Ortsname: Verlassene Bühne Art: Raum Spezielles: Norden – 1. OG Beschreibung: Ein großer offener Raum mit einer steinernen Empore mit einer Tür zur Brücke über das geflutete Kolosseum. Man wird hier das Gefühl nicht los, dass damalige Kämpfer im Kolosseum hier so etwas, wie Pressekonferenzen gegeben haben.
Change Log: Ein zerstörter roboter liegt in der Mitte des Raumes, er schient von enormen Kräften zerrissen worden zu sein.
Number of Statues: 312
No statue would defy me
So you shouldn't either
Zuletzt von Medusa am Di 27 Apr 2021 - 12:45 bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet
Eohl The Sun's Shade
Anmeldedatum : 23.09.14 Anzahl der Beiträge : 1406
Ehrfürchtig trat die Yihwa in das große Theater ein, blickte hinauf in die Sitzreihen, während sie in ihren Augenwinkeln weiterhin die Umgebung über ihre zwei Spiegel überwachte. Sie glaubte, das sanfte Rauschen von Wasser zu hören, sah auf Anhieb allerdings nichts, was darauf hindeutete. Vielleicht kam das von einer der Türen in diesem Saal. Hier war es leider nicht weniger staubig als in dem Raum zuvor, aber wenigstens wirkte das Gestein, aus dem die Säulen und die Empore gemacht waren, weniger mitgenommen. Nicht, dass hier auch noch etwas einstürzte... Das wäre doch viel zu gefährlich für den armen Denniel! „Es ist sicher!“, entwarnte sie die beiden anderen Magier und ließ ihre Spiegel wieder verschwinden, ehe sie zu viel von ihrem Mana verzehrten. Sie musste verfügbar sein, wenn Yuuki sie brauchte. Er musste wissen, dass sie nützlich war!
Wofür man so einen großen Raum wohl gebraucht hatte? Je länger Eohl hier war, desto weniger fühlte es sich an, als hätte man hier vor langer Zeit Schauspiel vorgeführt. Dafür wirkte der Raum einfach zu trist und karg! Natürlich konnte es auch daran liegen, dass die Dekorationen über die Zeit hinweg einfach zerfallen waren. Der Fluss der Zeit konnte grausam sein, brannte alles nieder, was er nicht sehen wollte. In ein paar hundert Jahren würde auch das Gestein dieser Bühne in sich zusammenfallen und nichts übrig lassen außer Schotter, so wie die Säule in der Eingangshalle es bereits erlebt hatte. In ein paar hundert Jahren würde auch von Eohl und ihren Begleitern nicht mehr viel übrig bleiben. Aber hier und jetzt kam es darauf an, mit gebührender Vorsicht diesen Tempel zu erkunden, damit Yuuki und Amelia nicht noch vor ihrer Zeit das Zeitliche segneten...
185 / 225
Der Fluss der Zeit... brennt alle Hoffnung nieder... That odd woman... | Cracked Mirror, Awaken!
Yuuki
Anmeldedatum : 18.08.15 Anzahl der Beiträge : 4718
Aufmerksam beobachtete Yuuki den grünhaarigen Jungen und konnte das Gefühl nicht abschütteln, dass dieser zum ersten Mal eine Trinkflasche oder einen Proviantriegel in den Händen hielt. Dafür stellte sich der Junge nämlich viel zu ungeschickt an, verschüttete das Wasser und brach den Riegel in mehrere Stücke. Dafür war seine Reaktion auf den Regel umso interessanter, denn er schien vom Geschmack hin und weg zu sein, was durchaus ein Lächeln des Rotschopfes hervorrief. Der Grynder nickte bestätigend, als der Junge auf sie zeigte und die entsprechenden Namen nannte, ehe er schließlich auf sich selbst zeigte und sich vorstellte. Scheinbar war die Kommunikation geglückt! *Dionision Elenoscora … so einen Namen habe ich noch nie gehört.* Da war Denniel auf jeden Fall leichter. „Denniel.“, bestätigte der Wüstenmagier mit einem erneuten Nicken, während sich der Junge höflich zum Dank verbeugte. Interessiert folgten rubinrote Augen den Handlungen von Denniel, der sich doch ziemlich schwer damit tat, aufzustehen und dafür erst Hilfe und Halt in der Umgebung suchte. Zunächst schloss er die Augen, dann öffnete er sie wieder, zeigte auf die drei Magier und anschließend auf den Tempel. Yuuki’s Kopf drehte sich, um zu sehen, wohin der Junge zeigte: Überall dahin, wo die Mauern eingefallen, die Säulen umgekippt und die Wandmalereien zerstört worden waren. „Was willst du uns sagen?“, flüsterte der Grynder leise vor sich hin und dachte fieberhaft dafür nach. Es hatte ganz eindeutig etwas mit der Zerstörung des Tempels zu tun, denn alle Orte, auf die er gezeigt hatte, waren vom Zahn der Zeit und der Verwüstung arg mitgenommen worden. Ehe der Rotschopf jedoch seine Vermutung äußern konnte, schaltete sich Eohl in diesem Augenblick ein und „übersetzte“ die Worte des Jungen. Irgendwie klang das alles nicht ganz so stimmig, vor allem man bedachte, dass Eohl eine ganz andere Sprache zu sprechen schien und sie nicht ganz heile da oben war. Aber da er selbst keine bessere Antwort zu bieten hatte, zuckte er mit den Schultern und beließ es dabei. Apropos Schultern – in diesem Augenblick tippte ihn Amelia an und fragte ihn, ob sie den Kleinen behalten dürften, weil er ja so süß sei. Dabei klang das Ganze so, als ob sie hier einen Welpen ohne Besitzer gefunden hatten, den sie mitnehmen wollten. Und natürlich dauerte es nicht lange, ehe die Yihwa auf den Zug aufsprang und Denniel ebenfalls behalten wollte. Wo war er hier nur hineingeraten? Dennoch war es wohl das Beste, wenn sie Denniel nicht alleine hier zurückließen, denn wer konnte schon sagen, was für Gefahren hier lauerten? Und wenn ausgebildete Magier des Spähtrupps verschwunden waren, dann handelte es sich hierbei sicherlich um keinen sicheren Ort für einen Jungen. „Also gut.“, bestätigte Yuuki nickend und gab den Forderungen seiner beiden Begleiterinnen nach. „Es ist wohl das Beste, wenn wir ihn mitnehmen.“ Vielleicht wurden sie dann auch schlauer aus der ganzen Geschichte und was für eine Rolle Denniel in ihr spielte.
Zu Yuuki’s gelinder Überraschung, stellte sich Eohl doch als äußerst nützlich dar, als sie mehrere Spiegel beschwor und diese dazu nutzte, den nächsten Raum zu erkunden. *Das ist wirklich praktisch.* Als Antwort legte der Grynder seine Hand auf die Schulter der Spiegelmagiern und drückte diese bestätigend. Immerhin hatte sie einen wirklich guten Job geleistet und reagierte sehr gut auf positives Feedback. „Das hast du wirklich gut gemacht Eohl! Dann lasst uns jetzt weitergehen.“ Und mit diesen Worten setzte sich die Gruppe – allen voran Eohl und Denniel – in Bewegung und betrat das Theater. Der junge Mann trat durch die Schneise in der Wand und ließ seinen Blick durch diesen neuen Raum schweifen: Es war ein wirklich großer und offener Raum, ausgestattet mit einer steinernen Empore. Während er sich umblickte, trat der junge Mann an den Beiden anderen vorbei und ging tiefer in den Raum. Weiter hinten befand sich der Weg zu einer Brücke und auf der anderen Seite des Raumes eine kleine Tür. Eohl erwies sich indes als zuverlässiges Mitglied der Truppe und überwachte die Umgebung weiterhin mit ihren Spiegeln, ehe sie Entwarnung gab. „Sehr gut, dann können wir uns ja in aller Ruhe hier umschauen.“ Anschließend wandte sich Yuuki wieder an Denniel und blieb vor ihm stehen. Mit seinen Händen zeigte er um sich und anschließend auf die beiden Ausgänge – einerseits die Tür, andererseits auch der Weg zur Brücke und anschließend auf den Jungen. Was dieser wohl zu dem Raum zu sagen hatte?
