Ortsname: Waldbach bei Magnolia Art: Freiraum Spezielles: --- Beschreibung: In der Nähe Magnolias findet sich ein ruhiges Waldgebiet, das dazu einlädt zu wandern oder einfach die unberührte Natur zu genießen. Um den Mischwald so unberührt, wie möglich zu erhalten, wurden nur wenige Wege angelegt, daher gibt es in diesem Forst so einige Stellen, an die sich so gut wie niemand verirrt. Besonders die Quelle eines kleinen Baches ist ein beliebter Ort um sich zu entspannen, wenn man denn in der Lage ist sie zu finden. Würde man dem Lauf des Gewässers folgen, landet man nach einer halben Stunde Fußmarsch am Kanal Magnolias, denn dort ergießt sich der Bach in das größere Gewässer.
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Kazuya Taizu
What lies beyond the ocean?
Reden ~ Denken ~ Magie
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Aska Dämonentöterin
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[5] Während die beiden entschlossenen Magierinnen nebeneinander hergingen, gab es keinerlei Probleme, Gesprächsthemen zu finden. Ein Glück, dass zwei offene Persönlichkeiten aufeinander getroffen sind! Nachdenklich kratzte sich Aska kurz die Wange, woraufhin sie Zahar antwortete: „Ich war wirklich bereits an vielen Orten.. Es ist nur so, dass mein Gefährte mir nie deren Namen nennen konnte. Ich weiß gar nicht, wo ich überall war. Ich erinnere mich an sehr heiße Gebiete, aber auch an Berge. Oh! Und ich war am Meer, das war am besten!“, endete Aska begeistert und erinnerte sich gerne an diese einzigartige Meeresluft zurück. Dieser salzige, frische Duft.. Sie musste zurück an diesen Ort! Nur.. wo war das Meer? Aufmerksam lauschte sie den Worten Zaras, welche gerade offenbarte, dass sie vor ihrem Leben in Magnolia Town nur Zuhause gesessen hatte. Dementsprechend wusste die Jüngere nicht viel über das Bereisen der Welt. Mag sein, dass sie etwas verpasst hatte, aber dafür war sie Zuhause gewesen.. Ein Hauch von Trauer überkam Aska plötzlich, ihr Herz wurde schwer. Noch lieber als ans Meer würde sie zu ihren Eltern gehen. Doch wo sollte das sein? Sie wusste es einfach nicht. Aska würde Zahar aber niemals an ihrer Trauer teilhaben lassen, sie konnte niemandem solch persönliche Gedanken und Gefühle zeigen. Daher stellte sie ihr schnell Gegenfragen, um sich von der Traurigkeit abzulenken: „Du bist nur Zuhause gewesen? War dir das nicht langweilig? Und woher stammst du eigentlich?“ Zahar wusste bestimmt, wo ihre Heimat lag. Sie konnte sich glücklich schätzen! Ein Leben zuhause zu verbringen war sicherlich nicht langweilig, sondern ein Geschenk. Aber Aska hatte es dennoch so formuliert, denn als Auserwählte war es ihre Aufgabe, die Welt zu bereisen um Dämonen zu finden und zu vernichten. Sie wollte, dass jeder bemerkte, wie tapfer und heldenhaft sie war!
Der Waldrand lag direkt vor den beiden jungen Damen, schon bald wären sie zwischen den Tannen und Laubbäumen verschwunden. Als Zara erklärte, dass Gifte ihre Spezi- äh, Stärke waren, wurde die Blondine hellhörig. Hatte sich dieses Mädchen etwa diesbezüglich belesen? Nein, es musste etwas anderes sein. Wie konnte Zahar beispielsweise behaupten, dass Schwefel einen leckeren Geruch hätte? Das Zeug stank wie faule Eier! Sie schien Gerüche völlig anders wahrzunehmen. Aber es war ein wichtiger Hinweis, dass das Reptilienmädchen den Duft giftiger Pflanzen damit verglich. Sollte Aska das als Hilfestellung nutzen, wenn sie die Kräuter prüfte?
„Wie bitte?“, stieß Aska hervor, als Zahar erneut behauptete, das giftige Zeug einfach vertilgen zu können. Das war so.. verquer! Dem musste sie nun einfach auf den Grund gehen! „Zahar, du darfst es mir nicht verübeln, aber ich muss dich wirklich fragen, woher du diese einzigartigen Eigenschaften haben sollst? Liegt es an deinem Volk? Ist das bei euch weit verbreitet? Wie nennt ihr euch eigentlich?“ Aska wüsste nicht, warum solche Fragen unangemessen sein sollte. Zahar sah ja eindeutig anders aus, als die Menschen. Da durfte man doch nachfragen, oder?
Immer wieder blickte Aska in die Karte, damit sie sich nicht verlaufen würden. Sie hatte Dank Fenrir gelernt, Landkarten zu lesen. Dumm nur, dass sie nie auf die Namen der Orte geachtet hatte, sondern nur auf die Routen. Nach einer kleinen Wanderung durch den Wald konnten sie bereits das angenehme Plätschern des Baches hören. Sie waren also richtig! Nicht mehr lange und die Kräutersuche konnte offiziell beginnen! Aska seufzte geschafft von all den Diskussionen über Gift. „Eines ist jedenfalls sicher: Mir bekommen Gifte absolut nicht.“ Das würde die Devilslayerin noch am eigenen Leib erfahren.
„Berge... und Meer...“ Mit vor Staunen offenem Mund sah Zahar zu ihrer Begleiterin auf. Sie kannte ja quasi die ganze Welt! „Davon hab ich gehört, glaube ich... aber ich kann mir das gar nicht vorstellen. Berge sind wie Riesen aus Stein, richtig?“ Mit vor Neugier glitzernden Augen grinste sie. „Aber ich mag heiße Orte! Ich war immer glücklich, wenn Vater mir die Heizlampe angemacht hat!“ Apropos Vater... Zahar war nicht die einzige, die Fragen stellte. Aska wollte auch mehr über ihre Herkunft wissen, was echt lieb war, aber im Gegensatz zu der erfahrenen Magierin hatte das junge Mädchen leider nicht viel zu erzählen. „... ich denke, es war manchmal langweilig, ja“, meinte sie etwas weniger energetisch und blickte hinab auf das feuchte Gras, auf dem die beiden gerade gingen. „Aber ich mochte es. Vater und die Schlangen haben mir viele Geschichten erzählt, und ich hatte viele Spielsachen. Ich bin nirgendwo hingegangen, aber ich musste auch nicht. Vater hat sich um alles gekümmert...“ Ein bittersüßes Lächeln schlich sich auf ihre Lippen, und sie blickte wieder auf zu Aska. „Sie haben mich immer Prinzessin genannt...“ Ein Moment der Stille kehrte ein. Zahar versuchte, nicht viel an ihr Heim zu denken. Das tat ziemlich weh, ihr Verlust war schließlich noch sehr frisch. Vor nicht einmal einem Monat hatte sie in ihrer Kammer auf dem Tisch gelegen, und jetzt auf einmal war die Welt komplett anders. Sie kannte mehr als das Innere einer Hütte, mehr als einen Menschen und hatte auf einmal Aufgaben. Fairy Tail war unheimlich verständnisvoll, aber wenn sie bei der Gilde bleiben wollte, dann konnte sie nicht den ganzen Tag herum sitzen, wie sie es bisher immer hatte machen sollen. Deswegen war sie hier draußen, mit Aska. „Ich weiß nicht so richtig, wo ich herkomme, aber es war eine Art Wald... ein Sumpf? Nicht weit weg, hat Mareo gesagt.“ Ihre Schweifspitze tippte nachdenklich auf den Boden. „Vielleicht... guck ich es mir mal an. In ein paar Jahren.“ Wenn sie keine Angst mehr davor hatte...
Während sich der Duft von Feldern näherte, waren die beiden jungen Damen noch beim Thema Gift. Zahars Nase zuckte ein paar Mal unwillkürlich, als sie den Duft von Gras wahrnahm. Gras war... interessant. Es hatte einen starken Eigengeruch, und nicht gerade einen leckeren, aber auch keinen Schlechten. Für Grünzeug war es ziemlich angenehm, auch wenn es dem Mädchen nicht schmeckte. „Mein Volk... sind die Lizardmen, richtig?“ So richtig sicher klang Zahar nicht, aber das war ihr zumindest gesagt worden. „Ich kannte immer nur Vater, und der war ein Mensch, so wie du. Aber er meinte auch, das Gift liegt mir im Blut. Er war allergisch gegen Gift, also kommt es vermutlich von meiner Mutter.“ Den Kopf in den Nacken legend blickte sie hinauf in die Wolken. Jetzt, wo sie darüber nachdachte... „Als ich klein war, bin ich mal krank geworden, wegen einem starken Gift. Das ist aber lange her. Vater hat viel mit mir geübt. Er wusste immer ganz viel über Gift! Die Schlangen auch, die haben mir viel beigebracht. Jetzt kann ich eigentlich alles Essen. Außer Salat. Salat ist eklig!“ Demonstrativ klopfte ihr Schweif bei ihrer Aussage einmal auf den Boden und sie verschränkte die Arme. Sie mochte keinen Salat! Wer mochte den schon? Lange konnte sie diese Schnute aber nicht ziehen, denn ihr wurde schnell klar, wie kindisch das klingen musste, und sie lachte los, hielt sich ihr kleines Bäuchlein. Kichernd zwinkerte sie Aska zu. „Salat ist echt eklig.“
Als sich die beiden dem plätschernden Geräusch eines Gewässers näherten, geriet der Bach so langsam in Sichtweite, umgeben von jeder Menge Grünzeug. Also offensichtlich das ideale Umfeld für ihre Suche! Die verschiedenen Düfte unterschiedlichster Pflanzen, von dem schneidenden Gestank von Blumen bis hin zu der sanft angenehmen Note von Efeu, drangen durch die Luft, deutlich spürbar für eine Slayerin wie Zahar. Ohne groß zu Zögern ließ sich das Mädchen nach vorne fallen, landete auf Händen und Füßen, um auf Bodenhöhe zu schnüffeln. „Ich denke, wir sind richtig“, meinte sie nach ein paar Momenten und stieß sich wieder ab, sodass sie geschickt zurück auf beide Beine kam. Anstatt auf ihren eigenen Zettel zu gucken, näherte sie sich Aska, um mit ihr zusammen nachschauen zu können. „Was genau suchen wir hier? Steht da vielleicht was über den Geruch?“
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[6] Zahar und Aska hatten eine enorm unterschiedliche Lebensgeschichte, die nicht ähnlicher hätte sein können. Neugierig verfolgte die ehrgeizige Heldin den Worten ihrer Partnerin und musterte sie dabei immer wieder unauffällig. Eine Prinzessin, die sich über Heizlampen freute und mit Schlangen sprach, während ihr Vater sich um alles kümmerte. Ohne Zweifel war Zahar nach Fenrir die wohl faszinierendste Persönlichkeit, welche Aska bisher kennengelernt hat. Und die dunkelblonde Magierin spürte plötzlich ein Gefühl in sich aufkommen, welches sie nicht erwartet hätte: Es war ein Hauch von Verbundenheit, dass Zahar ebenfalls nicht genau wusste, wo ihre Heimat eigentlich lag. Aber immerhin hatte sie einen Anhaltspunkt, indem ihr jemand gesagt hatte, es sei nicht weit weg. Wald oder Sumpf? Tze, naja! Wer auch immer dieser Mareo war, er sollte sich wohl ein wenig genauer ausdrücken. Ein Glück, dass Zahar heute auf Aska getroffen war! „Mit einem Kartographen hast du es bei diesem Mareo wohl nicht zu tun! Aber mach dir keine Sorgen, Zara! Ich muss sowieso jeden Winkel dieser Welt aufsuchen, aus diesem Grund werde ich dich zu gegebener Zeit gerne bei deiner Heimreise begleiten, wenn du das möchtest.“, schlug die selbst ernannte Dämonenjägerin vor und blickte erwartungsvoll zu Zahar. Doch irgendwie wirkte die Jüngere plötzlich recht nachdenklich, weswegen Aska das Bedürfnis verspürte, sie ein wenig aufzuheitern. Auf ihre Art, versteht sich. „Zara, ich wurde zu der Gilde geschickt, um neue Aufgaben zu bekommen und die Vergangenheit ruhen zu lassen. Ich gebe zu, dass das nicht vollkommen möglich ist, aber es wäre auch für dich ein Anfang.“ Dann grinste sie das liebenswürdige Mädchen an und streckte den Daumen nach oben. „Und wenn ich irgendwann wieder an einen Strand gehe, dann werde ich dir Bescheid geben! Glaub mir, du wirst genauso begeistert sein wie ich!“
Doch ihre Antworten reichten nicht aus, um die Person und das Wesen Zahars zu erklären.. Ihr Vater übte mit ihr, war ein Mensch und allergisch gegen Gift. Verständlich! Ihre Mutter hingegen schien ebenfalls das Gift ertragen zu können, wie Zahar - daher auch die Gattung der Lizardmen, soweit so gut. Was genau es mit den Schlagen auf sich hatte, wusste Aska nicht. Aber sie wollte auch nicht mehr nachfragen. Zahar sollte nicht das Gefühl bekommen, sich in einem Verhör zu befinden. Wobei Aska schon ziemlich neugierig gewesen wäre.. aber alles zu seiner Zeit! Und als das Mädchen sich kichernd den Bauch hielt und mitteilte, dass Salat eklig wäre, fühlte sich die Blondine in ihrem Beschluss, ihre Fragen sein zu lassen, bestätigt. Es wäre wichtiger, dieser kleinen Magierin zu vermitteln, dass sie okay ist. „Ich mag Salat! Aber ich war auch noch nie wählerisch! Was reif war, wurde gegessen.“ Viele Jahre täglich hatte die kleine Aska damals die Bauern bei Nacht bestohlen, indem sie sich von den Erträgen derer Gärten und Felder ernährte.
