Ortsname: Verlassene Lagerhalle Art: Gebäude Spezielles: - Beschreibung: Diese Lagerhalle, erbaut am Rand von Crocus Town, hat schon seit Jahren keinen offiziellen Besitzer mehr. Trotzdem sieht man ab und an Nachts Licht durch die alten, teils zerstörten Fenster dringen. Vielleicht treibt da also doch noch jemand sein Unwesen? Vielleicht sind es aber auch nur abenteuerlustige Teenager. Die Polizei scheint sich auf jeden Fall nicht groß dafür zu interessieren. Die Halle besitzt ein paar Räume, sowie mehrere Stockwerke. Beimumhergehen ist jedoch vorsicht geboten, es gibt schließlich keinen mehr, der die Sicherheitsstandards überprüft und up-to-date hält.
Change Log: Sobald sich innerhalb des Rollenspiels etwas an dem Ort ändert, wird es hier kurz vermerkt.
Wow, so einen einfachen Fang hatte die Braunhaarige wohl noch nie gehabt. Zuerst hatte sie befürchtet, dass der Wolf ihr Schwierigkeiten bereiten würde, war er doch weitaus tierischer als seine bisherige Beute. Doch durch intensive Recherche hatte sie sich einen Plan zurechtlegen können, der quasi unfehlbar war, er war schlichtweg perfekt. Dummer Lupine, dachte doch wirklich er könnte sich einfach so in die Gesellschaft einfügen. Wie lächerlich und naiv das doch war. Wie ironisch, dass ihm ausgerechnet dieses Bedürfnis heute zum Verhängnis werden würde. Einige Tage zuvor hatte sie ihm einen Brief geschrieben, selbstverständlich mit Wachssiegel und allem drum und dran, um ihm zu einem noblen Banquette einzuladen. Anzug und Krawatte waren selbstverständlich Pflicht um das nichtsahnende Tier erst recht in die Falle zu locken. Der auf der Einladung vermerkte Abend kam schnell und als ein herzhaftes Klopfen an der alten Holztüre erklang wusste sie, dass ihr Plan funktioniert hatte. Perfekt, einfach perfekt. Er trat ein, sie schloss die Tür hinter ihm. Jetzt war es zu spät. Selbst wenn er noch versuchte, sich umzudrehen oder sie zu attackieren, es wäre nutzlos. Die Menge an Blitzmagie, die durch seinen Körper jagte würde selbst ein Nilpferd ausknocken. Man, der war echt ein Jackpot! Ohne lange zu zögern fesselte sie ihn und sicherte auch seine natürliche Waffe - seine Fänge - mithilfe eines Maulkorbs. Man konnte nie sicher genug sein. Mit einem lauten Rumms landete der fellige Körper in ihrem Kofferraum, ehe die Tür zuknallte und sie sich hinter's Steuer schwang. Der würde sicherlich einiges an Moneten einbringen! @Rownan
- etwa zur gleichen Zeit in Magnolia Town - Kinder waren schon immer die einfachste Beute gewesen. Vermutlich hatte sich der Schwarzhaarige genau aus diesem Grund auch auf sie spezialisiert. Durch ihre Naivität waren sie schon beinahe lächerlich einfach einzufangen und groß Gegenwehr leisten konnten sie auch nicht. Auch der heutige Fang würde alles andere als schwierig sein, da war er sich sicher. Echsen hatte er zwar nur selten, aber er wusste genug über sie um zu wissen, dass Wärme sie lahm machte. Aus diesem Grund hatte er neben den typischen Süßigkeiten und dem Chloroform, um sie lange genug auszuknocken, auch Wärmelampe und eine Heizdecke in seinen Kofferraum gepackt. Zur Sicherheit, denn die war das A und O seiner Arbeit. Das Risiko, zu versagen, würde er niemals freiwillig eingehen und so ging er lieber den extra Weg, auch wenn es sich nur um ein Kind handelte. Die Straßen waren bereits recht leer, als er die Kleine auf der Straße abpasste. Er brauchte gar keine großen Versprechen zu machen, sie folgte ihm auch so. Wie lächerlich. Fast komplett von selbst kletterte sie in den Kofferraum seiner M-Kutsche, regelrecht als wäre sie dort zuhause. Spätestens jetzt merkten die meisten Kinder, dass etwas nicht stimmte, doch die hier kuschelte sich stattdessen ein ... und pennte einfach weg? Okay. Wieso nicht. Er würde sich nicht beschweren, wenn man ihm die Arbeit noch einfacher machte. Trotzdem fesselte er ihr natürlich Hände und Füße, inklusive des herzhaften Schlags auf den Hinterkopf und des schönen Tuchs vor die Nase -man wusste ja nie- und dann ging es auch schon ab zum Lager um den Fang abzuliefern. Mal sehen was er sich von dem Geld dieses mal Schönes gönnen würde. Vielleicht einen schönen Swimmingpool? @Zahar
- ein paar Stunden später in Aloe Town - Heute stand also eine Hündin auf dem Plan. Zugegeben, zuerst hatte sie ihm einige Probleme bereitet, denn sie ging kaum einmal alleine aus dem Haus, doch nun war es endlich soweit. Unauffällig und im Schatten der Abenddämmerung hatte der Braunhaarige sie bis zu einem kleinen Supermarkt verfolgt. Während er draußen wartete legte er sich bereits den perfekten Plan zurecht. Im Gegensatz zu seinen Kollegen war er spontan, aber präzise. Er brauchte keine großen Pläne, denn der Überraschungseffekt reichte seiner Meinung nach vollkommen aus. Als die Canine wieder herauskam war er schon längst bereit. Ein Glück waren kaum noch Leute unterwegs und so war es für ihn kein Problem, seine Beute einfach anzurempeln, ihr die Einkaufstasche aus der Hand zu ziehen und damit fortzulaufen. Er kannte die Straßen Aloes nur zu gut und so hatte er sie schnell in eine Sackgasse in der Nähe seiner M-Kutsche gelockt. Kaum kam sie näher um ihre Einkäufe zurückzuerobern, nutzte er sein Ass im Ärmel: Eine gehörige Prise Schlafsand. Die feinen, weißen Körnchen riselten in ihre Äuglein und kaum einen Atemzug später war es auch schon zu spät. Sie gehörte nun ihm und dem Ring. Sie war ein niedliches Ding, sicherlich würde sie schnell wieder ein liebevolles zuhause finden. Aber jetzt ging es ersteinmal gefesselt und geknebelt ab in den Kofferraum und zurück zum Lager. @Rin
...
Es war stockdunkel. Wäre da nicht der schmale Schlitz unter der Tür, der etwas Licht hinein ließ, könnte man fast meinen, man wäre gestorben. Von irgendwo tropften in regelmäßigen Abständen kleine Wassertröpfchen herab und auch vereinzelte Schritte waren zu vernehmen, jedoch nicht im Raum selbst. Hier und da regte sich womöglich eine gefangene Seele, doch viel Platz war in den Käfigen nicht. Sie waren allesamt getrennt von einander, selbst wenn ein paar schmale Arme durch die Gitterstäbe passen würden, sie könnten sich gegenseitig nicht erreichen. Arme und Beine waren noch immer gefesselt, ein Entkommen schien regelrecht unmöglich. Außer vielleicht für die drei Magier, die sich zufällig unter den Entführten befanden... Viel Glück bei der Flucht.
„Mmnrrraahn...“ Müde in ein Bällchen zusammengerollt gähnte Zahar in ihrem Halbschlaf. Sie fühlte sich so entspannt und bequem... In dem Traum, der sich langsam vor ihrem inneren Auge auflöste, war sie immer noch in dem Wagen, in diesem schönen, tollen Wagen. Ein echt netter Mensch, dessen Augen sie unter seiner Kapuze leider nicht gut hatte sehen können, hatte sie eingeladen, um ihr Süßigkeiten zu geben, was zwar eine liebe Geste, aber an der Giftslayerin ziemlich verschwendet war. Leider war sie nicht allzu gut darin, Nein zu sagen, wenn jemand es nur gut mit ihr meinte. Schlussendlich hatte sie sich breitschlagen lassen, sich die Süßigkeiten zumindest zeigen zu lassen – es hätte ja so ein bitteres Bonbon wie die von Sweet Tooth Fairy dabei sein können, die waren ganz okay – und hatte dann da drin ein Fläschchen entdeckt, das sie deutlich mehr interessierte! Es duftete schön ungesund und hatte so ein Zeichen drauf, dass Menschen oft auf echt leckere Sachen machten, von denen sie nicht wollten, dass jemand sie trank. Das Zeichen für Gefahndete Stoffe! So oder so ähnlich. Sie hatte versucht, das Etikett zu lesen, und sie glaubte, dass es etwas in Richtung Cklo-Roo-Foan war, aber so sicher war sie mit Buchstaben noch nicht. Nicht, dass ihr das Wort etwas gesagt hätte. Der Mann hatte sie sehr komisch angesehen, als sie daran ausgiebig geschnuppert hatte, und ihm war fast die Kinnlade heruntergefallen, als sie die ganze Flasche in einem Zug ausgetrunken hatte. Nach dem leckeren Getränk hatte sie dann die Wärmelampen hinten in der M-Kutsche entdeckt und war umso glücklicher, sich auf sein Angebot eingelassen zu haben. Wärmelampen hatte sie keine mehr, seit sie aus ihrem kleinen Heimat-Häuschen vertrieben worden war, aber als Kind hatte sie die immer geliebt! Allgemein war die Temperatur da drin schön hoch gewesen und er hatte eine bequeme Decke ausgelegt, auf der sie sich hatte einkuscheln können. Der perfekte Ort für ein Nickerchen. Entspannter hätte ihr Tag gar nicht starten können...
Jetzt war es leider nicht mehr so warm. Tatsächlich war es irgendwie ziemlich kühl geworden... Zahar fröstelte ein wenig, und ihre Mundwinkel verzogen sich nach unten. Nein, das gefiel ihr gar nicht. Sie hatte sich in ihrem Schlaf so wohl gefühlt, aber jetzt, wo sie langsam erwachte, war es eher unbequem. Vor Allem lag sie nicht länger auf einer kuscheligen Decke, sondern auf... Stäben aus Metall? Unzufrieden blinzelnd öffnete das Mädchen langsam die Augen, rollte ihren Körper auseinander und streckte sich – oder versuchte es zumindest. Strecken ging gar nicht gut! Ihre Hände waren mit dicken Seilen hinter ihren Rücken gebunden und ihre Füße waren mit dem gleichen Material direkt an den Käfig gefesselt. So... konnte sie sich gar nicht gut bewegen. „Mmmrr...“ Zahar murrte ein wenig und schüttelte den Kopf. Immerhin, aufsitzen konnte sie. Der Käfig war auch klein genug, sich mit dem Rücken an die Stäbe zu lehnen, ohne dass sie ihre Beine voll strecken musste – dabei waren die ziemlich kurz. Es war wohl der geringen Größe der jungen Echse zu verdanken, dass außer ihrem Schwanz kein Teil von ihr merklich eingequetscht wurde, aber bequem war es hier wirklich nicht. „Ähm... Hallo? Netter Mann?“, fragte sie in den dunklen Raum hinein, ihre Stimme immer noch gebrochen – man könnte hören, dass sie gerade aus einem langen Nickerchen erwacht war. „Ich bin jetzt wach... Hallo?“ Es war jeden Morgen wieder so, dass Zahar ihre Schwierigkeiten damit hatte, aus dem Bett zu kommen und ordentlich wach zu werden. Dementsprechend hatte sie noch nicht gemerkt, dass ihr Käfig nicht der einzige war, der hier stand...
Zu sagen, dass ihn die Nachricht überraschte, wäre noch untertrieben gewesen. Es war das erste Mal, seit er nach Maldina gezogen war, dass ihn eine Gesellschaft eingeladen hatte. Und es war nicht die seiner Gönnerin, was der ganzen Sache noch eine Krone aufsetzte! Seine ganze harte Arbeit innerhalb der Gilde und natürlich an sich selbst hatte ihm wohl einen Namen gemacht. Eigentlich war diese Entwicklung nur eine Frage der Zeit, doch die Tatsache, dass eben diese Zeit nun gekommen war erfreute Rownan über all Maße und wer den Hybriden kannte, wusste, dass er nicht unbedingt eine Person war, die diesen Grad der Emotionalität tagtäglich zur Schau stellte. Zufrieden hielt er den Brief gegen das Licht, ehe er ihn ein weiteres Mal an diesem Tag öffnete und durchlas, während seine Krallen vorsichtig über das Siegel glitten, welches den Kuvert zuvor verschlossen hatte. Er erkannte zwar nicht den Absender, doch der Inhalt gab ihm eine gute Idee, welche Art von Person ihm diesen Einladung hatte zukommen lassen. Die Feierlichkeit sollte in Crocus stattfinden und so musste es seiner Meinung nach jemand aus dem Zug gewesen sein, den er und der Wüstenmagier nicht nur erfolgreich vor einer Truppe Banditen geschützt hatten, sondern auch vor dessen Augen einen Dieb in den eigenen Reihen dingfest gemacht hatten. Nun gut, dieser Punkt stimmte so nicht – es war ein Unschuldiger zu Schaden gekommen und auch wenn diese Situation zwischenzeitlich bereinigt worden sein musste, so hinterließ der Gedanke daran einen faden Beigeschmack. Demnach musste es vermutlich die Person sein, welche ihre gestohlen Ware zurückerhalten hatte. Die Show, die der Wolf an dem Tag abgeliefert hatte, war gewiss im Gedächtnis geblieben. Bei ihm auf jeden Fall. Wohlmöglich war diese Einladung seine Art sich erkenntlich zu zeigen, wobei es Rownan durchaus wunderte, dass sich der edle Herr die Mühe gemacht hatte ihn ausfindig zu machen. Anderseits hatte er vermutlich genug Personal dafür und hatte diese Idee in einem sehr spontanen Moment geäußert und kurze Zeit später wieder vergessen. Je nachdem, welche weiteren Gäste er eingeladen hatte, wäre es dennoch eine wunderbare Gelegenheit für den Lupinen außerhalb von Crystalline Kontakte zu knüpfen und alte Gewohnheiten wieder aufleben zu lassen. In dem Jahr hatte sich bei ihm einiges verändert, er hatte sich verändert, aber der Gedanke an edlere Tropfen, Canapés und gepflegten Unterhaltungen in Kombination mit einem klassischen Abendprogramm – wie konnte er so einer einmaligen Chancen nur abgeneigt sein. So schnell, wie das Papier den Weg in seine Hände gefunden hatte, so schnell war die Antwort bereits versendet. Der Satyrs hoffte die Einladung nach dem Vorzeigen behalten zu können. Dann könnte er es einer ganz besonderen Person vorhalten. Wohlmöglich könnte er beim nächsten Mal auch in Begleitung erscheinen. Ein wunderbarer Gedanke. Mit einer etwas besseren Weste und Krawatte sowie einem seiner Statur angepassten Sakko hatte er die bequeme Reise nach Crocus angetreten. Bereits im Zug bemerkte er, wie seine Rute sich ganz leicht von der einen auf die andere Seite hin- und herbewegte. Der Grauhaarige war wirklich voller Vorfreude. Die Gegend, in die ihn die Einladung geschickt hatte, war nicht unbedingt die nobelste, aber hinter so manchem alten Gemäuer verbarg sich ein wahrer Schatz im Inneren. Kein Wunder also, dass der Tiermensch noch immer nicht misstrauisch wurde als er beherzt gegen die alte Holztür klopfte. Die Tür öffnete sich nach innen, scheinbar wollte das Personal ihn erst einmal eintreten lassen, bevor er begrüßt wurde und so trat er mit einem beherzten Schritt über die Schwelle. Im Inneren angekommen jedoch, wirkte die Umgebung nicht mehr passend zudem, was ihm versprochen wurden. Seine Gedanken sammelnd wollte Rownan sich gerade umdrehen, als ihn ein Schock erfasst, der sowohl sein Haare zu Berge stehen ließ als auch seinen Verstand in Sekunden vernebelte. Kraftlos sackte er an Ort und Stelle zusammen, während seine Augenlider schlagartig schwerer wurden.
Wie aus einem Albtraum erwachend, riss der Lupine die Augen auf und zog scharf Luft ein, doch die Umgebung wirkte alles andere als vertraut. Er spürte unten sich kalte, metallene Stäbe und das schwache Licht, welches aus einem anderen Winkel des Raumes hineinschien, verriet ihm zumindest, dass diese Stäbe nicht rein zufällig hier waren: er saß in einem Käfig! Nicht nur das, auch waren seine Hände und Füße gefesselt wurden, wobei seine vermeintlichen Entführer Sorge getragen hatten, nicht nur seine Hände hinter seinem Rücken zu fixieren, sondern dies auch mit metallenen Handschellen zu erledigen im Gegensatz zu den starken Seilen um seine Füße. Diese Erniedrigung allein hätte bereits gereicht, um Rownan auf 180 zu bringen, wäre da nicht die noch viel gravierendere Tatsache, dass man ihm einen Maulkorb verpasst hatte. Einerseits trieb ihm diese Feststellung noch mehr wütende Gedanken in den Kopf, wodurch er relativ schnell wieder bei Sinnen war, anderseits malträtierte dieser seinen Kampfgeist und traf ihn überdies noch persönlich in starken Maße. Natürlich war er sich seiner Andersartigkeit schon immer bewusst, es war sein Motor gewesen etwas zu verändern, seitdem dieses Aussehen nicht nur der Abschreckung gedient, sondern sich auch manifestiert hatte. Sich in diesem Augenblick aber der reinen Vermutung ausgesetzt zu sehen, dass es ein Aussehen war, welches ihn in diese Bredouille gebracht hatte, ließ ihn ein ungeahntes Tief erreichen. Er kam sich so verdammt dumm vor! Er hätte es riechen müssen, er hätte es wissen müssen, dass diese Einladung zu schön gewesen war, um wahr zu sein. Es war völlig egal was er tat, er würde sich selbst nie entkommen. Seinem Gefängnis jedoch, hatte er durchaus vor zu entfliehen. Wenn diese Leute ein Tier wollten, dann sollten sie eines bekommen! Doch noch bevor sich dieser Gedanke in ein Knurren verwandeln konnte, ertönte eine Stimme innerhalb des Raumes. Sie klang jung, fast kindlich und es wirkte so als sei auch dieses Mädchen den Verbrechern zum Opfer gefallen zu sein. Das er in so etwas hineingezogen wurde war eine Sache. Aber Kinder! Wenn sich diese Bande erhoffte mit seinem rationalen Ich über Kapitulation sprechen zu können, so war diese Option so eben verwirkt wurden. Er wollte Blut und etwas in ihm, tief in ihm, fand diesen Gedanken äußert verlockend. Konnten die Gefangenen ihre Ressourcen und seien sie noch so schwindend wohlmöglich kombinieren, um ihrem gemeinsamen Schicksal zu entkommen? Ein Versuch war es Allemal wert. Seine Nase jedenfalls verriet ihm, dass er nicht alleine war in diesem Raum, dass sie mehr waren als zwei Personen. „Hallo?“ fragte nun auch Rownan mit seiner dunklen Stimme in den Raum und erzeugte damit gewiss einen Kontrast zur Sprecherin vor ihm. „Wie viele sind wir?“ fragte er daraufhin in die dunkle Leere. Aus seiner aktuellen Position konnte er nicht wirklich viel erkennen und sein Bewegungsspielraum war doch seine bloße Anwesenheit im Käfig ausgeschöpft. Er brauchte mehr Informationen, wenn er etwas planen wollte.
