nickte Thala fröhlich und begann auch schon damit, wie eine absolute Amateurin mit dem Wedel zu wedeln. Ihre Erfahrung als Putzkraft schien auch nicht den Qualifikationen zu entsprechen. Aufmerksam zog Penny die Augenbrauen zusammen. „Ihr drei scheint euch gut zu kennen. Habt ihr früher schon zusammengearbeitet?“, fragte Penny, und Ravi nickte. „Jap, jap, JAP! Caycay und Eli sind mit die besten Partner überhaupt für... Arbeit!“, grinste sie fröhlich, auch wenn sie vor dem letzten Wort ein wenig gestockt hatte. Das schien Penny aber überhaupt nicht bemerkt zu haben. „Wie spannend. Und vorher habt ihr auch zusammen sauber gemacht, ja?“ Nachdenklich legte Ravi den Kopf schief. War das ihre Geschichte? Sie war sich gar nicht so sicher, was sie sagen sollte. Am Besten blieb sie relativ nah an der Wahrheit, das war glaubwürdiger. „Nich ganz. Letztes Mal haben wir bei nem Umzug mitgeholfen. Ich bin gut ne Frau fürs Grobe, weißte, Penpen! Schleppt keiner mit wie ich, HA!“ Der Stolz in ihre Stimme war sogar glaubwürdig, schließlich stimmte das. Als Ravi jetzt über ihre Schulter nach hinten blickten, sah sie auch erstmals ein Lächeln auf den Lippen der erfahrenen Maid, während diese einen Punkt hinter ihre letzte Notiz setzte, und ihre Augen hellten sich auf. War sie endlich zu Penny durchgedrungen? Steckte in ihren letzten Worten etwas, das den ersten Schritt zu einer Freundschaft darstellen konnte?
„Ich danke dir, Ravinuthala. Das war sehr aufschlussreich“, nickte Penny und steckte ihre Notizen weg, ehe sie sich umdrehte in Richtung der Tür, durch die die beiden herein gekommen waren. „Ich lasse dich mal kurz alleine, denn es gibt etwas, was ich erledigen muss. Bleib du bitte hier und mach weiter sauber, ja? Ich komme gleich wieder, und dann möchte ich weiter mit dir reden.“ „Hey, hey! Aber klar! So machen wir's!“, rief die Oni ihr noch hinterher, während Penny den Gang entlang verschwand. Ein breites Grinsen breitete sich auf Ravis Gesicht aus. Sie hatte nicht nur erfolgreich ihre Freunde beschützt, sondern auch noch eine neue Freundin gefunden! Viel besser konnte die Quest doch gar nicht laufen!
Es war wohl dem schlauen Einsatz von Ravi zu verdanken, dass Elion und Cayra jetzt die Gelegenheit bekamen sich über das herausgefundene auszutauschen, denn der Elb baute weiter auf ihre Lüge auf, nahm eine Arbeit als Vorwand wobei die filigrane Feline nur allzu nützlich wäre, worauf diese ihn, durch ihre vorige Erkundungstour, zum besagten Ort führen konnte. Besser wäre es natürlich gewesen die Oni ebenfalls richtig einweihen zu können, doch dass bei irgendeiner Quest alles lief wie gewünscht, wäre eine Wunschvorstellung gewesen. Im Musikraum angekommen berichtete die Lunos von ihren Erkenntnissen, sah dabei über die offenkundige Frustration ihres Kollegen hinweg. Die Frage vom Rosahaarigen als sie mit ihrer Erklärung fertig war, empörte sie etwas. Ob man sie bei irgendwas erwischt hatte? "Als ob! Der hat mir einfach im Gang den Weg versperrt weil ich ihm zu klein war. Was’n Witz ey." Wie Elion es schon angemerkt hatte, hier schien alle angestellten irgendwie eine dran zu haben. Sie würde auch froh sein wenn die Quest endlich vorbei war. Bei der Aussage dass man Penny im Ernstfall einfach ausschalten konnte, huschte Cayra dann ein belustigtes Grinsen übers Gesicht. "Ja… Aber nich zu doll, sonst gibts nur Probleme." Irgendwen abzumurksen konnten sie sich auf dieser Quest nicht leisten, oder zumindest konnte sie selbst sich das nicht leisten. " ‘N