Ortsname: Der große Basar Art: Freifläche Spezielles: --- Beschreibung: Der große Basar ist das Aushängeschild Aloe Towns, finden sich hier doch alle Waren, die man sich vorstellen kann. Von hier gelangen Güter aus dem gesamten Reich in die westlichen Regionen, die nur dünn besiedelt und auch nicht ausreichend mit dem restlichen Königreich verbunden sind. Anders als bei vielen Märkten im gesamten Königreich endet auf dem großen Basar der Markttag nie, selbst mitten in der Nacht haben etwa die Hälfte der Buden geöffnet und bieten ihre Waren an, auch wenn die Anzahl von dubiosen Geschäften gerade bei Dunkelheit ansteigt.
Rhys schien wohl in Máis Gegenwart eine Art Identitätskrise oder sowas zu haben, von der die Daeva nur bedingt etwas mitbekam. Klar, sie war sich der Tatsache bewusst, dass er nicht unbedingt ein Fan davon war, wie Mái mit ihm umging. Aber wie sehr es ihn wurmte, das ahnte sie nicht. Selbst wenn sie es mitbekam, würde es sie wohl eher weniger interessieren oder sie würde sich dann erst recht einen Spaß daraus machen und ihn noch mehr diesbezüglich ärgern und triezen. Sie schritten also immer noch über den Basar, als Rhys meinte, dass er gerne später, nach ihrem Auftrag nochmal hierher kommen und die Waren inspizieren wollen würde. Es war keine direkte Frage gewesen, aber dennoch hatte Mái jene als solche behandelt und entsprechend geantwortet. Darüber hinaus war ihr auch noch etwas anderes eingefallen, was sie erledigen konnten, wenn sie schon einmal hier waren. Rhys schien von ihrer befehlerischen Art wie immer wenig begeistert zu sein, aber nahm es so hin. Jedoch ihr frecher Klaps auf seinen knackigen Hintern, schien er wohl nicht so einfach stehen lassen zu können. Mái war auch froh drum. Wenn er weiterhin so alles hinnehmen würde was sie tat, würde es sie auf langer Sicht sicherlich frustrieren. Die Drohung die der Vampir ihr gegenüber aussprach entlockte der Rothaarigen ein schallendes Lachen. Als sie sich wieder beruhigt hatte, zwinkerte sie ihm provokant zu. "Versuchs doch.", meinte sie spielerisch, ließ ihre filigranen Finger um die Krawatte seines Anzugs wandern, zog leicht daran, in ihre Richtung. "Aber nicht heute. Erst, wenn wir den Auftrag erledigt haben.", stellte sie dann allerdings noch klar, wobei ihr Blick mit einem Schlag ernster wurde. Danach schob sie die Krawatte wieder zurecht, setzte wieder ein Lächeln auf und ging weiter, in Richtung der Adresse, die sie bekommen hatten. Kaum hatten sie ihr Ziel erreicht, wurde es auch schon ein wenig ernster. Nach einem nervigen Plausch mit einer zu sturen Wache, kam Xiao Long ihnen zur Hilfe und holte sie in sein Anwesen. Der attraktive Elb führte sie durch die Gänge des extravaganten Hauses bis hin in einen großen Essensaal in dem eine lange Tafel aus Marmor stand. Neben dem Tisch waren viele Stühle platziert, sowie an den beiden Tischenden. Sie waren wie der Tisch aus hellem Marmor gefertigt und hatten rubinrote Sitzflächen, Armlehnen und Rückenlehnen - waren wie der Rest des Hauses extravagant verziert und wirkten wie alles andere auch sehr teuer und wertvoll. Xiao setzte sich an auf den Stuhl an einem der Tischenden, Mái auf einen Stuhl daneben und Rhys setzte sich neben sie auf den Stuhl. Während ein paar Diener den Raum betraten und teueres Silberbesteck vor die drei Personen auf dem Tisch platzierten, kam der Begleiter der Daeva schnell auf den Punkt. Was ein Langweiler. Gerne hätte Mái sich noch ein wenig mit dem attraktiven Mann unterhalten, aber nein. Er musste natürlich direkt auf das Geschäftliche zu Sprechen kommen. Naja, aufgeschoben war ja nicht aufgehoben. Ein wenig genervt blickte sie zu Rhys, sah dann aber wieder zu Xiao, der sich direkt daran machte den beiden Magiern die Situation zu erklären. Anscheinend war er vor einigen Jahren Mitglied bei den Rune Knights gewesen. In dieser Zeit war es wohl zu einem Unfall gekommen, in dem die Cousine von Ariel, seiner Verlobten, ums Leben kam. Diese wusste wohl bisher nichts davon, dass Xiao am Tod ihrer geliebten Cousine die Schuld trug und Xiao wollte auch dass es so blieb. Aber andererseits könnte er es auch nicht ertragen, mit dieser Schuld in sich, ein Leben mit Ariel zu teilen. Mái musterte Xiao, welcher betroffen dreinblickte, die Ellenbogen auf dem Tisch, neben dem Teller und dem zahlreichen Besteck stützte und sich frustriert über das Kinn rieb. Ein tiefes Seufzen verließ seinen Mund. Mái ließ das Ganze relativ kalt. Sie verstand nicht, warum Xiao sich so schlecht deswegen fühlte. Es war ein Unfall und sich in Schuldgefühlen zu suhlen würde die Cousine von Ariel auch nicht wiederbringen. Aber wer war sie schon um ihn zu kritisieren? Sie waren hier um die Hochzeit der beiden zu sabotieren, wodurch Xiao weiterhin Freiwild war und sie wurden dafür noch bezahlt. Also Mái gewann durch die Situation eigentlich nur Vorteile. Jedoch müsste sie dafür zumindest so tun, als hätte sie Verständnis für Xiaos Situation. Also setzte sie ein betroffenes, verständnisvolles Gesicht auf, streckte zögerlich die Hand nach Xiao aus, legte ihre Hand auf seinen Unterarm und strich sanft darüber. "Das klingt ja fürchterlich... Aber wir haben vollstes Verständnis dafür, dass sie unter diesen Umständen keine Eheschließung mit Ariel wollen...", sie seufzte traurig. "Wir werden natürlich unser Bestes tun um Euch zu helfen...", fuhr sie fort, sah ihm dabei in die Augen. Schwach nickte Xiao, nickte leicht, ehe er sich zurück in seinen Stuhl fallen ließ. Mái zog daraufhin ihre Hand zurück, legte ihre Finger um das fein gearbeitete Besteck und begann das Fleisch in kleine Stücke zu schneiden. Man würde es wohl als medium rare beschreiben. Saft quoll aus dem zarten, rosanen Fleisch und tauchte den Teller in ein sanftes Blutrot. "Ihr könnt Euch auf uns verlassen...", ergänzte sie, nahm eine Bissen von dem Fleisch. Als ihr Mund den saftigen, weichen Schatz in Empfang nahm stockte sie kurz. Sanft kaute sie und der Saft verteilte sich in ihrem Mund, war leicht süßlich, aber auch würzig. Sie atmete tief ein, ehe sie wieder in normaler Geschwindigkeit weiterkaute und den Bissen herunterschluckte. Gott, hatte sie das vermisst. Das Essen hier konnte locker mit dem in dem Palast von Bosco mithalten... Es war wirklich gut. Die Untote nahm auch von den restlichen Speisen ein paar Bissen und stellte zufrieden fest, dass alles davon nahezu perfekt gekocht und zubereitet worden war. ">Schwebt Euch schon was bestimmtes vor, wie wir Eure Hochzeit verhindern sollen?", fragte sie dann nach einiger Zeit, sah dabei wieder zu Xiao und nahm noch einen Bissen von dem Essen. "Ihr müsst es nur sagen.. Wir haben ein sehr breites Angebot, was unsere Leistungen angeht."
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Rhys war Máirín näher gekommen, was diese sofort ausgenützt hatte. Ihre Hand landete auf seinem Hintern. Einfach so. Die Vampir fuhr knurrend herum und war alles andere als begeistert von dem was, die Daeva sich da herausnahm. Ihn zu berühren, derartig, ziemte sich nicht. Nicht für sie, nicht für ihn und nicht für ihre geschäftliche Beziehung. Zumindest rechtfertigte er sich somit die Tatsache, dass er mit scharfer Zunge schneller antworte, als er die Worte zurückhalten konnte. Schon rechnete er mit Wut, dass er ihr tatsächlich gedroht hatte, doch die Rothaarige lachte nur. Rhys blickte sie missmutig mit verkniffenen Zügen an. Er mochte es nicht, wenn man über ihn lachte. Schon gar nicht, dass sie ihn nun schon wieder berührte, seinen Kragen festhielt. Widerstreben ließ er es geschehen, senkte sogar den Kopf zu ihr herab. Hinter der Brille, die ihm auf die Nase rutschte, blitzen seine Augen vor Ärger und etwas anderem. Etwas, das viel tiefer ging, viel weiter in ihm verankert war. Etwas, dass nun die langgliedrigen Finger nach dem ausstreckte, was Lady Máirín am teuersten war. „Übertreibt Eure Spiele nicht, Lady.“ Er öffnete den Mund und ritzte mit den Fängen die Haut an ihrem Kiefer. Nur ganz fein, gleich leicht. Kaum einen Kratzer wert bis auf den kleinen, roten Tropfen, der langsam von der Einstichstelle aus über ihre blasse Haut lief. Gebannt verfolgte er die klebrige Spur, so köstlich verlockend, dass er nicht imstand war, sich abzuwenden. Es mochte von außen wie ein zärtlicher Wangenkuss gewirkten haben, doch war das kleine Spiel um Dominanz von Rhys und Máirín schneller als ihm lieb war zu einem Kampf gegen sich selbst geworden. Ein Kampf, der sich nur in seiner Miene abspielte, ohne dass sein magerer Körper sich anderweitig rührte. „Meine Beherrschung ist alles andere als gewiss, wie Ihr bereits bezeugen konntet. Da ändert auch ein Auftrag nur wenig.“ Rhys Stimme klang gepresst, als er das sagte und dann fest die Augen zukniff. In einer schneller Bewegung erlag er dem Hunger, nur einen Sekundenbruchteil lang, indem er mit dem kleinen Finger den Tropfen abwischte und die Fingerspitze ableckte. Dann riss er sich mit aller Kraft los, sich selbst über die Leichtsinnigkeit verfluchend, sich so auf das Spiel eingelassen zu haben. In aller Öffentlichkeit. Rhys schüttelte den Kopf und schob die Sonnenbrille wieder hoch.
Kurze Zeit darauf hatten sie nicht nur das Anwesen erreicht, sondern dieses auch erstaunlich einfach und rasch betreten können. Xiao Long führte sie zum Abendessen. Rhys war von der Aussicht auf Essen alles andere als begeistert, doch der Raum selbst war nahezu perfekt. Elegant eingerichtet, aus Marmor und roter als Lady Máiríns Blut. Zufrieden ließ er sich nieder, um den Erzählungen zu lauschen. Der Anblick von Dienern war nicht ungewöhnlich, eher beruhigte es den Vampir. Wenn er nur auch unter ihnen gewesen wäre und Raoul Speis und Trank serviert hätte, wäre die Situation viel gewöhnlicher gewesen. Wenn nun auch noch Musik spielen würde … Begeistert betrachtete der das Silberbesteck, bis ihm der Zweck dessen klar wurde und seine Miene sich ein weiteres Mal verdunkelte. Máirín streckte nun die Hand nach Xiao aus und sprach mit triefender Stimme mit ihm. Zustimmend nickte Rhys, wenn auch um vieles weniger emotional. Als das nächste Thema Essen war, hätte Rhys sich aber nur allzu gerne wieder in ein Gespräch verdient. Das Fleisch war zwar mit rotem Sanft bedeckt, den er auf Lady Máiríns Teller sah, aber Blut war es gewiss nicht. Nein, das Fleisch hier war blutleer und … Rhys verzog entschuldigend die Miene und winkte einem Diener. „Entschuldigt, ich bin … Vegtarer.“ „Meinen Sie Vegetarier?“ Rhys nickte. Er kannte das Wort nicht gut, hatte er nur einmal aufgeschnappt, jetzt aber rettete es ihn vor stundenlangen Krämpfen, wenn das Fleisch zu sich nahm. „Wir können etwas anderes bringen, wenn Ihr das wünscht“, bot der Diener an, doch Rhys schüttelte den Kopf. „Die Beilage genügt mir, ich habe auf der Fahrt bereits gegessen“, log er und schob dem Diener den Teller mit Fleisch und Reis zu. Dann zog er den Salat zu sich heran und seufzte leise. Da musste er nun wohl durch, wenn er nicht Xiao als Abendmahl trinken wollte. Unwillig begann er, das erste Blatt hinabzuwürgen und hoffte, dabei nicht auszusehen, wie einer der alten, räudigen Köter auf der Straße, wenn sie Rattengift gefressen hatten. „Meinen Erfahrungen nach brechen Menschen ihre Beziehungen zumeist ab, wenn die andere Partei untreu wird. Es würde ihr natürlich das Herz brechen, sollte allerdings gut umsetzbar sein.“ Rhys blickte zu Máirín hinüber, als er Xiao zuvorkam. Froh zu reden und nicht zu essen, machte er damit weiter. „Wie kurzfristig wünscht Ihr die Trennung? Am heutigen Abend oder zur Hochzeit?“ Xiao wirkte eindeutig unruhig, als er auf dem Stuhl herumrutschte. „Die Trauung findet ziemlich bald statt … in wenigen Tagen. Ich möchte die Zeit noch mit ihr genießen und ihr gute Erinnerung schenken.“ Rhys verkniff sich den Kommentar, dass das am Ende den Schmerz der Frau nur verstärken würde. Es konnte ihm auch gleich sein, was mit ihr war, sobald sie das Geld hatten, war ihr Auftrag erledigt. „Ihr kann euch als entfernte Verwandte einladen und ihr …“ Xiao machte eine unklare Handbewegung, die alle weiteren Entscheidungen Máirín und ihm überließ. Der Vampir blickte zu seiner Begleiterin. Was sie von alle dem hielt? Ob sie noch andere Ideen hatte?
Ein triumphierendes Grinsen lag auf ihren Lippen. Sie sah den Ärger, spürte den Zorn und widerwillen. Und doch gelang ihr es jedes Mal. Jedes Mal reckte er sich nach ihr, hörte auf ihre Worte, gab sich dem hin was sie tat. Er wusste sicherlich wie sehr sein Verhalten der Daeva gefiel. Sie sog seine nie endende Quelle an Untergebenheit, ritterlichen Stolz und Gepflogenheiten in sich auf, wie er es an jeder Pulsader tat, die er finden konnte. Es berrauschte sie, gab ihr das Verlangen nach mehr, machte sie süchtig. Oh ja, sie liebte es, wenn Leute vor ihr kuschten. Bei Rhys war es jedoch etwas anderes. Denn er tat dies nicht ganz aus freiwilligen Stücken. Es entzückte die Untote wie er jedes Mal gegen sich kämpfte und letzten Endes, jedes verdammte Mal verlor. Ein ziemliches Trauerspiel würde man meinen, aber Mái gefiel es. Es nährte ihr Gefühl von Überlegenheit und Kontrolle. Etwas was ihr lieb und heilig war. Sie genoss es Kontrolle über das Chaos zu haben. Sie liebte es ihre Spielchen zu spielen. Sie liebte es, mit IHM zu spielen. "Soll ich nicht?", erwiderte sie ein wenig provokativ auf die Aussage des Vampires, dass sie ihre Spiele nicht übertreiben sollte. Daraufhin kam er ihr näher mit seinen Zähnen, biss sie jedoch nicht, sondern schuf einen winzigen Kratzer an ihrem Kinn. Sie spürte wie der rote Saft aus der Wunde, ihren Kiefer und Hals hinab lief. Erst wollte sie Rhys dafür zurechtweisen, dass er es gewagt hatte ihre Gesicht zu zerkratzen, beruhigte sich aber wieder. Wieso? Weil Rhys sich selbst ein Bein gestellt hatte. Er folgte ihrem Blut fasziniert, welches für ihn mehr als eine Versuchung darstellte. Wie jedes Mal verlor er auch den Kampf gegen sich selbst. "Und du solltest bezeugen können, dass es mich nicht stört.", murmelte sie an seine Lippen und sah in seine Augen, die immer noch auf ihr Blut fixiert waren. "Na komm schon... Hol es dir... Ich weiß, dass du es willst.", fuhr sie nun näher an seinem Ohr fort, ihn dazu auffordernd das Blut was er geschöpft hatte auch an sich zu nehmen. Rhys erlag seiner Selbstkontrolle natürlich und wischte den Tropfen weg und riss sich von ihr los. Leise kicherte sie, zückte ein Tuch aus ihrer Tasche und wischte sich den Streifen weg, den ihr blut hinterlassen hatte, während sie ihm folgte. Das gemeinsame Essen mit Xiao Long im Long Anwesen stellte ihren Questbegleiter gleich ein weiteres Mal auf die Probe. Durch die Quest mit ihm und @Gin war sie sich durchaus bewusst, was für ein großes Problem er damit hatte, etwas zu Essen zu sich zu nehmen. Nun wurde er wieder einmal damit konfrontiert. Es würde sicherlich wieder an seinem Selbstbewusstsein kratzen, dass er nichts davon essen konnte - gar wollte. Aber ausnahmsweise schaffte er es ansatzweise Mal sich ein wenig aus seiner Misere herauszuziehen. Er gab vor ein Vegetarier zu sein und bereits auf der Fahrt etwas gegessen zu haben. Beides stimmte natürlich nicht und es half ihm nur bedingt, da er sich nun immer noch mit der Beilage vergnügen musste. Mái konnte Rhys Problem leider nur halb genießen, da sie sich auf ihr Essen und Xiao fokussieren musste. Doch zum Glück des Vampires war der Hausherr auch auf die Daeva fokussiert und merkte nicht sein erbärmliches Verhalten, seinen traurigen Versuch die Beilagen herunterzuwürgen. Xiao hatte offensichtlich noch keinen genauen Plan davon, wie die beiden Royal Crusade Magier ihm genau helfen sollten. Also erhob Rhys das Wort und meinte, dass viele Menschen ihre Beziehungen beenden, wenn eine Partei untreu war und es sicherlich dafür sorgen würde, dass Xiaos Verlobte ein gebrochenes Herz haben und ihn hassen würde. Wenn Xiao wollte, dass Ariel ihn verließ und hasste müssten sie etwas tun um sie zu verletzen. Sonst würde das wohl eher weniger klappen. Im weiteren Gespräch stellte sich heraus, dass Xiao noch ein wenig Zeit mit Ariel verbringen und ihr schöne Erinnerungen geben wollte und er die beiden als entfernte Verwandte zu der Hochzeit einladen konnte. Máirín verharrte und der Bewegung, legte ihr Besteck ab und sah Xiao an. "So funktioniert das glaub ich eher weniger... Wenn sie vor der Hochzeit ganz normal mit Ariel umgehen, wird es das was wir machen werden unglaubwürdig erscheinen lassen. Ich kann mich zwar als einen One Night Stand ausgeben, aber wir müssen ihr einen Grund geben, dies auch zu glauben.", sagte sie , sah Xiao eindringlich in die Augen ehe sie wieder mit dem Essen fortfuhr. "Ich denke es ist besser, wenn sie bereits in den Tagen vor der Vermählung ein wenig misstrauisch wird... Sie sollte spüren das etwas nicht stimmt und am Hochzeitstag kriegt sie dann die Erklärung dafür, aber auch die Bestätigung, dass sie Recht hatte.", fuhr sie fort, hatte bald schon das Steak aufgegessen. "Es tut mir Leid Ihnen das so knallhart sagen zu müssen, aber wenn sie diese Ehe nicht wollen, wegen ihren Schuldgefühlen, müssen sie sich nochmal die Hände schmutzig machen. Wenn wir ihrem Plan folgen, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass es nicht klappt." Sie nahm sich das Weinglas und trank daraus. Man konnte meinen, dass es Ariel nur noch mehr verletzen würde, wenn die Tage vor der Hochzeit und der Offenbarung gut verliefen, aber Mái sah es anders. Denn dies würde nur klappen, wenn davor schonmal etwas gewesen war bezüglich Trennungen. Wenn Xiao allerdings davor nie jemandem Fremdgegangen war und Ariel nie einen Grund gegeben hatte, eifersüchtig oder misstrauisch zu werden... Na, das würde in die Hose gehen. "Außerdem können nur die wenigsten Leute gut Lügen... Und ich muss gestehen, Herr Long... Sie zählen nicht gerade zu der Art Person, die die Wahrheit verbergen können, wenn ich Sie mir so genau ansehe. Und ich habe ein Auge dafür.", fuhr sie fort, musterte Xiao einmal eindringlich, der nun ein wenig ertappt dreinblickte. "Wenn Sie wollen, das Ariel diese Lüge glaubt, darf es keine Lüge sein. Verstehen Sie was ich meine?"