Ächzend hob die Canine die schweren Augenlider. Es war alles andere als einfach, sie offen zu halten, doch der Schmerz, der in ihrem gesamten Körper pochte, hielt sie davon ab, noch einmal einzuschlafen. Bereits bevor sie wieder richtig bei Sinnen war, wusste sie, dass etwas nicht stimmte. Es war dunkel und kalt, unter ihrem Hintern war anstatt einer weichen Matratze eiskaltes Metall und jegliche Versuche, sich zu strecken, schlugen fehl. Nicht einmal die Beine konnte sie komplett ausstrecken. Die Stricke, die ihren Händen die Bewegungsfreiheit nahmen, rieben sich an ihren Gelenken, gruben sich in die weiche Haut. Was war das hier? Wieso war sie hier? ... War das die Strafe für all die Fehler, die sie in ihrer Vergangenheit begangen hatte? Hatte Karma sie endlich eingeholt? Resigniert lehnte sie den Kopf gegen die Gitterstäbe in ihrem Rücken. So viel war in letzter Zeit schief gegangen. Zu viel. Und nun saß sie, gefangen wie ein wildes Tier in einem düsteren Raum, wusste nicht mal wo links und rechts war. Ihre sonst so kristallklaren Äuglein starrten trüb ins Nichts. Sie wusste, dass sie eigentlich Angst haben sollte, sich wehren und an den Stäben rütteln sollte. Doch stattdessen war alles, was sie spürte ein überwältigendes Gefühl der Hilflosigkeit. Vielleicht ... vielleicht hatte sie das hier verdient? Die Inuyama zog die Knie an und schlang die vor der Brust gefesselten Arme um die Beine. Ihr gesamter Körper zitterte - ob vor Kälte oder Verzweiflung war schwer zu sagen. Sie wollte einfach nur Heulen und Jaulen, aber neben einem leisen Schluchzen brachte ihre Kehle nichts hervor. Dicke Tränchen rollten ihre Wangen hinab. Sie war doch nur einkaufen gewesen, wollte nur kurz ein paar Erledigungen machen und nun war sie plötzlich hier. Vollkommen alleine. So glaubte sie zumindest. Viel zu überwältigt war sie gerade von ihren Emotionen um auf das zu hören, was ihre Sinne ihr sagten. Es war ihr unmöglich zu sagen, wie lange sie einfach nur dahockte. Minuten? Stunden? Tage? Jeder Augenblick, der verstrich, fühlte sich vollkommen gleich an. Erst, als ein zartes Stimmchen durch den Raum hallte veränderte sich für die Inuyama etwas. Ihre Ohren sprangen auf und suchten nach der Richtung, aus der die Worte gekommen waren. Irgendwie kam ihr die Stimme bekannt vor. Aber woher? Sie kramte und kramte in ihrem Gedächtnis. Währenddessen meldete sich noch eine zweite Person zu Wort, dieses mal männlich. Auf seine Frage hin drang leises, motivationsloses Murren durch den Raum, von irgendwoher drang ein geflüstertes: "Sscchhh, sie bestrafen uns, wenn wir zu laut sind." Sie? Wer waren sie? Rin brummte der Schädel. Alles hier war irgendwie falsch. Doch zumindest einmal machte es nun Klick in ihrem Kopf. Die kindliche Stimme! Sie wusste, zu wem sie gehörte. "Zahar!" Pures Entsetzen schwang in ihren Worten mit. "wa-was machst du h-hier...?!" Wäre nicht alles pechschwarz, würde sich die Welt um die Hundedame herum nun wohl im Kreis drehen. Das war absolut katastrophal. Sie war vollkommen einverstanden damit, sich ihrem eigenen Schicksal hinzugeben, aber dass ihre Kollegin hier war ... und auch noch andere ... Das brachte ihr Herz zum Hüpfen. Konnte sie das einfach hinnehmen? Die junge Frau wusste nicht, was sie erwarten würden, wenn sie hier blieben, aber wollte sie wirklich, dass neben ihr noch Andere leideten? "Rin, hi-ier ist Rin..." sprach sie in den Raum hinein, als Antwort an den Fremden, aber auch an die Echse, falls diese ihre Stimme nicht erkannte. Ein weiteres Mal wurden sie zur Ruhe ermahnt. Doch die Ermahnungen nutzten nichts, denn kurz darauf flog auch schon die Tür auf und knallte mit Schwung an die danebenliegende Wand. Gleißend helles Licht ströhmte für einen Moment lang in den Raum und zwang die Hellhaarige, ihre Augen zuzukneifen. "Haltet gefälligst die Klappe oder ich werde euch dazu zwingen, ihr verdammten Mistviecher!" knurrte eine raue, energische Stimme, ehe das Zimmer auch schon wieder in Dunkelheit getaucht wurde. Jedes mal ließ das Scheppern die Hündin zusammenzucken. Am liebsten hätte sie sich in die hinterste Ecke ihres Käfigs verzogen. Trotzdem klammerten sich ihre Finger in einem verzweifelten Akt an die Gitterstäbe, das kalte Metall brannte regelrecht in ihren Handflächen. Wenn auch nur für einen kurzen Augenblick hatte sie all die verlorenen, verängstigten Gestalten gesehen, die ebenfalls hier gefangen waren. Wenn nicht für sich selbst, dann wollte die Inuyama wenigstens für ihre Leidensgenossen kämpfen. Auch wenn sich ihre Glieder schwach anfühlten, als wären sie jeglicher Energie beraubt worden. Auch, wenn sie sich am liebsten einfach zusammengerollt und weitergeweint hätte. "Wie ... wie ... wie ...?" murmelte sie vor sich hin, grübelte und legte den Kopf schief, doch es wollte einfach keine Idee kommen.
Also war Zahar nicht allein hier... Sie hörte eine tiefe Stimme durch den Raum hallen, und dann... eine hellere, eine, die sie kannte. „Rin?“ Überrascht weiteten sich die Augen des Mädchens, doch sie konnte noch immer nichts sehen. Es war schön zu wissen, dass ihre Freundin hier war, aber der Käfig fühlte sich doch ziemlich einschränkend und unbequem an... Die Naga überlegte, was sie wohl dagegen tun konnte, ehe sich auch schon die Tür öffnete und Licht hinein fiel. Es war in diesem Moment, dass Zahar der Ernst der Situation bewusst wurde. Ein Mensch, der überhaupt nicht nett wirkte, schrie sie an, dass sich ihr Körper versteifte und das Blut in ihrem Inneren zu gefrieren schien. Die empfindlichen Öhrchen der Dämonin zuckten leicht, und mit einem Mal realisierte sie die Geräusche von vielen, vielen Herzschlägen um sie herum, die schneller, stärker wurden. Angst. Das war der Klang von Angst. Angst, die aus den vielen anderen Käfigen drang, die das Mädchen gerade zum ersten Mal sah, die aber allesamt mit anderen Menschen gefüllt waren. Oder, nein... Nicht Menschen. Nicht direkt. Viele von ihnen hatten, wie Zahar, eine ungewöhnliche Hautfarbe, waren grün oder bläulich oder überzogen mit Fell. Ein paar wenige wirkten auf den ersten Blick sehr menschlich, sodass Zahar in der kurzen Zeit, die sie hatte, nicht ihre Ohren, ihre Klauen, ihre Schweife erkennen konnte, doch sie alle waren nicht nur Mensch, sondern auch Tier. Jeder einzelne von ihnen. Als die Tür sich schloss, wollte sich Zahar die Ohren zuhalten, wollte sich schützen vor dem Terror, der sie mit einem Mal umringte und überwältigte. Es ging nicht. Egal, wie sie ihre Hände nach oben zu zerren versuchte, eingewickelt in das starke Seil konnte sie sich praktisch nicht bewegen. Was sollte sie tun? Die Angst drohte, die Echse zu erdrücken, und so klammerte sie sich an das einzige Licht, das sie hier im Dunkeln vor Augen hatte. „Rin... Rin, hilf mir...“ Ihre Augen geschlossen stellte sie sich das Lächeln des Hundemädchens vor und ihr Knurren, als sie sich das letzte Mal vor Zahar geschoben und die Jüngere vor einem bösen, wütenden Mann beschützt hatte, genau wie der eben. Ihre Atmung beruhigte sich und für einen kurzen Moment lächelte die Echse, ehe sie wieder ruhig genug war, um klar zu denken. Seile... wurden aus Pflanzen gemacht, richtig? Aus Lebewesen? Von Geburt her war Zahar Naga der natürliche Feind aller Lebewesen. Ein Schicksal, das sie gelegentlich zum Weinen brachte... aber heute war vermutlich einer dieser Tage, an denen es gut war. Ihre Hände und Handgelenke entließen einen weißen Schleim, der sich langsam in ein dunkles Grün färbte, während das Mädchen ihr Mana hinein leitete. Das unangenehme Kribbeln ihrer eigenen Säure überzog ihre Hände, während sich die einzelnen Stränge der Seile auflösten, bis ihre Hände wieder frei waren. Mit neuer Entschlossenheit lehnte sie sich vor, auch wenn sie im Inneren des Käfigs ohnehin ziemlich zusammengestaucht war, und trug den Schleim auch auf die Seile auf, die ihre Knöchel festhielten. Gerne hätte sie sich die schmerzenden Gelenke gerieben, aber mit dem Gift an ihren Händen würde das nicht helfen, und den Zauber jetzt aufzulösen wäre gefährlich. Sie konnte nicht unendlich viel von dieser Säure herstellen, allein diese kleine Menge kostete sie bereits eine Menge Energie, also musste sie das Beste daraus machen. Immerhin war Zahar nicht die Einzige, die eingefangen worden war.
Ungebunden war es keine Herausforderung, den Käfig zu verlassen. Kurz die Stäbe entlang fühlend war es leicht, eine ausreichend große Öffnung zu finden, damit Zahar ihr Köpfchen hindurch stecken konnte, und der Rest ihres flexiblen Körpers folgte mit ein wenig Quetschen. Sicherlich hatten die Tierfänger schon öfter Echsenmenschen verschleppt und wussten, dass sie selbst durch enge Öffnungen kamen, aber kleinere Käfige hatten sie nicht. Die meisten Kinder und alle ausgewachsenen Lizardmen würden durch diese Öffnungen nicht entkommen können, und der seltene Fall einer kleinen Kinderechse wurde im Normalfall durch die Seile abgedeckt. Ohne ihre Magie hätte sich das Mädchen sicher nicht befreien können. So aber hatte sie es aus dem Käfig heraus und in den Raum hinein geschafft. „Rin?“, fragte sie noch einmal, darauf achtend, nicht zu laut zu werden. Sie erinnerte sich noch ungefähr daran, wo sie die Stimme der Inuyama gehört hatte, und folgte ihr, bis sie gegen den Käfig stieß, in dem die Hündin steckte. „Rin... bist du auch mit Seilen gefesselt? Kannst du sie mir hinhalten?“ Eine gewisse Unsicherheit lag noch in ihrer Stimme. Die Säure war nicht nur für die Fesseln gefährlich. Wenn sie auf die Haut einer anderen Person kam, würde es brennen und die Zellen würden absterben in unschönen Wunden, die so schnell nicht heilten... Deshalb war sie ganz, ganz vorsichtig, als sie die Fesseln löste. Am Käfig selbst konnte sie leider nichts ändern, aber vielleicht war hier ja jemand anders, der das schaffte? „Ähm... wenn hier noch jemand mit Seilen gefesselt ist... könnt ihr sie gegen die Stäbe reiben? Dann kann ich hören, wo ihr seid, und die Fesseln für euch zerstören“, sprach sie in den Raum hinein, darauf hoffend, dass man sie vor der Tür nicht hören konnte. Hoffentlich war der Beitrag, den sie leistete, wenigstens ein bisschen nützlich...
Poison: Tartaric Acid TYP: Lost Magic ELEMENT: Gift KLASSE: III ART: Nahkampf MANAVERBRAUCH: 130 MAX. REICHWEITE: Beim Anwender VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 6 BESCHREIBUNG: Dieses aggressive Gift greift Zellen bei Kontakt direkt an und kann organische Stoffe (wie Pflanzen oder Haut) auflösen. Bei Hautkontakt ist es schmerzhaft und zerstört die oberen Hautschichten. Gelangt es in den Körper, kann es ernsthafte innere Schäden verursachen. Wie viel Schaden dieses Gift verursacht hängt stark von der Menge ab, sodass einzelne Tropfen oder kleine Kratzer kaum eine Gefahr darstellen. Anorganische Stoffe werden von diesem Gift nicht betroffen.
Dass hier einige Personen Opfer einer Bande geworden waren, war ihm bereits an den Gerüchen klar geworden. Jedoch hatte er keinesfalls damit gerechnet, dass sich unter diesen Leidensgenossen auch solche befanden, die sich kannten. Zahar war ein Name, mit welchem der Lupine nichts anfangen konnte und er fragte sich auch, ob es eher Fluch als Segen sein musste, eine stimmte an diesem trostlosen Ort wiederzuerkennen. Die Stimme der Zweiten wirkte etwas reifer, wenn auch immer noch jung. Diese Verbrecher schienen also wirklich sämtliche Ethik und Moral zu Gunsten von Geld über Bord geworfen zu haben. Demnach würde es aber auch an Rownan liegen sie hier rauszuholen. Das wäre seine oberste Priorität. Erst dann, wenn die letzten Gefangen wieder in Freiheit wären, würde er selbst hier verbleiben und dafür sorgen, dass dieser Ort zu einem Mahnmal für Nachahmer werden würde. Erst als sich der Hybride tatsächlich vergegenwärtigte, wohin seine Gedanken gewandert waren, überkam ihn ein leichter Schauer. So willentlich, wie er sich noch Moment zuvor seiner animalischen Seite ergeben hatte, umso schockierter war er nun, wie schnell sie ihn antrieb. Er konnte so viel Fluchen, Schwören oder Randalieren, wie er wollte. Solange er noch gefesselt und in diesem Käfig war, konnte er nichts davon umsetzen. Rin war der Name der hellen Stimme, die wohl eine Bekannte der noch Jüngeren war. Doch auch dieser Name war ihm unbekannt. Die anderen im Raum waren allerdings deutlich weniger gesprächig, im Gegenteil, sie forderten die drei direkt auf wieder still sein. Keine Sekunde zu früh als plötzlich die Tür mit deutlich zu viel Schwung aufschwang, den Raum in einem hellen Licht flutete und der Hybride schlichtweg wegschauen musste, während sich seine Augen an das ungewohnt helle Licht zu gewöhnen versuchten. Zum Glück dauerte dieser Prozess nicht all zu lange und so erhaschte er nicht nur einen Blick in ihre Zelle, sondern vernahm auch das durchaus interessante Detail, dass ihr Wärter einen Schlüsselbund an seiner Hüfte trug. Ein Schlüsselbund, der durch einen einfachen Zauber den Besitzer wechseln konnte. Damit war allerdings das Problem seiner gefesselten Hände weiterhin ungelöst. Es gab natürlich eine weitere Möglichkeit, eine theoretische viel eher. Wenn er sich dabei verpokerte, wäre seine Manareserven erschöpft und er weiterhin gefangen. Zu riskant für den wieder etwas rational denkenden Satyrs. Obwohl sie nicht wussten, wie viel Zeit sie hier verbringen würden, bevor etwas geschehen würde, zeigte ihm die kurze Ansprache des Mannes, dass sie wohl zumindest nicht sofort ihre provisorische Unterkunft verließen. Also genug Zeit, um zumindest etwas nachzudenken.
Was folgte war wieder Stille, doch glaubte Rownan, wenn auch nur ganz leicht, Geräusche zu vernehmen. Nun gut, ganz unfähig sich zu bewegen war er auch nicht. Es waren also nicht viel mehr als Hintergrundgeräusche. Ein Schluchzen hier, ein Reiben an der Zelle dort. Nichts was ihm helfen würde. Dann plötzlich hörte er tatsächlich wieder die Stimme der Jüngsten, die sich … im Raum bewegt hatte. Der Grauhaarige war sich ganz sicher gewesen, dass sie zuvor noch von einer anderen Stelle gesprochen hatte. Nicht nur das, der Klang ihrer leisen Worte bewegte sich noch immer durch den Raum, bis ein leises Klirren von Metall ertönte. Wie auch immer sie es geschafft hatte, sie hatte sich befreit und war gerade dabei das gleiche für ihre Gefährtin zu tun. Das Fenster sollte sich also deutlich schneller öffnen als er es erwarte hatte. Neugierig konzentrierte er sich auf die Akustik. Erneut trat dieses befremdliche Geräusch auf. Wie das prickeln eines Getränks. Zwar konnte er auch mit dieser Information nichts weiter anfangen, aber anscheinend hatte es etwas mit der Tatsache zu tun, dass sie sich nun frei bewegen konnte. Des Rätsels Lösung sollte sogleich folgen als sie weiteren Gefangenen die Möglichkeit in Aussicht stellte, die Fesseln zu lösen. Vielleicht konnte er sich nicht aus seinen Handschellen befreien, aber immerhin die Füße könnten sich bewegen. Genug Spielraum sich in dem engen Käfig neu zu positionieren. Etwas unbeholfen rieb Rownan daher die Seile an den Gitterstäben, bis tatsächlich seine Retterin auftauchte. Wie sich herausstellen sollte, war das Geräusch so etwas wie Säure oder irgendeine Flüssigkeit, die dafür sorgte, dass die strammen Seile nachgaben. Mit ihr so nah traute auch er sich, wenn auch sehr darauf bedacht leise zu sein, seine tiefe Stimme zu erheben. „Habt dank. Leider sind meine Hände mit Handschellen gesichert. Ich kann jedoch den Schlüssel besorgen, wir müssen nur dafür sorgen, dass der Wächter wieder reinkommt und jemand den Bund fängt, bevor er aufkommt“. Bei Bedarf konnte er seine Idee noch weiter elaborieren. Sie hatten eine tatsächliche Chance bekommen. Allerdings hoffte er, dem armen Ding vor sich nicht zu viel aufzubürden. Vielleicht konnte ihre Bekannte ebenso etwas beitragen, jetzt wo sie wohl frei war.