Sie hatten ihr Ziel also erreicht! Tatsächlich roch es an diesem Ort intensiver nach Kräutern, als im restlichen Wald. Neben dem Plätschern des Baches war dies wohl das ultimative Zeichen, richtig zu sein. Aska musste sich ein Lachen verkneifen, als Zahar sich wie ein Hund auf alle Viere begab und umher schnüffelte. Das war ein lustiger Anblick! In der Zwischenzeit kramte die Ältere nach den Skizzen und Beschreibungen der Kräuter. Als sie diese zur Hand hatte, warf sie einen Blick darauf. Es störte die Blondine nicht, dass Zahar bei ihr mit rein guckte. Sie hielt das Papier ein wenig weiter runter, damit sie auch gut sehen konnte. Allerdings stieg, neben ihrem starken, süßlichen Duft, auf wieder diese andere Note Zahars in Askas Nase. Es war unangenehm und löste sogar ein ganz, ganz leichtes Gefühl von Angriffslust in ihr aus. Nicht Zahar gegenüber, sondern eher allgemein. Manchmal glaubte Aska, die natürlichen Jagdinstinkte Fenrirs (welcher ja sehr wolfsähnlich war) übernommen zu haben. Anscheinend kamen die ab und an mal auf, doch Aska konnte das leicht wieder regulieren. Das ist kein Grund zur Sorge, denn eine glänzende Heldin wie sie konnte sich solch niederer Instinkte mit Leichtigkeit erheben.
„Hier steht, dass die Blätter dieser Pflanze einen nussigen Duft haben.. Sie sind rund und hängen, der Stängel ist sehr dünn. Oh! Und man sollte sie keinesfalls mit der hier verwechseln!“, Aska zeigte auf ein anderes Papier, „Die ist richtig giftig!“ Sie gab Zahar beide Zeichnungen und Beschreibungen (ohne zu ahnen, dass sie ja gar nicht lesen konnte) und sah sich dann die nächsten Seiten an. Die Kräuter, welche die Blondine suchen würde, hatten spitze Blätter und verströmten einen frischen, zitronigen Duft. Das konnte ja nicht so schwer sein! Immerhin hatte auch Aska eine sehr feine Nase.
Die Magierin folgte also ihrem Geruchssinn, wechselte zwei, drei Mal die Richtung und fand schließlich am Bachufer, wonach sie suchte. Aska roch daran, inspizierte die Pflanze genau und meinte, die richtige erwischt zu haben. Sie rupfte die ersten Exemplare ab und legte sie sich über den Unterarm. Welcher allerdings sehr schnell stark zu jucken und zu brennen begann. Fragend sah Aska zur unangenehmen Stelle und musste feststellen, dass sich da bereits ein Ausschlag gebildet hatte. Schnell wischte sie die falschen Kräuter von ihrem Arm und hielt diesen ins Wasser, gefolgt von der ebenfalls befleckten Hand. Das bescherte wenigstens für den Moment lang etwas Linderung.. Oh verdammt! Wie konnte ihr dieser Fehler passieren?! Und hoffentlich bemerkte Zahar davon nichts.. das wäre so peinlich! Die Licht-Devilslayerin war die Auserwählte, eine Heldin! Niemand sollte sehen, dass ihr bei einer solchen Banalität ein Fehler passiert war.. Aber so, wie Aska gerade am Ufer hing, war es schon auffällig. Schnell setzte sie sich wieder auf und kramte die Unterlagen durch. Und natürlich, da war die Seite: „Nicht zu verwechseln mit ... Löst Hautreizungen aus ... “ Wie konnte Aska nur so unaufmerksam gewesen sein?!
Die Vergangenheit ruhen lassen... Zahar nickte leicht, aber konnte nicht wirklich Worte dazu herausbringen. Das wollte sie auch, wollte sich einfach darauf konzentrieren, ihr neues Leben zu genießen und keine Angst vor dem haben zu müssen, was sie verfolgte... Es klang so, als hätte Aska ein ähnliches Problem. Etwas in ihrem Leben, das sie loswerden musste, um glücklich zu sein. Aber selbst Zahar war taktvoll genug, um nicht weiter nachzuhaken. Stattdessen reagierte sie mit einem entschieden strahlenden Lächeln auf die Versuche der van der Velden, sie aufzuheitern. „Mit dir reisen macht bestimmt Spaß!“, meinte sie fröhlich und ehrlich. An der Seite von Aska hatte sie auch gar keine Angst davor, außerhalb der Mauern des Dorfes zu sein. „Ich freu mich schon!“
Nun war aber die Zeit gekommen, um ihren Einsatz für die Quest zu zeigen! Sie hatten das krautreiche Ufer erreicht und konnten sich daran machen, die Düfte zu sammeln, die sich das Badehaus wünschte. Aska traute ihr sogar zu, sich ganz alleine auf die Suche nach einem zu machen, und das schon auf ihrer ersten Quest! „Jawohl! Ich hol sie!“, rief Zahar hochmotiviert und salutierte mit ihrem niedlichen Ärmchen, ehe sie sich wieder auf alle Viere stürzte und durch die Gräser zu schnuppern begann. Das Kraut roch nussig, hatte Aska gesagt. Damit konnte die Naga etwas anfangen! Es war tatsächlich schwieriger als erwartet, bei der Vielzahl an Düften, die sich über die Wiese zogen, einen bestimmten zu Orten, aber nachdem der grüne Körper der Echse ein Stück weit durch das Gras gewandert war, hatte sie so langsam eine Spur gefunden. Ja, das war definitiv der Geruch von Nüssen! Je näher sie dem Ziel kam, desto intensiver wurde der Duft, bis sie sich vor einem großen Strauch wiederfand, aus dem die Aura von Nüssen geradezu herauszuströmen schien. Interessant... Das Kraut hatte so ausgesehen, als würde es direkt am Boden wachsen, aber ihre Nase führte sie definitiv zu den Ästen des Strauches. Neugierig legte das Mädchen seine Hände an das Gestrüpp und warf einen Blick hinein. „... Haselnüsse.“ Ja, das waren definitiv Haselnüsse. Zahar zupfte ein paar davon aus dem Busch und sah sie prüfend an. Kein Wunder, dass der Geruch nach Nüssen hier so intensiv war. Nach kurzem überlegen warf sich das Mädchen eine der Nüsse samt Schale in den Mund und blickte sich um, schnupperte noch einmal. So funktionierte das nicht... Wenn sie versuchte, sich am Aroma von Nüssen zu orientieren, würde sie immer wieder hier ankommen. Der Duft war einfach so stark... Nachdenklich sah sie sich an dem Ufer um, überlegte, wie sie sich jetzt am besten orientierte, als ihr Aska ins Auge fiel. Die saß gerade am Wasser und guckte sich nochmal die Papiere an... „Aska? Alles in Ordnung?“, rief Zahar über die Distanz und winkte ihr zu. „Ich hab Nüsse gefunden! Die Kräuter sind bestimmt in der Nähe!“ Eine zweite Haselnuss zwischen ihren scharfen Zähnen knackend, scannte sie die Umgebung nach einem Zeichen der Pflanze, die sie gerade jagte. Wenn Aska ihre Hilfe brauchte, war sie natürlich zur Stelle... ansonsten würde sie aber nicht aufhören, ihr eigenes Ziel zu verfolgen!
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[7] Das kühle Nass des Baches schaffte es, die brennenden, juckenden Hautstellen ein wenig zu lindern. Den Rest müsste wohl oder übel die Zeit übernehmen, während es Askas Aufgabe wäre, dem Drang zu kratzen möglichst zu widerstehen. Während sie missmutig noch einmal ihre Papiere durchging, hörte sie Zahar fragen, ob denn alles in Ordnung sei. Die Blondine grummelte unverständliche Worte vor sich hin. Die hatte ja gut reden! Wahrscheinlich konnte sie das Wort „Hautausschlag“ nicht mal buchstabieren, so wenig kam sie mit solchen Problemen in Berührung.. Es nervte Aska, dass sie so.. verletzlich war! Warum konnte sie nicht auch eine zusätzliche Abstammung haben?! Als Mensch war man so.. ausgeliefert! Doch als Zara winkend von Nüssen sprach und der Überzeugung war, dass die nussig duftenden Kräuter dementsprechend ganz in der Nähe sein mussten, verflog der Neid wieder und Askas Miene hellte sich unweigerlich auf. Das war nicht fair von der Älteren gewesen. Sie winkte Zara zurück und entgegnete lächelnd: „Du machst das bestimmt gut!“ Und das meinte sie ja auch so. Die Blondine schämte sich beinahe dafür, Zahar einen Moment lang Missgunst entgegen gebracht zu haben. Doch nun sollte sie sich wieder auf ihre Aufgabe konzentrieren!
Aska nutzte ihr feines Näschen ebenfalls und meinte, einige Zeit nach dem ersten Fehlversuch, das richtige Kraut gefunden zu haben. Sie roch daran, verglich es mit den Bildern und Beschreibungen und war sich dann ziemlich sicher, die richtige Pflanze gefunden zu haben. Doch bevor sie mit der Ernte beginnen würde, war die Geheimwaffe der Quest gefragt! „Zara?“, rief die Blondine also nach ihrer Partnerin, um auch kein Risiko mehr einzugehen. „Ich glaube, ich habe die richtigen Kräuter gefunden!“, begann sie ihr Anliegen zu erklären und versuchte die Hautreizung an ihrem linken Arm irgendwie zu verstecken. „Da du riechst, ob sie giftig sind oder nicht: Würdest du sie für mich zur Sicherheit überprüfen?“, bat Aska das grüne Mädchen schließlich freundlich und zeigte ihr die Pflanzen, welche sie meinte. Dann erst stellte sie fest, dass Zahar gerade Haselnüsse mit Schale aß. Eigenartig.. Fenrir hatte ihr beigebracht, dass man die Schale entfernen müsse. Ob das wieder eine seiner erfundenen Geschichten war?! Ein wenig verlegen folgten die karamellfarbenen Augen Zahar. „Sag mal.. muss man Haselnüsse nicht aus der Schale holen, ehe man sie essen kann?“, fragte Aska nach. Sie klang dabei bewusst ein wenig überheblich, damit sie verschleiern konnte, dass sie eigentlich verunsichert darüber war.
Als sich herausgestellt hatte, dass Aska die richtigen Kräuter gefunden hatte, ging es endlich ans Pflücken! Gemeinsam mit Zahar war diese Aufgabe ziemlich gut zu erledigen! Wann immer Aska glaubte, die gesuchten Pflanzen gefunden zu haben, ließ sie das von der jüngeren Magierin gegenprüfen. Hoffentlich störte es das Echsenmädchen nicht, wenn sie dafür jedes Mal ihre eigene Suche unterbrechen musste.. Beide Damen ließen den Stapel an Aufzeichnungen über die benötigten Kräuter schrumpfen, sodass nur noch für jede eine Beschreibung übrig blieb. Hier sollte die Blondine besser aufpassen, denn laut der Aufzeichnungen wuchsen in der Nähe des gesuchten Krauts Pflanzen, deren Sporen halluzinogen wirkten.
