Ortsname: Viertel der Reichen Art: Gebäudeansammlung Spezielles: --- Beschreibung: Das Viertel der Reichen liegt deutlich abgegrenzt von den Slums der Stadt - immerhin wollen die schönen sich ihre Aussicht nicht verderben! Hier finden sich imposante Villen, die sich gegenseitig zu übertreffen versuchen. Einige dieser Grundstücke haben sogar kleine Springbrunnen oder künstlich angelegte Gärten, die teuer bewässert werden müssen, um dem hiesigen Klima standzuhalten. Die meisten Leute, die hier wohnen, sind Händler, die sich Reichtum auf mehr oder weniger legale Weise angehäuft haben.
Quest [C-Rang]: Verräterische Vase 1. Post @Hachiko
Es war dunkel in Aloe Town. Vor allem die Hauptstraßen waren mit Laternen ausgeleuchtet und auch entlang den Straßen der Reichen gab es eine handvoll Lichter. Evie mied es aus ihrer Natur heraus in die Lichtkegel zu treten, während sie sich immer mehr dem Haus von Madame Saint Million näherte. Das erste Mal in ihrem Leben wandelte sie auf diesen Steinen als „legaler Magier“, der für das gute einstehen und Menschen helfen sollte. Dabei hatte sie schon mehr als einmal in diesen Straßen andere Dinge gesucht. Doch sie alle waren nie wahnsinnig genug gewesen in eines dieser Häuser einzubrechen. Anders als damals fühlte es sich jedoch nicht wirklich an. Erneut trug sie den abgetragenen dunklen Reisemantel über ihrer Kleidung an diesem späten Abend. Eben diese Kleidung bestand aus einem schwarzen Rock und einer verzierten Bluse in Rot-Schwarz- und Weißtönen. Dadurch fiel es auf dem ersten Blick weniger auf, dass das ursprüngliche Oberteil bereits mehrfach hatte geflickt werden müssen. Verzierungen waren wirklich sehr praktisch. Und süß. Passend dazu trug sie einen verzierten Haarreif, welcher jedoch nur als Schmuckelement diente. Ihr Pony fiel über ihre Stirn und ihr Haar war in zwei „Portionen“ nach hinten gesteckt. Das meiste Haar blieb jedoch offen, wenn gleich es sich unter der Kapuze des Mantels versteckte. Hier in Aloe Town waren die Tage heiß, doch die Nächte in einer Wüste konnten kalt werden. Grundsätzlich fiel Evie daher gar nicht einmal mit ihrem Mantel, wohl aber mit dessen Qualität bei genauem hinsehen auf. Doch die Dunkelheit verschleierte das zum Glück zur Genüge – fürs Erste. Lange hatte es nicht mehr gedauert, dass sie an der Villa von Madame Saint Million ankam. Es hatte eine schnörkelige, kunstvolle Fassade und auch der Zaun um das Grundstück könnte nicht schnörkeliger gestaltet sein. Hinter dem Tor führte eine geschwungene Treppe, welche von Skulpturen verziert war, hinauf zur Eingangstür. Doch bevor sie an diese klopfen würde, müsste sie noch auf ihre heutigen Partnerin warten. Diese ganze Gilden- und Questsache war noch ziemlich neu für sie. Aber angeblich sollten C-Rang Quest sehr einfach sein. Dennoch hatte es Evie verwundert, warum die Dame sie erst nach Sonnenuntergang in ihr Anwesen bestellt hatte. Wahrscheinlich hatten solche piekfeinen Damen am Tag zu tun oder aber sie durften bei der Sonne nicht heraus? Evie hatte mal gehört, dass feine Damen immer gut auf ihren Teint achten mussten. Der würde sie immerhin von der normalen Bevölkerung unterscheiden. Andererseits war Evie die Arbeit in der Nacht gewöhnt und so schlecht war es gar nicht, wenn man harte Arbeit nicht in der Mittagshitze von Aloe Town erledigen musste. Sie mochte Wärme, aber diese Hitze konnte manchmal wirklich unerträglich sein. Vor allem bei langen Hindernisläufen. Evie verschränkte ihre Arme hinter ihrem Rücken und beobachtete die Straße, ob sich ihre Partnerin oder ihr Partner wohl zeigen würde. Bisher wusste sie nur, dass es niemand aus ihrer Gilde sein würde. Hatte sie gerade wirklich ihre Gilde gedacht? Das war doch nicht ihre Gilde. Fing sie jetzt schon an, die als neue Familie zu betrachten? Argh, Lian! Es war alles nur sein Schuld! Hoffentlich hatte diese alte, reiche Frau viele Kekse, wie in den Märchen!
Rang: C Post: 1 von 10 Manavorrat: 80 / 80 Mitspieler:@Evie
Quest
Verräterische Vase Über sich selber den Kopf schüttelnd lief die Schwarzhaarige den Weg entlang. Was hatte sie sich nur dabei gedacht diese Quest anzunehmen. Sie hasste die extreme Hitze, die am Tage in der Wüste herrschte. Doch auf den Ort hatte die Feline nicht geachtet, als sie die Quest angenommen hatte. Ihr Augenmerk lag darauf, dass sie ganz legal etwas klauen durfte. Dies lag ihr wesentlich mehr als alles andere. Immerhin wurde sie als Kind darin ausgebildet in Häuser einzusteigen und unbemerkt mit der Beute entkommen zu können. Ihr Glück war es, dass sich die Auftraggeberin erst bei Nacht treffen wollte, dementsprechend kühl war es nun. Da Ihr Sehvermögen ohne Licht aus kann, miet es Hachiko in den Kegel der Laternen zu treten. Sonst müssten sich ihre Augen immer wieder umstellen. Die kommt wusste die Schwarzhaarige die zum gehen.
Dann husten ihre Gedanken zu ihrer questpartnerin. Dieses Mal war es jemand aus einer anderen Gilde Punkt dies war ein weiterer Aspekt, der ihr nicht zusagt. Viel lieber hätte sie mit jemanden aus ihrer Gilde zusammengearbeitet. Doch man hatte ihr mitgeteilt, dass es für die Gilde wichtig war Kontakt zu anderen Gilden zu halten. Daher versuchte Hachiko sich die größte Mühe zu geben, die Fremde nicht gleich zu hassen. Für den Moment gelang es ihr auch ganz gut.
Dann kam ein Haus in ihr Blickfeld, vor dem eine Person stand. Sie war wohl an ihrem Ziel angekommen. Von der Gestalt konnte die Feline noch nicht sehr viel erkennen, was ihr gar nicht gefiel. Ihre Ohren zuckten hinter der Schleife, welche wie üblich ihr Haar zierte. Dem Umstand was auf sie zukommen würde war es geschuldet, dass ihre Haarpracht in einem hohen Pferdeschwanz zusammengebunden war. So würden die Haare nicht stören. Ihr dunkles Outfit trug dazu bei, dass man Hachiko kaum sah. Es war einfach perfekt. Eins der wenigen Male, wo sie wirklich mal darauf verzichtet hatte bauchfrei zu tragen. Jemand der die Feline nicht kannte, könnte denken sie wäre ein Ninja. Ebenso leise trat die Schwarzhaarige auf ihre Questpartnerin zu und begrüßte sie für ihre Verhältnisse schon freundlich. "Hallo, ich bin Hachiko Kiyuki. Auf gute Zusammenarbeit.", da sich die Feline nicht sicher war, für welche Gilde dieser Auftrag nun war, ließ sie die Gilde erst einmal ganz weg. Nun wartete sie nur noch auf eine Reaktion. Wenn es nach ihr ginge, könnten sie loslegen.
Quest [C-Rang]: Verräterische Vase 2. Post @Hachiko
Evie konnte bei weitem nicht gut in der Dunkelheit sehen, doch ihre Vergangenheit ließ sie in der Dunkelheit ihre Umgebung genauer im Auge behalten – eben so gut sie das konnte. Zwar sah sie die Feline nicht kommen, aber sie zuckte auch nicht zusammen als Hachiko sich ihr nah genug genähert hatte, um für ihre normalen Augen erkennbar zu sein. Als sie gemeinsam vor dem Haus der Auftragsgeberin standen und die Feline das Wort an sie richtete, lächelte Evie. Sie löste ihre Arme und führte ihre Fingerspitzen vor der Brust zusammen. „Hi! Nenn mich Evie. Freut mich dich kennenzulernen.“ Sagte sie freundlich und wirkte besser gelaunt als sie war. Vielleicht lag es daran, dass Evie bei Hachiko das Gefühl hatte, sie könnte einer dieser normalen Menschen sein (eben wie die Mitglieder ihrer richtigen Familie). Es konnte auch einfach daran liegen, dass nicht jeder eine solche Quest wohl angenommen hätte. „Dein Outfit ist echt nicht schlecht. Na ja, oder das was ich davon bisher erkennen kann.“ Machte sie der Feline ein Kompliment. Tiermenschen wie Feline und hundeartigen Wesen (wie auch immer die hießen) waren für Evie noch am vertrautesten aus dem Leben im Untergrund von Aloe. Dementsprechend schien sie nicht stark über das Äußere sich zu wundern. Außerdem war eine Katze wahrscheinlich ziemlich leichtfüßig und schnell und wendig. Uuuh vielleicht könnte sie Hachiko zu einem Parkourrennen herausfordern. Andererseits dafür müsste sie sich bewegen. Darüber konnte sie sich jedoch auch später Gedanken machen.
„Wir sollten wohl rein gehen. Es wird Zeit.“ Sagte Evie schließlich zu Hachiko, öffnete das Gartentor und ging den mit Steinfiguren gesäumten Weg entlang. Dabei achtete sie darauf neben Hachiko zu gehen. Zwar hatte sie prinzipiell keine Feindschaft gegenüber ihr, aber jemandem dem man nicht kannte, drehte man im Dunkeln ungern den Rücken zu, oder? Das war wohl diese Art von Misstrauen, die einem im Untergrund anerzogen wurde. Zusammen bestiegen sie die Treppe der Villa und Evie übernahm es an die verzierte Tür zu klopfen. Dumpf hallte es dahinter weiter. Es würde sie nicht wundern, wenn sie ein langer marmorierter Flur mit einzelnen Figuren oder so etwas erwarten würde. Es dauerte nicht lange, da machte ihnen einen alter Herr die Tür auf. Er trug edle Kleidung eines Butlers und lud sie hinein mit den Worten: „Ah Ihr müsst die werten Magierinnen sein, die die Dame St Million einlud. Kommt herein, kommt herein!“ sagte er und Evie hatte noch nie derart hochgestochen klingende Worte gehört. Widerlich. Andererseits gefiel ihr der Gedanke einen Butler zu besitzen, der alles für sie erledigen würde. Ob dem Butler jedoch gefiel derartig für eine Reichen zu schuften? Uff lieber nicht drüber nachdenken. „Ja genau!“ erwiderte Evie daher nur und öffneten ihre Mantel, sodass ihr Outfit zu Tage kam. „Gebt ruhig her, ich bewahre Eure Kleidung sicher auf.“ Evie war unsicher, ob sie ihm den Mantel wirklich anvertrauen konnte. Sie entschied es zu wagen. Der Mann nahm diesen entgegen und würde auch Hachiko Kleidung abnehmen, sollte sie etwas abzugeben haben bevor er beide in den Salon begleitete. Hier wartete bereits die Auftragsgeberin bei Tee und Gebäck auf sie. „Willkommen in meinem Haus. Mein Name ist Lady St Million.“ Begrüßte sie vornehm. Selbst nach all den vielen Raubzügen hatte Evie noch nie derart viel Schmuck auf einem Haufen gesehen. Es fiel ihr schwer nicht zu staunen. „Nun setzt euch doch.“ Sagte sie und deutete mit einem Fingerschwing auf die edle Couch ihr gegenüber. „Savante, gieß unseren Gästen Tee ein.“ Wies sie ihren Butler an, der erneut in den Vordergrund trat und eben diesen Befehl ausführte. „Du kannst nun gehen.“ Wies sie ihn an und Evie hatte das Gefühl, dass sie nun etwas geheimes besprechen würde. Die Frau wartete kurz und nutzte die Zeit um die beiden Damen zu mustern. Ihr Blick sah von oben herab auf sie, doch sie schien einigermaßen zufrieden. Es schien als würde er sagen „Es muss wohl reichen.“ „ Gut. Kommen wir zu eurem Auftrag. Ich denke, dass Ihr verstehen könnt, dass ich zunächst Eure Gildenzeichen sehen möchte, bevor wir über den Auftrag reden können.“ Unwirsch hielt Evie mit einem leisen „tsk“ ihre Hand hoch. Der Gedanke daran, wie sie ihr Gildenzeichen bekommen hatte nervte sie noch immer sehr. Erwartungsvoll sah die Frau nun zu Hachiko. Während Evie sich über Tee und Kekse hermachte – boah waren die guuuut! – fing die Frau an ihren Auftrag zu erklären. „Wie ihr sehen könnt, liebe ich die Kunst.“ Ehrlich gesagt hatte Evie von Kunst absolut keine Ahnung. Aber das hier und im Flur viele teuer aussehende Gemälde, Vasen und Skulpturen standen, könnte dafür sprechen. Also nahm sie es einfach mal so hin. „Nun hat es sich aber ergeben, dass ich einen Kunsthändler bei mir hatte, der vorgab für Restaurationszwecken im interkulturellen Wissenszentrum von Aloe Town Kunstwerke des gleichen Künstler studieren zu wollen, sodass die im Wissenszentrum vorhandenen Werke getreuer wiederhergestellt werden könnten.“ Evie hatte absolut keine Ahnung wovon die Frau sprach. Sie aß einfach weiter Kekse und nickend wissend. „Als ich ihn nur einen Moment alleine ließ, hatte er bereits meine geliebte Porzellanvase von Hugo Dervant Monteblanc Quintess entwendet. Ein Erbstück meine mütterlichen Linie und alles was ich von meiner Großmutter noch besitze. Meine Kunstwerke sind alles was mir von meiner Familie noch blieb. Erinnerungsstücke aus einstiger Zeit.“ Es klang ziemlich tragisch… aber irgendwie auch sehr schnulzig. „Euer Auftrag ist daher simpel. Besorgt meine Vase. Ich bin sicher, dass er noch nicht die Möglichkeit hatte sie weiter zu verkaufen, wenn gleich ich hörte sie solle nach Shirotsume verkauft werden. Daher solltet ihr euch beeilen sie im Wissenszentrum bereits an euch zu bringen, bevor es zu spät ist!“ Das hingegen war etwas was sie endlich verstehen konnte. Sie sollte also einfach nur eine Vase stehlen? Na dann worauf warteten sie noch.
Manavorrat: 75/75 Lady St. Million - #ffcc66 Butler - #cc9966
Rang: C Post: 2 von 10 Manavorrat: 80 / 80 Mitspieler:@Evie
Quest
Verräterische Vase “Ebenfalls.“, war die kurze Antwort der Schwarzhaarigen. Sie hatte keine große Lust auf Smalltalk und das merkte man ihr auch gerade an. So wie es schien, war es bei ihrer Quest Partnerin anders, denn sie machte der Feline ein Kompliment zu ihrem Outfit, auch wenn sie davon wohl nicht sehr viel erkennen konnte. Waren sie bei einer Modenschau, oder was? Was sie anhatten war doch völlig egal, Hauptsache es war unauffällig. “Wir sind nicht auf dem Weg zu einer Modenschau Kleines. Wenn dir danach ist, solltest du eine andere Quest auswählen.“, kam es gelangweilt von der Kiyuki. Sie war es nun mal nicht gewöhnt Komplimente zu bekommen. Dann kam endlich das, worauf sich die Feline schon eingestellt hatte, denn sie begaben sich nach drinnen. Da die Pinkhaarige die Leitung hatte, überließ Hachiko ihr den Vortritt.