Verzweifelt schob und drückte die Canine an den Metalstreben so fest sie konnte. Sie gab alles, um sie irgendwie, wenn auch nur wenige Milimeter, zu bewegen, doch sie war schlichtweg zu schwach. Egal was sie versuchte, sie konnte der Bitte ihrer Freundin nicht nachkommen. Sie konnte Zahar nicht helfen. Auch ihre Magie würde hier nicht von Nutzen sein. Frustriert ließ die Hundedame sich zurück gegen die Käfigwand in ihrem Rücken fallen. Da brauchte eine Freundin ihre Hilfe und sie konnte nichts tun, war machtlos. Frustriert biss sie sie die Zähne zusammen bis diese schmerzten. Nein, das konnte sie nicht hinnehmen. Vielleicht konnte sie den aggressiven Kerl irgendwie zu sich locken? Sie hätte schwören können, dass sie an seinem Gürtel einen Schlüsselbund hatte klimpern hören können. Vielleicht war dieser für die Käfige hier? Doch wenn sie durch die Gitterstäbe fassen wollte, dann ... dann musste sie ihre Magie nutzen. Alleine der Gedanke reichte aus um einen Schauer durch ihren Körper zu jagen. Konnte sie das? ... Wenn sie keine andere Wahl hatte, dann musste sie, ob sie wollte oder nicht. Während Rin weiter gedanklich an ihrem Plan schmiedete, hatte sich eine kleine Gestalt vor ihr Gefängis geschlichen. Als sie die leise Stimme hörte, zuckte sie zurück. "Was? Zahar?!" hauchte sie entsetzt. "Wie...?" Ohne groß darüber nachzudenken hielt sie der Echse ihre gefesselten Hände entgegen. Konnte sie sie wirklich befreien? In der Dunkelheit konnte die Canine zwar nichts sehen, aber das musste sie auch nicht, um ihrer Freundin zu vertrauen. Ein leises Zischen erklang und kurz darauf lockerte sich endlich der Druck um ihre Gelenke. "Du bist der Hammer...!" Beinahe hätte sie ihre Worte laus herausposaunt, doch sie konnte sich gerade noch auf die Zunge beißen und daran erinnern, dass sie leise sein musste. Wenn die Naga außerhalb ihres Käfigs erwischt wurde ... Rin schauderte. Daran wollte sie überhaupt nicht denken. Nun war die Inuyama zwar nicht mehr gefesselt, aber festsitzen tat sie trotzdem noch. Sie war nicht klein und wendig genug, um sich einfach zwischen den Stäben hindurchzuquetschen. Es blieb also wirklich nichts anderes übrig, als zu versuchen, irgendwie die Wache zu bestehlen. Auf keinen Fall konnte sie die Braunhaarige weiter involvieren und sie somit zusätzlicher Gefahr aussetzen. Glücklicherweise brauchte sie das auch gar nicht. Ihre feine Öhrchen fingen ungewollt das Gespräch zwischen irgendeiner männlichen Stimme und ihrer Freundin auf. Sie schämte sich beinahe ein wenig dafür, gelauscht zu haben, aber es war ja nicht mit Absicht gewesen! Es war schwer in einem komplett stillen Raum wegzuhören. "Ich kann ihn fangen..!" flüsterte sie - so laut wie irgendwie möglich - in die Richtung der Stimmen. "Ich bin Magierin." Die Worte kamen ihr nur schwer über die Lippen. Viel Zeit war verstrichen, seit sie das letzte mal von ihrer Blutmagie gesprochen hatte, sie auch nur in einem Nebensatz irgendwie erwähnt hatte. Wenn man sie gefragt hatte, hatte sie behauptet, nur Heilmagie beherrschen zu können. Doch nun musste sie sich endlich wieder trauen, auch wenn sie nicht wollte. "Zahar, geh zurück in deinen Käfig und tu bitte so, als wärst du noch immer gefesselt. Ich werde den Wächter zurücklocken." Ja, auch das wollte sie übernehmen. Ihr war bewusst, dass sie den Zorn des Kerls auf sich ziehen würde, wenn sie Lärm machte. Niemand anderes außer ihr sollte dieses Risiko eingehen müssen. Die Idee mochte hirnrissig sein, schließlich verlangte sie, sich vollkommen auf eine fremde Stimme zu verlassen. Woher sollte sie wissen, ob es sich dabei nicht um eine Falle handelte? Aber das war ihr egal. Das würde sie in Kauf nehmen. Die Hundedame ließ einige Momente verstreichen, die sich anfühlten wie Stunden, aber vermutlich nur wenige Minuten waren, ehe sie tief durchatmete. Hoffentlich hatte ihre Freundin auf sie gehört. Hoffentlich lief alles so wie erhofft. Bis zum Überlaufen füllte sie ihre Lungen mit Luft, ehe sie lauthals schrie: "Lasst mich hier raus!!" Mit all ihrer Kraft warf sie sich gegen die Käfigwände, erst links, dann vorne, dann rechts. "Ihr Monster! Ich will hier raus! Ihr könnt uns nicht ewig gefangen halten!" Entsetztes Raunen drang durch den Raum und kurz darauf flog auch schon die Tür wieder auf. Dieses mal jedoch mit noch mehr Schwung als zuvor. Fahles Licht strömte in den Raum und umrahmte bedrohlich die dunkle Gestalt, die hineinmarschiert kam. "Welches von euch Drecksviechern ist nicht fähig, sein Maul zu halten?!" Die raue, zornige Stimme ließ der Hellhaarigen das Blut in den Adern gefrieren. Überall wurden die Köpfe eingezogen und sich weggeduckt, nur sie erwiderte den fordernden Blick des Mannes. "I-ch." In diesem Moment hätte sie am liebsten einen Rückzieher gemacht, sich ebenfalls in irgendeine Ecke gedrückt und um Vergebung geflehen. Doch dafür war es schon längst zu spät. Mit schweren Schritten kam er langsam auf sie zu. "I-ich habe ge-esagt dass ich hier-hier heraus will...!" Komplette Stille kehrte ein, als er vor ihrem Käfig stehen blieb. Wortlos starrte er auf die zusammengekauerte Hündin herab, ehe er seine Handfläche mit einem lauten Scheppern auf die Gitterstäbe über ihrem Kopf knallen ließ. Alles um sie herum bebte einen Moment lang, ließ sie panisch die Ohren anlegen und den Schwanz einziehen. "Ganz schon mutig für ein Schoßhündchen." Rau und herzhaft lachte er, klopfte noch einige Male auf die Käfigdecke. Jedes einzelne mal zuckte Rin zusammen, nahm ihren stechend blauen Blick jedoch nicht von dem Kerl. Sie durfte den richtigen Zeitpunkt nicht verpassen. "So wirst du deinem zukünftigen Besitzer aber überhaupt nicht gefallen. Daran müssen wir was ändern." Ihre Seelenspiegel weiteten sich, als er nicht nur von einem 'Besitzer' sprach, sondern auch an seinen Gürtel griff und die Schlüssel hervor holte. Mit einem leisen Klick öffnete sich das Schloss, welches die Canine gefangen hielt. Das war nicht Teil des Plans gwesen! Sie hatte sich eigentlich überhaupt keine Gedanken gemacht, wie der Kerl auf ihr Verhalten reagieren konnte, hatte einfach erwartet, dass sie ein wenig mit ihm quatschte und der Fremde in der Zwischenzeit das tat, was er versprochen hatte. Jetzt, wo sie sich dieses fatalen Fehlers in ihrer Logik bewusst wurde, war es bereits viel zu spät. Sie war unfassbar naiv gewesen. Nachdem der Wächter seinen Schlüsselbund zurück an seinem Gürtel befestigt hatte, fasste er gnadenlos in den Käfig hinein und packte die Canine an den Haaren und zerrte sie heraus. Panisch winselnd versuchte sie, sich aus seinem Griff zu winden oder ihn irgendwie zu lockern. "Lass mich los!" Mit einer Hand grub sie ihre Fingernägel in die Finger des Kerls, die Andere musste sie dringend freihalten. Für den Fall, dass der Fremde es doch schaffte, das Schlüsselbund irgendwie zu lösen, so unwahrscheinlich es auch war. "Fuck, wieso bist du nicht gefesselt?!" Jetzt!! Er war abgelenkt, das war doch der perfekte Zeitpunkt! Zumindest falls der Plan noch stand!
Zahar schluckte, als sie hörte, wie laut es plötzlich in dem finsteren Raum wurde. Für die anderen Lebewesen um sie herum war es vermutlich nicht so schlimm, wenn nicht gerade ein Hase unter ihnen war, aber für die feinen Ohren eines Dämonen war das Rascheln von Seilen, die an Metall gerieben wurden, plötzlich so dröhnend und kraftvoll, wie es aus allen möglichen Richtungen kam. Eben noch hatte es gewirkt, als wären die anderen Tiermenschen hier der Resignation verfallen, wollten keinen Laut von sich geben, nur um ihre eigene Unversehrtheit halbwegs zu sichern, doch jetzt, wo ein Funke der Hoffnung aufgetaucht war, drängten so viele von ihnen nach der Freiheit. „E-einer nach dem anderen“, wisperte das Mädchen leise, während es mehr Säure produzierte, um Seil nach Seil zu zerschmelzen und mehr und mehr freie Hände und Beine zu schaffen. Wobei frei immer noch ein starkes Wort war. Gegen das Metall, das diese Wesen gefangen hielt, konnte das Mädchen herzlich wenig ausrichten. Sie hörte, wie jemand scharf die Luft einsog, als ein Teil ihrer Säure auf dessen Haut tropfte, und wich sofort zurück. „E-entschuldigung!“ Sie musste furchtbar vorsichtig sein. Ihre Natur war nicht wohlwollend, das wusste sie. Eine falsche Berührung, und ihre lebensfeindliche Veranlagung würde nichts als Schmerz bringen. Noch achtsamer als vorher bewegte sich das Mädchen durch den Raum, bis sie zu einem großen Mann kam, der mit seiner tiefen Stimme zu ihr sprach. Zahars Augen weiteten sich. Er konnte den Schlüssel besorgen? Wie? Ehe die Naga sich dazu äußern konnte, meldete sich Rin zu Wort. Sie fand den Plan wohl gut und würde ihre Magie benutzen, um ihn zum Erfolg zu bringen. Trotz aller Sorge schlich sich ein ganz, ganz kleines Lächeln auf die Lippen der Naga. Wenn eine ihrer großen Heldinnen sagte, sie würde sie hier herausbekommen, dann konnte das doch nur gut gehen! „Jawohl!“, nahm sie ihren Befehl entgegen und suchte etwas orientierungslos den Weg zurück zu ihrem Käfig. Das war im Dunkeln gar nicht so leicht. Schlussendlich schaffte sie es aber und zwängte sich wieder zwischen die Stäbe. „Okay, ich bin drin“, wisperte sie wieder in den Raum hinein. „Es kann losgehen!“
Mutig machte Rin einen ganzen Haufen Lärm, bis ihr Wächter darauf hörte und die Tür wieder aufstieß, bereit, ihr allen Ärger zu machen für ihre Aufmüpfigkeit. Er fackelte nicht lange, schlug auf ihren Käfig, sodass selbst die Naga am anderen Ende des Raumes zusammenzuckte. Sie hatte sicher nicht weniger Angst als die Inuyama selbst, vermutlich sogar mehr, als wenn sie selbst an der Stelle ihrer Freundin gewesen wäre. Als der Fremde sie herauszerrte und Rin sich in einer seiner Hände festklammerte hielt Zahar den Atem an, bis sie sah, wie seine andere Hand einen Schlagstock von seinem Gürtel zog und ihn ohne jedes Zögern auf die Weißhaarige niedergehen ließ. „Nein! Tu ihr nicht weh!“, brüllte das Mädchen plötzlich sauer, warf sich gegen ihre eigenen Stäbe, doch so leicht kam sie nicht wieder aus dem Käfig heraus. Sich durch so ein Loch zu zwängen erforderte eine gewisse Konzentration, für die sie gerade zu aufgeregt war, und dauerte außerdem einen Moment. Sie würde sich eher selbst zum Ziel machen, als dass sie eine Hilfe sein könnte. Aber halt, es gab doch noch jemanden, der helfen konnte? Schnell drehte sich der Kopf der Naga, sodass sie hinüber zu der Stimme sehen konnte, die den Plan formuliert hatte... und sie erstarrte, die Furcht auf ihrem Gesicht klar und deutlich zu lesen. Das war niemand, dem man vertrauen konnte. Es war ein riesiger Wolf, zottelig und wild, mit scharfen Zähnen, die vermutlich nur darauf warteten, sich in das Fleisch unschuldiger Kinder zu schlagen. Ein Schaudern überkam ihren gesamten Körper bei diesem Anblick.
Hatte sie wirklich ihre Hoffnung in so ein Monster gesetzt...?
Poison: Tartaric Acid TYP: Lost Magic ELEMENT: Gift KLASSE: III ART: Nahkampf MANAVERBRAUCH: 130 MAX. REICHWEITE: Beim Anwender VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 6 BESCHREIBUNG: Dieses aggressive Gift greift Zellen bei Kontakt direkt an und kann organische Stoffe (wie Pflanzen oder Haut) auflösen. Bei Hautkontakt ist es schmerzhaft und zerstört die oberen Hautschichten. Gelangt es in den Körper, kann es ernsthafte innere Schäden verursachen. Wie viel Schaden dieses Gift verursacht hängt stark von der Menge ab, sodass einzelne Tropfen oder kleine Kratzer kaum eine Gefahr darstellen. Anorganische Stoffe werden von diesem Gift nicht betroffen.
Statt seiner Retterin, die es zuvor nicht nur geschafft hatte sich zu befreien sondern auch mithilfe einer besonderen Fähigkeit die Fesseln einiger Insassen, unter anderem zumindest auch seine Fußfesseln, aufgelöst hatte, sprach die Stimme, die er einen „Rin“ zugeordnet hatte. Unwissen darüber, dass die beiden Wesen, genau genommen alle Wesen hier im Raum, sich in einer zentralen Eigenschaft ähnelten, verblüffte ihn ihr scharfes Gehör doch für einen Augenblick, hatte er mitnichten darauf geachtet seine tiefe Stimme bestmöglich zu senken. Dann wiederum waren alle weitere Gefangenen zu verängstigt, um wirklich viel mehr als ein Piepen von sich zu geben. Auch aus diesem Grund musste dem Wärter der Lärm der Unfreiwilligen derart schnell aufgefallen sein. Viel wichtiger als die Tatsache gehört worden zu sein war jedoch der Fakt, die Überzeugung des jungen Mädchens, dass sie in der Lage war Rownan in seinem Unterfangen zu unterstützen. Nicht nur das, sie war ebenso magisch begabt wie er. Wohlmöglich erklärte dies auch die Verbindung der beiden Frauen zueinander und schränkte die Möglichkeit, wie ihre Freundin die Fesseln gelöst hatte auf eine sehr einfache Möglichkeit herunter: Magie. Sollte dem so sein so hätten diese Verbrecher nicht nur drei Magier in einen Raum zusammen eingesperrt, sondern ihnen auch nicht das Auswirken ihrer einzigartigen Eigenschaften unterbunden. Wohlmöglich wussten sie nicht einmal, welches Unheil sie über sich hereingebracht hatten als sie die drei eingefangen hatten. Machte es seinen Fehler vielleicht noch um einiges peinlicher? Definitiv, aber er jedenfalls würde Niemanden über dieses Ungeschickt unterrichten. Zumindest nicht freiwillig. Kurz überlegte der Wolf, ob es ebenso an ihm war diese Information mit den beiden anderen zu teilen, aber spätestens seine Aktion würde ihn sehr wahrscheinlich offenbaren, ohne dass er kostbare Zeit oder Ressourcen verschwendete. Fremden zu vertrauen war nach allem was in den letzten Stunden passiert war gewiss etwas, was niemand hier im Raum wieder so schnell tun würde. Allerdings teilten sie sich noch immer das gleiche Schicksal und so kam der Hybride nicht drum herum der Unbekannten zu vertrauen. Ganz allein würde er es schon aufgrund seiner Situation nicht gelöst bekommen. Erneut verfluchte er sich und seine Unfähigkeit, die ihm gegebenen Fähigkeiten nicht vollends ausschöpfen zu können. Für das, was er geplant hatte, würde es jedoch bei weitem reichen. Rin forderte daraufhin Zahar auf sich zurück in ihre Zelle zu begeben, um keine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, sobald Rin den Wächter herbeigerufen hatte. Wenn man davon ausging, dass bereits etwas mehr Lärm ausreichte, sollte es ein leichtes Sein die Konzentration ihres Peinigers auf sich zu ziehen, sodass der Satyrs unbemerkt agieren konnte. Nachdem alle in Position waren, initiierten sie den Plan, dessen Ausgereiftheit und Erfolg so ungewiss waren und daher sogar ihn die Anspannung spüren ließen.
Die unvertraute Magierin legte sich bei ihrer schauspielerischen Inszenierung mit Herzblut in die Sache und hätten auch den skeptischen Wolfsmann überzeugt, wäre er nicht selbst eingeweiht gewesen. Pünktlich auf die Minute flog die Tür erneut auf und die schiere Wucht dieser Bewegung wurde nur durch die massiven Wände ihres provisorischen Lagerraums gebremst, weshalb ein weiterer, ohrenbetäubender Klang von Holz und Metall auf Gestein den Raum erhellten, zusammen mit dem Licht, welches Rownan dazu zwang, die Augen etwas zusammenzukneifen. Viel sehen würde er ohnehin nicht müssen, einzig das Objekt ihrer Begierde galt es sanft den Besitzer wechseln zu lassen. Eine Aufgabe, die ihm zu Beginn seiner Karriere gewiss Schwierigkeiten bereitet hatte. Der Wärter musste natürlich wiederholt seine so durchaus unreflektierte Meinung über die hier Anwesenden abgeben, ehe es seine Aufmerksamkeit auf Rin zog. Ebenso schnell, wie die Tür aufgeflogen war, hatte sich der Mann schon zum Käfig der Dame bewegt und das Schlag auf das Gehäuse erzeugte ein weiteres, unangenehmes Geräusch. Seine neue Position und der breite Einfall von Helligkeit, ließen ihn nun ihr gemeinsames Ziel ausfindig machen: Der Schlüsselbund. Salopp über einen provisorischen Hacken am Gürtel befestigt, müsste er ihn mit etwas Konzentration nur zu sich ziehen und das Spuk würde ein Ende haben. Schoßhündchen? Eine äußert spezifische Bezeichnung. Ein weiterer Hinweis, der jedoch zu späterer Zeit erst wichtig war. Allerdings viel es Rownan gar nicht so leicht sich auf den Schlüssel zu konzentrieren. Nicht nur die Tatsache, dass er seine Hände nicht frei bewegen konnte sondern auch der verbale Schlagabtausch vor ihm erschwerten das Kanalisieren von Mana. Er war wirklich nicht der beste Magier in dieser Hinsicht und verfluchte sich ein weiteres Mal für seine Nachlässigkeit. Leider, so wie es schien, hatte der Wolf etwas zu lange gebraucht und nicht nur das ihr Plan schien auch aus dem Ruder zu laufen. Denn der Wärter selbst hatte nun nach dem Schlüsselbund gegriffen und den Käfig des Lockvogels geöffnet. Was hat er vor? Zwar konnte der Schwertkämpfer nicht wirklich erkennen, was genau der Mann im Schilde führte. Das Geschrei seiner Leidensgenossin jedoch vergegenwärtige ihm sehr gut, was gerade vor sich ging. Auch ihre Freundin Zahar war alles andere als begeistert davon. Natürlich verachtete der Satyrs dieses Verhalten, aber er musste sich zusammenreißen, wenn ihre Idee funktionieren sollte. Scheinbar war ihnen das Glück an diesem Tag alles andere als hold denn die Situation eskalierte sogar noch. Ihr Aufseher hatte nämlich bemerkt, dass ihre Fesseln gelöst waren. Es gab keine Möglichkeit sich aus diesem Problem heraus zu reden. Sie waren aufgeflogen. Wobei sie eigentlich nicht alle aufgeflogen waren, aber gerade ein Waise wie es der Tiermensch war, hatte bei Gewalt gegen Wehrlose, Hilfsbedürftigen oder ähnlichen auch nur eine gewisse Toleranzspanne, ehe er eingriff und diesen Rahmen hatten sie nun verlassen. Immerhin konnte er so den Zauber schnell wirken, wenn er nicht mehr subtil sein musste. Sich auf den Schlagstock, den Schlüsselbund und auf den Mann selbst konzentrierend, zog er seinen Körper in Richtung der rückenliegend Gitterstäbe, um das geistige Abbild seiner Aktion noch zu verstärken. Im selben Moment verließ nicht nur der Schlagstock die Hand des Anwenders in seine Richtung, sondern auch der Schlüsselbund. Darüber hinaus, so dürfte auch Rin bemerkt haben, wurde der Wärter selbst in Richtung des Lupinen gerissen, obwohl sich jener gegen den plötzlichen Verlust an Gleichgewicht zu wehren versuchte. „Was zur Hölle!?“ war dabei sein Ausruf, unfähig dazu in der Lage zu verarbeiten was gerade passierte. Mit Rownans Konzentration auf seinem Zauber lag es nun an den Damen das Fiasko für sich zu entscheiden, unwissend darüber, was zumindest seine Befreierin von ihm dachte. Viel mehr konnte er vorerst auch nicht wirklich tun.
Attraction TYP: Lost Magic ELEMENT: --- KLASSE: I ART: Support MANAVERBRAUCH: 15 pro Minute MAX. REICHWEITE: 10 Meter SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 2, Manaregeneration Level 2 BESCHREIBUNG: Dieser grundlegende Zauber der Gravitationsmagie ermöglicht es dem Magier nicht lebendige Objekte mittels Magie anzuziehen. Die Stärke und Kraft der Anziehung entspricht der Willenskraft des Anwenders -1 bis zu maximal Level 4. Auf mehrere Objekte kann dieser Zauber in seiner Grundform nicht angewendet werden.
Beherrschung:
Willenskraft Level 4: 15 Meter, zudem lassen sich nun 2 Objekte gleichzeitig manipulieren, die Manakosten fallen pro Objekt an. Willenskraft Level 6: 20 Meter, ab diesem Level lassen sich auch Tiere und Menschen anziehen, nun sind fünf Ogetrennte Objekte möglich. Willenskraft Level 8: 30 Meter, außerdem kann man nun bis zu zehn Gegenstände beeinflussen.
Das Rauschen des Blutes in den Ohren der Inuyama war so laut, dass sie kaum wahrnahm, wie ihre grünhäutige Freundin lauthals schrie und flehte. Ihre eisblauen Seelenspiegel waren vollkommen fokussiert auf den Mann, dessen eine Hand noch immer fest ihr Haar umklammerte, während die Andere, bewaffnet mit einem Schlagstock, bedrohlich ausholte. So sehr sie auch gehofft hatte, dass der Schmerz durch ihre Fingernägel dafür sorgte, dass er sie losließ, es hatte nichts gebracht. Im Gegenteil - er schien sogar noch wütender als zuvor. War es das nun? War das womöglich nicht nur das Ende ihres Plans, sondern auch ihres eigenen Lebens? Sollte es wirklich so zuende gehen? Sie hatte nicht einmal die Chance gehabt, sich von Charon zu verabschieden. Sie wollte ihn zumindest ein letztes Mal umarmen können! Ob er ihr wohl böse sein würde? Und Lian? Mit dem hatte sie sich noch immer nicht wieder vertragen, seit sich ihre Wege nach der Begegnung mit Gina getrennt hatten. Ob er wohl überhaupt einmal an sie gedacht hatte? Würde er überhaupt bemerken, dass sie nicht mehr zurückkehrte oder würde er sich vielleicht sogar freuen? Würde sie nun endlich ihre Eltern wiedersehen? So viele Fragen und nicht eine Antwort. Die Canine wusste nicht, ob man sie vermissen würde, wenn sie nicht zurück zur Gilde kehren würde, doch sie wusste, dass sie es herausfinden wollte! Auf gar keinen Fall wollte sie hier und jetzt zugrunde gehen! "Nein!" schrie sie, als der Schlagstock nur noch wenige Millimeter von ihrer Stirn entfernt war, im gleichen Moment wurde ihr Körper von einem Ruck efasst. So viele Dinge geschahen plötzlich auf einmal, dass sie kaum damit hinterher kam, sie zu verarbeiten. Der Griff um ihr Haar lockerte sich, die Waffe und der Schlüsselbund schienen plötzlich ein Eigenleben zu entwickeln, genauso wie der Körper des Angreifers. Gemeinsam und doch getrennt voneinander wanderten sie in eine Richtung: Zum Käfig des unbekannten Pläneschmieders! War das etwa Magie? Nur Rin blieb an Ort und Stelle, ihre Knie waren so jedoch weich, dass sie ohne die Beihilfe des Wächters nicht stehen konnte. Sie war so erleichtert, als sie den kalten Betonboden unter sich fühlte, vollkommen ohne Stäbe und Metall. Doch sie wusste, dass es noch nicht vorbei war. Der Schlüssel war noch nicht im Besitz der Gefangenen. Sie rappelte sich zurück auf die wackeligen Beine, stolperte mehr, als dass sie rannte und griff den Schlüsselbund aus der Luft heraus. In einer flüssigen Bewegung (über welche sie in jeder anderen Situation vermutlich selbst überrascht wäre) warf sie ihn hinüber zu Zahar, vor deren Käfig er klirrend zu Boden ging. Zielen war noch nie ihre Stärke gewesen, doch da, wo er nun lag, würde ihn die Echse sicherlich erreichen können. Jetzt gab es nur noch eins zu tun: den Wächter ruhigstellen, während die Anderen befreit wurden. "Befrei unseren Helfer zuerst!" Nur aus dem Augenwinkel erkannte sie den mysteriösen Kerl, dessen Magie wohl dafür sorgte, dass hier einige Dinge ein Eigenleben entwickelten. Mehr Tier als Mann, mit dreieckigen Ohren, wie ihre eigenen, doch auch der Rest seines Gesichts erinnerte eher an einen wilden Wolf. Ohne Zweifel, er war einer wie sie, aber doch vollkommen anders. Zeit, weiter über die ungewöhnliche Gestalt des fremden Magiers nachzudenken, hatte sie aber gerade schlichtweg nicht. Dementsprechend konnte sie auch nicht erahnen, wie furchterregend die Echse ihn fand. "Danke." Sie schenkte ihm ein flüchtiges Lächeln, ehe sie sich mit ausgestreckten Armen auf den noch immer recht hilflosen Angreifer stürzte. Mit dem Schwung ihres gesamten Körpergewicht rammte sie ihm den Ellenbogen in die Magengegend und stieß ihn so zu Boden. Sie fiel hinterher, schaffte es jedoch noch, ihre Handflächen gegen seine Schultern zu pressen und ihn somit zu fixieren. Selbstverständlich ließ er sich das nicht gefallen, zappelte und versuchte, sich aus ihrem Griff herauszuwenden. Die Canine war zwar nicht schwach, aber die Kälte des Käfigs und der Stress der Gesamtsituation steckten ihr noch tief in den Knochen (oder in diesem Fall: Muskeln). Es erforderte ihre gesamte Konzentration und Anstrengung, ihn weiter festzuhalten. Auch wenn sie nach außen hin vielleicht gerade mutig und entschlossen wirkte, in ihrem Inneren sah es vollkommen anders aus. Pure Angst hatte sich wie ein Schleier über ihre Sinne gelegt und trübte ihre Wahrnehmung. Das Einzige, was sie wirklich spürte, war ihr eigener Herzschlag und der Mann unter ihr, der mit aller Gewalt versuchte, sie von sich zu stoßen. Nicht einmal sein Fluchen und die grausamen Drohungen, die er aussprach, drangen zu ihr durch. Auch, was ihre Mitgefangenen taten, bekam sie nicht mit. Sie konnte bloß hoffen, dass die Befreiung voran ging und ihr bald jemand zu Hilfe eilte, denn lange konnte es nicht so weitergehen, bevor ihre Kräfte sie doch verließen.
Mit schnell schlagendem Herzen tat Zahar ihr Bestes, um sich wieder aus dem Käfig heraus zu quetschen. Es war schwieriger, wenn sie so aufgeregt war, aber schlussendlich doch im Rahmen des Möglichen. Während die Gravitationsmagie den Mann, der Rin bedrohte, nach hinten riss, purzelte Zahar mit einem Scheppern ihres Käfigs zwischen den Stäben hindurch zu Boden. Dann huschte sie auch schon vor, um die Schlüssel aufzuheben, die Rin in ihre Nähe geworfen hatte. Während die Inuyama mit dem Wächter kämpfte, sollte sie... den Wolf befreien? Der Körper der Naga erstarrte. War das nicht viel zu riskant? Jetzt kämpften sie nur gegen einen Menschen, aber wenn sich diese wilde Bestie als aggressives Monster herausstellte, würde sich ihre Situation nur noch mehr verschlimmern! Mit einem Schlucken entschloss sich das Mädchen, Rins Wünschen nicht Folge zu leisten. Sie hatte doch selbst auch kämpfen gelernt! Hatte sich so viel Mühe gegeben, um stark und zuverlässig zu werden! Sie brauchte kein Monster, um Rin zu helfen – das konnte Zahar auch selber!
Auch wenn sie seinen Oberkörper fixiert hatte, gab der Wärter nicht auf, dem Griff der Hündin zu entkommen. Unter ihr liegend riss er eines seiner Beine hoch, rammte ihr sein Knie direkt in den Magen, ehe auch sein Unterschenkel auf sie traf und sie zur Seite stieß. Sich aufrichtend riss er seinen Knüppel hoch, bereit nach zu prügeln, als er eine Bewegung in dem noch immer nur spärlich beläuchteten Raum bemerkte, neben ihm... nein, über ihm. Mit zwei schnellen Schritten hatte sich Zahar dem Kampf genähert, ehe sie geschickt abgesprungen war, ihren Körper in der Luft einmal im Salto drehend, um mit vollem Schwung ihren schweren Schweif auf den Kopf des Entführers zu schmettern. Der reagierte gerade schnell genug, riss seinen Schlagstock nach oben, um mit erstaunlicher Kraft ihren Schweif zu stoppen... aber das war okay. Zahars Trainer hatte ihr erklärt, dass man immer einen zweiten Schritt brauchte, falls der erste Angriff geblockt oder abgeleitet wurde. Sich auf den dicken Part ihres Schweifes stützend rollte das Mädchen vorwärts, über den Stock und den Kopf des Mannes, um mit ihren kleinen Händen seine Schultern zu packen, als sie kopfüber war. Dann nutzte sie den Schwung, um auch den Rest ihres Körpers mitzuziehen... und schon schlug ihr Schweif mit voller Kraft mitten in seinen Rücken. Ein schmerzerfülltes Knurren entkam dem Menschen, fast so animalisch wie die Wesen, die er selbst eingesperrt hatte, und während Zahar von ihm abfiel und ihren Fall mit einer letzten Rolle abfing, kämpfte er sich auf die Beine, um sich ihr zuzuwenden. Ehe er die Drehung vollenden konnte, stand das schnelle Mädchen aber auch schon wieder vor ihm, ihre offenen Handflächen in einer geübten Kampfhaltung vor ihren Torso gehalten. Als er zuschlug sprang sie zur Seite, stützte sich mit einer Hand auf den Boden auf und trat nach seinen Beinen... was nicht wirklich funktionierte. Ihre Beine waren zu kurz, als dass ihre Füße seine erwischen konnten... aber wieder zog ihre Drehung ihren Schweif hinterher und ließ ihn direkt in die Knöchel ihres Gegners krachen. Kalt erwischt stolperte er, drohte das Gleichgewicht zu verlieren, während Zahar schon wieder einen Fuß auf dem Boden hatte und ihn nutzte, um ihren Körper zu einem Sprung vorwärts in die Luft zu stoßen. Mit dem anderen Fuß landete sie direkt auf seiner Brust, und wenn das Gewicht ihres kleinen Körpers nicht reichte, um ihn zu Boden zu reißen, dann tat es der nächste Schlag ihres Schweifes gegen seinen Brustkorb aus dieser vorteilhaften Position. Sein Schlagstock kullerte über den Boden, als er leicht zurückgeworfen wurde und unsanft auf das kalte Gestein der Lagerhalle aufkam. Elegant landete die Naga wieder auf beiden Beinen, atmete langsam aus, ohne ihre Kampfhaltung aufzugeben. Sie musste bereit sein, falls der Mann wieder aufstand... es sah aber erst einmal nicht so aus, als würde er das tun. Nach einigen Sekunden der Ruhe eilte sie hinüber zu Rin, um sich neben sie zu knien. „Rin! Geht es dir gut, Rin?“, fragte sie besorgt und nahm die Hand ihrer Freundin. Erleichtert stellte sie fest, dass das Hundemädchen unverletzt wirkte, noch atmete und auch bei Bewusstsein war. Zahar konnte ein Lächeln nicht unterdrücken. „D-das ist gut... Du warst so mutig! Ich weiß nicht, was ich ohne dich getan hätte...“ Es war ein angenehmer Moment... aber sie waren trotzdem noch eingepfercht in dieser Halle der Gefahren. Es gab eine Menge Leute, die sie befreien mussten mit den Schlüsseln, die Rin gewonnen hatte. Allen voran... Zahars Blick fiel auf den Wolf. Sie schluckte, lehnte sich näher zu der Inuyama, um ihr zuzuflüstern. „S-sag mal...“, wisperte sie, Unsicherheit in ihrer Stimme. „Bist du sicher, dass es eine gute Idee ist, den zu befreien...?“
So, wie es aussah, kamen sie nicht darum herum. Sie wollten allen Gefangenen hier helfen, das schloss ihn mit ein, selbst wenn er gefährlich war. Mit vorsichtigen Schritt und besorgtem Blick trat Zahar näher an seinen Käfig heran, blieb davor stehen. Ihre Finger spielten unsicher mit dem Schlüsselbund, den noch immer sie in der Hand hatte. Man konnte ihr vermutlich ansehen, dass sie Angst davor hatte, dieses Monster freizusetzen. Der Gedanke, ob sie ihn im Voraus bitten sollte, sie nicht zu fressen, kam ihr, aber sie kämpfte ihn zurück. Sie sollte ihn so behandeln wie alle anderen auch. Noch hatte er nichts getan, das schlechtes Benehmen ihm gegenüber rechtfertigen würde. „H-hier, bitte“, meinte die Naga also, während sie mit zitternden Fingern das Schloss an seinem Käfig öffnete...
Kaum hatte er den beiden Damen ein Fenster zur Aktion eröffnet, ließ besonders Rin nicht lange auf sich warten. Da sich Rownan noch immer auf den Zauber konzentrierte, spürte er nur, wie etwas am Schlüsselbund zog und so entließ er das Objekt aus seiner Gewalt. Dem Geräusch nach war der Schlüssel beim Käfig der anderen heruntergegangen, demnach lief, abgesehen von der Anwesenheit des Wächters, alles nach Plan. Die weißhaarige Hundedame bat nur wenige Augenblicke, bevor sie sich auf den langsam wieder mobilisierenden Peiniger stürzte, noch darum, dass Zahar ihn zeitnah befreien sollte. Eine mehr als kluge Idee, hatte er ihr Manöver doch gerade erst ermöglicht. Zudem glaubte er als er ihren Blick aus dem Augenwinkel wahrnahm, dass sie um die Nützlichkeit auch seiner körperlichen Eigenschaft wusste. Ein zwei Meter großer Wolf war dem Mann mit dem Schlagstock sicher etwas besser oder einfacher gewachsen. Doch erst als sie das Danke erwähnt und er spürte, wie der Manafluss versackte, öffnete er die Augen. Es war so etwas Einfaches wie ein Danke, welches ihn zumindest etwas zur Besinnung brachte. Er wollte diese Leute, die ihm dies angetan hatten, noch immer zur Rechtschaffenheit ziehen und hatte dafür gedanklich bereits seinen Verhaltenscodex mehr als gebogen. Es wären demnach Gesten wie diese, die das Animalische vorerst im Zaum halten würden. Vorerst. Für erste konnte er jedoch nicht wirklich viel mehr als zusehen, war das Handgemenge vor ihm zu chaotisch, um sinnvoll einen der beiden mit seinem Zauber zu treffen. Dafür fehlte ihm sowohl die Übung als auch die Konzentration. Die Gefährtin der anderen musste sich beeilen, wenn sie die Oberhand behalten wollten. Der Tritt des Mannes gegen ihren Magen ließ sogar den Hybriden zusammenzucken und er war sich unsicher, wie gut sie sich davon erholen konnte. Die kleine Dame war definitiv zäh, aber war sie auch so kampferprobt, um sich über diese Art von Schmerzen zu erheben. Ungeduldig schaute der Lupine sich im Halbschatten um. Was macht sie so lange fragte er sich ungeduldig. Würde der Kerl vor ihm versuchen seiner Mitgefangen noch mehr anzutun, musste er seine Reserven mobilisieren und es noch einmal probieren. Besser er zog alles im Umkreis an sich, als dass sich ein Unglück ereignet würde. Der Geruch, der plötzlich ins eine Nase stieß, entsprach auch der Person, die seine Fußfesseln gelöst hatte. Es musste Zahar sein. Jetzt im Licht der halboffen Tür konnte er erst sehen, wie andersartig sie war. Wo er Schnauze, Rute und Fell besaß, stach sie durch ihre grünlichen Hautton und den dicken Schweif heraus, dessen Aussehen nicht nur Dekoration war. Wie eine Art Peitsche traf dieser den Entführer und setzte ihm von neuen zu. Die beiden Frauen wussten sich gut zu verteidigen. Mit dem Element der Überraschung war der Satyrs sich nun sicher, dass sie dieses Hindernis überwinden konnten. Wären seine Hände erst frei, wäre der Rest ein Kinderspiel.