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Rhys schüttelte den Kopf. "Wenn ich meine Kontrolle und Ihr euer Leben verliert, wird es Euch gewiss stören". Doch er verbat es sich, den Gedanken auszusprechen. Der Daeva eine Drohung zukommen zu lassen genügt. Er würde ihre Geduld nicht wagen, überzustrapazieren. Eine zweite Morddrohung und etwas anderes war es auch nicht, würde er nicht aussprechen. Stattdessen musterte er sie mit gerunzelter Stirn. Sie … und die Blutspur auf ihrer Wange. Er hasste es, wenn er so reagiert, wenn er vergaß über Konsequenzen nachzudenken und ihr am Ende noch in die Karten spielte. Vor allem in der Öffentlichkeit. Das war es etwas, das er nicht vergessen hatte: Er musste aufpassen, was er tat, der Gilde wegen. Seine Patzer durften sich nicht vermehren. So zog er sich mit letzter Willensanstrengung zurück, nicht ohne einen Tropfen zu kosten. Es spielte keine Rolle, das sein Organismus am gestrigen Abend Blut bekommen hatte, angesichts seiner mangelhaften Ernährung hielt es nicht allzu lange vor – vor allem nicht, wenn der Nachschub so köstlich nah war. „Darauf können wir später zurückkommen, My Lady.“ Er senkte in der Andeutung einer Verbeugung den Kopf, ohne selbst zu wissen, ob diese Geste nicht doch eine Spur Spott einhielt.
Lady Máirín erhielt ihr Abendessen früher als er, und zwar als die Diener es vor ihnen abstellten. Rhys griff spontan zu mehr als einer Notlüge um dem saftigen Fleisch zu entgehen, das ihm nur schwer im Magen liegen würde. Hoffentlich würde dieser mit Reis und Salat weniger Probleme haben. Das war der Nachteil … Blut musste nicht verdaut werden. Einen kurzen Moment blieb sein Blick auf dem Hals des Mannes liegen, der seinerseits so auf die Untote konzentriert war, das es dauerte, bis dieser den starren Blick des Vampirs bemerkte. „Möchten Sie nicht die Brille abnehmen? So hell ist es hier herinnen doch nicht.“ Rhys fuhr zusammen und schob die Sonnenbrille hoch in die violetten Haare. „Entschuldigt, ich war lediglich von Eurem Anwesen abgelenkt und habe sie ganz vergessen“, sagte er aalglatt und lächelte schmal, um die Fänge nicht zu zeigen. Er richtete den hellgrünen Blick zurück auf den Reis und lud die Gabel damit voll. Nicht viel, nur wenige Körner, die er in Abwägung ob das beißen oder verdauen schlimmer war, sich in den Mund schob. Sie schmecken nicht nach viel, was die Sache immerhin nicht verschlimmerte. Mit etwas Blut getränkt, könnte er sie fast schon normal essen … Ob er das einmal probieren sollte? Natürlich müsste er jemanden finden, der mit Blut kochte. Rhys hatte das nie gelernt, er war Diener, Soldat und hatte im Stall geschuftet, aber nie in der Küche. Während das Essen schwand, entwickelte sich das Gespräch weiter. Lady Máirín führte einige Schwachstellen auf. Für Rhys war das Konzept hingegen ziemlich einfach. Er hatte Dinge gesehen, die er nicht sehen hatte wollen und wusste, dass er nicht der Einzige war. Für ihn wäre die einfachste Idee, wenn Ariel ihren rothaarigen Freund direkt mit einer anderen ertappte. Dann gäbe es wohl wenig Fragen … Bei einer Sache musste er ihr aber zustimmen. „Sie meinen … ich muss das wirklich tun? Ich soll sie wirklich betrügen?“ Alle Farbe war aus dem Gesicht Xiaos gewichen, was Rhys zugegebenermaßen erfreute. So sehr, dass er bei der nächsten Gabel mutiger war. „Ihr tut es für sie.“ Rhys war bewusst, dass das eine große Lüge war, aber gesamt hielt er wenig von dem Kerl. „Und so wird sie Euch auf jeden Fall verlassen.“ Der Diener kam zurück und der Vampir verstummte, während die Teller abgeräumt wurden. Erst als der Wagen mit Mensch verschwunden war, sprach er weiter. „Ihr habt nur wenige Tage Zeit. Wir sollten für das erste Misstrauen sorgen, bevor sie heute Abend nach Hause kehrt.“ Er sah zu Lady Máirín hinüber und riss den Kopf herum, als der Diener tatsächlich mit einer süßen Nachspeise zurückkam. Innerlich fluchend starrte er die Kuchen und Pudding hasserfüllt an. Wie viel denn noch? Wollte man ihn hier absichtlich foltern? Rhys rührte die Gabel nicht an. Hoffentlich könnten sie mit der Umsetzung beginnen, bevor er sich auch noch dem Kuchen annehmen musste. „Was wollen Ihr über uns erzählen? Das wir zur Vorbereitung der Hochzeit hier waren?“ Langsam erinnerte es ihn daran, wenn Raoul Beziehungstipps von ihm verlangt hatte. „Die Diener haben uns gesehen … möglicherweise sollte ich euch nach dem Abendmahl verlassen und Lady Máirín verbleibt mit euch in ihrem Schlafgemach. Die Diener sind gewiss eine gute Auskunftsquelle für eure Geliebte und ihnen wird sie glauben, wenn Ihr mit einer jungen Dame in eurem Zimmer verschwunden seid.“ Rhys gefiel das wirklich, vor allem, weil er sich dann draußen einen Ersatzsnack für Lady Máirín suchen konnte. Hier in Aloe Town würde ihn schon keiner mit Royal Crusade in Zusammenhang bringen. Ja … der Vampir lächelte.
So langsam kam die Quest ins Rollen. Es hatte erst eine ganze Weile gedauert, bis sie endlich in Aloe Town angekommen waren und nun dinnierten sie mit ihrem Auftraggeber. Máirín fühlte sich mehr als wohl, es gefiel ihr sehr in dem Anwesen. Alles war fein und teuer eingerichtet, alles von feinster Qualität und feinster Handwerkskunst. Selbst das Essen. Sie bekamen mehrere Gänge serviert, jedes davon ansehnlich angerichtet und überaus schmackhaft. Sie fühlte sich wirklich in ihre Zeit in Bosco zurückversetzt. Als Hofdame der Kronprinzessin @Esmée hatte sie das ein oder andere Mal mit ihr zusammengegessen und die Bediensteten hatten im generellen oft die Reste der Königsfamilie bekommen. Oder viel mehr, dass was zu viel gekocht wurde und übrig blieb. So war es also kein Wunder, dass sie das Essen, was sie im Long Anwesen serviert bekamen mehr als genoss. Es war schon eine ganze Weile her, dass sie das letzte Mal so gut gegessen hatte. Wobei sie da die einzige zu sein schien, die sich darüber freute. Jedes Mal, wenn sie zu Rhys hinüber spickte wirkte dieser mehr als unzufrieden mit der Situation war. Verständlich, wenn man bedachte, dass er sich mehr als schwer damit tat, normales Essen zu sich zu nehmen. Deswegen war es ja so wichtig, dass sie einmal die Bekannte von @Gin aufsuchten. @Amaya oder wie sie hieß. Vielleicht konnte sie dem Vampir helfen, wenn sie wirklich eine so gute Köchin und Magierin war, wie die Rune Knight behauptet hatte. Sie war zwar nicht begeistert davon, gefiel ihr die grobe, bestialische Seite an Rhys sehr, doch brachte es wohl nichts, sich da quer zu stellen. Sie versuchte es einfach aus einem anderen Blickwinkel zu sehen. Wenn Rhys wieder aß, würde er auch wieder zunehmen und nicht mehr so ein halbes Hemd sein. Vielleicht schafften sie es ja sogar, ihn seine alte Stärke wiederzugeben. Ihn wieder so hinzubekommen, wie er in seiner Zeit als Raouls Soldat war. Denn dieser Rhys, der war wirklich zum Anbeißen gewesen. Nun war nur noch ein erbärmlicher Schatten seiner selbst. Während die Daeva so in Gedanken versunken war, hatte Xiao den Vampir aufgefordert seine Sonnenbrille abzunehmen, was dieser auch tat. Mái nutzte den Moment um ihren Teller zu leeren. Sie wollte nichts von dem Gut verschwenden. Bald schon waren sie auf den Auftrag zu sprechen bekommen, Rhys hatte seinen Vorschlag geäußert und Mái die Schwachstellen dessen aufgewiesen. Xiao schien nicht so begeistert von dem zu sein, was die Untote ihm zu sagen hatte. "So wie ich Sie einschätze, gehören Sie eher zu den Menschen die ihr Herz auf der Zunge tragen und ehrlich sind... Für Personen wie Sie, ist es nahezu unmöglich glaubwürdig zu lügen. Wenn Sie also die Nummer hier durchziehen wollen, erfolgreich, sollte es so glaubwürdig wie möglich wirken.", beantwortete sie die schockierte Frage des attraktiven Mannes, der sich wohl wirklich in die Göre verknallt hatte. Pffh... Er hätte sich schon vorher überlegen sollen, ob er das hier wirklich machen wollte. Er wollte Ariel nicht heiraten. Jetzt musste er sich damit abfinden, dass es nicht anders ging, als ihr das Herz zu brechen. Er brauchte gar nicht anzufangen, so zu tun als würde er sich wirklich um sie sorgen. Denn wenn er es wirklich täte, würde er ihr die Wahrheit sagen und nicht zwei Magier engangieren um die Drecksarbeit für seine Wehwehchen zu machen. Als Rhys meinte, dass sie am besten schon an diesem Abend damit beginnen sollten, Misstrauen und Gerüchte zu sähen, damit der Plan aufgehen würde. Mái nickte zustimmend und griff nach ihrem Wein und nahm ein paar Schlücke. Der Vampir schlug vor, dass Mái einfach hier bleiben und mit Xiao auf sein Zimmer gehen sollte und die Diener womöglich die ersten Gerüchte streuen konnten. Immerhin war es schon verdächtig, wenn eine ihnen fremde Frau den Mann in sein Schlafgemach begleitete. "Genau... Im Zimmer können wir dann ja schonmal überlegen, wie wir in den nächsten Tagen weitermachen. Man könnte immer mehr Hinweise streuen oder mit der Tür ins Haus fallen. Aber das sollten wir dann nach dem Essen besprechen.", fuhr sie fort und stellte das leere Gefäß ab. Xiao war in der Zwischenzeit in eine Position versunken, in der er seine Ellenbogen auf dem Tisch abstellte, die Hände ineinander faltete und den Kopf daran lehnte. Er schien erst einmal nachzudenken, während die Diener ihnen das Dessert brachten. Während Mái begann ihr Essen zu Löffeln. Irgendwann stieß er dann ein lautes Seufzen aus, ließ sich zurück in seinen Stuhl fallen und nickte geschlagen. Er gab nach und schien wohl den beiden Magiern Recht zu geben. Es dauerte nicht lange, bis sie das Essen beendet hatten. Mái stand zusammen mit den beiden Herren auf, ging zu Rhys, drückte ihm ein paar Jewels in die Hand. "Das sollte für ein Hotelzimmer reichen. Bis morgen.", wisperte sie ihm ins Ohr, knabberte kurz neckend an seinem Ohr, entfernte sich wieder von ihm und zwinkerte ihm zu, als sie sich von ihm wegdrehte. Damit scheiterte Rhys Plan, Mái zu seinem Abendsnack zu machen. Zu schade... Mái hätte sicherlich Gefallen dran gefunden von ihm zerrissen zu werden - auch wenn sie es nicht zugelassen hätte, dass er sie wirklich umbringt. Ein wenig verletzen war ok. Aber das wurd ja offensichtlich nichts. Sie ging zu Xiao, lächelte ihm sanft zu und hakte sich bei ihm ein. "Ich glaube wir sollten auch jetzt schonmal versuchen, vertrauter zu wirken... Dann können sich die Diener ihren Teil schonmal viel besser denken.", erklärte sie ruhig und sanft. Sie sprach ohne einen Hauch des verurteilends, klang eher wie eine alte Freundin, die ihm Trost spenden wollte. Ein wenig unsicher nickte Xiao und die beiden verließen den Speisesaal. Xiaos Zimmer war nicht allzu weit entfernt und sie hatten das Zimmer schnell erreicht. Sie kamen natürlich an ein paar Bediensteten vorbei, die bereits argwöhnisch dreinblickten und begannen zu tuscheln. Innerlich schmunzelte die Daeva. Das wurde ja leichter als erwartet. SIe traten durch die große Tür, die in Xiaos Gemach führte und sie wies dem Rothaarigen an, schonmal Richtung Bett zu gehen, drehte sich zur Tür und schloss sie. Sie drehte den Schlüssel ab, sodass man nicht so leicht hineinkommen würde. Danach drehte sie sich um, griff hinter ihrem Rücken nach den Türgriffen und sah zu Xiao, der sich seufzend auf das Bett fallen ließ. "Jetzt müssen wir nur diese Nacht irgendwie rumbekommen."
C: Bis das der Hass uns scheidet! roten Hose, Jacke & Weste, schwarzem Hemd und Krawatte, schwarze Sonnenbrille
Wie Lady Máirín im Vergleich zu ihm nahezu über das Abendmahl herfiel, als wäre sie vollkommen ausgehungert, erinnerte Rhys daran, dass sie beide den Tag über in der Tat kaum gegessen hatte. Die lange Zugfahrt hatte nur den bestellten Kuchen ausgespuckt und er war sich nicht sicher, ob sie schon vor der Fahrt gefrühstückt hatte. Sein kleiner Snack des Abends zuvor hielt zwar die Gier genug im Zaum, dass er sich zusammenreißen konnte, aber das alte Hungergefühl war bereits zurückgekehrt. Doch dafür war später genug Zeit, erst einmal mussten sie einen Plan entwickeln, bevor man ihn zwang, auch noch die Nachspeise anzufassen. Hier schienen die Daeva und der Vampir sich wieder aufgezeichnet zu ergänzen. Das war wohl die Bosco-Mentalität. Was nötig war, musste getan werden, wenn man etwas bestimmtes erreichen wollte – um jeden Preis. Rhys kannte das schon lange, auch wenn es deutlich mehr Gewicht bekommen hatte, als er seinen besten Freund bewusstlos in den Fluss geworfen hatte. Um das Ziel zu erfüllen, um jeden Preis. Selbst, oder gerade, wenn Raoul und in Folge dessen auch er starben. Zwei Leben für das Reich. Hier ging es hingegen nicht um Leben oder Tod, nur um einen Beziehungszwist und auch wenn er es nicht aussprach, so nervte ihn Xiaos Drückerei vor dem Unausweichlichem. Vielleicht setzten die beiden Untoten etwas weniger Moral voraus, zumindest er hätte dem Kerl gerade gesagt, er solle ich zusammenreißen. Er bezahlte sie, also sollte er auch tun was sie sagten oder sie wegschicken. Lady Máirín stellte die Sache erneut klar und Rhys schlug vor, zu verschwinden und die Daeva schon jetzt erstes Misstrauen säen zu lassen. Damit konnte man nie früh genug anfangen. Zufrieden damit, dass Lady Máirín ihm da nicht widersprach, sondern seinen Vorschlag ausbaute, lächelte er und betrachtete seinerseits das Rotweinglas. Wenn es nur so gut schmecken würde, wie das Blut seiner Begleiterin wäre er schon höchst zufrieden. Testweise nippte er und bereute es, nicht behauptet zu haben, dass er heut gerne einen freien Kopf behalten wollte und deshalb nichts trank. Nun war es dafür leider zu spät. Rhys nickte also zustimmend und beobachtete gespannt wie eine Katze ein neues Spielzeug Xiaos Gesicht. Er glaubte schon, nie eine Antwort zu bekommen, bis er schließlich einstimmte. Ja ging doch. So schlimm war Lady Máirín auch nicht, zumindest nicht, wenn man sie nicht kannte. Er wettete, dass der Mann im Zug viel Spaß mit ihr gehabt hatte.
Auf ihn traf das nicht ganz zu. Stattdessen kam sie ihm so nah, als sie sich erhoben hatten, dass sie ihm sogar ins Ohr biss! Rhys knurrte leise. Er nahm die Jewels und steckte sie ein, dahingehend vertraute er der Daeva, aber das änderte nichts daran, dass er, als sie entfernen wollte den Mund seinerseits an ihr Ohr legte. „Dann gebt gut auf unseren Jungen hier Acht, Lady Máirín“, murmelte er und war ziemlich stolz, als er den Kopf hob, ohne sie gebissen zu haben. Mit einem zufriedenen Lächeln sah er den beiden hinterher und ließ sich von einem der Diener zur Türe bringen. Oh, er freute sich schon auf seine Rückkehr. Diese noblen Gebäude, die er auf seinen Aufträgen zuweilen sah, waren ihm wirklich abgegangen. Taten es immer noch. Er sollte herausfinden, wie Lady Máirín wohnte und sich diesen Ort einmal genauer ansehen. Rhys trat hinaus in die frühe Nacht. Oh, er liebte Aloe Town. Diese warmen Nächte waren ein Traum und fast schon beschwingt ging er los. Ohne einem bestimmte Zielort schlenderte der Vampir durch die Straßen, die hellgrünen Augen nahezu leuchtend. Auch wenn es ihn ein wenig störte, wenn er an die Daeva und ihr neustes Opfer dachte, war es nun seine Chance, sich seinerseits einen Bissen zu gönnen. Einen, der sich nicht so … nervenaufreibend verhielt wie Lady Máirín. Es dauerte einige Zeit, bis er in Gassen abbog, die weniger belebt waren. Dunkler und schmaler. Rhys, dem durchaus bewusst war, das er den starken Kerl an der Hauswand unmöglich überwältigen konnte, hängte sich stattdessen an die Fersen eines Teenagers, der sichtlich betrunken und blind für seine Umwelt durch die Gegend wankte. Das Raubtier war erwacht. Es schien ihn keiner zu sehen und so holte er den Jungen ein und legte ihm die Hand auf die Schulter. „Kann ich Euch behilflich sein? Ihr seht nicht gut aus“, sprach er ihn üblich höflich an. „Waf willst du?“, nuschelte der Junge und sah ich stirnrunzelnd an. „Erlaubt Ihr es mir, euch ein Stück zu begleiten?“ Ganz zu verstehen, schien er ihn nicht, aber der Kleinere zuckte die Schultern und wankte weiter. Rhys trat einen Schritt zurück aus seinem Blickfeld. Ob der andere ihn für eine Einbildung seines Rausches hielt? Wie dem auch sei, so nah wirkte er immerhin nicht wie ein psychopatischer Verfolger. Gemeinsam, beziehungsweise der Junge durchaus verfolgt von einem hungrigen Vampir, erreichten sie Zeit später eine heruntergekommene Herberge. Ein Alptraum verglichen mit dem Haus, in dem Lady Máirín schlafen durfte. Bei der nächste Quest würde er sich ein paar Vorteile herausschlagen. Warum war auch er es, der die Auftragsgeberin aufspießte, der beinah erschossen wurde und jetzt sich einer Nacht in einem stickenden Zimmer gegenübersah? Rhys hasste das Schicksal – aber er folgte dem Jungen hinein bis vor dessen Zimmer. Wo ihm die Türe vor der Nase zugeknallt wurde. Rhys öffnete sie und trat ein, wobei er den Jüngeren rückwärts schob. „Was-„, setzte dieser an, als der Vampir die Türe hinter sich schloss. Kurz zögerte er und sah an sich hinab. Den Anzug durfte er nicht einsauen. Brummend packte er den Dunkelhaarigen am Schopf, hielt ihm den Mund zu und zerrte ihn aufs Bett. „Keine Sorge, entspannt Euch“, brummte er unter der Anstrengung ihn festzuhalten. So wurde das nichts … Rhys knallte den Kopf des Armen mithilfe der Schwerkraft gegen die Bettkante und löschte dessen Bewusstsein aus. Dann hievte er ihn hoch und vergrub die Fänge im warmen, nachgiebigen Fleisch. Gierig nahm er was der Körper des anderen ihm gab, achtete nur gerade so darauf, seine Kleider dabei nicht mit Blut zu verschmieren. Immerhin war sein toller Anzug rot …
Der Anzug hielt sich die nächsten Tage. Rhys genoss jeden Tag in der Wüstenstadt, vor allem die Abende in der warmen Dunkelheit. Er und Lady Máirín hatte genug Zeit für den Basar und andere Dinge, während sie das Misstrauen von Ariel in ihren Verlobten stärken. Doch erst heute, als Rhys vor der Türe stand und Ariel für einen Rundgang draußen abholen wollte, damit die Vorbereitungen auf die platzende Hochzeit weiter ausgeführt werden konnte, würde die Sache ernst werden. Ein bisschen tat das Mädchen ihm Leid, für das er sich als Mithelfer ausgegeben hatte. Das Mädchen, nicht Xiao, sie konnte immerhin nichts dafür. Aber es war nicht seine Sache, wem hier jedem das Herz gebrochen wurde. So hatte er gewartet, bis Ariel bereit war, auf einen letzten Blumenkauf für ihren Geliebten loszuziehen. Und sie waren schon ein Stück gekommen … nur das sie offenbar das Geld vergessen hatte.