Aska wanderte den Bach entlang ein wenig tiefer in den Wald, um hoffentlich fündig zu werden. Sie versuchte sich dabei auf einen ganz bestimmten Duft zu konzentrieren, welcher sie an modriges Holz erinnerte. Doch das war nicht so einfach, denn eine andere Duftnote drängte sich ihr mehr und mehr auf. Es roch so.. gut.. Aska verspürte das Bedürfnis, diesem Geruch nach herbem Parfüm zu folgen. Wie angenehm das war! Alles fühlte sich so leicht an, als würde sie auf Wolken gehen! Ein zufriedenes Lächeln bildete sich auf den Lippen der Blondine und sie schloss entspannt die Augen. Sie musste Zahar diesen Duft zeigen! Das würde ihr bestimmt auch gefallen. Mit geschlossenen Augen wankte Aska zurück. Erst, als sie über eine Wurzel stolperte, blickte sie wieder auf. Doch dann erblickte sie etwas, was ihr schlagartig das Blut in den Adern gefrieren ließ.
„Was machst du hier?!“, schrie sie plötzlich auf und rappelte sich sofort wieder geschickt auf die Beine. Vor ihr stand ein großer, anmutiger Wolf. Sein Fell war silbern und dunkelblau gestreift und seine Augen strahlten diese Arroganz aus. „Ich habe dich doch getötet!“, brüllte Aska ihn völlig außer sich an. Zorn stieg in ihr auf und verdrängte den Drang, vor Freude über das Wiedersehen zu weinen. Doch Fenrir wandte sich einfach wortlos von ihr ab und rannte in jene Richtung davon, in welcher sich Zahar befand. Ob sie ihr Geschrei gehört hatte?
So schnell sie konnte stürmte Aska diesem niederträchtigen Dämon hinterher, welcher neben Zahar stehen blieb und an ihr schnüffelte. „Zahar, renn weg!“, warnte die Licht-Devilslayern ihre Partnerin laut. Doch das Echsenmädchen konnte gar nicht wissen, wovor sie überhaupt wegrennen sollte - denn nur Aska hatte an den halluzinogenen Sporen der Pflanzen geschnüffelt. Das Erscheinen des Wolfes war nur ein Hirngespinst. Aska wandte einen ihrer stärksten Zauber an, den White Devil’s Luminous Assault. Ihr ganzer Körper hüllte sich in Licht und sie stürmte auf Fenrir zu, um ihn ein für alle Mal zu vernichten! Doch leider war es nicht wirklich der Dämon, auf welchen sie sich stürzte, sondern ein ziemlich dicht gewachsener Busch am Ufer des Baches. Als Aska im dünnen Geäst des Busches landete, entstand ein Lichtstrahl. Da die Magierin aber so unkontrolliert fiel, leitete dieser sich nur nach oben in die Luft ab, wo er schlichtweg verging. Die Blondine kullerte durch den Busch am Ufer entlang und platschte in den Bach. Doch das kühle Nass am ganzen Körper ließ sie erschrecken und machte sie wieder zur Herrin ihrer Sinne. Hatte sie sich etwa schon wieder einen Fehltritt geleistet? Aska war eindeutig an die falschen Kräuter geraten.. Was war wohl gerade unangenehmer? Die klatschnassen Klamotten oder die Scham vor Zahar? Sie konnte doch nicht schon wieder die Jüngere vorschicken, um ungehindert die richtigen Kräuter zu pflücken.. Wie ein Häufchen Elend hockte die auserwählte Heldin im Bach und wagte es kaum, aufzublicken.
Manavorrat:
Manavorrat (160/200)
Zauber:
White Devil’s Luminous Assault TYP: Lost Magic ELEMENT: Licht KLASSE: II MANAVERBRAUCH: 40 MAX. REICHWEITE: Beim Anwender SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 5 BESCHREIBUNG: Bei diesem Zauber hüllt der Devilslayer seinen ganzen Körper in Licht und stürmt dann mit höchster Geschwindigkeit auf den Gegner zu, um diesen zu tacklen. Bei einem Aufprall entsteht ein langer Lichtstrahl, der den Gegner mehrere Meter zurückwerfen und verletzen kann.
In der Nähe des Nussbaumes die Pflanze zu finden, die sie eigentlich suchte, war gar nicht mal so einfach, aber schlussendlich erspähten ihre Augen ein paar rundliche Blätter, die zu der Beschreibung passten. Dann musste sie ja nur noch schauen, ob der Stängel so dünn war wie auf dem Bild, und dass sie der Zeichnung von dem schlechten Kraut nicht ähnlich war. Giftig roch sie auf jeden Fall nicht... Anscheinend wuchsen sie am Fuß von Bäumen, vereinzelt zwischen den Wurzeln. Das Mädchen musste ein paar Bäume abklappern, hatte aber schlussendlich ein paar von den gesuchten Kräutern in der Hand, als sie von Aska gerufen wurde. Ein wenig enttäuscht, dass sie auf dem Weg gar kein Gift gefunden hatte, wandte sie sich um und eilte zu ihrer erfahrenen Kollegin hinüber. „Ich hab meine auch gefunden!“, meinte sie fröhlich und hielt ihr hin, was sie bisher gesammelt hatte. Hoffentlich reichte es, ansonsten konnten sie aber ziemlich schnell den Rest auffüllen. Es standen genügend Bäume auf der Lichtung verteilt. „Klar, ich schau gerne für dich nach!“ Sichtlich froh darüber, dass sie Aska helfen konnte, lehnte sich die Naga vor und schnupperte an den Kräutern. Ihr Gesicht verzog sich leicht. Der Geruch ließ sich tatsächlich gut mit Blumen vergleichen, auch wenn die Note etwas weicher war. Gift war da keins drin... auch wenn ein sanfter Hauch davon in der Luft lag. „Die sind okay...“, murmelte die Echse leicht abgelenkt, während sie sich nach der Quelle des leckeren Geruchs umsah. Ihr Körper lehnte sich näher an den von Aska, während sie den Duft verfolgte, und schlussendlich senkte sich ihr Kopf herab, bis sie an dem Arm der Älteren schnupperte. „Du riechst aber ein bisschen nach Gift... ist das Absicht?“, fragte sie, ehe sie einen Schritt zurück trat und sich mit dem Handrücken über den Mund wischte. Die Blondine hatte gerade echt schmackhaft gerochen... Einen Snack hatte Zahar natürlich schon, auch wenn Aska wohl nicht davon überzeugt war. Etwas verwirrt legte die Naga den Kopf schief. Sie sollte Haselnüsse schälen? Das hatte sie noch nie gemacht. Sie wusste auch gar nicht, wie sie die harte, glatte Schale einer Nuss mit ihren Fingern abpellen sollte, die war nicht so leicht zu zerstören wie eine Orangenschale. „Ist das nicht normal? Wie isst du Haselnüsse denn?“, fragte sie und hielt Aska zwei der kleinen Nüsse hin, damit sie sich auch bedienen konnte. Schließlich war sie so lieb, da musste Zahar einfach mit ihr teilen! „Die Schale ist doch eh das Beste daran...“
Als gutes Team, das die beiden jungen Damen waren, fiel es ihnen auch weiterhin nicht schwer, die Kräuter zu finden, die sie finden sollten. Stück für Stück bewegten sie sich weiter an dem Fluss entlang und fanden so mehrere kleine Wiesen, auf denen ganz andere Pflanzen wuchsen, bis sie beide nur noch eine Art Kraut suchten. Hochmotiviert schnupperte Zahar nach einer Blüte, die laut Aska wie eine Mischung aus Orange und Birne riechen sollte, auch wenn es nicht ganz leicht war, sich das Endergebnis vorzustellen. Allerdings wurde die Naga auch ziemlich schnell davon abgelenkt, denn je mehr sie sich von der van der Velden entfernte, desto mehr drang ihr ein anderer Duft in die Nase... ein richtig, richtig leckerer! Auf allen Vieren bewegte sie sich durch das Gras, bis sie da ankam, wo der Geruch sie hinführte: Zu einer hübschen Blume in tiefem Rot, mit geschwungenen Blütenblättern und einem aus der Mitte herausragenden, langen Stempel, wie der Schnabel eines Kolibri. Blumen waren oft hübsch, auch wenn sie meistens unangenehm rochen, aber die hier... die hatte einen wirklich, wirklich köstlichen Duft! Wie der Müllcontainer hinter einem Einfamilienhaus, der im glühenden Sommer seit über einer Woche nicht geleert worden war, obwohl die Fleischreste darin längst zu verrotten begonnen hatten. Die Naga wurde richtig hungrig bei dem Gedanken, entschied sich aber dagegen, die Pflanze einfach zu verspeisen. Schließlich hatte Aska sie noch nicht gesehen... die musste sie ihr unbedingt zeigen! Also pflückte Zahar das Exemplar stattdessen und steckte es sich ins Haar, ehe sie sich mit breitem Lächeln umdrehte – auf ging es, zurück zu ihrer Begleiterin! Wieder an dem Punkt, an dem sie sich getrennt hatten, blickte Zahar hinein in den kleinen Wald vor sich... da, wo die Bäume dichter wurden. Da war Aska reingegangen, nicht wahr? Es war ziemlich dunkel da drin... Eine gewisse Nervosität legte sich auf Zahar nieder. Der Gedanke, allein in einem düsteren, feuchten, schlammigen Wald unterwegs zu sein, erinnerte sie doch ganz schön daran, wie sie von ihren lehrenden Dämonen gejagt und fast getötet worden war. Der Gedanke, so eine Situation erneut durchleben zu müssen, war ziemlich furchterregend... Dass sie plötzlich die Stimme der anderen Magierin hörte, die zu Schreien begann, gab ihr auch kein besseres Gefühl. Wie eingefroren stand Zahar an Ort und Stelle, versuchte darüber nachzudenken, was sie tun sollte, aber das Zittern ihres kleinen Körpers hielt sie davon ab, tatsächlich die Initiative zu ergreifen. Als dann Aska auftauchte und ihr sagte, sie sollte wegrennen, war es, als ob sich plötzlich ein Knoten löste, und sie nickte. „J-jawohl!“, antwortete sie schleunig und stürmte zur Seite davon, um ein Stück entfernt ihren grünen Körper näher an das Gras zu senken und umsichtig zu beobachten. Sie wusste nicht, was los war, aber offenbar wurde Aska verfolgt oder so etwas... auch wenn Zahar keinen Verfolger erkannte. Wurden sie gerade von den Dämonen des Schlangenkönigs angegriffen? Waren sie auf der Jagd nach Zahar und Aska riskierte ihr Leben, um das Mädchen zu beschützen? Der Gedanke allein war schrecklich... aber den Geruch giftiger Schlangen konnte sie nicht wahrnehmen. Auch sonst war eigentlich nichts weiter zu den Düften der Wiese hinzugekommen... Aska erstrahlte in hellstem Licht und wirkte offenbar einen Zauber, aber auch in der Luft – da, wo der Strahl hinging – konnte die Naga keinen Feind erkennen. Sie überlegte noch ein wenig, ehe sie sich wieder erhob. Was auch immer da gewesen war, Aska hatte es wohl vertrieben. Also eilte Zahar hinüber zu dem Fluss, um ihrer Heldin zu helfen! „A-Aska! Ich glaube, es ist wieder sicher!“, meinte sie, während sie am Rand des Flusses stehen blieb und mit den Armen wedelte. In das Wasser wollte sie eigentlich nicht reinsteigen. „Was auch immer da war, du hast es verscheucht! Du kannst wieder rauskommen!“ Auch wenn sie sich selbst nicht in das kühle Nass traute, kniete sich die junge Echse am Ufer nieder und streckte ihr kurzes Ärmchen aus, damit sie der Älteren an Land helfen konnte. Das schuldete sie ihr für ihren mutigen Einsatz allemal! „Na komm, ich helf dir, okay?“
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[8] Seufzend vergrub Aska ihr Gesicht für einen Moment in den Händen. Das war jetzt wirklich peinlich. Und so gar nicht nach dem Geschmack der stolzen Heldin! Es handelte sich doch hierbei nur um eine C-Rang Quest! Wie konnte ihr bei einem solch einfachen Auftrag nur so ein Fehler passieren? Und nun hockte sie im kalten Wasser dieses kümmerlichen Baches. Welch trauriger Tag! Was auch immer Aska da eingeschnauft hatte, die Sporen dieser Pflanze ließen sie Dinge sehen, die nicht da gewesen waren. Ein Glück, dass die Wirkung nur so kurz anhielt! Die Dosis macht bekanntlich das Gift. Die Rufe Zahars ließen die Blondine wieder aufblicken, um den Blickkontakt zu suchen. Das Echsenmädchen dachte tatsächlich, Aska hätte etwas verscheucht, sie vielleicht sogar vor etwas gerettet. Tatsächlich erwischte sich die Devilslayerin bei dem Gedanken, dem einfach zuzustimmen. Dann könnte sie ihr Gesicht wahren! Doch andererseits hasste Aska Lügen, daher entschied sie sich sogleich wieder dagegen. Der Anblick der Jüngeren, wie sie ihren kurzen Arm nach ihr ausstreckte, um ihr zu helfen, ließ den Keim der Notlüge sofort ersticken. Zara war nett und ihr Gesicht war freundlich. Es lud Aska einfach dazu ein, sich zu erheben und nach ihrer Hand zu greifen. „Danke..“, murmelte die Blondine beschämt und kletterte mit der Hilfe ihrer Partnerin ans Ufer.