Kaum dass die Magierinnen das Haus betreten hatten und angesprochen wurden, stellten sich ihre Nackenhaare auf. So freundliches Getue wie es der Butler an den Tag legte, war so gar nichts für die Katze. War ja ekelhaft. Da sie nichts falsches sagen wollte, wurde das Reden Evie überlassen. Als der Butler den Mantel der Pinkhaarigen nahm, schüttelte Hachiko leicht den Kopf. “Ich habe nicht zum Abgeben.“, ihre Miene war neutral und sie versuchte nicht allzu fies zu klingen, was ihr gerade so gelang.
Kaum dass das Zimmere betreten war, in dem die Auftraggeberin bereits wartete, wurden die beiden Frauen erst einmal freundlich begrüßt. “Hachiko Kiyuki.“, war die Vorstellung von der Schwarzhaarigen. Gerade als die Feline dachte, sie könnte diese Frau mögen, wurde dies zunichte gemacht. Denn dadurch, dass das Gildenzeichen gefordert wurde, musste die Kiyuki sich noch einmal erheben. Denn soweit bekam sie ihren Kopf nun auch nicht gedreht. Sie war ja keine Eule. Mit ihrem rechten Zeigefinger wurde auf ihr rechtes Ohr gezeigt, wo das Symbol in einem Fliederton zu sehen war. Mit einem kurzen Fauchen setzte sich Hachiko wieder hin und bediente sich dann bei dem Tee. Nach Gebäck stand ihr gerade nicht der Sinn.
Auf die erste Aussage hin nickte die Feline, immerhin war das kaum zu übersehen. Auf den ersten Blick konnte Hachiko viele Originale sehen. Bei ihrer Ausbildung zur Diebin und Killerin, wurde ihr beigebracht, worauf sie zu achten hatte. Während die Schwarzhaarige ihrer Auftraggeberin lauschte, stellte sie sich die Frage, wann denn das wesentliche kam. Denn anstatt einer Beschreibung des Diebesguts, bekam sie den Tathergang und nutzloses Hintergrundwissen serviert. Bevor es dann endlich losgehen konnte, blieb nur noch eins zu tun. Da die Questleiterin wohl keine Erfahrung hatte, blieb diese Aufgabe wohl an der Dunkelhaarigen hängen. “Das bekommen wir hin. Damit die richtige Vase geholt wird, ist noch ein Foto nötig.“, kam es ernst. Die Magierin konnte es kaum noch abwarten. Es kribbelte förmlich in ihren Fingern. Es war viel zu lange her, dass sie einen Raubzug begangen hatte. Da sie dafür auch noch Bezahlt wurde, war es umso besser.
It's good to be bad.
Jae
Anmeldedatum : 14.07.22 Anzahl der Beiträge : 340 Alter : 32
# 01 Worauf hatte sich Jae da nur wieder eingelassen? Eigentlich klang es doch nach einer einfachen Aufgabe. Jemand schmierte die Hauswand einer älteren, recht gut betuchten Frau an und sie sollte zusammen mit einem anderen Mitglied Crimson Sphynx dafür sorgen, dass das nicht noch einmal geschah. Leider war die Grünhaarige wohl zu früh am Haus der Frau aufgeschlagen, denn als sie dort vorstellig wurde, stand die Dame draußen. Nicht alleine, sie hatte einen jungen Mann im Blaumann bei sich, der mit einer Bürste über die Hauswand schrubbte, die laut Aussage der Frau diese Nacht erst wieder mit Farbe bespritzt wurde. Das an sich war ja nicht schlimm, jedenfalls nicht für die Magierin. Das blöde daran war, dass sie noch alleine war und nicht wirklich anfangen konnte, ehe ihre Verstärkung eintraf. Alles was Jae tun konnte war da zu stehen und sich das Gemecker und Gezeter der alten Frau anzuhören. Es war ja nachvollziehbar, dass sie verärgert war, doch was half es ihr sich bei Jae auszulassen, die doch gar nichts dafür konnte? “… Können Sie sich das vorstellen? Ich habe niemandem etwas getan. Aber wieder und wieder ist sie beschmiert! Wer soll denn das alles bezahlen?“ Unwissend, was sie zu diesem Thema noch sagen sollte, zuckte Jae kopfschüttelnd mit den Achseln. Hoffentlich war ihr Gildenkollege bald da, damit sie noch kurz drüber sprechen und dann endlich anfangen konnten. "Ist es denn immer dieselbe Farbe?", streute die Yihwa irgendwann mal rein, einfach damit sie auch etwas gesagt hatte und nicht andauernd nach ihrer Meinung zu dem Thema gefragt wurde. Doch ihre Frage schien die Frau zu verwirren. “Tut das denn etwas zur Sache? Das weiß ich gar nicht… Soll die Farbe etwa eine Botschaft sein?“ Ach menno… Hätte sie das doch einfach nicht gesagt. "Nun ja… Ich weiß nicht…" Verlegen kratzte Jae sich am Hinterkopf. Dann ließ sie ihren Blick über die Straße schweifen, fast schon hilfesuchend. Die Kopfhörer, die aus dem Kragen ihres Tops hingen, wummerten leise vor sich hin. Jae hatte gar nicht die Gelegenheit bekommen, ihre Musik abzustellen, so plötzlich wurde sie von der Seite angequatscht. Die Magierin trug ihre typischen, stylischen Klamotten. Fancy, weißgrüne Sneaker, schön sauber gebürstet, fast blickdichte Nylonkniestrümpfe, Hotpants und ein bauchfreies Oberteil, sowie eine Lederjacke derselben Länge. Dazu natürlich ihre Maske, die eigentlich gar nicht zu erwähnen ist, stellt sie doch einen treuen Begleiter der Magierin dar. Ob klirrende Kälte in Oak Town oder die brüllende Hitze Aloes, die Magierin blieb ihrem Stil bisher sehr treu. “Haben Sie denn Erfahrung mit dem Bemalen von Wänden? Machen Sie das selbst auch?“, fragte die kleine, alte Frau mit einer provokanten Stimme. Jae blickte irritiert drein. An sich klang das ja interessant, so Graffitis sprühen. Vielleicht wäre das tatsächlich etwas für sie, doch klangen die Worte der Dame beinahe wie Anschuldigungen! "Eh, nein? Ich hab mit sowas nichts am Hut!", wehrte sich die Magierin, die langsam echt die Faxen dicke hatte!
Ein warmer Wind wehte durch die Straßen Aloe Towns und kündigte langsam, aber sicher, den Sommer an. In den meisten Gegenden und Straßen der Wüstenstadt bekam man kein Grün zu sehen, doch abgesehen vom Oasis Park befand sich Yuuki aktuell im einzigen Viertel, der untypischerweise für die Stadt recht grün war: Das Reichenviertel von Aloe Town. Der Grund dafür war ganz einfach, denn er kehrte nach seinem wochenlangen Auftrag in Bosco endlich heim. Und das Anwesen seiner Eltern, in welchem er seit jeher wohnte, war eben in diesem guten Viertel situiert. Es handelte sich um ein großes Anwesen, welches von einem schönen Garten umgeben war – welchen der Rotschopf ehrlicherweise nicht selbst pflegte – und in welchem er früher gerne in den warmen Sommermonaten entspannt hatte. Das Haus war groß genug, um mehr als eine Familie zu beherbergen, doch seit Jahren wohnte Yuuki Grynder dort allein. Moment, das war nicht mehr ganz korrekt, denn vor einigen Wochen hatte sich ihm jemand zu erkennen gegeben, von dem er niemals gedacht hätte, dass sie noch am Leben wäre: Iris, seine verstorben geglaubte Jugendliebe. Das hatte den jungen Mann inmitten seiner Trauerphase über Ryos Tod völlig durcheinandergebracht, doch man musste sagen, dass ihn die Wiedererscheinung und Anwesenheit der Blondine möglicherweise vor einem tiefen Loch gerettet hatte, aus welchem er sonst schwerlich alleine emporgestiegen wäre. Da die Situation auch für die Cerulean alles andere als leicht war, nachdem sie sich jahrelang alleine durchs Leben hatte schlagen müssen, war der Rotschopf so frei gewesen, sie bei sich zum Wohnen einzuladen. Das Zuhause von Iris mochte zwar für immer zerstört worden sein, doch wenigstens das Anwesen war ihr noch vertraut und konnte ihr hoffentlich als Rückzugsort dienen, an welchem sie verschnaufen konnte.
Auf seiner Wolke war der Rotschopf angereist und schließlich in den Tiefflug gegangen, als er sich über dem Reichenviertel der Stadt befand. Die Wolke ging tiefer und tiefer, sodass der junge Mann schließlich über die Straßen des Viertels sauste und mühelos das Eingangstor zu seinem Anwesen überwand. Mit einem gedanklichen Befehl blieb Jindouyun tuckernd vor seiner Haustür stehen und erlaubte es dem jungen Mann so, von der Wolke abzusteigen. Irgendwie fühlte er sich ein wenig nervös, heimzukommen und Iris zu sehen. Und doch überwog die Freude und Sehnsucht, die blonde Frau zu sehen, ihr Lachen zu erblicken, ihrer Stimme zu lauschen, und … ja, es wurde deutlich, dass sich der Zeitmagier freute, sehr freute! In seiner linken Hand hielt er tatsächlich einen Questzettel, denn vor Kurzem hatte er diesen an einem öffentlichen Questboard erblickt und sich kurzerhand einfach geschnappt. Es klang nach einem einfacheren Auftrag, um Geist und Seele einfach mal ein bisschen baumeln zu lassen. Kein Auftrag, der ihn in fremde Reiche führte und wo er nicht von fremden Mächten manipuliert und für eigene Agenden benutzt wurde. Zudem hing ihm der Kampf gegen die Separatistenarmee in Bosco immer noch arg im Magen. Vor allem, wenn er daran dachte, wie er die halbe Armee mit einem einzigen Wink seiner Hand dem Boden gleichgemacht hatte … Nein, daran wollte er jetzt nicht denken. Den Auftrag hatte eine alte und vermögende Adelige gestellt, der ein antikes Juwel, welches sich bereits seit Generationen in Familienbesitz befand, entwendet worden war. Das klang doch nach einer recht entspannten, unpolitischen Aufgabe, oder etwa nicht? Und möglicherweise verspürte Iris ebenfalls den Drang, mit ihm gemeinsam loszuziehen! Schließlich handelte es sich bei ihr ebenfalls um eine Magierin, die sogar dieselbe seltene Magie besaß, wie er selbst!
Voller Vorfreude öffnete der Grynder die Eingangstür und betrat sein Zuhause. „Hallo? Jemand zuhause?“, fragte er laut ins Haus hinein, nachdem er die Haustür hinter sich verschlossen hatte. Ob Iris wohl daheim war?
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Iris
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# 01|20 Es war ungewohnt für Iris, in dem Anwesen der Grynder Familie zu hausen und das gleich aus mehreren Gründen. Sie kannte die Familie sehr gut und die Abwesenheit der Eltern, sowie des mittlerweile verstorbenen Bruder Yuukis sorgte für eine gespenstische Atmosphäre, die schnell auch auf die Diebin überschlug. Zudem war sie es ja generell gar nicht mehr gewohnt, sich eine solch lange Zeitspanne von mehreren Wochen am gleichen Ort aufzuhalten. Seit sie damals aus Aloe geflohen war befand sich die Magierin auf einer ständigen Reise. Eine Reise, bei der es für sie viel sinnvoller war von Gaststätte zu Gaststätte und von Hotel zu Hotel zu reisen, statt sich eine permanente Bleibe zu suchen. Iris wollte in Bewegung bleiben, damit man sie nicht fand. Weder ihre Verfolger, noch ihre Opfer, die vielleicht auf den Trichter kamen, dass sie von ihr bestohlen wurden. Diese Zeit der ständigen Flucht schien plötzlich vorbei zu sein. Iris fühlte sich damit noch nicht so wirklich wohl. Das bedeutete aber nicht, dass sie sich nicht doch schnell einlebte. Die Blondine war es nicht gewohnt sich um ein Haus zu kümmern. Sie brauchte nie großartig Ordnung halten, das änderte sich nun… eigentlich. Also die Notwendigkeit gab es mittlerweile vermutlich schon, nur die Übung fehlte der Diebin einfach. Iris bemerkte zunächst nichts. Sie bekam die Ankunft des Hausherren zunächst gar nicht mit, befand sie sich doch im oberen Stock, im Zimmer der Eltern. Die Magierin lag dort in Strumpfhose, Hotpants und Top auf dem Bett, in der einen Hand ein Sandwich, während sie mit der anderen Hand in einem Buch blätterte. Sie lag verträumt auf dem Bauch, die Beine baumelten über ihrem Po in der Luft. Neben dem Bett türmten sich die Bücher bereits, überall lag Wäsche herum. Nicht nur im Schlafzimmer, auch im Wohnzimmer und in der Küche sah es nicht anders aus. Alles war voller Klamotten und genutztem Geschirr. Die letzte Zeit hatte Iris gut genutzt. Da sie nun eine längerfristige Bleibe hatte, lohnte es sich auch sich Anziehsachen zu kaufen, da diese ja dann auch gelagert werden konnten und nicht von Stadt zu Stadt mitgenommen werden mussten. Bloß dass diese Anziehsachen sich im ganzen Haus verteilten. Als Iris die Stimme des Rothaarigen durch das Haus schallen hörte, erschrak sie. Die Blonde ließ ihr Sandwich auf den Teller fallen. Sie sprang vom Bett auf, schluckte den bissen herunter und eilte zur Zimmertür. In Windeseile huschte sie durch den Flur, mit Blink kürzte sie den Weg die Treppe hinunter ab. Der Weg führte sie auf diese Weise sofort in die Küche. “Ach, hey Yuuki!“, rief sie gespielt verwundert. Wobei, verwundert war sie ja, nur der Moment der Erkenntnis lag nun schon ein paar Augenblicke zurück. Iris öffnete den Wasserhahn, um schnell Spülwasser einzulassen, während sie zeitgleich bereits anfing mit Erosion die ersten Teller von Essensresten zu befreien. So sehr sich Iris aber auch beeilte, das Haus würde sie niemals auch nur ansatzweise aufgeräumt bekommen, ehe der Grynder richtig eingetreten war. “Du äh… Du hättest ruhig schreiben können, dass du heimkehrst. Ich habe gar nicht mit dir gerechnet!“, rief die Blonde weiter. Wirklich wahre Worte. Wie er wohl reagierte, wenn er das große Chaos sah?
