Ortsname: Der große Basar Art: Freifläche Spezielles: --- Beschreibung: Der große Basar ist das Aushängeschild Aloe Towns, finden sich hier doch alle Waren, die man sich vorstellen kann. Von hier gelangen Güter aus dem gesamten Reich in die westlichen Regionen, die nur dünn besiedelt und auch nicht ausreichend mit dem restlichen Königreich verbunden sind. Anders als bei vielen Märkten im gesamten Königreich endet auf dem großen Basar der Markttag nie, selbst mitten in der Nacht haben etwa die Hälfte der Buden geöffnet und bieten ihre Waren an, auch wenn die Anzahl von dubiosen Geschäften gerade bei Dunkelheit ansteigt.
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Kenji
Anmeldedatum : 09.06.23 Anzahl der Beiträge : 248 Alter : 20 Ort : Maldina
Oh man. Wieso musste bloß immer so leicht zu verunsichern sein? Wie hatte Vahid noch immer nicht die Schnauze voll davon? Auf die Frage hin kam nur ein kurzes Kopfschütteln. Selbst wenn er es gewollt hätte, hätte er es wohl kaum geschafft, irgendjemanden zu verprügeln. Eher würde es andersherum laufen. "Wieso sollte jemand dich anpöbeln? Du bist doch viel zu groß und stark ..." Das Blondchen hatte doch am eigenen Leib gemerkt, wie furchteinflößend sein Gegenüber sein konnte, wenn man ihn nicht kannte. Dass er eigentlich das exakte Gegenteil war, konnte nicht jeder hier wissen, oder? Nervös wackelte Kenni auf den Füßen hin und her. Irgendwie war alles gerade so unklar. Eigentlich wusste er doch, dass er dem Größeren vertrauen konnte und eigentlich tat er das ja auch. Er war bloß so verflucht verunsichert. Vermutlich machte er sich, wie so oft, vollkommen umsonst Sorgen. Genau deswegen war es besser, wenn er einfach nachfragte, richtig? Nach kurzem Zögern packte er also mit seinen Gedanken aus. Die Antwort, die er zuerst bekam, war absolut nicht das, was er erwartet hatte. Er hatte mit bösen Worten gerechnet oder vielleicht auch netten. "Oh..." Schweigen. Was er darauf antworten sollte, wusste er nicht. Zum Glück musste er das gar nicht. Nach einem kurzen Moment wurde seine Hand vom Shirt gepflückt, warme Finger legten sich zwischen seine. "J-ja." Fand Vahid das wirklich? Störte es ihn wirklich kein Bisschen, dass Kenni das exakte Gegenteil war? Das war beruhigend. Sehr sogar. Trotzdem schaute er nur wiederwillig auf, als er dazu aufgefordert wurde. Die Haare hingen ihm noch immer mitten ins Gesicht, boten ihm zumindest einen kleinen Schutz. "Danke", murmelte er und lehnte sich leicht gegen die warme Berührung an seiner Wange. "Ich bin froh, dass du mich so siehst." Er war also mehr als nur ein kleiner, lustiger Zeitvertreib, richtig? Soetwas sagte man doch nicht zu jemandem, den man nur als Spielzeug sah. Den kurzen Versprecher nahm er seinem Gegenüber nicht weiter übel. Sprechen und die richtigen Worte finden konnte wirklich schwer sein. Das kannte er selbst nur zu gut. "Ich we-weiß nicht, ob wir das auf offener Straße tun sollten ..." Die eigenen Finger klammerten sich noch ein wenig fester an die seines Gegenübers. Alleine das Händehalten hatte für gemeine Kommentare ausgereicht. Was, wenn sie noch einmal von den falschen Leuten gesehen wurden? Für einen Kuss gab es keine platonischen Ausreden. "A-also versteh mich nicht falsch, j-ja? Natürlich will ich. Aber du könntest Ärger bekommen. Das will ich nicht." Er konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, jemals keinen vahid'schen Kuss zu wollen, doch es wäre egoistisch, jetzt einen zu verlangen, oder? Anstatt sich den Lippen, nach denen er sich eigentlich sehnte, zu widmen, ließ er die Stirn gegen die Brust des Dunkelhaarigen fallen. "Ich will einfach nicht, dass du wegen mir Probleme kriegst. Das könnte ich mir nie verzeihen", nuschelte er gegen die angenehm warme Haut. So stark und widerständig, wie der Draconia auch wirken mochte, Kenji konnte sich nicht vorstellen, dass all die bösen Worte, die manche Leute bereit hielten, spurlos an ihm vorbei gehen würden. Vielleicht konnte der Blondschopf den Größeren nicht mit mutigen Worten oder fliegenden Fäusten schützen, doch sich zurücknehmen, damit sie nicht die falsche Aufmerksamkeit auf sich zogen, das konnte er. "Ich weiß wir kennen uns noch nicht mal lange, aber du bist mir echt wichtig." Genau deshalb wollte er auch nicht, dass Vahid sich Sorgen machte. Er musste sich Mühe geben, seine eigene Trauer unter Kontrolle zu halten. "Es ist echt schwer, in deiner Gegenwart lange traurig zu sein." Oh man, er wollte ihn jetzt echt gerne küssen, aber das ging nicht. Langsam trat er einen Schritt zurück, schüttelte sich die Haare aus dem Gesicht und schenkte dem Drachensohn ein wackeliges Lächeln. "Danke, dass du für mich da bist." Zumindest für den Blondschopf war das etwas wirklich besonderes und irgendwann würde er es doppelt und dreifach zurückzahlen. Sobald er wusste, wie er das tun konnte! "Jetzt sollten wir uns aber lieber endlich um unsere Quest kümmern. Sonst ist der Tag noch rum, bevor wir losgelegt haben!" Wären da nicht seine Katzen, würde ihn das nicht weiter stören, doch ihnen zuliebe musste er sich ranhalten. "Außerdem wartet bestimmt gerade jemand schon auf unsere Hilfe." Auffordernd zog er seinen Begleiter in die (vermutliche) Richtung des schwarzen Bretts. Sein Tatendrang war größer denn je.