In den darauffolgenden Tagen ging es ans Eingemachte. Die Saat, die sie gefplanzt hatten, als Mái zusammen mit Xiao in dessen Zimmer verschwunden war hatte gefruchtet und es hatte nicht Mal einen Tag gedauert, bis jeder Bedienstete des Anwesens über den zwielichtigen Besuch der Rothaarigen sprach. Natürlich unter davor gehaltener Hand. Niemand würde es wagen, direkt vor Xiao darüber zu sprechen. Vor Mái schienen sie allerdings weniger Probleme zu haben, handelte es sich bei ihr nicht um den Hausherren oder eine bekannte Adlige. Die Daeva störte sich herrlich wenig daran. Eher freute es sie, denn es zeigte, dass der Plan der beiden Royal Crusade Magier funktionierte. Was aber besonders gut und wichtig war, war die Tatsache, das Xiao sich nicht mehr dagegen wehrte, die Lüge in eine Wahrheit zu wandeln. Denn mit jedem Tag der verging, mit jeder Aktion die sie brachten, sank seine Hemmschwelle und er schien allmählich sein schlechtes Gewissen begraben und sich wirklich darauf einlassen zu können. Wieder ein Zeichen dafür, dass er sich nur als netter Kerl ausgab aber im Herzen ein ziemlicher Chameur und Fuckboy war. Immerhin hatte er ja auch, kaum das Mái das erste Mal sein grundstück betreten hatte, damit angefangen mit ihr zu flirten und ihr Blicke zuzuwerfen. Wie auch immer. Es machte ihr Vorhaben viel leichter und die Untote konnte die Quest wirklich genießen, wurde befriedigt und musste nicht nur so tun, als würde sie es. Sie musste schon gestehen, dass der Long gute Fertigkeiten hatte, wenn es darum ging eine Frau zu befriedigen. Ariel würde sich glücklich schätzen so einen Mann wie ihn zu haben. Zu dumm nur, dass dieser zu große Angst davor hatte, ihr die Wahrheit über ihre Cousine zu sagen. Naja, somit hatte Mái nun das Vergnügen mit seinen geschickten Fingern und seiner fleißigen Zunge. Wobei sie dieses auch erst seit etwa ein bis zwei Tagen hatte. Denn erst vor zwei Tagen, hatte der Long seine Hämmungen ganz fallen lassen. Dies lag sicherlich auch daran, dass Mái eine gute Rednerin und Verführerin war. Sie hatte schon mehreren Kerlen den Kopf verdreht. Irgendwann brach das Rückrad der meisten und sie tanzten nach ihrer Pfeife.
Jedoch würde dies wohl nicht reichen, denn bisher hatte Ariel noch nicht die Konversation mit Xiao gesucht. Bisher sprach sie ihn nicht an, auch wenn man an ihrem Blick und ihrer Körperhaltung erkennen konnte, dass sie in den vergangenen Tage über etwas nachdachte, aber noch mit sich rang, Xiao darauf anzusprechen. Sie müssten es wohl auf die nächste Stufe treiben, damit Xiao das bekam, was er wollte... Das wofür diese Quest überhaupt da war. Mái hatte von Rhys in der Zeit nur immer Mal wieder was mitbekommen, war er hauptsächlich mit der Braut zusammen, während sie viel Zeit mit Xiao verbrachte. So wusste sie also darum, dass die beiden an dem heutigen Tag noch ein paar Blumen und Erledigungen machen mussten. Geschickt hatte die Crusaderin die Geldkatze der Adeligen verschwinden lassen. Warum? Das würde sich noch genau zeigen. Denn während der Vampir und die Braut das Haus verließen, ging sie durch die Gänge, zum Speisesaal, in dem sich Xiao noch aufhielt.
Kaum das sie den Raum betrat, wies der Long die Bediensteten an den Raum zu verlassen. Die Tür schloss sich hinter ihnen und Mái musterte den Mann, der ungestört weiteraß. Langsamen Schrittes schritt die Daeva die lange Tafel entlang zur anderen Seite des Raumes, zu Xiao. "Ariel ist nochmal unterwegs ein paar Blumen kaufen...", erklärte sie, strich mit den filigranen Fingern über die Rückenlehnen der Stühle an denen sie vorbeikam. Xiao nickte und aß weiter. "Ich habe mit meinem Partner gesprochen und wir sind zu dem Entschluss gekommen, dass wir gerne schonmal unsere Bezahlung hätten. Immerhin kann es gut sein, dass wir nachdem die ganze Sache auffliegt nicht mehr auf das Grundstück kommen... Wir wollen sichergehen, dass wir das Geld bekommen, das uns zusteht.", fuhr sie fort, sah dabei zu Xiao. Erneut nickte der Rotschopf. Bald schon hatte Mái das andere Ende des Tisches erreicht. "Ich verstehe... Allerdings bin ich mir nicht sicher ob ihr es euch schon verdient haben... Immerhin will Ariel mich bisher immer noch heiraten beziehungsweise hat noch nichts anderes gesagt oder erwähnt...", erkärte er, leerte seinen Teller und schob ihn ein Stück zurück und verschränkte die Arme, lehnte sich im Stuhl zurück, während er Mái musterte. "Wie soll ich sicher sein, dass ihr nicht einfach verschwindet sobald ihr das Geld habt?", meinte er nun etwas ernster. Dies ließ Mái ein wenig schmunzeln und sie begab sich hinter Xiao, legte ihre Hände auf seinen Schultern ab, beugte sich zu seinem Ohr hinunter. "Vertraust du uns also so wenig?", murmelte sie und biss in eine empfindliche Stelle hinter seinem Ohr, woraufhin der Mann scharf die Luft einsog. "Wir werden erst gehen, wenn die Sache zwischen uns aufgeflogen ist...", fuhr sie fort, während ihre Hände von seinen Schultern zu seinem freien Oberkörper glitt. "Außerdem... Wenn du uns, wenn du mir nicht vertrauen würdest, hättest du uns schon längst rausgeworfen...", wisperte sie und fuhr von hinten die Muskeln seines definierten Körpers lang. In der Zeit die sie mit ihm verbracht hatte, hatte sie herausgefunden, dass es sich bei Xiao um einen sehr sportlichen Mann hielt. Er war zwar auch sehr begabt darin, das Unternehmen seiner Familie zu führen, aber auch leidenschaftlicher Bogenschütze und Athlet. Sein strammer Körper kam also nicht von ungefähr und die Daeva hatte natürlich sehr viel Gefallen dran gefunden. Ein wenig schade fand sie es schon, dass sie ihn bald nicht mehr haben konnte. Naja, aber schöne Körper und Menschen gab es überall... Außerdem hatte sie neben Xiao auch ein Auge auf jemand anderen geworfen, den sie hier des öfteren Gesehen hatte. Vielleicht hatte sie ja das Glück und konnte mit Xiao oder der anderen Person einen Liebhaber oder viel mehr eine Liebhaberin für längere Zeit gewinnen. Das würde sich wohl erst zeigen, wenn die Quest durch war. Im Moment spannte sich der Mann unter ihren warmen Fingern an, wurde ein wenig unruhig auch wenn man merkte, dass er dagegen ankämpfte. "Wenn du mir nicht vertrauen würdest... Würdest du mir sicherlich nicht erlauben das hier zu tun.", wisperte sie und ließ ihre Hände nun in den Schritt Xiaos wandern, begann den Bereich zu massieren und entlang zu streicheln. Xiao spannte sich noch mehr an, ließ sich mehr in den Stuhl zurück fallen und legte den Kopf in den Nacken, atmete schwer aus, während in seinem Schritt eine erhebliche Beule wuchs. Triumphierend schmunzelte die Untote, machte eine Weile weiter, bis sie den Long anwies, aufzustehen. Sie schob das Geschirr hinter ihm noch weiter weg, als Xiao dagegen lehnte, drückte ihr Bein dabei in seinen Schritt und küsste seinen Hals entlang. "Braver Junge...", wisperte sie gegen seine Haut. "Schließ die Augen und genieß es einfach, ja?" Danach schob sie den Stuhl noch ein Stück zurück und sank auf die Knie, begann damit dem Long Befriedigung zu beschaffen. Mái war bereits eine Weile beschäftigt, als die große Flügeltür, durch die sie selbst in den Speisesaal gekommen war, aufging und jemand hereinkam. Es war niemand geringeres als Ariel, die nun selbst mit ansehen durfte, was da gerade zwischen Xiao und Mái lief. Es musste ein ziemlich schmerzhaftes Bild für die Frau sein, zu sehen, wie Mái in Xiaos Schoß - offensichtlich mit diesem beschäftigt - vor ihm hockte, Xiao der seine Finger in ihrem Haar vergraben hatte und seinem Genuss stöhnend zum Ausdruck brachte. Als Xiao realisierte, wer da reingeplatzt war, schob er Mái schnell von sich, zog seine Hose wieder hoch und machte sich daran diese wieder zu schließen. "Ariel!", stieß er erschrocken aus und nun stand auch Mái auf, scheinbar erschrocken und ertappt, wischte sich schnell noch einen verräterischen weißen Tropfen aus dem Mundwinkel und trat zurück. "Es ist nicht wie es aussieht!", fuhr er fort. Doch das interessierte Ariel offensichtlich nicht, denn sie ging zu Xiao und verpasste ihm eine saftige Ohrfeige, ehe sie zornig und vor Wut rot angelaufen aus dem Zimmer stürmte. Xiao sah ihr nach, fummelte in seiner Hosentasche herum, holte ein paar Jewel raus - Máis und Rhys Bezahlung - drückte sie Mái in die Hand, ehe er ihr nacheilte und nach Ariel rief. Mái sah ihm nicht einmal nach, leckte sich den Tropfen vom Finger und begann das Geld nachzuzählen.
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Zuletzt von Máirín am So 18 Sep 2022 - 0:32 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
C: Bis das der Hass uns scheidet! silbernes Hemd und schwarze Hose schwarze Sonnenbrille
Rhys der Blumenkäufer. Er kam sich ein bisschen dämlich vor, als er so hinter Ariel herlief. Den Weg entlang in Richtung Blumengeschäft. Und zugleich war es ein seltsames Gefühl von Heimkehr, als er der jungen Frau folgte. Wie wenn er Esmee gefolgt war, um auf sie aufzupassen. Oder wenn er mit Raoul Blumen kaufen gegangen war, wann immer er einer neuen Geliebten ein Geschenk präsentieren wollte, ohne dabei die Juwelenkammer von Bosco zu plündern. Entsprechend hatte der Vampir ein gewisses Gefühl für hübsche Blumen – und als Künstler für Farben. Fast schon freute er sich, als Ariel plötzlich stehen blieb und sich umdrehte. „Stimmt etwas nicht?“, fragte er, als er die erschrockene Miene regestierte. Ariel schüttelte den Kopf. Sie erzählte, dass sie ihr Geld vergessen hatte und zurückmusste. Rhys zögerte. Er würde sie gerne aufhalten, doch zugleich war das die perfekte Situation. Nur leider wusste Lady Máirín nichts davon, sodass sie damit nicht planen können würde. Nun, das wäre ihr Problem. Am Ende könnte er es ja so stellen, dass er nichts tun konnte, um Ariel aufzuhalten und wenn er sie nicht mit Gewalt festhalten wollte, würde es nicht viele Möglichkeiten geben. Er könnte nur anbieten, das Geld selbst zu holen, aber sie machte nicht den Anschein, dass sie ihn das tun lassen würde. So eilte er ihr mit großen Schritten hinterher, als Ariel auf das Anwesen zu lief. Sie drückte das Tor auf, die Blicke, die die Wachen tauschten, ignorierend. Rhys fiel es auf. Es war ein Abschätzen, ob man sie aufhalten sollte. Ariel ging weiter, zur Haustüre und hinein. Der Vampir folgte ihr nun deutlich langsamer. Entweder sie erwischte Lady Máirín und Xiao, oder sie kehrte bald mit dem Geld zurück. Ariel steuerte auf den Speisesaal an. Rhys, der diesen Raum hasste, verlangsamte instinktiv den Schritt zusätzlich. Er hatte die Tage über immer wieder gegessen, nicht ganz erfreut, aber mit dem regelmäßigem Blutkonsum war er diesen Morgen wirklich satt. Und dank der Wärme der Stadt trug er statt den vielen Schichten von Pullovern, Shirts und Mäntel lediglich ein silbriges, feines Hemd in die schwarze Hose eingesteckt. Nur die Sonnenbrille behielt er auf der Nase. Xiaos erschrockener Ruf erklang ein Stück vor ihm, als Ariel die Türe aufriss und hineinstürmte. Das klang gut für ihn und Lady Máirín. Und schlecht für das Mädchen. Rhys blieb kurz stehen. Wollte er da wirklich hinein? Er hörte das Klatschen von Haut auf Haut und die weitere Aussage von Xiao und entschloss sich für ein klares Nein. Lady Máirín entblößt zu sehen war etwas, das ihn privat nicht stören würde, aber es gehörte sich ganz eindeutig nicht. Und was Xiao anging … er wollte nicht sein restliches Leben mit den Bildern verbringen, die nun Ariel quälen würde. Sein restliches Leben würde zudem sehr lang werden, wenn ihn nicht jemand umbringen wollte. Wobei … wollte war falsch. Wenn ihn jemand fand und es schaffte. Es gab zu viele Personen, die seinen endgültigen Tod wünschten. Ariel stürmte aus dem Saal und rammte ihn mit der Schulter. Einen Moment lang sah er ihr hinterher, dann wagte er sich vorsichtig in den Raum hinein, dabei achten, nicht nach unten zu blicken. Xiao stand an dem Tisch und hielt sich die Wange. Ohne seine große Hand hätte man sicher einen roten Abdruck darauf gesehen. „Lady Máirín … ich nehme an, unser Auftrag wurde erfolgreich abgeschlossen?“ Er sah auf ihre Hände, mit denen sie das Geld zählte. Ob er die Scheine jetzt noch angreifen wollte. Rhys verzog das Gesicht. „Ich hoffe, ihr hattet ein schönes Vergnügen.“ Er deutete mit dem Kinn auf Xiao. „Und Ihr, was Ihr wolltet.“ Es war sein Vorschlag gewesen, aber es schwang eine Spur Ärger darin mit. Rhys war trotz allem kein Freund davon, anderen das Herz zu brechen – außer es war notwendig. Wie dem auch sei … den Schlag hatte Xiao verdient. „Ich warte vor dem Tor auf Euch, Lady Máirín“, murmelte er noch und drehte sich um. Er ging durch die schönen Hallen. Das Gebäude würde er vermissen. Es war schön … ob er sich nicht selbst ein ähnliches erkaufen können würde? Oder bei Lady Máirín einziehen, wenn sie das denn zuließ.
„Mr Vaeth!“ Rhys blieb stehen und drehte sich um. Ariel stand ein Stück entfernt, die Augen rot und das Make-Up verschmiert blickte sie ihn an. „Ja, Mylady?“ Die Blauhaarige kam nur langsam näher. „Wussten Sie Bescheid? Über das was diese Schlampe mit meinen Freund … meinen Exfreund gemacht? Hat sie Sie auch betrogen?“ Rhys zögerte einen Moment. Ob er und Lady Máirín? Dachte sie etwa, sie wären mehr als Arbeitskollegen? Der Vampir schüttelte den Kopf. „Nein. Er hat uns, sie bezahlt.“ „Bezahlt? Er hat dieses Miststück bezahlt? Und dich, um mich abzulenken?“ Bevor Rhys antworten konnte, traf ihre Hand auch seine Wange und sie wirbelte herum. Wie zuvor stürmte sie los und ließ ihn irritiert zurück. Er rieb sich kurz die Wange und ging dann das letzte Stück zur Türe. Hinaus in die frühe Sonne und zum Zaun, wo er sich ein letztes Mal umdrehte und das schöne Gebäude gestaunte. Dann wartete er auf Lady Máirín. Er hatte noch eine Sache zu klären: Seine Wohnsituation.
Ariels Reaktion war ziemlich faszinierend... Sie sah zwar nach außen hin eher kühl aus, mit ihrem kurzen blauen Haar und ihrer hellen Kleidung, der blassen Haut. Aber in diesem Moment, als sie Máirín und Xiao zusammen erwischte merkte man wieder einmal, wie zart besaitet sie doch eigentlich war. Es war ein klassischer Fall von "Never judge a book by its cover". Was allerdings nun so faszinierend war, war die Tatsache, dass sie wortlos zu Xiao pirschte, im eine knallte und dann abdampfte. Mái konnte regelrecht die Wolke aus Zorn über ihrem Kopf erkennen. Es war faszinierend, dass sie Mái mehr oder weniger ignorierte. War es ein Zeichen dafür, dass sie ihre Wut auf Xiao projizierte? Wäre auf jeden Fall von Vorteil für Mái, aber nicht zwingend der Fall. Das müsste sie wohl noch herausfinden. Geschockt hielt sich Xiao die brennende, bereits tiefrote Wange und starrte Ariel hinterher. Er brauchte ein paar Augenblicke bis er endlich das Geld rausrückte und Máirín das Geld nachzählen konnte. Sie wollte sichergehen, dass er auch ja keinen Cent zu wenig gab. Währenddessen schlenderte ihr fast schon verloren geglaubter Partner Rhys in den Raum und erkundigte sich, ob die Quest nun erledigt, Máu und Xiao zufrieden waren. Dabei beobachtete er, wie die Daeva das Geld anblickte, offenbar angewidert in dem Glauben, dass Mái es mit dreckigen Fingern anfasste. Schmunzelnd nickte Mái. "Mehr als zufrieden.", summte sie und ging nochmal zu Xiao. "Es wird ein wenig wehtun, aber sie wird sicherlich drüber hinweg kommen...", meinte sie und zückte eine kleine Karte, klemmte sie zwischen Hose und Haut des Mannes, zwinkerte ihm zu. "Empfehlen Sie uns weiter.", murmelte sie, küsste ihn kurz auf die Wange und drehte sich dann um, um Rhys hinaus zu folgen. Was auf dem Zettel stand? Eine Adresse an der sich die Daeva des Öfteren auffhielt. Natürlich nicht ihr zuhause, das war zu riskant. Auch nicht die Adresse der Gilde, das wäre zu dumm. Ein viel unscheinbarer Ort, aber Xiao würde wissen, dass er sie dort finden oder erreichen konnte, würde er sich nach einem Nachschlag sehnen. Kaum dass sie die Tür aus dem Gebäude erreichte, hatte sie die Möglichkeit einem weiteren Schauspiel beiwohnen zu dürfen. Denn nun bekam auch Rhys eine saftige Backpfeife - offenbar hatte der Narr ihr die Wahrheit darüber gesagt, dass sie dafür bezahlt wurden. Kaum das Ariel ganz abgezischt war, trat sie die Stufen herab zu ihm, blieb bei ihm stehen und stemmte die Hände in die Hüfte. "Also eins muss man der Kleinen lassen... Zuschlagen kann sie.", meinte sie, kicherte leise. "Das muss echt wehtun...", murmelte sie und stupfte mit ihrem Finger an der getroffenen, nun auch scharlachroten Stelle herum, was dem Vampir ziemlich wehtun musste, war sie noch ganz gereizt und empfindlich von dem Schlag. Sie kicherte erneut. "Also der Auftrag war deutlich besser als erwartet...", erklärte sie und fuchtelte mit dem Geld das sie von Xiao hatte herum, breit grinsend. "Hat sich wirklich ausgezahlt.", fuhr sie fort, grinste nun, als ihr einfiel, wie Rhys vorhin das Geld angesehen hatte. Sie zählte Rhys Anteil ab und drückte ihm diesen in die Hand. "Du kannst es ruhig anfassen. Meine Hände haben sich nichts zu schulden kommen lassen... Mein Mund hat die ganze Arbeit geleistet.", wisperte sie, kam ihm näher wodurch ihr Atem seine Lippen streifen würde, sah ihm dabei tief in die Augen und leckte sich provokant über die nocht geröteten Lippen. "Und es ist viel Geld rausgesprungen... Xiao hat uns sogar mehr gegeben als notwendig war und ich hab noch das hier.", meinte sie und zückte die Geldkatze von Ariel, die sie bei ihrer Entdeckung ganz vergessen hatte. "Aber jetzt lass uns hier verschwinden. Bevor die Bombe ganz hochfliegt.", schmunzelte sie, nahm sich dreister Weise Rhys Hand und zog ihn von dem Gelände herunter in Richtung des großen Basar. Sie hatte ihm schließlich versprochen, dass sie diesen nochmal in ganzer Ruhe besuchen würden. Außerdem hatten sie jetzt noch einmal ein wenig extra Geld, dass sie dort ausgeben konnten.