So überraschend, wie sich die Reptilienartige in den Kampf geworfen hatte, statt ihn zu befreien, so schnell war auch die Auseinandersetzung zu ende. Kaum lag der Schlagstock ein weiteres Mal auf dem Boden, folgte binnen weniger Sekunde auch der schwere Oberkörper ihres Kontrahenten. Mit derartigen Verletzungen würde er gewiss nicht so schnell wach werden. Noch immer unfähig etwas zu tun, sah er wortlos mit an, wie das Nahkampfass sich um die andere sorgte. Mit den Worten, die sie sprachen, kam er nicht umher den Gedanken zu hegen, dass sie mehr waren als einfach Freunde. Diese beiden hatten wohl einiges Miteinander erlebt und sahen diesen Ort auch nicht als die Endstation ihrer gemeinsamen Reise an. Als der Blick einen Moment zu ihm ging, hoffte Rownan endlich, dass der Zeitpunkt gekommen war ihn zu befreien. Durch das Licht geblendet konnte er den Gesichtsausdruck seines Gegenübers nicht deuten. Die Tatsache, dass sie jedoch plötzlich flüsterte und er ihre Worte nicht mehr vernehmen konnte, beunruhigte ihn in seiner aktuellen Lage etwas. Hatte er etwas Falsches getan oder gesagt? Nie im Leben hätte er in diesem Gefängnis voller Gleichgesinnter daran gedacht, dass jemand Angst vor ihm haben konnte. Saßen sie nicht alle im selben Boot? Was auch immer die beiden besprachen, es führte dennoch zu dem Ergebnis der Befreiung. Etwas irritiert schaute er ihr zu, wie sie unsicher am unbekannten Schlüsselbund friemelte. Vermutlich lag ihr noch immer der Schock der letzten Minuten in den Knochen, wer konnte es ihr verdenken. Wohlmöglich sollte er gleich ein paar Worte an die Gruppe richten, um alle Beteiligten zu beruhigen und Struktur in die Anwesenden zu bekommen. Rownan war schlichtweg der Meinung, dass er der geeignetste Kandidat für die Rolle des Anführers wäre und hatte auch kein Interesse daran es mit irgendwem noch zu diskutieren. Zudem wollte er dem ein oder anderen in diesem Komplex eine Lektion erteilen. Dem könnte er sich widmen, sobald er die Fragilen unter den Gefangenen nach draußen geführt hatte. Rin und Zahar wären dabei gewiss nützlich. Erfreulich nahm der Lupine das Geräusch des Schlosses in seinen Ohren wahr als die Tür des Käfig sich öffnete. Mit etwas Mühe robbte er, dank seiner freien Füße, nach draußen, wo er sich endlich zu seiner vollen Größe aufrichten konnte. Mit gut über vierzig Zentimetern über seiner Retterin konnte seine Statur gewiss bedrohlich wirken und eine parallele zum Wärter war nicht weit hergeholt. Kein Wunder, dass sich der Grauhaarige wieder in die Knie begab, auch wenn es alles andere als bequem war, um ihr nun in die Augen zu schauen. „Ich danke euch, wenn ihr so nett wärt meine Handschellen aufzuschließen, dann könnt ihr euch um, Rin war es, kümmern. Ich helfe derweil den anderen“. Ein Aufforderung, der die Dame wohl nur zu bereitwillig nachkam, obwohl sie von ihrer Haltung her noch immer aufgewühlt und unsicher wirkte. Mit den Händen von den schweren Eisenketten befreit, rieb Rownan sich kurz die Handgelenke, eher er eben jene Fesseln dem Bewusstlosen anheftete und ihn in den Käfig sperrte, den er kurzzuvor noch sein Zuhause nennen musste. Mit einem großen Stück seiner Uniform im Mund, dürfte ihn auch niemand hören, sobald sie die Tür hinter sich geschlossen hatten. So ganz hatte er gedanklich mit diesem Kerl noch nicht abgeschlossen, aber erst einmal galt es die anderen zu befreien, womit er sich jetzt beschäftigte. In all dem Chaos hatte sogar er ganz vergessen sich vorzustellen.
Verzweifelt versuchte die Hundedame mit den wenigen Kräften, die ihr noch übrig blieben, den Wächter unter Kontrolle zu halten und ihn auf den Boden zu drücken, bis Zahar und der Fremde ihr zur Hilfte eilten. Dieser entdeckte jedoch schnell ihren Schwachpunkt: Sie hatte vollkommen vergessen, sich um seine Beine zu kümmern. Dies wurde ihr erst bewusst, als sein Knie sie mit voller Kraft in den Magen traf und er sie daraufhin problemlos beiseite treten konnte. Durch den Schmerz wurde der Canine kurz schwarz vor Augen, sie hatte überhaupt keine Ahnung mehr, was oben und unten oder vorne und hinten war. Erst, als die Silhouette der Wache über ihr türmte, bereit, sie vollkommen in die Welt der Träume zu prügeln, wurde ihr wieder klar, was hier eigentlich passierte. Zur Flucht war keine Zeit mehr, so blieb ihr nichts anderes übrig, als schützend die Arme vor ihren Kopf zu halten, die Augen zusammenzukneifen und zu hoffen, dass ihr Leid ihren Verbündeten genug Zeit verschaffte, sich zu befreien. Ihr gesamter Körper zitterte vor Schmerz und Angst, während sie darauf wartete, getroffen zu werden. Doch es kam nichts. Stattdessen fingen ihre Hundeöhrchen bloß einige dumpfe Schläge auf und schließlich ein kurzes, schmerzerfülltes Ächzen. Verwirrt schlug sie die Äuglein wieder auf und blickte direkt in das Gesicht von Zahar. "O- oh?" stotterte sie und begann, sich langsam wieder aufzusetzen. Jede Bewegung sorgte dafür, dass ihre Magengegend ein weiteres Mal von dumpfen Schmerzen durchzuckt wurde, doch sie biss die Zähne zusammen und zeigte ein Lächeln. "Klar, so leicht kriegt mich keiner unter." flunkerte sie. Es war eine Notlüge, das war akzeptabel, oder nicht? Sie wollte auf keinen Fall, dass ihre Freundin sich jetzt Sorgen machte. Es gab schließlich Wichtigeres. Natürlich hätte sie auch mithilfe ihrer Magie die Schmerzen lindern können, doch was, wenn sie ihr Mana später noch dringender gebrauchen könnte? Wenn jemand anderes verletzt wurde? Sie kämpfte sich zurück auf die Beine und klopfte vorsichtig ihre Kleidung ab. "Und ich weiß nicht, was ich ohne dich tun würde." erwiderte sie leise, legte eine Hand auf die Schulterblätter der Echse und eine auf ihren Hinterkopf, ehe sie sie sacht an sich drückte. Einen Augenblick lang genoss sie wortlos den vertrauten, süßlichen Duft der Kleineren, ehe sie sich wieder löste. Es gab keine Zeit zu verlieren. "Ja, was denn?" hakte sie nach und lauschte aufmerksam den besorgten Worten ihrer Freundin. "Ja natürlich! Er hat uns geholfen! Wieso sollten wir ihn nicht befreien?" Ihr Blick wanderte ebenfalls zu dem Wolf, der offensichtlich darauf wartete, endlich hinausgelassen zu werden. Sie konnte nicht verstehen, wieso die Naga daran zweifelte, dass er auf ihrer Seite war, es kam ihr nichteinmal der Gedanke, dass es an seinem Äußerlichen liegen könnte. Für Rin hatte er nichts abschreckendes oder gar angsteinflößendes an sich. Zwar mochte er deutlich tierischer aussehen als sie, aber letzendlich war er doch gar nicht so anders. Er hatte die selben, dreieckigen Ohren, den selben plüschigen, langen Schweif. Nur eben noch mehr Fell, ein paar Klauen und eine Schnauze. "Ohne ihn säßen wir noch immer fest. Er ist ein Freund." flüsterte sie nachdrücklich und blickte in die kindlichen, braunen Augen der Echse. Sie war viel zu jung, um an einem Ort wie diesem zu sein. Natürlich hatte sie Angst und war sich nicht sicher, wem sie vertrauen konnte. Ermutigend legte sie ihr eine Hand auf die Schulter. "Wir brauchen ihn." Letztendlich schien die Kleinere überzeugt und wanderte langsam, aber noch immer etwas verängstigt, hinüber zu dem Käfig des Lupinen. Die Inuyama folgte nur wenige Zentimeter dahinter. Die Schmerzen waren noch immer präsent, aber sie versuchte, sie zu ignorieren. Schließlich fiel der Schlüssel ins Schloss und der unbekannte Helfer konnte endlich hinaus in die Freiheit. Beeindruckt beobachtete Rin, wie er sich langsam aufrichtete und dabei Zentimeter für Zentimeter über die jungen Frauen hinauswuchs. Er war einfach riesig. Kaum aus dem eisernen Gefängnis heraußen, kniete er sich jedoch gleich wieder nieder, blickte der Echse in die Augen und bedankte sich. "Alles gut, ich benötige keine Hilfe." mischte sich die Hellhaarige ein. "Wir sollten uns lieber gemeinsam darauf konzentrieren, alle Anwesenden zu befreien." Der Wächter wurde ein für allemal außer Gefecht gesetzt und von dem Wolf in einen der Käfige gesperrt, während Rin sich gemeinsam mit ihrer Freundin darum kümmerte, die verbliebenen Käfige aufzusperren. Schließlich kehrten sie zu dem Unbekannten, dessen Namen sie noch immer nicht kannten, zurück. Ihr war vollkommen klar, dass jede Sekunde wertvoll war. Falls sie zu lange brauchten, würde auffallen, dass etwas nicht stimmte. So weit durfte es gar nicht erst kommen. Ihre Worte musste sie also weise wählen. Dementsprechend war sein Name gerade zweitrangig. "Soweit ich mitbekommen habe, sind wir drei die einzigen Magier." begann sie. Während sie die Schlösser geöffnet hatten, hatte sie mit jedem ein paar wenige Sätze geredet. "Ich schlage vor wir suchen einen sicheren Weg nach draußen und holen sie dann Schritt für Schritt heraus. Es ist viel zu auffällig und gefährlich, wenn alle auf einmal hier herumwandern. Oder?" Sie war kein geborener Anführer und sie würde es wohl auch nie sein, das erkannte man nur zu deutlich an der Unsicherheit in ihrer Stimme, während sie sprach. Doch irgendwo mussten sie ja beginnen, sie brauchten zumindest eine grobe Idee. Niemand konnte wissen, was genau sie außerhalb dieses Raums erwarten würde. Waren da noch mehr Wächter? Waren vielleicht sogar andere Magier unter ihnen? Sie konnten es noch nicht wissen. Dementsprechend war es das Schlaueste, die Gruppe vorerst klein zu halten ... oder?
Zahar schluckte, nickte aber. Ja, Rin hatte natürlich Recht. Er hatte ihnen geholfen. Er war ein Freund. Egal, wie gruselig der große Wolf auch wirkte, er war auf ihrer Seite. Bestimmt. Wahrscheinlich. Vielleicht. Am Besten dachte sie einfach nicht allzu sehr darüber nach, öffnete wie angewiesen erst den Käfig und dann, als das riesige Monster sie darauf ansprach, auch seine Handschellen. Anders als sie hatte er welche aus Metall bekommen... Die hätte sie nicht einfach wegschmelzen können, aber sie sahen für Zahars kleine Hände auch recht groß aus. Das Seil hatte man deutlich fester spannen können, und dadurch, dass es rauer war als das glatte Metall, war es für sie da auch ein gutes Stück schwieriger, ihre Hände heraus zu zwängen. Zum Glück hatte sie das gar nicht erst versuchen müssen...
„Okay... ich glaube, jetzt sind alle frei“, meinte Zahar, als auch der letzte Käfig geöffnet und die letzte Fessel abgenommen war. Nun hatten die drei Magier einen ziemlich großen Haufen anderer Tiermenschen vor sich, den sie irgendwie möglichst unbemerkt aus diesem Gebäude herausbekommen mussten. „Es wird schwierig, mit so vielen Leuten unauffällig zu bleiben...“ Insofern hatte Rin wohl Recht. Sie würden nicht alle auf einmal entkommen können. Zuerst mussten sie eine Route sichern, die die Gruppe nehmen konnte, und dann Stück für Stück vorgehen. „Der Plan klingt gut. Lass mich kurz lauschen, was draußen los ist, okay?“ Vorsichtig legte Zahar neben der Tür, durch die ihre Wache gekommen war, ihre Hände an die Wand und platzierte gleich darauf ihr Ohr daneben. Sie war relativ dick, aber mit dem feinen Gehörsinn eines Dämonen war es trotzdem nicht unmöglich, ein bisschen zu horchen, was da draußen so passierte. Ein paar gedämpfte Stimmen konnte sie hören, auch Schritte. Sie waren... ein Stück weg? „Also... direkt vor der Tür ist niemand, aber in der Nähe sind noch ein paar Menschen... und...“ Angestrengt schloss sie ihre Augen, fokussierte sich auf die Geräusche, die sie wahrnahm. Ja, kein Zweifel. „Es sind Schritte... über uns?“ Das... war vermutlich gar nicht so seltsam, wenn Zahar genauer darüber nachdachte. Es gab Gebäude mit mehreren Stockwerken. Selbst ihr Zimmer in Fairy Hills lag im ersten Stock und damit ein gutes Stück über dem Erdboden. Aus irgendeinem Grund hatte sie sich das Gebäude, in dem sie gefangen war, flach vorgestellt, vergleichbar mit einem kleinen Laden, in dessen Hinterzimmer sie verstaut worden waren. Das war wohl eher nicht der Fall. „Ich glaube, es sind mehr Leute über uns als auf dem gleichen Stockwerk... unter uns hör ich aber nichts. Gut möglich, dass wir gerade unter der Erde sind.“ Das war vermutlich keine große Hilfe. Das hätten Rin und der Wolf sicher auch schnell herausfinden können, wenn sie die Gegend erkundeten, und Zahar wusste nicht so recht was für einen Einfluss es auf ihre Strategie haben würde. Ihre Zweifel erst einmal von sich schiebend zog sich die Naga wieder von der Wand zurück und drehte sich zu den beiden anderen. „Jetzt gerade sind sie alle ein Stück weit weg... Wenn wir den Raum hier verlassen wollen, sollten wir es jetzt tun“, meinte sie und blickte hinüber zu den Nichtmagiern, von denen sie bereits gesagt hatten, dass sie hier bleiben mussten. „Sollte einer von uns hier bleiben, um sicher zu gehen, dass ihnen nichts passiert?“
Die Theorie, dass die beiden sich kannten und überdies auch noch Magier waren, wurde spätestens dann bestätigt als Rin diejenige war, die eben diesen letzten Fakt noch einmal laut wiederholte. Die anderen Personen im Raum machten keinerlei Anstalten sich einzuklinken waren sie noch viel zu geschockt von dem, was ihnen widerfahren war und wahrscheinlich noch viel geschockter, dass sie gerade eine realistische Chance hatten zu entkommen. Zudem hatten alle drei während der letzten Minute in der ein oder anderen Art die Initiative ergriffen. Das sprach für ihre Erfahrung und auch die Gewissheit in die eigenen Fähigkeiten. Auch wenn sich Rownan selbst mehr von seiner Magie erhofft hatte, war es doch gerade Präzision, die er in diesen Augenblicken benötigt hätte. So war es nun die Weißhaarige, die ihre Gedanken den anderen beiden mitteilte, wenn auch ihre Unsicherheit nicht aus ihrer Stimme zu vertreiben war, womit sie selbstverständlich nicht alleine war. Gab es in dieser Situation eine perfekte Lösung? Oder wäre es ihr Egoismus bzw. Altruismus, der Herr oder Herrin der Lage werden würde? Während der Wolf zuvor noch gefesselt in einer Zelle saß, unfähig sich selbst aus eigener Kraft zu befreien, stand er nun wieder in voller Größe vor den beiden jungen Damen, die Hände frei von den Fesseln seiner Peiniger, weshalb er nun wieder seine eigenen Gedanken formen konnte, getrieben von dem Unmut, sofern man es mit einem derart leichten Wort beschreiben konnte. Er war frei und konnte tun und lassen was er wollte. Und er hatte noch immer eine Rechnung mit diesen Leuten offen. Trotzdem hatte der Lupine sich noch so weit im Griff, dass er sich zumindest ihre Vorschläge würde anhören, ehe er sein eigenes Urteil verkünden würde. Denn eigentlich war der Satyrs gewiss immer der Rationalität verpflichtet und so sehr auch die Wut in seinem Inneren brodelte, so sehr war es gerade sein Verstand, der die Oberhand behielt. Allerdings fehlte nicht mehr viel, das merkte er selbst. Wie ein seidener Faden, der nur auf den kleinsten Fauxpas zu warten schien. Beinahe schon gruselig für den Hybriden war in diesem Moment eher die Tatsache, dass er sich tatsächlich mit diesen Gedanken anfreunden konnte. Einfach einmal loslassen, wie er es sie nie zuvor erlaubt hatte. Wer würde diese Verbrecher schon vermissen? Würden die Medien es nicht sogar so hinstellen, dass die Händler ihre gerechte Strafe ereilt hatte? In weite Ferne rückte die Möglichkeit, dass ein Fiasko an diesem Ort ihrer Agenda, ihrem Ansehen nur noch mehr schaden würde. Es war Zahars Stimme, die den Magier aus dieser dunklen Ecke wieder in das Geschehen holte, obwohl man durchaus nach außen bemerkt haben könnte, wie diese Überlegungen den Wolf physisch aufgewühlt hatten. Rownan selbst spürte selbst, wie sich sein Brustkorb kräftig hob und senkte. Anders als die hunde- oder wolfartigen in diesem Zimmer, waren es wohl ihre Ohren, die durch animalische Aspekte verstärkt waren. Ein kurzes Rümpfen seiner Nase verriet ihm nur, dass nicht unbedingt unmittelbar vor der Tür jemand stand. Die detaillierten Informationen, die die Echsenartige ihnen mitteilte, überstieg zumindest in diesem Setting seine Fähigkeiten.
Wie es unter Umständen nicht anders zu erwarten war und daher auch die sie umschließende Dunkelheit erklärte, war die Tatsache, dass sie sich im Untergeschoss ihres provisorischen Gefängnisses aufhielten. So waren die Schritte im oberen Stockwerk schon fast obligat. Noch mehr … Leute? Noch mehr… Leute!? Rownan ballte eine Faust, die spitzen Krallen seiner Hand nur kurz davor entfernt sich in sein eigenes Fleisch zu bohren. Hatten die Entführer eine derartige Bezeichnung überhaupt noch verdient, wo sie doch alle Anwesenden wie Vieh in Käfige gesperrt hatten vermutlich darauf bedacht einen möglichst hohen Preis für sie zu erzielen, ganz egal, woher sie die Tiermenschen entrissen hatten, aus welchem Leben, Familie oder gar Land. Schon seit er erwacht war und sich über seine eigene Dummheit und Naivität aufgeregt hatte, kreisten diesen Gedanken, diese Wünsche oder gar Bedürfnisse in seinem Kopf herum, wie Gespenster in einem verlassen Haus. Dass sowohl Rin als auch nun Zahar nicht ebenso empfanden wie er, schien den Satyrs nur noch weiter und wieder aufzuwühlen. Sie drei hatten alle Fähigkeiten, mit welchen sie, ohne mit der Wimper zu zucken, diese Bande in Schutt und Asche zu legen vermochten. Jedenfalls glaubte Rownan das. Weshalb debattierten sie so lange über das mögliche Vorgehen, war es für Hünen doch so glasklar. Glasklar impulsiv und triebgesteuert, wie er es ferner hätte gar nicht sein wollen. Die Entladung, die daher seinerseits folgte, war wohlmöglich das einzig logische, was der Lupine in diesem Moment tat. Die Hand gegen die Steinmauern schlagend, um nicht unterbewusst doch noch Feinde auf sich aufmerksam zu machen, schaute er die beiden Magierinnen mit einem intensiven Blick an, die Zähne gut sichtbar in seinem Maul und es fehlte nur das Knurren, um das Bild einer wütenden Bestie zu vervollständigen. „Worüber diskutieren wir hier eigentlich!?“ blaffte es aus ihm heraus und die Lautstärke allein sorgte dafür, dass seine Stimme durch den Raum hallte. „So rührend es auch ist, wie ihr euch um die anderen sorgt, habe ich mein Mitleid für heute aufgebraucht. Ich werde dies Typen“ und dabei deutete er auf den Gefesselten „ihre eigene Medizin schmecken lassen. Euch steht es frei mir zu folgen“. Mit diesen Worten wendete er sich von den beiden ab und griff nach der Öffnung der Tür. Er wollte so gerne die Pforte aufreißen und hinausstürmen und dennoch hielt er inne. War es die Anwesenheit der beiden Magier, die ihn zu stoppen vermochte oder vielleicht auch das Gefühl sich vor beiden nicht die Blöße geben zu wollen? Oder wohlmöglich sein Verstand, der ihn von einem Fehler abhalten wollte.