Kenji wollte keinen Kuss? Vahid brummte leise. Wie ein alter Motor, der eine Weile brauchte, um die neuen Informationen zu verarbeiten. Der Drachensohn hatte verstanden, dass sein neuer Freund nahe am Wasser gebaut war und schnell verunsichert wurde, doch er war der Quelle des Ganzen noch nicht näher gekommen. Alles, was Vahid Kenji daher in dieser Situation bieten konnte, war ein zuhörendes Ohr und Trost, wenn auch nicht vollkommenes Verständnis. Doch insgeheim hatte der Ohara natürlich recht. Vahid versuchte sich nicht von bösen Blicken und fiesen Kommentaren einschüchtern zu lassen. Er war außerdem der Letzte, der Menschen ihren natürlichen Instinkt absprechen würde, auf ungewöhnliche Dinge misstrauisch zu reagieren. In der Wildnis war diese Initialreaktion unabdingbar. Aber es stach natürlich, am Rande der Gesellschaft zu sein und ständig wie durch ein Schaufenster auf die normalen Personen zu blicken. Vor allem, wenn man eigentlich aktiv nichts tat, um sich abzugrenzen. Umso kostbarer war Kenjis Aufmerksamkeit und Aufgeschlossenheit für den Dragonslayer. Nie hätte er ihn für nervig empfunden oder als Bürde. Lächerlich kamen Vahid seine Unsicherheiten vor, so im Vergleich zu all den positiven Dingen, die der Ohara bisher in sein Leben gebracht hatte. Und das in nur einem Tag! Vahid schüttelte leicht den Kopf und tätschelte den blonden Schopf, der sich an seiner Brust barg. Er sagte nichts, denn er wusste nicht, was man hier zu sagen hatte. Vahid war gut darin, einfach da zu sein. Es dauerte daher einen Moment, bevor er die für ihn richtigen Worte zusammengekramt hatte. "Lass das mal meine Sorge sein", sprach er durchaus fest nach unten in den Strohkopf und drückte kurz die Lippen auf einen Wirbel dort. Mit einem tiefen Atemzug nahm er den beruhigenden Duft Kenjis erneut auf und freute sich ebenso über dessen Anwesenheit wie es der andere zu tun schien. Vahid konnte das nur viel schwerer ausdrücken, denn emotionale Artikulation war noch nie seine Stärke gewesen. "Gibt auch keinen Grund, traurig zu sein! Vergiss die Pissflitschen, lass uns die Quest machen, genau!" Vahid wackelte etwas herum, als wäre der Tatendrang ohnehin wichtiger als die ehrlichen Worte des Ohara, die, wenn man genau aufpasste und den Drachensohn im richtigen Winkel erblickte, doch tatsächlich dafür gesorgt hatten, dass dessen Nase und Wangen etwas rötlicher geworden waren und der selbstbewusste Vahid gar den Blick zur sandigen Straße abwandte. Passierte eben nicht oft, dass man so nette Dinge zu ihm sagte ...
Insofern brauchte es nicht Überzeugungsarbeit, um den Dragonslayer in Bewegung zu versetzen. Eifrig ließ er sich von Kenji auf den Platz schleifen, hinaus aus den Seitengassen und hinein in das geschäftige Treiben des Basars. Die Menschenmassen teilten sich vor Vahid etwas rüpelhafter Art, sich Platz zu verschaffen, und nachdem er gesehen hatte, dass vor dem schwarzen Brett ebenfalls ein kleiner Auflauf war, baute er sich zur vollen Größe auf und langte einfach mit langem Arm über die Köpfe anderer hinweg, um wahllos einen Zettel zu erbeuten. Er wedelte mit dem Schreiben durch die Luft und hoppste zu Kenji, um ihm das Schriftstück zu zeigen. "Küste im Westen ... Da hat jemand eine Glücksmünze verloren! Schau." Vahid war nicht sonderlich schnell im Schreiben, aber Lesen konnte er problemlos. Er zeigte Kenji das Schriftstück und legte den Kopf schief. "Boah, die Belohnung ist echt hoch. Und nur ein wenig am Strand rumgraben?! Sollen wir einen Wüstengleiter nehmen?" Dann würde Kenji zwar sehen, wie Vahid mit Fahrzeugen umging, doch war etwas Übelkeit nicht ein geringer Preis für finanzielle Sicherheit? Alles für die Katzen ... und ein bisschen mehr Zeit zusammen.
Vielleicht würde Kenji irgendwann lernen, seine Sorgen abzugeben und gehen zu lassen, doch heute war dieser Tag nicht. Stattdessen schob er den Strohkopf leicht gegen die Berührungen des Größeren, konnte ein Lächeln dabei einfach nicht verhindern. Kaum etwas auf dieser Welt war so schön, wie die Wärme, die dadurch unter seine kühle Haut sickerte. "Die ... was?" Er vermutete, dass es ein Schimpfwort war, dass Vahid da gerade benutzt hatte, aber gehört hatte er es noch nie zuvor. Dementsprechend hob er fragend den Blick, nur um gerade noch mitzubekommen, wie sein Gegenüber genau diesem auswich. Mit seinem zuckersüßen Begleiter im Schlepptau ging es nun also endlich zu dem Questboard, das bereits gut besucht war. Besorgt schielte das Blondchen auf all die Leute, die sich dort tummelten, doch für den Draconia waren die selbstverständlich kein Problem. Als wäre es das selbstverständlichste der Welt, griff er einfach über die Köpfe hinweg und schnappte sich, was er greifen konnte. Man, es war echt praktisch, so groß zu sein! Neugierig linste er auf den Zettel, der ihm entgegen gehalten wurde und überflog eilig die Worte. Zwar war Kenji deutlich besser darin, Dinge zu verlieren, als sie zu finden, aber es klang trotzdem machbar. Die mehr als üppige Belohnung war der finale Nagel im Sarg. Da hatten sie einen wirklichen Glücksfang gemacht! Eifrig nickte er. "Die machen wir!" Ja, er hatte wirklich das Gefühl, dass er das hinbekommen würde. Mithilfe seiner Magie hatten sie sogar noch ein suchendes Augenpaar mehr. Ganz egal, wo sich die Münze versteckte, Team Vahenji konnte sie nicht entkommen! Trotzdem zögerte der Blondschopf, die Brauen zogen sich fragend zusammen. "Einen Wüstengleiter?" Man, heute wurde er echt mit lauter Worten, die er noch nicht kannte, bombadiert. "Ich weiß zwar nicht, was das ist, aber ich bin mir sicher, dass es eine gute Idee ist!" Wer, wenn nicht Vahid, wusste, wie man in der Wüste am schnellsten - und hoffentlich auch am billigsten - vorankam? Kenni verließ sich voll und ganz darauf, dass sein Begleiter die beste Wahl treffen würde. Damit ging es also an die Küste. Das war irgendwie aufregend. Eigentlich wusste der Kleinere, dass sie dort nicht zum Vergnügen waren, nicht zum Spaß haben und schon gar nicht zum Planschen und Baden. Ganz genau genommen hatten sie sogar ein wenig Zeitdruck, weil er ja nach Hause musste, aber Mochi und Purin würden es ihm sicher verzeihen, wenn er eine halbe Stunde später kam, oder? Das Meer erinnerte ihn schließlich an zuhause. Wie oft hatte er seine Füße einfach im warmen Sand versenkt und den Wellen sein Herz ausgeschüttet? Ihr sanftes Rauschen war wie beruhigendes Geflüster gewesen. Inzwischen war er nicht mehr so alleine, doch das Gefühl, dass der Ozean ein alter, vertrauter Freund war, würde er wohl niemals verlieren. Mit einem warmen Lächeln auf den Lippen schielte er seitwärts nach oben, während er sich von Vahid zu diesen 'Wüstengleitern' führen ließ. Ein echter Freund aus Fleisch und Blut war hundert mal besser."Hey sag mal, wenn wir die Münze erfolgreich gefunden haben, können wir dann zur Feier des Tages eine Runde schwimmen gehen? Ich war so lange nicht mehr am Meer." Er vermisste nur wenige Dinge an seinem alten Leben, die unendlichen Weiten des Wassers zählten definitiv dazu. Schwimmbäder, Flüsse und Seen waren allesamt nicht das Gleiche. "Nur kurz. Und nur, wenn du magst. Ist ja bestimmt warm da. Und das Herumgerenne total anstrengend. Aber echt nur, wenn du magst. Wäre aber bestimmt lustig."