Ende
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Eohl The Sun's Shade
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Erleichtert atmete Eohl aus, als sie es sich auf einem der Sitze in einem Zug nach Aloe Town bequem machen konnte. Sie stand noch immer ein wenig neben sich, aber jetzt konnte wenigstens nichts mehr passieren. Kurz schloss sie die Augen, konzentrierte sich. Diese Art zufriedener Glückseligkeit gehörte sich nicht auf einer Quest. Ihre Aufgabe stand im Vordergrund und sie hatte sich darauf zu konzentrieren. Als Eohl ihre Augen wieder öffnete, war deren Farbe ein wenig dunkler als zuvor, und ihr Lächeln ein Stück schmaler. Mit einem Blick hinüber zu Ayra klopfte sie mit der Handfläche auf den Platz neben sich. „Bitte, setz dich zu mir“, meinte sie höflich und lächelnd. Wenn sich die Ältere tatsächlich an ihre Seite begab, würde sich die Yihwa an sie lehnen und ihren Kopf an der Schulter der Euribya ablegen – ein Weg, die Nähe einer Auserwählten zu genießen, ohne sich zu sehr darin zergehen zu lassen. Der Yihwa war durchaus bewusst, dass sie sich nicht immer unter Kontrolle hatte, aber das hier würde sie doch wohl schaffen. Die Zukunft hing schließlich von ihrem Erfolg heute ab! „Wenn wir ankommen... lass uns auf den Basar gehen, okay, Ayra?“, fragte Eohl deutlich ernster, als sie vermutlich aussah. „Wir sollten zeitig da sein... Der Händler, den wir suchen, wird vermutlich nicht vor morgen auf die Reise gehen. Wir sollten ihn heute also auf dem Markt finden können. Das ist unsere Gelegenheit, ein bisschen mehr über ihn und seine Fracht herauszufinden und uns vielleicht ein bisschen Vertrauen zu erschleichen. Wenn wir unser Zielobjekt nicht heute Nacht entwenden können, wäre es ideal, morgen mit ihm zusammen die Stadt zu verlassen... glaube ich.“ Sie nickte, dann sah sie auf in das Gesicht der Eurybia. „Was denkst du, Ayra? Wie würdest du das Ganze angehen?“
Die große Massagestunde musste erst einmal enden - vorerst. Es war jetzt nicht so, als würde Ayra es nicht ziemlich mögen, ihre Massagefähigkeiten anzuwenden und anderen Personen damit etwas Gutes zu tun. Es mochte bestimmt schon weit mehr als 200 Jahre her sein, bis sie diese Kunst das letzte Mal so wirklich angewendet hatte. Aber genau das war ja auch der Punkt, sie genoss es wirklich, wenn man sich ihr gegenüber so vertrauensvoll zeigte und sie in den höchsten Tönen lobte. Die Eurybia war eine gute Therapeutin und sie konnte mit ihren Händen wirklich erstklassige Arbeit ableisten. Ob nun die Schultern massiert wuren, oder die Reflexzonen einer jeweiligen Person, das machte fast überhaupt nichts. Aber, wenn man es so weitgehend betrachtete, dann schaute man es sich auch genau an, das die Eurybia in solchen Situationen gerne auch mal wieder auflebte. Sie erkannte dann, dass es durchaus noch interessante Dinge in einem Leben gab und das es nicht nur ein Weltgeschehen aus einem schwarz-weißen Blickwinkel gab. Das musste aber auch bedeuten, dass es durchaus noch dinge gab, die auch für sie positiv gewesen waren, selbst wenn sie sich immer wieder nach dem Sinn einer bestimmten Sache fragte. Ayra musste sozusagen entscheiden, was sie machte, ob sie sich mehr ihrer Natur hingab oder ob sie sich in einen Bereich vorwagte, der ihr wirklich fremd war. Denn da sie selbst ja so ein großes Problem mit dem Vertrauen im Allgemeinen hatte, konnte sie sich nicht so recht entscheiden ob das, was sie tun würde, letztendlich auch wirklich das Richtige gewesen wäre. Zu groß war für sie die Furcht davor, das letztendlich wieder das mit ihr geschehen würde, was bereits mit ihr geschah, als sie zuletzt mehreren Personen wirklich ihr Vertrauen entgegen gebracht hatte. Aber, das war ein Punkt, dem der Vampirin niemand wirklich abnehmen konnte, diesen Aspekt musste sie ganz allein für sich ergründen.
"Ich habe Thana selbst noch nicht kennenlernen dürfen. Aber, was so wie du sie beschreibst, schätze ich, das sie wirklich sehr stark ist. Und da sie eine Gildenkameradin ist, würde ich sie gerne einmal kennenlerne. Stellst du uns später, wenn die Zeit es denn erlaubt, einander mal vor?" Ayra war dahingehend sehr neugierig über jede neue Bekanntschaft mit Gildenkameraden, denn ihr war es wichtig, das sie so viele Crusader wie möglich kennenlernen konnten. Schon allein dieser Punkt war sehr entscheidend für sie, denn je weiter sie sich dahingehend akklimatisierte, desto besser war es auch für sie selbst gewesen. Dann aber schaute die Vampirin ein wenig irritiert. Denn Eohl sagte, das eine Freundin von ihr das Herz nicht mehr hatte, aber der Aussage nach wäre sie dann wohl dennoch noch am Leben. Wie war dies möglich? Etwa auch eine Untote, genau wie die Eurybia? "Eine Freundin von dir hat das Herz nicht mehr? Bedeutet das, das deine Freundin auch eine Untote ist, so wie ich?" Andernfalls wäre dies wahrscheinlich gar nicht so wirklich möglich gewesen. Aber es sollte ja immer wieder Überraschungen geben, die man selbst im Leben nicht kannte. Selbst Ayra war sich diesem Punkt nicht erhaben. "Du hast also eine Vielzahl an Geheimnissen und Informationen. Vielleicht sind ja auch Antworten für mich dabei, Antworten auf Fragen, die vielleicht sogar mich interessieren könnten. Aber, deine Antworten sind bestimmt geheim und ich bin ein Niemand, ein kleines Licht in Royal Crusade, ich bin für diese Informationen nicht wertvoll genug." Zwinkerte Ayra mit einem darauffolgenden, leicht neidergeschlagenem Blick gen Boden gerichtet Eohl zu.
Dann machten sich Eohl und Ayra gemeinsam auf den Weg zum Bahnhof und bestiegen einen Zug, nur um sich sehr schnell nach Aloe Town zu begeben. Die Vampirin konnte sich in der bisherigen Zeit schon ein gutes Bild von der Yihwa zurechtlegen und hatte auch einen gefestigten Eindruck von ihr. Sie merkte ziemlich schnell, dass sie die Assassinin recht gern hatte und sie schloss sie auch in ihr vampiristisches Herz. Es war auch für eine Person wie Ayra wichtig, die Gewissheit zu besitzen, noch Freundinnen in ihrem Leben an ihrer Seite begrü´en zu dürfen. Als Eohl sie einlud, sich auf den Platz neben sie zu setzen, nahm sie diesen auch sogleich ein. Fast schon überraschend kam die Reaktion der Yihwa, ihren Kopf daraufhin gegen die Schulter der Vampirin zu legen. Aber noch unglaublicher erschien daraufhin die Reaktion der Eurybia, denn Ayra legte ihre Hand währenddessen unter das Kinn ihrer Begleiterin und begann diese dort sanft und vorsichtig zu kraulen. Es war fast schon wie ein Automatismus, aber es fühlte sich an, als würden bei beiden sich schon mehrere hundert Jahre lang kennen. Eohl gab Ayra irgendwie ein ziemliches Vertrautheitsgefühl und das mochte Ayra offensichtlich sehr. "Würdest du mir eine Frage beantworten? Ich zerbreche mir schon eine ganze Weile lang den Kopf über eine weitere Magie, die ich gerne erlernen möchte. Ich habe vor einigen Jahren in einer Bibliothek mal von zwei Magien gelesen, die mich neugierig gemacht haben. Tarotmagie, die mit der Hilfe von Tarotkarten ausgeführt wird und eine Beschwörungsmagie mit dem Namen Ars Goetia, welche zu den Lost Magic gehört. Aber ich bin mir unschlüssig, in was ich meine Nachforschungen stecken soll. Was würdest du mir raten?" Nach dieser kleinen Frage, die Ayra ernsthaft interessierte, nahm sie sich wiederum dem an, was Eohl ihr dann sagte. Es war ein interessanter Gedanke, den Eohl da entwickelte, Ayra überlegte, wie man diesen am Besten einsetzen konnte. "Wir gehen definitiv auf den Basar. Mit dir an meiner Seite macht mich das auch stolz, Eohl." Antwortete sie ihr mit einem sehr fröhlichem Ton. "Der Gedanke ist großartig. Da ich eine kleine Intrigantin bin, macht es mir besonders Spaß, unser Zielobjekt an der Nase herumzuführen. Vielleicht wäre es aber auch klug, wenn wir ihn von innen heraus angreifen. Was hälst du davon, wenn wir unser Zielobjekt mit dem Händler ausfindig machen und ihm dann vorschlagen, das wir gerade etwas knapp bei Kasse sind und ein wenig Arbeit suchen, quasi als Aushilfe für ein paar Tage. Somit könnten wir mehr über ihn und seine Gegebenheiten herausfinden und selbstverständlich vorzugsweise über unser Zielobjekt. Dann einfach zu verschwinden und keine Spuren zu hinterlassen dürfte doch gerade für dich eine Leichtigkeit werden. Somit kombinieren wir deine Grundsatzidee, Vertrauen zu erschleichen mit ein wenig Intriganz. Was meinst du, umsetzbar oder nur eine Spinnerei einer dummen Vampirlady?" Insgeheim hoffte Ayra doch, das Eohl diese Idee gut fand und die Kombination aus beidem unterstützte, aber es war ihre Quest, sie entscheid, also würde auch das umgesetzt werden, was sie letztendlich entscheiden würde.
„Natürlich! Du solltest sie unbedingt kennen lernen! Thana ist das absolute Ideal davon, wie ein Crusader sein sollte!“, erklärte Eohl mit einem aufgeregten Nicken. Ayra freute sich also schon darauf, die Jüngste unter den Dreien kennen zu lernen. Dann sollte sie die Gelegenheit auch bekommen. Auch, als es um Gin ging, nickte sie bestätigend. „Ja, genau. Untot. Ich kenne ganz viele so Leute!“ Wieso wohl ausgerechnet Eohl so viele Untote kennen lernte? War es, weil ihr Leben im letzten Jahr so sehr mit dem Tod verwebt war? Sie begegnete dem Sterben mit einer freundschaftlichen Akzeptanz, die nur wenige Menschen teilen konnten, wobei das wohl auch daran lag, dass sie bereits wusste, wie lange sie noch leben würde. Eohl brauchte keine Angst vor dem Tod zu haben, also störte sie sich nicht daran, von ihm begleitet zu werden. In allen Formen, in denen er sich zu zeigen wagte. „Du bist kein Niemand, Ayra“, erwiderte Eohl, plötzlich mit einem tiefen Ernst in der Stimme, als die Frau mit den so faszinierenden Augen sich niedermachen wollte. „Zweifle nicht einen Moment daran, dass du als Auserwählte eine der Stellschrauben bist, die die Zukunft dieses Landes bestimmen wird. Auch, wenn du es jetzt noch nicht sehen kannst... dein Schicksal ist ein großes.“ Sie starrte die Euribya eindringlich an, wollte, dass ihre Nachricht auch landete, ehe sich ihr Gesichtsausdruck aufweichte und sie grinsen musste. „Außerdem hast du richtig, richtig hübsche Augen! Und deine Haare sehen auch toll aus, Ayra!“
Gemütlich hatte sich Eohl an Ayra gekuschelt, während sie ihm Zug saßen, und genoss die Streicheleinheiten, die sie bekam. „Mmhmm...?“, säuselte sie leise vor sich hin, die Zufriedenheit, die sie erfüllte, deutlich herauszuhören, ehe sich ihre schläfrigen Augen noch einmal öffneten. „Ars Goetia... kenne ich“, bestätigte sie, während ihre Gedanken unkontrolliert drifteten. Da, in ihrem Scherbenhaufen, lag eine Erinnerung. Ein Moment, den sie gespiegelt hatte. „C'est pour l'honeur de ton nom, ô grand Andromalius, que je répands le fang de cette victime; daigne, ô grand Andromalius, recevoir fes cendres pour agréable.“ Die Worte, die sie aussprach, waren für die meisten Menschen in Fiore vermutlich nicht verständlich. Eohl verstand selbst nicht die Bedeutung dieser Worte, aber sie konnte sie sprechen. Sie hatte sie bereits gehört, hatte jemanden dabei beobachtet, wie sie sie gesprochen hatte, und hatte diese Handlung exakt gespiegelt. „So klingt... ein Vertragsschluss. Du bietest Blut und schließt den Vertrag. Und der Dämon folgt dir... aber er nimmt auch etwas von dir.“ Ja, so in etwa hatte Eohl die Magie verstanden. Tiefer ins Detail zu gehen war für sie schwierig. Allein diese kurze Erinnerung hatte sie viel Energie gekostet. Erschöpft atmend schloss sie wieder die Augen und lächelte, während sie einen Arm um Ayra legte und ihre Nähe, ihren Duft genoss. „Ars Goetia ist eine schöne Magie“, murmelte sie vor sich hin. „Damit kannst du dir Freunde beschwören. Das kann ich nicht...“
Ihre Pläne für den Basar waren soweit gut formuliert. Eohl nickte gegenüber Ayras Vorschlägen, lobte sie. „Wie clever! Dann wird das unser oberstes Ziel. Wir bringen ihn dazu, uns anzuheuern.“ Angekommen in Aloe Town war der Markt schnell gefunden. Eohls Augen glitten über die Stände. „Ich sehe ihn gerade noch nicht, aber ich erkenne seinen Wagen, wenn ich ihn sehe. Er war in meiner Vision“, erklärte sie kurz und hielt dann Ayra den Arm hin, damit sie sich einhaken konnte. „Ich würde sagen, wir treten als Freundinnen auf, die zusammen shoppen gehen. Wenn wir das eine Weile machen, wird es glaubwürdig. Und dann, wenn ich dir das Zeichen gebe, suchst du dir etwas Teures aus, das du gerade siehst, und stellst dar, dass du das unbedingt gekauft haben willst. So, dass es jeder um uns herum mitbekommt. Dann haben wir eine Basis, um auszudrücken, dass wir dringend Geld machen.“ Sie grinste. Damit hatten sie gegenseitig ihre Pläne verfeinert, bis hinab zu einer konkreten Vorgehensweise. „Wie klingt das? Denkst du, du kannst eine Weile lang so tun, als würdest du mich als Freundin sehen?“
In diesem Zug befindlich war Ayra schon froh, das Eohl in diesem Moment an ihrer Seite gewesen ist. Denn die Vampirin wusste tatsächlich nicht, was sie in diesem Moment hätte tun sollen, so wie ihr wieder diese Gedankenzüge durch den Kopf gingen, wie schlecht sie denn eigentlich gewesen ist. Man merkte schon, das die Zeit, die sie in Seven verbracht hatte, nicht sonderlich gut gewesen ist, das diese Zeit in Seven wirklich sehr viel Einfluss auf sie genommen hatte und das es letztendlich in ihrem Geist auch den ein oder anderen Einfluss hinterlassen hatte. Aber, sie versuchte, so gut sie es letztendlich konnte, für alles was sie tat, die richtigen Gründe zu besitzen und für alles, was sie sagte, immer die passenden Worte zu finden. Das hatte sie schon bei Raziel so gemacht, denn ihn versuchte sie durch sein schlimmes Schicksal ja auch aufzubauen und weiterzuführen, bei dem was er tat, aber dafür achtete sie eben nicht darauf, was sie selbst tat oder was für sie selbst am Besten war. Die Intrigantin schaute sich immer wieder die besten Möglichkeiten für sich selbst an, aber letztendlich blieb sie daran hängen, das sie nur wieder ihre Tarotkarten zückte und damit begann, wie wild in diesen zu blättern und sich selbst die Karten zu legen. Was sie Zukunft wohl immer für sie parat hatte, das war eine der ersten Fragen, die sie sich grundsätzlich stellte.
"Dann freue ich mich wirklich schon darauf, wenn du mir Thana vorstellst. Dann unternehmen wir auch etwas zu dritt, das wird dann ein richtig toller Tag werden." Sprach die Eurybia sehr lieb und auch mit einer gewissen Vorfreude auf das kommende Ereignis. In der Tat war sie wirklich froh über jeden zusätzlichen Kontakt, den sie zur Gilde knüpfen konnte, damit sie sich auch entsprechend den ganzen Mitgliedern bekannt machen konnte, sodass man sie auch endlich mal selbst berücksichtigen würde. Aber Ayra tat sich eben noch sehr schwer darin, von selbst auf einzelne Mitglieder zuzugehen, da sie sich ja auch vorstellen konnte, das jedes Mitglied sein ganz eigener Charakter war und das jedes Mitglied mit Sicherheit auch sehr unterschiedlich auf sie reagieren würde. Daher war sie, was dies betraf, wirklich sehr vorsichtig. "Danke, Eohl. Deine Seelenspiegel sind aber auch sehr hübsch, man kann sich sehr leicht in ihnen verlieren. Ich schaue dir sehr gerne in die Augen. Und deine Haare sind viel gepflegter als meine." Lächelte die Vampirin friedlich und freundlich der Yihwa entgegen.
Als Ayra von der Ars Goetia sprach, begann Eohl plötzlich damit, irgendeinen charakteristischen Spruch aufzusagen, was die Vampirin sehr überraschte. Sie hätte jetzt wirklich nicht damit gerechnet, das ihre Gildenkameradin sich so präzise mit dieser Art der Magie auskannte, vor diesem Hintergrund begannen die Augen der Vampirin zu leuchten. "Unglaublich! Du kennst einen Beschwörungsspruch? Das ist ja unglaublich, ich möchte das so gerne lernen, ich bin so neidisch." Ihre Worte blieben aber lieb gemeint, denn ihre Begeisterung, die sie Eohl gerade entgegen schlug, war sehr hoch. Die Yihwa wusste es vielleicht nicht, aber sie hatte Ayra damit eine sehr große Freude gemacht. So eine Freude, das die Eurybia ihrer Gildenkameradin über den Kopf streichelte und dabei ganz sanft vorging. Als die Yihwa dann davon sprach, wie man das mit den Beschwörungen genau tat, wuchs Ayras Begeisterung nur noch weiter. Die Vampirin legte ihre Hand auf die der Frau neben sich und verschränkte ihre Finger mit ihr. "Du machst mir gerade eine richtig große Freude, es wird für mich noch sehr wichtig, darüber bescheid zu wissen, ich danke dir." Da die Freude in ihr wirklich so groß war, übermannte sie diese und die Eurybia konnte nicht anders, als Eohl von ganzem Herzen mit einer Umarmung zu danken. So umarmte sie ihre Gildenkameradin, bis sie letztendlich an ihrem Zielpunkt angekommen waren.