Die Gedanken der Hellhaarigen waren das reinste Chaos. Das hier war eine Situation, für die sie vermutlich nicht einmal in zehn oder zwanzig Jahren vorbereitet gewesen wäre. Doch nun stand sie hier, an ihrer Seite ihre kleine, geliebte Freundin, ein gewaltiger Wolf und eine ganze Horde verwirrter, verängstigter Tiermenschen. Allesamt waren sie mindestens genauso überfordert wie sie selbst. Doch wenn niemand hier wusste, was zu tun war, wer würde sie dann hier herausführen? Wer würde die Zügel in die Hand nehmen, die Leitung übernehmen und diesem grauenvollen Moment ein möglichst schnelles Ende bereiten? Wer würde dafür sorgen, dass sie hier alle sicher herauskamen? Niemand. Keiner von ihnen war bereit, diese schwere Aufgabe zu übernehmen. Die eisblauen Augen der Canine huschten hektisch durch den Raum, planlos und verzweifelt. Ihre Ohren legten sich zurück, ihre Brust schnürte sich zu. Es war wie ein gewaltiger Stein, der auf ihren Lungen ruhte, ihr den Atem raubte und sie tiefer hinab drückte in die Panik, die sie zunehmend übermannen wollte. Diese nahm immer mehr überhand, jetzt, wo das Adrenalin des dramatischen Gefechts mit dem Wächter langsam aus ihren Adern verschwand. Zahar war damit beschäftigt, die letzten Gefangenen zu befreien und selbst wenn sie gerade neben Rin gestanden hätte, wäre es fair gewesen, all die Ängste mit ihr zu teilen? Nein. Die Inuyama musste die Starke sein, die Mutige. Fest presste sie ihre zu Fäusten geballten Hände gegen ihre Brust, Ihr Zeigefinger und Daumen klammerte sich an einen schmalen Ring an der anderen Hand. Ihr Kopf fühlte sich zeitgleich federleicht und tonnenschwer an. Der Raum um sie herum begann, im Kreis zu tanzen. Sie musste gefasst bleiben! Wieso konnte sie gerade nicht stark sein?! "Okay ... ich glaube jetzt sind alle frei." Die Worte der Echse rissen sie gewaltsam aus ihrer selbstkreierten Gedankenspirale heraus. Mit einem Schlag stand die Welt wieder still. Auch, wenn der Druck sich nicht von ihrer Brust hob, so fand sie doch wieder ihren Weg zurück in die Gegenwart. "Gut gemacht." lobte sie ohne zu zögern. Ihre Stimme war wackelig, doch in der Situation war das wohl nicht verwunderlich. Sie brauchte sich also keine Ausrede einfallen zu lassen, oder? Mit dem letzten bisschen Vernunft, das noch in ihrem Kopf übrig geblieben war, schlug die Hundedame einen Plan vor, der einzige, der ihr einfiel. Gefiel er ihr? Nein. Absolut nicht. Hatten sie eine andere Wahl? Wohl weniger. Die Braunhaarige stimmte ihr jedoch zu, wanderte kurz davon um mit ihren feinen Ohren die Situation zu überprüfen. Die kristallblauen Seelenspiegel wanderten hinüber zu dem Wolf, der bisher nur wenige Worte gesprochen hatte, schon gar nicht zu ihrem Plan. Er schien in Gedanken verloren. "...alles okay ?" fragte sie leise, die Brauen besorgt zusammengezogen. "Falls dir etwas weh tut, dann sag es mir bitte. Ich kann heilen ... ein wenig." Es schien jedoch nicht, als wäre er von Schmerzen geplagt. Nein, es war etwas anderes, auch, wenn sie nicht wusste, was es war. Doch bevor sie sich eine eindeutige Antwort einholen konnte, war Zahar bereits mit wertvollen Informationen zurückgekehrt. Sie waren also unter der Erde? Das hieß, dass sie eine Treppe finden mussten, die nach oben führte. "Was würden wir nur ohne dich machen?" Mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen ließ sie der Kleineren ein kleines Schwanzwedeln zukommen. Doch bevor sie ihren Plan weiter verfestigten konnten, ergriff doch endlich der Wolf das Wort. Wie eine Bombe platzte er, spuckte den Damen ohne Rücksicht auf Verluste seine Meinung vor die Füße. Sichtlich zuckte die Hellhaarige zusammen, trat jedoch bereits im nächsten Moment einen Schritt vor Zahar und somit auch einen auf Rownan zu. Es war wie ein Schlag ins Gesicht. Das Fell an ihren Ohren und Haaren stellte sich auf, vielleicht konnte sie nicht die Zähne zeigen wie er, trotzdem konnte sie deutlich machen, dass er seinen Gefühlsausbruch alles andere als wertschätzte. Er würde nur der Naga Angst machen! "Wir werden hier kein Blutbad anrichten." In ihrer Kehle polterte ein tiefes Knurren, als er schnurstracks an ihr vorbei marschierte, als hätte sie nie etwas gesagt. Jetzt war wirklich nicht der Zeitpunkt, zu streiten und sich auf irgendeine Art der Selbstgerechtigkeit zu fokussieren. "Wir haben andere Prioritäten!" Es lagen gerade mindestens zwei duzend Leben in den Händen der drei Magier! Diese zu retten war es doch, was zählte, oder nicht?! Auch wenn sie nicht wusste, wie, zumindest das wusste sie."Du kannst gerne den Rächer spielen, aber erst wenn die Leute hier..." Mit einer ausladenden Handbewegung deutete sie auf die armen Tiermenschen, die noch immer zusammengekauert in ihren Käfigen hockten. "allesamt draußen sind." Sie trat einen weiteren Schritt an den Hybriden heran, der mit der Türklinke in der Hand innegehalten hatte. Ob es wegen ihren Worten oder aus einem anderen Grund war, war ihr egal, doch wenn sie jetzt nicht die richtigen Worte fand, verloren sie womöglich einen wertvollen Teil ihrer Truppe. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen, um ihm eine Hand auf die Schulter zu legen. "Ich bin genauso außer mir wie du. Ich habe Angst und weiß nicht, wo ich überhaupt anfangen soll, wo überhaupt vorne und hinten sind." Auch, wenn sich ihre Emotionen auf eine andere Weise zeigten wie die seinen, war es doch naheliegend, dass sie im Herzen irgendwie das selbe verspürten, oder? "Aber Zahar braucht mich jetzt, genauso wie der Rest der Leute. Und dich brauchen sie genauso. Setz ihr Leben nicht auf's Spiel für ein wenig Rache. Wo ist der Stolz und die Vernunft, die ihr Wölfe sonst so groß schreibt?!"
„Ah...“ Sichtlich geschockt zuckte Zahar zusammen, als der große, böse Wolf plötzlich zu brüllen begann. Instinktiv wollte sie sich hinter Rin verstecken, aber die Hündin kam ihr schon zuvor, stellte sich schützend vor das junge Mädchen, dessen Augen ziemlich groß geworden waren. „Ich... ich hab doch gesagt, der ist gefährlich!“, entfuhr es ihr, etwas entrüstet darüber, dass jemand, dem Rin ihr Vertrauen geschenkt hatte, sie so hintergehen wollte! Die Naga war gleichzeitig ängstlich, spürte aber auch eine gewisse Aggression in ihren dämonischen Adern pulsieren – vermutlich der gleiche Instinkt, den sie verspürte, wenn sie in die Ecke gedrängt wurde, glaubte, um ihr Leben oder das von Anderen kämpfen zu müssen. Der Wolf wirkte bedrohlich, also war sie bereit, gegen ihn zu kämpfen, wenn es keine andere Wahl gab.
Rownan war allerdings nicht der einzige unter den Gefangenen, der der Meinung war, dass sie so eine Art Behandlung nicht verdient hatten. „Er hat doch Recht!“, bellte ein Hundemann, der zwar nicht so groß gebaut war wie der Gravitationsmagier, aber trotzdem ziemlich kräftig wirkte. „Die denken, sie können uns Behandeln wie Sklaven, und wir sollen das einfach hinnehmen? Schau dir doch die Käfige an!“ Erbost baute er sich auf, deutete auf eines der stählernen Gitter. Sie waren kalt und hart, alles andere als bequem. Nichts, was man einem Menschen je zumuten würde. Eine Hyänendame stimmte mit hämischem Gelächter ein, und selbst ein älterer Aviane, der statt Armen lange, blaue Flügel hatte, trat zornig gegen den Käfig, in dem der Menschenhändler gefangen war, sodass der zuckte. „Widerliches Pack! Sie verdienen es nicht besser!“, krächzte er und trat noch einmal nach, diesmal höher angesetzt, sodass der Käfig umgeworfen wurde und unsanft zu Boden polterte. Zahar schluckte. Ein paar der Gefangenen waren auf der Seite des Monsters, das sie befreit hatte, aber die meisten wirkten sehr verängstigt. Außerdem wurde es durch die Diskussion und das Gepolter langsam unangenehm laut hier drin. „S-seid still! Ihr macht den Anderen Angst!“, meinte Zahar, ging aber schnell wieder hinter Rin in Deckung, als sich die Blicke der wütenden Tiermenschen in ihre Richtung lenkten. Was sollte sie denn in so einer Situation tun...? Das Mädchen fühlte sich machtlos und verloren. Rins Worte schienen nicht in der Lage zu sein, alle Anwesenden zu besänftigen, aber sie machten ziemlich deutlich, dass sie die Anführerin der friedlichen Fraktion war. Der Rest stützte dafür Rownan, der seine fehlende Zurückhaltung und seinen Willen, die Menschen, die ihnen das hier angetan hatten, zu verletzen, zur Schau gestellt hatte. Ob und wie sehr diese Situation hier eskalierte... Das hing wohl ganz davon ab, wie der wilde Wolf auf die Inuyama eingehen würde...
Es war diese massive Entladung von Frust und Emotionen, die sich so unterschied von der Art und Weise, wie Rownan sich in der Regel verhielt. Aber je mehr Zeit er außerhalb des Ortes verbrachte, den er Heimat nannte, desto mehr bröckelten all diese Dinge und Verhaltensweisen. Ob er schon immer so war, konnte er selbst nicht sagen, jedoch waren es Situationen wie die jetzige, die ihm diesen Wesenszüge mehr als verdeutlichten. Was an diesem Moment allerdings neu war, war der Fakt, dass er unter seinesgleichen war. Sofern man die anderen so bezeichnen konnte, hatte er doch sein kleines, eigenes Extrapäckchen zu tragen, wenn es um diesen Umstand ging. Nichtsdestotrotz waren sie alle in einer Art und Weise Tiermenschen, wussten um ihre animalischen Fähigkeiten und weitergedacht auch um Charaktereigenschaft, die man ihren Stammwesen zusprach. Hatte er also wohlmöglich so reagiert, weil er bewusst oder unterbewusst ahnte oder gar davon ausging, dass er hier auf offene Ohren traf für die Gedanken, die sich mal schwächer mal stärker, wie an diesem Ort, manifestierten. Bereits durch diese Überlegungen sollte gerade dem sonst so rationalen und belesenen Wolf etwas auffallen: Er trennte die anderen und sich von den restliche Humanoiden. Es gab wieder ein „sie“ und damit spielte er genau Leuten wie den Entführerin in ihr Narrativ. Genau dieses Verhalten war es doch, weshalb ihre Peiniger dachten, dass sie damit durchkommen würden. Weil man die anderen beschützte vor den wilden Bestien, deren nutzen wohl nur in der Dienerschaft zu finden waren. Nichts verdeutlichte diesen Gedanken mehr als die Miene und die Reaktion der weißhaarigen Hundedame namens Rin. Seine Gemüt mochte zwar die Laune der Anwesenden widerspiegeln, jedoch lag es gerade an ihnen, so zu handeln, dass sie zukünftig eine Chance auf Verbesserung hätten. Was wie eine gewöhnliche Entführung in diesen Kreisen wirken konnte, wäre für die Hybriden in diesem Raum eine Möglichkeit endlich etwas zu verändern. Ihre Worte waren im ersten Moment an ihm abgeprallt, doch mit der schwindenden Explosivität, die sich zuvor entladen hatte, hallten ihren Worte, aber noch viel mehr die kurzen Impressionen, ihr schützende Haltung vor Zahar, die sich noch in ihrer Meinung gestärkt fühlte, Rownan aufgrund seiner Statur zu misstrauen, und letztlich ihr Knurren, ihre Versuch den Grauhaarigen auf irgendeinem Kanal zu erreichen, in seinem Kopf nach. Ein Blutbad. Ihre Worte hätten deutlicher nicht sein können, so heftig vom Klang, wie ein Hammer auf einen Amboss und sorgten nicht zuletzt dafür, dass er die Klinke losließ. Hätte er jetzt einen Spiegel vor sich gehabt, hätte er sehen können, wie die beiden Magierinnen ihn in diesem Moment wahrnahmen und der Satyrs wusste, dass dieser erste Eindruck von ihm nur schwerlich zu korrigieren war. Dennoch spürte er unterschwellig das Verlangen nach eben jener Tat und für Rownan wurde es zunehmend glasklarer, wer oder besser was für diesen Drang verantwortlich war. Wo er sonst so krampfhaft dagegen ankämpfte, fühlte es sich in diesem Moment so richtig, so nötig an, dass er sich nicht sicher war, ob oder wie lange er dagegen ankämpfen konnte. Rin jedenfalls sorgte fürs erste dafür, dass er sich besinnte, legte sie ach so vorsichtig ihre Hand auf seine Schulter, was wahrlich nicht die einfachste Sache war. Der Lupine zuckte auf, hatte er sie zwar gerochen, gehört aber die Tatsache, dass sie nach allem trotzdem die Hand nach ihm ausstreckte, überraschte ihn. Sie teilten seinen Wut, seinen Schmerz, seinen Frust und doch reagierte sie so grundlegend anders als er aber in einer Art und Weise, wie er es in seinen besten Tagen sonst, ohne mit der Wimper zu zucken selbst getan hätte. Wann waren diese Eigenschaften so sehr in den Hintergrund gerückt. Es war nicht mehr die Erfahrung selbst, die den Wolf gerade prägte, sondern die Summe der Dinge, die um ihn herum geschahen, die er selbst in Bewegung gesetzt hatte.
Letztlich ihr Schachzug war es, der Rownan vollends ins Hier und Jetzt zurückholte und seine ernste Miene einem unfreiwilligen Schmunzeln gepaart mit einem amüsierten Luftausstoß wich. Ja, er war ein Wolf. Und Stolz und Vernunft waren die Werte, denen er sich verschrieben hatte. Es war im Prinzip ein Totschlagargument. Rin hatte die richtigen Ziele vor Augen, die Prioritäten korrekt gesetzt und er war ihr zu Dank verpflichtet alle Anwesenden daran zu erinnern. Gerade hatte er sich umgedreht, wollte eben diese Erkenntnisse verbalisieren als er sehen musste, was genau er in alles Bewegung gesetzt hatte. Nicht nur sein Verhalten war unpassend ihrer Situation, es stachelte auch diejenigen an, die nicht die psychische Forte hatten, wie es wohlmöglich die drei Magier hatten. Unter Umständen hatte er sie auch einfach nur dazu motiviert das zu sagen, was sie alle heimlich für sich dachten. Der Hybride hatte ungewollt eine kleine Gruppe an Gleichgesinnten um sich geschart, bereit dieses Gefängnis in eine Warnung zu verwandeln, vielleicht auch eine Kriegserklärung an all jene, die sich trauten den Weg eines Tiermenschen in der falschen Art und Weise zu kreuzen. Ebenso gab es diejenigen im Raum und dafür brauchte er keine feine Nase, die nun mehr als Unsicher war, ob sie ohne fesseln in einer besseren Situation waren, wozu selbst die kleine Magierin zu zählen schien. Die ungewollte Truppe war an einem Scheideweg angekommen und die Art und Weise, wie sie weiter verfahren würden, hing davon ab, wie er nun reagieren würde. Rownan schätzte Verantwortung und noch mehr schätzte er es, wenn sich Leute an seinem Verhalten und seinem Codex orientieren. In diesem Moment saß er jedoch auf einem Pulverfass, welches jeden Moment explodieren konnte. Würde er sich jetzt offen zu Rin bekennen, wäre zwar sein Gewissen beruhigt, allerdings konnte er dann nicht mit Gewissheit sagen, wie die anderen, die wilde Fraktion darauf reagieren könnte. Eine Unsicherheit, die sie sich bei einem Ausbruch nicht erlauben konnten. Trotzdem hatte er nicht vor die Leute, die in ihrer Obhut standen, durch ein Feld aus Leichen und Blut zu führen. Er musste die vermeintlich Gleichgesinnten auf sich einschwören und im richtigen Moment den Absprung wagen. Selbst Rin hatte ihm diese Option zugesprochen, vor der er sich nun selbst etwas fürchtete, obwohl er davon ausgehen konnte, dass sie ihn damit nur überzeugen wollte. Für den Satyrs war klar: die nächsten Augenblicke waren entscheiden, wenn sie alle in einem Stück aus dem Kerker fliehen wollten. Und erst wenn sie wieder frische Luft in ihren Nasen spürten, wäre die Frage gekommen, welcher Wolf er sein wollte, ob er tun würde was richtig war oder das tun, was sich richtig anfühlte. Das gewohnte, unterbewusste Gefühl in seinem Kopf hatte sich bereits sehr klar entschieden und es war demnach schon lange ein Kampf für ihn, der sich zwischenzeitlich auch in seiner physischen Form manifestieren konnte.
Ebenso, wie zuvor Rin ihm die Hand auf die Schulter gelegt hatte, ließ er nun seine Pranke auf der ihren ruhen, ehe er einmal kurz Druck ausübte, gefolgt von einem bestimmten Nicken. Er wollte ihr signalisieren, dass sie zu ihm durchgedrungen war, nicht zu deutlich, um seine Kumpanen nicht zu verschrecken. Dann richtete Rownan das Wort an die Gruppe, den impulsiven Ton von zuvor mimend. „Genug!“ blaffte es erneut aus ihm heraus. „Wir bringen die anderen raus. Und ihr habt die Weißhaarige gehört: Wenn wir damit fertig sind, können wir tun und lassen, was wir wollen“. Nicht die Worte, die er äußerte, beunruhigten den Lupinen daraufhin. Es war das sinistre Grinsen, welches er nicht zuletzt aufgrund seiner ausgeoprägten, animalischen Merkmale zeigen konnte, welches nur zum Teil gespielt war. Genug Theatralik, um zwar Frustration bei einigen auszulösen doch schien die Lust auf das danach nur noch zu steigen. Widerworte gab es keine mehr. Sein Blick wendete sich den Magierinnen zu. „Wir drei sollten die Vorhut machen, nicht zuletzt wegen unseren Magien. Die anderen beschützen diejenigen, die noch unter Schock stehen. So sollten wir unversehrt herauskommen“. Ein letzter Hoffnungsschimmer, ehe er erneut die Tür ergriff, bereit auf das Signal der beiden die Tür für sie zu öffnen. Rownan hoffte nun innerlich, dass er sich nicht grundlegend verkalkuliert hatte. Mit dem aufgewühlten Mob, ihrer Flucht der größten Unsicherheit: sich selbst.