Vahids Größe gereichte ihm zwar auch oft zum Nachteil, doch in den meisten Fällen war sie nützlich. Er konnte weit schauen, wenn er sich streckte, wirkte imposanter und hatte lange Arme und Beine. Da ließen sich allerlei Missgeschicke wie angedonkte Schädel und zu wenig Platz in Zugkabinen verschmerzen. In der Wüstenstadt war es auch nicht schlimm, wenn beim Schlafen die Füße aus der Decke ragten und man zu lang für herkömmliche Betten war, denn obwohl es nachts natürlich kühler wurde, wurde es nie frostig. Den Zettel überließ der Drachensohn seinem Begleiter, denn er hatte nicht wirklich Stauraum am Leib. Die Pluderhosen besaßen zwar rein theoretisch Taschen, doch waren diese eben nicht sonderlich sicher. Er wollte ihre Rückversicherung zur Bezahlung nicht verlieren, also trug er hier alle aufkommenden körperlichen Lasten und Kenji die Verantwortung.
"Wüstengleiter hab ich vor Kurzem getestet. Cassandra und ich haben auch einen benutzt, um zu einer Pyramide zu kommen." Vahid erklärte damit weder, was ein Wüstengleiter war, noch glaubte er, dass Kenji seine Gildenkameradin kannte, aber der Drachensohn war ja nicht gerade dafür bekannt koheränte Informationen zu behalten oder wiederzugeben. Beim Laufen wuselte er um Kenji herum wie ein aufgeregter Hund beim Gassigehen. Einerseits war Vahid aufgeregt, andererseits schirmte er damit den Kleineren auch vor den Menschenmengen auf dem Basar ab, den sie durchqueren mussten, um zum Ausgang der Stadt zu kommen. Hier spendeten die aufgespannten Tücher über den Dächern noch Schutz vor der brennenden Sonne, doch sobald sie die Randbezirke erreichten und das Stadttor in Sicht kam, brutzelte die Sonne unbarmherzig auf die beiden herab. Vahid, der sein halbes Leben in der Wüste selbst verbracht hatte und ohne sein eigenes Wissen von Nomaden abstammte, machte das wenig aus, doch der leichenblasse, immer kühle Kenji bekam hoffentlich keine Probleme ... Wasser klang da super! "Klar können wir schwimmen gehen!", stimmte der Slayer begeistert zu. Wasser war zwar sozusagen das Anathema zu seinem Element, aber selbst er würde nach einem langen Tag das kühle Nass nicht verschmähen. Ein sonderlich talentierter Schwimmer war er zwar nicht, aber solange Kenji nicht verlangte einen Marathon im Gewässer zurückzulegen, würde er es schon schaffen, mit ihm zu planschen. "Außerdem sehe dich dann wieder nack-" Vahid führte den Gedanken nicht weiter aus, grinste nur und unterbrach sich, um sich beim Durchqueren des Stadttors neu zu orientieren. Mal sehen ... Die Oase lag in diese Richtung!
Einen kurzen Marsch durch einen plattgetrampelten Wüstenpfad später fanden sich die beiden Magier in einer Oase wieder. Einige Karawanenzelte waren dort aufgespannt, und am großen Wasserloch wuschen einige Gestalten in weiten Stoffen verschiedene Textilien. Ein paar Kinder planschten im Wasser, während woanders Kamele grasten und Händler kleine Erfrischungen anpriesen. Etwas abseits befand sich eine Ansammlung an hölzernen Gefährten, die an große, mit Segeltuch ausgestattete Schlitten erinnerten. Breite Kufen gewährten sicheren Stand auf dem rutschigen Sand. Ein Mann mit einem Turban pflegte sie und verzog das Gesicht zu sieben Tage Regenwetter, als er Vahid sah. Dieser jedoch drückte ihm ein paar Jewel in die Hand. Es sorgte für leichte Besänftigung. "Bitte keine erneuten Verluste ... Crimson Sphynx ...", murmelte er und schüttelte leicht den Kopf, überließ den beiden jedoch nach diesen ominösen Aussagen das Gefährt. Vahid betrachtete es einen Moment lang, als würde es ihn gleich beißen, ehe er auf die glatte Oberfläche hüpfte und Kenji einfach mit einem "Hopp!" an der Taille greifen und zu sich hochheben wollte. Oben zeigte er auf eine Vielzahl an Hebeln. Für ihn war das zu komplex, aber es war eigentlich recht offensichtlich, dass es nur einen Hebel für die Kufen, einen für die Segel und einen zum Ausfahren von Bremsstacheln gab. Jedes Kind, das schon einmal eine Seifenkiste bedient hatte, würde hinter die Funktionsweise steigen. "Also die fahren mit dem Wind, und wir müssen nur ganz lange gerade aus, das sollte also kein Problem sein. Aber du musst fahren, Kenji. Mir wird nämlich schlecht, sobald wir losdüsen ..." Schon jetzt rieb sich Vahid leicht den Bauch, der sich bereits durch die bloße Präsenz auf dem Holz mulmig anfühlte.