Die durchnässte Magierin rieb sich die Schläfen. Eigentlich tat ihr der Kopf gar nicht weh, aber sie musste den Blicken Zahars ausweichen, da sie sich noch immer schämte. Aber Aska wäre nicht sie selbst, wenn sie nicht zu ihren Fehlern stehen würde! Nur so könnte die auserwählte Heldin weiter wachsen! Also nahm sie ihren ganzen Mut zusammen und wandte sich Zahar zu. Dabei versteckte sie natürlich ihre Unsicherheit gekonnt und bemühte sich um ein sicheres, sachliches Auftreten: „Es gibt wohl doch keinen Grund zur Sorge, denn es war nie wirklich Böses im Busch!“ Ein Ausdruck, welchen Aska oft und gerne nutzte. „Irgendwelche Pflanzen dort scheinen eine halluzinogene Wirkung haben.“, erklärte Aska ihr weiter. Ob Zahar verstand, wovon sie sprach? Sie sollte das vielleicht besser umschreiben: „Ihre Sporen ließen mich Dinge sehen, die eigentlich gar nicht da waren. Es ist also alles gut! Ich frage mich nur, ob man diese Pflanzen als giftig einstufen kann? Nicht, dass du auch Wahnvorstellungen bekommst!“, äußerte Aska ihre Zweifel und war froh, den Fokus wieder von sich lenken zu können. Eines war sicher: Die Kräuter, welche sie noch benötigten, wuchsen in der Gegend bei den problematischen Sporen. Aska hatte diese gar nicht vertragen, was aber ist mit Zahar? Gute Frage..
„Willst du dir das Ganze vielleicht ansehen? Ich werde dich begleiten und aufpassen, dass dir nichts passiert, falls du auch halluzinierst. Aber ich sollte lieber Abstand halten.. der Duft hat mich förmlich angezogen, verstehst du?“ Es kostete Aska all ihre Energie, nicht nervös ihre Finger zu kneten und stattdessen entschlossen die Hände in die Hüften zu stemmen. Sie mochte diese Pflanzen nicht. Und sie wollte eigentlich nicht mehr in deren Nähe kommen. Aber Quest bleibt Quest. Ob Zahar wohl bereit wäre, ihr Glück zu versuchen?
Etwas verwirrt blinzelte Zahar. Also war da gar nichts gewesen? Aska hatte eine Gefahr gesehen, die es nicht wirklich gab, und trotzdem ihr Bestes getan, um die Sicherheit zu bewahren? So zu hundert Prozent verstand die Naga nicht, was genau passiert war, aber ihre Augen leuchteten trotzdem auf. „Du bist ja richtig vorsichtig! Selbst wenn die Gefahr nicht echt ist, beschützt du mich!“, lachte sie amüsiert. Aska war lustig. Wie sie sprach, wie sie sich beim Kämpfen bewegte, wie sie ins Wasser gehüpft war. Mit lustigen Menschen konnte man am Leichtesten umgehen. Sie war außerdem lieb und erfahren, da fühlte sich Zahar echt wohl. Allerdings war sie, so wie Zahar selbst auch, bei der Suche nach ihrem Kraut wohl an eine Grenze gestoßen. Während die Echse nicht in der Lage war, ihre aktuelle Geruchskombination richtig einzuschätzen, war Aska darin wohl deutlich besser, konnte aber den natürlichen Schutzmechanismus ihres Zieles nicht so einfach umgehen. Nachdenklich stupste Zahar einen Zeigefinger in ihre eigene Wange. „Halluzinogene sind Gifte, ja“, meinte sie mit einem Nicken. Ihr Vater war ein Experte für alle Arten von Giften gewesen, und über dieses spezifische Gebiet hatte sie sehr viel von ihm gelernt. Nur die Wirkung konnte sie sich nicht immer gut vorstellen, weil sie selbst nicht in der Lage war, es zu erleben. „Die sind aber nicht so gefährlich für den Körper, deshalb brauchst du dir keine Sorgen machen, wenn du nicht richtig viel davon isst. Bei Pilzen ist das auf jeden Fall so, bei Sporen bestimmt auch.“ Und wenn es Gifte waren, dann war Zahar auf jeden Fall sicher! Das bedeutete, sie konnte sich richtig nützlich machen! Ein breites Grinsen breitete sich auf ihrem Gesicht auf. „Okay! Ich helfe dir bei deinem, und dann hilfst du mir bei meinem, ja?“
Ihr Enthusiasmus ließ nur ein kleines bisschen nach, als sie dann tatsächlich vor dem Wäldchen stand und sah, wie es zwischen den Bäumen düsterer wurde. Etwas besorgt schluckte Zahar. Davor, in so einen Wald zu gehen, hatte sie schon ein bisschen Angst, weil es schlechte Erinnerungen weckte... aber sie war jetzt eine Magierin! Aus Fairy Tail! Und sie erfüllte eine Quest! Da durfte sie keine Angst haben! Mit pochendem Herzen ergriff sie die Hand von Aska und blickte zu der Größeren auf. „Du... bleibst bei mir, richtig?“ Die Blondine hatte zwar gesagt, sie wollte Abstand halten, aber das würde nicht funktionieren. Allein konnte Zahar das nicht machen. Vielleicht brauchten sie also doch eine Lösung dafür, dass sie nicht beide immun waren... Mit ihrer freien Hand griff Zahar nach der Blüte, die sie sich ins Haar gesteckt hatte. „Die hier duftet richtig intensiv“, meinte sie und sog einmal tief den köstlichen Duft der Blume ein. Eben war Aska aufgewacht, weil sie in Wasser gefallen war. Das konnte ja nur der Schock sein, richtig? Die Halluzinogene waren wohl nicht besonders stark, also würde ein anderer starker Eindruck – sei es ein Sturz ins Wasser oder der kräftige Geruch von Zahars Blume – sie wohl aufwecken. Theoretisch. Einen Versuch war es wert! Mit einem strahlenden Lächeln hielt die Echse ihre Blüte so hoch, wie sie mit ihren kurzen Ärmchen kam. „Hier, guck mal, ob das hilft. Halt sie dir einfach an die Nase und atme ihren Geruch tief ein, wenn du die Sporen von vorhin nochmal riechst, okay?“ Das musste einfach funktionieren! Und selbst wenn nicht, war es wenigstens eine schöne Erfahrung, schließlich war der Duft dieser Blume so richtig köstlich! Zumindest für Zahar, mit ihrem eigenwilligen Geschmack...
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[9] Es sah Aska nicht gerade ähnlich, doch die Worte Zahars ließen ihre Augen groß werden. Die jüngere Magierin machte sich nicht über sie lustig? Sie zweifelte ihre Fähigkeiten nicht an? Stattdessen war sie davon überzeugt, dass Aska sie sogar vor Gefahren schützte, welche eigentlich gar nicht da waren. Das war irgendwie.. nett. Ein wenig eigenartig, aber nett. Mit so etwas hätte die stolze Heldin nicht gerechnet. Wenn sie sogar ehrlich zu sich selbst war: An Zaras Stelle hätte Aska sie belächelt. Hochmütig, besserwissend und genugtuend belächelt. Warum nur war die Blondine manchmal so ein Ekel? Sie schämte sich dafür, dass sie diesem netten Mädchen gegenüber so reagiert hätte. Es entwaffnete die Devilslayerin für einen Moment lang, dass Zahar ihr mit so viel Freundlichkeit begegnete, obwohl sie sich einen peinlichen Fehltritt geleistet hatte. Doch Aska wäre nicht Aska, wenn sie nicht jede Gelegenheit nutzte, um zu wachsen. Also erhob sie sich, ging auf Zara zu und legte ihr eine Hand auf die Schulter. Dann ging sie ein wenig in die Hocke, um auf Augenhöhe mit ihr zu sprechen, während sie ihr eindringlich, aber lächelnd in die Augen sah. „Zara, du bist auf deine Art ein Vorbild für mich. Ich danke dir, dass du dich mir gegenüber so gutherzig verhältst. Ich werde daran denken, wenn es der Moment von mir verlangt.“ Ohja, von nun an würde Aska versuchen, weniger pedantisch zu sein! Versuchen. Die Betonung liegt auf „versuchen“.
Zahar wäre also aller Voraussicht nach immun gegen die Sporen dieser Pflanzen. Das war einfach genial! Konnte es eine bessere Magierin für diesen Auftrag geben? Sofort stimmte Aska lächelnd zu: „Das machen wir! Zeigst du mir die Pflanze, welche du noch nicht gefunden hast?“, erkundigte sich die Blondine nach dem Papier mit der Skizzierung. Es kam der jungen Frau gerade recht, dass sie sich mit neuen Kräutern ein wenig ablenken konnte. Da Aska nicht von anderen „leckeren“ Düften so angezogen wurde, wie Zahar, fiel es ihr ein wenig leichter, sich auf die Note zu konzentrieren. Nach kurzer Zeit fand sie, was sie suchte und verglich das Kraut mit den Skizzen. Das sollte passen! Zahar musste das noch gegenprüfen, damit keiner im Badehaus sterben müsste und dann fehlte nur noch eine Sorte Kräuter.
Und so marschierte das illustre Duo, bestehend aus Aska und Zahar, tiefer in den Wald. Die Ältere merkte nicht wirklich, dass Zara nervös wurde. Sie war mit ihren eigenen Problemen beschäftigt, denn der Gedanke, erneut diesen Sporen ausgesetzt zu werden, machte Aska nervös. Erst, als Zahar ihre Hand ergriff, kam die Blondine zurück ins Hier und Jetzt. Ihre Hand fühlte sich komisch an, eben nicht wie menschliche Haut. Aber Aska störte sich nicht daran und wehrte sich daher auch nicht. Stattdessen blickte sie fragend zu ihrer Kollegin. Bei ihr bleiben? Aber sie durfte diesen Sporen doch nicht zu nahe kommen! Doch auch Aska durfte keine Angst mehr zeigen! „Ich bleibe bei dir, so weit es geht. Wenn ich diesen Duft aber wieder wahrnehme, musst du mich aufhalten, falls ich wieder dorthin will. Es ist.. ich.. ich habe Sorge, dir weh zu tun, wenn ich halluziniere.“, gestand Aska kleinlaut und sah beschämt zur Seite. Schwäche zu zeigen stand ihr so gar nicht!
Doch Zahar hatte bereits eine Idee. Dies beinhaltete, dass sie der Älteren eine kleine Blume entgegen streckte. Was zum..?! „Uäh!“, gab Aska laut und angeekelt von sich, wich drei Schritte zurück und presste sich die Hand ins Gesicht, um die Nase zuzuhalten. Dieses kleine Blümchen stank ja erbärmlich! Nach.. einer eigenartigen Mischung aus faulen Eiern und Erbrochenem. „Zahar, das ist ja schrecklich!“, beschwerte sie sich leidend, ging aber wieder aber auf sie zu und nahm die Blüte angeekelt entgegen. Sie hielt sie so weit von ihrem Körper weg, wie ihre Arme es zuließen. „Ich hoffe, das hilft auch wenigstens..“, seufzte sie und deutete Zahar, dass es weitergehen konnte.