Eigentlich war Rin inzwischen zu einer erfahrenen Magierin herangewachsen. In ihrer Gilde kannte man sie als verlässliche und mutige Kollegin. Doch von all dem merkte sie gerade überhaupt nichts, fand nicht den geringsten Funken Mumm in ihrem Herzen. Alles, was vor ihr lag, wirkte wie ein gewaltiger Berg, den sie nicht erklimmen konnte. Doch das hieß nicht, dass sie sich davon zurückhalten lassen durfte. Sie musste weiterkämpfen. In einer regelrechten Explosion aus Gefühlen leistete sie sich ein Wortgefecht mit dem riesigen Wolf, der offensichtlich einen anderen Weg als sie anstreben wollte. Die Hündin wusste jedoch, dass, wenn sich die Wege der Magier jetzt trennten, ein Erfolg deutlich unwahrscheinlicher werden würde. Sie musste für den Zusammenhalt kämpfen, auch, wenn sie merkte, dass sich ein Riss in der Gemeinschaft aus Tiermenschen bildete und zunehmend tiefer wurde. Ihr gesamter Pelz war gesträubt, das Entsetzen in ihrer Stimme und Körpersprache war kristallklar erkennbar. Das schlimmste war, dass auch Zahar zunehmend das Vertrauen in Rownan zu verlieren schien. Doch bevor sie sich darum kümmern konnte, musste sie sich darum kümmern, dass dieser nicht alleine loszog. Wortlos stand er da. Vermutlich waren es nur wenige Augenblicke, doch für die Canine fühlte es sich an wie Stunden. Nichts sprach er, zumindest bis er sich endlich zu ihr herumdrehte, ihre Geste mit leichtem Druck erwiderte. Seine Tatze auf ihrer Schulter wirkte gewaltig, ganz anders als ihre zarten Finger auf der Seinen. Sie wirkte wirklich zierlich neben dem Lupinen, doch sie ließ sich davon nicht abschrecken. Ihr Blick war weiterhin entschlossen zu ihm hinauf gerichtet. In seiner Körpersprache konnte sie einen gewissen Zuspruch entdecken, auch, wenn seine Worte dem ein wenig widersprachen. Auf was von beidem sie sich verlassen sollte, war unklar. Doch wenn sie jetzt an ihm zweifelte, dann würde sie nur selbst ins Straucheln kommen. Etwas, das sie gerade auf keinen Fall riskieren durfte. Sie musste Zuversicht und Selbstbewusstsein ausstrahlen, auch wenn es ihr gerade daran schon immer gemangelt hatte. "Wir sind alle ein Team. Vergesst das nicht." ergänzte sie seine Worte. Es war selbst in der Dunkelheit unschwer zu erkennen, dass einige Individuen nicht sonderlich zufrieden mit dem Ausgang der Diskussion waren, doch Widerspruch kam keiner. Vielleicht wussten sie selbst, dass sie ohne den Hybriden - ihren spontan erkorenen Anführer - an ihrer Seite nicht viel ausrichten konnten. Langsam trat sie von dem Größeren fort, zurück zu der Naga. Zuversichtlich legte sie ihr den Arm um die Schultern, holte sie näher zu sich heran. "Er ist nicht gefährlicher als du und ich. Auch in unserer Brust schlägt das Herz eines wilden Tiers." Aber genau diese Tatsache machte niemanden gefährlich oder gar bösartig. Vielleicht lag es daran, dass ihre tierischen Ebenbilder so nah verwandt waren, denn die Inuyama konnte sich einfach nicht vorstellen, dass der Wolf tatsächlich böse war. Hitzköpfig vielleicht, doch das war etwas völlig anderes. Wenn sie selbst anders aufgewachsen wäre, hätte sie heute vielleicht genauso reagiert wie er. Sie verstand den Zorn in seinem Herzen. Es war unfair, dass sie nur wegen ihrer Herkunft dieses Schicksal durchmachen mussten. Es war nur schwer zu akzeptieren, dass Andere tatsächlich das Tier in ihnen in den Vordergrund rückten um diese grausame Behandlung zu rechtfertigen. Es entsetzte sie, doch genau dieses Entsetzen war es, das sie dazu anstachelte, die Gefangenen hier sofort in Sicherheit zu bringen. Alles andere war für sie zweitrangig. So waren sie nunmal, die Hunde. Beschützen um jeden Preis. In dieser Tatsache unterschied sie sich vielleicht doch ein wenig vom Wolf. Leicht neigte sich die Hellhaarige schließlich zur Seite und flüsterte ihrer Freundin ins Ohr: "Und wenn er doch gefährlich ist, verteidige ich dich. Das weißt du doch." Der Lupine schlug einen Plan vor, der direkt deutlich mehr Anklang bei Rin fand. "Ja, das ist gut.Und sobald wir den Weg nach draußen gefunden und gesichert haben, helfen wir denen, die noch Hilfe brauchen." Und dann würde sie dem Hybriden sein Schicksal selbst übernehmen lassen. Auch, wenn ihr der Gedanke nicht gefiel, dass er seine Wut an den Leuten hier ausließ, es war nicht ihre Entscheidung. "Wir sollten keine Zeit mehr verlieren." Sie legte ihre Hand über die seine und drückte die Klinke nach unten, sodass die schwere Metalltür knarrend aufschwang. Ein langer Gang erstreckte sich sowohl links, als auch rechts von ihnen, ehe er abknickte und sich ihren Blicken entzog. Vereinzelte, geschlossene Türen, waren ebenfalls zu sehen, doch ansonsten war es still. Nur das leise Surren der Neonröhren an der Decke war zu hören. Zahar hatte recht gehabt, in ihrer direkten Nähe war wohl gerade niemand. Aufmerksam ließ die Hundedame ihren Blick noch einmal in beide Richtungen wandern, ehe sie flüsterte: "Wohin wollen wir starten? Zahar, hörst du vielleicht etwas?"
Zahar schluckte. In ihrer Brust schlug das Herz eines wilden Tiers? Rin hatte ja keine Ahnung, wie sehr das stimmte. Nervös senkte Zahar den Blick. Sie gab sich so viel Mühe, sich nicht zu verlieren, aber ja, auch sie hatte diese Instinkte. Sie bleckte die Zähne. Ja, Rin würde sie verteidigen, aber das war nicht das, was für die Naga das Wichtigste war. Ihre Ohren zuckten leicht, als die Tür geöffnet wurde und sie lauschte. „Hm... ein bisschen.“ Mit dem Ohr an der Wand hatte sie das Ganze ein bisschen anders wahrgenommen, aber wenn sie sich auf die Hallen konzentrieren sollte, dann brauchte sie vermutlich mehr als einen kleinen Türspalt. „Gebt mir einen Moment.“ Die Naga sank auf alle Viere, huschte geschickt durch den Türspalt, um draußen direkt die Wand hinauf zu klettern, bis sie an der Decke saß. Im Vorübergehen hatte sie Rownan einen bösen Blick zugeworfen. Sie vertraute dem Wolf keine zwei Meter weit. Wenn er versuchte, jemanden zu töten, dann musste er an ihr vorbei. Das mussten sie alle!
„Hmm...“ Mit geschlossenen Augen lauschte das Tierchen. Der Gang, der nach rechts führte, war ganz schön geschäftig. Der links... etwas besser. Da kamen die Geräusche auch von etwas weiter weg. Sie krabbelte die Decke entlang, bis sie eine Weggabelung sah. Gleich drei Richtungen... Nur in einer davon schien sich eine größere Gruppe Menschen zu finden. Sie machten kleinere Geräusche, schienen an irgendetwas zu arbeiten. In Bewegung waren sie gerade nicht. Die anderen Wege waren leiser, wenn auch nicht komplett still. Leider konnte die Naga nicht sagen, was genau da los war. Schnell kletterte sie wieder zurück in den ersten Gang, stellte sicher, dass noch niemand auf dem Weg dorthin war, ehe sie von oben ihre Hände an den Türrahmen legte und kopfüber wieder hinein in den Raum mit den Gefangenen blickte. „Auf keinen Fall nach rechts, da sind viel zu viele Leute“, erklärte sie und sah in erster Linie Rin an, auch wenn sie ihren Blick gelegentlich schweifen ließ. „Links ist es relativ still, auch wenn ich nicht weiß, wie lange das so bleibt. Da gibt es dann noch einmal eine Abzweigung. Nach vorne können wir da nicht, die machen da irgendwas. Ich weiß aber nicht, welcher Weg von da aus der richtige ist. Sie klingen nicht deutlich unterschiedlich.“ Zahar schluckte. Hoffentlich nahm ihr das niemand übel. „Ich... ich wollte nicht zu weit weg und zu viel Zeit verbrauchen. Wir haben schon zu viel Zeit vertrödelt. Jetzt muss es schnell gehen.“ Ihr Blick fiel auf Rownan, verdüsterte sich. „... kann sein, dass wir einzelne Personen ausschalten müssen. Wer sich dazu in der Lage sieht, gerne nach vorne“, meinte sie, zwang sich, dabei nicht feindselig zu zwingen. „Aber übertreib es nicht...“
Poison Devils Ascent TYP: Lost Magic ELEMENT: Gift KLASSE: I ART: Support MANAVERBRAUCH: 15 pro Minute MAX. REICHWEITE: Selbst SPEZIELLES: - VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 3, Manaregeneration Level 2, Snakeskin BESCHREIBUNG: Bei diesem Zauber sondert der Devilslayer sein Sekret an Handfläche und Fußsohle ab und sorgt dafür, dass es schön klebrig ist. So kann er sich an Wänden und Ähnlichem festhalten und daran hochklettern. Dafür sollte man allerdings Schuhe und Socken ausziehen. Dieses klebrige Sekret ist außerdem immer ungiftig.
Mit der Situation bereinigt, konnten sie endlich ihr Gefängnis verlassen und den Fluchtversuch starten. Jetzt, wo sich auch Rownans gemüht zu beruhigen schien, könnte sich womöglich auch seine triebhaften Gedanken wieder in geordneten Bahnen bewegen. Das wusste er. Dennoch nagte es wie ein eingefangener Splitter weiter an seiner Psyche. Dieses Mal ging es nicht darum seine Seite zu unterdrücken, sondern nur darum, wie viel Spielraum sie heute bekommen würde. Selten hatte er sich ihr so bereitwillig ergeben, vor allen nach den Geschehnissen in der Wüste. Warum fühlte es sich dann so richtig an? Eine tückische Kaskade und ein Problem, welches die Anwesenden vermutlich nicht einmal nachvollziehen konnten. So sehr sich alle Anwesenden hier ähnelt, war er doch anders. Seiner Meinung nach auch nur temporär in dieser Misere. Unter Umständen war es das, was ihn dazu bewegte eben dieser Seite so viel Freiraum zu lassen. Was wären schon die Konsequenzen, wenn sich niemand an einen erinnerte. Für den sonst so klugen Kopf eine sehr kurzsichtige Denkweise. Die Hand auf der Seite zog ihn fürs erst einmal wieder ins Geschehen. Rin unterstütze seinen Plan und fügte nur ihre eigenen Gedanken hinzu, was natürlich völlig legitim war. Obwohl die Hundedame so unscheinbar, so friedfertig wirkte, konnte auch der Hybride bemerken, wie willensstark und entschlossen sie sein musste. Ein weiters Argument seine Verhaltensweisen zu überdenken. Mit einem leisen Klicken öffneten die beiden die Tür einen spaltbreit und horchten beziehungsweise rochen in den Gang hinein. Zahars Analyse schien korrekt zu sein, denn außer dem leisen Summen der Lichter war nichts weiter zu vernehmen. Auch der anschließende Gang war frei von potenziellen Gefahren. Kein Grund unvorsichtig zu werden. So konnte die Echsendame ihr scharfes Gehör nutzen, um die Gruppe allmählich in Richtung eines Ausganges zu führen. Der Satyrs liebäugelte bereits mit der Kanalisation. Nicht besonders schön, wenn man Fell besaß, aber die Wahrscheinlichkeit, dass diese bewacht wurde, war sehr gering. Dafür müssten sie aber auch einen Eingang dorthin finden. Noch wussten keiner der Anwesenden, wie klug ihre Entführer waren. Die Wache jedenfalls war nicht die hellste Person gewesen. Die kleine Konversation zwischen den beiden Magierinnen blieb dem Hünen fürs erste verborgen, waren die Stimmen zu leise, um sie wahrzunehmen und sein Interesse zu gering. Normalerweise hätte es ihn mehr als tangiert, wenn ein Mitglied der Gruppe ihm so offen misstraute. Das hier war jedoch keine Quest sondern eine Zweckgemeinschaft. Wer konnte schon sagen, ob sie sich jemals wiedersehn würden. Und wenn sie erst einmal draußen waren konnte er sie immer noch von sich überzeugen.
Zahar entschied sich als eine Art Kundschafter zu fungieren und die nähere Umgebung noch tiefer zu sondieren. So verblieb der Rest an der Tür und konnte sich notfalls wieder zurückziehen. Keine schlechte Idee. Etwas Zeit, um sich in einem besseren Licht darzustellen. „Ich bin übrigens Rownan aus Satyrs Cornucopia“ teilte er Rin mit und blickte kurz zu ihr herab, falls sie seinen Blick suchen würde. „Aus welchen Gilden stammt ihr beiden?“ war daraufhin seine logische Nachfrage. Zwar hatte er ihre Namen erfahren aber das waren bereits alle Informationen, die er besaß. Da er seine eigenen Frage zuvor beantwortet hatte, wäre die Weißhaarige vielleicht gewillt ihm zu antworten. Einen Vertrauensvorschuss sozusagen. Viel Zeit zum Reden hatten sie nicht als Zahar plötzlich kopfüber in zur Gruppe schaute und einen kurzen Lagebericht abgab. Sie hatten also einige Möglichkeiten. Wenn es nach der aggressiven Meute gegangen wäre, wäre der Weg eindeutig. Noch immer musste der Wolf diese Truppe lenken, damit die Unbeteiligten auch unbeteiligt blieben. Vielleicht könnten ihre Nasen da weiterhelfen, wo ihr Gehör versagte. Mit einem einfachen Fingerzeig deutete er den Gleichgesinnten die Nachhut zu bilden, ehe er an Rin vorbei in Richtung des linken Ganges ging. Durch die Beschaffenheit des Boden machte ihre illustre Runde relativ wenig Lärm im Gegensatz zu den Wachen, die durch ihre leichte Panzerung von weiter weg zu hören waren. An der Gabelung angekommen, konnte auch Rownan durch seine Nase vernehmen, dass der Weg nach vorne keine kluge Wahl war. Erneut die Frage nach rechts oder links. Wenn man davon ausging, dass sich ihr Gefängnis in der Mitte befand, wäre es egal gewesen, welche Richtung sie einschlugen. Wenn der vorherige Gang und die Richtung geradeaus zu Sammelräumen oder Werkstädten führte, könnte es sein, dass es die einzigen Räume mit Aufgängen waren. Oder aber es waren die Ecken des Untergeschosses, die nach oben führen würden. Für ihn logisch wäre demnach der linke Gang. Die Nase einmal nach oben reckend, um die Düfte der Umgebung intensiver aufzunehmen, fing er nichts ein was dagegensprach und entschied sich deshalb für diesen Gang. Hier war es, dass sie am Ende eine weitere T-Kreuzung erblicken konnten und nicht nur das, es waren Schritte zu hören. Trafen sich hier gerade zwei ihrer Entführer oder gab es Patrouillen? So oder so mussten die beiden von der Bildfläche verschwinden. Mit einem Zeichen leise zu sein, zeigte er Rin an, dass sie nach rechts ausscheren sollte, während er selbst nach links gehen würde. Welchen Weg sie tatsächlich einschlagen würde, könnten sie dann entscheiden, wenn sie weiterhin unentdeckt geblieben waren. Großer Vorteil der Flüchtigen war in diesem Moment, dass beide unbekannten Personen ungefähr zur gleichen Zeit an der Gabelung ankommen würden.
Dann musste es schnell gehen. Mit dem Zeichen gegen fuhr er um die Mauer und blickte in das überraschte Gesicht des Wachmannes, der deutlich schmächtiger wirkte als sein Kollege aus den Zellen. Sowohl von den Muskeln als auch vom restliche Gewebe. Unsicher, ob er nach seiner Pfeife oder seiner Waffe greifen sollte, hatte sich Rownan bereits auf ihn geworfen und ihn schlichtweg übermannt, eine Hand über dem Mund des Mannes, während die spitzen Krallen seiner anderen Hand an dessen Kehle waren. Einen Moment schauten die beiden sich intensiv an. Die Angst herrschte nun im Gesicht seines Gegenübers, während er selbst durch seine Präsenz allein diese Furcht auslöste. Es wäre so einfach gewesen das Leben dieser armen Seele zu beenden. Aber noch waren die Worte der Magierinnen sehr präsent. Statt also das Blutbad zu beginnen, festige er den Griff und konnte zusehen, wie sein Gegner langsam bewusstlos wurde. Lässig packte er den Buben über seine Schulter und schaute sich nach seinen Begleitern um.