Atelier? Was’n das?" Folgte dann eine Frage von der Feline, die mit dem vornehm klingenden Wort nichts anfangen konnte, bevor der Elb danach einen äußerst interessanten Vorschlag machte. "Ich mag wie du denkst. Was haste vor?" Auch die Lunos übernahm viel lieber die Initiative, anstatt ewig rumzuwarten, da machte sie bei diesem Plan nur allzu gerne mit. "Mit ner gut platzierten Explosion lässt sich ne gute Gelegenheit schaffen… Aber was machen wir dann? Erstma ins Büro zu schaun wär am Besten, oder wir könn uns aufteilen um mehr Fläche abzudecken." Nachdenklich hatte die Silberhaarige die Finger an Kinn gelegt, während die versuchte den Plan zu optimieren. An die potentiellen Bodyguards mussten sie dann auch noch denken. "Vorher müssn wir Ravi wieder aufgabeln, dann hoffen dass keine Maid Probleme macht wenns drauf ankommt… Und wenn wir so ne Aktion machen, funktioniert die nur einmal, weil hinterher dann alle vorsichtig werden." Aber wo ließ sich die Explosion am Effektivsten platzieren? Es musste irgendein Ort sein der wichtig genug war dass viele Leute abgelenkt wurden, aber Elion musste sich auch schnell von dort verziehen können. Am Besten is die Explosion im Gang wo die Bilder hängen. Wenn Marshall sich so viel Mühe gemacht hat, das Eine gefälscht zu kriegen, gefällts ihm bestimmt nich wenn das in Gefahr kommt."
Wie würde Elion wohl reagieren, wenn er wüsste, dass Ravi gerade regelrecht interviewt wurde? Vermutlich würde er vollkommen die Nerven verlieren, direkt damit abschließen, die Quest hier noch irgendwie erfolgreich zu erledigen. Niemals im Leben würde er damit rechnen, dass sie sich souverän schlug und nicht eine einzige, wertvolle Information ausquatschte. Doch von all dem, was die Oni erlebte, hatte er natürlich nicht den geringsten Schimmer. Gemeinsam mit Cayra hockte er im Musikzimmer und besprach das weitere Vorgehen. "Komische Kerle, echt.", murrte er. Woher kam wohl die Abneigung gegen zierliche Mitarbeiter? War es etwas, das gezielt von dem alten Knacker angefacht wurde oder lag dem einfach ein Gefühl der Überlegenheit aufgrund der großen Muskeln zugrunde? Letztendlich konnte es dem Elben egal sein, er war schließlich nicht das Ziel der Anfeindungen, doch es hatte nun zum wiederholten Male ihren Auftrag behindert und er befürchtete, dass es nochmal passieren könnte. Gleichzeitig hatten sie jedoch keine andere Option, als es zu riskieren. Die Feline war ein wichtiger Teil ihrer Gruppe - und mal ganz ehrlich, ganz alleine würde der Morsatra es auch nicht mit Ravi aushalten. "Natürlich, natürlich." Zwar hatte er keine Gilde, die ihm wegen irgendeinem Mord im Nacken sitzen würde, genauso wenig hatte er jedoch eine, die ihm dafür den Rücken decken würden. "Aber sie hätte es schon verdient." Sein Bauchgefühl sagte ihm, dass Penny ein größeres Hindernis darstellen könnte, als die Mucki-Dudes. Ob er damit richtig lag? Hoffentlich nicht. "Sowas wie der Musikraum hier, nur für Kunstzeug." Kannte die Silberhaarige das Wort ernsthaft nicht? Lernten Menschen sowas nicht in Schulen oder so? Er zuckte mit den Achseln. Echt schräg, aber nicht sein Problem. "Könnte also durchaus relevant für uns sein." Nun hatten sie aber wirklich genug getrascht. Es war Zeit, einen konkreten Plan zu schmieden und endlich zu handeln. Sonst würden sie morgen immer noch in diesen schrecklichen Kleidern stecken - wenn dem Elben bis dahin nicht alle Nähte geplatzt waren. "Also eine schöne Explosion sollte kein Problem sein.", grinste er selbstsicher, ließ die Knöchel knacken. "Trennen sollten wir uns auf keinen Fall wieder ... es gefällt mir schon jetzt nicht, dass ständig jemand alleine herumwandert." Zwar war der Elb kein Teamplayer, aber wenn er schon in eins gezwungen wurde, hatte er gerne einen Überblick über das, was seine Kollegen gerade taten. "Das Büro sollte aber definitiv unser erster Anlaufpunkt sein. Der Boss wird das sicher direkt verlassen, wenn er den Knall hört." Und bevor er wieder zurück kehrte um seinen Arbeitern das Chaos zu verlassen, mussten sie alles abgecheckt haben. Danach konnten sie - wenn nötig - noch die restlichen Orte abchecken, solange der Trubel noch herrschte. "Der Gang mit den Gemälden? Hmm... ist der nicht eh in die Richtung, in die Penny und Ravi abgezischt sind?" Das konnte ihnen durchaus zum Vorteil sein. Mithilfe seiner Magie brauchte der Elb auch keine große Vorbereitung. Eine simple Handbewegung und ein bisschen Mana und schon machte es Peng! Hach, Magie war schon etwas tolles. "Wieso holst du nicht unter irgendeinem Vorwand Ravi? Und wenn Penny unbedingt mitkommen will, schieben wir es ihr einfach in die Schuhe." Er zuckte mit den Achseln. Dann hatten sie direkt einen Sündenbock - und sie hoffentlich von der Backe. "In der Zwischenzeit kümmere ich mich um unsere Explosion." Um die Möglichkeit, dass etwas schiefging, kümmerte sich der Rosahaarige nicht weiter. Ihr Plan war riskant, ja, aber wenn ihnen jemand dazwischen funkte, mussten sie eben improvisieren. Sie waren drei Magier, das würde schon klappen. "Noch irgendwelche Fragen?"
Mit entschlossenen Schritten ging Penny die Gänge der Villa entlang, machte dabei einen entschiedenen Umweg um den Punkt, an dem sie auf das Neulings-Trio getroffen war. Es gab zu viele Ungereimtheiten bei den Dreien, die ihr nicht gefielen. Überhaupt war es seltsam, dass sich drei Neueinstellungen persönlich kannten. Und, dass sie sie heute das erste Mal gesehen hatte. Meist legte Herr Dakota Wert auf ihre Meinung in nahezu allen Belangen, besonders, wenn es um neues Personal ging. Dieses Mal war der Prozess aber größtenteils an ihr vorbei gegangen. Das bisschen, was sie dazu wusste, passte auch nicht ganz. Diese Ravinuthala... Wie Penny es auch drehte und wendete, sie musste eine Magierin sein. Davon hatte aber definitiv nichts in den drei Bewerbungen gestanden. Darüber hinaus hatte sie mit so wenig Erfahrung im tatsächlichen Putzen nun wirklich nichts hier verloren! Dazu kam noch Cayra, die vielleicht mehr Talent hatte, aber von der Figur her überhaupt nicht den Erwartungen entsprach! Und Elion, der... ja... Elion... Ein wenig errötete die Blondine bei dem Gedanken. Ja, Elion war eigentlich ganz schick. Vielleicht hatten diese beiden unzuverlässigen Frauen ja einen unschuldigen Elben in ihre Intrigen verstrickt? Nein... nein, das war unwahrscheinlich. Sie schüttelte den Kopf, vertrieb diese Gedanken, während sie vor der Tür zu Herrn Dakotas Büro stehen blieb und ihren Zweitschlüssel hervorzog. Zu dieser Zeit war er nicht darin anzutreffen, aber sie hatte trotzdem immer Zugang. Entschlossen trat sie ins Innere und zog zielsicher die beiden Aktenordner hervor, in denen die Bewerbungen von A bis F sowie O bis S zu finden waren. Wenn sie ihren Verdacht bestätigen und die drei ordentlich damit konfrontieren wollte, dann musste sie klare, nachweisbare Widersprüche vorlegen können. Das dürfte nicht allzu schwierig sein. Weder die Oni, noch die Katze hatten einen sonderlich intelligenten Eindruck gemacht...