Immer tiefer gingen die beiden in den Wald, um die Kräuter zu finden. Es war nicht leicht, die Fährte zu finden, wenn man so etwas stinkendes in der Nähe hatte. Aber Aska konzentrierte sich, so gut es ging. Oh? „Riechst du das auch? Das könnte der Geruch von modrigem Holz sein, den wir suchen“, murmelte Aska und fokussierte sich weiter. Einige Schritte weiter aber vernahm die Blondine wieder leicht diesen wundervollen Duft von herbem Parfüm.. Hm.. es würde sicher nicht schaden, einfach kurz stehen zu bleiben. Noch war sie ja weit entfernt.. das ginge bestimmt in Ordnung. Die Kräuter könnte sie auch in einer Minute weitersuchen! Dieser Duft.. Ob Zahar ihn auch so toll fand? Ein Lächeln stahl sich auf Askas Lippen und sie blieb wie angewurzelt stehen.
Man konnte vermutlich das große Fragezeichen über Zahars Kopf sehen, als Aska sie als Vorbild bezeichnete. Sie hatte doch gar nichts gemacht? Stattdessen war es die Ältere, die die ganze Zeit auf sie aufpasste und ihr half. Trotzdem konnte man auch eine gewisse Freude in ihren Augen sehen. Komplimente waren eben eine Schwäche der jungen Prinzessin. „Ich... ich denke, wir sind beide toll“, meinte sie etwas peinlich berührt, während sich das breite Lächeln in ihrem Gesicht nicht bändigen ließ. Aska bestärkte sie auch gleich wieder in ihrem Vertrauen, weil sie das Kraut, das Zahar nicht hatte finden können, wirklich schnell ausmachen konnte. Die Echse schnupperte ein paar Mal daran und zeigte dann einen Daumen hoch – giftig war das auf alle Fälle nicht. Damit konnten sie sich also in den dunklen Wald begeben, in dem sie sich gar nicht wohlfühlte...
Während Zahars größte Angst zwischen den Bäumen ihre eigenen Ängste waren, hatte die Blondine aber etwas reellere Probleme: Wenn sie wieder den Sporen ausgesetzt wurde, wusste sie nicht, wie sie reagieren würde. Die Blüte, die Zahar gefunden hatte, war hoffentlich eine Lösung dafür – auch wenn das junge Mädchen sichtlich verwirrt war, als Aska angeekelt auf diesen leckeren Geruch reagierte und ihn als schrecklich bezeichnete. „Ihr Menschen habt manchmal einen echt komischen Geschmack...“ Nun, wo die Naga dazu in der Lage war, den schmackhaften Duft ihrer neuen Lieblingsblume herauszufiltern, war es tatsächlich ziemlich leicht, den Geruch von modrigem Holz auszumachen. Ein paar Mal führte er sie zu feuchten Bäumen, was nicht unbedingt hilfreich war, aber bald konnte Zahar auch eine Quelle ausmachen, die ein bisschen anders roch als die Stämme selbst. Nach dem Ausschlussverfahren musste das ja wohl das Kraut sein! Sie wollte bereits in die Richtung gehen, als sie ein Ziehen von Askas Hand spürte. Die war gerade stehen geblieben und ging nicht mehr weiter, und Zahar verstand nicht, warum. Sie bemerkte zwar einen seltsamen Duft in der Luft, und der war gar nicht schlecht, hatte eine giftige und saure Note, die ihr sehr gefiel... aber so toll, wie Aska den Geruch fand, war er für die Jüngere nicht. Eventuell war er darauf ausgelegt, den Nasen von Menschen und anderen Säugern zu gefallen, aber Zahar mit ihrem eigensinnigen Geruchssinn fühlte sich nicht geneigt, der Spur zu folgen. Wenn die Ältere weiter hier rumstand, kam sie aber auch nicht dahin, wo sie eigentlich hin wollte... Die Naga blickte nachdenklich hinüber zu der Blüte, die Aska natürlich nicht an ihrer Nase hielt. Kurz überlegte sie, ob sie sich die schnappen und ihr ins Gesicht drücken konnte, aber so ganz sicher war sich das Mädchen nicht, dass ihre kurzen Ärmchen bis zur Nase ihrer Begleiterin reichten. Etwas anderes konnte Zahar aber auf jeden Fall erreichen... Entschlossen zog sie an Askas Arm, sodass dieser sich ein wenig streckte, und näherte ihr Gesicht der Haut an. Die sah echt hell und zart aus... Schmeckte vermutlich zu frisch, um wirklich lecker zu sein, aber manchmal musste man sich eben überwinden. Mit einem leisen „Aaah...“ öffnete Zahar ihren Mund weit... und biss zu, versenkte ihre kleinen, spitzen Zähnchen im weichen Fleisch ihrer Begleiterin. Das reichte hoffentlich, um sie wieder aufzuwecken! „Hey! Hey, Aska!“, rief sie, als sie den Biss schnell wieder beendete. „Es geht da lang! Zu den Kräutern müssen wir da lang!“ Hoffentlich verstand sie, was ihr gesagt wurde...
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Aska Dämonentöterin
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[10] Wäre sich Aska der Situation vollends bewusst, würde sie sich selbst in den Hintern treten. Doch erneut betörte sie dieser Duft so sehr, dass sie am liebsten dieser Fährte folgen wollte. Am Rande bemerkte sie noch die kleine Hand Zahars, welche in ihrer lag. Sie war kühler, als ihre eigene. Ob es daran lag, dass Aska ein Mensch war und die Jüngere ein Lizardmen? Warum eigentlich hielt sie die Hand dieser Magierin? Achja.. die Quest. Sie befanden sich auf einer Quest. Die Blondine gluckste amüsiert. Das hätte sie ja fast vergessen! Witzig! Aber wieso um alles in der Welt aber mussten sie deswegen in den Wald? Dieser Geruch war so angenehm.. Aska wollte gerade einen Schritt in Richtung des wunderbaren Duftes machen, als sie urplötzlich einen schrecklich ziehenden Schmerz in ihrem Arm verspürte. Sie riss ihre karamellfarbenen Augen weit auf und suchte geistesgegenwärtig nach der Quelle allen Übels. Es war Zahar! Zahar biss sie! Ein Glück, dass die Kleine gerade ihren Kiefer wieder von Askas Arm löste, denn diese zog ihn ruckartig an sich. Das hätte noch schmerzhafter ausgehen können. Erschrocken wich die Ältere einige Schritte von Zara weg und wirkte wohl so, als wäre sie gerade unsanft geweckt worden. Die Blonde musste sich erst einmal neu orientieren. Ein prüfender Blick zu ihrem Arm zeigte deutliche Bissspuren, doch zum Glück keine offene Wunde. Diese.. sie hatte sie gebissen!
Ärger kochte in Aska hoch. Sie dachte, sie wären ein Team! Und Zahar wirkte doch wie ein gutes Wesen.. Die Blonde ballte ihre Hände zornig zu Fäusten und fixierte die Grüne mit böse funkelnden Augen. Es fühlte sich an, als hätte Zahar ihr gerade ein Messer in den Rücken gerammt, statt ihre Zähne in den Arm. Aska war mehr als empfindlich, was derartige Gedanken betraf. Doch dann löste die kleine Zara den Spuk auf, indem sie den Weg zu den Kräutern deutete. Kräuter? Sofort verflog der Zorn und Askas Gesichtszüge wurden deutlich weicher. War sie schon wieder so weggetreten gewesen? Verzweifelt raufte sie sich die Haare und stieß ein verzweifeltes: „Die Kräuter! Natürlich!“, hervor. Jetzt ergab alles wieder einen Sinn! „Hast du mich deswegen gebissen?“, fragte Aska nach, „Um zu verhindern, dass ich noch weiter abdrifte?“, vergewisserte sie sich vorsichtshalber. Aska war für einen Moment so wütend gewesen, dass sie nicht einmal wusste, ob es an den Sporen der eigenartigen Pflanzen lag oder an dem Gefühl, enttäuscht worden zu sein. Doch es schien alles gut zu sein.. Zahar hatte es gut gemeint.. Richtig? „Entschuldige, ich war nicht ganz bei mir.. Lass uns schnell die richtigen Kräuter suchen und von hier verschwinden, ja?“ Um ihr zu zeigen, dass es ihr wirklich leid tat, ergriff Aska einfach wieder nach Zahars Hand und zog sie mit sich, dem Duft nach modrigem Holz folgend.
Es dauerte noch einige Zeit und es verlangte den Magierinnen ab, tiefer in den Wald vorzudringen, als erwartet. Doch bald war der Duft nach den letzten Kräutern so intensiv, dass sie ihr Ziel erreicht haben mussten. Während Aska mit Hilfe ihrer Skizzen die Richtigkeit der Pflanzen prüfte, musste Zahar wieder den Gifttest machen. Sie hatten es also geschafft! Schnell wurden die letzten Kräuter in großen Mengen geerntet, sodass der Auftrag so gut wie erfüllt war. Nun mussten sie nur noch zurück nach Magnolia Town und die Kräuter im Badehaus abgeben. „Bist du erleichtert, dass wir den Wald verlassen? Sag, warum fürchtest du dich hier so sehr?“, fragte Aska ihre Partnerin interessiert, als die letzten Pflanzen gepflückt waren und der Rückweg angetreten werden konnte. Stolz deutete Aska mit ihrem Daumen in Richtung ihres Brustbeins „Mir macht nichts so schnell Angst! Außer diese Sporen.“ Und die Dunkelheit. Aber das behielt Aska lieber mal für sich. Sie war eine furchtlose Heldin und aus!
In dem Moment, als sie hatte handeln müssen, hatte Zahar gedacht, dass der Biss die einzige Option war, die sie hatte... aber sie bereute es sehr schnell, als sie die wütenden Augen der Älteren sah und merkte, wie diese sich anspannte. War sie etwa sauer? Sichtlich zuckend hob die Naga abwehrend ihre Hände vor ihr Gesicht und wollte versuchen, sich zu erklären, doch in ihrer Panik kamen die Worte nicht schnell genug und sie spürte lediglich eine tiefe Erleichterung, als Aska realisierte, wieso sie das getan hatte. „G-genau!“, antwortete sie mit zitternder Stimme. „Du wolltest dich nicht mehr bewegen und... w-warst so weggetreten...“ Für einen Moment war die blonde Magierin richtig furchterregend, auch wenn sie sich relativ schnell wieder beruhigte und mit ihrer üblichen, zarten Stimme sprach, als sei nichts passiert. So ganz sicher fühlte sich Zahar aber nicht mehr... Sie vertraute Aska zwar, aber der Schock des Momentes saß gerade noch ziemlich fest, sodass man die Unsicherheit in ihrer Stimme hörte, als sie mit einem leisen „Ja... machen wir schnell“ antwortete.
Glücklicherweise verlief die Suche von hier aus etwas sicherer... Vermutlich, weil nicht mehr viel passieren konnte, nachdem sie diese Herausforderung überstanden hatten. Ihre Nasen wussten beide, wo sie hin mussten, also verließ sich die Naga darauf, in aller Ruhe an Askas Hand durch den Wald vorzudringen und dem sanften Duft modrigen Holzes zu folgen. Kaum hatten sie die Kräuter gefunden, beeilte Zahar sich auch schon damit, sie als ungiftig zu identifizieren, und atmete erst wieder richtig auf, als sie und Aska gemeinsam das düstere Wäldchen verließen. So ein Glück war das vorbei... „Ja... ich bin froh, dass wir da raus sind“, meinte das Mädchen und fuhr sich durch die Haare, während sie zu Boden blickte. „Ähm... ich habe an Wälder... keine schönen Erinnerungen...“ So richtig wohl fühlte sie sich nicht damit, darüber zu sprechen, das merkte man ihr vermutlich deutlich an. So lange war es ja auch noch nicht her, deswegen dachte sie lieber weniger daran als mehr. Aber sie wollte die Blondine auch nicht stehen lassen, ohne sich zu erklären, nachdem diese die ganze Zeit so lieb zu ihr gewesen war – einen kurzen, bösen Blick mal ausgenommen. „Bevor ich zu Fairy Tail gekommen bin, haben mich... die Schlangen gejagt... im Wald“, meinte sie unsicher, und ihr Griff um Askas Hand festigte sich. „Sie sind hinter mir her... aber allein kann ich mich nicht wehren...“
Nach dieser Erinnerung dauerte es eine kurze Weile, bis Zahar sich wieder beruhigen konnte. Glücklicherweise war die van der Velden die ganze Zeit bei ihr, sie mussten schließlich noch ins Badhaus zurück. Einerseits waren da die Kräuter, die sie noch abgegeben hatten... und andererseits wartete da noch ihre Belohnung, darunter das kostenfreie Bad, auf sie...