Auch den drei Pilgern schien etwas daran zu liegen, die Tempelruinen zu erkunden, was Denniel trotz der absurden Situation ein bisschen beruhigte. Man mochte sich nicht ganz verstehen, und fremd war man sich obendrein, aber zumindest schien wirklich keiner der drei etwas mit diesem Alptraum zu tun zu haben. Womit sich erneut die Frage stellte, was hier überhaupt geschehen war. Der Tempel war völlig zerstört, daran gab es keinen Zweifel, doch wirkte er nicht einfach nur kaputt, sondern auch sehr, sehr alt. Soviel Staub, soviel Dreck, da musste entweder eine übernatürliche Macht ihre Hand im Spiel haben, oder Denniel hatte mehr als nur ein paar Tage verschlafen. Das würde zumindest auch seinen etwas angeschlagenen körperlichen Zustand erklären. Vielleicht war er krank gewesen, hatte sogar im Koma gelegen, und das für mehrere Jahre? Doch selbst in diesem Fall musste es doch einen Grund dafür geben, warum die Priesterschaft diesen Ort verlassen und dem Verfall preisgegeben hat. *Und warum man mich hier allein ließ. Dafür muss es eine Erklärung geben.* Eine Erklärung, der der junge Gelehrte auf den Grund gehen würde. Entsprechend entschlossen war er deshalb eigentlich, den Tempel zu erkunden, doch als Eohl ihm die Hand hinhielt um ihn tiefer in das ruinierte Gebäude zu führen, zögerte er. Selbst nicht so ganz sicher wieso, schaute er kurz in das weiche Gesicht der jungen Frau, dann in das hübsche Antlitz ihrer Partnerin Amelia, und schließlich nach unten auf den Boden. Als er im nächsten Moment seinen Kopf wieder hob und zögerlich nach Eohls behandschuhten Fingern griff, waren seine Wangen sichtlich gerötet. Dieser kurze Augenblick der Scham verging jedoch, als zwei glitzernde Spiegel aus dem Nichts erschienen und sich um Eohl zu drehen begannen. Erstaunt sah Denniel dabei zu, wie die Objekte so, als wären sie lebendig, den unauffälligen Gesten von Eohl folgten und einer von ihnen sich sogar geschickt durch die Spalten in einer der Geröllwände schob. Ihrem Tun nach zu urteilen versuchte die Frau wohl mithilfe der Spiegel herauszufinden, was sich hinter dem Hindernis verbarg. „Strunmah.“ Denniel rutschte das Wort ungewollt heraus, und tatsächlich konnte er selbst nicht viel mit dem Begriff anfangen, wie er so darüber nachdachte. Dabei kannte er den Tempel doch eigentlich wie seine Westentasche… Im Moment schienen seine Erinnerungen jedoch wie Fäden so ineinander verschlungen zu sein, dass er zwar einige Enden deutlich erkennen konnte, doch welcher Strang wohin führte, das war Denniel unmöglich zu sagen. Damit hatte der Knabe einen weiteren Grund, den Tempel zu erkunden. Sicher würde ihm der Anblick einiger anderer Räume dabei helfen, seinem Gedächtnis wieder etwas auf die Sprünge zu helfen. Vielleicht wusste er ja sogar schon, was hier passiert war, und hatte es bloß vergessen?
Der alleinige Anblick des nächsten Raums half Denniel jedoch schonmal wenig bei der Rekonstruktion seiner Erinnerungen. Der geräumige Saal schien auf den ersten Blick zwar beeindruckend, doch eine besonders starke Erinnerung schien Denniel nicht mit ihm zu verbinden. Stattdessen verspürte er lediglich dieselbe Traurigkeit, die ihm auch der Anblick der zerstörten Eingangshalle eingeflößt hatte. Wie sich Eohl und er allerdings der alten Bühne näherten, geschah etwas Seltsames. Seit ihrer Ankunft hier hatte er das leise Rauschen von Wasser gehört, doch je länger Denniel dem fernen Flüstern lauschte, desto mehr schien es sich zu verwandeln. Alsbald erinnerte das Geräusch mehr an den leisen Applaus etlicher Menschen, der immer mehr zu einem ohrenbetäubenden Getöse anschwoll. Noch während Denniel sich fragte, wer da wem Beifall klatschte, ließ er Eohls Hand los und stolperte wie im Traum zur Bühne hin. Diese erklomm er überraschend geschickt, stellte sich in ihre Mitte, drehte sich um, öffnete den Mund und… Nichts. Für einen kurzen Augenblick hatte Denniel geglaubt, dass ihm etwas ganz Wichtiges eingefallen wäre, doch das war scheinbar ein Irrtum. Wo eben noch die Hoffnung auf eine schnelle Lösung dieses Rätsel zu erblühen begonnen hatte, war nun nur noch Enttäuschung und ein ungeheurer Schmerz in seiner Brust. Bedrückt ließ Denniel den Kopf hängen. Was auch immer es war, wonach er suchte, war wohl doch nicht hier. Müde schleppte er sich zurück zum Rand der Bühne, sprang von ihr herunter, stolperte fast und hielt sich gerade so an Eohl fest, um nicht schon wieder zu stürzen. Wie schnell das Hiersein dieser Fremden ihm doch ein Trost geworden war…
Ein glückliches Grinsen huschte über das Gesicht der Harper, als selbst ihr steifer Teamleiter zustimmte, dass sie den Jungen mitnehmen würden. Sicherlich hatte Yuuki andere Motive, als Eohl oder Amelia, aber im derzeitigen Moment war das eher weniger relevant. Denniel würde dieses dysfunktionale Team sicherlich wunderbar ergänzen. Immerhin hatten sie den Typen, der versuchte das hier ernst zu nehmen, die mehr als nur leicht verwirrte Eohl, den kleinen Jungen, der nicht einmal richtig kommunizieren konnte und Amelia, die hier gerade mehr Spaß hatte, als bisher in ihrem Leben, einfach, weil sie die Situation nicht allzu ernst nahm. … Also beste Voraussetzungen für, alles eigentlich. Es schien so, als wäre Denniel gerade etwas ruhiger geworden, deswegen nahm sich Amelia vor die Eingangshalle noch weiter zu erkunden. Aus diesem Grund bekam sie auch nicht mit, wie Eohl mit Hilfe ihrer Spiegel den Weg in den nächsten Raum absicherte. Generell hatte Amelia noch gar keine Ahnung, was die anderen magisch so konnten. Es konnte sein, dass Yuuki davon gesprochen hatte, als sie sich in Magnolia begegnet waren, aber wieso sollte Amelia sich Details, wie diese merken? Andererseits hatte Yuuki auch nicht danach gefragt, was die andere konnte. Wusste er das etwa oder war er nur ein unverantwortungsvoller Gruppenführer? Wahrscheinlich ersteres, immerhin hatte Yuuki sich schon steif und regelorientiert verhalten zu Beginn dieses Auftrages. Ganz in ihre Gedanken versunken hätte Amelia beinahe nicht mitbekommen, wie die Gruppe in den nächsten Raum gegangen war. Als letzte schlüpfte sie hinter den anderen weiter in das dunkle Unbekannte. So unbekannt schien es aber nicht zu sein, denn auf den ersten Blick erkannte Amelia, dass es sich bei diesem Raum um ein Theater oder ähnliches handelte. Wurden hier früher Stücke aufgeführt oder Vorträge gehalten? Auch wenn dieser Tempel schon seine besten Tage gesehen hatte, die Pracht alter Zeit war in diesem Raum mehr als nur lebendig. Amelia hatte schon die Eingangshalle für prunkvoll gehalten, aber dieser Raum stellte das nochmal in den Schatten. Auch die Größe überwältigte Amelia deutlich, war in diesem gesamten Gebäude überhaupt ein Raum, der nicht extrem ausladen war? Kein Wunder, dass der Tempel so groß ist, wenn jeder Raum solche Ausmaße besitzt. Langsamen Schrittes ging Amelia an den ersten Sitzreihen vorbei und betrachtete die steinernen Sitzbänke. Wahrscheinlich hatten vor Jahrhunderten weiche Kissen für die Gäste auf den einzelnen Plätzen gelegen, die nun allesamt zerfallen oder gar von Räubern entwendet worden sind. Das Gestein der Bänke fühlte sich kalt und glatt an, als wären die Sitze erst vor kurzem poliert worden. Demonstrativ ließ sich Amelia auf einer der Bänke nieder, als sie bemerkte, wie Denniel auf die Bühne kletterte. Wollte der Junge singen? Es schien fast so, wenn man betrachtete, wie er sich auf der Bühne aufbaute und den Mund öffnete. Nur um ihn sogleich wieder zu schließen. Was war passiert? Denniel wirkte irgendwie enttäuscht, so als hätte er etwas tun wollen, dann aber im letzten Moment Angst bekommen. War er nervös? Vielleicht hat er Lampenfieber? Aber bei einem Publikum aus drei Leuten war das weniger wahrscheinlich. Von dem Gefühl gepackt den Jungen zu trösten, erhob sich Amelia von ihrem Platz und näherte sich der Bühne, welche sie erklomm, indem sie sich mit den Armen darauf abstützte und ihren Körper seitlich auf den Stein schwang. Geschickt erhob sich Amelia vom Grund und musste nur den Halt ihres an der Hüfte befestigten Schwertes, sie hatte aus ihrem Fehler aus Süd Fiore gelernt und wenigstens eine einfache Waffe mitgebracht, prüfen. Alles noch dran, wunderbar. Dann konnte sie ja ihre Aufmerksamkeit Denniel zuwenden. Alles in Ordnung? Die Frage war eher instinktiv, denn schon als sie es aussprach, fiel Amelia ein, dass Denniel sie wohl kaum verstehen würde. Doch der Junge antwortete ihr gar nicht, wie auch, sondern ließ sich wieder von der Bühne fallen und griff nach Eohl. Sie schien für den kleinen Mann ein Pol der Sicherheit zu sein. Nun, wenn Denniel nicht wollte, konnte Amelia wenigstens diese Bühne hier ein wenig untersuchen. Der polierte Fels, aus dem die Bühne geschaffen worden ist, glänzte sogar im schwachen Schein des Lichtes. Einzelne Risse querten die Oberfläche und zeugten davon, dass dieser Ort nicht so neu war, wie es manchmal den Anschein hatte, selbst das qualitativ hochwertige Material schien an seine Grenzen zu kommen. Der hintere Teil der Bühne war noch teilweise von den Resten schwerer, dunkelroter Vorhänge verdeckt, die schon so angefressen aussahen, dass sie wahrscheinlich auseinanderfallen würden, wenn Amelia sie auch nur berührte. Dennoch war die Neugier der Harper groß, daher näherte sie sich einem der Stoffe und hob ihn langsam zur Seite. Überraschenderweise hielt er stand und zerfiel nicht in tausende Fetzen. Was haben wir denn hier?
