Ortsname: Umland von Magnolia und Hargeon Town Art: Freiraum Spezielles: --- Beschreibung: Das Umland der beiden größten Städte Ost-Fiores ist durchzogen von fruchtbaren Feldern und üppigen Wäldern, dort wo die sauber angefertigten Straßen enden und die schlichte Trampelpfade beginnen. Wenn selbst die kleineren Dörfer, die mit ihren lokalen Spezialitäten oder Handwerk versuchen ihre Taschen zu füllen, nach und nach verschwinden, erwartet einen nur noch die unberührte Natur, die mit Vorsicht zu genießen ist.
Die Zeit bis zu ihrer Abreise war wie im Flug vergangen und die ersten Meter aus dem Tore Magnolias gegangen. Die Straße zeigte sich hier noch von ihrer besten Seite, wo sie doch für Kutschen und andere Gefährte ausglegt war. Immerhin war Magnolia eines der größeren Handelszentren Fiores und ein Umschlagplatz für alle möglichen Güter. Noch dazu der Tourismus, der zwar auch viel per Zug kam, aber eben auch per pedes. Bald würden sich diese steineren Pfade verlaufen zu größeren Trampelfaden, ehe am Ende nur Gänge durch Wald und Wiesen übrig bleiben würden, die die hiesigen Anwohner nutzten, um sich zwischen ihren Höfen und Tavernen zu bewegen. Die Natur hatte schon immer einen besonderen Stellenwert im Leben des jungen Magiers. Vor einiger Zeit hatte er sogar überlegt mithilfe seines Vaters eine kleine Hütte im nahegelegenden Wald zu bauen. Aber so ganz alleine wollte er dort nicht leben. Der Vorteil daran und auch der Grund für seine positive Einstellung der unzivilisierten Welt gegenüber rührte natürlich von den Sternen. Erst Abseits der Lichter und Laternen kam der Sternenhimmel richtig zur Geltung. Kein Wunder also, dass Akay jede Gelegenheit nutzte um raus zu kommen. Jetzt war jedoch noch der Feuerball im Himmel, der die Bäume und Gräßer mit Kraft versorgte und ihren aktuellen Weg mit geschäftigen Treiben versorgte. Diese Reisen waren immer eine gute Möglichkeit seine Begleiter kennen zu lernen. "Sag mal" eröffnete er das Gespräch "wie hat es dich nach Fairy Tail verschlagen"?
#6 Shizuka hatte sich wirklich Zeit gelassen. Das Packen ihres Gepäcks hatte sich hauptsächlich auf das Zusammensuchen von etwas Verpflegung beschränkt. Noch eben ihr Schwert geschultert und dann konnte es losgehen. Da sie im Endeffekt durch ihre Trödelei doch etwas spät dran war, legte die Magierin einen strammen Fußmarsch an den Tag, um noch rechtzeitig am Nordtor anzukommen. Die Stunde, die zwischen dem letzten Gespräch der Magier und ihrer Abreise liegen sollte, hatte sie, so glaubte sie, aber letztlich doch eingehalten. Ohne große Umschweife ging es dann also raus aus Magnolia und rein in die offene Natur. Shizuka genoss die Landschaft. Es war eine schöne Gegend. Gleich außerhalb der Stadt blühten Wiesen und Weiden auf. Natur, so weit das Auge reichte. Die frische Luft, die ihr um die Nase wehte. Einfach herrlich. Es dauerte nicht lange, da begann Akay mit etwas Smalltalk. Das war gar nicht so verkehrt. Eine Reise, bei der man sich nur anschwieg, war meist nicht besonders angenehm. Außerdem kannten die Zwei sich ja kaum. Vor diesem Tage kannten sie sich nicht. Ja nicht einmal die Namen des jeweils anderen waren ihnen zuvor bekannt und dass, obwohl sie Mitglied derselben Gilde waren. Ein Umstand, der sich nun ändern sollte. Akay fragte nach den Beweggründen, die die Weißhaarige nach Fairy Tail geführt hatten. „Ach, das ist ganz einfach.