Zauber:
Erosion TYP: Lost Magic ELEMENT: --- KLASSE: II ART: Support MANAVERBRAUCH: 40 MAX. REICHWEITE: 15 Meter SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 4, Track of Time BESCHREIBUNG: Dieser Zauber beschleunigt die Zeit für ein anorganisches Objekt bis an den Punkt, an dem es auseinander bricht. So kann man beispielsweise etwas über dem Kopf des Feindes kaputt gehen und die Teile auf ihn fallen lassen oder einen Safe zerstören, um an seinen Inhalt zu kommen. Dieser Zauber wirkt nur auf Objekte, die klein genug sind, um vom Anwender mit einer Hand angehoben zu werden.
Beherrschung:
Willenskraft Level 6, Manaverbrauch 80: Dieser Zauber wirkt auf Objekte, die groß genug sind, um zwei Menschen zu beherbergen, beispielsweise große Kisten oder Felsen. Willenskraft Level 8, Manaverbrauch 160: Dieser Zauber kann ganze Gebäude zerstören, bis zur Größe eines Schlosses.
Blink TYP: Lost Magic ELEMENT: --- KLASSE: III ART: Support MANAVERBRAUCH: 150 pro Anwendung MAX. REICHWEITE: Beim Anwender SPEZIELLES: Der Anwender kann nur sich selbst mit diesem Zauber beeinflussen. VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 7, Geschicklichkeit Level 5, Manaregeneration Level 5, Track of Time BESCHREIBUNG: Diesen Zauber kann der Anwender auf sich selbst wirken, um sich selbst circa drei Sekunden in die Zukunft zu versetzen. Hierbei bedeutet dies, dass man augenblicklich eine Position einnimmt, die man sonst erst drei Sekunden später erreicht haben könnte. Es ist zu beachten, dass man auf natürlichem Wege diese Position erreichen können muss, da man nur die Zeit, die man dafür benötigt abkürzt, aber nicht den Aufwand dorthin zu gelangen. Das plötzliche Auftauchen ist gerade für ungeübte Nutzer des Zaubers schwierig und erfordert etwas Übung, um sich an die augenblickliche Änderung der Position zu gewöhnen. Nach drei Anwendungen des Zaubers muss der Anwender mindestens fünf Minuten warten, bis er wieder in der Lage ist sich schneller in der Zeit vorwärts zu bewegen.
Beherrschung:
Willenskraft Level 8: Nun lässt sich der Zauber 4 Mal durchführen, bevor man sich für fünf Minuten regenerieren muss. Willenskraft Level 9: Die Regenerationszeit des Zaubers sinkt auf 3 Minuten. Willenskraft Level 10: Eine fünfte Anwendung der Technik ist nun möglich.
Yuuki hatte ja keine Ahnung, was ihn bei seiner Heimkehr erwarten sollte. Kaum hatte der junge Mann die Haustür hinter sich zugezogen und nach Iris gerufen, vernahm er auch sogleich ihre helle Stimme aus dem Wohnbereich. Beim Klang ihrer Stimme bildete sich instinktiv ein Lächeln auf seinem Gesicht und eine Welle der Freude überkam ihn dabei. Nach wie vor lächelnd, betrat er schließlich in den Wohnbereich und blieb wie angewurzelt an Ort und Stelle stehen, wobei sein Lächeln einfror. Die rubinroten Seelenspiegel wanderten umher und erblickten neben Iris in der Küche auch die restliche Wohnung – und all die Kleidung sowie Teller mit Essensresten, die hier herumlagen. Der Grynder selbst war jemand, der höchst organisiert war und stets aufräumte. Von daher konnte man manchmal bei dem Anwesen auch das Gefühl bekommen, dass hier niemand lebte und es vielmehr einem Vorführhaus zum Verkauf glich. Jetzt aber bekam er ein ganz anderes Gefühl. Es war nicht von der Hand zu weisen, dass es hier ein bisschen wie in einem Schweinestall aussah, aber zum ersten Mal seit langer Zeit hatte der Rotschopf das Gefühl, dass hier jemand lebte. Yuuki blinzelte mehrmals und öffnete nach einigen Momenten den Mund, um laut und herzlich aufzulachen. „Du scheinst dich hier gut eingelebt zu haben.“, teilte er der in der Küche stehenden Iris lachend mit. Diese Leichtigkeit und das Glücksgefühl bei ihrem Anblick waren wirklich Balsam für seine Seele. „Komm, lass mich dir helfen.“ Bei diesen Worten legte der Grynder seinen Reisemantel auf einem Stuhl und den Questzettel auf dem Tisch ab, ehe er die Ärmel hochkrempelte und sich ebenfalls ans Aufräumen und Putzen machte. Dabei imitierte er die Bewegungen der jungen Frau und wirkte ebenfalls seinen Erosion Zauber, um die Essensreste auf den Tellern zu entfernen und diese anschließend einfach in der Spüle putzen zu können.
Als ihm die Blondine mitteilte, dass sie gar nicht mit ihm gerechnet hatte und er ihr ruhig hätte schreiben können, fühlte der Rotschopf einen kleinen Stich im Herz. Ja, er hätte damals in Bosco nichts lieber getan, als Iris zu schreiben. Doch die Mission bedurfte höchster Geheimhaltung, sodass er die Cerulean nicht hatte kontaktieren können. Und bei seiner Rückkehr? Tja, ehe er einen brief versandt hatte, wäre er sowieso schneller daheim angekommen, von daher hatte er sich das auch gespart. „Ich wollte dir jeden Tag schreiben, aber wir waren unter höchster Geheimhaltung in Bosco, deshalb ging das nicht.“, erklärte er der anderen Zeitmagierin und kratzte sich dabei mit seiner rechten Hand am Hinterkopf. „Der Auftrag war zwar erfolgreich, aber höchst … fordernd. Körperlich wie mental. Kaum waren wir wieder über die Grenze in Fiore, wollte ich einfach nur schnellstmöglich heimkommen.“, erklärte der Grynder weiter und hoffte, dass die – übrigens ziemlich gut aussehende – junge Frau dafür Verständnis hatte. „Wie ist es dir in der Zwischenzeit ergangen?“ Der junge Mann hoffte, dass es Iris gut ging und sie eine gute Zeit gehabt hatte. Zumindest schien sie sich wie Zuhause zu fühlen, wenn man sich hier mal umschaute, also konnte es ja gar nicht so schlecht sein, oder? „Es ist wirklich schön dich zu sehen, Isi. Du siehst gut aus.“, sprach er schließlich mit einem warmen Lächeln, wobei er eine gewisse Hitze um seinen Hals herum und in seinem Gesicht spürte.
Mit zwei Zeitmagiern dauerte es nicht lange, bis das Chaos in Küche und Wohnbereich beseitigt war, sodass sich Yuuki langsam und genüsslich streckte. „Ich würde mal kurz duschen und umziehen gehen … oder erwartet mich im Bad ebenfalls eine Überraschung?“ Oh ja, er konnte sich das Necken seiner Mitbewohnerin mit einem Schmunzeln nicht vergleichen. In der Zwischenzeit lag der Questzettel auf dem Tisch. Ob Iris diesen wohl entdecken würde? Möglicherweise war ihr ja auch danach, rauszukommen und etwas frische Luft zu schnappen? Der Grynder zumindest freute sich auf einen einfachen Auftrag, in welchem er nicht der Spielball fremder Reiche war, sondern einfach nur ein entwendetes Familienerbstück wiederbesorgen musste. Klang doch relativ simpel, oder etwa nicht?
Eingesetzte Zauber:
Erosion x5 TYP: Lost Magic ELEMENT: --- KLASSE: II ART: Support MANAVERBRAUCH: 35 MAX. REICHWEITE: 15 Meter SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 4, Track of Time BESCHREIBUNG: Dieser Zauber beschleunigt die Zeit für ein anorganisches Objekt bis an den Punkt, an dem es auseinander bricht. So kann man beispielsweise etwas über dem Kopf des Feindes kaputt gehen und die Teile auf ihn fallen lassen oder einen Safe zerstören, um an seinen Inhalt zu kommen. Dieser Zauber wirkt nur auf Objekte, die klein genug sind, um vom Anwender mit einer Hand angehoben zu werden. Beherrschung: Willenskraft Level 6, Manaverbrauch 75: Dieser Zauber wirkt auf Objekte, die groß genug sind, um zwei Menschen zu beherbergen, beispielsweise große Kisten oder Felsen. Willenskraft Level 8, Manaverbrauch 155: Dieser Zauber kann ganze Gebäude zerstören, bis zur Größe eines Schlosses. Mastery (Support): Mastery-Stufe I: Manaverbrauch -5.
1500/1500
"Sprechen" ~ *Denken* ~ *Wukong*
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Iris
Anmeldedatum : 04.05.21 Anzahl der Beiträge : 469 Alter : 32
# 02|20 Wenn Iris zuvor ein wenig schläfrig war, so war sie mittlerweile hellwach. Grund dafür war der Schreck über das plötzliche Auftauchen des Hausbesitzers. Er kam für sie wie aus dem nichts und da es sich die Magierin in der letzten Zeit hatte gutgehen lassen, sah das Haus nicht grade so aus, als könne man darin Besuch empfangen. Das tat Iris nämlich auch nicht. Wer sollte sie auch besuchen, hatte sie sich doch über all die Jahre gar nicht wirklich Freunde gemacht. Allenfalls ein Gildenkollege hätte vorbeikommen können, doch eingeladen hatte sie niemanden. Nun war Yuuki zwar nicht wirklich ein Besucher, doch ein wenig vergleichbar war es schon. Immerhin war er nun Wochen lang nicht da gewesen. Jedenfalls stürmte Iris durch das Haus, um es zumindest so aussehen zu lassen, dass sie eigentlich bereits dabei war aufzuräumen! Die Blondine atmete nach dem magisch unterstützten Sprint noch einmal tief durch, da trat Yuuki auch schon in den Wohnraum ein. Dort empfing ihn eine dicke Überraschung. Indirekt schien die Cerulean das Chaos noch ein wenig zu rechtfertigen, da er ihr ja gar nicht Bescheid gegeben hatte, wann er zurückkehrte, doch wirklich freisprechen konnte sie sich definitiv nicht. Peinlich berührt blickte die Magierin also über die Schulter, in Richtung des Rothaarigen, während sie ohne hinzusehen weiter abwusch. “Uhm, das… Das tut mir leid.“, entschuldigte sich Iris verlegen für das, was sie in der Zwischenzeit mit dem Haus veranstaltet hatte. Yuuki war ihr allerdings gar nicht böse, zumindest ließ er sie das nicht merken. Stattdessen wollte er ihr sogar beim Aufräumen helfen. “Ach, nein. Du musst doch sicher erschöpft sein!“, stieß die Magierin überrascht aus. All die Strapazen mit der Quest und dann noch die Reise in ein ganz anderes Land! “Solltest du dich nicht lieber ausruhen?“ Es war ungewohnt, so in er Küche zu stehen, zu arbeiten und sich dabei mit Yuuki zu unterhalten. Dennoch sollte sie ihre Unordnung doch alleine beseitigen, oder etwa nicht? Also nicht, dass der Grynder grade großartig Raum hätte, der schön aufgeräumt war und in dem man gemütlich zur Ruhe hätte kommen können… Wie Yuuki ihr indirekt bestätigte, war seine Mission tatsächlich sehr nervenaufreibend. Sie stand nämlich unter strikter Geheimhaltung und so konnte er Iris nicht einmal Briefe schreiben, obwohl er das sogar sehr gerne getan hätte. “Ach so war das…“, entgegnete sie ihm halblaut. Ihr schlechtes Gewissen näherte sich derweil weiter und weiter. Es wuchs und wuchs. Nächstes Mal würde das sicher anders laufen. Noch einmal ließ sie sich nicht so gehen, während Yuuki hart für das Wohl des Landes und das seiner Nachbarn arbeitete. Zumindest nahm sie sich das so vor. “Ich danke dir!“, entgegnete Iris strahlend auf das Kompliment Yuukis, der sich danach erkundigt hatte, wie es ihr in der Zwischenzeit so ergangen war. “Ach, ich habe mich etwas eingelebt. Ich war wirklich ewig nicht mehr in Aloe und auch wenn ich hier aufgewachsen bin, fühlt sich alles immer noch so neu an. Außerdem kenne ich es gar nicht mehr, eine längere Zeit am gleichen Ort zu wohnen…“ Gemeinsam mit dem Rotschopf ging das Aufräumen jedenfalls ganz schön fix. Also zu zweit ging so etwas ja generell schneller, aber da beide auch noch Zeitmagie nutzen konnten, um sich die Aufgaben zu erleichtern, war die Bude in Nullkommanichts wieder auf Vordermann gebracht. Das bedeutete aber nicht, dass es nicht trotzdem anstrengend war. Iris seufzte, ehe sie sich mit dem Handrücken ein wenig Schweiß von der Stirn wischte. Sie nickte lächelnd, als Yuuki ankündigte, kurz duschen zu wollen. Auch wen er es vermutlich nur als Scherz sagte, so löste sein folgender Spruch allerdings bei ihr etwas aus. Die Magierin zuckte, als sie eine Vorstellung davon bekam, wie das Badezimmer vielleicht aussehen könnte. “Weißt du… Vielleicht schaue ich mal schnell! Warte kurz!“ Sie legte kurz ihre Hand auf seine Brust, als sie ihn darum bat zu warten. Dann eilte sie an Yuuki vorbei, die Treppe hinauf. Oben angekommen war es wieder der Blink, der ihr ein wenig Zeit ersparte. Wie vermutet sah das Bad nicht so aus, wie sie Yuuki dort hineinlassen wollte. Das lag aber nicht daran, dass es dort ähnlich chaotisch war wie unten, nein. Es lag einzig und allein daran, dass dort noch Unterwäsche von ihr herumlag und damit sollte der Grynder sich wirklich nicht herumschlagen! “Du kaaahaannst!“, rief Iris durch das Haus, kaum hatte sie sich ihre Schmutzwäsche gepackt und aus dem Bad gebracht. Sie warf sie mit der restlichen in einen Korb und nahm sich vor direkt mal etwas Wäsche zu waschen, während Yuuki seine Dusche genoss. Nachdem Iris die Wäsche in die Maschine geworfen hatte und sie wieder in den Wohnbereich zurückgekehrt war, fiel der Blick der Cerulean zufällig auf einen Zettel auf dem Tisch. Die Form und Größe des Blattes kam ihr gleich bekannt vor. “Eine Quest?“ Neugierig griff sie danach. Zuerst dachte sie, es könnte vielleiht eine Notiz zu der abgeschlossenen Quest des Grynders sein, doch täuschte sie sich da. Es war ein neuer Auftrag, den Yuuki direkt mitgebracht haben musste. Es ging um eine Frau, dessen wertvolles Familienerbstück von ihrem eigenen Sohn gestohlen wurde. “Aiaiai…“ Ein Familiendrama und ein verlorengegangener Edelstein. Klang tatsächlich interessant. Darüber würde sie mit Yuuki noch sprechen, wenn er mit Duschen fertig war. Entspannt ließ sich Iris derweil auf dem Sofa nieder. Tatsächlich war es doch viel angenehmer in diesem Haus, wenn es aufgeräumt war…
Zauber:
Blink TYP: Lost Magic ELEMENT: --- KLASSE: III ART: Support MANAVERBRAUCH: 140 pro Anwendung MAX. REICHWEITE: Beim Anwender SPEZIELLES: Der Anwender kann nur sich selbst mit diesem Zauber beeinflussen. VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 7, Geschicklichkeit Level 5, Manaregeneration Level 5, Track of Time BESCHREIBUNG: Diesen Zauber kann der Anwender auf sich selbst wirken, um sich selbst circa drei Sekunden in die Zukunft zu versetzen. Hierbei bedeutet dies, dass man augenblicklich eine Position einnimmt, die man sonst erst drei Sekunden später erreicht haben könnte. Es ist zu beachten, dass man auf natürlichem Wege diese Position erreichen können muss, da man nur die Zeit, die man dafür benötigt abkürzt, aber nicht den Aufwand dorthin zu gelangen. Das plötzliche Auftauchen ist gerade für ungeübte Nutzer des Zaubers schwierig und erfordert etwas Übung, um sich an die augenblickliche Änderung der Position zu gewöhnen. Nach drei Anwendungen des Zaubers muss der Anwender mindestens fünf Minuten warten, bis er wieder in der Lage ist sich schneller in der Zeit vorwärts zu bewegen.