Oweh, für den Draconia war diese Wüstengleiter-Sache also auch noch realtiv neu? Ein wenig nervös kratzte sich Kenni am Hinterkopf. Naja, was sollte schon schief gehen? Nur, weil man in etwas unerfahren war, hieß das ja nicht, dass man auch schlecht darin war. Auf die Hilfe des Blondschopfs konnte man in dieser Hinsicht kaum zählen, der wusste schließlich noch immer nicht, was er sich auch nur annähernd darunter vorstellen sollte. Er würde sich wohl oder übel überraschen lassen müssen. Außerdemm waren seine Gedanken gerade viel mehr daran interessiert, wer eigentlich Cassandra war. Eifersüchtig war er natürlich nicht - warum auch? Er fand es spannend, was Vahid wohl für Freunde hatte und ob sie wohl genauso cool waren. Ob er sie auch irgendwann kennenlernen würde? Allzu lang hielten sich seine Gedanken jedoch nicht bei der jungen Frau. Zügig wanderten sie weiter zu ihrem Zielort und den Dingen, die man dort tun konnte. Währendessen folgte der Strohkopf stets und ständig dem herumwusendeln Drachensohn. Wie konnte er bloß so unendlich viel Energie haben? Der Körper des Blondchens war immer noch vom Vortag erschöpft, der unnachgiebige Sonnenschein machte es nicht besser. Am liebsten hätte er sich wieder nach drinnen verzogen und noch einige Stunden geschlafen, doch das ging natürlich nicht. Immerhin hatte er Unmengen an Wasser zum Abkühlen in Aussicht. Ein kleiner, aber feiner Trost. "Yay ich fr- huh???" Ruckartig blieb er stehen und sorgte so dafür, dass ihm beinahe jemand in den Rücken rempelte. Vahid musste seinen Satz nicht zuende bringen, er hatte bereits genug gesagt. Eigentlich war Kenni davon ausgegangen, dass sie zumindest ihre Unterwäsche anbehielten ... aber ... vielleicht ging es ihm ja ähnlich wie dem Großen. Der Unterschied zwischen nackt und bekleidet war bei diesem zwar nicht allzu groß ... aber es ging ja um das Prinzip. Okay?! Okay. "Mh-hmm....", bestätigte er leise nickend, verdeckte dabei mit einer Hand zumindest ein wenig die roten Bäckchen. Mit buntem Kopfkino ließ sich die vor dem Duo liegende Strecke in der prallen Sonne gleich viel schneller und angenehmer zurücklegen! Zurück in der Gegenwart angekommen ließ sich der Ohara hinter seinen Begleiter fallen, linste aber trotzdem mit großen, neugierigen Äuglein an dessen Schultern vorbei. Es war wirklich einiges los hier. Oh, es war wirklich merkwürdig, dass sich dieser Mann gar nicht freute, Geld zu verdienen. Kenji schenkte ihm einen fragenden Blick, ehe er zuversichtlich sprach: "Wir bringen alles sicher und unversehrt wieder zurück, keine Sorge!" Ein kräftiges Nicken begleitete seine optimistischen Worte, doch selbst das schien den Herrn mit dem Turban nicht zu überzeugen. Wirklich komisch, aber das sollte nicht das Problem des Blondchens sein. Mit einem überraschten Quietschen ließ er sich auf das Holzkonstrukt heben, klammerte sich kurz noch an die Schultern des Größeren, ehe er vorsichtig begann, auf eigenen Beinen zu stehen. Alles, was er gerade sah, war vollkommen neu für ihn. Doch so komplex, wie es aus der Ferne noch ausgesehen hatte, schien es gar nicht zu sein. "Okay, das klingt machbar, ja! ... Moment, was, ich so-soll das machen?!" Die trüben Äuglein wurden groß. Ohweh, das ... das war eine Katastrophe! Er hatte das doch noch nie gemacht und auch, wenn es eigentlich ganz simpel wirkte, was, wenn er es doch nicht hinbekam? "Uuuhhh ... ich- ich weiß nicht ob ich das ka-kann..." Angespannt kratzte seine Hand über den blonden Hinterkopf. Zu behaupten, dass er Angst hatte, zu versagen, wäre noch untertrieben. So groß die Furcht aber auch war, er wollte nicht, dass Vahid auch nur einen Finger rühren musste, wenn es ihm schlecht ging. Das war viel, viel wichtiger! Bisher war der Draconia in Notsituationen immer für ihn da gewesen. Es war an der Zeit, dass er bewies, dass auch er da sein würde! Langsam nahm er einen tiefen, zittrigen Atemzug, ehe er sich an die Seite von Vahid schmiegte. Fest umschlang er seinen kräftigen Arm mit den eigenen Nüdelchen. "Ich werde das hinkriegen und du wirst dir nicht die geringsten Sorgen machen müssen, ja!" Niemals hätte er gedacht, dass ausgerechnet der große, unbesiegbar wirkende Draconia reisekrank war, doch das Schicksal spielte wohl manchmal einfach üble Spielchen. "Wenn es dir zu viel wird, sagst du mir das einfach und dann machen wir so lange Pause, bis es wieder besser ist." Ein wenig zögerlich löste er sich von seinem Begleiter, nahm noch einen tiefen Atemzug, ehe er sich aufplusterte wie ein kampfbereiter Hahn, die Brust rausstreckte und auf die Hebelreihe zumarschierte. Er würde dieses Gefährt zähmen, so wie es seine Vorfahren mit wilden Pferden getan hatten, ja! So war zumindest der Plan. Kaum ruckelte er an einem der Dinger, setzte sich der Wüstengleiter auch schon ruckartig in Bewegung, sauste davon und sorgte dafür, dass Kenni schwungvoll und mit einem dumpfen 'Plomp' auf dem Hintern landete. "Auauauau..." Aber immerhin bewegten sie sich ... und die Richtung dürfte auch ungefähr stimmen.