„Da-ba-daa... Tap, tap, ta-taa...“
Fröhlich summte Ravinuthala vor sich hin, während sie weiter abstaubte, tippte gelegentlich im Rhythmus der Musik in ihrem Kopf mit dem Staubwedel gegen das Holz der Schränke. Es war ein gutes Gefühl, sich so zu betätigen. Vielleicht sollte sie in der Gilde auch mal anfangen, mit sauber zu machen! Sie schleppte gern mal mit und half, wenn Leute was bauen wollten oder in eins der Zimmer einzogen, aber Wischen gehörte eigentlich nicht zu ihren Tätigkeiten. Aber irgendwie machte das schon Laune. Gern würde sie wieder zu Cayra und Elion dazu stoßen, aber Penny hatte ihr ja recht deutlich gesagt, dass sie hier bleiben sollte, bis sie zurück kam, also würde die Tsumiho das auch tun. War ja nicht so, als würden die Magier hier noch große Probleme bekommen oder so, da konnte man die Sache auch etwas ruhiger angehen...
Penny hätte es also verdient abgemurkst zu werden? Das ist zumindest wie Cayra die Worte Elions verstand. Die Aussage ließ sie kurz nachdenklich werden, auch wenn sie weder das Können noch das Interesse hatte, so etwas einzuschätzen. Ob jemand etwas “verdiente” oder nicht hatte entschieden wenig Einfluss darauf, was das Schicksal einem entgegen warf, der Tod war dabei einfach etwas das Leute ereilte, die zu dumm waren sich selbst am Leben zu erhalten. Ob Penny also dumm genug dafür wäre? Wie schon festgestellt, jemandem auf dieser Quest das Leben zu nehmen würde nur Probleme bereiten, also war es auch überflüssig sich darüber Gedanken zu machen. Sie würden im Ernstfall einfach dafür sorgen, dass Penny und niemand Anderes ihnen nicht in Quere konnte, und das würde reichen müssen. Also ‘n Raum zum Bilder hinstellen? Aber die waren doch alle im Flur. antwortete sie neugierig auf Elions erklärung, was denn ein Atelier war. Auf die Frage ob sie solche Wörter nicht in der Schule gelernt hatte, hätte die Feline mit einem stolzen “nein” geantwortet, allerdings konnte sie von diesem Gedankengang ihres Kollegen ja nichts wissen, weswegen die Unterhaltung dann zum nächsten Thema überging. Die Lunos nickte zustimmend als der Elb erklärte, wie er den Plan am ehesten umsetzen würde. Ja, sie wären damit auf der sicheren Seite, wenn sie möglichst zusammen blieben, und dass sie im Büro etwas finden würden, war wirklich am wahrscheinlichsten. Wenn sie dort nichts fanden, würden wohl sie improvisieren müssen. Also, ich hol Ravi und geh mit ihr schonma Richtung Büro, dann machste die Explosion und kommst hinterher. Und während wir ungestört sind schauen wir uns im Büro um. fasste die Silberhaarige nochmal zusammen. Der Plan ließ viel Raum für Fehler und unerwartete Geschehnisse, außerdem gab es noch eine Frage welche Cayra gerne beantwortet gehabt hätte. Was machst du nachdem du die Explosion ausgelöst hast? Das is für die Maids dann doch super verdächtig, wenn du aus der Richtung der Explosion kommst. Trotzdem, auf