Beherrschung:
Willenskraft Level 8: Nun lässt sich der Zauber 4 Mal durchführen, bevor man sich für fünf Minuten regenerieren muss. Willenskraft Level 9: Die Regenerationszeit des Zaubers sinkt auf 3 Minuten. Willenskraft Level 10: Eine fünfte Anwendung der Technik ist nun möglich.
Es war eine besondere Situation für den jungen Mann, heimzukommen, und dort jemanden anzutreffen. Und nicht nur das, sondern auch normale Unterhaltung beim - gefühlten - Frühjahrsputz zu führen. Das war etwas, dass der Grynder nicht mehr kannte und das ihm das kuriose Gefühl eines normalen Lebens gab. Sicherlich handelte es sich dabei um ein Gefühl, welches weder er noch Iris in den Jahren seit dem verhängnisvollen Brandanschlag gekannt hatten. Aus unterschiedlichen Beweggründen heraus hätte vermutlich keiner der beiden Zeitmagier mit solch einer Situation gerechnet: Yuuki, da er der festen Überzeugung war, dass Iris bei dem Brand ums Leben gekommen war. Und Iris, die sich in den Untergrund begeben hatte, um ihr Leben zu schützen und sich dem Rotschopf nicht zu erkennen gegeben hatte, um ihn zu schützen. Indes erfreute sich Yuuki über die Mitteilung der Cerulean, dass es ihr gut ging und sie sich allmählich einlebte. Die Blondine machte auf ihn auch einen etwas entspannteren, ja ruhigeren Eindruck. Ob das damit zusammenhing, dass sie ihren Wohnort nicht mehr alle paar Tage wechselte? Möglicherweise tat ihr eine gewohnte und vertraute Umgebung gut, in welcher sie regelmäßig verweilte. Ein Ort, an dem sie sich sicher fühlte und sich einfach zurückziehen - und ein wenig gehen lassen - konnte. "Das kann ich mir vorstellen! Dann freut es mich umso mehr zu sehen, dass es dir gut geht.", teilte ihr der junge Mann mit einem Lächeln mit. Der Rotschopf konnte sich nicht ausmalen, was für ein Leben die Blondine hatte führen müssen und wie es war, ständig in Angst zu leben. Gut also, dass Iris den Eindruck machte, etwas angekommen zu sein.
Zwar hatte Yuuki lediglich einen Scherz hinsichtlich des Badezimmers gemacht, doch das war scheinbar Grund genug für die Blondine, kurz mal nachschauen zu gehen. "In Ordnung.", gluckste ihr der Rotschopf entgegen, als sie kurz ihre Hand auf seine Brust legte und sich gleich daraufhin ins obere Stockwerk blinkte. Selbst bei der kurzen Berührung der jungen Frau stellten sich seine Nackenhaare zu Berge und ein mulmig-wohliges Gefühl breitete sich in seinem Inneren aus. Nach einigen Augenblicken schien die Cerulean zufrieden zu sein, denn sie rief ihm von oben zu, dass er nun duschen gehen könne. Kurz daraufhin befand sich Yuuki auch schon im Badezimmer und gönnte sich eine schöne Dusche. Es tat wirklich gut, wieder daheim zu sein und sich in aller Ruhe entspannen zu können. Während seines Auftrages in Bosco war so etwas nicht möglich gewesen, denn sie mussten undercover reisen und mussten stets auf der Hut sein, sich nicht zu erkennen zu geben. Wer wusste schon, welche diplomatischen Folgen es nach sich gezogen hätte, wäre bekannt geworden, dass sich Magier aus Fiore in den inneren Konflikt eines Nachbarreichs einmischte? Und doch hatte ihn die dortige Zeit zum Nachdenken angeregt. Natürlich haderte er stark mit sich selbst und seinen Taten, doch war ihm wieder mal bewusst geworden, wie kurz das Leben sein konnte. Und wollte man wirklich ein kurzes Leben voller Reue leben? War es nicht lebenswerter, ins Ganze zu gehen und sich selbst und dem eigenen Glück zumindest eine Chance zu geben?
Frisch geduscht fühlte sich der Rotschopf wie neugeboren. Und nach seinen philosophischen fünfzehn Minuten unter der Dusche war er in seiner Haltung und seinem Tun innerlich gestärkt. Nach der langen und strapazenreichen Reise, war ihm nach einem lässigeren Outfit, weshalb er sich für eine Jeans und ein weißes Shirt entschied. In seinen Armen trug er noch eine schwarz-rote Jacke, die prima zu seinen Haaren passte, die er jedoch hier drinnen noch nicht brauchte. Als der junge Mann schließlich zur Treppe ins Erdgeschoss kam, entschloss er sich dafür, den gleichen Trick wie Iris zu nutzen und die Treppenstufen mit einem Blink zu überbrücken. "Cooler Trick für die Treppen, daran hatte ich vorher noch nie gedacht.", teilte er der Blondine mit einem Grinsen mit, als er unten an der Treppe ankam. Zielstrebig lief der Grynder in den Wohnbereich, in welchem es sich die Cerulean bereits auf dem großen Sofa gemütlich gemacht hatte. Der Grynder hatte im Augenblick nur Augen für Iris und jegliche Gedanken bezüglich der Quest waren wie weggeweht und vergessen. Seine Jacke legte der Zeitmagier auf einen der gemütlichen Sessel im Wohnzimmer, ehe er neben der Zeitmagierin auf dem Sofa Platz nahm. "Fühlt sich gleich viel besser an.", stieß Yuuki mit einem zufriedenen Seufzen aus und machte es sich etwas gemütlicher auf seinem Sofa. Oh ja, so eine Dusche vermochte wahre Wunder vollbringen!
Als der Gute dann die richtige Position gefunden hatte, wandte er sich zu der neben ihm sitzenden jungen Frau zu. Eine Welle der Aufregung überkam ihn. Yuuki hatte Dämonen getötet und göttliche Wesen zu Fall gebracht. Erst jüngst hatte er eine zehntausend Mann starke Armee dem Boden gleichgemacht. Und doch verspürte er Aufregung im Beisein der jungen Frau. Süß, aber viel wichtiger war es ein Zeichen dafür, dass der Grynder seine Menschlichkeit beibehalten hatte, gleichwohl welcher Erfahrungen er bis dato erlebt hatte oder wie viel Macht er besaß! "In den letzten Wochen habe ich wirklich viel Leid gesehen und erlebt.", begann der Rotschopf mit seiner Erzählung und blickte anschließend nach oben zur Decke. "Ich bin dem Tod oft entronnen und auch das hat mich nachdenken lassen. Ich möchte mich nicht mehr in fremde Agenden einspannen lassen, sondern nur noch für das und diejenigen kämpfen, für die es sich lohnt.", fuhr Yuuki mit seiner Erzählung fort und blickte Iris schließlich wieder an. "Es hat mich über meine Perspektive im Leben nachdenken lassen. Was sind meine Träume? Was wünsche ich mir?" Es war ein tiefgründiger Einblick, wie kein Zweiter ihn jemals in das Leben des Grynders bekam. Die Cerulean war allerdings das Gegenteil von irgendjemandem, sie war etwas ganz Besonderes. Und auch wenn es dem jungen Mann gerade schwerfiel, in diese stahlblauen Seelenspiegel zu blicken, so sprang er über seinen Schatten und legte seine Hand behutsam auf die der jungen Frau. Der Rotschopf wollte nicht mehr davonlaufen und sich vom Leben treiben lassen. Es war wieder an der Zeit, selbst die Führung zu übernehmen und sein Leben so zu gestalten, wie er es sich vorstellte. Und dazu gehörte es nun mal auch, Risiken zu gehen und sich von seiner verwundbarsten Seite zu präsentieren. "Und egal wie oft ich mir die Frage stelle, ist die Antwort auf die Frage, was ich mir im Leben wünsche, immer die gleiche: Dich." Das war mal eine Message!
Eingesetzte Zauber:
Blink TYP: Lost Magic ELEMENT: --- KLASSE: III ART: Support MANAVERBRAUCH: 140 pro Anwendung MAX. REICHWEITE: Beim Anwender SPEZIELLES: Der Anwender kann nur sich selbst mit diesem Zauber beeinflussen. VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 7, Geschicklichkeit Level 5, Manaregeneration Level 5, Track of Time BESCHREIBUNG: Diesen Zauber kann der Anwender auf sich selbst wirken, um sich selbst circa drei Sekunden in die Zukunft zu versetzen. Hierbei bedeutet dies, dass man augenblicklich eine Position einnimmt, die man sonst erst drei Sekunden später erreicht haben könnte. Es ist zu beachten, dass man auf natürlichem Wege diese Position erreichen können muss, da man nur die Zeit, die man dafür benötigt abkürzt, aber nicht den Aufwand dorthin zu gelangen. Das plötzliche Auftauchen ist gerade für ungeübte Nutzer des Zaubers schwierig und erfordert etwas Übung, um sich an die augenblickliche Änderung der Position zu gewöhnen. Nach drei Anwendungen des Zaubers muss der Anwender mindestens fünf Minuten warten, bis er wieder in der Lage ist sich schneller in der Zeit vorwärts zu bewegen. Beherrschung: Willenskraft Level 8: Nun lässt sich der Zauber 4 Mal durchführen, bevor man sich für fünf Minuten regenerieren muss. Willenskraft Level 9: Die Regenerationszeit des Zaubers sinkt auf 3 Minuten. Willenskraft Level 10: Eine fünfte Anwendung der Technik ist nun möglich. Mastery (Support): Mastery-Stufe I: Manaverbrauch -10.
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Iris
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# 03|20 Es war schön, dass Yuuki zurück war. Nun, da sie den ersten Schreck und das unangenehme Aufräumen hinter sich gebracht hatte, konnte sie den Umstand viel eher genießen. Wobei der Rotschopf es ihr ja wirklich leicht gemacht hatte. Er hatte nicht ein einziges Anzeichen von Zorn gezeigt, sondern ihr ohne zu zögern geholfen. Der Grynder war noch immer der herzensgute Junge von damals, beziehungsweise er hatte sich seine liebenswerten Charakterzüge beibehalten. Ein kleiner Junge war er keineswegs mehr! Während es sich der nicht mehr kleine Junge unter einer vermutlich heißen Dusche gutgehen ließ, wartete Iris geduldig im Wohnzimmer auf ihn. Nach der getanen Arbeit, also der Reinigungsaktion, die einem Frühjahrsputz glich, war es wirklich verdient mal ein wenig die Füße hochzulegen! Nicht, dass Iris das die letzte Zeit nicht täglich gemacht hätte. Die Wartezeit überbrückte die Magierin jedenfalls mit dem Blättern in verschiedenen Zeitschriften. Sie blätterte sich eher unmotiviert durch Mode, stieß dann aber auf eine Zeitung über die verschiedenen Gilden und Magier des Landes. Grade die großen Magier waren bekannt wie bunte Hunde. Sie waren Stars und Vorbilder. So war auch einiges über sie zu lesen. Die Blonde war grade in einen Artikel über die Runenritterin Aska van der Velden vertieft, als sie die Badezimmertür im ersten Stock hörte. Was sie hingegen nicht hörte, waren die Stufen der Treppe. Stattdessen stand Yuuki plötzlich auf der Schwelle zum Wohnraum. Iris schreckte etwas auf, als der Magier ihren Trick zum Überbrücken der Treppe lobte. “Oh! Vielleicht sollten wir vereinbaren, dass wir ihn vorsichtig nutzen und darauf achten einander nicht zu erschrecken!“, stieß sie bereits wieder heiter und begleitet von einem Kichern aus. Der erste Schreck war schließlich schnell verschwunden. Als Yuuki sich dann neben sie setzte, legte die Magierin die Zeitschrift aus der Hand, also auf die andere Seite neben sich. Ihre Hände platzierte sie dann auf ihrem Schoß. Iris drehte den Kopf, ihr Fokus lag nun einzig und alleine auf dem Rückkehrer. “Hast du dir redlich verdient.“, lobte die Blonde sowohl den Eifer auf seiner Mission, als auch im Haushalt. Da war eine ausgedehnte Dusche das mindeste der Gefühle. Iris überlegte, ob sie vorsichtig nach Kleinigkeiten fragen sollte, die er von seinem Auftrag vielleicht doch preisgeben konnte oder ob sie ihn auf die nächste Quest ansprach, die er bereits mitgebracht hatte, doch der Grynder kam ihr zuvor. Es klang erst so, als wolle er über seinen Auslandseinsatz sprechen, aber dem war nicht so. Sie lauschte seiner Ausführung aufmerksam. Yuuki nutzte eine wirklich grobe Umschreibung der vergangenen Wochen lediglich als Einleitung, für ein ganz anderes Thema. Ein Thema, welches die Magierin sichtlich überraschte. Zunächst sprach er noch von seinen Wünschen und seinen Träumen, dann lenkte er genau diese Begriffe auf einen Namen. Es war ihr Name. Die Überraschung war der Cerulean deutlich anzusehen. Ihre Augenbrauen hoben sich, ihre Augen wurden groß und ihr Mund ging auf, jedoch ohne dass zunächst Worte herauskamen. “Wow, ich… das… Das kam überraschend.“, stotterte sich Iris zusammen, während ihr Blick hinab auf ihre Hand fiel, die der Rothaarige ergriff. Sie duldete diese Berührung, zog ihre Hand nicht weg. Doch ihre Gefühlswelt reagierte gemischt darauf. Dieser Kontakt erwärmte ihr Herz, wirbelte aber auch ihre Magengegend durcheinander. Iris war aufgeregt, nervös. Die letzten Wochen halfen ihr dabei sich zu akklimatisieren, mal so richtig anzukommen. Auch hatte Iris sowohl die Zeit, als auch die Ruhe das Geschehene sacken zu lassen. Diese plötzliche, aus Impulsivität geborene Wiedervereinigung der Beiden musste erst einmal verdaut werden. Zwar sah sich Iris schon wieder in der Lage über das Thema zu sprechen, doch Yuuki machte ja gleich drei Schritte auf einmal. “Es ist so viel geschehen, so viel Zeit vergangen. Wir haben uns weiterentwickelt, sind älter geworden. Wie kannst du dir da so sicher sein? Meinst du denn, du kennst mich noch?“ Ihr Blick war wieder hinaufgewandert. Iris suchte den Blickkontakt zu ihrem Freund. Es war keineswegs die Absicht der Magierin, Yuuki eine Abfuhr zu geben. Doch wunderte sie sich wirklich über diese Direktheit und vor allem die Sicherheit, die in seinen Worten steckte.