“, erklärte Shizuka freudestrahlend. „Es war der Ruf der Gilde.“ Die Gilde hatte sie gerufen? Nein. Es ging um PR. „Ein Ort, an dem Zusammenhalt großgeschrieben wird. Ein Ort, an dem das einander Helfen an oberster Stelle der Prioritäten liegt. Das ist ein Ort, an dem ich mich wohlfühle.“ Ja, Fairy Tail war so ziemlich die einzig logische Wahl. „Ich wäre um ein Haar bei den Rune Knights gelandet, weißt du?“ Sie schielte zu ihrem Reisegefährten hin. Eine Rhetorische Frage. Natürlich wusste er das nicht. Wie sollte er auch, kannte er Shizuka doch noch gar nicht. „Aber Fairy Tail beizutreten war für mich ein Traum, seit ich ein kleines Kind war und ich bin heilfroh, dass sich dieser Traum für mich auch erfüllt hat.“ Die logische Folge: Eine entsprechende Gegenfrage. „Wie sieht es mit dir aus? Ach und was stecken eigentlich für Fähigkeiten in dir? Was hast du drauf in Sachen Magie?“ Was Shizukas Kräfte waren, konnte Akay ja zumindest sehen. Ob ihm die Requip Zauber etwas sagten, wusste sie noch nicht. Aber im Gegensatz zu ihr, hatte er schon eine kleine Kostprobe bekommen.
Während der Shizuka die Frage beantwortete, konnte er die Zeit nutzen ihre Equipment zu mustern. Und dabei beschränkte er sich, was für ein Mitglied seines Geschlechts möglicherweise ungewöhnlich war, tatsächlich nur auf ihre Ausrüstung. Neben den üblichen Reiseutensilien und den zusätzlichen Sachen, die beide aufgrund des eventuell wechselhaften Wetters eingepackt hatten, stach ihre Klinge am meisten hervor. Auch wenn sich diese zurzeit in der Scheide befand, konnte man gut erkennen, dass es keine billige Klinge aus einen x-billigen Laden war. Vermutlich hatte sie schon einiges damit erlebt. Er selbst hatte einige Zeit gebraucht, um sich mit dem Gedanken abzufinden, sich im Nahkampf auszubilden und noch dazu im Stabkampf. Eigentlich hatte er vor der ganzen Magie nie damit gerechnet, überhaupt einen Tag in seinem Leben kämpfen zu müssen. Oder zu wollen. Es war nicht so, dass Akay sich jetzt nur Aufträge suchte, in denen er seine Stabkünste anwenden und verfeinern konnte. Allerdings war er auch zwischenzeitlich kein Magier mehr, der einen Konflikte scheute. Ob dies nun an Fairy Tail lag oder daran, dass er insgesamt älter und erwachsener wurde, hatte er für sich noch nicht weiter durchdacht. Aber jetzt, wo er ihre Klinge genauer ansah, juckte es ihm in den Fingern. Allgemein hatte er in den letzten Stunden das Gefühl, dass Shizuka seine animalischen oder körperlichen Eigenschaft an die Oberfläche holte. Allein das Armdrücken zur Belustigung einer kleinen Menge, wäre ihm gefühlt vor einem Tag nicht in den Sinn gekommen. Lag es tatsächlich an ihr oder an der Situation, in der er sich befand? Vielleicht wollte er auch unterbewusst einer Erwartung an sich gerecht werden, die er so noch nicht verbalisiert hatte oder vielleicht auch konnte. Seine Initialfrage, die sein Gegenüber nur zu gern zu beantworten schien, löste ein Lächeln aus,. Ihre Beschreibungen der Gilde, die Überzeugung in ihrer Stimmen, ließen auch Akay nicht unberührt. Das alles stellte die Gilde in einem Licht da, dass viele Außenstehende nicht mal im Ansatz vermuteten und oft nur Mitglieder wirklich erlebten. Dieses besondere, das Unbeschreibbare, das auch in ihrer Stimmte mitklang, war es, was Fairy Tail so besonders machte. „Das war eine