Manavorrat
170 / 170
Reden ~ Denken ~ Magie
Eohl The Sun's Shade
Anmeldedatum : 23.09.14 Anzahl der Beiträge : 1406
Etwas überrascht sah Eohl dabei zu, wie Denniel sich von ihr löste und mutig die Bühne erklomm. Er hatte ja unbedingt sehen wollen, wie es in dieser Richtung aussah, also machte es wohl Sinn, dass er aufgeregt war. Ihre Augen hielten ihn im Fokus, während er alles andere aufnahm. Erst als Amelia auf ihn zuging und damit wieder in das Blickfeld der Yihwa eindrang, erinnerte sich Eohl daran, dass sie ja nicht nur ihren neuen Schützling, sondern auch eine Freundin dabei hatte. Die Aufmerksam ging aber relativ schnell wieder zu dem Grünschopf zurück, da der beinahe Gefahr lief, von der Bühne zu fallen. Hastig eilte sie hinüber, um ihn zu stützen und ihm zu versichern, dass es keinen Grund zur Sorge gab. „Jeonbu gwaen chan-ha.“ Beruhigend legte sie die Arme um ihn und tätschelte seinen Rücken, während Amelia auf der Bühne, versteckt unter antiken Lumpen, etwas fand, mit dem vermutlich keiner der Anwesenden auf Anhieb etwas anfangen konnte...
Ssrrrrrrrr...
Ein seltsames Summen erfüllte den Raum mit einem Mal und zog die Aufmerksamkeit der Yihwa auf sich. Ihr Griff um den Mönch lockerte sich, als ihr oranges Auge durch den Raum huschte auf der Suche nach der Herkunft dieses irritierenden Klanges. Sie blieb bei der Harper hängen, vor der sich etwas aufbaute; grau, massiv, entfernt humanoid. „... Golem?“ Die Aufteilung des Unterkörpers in zwei Beine hatte dieses Wesen wohl verpasst, aber auch, wenn sein Torso unten in einer Spitze endete, schien es sich ohne Probleme über den Boden zu bewegen. Schwebte es, so wie die Spiegel, die Eohl beschwor? Eine Art magisches Artefakt? Sein Oberkörper war dafür fast schon menschlich, mit breiten Schultern, langen Armen und sogar einem Brustpanzer, der der tatsächlichen Rüstung der Crusaderin von der Form her nicht unähnlich war. Schwer zu sagen, ob das ein zusätzliches Stück oder direkt in die Figur verarbeitet war... Auf jeden Fall waren in die Brust noch zwei Sphären eingearbeitet, die in einer ähnlichen rot-orangen Farbe leuchteten wie die Augen der Yihwa. Alarmiert trat sie einen Schritt zurück, zog Denniel mit sich, ehe sie ihn losließ und sich vor ihn stellte, eine menschliche Barriere zwischen dem Jungen und diesem anorganisch wirkenden Monster. Ohne zu Zögern hob Eohl eine Hand und erschuf in der Luft neben sich eine Spiegelscherbe, die sie schnell packte und mit einem geschickten Sprung den Weg auf die Bühne schaffte, wenige Meter vor dem neu erschienenen Feind. Ihr Blick fokussierte eine der beiden Kugeln, die sahen aus wie Schwachpunkte. Sie schleuderte die Scherbe in die generelle Richtung und fokussierte dann das darin steckende Mana, um das Spiegelstück in gerader Linie als Projektil mitten auf den leuchtenden Punkt zu schmettern... wo es prompt zerschellte und in Glassplittern zu Boden fiel, ohne sichtbaren Schaden zu verursachen. Eohls Augen weiteten sich – das sah irgendwie nicht gut aus. Vor Allem, als sich das Vieh ihr zuwandte und die rechte Kugel hell zu leuchten begann...
Gerade rechtzeitig hüpfte Eohl zurück und verließ damit die Bühne, ehe ein Flammenstrahl die Luft dort versengte, wo sie bis eben gestanden hatte. Mit zwei schnellen Schritten stellte sie sich wieder schützend vor Denniel, während sie überlegte, was sie jetzt tun sollte. Mehr als den einen Angriff hatte sie nicht wirklich... „Denniel! Yuuki-lo gada!“, wies sie den Jungen an und deutete dabei auf den rothaarigen Magier, der den Anführer der Gruppe darstellte. Der würde vermutlich eher dazu in der Lage sein, ihm ordentlichen Schutz zu bieten. Sie selbst wusste gerade nicht, was sie überhaupt gegen dieses Etwas ausrichten konnte, aber sie würde es ganz sicher nicht an einen ihrer Begleiter heranlassen. Ihr Blick ging hinüber zu Amelia, die dem Golem (?) zu Beginn am nächsten gewesen war. „Amelia! Dachy eoss-yo?“, rief sie der Harper zu, ehe sie sich korrigierte. „Äh... alles in Ordnung? Ich mache Unterstützung für dich!“ Eohl würde auf jeden Fall ihr Bestes geben, um ihre neue beste Freundin vor Schaden zu bewahren! In der Luft über ihr bildeten sich zwei weitere Scherben, angriffslustig in Richtung des Feindes gerichtet. Mal sehen, wie sie die erste Herausforderung des Tempels überstehen würden...
165 / 225
Eohls Zauber:
Mirror Shard TYP: Lost Magic ELEMENT: --- KLASSE: I MANAVERBRAUCH: 10 MAX. REICHWEITE: 10 Meter SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 2 BESCHREIBUNG: Bei diesem Zauber erschafft der Magier die scharfkantige Scherbe eines zerbrochenen Spiegels mit einer Länge von etwa 40 cm. Diese Scherbe kann als Projektil auf einen Gegner geschossen werden, wobei ihre Stärke und Geschwindigkeit der Willenskraft des Anwenders -1 entsprechen mit einem Maximum von Level 4. Obwohl alle Kanten der Scherbe scharf sind, kann der Anwender sie in die Hand nehmen und wie ein Messer verwenden, ohne sich daran zu schneiden.
Der Fluss der Zeit... brennt alle Hoffnung nieder... That odd woman... | Cracked Mirror, Awaken!
Yuuki
Anmeldedatum : 18.08.15 Anzahl der Beiträge : 4718
Yuuki ließ seinen Blick durch den großen Raum schweifen und sog alle Eindrücke begierig auf. Es kam schließlich nicht allzu oft vor, dass man die Gelegenheit erhielt, als eine der ersten Personen einen völlig neuen und unbekannten Ort zu erkunden. Dennoch war Vorsicht gebeten und die Nerven des Grynder waren zum Anreißen gespannt! Bisher war ihnen noch nichts Verdächtiges – wenn man mal die Erscheinung von Denniel außer Acht ließ – über den Weg gelaufen, doch es musste einen Grund dafür geben, dass die Kommunikation zum ersten Spähtrupp abgebrochen war. Und da sich keiner in seinem Team wirklich um die Sicherheit scherte, lag es an ihm, für sie alle gleichzeitig vorsichtig zu sein. Langsamen Schrittes wanderte Yuuki durch den theaterförmigen Raum und konnte sich gut vorstellen, dass die Leute hier einst Vorführungen beigewohnt hatten. Doch wie lange mochte so etwas schon her sein? Wenn man sich mal den allgemeinen Zustand des Tempels vor die Augen hielt, dann hatte der Zahn der Zeit einen ganz schönen Einfluss gehabt. *Schwer zu sagen.* Es konnten gut Dutzende Jahre, aber genauso gut Jahrhunderte gewesen sein. Möglicherweise war auch nicht alles der Zeit verschuldet, sondern auch dem Einfluss der Elemente – je nachdem, wo die Insel denn urplötzlich hergekommen war. Der Rotschopf ging davon aus, dass sie am Grund des Meeresboden verweilt hatte und aus irgendeinem Grund wieder aufgetaucht war. Und dieses Rätsel zu lösen war ihre Aufgabe und derer würde er sich mit all seinen Fähigkeiten widmen!
Mit wachsender Besorgnis beobachtete der junge Mann, wie angetan Denniel von Eohl zu sein schien. Das war an und für sich nichts schlimmes, zudem die Spiegelmagierin eine eher gute Person war, lediglich ein wenig geistig zerrüttet. Aber es waren ihre Kontakte zu Royal Crusade, einer dunklen Gilde, die sie gefährlich machten – und das war nicht unbedingt die Art von Kontakten, die der Junge im Leben benötigte. Zweifellos war Amelia’s Charakter ebenfalls fragwürdig, was jedoch eher an ihrer Exzentrik und … verminderten Berührungsangst lag. Viel wichtiger war jedoch, dass es sich bei ihr um eine Runenritterin handelte, dementsprechend also ein viel besserer Kontakt und Umgang für den Grünhaarigen. *Aber darüber kann ich mir ja später den Kopf zerbrechen.*, dachte sich der junge Mann und ließ den Blick erneut durch den Raum schweifen. „Habt ihr irgendetwas gefunden?“, rief er seinen Kollegen zu und überlegte derweil, für welchen Weg sie sich entscheiden sollten. Hätte er diese Frage bloß nicht gestellt! Denn in diesem Augenblick ertönte ein mechanisches Surren, bei dem sich alle Nackenhaare des Grynders aufrichteten, denn er verspürte Gefahr! Unter antiken Lumpen erhob sich eine menschlich anmutende, aber ganz offensichtlich mechanische Konstruktion und erwachte zum Leben. Beinahe anmutig schwebte es auf dem Boden, doch die Aufmerksamkeit des jungen Magiers lagen auf den beiden in der Brust eingearbeiteten Sphären, die in der Farbe von Feuer loderten. So eine Technologie hatte er nie zuvor gesehen, was hatte es damit auf sich? Die Spiegelmagierin schritt gleich zur Tat und feuerte eine Spiegelscheibe auf dieses mechanische Konstrukt ab … welche lediglich zerschellte. Dafür erhielt sie auch sofort eine Antwort, denn das Konstrukt feuerte einen Feuerstrahl auf sie ab, dem sie nur ganz knapp entging! Yuuki indes war in den Kampfmodus gewechselt und bekam nur nebenbei mit, dass sein Name fiel. Er verstand diese komische Sprache nicht, in der Eohl sich mit Denniel unterhielt, doch seinen Namen hatte er rausgehört. Der Magnetismusmagier setzte sich in Bewegung, doch derweil hatte das Konstrukt schon seine Aufmerksamkeit auf die Harper gerichtet und bereitete einen weiteren Feuerstrahl vor. Zu Fuß würde der Rotschopf es niemals rechtzeitig schaffen, also blieb nur noch eine Möglichkeit… „Geomagnetic Levitation!“ Eine Leichtigkeit durchfuhr seinen Körper, als sich das magnetische Feld stabilisiert hatte und es ihm so ermöglichte, vom Boden abzuheben. Diesen Zauber hatte er erst kürzlich gelernt und es würde wohl noch eine Weile vergehen, ehe er ihn auch gemeistert hatte, doch für den Augenblick würde er sicherlich ausreichen. Der Rotschopf hatte keine Zeit, sich diesem faszinierenden und tollen Gefühl des Schwebens hinzugeben, das war für eine Zeit, in der keine Leben auf dem Spiel standen. Schneller, viel schneller, als er für gewöhnlich unterwegs war und die meisten Leute in diesem Raum auch mit ihren Augen folgen konnten, zischte der Grynder durch die Luft, schnappte sich Amelia und zog sie aus der Gefahr. Da, wo sie gerade noch gestanden hatte, explodierte nun ein Flammenstrahl – Rettung in letzter Sekunde sozusagen!