Auf dem Markt hatten sie sich nun auch ihre Planung zurecht gelegt. Insoweit hörte es sich an, als würden sie in dieser Mission eine sehr einfache Aufgabe haben, die sie mit großer Wahrscheinlichkeit sehr einfach hätte ausführen können. Der Plan, den Eohl da ausgetüftelt hatte, klang sogar wirklich sehr gut, der musste einfach gut funktionieren. Aber, das was die da am Schluss gesagt hatte, das gefiel der Vampirin überhaupt nicht. "Ich freue mich richtig darauf, mit dir gemeinsam hier über diesen Basar zu gehen und auch noch zu shoppen, das ist für mich wie ein wahres Paradies. Ich habe auch über das nachgedacht, was du vorhin zu mir im Zug gesagt hast. Ich glaube, wenn mein Schicksal ein Großes ist, dann bist du auf jeden Fall ein Teil davon, denn ich sehe dich mit mir verbunden, auf die ein oder andere Art und Weise." Ja, die Worte, die Eohl zu ihr gesprochen hatte, sorgten dafür, das Ayra begann, über ihre eigenen Worte kritisch nachzudenken. Dann aber näherte sich Ayra der Yihwa und tippte ihr leicht mit dem Zeigefinger auf die Nasenspitze. "Warum sollte ich denn so tun? Du bist doch schon meine Freundin, da muss ich doch nicht nur so tun. Darauf bin ich auch stolz." Somit lehnte sich Ayra nun an die starke Schulter ihrer neuen Freundin und gab ihr so das Zeichen, das sie wirklich miteinander befreundet gewesen sind. "Wollen wir dann beginnen?" Ein Lächeln zeichnete sich auf den mit Lippenstift umrahmten Lippen der jungen Vampirin ab.
„Hehe... ich sage doch, Wissen ist mein Geschäft. Ich weiß ganz viele Dinge, die sonst keiner weiß!“, erwiderte Eohl stolz, als Ayra so beeindruckt von ihrer Beschwörungsformel war. Sie forderte nicht einmal etwas dafür, ihr Wissen zu teilen, war einfach glücklich, Ayra behilflich sein zu können, wobei das bisschen Kuscheln, das sie sich im Zug leisteten, und die schwungvolle Umarmung durchaus eine schöne Belohnung für ihre Arbeit waren. „Wenn ich dir helfen kann, tu ich das doch gern, hehe. Du weißt ja, wo du mich findest, Ayra!“
Soweit schienen sich die beiden Damen ganz gut zu verstehen – fast gut genug, dass Eohl sich komfortabel damit fühlte, die Eurybia um Hilfe bei ihrem Plan zu bitten. Hilfe in einer Form, die Vielen wohl unangenehm wäre: Sie sollte sich als Freundin der Yihwa ausgeben, sodass die beiden ohne Verdacht auf sich zu ziehen über den Markt schlendern konnten. Eine tiefe Überraschung zog sich aber über Eohls Gesicht, als Ayra ihr darauf antwortete. „Du... m-meinst du wirklich? Du willst mit... mit mir befreundet sein? Mit mir?“, hakte sie noch einmal nach, nur zur Sicherheit, während ihre Wangen sich rot färbten. Ein fröhliches Kichern entkam ihr, ließ sich nicht unterdrücken. „E-... ehehehee... D-dann lass uns sh-shoppen, meine Schicksalsschwester... o-okay?“ Etwas peinlich berührt, aber mit einem glücklichen Lächeln auf den Lippen blickte die Magierin zur Seite, schaffte es gerade nicht, in Ayras faszinierende Augen zu blicken. Stattdessen zog sie die Ältere ein wenig näher an sich heran und räusperte sich. „In... in Ordnung. Nicht vergessen, für den Anfang geht es erst einmal darum, d-dass wir unauffällig und natürlich wirken, also... hab einfach... Spaß? Lass uns einfach... shoppen. Genau. Du... du weißt doch sicher, wie man das macht?“ Hoffentlich wusste sie das, denn Eohl hatte ehrlich gesagt wenig Erfahrungen damit. Sie kaufte nicht wirklich ein, erinnerte sich nicht mehr an eine Zeit, zu der sie es getan hatte. Es gab nichts, was sie für sich brauchte, nichts, woran sie ein besonderes Interesse hatte. Also musste sie ihr Ende wohl spielen... und das, während sie überspielte, wie seltsam fröhlich sie die Nähe ihrer Begleiterin stimmte. Eine schwierige Aufgabe, aber Eohl Yihwa war schon immer gut darin, auch herausfordernde Aufgaben zu meistern.
„Oh, sieh mal, was sie dort verkaufen!“, rief sie fröhlich aus, und deutete in die ungefähre Richtung eines Standes, auch wenn sie sich noch nicht entschieden hatte, welchen genau sie meinte. Keine der Waren hier wirkten besonders ansprechend auf die Yihwa, aber sie sollte ja Interesse zeigen. Das war wichtig. Kurz huschte ihr Auge über die Stände, ehe sie ihren Kopf etwas näher an den von Ayra lehnte, deren Ohr fast mit ihren Lippen berührte, um ihr kaum hörbar zuzuflüstern: „Ich sehe ihn hier nicht. Der Stand muss ein Stück weiter die Straße runter sein.“ Das bedeutete nicht, dass sie sich beeilen mussten. Sie sollten mehrere Stunden haben, bevor die ersten Stände hier abbauten. Zu sehr zu hetzen konnte verdächtig wirken... und abgesehen davon war sie ganz zufrieden mit der Situation, wie sie gerade war. Auch, wenn Eohl sich für das Einkaufen nicht interessierte, schlug ihr Herz etwas höher, einfach weil sie sie an der Zeit einer glücklichen Ayra verbringen konnte. Sanft streichelte sie über den Arm ihrer Begleiterin. „Sag, liebe Freundin! Siehst du hier etwas, das dich interessiert?“ Die süße Untote durfte gern für eine Weile führen. Sie hatte vermutlich ohnehin mehr Ahnung davon, wie sich ein normaler Mensch in so einer Situation verhielt...
Wenn das Wissen tatsächlich das Geschäft der Yihwa gewesen ist, dann gab es für Ayra wirklich noch sehr viel zu lernen. Aber dennoch war das auch kein Freibrief dafür, das die Vampirin jetzt alle zehn Sekunden zur Assassinin gehen würde, nur um irgendetwas in Erfahrung bringen zu können. Denn das wäre einfach nur dumm. Das wäre sogar nicht nur dumm das wäre sogar total dämlich. Denn dahingehend wusste die Eurybia durchaus, das man so etwas auch einfach nicht machte, ganz egal was auch immer auf dem Spiel stand oder sonst was. Aber auch, das sich die Eurybia mit solchen interessanten Wissenspunkten gerne mal schmücken würde, wusste sie selbst auch, wo die natürliche Grenze gewesen war. Denn, selbst wenn Eohl gesagt hatte, oder zumindest angedeutet, dann würde es trotzdem noch nicht heißen, das sie sihc dieser Möglichkeit auch zum Gebrauch machen wollen würde. Denn es gehörte sich eben einfach nicht und wenn Ayra etwas nicht wollte, dann tat sie es bekanntlich auch nicht, denn etwas, was letztendlich gegen ihre Prinzipien ging, das war für sie auch nicht ansatzweise zu brechen. Für sie galt, das eine einmal entschiedene Regel auch dauerhaft bevolgt werden würde, zumindest von ihr, denn das war es, was ihr Schicksal auch einst zu ihr sagte.
Der Punkt, das Ayra ihrer lieben Gegenüber bestätigte, das sie wirklich mit ihr befreundet sein wollte, das trieb ihr die Charmesröte ins Gesicht und Eohl musste davon auch kichern, etwas, was Ayra ziemlich zusagte, denn es war ein klares Kennzeichen der Freude. Ayra berührte leicht die Hände von Eohl, nur um ihre Worte noch einmal zu verdeutlichen und das, was sie eben sagte, auch noch einmal zu untermauern. "Natürlich möchte ich das. Gibt es denn etwas, was dagegen sprechen würde? Aber selbst wenn, dann wäre mir das auch egal, denn ich möchte mit dir befreundet sein und davon hält mich auch nichts ab." Dann ging es darum, das die beiden 'für den Anfang' so wirken sollten, als ob sie Spaß miteinander hätten. Okay, das konnte Eohl wirklich haben. Wenn Ayra etwas konnte, dann war es, sich wie eine Frau zu benehmen, darin hatte sie schließlich eine gewisse Zeit Erfahrung. Mit über 300 Jahren auf dieser Welt hatte man nun einmal genügend Zeit, sich selbst besser kennenzulernen und vermutlich auch Dinge über einen selbst herauszufinden, die man ansonsten wahrscheinlich niemals herausgefunden hätte. Genau das, was Eohl sagte, sollte jetzt also auch geschehen. Das würde ein Spaß werden!
"Das klingt mir fast so, als wenn du nicht wirklich weißt, wie man shoppen geht? Aber mach dir keine Sorgen, überlass das einfach deiner Schicksalsschwester Ayra, ich kümmere mich schon um dich und dein Wohl." Lächelte sie Eurybia die Yihwa an, um ihr zu zeigen, das es jetzt erst einmal wirklich darum ging, ein wenig Spaß miteinander zu haben. Die Quest und ihr gemeinsames Ziel würden sie dabei schon nicht aus den Augen verlieren, das war klar. Aber warum nicht etwas wirklich in der Realität unternehmen, wenn man es schon zum Zwecke der Tarnung hatte benutzen müssen? Dann blickte Ayra in die Richtung, auf die Eohl deutete. Sie zeigte auch einen Schmuckhändler, etwas, was nicht ganz was für die Vampirin war, sie diesen aber auch nicht in Gänze verschmähte. "Ich bin nicht so gänzlich von Schmuck überzeugt. Es gibt nur ganz wenige Schmuckstücke, die ich wirklich auch trage. In dieser Hinsicht bin ich ein bisschen komisch." Mit einem geschulten Auge schaute sich Ayra nach dem Ziel um, aber keine Chance. Vermutlich war er wirklich etwas weiter den Basar entlang am Ende zu finden. Doch dann erblickte Ayra etwas, was ihr Herz ein wenig höher schlagen lies. "Eohl, schau mal! Dort werden Schuhe verkauft. Stiefel, Sandalen, Laufschuhe, einfach alles. Lass uns da mal hingehen." Sprach die Vamppirin absolut in Elan. Gerne führte sie die beiden noch ein wenig an beim Shoppen. Als sie Eohl sanft mit sich zog, erblickte sie aber noch etwas Anderes und ihre Augen begannen ein wenig zu funkeln. "Dort vorne gibt es Zuckerwatte. Hast du Lust, kleine Schwester?" Die liebevolle Gestik und Mimik der Eurybia sollten eigentlich ein sehr klares und schlüssiges Bild verschaffen, aber Ayra gab sich wirklich Mühe damit, das Eohl sie letztendlich sehr einfach und sehr gut verstehen könnte. Zuckerwatte und ein Schuhstand. Zwei interessante erste Positionen auf dieser Quest...
„N-nichts spricht dagegen! Überha-haupt nichts“, versicherte Eohl hastig mit einem strahlenden Lächeln im Gesicht. Sie verstand nicht recht, wieso Ayra mit ihr befreundet sein wollte, aber sie würde es ihr ganz sicher nicht ausreden. Eine warme Röte legte sich auf ihre Wangen. „Dann, ähm... dann sind wir jetzt wohl... F-Freunde... ehehe...“ Nervös sah sie zur Seite, während sie fühlte, wie die Ältere sich bei ihr einhakte. Ja, doch, das passte ihr gut. Vermutlich sollte sie nicht zu viel sagen, bevor Ayra es sich wieder anders überlegte. „Ich... ich kaufe nicht wirklich ein“, gab Eohl zu und senkte leicht den Kopf. Seit sie wieder erwacht war, hatte sie kein einziges Mal Geld ausgegeben. Es konnte gut sein, dass es geschehen war in der Zeit, an die sie sich nicht mehr erinnerte, aber daran erinnerte sie sich nicht mehr. Die Eohl des Hier und Jetzt hatte und brauchte nicht einen einzigen Jewel. Das war eben die Art, wie sie lebte. „Ich habe Alles, was ich brauche... und wenn jemand anders hat, was ich brauche, nehme ich es ihm weg oder töte ihn.“ Es war gleichzeitig ein sehr einfacher und ein sehr schwieriger Lebensweg, aber anders kannte die Yihwa es nicht. Ein paar Mal hatten andere Leute ihr Sachen gekauft, das wusste sie noch, aber da hatte sie sie sich auch nicht ausgesucht. Diese Schätze besaß sie auch alle noch. Was mehr könnte sie brauchen? „Also... ich verlass mich auf dich, Shopping-Expertin. Dank dir klappt das mit dieser Quest sicher, hehe!“
Die Richtung, in die Eohl eher achtlos gedeutet hatte, führte also zu einem Stand, der hübschen Schmuck verkaufte – damit konnte die Eurybia allerdings nicht viel anfangen. „Ah... ich auch“, gab die Grünhaarige zu, ehrlicher, als sie undercover vermutlich sein sollte. „Ich bin es nicht wirklich wert, Schmuck zu tragen... und ich finde auch, er ist nicht sehr nützlich. Ich trage nur das Halsband hier“, meinte sie und legte kurz ihre Hand an die Kette, an der ein in Gold gerahmtes Stück Spiegel steckte. Ein Fragment des großen Spiegels Mímirbrunnr. Wer Eohls Magie kannte, ahnte vermutlich, dass mehr dahinter steckte. „Schuhe, hm?“ Auch hier war Eohl weniger überzeugt. Sie blickte hinab auf die langen, braunen Stiefel, die sie trug. „Ich mag Stiefel“, entschied sie, auch wenn ihr Auftreten für Eohl im Allgemeinen eher weniger Bedeutung hatte. Nachdenklich legte sie einen Finger an ihre Lippen. „Oh, gibt es Schuhe, mit denen man besonders leise laufen kann? Das klingt sehr nützlich...“ Ehe sie sich wirklich damit befassen konnten, hatte Ayra aber auch schon etwas Anderes entdeckt, was für sie interessant war. Anders als die eher träge wirkende Eohl war ihre Schicksalsschwester hier wirklich in ihrem Element. „Zuckerwatte hatte ich noch nie“, meinte Eohl und blickte die Weißhaarige fragend an. „Schmeckt die denn? Nach was schmeckt sie? Ist das wie Paprika?“
Gerne ließ sich Eohl von ihrer Begleiterin über den Markt ziehen und probierte, was sie probieren konnte. Etwas unsicher nahm sie ein Stück ihrer Zuckerwatte in den Mund, ehe sie etwas entdeckte. Leicht räusperte sich die Yihwa, um die Aufmerksamkeit von Ayra auf sich zu ziehen, und deutete mit der pinken Watte leicht in Richtung einer Kutsche, vor die ein Verkaufsstand gespannt war. „Das ist er“, meinte sie leise. Ihre Zielperson. Das war der Clue für die Eurybia. Wie abgesprochen musste sie zeigen, dass die beiden Geld brauchten. Sicherlich würde sie das hinbekommen...
Zuckerwatte und ein Schuhstand, damit begannen die ersten Positionen der Quest also. Wenngleich das auch nur zwei fadenscheinige Ausreden gewesen waren, um sich nicht darum kümmern zu müssen, großartig aufzufallen, war das falsche Spiel der beiden Magierinnen von Royal Crusade eine wahre Kunst. Diejenige, welche sich um das Aufräumen nach den Einsätzen kümmerte als Beweisvernichterin und diejenige, die schon sehr bald als Auftragsmörderin gerade eben für solche Einsätze aufgerufen werden würde, hatten sich zumindest als zwei Freundinnen gefunden und genau das ist doch wirklich ein richtig schönes unterfangen. Für Ayra schloss sich damir nämlich ein offenes Kapitel, sie hatte nun nämlich auch wieder eine weitere Person gefunden, die sie wiederum aus ihrer separatem Einsamkeit heraus befreite, denn jetzt konnte sich die Vampira wieder der Pflege dieses Lebensabschnittes kümmern. Was aber sollte denn dann die Zukunft noch erbringen? Für Ayra jedenfalls war es wirklich ein sehr interessantes unterfangen, da sie sich nun wieder mit dem Gedanken wohlfühlte, sich darum kümmern zu können, etwas für sich wichtiges pflegen zu können. Das hatte aber jetzt erst einmal nicht die oberste Priorität, denn jetzt ging es erst einmal darum, das die Quest erfolgreich abgeschlossen werden würde und genau um diesen Aspekt würde sie sich nun kümmern. Leider war das Shoppen dahingehend nur ein kleiner Nebenspaß.
"Ich kenne das sehr gut. Früher im Militär haben wir uns auch immer nur das genommen, was wir brauchten. Wir haben es auch immer nur weggenommen. In irgendeiner Art und Weise machte es schon Spaß, diese Macht auszunutzen, die man inne hatte. Aber es ist manchmal auch entspannend, wenn man neutral sein kann und auf einem solchen Markt mit Jewel eine untergetauchte Fassade aufsetzen zu können." Ayra hatte keineswegs vor, es sich anders zu überlegen. Sie dachte nicht einmal im Traum daran, sich anders entscheiden zu wollen. Denn irgendwie schien es, als würde Eohl für sie zu einer Art der kleinen Schwester werden und das war doch eine wirklich richtig schöne Sache. Dafür war ihr diese Thematik auch viel zu wichtig und dafür dachte sie auch zu sehr daran, wie viel Spaß es in Zukunft noch machen würde, gemeinsam mit dem ein oder Anderen an der Seite von Eohl sein zu können. Daher war es für sie auch nur wichtig, dass sie das Band, was sie jetzt zu Eohl verspürte, auch intensiv weiter pflegen konnte. "Du verlässt dich auf mich? Gut, abgemacht." Spaßeshalber tippte Ayra der Yihwa kurz auf ihre Nasenspitze. Ein neues Erkennungszeichen, was sie von nun an versuchte, bei ihr zu etablieren. Zumindest eine Besonderheit, die nur sie bei Eohl haben konnte.
"Eine weitere Gemeinsamkeit, die wir haben. Wir beide mögen auffällige Dinge nicht, sondern sind eher direkt auf den Ertrag gerichtet. Dinge, die es zu vermeiden gilt, vermeiden wir auch und das ist es, was es wiederum so besonders macht." Die Thematik mit dem Schmuck war durchaus besonders, denn eigentlich gab es nur selten Schmuckstücke, die Frauen nicht gern trugen. Aber so genau musste es letztendlich auch nicht sein, denn so sehr waren weder die Yihwa, noch die Eurybia wirklich interessiert. Aber dennoch fiel der Blick der Crashmagierin auf das Halsband ihrer Kameradin, welches wirklich ein wenig besonders gewesen ist. "Es ist ein schönes Stück und es steht dir. hat es für dich eine besondere Bedeutung?" Während sie ihren Smalltalk führten, scannte die Vampira aber weiterhin die Umgebung und versuchte herauszufinden, wo der Ort war, an dem sie ihr Ziel erreichen konnten. Dabei fiel das Gespräch dann auch auf das Schuhwerk, was sie beide trugen. Denn beide waren heute in Stiefeln unterwegs, letztendlich wieder eine Gemeinsamkeit. "Wieder eine Gemeinsamkeit, das ist schön." Lächelte Ayra freudestrahlend durch die Gegend. Aber ja, selbstverständlich gab es spezielles Schuhwerk, was einen bestimmten Zweck erfüllte. "Natürlich. Es gibt spezielles Schuhwerk nur zum Wandern, zum Klettern oder auch zum Schleichen. Eine bestimmte Art von Schuhen verhindert es sogar, dass man Geräusche erzeugt." Ja, diese Art der Schuhe gab es auch, sie waren an den Sohlen speziell behandelt und somit auch für bestimmte Berufsgruppen durchaus interessant.