Eine neue Quest stand an und der Ort für die Quest war sogar in Aloe Town, weshalb die Anreise zur Quest heute wohl die entspanntest werden würde, die möglich war. Die Quest war wortwörtlich vor der Tür. Fast. Ein bisschen würde sie durch die Stadt gehen müssen, da Amaya nicht direkt am großen Basar von Aloe wohnte. Zum Glück. Amaya stellte sich vor, dass dort viel zu viel Lärm war und die Kosten dürften sicherlich auch eher hoch sein. Nene, da war Amaya recht froh etwas weiter entfernt zu wohnen und ging lieber ein paar Schritte durch die Straßen der Stadt.
Vorher ging die Magierin ihren Morgen jedoch zuerst ruhig an. Gerne hätte sie etwas länger geschlafen, aber sie wurde relativ früh wach. Die junge Frau nutze die Zeit also für ein gutes Frühstück und eine kleine Trainingseinheit mit ihrer Magie. Sie spielte ein wenig mit Sugar Art herum und erschuf eine hübsche Rose aus Zucker. Wo sie schon dabei war, erschuf weiter Zucker, aber in der Form von Fäden. Mit den Zuckerfäden lies sie die Rose in der Luft schweben. Sie schwung die künstliche Blume durch die Luft und nutzte sie als Zielscheibe für ihre Dark Blade. Eine Finsternisklinge traf die Rose. Dann kam eine große Klinge hinterher und lies die Rose komplett verschwinden. Nebenbei überlegte Amaya was sie für die heutige Quest vorbereiten sollte. Musste sie überhaupt etwas vorbereiten für eine Quest, die in Aloe Town war? Eigentlich sollte es absolut genügen etwas Geld mitzunehmen. Eventuell eine größere Menge an Geld, weil es irgendwas von hohen Kosten hieß. Eine Einladung für Taschendiebe, wenn man nicht aufpasste. Amaya packte sich etwas Geld ein und zog sich ihre Kleidung für draußen an. Freundlich verabschiedete sich von den Anwesenden, denen sie auf dem Weg nach draußen noch begegnete.
Gemächlich ging sie die Straßen entlang zum großen Basar von Aloe Town. Dort sollte das Zelt wohl stehen und dort sollte sie auch direkt ihre Questpartnerin treffen. Also beim Basar, nicht beim Zelt. Wie immer hielt man erst einmal etwas Abstand mit dem Treffpunkt. Ein Ort nahe dem Basar, aber wo etwas weniger los war. Direkt auf dem Basar wäre sicherlich ein schwieriger Treffpunkt, ganz besonders, wenn man sich sowieso noch nicht gut kannte. Amaya war sehr neugierig auf ihre Questpartnerin, weil sie wieder eine neue Person aus ihrer Gilde kennenlernen durfte. Hoffentlich war es eine nette Person, mit der sie sich gut verstehen konnte. Auf dem Weg übte Amaya weiter ihre Magie. Sie lies Bücher und schrieb in Büchern. Außerdem verstaute sie etwas in einem Buch. Danach ging es von der Magie wieder weg und die Magierin spielte mit dem Buch herum, während sie die letzten Schritte zum Treffpunkt ging. Ob die andere Magierin schon dort war? Oder war sie selbst zuerst vor Ort? Zeitlich dürfte es die Zeit sein, zu der sie sich treffen sollten. Amaya blickte sich um und versuchte ihre Questpartnerin zu entdecken. Wer könnte die andere Magierin von Crimson Sphinx sein? Vielleicht hatte die Mondnacht sie schon einmal in der Gildenhalle gesehen? Leider hatte Amaya noch kein Aussehen, welches sie mit dem Namen verbinden konnte. Die junge Frau musste also darauf hoffen, dass ihre Partnerin gut als Magierin erkennbar war. Oder sie würde einfach selbst angesprochen werden und die Sache löste sich so. Und falls das Beides nicht passierte, dann war dafür der Treffpunkt da. Hier waren weniger Leute und nur sehr wenige blieben stehen, um auf etwas zu warten. Eine wartende oder suchende Person war also mit hoher Chance die gesuchte Person!
Ihr Outfit. Amaya hatte lange, weiße Haare mit roten Streifen. Dazu ein Kopfschmuck mit roten Stoff, wie Blätter. Ihre Kleidung hatte einen Style, den man wohl eher in Sakkura Town antreffen würden, wenn die junge Magierin gerade keine Städte durcheinander brachte. Ungewollt war sie damit sogar halbwegs auffällig. Nicht auffällig genug, dass sie an einem Ort wie dem Basar von Aloe Town ungemütlich auffiel, aber genug, dass jemand der darauf achtete sie gut finden könnte. Vielleicht sprach ihre Questpartnerin sie also zuerst an. Ansonsten würde Amaya direkt auf sie zugehen, sobald sie sie entdeckte.