Schnell setzte er die junge Frau neben Eohl ab, sodass die beiden Magierinnen eine Bastion vor Denniel bilden konnten. Vor ihnen stellte sich ein etwa einen Meter über dem Boden schwebender Yuuki diesem metallenen Konstrukt. „Passt auf euch und auf den Jungen auf, ich versuche dieses … Ding derweil auszuschalten.“ Es gab keine Zeit, sich nach dem Wohlbefinden aller zu erkundigen, denn das Konstrukt drehte sich derweil um und schenkte ihnen all ihre Aufmerksamkeit – etwas, worüber sich der junge Mann nicht wirklich freuen konnte. Wie aus dem Nichts machte das Konstrukt einen Satz vorwärts und holte mit einem der metallischen Arme aus, um zuzuschlagen. Der Magnetismusmagier riss ob dieses völlig anderen Verhaltens die Augen kurz überrascht auf, ehe er seiner Intuition nachgab und einen Zauber wirkte. Das Konstrukt schien ganz offensichtlich mechanischer Natur sein, also musste es ja durch und durch von Metall überzogen und damit durch ihn beeinflussbar sein. Soweit zumindest die Theorie! „Magnetic Push!“ Mit der rechten Hand führte Yuuki gleichzeitig eine Bewegung aus und entfesselte das angestaute Mana. Der Effekt war gleich zu sehen, denn dieses mechanische Ding blieb vor ihm stehen, während Hydraulik jaulte und versuchte, sich dieser neuen Kraft zu widersetzen. Dabei näherte sich ihm dieser Wächter – etwas anderes fiel dem jungen Mann in diesem Augenblick nicht ein – Zentimeter um Zentimeter, denn ihr Krafteinsatz war gleichwertig. Mit zusammengebissenen Zähnen versuchte der Rotschopf den Wächter in Schach zu halten, doch womit er nicht gerechnet hatte, waren die Sphären. Diese leuchteten urplötzlich auf und feuerten einen erneuten Feuerstrahl auf ihn ab, sodass er seinen Levitationszauber aufhob, um diesem Angriff auszuweichen. Die Angst vor dem Feuer hatte dazu geführt, dass er dem Angriff zwar entkommen war, aber dafür hatte er seine Kameraden diesem ausgesetzt! Entsetzt und geschockt über sein Verhalten, hoffte er inbrünstig, dass die anderen drei unversehrt waren. In ihm selbst hatten sich Angst und Schock breit gemacht, sodass er unkontrolliert ausschlug. „High Magnetic Control!“ Kaum hatte sich das magnetische Feld gebildet, riss Yuuki seine beiden Arme mit einem Schrei nach vorne, um alles von sich wegzudrücken. Diese magnetische Welle war um ein Vielfaches stärker als sein erster Zauber, sodass auch dieser mechanische Wächter dem nichts mehr entgegenzusetzen hatte und durch den Druck gegen die nächste Wand geschleudert wurde und in mehrere Stücke zerbrach. Da der Grynder den Wirkungsradius nicht kontrolliert hatte, wurde jegliches Metall um ihn herum und welches sich im Raum vor ihm befand – alte Stützträger, metallene Stangen, Kerzenhalter und vieles mehr – ebenfalls aus ihren Verankerungen gerissen und prasselten auf die Wand ein, was die Verwüstung des Raumes sicherlich nicht minderte. Schweren Atems, nach wie vor etwas geschockt und völlig in Sorge, drehte sich der Crimson Sphynx Magier zu seinen Kameraden herum, damit er sich nach ihrem Wohlbefinden erkundigen konnte. „Alles in Ordnung bei euch?“ Sie waren viel zu unvorsichtig gewesen, das hätte auch ganz schnell schief gehen können! Das hier war kein Freizeitpark, hier lauerte Gefahr!
Das schmerzvolle Ziehen in Denniels Brust ließ nur langsam nach. Die Augen geschlossen, eine Hand an Eohls Rüstung gekrallt, gab der Junge sein Bestes, sich an irgendetwas zu erinnern. Nicht nur, was diesen Raum anging, sondern auch den Tempel als solchen und seinen eigenen Platz in ihm. Doch außer denselben zusammenhanglosen Bildern und etlichen kleinen Fetzen an Wissen vermochte Denniel sich noch immer an nichts zu erinnern. Der Junge atmete durch. Vielleicht ging er die Sache ja völlig falsch an. Erinnerungen erzwingen zu wollen war wahrscheinlich der falsche Weg. Womöglich war es besser, den Tempel zunächst so unbefangen und sorgfältig wie möglich zu erkunden, zu warten, ob nicht von selbst die eine oder andere Erinnung zum Vorschein kam, und sich ansonsten auf die logischen Schlüsse zu verlassen, zu denen die vorliegenden Beweise einen brachten. Doch kaum hatte sich Denniel diesen Plan ausgedacht, hörte er zwei Dinge: Da war erstens das Echo der Stimme seines Vaters, die ihm einst etwas ganz ähnliches beigebracht hatte. Die beiden hatten zusammen studiert, hatten in einem großen Raum voller Bücher gesessen und darüber diskutiert, wo denn der Unterschied zwischen Wissen und Glaube war. Allzu intensiv über diese Erinnerung nachzudenken, daran hinderte den Jungen das zweite Geräusch, das er hörte: Ein leises Surren. Über das hintergründige Plätschern in dem großen Saal hörte Denniel dieses merkwürdige Klackern erst, als ihn Eohl bereits von der Bühne weggezerrt und sich schützend vor ihn gestellt hatte. Gleichzeitig spürte er zwar die Furcht der drei Fremden, doch seine Neugier zwang ihn, an Eohl vorbei zur Bühne zu schauen. „Vahlok…?“ Überrascht bewunderte Denniel den alten Hüter, der sich summend aus den Schatten schälte und die drei, nein, vier Eindrinlinge musterte. Für einen wunderbaren, aber viel zu kurzen Moment erfreute sich Denniel an dem Anblick; diese gewaltigen Maschinen hatten ihm schon immer fasziniert, soweit er sich recht erinnerte. Dann aber begann der Hüter auch schon seine ihm erteilte Aufgabe zu erfüllen und die vermeintlichen Eindringlinge zu attackieren, und plötzlich ging alles ganz schnell. Zuerst sprang Eohl nach vorn, Denniel hörte ihre Stimme und ein Klirren, und schon war die junge Frau wieder bei ihm. Während ein heller Strahl über die Bühne fegte, zeigte Eohl dann in eine bestimmte Richtung und nannte Yuukis Namen, doch als Denniel Zeit fand, in ebendiese Richtung zu schauen, war da schon niemand mehr. Stattdessen waren der junge Mann und seine Partnerin Amelia plötzlich einfach… da, ganz in der Nähe von Eohl und Denniel. *Wie…?* Doch es war keine Zeit, Fragen zu stellen. Es folgte ein Angriff des Hüters, der seine mächtigen Arme erhob, um sie auf die kleine Gruppe kümmerlicher Menschen niederfahren zu lassen. Yuuki schrie etwas und hob die Hand, der Arm des Golems wurde langsamer und blieb zitternd in der Luft über der Gruppe stehen. Gefahr. Denniel verstand nicht wirklich, was sich hier gerade abspielte, doch zumindest war ihm klar, dass seine Begleiter und er in Gefahr schwebten. Wie ein Reflex öffnete sich da sein Mund und ein Schwall hastiger Gebete sprudelte über seine Lippen. Keiner der anderen drei Abenteurer, ja nicht einmal Denniel wusste, was für Worte er da von sich gab, doch der Knabe spürte, dass diesmal etwas anders war als zuvor, als er in der Eingangshalle gestürzt war und um Hilfe gebeten hatte. Nein, diesmal spürte Denniel ganz deutlich die schützende Hand der Drachen, die sich um ihn und seine Kameraden legte, genauso wie den leichten Druck hinter seinen Augen, der ihn immer dann überkam, wenn er „richtig“ betete. Schließlich war da auch dieses leichte Schimmern in der Luft… In Erinnerungen versunken bekam Denniel nichts von dem mit, was sich um ihn herum als nächstes zutrug – nicht, dass Yuuki zur Seite auswich und die beiden Frauen und ihn einem sengenden Feuerstrahl überließ; nicht, dass die Flammen den leuchtenden Schleier seines Gebets aufzehrten und weder den beiden Frauen, noch ihm ein Leid zufügten; und auch nicht, dass der junge Rothaarige den Golem mit einer gewaltigen, unsichtbaren Kraft gegen die Rückwand des Saals schleuderte und somit außer Gefecht setzte. Stattdessen ergötzte sich Denniel an der unverhofften neuen Erinnerung, wie er und die anderen Priester des Tempels einst gemeinsam gebetet und gesungen hatten. Das Licht, das ein solcher Chor herbeizurufen in der Lage war… Wahrlich ein Bild für die Götter. Als Denniel kurz darauf aus seinem Tagtraum erwachte, war das erste, was er sah, der zertrümmerte Körper des Hüters. „Vahlok!“, schrie der Knabe da und stürzte nach vorne, direkt auf die Überreste des Beschützers zu. War der Tempel nicht schon verwüstet genug? Musste auch eines der wenigen Dinge, die noch immer funktionierten, unbedingt zerstört werden? Sicher, den drei Fremden konnte er keinen Vorwurf machen, sie hatten sich lediglich verteidigt. Und doch… *Nein. Das hier ist meine Schuld. Hätte ich mich den dreien verständlich machen können… Oder wäre ich nur stärker gewesen, dann…* Denniel sah auf die zertrümmerten Überreste des Hüters hinab, legte die Handinnenflächen zum Gebet aneinander und verbeugte sich. Ein verlorenes Stück Metall, das einsam vor seinen Füßen lag, hob der Junge dabei auf, drückte es an seine Brust und steckte es zu Eohls kleinem Handspiegel in seine Robe. Schließlich atmete Denniel tief durch, wandte sich den drei Fremden zu und schenkte allen ein etwas trauriges, aber tapferes und bestimmtes Lächeln, bevor er sich abermals zum Dank ihnen gegenüber verbeugte.