sehr schöne Ausführung und ich glaube so wie dir ging es vielen. Mir z.B. aber nicht“ dabei lachte Akay, während er die Arme hinter dem Kopf verschränkte und gen Himmel schaute. „Ich hab meine Magie erst vor etwas über einem Jahr, ja wie sagt man das, erweckt vielleicht? Vorher habe ich dem simplen aber nicht tristen Dasein eines Handwerkersohnes gefristet. Nach meinem Kontakt mit der Magie, war Fairy Tail einfach die naheliegendste Option. Ich weiß es klingt nicht romantisch, aber dadurch, dass alles neu für mich war und eigentlich oft immer noch ist, hab ich da meine zweite Familie gefunden“. Er seufzte. War das schon so lange her? Dabei vergaß er fast ihre zweite Frage. „Ach stimmt, ist ja nur fair, dass ich dir auch sage, was ich so aufm Kasten hab. Neben meinen Fähigkeiten mit dem Stab“ dabei deutete er auf seinen Rücken, auf dem sich die eingeklappte Waffe befand „habe ich noch die Möglichkeit mit ein paar freundliche Helfer zu rufen“. Nachdem er das aussprach, kramte er in seinem Schlüsselbeutel und warf ihr einen der Goldschlüssel zu. „Vorsicht damit, die sind echt selten“. Stellarmagier schienen definitiv zu der selteneren Sorte zu zählen und für andere Magier war es sicher spannend, so ein Artefakt aus näherer Umgebung zu betrachten. Während die beiden sich austauschten, tauchte ein kleines Dorf auf, dass am nächsten an dem vermeintlichen Ort des Turmes gelegen war.
#7 Shizuka drückte ihre Verbundenheit zur Gilde der Feen wirklich sehr romantisiert aus. Dessen war sie sich auch bewusst. Als Akay nun kommentierte, wie schön ihre Ausführung der Dinge doch war, musste sie schmunzeln. Er meinte aber auch im Gleichen Satz noch, dass es ihm ganz und gar nicht so erging wie ihr. Er spürte nicht diese Verbindung zu Fairy Tail. Dabei erklärte er auch, dass er erst seit etwas über einem Jahr mit seiner Magie arbeitete. Davor war er Sohn eines Handwerkers… Was er ja im Grunde genommen noch immer war. Nur mittlerweile eben mit magischen Kräften. Er bezeichnete den Beitritt zur Gilde einfach nur als „naheliegendste Option“, als logischen Schritt. Bevor Shizuka etwas einwerfen konnte, lieferte der junge Magier noch die Antwort auf die Frage nach der Art seiner Magie. Er sprach seine Kampffähigkeit mit dem Stab an und warf ihr einen kleinen, güldenen Gegenstand zu. Überrascht von dem Wurf, zuckte die Weißhaarige etwas bei dem Versuch, ihre Hände zusammenzubringen und das kleine Ding zu fangen. Im Nachhinein war sie doch sehr froh, dass es ihr gelang das Ding zu fangen, erklärte Akay doch noch, dass sie so selten seien. Als Shizuka betrachtete, was ihr da in die Hände gefallen war, erkannte sie… einen Schlüssel. Es war ein goldener. Vage erinnerte sie sich an Magier, die durch Hilfe solcher Schlüssel Kreaturen hervorbrachten, die Bezug zu Sternzeichen hatten. „Romantisch oder nicht. Es kommt ja darauf an, dass du dich wohlfühlst.“, erklärte Shizuka noch nachdenklich, um angestaute Gedanken loszuwerden, während sie den Schlüssel zwischen Zeigefinger und Daumen nahm, um ihn näher zu betrachten. „Interessant!“, war ihre Erkenntnis und wie Akay ihr den Schlüssel zuwarf, warf sie ihn auch wieder zurück. „Bin schon gespannt sie in Action zu sehen.“ Sie grinste. Natürlich bedeutete der nutzen solcher Magie sicher auch oft, dass es einen Kampf gab, aber solchen war die Magierin ja ohnehin nicht abgeneigt.