einen besseren Plan würden sie jetzt wohl nicht kommen, und so machten die Beiden sich auf den Weg, Elion würde sich schon irgendwas für nach der Explosion einfallen lassen. Sie begaben sich in den Flügel des Anwesens, in den Ravi und Penny gegangen waren, wo sich dann erst einmal ihre Wege trennten. Die Feline würde nach Ravi suchen und mir ihr schonmal zum Büro gehen, während Elion in der Galerie die Explosion auslöste. Ein Paar Zimmer sie durchchecken, aber zum Glück dauerte es nicht lange bis sie die Oni fand. Zu ihrer Überraschung war diese aber alleine. Hey, Ravi! Penny is nich hier? Wollte die Ravi nicht bei irgendetwas helfen lassen? Dann muss sie sich zwischendurch wohl irgendetwas Anderem gewidmet haben, aber gut, das kam ja gelegen. Gut, komm mit! ließ die Lunos ihre Kollegin schnell verstehen, bevor sie diese schnell den Gang runter, in Richtung Marshalls Büro, führte. Dann ertönte auch schon der laute, hallende Rums aus Richtung der Galerie, worauf nur wenige Sekunden später ein Paar Maids zu sehen war, die wohl in der Nähe waren und jetzt schauen wollten wo das Geräusch her gekommen ist. Die Silberhaarige zog ihre Kollegin allerdings schnell in einen Seitenraum, sodass die Maids sie nicht bemerkten, wo sie ihr zuflüsterte. Der Knall kam von Elion, das ist als Ablenkung damit wir uns ungestört im Büro von Marshall umsehen können. Als die Luft wieder rein war setzten die Beiden ihren Weg fort, gaben sich dabei weiter Mühe von niemandem gesehen zu werden, bis sie vorm Büro ankamen. Cayra versuchte die geschlossene Tür zu öffnen, stellte aber fest dass man sie wohl zugeschlossen hatte. So ein Mist aber auch. Da hatten sie auf die Schnelle wohl nur eine Möglichkeit rein zu kommen. Cayra ging an die Seite um ihrer Kollegin freie Bahn auf die Tür zu verschaffen. Du kriegst die doch auf, oder?
"Neee, du hast ja hier auch keine fertigen Musikstücke, sondern die Instrumente, die man dafür braucht.", seufzte der Elbe, "Mehr so Pinselzeug und sowas." Musste er nun wirklich im Detail erklären, was ein Atelier war? Irgendwie fühlte er sich schon wieder mehr wie ein Babysitter, als ein Magier. Letztendlich zahlte sich seine Geduld jedoch aus, denn nur wenig später stand endlich der Plan fest - soweit man es denn als Plan bezeichnen konnte. Es war viel mehr eine Aneinanderreihung von Aktionen, die hoffentlich irgendwie so funktionierten. Doch was hatten sie für eine Wahl? Sich vollkommen mit den Routinen und Abläufen hier vertraut zu machen konnte Tage dauern. Zeit, die sie nicht hatten. "Genau", bestätigte er noch ein letztes Mal. Damit war es also offiziell, Platz für Zweifel war nun keiner mehr und Ravinuthala würde das hoffentlich realisieren und einfach mitspielen. Er streckte die Arme über dem Kopf aus und ließ die Knöchel in seinem Finger knacken. "Oh, mach dir darum mal keine Sorgen." Das sollte wohl das geringste Problem sein.