Amira sprang über die Dächer, so wie sie es damals mit Karma getan hatte. Sie war schon eine Weile aus dem Haus und hatte den Sonnenaufgang von einen der Dächer aus beobachtete. Schlaf mied sie oder sie mied den Schlaf. Vor allem seitdem sie wieder zurück war und geblieben ist. Gerade seit diesem Tag war sie wieder angespannter als vorher, denn der Glaube das es diesmal anders sein würde, sie hier tatsächlich einen Platz hatte, war trotz ihren starken Wunsch dazu noch nicht eingekehrt. Es war egal was Charon versuchte zu sagen, diese Misstrauen gegenüber der Welt und ihr selbst saß so tief. Aber dennoch war sie hier geblieben, nachdem sie aus ihrer monatelangen Abwesenheit ganz plötzlich wieder aufgetaucht war. Denn sie hatte hier einen Raum, und sie konnte über Aufträge Jewels verdienen. Sie kam zwar auch ohne zurecht, doch es war eben manchmal ganz schön sich die Dinge nicht immer zusammenzustehlen. Sie überwand den nächsten Abgrund als sie aufs nächste Dach wechselte und als sie den Basar in der Fern aufblitzen sah, beschloss sie auf die Häuser genau neben den Basar zu springen. So arbeitete sie sich vor, gestützt durch ihre Magie, um die zu weiten Abgründe gut überwinden zu können. Dann sah sie die Stände des Basars neben sich, der Markt hatte frisch geöffnet und noch waren nicht viele Leute da. Ein Dach weiter und statt von da auf das wieder nächste zu springen, ließ sie sich einfach hinabfallen. Sprang geradewegs nach unten und genoss das berauschende Gefühl des Adrenalins, das durch sie hindurchjagte. Sie hatte, seit sie damals mit Karma das erste Mal über Dächer gesprungen war, an ihrem Abstieg gearbeitet und ihren Dash konnte sie genauso gut auch nutzen, um sich zu bremsen. So sah man wie sie beide Pistolen aus dem Gürtel zog und nach unten zielte, bevor es knallte und Explodierte und ihren schnellen Fall bremste, nicht unweit vom Boden und sie sogar ein Stück nach oben hob wieder, wodurch sie zwar noch immer recht hart, aber sehr viel sanfter landete als ohne die Aktion. Ohne hätte sie sich hier vermutlich die Beine gebrochen. Den Schmerz weg grunzend, richtete sie sich auf. Der Knall so direkt in einer Seitengasse des Marktes, sorgte für aufgeregte Menschenstimmen und als Amira aus der Gasse in den Basar einbog und die Frau am Stand ganz aufgeregt mit ihrem Standnachbarn sprach, griff sie das erstbeste, was sie sehen konnte und lief wie unbeteiligt aus der Gasse hinaus. Erst als sie einige Schritte gegangen war, öffnete sie die Hände und fand eine weiße Sonnenbrille darin mit rosafarbenen Gläsern und setzte sie schulterzuckend auf. Es hatte sie gelangweilt, dass sie so einfach was hatte mitnehmen können und nicht mal ein Kommentar gekommen war. Das letzte Mal hier im Basar, war sie beinahe erwischt worden und hat eine aufregende Verfolgungsjagd hinlegen können. Aber es war wohl nicht jeder Standbesitzer so aufmerksam.
Ihr Weg führte sie zum Eingang des Basar, der den man von der Hauptstraße erreichen würde, denn der Treffpunkt am Basar meinte meistens diesen Eingang und da es nicht genauer spezifiziert war, war das ihr Ziel. Sie hatte ihre Haare wie fast immer in den langen geflochtenen Zöpfen zusammengebunden, trug eine kurze Hose mit Netzstrumpfhose darunter, einen dunklen Sport-BH der unter dem bauchfreien weißen Oberteil zu sehen war. Und neuerdings auch eine Sonnenbrille. Ihre Waffen hingen sichtbar an ihrem Gürtel. Die in der Gilde noch immer als Alice bekannte Magierin trat beide Hände in den Hosentaschen aus dem Basar hinaus und sah sich um. Auch wenn man sie nicht kannte, war sie durchaus auffällig und da sie ihre Gildentatoos unter ihren anderen Wolkentattoos im gleichen Blauton trug, konnte man, wenn man sie genau musterte und sich die Tattoos ansehen, sie sogar der Gilde zuordnen. Nicht jeder tat dies jedoch. Sie jedoch sah sich um, die meisten aus Crimson Sphynx die sie kannte waren auf ihre eigene Weise auffällig, aber alles was ihr auffiel war eine Weißhaarige Frau, sie verengte die Augen. Langes geschwungenes Haar, Kleidung, die etwas blumiges, elegantes an sich hatte. Wenn sie es nicht besser wüsste, konnte das hier auch eine weibliche Version von Charon sein. ”Ich würd ja sagen mit dem Stil passt du besser in eine andere Stadt, jedoch passt so ein extravagantes Auftreten auch ganz gut zu Crimson Sphynx Mitgliedern, zumindest wenn ich an die denke die ich kenne. Die sind alle auf ihre eigene Art auffällig, naja…” sagte sie und musterte Amaya abschätzend, wirkte dabei sogar ein wenig missmutig, mit den leicht verengten Augen. ”Dann bin ich hier wohl richtig. Außer ich täusche mich und ich habe jetzt gerade womöglich eine großartige, einzigartige Adelige blöd angemacht…vielleicht angereist um sich Wünsche in dem wundersamsten Wunschzelt das ganz Fiore je gesehen hat erfüllen zu lassen?” kam es frech und provokant und das süffisante Grinsen auf ihrem Gesicht sprach Bände. Selbst wenn sie hier jemand vollkommen nicht mit der Sache zu tun habende Person ansprechen würde, am Ende hätte sie auf jeden Fall ihren Spaß gehabt, außerdem sollte, wenn die Person hier ihre Questpartnerin war, die Andeutungen eindeutig gewesen sein und so wartete sie auf eine Reaktion von der Weißhaarigen.
Burst Dash TYP: Lost Magic ELEMENT: Feuer KLASSE: II ART: Support MANAVERBRAUCH: 40 MAX. REICHWEITE: Beim Anwender SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 5, Geschicklichkeit Level 4 BESCHREIBUNG: Der Anwender erzeugt eine kleine Explosion in seiner Hand, die dafür sorgt, dass er um drei Meter entgegen der Zielrichtung geschleudert wird. Die Schnelligkeit dieses Schubs entspricht der Willenskraft des Anwenders bis maximal Level 6. Man kann so zum Beispiel ein bisschen Strecke gut machen oder im Sprint schnell die Richtung ändern.
Amira hatte den deutlich spannenderen Weg zum Treffpunkt. Während Amaya langweilig durch die Straßen von Aloe ging, sprang ihre Gildenkollegin abenteuerlich über die Dächer eben jener Stadt. Fast schon ein eigenes kleines Abenteuer, von dem Amaya leider nichts mitbekam. Wäre sicherlich ein interessantes Spektakel zum beobachten gewesen. Guckte man sich solche Dinge nicht gerne an? Akrobatische Aufführungen und dazu die Gefahr der fremden Dächer! Ein impaktvolle Landung und gezielte Handgriffe später, war Amira mit einer stylischen Brille am Treffpunkt.