Nach einer gewissen Zeit, die die Zwei mit Smalltalk überbrückten, erreichten sie eine Art kleines Dörfchen. Eine sehr ländliche Gegend, weitab der großen Zivilisation. Bereits aus der Ferne war der Turm einer eher kleineren, simpel gehaltenen Kirche zu erkennen. Felder und weidende Tiere überall, wo das Auge hinsah. Als die zwei Feen an einer Scheune vorbeiwanderten, traf Shizukas Blick den eines älteren, bärtigen Herren, der grade Mist von A nach B schaufelte. Die Magierin nickte ihm zu, doch er war da etwas direkter. „Hallo Fremde! Was führt euch denn hierher?“, rief er mit einer rauen Stimme zu den Magiern herüber. Shizuka blieb sogleich stehen und wandte sich ihm zu. „Guten Tag!“, grüßte sie ihn. Der Bauer vergrub mit einem kräftigen Stich seinen Spaten in dem Misthaufen, nahm seine Mütze ab und wischte sich mit dem Handrücken den Schweiß von der Stirn. „Wir sind auf der Suche nach einem riesigen Turm, der kommt und geht wie er will.“ Bei genauerer Überlegung merkte Shizuka, wie seltsam ihre Worte doch für einen normalen Bürger klingen mussten. Der Mann jedoch sah nicht so aus, als erklärte er die Weißhaarige für verrückt. „Ein Turm, sagst du?“ Seine Mimik war ernst. „Die Tiere spielen verrückt. Sie wirken nervös. Ich hab mir schon gedacht, dass etwas faul ist.“ Nachdenklich blickte er zu seinem Stall. War das etwa eine Spur?
Shizuka hatte mit ihrer Aussage den Kern der Dinge getroffen. Fairy Tail war ein Ort an dem, egal welcher Herkunft, Vergangenheit oder Einstellung, ein jeder oder jede ein Zuhause finden konnte. Akay hatte immer das Gefühl gehabt, dass es etwas zu schmalzig war. Jetzt freute ihn dieser Gedanke und löste ein angenehm warmes Gefühl in ihm aus. Seine Kollegin inspizierte derweil fasziniert einen Teil seiner Magie, wie ein Hund, dem man einen Knochen zugeworfen hatte, auch wenn dieser Vergleich ihrer Person gegenüber natürlich nicht fair war. Aber das Objekt war golden und neu, natürlich wäre es von Interesse. Dass er seine Schlüssel in nächster Zeit würde einsetzen müssen, davon ging er bei einer Quest des B-Ranges aus. Der junge Magier hoffte nur inständig, dass er sich nicht verkalkuliert hatte.