Zielsicher, aber gelassen marschierte Elion durch die langen Gänge des riesigen Anwesens. Man konnte ihm ansehen, dass er etwas vor hatte, doch es war einfach, es als 'er wurde irgendwo hin bestellt' abzutun. Natürlich hätte er sich beeilen können, doch das hätte nur unnötige Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Das Risiko war bereits hoch genug. Und mal ganz ehrlich, wirklich rennen konnte er in diesem Teil eh nicht - auch, wenn er das vermutlich bald tun müsste. Die Schande wollte er sich jedoch so lange wie möglich ersparen. Trotz seines eher gemütlichen Tempos hatte er seinen Zielort aber bald schon erreicht. Gespielte Neugierde an den Gemälden vortäuschend sah er sich in dem Gang, der auf beiden Seiten mit wundervollen Zeichnungen vollgehängt war, um. Wie viele von diesen waren wohl abgekupfert? Er war kein großer Verfechter der Kunst, letztendlich interessierte es ihn also nicht wirklich, ob er hierbei tatsächlich etwas wertvolles zerstörte, es waren Opfer, die gebracht werden mussten, unabhängig von ihrem Wert. Seine roten Iriden huschten noch einmal den Weg entlang, den er gekommen war, ehe er seine Fluchtroute betrachtete. Gut, das war alles perfekt. Jetzt hieß es nurnoch abwarten. Abwarten, bis ein armes Opfer hier entlang kam. Nachdem er noch ein paar letzte 'Staubkörnchen' von dem eigentlich blitzeblanken Rahmen eines Bildes wischte, marschierte er weiter zum nächsten Gemälde, um den Prozess zu wiederholen. Er hatte keine Lust, dass er womöglich doch im Nachhinein dabei gesehen wurde, wie er am Ort des Geschehens herumlungerte. Zu seinem Glück verstrichen nur wenige Sekunden, bis die erste Maid sich in dem Gang zu ihm gesellte. Er ließ sie ein wenig näher kommen, ehe sich sein Blick hob. Dabei blickte er jedoch nicht die Person an, die ihm entgegen kam, sondern eine Stelle hinter dieser. Schock zeichnete sich in seinem Gesicht ab. Mit dem Finger deutete er in die entsprechende Richtung. "Pass auf!" Kaum hatte er diese Worte ausgesprochen, begann seine Magie, die Wände, Bilder und Böden hinter der Muskelmaid zu zerreißen. Es war wirklich ein grandioser Zauber, der an der Stelle, auf die der Rosahaarige zeigte, eine realistische, kreisrunde Explosion entstehen ließ. Zeitgleich wurde sein 'Kollege' von der entstandenen Druckwelle von den Füßen geholt und in die Richtung des Elben geschleudert. Dieser behielt seinen überraschten Gesichtsausdruck selbstverständlich aufrecht und fing das arme Kerlchen direkt ab. "Oh mein Gott, was passiert hier bloß?!", rief er gespielt theatralisch, ehe er sich den Typen über die Schulter warf und begann, reißaus zu nehmen. Dabei begannen bereits die ersten Nähte im Schulter- und Brustbereich zu reißen ... doch das war ein Opfer, das gebracht werden musste. Außerdem würde ein zerfetztes Kleidchen sicherlich dazu beitragen, den Eindruck zu vermitteln, dass er ebenfalls von der Explosion in Mitleidenschaft gezogen wurde. Kaum war er um die erste Ecke 'gestolpert', kamen ihm schon die ersten Schlaulustigen entgegen. "Hilfe!", schrie ihnen Elion entgegen, "Wir wollten gerade die Gemälde da hinten entstauben, da ist auf einmal alles in die Luft geflogen!" Ohne zu zögern drückte er dem nächstbesten Kerl den Verletzten in die Arme, ehe er weiter sprintete: "Kümmert euch um ihn, ich hole Verstärkung!" Jedem Typen, der ihm entgegen kam, rief er zu: "Bei den Gemälden, schnell! Ich hole Verstärkung!" Was für ein Glück er doch hatte, dass bereits sein gesamtes Leben mehr oder weniger ein riesiges Schauspiel war, sodass er auch jetzt keinerlei