Amaya blickte die Person an, von der sie angesprochen wurde. Sie war nicht klein. Sie hatte zwei ziemlich lange Zöpfe. Ein schlichtes, vielleicht etwas sportliches Outfit. Tattoos in einem auffälligen Blauton. War da ein Gildenzeichen mit dabei? Die Person kommentierte, dass ihre Kleidung besser in eine andere Stadt passen würde. Amaya nickte zustimmend und lachte leise. Passte sowas wirklich zu den Crimson Sphynx Mitgliedern? Vielleicht. Unter den Magiern waren schon so einige bunte Vögel dabei. Vielleicht hatte Amira recht. Amaya hielt dem abschätzenden Blick stand und nickte erneut, zur Vermutung, dass das Mädchen hier richtig war. Sie hörte aus den Worten ihrer Questpartnerin, dass diese Adelige eventuell nicht so sehr mochte. Die Weißhaarige erwiderte das süffisante Grinsen und meinte auf leicht arrogante, provokante Art: „Soso, ein wundersames Zelt, welches mir meine Wünsche erfüllen können soll? Ich wüsste nicht, was solch ein „Zelt“ mir bringen kann, was mir meine Angestellten nicht schon längst bringen können.“ Besonders achtete sie dabei darauf, dass Zelt besonders angewidert auszusprechen. Ein Zelt?! Ihre Wünsche müsste man ihr bitte schon mindestens in einem zweistöckigen Anwesen erfüllen! Da könnte man es vermutlich lange genug aushalten. Aber ein Zelt? Wo käme man den da hin. Da sollen die aus den Slums ruhig weiter drin leben. „Man sollte dieses Zelt mal untersuchen, damit es wieder zurück in die „äußeren Stadtbereiche“ gebracht werden kann. Dann kann der Riffraff direkt mit zurück.“ Amaya verbeugte sich mit einem amüsierten Lächeln und verwandelte sich dabei. Beziehungsweise ihre Kleidung und Frisur. Das Gildenzeichen am Fuß blieb dabei und wurde der Questpartnerin gezeigt. „Freut mich dich kennenzulernen... Alice war es, glaube ich?“ Mit einem freundlichen Ausdruck stellte sich Amaya vor: „Ich bin Amaya, Gildenmagierin von Crimson Sphynx. Eine ehemalige Sklavin, die in dieses Land geflohen ist, um sich und ein paar anderen Leuten ein paar Wünsche zu erfüllen. Hätte ich mal früher gewusst, dass ich dafür einfach nur ein wundersames Wunschzelt brauche...! Noch glaube ich aber eh nicht daran und denke, dass da ein paar zwielichtige Dinge abgehen. Aber dafür sollen wir uns die Sache ja mal angucken! Außerdem ist mein Zelt bestimmt eh viel besser, selbst wenn es keine Wünsche erfüllen kann.“ Hoffte sie. Wenn das andere Zelt wirklich Wünsche erfüllen könnte, hätte ihres zwar keine Chance, aber daran glaubte Amaya wie gesagt nicht. Also war die Chance da. Ansonsten würde Amaya darauf achten, was ihrem Zelt noch fehlte und was man eventuell verbessern konnte! Warum war das hier eigentlich gerade so ein Wettkampf der wundersamen Zelte geworden? Die Magierin sprach weiter zu Amira und meinte: „Aber du hast gut erkannt, dass mein Auftreten vorher eher aus einer anderen Stadt kommt. Ich hab sie auf meiner Reise hierher durchquert.“ Ein bisschen schmollte Amaya: „Eigentlich sollte es kein sooooo auffälliges Auftreten werden.“ Dann blickte Amaya an sich herunter, auf ihr verwandeltes Aussehen. „So sehen wir ein bisschen mehr wie Partner aus, oder?“ Fragte die Magierin hoffnungsvoll und blickte fragend ihre Questpartnerin an. Ein bisschen ernster fragte Amaya: „Aber den Spaß etwas beiseite, wie wollen wir die Quest angehen? Wollen wir erst einmal zum Zelt gehen und gucken was uns dort erwartet oder schleichen wir direkt rum, hören uns um und schauen, was sich so im Verborgenen herausfinden lässt?“ Zuversichtlich blickte sie Amira an und hoffte, dass sie es mit dem herumalbern nicht übertrieben hatte. Außerdem war sie gespannt darauf, wie ihre Gildenkollegin die Sache gerne angehen wollte.
Die Rekation ihres Gegenübers würde maßgeblich beeinflussen, wie Amiras weiterer Umgang war. Sie hatte zwar gesagt das sie gerne mehr sie selbst sein wollte um zu sehen ob sie wirklich hier reinpasste, aber eigentlich wusste sie ganricht was das wirklich bedeuten würde. Gewohnheiten ließen sich schwer ablegen und auch wenn Alice schon immer frech war, war sie doch auch liebevoll und künstlerisch und verspielt, nicht so direkt unbedingt. Außer bei Leuten, die sie schon kennengelernt hatte. Alice war ja quasi eine idealisierte Version ihrer selbst. Wie dem auch sei…
Amira schnaubte leicht als die Hellhaarige anfing zu sprechen, sie klang provokant, sogar ein Hauch arrogant und wenn sie kein süffisantes Lächeln auf den Lippen tragen würde, hätte Amira ihr glatt abgekauft was sie sagte. Die Mundwinkel der Blauhaarigen zuckten leicht. ”Dir ist bewusst das fast jeder Stand im Basar etwas zeltartiges hat, ja?” sagte sie schmunzelnd ”Wenn Du also was gegen zelte hast, hm ist der Basar wohl kein guter Ort für dich” sie zwinkerte. Mit großen Augen wurde die Verwandlung von ihrer Questpartnerin beobachtet. Amira wippte leicht zustimmend mit dem Kopf, um das Alice zu bestätigen. Sie musste zugeben Amaya, wie sie sich vorstellte hatte eine interessante Art sich der Quest und ihrer frechen Art zu stellen. Ziemlich direkt teilte sie private Informationen mit eingeflochten in ihre heutige Aufgabe. ”Und haben sich diese Wünsche für Dich und die anderen denn erfüllt? Ist Fiore das wundervolle Land und die Gilde die Lösung von allem was du dir gewünscht hast?” fragte sie also und beobachtete sie. Eine komische Art sich so vorzustellen, auch wenn es auch etwas Informationen teilte. Das sie so konkret nachfragte, lag wohl daran das sie selbst noch hin und hergerissen war. Gerade hier auf dem Basar kehrten nämlich auch langsam die Erinnerung an eine Begegnung zurück, die sie dazu bewegt hatte wortlos zu gehen , im Versuch die Gilde hinter sich zu lassen. Was …nicht geklappt hatte. Sich jetzt wieder damit anzufreunden, fiel ihr dennoch schwer. ”Ach, es gibt Gildenmitglieder die würden den eleganten Schnitt die weiße Farbe schon wertschätzen. Außerdem ist auffällig relativ, einige würden auch das was ich trage als auffällig bezeichnen.” sie zuckte de Schultern. ”Auch wenn ich nicht lügen will, das gefällt mir schon eher.” sie nickte in ihre Richtung, es stimmte schon so sahen sie zusammengehöriger aus. Ob das nun gut oder schlecht war würde sich rausstellen.