80 / 100
Denniels Gebet:
Protective Aura I TYP: Elementlose Magie ELEMENT: - KLASSE: I MANAVERBRAUCH: 20 MAX. REICHWEITE: 10 Meter SPEZIELLES: - VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 2, Manaregeneration Level 2 BESCHREIBUNG: Dieser Zauber webt einen feinen Schleier aus Aura um den Anwender, der ihn vor einem einzigen Klasse I Zauber schützen kann. Anschließend löst sich diese Aura auch auf. Diese Aura hält 20 Sekunden an und kann erst 30 Sekunden, nachdem sie abgeklungen ist, erneut gewirkt werden.
Erschrocken machte Amelia einen Satz nach hinten, als sich aus den Resten der alten Vorhänge ein mechanisches Biest erhob, dass auf den ersten Blick einem Kreisel nicht unähnlich war. Ein einzelner angespitzter Fuß schien das mechanische Ungetüm zu tragen, während der Oberkörper deutlich humanoide Merkmale aufwies. Noch im Sprung griff die junge Magierin mit der Hand nach dem Griff ihrer Klinge, ließ dann aber von dieser ab, als sie sich ein genaueres Bild von ihrem Gegner machte. Mit einer simplen Metallwaffe sah Amelia keine Möglichkeit dem Kontrahenten bei zu gehen. Mehr als ein paar Kratzer konnte sie damit sicherlich nicht erzeugen, fehlte ihr doch die übermenschliche Kraft, die manch anderer magisch, begabter Krieger zur Schau tragen konnte. Eine andere Herangehensweise war notwendig. Anders als Amelia ging Eohl da deutlich überzeugter an die Sache heran, erschuf sie doch einen Spiegel, den sie ohne zu zögern auf das Wesen warf und dort regelrecht zum Platze brachte. Interessante Magie, Spiegel sind schon ungewöhnlich. Leider war eine ungewöhnliche Magie nicht in allen Situationen eine nützliche. Denn Amelia zermarterte sich gerade selbst das Gehirn, wie sie mit ihren Talenten oder ihrer Magie gute Unterstützung liefern sollte. Und Unterstützung war jetzt wirklich notwendig, denn das Wesen schien seinen Fokus auf Eohl zu richten, da diese den Angriff initiiert hatte. Zum Glück schaffte es die Liberty Phoenix Magierin auszuweichen, um einem Strahl aus konzertiertem Feuer zu entgehen. Na super. Warum musste es ausgerechnet Feuer sein? Da die Flammen keinen wirklichen festen Körper besaßen war es für Amelia schwierig diese erstarren zu lassen. Erde kein Problem, Wasser, alles war miteinander verbunden, also machbar, aber Feuer. Das hieß nicht, dass es unmöglich für Amelia war mit Feuer fertig zu werden, es machte die ganze Angelegenheit nur unnötig schwerer. Da Eohl nun aus der Reichweite der Maschine entschwunden zu sein schien, wandte sich die Apparition der letzten Person auf der Bühne zu. Leider musste es sich dabei um Amelia handeln. Angespannt sammelte die Harper ihr Mana, um den Moment ab zu passen, an dem sie den Flammenstrahl des Wesens in der Luft erstarren lassen wollte. Doch so weit kam es nicht. Kurz bevor Amelia ihre Magie freiließ spürte sie, wie etwas sie packte und mitriss. Es war der Gruppenleiter, der sie aus dem Zielbereich der Maschine brachte und bei Eohl und dem Jungen absetzte. Oh, das hat er jetzt nicht getan, oder? Der Grynder wusste es noch nicht, aber er hatte gerade hardcore verkackt bei Amelia. Das Mädchen hasste nichts mehr, als wenn andere ihr sagten, was sie zu tun hatte und was Yuuki gerade getan hatte, degradierte Amelia in ihren eigenen Augen zu nicht mehr, als einer „Jungfrau“ in Nöten. Nicht cool, Mister Magnet, nicht cool. Und er sammelte weiter Minuspunkte, indem er nun alleine gegen das Ungetüm antrat. Es kümmerte Amelia wenig, wie viel stärker der Grynder war oder, dass er gerade regelrecht den Boden mit der mechanischen Apparition aufwischte, diese chauvinistische Ader, die er gerade gezeigt hatte, stieß der Harper richtig sauer auf. Wenn sie das hier überstanden, danach sah es auf jeden Fall aus, würde sie Yuuki die Meinung blasen. Der Grynder schien aber auch nicht so unfehlbar zu sein, wie er sich gab, denn ein zweiter Flammenstrahl schien ihn aus dem Konzept zu bringen und veranlasste den Magier dazu auszuweichen, der Attacke aber nun Haus und Hof zu öffnen jene zu treffen, die er ursprünglich hatte schützen wollen. Anfängerfehler. Doch bevor Amelia oder Eohl etwas tun konnten, schien das kleine Grüppchen in einen schimmernden Schleier gehüllt zu werden, der die Flammen auffraß, als wäre nichts geschehen. Verwirrt blickte Amelia zu Eohl, die aber nicht so aussah, als habe sie etwas getan. Erst danach ging der Blick Amelias auf den Jungen, der mit geschlossenen Augen neben ihr stand. Hatte Denniel etwa? Der Junge schien über Magie zu gebieten, das war schon irgendwie eine Überraschung, aber gleichzeitig auch verständlich, wenn man die aktuelle Situation betrachtete. Da war es beinahe nur eine Nebensächlichkeit, dass Yuuki mit seinen magnetischen Kräften den Wächter zerlegte. Aber nur beinahe, denn Amelia spürte, wie urplötzlich eine Kraft an ihrer Klinge zog und die Waffe aus der Scheide an der Hüfte der jungen Frau zog. Die Waffe schien in dieselbe Richtung fliegen zu wollen, in die der Grynder die Apparatur gestoßen hatte. Hastig, damit niemand von der umherfliegenden Klinge verletzt wurde, hob Amelia die Hand und wirkte einen Zauber auf die Waffe. Diese erstarrte ohne Vorwarnung in der Luft und blieb dort kurz reglos hängen. Hastig griff die Magierin ihre Waffe und nahm diese entgegen, als wäre ihr die Waffe von der Luft einfach präsentiert worden, bevor sie weiter auf Yuuki zuging. Ohne Vorwarnung verpasste sie dem Magier eine heftige Ohrfeige und funkelte ihn wütend an. Du Arschloch! Hat dir hier irgendwer gesagt, dass ich deine Hilfe brauche du chauvinistisches Schwein? Glaubst du nicht, dass es einen Grund hat, warum ich bei den Rune Knights bin und ich auf mich selbst aufpassen kann oder musst du dich wegen deines Ego als der strahlende Held inszenieren? Das war hoffentlich deutlich. Amelia wollte nicht bemuttert werden, besonders nicht von jemandem, den sie kaum kannte.
Genutzte Zauber:
Stutter TYP: Lost Magic ELEMENT: --- KLASSE: I MANAVERBRAUCH: 20 pro 10 Sekunden MAX. REICHWEITE: 10 Meter SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 2, Manaregenration Level 2 BESCHREIBUNG: Der Anwender ist in der Lage die Zeit in einem Bereich von der Größe eines Tennisballs einzufrieren, um so Gegenstände kurzzeitig stoppen zu lassen. Der Bereich hält jeden Gegenstand nur für maximal eine halbe Sekunde an, aber das kann schon reichen, um einem geworfenen Stein zu entgehen. Hierbei sei zu beachten, dass immer nur ein Gegenstand angehalten werden kann. Wenn bereits ein Gegenstand gehalten wird, gehen weitere einfach durch den Bereich, als wäre der Zauber nicht gewirkt worden, bis der erste Gegenstand von der Magie wieder freigegeben wird. Sollte ein Zauber oder ein Lebewesen den Bereich berühren, löst sich der Zauber augenblicklich auf. Mehrere Bereiche gleichzeitig sind nicht möglich.