Es war nun endlich an der Zeit, diesen verfluchten Raum zu verlassen. Dass dafür zuerst die Jüngste von ihnen alleine vorgehen musste, um die Lage zu prüfen, gefiel der Hündin jedoch kein bisschen. Eine wirkliche Wahl hatte sie allerdings nicht, sie wäre nur im Weg gewesen oder hätte gar versehentlich die Aufmerksamkeit auf sie gezogen. So blieb ihr nichts anderes übrig, als zu warten und zu hoffen. "Pass bitte auf dich auf." Falls jemand Zahar auch nur ein Haar krümmen würde, war es blitzschnell nicht mehr Rownan, vor dem sich die Menschenhändler fürchten mussten. Sobald es um ihre kleine Freundin ging, verlor die Canine nur zu schnell ihre Geduld. Niemand, wirklich gar niemand, durfte sie auch nur schräg anblicken. "Oh-" Ihre Gedanken hatten sie vollkommen beansprucht, sodass sie einen Moment länger brauchte, um die Worte des Wolfs zu verarbeiten. "Rownan, freut mich." Sie schenkte ihm ein aufrichtiges Lächeln und streckte ihm die Hand entgegen. Im Gegensatz zu Zahar war sie dem Lupinen offen eingestellt. Ja, er war offensichtlich gefährlich, doch wer konnte es ihm übel nehmen? Letztendlich hatte er zur Vernunft zurück gefunden, was bewies, dass er nicht nur ein gedankenloses Monster war. "Ich gehöre zu Crimson Sphynx und Zahar ist bei Fairy Tail. Wir kennen uns durch gemeinsame Quests schon ein Weilchen." Es war tatsächlich ein großer Zufall gewesen, dass sie die Echse damals kennengelernt hatte. Sie waren die einzigen Tiermenschen in einer Gruppe aus vier Magiern gewesen. Doch ihre Freundschaft ging auch über den Beruf hinaus. "Ich bin froh, dass wir doch noch ein Team bilden können." Kaum hatte sie ihre Worte ausgesprochen, kam die Naga auch schon wieder wohlbehalten zu ihnen zurück. Erleichtert atmete Rin durch. "Okay, dann gehen wir links." beschloss sie langsam nickend. "Es ist gut, dass du in unserer Nähe geblieben bist. Wir sollten uns auf gar keinen Fall wieder trennen. Du hast alles richtig gemacht." Ihre Stimme war sanft, so wie eigentlich immer, wenn sie mit Zahar sprach, aber es lag auch eine gewisse Entschlossenheit darin. Sie würde nicht zulassen, dass Zweifel in ihrer Freundin aufkamen oder ihr irgendwer widersprach. "Wir werden jetzt direkt aufbrechen." Mit einer einladenden Handbewegung lud sie die Echse ein, direkt zu ihr zu kommen. Sie würde die Kleinere nicht zwingen, aber es war ihr deutlich lieber, sie nah wie möglich bei sich zu haben um sie beschützen zu können. Rownan übernahm wie selbstverständlich die Führung, Rin folgte ihm dicht auf den Fersen. Ihre großen, weißen Ohren waren aufmerksam, doch auch ihr feines Näschen arbeitete. Ihre scharfen Sinne waren womöglich das einzige, was diese Situation davon abhalten würde, erneut zu eskalieren, denn durch diese waren sie ihren Entführern gegenüber überlegen. Auf leisen Sohlen (oder Pfoten) schlichen die Entführten also durch die schmalen, spärlich beleuchteten Gänge. Wenn man sich hier nicht auskannte, so konnte man beinahe glauben, dass man in einem richtigen Labyrinth gelandet war. So war es wohl keine Überraschung, dass die Truppe schnell an einer weiteren Weggabelung ankamen. Genau wie Rownan bemerkte auch die Inuyama, dass gerade keine der beiden möglichen Richtungen sicher waren. Schritte kamen langsam auf sie zu. Sie packte Zahar an den Schultern, flüsterte ihr zu: "Halt dich raus, ich bin gleich wieder da." Eigentlich wusste sie, dass die Braunhaarige alles andere als schwach und verletztlich war, aber sie konnte ihre Sorge nicht einfach abstellen. "Wenn Rownan und ich das nicht packen, musst du die Anderen beschützen, ja?" Im nächsten Moment war sie auch schon um die Ecke gehuscht. Rin gab dem armen Mann kaum einen Moment, um zu realisieren, was gerade geschah, da hatte sie ihm auch schon den Fuß in den Magen getreten. Mit einem dumpfen 'Uff' stolperte er zurück, sah aus, als würde er sich jeden Moment übergeben müssen. Trotzdem schaffte er es, ein Klappmesser aus einer Tasche zu ziehen und dieses der Hundedame entgegen zu strecken. Wie gerne hätte sie Mitleid mit dem Unbekannten gehabt, doch sie durfte nicht vergessen, dass er dazu beigetragen hätte, dass sie und ihre Artgenossen womöglich für den Rest ihres Lebens die Hölle hätten durchleben mussten. Ohne Gnade packte sie also sein Handgelenk, nahm mit ihrer anderen Hand seine Waffe fort und richtete sie gegen ihn. "Auf die Knie, los." befahl sie ihm. Er schien zu zögern, unsicher, was er tun sollte, folgte aber, als sie ihm das Messer nur wenige Millimeter von seinem Gesicht präsentierte. Ein gezielter Schlag auf den Hinterkopf sorgte letztendlich dafür, dass er sein Bewusstsein verlor. Zur Sicherheit entwendete sie noch die Handschellen an seinem Gürtel, legte sie ihm an. Sie konnte ihn nicht töten, zeitgleich würde sie aber auch auf Nummer Sicher gehen. Sein Messer steckte sie selbst ein. Auch Rownan schien mit seinem Opfer kurzen Prozess gemacht zu haben, ohne ihn jedoch ernsthaft zu verletzen. Zufrieden schenkte die Hundedame ihm ein Nicken. "Was wollen wir jetzt mit ihnen machen?" fragte sie. Sollten sie einfach eine der Türen öffnen, hoffen, dass der Raum, der dahinter lag, leer war und sie dort hinein schmeißen? Eine mindestens genauso wichtige Frage war jedoch auch: "Und wo wollen wir dann entlang?" Ihr Blick fiel auf Zahar. Ihr fantastisches Gehör war ihnen bereits zuvor eine große Hilfe gewesen. Vielleicht konnte sie erneut herauslauschen, welche Richtung die richtige war? "Zahar, meinst du, du kannst uns erneut helfen?" Womöglich konnte sie sogar herausfinden, wo sie eine Treppe nach oben fanden? Sie konnten noch so lange die sicheren Wege wählen, letztendlich mussten sie sich aber auch darauf konzentrieren, einen Ausgang zu finden! "Vielleicht kannst du ja ein paar Leute belauschen oder so?"
Es war beeindruckend, wie schnell und sicher Rownan und Rin die beiden Menschen ausschalteten, ohne sie ernsthaft zu verletzen. Zahar konnte zwar kämpfen, aber nicht so. Ihre Mittel waren alle extrem schädlich, vielleicht sogar tödlich. Im Nahkampf konnte sie Leute anspringen und ihnen ihren Schweif ins Gesicht schlagen, aber auch damit tat sie ihnen weh und riskierte Verletzungen. So unschuldig wie Rin und selbst der große, böse Wolf konnte sie nicht gegen andere vorgehen. Daran musste das Mädchen wohl noch arbeiten. Seit ihrem Kampf gegen den Oger hatte sie mehr Wege gelernt, um Feinde zu verletzen, aber keinen, um friedlich zu kämpfen. Auf Anhieb wusste sie aber auch gar nicht, wie sie das machen sollte, ohne so stark wie Rin und Rownan zu sein... Wie Rin schon sagte: Es war vermutlich eine gute Sache, dass sich die Naga nicht allzu weit von den beiden entfernt hatte. Auch wenn sie als Beschützer abgestellt worden war, war sie schlussendlich eine Gefahr oder ein Ballast, wenn es in den direkten Kampf mit ihren Feinden ging. Sie konnte mit ihren guten Ohren auch ein Raunen zwischen den anderen Tiermenschen aufnehmen, eine stille Diskussion zwischen zwei erzürnten Folgern Rownans, die nicht so glücklich damit wirkten, noch auf ihre Chance zum Kämpfen warten zu müssen. Zahar schluckte, spürte, wie ihr kälter wurde, als würde Wind an ihrem Nacken vorbeiziehen. Wer wusste, was passieren könnte, wären die beiden Anführer der Truppe nicht so schnell fertig geworden?
„Ich... ich versuch es“, nickte die nervöse Echse, als Rin sie darum bat, noch einmal etwas genauer hinzuhören und zu gucken, ob sie die richtige Richtung bestimmen konnte. So trat sie an den linken Gang heran, dann an den rechten, lauschte in beide hinein... kam aber nicht zu einem wirklichen Ergebnis. „Es... es klingt sehr ähnlich. Ich höre Menschen, aber gedämpft. Ich weiß nicht, ob das nur die Geräusche von der Straße sind, die durch den Boden dringen, oder ob irgendwo eine Treppe ist, die einfach mit einer Tür von den Leuten abgeschnitten ist...“ Enttäuscht von sich selbst senkte sie den Blick. „Ich versteh da kein Wort... Rechts ist es ein bisschen deutlicher zu hören, vielleicht? Ich bin nicht ganz sicher...“ Was für eine unzureichende Antwort... Wenn sich die Naga irrte und die Gruppe in eine Sackgasse lockte, dann konnten sie ganz schnell von hinten angefallen werden. Rin hatte gesagt, dass sie vielleicht jemanden belauschen konnte, ja? Das war vielleicht die beste Idee. „E-einen Moment, bitte! Ich bin gleich wieder da!“ Schnell lief Zahar wieder eine der Wände hoch, um an der Decke entlang in den Gang geradeaus zu laufen – den, wo sich die ganzen Menschen im gleichen Raum verbargen. Vielleicht konnte sie die ja belauschen, dort einen Hinweis darauf hören, wo lang es an die Oberfläche ging. Bevor jemand Einspruch einlegen konnte, war das Mädchen auch schon weg.
Ein paar Minuten vergingen, aber Zahar kam nicht wieder. Eine gewisse Unruhe ging durch die Reihen der Tiermenschen, die nun hier, mitten an einer Kreuzung standen, nicht wissend, wo die nächste Gefahr herkommen würde. Als wäre das nicht genug, waren Schritte in der Richtung zu hören, aus der sie gekommen waren. Mit etwas Pech würde gleich jemand bemerken, dass kein Wächter mehr vor der Tür stand, hinter der sie eigentlich gefangen sein sollten, und wenn diese Person dann selbst nachschaute... dann war ihre Flucht kein Geheimnis mehr. Nervosität breitete sich aus, aber von der jungen Echse fehlte jede Spur. Was war an ihrem Ende los...?
Trotz der angespannten Lage war Rin durchaus gewillt seine Vorstellung und seine Fragen zu beantworten, auch wenn sie allen Grund hatte ihm weiterhin zu misstrauen. Aber den brüchigen Pakt, den sie an der Tür geschlossen hatten, sollte fürs erste wohl dafür sorgen, dass keine offene Anfeindungen mehr stattfanden. Respektive Fairy Tail und Crimson Sphynx hatten sich ebenfalls in diesem kellerverließ vorgefunden. Wer auch immer die Täter waren, sie hatten mehr als einen schrecklichen Fehler begangen. Satyrs war eine Sache aber die Feen und die Wüstenmagier in so etwas zu verwickeln konnte mehr als nur das Ende dieser Organisation bedeuten. Vorausgesetzt die drei schafften es einen Ausgang zu finden. Ihre Antworten nickte er höflich ab, immerhin konnte die Echsendame jederzeit wieder auftauchen. Erfreulich, wenn auch unerwartet, war die Bemerkung über ihr Team. Es war beinahe schon das genaue Gegenteil von dem, was Rownan selbst noch einige Momente zuvor gedacht hatte. Anfeindung war nach einem solchen Ausspruch in weite ferne gerückt und so, wie er die Hundedame bis dato erlebt hatte, glaubte er auch nicht, dass sie gute Miene zu bösen Spiel machte. Ob er das gleiche für sich selbst behaupten konnte? Ein Tatbestand, über den auch der Hybride weiter nachdenken musste, wann immer er konnte. Der Splitter war noch keinesfalls gezogen.
Die beiden Tiermenschen brauchten nur einen kurzen Moment, da waren die Wache bereits am Boden. Während er seinen Gefangenen geschultert hatte, hatte Rin ihren ebenso außer Gefecht gesetzt. Unabhängig davon, was sie mit den beiden machen würden, hatten sie sich gerade bestenfalls Zeit erkauft. Die Gruppe brauchte jedoch dringend einen Ausweg. Etwas was weder das scharfe Gehör der Grünhäutigen noch die feine Nase der anderen Anwesenden zu finden vermochten. Demnach war es logisch, dass sich die drei auserkorenen Anführer besprechen mussten. Zügig aber zielorientiert. Durch die enge Verbindung, die Rin und Zahar zu haben schienen, hielt sich der Grauhaarige fürs erste zurück. Er wusste, dass die Fee ihm vermutlich immer noch wenig über den Weg traute und wenn die beiden Magierinnen sich im Vorgehen einig wurden, dann würde er sich fürs erste fügen. Noch immer schlummerte natürlich der Plan eines Alleinganges in seinem Kopf, noch mehr, da auch seine ungewollten Unterstützer noch immer unter ihnen weilten. Diese permanente Leichtigkeit war es, die ihn aktuell dazu antrieb, die logischen Entscheidungen zu befürworten. Zumindest im Moment. Obwohl sie innerhalb der unbekannten Anlage vorwärtsgekommen waren, stellte sie für alle beteiligten weiterhin ein Rätsel da. Für einen Augenblick wirkte es so, als ob die Beauftragte eine neue Information bekommen hatte, da spurtete sie auch schon davon. Ohne den anderen zusagen, wohin sie ging. Noch bevor sie etwas tun konnte, war sie bereits verschwunden. Unsicherheit machte sich breit. Aus den fragenden, suchenden Blicken wurde leise Tuscheln. Eine Stimmung, die sie alles andere als gebrauchen konnte. „Genug!“ knurrte Rownan deshalb etwas überspitzt, erhielt jedoch die gewünschte Reaktion, denn es kehrte Ruhe ein. Selten hatte diese animalischen Verhaltensweisen derart gewirkt. Es durch und durch surrealer Moment für den Tiermenschen, der eben noch nie unter seines gleichen gewandelt war. Sofern man sie so bezeichnen konnte oder wollte. Es musste eine weitere Entscheidung her, waren in der Ferne nun neue Stimmen zu hören und die ehemals Gefangenen standen zum aktuellen Zeitpunkt wie auf dem Silbertablett serviert. Mit einer hastigen Bewegung wendete er sich zu Rin um, während sein Gefangener unsanft zu Boden gelassen wurde. „Hört mir zu. Auch wenn es nicht unbedingt perfekt ist, geschweige denn in eurem Interesse aber: wartet hier auf Zahar. Ihr sagtet ihr steht euch nahe und ich kann verstehen, wenn ihr sie keinesfalls zurücklassen wollt. Aber mit so vielen Leuten sind wir eine zu große Zielscheibe. Ich gehe mit dem Rest nach rechts, dort hat sie Stimmen vernommen. Es wird ein Wagnis aber wir haben keine andere Option, wenn wir nicht noch übermannt werden wollen. Allein seid ihr bis dahin besser unterwegs“. Eine ganz und klar unmissverständliche Ansage. Um jedoch auch etwas Emotionalität in sein Verhalten mit einfließen zu lassen, die sich nicht um Wut und Aggression drehten, ließ er seine Gesichtszüge für einen Moment erweichen und so wirkte er eher wie ein Erwachsener, der im Begriff war sein Kind motivational aufzubauen. „Ich hoffe doch, ihr seid nicht weit hinter uns. Wir schaffen es nur gemeinsam“. Für viel mehr bekam er sich nicht überwunden, doch sollte seine Botschaft angekommen sein. Ihre Antwort abwartend, nickte er ihr darauf zu, ehe er den Gefolge zunickte, welche selbstverständlich angespannt gelauscht hatte. Das Lager um seine eigene Person sehnte sich sehr wahrscheinlich nach einer Konfrontation, allerdings würde er die andere und sich Maßregeln müssen, solange die beiden Damen noch in ihrem Rücken waren. Und die Frage war weiterhin: was wollte er hier wirklich noch, außer seiner Freiheit?
In schnellen Schritten und geschlossener Linie eilten die Tierwesen hinter dem Magier her. Ihre Kampfkraft, rein magisch gesehen, war auf ein Drittel reduziert. Und obwohl die Wärter fürs erste keine Gefahr darzustellen schienen, hatten es diese Menschen trotzdem geschafft jeden einzelnen von ihnen gefangen zu nehmen. Vorsicht war geboten. So nah an der Pforte konnte nun auch die feine Nase des Wolfes verschiedene Nuancen wahrnehmen. Neben Essen und dem Geruch von Schweiß, der von vier, vielleicht fünf Personen ausging, war da noch etwas anderes. Der Geruch schien gefühlt aus der Decke zu kommen und es war … war das Regen? Waren das die Geräusche die Zahar von der vermeintlichen Straße wahrgenommen hatte? Sie mussten es einfach probieren. An die stärksten Vertreter der Gruppe richtete er flüsternd das Wort. „Es gilt noch immer was Rin gesagt hatte: Priorität hat die Flucht. Verstanden?“. Zwar begleitet von einem leisen Raunen, akzeptierten die Mitglieder. Damit war der Plan geschmiedet. Er würde die Vorhut machen, das Feuer auf sich ziehen, während der Rest folgte und durch hoffentlich zahlenmäßige Überlegenheit, die Wachen außer Gefecht setzte und den Weg auf ihren Ausgang frei machten. Die Konzentration für potenzielle Magie sammelnd, ergriff er die Türklinke, riss die daran hängende Tür förmlich auf, ehe er in den Raum sprang. Es dauerte nur wenige Sekunden, bis er den Raum so weit sondiert hatte, dass er alles Wichtige gesehen hatte: Vier Wachen an der Zahl, in einer Art Schleuse mit Pausenraum, die damit beschäftigt waren Karten zu spielen. Außer Schlagstöcken und Schlüsseln schienen sie keine Waffe zu besitzen. Und das wichtigste Objekt im Raum: Eine Treppe nach oben. Endlich! Die wenigen Sekunden, die Rownan genutzt hatte, um den Raum zu erfassen, war genug Zeit für die Wächter zu realisieren, wer gerade im Raum stand. So hatten sie zwar Zeit genug, um aufzustehen und nach ihren Waffen zu greifen, doch bis dahin hatte der Magier bereits ihre Körper erfasst und zog, soweit es ihm seine Magie ermöglichte, an ihnen. Ein Kraftakt, welcher der Lupine so noch nie durchgeführt hatte. Es zahlte sich aus. Die Balance der Männer war im Augenblick bestenfalls grenzwertig und so riss er sie förmlich von den Füßen als im selben Zug bereits seine Verstärkung eintraf. Laut war das Handgemenge definitiv aber eben so schnell vorbei mit vier weiteren, bewusstlosen Aufsehern. Im Gang war noch keine Spur von den anderen beiden. „Weiter“ rief er deshalb nach einem Warten und so stiegen sie energisch in Richtung Oberfläche. So hofften alle Beteiligten jedenfalls.
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Gewirkte Zauber:
Attraction TYP: Lost Magic ELEMENT: --- KLASSE: I ART: Support MANAVERBRAUCH: 15 pro Minute (75) MAX. REICHWEITE: 10 Meter SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 2, Manaregeneration Level 2 BESCHREIBUNG: Dieser grundlegende Zauber der Gravitationsmagie ermöglicht es dem Magier nicht lebendige Objekte mittels Magie anzuziehen. Die Stärke und Kraft der Anziehung entspricht der Willenskraft des Anwenders -1 bis zu maximal Level 4. Auf mehrere Objekte kann dieser Zauber in seiner Grundform nicht angewendet werden.
Beherrschung:
Willenskraft Level 4: 15 Meter, zudem lassen sich nun 2 Objekte gleichzeitig manipulieren, die Manakosten fallen pro Objekt an. Willenskraft Level 6: 20 Meter, ab diesem Level lassen sich auch Tiere und Menschen anziehen, nun sind fünf Ogetrennte Objekte möglich. Willenskraft Level 8: 30 Meter, außerdem kann man nun bis zu zehn Gegenstände beeinflussen.
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