Schwierigkeiten hatte, die leichtgläubigen Schwachköpfe hier hinter's Licht zu führen. Sichtlich außer Atem kam er schließlich an seinem Ziel - dem Büro des Bosses - an. Rennen war noch nie seine Stärke gewesen. Dort hatten sich seine wahren Kollegen bereits an der Tür zu schaffen gemacht. Wortlos nickte er ihnen zu. Es war alles nach Plan verlaufen. Seinen Atem sparte er sich lieber, um sich von seinem Sprint zu erholen. Cayra war bereits zur Seite getreten und Ravinuthala holte aus, um der Tür einen herzhaften Schlag zu verpassen. Wie zu erwarten hatte das alte Holz der Oni nicht im geringsten etwas entgegen zu setzen und gab ächzend und mit einer Vielzahl an kleinen Splittern und Spreißeln nach. Entgegen aller Erwartungen fand das Trio dahinter jedoch nicht etwa einen leeren Raum oder womöglich einen überraschten Herrn Marshall, nein. Es war Penny, die ihnen mit großen, schockierten Augen entgegen sah. "Ihr?!" Einen Moment lang erwiderte der Morsatra diesen Ausdruck, ehe er sich wieder fing. Er hatte eine Rolle zu spielen. "Meine Güte, geht es dir gut?! Wir hatten Angst, dass nach dem Knall etwas mit dem Boss geschehen ist und sind sofort her geeilt. Ich hätte nicht damit gerechnet, dich hier anzutreffen, Penny." Aus großen, blutroten Seelenspiegen blickte er ihr entgegen, die Brauen vor 'Sorge' zusammengezogen. "Wa-? Da- das - ah... äh?" Ein roter Schleier legte sich über Wangen der Maid, als dieser auffiel, dass das Kleidchen des großen, viel zu gut gebauten Elben gerade dabei war, den Geist aufzugeben. Mit letzter Kraft klammerte sich der Stoff noch an seine Hüften, die Ärmelchen mit den süßen Rüschen und auch der Brustteil hatte vollkommen aufgegeben und hing hilflos an den Seiten herab. Oh? Hätte Elion gerade keine Rolle zu spielen, so hätte er jetzt amüsiert geschnaubt. Glücklicherweise konnte er diese unglückliche Situation trotzdem zu seinem Vorteil nutzen. Ohne zu zögern trat er auf sie zu, griff sie an den Schultern. "Bist du verletzt worden?", fragte er mit gespielter, unschuldiger Sorge. Natürlich entging ihm nicht, wie die muskulöse Dame mit sich rang, um zur Vernunft zu kommen, aber dem zuckersüßen, braven und vor allem besorgten Elben, den er gerade spielte, fiel das natürlich nicht auf. Dummes Mädchen. Sie hätte es garantiert mit dem Trio aufnehmen können und so, wie die Unterlagen zu ihren Füßen aussahen, wusste sie auch, dass sie genau das zu tun hatte. Spätestens, wenn sie jetzt um Hilfe schrie, würden die Magier den Kürzeren ziehen. Doch natürlich würde der Rosahaarige das nicht zulassen. Er würde sie schon zum Schweigen bringen. Er beugte sich zu ihr hinunter, um auf ihre Augenhöhe zu kommen. "Lass mich dich im Licht ansehen." Wie ein dummer Welpe folgte sie seiner Bewegung, sodass sie nun mit dem Rücken zu Cayra und Ravinuthala und mit dem Gesicht im Licht der fahlen Deckenlampe stand. Seine Augen huschten vorbei an der Maid zu seinen Kollegen. Mit einem kleinen Nicken zur Seite symbolisierte er ihnen, dass es nun Zeit für sie war, zu handeln. "Du siehst irgendwie gar nicht gut aus, vielleicht solltest du dich ein wenig ausruhen?" Mit einem schönen Schlag auf den Hinterkopf war das sicherlich schnell geschafft. Das würden die Beiden doch sicherlich kapieren, oder? "Hnnh, was? Nein! Ihr dreckigen Lügner!" Penny blinzelte, schien langsam zu realisieren, wie offensichtlich man gerade mit ihr spielte. Doch der Griff um ihre Schultern war stark und die Reaktion der weiblichen Magier hoffentlich schnell und effektiv.
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