Manavorrat
150 / 170
Reden ~ Denken ~ Magie
Eohl The Sun's Shade
Anmeldedatum : 23.09.14 Anzahl der Beiträge : 1406
Vahlok, hatte Denniel gesagt. Das bedeutete wohl 'Angst'. Der Junge fürchtete sich vor dem Monster, dass die Gruppe bedrohte, und die drei Magier waren die einzigen Personen, die ihn davor beschützen konnten. Während Yuuki damit beschäftigt war, Amelia zurückzuholen und bei den anderen beiden abzustellen, erblickte Eohl wieder das Leuchten von eben auf der Brust des Golems. Über eine der beiden Spiegelscherben, die vor ihr schwebte, erhaschte sie einen Blick hinter sich – da war immer noch Denniel, dem sie doch eigentlich gesagt hatte, dass er sich in Sicherheit bringen sollte. Sich selbst traute die Yihwa zu, dem Feuerstrahl des Biestes auszuweichen, und Amelia und Yuuki sollten auch in der Lage sein, einem so simplen Angriff zu entgehen... aber Denniel war nur ein verwirrtes Kind, offenbar zu eingeschüchtert, um wegzulaufen. Wenn sie jetzt zur Seite lief... dann würde der Junge schwer verletzt werden, wenn er nicht sogar starb.
Das konnte sie nicht zulassen.
Ihre weit aufgerissenen Augen auf die mechanische Bestie gerichtet trat Eohl einen Schritt vor, machte ihren Körper so groß, wie sie nur konnte, und breitete die Arme aus. Als lebender Schild stand sie vor dem Grünschopf, ohne Zögern und Zittern, bereit, die Flammen abzufangen. Sie war kaum größer als er, aber wenn er sich ein wenig zusammenkauerte, sollte das reichen, um die gröbsten Verletzungen von ihm fernzuhalten. Ihr Blick wirkte in diesem Augenblick so leblos wie ihr Gegenüber, ihre Haltung nicht weniger starr und mechanisch. Sie war ein Werkzeug, in diesem Moment ein Schutzschild. Es war egal, wie sehr sie verletzt wurde, solange sie ihren Zweck erfüllte – und aktuell war ihr Zweck der Schutz des Kindes, das sie aufgelesen hatte. Sie durfte nur nicht sterben, aber sie wusste bereits, dass das unmöglich war. Das hier war weder der Ort, noch die Zeit für ihren Tod. Das war nicht das Schicksal, auf dessen Pfad sie wandelte. Selbst wenn ihr ganzer Körper verbrannt und verkohlt wurde, stand bereits fest, dass sie in vielen Jahren lebendig in ihre Heimat zurückkehren würde – dass sie bis zur Revolution von Royal Crusade nicht sterben würde. Komplett und ohne jede Furcht breitete sie sich also vor Denniel aus und machte sich darauf gefasst, von den Flammen gefressen zu werden...
Es war ein Glücksfall, dass sie ihre Augen nicht geschlossen hatte, denn so sah Eohl ein Spektakel, das mit nichts anderem in ihrem Leben vergleichbar war. Das Feuer, das auf sie zuschoss, stoppte wie vor einer Kuppel, begann Stück für Stück, sich aufzulösen. Es sah aus, als würde die Luft um sie herum das Feuer auffressen, es in der Mitte trennen und dann die kleinen Stücke, die flüchten wollten, verfolgen, bis nichts mehr übrig war. Es war ein echtes Wunder, das sie sich nicht erklären konnte! Ihr linkes Auge richtete sich zur Seite, um aus dem Augenwinkel Amelia zu betrachten, doch die wirkte nicht weniger überrascht als sie selbst. Zu Yuukis Magnetismus passte es auch nicht wirklich – er war eher dafür verantwortlich, dass der stählerne Gegner ein gutes Stück zurückgestoßen war. Keiner von beiden hatte sie beschützt... Also hatte wohl das Schicksal selbst entschieden, dass sie von dieser Attacke nicht getroffen werden sollte. „Ah... das Schicksal ist gnädig...“, meinte sie erleichtert und legte dankbar ihre beiden Hände zusammen, als sie plötzlich ein seltsames Gefühl hatte. Ihre Hände bebten, aber nicht vor Furcht. Es fühlte sich an, als würden sie von etwas Anderem bewegt werden... genau wie ihr Brustkorb und ihre Beine. Es dauerte einen Moment, ehe sie realisierte, was los war, als ihr Blick auf den ebenfalls erbebenden Wächter fiel und auf einige Risse in der Wand, dort, wo metallene Lampenhalterungen darin festgemacht worden waren. „Y-YUUKI!“, brüllte sie furchtsam, während ihre Hände hektisch damit begannen, ihre rüstenden Handschuhe zu öffnen und abzuziehen, doch sie hatte gerade mal einen davon abziehen können, als sich ihr Körper bereits in die Luft erhob, zusammen mit dem Monster, gegen das sie gerade erst gekämpft hatte. Hatte Yuuki sie nicht gehört? War er mit dem Gedanken woanders? Warum zur Hölle reagierte er nicht? „Hi-HILFE!“, rief sie panisch, als sie gerade die Schnallen des zweiten Panzerhandschuhs geöffnet hatte und dieser schmerzhaft von ihrem Arm gerissen wurde, begann wild durch die Luft zu wirbeln, wie ihr eigener Körper auch. Der Druck auf ihrer Brust war unglaublich, war es doch der große Brustpanzer, der sie am meisten mit sich zog. Es fühlte sich an, als würde ihr Herz gleich platzen... Verzweifelt bewegten sich ihre flexiblen Arme an ihren Rücken und begannen damit, alle nötigen Scharniere zu öffnen, um ihren Oberkörper von diesem kraftvollen Zug befreien zu können. Das Rüstungsteil löste sich von ihr, doch das laute Geräusch, als es in eine Wand krachte, half nicht dabei, sie zu beruhigen. Sie machte sich daran, noch einen ihrer Stiefel zu lösen, als sie auch schon sah, wie das Metallmonster selbst kraftvoll in eine der Mauern geschleudert wurde, die sich im nächsten Moment auch schon rasend schnell auf die Crusaderin zu bewegte. Der Stiefel schlüpfte von ihrem Fuß, abgezogen von der magischen Kraft, die sie im Griff hielt, doch sie hatte nicht mehr die Zeit, den zweiten ebenfalls loszuwerden. Von Yuukis Kraft mitgerissen zog ihr Fuß sie rasant zurück, und auch, wenn sie ihren Oberkörper durch gezieltes abstoßen mit ihren geschickten Händen davon abhalten konnte, über den steinigen Fußboden geschliffen zu werden, hatte sie nicht die Kraft, irgendetwas gegen den Angriff des Rotschopfes auszurichten. Als sie mit dem Stiefel zuerst auf der Mauer ankam fühlte es sich an, als würde nicht nur ihr Knöchel, sondern ihr gesamter Fuß zertrümmert werden, und der Schock zog sich durch ihren gesamten restlichen Körper. Sie spürte es in jedem ihrer Gliedmaße, war sie doch alles andere als resistent. Einige Sekunden lang baumelte sie mit dem Kopf nach unten an der Wand, bis Yuukis Kraft nachließ und sie wie eine Puppe zu Boden fiel. Regungslos lag sie da, während ihre Augen matter, dunkler, lebloser wurden als sie je einer ihrer Kameraden gesehen hatte. Sie war noch bei Bewusstsein, aber ihr Kopf fuhr sich herunter, um den Schmerz nicht zu spüren. Viel zu sehen gab es für sie ohnehin nicht. Hinter dem roten Schleier, der sich über eines ihrer Augen legten, wirkten Yuukis Sorge, Denniels Verzweiflung und Amelias Wut so unbedeutend. Ihre Lippen bewegten sich, aber kein Ton kam heraus. Sie würde sich schon wieder erheben, aber für den Moment brauchte ihr übel misshandelter Körper eine kurze Ruhepause, um seine wichtigen Funktionen in Gang zu halten. Wie sie dann mit dem Zustand ihres linken Beines umgehen würde... damit befasste sie sich später.
Wer hätte gedacht, dass die größte Gefahr in dieser Ruine der Grynder war, der sie eigentlich hatte beschützen sollen...?
175 / 225
Der Fluss der Zeit... brennt alle Hoffnung nieder... That odd woman... | Cracked Mirror, Awaken!
Yuuki
Anmeldedatum : 18.08.15 Anzahl der Beiträge : 4718
Okay, das war also wirklich gar nicht nach Plan verlaufen. Nach wie vor schwer atmend und wegen der plötzlichen Konfrontation mit dem Feuer geschockt, schaute sich Yuuki in der Halle um und bermerkte erst jetzt die Verwüstung, die er mittels seines Zaubers angerichtet hatte. Nicht nur den Wächter hatte es zerlegt, sondern auch Stützpfeiler, Kerzenhalter, sprich alles Metallische war aus seinem Platz gerissen und gegen die nächste Wand geschleudert worden … also auch Eohl in ihrer metallischen Rüstung! Der Grynder hatte es gar nicht mitbekommen, dass auch sie durch seinen Zauber beeinflusst und weggeschleudert worden war, hatte er doch ihre Rufe nicht vernommen. Beim Anblick ihres leblosen Körpers, bekam er große Augen und sein Herz begann schneller zu schlagen. *Nein, nein, nein, das kann nicht sein. Das muss ein Irrtum sein.* Wie konnte ihm nur so ein rudimentärer Fehler unterlaufen, gerade ihm? Rühmte er sich nicht damit, Teil der Gilde zu sein, die ihre Aufträge professionell und ohne größeres Aufsehen erledigte? Und hier hatte er nicht nur einen antiken Tempel beschädigt, sondern auch noch einem seiner Kameraden Leid hinzugefügt. „E-Eohl.“, stotterte der Rotschopf mit nach wie vor großen Augen von sich, ganz so, al ob er nicht fassen konnte, was sich gerade vor ihm abspielte.