Es mochte durchaus für jemanden überraschend sein, wenn man sich plötzlich im Raum materialisierte, weil man mehrere Sekunden in die Zukunft gesprungen war. Eine interessante Kombination, wenn zwei Zeitmagier über diese Fähigkeit verfügten und den jeweils anderen damit überraschten. Und doch gingen sowohl Iris als auch Yuuki viel entspannter mit dieser Information um, da sie Beide über den gleichen Zauber verfügten. Sie waren jeweils in der Lage, die Zeit zu manipulieren und in die Zukunft zu springen. Also war es auch wenig verwunderlich, dass sie davon nicht völlig entgeistert waren, sondern recht normal darauf reagierten. „Was, und ab jetzt wieder mühselig Treppen laufen müssen?“, gab der junge Mann unschuldig von sich, ehe er leise auflachte. „Geht klar!“, bestätigte er schließlich die Bitte der Blondine, dass sie den Zauber mit Bedacht einsetzen würden, um den jeweils anderen nicht zu erschrecken.
Yuuki Grynder war niemand, der sein Herz auf der Zunge trug. Für gewöhnlich hielt er seine Emotionen dicht bei sich, denn sein kleines Herz hatte sein Leben lang bereits viel zu viel einstecken müssen, als dass er seine innere Gefühlswelt mit der ganzen Welt teilen mochte. Selbstverständlich gab es hier und da Ausnahmen, denn über die Jahre hatte er Freundschaften geschlossen und starke Bande geknüpft. Man denke nur an Akay oder Mareo aus Fairy Tail, die das Privileg genossen, etwas mehr über den rothaarigen Magier zu wissen und was in ihm vorging. Dementsprechend mochte solch eine direkte für einen Außenstehenden seltsam erscheinen, doch Iris hatte all seinen Bekannten und Freunden voraus, dass sie die höchste Stellung in seinem Herzen hielt – unabhängig all der vergangenen Jahre, in denen sie ihr Leben unabhängig voneinander geführt hatten. Mehr noch, die jüngsten Ereignisse und Erlebnisse in Bosco hatten ihn zum Denken angeregt. Er hatte mitangesehen, wie kurz das Leben sein konnte. Warum sollte er also nicht alles wagen und die Tür zu seinem Herzen öffnen?
Die Aufmerksamkeit des jungen Mannes lag voll und ganz auf dem Gesicht der jungen Frau. Man brauchte keine hohe Auffassungsgabe wie er zu besitzen, um zu sehen, dass seine kleine Rede die Blondine überrascht, wenn nicht gar überrumpelt hatte. Mit großen Augen und offenem Mund starrte sie ihn an, ehe sie ihm schließlich stotternd mitteilte, dass er sie überrumpelt hatte. Das Herz schlug dem Rotschopf bis zum Hals und er merkte wieder, wie trocken sein ganzer Mundraum wurde. Der Blick der Frau glitt hinab zu seiner Hand, welche er auf ihre gelegt hatte, doch sie zog diese nicht weg. Es war erstaunlich, wie viel leichter es dem Grynder fiel, sich Dämonen, göttlichen Wesen oder gar einer feindlichen Armee zu stellen, als sich von seiner innersten und verwundbarsten Seite zu zeigen. Und doch war es zu spät für einen Rückzieher, denn was ausgesprochen war, konnte nicht mehr zurückgenommen werden. Mehr noch, er wollte es nicht zurücknehmen, denn das hätte sich falsch angefühlt. Nach einigen Momenten hob die Cerulean ihren Kopf, sodass sich ihre Seelenspiegel kreuzten. Rubinrot und Stahlblau. War es nicht logisch, nach all diesen Jahren Zweifel zu verspüren? Yuuki nahm Iris ihre laut ausgesprochenen Fragen und Zweifel nicht übel, keinesfalls, denn sie waren sehr berechtigt. Den Blickkontakt haltend, legte sich der junge Mann seine nächsten Worte zurecht. „Das stimmt. Vermutlichen haben wir in den vergangenen Jahren jeweils viele Erfahrungen gemacht, die uns geprägt und weiterentwickelt haben. Ich bin mir dessen bewusst, weil ich mittlerweile Dinge erlebt und auch getan habe, die ich mir damals niemals ausgemalt hätte. Ein Magier meines Ranges zu sein geht mit einer entsprechenden Verantwortung einher. Wenn es in meiner Macht steht, Dinge zu ändern oder Schlimmes zu verhindern und ich tue es nicht, dann mache ich mich ebenfalls schuldig. Leider verschwimmen irgendwann die Grenzen zwischen Schwarz und Weiß und man tut Dinge zum Überleben, die man sich als Kind oder Jugendlicher früher niemals hätte vorstellen können…“ Iris, die ein Leben im Untergrund gelebt und verlernt hatte, anderen Menschen zu trauen, nachdem, was ihr widerfahren war. Yuuki, der ein Leben als Magier in der Gilde gelebt und viele Erfahrungen gemacht und Verluste erlebt hatte, die ihn reifer werden ließen. Für einen kurzen Moment löste er den Blickkontakt und schaute zur Decke. „Seitdem ich dachte, dass du … verstorben wärst … habe ich niemanden mehr an mich herangelassen. Das allererste Mal, dass mich jemand fasziniert und gefesselt hat, war eine junge Frau namens Lapis, auf einem Maskenball im Hause Monreau.“ Bei diesen Worten wanderte sein Blick zurück zur jungen Frau, wo er nach ihren Seelenspiegeln suchte. Als sich ihre Blicke wieder trafen, sprach er weiter. „Ohne deine Identität zu kennen, fühlte ich mich zu dir hingezogen. Damals konnte ich mich nicht an das letzte Mal erinnern, an dem die Zeit durch meine Finger geronnen und so schnell verflogen ist. Doch gleich wie schnell die Zeit verging, habe ich jede Sekunde aus tiefstem Herzen genossen. Und so ergeht es mir nach wie vor.“ Die Frage war nur, ob Iris seine Empfindungen und Erinnerungen teilte, oder ob es sich dabei lediglich um eine Illusion des jungen Mannes handelte? „Das kann kein Zufall sein!“, teilte er ihr voller Überzeugung mit und setzte ein kleines, vorsichtiges Lächeln auf. „Aber um auf deine Frage zu antworten: Kenne ich dich so gut wie damals? Nein. Bin ich davon überzeugt, dass ich dich wieder kennen lernen werde? Ja.“ So weit, so gut. Die Schlusspointe folgte aber noch. „Am wichtigsten jedoch: Möchte ich dem Gefühl meines Herzens folgen? Auf jeden Fall!“ Das warme Gefühl in seiner Brust hatte sich mittlerweile zu einer wahren Feuerbrunst entwickelt und der Rotschopf spürte, wie ihm mehr als nur ein bisschen warm wurde – er glühte!
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Iris
Anmeldedatum : 04.05.21 Anzahl der Beiträge : 469 Alter : 32
# 04|20 Natürlich reagierte Yuuki total locker auf die Bitte, bei Zaubern wie Blink mit einer gewissen Verantwortung zu handeln, sodass er sie nicht wieder so erschreckte. Umgekehrt würde sie sich selbstredend ebenfalls in die Pflicht nehmen. Der Rothaarige hielt ihr zunächst scherzhaft vor, dass er die Treppen ja dann wieder normal laufen müsse, stimmte dann allerdings zu. Heiter antwortete ihm Iris begleitet von einem Kichern darauf. “Du kannst ja gerne Treppen damit überspringen, tauch einfach nur nicht plötzlich neben mir auf!“ Nicht, dass sie ihn plötzlich als Bedrohung sah und angriff… Wobei ein Magier seiner Stärke nichts vor einer Magierin ihrer Stärke zu fürchten haben sollte. Es war viel mehr eine freundliche Geste seiner Seite, ihr dabei zuzustimmen. Die Leichtigkeit dieses Gesprächs schlug allerdings sehr bald um. Es wurde ernst, als Yuuki damit begann seinem Herzen freien Lauf zu lassen und seine Gefühle zu offenbaren. Iris war klar, dass sie früher oder später ins Gespräch kamen, was die zwischenmenschliche Beziehung der Beiden betraf, doch hatte sie nicht mit dieser Spontanität und vor allem mit der Wucht der Aussagen gerechnet. Der Grynder überfiel sie förmlich und das vollkommen unvorbereitet. Es war wohl kaum verwunderlich, dass ihre Antwort auf Yuukis Worte eher zögerlich herauskam. Noch während die Magierin sprach, beschlich sie ein ungutes Gefühl. Das letzte was sie wollte, war den Rothaarigen in diesem Moment mit ihrer Reaktion zu verletzen. Jemanden nicht zu verletzen konnte im Zweifelsfall verdammt schwierig sein. Nicht zu antworten konnte ihn treffen. Das falsche zu antworten aber ebenfalls. Das mal beiseitegelegt, musste sie ihm einfach aufrichtig begegnen. Das war sie Yuuki schuldig, nach all den Jahren der Lüge. Die Wahrheit war, dass das einfach immer noch sehr viel für sie war und dass sie nichts überstürzen sollten. Es war viel Zeit vergangen, die Zwei hatten sich entwickelt, sich verändert. Sie konnten nicht einfach dort weitermachen wo sie als Kinder aufgehört hatten! Das bedrückte Gefühl in Iris Brust lockerte sich schnell wieder, als sie seine Reaktion auf ihre Antwort bemerkte. Yuuki wirkte nicht schockiert. Er war gefasst und teilte ihr sein Verständnis mit. Was er darüber hinaus aber noch sagte, stimmte die Cerulean hingegen nachdenklich. Er sprach schwammig davon, Entscheidungen getroffen zu haben, die er früher vermutlich nicht getroffen hätte. Er wirkte deswegen gar ein wenig bedrückt. Es kam Iris nicht nach dem richtigen Moment vor, doch würde sie ihn darauf sicher noch ansprechen wollen. Yuuki erklärte weiter, dass es ihm schwerfiel Bindungen einzugehen, nach Iris „Verschwinden“. Lapis sei die erste Frau gewesen, die ihn wieder so richtig interessiert hatte. Eine Aussage, die der Magierin endgültig die Stimmung aufhellte, die ihr ein Schmunzeln abringen konnte. Er hatte sich in Lapis verschossen, was wirklich kein Zufall sein konnte. Das sah sie ähnlich, denn auch sie interessierte sich damals brennend für den mysteriösen, rothaarigen Magier. Solange, bis seine Identität sich im Pool lüftete. “Das… das verstehe ich. Es ging mir ähnlich.“, entgegnete Iris ihrem Freund, wobei sich ein rötlicher Schimmer auf ihre Wangen legte. Letztlich beantwortete Yuuki noch explizit ihre Fragen. Er erklärte, sie definitiv noch einmal kennen zu lernen. Er betonte aber auch, dass er definitiv seinem Herzen folgen wollte. “Mach das. Das solltest du auf jeden Fall!“, unterstütze ihn Iris sogar. “Gib mir einfach die Zeit, lass uns dieses Leben leben. Es gibt noch so vieles zu erzählen. Du hast sicher auch sehr viel erlebt. In der Zwischenzeit…“ Iris kam ein Gedanke. Sie schaute sich im Wohnzimmer um, bis sie gefunden hatte was sie brauchte. Um aber daran zu gelangen zog sie die Hand unter der Yuukis weg. Die Magierin beugte sich zur Seite und griff nach der Ballmaske, die sie bis vor kurzem noch immer getragen hatte, wenn sie draußen unterwegs war. Als sie sich vom Rotschopf abgewandt wieder aufrichtete, setzte sie die Maske auf. Erst dann wandte sie sich im wieder zu. “Wenn du magst, kannst du dich auch mit deiner neuen Flamme Lapis unterhalten.“ Die Cerulean schmunzelte verlegen und ließ ein Kichern folgen. Vermutlich war es einfach ihre Art, diese überwältigende Masse an Gefühlen, mit denen sie überhäuft wurde, mit etwas Spaß zu überspielen und sie dann später in Ruhe verarbeiten zu können. “Oh! Willst du Lapis zum Beispiel erzählen, dass du dich gleich wieder an die Arbeit machen möchtest, obwohl du grade erst aus dem Ausland zurück bist?“, scherzte sie weiter. Fast so, als wolle sie sich über Yuuki lustig machen. Der Blick der Magierin, umrahmt von der nur angehaltenen Maske, fiel auf den Tisch, auf dem der mitgebrachte Questzettel lag.
Seitdem sich Iris Yuuki vor einigen Monaten inmitten seiner Trauer um seinen verstorbenen Bruder Ryo zu erkennen gegeben hatte, lag es auf der Hand, dass es irgendwann zu einem Austausch hinsichtlich ihrer Beziehung kommen würde. Natürlich war dem Grynder bewusst, dass seit ihrem dreizehnten Lebensjahr viel Zeit ins Land gegangen war, sodass sie nicht einfach dort weitermachen konnten, wo sie aufgehört hatten. Immerhin waren sie damals verliebte teenager gewesen, die zwischenzeitlich zu Erwachsenen herangewachsen waren und die Welt mittlerweile aus anderen Augen heraus betrachteten. Vermutlich hätte dieses Gespräch und die Offenbarung von Yuukis Gefühlen unter gewöhnlichen Umständen erst deutlich später stattgefunden, doch die Ereignisse und Erlebnisse in Bosco hatten das Ganze beschleunigt. Insofern war anfänglich die emotionale Schwere in der Luft beinahe zu greifen, doch das lockerte sich glücklicherweise ziemlich schnell. Iris brauchte sich keine Sorgen darüber zu machen, dass der Grynder verstimmt auf ihre ausgesprochenen Fragen oder Zweifel reagierte. Schließlich war er kein Teenager mehr, sondern jemand, der durch die unterschiedlichen Erfahrungen und Schicksalsschläge zu einem Mann herangereift war. Es hätte ihn vielmehr gewundert, wenn sich die Blondine mir nichts, dir nichts, ihm um den Hals geworfen hätte und alles wäre gut gewesen. Der Rotschopf war sich dessen bewusst, dass sich die Zeitmagierin allmählich erst noch an ihr neues Leben gewöhnte und sich noch akklimatisieren musste. Die vergangenen Jahre hatte sie stets versteckt und in Angst gelebt, sodass es ein völlig neues Leben war, innezuhalten und Wurzeln zu schlagen. Von daher hatte er natürlich vollstes Verständnis für ihre Umstände!