So war das Abenteuer der beiden auf diesme Basar ein sehr großes, Eohl lies sich sogar davon überzeugen, die leckere Zuckerwatte zu probieren. Doch dann ertönte etwas, worauf die Vampira wirklich gewartet hatte. Eohl hatte ihr Zielpunkt nämlich erblickt. Geschickt die Gestik von der pinken Watte verdeckt, wurde das Zielobjekt der Eurybia gezeigt. "Alles klar." Jetzt war es an der Schicksalsmagierin, zu zeigen, was sie so konnte und wie sie es allgemein anging, sich einem Zielobjekt zu nähern, ohne großartig aufzufallen. Folglich näherten sie sich ein wenig der Kutsche und damit auch dem Zielobjekt und der klassische Einfall kam der Vampira auch sehr schnell. "Maaaan, Onee-chan, sieh dir das nur an. Hier gibt es so viele schöne Dinge, aber ich kann nichts mehr kaufen. Menno, das ist wirklich unfair." Mit einer sehr traurigen Stimme, ein Unterton des verzweifelten Ärgerns und einem sehr niedlichen Gesichtsausdruck zeigte sie sich sehr getroffen von der 'Tatsache', das sie jetzt nichts mehr hätte kaufen können. Zumindest die Aufmerksamkeit einiger Standbetreiber hatte sie bereits sicher. "Dabei will ich diese Schuhe doch so gerne haben. Ich würde echt alles tun, damit ich irgendwie an Jewel komme." Zwar hatte sie mit ihrer lauten Bezeichnung Eohl kurzerhand tatsächlich zu ihrer Schwester gemacht, aber schaden dürfte das wohl nicht. Doch mit ihrem Schmollgesicht und ihrem Auftreten setzte Ayra nun auch ihren Körperbau ein wenig in Szene und sie hoffte sehr, dass die gemeinsame Zielperson nun ebenfalls anbiss...
Es war durchaus ein angenehmes Gefühl, mit einer Freundin über den Basar zu schlendern und sich ein wenig umzusehen. Eohl kaufte eigentlich nie wirklich ein, erst recht nicht für sich selbst, und suchte dementsprechend nie nach etwas, das für sie von Interesse war. Sie nahm an, was sie bekam, aber sie benötigte eigentlich nichts. Jetzt, wo sie gezwungen war, Interesse zu zeigen, war es aber eigentlich ganz schön. Das lag vermutlich vor Allem an Ayra, die sie wirklich mitnahm und ihr alles zu den Stiefeln erklärte, zu denen die Yihwa nachgehakt hatte. “Es gibt wirklich leise Sohlen? Wie funktioniert das? Ist das Magie?”, fragte sie neugierig und verlor sich für den Moment tatsächlich in ihrer gemeinsamen Zeit, war in diesem Augenblick nicht die boshafte Spionin und Assassine Royal Crusades, sondern einfach eine junge Dame, die einen Ausflug mit ihrer Freundin genoss. Natürlich konnte das nicht ewig halten. Sie waren schließlich hier, um einen Auftrag zu erfüllen.
“Du kannst doch nicht wirklich noch mehr wollen, Schwesterherz”, lachte die Yihwa fröhlich und fuhr Ayra liebevoll durch die Haare. Anscheinend waren ihre Rollen jetzt Schwestern, nicht nur Freunde. Das war in Ordnung. Es erklärte umso besser, warum sie sich füreinander verantwortlich fühlten. Eine gute Improvisation von Seiten der Eurybia. “Ah, ich kann dir einfach nichts ausschlagen, wenn du so niedlich bist… aber du weißt, dass ich nicht so viel Geld dabei habe.” So eine schwierige Situation aber auch! Die kleine Schwester wollte unbedingt etwas haben, aber die große konnte es sich nicht leisten. Ein wenig sprachen die beiden noch untereinander hin und her, ehe Eohl seufzend die Hände erhob. “Okay, okay, ich ergebe mich. Ich kaufe dir noch eine Sache, also such dir etwas Gutes aus.” Die Wahl fiel schlussendlich - wenig überraschend - auf eine strahlende Kette, die auf dem Tresen vor ihrer Zielperson lag. Die beiden hübschen Frauen standen vor dem Verkäufer, betrachteten das Schmuckstück, ehe Eohl ihren Blick hob und ihn warm anlächelte. “Guten Tag, werter Herr. Ihre Waren sehen wirklich herzallerliebst aus”, meinte sie fröhlich und verneigte sich vor ihm. “Wenn ich mich vorstellen darf… mein Name ist Cheol. Das hier ist meine kleine Schwester Cayra. Ich würde gerne diese Kette kaufen, aber…” Etwas zögerlich blickte sie zur Seite, ihre Wangen gerötet. Die Situation war der Grünhaarigen offensichtlich peinlich und da half es nicht, wie viele andere Händler schon ihr Auge auf dem Duo hatten. Vorsichtig legte sie eine Hand auf dem Tresen ab, lehnte sich nach vorne in Richtung des Händlers, um ihm in die Augen zu sehen und leise zu zu flüstern. “Ich habe leider nicht genug Geld. Könnten wir vielleicht den Rest abarbeiten? Ich möchte unbedingt das Lächeln meiner süßen Schwester beschützen…” Ein paar Momente lang sah sie ihn noch bittend an, ehe sie sich wieder aufrichtete und warm lächelte. “Wir sind Magierinnen auf der Durchreise. Wir können Ihnen also ganz bestimmt nützlich sein, und es ist sogar okay, wenn die Arbeit nicht hier in Aloe ist. Wir wohnen hier ja eh nicht”, erklärte sie und legte einen Arm um Ayras Schultern, um diese dicht an sich zu ziehen. “Bitte, bitte! Wir würden Alles dafür tun! Nicht wahr, Schwesterherz?”
Die ersten Würfel waren in dieser Quest also gefallen. Jetzt waren sie bereit, dieses Spiel der Spiele anzugehen und es zu einem würdigen und einfallsreichen Ergebnis zu führen. Die Scharade, welche die beiden Freundinnen von Royal Crusade aufgebaut hatten, war in diesem Zusammenhang wirklich sehr gut gedacht. Es war wirklich ein Leichtes, über diesen Barsar zu wandern und nur so zu tun, als würde man sich über diesen Einkaufsbummel freuen. Heute musste wirklich der Glückstag gewesen sein. Zumindest für Ayra. Das sie wirklich das Glück hatte, mit Eohl gemeinsam auf eine solche Quest zu gehen, noch dazu mit dem weiteren Glücksmoment, das sie miteinander Freundschaft schließen würden, das war ein Moment, den würde sie sich am Liebsten auf Ewigkeit einrahmen und festhalten. Die Crashmagierin hatte aber keine Ahnung, wie sie eben dies genau bewerkstelligen sollte, denn immerhin war es für sie ja sogesehen noch besonderes Neuland, sich mit wichtigen Mitgliedern der Gilde auf eine gemeinsame Quest zu begeben. Sie wollte alles dafür tun, auch vernünftig und vorallem vorteilhaft für das Ergebnis der Aufgabe zu handeln, denn das hatte nun einmal die oberste Priorität. Das hatte schon @Raziel ihr als einen der Grundkniffe überhaupt beigebracht. Wenn man ein gutes Mitglied von Royal Crusade sein wollte, dann musste man auch dafür Sorgen, das die Quests und Aufträge immer an oberster Stelle standen und in ihrer Ausführung grundsätzlich die höchste Priorität genossen. Dieses Hinweis berücksichtigte sie auch. Für sie war es sehr wichtig, das sie eben diese Regeln sehr streng befolgte, denn nur damit könnte sie wirklich gewährleisten, das sie eine gute Magierin von Royal Crusade wurde. Schließlich durfte man eines nicht vergessen, sie gehörte zu den Bösen und das war eine Tatsache, die er dann doch sehr gefiel. Sie selbst entschied auf ihren Quests und allgemein, was ihre eigenen Regeln waren und solange das nicht den Auftrag gefährdete, hatte sie ja auch grundsätzlich freie Hand. - Außer, sie arbeitete wie heute unter jemand Anderem.
"Ich habe mal in einer Bibliothek davon gelesen. Das waren Aufzeichnungen über altertümliche Zeit. Dort war ein Bericht über die lautlose Kunst des Schleichens. Es gibt sogenannte Jika-Tabi, das sind spezielle Schuhe, die wie Socken an den Füßen anliegen und den großen Zeh von den anderen Zehen abtrennt. Durch die Beschaffenheit dieser Schuhe wird es ermöglicht, sich vollkommen lautlos bewegen zu können. Man konnte nur Aufsehen erregen, wenn man beispielsweise auf einen Ast getreten ist oder soetwas. In der altertümlichen Zeit haben Attentäter diese Schuhe gern verwendet, damit sie unentdeckt bleiben konnten." Zugegeben, bisher hatte Ayra noch nirgendwo diese Schuhe gefunden, aber sie hatte selbst ein großes Interesse daran, diese zu erwerben. Sich lautlos fortbewegen zu können, das hätte sicherlich etwas sehr vorteilhaftes gehabt. Nicht nur auf Quests, sondern auch in gänzlich anderen Situationen, wie beispielsweise einem Auftragsmord. Sie würde es also nur zu gerne herausfinden, wie sich diese Schuhe auch an ihren Füßen anfühlte. Egal wie, sie musste einfach ein Geschäft finden, welche diese Schuhe verkaufte. Vielleicht waren diese Schuhe ja auch für Eohl selbst interessant, wer weiß?
Gute erste Improviation von Ayra, der Start war erfolgt, aber Eohl war eine wahre Meisterin ihres Fachs, denn sie reagierte nahtlos und erstklassig auf dieses gesetzte Schauspiel der Intrigantin, als sie bei ihrem Zielobjekt angelangt waren. Es war sehr lieb von 'Ceohl' zu sagen, das sie Ayra nichts ausschlagen konnte, wenn sie so lieb war. Diese Vorlage wusste die Intrigantin auch noch zu nutzen. Es war genauso clever, wie Eohl den Verkäufer, also das Zielobjekt direkt in das gespräch verwickelte. Es sollte ein interessantes Unterfangen werden, das würde sich sehr schnell zeigen, da war die Vampirin sich außerordentlich sicher. Gekonnt spielte Eohl den Ball in ihrer Ansage an Ayra, die Intrigantin wusste auch schon sehr schnell, was sie mit diesem Ball anstellen würde. "Ja! Wir sind uns für keine Arbeit zu schade. Die Waren sind einfach so schön, ich möchte diese Kette unbedingt haben. Zeigen Sie ein Herz und erbarmen Sie sich, biiiiiiteee." Ayra setzte das niedlichste Quängeln auf, was sie auf Lager hatte, gefolgt vom niedlichsten Blick, den sie aufsetzen konnte, um ihr Ziel zu erreichen. Sie wollte unbedingt, das auch Eohl sah, wie talentiert sie eigentlich als Royal Crusade Magierin gewesen ist. Dann ergriff ihr Zielobjekt auch tatsächlich das Wort, nachdem er die beiden 'Schwestern' gemustert hatte. "Soso. Wie waren die Namen? Ceohl und Cayra? Gut, ich sag euch was. Morgen und übermorgen finden noch zwei weitere Verkaufsbasare statt, an denen ich teilnehme. Helft mir und meinen Leuten sowohl dort, wie auch heute den ganzen restlichen Tag, dann dürft ihr die Kette als Entlohnung mitnehmen. Wenn ihr wirklich die Zeit habt und auf der Durchreise seid? Also?" In diesem Moment reagierte Ayra, wie sie es früher durch ihre jahrelange Erfahrung als Vize-Anführerin einer Militärbrigade gelernt hatte, der Situation treu und genau auf den richtigen Moment wartend. Sie drehte sich zu 'ihrer Schwester' und schaute sie hervorragend geschauspielert und flehend an. "Können wir das machen? Wir haben doch diese zweieinhalb Tage übrig, oder Ceohl? Haben wir doch, oder? Bitte, bitte." Um der Szenerie noch ein wenig mehr Glaubwürdigkeit zu verpassen, verhielt sie sich in diesem Moment wirklich wie eine kleine Schwester, die diese Kette unbedingt haben wollte, sie legte die Arme um 'Ceohl' und vergrub ihr Gesicht an ihrer Brust, um ein zögerliches Schämen zu verbergen. Eines musste man Ayra lassen, Intrigen und aufgesetzte Spielereien beherrschte sie wirklich gut. Hoffentlich funktionierte dies auch gut und Eohl wäre auch stolz auf sie...
Die zwei intriganten Crusaderinnen waren wohl voll in ihrem Element, als es darum ging, sich glaubwürdig als unschuldige Bewerberinnen auszugeben. Die jüngere Schwester wirkte verwöhnt und begeisterungsfähig genug und auch Eohl fand sich in der Rolle der fürsorglichen, großen Schwester wirklich gut wieder. Schlussendlich entschloss sich der Händler, den beiden eine Chance zu geben, und Eohl nickte Cayras Bitte ab. „Schon gut, schon gut, ich lass dich nicht im Stich“, lachte sie und streichelte der Untoten sachte durch die Haare, ehe sie sich wieder dem Händler zuwandte und vor ihm verneigte. „Ich danke Ihnen! Sie können sich auf uns verlassen! Cayra, sei so gut und bedanke dich ordentlich, ja?“ Auch wenn es der Yihwa widerstrebte, einem anderen Mitglied von Royal Crusade im Befehlston zu begegnen, steckte sie doch in diesem Moment in einer anderen Rolle. Da ließ es sich rechtfertigen. Mit einem charmanten Lächeln stellte sie sich hinter den Tresen und besprach kurz mit dem Händler, wer von ihnen in welchen Bereichen unterstützen würde. Während Ayra sich mit den Kunden befassen durfte, räumte Eohl ein wenig auf und richtete die Waren schön her, half aber natürlich auch, wenn sich mehr als eine einzelne Person für den Stand interessierte. Der Besitzer des Wagens selbst genoss es wohl, sich eine Weile setzen und zurücklehnen zu können. Für heute reichte es ihm, die beiden Schwestern einzuweisen und zu beobachten, dass sie auch ja alles richtig machten. Eohl stellte regelmäßig Fragen, die teils komplett unschuldig waren, teils aber auch Informationen über die Organisation und die Waren des Mannes preisgaben. Glücklicherweise wirkte er alles andere als vorsichtig. Er vertraute den beiden wohl wirklich. Als die Sonne über dem Basar zu sinken begann, half Eohl sehr fröhlich dabei, alles wieder zusammen zu packen, und bot von sich aus an, dass sie und ihre Schwester gern mit anpacken würden, um den Wagen wegzuräumen. Das hatte seinen Grund. Nach Allem, was sie im Laufe des Tages erfahren hatte, war sich die Yihwa sehr sicher, dass das, was sie suchten, im Inneren dieses Wagens zu finden war. Dementsprechend wollte sie wissen, wo genau er heute Nacht stand und inwiefern er bewacht wurde. Irgendwelche besonderen Maßnahmen fielen ihr allerdings nicht auf... Das war ja schon fast zu einfach. Jetzt musste sie nur noch sichergehen, dass sie wusste, wie viel Zeit sie hatten. „Um wie viel Uhr machen Sie sich morgen wieder an die Arbeit? Wir helfen gerne schon beim Aufbau mit“, meinte die Yihwa fröhlich, und der Händler kratzte sich am Kinn. „Beim Sonnenaufgang sollte der Wagen schon bereit stehen, sonst büßen wir Kunden ein“, erklärte er und schüttelte kurz den Kopf. „Ich bin um halb sechs schon am Werken, aber das will ich nicht von euch fordern. Um die Zeit sind auch noch nicht so viele Leute da, dass ich Unterstützung bräuchte. Was haltet ihr davon, um acht Uhr anzufangen?“ „Klingt gut! Meinst du nicht, Cayra?“, meinte Eohl strahlend und vermerkte sich diese Information. Wenn er um halb sechs Uhr aufbauen wollte, dann sollten die beiden zu dem Zeitpunkt schon lange fertig sein. Ein paar Minuten zu früh zu kommen war schließlich immer möglich. Einschlafen würde er wohl auch nicht gleich. Das sicherste Zeitfenster für sie war also vermutlich zwischen zwei und vier Uhr in der Nacht. „Nun denn, schlafen Sie gut. Wir ruhen uns heute Nacht gut aus, damit wir morgen fit sind!“, versicherte die Yihwa noch, ehe sie sich Seite an Seite mit Ayra entfernte.
„Gute Arbeit heute“, meinte sie, als die beiden in Sicherheit waren und sie geprüft hatte, dass niemand in der Umgebung war, um sie zu belauschen. „Du bist eine sehr gute Schwester. Und ich denke, wir haben heute auch alles erfahren, was wir wissen müssen.“ Sie lehnte sich näher an Ayra heran, senkte ihre Stimme weiter. „Heute Nacht schlagen wir zu, in Ordnung? Bevor er die Chance hat, unser Zielobjekt zu verkaufen oder anderweitig loszuwerden...“
Es war wirklich sowas von einfach, diese falschen Tatsachen zu spielen. Aber es war auch fast schon zu einfach, schließich fiel der bedauerliche Idiot hier gerade auf die beiden Damen von Royal Crusade herein. Das war wirklich ein sehr trauriges Spiel, denn schließlich konnten sie ja so überhaupt keinen Spaß haben. Nicht einmal irgendein Misstrauen bisher, nichts, da gab es überhaupt nichts. Wie konnte man denn so leichtgläubig sein? Das verstand die Eurybia irgendwie nicht so wirklich. Klar, als ehemalige Militaristin war sie so einiges gewohnt, aber das es auch noch heute zu diesen Zeiten einige Personen gab, die sich einzig und allein darauf verließen, alles und jedem vertrauen zu können, war in ihren Augen mehr als nur töricht gewesen. Schließlich handelte es sich ja bei ihnen nicht einfach nur um ein paar Schulmädchen, die etwas für sich auserkoren hatten, sondern um zwei sehr gefährliche Mitglieder der dunklen Gilde Royal Crusade. Gut, das konnte er arme Händler nicht wissen, aber selbst ohne dieses essentielle Wissen war es einfach nur ein Zeichen von absoluter Dummheit, das er so vertrauensselig gewesen ist. Da musste es doch schon Situationen geben, die sich absolut rächen würden im Leben. - Und heute war so eine von diesen Situationen. Schließlich war noch nicht entschieden, wie das Schicksal, was die beiden Crusader-Damen in der Hand hatten, überhaupt entschieden wurde. Denn das sie effektiv über die Person bei sich entschieden und das ihnen beiden das Leben dieser Personen auch absolut nicht interessierte, war von Anfang an klar und besiegelte eigentlich schon sein Schicksal. Armes Kerlchen, wirklich.
Schauspielerisches Talent lag in Eohl wirklich versteckt, das musste die Vampira auch zugeben. Sie fand schnell heraus, wie gut und wie effektiv Eohl in ihrer Rolle aufging und das fand sie sehr beeindruckend. Viel mehr als das war es die Professionalität, welche sie bisher an den Tag legte und womit sie sich wirklich auszeichnete. Sie hatte eine absolute Routine und wich auch nicht von dieser ab, handelte also immer nach einem bestimmten Muster und das lies ihre Aktionen rundum gelingen. Das war eine Sache, die Ayra sehr beeindruckte, merkte sie doch, das sie von einer Crusaderin wie Eohl es eine war, noch sehr viel hätte lernen können. Aber, was das Thema in andere Rollen schlüpfen betraf, konnte auch Ayra mit ihrer Art und Weise punkten. Da stand sie Eohl komischerweise in Nichts nach. Talentiert könnte man da wohl passenderweise sagen. "Vielen, vielen Dank, mein Herr." Kam die Vampira damit auch der höflichen Auforderung von der Yihwa entgegen, sich artig zu bedanken.
Der Arbeitstag endete schneller, als die Vampira sich das vorgestellt hatte und er hatte auch keinerlei große Überraschungen mit sich brachte. Aber wer wusste denn schon, ob sich das nicht vielleicht in der Nacht ich ändern wurde? Jedenfalls sah es im Moment zumindest nicht danach aus, das sich daran noch groartig etwas ändern würde, aber man konnte ja bekanntlich niemals vorher wissen, was noch geschehen würde. Aber dennoch ließen es sich die beiden hübschen und jungen Damen nicht nehmen, auch miteinander in die Konversation zu gehen. Zumindest nachdem Eohl mit dem Besitzer gesprochen und die Arbeit für den nächsten Tag geklärt hatte. "Danke. Aber ich stand doch nur in deinem Schatten. Du bist die wahre Meisterin, der den Dank gebührt." Es stimmte schon, wenn es ernst wurde, war Eohl voran gegangen und hatte sich während des Arbeitstages um alles gekümmert, da konnte Ayra sich letztendlich noch eine Scheibe von abschneiden. Sie merkte, das sie noch sehr viel zu lernen hatte, aber das würde noch kommen, das war ihr schon klar gewesen. "Ich spiele gerne deine kleine Schwester. Das macht mir wirklcih Spaß, bedeutet mir sehr viel und ist mir ungemein wichtig. Ich habe nämlich keine wirklichen Geschwister gehabt, weißt du?" Letzteres war mehr eine Feststellung als eine Frage gewesen. Ja, Ayra war imer ein Einzelkind gewesen, das konnte man nicht von der Hand weisen. "Heute Nacht also? Wenn die Kräfte des Vampirs am Stärksten sind? Das ist doch sehr schön zu hören." Leuchteten ihre Augen fasziniert und kaum abwarten könnend deutlich auf, sie wollte diese Quest unbedingt erfolgreich abschließen.