Die Ereignisse überschlugen sich auch sogleich, als plötzlich Amelia zum jungen Mann trat und diesem eine Ohrfeige pfefferte, die es in sich hatte. Yuuki war nach wie vor viel zu geschockt um wirklich zu realisieren, was die Harper da von sich gab, doch in seinen Augen konnte es nur mit seiner dummen Tat zu tun haben, die Eohl in Mitleidenschaft gezogen hatte. Das widersprach allem, für was er für gewöhnlich stand und der Stachel des Versagens saß tief. „E-es tut mir L-leid.“, stammelte der Magnetismusmagier vor sich hin, nach wie vor im Unklaren darüber, was Amelias eigentliches Problem war: Nämlich, dass sie ihn für einen Chauvinisten hielt, der sich in den Vordergrund drängte, um die Frauen zu retten. Also alles, was er für gewöhnlich nicht war. *Wie konnte das nur passieren?* Wie in Trance trat Yuuki an der jungen Frau vorbei und näherte sich der am Boden liegenden Yihwa. Aus den Augenwinkeln heraus sah er, dass sich Denniel zum mechanischen Leibwächter begeben hatte und diesen untersuchte – doch seine Aufmerksamkeit lag voll und ganz bei der dunkelhäutigen Magierin. Seine rubinroten Augen huschten über ihren Körper und eine kleine Welle an Erleichterung überkam ihn, als er merkte, dass sich ihr Brustkorb hob und wieder senkte. Einen Teil ihrer Rüstung hatte sie abgelegt, als sie wohl von seinem Zauber erwischt worden war, für den anderen hatte es leider nicht gereicht. Und jetzt lag sie hier, verletzt, wegen ihm. „Eohl…“, gab der junge Mann leise von sich und kniete sich vor ihr nieder. „Es tut mir so leid, das wollte ich nicht.“ Tja, hohle Worte im Nachhinein, was? Jetzt verschwendete er gar keinen Gedanken daran, dass sie Teil einer dunklen Gilde war und er sich vor ihr hüten musste. Es tat ihm alles einfach nur so Leid und er fühlte sich dermaßen schlecht, dass er sie so verletzt hatte. „Ich bin nicht würdig.“, murmelte der Grynder vor sich hin und vergrub das Gesicht in seinen Händen. Und so wollte er nach seinem Bruder und seinen Eltern suchen? Er war ja eine Gefahr für alle um sich herum! Solange er nicht größere Kontrolle über seine Fähigkeiten erlangte, würde er niemandem helfen können.
Vorsichtig begutachtete Yuuki Eohl und stellte fest, dass sie am Kopf blutete. Bei genauerem Hinsehen erwies es sich glücklicherweise nur als leichte Verletzung, die sich mit einem Verband gut behandeln ließ. Während der Grynder ihr diesen anband, fiel sein Blick jedoch auf ihr linkes Bein, welches sich noch in einer Rüstung befand und ganz und gar nicht gut aussah. Eine erneute Welle der Schuld überkam ihn und der Stachel des Versagens bohrte sich noch tiefer in sein Herz. „Eohl, ich hoffe, dass du mir verzeihen kannst.“, gab der Rotschopf reumütig und schweren Herzens von sich. Dieses kleine Abenteuer würde er sicherlich nicht vergessen und hoffentlich würde er daraus lernen. „Kannst du aufstehen? Ich werde dich unterstützen, so gut ich kann.“, teilte ihr Yuuki mit und setzte ein Lächeln auf – mit mäßigem Erfolg. „Das ist das Mindeste, was ich tun kann…“, fügte er noch hinterher und erhob sich anschließend. „Magnetic Levitation!“ Damit sollte es der Yihwa möglich sein selbst mit ihrem verletzten Bein zu laufen, da sie von seinen Kräften gestützt wurde. Zu den anderen vermied der Grynder jeglichen Blickkontakt, denn er schämte sich viel zu sehr für das, was gerade passiert war. „Es tut mir wirklich Leid.“, teilte er den anderen mit, den Blick nach wie vor auf den Boden gerichtet, während seine Konzentration beim magnetischen Feld um Eohl lag. „Ihr … ihr könnt ruhig voran gehen und ich komme mit Eohl hinterher.“ So, wohin würde sie der weitere Weg wohl führen?
So sehr hatte Denniel der „Tod“ des vielleicht letzten lebenden Dings im Tempel erschüttert, dass er gar nicht mitbekommen hatte, was sich mit seinen Gefährten zugetragen hatte. Als er sich allerdings im Zuge seiner Verbeugung wieder erhob, sah er nicht nur, wie die junge Amelia zu dem Rothaarigen namens Yuuki stürmte und ihm eine schallende Ohrfeige verpasste, bei der sogar Denniel zusammenzuckte. Genauso erstarrte er beim Anblick der scheinbar verletzten Eohl, die schwer mitgenommen wirkte und kaum noch bei Bewusstsein war. Für einen Moment des Schreckens hob Denniel beide Hände vor den Mund und stöhnte, doch schon im nächsten eilte er zu Eohl hinüber und kniete sich in ihre Nähe, um erst ein Stoßgebet zu sprechen und dann die Verletzungen der jungen Frau zu betrachten. Die Heilkunst hatte im Tempel stets einen wichtigen Stellenwert eingenommen. Gerade verletzte oder kranke Pilger suchten hier nach Erlösung, und viele der Priester hatten es als ihre Aufgabe betrachtet, diese Wünsche im Namen der Drachen zu erfüllen. Denniel selbst war jedoch nie ein sonderlich begabter Heiler gewesen, was vor allem großer Nervosität im Angesicht verletzter und leidender Menschen zuzuschreiben war. So war es auch jetzt mit Eohl; die tapfere Kriegerin so schwach zu sehen brachte Denniels sowieso schon flüchtige Gedanken vollends in Unordnung. Dann war da auch schon Yuuki, der sich sofort fachmännisch um die Verletzungen der Frau zu kümmern begann. Denniel wollte dem älteren Jungen zur Hand gehen, stellte sich dabei jedoch denkbar kläglich an. Als zum Beispiel eine Bandage für Eohls Kopf benötigt wurde, riss Denniel ungeschickt am Ärmel seiner Robe, doch zu mehr als einem kleinen Loch in dem festen Stoff fehlte ihm die Kraft. Fest davon überzeugt, dass er doch nur eine Bürde war, zog sich Denniel ein wenig zurück und begnügte sich erneut damit, in hilflose Gebete zu verfallen. *Schon wieder bin ich zu schwach… Schon wieder…* Weder konnte er Eohl helfen, noch verstand er, was Yuuki der angeschlagenen Kriegerin sagte. In seinen Augen lagen zwar Schuld und Scham, aber wieso der junge Mann so fühlte… *Yuuki hat den Hüter mit etwas angegriffen… Und hat dabei wohl auch Eohl… D-das war sicher nur ein Versehen! Aber Amelia, sie war so wütend… Ob sich die drei vielleicht doch nicht so gut verstehen, wie ich zuerst dachte?* Denniel schüttelte den Kopf. *Nein. Dann wäre Yuuki jetzt nicht so niedergeschlagen. Was auch immer da gerade passiert ist, er bereut es zutiefst.* Er schaute zu Eohl, mit deren Verarztung Yuuki mittlerweile fast fertig war. Neugierig schaute Denniel dabei zu, wie der andere Junge zwei Worte sprach und auf Eohl deutete, deren zerschmetterter Körper sich daraufhin sanft in die Luft hob. Irgendetwas war nicht so gelaufen, wie es sich der Rothaarige gedacht hatte – soviel stand für Denniel spätestens jetzt fest. Doch ob Amelia und Eohl selbst die Sache genauso sahen? Etwas ängstlich schielte Denniel zu der gerade noch sehr wütenden jungen Frau hinüber.