Nachdem seine kleine Rede geendet hatte, blickte der junge Mann die Cerulean aufgeregt und gespannt an und ließ sie keine Sekunde lang aus den Augen. Die rubinroten Seelenspiegel hingen an den Lippen der jungen Frau, als sie schließlich ihre Worte fand und zu einer Antwort ansetzte. Man mochte sich nicht vorstellen, was innerlich im Rotschopf vorging, als er von der Blondine hörte, dass es ihr bei der Begegnung als Lapis mit ihm ähnlich ergangen war. Seine Eingeweide begannen Konga zu tanzen und ein Feuersturm breitete sich bis zu seinem Kopf aus, was sein Gesicht gleich seiner Gesprächspartnerin ebenfalls erröten ließ. Sie mochte ihn. Iris fühlte sich zu ihm hingezogen! Ein kleines Lächeln bildete sich auf seinem Gesicht, doch er war viel zu überwältigt, als dass er irgendeinen Laut rausbringen konnte. Am liebsten wäre er in die Lüfte gesprungen und hätte seine Freude herausgeschrien, doch seine Kehle war viel zu trocken, als dass viel mehr als ein Röcheln ertönt wäre. Dass ihn seine Freundin animierte, seinem Herzen zu folgen, zog ein stummes Nicken nach sich. Dass sie um mehr Zeit bat, tat dem Lächeln und der extrem tollen Stimmung in seinem Inneren keinen Abbruch - wie gesagt, er hatte vollstes Verständnis für die Situation. "Natürlich.", sprach er mit sanfter Stimme und drückte einmal ihre Hand, um seine Zustimmung zu verdeutlichen, dass er ihnen Zeit lassen würde und sie nichts überstürzen mussten. Als sich Iris jedoch erhob und ihre Hand von seiner entfernte, verspürte er einen Anflug von Bedauern und ein flaues Gefühl im Magen, denn er wollte dieses besondere Gefühl nicht aufgeben.
Mit fragendem Blick folgte er den Bewegungen der jungen Frau, die sich zunächst von ihm wegdrehte und etwas holte. Gleich daraufhin erkannte der Grynder, was die Cerulean da tat: Sie hatte sich die Maske aufgesetzt, die sie auf dem Maskenball im Hause Monreau getragen hatte! Und nicht nur das, die maskierte Blonde teilte ihm nun mit, dass er sich ja jetzt mit seiner neuen Flamme Lapis unterhalten konnte. Der Anblick der schönen Frau, ihr Kichern und ihre Worte ließen den Grynder ebenfalls angenehm erröten. Allerdings hinderte es ihn nicht daran, erfreut zu glucksen und sich ebenfalls vom Sofa zu erheben. "Nichts lieber als das.", antwortete er mit einem warmen Lächeln. Eine tolle Idee der jungen Frau, um die emotional aufgeladene Stimmung etwas zu lockern und gleichzeitig trotzdem weitermachen zu können. Immerhin hatte ihr der Grynder gerade eben offenbart, dass er sich zu Lapis damals enorm hingezogen gefühlt hatte. Mit einem Anflug von Überraschung stellte er fest, dass die Cerulean bereits seinen Questzettel entdeckt hatte und ihn nun neckisch nach seinem Vorhaben fragte, obwohl er gerade erst aus dem Ausland zurück war. "Tatsächlich wollte ich Lapis gerade fragen, ob sie mich auf einen Ausflug begleiten möchte? Kein klassisches Date im Restaurant, dafür aber eine spannende Jagd nach einem wertvollen Schatz.", teilte er ihr mit einem Grinsen mit. "Und währenddessen würde ich Lapis gerne auch ein bisschen besser kennenlernen und vielleicht auch etwas von mir erzählen. Unser Gefährt ist einsatzbereit und wartet vor der Tür.", scherzte der junge Mann nun seinerseits und spielte damit auf seine Wolke an, auf welcher Iris bereits zuvor geritten war. "Also, was sagt Lapis? Möchte sie mit auf dieses Abenteuer?", erkundigte sich Yuuki mit klopfendem Herzen und hielt der maskierten Magierin seine Hand hin.
Ein neuer Tag, eine neue Quest. So war das Leben eines Gildenmagiers nun einmal und auch wenn Barbatos nicht immer Lust darauf hatte, so musste er sich doch Mühe für seine zweite Heimat geben. Das Haus einer alten Dame wurde wohl mit Farbe beschmiert, immer und immer wieder und da es langsam etwas teuer wurde, die Wände immer wieder zu reinigen und zu streichen, wandte sie sich nun einmal an die heimische Gilde. Eine einfache Quest, die schnell erledigt sein wird, so zumindest dachte es sich der Necrologia, vor allem wenn man zu zweit war, denn nicht nur er hatte sich für die Quest der alten Dame gemeldet, sondern ein weiteres Mitglied der Gilde. Jae Yihwa war ihr Name und sicher wartete sie schon auf den Mann, Barbatos hatte nämlich vor der Quest noch ein Grab auf seinen Friedhof vorbereiten müssen und war deswegen etwas spät. Schnellen Schrittes machte er sich also auf den Weg und wanderte dabei durch die schattigen Gassen Aloes bis er endlich in der Gegend ankam, in der die alte Dame lebte. Das Viertel der Reichen, die Häuser hier, waren alle schön und prächtig anzusehen und sicherlich nicht gerade billig, ein Ort an dem der Bestatter wohl leben würde, wenn er nicht gerade auf seinem Friedhof leben würde. Aber gut, genug über Dinge nachgedacht, die man haben hätte können, aber gar nicht brauchte. Kurz blieb der Bestatter stehen und schaute sich um, ein mit Farbe beschmiertes Haus dürfte ja nicht zu übersehen sein und so war es auch, nicht nur das er das Haus dank seiner göttlichen Augen entdeckte, nein er fand sogar die Auftraggeberin und wohl auch seine Partnern, die scheinbar gerade das Ohr abgekaut bekam.
Schnell machte er sich also auf den Weg zu den beiden, denn auch wenn er nicht wirklich zu spät war, so wollte er seine Partnerin nicht länger warten lassen. "Guten Tag, ich bin dann wohl der zweite Magier, der sich hier um Ihr Problem kümmern sollte, nicht?" Naja, ihr Haus war ja auch das einzige in der Gegend, welches mit Farbe beschmiert und gerade gereinigt wurde. "Barbatos ist mein Name und so wie es aussieht, haben sie sich schon mit meiner Partnerin besprochen." Naja, ihr armes Ohr abgekaut und sie scheinbar getadelt würde es wohl besser beschreiben, aber der Necrologia wollte freundlich bleiben. "Auf dem ersten Blick würde ich sagen, dass derjenige, der ihr Haus regelmäßig verunstaltet, etwas gegen sie hat, aber ich denke das wissen sie schon, die anderen Häuser hier haben immerhin keinen Tropfen Farbe an sich, nur ihres." Sollte ja klar sein, sonst wären die anderen Häuser ja auch schmutzig. Dann wandte er sich seiner Partnerin zu. "Du bist sicher Jae, nett dich kennen zu lernen, tut mir Leid dich warten lassen zu haben." Dann blickte er wieder zur beschmutzten Wand, er hoffte das die Dame noch ein paar Infos hatte, so dass sich der Fall schnell lösen lassen würde, denn so wirklich lust hatte er nicht, sich mit einer wütenden, reichen Dame zu befassen, Jae sah das sicher genauso.
# 05|20 Iris war etwas überfordert von dem Thema, welches Yuuki da anschnitt. Irgendwie hatte sie gewusst, dass sie eines Tages darüber sprechen würden, das lag ja eigentlich auf der Hand. Doch trotz dieser Voraussicht und dem Wissen darüber, zeigte sich die Magierin keineswegs vorbereitet. Vermutlich hatte sie es einfach versucht auszublenden und wurde nun gewissermaßen von der Realität eingeholt. Es war für die junge Frau wie das Balancieren auf einem Drahtseil, dem Rotschopf mit ihrer Antwort, nein, schon mit ihrer Reaktion nicht vor den Kopf zu stoßen. So fühlte es sich jedenfalls für sie an. Als sie ihn jedoch um Geduld und Zeit bat, brachte er ihr nichts als Verständnis entgegen, was sie zumindest ein wenig beruhigte und ihr das fiese Gefühl im Magen nahm. All die Worte ausgesprochen, war es jedoch schwierig nun einfach mit dem Alltag fortzufahren. Deswegen kam der Magierin eine Idee, wie sie die Situation ein wenig auflockern konnte. Sie kramte die Maske heraus, die nicht nur ihre Identität verschleierte, sondern in gewisser Art auch ihre andere Identität verkörperte. Die von Yuuki bereits angesprochene Lapis. In ihrer Gestalt, beziehungsweise stellvertretend für sie, erkundigte sich Iris nun nach der Quest die er mitgebracht hatte. Ha! Sogar ein Themenwechsel war inkludiert, ein eleganter obendrein! Der Grynder sprang auf Iris Scherz an. Ohne auszuschweifen erklärte er, dass er sie fragen wollte, ob sie ihn auf die besagte Quest begleiten wolle. Es sei nicht das typische Date im Restaurant, dafür aber eine spannende Schatzsuche. Das „Gefährt“ warte draußen vor der Tür. Irritiert blickte Iris kurz hinter ihrer Maske hervor, hin zur Haustür, ehe ihr einfiel, dass Yuuki sicher seine Wolke meinte. Schnell war sie wieder in ihrer Rolle, die Maske vor ihr Gesicht gehalten. “Eine Schatzsuche, für solch eine edle Dame? Ich bin mir nicht sicher, ob ihr das Restaurant nicht mehr gefallen würde. Aber ich schaue mal kurz in ihren Terminkalender.“, erklärte die Magierin scherzhaft. Warum auch immer sie von Lapis in der dritten Person sprach, konnte sie sich selbst nicht erklären. Sie tat kurz so, als würde sie in einem Kalender blättern, ehe sie ihren Fokus wieder auf den Rothaarigen lenkte. “Ihr habt Glück. Sie hat heute noch nichts vor. Die Vorkehrungen können für eine Abreise getroffen werden. Wo geht es denn hin?“
Kurz darauf ging es auch schon los. Der erste Weg führte die beiden raus vor die Tür, wo die Wolke des Magnetismusmagiers schon wartete. “Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob ich mich daran gewöhnen werde…“, stieß Iris ihr Unbehagen aus. Die Maske hatte sie mittlerweile richtig aufgesetzt und befestigt. Auch in ein paar praktischere Klamotten war sie noch fix geschlüpft. Yuuki erzählte, dass es nach Hargeon ging. Bis dahin war es ein weiter Weg. Sie mussten quer durch das Reich fliegen, von einem der westlichsten Orte, bis hin zu einem der östlichsten. Vermutlich war das magische Gefährt ihres Freundes dafür die beste, zumindest die schnellste Wahl, doch was gäbe sie nur für eine handelsübliche Zugfahrt? Das letzte Mal sind sie nur durch die Region rund um Aloe geflogen und das war eigentlich schon zu viel der Aufregung… Das konnte ja heiter werden!
„Hm, so etwas kannst du also auch“, stellte Charon interessiert fest, eine seiner weißen Augenbrauen aufsteigend, als Karma ihm offenbarte, dass sie bereits in der Lage war, sich Flughäute wachsen zu lassen. „Von da bis hin zu funktionierenden Flügeln ist es ja gar nicht so weit.“ Ob sie irgendwann mit ledrigen Fledermausflügeln durch die Lüfte gleiten würde? Wenn die noch zu ihrem Hautton passten, dann wäre das Ergebnis mit ihrem Horn zusammen ganz schön dämonisch, zumindest von der Optik her. Und auf eine gewisse Weise vermutlich auch ziemlich heiß. Aber gut, wie sie ihre Magie entwickelte, war ja schlussendlich nicht der springende Punkt. Charon war es nur wichtig, sich an dem Prozess zu beteiligen.
„... du meinst also, ich würde verlieren, hm?“
Ein paar Momente des Zögerns lagen zwischen dem Aussprechen von Karmas Antwort und dem Moment, an dem Charon seinen Mund öffnete. So, so. Natürlich hatte Karma schlussendlich kein Bild davon, was Charons Limits waren – sowohl von dem, was er einstecken konnte, als auch von seinem magischen Repertoire. Gleichermaßen wusste Charon natürlich nicht, was die Mutter dieser Ravi konnte, nicht einmal im Ansatz. Dennoch... Der Gedanke, dass er von irgendeiner beliebigen, fremden Person besiegt werden könne, wirkte für den Dargin doch arg surreal. Fast schon beleidigend. Er kam aber über dieses Gefühl hinweg, bevor er antwortete. „Wie interessant“, stellte er mit freundlichem Lächeln fest. „Zu schade, dass sie nicht hier ist... Ich nutze gern die nächste Gelegenheit, um dir das Gegenteil zu beweisen.“ Es gab keinen Zweifel in Charons Stimme und er würde auch keinen Rückzieher machen. Unabhängig davon, wie groß und kräftig die Oni auch sein mochten, er hatte nicht vor, auch nur vor der Stärksten unter ihnen Sorge zu zeigen. „Natürlich. Ich habe noch eine stärkere Fessel, falls ich sie brauchen sollte“, nickte er und lächelte seine Begleiterin selbstsicher an. „Und schöner sieht sie auch aus. Den Zauber habe ich tatsächlich selbst entworfen.“
Gemeinsam machten sich die beiden Magier wieder auf den Rückweg, und während Karma versuchte, sich den Sand aus den Haaren zu schütteln, warf sie etwas auf. „Auf den Dächern?“ Schmunzelnd rief sich Charon das Bild in den Kopf. An sich sprach nichts dagegen; er und Ronya übten häufig Parcours auf den Dächern Aloe Towns. Dennoch lachte er nach ein paar Sekunden des Überlegens auf. „Sicher, da spricht nichts gegen“, meinte er und grinste. „Aber warum so klein denken, Karma? Ich hätte eine Idee, wie wir ein wenig Zeit sparen können.“ Stehen bleibend wandte sich der Dargin der Oni zu, breitete die Arme aus, als wolle er ihr eine Umarmung anbieten. Die schwarzen Flügel in seinem Rücken breiteten sich hinter ihm aus, schlugen einmal, um sich bemerkbar zu machen.
„Sag, Karma... bist du schon einmal geflogen?“
Mit der Tsumiho in seinen Armen segelte Charon durch den abendlichen Himmel über der Wüste. Es war ein entspannter, ruhiger Flug, ein angenehmes Tempo, das erlaubte, die endlose Weite der sandigen Dünen wahrlich zu bewundern. Als anstrengend empfand der Dargin die Reise nicht, ganz im Gegenteil. Karma war definitiv schwerer als die meisten Menschen, aber Alles in Allem doch recht leicht zu tragen. Auch seine Ausdauer stand weit über Allem, was er für diesen Flug brauchen könnte. Im Vergleich zu ihrem Weg hierher waren die beiden ziemlich fix wieder zurück in Aloe Town, und so, wie sie es sich gewünscht hatte, landete Charon elegant auf einem der Dächer der Stadt, ehe er sie wieder absetzte. „Bitte sehr. Da wären wir“, lächelte er mit einer kurzen Verbeugung. „Ich hoffe, du hattest einen angenehmen Flug.“
Ganz egal war Karma der ästhetische Aspekt natürlich nicht … wenn auch eher in einem anderen Bezug. Sie dachte mehr an die Stammesfest und daran stark und gefährlich auszusehen – oder sich bei der Jagd auch an die Umgebung anzupassen. So strahlten ihre Augen bei Charons Ermutigung. „Oh ja! Ich muss aber in eine Situation kommen, in der ich sie brauche … oder lernen, wie ich Dinge an mir ganz bewusst verändere.“ Kleine Dinge wie Krallen waren einfach, aber komplexere Dinge fielen ihr schwer, wenn sie diese nicht auch gerade benötigte.