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[11] Auch wenn sich Aska vorhin einen Augenblick lang in ihrem unerbittlichen Zorn verloren hatte, so waren ihr die angstvollen Augen Zahars nicht entgangen. Ihr wurde lediglich erst im Nachhinein bewusst, dass sie ihre jüngere Partnerin sehr erschreckt hatte. Ein unangenehmes Gefühl breitete sich in Aska aus. Ein Gefühl, welches sie noch nicht besonders oft gehabt hatte. Sie schämte sich. Was war nur mit ihr los gewesen? Zahar war ein liebenswertes Mädchen und eine tolle Partnerin. Wie konnte Aska sich nur so von diesem Gefühl des Zorns einnehmen lassen? Hoffentlich könnte sie Zara zeigen, dass alles gut ist und sie keine Angst vor ihr haben muss. Helden sind da, um den Mitmenschen zu helfen! Und Aska wollte nicht, dass man sie als Heldin fürchtete. Sie sollte aufpassen, dass so etwas nicht öfter passiert..
Allmählich lichtete sich der dichte Wald, als die beiden Magierinnen auf dem Rückweg waren. Kurz zuvor hatte Aska die Konversation wieder ein wenig angekurbelt und nun bekam sie die Antwort auf ihre Frage. Das grüne Mädchen hat also keine schönen Erinnerungen an Wälder? Ob ihr dort schon einmal etwas zugestoßen ist? Für Aska waren Wälder nichts schlimmes, sie hatte viele Jahre ihrer Kindheit dort verbracht. Abgesehen davon hatte Fenrir ihr beigebracht, die Angst so gut es geht abzulegen. „Die Schlangen?“, fragte Aska verwirrt nach und suchte den Blickkontakt zu Zara. Von welchen Schlangen sprach sie? Und warum jagten diese Wesen Zahar? Erst als die Kleinere ihren Griff um Askas Hand verfestigte, wurde der Blonden bewusst, dass sie noch immer Hand in Hand gingen. Es hatte etwas Versöhnliches.. und irgendwie war es auch okay. Entschlossen machte Aska zwei große Schritte nach vorne und blieb vor Zahar stehen. Dann ging sie leicht in die Hocke, legte ihre andere Hand ebenfalls auf die schuppige Hand ihrer Partnerin und sah ihr eindringlich in die Augen. Doch diesmal war in Askas Gesicht kein Zorn zu erkennen, sondern ein aufmunterndes Lächeln. „Du musst dich auch nicht allein wehren. Es ist meine Aufgabe, andere vor solch niederträchtigen Kreaturen zu schützen! Ich werde also zur Stelle sein!“, versicherte Aska ihr aufrichtig. Ein Glück, dass die Devilslayerin nicht ahnte, dass auch Zahar etwas Dämonisches in sich trug. Stand eine mögliche Freundschaft zwischen den beiden unter keinem guten Stern?
„Na komm, dann lass uns nach Hause gehen, wenn du dich hier unwohl fühlst!“, schlug Aska gut gelaunt vor, wandte sich wieder von ihrer Partnerin ab und zog sie noch immer an der Hand hinter sich her. Irgendwann würde Aska mehr über die Schlangen erfahren wollen. Doch für heute wollte sie Zahar damit in Ruhe lassen, es schien ihr schwer zu fallen, darüber zu reden. Die Quest war aber doch ganz gut gelaufen, oder? Abgesehen von den Halluzinationen und von dem Ausschlag natürlich! Zahar war eindeutig besser davon gekommen.. Aber das lag selbstverständlich nicht daran, dass die Ältere sich schlecht angestellt hatte! Nein, im Grunde hatte sie sich gern mit den Gefahren des Waldes auseinandergesetzt, um Zahar zu schützen. Ja, genau so war das!
Als die beiden endlich wieder in Magnolia Town angekommen waren, musste nur noch das Badehaus aufgesucht werden. Die Besitzer freuten sich sehr über die große Ausbeute und prüften sogleich, ob auch alles richtig war und sich kein giftiges Kraut untergemischt hatte. Doch sie waren zufrieden! „Wir sind euch wirklich sehr dankbar! Ihr dürft die frischen Kräuter sogleich in unserem Kräuterbad genießen!“, verkündete die freundliche Dame am Eingang und kümmerte sich darum, das versprochene Gratisbad vorzubereiten. „Vielen Dank!“
Zufrieden lächelnd wandte sich Aska der grünhäutigen Zahar zu. „Es hat mich wirklich sehr gefreut Zara! Ich hoffe, du kannst trotz der Pannen zufrieden sein?“, fragte sie ein wenig verlegen nach und spielte damit auf ihre Halluzinationen und den zornerfüllten Blick an. Doch am Ende des Tages war alles gut gegangen und bestimmt konnten sich die zahlreichen Badegäste an den wohltuenden Kräutern erfreuen. Aska jedenfalls war zufrieden. Sie hoffte ehrlich gesagt sogar, eines Tages wieder mit Zara losziehen zu können. Es war irgendwie lustig gewesen! Aber noch mussten sie sich nicht verabschieden, jetzt stand Entspannung auf dem Programm!
Die erste Quest war auf der einen Seite eine sehr spannende und interessante Erfahrung für Zahar gewesen, und sie war mehr als froh darüber, Aska kennengelernt zu haben... aber gleichzeitig war es auch ein sehr aufreibender Tag gewesen. Zahar hätte vermutlich damit rechnen müssen, dass die Arbeit als Gildenmagierin sie gewissen Gefahren und einigen unterschiedlichen Orten näher brachte, an denen sie sich auch unwohl fühlen konnte, aber so richtig bewusst war ihr das erst jetzt. Schlussendlich hatte die junge Echse aber auch keine große Wahl, denn es war schon großes Glück, dass sie überhaupt ein Zuhause gefunden hatte, nachdem ihr altes Heim ihr genommen worden war. Fairy Tail wieder zu verlassen war keine Option, also lag es an ihr, sich zu bessern und zu einer verlässlicheren Magierin zu werden. Vielleicht würde sie ja eines Tages so beeindruckend wirken wie Aska, die stolz und stark neben ihr wanderte...
Wenn es eine Sache heute gab, die die Naga wirklich glücklich machte, dann war es die starke Frau an ihrer Seite, bei der sie wirklich das Gefühl hatte, ihr vertrauen zu können. Auch wenn sie einen kleinen Schrecken bekommen hatte, hatte sie sowohl die intelligente als auch die machtvolle Seite der van der Velden sehen können, und das, obwohl die Blondine den ganzen Tag über so sanft zu ihr gewesen war. Gütig und stark, eine sehr schöne Kombination. Umso schuldiger fühlte sich das Mädchen, als sie zusammen ins Bad eintraten und Aska sie auf die Pannen des Tages ansprach. „Oh, hatte ich so viele Pannen...?“, fragte Zahar zurück und kratzte sich etwas peinlich berührt an der Wange. „Ich dachte, ich hab mich gut geschlagen... aber nächstes Mal strenge ich mich mehr an, versprochen!“ Sie blickte entschlossen auf, in die Augen ihrer Begleiterin. „Ich will so eine tolle Magierin werden wie du, also gebe ich mir Mühe!“ Vor einer letzten Hürde stand Zahar allerdings noch. Sie hatte bis jetzt noch nicht so darüber nachgedacht, aber ein Bad war ziemlich eng mit Wasser verbunden, was ihr eigentlich nicht so lag. Etwas unsicher trat sie näher an den steinernen Rand der heißen Quelle heran und blickte hinein. Unter dem vielen Dampf versteckte sich sehr klares Wasser, aber zum Glück kein sehr tiefes. Selbst ein kurzes Mädchen wie sie sollte darin stehen, vermutlich sogar sitzen können... Wie erleichternd. Der unangenehme Geruch, der ihr entgegen schlug, war da schon eher ein Problem. Bei heißem Wasser dachte sie zuerst an Geysire, die wie faule Eier riechen sollten, also köstlich, aber das Wasser hier war ohnehin sauberer und, in Kombination mit den duftenden Kräutermischungen, auch sehr gut auf die menschliche Nase abgestimmt, die das Kind eben nicht hatte. Wenn nicht auch etwas Positives an dieser Erfahrung zu finden wäre, dann hätte Zahar vermutlich einen Rückzieher gemacht, aber selbst in der Luft über dem Becken spürte sie es: Die Hitze, die von dem Wasser aus hinaufstieg. Der heiße Dampf legte sich um ihren Körper und hätte einen Menschen vermutlich zum Schwitzen gebracht. Sie dagegen fühlte sich, als würde sie schmelzen... auf die angenehme Weise. Die, wo man einfach ruhig und entspannt und müde wurde und sich fühlte, als wäre alles auf der Welt in Ordnung. Nach einem Tag wie heute klang das genau richtig...
Vorsichtig senkte Zahar einen grünen Fuß hinab in das heiße Becken und genoss sofort das Gefühl des heißen Wassers auf ihrer Haut. Das andere Bein folgte langsam, und sie stakste ein wenig in die Quelle hinein, bis der Großteil ihres Torsos vom warmen Nass umgeben war. Sie ließ sich auf einem Stein nieder und legte ihren Kopf in den Nacken, sodass ihr Mund und ihre Nase gerade noch aus dem Wasser ragten und der Rest ihres Körpers von dem angenehmen Glühen umhüllt war. Die Temperatur ihres kaltblütigen Körpers schoss in die Höhe und sie fühlte sich entspannter denn je – so sehr, dass selbst der Gestank der Kräuter es nicht vermochte, sie auch nur ansatzweise zu stören. „Aaah... so schööön...“, murmelte sie zufrieden vor sich hin. Das Mädchen war praktisch in einer anderen Welt. So merkte sie auch gar nicht, wie ihr entspannter Körper seine Zurückhaltung verlor und das Wasser um sie herum eine sichtlich pinke Färbung bekam. Der süßliche Duft ihres natürlichen Sekrets wurde umso stärker, sodass selbst die große Badehalle langsam damit begann, wie ein Eimer Bonbons zu riechen...
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Aska Dämonentöterin
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[12] Mit einem ungläubigen Lächeln hob Aska die Augenbrauen. Sie meinte mit den Pannen eher ihre eigenen, statt Zahars. Eigentlich hatte die junge Echse gar nichts verkehrt gemacht. Diese Bescheidenheit aber gefiel Aska! Aus Zara würde bestimmt auch eine solch gütige und genügsame Heldin werden, wie die Blondine es war! Hust. Bescheidenheit. Hust. Wer weiß, vielleicht würden die beiden noch weitere, aber spannendere Abenteuer erleben? Das blieb zu hoffen! Vor allem, da Zahar der Älteren ein wundervolles Kompliment gemacht hatte. Aska liebte es, wenn die Menschen sie wertschätzten! Eine tolle Magierin also.. Hach, da sollte sie wohl etwas erwidern! „Mach dir keine Sorgen, Zahar. Du hast vorhin nichts falsch gemacht, die Fehler lagen bei mir und ich nehme die Verantwortung gerne auf mich! Und ich bin sicher, dass du eine große Magierin werden wirst! Wir werden deine Ängste besiegen und gemeinsam für Gerechtigkeit kämpfen!“, endete Aska mit einer dramatischen Ansprache und streckte die geballte Faust in die Höhe. Dann zwinkerte sie der Jüngeren grinsend zu und deutete in Richtung Badehaus. Das nächste Abenteuer stand vor der Tür, wie sich später herausstellen würde.
„Hmmm.. wundervoll“, seufzte Aska, als sie sich in das heiße Wasser gesetzt hatte. Wie wohltuend diese Düfte der Kräuter doch waren! Es war toll, den heißen Dampf zu inhalieren und gleichzeitig entspannten sich die Muskeln im heißen Wasser. Das tat richtig gut, denn zur Erinnerung: Aska lief seit einiger Zeit mit kalten, klatschnassen Klamotten herum. Da kam so ein heißes, wohltuendes Bad gerade recht. Die ganze Zeit über entspannte sich Aska mit geschlossenen Augen und einem Lächeln auf den Lippen. Erst als sie Schritte hörte, öffnete sie das rechte Auge und erkannte einen grünen Fuß, welcher das Wasser vorsichtig prüfte. Amüsement machte sich in ihrem Ausdruck breit, ehe sie wieder beide Augen schloss. Als auch Zahar vollständig in der heißen Quelle saß, machte sie der Entspannung und dem wohligen Gefühl ebenfalls Ausdruck. Das hatten sich die beiden Magierinnen aber auch wirklich verdient! Doch leider sollte es nicht bei dem klaren Wasser und dem Kräuterduft bleiben.