95 / 100
„Sprechen“ ~ *Denken* ~ Zauber
Outfit ~ Theme
Zuletzt von Denniel am Di 16 Jun 2020 - 14:43 bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet
In ihrem Zorn hatte Amelia völlig ausgeblendet, dass Eohl und Denniel neben ihr gestanden hatten, als sie daher zu Yuuki herübermarschiert war, hatte sie gar nicht das Schicksal der Yihwa im Kopf gehabt. Himmel, sie hatte gar nicht mitbekommen, dass etwas passiert war. Erst als ihr Ärger durch die kräftige Ohrfeige verraucht war, bemerkte sie den reglosen Körper der anderen Magierin, am Boden liegen. Erschrocken lief sie sofort zu der jungen Eohl herüber und begutachtete die junge Frau eingehend. Sie hatte sich verletzt und Amelia hatte sich viel zu sehr mit ihrer eigenen, kindischen Wut beschäftigt, um das auch nur zu bemerken. Die Schuld nagte an ihr, aber was genau war denn vorgefallen? War es Yuuki gewesen? Immerhin hatte der Crimson Sphynx Magier auch ihr Schwert mit seiner Magie aus der Scheide gezogen. Wenn dem so war, schien es dem Rotschopf wahnsinnig leid zu tun, beinahe verzweifelt untersuchte er den Körper der bewusstlosen Magierin. Schnelles Handeln war notwendig, aber Panik sollte vermieden werden. Dass jetzt auch noch Denniel dazukam, half gerade weniger. Der Junge riss sich sofort einen Teil seiner Robe ab und bot diese als Verbandsersatz an, wie nett von ihm. Und auch praktisch, denn Amelia hatte auf jeden Fall keine Verbandsutensilien dabei. Die Platzwunde am Kopf sollte damit verarztet werden können, ohne das Probleme kurzfristig entstanden. Blieb nur noch eine andere Stelle, das Bein der jungen Frau. Dem ersten Impuls, die Rüstung zu entfernen, widerstand Amelia gerade noch so. Es konnte genauso gut sein, dass das Metall der einzige Grund war, der den Fuß der Yihwa noch beisammenhielt, aber gleichzeitig verhinderte es auch, dass sie einen ordentlichen Blick auf die Verletzung werfen konnten. Es war ein blöder Zwiespalt, was man auch tat, es war nicht das Richtige. Yuuki schien hingegen der Meinung zu sein, dass es gut wäre Eohl zu bewegen, nutzte er wohl etwas Magie, um sie am Bein zu entlasten. Ob das die Richtige Lösung war? Irgendwie bezweifelte Amelia das. Auch, dass Yuuki mit Eohl zurückbleiben wollte saß bei der Harper nicht richtig. Nichts da. Wir bleiben zusammen. Alleine sind wir zu anfällig, was wenn wieder so ein Ding angreift? Ich für mich selbst kann mich verteidigen, aber was ist mit Denniel? Meine Magie ist nicht sonderlich geeignet, um andere zu schützen, jedenfalls nicht auf dem Level, das ich beherrsche. Eohl ist gerade hilflos und du viel zu sehr damit beschäftigt Schuld an allem zu sein. Reiß dich mal zusammen, Anführer! Das letzte Wort sprach die junge Frau nicht mit Respekt, aber noch immer glimmender Wut aus. Er sollte diese Gruppe anführen und ihretwegen, in Maßen, auch beschützen, doch das Bild, das er gerade abgab, war da wenig versprechend. Da die Zeitmagierin gerade aber weniger helfen konnte, die ganze Zeit Contra zu geben war in dieser Situation nicht die beste Lösung, ging sie zu Denniel herüber. Vielleicht wäre es besser, wenn sie dem Jungen etwas Trost spenden würde, Eohl war ja bisher seine Bezugsperson gewesen und das Geschehene konnte durchaus mehr als nur leicht verstörend sein. Sachte legte sie den Arm um den Jungen und zwang sich dazu ihn anzulächeln. Sollte sie etwas sagen? Nur was? Alles wird gut. Ich pass auf dich auf, Denniel. Generischer hätte es nicht sein können und wirklichen Trost würde das kaum spenden, wenn man bedachte, dass der Junge wahrscheinlich nur ein Wort von dem verstand, was Amelia gerade gesagt hatte. Und das war sein Name. Aber Amelia war auch wirklich nicht gut darin mütterlich zu sein oder Trost zu spenden. Sie selbst war ohne Mutter aufgewachsen und ihr Vater war so emotional, wie ein Stück trockenes Treibholz. Vielleicht sollten sie wirklich darüber nachdenken, wohin sie wollten. Nur für Amelia wäre jeder Weg gleich dem nächsten, sie würde sich höchstens verfranzen, aber selbst das empfände sie als nicht zu schlimm, raus käme sie schon irgendwie wieder. Vielleicht konnte Denniel helfen. Sie beugte sich ins Blickfeld des Jungen und deutete dann mit dem Finger auf die Türöffnung neben der Bühne. Da, oder … Nun ließ sie den Finger auf die imposante Doppeltür vor sich wandern, deren rechter Flügel beschädigt war und den Blick auf einen dunklen Raum etwas offenbarte. …da? Wo lang? Vielleicht half es sich darauf zu verlassen, dass Denniel sich ein wenig auszukennen schien, warum auch immer. Wenn er überhaupt verstand, was Amelia von ihm wollte. Falls sie noch länger hier im Tempel mit dem jungen unterwegs waren, sollten sie versuchen ihm eventuell ein paar Worte oder Sätze bei zu bringen? Machte das Sinn?
Manavorrat
160 / 170
Reden ~ Denken ~ Magie
Eohl The Sun's Shade
Anmeldedatum : 23.09.14 Anzahl der Beiträge : 1406
Der Raum war schwarz. Der Raum war grau. Der Raum war rot. „Meine... Augen...“, murmelte Eohl leise, während das Licht des großen Saales wieder zurückkehrte und sie wieder ordentlich zu sehen begann, auch wenn es sich anfühlte, als ob etwas nicht stimmte. Als wären die Farben matter, mit einem leichten Stich von Rot. Ihren Körper spürte sie in diesem Moment überhaupt nicht. Das war vermutlich auch besser so, ansonsten würden die Schmerzen in ihrem linken Fuß sie vermutlich umbringen. Während wieder eine dunkle, orange Färbung in ihre matten Augen zurückkehrte, begannen die Muskeln der Yihwa leicht zu zucken. Gut, sie konnte sich noch bewegen. Dann hatte es sie wohl nicht zu sehr erwischt. Langsam war ihr Kopf auch wieder soweit, nicht nur zu sehen, sondern auch zu erkennen. Das graue Metall des Golems. Direkt vor ihr, das grelle Rot von Yuuki. Dahinter, das sanfte Grün von Denniel. Amelias gemischte Farben waren auf den ersten Blick schwerer zuzuordnen, aber nach einigen Sekunden bekam Eohl auch das hin. Langsam, mit steifen Bewegungen begann sie damit, ihren Körper wieder aufrichten zu wollen, wurde aber in dem Moment gestoppt, als sie ihren Fuß aufstellen und sich hoch stemmen wollte. Die Schmerzen registrierte sie nicht – lediglich die Tatsache, dass ihr Bein unter dem Knie einfach zur Seite abknickte, als sie es belasten wollte. Dieser Teil ihres Körpers funktionierte nicht, war also aktuell wertlos. Kaum hatte sie das realisiert, blickte sie stattdessen auf ihr anderes Bein, das im Gegensatz zu dem Stiefel, der jetzt eher wie eine zerknüllte Konservendose aussah, von nicht mehr als dem Bein ihres Bodysuits und einem dicken Strumpf umgeben war. Darauf konnte sie sich tatsächlich ordentlich stellen... sehr gut. Interessanterweise kostete es sie auch keine Mühe, ihr linkes Bein in der Luft zu halten, nachdem sie aufgestanden war. Als würde es von selbst schweben... Sie blickte hinüber zu Yuuki. Das musste seine Kraft sein. „Danke...“, meinte sie ruhig, während sie ihn aus ihren großen, leeren Augen anstarrte. Mehr als zuvor wirkte sie, als wären ihre Gedanken nicht in der gleichen Welt wie ihr Körper und ihre Kameraden, aber trotzdem nahm sie mehr Details auf als zuvor. Sie war in einem Zustand völliger Ruhe, getrennt von aller Aufregung und Neugier, die sie bisher gezeigt hatte. Eine leere Hülle ohne jede Ausstrahlung. Sie hob ihren rechten Fuß, um einen Schritt nach vorne zu machen, und fiel in sich zusammen wie eine Puppe, deren Fäden abgeschnitten wurden. „... Ah“, meinte sie, als sie so auf dem Boden lag. Auch wenn ihr Fuß nicht auf dem Boden auftrat, war ihr linkes Bein nicht in der Lage, die nötige Körperspannung aufzubauen, um sie in der Luft zu halten. Sie brauchte eine Stütze, eine Art Krücke, um sich vorwärts bewegen zu können, und sah sich nach etwas um, das sie dafür nutzen konnte.
„... Yuu... kii...“
Wieder setzte ihr rechter Fuß auf dem Boden auf und drückte ihren Körper zurück nach oben, sodass sie nach vorne fallen und ihre Arme um den Hals des Grynders wickeln konnte. So dicht an ihm, konnte er direkt in ihre kalten Augen sehen, und sie konnte seinen Duft wahrnehmen. Er roch nach Furcht. Wie jemand, der sich Mühe gab, einen guten Geruch zu tragen, aber dessen Schweiß es ruiniert hatte. War er nervös? Angestrengt? Oder tatsächlich ängstlich? Vielleicht war er es auch nicht gewohnt, eine Frau so dicht an sich zu spüren. Dadurch, dass sie ihre Rüstungsteile abgelegt hatte, konnte er ihre Körperwärme und ihre weiche Haut direkt fühlen. Apropos... Eine Hand vom Körper ihrer Krücke lösend, deutete Eohl auf die eingedellten, schwarzen Metallreste, die sie einst am Körper getragen hatte. „Yuuki... nimm... Eohls Rüstung...“ Die konnte sie nicht einfach liegen lassen. Die Rüstung gehörte so sehr zu Eohls Identität wie der Rest ihres Körpers. Als Magnet eignete sich der Grynder ideal dafür, ihre Sachen zu tragen. Und wenn er sich so unsicher fühlte, wie er gerade duftete, dann dürfte er ihr auch als Werkzeug dienen, obwohl sie selbst eins war. Es war ein gegenseitiges, gleichberechtigtes Ausnutzen. Das einzige Problem dieser Konstellation war, dass die Yihwa nicht wirklich bestimmen konnte, in welche Richtung sie sich bewegen wollte, aber das war schon in Ordnung. Für sie machte es ohnehin keinen Unterschied, wohin sie gehen würden. Eohl war nur hier, um ihre Aufgabe zu erfüllen...
» Crocus Lotus Mo 18 Nov 2024 - 23:17 von Sirviente
Disclaimer
Das Forum wurde für die Nutzung der Desktopversion von Firefox und Chrome optimiert. Es kann in der mobilen Version oder in anderen Browsern zu Darstellungsfehlern kommen. Sollte euch ein Fehler auffallen, meldet euch bitte direkt bei @Medusa.