"Sag mal... Ich hätte dich wirklich gern als große Schwester gehabt... Können wir das nicht auch nach der Quest weiterhin sein? Also... Geschwister mein ich?" Ein wenig schaute Ayra mit einem rötlichen Schimmer auf den Wangen verlegen zur Seite und kratzte sich mit ihrem Zeigefinger leicht an der Wange. Sie hatte sich sehr an Eohl gewöhnt und mochte sie auch, da würde sie ihr gerne so nahe stehen, wie sie es formuliert hatte. Aber dann hatte sie vermeintlich ein Geräusch vernommen, was aus der dunklen Seitengasse kam, welche sich hinter dem Zelt mit dem Zielobjekt befand. "Hast du das auch gehört?" Fragte sie, ehe sie sich dafür bereit machte, zur Not auch in die dunkle Gasse zu gehen, um einen möglichen, unbedeutenden Zuhörer für immer zum Schweigen zu bringen...
Mit dem Ende des Tages begann für Eohl die eigentliche Arbeit, nämlich die im Namen ihrer Gilde, Royal Crusade. Cheol hatte ihren Part geleistet, nun war die Spionin dran. Der Talisman um ihren Hals begann zu leuchten, während sie ein kleines Spiegelfragment beschwor, in dem ich ein Moment von zuvor zeigte – ein Augenblick, nachdem der Verkäufer seinen Schlüssel gezückt hatte zu dem Schuppen, in dem sein Wagen stand, und bevor er die Tür aufgeschlossen hatte. Eohl hielt ihre offene Handfläche vor das schwebende Spiegelstück und in der Luft darüber erschien eine perfekte Kopie des Schlüssels, die direkt in ihre Hand fiel. Der Spiegel löste sich auf, aber der Schlüssel blieb. Damit würden sie an den Wagen kommen, ohne irgendwelche Spuren zu hinterlassen. „Keine Geschwister, sagst du?“, nahm die Yihwa die Worte ihrer Partnerin auf, während sie den Schlüssel wegsteckte. Sie musste ihn nicht in der Hand halten, wenn jetzt noch nicht die rechte Zeit war. „Ich habe eine... glaube ich. Ich... erinnere mich nicht gut“, gab sie zu und legte sich eine Hand an die Stirn. Über die Vergangenheit nachzudenken machte ihr Kopfschmerzen. Das sollte sie besser lassen. „Es ist wohl auch nicht wichtig. Nach Royal Crusades Wünschen bin ich Einzelkind. Meine Vergangenheit hat nicht länger eine Bedeutung. Ich lebe im Jetzt, für die Zukunft.“
Während die beiden Magierinnen auf dem Weg zum Schuppen waren, griff Ayra dieses Gespräch wieder auf. Anders als Eohl, die sich Mühe gab, ihre eigene Schwester in die zersplitternden Tiefen einer dunklen Erinnerung zurück zu drängen, fand die Untote das Thema wohl sehr faszinierend. Verwirrt legte die Yihwa den Kopf schief. „Weiter... Geschwister sein?“ Verstand sie die Frage der Älteren gerade richtig? Offenbar wünschte sie sich, dass sie dieses Schauspiel weiterhin aufrecht erhielten. Eigentlich... war das ja irgendwie schmeichelhaft. Dass sich eine Auserwählte eine so enge Beziehung zu Eohl wirklich wünschte, brachte ihr Herz dazu, etwas schneller zu schlagen. Etwas unsicher blickte die Yihwa hinauf in den Nachthimmel, versuchte, ihre leicht geröteten Wangen zu verdecken. „N-nun... Die Deckung scheint gut zu funktionieren, nicht wahr? Vermutlich, weil wir uns so ähnlich sehen, hehe...“ Ja, in Eohls verquerer Weltsicht genügten die paar Ähnlichkeiten, die die beiden Magier hatten, um sie praktisch zu Spiegelbildern voneinander zu machen. Eventuell, weil Ayra näher an dem dran war, was Eohl eigentlich sein wollte. Wenn sie in den Spiegel blickte, würde sie lieber die Vampirin sehen als sich selbst. „Ich... ja, ich denke, das geht! Ich meine, natürlich geht das!“, stellte sie fest und zauberte ein breites Lächeln auf ihre Lippen. Sehr plötzlich hatte sich das unsichere, zögerliche Verhalten Eohls in deutliche, überschwängliche Freude verwandelt. Ihre Arme schlangen sich um den Hals der Eurybia, um deren Kopf dicht an ihre Brust zu ziehen. „Ehehe, wie lustig! Natürlich wirst du für immer meine kleine Schwester sein, Cayra! So etwas hört doch nicht einfach auf!“ Die scharfen Augen der Yihwa zuckten hin und her, suchten etwas in der Dunkelheit, das sie jedoch nicht fanden. „Ich habe es gehört“, antwortete sie, wisperte Ayra ins Ohr, so still, dass niemand anders sie hören würde, egal wie sehr die Person sie belauschen wollte. „Kann ich mich darauf verlassen, dass du in der Lage bist, Ungeziefer aus dem Weg zu räumen? Dann sollten wir uns kurz trennen. Ich will an den Wagen, so schnell wie möglich.“ Langsam lösten sich Cheols Arme wieder vom Körper ihrer kleinen Schwester, ehe sie mit ein paar leichtfüßigen Hüpfern Distanz zu ihr aufbaute. „Na dann! Lass mich nicht zu lange warten, Schwesterherz!“, kicherte sie fröhlich, ehe sie sich umwandte und in die Finsternis der Nacht verschwand. Weiter lauschte sie, während ihre rechte Hand in ihre Tasche glitt und den Schlüssel ergriff. Inzwischen war deutlich mehr als eine Stunde vergangen, seit sie sich vom Ladenbesitzer getrennt hatten. Einen zweiten Schlüssel konnte sie also nicht erschaffen, wenn sie diesen verlor. Wenn sie tatsächlich einen Verfolger hatten und Ayra es nicht schaffte, ihn loszuwerden, dann lag es an Eohl, sich um das Problem zu kümmern...
Mimirs Talisman GATTUNG: Artefakt TYP: Halskette BESITZER: Eohl Yihwa ELEMENT: --- KLASSE: II MANAVERBRAUCH: 20*Zauberklasse SPEZIELLES: Mimirs Talisman kann von allen Nutzern der Lost Magic "Infinity Mirror" verwendet werden. VORAUSSETZUNGEN: Infinity Mirror Klasse II BESCHREIBUNG: Mimirs Talisman ist ein rundes Stück des Spiegels Mímirbrunnr mit goldenem Rahmen und einem Durchmesser von 5 Zentimetern, das in eine Halskette eingearbeitet wurde. Er reflektiert alles, was der Träger sieht, und speichert das Bild für bis zu eine Stunde ein. Zauber, die einen Gegenstand, ein Lebewesen oder einen Zauber reflektieren müssen, um zu wirken, können für einen Manaaufpreis auf etwas angewendet werden, das innerhalb der letzten Stunde von Mimirs Talisman reflektiert wurde.
Carbon Copy TYP: Lost Magic ELEMENT: --- KLASSE: II ART: Support MANAVERBRAUCH: 40 MAX. REICHWEITE: Beim Anwender SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 4 BESCHREIBUNG: Bei diesem Zauber erschafft der Magier ein viereckiges Spiegelfragment. Wenn sich in diesem Fragment ein Nicht-Lebendes Objekt spiegelt, kann der Magier eine optisch exakte Kopie dieses Objektes auf der anderen Seite des Spiegels schaffen, wobei der Spiegel zerstört wird. Dieses Kopie ist nicht haltbar und besitzt nicht die gleichen Eigenschaften wie das reale Objekt, ein kopiertes Schwert wird also leicht zerbrechen, ein kopierter Kochtopf ist nicht heiß und kopiertes Essen füllt den Magen nicht und ist eher unverträglich. Kreiert man so aber etwas, dessen reine Form einen Nutzen hat wie einen Schlüssel, erfüllt es den gleichen Zweck wie das Original. Die Kopie zerbricht nach spätestens einem Tag in Spiegelscherben.
Der Fluss der Zeit... brennt alle Hoffnung nieder... That odd woman... | Cracked Mirror, Awaken!
Es hatte seine Gründe, warum sich die Vampira so sehr darum benmühte, dass das Thema, was sie gerade mit ihrer Gildenkameradin Eohl angefangen hatte, noch über einen längeren Zeitraum beibehalten zu können. Es ging ihr nämlich um eine ganz bestimmte Sache. Zunächst einmal musste man verstehen, dass die jne Dame ja eine Vampirin gewesen ist und demanch zu den Untoten gehörte. Sie war demnach eine Anhängerin einer Sparte von Wesen, die so eigentlich nichts mehr auf dieser Welt verloren hatten, entsprechend stand die Zeit für sie tendentiell auch still. Aber, das sollte nichts bedeuten, denn die junge Frau unternahm selten etwas nur wegen der Zeit. Aber, in diesem Fall war das ein bisschen anders. Denn Ayra empfand es einfach als schrecklich und unerträglich, diese Gewissheit zu besitzen, das sie nun einmal eine Untote war. Sie hatte dadurch zwar Vorteile, welche auch nicht zu verachten waren, doch musste sie dafür immerhin einen sehr hohen Preis bezahlen. Denn die Magierin, welche über die verlorene Magie Crash verfügte, konnte es einfach nicht wirklich akzeptieren, immer wieder alle Personen, die sie kannte, beerdigen zu müssen. Sie fand diesen Gedanken als recht unangenehm, deswegen war es ihr aber auch so wichtig, entsprechende Bindungen einzugehen, welche sie über die normale Lebenszeit der Anderen hinweg an sie binden könnte, damit sie eben diesen Aspekt aus den Augen verlieren konnte. Den die Eurybia wusste nun einmal, das nichts schlimmer als der Tod war, auch wenn sie wohl das entsprechende Gegenteil gewesen ist. Dennoch hatte sie nicht vor, wieder einmal allein durch die Welt zu gehen, eben weil sie diesen Fluch der Wiedergeborenen in sich trug. Deshalb war es ihr auch so wichtig, von Eohl as wirkliche Schwester anerkannt zu werden, damit sie eine Bindung erreichen konnten, die dann auch über alle Hindernisse hinweg bestehen bleiben konnte. Ja, das war wohl ihr größtes Anliegen im Moment.
"Royal Crusade ist unsere gemeinsame Vergangenheit, unsere gemeinsame Gegenwart und unsere gemeinsame Zukunft. Die Gilde hat für Veränderungen gesorgt, sowohl für dich, wie auch für mich. Und diese Veränderungen sind Teil unseres Lebens, unseres Schicksals. Ich werde diesen Weg immer weitergehen, den mir Royal Crusade aufgezeit hat. Dabei haben wir uns gegenseitig an unserer Seite. Nicht wahr, Onee-chan?" Gab Ayra daraufhin mit einem lieblichen Lächeln, zumindest so gut wie sie es konnte sowie einem Augenzwinkern Eohl zu verstehen. Denn da war sie nun wirklich gekommen. Diese Bindung, welche Ayra sich so sehr ersehnte, diese Verbundenheit zu einem anderen Wesen in ihrer Umgebung, an eine Kameradin in Royal Crusade. Mit Eohl hatte sie diese gefunden. Nicht einfach nur eine einfache Bindung, nein. Eine geschwisterliche Bindung, auf welche Ayra zukünftig immer sehr gut aufpassen würde. Daraufhin griff sie in ihre Manteltasche und holte ein Tarotblatt hervor, die Yihwa kannte das ja bereits. Wahllos schien Ayra in diesem zu blättern, stoppte dann aber. Eine ganz spezielle Karte blieb vor ihren Augen. Sie pflückte idiese heraus und verstaute ihre restlichen Karten wieder in ihrer Manteltasche. "Hier, nimm bitte diese Karte. Das ist die Kraft." Diese Karte hatte ein spezielles Aussehen. Die Karte zeigt eine Frau mit einem Löwen an der Seite. Die Frau schaut ruhig und freundlich, erscheint jedoch dominant gegenüber dem Löwen. Für Ayra symbolisierte dies die vollkommende Stärke von Eohl. "In der Vorhersage steht die Kraft für etwas ganz bestimmtes. Die Karte bedeutet Kraft, Stärke, Mut, Mobilisierung von Energiereserven, innere geistige Kraft, Selbstvertrauen und gute körperliche Konstitution. Alles Dinge, die ich in die erkennen kann und die ich mir zum Vorbild nehmen möchte. Ich bin noch nicht lange bei Royal Crusade, aber ich hoffe, das ich irgendwann mal eine so großartige Crusaderin werden darf, wie du es eine bist." Das waren große Worte, welche die Vampira aber auch genauso meinte, wie sie diee aussprach. Für sie war ihre nun große Schwester Eohl eine wichtige Bezugsperson geworden. Und das alles dank dieser Aufrichtigkeit, welche die Yihwa der Verstorbenen entgegen brachte. Dafür wollte Ayra auch, das Eohl die Karte der Kraft auch behielt und als ein Teil der Eurybia bei sich hatte. "Sieh die Karte bitte als ein Teil von deiner kleinen Schwester, die immer bei dir ist, auch wenn sie gerade nicht persönlich vor Ort ist."
Die Freude, welche die Yihwa der Eurybia mit ihrer Entscheidung vermittelt hatte, war sehr groß. Denn endlich hatte sie etwas, worauf sie sich auch in dieser gefährlichen Gilde hatte stützen können. Nun war sie wirklich in der Gilde angekommen und hatte damit ihren Platz als Crusaderin auch wirklich endlich verdient. Jetzt ging es darum, dem auch gerecht zu werden und der Gilde und dem Thema Royal Crusade alle Ehre zu machen, so gut sie konnte. Doch zunächst wurde dieses Vorhaben etwas erschwert, denn in einem Schwall von überschwenglicher Freude umarmte Eohl die Vampirin und drückte ihren Kopf an ihre Brust. Die gezeigte Zuneigung, die vermittelte Erlaubnis, das war für Ayra wirklich ein schönes Gefühl. "Du duftest wirklich gut." Ja, auch das fiel auf, die Yihwa hatte einen wirklich angenehmen Duft an sich, den musste die Nase einer Vampira einfach aufnehmen.
Dann bemerkte auch Eohl das, was Ayra zunächst bemerkt hatte. Offensichtlich hatten sie beide Ungeziefer als Gast bei sich. Interessant, dann sollte es ja ein einfaches sein, sich darum zu kümmern. Die Yihwa kam näher und flüstert der Vampira einen Auftrag entgegen, denn Ayra sollte sich um das Ungeziefer kümmern. Kein Problem, als ehemalige Militaristin, die unzählige Beseitigungen vollbracht hatte, war das wirklich keine allzu große Herausforderung. Wortlos nickte Ayra, die sich gleich nachdem Eohl sie verlassen hatte, ihrerseits den Weg aufsuchte, sich dem Ungeziefer zu stellen. Jetzt hatte sie also quasi einen ritterlichen Schlag erhalten, der sie vor eine erste wirklich große Prüfung stellte, nämlich einen Auftrag von Eohl und für Eohl auszuführen und zu perfektionieren. Sogleich nutzte sie die Kräfte der einsetzenden Nacht und nutzte den Vrteil, den sie als Vampir hatte, indem sie sich in ihre Bat Form begab. Als Fledermaus verschwand sie also im Nichts. Nur, um dann nach relativ kurzer Zeit in der dunklen Seitengasse aufzutauchen und ihrem Zuhörer eine kleine Falle zu stellen. Die Eurybia verwandelte sich genau hinter diesem Spitzel wieder in ihre normale Form und hielt den vollkommen überraschten Mann mit einer Hand den Mund zu. Mit der zweiten Hand ergriff sie ihr Schwert Desmodus und fixierte dies von hinten vor seiner Kehle. "Psst. Nicht so laut. Ich dachte, ihr starken Kerle liebt es, wenn es etwas kräftiger zur Sache geht?" Ayra lies es erst gar nicht zu, das diese Situation zu einer Gefahr werden konnte, denn sie nutzte ihre Klinge als Unterstützung und rammte Desmodus in den Hals des namenlosen Ungeziefers. Daraufhin nahm sie sich seinen Hals vor und rammte ihre Vampirzähne in diesen hinein, nur um während des Todeskampfes ihres Opfers noch genüsslich etwas trinken zu können. Die Angst in den Augen des Ungezifers wuchs heran, während er spürte, wie das Leben seinen Körper Sekunde um Sekunde langsam verlies, sie ihn aber trotzdem am sterben hinderte. Als sie genug Blut und damit auch genug von ihrem Essence Drain zu sich genommen hatte, war es Zeit, sich zu verabschieden. "Also. Ich geh dann mal, mein kleines Ungeziefer. Aber sei unbesorgt. Das letzte, was du siehst, ist das Bild einer schönen Frau. Also nimm es nicht so ernst. So stirbt es sich einfach schöner." Sie legte nun die andere Hand auf seinen Hals und drückte zu, während sie Desmodus noch tiefer in seinen Körper hineindrückte. Ayra kostete den Moment vollkommen aus und sah dem Ungeziefer beim sterben zu. Keine Minute verging, da war es auch schon um ihn geschehen. Das Spionagegetier war erledigt. Sie zog Desmodus wieder aus ihm heraus, steckte es weg und richtete ihre Handschuhe. "Zeit, du Onee-chan zurückzukehren..." Noch einmal die Verwandlung in die Bat Form, die Ayra dazu nutzte, direkt zu Eohl zu fliegen und sie mittels Echo-Ortung auch zu finden. Wort- und geräuschlos landete sie schlussendlich kurz darauf wieder hinter ihrer großem Schwester und blickte mit einem zufriedenen und erfolgreich anmutenden Lächeln drein...
Essence Drain TYP: Elementlose Magie ELEMENT: - KLASSE: I ART: Support MANAVERBRAUCH: - MAX. REICHWEITE: Berührung SPEZIELLES: Diesen Zauber erhalten Vampire gratis zur Charaktererstellung. VORAUSSETZUNGEN: - BESCHREIBUNG: Dass Vampire Blutsauger sind, weiß jedes Kind. Mit diesem Zauber kann ein Vampir einem Ziel Mana entziehen, indem er dessen Blut trinkt. Das kann an einer bereits offenen Wunde geschehen, oder aber, indem der Vampir das Opfer mit seinen spitzen Zähnen beißt. Dieser Vorgang benötigt jedoch mindestens 15 Sekunden, deshalb ist der Zauber nur wirklich effektiv gegen gefesselte, bewusstlose oder freiwillige Ziele. Je mächtiger ein Blutspender ist, desto mehr Magie kann der Vampir entziehen, nicht aber über seinen maximalen Manawert kommen. Trinkt der Vampir mit diesem Zauber frisches Blut, so kann er den Attributsmalus, den der Aufenthalt im Sonnenlicht verursacht, kurzzeitig aufgehoben
Tier: Der Vampir kann sich 1 Stunde ohne Mali im Sonnenlicht aufhalten
Vernunftbegabtes Lebewesen: Der Vampir kann sich 2 Stunden ohne Mali im Sonnenlicht aufhalten.
Magier/Magisches Wesen: 2% des Maximalen Manas des Wirtes pro 15 Sekunden; der Vampir kann sich 4 Stunde ohne Mali im Sonnenlicht aufhalten.
Bat Form TYP: Elementlose Magie ELEMENT: - KLASSE: III ART: Support MANAVERBRAUCH: 100 pro Minute MAX. REICHWEITE: selbst SPEZIELLES: Dieser Zauber kann nur von Vampiren erlernt werden VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 6, Manaregeneration Level 4 BESCHREIBUNG: Mit diesem Zauber kann ein Vampir sich und seine gesamte Ausrüstung in eine Fledermaus verwandeln. In der Fledermausform kann der Vampir sich durch engste Spalten quetschen, fliegen und den Echo-Sinn einer Fledermaus nutzen, das Zaubern ist ihm allerdings nicht mehr möglich. In seiner Fledermausform hat der Vampir nur eine Tragkraft von 1 und seine Fluggeschwindigkeit entspricht seinem Geschwindigkeits-Attribut.