Karma hatte Charon und ihre Tante gegeneinander abgewogen und nickte, um ihre Worte zu bestätigen. Nicht nur aus Loyalität zu ihrem Stamm, Karma hatte bisher auch keine stärkere Person gesehen. Klar, Charon konnte mit Magie noch mehr, aber bisher hatte sie kein Gefühl dafür wie viel es wirklich war. Ihre Tante hingegen hatte mit Karma schon mal den Boden aufgewischt. Von dem, was ihre Schlussfolgerung in dem Weißhaarigen auslöste, bekam sie kaum etwas mit. Stattdessen grinste sie ihn breit an. „Wenn ich dich mal mitnehme, sagt sie sicher nicht Nein, dann kannst du es uns zeigen!“ Bis dahin blieb Ravis Mama in ihrem Kopf die Gewinnerin. Karmas einiger Ehrgeiz wurde von seinen Erzählungen über seine Fesseln angestachelt. „Das möchte ich das nächste Mal sehen und probieren!“ Vielleicht schaffte sie es nicht … aber sie hatte nicht vor, mit negativer Einstellung an die Sache ranzugehen. Karma musste daran glauben, dass sie es schaffen konnte, sonst würde das sowieso nichts werden. Zum Glück war die junge Oni ein willensstarker Sturkopf!
Als sie die Stadt erreichten wanderte Karmas Blick hoch zu den Dächern. Sie teilte ihren Wunsch mit Charon, dort oben heimzukehren. Nicht dass sie unten Angst hatte, aber dort oben war die Aussicht besser und sie fühlte sich stärker, freier. Charon ging darauf ein, und dann darüber hinweg. Während Karma schon in die Knie ging, um an die nächste Hauswand zu hüpfen oder einen Balkon ein paar Meter über ihrem Kopf anzusteuern, breitete der Magier die Arme aus und schloss sie um die Oni. Diese verharrte verwirrt, als sich hinter ihm wieder die großen Flügeln ausbreiteten. In ihrem Kopf machte es in etwa da Klick, als er seine Frage stellte. Karma schüttelte den Kopf. Gefallen und zu Boden geschwebt, ja. Sehr hoch gesprungen auch. Aber noch nie geflogen. Sie schloss die Arme um Charon und nützte die Froschbeine, um die beiden mit etwas mehr Schwung nach oben zu befördern. Ab da übernahm Charon es, sie auch oben zu halten. Der Wind rauschte ihr in den Ohren und Karmas Herz pochte schneller als gewöhnlich, als die Stadt unter ihnen kleiner wurde. So hoch oben war sie noch nie gewesen. Ihr Staunen schaffte es, sie den Flug über still zu halten – zumindest bis sie über ihnen einen Vogel noch viel höher entdeckte. „Schau mal!“ Mit großen Augen betrachtete sie, wie das Tier seine Kreise zog. Ein Geier? Wenig später ging es leider schon wieder hinab und sie wurde auf einem der Dächer abgesetzt. Karma schwankte ein wenig, als sie zum Stehen kam. Ihre Haare waren noch mehr durcheinander als nach dem Kampf, aber das machte ihr nichts aus! „Fliegen ist toll!“ Worte, die das Wunder nicht in Worte fassen konnten, dort oben zu segeln. Sie legte den Kopf in den Nacken und lachte. „Ich komm wieder hoch!“, versprach sie dem Vogel, der nur noch ein kleiner Punkt am Abendhimmel geworden war. Dann drehte sie sich zurück zu Charon und ging wieder in die Knie. Jetzt war sie dran! „Aufsteigen!“, wies sie ihn an und wartete, dass er auf ihren Rücken kletterte, bevor sie mit den kleinen Spinnenweben an ihren Händen und Füßen die Wand hinabkletterte und sich ins Gildenhaus aufmachte.
Wall Crawler: Spider Soul TYP: Elementlose Magie ELEMENT: --- KLASSE: I ART: Support MANAVERBRAUCH: 20 pro 3 Minuten MAX. REICHWEITE: Selbst SPEZIELLES: Partial Take Over VORAUSSETZUNGEN: Manaregeneration Level 3, Geschicklichkeit Level 2 BESCHREIBUNG: Bei diesem Take Over verändert der Anwender seine Haut an Händen und Füßen, um sie den Spinnenbeinen ähnlicher zu machen, heißt ihm wachsen mikroskopische Haare. Nun ist der Anwender in der Lage an Wänden und Decken zu hängen, wie eine Spinne und sich dort genauso schnell fortzubewegen, wie auf dem Boden. Besonders glatte Oberflächen, wie Glas oder polierte Metalle sind dennoch nicht erkletterbar. Auch nach Ende des Zaubers hat der Magier noch ein paar Sekunden, in denen er an der Wand hängen kann.
High Jump: Frog Soul TYP: Elementlose Magie ELEMENT: --- KLASSE: I ART: Support MANAVERBRAUCH: 20 pro 3 Minuten MAX. REICHWEITE: Selbst SPEZIELLES: Partial Take Over VORAUSSETZUNGEN: Manaregeneration Level 3, Geschicklichkeit Level 2 BESCHREIBUNG: Der Anwender verwandelt seine Beine in die eines Frosches und erhöht so seine Sprungkraft drastisch. Bei jedem Sprung ist der Magier nun in der Lage bis zu 6 Meter hoch zu springen und das ganz ohne Anlauf.
Helena
Anmeldedatum : 19.08.20 Anzahl der Beiträge : 911 Alter : 32
# 1 Eigentlich brauchte die Halbgöttin, die im Dienste der Rune Knights stand, keinen Vorwand mehr, um nach Aloe zu reisen. Es gab für sie triftige Gründe, die Stadt im Westen des Reiches auch so immer wieder zu besuchen. Dennoch fühlte es sich für sie noch ein wenig besser an, wenn sie ihre Reisen dorthin auch mit etwas Arbeit für ihre Gilde verbinden konnte. Durch ihre enger wachsende Verbindung zur Wüstenstadt, hatte die Magierin nun auch immer mal ein Auge auf die Aufträge, die dort ausgeschrieben wurden. Leider bot sich ihr, wenn sie Charon gerne wieder besuchte, nicht immer auch eine für ihr Anforderungsprofil passende Quest, die sie davor oder danach bearbeiten konnte. In diesem Falle mochte man meinen, dass die Expertise und das Können der Marinakis für die Quest, die sie annehmen wollte, ein wenig drüber war. Im Endeffekt ging es nur um Vandalen, vermutlich irgendwelche Jugendliche mit Flausen im Kopf. Vielleicht auch eine persönliche Fede unter Nachbarn. Es waren einfach Eier, die immer wieder auf eine Hauswand geworfen wurden. In der Vita der Magierin, die gegen Untote, Himmelswesen und andere Halbgötter gekämpft hatte, würde diese Mission vermutlich nicht einmal erwähnt werden. Aber Helena war nun mal eine Heroin, die sich auch den kleinen Problemen der einfachen Leute widmete. So sah es nämlich aus, blendete man ihren Eigensinn bei der Sache, der kaum zu verkennen war, einfach aus. Aber grundsätzlich war sich Helena tatsächlich auch für solche Aufgaben nicht zu schade. Es war nicht so, dass sie sich dafür nun irgendwie verbiegen musste. Sicher hätte die Magierin das Zeug, wesentlich wichtigere Aufgaben zu übernehmen. Sie besaß auch bereits seit langem die Reputation dafür, ein, wenn nicht zwei Ränge höher zu stehen und sich zu der Elite der Gilde zu gesellen, doch dafür fehlte es ihr an Engagement innerhalb der Rune Knights. Die Marinakis hatte zu viel um das sie sich persönlich kümmern musste. Sie hatte zu viele Nebenschauplätze, es war zu viel los in ihrem Leben. Vielleicht hatte das bald ein Ende, immerhin spitzte die Lage auf dem Olymp immer weiter zu. Bis dieses Kapitel in ihrem Leben aber geschlossen war und sie sich vollkommen frei einem folgenden zuwenden konnte, dauerte es sicher noch eine Weile.
Gut gelaunt spazierte Helena durch die Straßen der Wüstenstadt. Sie würde immer noch Zeit benötigen, sich an dieses einzigartige Klima zu gewöhnen, doch ihre magischen Fähigkeiten halfen ihr zumindest dabei, sich immer mal wieder abzukühlen, ohne klitschnass in der Öffentlichkeit herumlaufen zu müssen. Ein wenig Wasser über das Gesicht und den Kopf gekippt und mit ihrer Wassermagie dann wieder getrocknet. Niemand würde ihr etwas ansehen. Es wurde wirklich Zeit, dass sie sich Kleider zulegt, die für eine solch heiße Gegend gedacht waren. Vielleicht schaffte sie es ja nach diesem vermutlich kleinen und schnell abgehandelten Auftrag sich darum zu kümmern.
Geplant war, dass sich Helena mit ihrem für diese Quest zugeteilten Partner direkt vor Ort traf. Aufgrund der zuletzt gehäuften Besuche in Aloe, fand sie sich auch eigenständig immer besser dort zurecht. Sie erkannte häufig genutzte Wegekreuzungen oder orientierte sich an Läden, wie Cafés, Eisdielen oder Restaurants, die sie schon einmal besucht hatte. Dementsprechend war es gar nicht so schwierig für sie, die Adresse des Auftraggebers zu finden. Ob der Crimson Sphynx Magier schon vor Ort war und auf sie wartete? Es waren für Helena noch so ein, zwei Abbiegungen, dann würde sie direkt vor der besagten Hauswand, die zuletzt immer wieder beschmiert würde, auftauchen. Die Magierin fragte sich, ob sie auch gleich eine Sauerei zu Gesicht bekommen würde. Vielleicht waren die Spuren ja noch frisch!
Seit der ehemalige Krieger von Iron Maxim seinen Platz in der Gilde verloren hatte, hatte er sich nach einigen Wochen der Orientierung in Crimson Sphynx wiedergefunden. Dass Dastan nun Mitglied in einer Magiergilde war, löste noch immer ein wenig Unbehagen in ihm aus. Manchmal war er auch nicht sicher, ob er überhaupt dorthin gehörte. Der Karimi war ein miserabler Magier! Schon als Kind hatte er seine Befähigung dazu bemerkt, doch seither geheim gehalten. Er wollte zu den großen Kriegern von Champa gehören! Doch nun, da man ihn verbannt hatte, war es wohl an der Zeit, sich der Magie zu widmen. Das war so nervig! Er war bisher super mit seinen Waffen und Fäusten zurechtgekommen! Blöd nur, dass er mit seinem Austritt all seine Waffen bei Iron Maxim lassen musste. So verlangte es die Tradition. Das bedeutete jedoch, dass er sich nun neue beschaffen musste und das kostete Geld. Eine Großstreitaxt war bereits drin gewesen, doch eine Waffe reichte ihm nicht! Er liebäugelte mit einem Breitschwert oder einer Keule.. irgendetwas, das ordentlich weh tat! Aus diesem Grund nach Dastan so viele Jobs wie möglich an, um sich das nötige Kleingeld zu verdienen.
So auch diese undankbare Arbeit: Der Karimi konnte sich schöneres vorstellen, als faule Eier und gegorene Milch an einer Hauswand in der heißen Wüstenstadt. Aber die Bösewichte mussten geschnappt werden, damit der stinkende Spuk ein Ende finden würde. Die Großstreitaxt an den Rücken geschallt, flanierte der junge Mann gemütlich durch das Dorf und nutzte die Fensterscheiben der Schaufenster, um sein Aussehen zu prüfen und vielleicht auch ein wenig zu bewundern. Die Axt kam einfach gut an ihm! Die Hände locker in die Hosentaschen gesteckt, bog er um die letzte Ecke. Jemand von den Rune Knights wäre mit dabei. Das war verständlich, schließlich handelte es sich hier um eine Straftat. Es wäre lustig, wenn es Athena wäre. Die schrullige Nymphe war echt witzig gewesen, wenn auch total daneben. Sie war nicht unbedingt das, was Dastan sich von einer Frau wünschte, aber das war nicht wichtig. Mit ihr zusammenzuarbeiten hatte ihm Spaß gemacht! Aber wie standen die Chancen schon?
Dastan kam von der anderen Seite der Straße, weswegen er und Helena gerade aufeinander zugingen. Immer der Nase nach, denn das Haus stank bestialisch. Der Krieger verzog das Gesicht, bis er geradeaus einen brünetten Engel auf sich zukommen sah. Diese Dame hatte er hier ja noch nie gesehen! Und sie wäre ihm definitiv aufgefallen. Was für eine Schönheit! Ihre Ausstrahlung war wirklich vereinnahmend. Ein Jammer, dass er jetzt keine Zeit für die Süße hatte, denn er musste sich dem Stinkehaus widmen. Vor diesem blieb er stehen und rümpfte die Nase. „Richtig übel“, murmelte er und strich sich mit der Hand durch das dunkle Haar. Auch die Brünette betrachtete das Haus, woraufhin Dastan sich ihr doch kurz zuwandte und sie selbstbewusst angrinste: „Keine Sorge, die Verantwortlichen werden gestellt“, versicherte er ihr und zwinkerte der Fremden charmant zu.