Es begann ganz zart, doch der schwere, süße Duft wurde immer aufdringlicher. Die entspannte Miene Askas veränderte sich in ein verzogenes Gesicht und sie rümpfte irgendwann die Nase. Verwirrt über den viel zu starken Kräuterduft setzte sie sich im Wasser auf und öffnete erstmals wieder die Augen. Was zum..?! Was?! „Was ist das?!“, schrie sie auf und stieg erschrocken und blitzschnell aus dem pinkfarbenen Wasser. Hektisch griff sie nach ihrem Handtuch und band es sich um den Körper, an welchem das pinkfarbene Sekret noch hing. „Oh.. und dieser Geruch“, stöhnte die Blonde auf und meinte, einen Hauch von Übelkeit zu verspüren. Es war zwar „nur“ süß, aber so was von bombenhaft süß, dass es richtig unangenehm wurde. Aska wedelte den Dampf mit den Händen vor ihren Augen weg und suchte nach Zahar. Und es bestand kein Zweifel: Je näher sie der Echse kam, desto strenger wurde der Geruch. Hilflos hielt sich Aska die Nase zu und sprach ihre Kollegin an: „Zara, was passiert mit dir?! Du schmilzt!“ Zumindest könnte man das annehmen.
So viel zum entspannenden Teil der Quest! Von dem schönen Kräuterduft war nichts mehr übrig und alles was Aska noch hatte, war pinkes Sekret an ihrem Körper. Dabei fiel ihr noch etwas ein, weswegen sie Zahar, nachdem die Schmelzsache geklärt war, fragte: „Hör mal, das ist aber nicht giftig, was du da absonderst, oder?“ Giftig oder nicht, Aska brauchte jetzt dringend eine Dusche und ein frisches Handtuch! Ohje, was würden die Betreiber des Badehauses nur sagen? Würden sie Ärger bekommen? Müssten sie sauber machen? Bitte nicht!
Nachdem eine Brause mit frischem Wasser und viel Shampoo und Duschgel das komische Zeug von Aska entfernt hatten, wartete sie in ihren noch immer kalten, nassen Klamotten im Eingangsbereich auf das kleine Echsenmädchen. Was für ein Tag! Angestrengt seufzte Aska durch. Dabei wollte sie doch nur ein wenig Geld für das Kleid im Ausverkauf verdienen!
Ach ja, ein schöneres Ende konnte der Tag doch gar nicht haben! Genussvoll hockte Zahar im Wasser und ließ sich kochen wie ein Wiener Würstchen. Der immer dicker werdende Geruch nach Zucker war zwar etwas störend, aber im Vergleich zum Kräuterduft tatsächlich irgendwie angenehmer, und da sie eh daran gewöhnt war, unterstützte es eher ihren uneingeschränkten Zustand der Entspannung. Sie fühlte sich, als würde ihr Geist sich dem Nirvana nähern, bis Askas laute Rufe sie aus ihrer Ruhe zu reißen drohten. „Nicht jeeetzt...“, murrte das Mädchen mit einem langgezogenen Gähnen und einem dümmlichen, breiten Lächeln auf ihrem aktuell sehr leeren Kopf. „Lass mich schmelzen...“ Vermutlich hätte Zahar nicht einmal ein Problem damit, wenn ihr Körper sich jetzt im Wasser auflöste... Das würde sie nur in ihrer Identität als Zuckerwürfel bestärken, und außerdem fühlte sie sich gerade viel zu wohl, um sich Gedanken darüber zu machen. Trotzdem hatte sie unter der eindringlichen Stimme der älteren Magierin schlussendlich keine große Wahl, als aus ihrem Geisteszustand der potenziellen Erleuchtung zu erwachen und ein paar Mal zu blinzeln, um sich in die Realität zurückzurufen. „Hmm...? Nee, das ist nicht giftig...“, murmelte sie und unterdrückte den Wunsch ihres Körpers, einen weiteren Gähner zu entlassen. Langsam erhob sie sich und merkte, dass das inzwischen ziemlich dickflüssige rosa Wasser sie nicht wirklich gehen lassen wollte. Klebrig blieb einiges davon an ihr hängen, während sie durch die Flüssigkeit watete, die ihr für einfaches Wasser echt sehr viel Widerstand bot, und sich am Rand des Beckens wieder in ihr Handtuch hüllte. Sie war immer noch ziemlich pappig, aber das war schon in Ordnung so. Die Naga störte sich gerade nicht wirklich an der Situation, auch wenn sie ihr später, wenn sie erst einmal wieder bei Sinnen war, bestimmt peinlich sein würde...
Eine kalte Dusche brachte den Körper der Echse wieder auf eine normale Temperatur herab und befreite damit auch ihren Kopf von seinem Delirium. Auch ihren Körper konnte man wieder anfassen, ohne dabei für immer an ihr gefangen zu sein. Kaum wurde ihr klar, was sie da wieder angerichtet hatte, fühlte sie sich schon wieder unwohl, stülpte sich ihr niedliches Kleidchen über und machte sich daran, sich mehrfach beim Besitzer des Badehauses zu entschuldigen. Dem Ruf von Fairy Tail, dass bei ihren Quests ganz schöner Schaden aufkam, wurde sie anscheinend schon auf ihrem ersten Auftrag gerecht...
Amaya war in Magnolia Town unterwegs gewesen und hatte sich die Stadt ein wenig angesehen. Ohne Person die einem die örtlichen Besonderheiten zeigte bekam man aber wahrscheinlich nicht viel von den verborgenen Schönheiten der Stadt mit. Die Bewohner waren auffällig guten Gemüts und allgemein schien es eine ruhige, fröhliche Stadt zu sein. Das gefiel der Magierin, wenn die Architektur vielleicht auch etwas langweiliger war. Viel hatte Amaya aber auch nicht gesehen, da sie nur in einem Teil der Stadt war. Aber die große, auffällige Kathedrale hatte sie aus der Ferne gesehen!
Als nächstes hatte Amaya sich einen ruhigen Ort gesucht. Eigentlich wollte sie eines der örtlichen Restaurants ausprobieren, aber irgendwie fiel ihr keines besonders auf und sie hatte Niemandem um nach einer Empfehlung zu fragen. Letztendlich entschied sie sich also dafür selbst etwas zu kochen. Ein Kanal ging durch die Stadt und am Rand von Magnolia Town sah Amaya, dass dieser in einen kleinen Bach über ging. Der Bach wurde immer natürlicher und führte in einen Wald. Das sah doch ruhig aus! Außerdem waren nicht viele Wege zu sehen, die in dieses Waldstück führten. Amaya folgte dem Bach und ging in den Wald hinein. Die Landschaft um Magnolia unterschied sich ziemlich von dem, was sie in West-Fiore gewöhnt war. Die Frau konnte sich leicht vorstellen, wie die Leute hier guter Dinge wohnten. Amaya vermutete jedoch, dass die Leute das Stück grün nicht so sehr schätzten, wie die Leute in Aloe Town das Grün schätzten. Nicht, dass das verwerflich wäre, aber es steigerte die Chance weniger Leute in genau diesem Stück Grün zu treffen.
Amaya hatte nicht darauf geachtet, wie lange sie dem Bach gefolgt war, doch es waren sicherlich mehrere viele Minuten. Sie war mittlerweile ein gutes Stück im Wald und hatte die Quelle des Baches erreicht. Ein ziemlich schöner Ort. Viel unberührte Natur, Ruhe, viele Pflanzen, eine klare Quelle, angenehme Temperaturen. Amaya suchte sich eine halbwegs offenere Stelle in der Nähe und machte es sich dort gemütlich. Eine Decke bot Platz für kleine Snacks und die Möglichkeit sich etwas angenehmer auf den Waldboden zu setzen. Mit wenig Mühe machte sie sich eine kleine Feuerstelle aus Steinen fertig. Amaya passte sorgfältig auf, dass das Feuer sich nicht ausbreiten konnte und fing an sich eine leckere Suppe in einem kleinen Töpfchen zu kochen. In der nahen Ferne konnte man noch das leise, beruhigende Plätschern des Baches hören. Das Essen erfüllte die Luft in der Nähe mit einem köstlichen Geruch. Amaya hatte ein wenig Essen abseits hingestellt, damit Tiere die eventuell vom dem Geruch angelockt werden sich nicht direkt an dem Essen auf der Decke vergehen oder ihr zu nahe kamen. Nicht, dass die Frau sich daran stören würde, wenn ein Tier auftauchen würde, aber dann müsste sie mehr aufpassen. Natürlich würden auch irgendwelche Leute, die zufällig hier unterwegs waren, den Geruch irgendwann bemerken können. Momentan jedoch war es ruhig und bisher war ihr niemand in der Nähe aufgefallen. Amaya machte sich daran ein wenig ihre Magie zu trainieren, während das Süppchen köchelte. Die Magierin wollte sich eine neue Magie aneignen und versuchte sich darin kleine, sehr besondere „Murmeln“ zu erschaffen. Dabei fiel ihr zwischendurch doch wieder das Blut an ihrer Hand auf, welches dort war, weil sie sich vorhin beim errichten der Feuerstelle verletzt hatte. Es war nur wenig Blut und sehr unauffällig, aber während sie so auf ihre Hand blickte, fiel es einem halt ins Auge.
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Shirayuki Fairy Healer
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# 1 Shirayuki war wie so oft in letzter Zeit im Wald unterwegs. Es war nun einmal die perfekte Jahreszeit um bestimmte Kräuter die nur jetzt ihre Zeit hatten zu ernten. Die Vorräte mussten aufgestockt werden. Da sich die Rothaarige in der Natur sehr wohl fühlte und mehr Zeit als ihr Kollege hatte, war es die Aufgabe der Erbprinzessin sich um das Beschaffen der Kräuter zu kümmern, wobei einige gab sie an Toya weiter, da er es leichter hatte das Gewächshaus auf dem Gelände der Aisawas was zu betreten. Die Heilerin wollte es nicht riskieren, dass ihr Vater sie wieder ein sperrte. Wollte die vermaledeite Hochzeit verhindern. Es wurde langsam Zeit, dass auch ihr Verlobter es einsam, dass die Beiden ein Recht darauf hat ihr Schicksal selbst zu wählen. So sah es zumindest die Aisawa. Blieb ihr nur die Hoffnung, dass es ihr Verlobter ebenso sah. Doch wie Raji letztendlich dazu stand, wusste die Rothaarige nicht. Ansonsten verließ die ungetauschten Lippen, ehe sich Shirayuki wieder auf das Sammeln der Kräuter konzentrierte.
Da die Heilerin den Wald inzwischen sehr gut kannte, musste die Aisawa nicht mehr so genau auf ihre Umgebung achten. Die junge Frau hatte die Zeit völlig aus den Augen verloren. Erst als der Geruch von gekochtem Essen ihre Nase erfüllte, wurde die Heilerin ins Hier und Jetzt zurückgeholt. Shirayuki machte sich daran dem Geruch zu folgen und landete dann an der Quelle, die dazu einlud zu entspannen. Dort saß eine junge, ebenfalls rothaarige, Frau. Shirayuki schätze die Person etwas älter als sie selber. Während die Magierin die andere Frau beobachtete, fiel mir auf, dass diese ihre Hand anschaute. Als auch Shirayuki den Blick folgte, sah sie was los war. Sofort tratt due Aisawa auf die Rothaarige zu und ging in die Hocke. "Hallo, ich heiße Shirayuki Aisawa und bin Heilerin. Darf ich?", lächelte die Heilerin sanft und deutete auf die Wunde. Wartete nun die Reaktion ab.