Dann kam Amaya schnell zur Sache und bewegte die Blauhaarige dazu bewegte nachdenklich den Kopf zu neigen. ”Wir können ja erstmal hingehen und beobachten, wenn die Leute wirklich berichten das alles was sie sich Wünschen erfüllt wurde, können wir immer noch reingehen und selber schauen. Ich würde Betrügerei nicht ausschließen, sicher es könnte gute Werbung sein, aber wieso sollte so davon geschwärmt werden, wenn nicht irgendetwas dafür erhalten wird. Immerhin wird man sicher Geld zahlen müssen, um sich glückselig aus dem Zelt entfernen zu können. Es ist so wie dieses Tarot Karten legen, die Dir eine wundersame Zukunft vorhersagen sollen” sie rollte die Augen. In ihren Augen alles ein fauler Zauber oder Taschenspielerei. Sie glaubte keineswegs daran das dieses Zelt und wer auch immer es betrieb Wünsche erfüllen konnte. Aber sie wusste auch, dass sich umhören vielleicht ein besserer Anfang wäre. Weshalb sie einfach erstmal ein paar Leute, die das Zelt betraten, befragen sollten, dann könnten sie immer noch selbst hinein, oder geheimnistuerisch erkunden. ”Es steht ihm Osten des Basars.” Sie nickte in die Richtung als sie loslief und Amaya musterte ”Du hast ein Zelt erwähnt, durch Deinen Zweifel an dem Wünsche erfüllenden Zelt nehme ich an das das kein Zelt mit so einem Quatsch ist?” fragte sie als sie sich auf den Weg machten. Ein wenig neugierig war sie ja dann schon.
Amaya hielt einen kurzen Augenblick unsicher inne, als Amira anmerkte, dass fast jeder Stand ein Zelt war. Kurz blickte sie ihre Partnerin mit offenem Mund und verduzt an, bevor sie sich wieder fing und ihr Schauspiel fortführte. Amaya war regelmäßig beim Basar, aber gerade hatte sie sich anscheinend so gut in ihre Rolle als schnöseliger Adel versetzt, dass ihr das wirklich entfallen war. Amaya war beeindruckt von diesem zerstörerischen Einwurf, hielt sich mit dem Kompliment aber zurück, um nicht komplett aus der Rolle zu fallen. Außerdem könnte man sich eventuell Entsprechendes denken, anhand der kurzen Pause.
Alice fragte, wie Fiore nun war. War Fiore das Land erfüllter Wünsche? Amaya fasste sich abschätzend ans Kinn und antwortete: „Hmm. Zu Teilen. Wir sind aber gut dabei, denke ich und Fiore ist ein schönes und sehr friedliches Land. Ich selbst mag die Vielfalt von Fiore.“ Etwas zögerlich sagte sie zum Teil der Gilde: „Die Leute aus der Gilde sind bisher alle freundlich, aber ich tue mich bisher noch etwas schwer mich mit Leuten anzufreunden.“ Lachend stimmte Amaya dem Mädchen zu: „Ja, die Gilde sind schon ein bunter Haufen. Und das ist denke ich auch gut so. Es bietet Möglichkeiten und fühlt sich weniger streng und steif an.“ Sie blickte wieder auf die Kleidung und bedankte sich: „Danke.“ Irgendwie klangen die Worte von Amira durchaus nach einem (kleinen) Kompliment. Plötzlich fragte sie ihre Gesprächspartnerin: „Und du? Bist du schon länger in der Gilde? Und findest du hier Sachen, die du suchst?“
Dann wandten sie sich wieder der Quest zu und Amaya hörte sich die Antwort ihrer Questpartnerin an. Zustimmend nickte sie und meinte: „Ich habe sogar schon gehört, dass es wohl sehr teuer sein soll. Also werden sich die Leute sicher nicht einfach so zufrieden geben. Die Idee mit einer „süßen“ Versprechung wie dem Karten legen klingt ziemlich wahrscheinlich. Oder vielleicht eine Form von Illusionsmagie?“ Nachdenklich blickte die junge Frau in die Ferne und schlug grübelnd vor: „Wir sollten uns umhören, ob die Kunden vielleicht leichtgläubig sind oder auch sonst Kontakt zum Tarot Kartenlegen oder einer ähnlichen Praktik haben.“ „Geh ruh...“ ig vor, wollte Amaya eigentlich sagen, aber Amira tat genau dies, nachdem sie gesagt hatte, wo das Zelt wohl stand. Amaya folgte ihr brav und beantwortete die Frage zu ihrem eigenen Zelt: „Ja. Das Zelt erfüllt höchstens meine eigenen Wünsche, weil ich es nach diesen Wünschen herstellen lasse.“ Amüsiert kicherte sie leise über ihre Worte und erzählte dann weiter: „Das Zelt ist verzaubert, damit ich dort Möbel mitnehmen kann und es sehr sehr gemütlich ist! Wie ein kleines Zuhause für Unterwegs. Irgendwelche Wünsche sucht man dort vergebens. Die einzigen Wünsche die dort erfüllt werden, sind zum Beispiel jene nach Essen und Getränk, falls ich jemanden einlade und in der Stimmung dafür bin.“ Warm lächelte sie, mit einer kleinen Portion Grinsen. „Vielleicht kann ich es dir zeigen, falls wir später noch etwas Zeit haben. Ich bin ziemlich stolz darauf, was bisher daraus geworden ist und gebe Momentan gerne damit an.“ Das Grinsen wurde ein bisschen breiter. Sie näherten sich dem Osten des Basars. Amaya blickte sich um und entdeckte ein paar ungewöhnlich fröhliche Leute. Ein paar Personen stachen wirklich auffällig aus der sonst üblichen Menge hervor. Amaya zeigte auf eine Gruppe von drei Leuten und fragte Amira: „Wollen wir die mal fragen? Die sehen auffällig zufrieden aus und kommen genau aus der passenden Richtung.“
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