# 1 Die Magierin ahnte ja noch gar nicht, was da auf sie zukommen würde, beziehungsweise worauf sie da grade zukam. Vermutlich konnte sie froh darüber sein, dass es eine Art Nebenwirkung der ihr von (einem) Gott gegebenen Magie war, mit einem übermenschlichen Sehsinn ausgestattet zu sein. Wäre es stattdessen eine sensiblere Nase gewesen, hätte sie die kriminelle Meisterleistung vermutlich schon mehrere Blocks weit gegen den Wind gerochen. So aber blieb ihr der beißende Gestank erst einmal erspart, bis zuletzt. Eben bis sie die Wand, die so gerne verdreckt wurde und um die es bei diesem Auftrag ging, erreicht hatte. Die Miene der Magierin verzog sich vor Ekel und sie konnte nicht anders, als sich die rechte Hand vor die Nase zu halten, bereit sich die Nasenlöcher im Zweifelsfall zuzudrücken und ihren Geruchssinn damit notfallmäßig abzuschotten. Etwa zeitgleich wie die Marinakis, traf ein junger Mann mit ihr am Tatort ein. Er kam aus der anderen Richtung gelaufen, sie liefen förmlich geradewegs aufeinander zu. Er bremste aber etwa auf ihrer Höhe ab und stoppte, genau wie sie es tat. Es wirkte fast so, als seien sie jeweils der Grund für das Stehenbleiben des/der anderen, so als hätten sie sich miteinander verabredet. Wenn das mal kein Zeichen war. Der Kerl war breit gebaut, sein Körper war auffallend gut proportioniert, was ihm eine natürliche Attraktivität verlieh. Mit seinen Körpermaßen gab er sicher einen formidablen Krieger ab. Jemanden wie ihn hätte die Halbgöttin in einer Schlacht sicher sehr gerne an ihrer Seite gewusst. Dass er zudem eine riesige Axt auf dem Rücken trug, passte also nur allzu gut ins Bild. Ebenso wie die Narben in seinem Gesicht, die vermutlich aus einem todernsten Kampf stammten. Zwei strahlendgrüne Seelenspiegel stachen aus dem mit Makeln des Krieges versehenen Gesicht hervor, auf die Helena zunächst auch ihren Fokus legte, als der Mann sie ungeniert ansprach. Das tat er ausgesprochen lässig, fast schon ein wenig zu selbstsicher, wie es schien. Aber eine ordentliche Portion Arroganz war ihr nicht fremd, immerhin steckte sie auch in ihr. Der Kerl merkte jedenfalls an, dass die „Verantwortlichen“ bald gestellt werden würden. Trotz des abartigen Geruchs, zwang sich Helena ein Schmunzeln auf die Lippen. Ehe sie jedoch antwortete, wanderte ihr Blick umher. Außer den Beiden war niemand zugegen, was daran liegen mochte, dass diese Mauer weitläufig umlaufen und gemieden wurde. Dass diese Kriegergestalt dies nicht tat, konnte bedeuten, dass er… “Richtig, genau aus diesem Grund bin ich hier.“, waren die ersten Worte, die sie grinsend an ihn richtete. “Sag bloß, du bist es auch?“ Ja, klar! Es musste einfach so sein! Die Marinakis nahm ihre rechte Hand von der Nase und schob an deren Stelle ihre andere, während sie ihrem Gegenüber die freigemachte für einen Handschlag reichte. “Helena Marinakis, von den Rune Knights.“, stellte sie sich vor. Einen positiven Ausdruck beizubehalten, fiel ihr bei dieser Luftverschmutzung wirklich schwer, doch gab sie sich der Höflichkeit wegen äußerste Mühe. “Das ist ja wirklich eine ordentliche Schweinerei, die hier veranstaltet wurde.“, merkte Helena dann an, kaum hatte sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf die Missetat gelegt.
Niedlich, wie sie sich ihr Näschen zuhielt. Frauen waren einfach so wundervolle Geschöpfe, so liebenswert und schützenswert! Doch er durfte sich nicht zu sehr auf die Gesellschaft der Fremden einlassen, schließlich hatte er ein klares Ziel vor Augen: Geld für Waffen! Seine zweite, große Liebe: Schwere Waffen! Alles, was beim Anheben und Schwingen keine Kraft kostete, war ein Kinderspielzeug. Mit so etwas wollte sich der Krieger nicht abgeben. Dennoch war es an der Zeit, der Dame zu signalisieren, dass er, Dastan Karimi von Iron- äh, Crimson Sphynx sich den Übeltätern annehmen würde. Männlich und cool, wie er nun einmal war, musste er sich auch die Nase nicht zuhalten, denn von so ein bisschen Gestank würde er sich nicht beeindrucken lassen. Pah, dieses Haus ist doch gar nicht gegen die faulende Leiche der Hydra, welche er gemeinsam mit seinen Kriegern damals aus der prallen Sonne von Champa abtragen musste! Lächerlich, die paar Eier und das bisschen Milch.
Das Glück war dem jungen Mann einmal mehr hold. Kaum hatte er die Süße angesprochen, zeigte sie bereits ihr schönes Lächeln und stellte fest, dass die beiden aus demselben Grund hier waren. Sofort hellte sich die Miene Dastans noch weiter auf und er grinste die Frau überrascht, aber erfreut an. Gerne nahm er ihre Hand entgegen und nahm sie in seine, um die Begrüßung zu vollenden. Helena Marinakis, wundervoll. Noch so eine hübsche Maus bei den Rune Knights? Aska, Athena, Helena.. allmählich verstand Dastan, warum Maxwell sich dieser Gilde angeschlossen hatte. Doch auch der Wüstenpalast hatte einzigartige Frauen zu bieten. Allen voran Aeryn, aber auch Cassandra war einfach faszinierend. „Mein Name ist Dastan Karimi, ich bin für Crimson Sphynx hier. Freut mich sehr, Helena“, stellte er sich freundlich vor und lächelte sie gen Ende kokett an. Die Fragen nach ihrem Alter, ihren Hobbies und Lebenszielen verkniff er sich vorerst lieber. Nichts überstürzen! Cool bleiben. Na, als ob dem Dastman das schwerfallen würde.
Nur weil Dastan den Gestank mit all seiner Willenskraft und Lässigkeit besiegt, bedeutete das nicht, dass er ihn nicht wahrnahm. So widmete auch er sich wieder der Hausmauer. Er nickte zustimmend. „Das kannst du laut sagen. Für so etwas habe ich kein Verständnis, das geht über einen Scherz hinaus“, verurteilte er die Tat. In seinen Gedanken waren das ein paar dämliche Jugendliche, die nicht wussten, wo Grenzen lagen. Ob er mit diesem Bild rechtbehalten sollte? Dann wandte er sich wieder Helena zu und lächelte sie an. „Sprechen wir erst einmal mit der Bewohnerin und melden uns bei ihr an. Vielleicht hat sie ja bereits eine Vermutung, wer das war“, schlug Dastan vor und machte eine einladende Handbewegung in Richtung Haustür. „Nach dir, Hübsche“, lud er sie ein, vorauszugehen. Wie ein wahrer Gentleman!
# 2 Die positive Reaktion des Kriegers, auf die Information, dass Helena da war, um sich um diese Wand, beziehungsweise um den für die Sauerei Verantwortlichen zu kümmern, blieb definitiv nicht verborgen. Sie bemerkte, wie sein entspannter, cooler Ausdruck noch etwas auflockerte und wie er ihr ein Grinsen schenkte. Neben diesem schenkte, nein, lieh er ihr auch seine Hand. Er griff die zur Verfügung gestellte Ihrige und vollendete die Bekanntmachung, indem er auch sich vorstellte. Dastan Karimi, so der Name des Mannes, der ihr bei den Ermittlungen bezüglich des Vandalismus zur Hand gehen würde. Seines Zeichens Magier der hiesigen Gilde, Crimson Sphynx, doch das wusste Helena ja bereits zuvor. “Die Freude ist ganz Meinerseits.“, antwortete sie ihm lächelnd, wie es die Höflichkeitsformen verlangten. Als die strahlenden Blicke sich voneinander lösten und auf die verunreinigte Wand richteten, ging es dann auch gleich an die Arbeit. Zuerst fällten die Zwei ein Urteil darüber und das fiel für beide etwa gleich aus. Die Runenritterin nickte zustimmend, als ihr Gefährte erklärte, dass eine derartige Tat über die Grenzen jedweden Humors hinausging. Lustig war daran nun wirklich nichts mehr. Das war einfach nur ekelhaft und bösartig. “Ja, das wäre wohl das Beste.“, stimmte Helena dann erneut zu, als Dastan vorschlug, mit den Bewohnern zu sprechen, um Verdächtige auszumachen und eine erste Spur zu ergattern. Das Lächeln der Magierin flammte noch einmal auf, als er sie als „Hübsche“ bezeichnete, als er ihr den Vortritt lassen wollte. Flirtete er etwa mit ihr? “Sofort. Ich will nur eben…“ Statt sich großartig zu erklären, setzte sie ihr Vorhaben einfach in die Tat um. Ihr Kollege würde ja dann sehen, was sie zu tun gedachte und es bestimmt auch gutheißen. Dessen war sie sich sicher. Helena trat noch ein wenig näher an die verschmierte Wand heran. Sie ummantelte ihren rechten Arm mit dem göttlichen, pechschwarzen Wasser. Ein Zauber, den sie normalerweise dazu verwendete, ihren Gegnern ordentlich eine zu verpassen. In diesem Fall jedoch zweckentfremdete sie ihn. Die Ritterin fuhr mit ihrem verlängerten Arm über die Wand und spülte auf diese Art die gröberen Verunreinigungen, sowie Eierschalen Reste herunter. Keine Grundreinigung, aber vermutlich würde es gegen den enormen Gestank helfen, der wirklich ablenkte! Als die Wand grob vom Dreck befreit war, schob Helena noch das ganze Erzeugte Wasser die Straße entlang, zum nächsten Abwasserschacht, in dem es gemeinsam mit dem Schmutz in die Kanalisation abfließen konnte. “So ist es besser.“, urteilte die Halbgöttin, nachdem sie noch einmal vorsichtig durch die Nase eingeatmet hatte. Tatsächlich war die Luft schon nicht mehr ganz so verpestet. “Dann mal los.“, lächelte die Magierin Dastan noch entgegen, ehe sie dann verspätet auf die Sache mit dem Vortritt zurückkahm und sich in Bewegung setzte. An der Tür des Hauses angekommen, betätigte sie den großen Türklopfer, der mitten darauf prangte. Metall stieß auf Metall, laute Klopfgeräusche hallten über die Straße. Es dauerte kurz, bis plötzlich kräftige Stampfgeräusche ertönten. Die Tür wurde aufgerissen und ein Mann gehobenen Alters trat halb heraus. Er hatte eine Hand gehoben, hielt einen Pantoffel darin, bereit ihn quer über die Straße zu schmeißen! “IHR SOLLT ENDLICH-„ Verdutzt hielt er inne, als er bemerkte, dass dies kein weiterer Kinderstreich war. “Was wollt ihr?“, fragte er eher unfreundlich. Helena war sofort nach hinten gewichen, als die Tür aufsprang. Intuitiv hatte sie eine Hand auf ihr Brustbein gelegt und scharf eingeatmet. Was war denn in den Kerl gefahren?
Zauber:
Water God’s Tentacle Gloves TYP: Lost Magic ELEMENT: Wasser KLASSE: II ART: Nahkampf MANAVERBRAUCH: 40 (32) pro 3 Minuten MAX. REICHWEITE: 1 Meter SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 4, Water God’s Punshing Gloves BESCHREIBUNG: Bei diesem Zauber konzentriert der Magier in einer oder beiden Händen Mana, um sie samt Unterarmen mit pechschwarzem Wasser zu umgeben. Dieses erhöht den Wiederstand an jenen Stellen und verstärkt durch das zusätzliche Gewicht die ausgeteilten Faustschläge. Bei diesem Zauber werden die Hände und Unterarme mit soviel Wasser umgeben, dass sich dieses bei Schlägen ausdehnen und die Arme damit verlängern kann. Das ermöglicht dem Anwender einen Kampf auf mittlerer Distanz. Die getroffenen Stellen werden nass, was auf Dauer dazu führen kann, dass sich die Kleidung des Gegners vollsaugt und seine Bewegungen erschwert.
Beherrschung:
Willenskraft Level 5: Die Reichweite der Wassertentakel steigt auf 2 Meter.
Water God’s Authority TYP: Lost Magic ELEMENT: Wasser KLASSE: II ART: Support MANAVERBRAUCH: 50 (40) (35) pro Minute MAX. REICHWEITE: 10 Meter SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 5, Manaregeneration Level 4 BESCHREIBUNG: Wasser gehorcht dem Willen der Meeresgötter. Eine Fähigkeit, die auch dem Godslayer des Wassers weitergegeben werden kann. Water God's Authority erlaubt es dem Anwender, Wasser zu befehligen und es so zu bewegen. Mit einer Schnelligkeit und Tragkraft, die der Willenskraft des Anwenders mit einem Maximum von 6 entspricht, kann er es so innerhalb seiner Reichweite auf Oberflächen verschieben oder wie an einer Schnur durch die Luft ziehen. Der Anwender kann eine Wassermenge von 50 Litern kontrollieren, was etwa dem Inhalt eines Wäschekorbes entspricht.
Beherrschung:
Willenskraft Level 7, 60 Mana pro Minute (48): 150 Liter (Badewanne) Willenskraft Level 8, 70 Mana pro Minute (56): 500 Liter (Whirpool) Willenskraft Level 9, 80 Mana pro Minute (64): 1000 Liter (m³) Willenskraft Level 10, 100 Mana pro Minute (80): 10.000 Liter (10 m³)
Die erste Begegnung zwischen Helena und Dastan startete durchaus positiv. Sie waren beide offene Menschen, waren um kein Lächeln verlegen und sprachen herzlich miteinander, als würden sie den lieben langen Tag nichts anderes tun. Obendrein waren sie sich einig, dass einerseits derartiger Vandalismus kein Jugendstreich mehr war und weiterhin der nächste logische Schritt das Befragen der Bewohner war. Das lief doch wie am Schnürchen! Helena war echt eine traumhaft schöne Frau und der Auftrag stand für den Krieger bereits jetzt unter einem guten Stern! Sollte er herausgefunden haben, dass sie Single ist, würde er sie mit Sicherheit noch einladen wollen. Und wie sie strahlte, als er ihr das Kompliment gemacht hatte! Was für eine süße Maus!
Mit großen Augen beobachtete Dastan dann, wie die Ritterin einfach die Hausmauer reinigte. Im ersten Moment war er total schockiert darüber, dass sie mit schwarzer Brühe drüber malen wollte, doch dann bemerkte er, dass es (mehr oder weniger) normales Wasser war. Dieses ließ die Magierin dann noch in den nächsten Kanal abfließen. Der Karimi konnte nicht anders, als aufzulachen. „Wirklich der Hammer! So ist es für alle viel erträglicher!“, freute er sich und staunte zugleich, was man mit Magie so alles bewerkstelligen konnte. Wirklich schade, dass er sich nie großartig damit auseinandergesetzt hat. Helena klopfte an die Tür des Auftraggebers und kurz darauf kam ein älterer Mann an, riss seine Haustür auf und drohte den Magiern mit einem Pantoffel. Dastan stand einfach nur da und grinste. Kreativ! Den eigenen Schuh als Waffe zu nutzen. Die Marinakis war reflexartig zurückgewichen, weswegen Dastan vortrat. „Keine Sorge, werter Herr, sie können ihren Hausschuh wieder weggelegen!“, lachte der Krieger amüsiert und blickte in die misstrauische Visage des Mannes. „Das ist die Magierin der Rune Knights und ich komme von der hiesigen Gilde. Wir sind wegen des Vandalismus an ihrem Haus hier“ Die Miene des Älteren wurde weicher, er schien sich zu beruhigen. „Und diese Dame war sogar so freundlich, Ihre Wand zu reinigen! Ist sie nicht wundervoll?“, fragte Dastan grinsend, blickte aber natürlich im nächsten Augenblick schon zu Helena und zwinkerte ihr zu. Erstaunt ging der Mann ums Eck und sah, dass seine Mauer tatsächlich besser aussah. „Oh.. ja.. das ist.. vielen Dank. Bitte kommt herein“, lud er die beiden in sein Haus ein. Es schien ihm schwergefallen zu sein, sich bei Helena zu bedanken.
Im Haus selbst war alles sehr altbacken und traditionell eingerichtet. Der Mann brachte seine Gäste in die Küche, wo seine Frau gerade den Abwasch vom Frühstück machte. „Ihr wollt mich sicher fragen, ob ich eine Ahnung habe, wer uns das antut. Nun, die Antwort lautet Nein. Weder ich noch meine Frau haben Feinde oder Menschen in unserem Umfeld, die uns schaden wollen. Zumindest dachten wir das. Wir sind ratlos! Die Hausmauer ist das eine, doch der Gedanke, jemand will uns schaden, ist belastend! Bitte tun Sie etwas!“
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