Ruhig, entspannt und, das würde noch eine größere Rolle spielen, ziemlich konzentriert saß Amaya da und schenkte ihrer Übung viel Aufmerksamkeit. Das Plätschern des Baches, die knisternden Flammen und die natürlichen Geräusche des Waldes lieferten eine wunderschöne Kulisse an Hintergrundgeräuschen. Für manch einen wäre das vielleicht schon zu viel, doch Amaya gefiel es und sie konnte sich Momentan besser konzentrieren. Das half ziemlich dabei zu üben. Große Fortschritte hatte sie bisher nicht gemacht, lange war sie jedoch auch noch nicht dabei diese Magie zu üben, also war das schon in Ordnung. Zumindest war das ihre Meinung und das war in dem Fall bisher die einzig wichtige. Die Magierin freute sich auf die neuen Fähigkeiten und war aufgrund verschiedener Gründe, zum Beispiel der Vorfreude oder der Tatsache es mit einer neuen Magie zu tun zu haben, etwas weniger Aufmerksam. Die Suppe hatte Amaya natürlich trotzdem gut im Blick und wusste, wie weit das Essen war. Die Köchin würde nicht einfach so ihr Essen vergessen oder aus den Augen verlieren, wieweit die Zubereitung der Mahlzeit mittlerweile war.
Aber wo man schon mal beim Essen war, die Frau überlegte gerade sich einen kleinen Happen von einem belegten Brot zu nehmen, welches neben ihr lag. Bevor sie jedoch dazu kam irgendwas zu machen, sprach jemand sie an. Die Magierin war wirklich außerordentlich unaufmerksam gewesen und wich erschrocken von der fremden Person zurück. Amaya war körperlich leider nicht so geschickt, wenn es darum ging sich ordentlich zu fangen nach dem Schreck, weshalb sie mit ihrer Hand keinen Halt auf dem Erdboden neben ihrer Decke fand, abrutschte und nun auf dem Rücken lag. Ihre Hand berührte dabei den heißen Kessel und die Steine. Schnell zog die Köchin ihre Hand zurück und stieß einen relativ leisen, aber hörbaren Schmerzensruf aus. Ihr Blick blieb dabei aber auf der fremden Person. Jetzt hatte sie sich sogar beide Hände verletzt. Amaya blickte so gut es ging zu dem anderen rothaarigen Mädchen auf und musterte das Mädchen, während sie nachdachte. Irgendwas hatte die Heilerin gesagt, nur was? Sie hatte noch verstanden, dass die Fremde anscheinend eine Heilerin war, danach hörte es jedoch auf. Der Rest ging im Schreck unter. Sehr neugierig, etwas unsicher und die Situation abschätzend musterte Amaya das Mädchen, welches sie sanft angelächelt und angeboten hatte ihre Wunde zu heilen. Die jüngere Magierin hatte ebenfalls rotes Haar und blickte sie mit grünen Augen an. Die Heilerin hatte eine sanfte Ausstrahlung und sah süß aus. Einige mochten mit süß vielleicht klein verbinden, doch das war nicht der Fall. Shirayuki war zwar noch ein gutes Stück kleiner als Amaya, doch sicherlich nicht klein, von dem was die Köchin so aus Fiore kannte. Die Haut des Mädchens war auffällig hell und... auffällig. Die Unbekannte wirkte freundlich und friedlich, weshalb Amaya sich ein wenig mehr entspannte und fragte: „Äh... Hallo. Tut mir leid, ich hab mich ein wenig erschreckt. Was hattest du gesagt?“ Es hatte einen Moment gebraucht, bis Amaya die Verbindung zu ihrer Hand machte und darüber nachdachte, ob Shirayuki vielleicht ihre Hand gesehen hatte? Falls das der Fall gewesen war, so hatte Amaya jetzt eine zweite Hand, die ebenfalls verletzt war. Juhu! Zum Glück lenkte die rothaarige Heilerin und die Situation, die der großen Frau ein wenig peinlich war, bisher gut von den Schmerzen ab. „Ich heiße Amaya.“ stellte sich Amaya noch vor und sagte leicht fragend: „Freut mich dich kennen zu lernen?“ Also es freute sie schon, wenn Shirayuki wirklich so friedlich war, wie es bisher wirkte. Ein bisschen misstrauisch war Amaya aber noch.
# 2 Es war nicht die Absicht der Aisawa ihre gegenüber zu erschrecken, doch offensichtlich hatte es die Heilerin geschafft, genau das zu tun. Dann konnte die Rothaarige beobachten, wie die Folgen ihres Auftritts ihren Lauf nahmen. Denn die Köchin verlor ihren Halt, bei dem Versuch etwas Abstand zwischen sich und Shirayuki zu bringen. Dabei verletzte sich die Ältere auch noch die zweite Hand. Sofort setzte bei der Erbprinzessin das schlechte Gewissen ein. Sie war auf die am Boden liegende zugegangen, um ihr zu helfen und nicht ihr noch mehr Verletzungen zuzufügen. "Das tut mir unglaublich leid. Ich wollte euch nicht so erschrecken.", sprach die Aisawa höflich, da ihr der Name noch unbekannt war.
Dann folgte eine kurze Begrüßung und eine Entschuldigung, ehe ihre Gegenüber wissen wollte, was Shirayuki gesagt hatte. Da die junge Frau dass du benutzte, tat es die Heilerin ihr gleich. "Ich habe dich begrüßt und mich als Shirayuki Aisawa und Heilerin vorgestellt. Dann wollte ich wissen ob ich deine Hand behandeln darf.", lächelte die Erbprinzessin noch immer freundlich und war sehr geduldig mit der Köchin. Dann stellte sich diese als Amaya vor und formulierte ihre Bekundung dann als Frage. Mit einem Nicken ging die Aisawa darauf ein. "Freut mich ebenfalls deine Bekanntschaft zu machen.", lächelte Schira noch immer. Dann nahm sie die Hand mit der Schnittverletzung in die ihre und legte die linke Hand oben auf, ohne Druck auszuüben. Wollte ihrer Patientin ja keine weiteren Schmerzen zufügen. Dann setzte Shirayuki ihren Zauber Healing Aid ein. Nachdem der Zauber gewirkt hatte, wollte die Aisawa aber erst etwas wissen, bevor sie sich der zweiten Hand widmete. "Hast du dort jetzt noch Schmerzen?", klang es besorgt von der Heilerin.
Awww, es war rührend, wie sich das junge Mädchen um sie sorgte. Amaya fand Shirayuki süß und war abgelenkt, weshalb sie nicht einmal merkte, wie sie ihr Gegenüber direkt duzte. Der jungen Frau schien es jedoch nicht zuviel auszumachen, zumindest lies sie sich davon nichts anmerken. Shirayuki wiederholte ihre Begrüßung freundlicherweise und wollte ihre Hand behandeln. Hmmm... Das war sehr freundlich, erweckte jedoch natürlich auch etwas Misstrauen. Amaya hatte mittlerweile mitbekommen, dass die Leute hier anscheinend etwas freundlicher waren, ähnlich wie in ihrem Heimatdorf. Natürlich war es trotzdem kein Vergleich zu ihrem Heimatdorf, da war alles friedlich und freundlich und es wollte nicht jeder Dritte einem ein Messer in den Rücken stechen, so wie in anderen Ländern und Fiore. Die Heimat war halt doch einer der schönsten Orte und dort gab es ganz offensichtlich keine Probleme. Shirayuki wirkte natürlich nicht wie eine hinterhältige Person, aber genau das wollten solche Personen natürlich. Doch die sanfte Ausstrahlung der Aisawa unterstützte die Vermutung, dass die Heilerin wirklich nur eine Heilerin war, die hier zufällig vorbeigekommen ist und direkt anbot ihre Hand zu heilen. Außerdem wäre es wahrscheinlich mindestens genau so zufällig hier jemanden zu treffen der plötzlich böse Dinge wollte. Amaya machte sich durch die eigenverschuldete Unaufmerksamkeit zuvor mehr Gedanken als sonst. Shirayuki lächelte, nickte und erwiderte die Begrüßung mit der Antwort, dass sie sich ebenfalls über die Bekanntschaft freute. Amaya lächelte freundlich und ein wenig kindlich, fröhlich zurück, während sie die Heilerin anblickte und antwortete: „ Vielen Dank. Das ist sehr lieb, gerne.“ Die Köchin hielt ihr die eine verletzte Hand hin und fühlte, wie Shirayuki sie in ihre Hand nahm und die andere Hand oben drauf legte. Amaya bemerkte wie vorsichtig die Rothaarige dabei war und beobachtete neugierig und dankbar, wie das Mädchen begann ihre Hand zu heilen. Es dauerte einen Moment, bis die Magie wirkte, und ihre Hand fühlte sich immer besser an. Fast schon entspannend, wie der Schmerz ging, und sie hier in diesem Idyllischen Wald waren. Die Heilerin lies ihre Hand wieder los und Amaya begutachtete das Ergebnis, bevor sie dankbar lächelnd zur Aisawa guckte und ihr antwortete: „Nein. Es ist wunderbar verheilt.“ Sie würde der Aisawa auch die andere Hand geben, falls die Heilerin das anbot. Die Köchin drängte ihr die andere Hand jedoch nicht auf, sondern wartete, bis Shirayuki zufrieden mit ihrer Heilung war und selbst nach der anderen Hand gucken wollte. „Das ist sehr freundlich. Heilungsmagie ist sehr praktisch, auch wenn sie hin und wieder sehr … passiv wirken kann.“ Amaya lächelte das andere Mädchen an und änderte ihren Gesichtsausdruck dann zu einem eher fragendem, als sie neugierig sprach: „Was verschafft mir den Zufall dich hier zu treffen? Bist du hier spazieren? Es ist ein schöner Wald und nahe der Stadt.“ Sie warf einen kurzen Blick zur Suppe und ihrem Essen und dann zurück zu Shirayuki. „Willst du etwas Essen? Ich hab gerade eine Suppe gekocht, aber auch andere Sachen!“ bot sie der Aisawa an und blickte danach auf ihre Hände, während sie sagte: „Danke nochmal für die Heilung. Möchtest du etwas für die Heilung? Dann gucke ich mal.“
# 3 Das Gespräch zwischen den beiden Rothaarigen verlief eher ruhig und ziemlich schnell nahm Amaya die Dienste der Heilerin in Anspruch. Dies freute Shirayuki und machte ihr daher großen Spaß ihre noch recht neue Magie zu erforschen. Und doch war es für die Erbprinzessin einfach nur ein Segen solche Magie wirken zu können. Würde sie doch einfach nur mehr Menschen helfen können. Als Amaya Ihre Frage positiv beantwortete, freute es die Aisawa sehr. So häufig hatte sie diesen Zauber bisher noch nicht wirken können. "Das ist sehr schön, dann kann ich mich deiner anderen Hand widmen.", lächelte Shira und überspielte so ihre Unsicherheit. Es kommt eher selten vor, dass die Fee bei etwas unsicher war und ein noch eher neuer Zauber gehörte definitiv dazu. Während Shirayuki darauf wartete, dass Amaya ihr die verbrühte Hand reichte, lauschte sie deren Worten. "Heilmagie ist meistens passiv und dient nur dazu zu helfen und ist in einem Kampf kaum wirksam, geschweige denn eine große Hilfe. Vor allem, wenn man nur zu zweit ist.", kam es ruhig von der Jüngeren.
Dann hielt ihre Patientin ihr die andere Hand hin. Sofort Namen die Aisawa diese wieder in ihre linke und legte die rechte Hand oben auf, um den Zauber Cooling zu wirken. Es dauerte einen Moment und dann war die leichte Verbrennung geheilt. Es bereitete der Heilerin sehr große Freude, dass es solche eher friedlichen Momente gab, wodurch sie die Magie üben und trainieren konnte.
Nachdem Shirayuki fertig war, wollte Amaya wissen, wie diese Begegnung zustande kam. "Du hast recht, es ist ein schöner Wald und ich fühle mich hier wohl. Ich war Kräuter sammeln und habe dann den Geruch deines Essens wahrgenommen. Als ich hier ankam, habe ich deine verletzte Hand gesehen und wollte dir helfen.", antwortete die Aisawa ehrlich und es tat ihr immer noch leid, dass sie Amaya erschreckt hatte. Als diese dann die Einladung zum Essen aus sprach, wurde die Antwort durch das Knurren ihres Magens beantwortet. "Ich würde sehr gerne mit dir essen.", sprach die Heilerin mit einer Röte auf ihren Wangen. Die Verlegenheit konnte man auch aus der Stimme der Erbprinzessin heraushören. Danach bedankte sich die Ältere und wollte wissen ob Shirayuki etwas bekommen würde. "Mir reicht deine Einladung zum Essen völlig aus. Das duftet schon sehr herrlich.", lächelte die Heilerin und erneut knurrte deren Magen.