Reden | Denken
Voice | Theme
Eohl The Sun's Shade
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„Ah... nicht doch, nicht doch!“, winkte Eohl ab, die Hände defensiv vor sich gehoben, die Augen geweitet, während ihre Wangen knallrot wurden. „Wenn du dir ein Vorbild suchen willst, gibt es so viele Crusader, die besser sind als ich! An die ich nicht ansatzweise heranreiche! Ich bin eine einfache Spionin und Assassine, nicht mehr, zwischen Menschen, die den Pfad des Schicksals zu lenken vermögen! Du hältst viel zu viel von mir, Ayra!“ Der Gedanke, dass Eohl eine großartige Crusaderin sei... er schmeichelte, obwohl die Yihwa doch – ganz im Gegensatz zu ihrem Gegenüber – nicht einmal die Grundvoraussetzungen erfüllte! Im Vergleich zum Rest war sie wirklich ein niemand. Dennoch streckte sie die Hand aus und nahm Ayras Geschenk entgegen, blickte mit einem warmen Lächeln darauf hinab. Das fühlte sich gut an. „Das ist so lieb von dir... O-oh, kannst du die noch einen Moment halten? Hier, halt sie ordentlich vor dich, sodass ich dein Gesicht und die Karte gut sehen kann“, wies Eohl an und erschuf zwischen ihren Händen ein kleines, viereckiges Spiegelfragment, auf dem sie das Abbild von Ayra für die Ewigkeit aufzeichnete. Erst danach nahm sie die Karte wieder zurück und steckte beides zusammen umsichtig in ihre Taschen. „Ich danke dir. Jetzt habe ich immer ein Bild von meiner lieben Schwester dabei, ehehehee...“
Inmitten ihrer Umarmung lobte Ayra Eohls Duft, was diese leicht zum Kichern brachte. Normalerweise war nur sie es, die solche Sachen sagte, und die Menschen um sie herum fanden das eher seltsam. Ayra war aber auch so. Sie waren sich wohl tatsächlich ein bisschen ähnlich. Gerne hätte die Yihwa das Kompliment zurückgegeben, doch jetzt war nicht der rechte Moment dafür. Sie waren nicht allein. Jemand hatte sein Auge auf das Duo gerichtet, und sie hatten ihn bemerkt. Kurz gab Eohl der Untoten Anweisung mit, ehe sie sich voneinander trennten. Sie würde sich darauf verlassen, dass Ayra ihrem Verfolger ein Ende bereitete. Selbst eilte die Assassine die Straße entlang, bis sie den Schuppen erreicht hatte, in dem sich der Wagen befinden sollte. Mit ihrem Schlüssel öffnete sie die Tür und schlüpfte herein in die Dunkelheit. Mal schauen, was für ein Schatz sich hier versteckte... Wüsste Eohl, wie ihre frisch ernannte kleine Schwester mit ihrem Opfer umsprang, wäre sie wohl stolz. Sich bedeckt zu halten, nicht lange zu fackeln und direkt den Hals anzugreifen, da das ein großer, meist unbedeckter und hochgradig effektiver Schwachpunkt war, war genau ihre Natur. Anders als Ayra hätte sie vermutlich eher aufgeschlitzt als hindurch gestochen, aber das war nicht mehr als persönlicher Geschmack. Die Techik der Euribya war einer wahren Assassine würdig. Sicher würde Eohl noch die Gelegenheit bekommen, sie zu bestaunen. Und dann hatte sich Ayra ein großes Lob verdient. Für den Moment war Eohl aber darauf fokussiert, inmitten der in den Wagen eingeschlossenen Waren eine kleine Kiste herauszusuchen, die sie kurz öffnete. Das Innere... war genau, was sie auch in ihrer Vision gesehen hatte. „Wun-der-voll“, kicherte sie fröhlich, während sie die Box in einen ihrer Spiegel einschloss und diesen verstaute. Dann machte sie eine Kopie davon, so wie sie es mit dem Schlüssel getan hatte, und ließ diese zurück. Schnell hatte sie den Schuppen wieder verlassen, alles andere exakt so hinterlassen, wie es vorher gewesen war. Es keinerlei Hinweise darauf, dass sich überhaupt jemand hier drinnen aufgehalten hatte, nicht einmal die gestohlene Box war verschwunden. Nachdem die Yihwa sorgfältig abgeschlossen hatte, ließ sie auch die Kopie des Schlüssels wieder verschwinden, der letzte Beweis dafür, dass sie überhaupt etwas getan hatte. „Soo... dann wollen wir mal mein Schwesterchen finden“, kicherte Eohl mit einem Lächeln auf den Lippen. Irgendwie fühlte sich auch dieser Gedanke sehr gut an...
Während die Crusaderin zurück in die Richtung ging, in der sie Ayra zuletzt gesehen hatte, bemerkten ihre aufmerksamen Sinne ein Flattern in der Luft, eine kleine, unscheinbare Fledermaus, die weder sonderlich auffällig, noch im Dunkeln allzu gut zu sehen war. Dennoch bemerkte Eohl sie. Die Spionin und Assassine lebte in den Schatten und wäre längst tot, wenn sie kein Auge für Details hätte. Als sie merkte, wie nah ihr das Tier kam, machte sie das nervös, schließlich war sie gerade inmitten eines geheimen Auftrages. Über die Schulter blickte sie dem Tier hinterher und sah, wie es sich verwandelte. Schnell wirbelte die Yihwa herum, hatte schon eine Hand in ihrer Kleidung versenkt, um nach ihrem Dolch zu greifen. Wenn sie jemand verfolgte, kannte sie kein Zögern und keine Gnade. Glücklicherweise realisierte Eohl schnell genug, wer da vor ihr stand. „Cayra?“ Überrascht blinzelte sie, inspizierte den Körper der Älteren, ehe sie wieder lächelte und noch einmal ihre Arme um das Mädchen legte. „Wie lieb von dir, mich zu begrüßen, ehehee! Du bist wirklich gut darin, dich anzuschleichen! Ich bin richtig, richtig stolz auf dich!“ Kichernd fuhr Eohl mit ihrer rechten Hand duch das Haar ihrer Begleiterin, ehe sie ihr noch eine Sache ins Ohr flüsterte: „Du duftest auch gut, weißt du!“
Es gab noch ein paar Kleinigkeiten zu besprechen, was den Rest des Plans anging. Sie hatten jetzt, wo ihr Zielobjekt in ihrem Besitz war, eigentlich nur noch eine Aufgabe: Verhindern, dass jemand sie verdächtig fand. Eohls Kopie würde nicht ewig halten und wenn die beiden jetzt verschwanden, dann war ziemlich offensichtlich, wer sie gestohlen hatte. Aber das war in Ordnung. Eohl hatte einen Plan, den sie mit der Euribya teilte, sobald sie wieder zu zweit in der Sicherheit ihres eigenen Zimmers waren. Erst stellte sie sicher, dass dieses Mal wirklich niemand lauschen konnte, und dann erklärte sie ihr Vorhaben: „Er hat gesagt, dass er unsere Hilfe dabei will, in eine andere Stadt zu reisen, wenn er hier fertig ist, richtig?“ Sie kicherte. Das war ja fast schon zu einfach. „Dann lassen wir ihn für heute einfach weiter verkaufen. Ich habe eine Kopie unseres Schatzes hinterlassen, das heißt, selbst wenn er einen Käufer findet, gibt es keinen Verdacht und wir verlieren nicht, was wir brauchen. Wenn er hier fertig ist, dann reisen wir einfach mit ihm durch die Wüste, und wenn wir alleine sind... Puff!“ Sie hob die Hände und spreizte ihre Finger. „Dann bringen wir sie alle um! Und es gibt keine Zeugen mehr, eheheheee!“
Image of a Keepsake TYP: Lost Magic ELEMENT: --- KLASSE: I ART: Support MANAVERBRAUCH: 10 MAX. REICHWEITE: Beim Anwender SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 3 BESCHREIBUNG: Um diesen Zauber zu wirken, muss der Anwender einen bereits existierenden, nicht magischen Spiegel verwenden. Indem man sich auf ein Objekt, das darin gespiegelt wird, fokussiert, kann man das reale Objekt mit seiner Reflexion austauschen, sodass der Gegenstand effektiv im Spiegel verstaut wird. Das Abbild in der echten Welt verschwindet nach wenigen Sekunden, während das Spiegelbild weiterhin sichtbar bleibt. Das zu verstauende Objekt muss mehrere Sekunden lang vollständig im Spiegel zu sehen sein und darf in dieser Zeit nicht bewegt werden, um diesen Zauber zu wirken, was eine Anwendung im Kampf nahezu unmöglich macht. Ebenso kann der Zauber nicht genutzt werden, um Objekte zu stehlen, die festgehalten werden oder anderweitig gesichert sind, z.B. durch eine Halterung oder eine Vitrine. Möchte man mehrere Objekte darin speichern, dürfen deren Spiegelbilder sich nicht überschneiden. Durch erneutes Wirken des Zaubers auf den gleichen Spiegel kann man den Gegenstand wieder befreien. Wird der Spiegel zerstört, werden alle darin verstauten Gegenstände wieder freigesetzt. Während reguläre Gegenstände nur durch den Stauraum begrenzt sind, kann maximal ein magischer Gegenstand im gleichen Spiegel verstaut werden. Dieser darf Klasse I nicht überschreiten.
Carbon Copy TYP: Lost Magic ELEMENT: --- KLASSE: II ART: Support MANAVERBRAUCH: 40 MAX. REICHWEITE: Beim Anwender SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 4 BESCHREIBUNG: Bei diesem Zauber erschafft der Magier ein viereckiges Spiegelfragment. Wenn sich in diesem Fragment ein Nicht-Lebendes Objekt spiegelt, kann der Magier eine optisch exakte Kopie dieses Objektes auf der anderen Seite des Spiegels schaffen, wobei der Spiegel zerstört wird. Dieses Kopie ist nicht haltbar und besitzt nicht die gleichen Eigenschaften wie das reale Objekt, ein kopiertes Schwert wird also leicht zerbrechen, ein kopierter Kochtopf ist nicht heiß und kopiertes Essen füllt den Magen nicht und ist eher unverträglich. Kreiert man so aber etwas, dessen reine Form einen Nutzen hat wie einen Schlüssel, erfüllt es den gleichen Zweck wie das Original. Die Kopie zerbricht nach spätestens einem Tag in Spiegelscherben.
Der Fluss der Zeit... brennt alle Hoffnung nieder... That odd woman... | Cracked Mirror, Awaken!
Zuletzt von Eohl am Sa 4 Feb 2023 - 20:35 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Sie waren fast schon wie ein eingespieltes Team, obwohl das ihre erste gemeinsame Quest gewesen ist. Eohl und Ayra verstanden sich prächtig, sie unterstützten sich gegenseitig und hatten ein blindes Verständnis zueinander. Dies waren Fähigkeiten, die man eigentlich erst dann erwarb, wenn man schon über einen längeren Zeitraum zusammen unterwegs war oder auch nur ansatzweise mehrere gemeinsame Abenteuer erlebt hatte. Aber, hier war es anders gewesen. Eohl und Ayra, das war... fast schon so identisch. Sie hatten eine gewisse Ähnlichkeit, sie waren sich einander zumindest nicht fremd gewesen. In irgendeiner Art und Weise waren sie beide in ihrem Element gewesen, sie konnten sich gegenseitig mehr als nur ergänzen. Das war grundsätzlich eine Eigenschaft gewesen, die man gerade in einer Verbrechergilde wie Royal Crusade wirklich sehr gut gebrauchen konnte, denn wenn dies erst einmal innerhalb der Gefilde die Runde gemacht hatte, wusste man, das man sich schon fast blind auf die beiden als Einheit verlassen konnte. Dies war mehr als nur ein Beweis des Vertrauens in die Fähigkeiten der bislang eigentlich noch gänzlich unbekannten Ayra, wenngleich es auch ein Fingerzeig an Eohl war, der die übrigen Mitglieder - wie so häufig - unrecht getan hatten. Denn Ayra, von nun an ihre offizielle kleine Schwester, konnte es absolut nicht nachvollziehen, warum sich denn niemand in den Gefilden gemeldet hatte, um gemeinsam mit der hübschen jungen Dame eine Quest absolvieren zu können? Vermutlich würde Ayra das aber auch nie verstehen, denn sie wollte diese Abneigung, welche die anderen Mitglieder Eohl entgegen brachten, auch nicht verstehen können. Ayra war einfach stolz darauf gewesen, das sie mit einer so tollen Magierin, aber auch so tollen Frau wie Eohl eine gemeinsame Quest durchführen konnte. Das machte sie ziemlich glücklich, schließlich brachte ihr das endlich auch die Bindung ein, die sie sich so sehr wünschte, damit sie ihren Status als ewig verfluchte Untote zumindest eine Zeit lang vergessen konnte. Jetzt hatte sie gleich zwei wichtige Bindungen in der Gilde, das war genau das, was sie sich ersehnt hatte...
Die Worte, welche Eohl zur Vampira gesprochen hatte, bevor sie sich für ihre verschiedenen Aufgaben kurz voneinander trennten, gingen ihr nicht mehr aus dem Kopf. Eohl zeigte sich selbst so bescheiden, dabei war sie alles Andere als das. Sie war wirklich sehr talentiert, war einfach eine tolle Persönlichkeit, hatte eine großartige Vorbildsfunktion und sorgte für fröhliche Stimmung und Heiterkeit. Raziel hatte allgemein ja viel von Eohl gesprochen und dabei immer nur Positives zu berichten, aber Ayra hatte auch nichts Anderes erwartet. Sie bestätigte es nur zu gerne, Eohl war einfach toll. So konnte sie mit ihrer Freude, ihrer neuen großen Schwester eine Freude zu machen, auch sehr einfach, sehr gezielt und sehr schnell das Problem mit dem spitzelnden Ungeziefer lösen. Das war ja schon fast zu einfach gewesen, da hatte sie in der Vergangenheit für das Imperium Seven ja schon schwierigere Tötungsaufträge durchgeführt. Aber gut, es konnte ja nicht immer schwierige Gegner geben, es musste hin und wieder auch mal übermütige Einfallspinsel wie ihr namensloses Opfer geben, um diese kümmerte sich die Vampira eben einfach nur zu gerne. So tauchte sie auch relativ zügig wieder hinter Ceohl, wie sie sich ja für die Dauer der Quest nannte, auf und überraschte sie diesmal mit ihrer Heimlichkeit. Dabei hatte Ceohl sie längst als Fledermaus bemerkt und war schon darauf gefasst gewesen, sie anzugreifen, wenn Ayra sich als Feind herausgestellt hätte. Nachdem sie sich wieder in ihre normale Form begeben hatte, blickte sie Ceohl direkt in die Augen und erkannte eine ein wenig verblüffte Questleiterin vor sich. "Hey Ceohl. Bin wieder zurück. Das Ungeziefer ist Geschichte und ich habe auch ordentlich getrunken." Lächelte sie und sprach dies, das sie gerade einen brutalen Mord begangen hatte fast schon als bedeutungslos ab. Viel eher war ihre Aufmerksamkeit darauf gerichtet, das sie ihre neue Schwester vielleicht sogar ein wenig überraschen konnte. "Hab ich etwa vergessen, dir das zu sagen? Ich kann mich in eine Fledermaus verwandeln und damit auch das Echolot der Tiere verwenden. Diese Fähigkeit ist manchmal wirklich praktisch. Das Ungeziefer hat nicht einmal bemerkt, das ich mich aus dem Schatten heraus an ihn herangeschlichen habe. Naja, jetzt hat der den höchsten Preis dafür bezahlt, so ein Einfallspinsel zu sein." Ayra war in diesem Moment richtig glücklich damit, vielleicht sogar etwas richtig gemacht zu haben.
Allein das Eohl wie lobte und ihr sagte, das sie richtig stolz auf sie war, bedeutete Ayra wirklich sehr viel. Das bestärkte sie auch nur darin, weiter so vorzugehen, wie sie es aktuell tat. "Ich hab ein wenig über deine Worte nachgedacht. Aber ich bleibe dabei. Du bist eine tolle Magierin, eine tolle Frau und eine noch großartigere Crusaderin. Ich möchte noch viel mehr lernen, eine gute Assassinin zu werden. Darin werde ich zwar niemals so gut sein wie meine große Schwester, aber ich habe dadurch ein Vorbild, dem ich nacheifern kann." Das waren unglaublich lieb gemeinte Worte, denn Eohl ist Ayra ungemein an ihr Herz gewachsen und sie wollte noch sehr viel Zeit mit ihr verbringen, das stand fest. Sie freute sich ungemein darüber, wie stolz die Yihwa auf sie gewesen ist. Aber, das sie auch gut duften sollte, wollte die Eurybia eher relativieren. "Ach, das ist nur standard, ich benutze kein wirklich teures Parfüm, vielleicht nur hier und da mal. Nichts, was wirklich nachhaltig im Gedächtnis bleiben sollte." Worüber sie sich genauso freute war die Tatsache, das Eohl sie mit einem Bild im Spiegel verewigt hatte, diese Magie der Frau war eine interessante Sache, darüber wollte sie mit der Zeit auch noch mehr herausfinden. "Du bist nehme ich mal an, auch erfolgreich gewesen? Eigentlich erübrigt sich die Frage, aber wenn ich dich noch bei irgendwas unterstützen kann, stehe ich dir gerne zur Verfügung."
Dann ging es darum, welche Kleinigkeiten noch abzuarbeiten waren, damit die Quest perfekt werden konnte. Schließlich waren das letztendlich noch lästige Zeugen, die mussten als Kollateralschaden noch beseitigt werden. Da mischte sich ein Gedanke in Ayras Kopf ein. Die Stunde der Intrige könnte vermutlich schlagen. Nachdenklich legte die Eurybia Zeigefinger und Daumen unter ihr Kinn. "Dürfte ich dir etwas vorschlagen?" Kurz stoppte die Vampira. "Das ich Intrigen säen kann, dafür bin ich ja bekannt. Eigentlich haben wir doch schon unser Zielobjekt, nicht wahr? Jetzt geht es doch nur noch darum, sich um das lästige Kleinvieh zu kümmern, richtig?" Oh, augenscheinlich erwachte gerade die stillgelegte Militaristin aus dem Imperium Seven wieder zu neuem Leben. Ayra drehte sich um, verschränkte hinter ihrem Rücken die Finger ineinander und schaute dann mit seitlich gedrehtem Kopf zu ihrer Schwester. "Niemand außer unseren Zeugen weiß von uns hier. Der Basar war groß genug und von dreckigen Maden nur so überqollen, da wird niemandem aufgefallen sein, das wir eigentlich gar nicht zum Inventar gehört haben. Ich würde das lästige Kleinvieh gleich hier töten. Die Nacht eignet sich hervorragend dafür." Erneut stoppte Ayra, schließlich wollte sie Eohl keinen überlangen Text in einem Mal ins Ohr jagen. "Lassen wir doch etwas anderes Wertvolles aus dem Eigentum des Trottels verschwinden. Wir töten sie hier und lassen es wie einen nächtlichen Raubüberfall aussehen. Da wir die Kopie unseres Zielobjektes hier lassen, könnte keiner darauf schließen, selbst wenn eine Inventarliste existieren sollte. Da wir etwas anderes, für uns vollkommen wertloses mitnehmen, säen wir eine Spur, die ins Nichts führt aus." Ein weiteres Mal unterbrach sie sich selbst, vielleicht hatte Eohl ja etwas dazu zu sagen. "Für weitere Ablenkung hat unser Spitzel gesorgt. Wir schaffen seine Leiche hierher und stellen ihn als vermeintlichen Räuber dar. Leider haben sich Räuber und Beraubte in der Nacht in einem aussichtslosen Kampf gegenseitig umgebracht, was für ein Jammer. Wir hinterlassen keinerlei Spuren und niemand wird jemals von unserer Aktivität hier erfahren. Schachmatt, wenn man so will." Oh ja, die Herzlosigkeit der stellvertretenden Truppenanführerin des Imperiums Seven war wiedergekehrt, das konnte allgemein nur von großem Vorteil sein. Noch immer stand Ayra in dieser 'unschuldigen' Art und Weise bei ihrer Schwester, dabei leuchteten ihre Augen aber voller bösartigem Tatendrang. "Was meinst du, große Schwester, dürfen wir töten? Dürfen wir?" Ein regelrecht bösartig anmutendes Lächeln legte sich auf die Lippen der Eurybia, ihre charakteristischen Vampirzähne glänzten durch die Einstrahlung des reflektierten Mondlichtes. Das waren sie, charakteristische Gedankengänge von Ayra, the Merciless...
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