Das Eis für die Reise war gebrochen und das kleine Dorf, das zu Beginn noch soweit entfernt schien, wurde mit jedem Satz, jeder Bemerkung und jedem weiteren Austausch immer größer. Nicht ungewöhnlich war, dass der Turm eines kleinen Gotteshauses das erste Indiz für die Existenz von Zivilisation fernab der großen Städte war. Akay hätte es nicht gleich als Kirche bezeichnet, eher als eine etwas ausgereiftere Kapelle. Immerhin besaß sie einen steinernen Turm, was man durchaus als außerordentlich bezeichnend konnte. Obwohl das Umland von Magnolia relativ sicher war, dienten die Glocken im inneren des Turmes gewiss nicht nur dem Ruf zum Gottesdienst. Bei größeren Vorfällen kam so das ganze Dorf zusammen, z.B. bei einem Feuer. Betrachtete man dazu jedoch die anderen Häuser und Höfe so glaubte er nicht, dass seit längerer Zeit irgendetwas spannendes in diesem Ort geschehen war. Ob dies nun positiv oder negativ war, konnte ein jeder für sich selbst entscheiden. Eventuell würde sich dies zeitnah ändern. Wie es nicht anders zu erwarten war, konnten die beiden entspannt an den ersten Grundstücken vorbeigehen, ohne dass sie groß jemand bemerkte. Bei dem ihn plötzlich erreichenden Geruch, den Akay so unvorbereitet in die Nase stieg, verzog er merklich das Gesicht. Er wusste, dass er es nur von temporärer dauern sein sollt, dennoch war der Geruch von Dung, frisch ausgebuddelten oder ausgeschieden Dung, immer ein intensives Erlebnis. Ob Kazuya einen Bogen um dieses Dorf gemacht hätte? fragte er in Gedanken, während ein leichtes Schmunzeln sein Mimik zierte. Der erste richtige Bewohner wurde von der Weißhaarigen mit einem knappen und höflichen Nicken zur Kenntnis genommen. Dieser schien die Gelegenheit wohl nutzen zu wollen, um seine Arbeit rasten zu lassen und wendete sich den beiden. Ebenso wie Shizuka grüßte er den älteren Herrn. Da sie die Kommunikation initiiert hatte, würde er sie auch machen lassen. Ihr eloquentes Mundwerk hatte er bereits im Gildenhaus erleben dürfen, weshalb er sich keine Sorgen machte, dass etwas schief gehen würde. Darüber hinaus war die Magierin ja nicht auf den Kopf gefallen und sicher allein in der Lage mit jemandem zu reden. Ihre Herangehensweise war eine direkte, was in Anbetracht der Umgebung keine schlechte Idee war. Die Wahrscheinlichkeit, dass aktuell noch jemand die Daten über den Turm hatte, waren sehr gering und die Leute in diesem Dorf wären sicher froh darüber, wenn der Trubel wieder so schnell verschwinden würde, wie er gekommen war. Und wenn ihr Gegenüber etwas wusste, so spiele er nun hoffentlich ebenso mit offenen Karten. Die Tiere? nahm er überlegend zur Kenntnis. Es handelte sich um eine Wissensdomäne, die nicht nur Magiern vorbehalten war. Bereits als Kind hatte man gelernt, dass Tiere eine Art Gespür für Katastrophen zu haben schien. Auch wenn es sich meistens eher um Unwetter handelte, so sollten diese Zeichen doch mit einer gewissen Ernsthaftigkeit behandelt werden. „Hätten Sie ein Problem, wenn wir uns im Inneren kurz umsehen“? schaltete sich Akay in das Gespräch ein. „Bitte, Bitte“ erwiderte der Bewohner und gab den Weg zum Stall frei. Der Schwarzhaarige nickte seiner Kollegin zu, ehe er vorweg in das Tierhaus trat. Neben ein paar Pferden, die wohl für die Bestellung der Felder genutzt wurden, waren noch einige Kühe und andere Nutztiere anzutreffen. Doch besonders die Pferde schienen unruhig in ihren Boxen. „Ich will es ja nicht an die große Glocke hängen, aber vielleicht liegen wir gar nicht so falsch mit der Position hier“. Wenn sie Glück hatten, würden sie jetzt einfach nur warten müssen. Gerade wollte er es sich deshalb auf einem Melkschemel bequem machen, als es einen ohrenbetäubend Knall, und nicht nur er, sondern auch Dach und Wand der Stallung in eine Richtung gerissen wurden.
#8 Shizuka schreckte der Geruch, bäuerlicher Luft nicht ab. Sie reiste gern umher, mochte das Ländliche, speziell aufgrund der Nähe zur Natur. Ein Stück weit war sie den Geruch von Dung, also Mist schon gewohnt. Außerdem hatte sie ja auch nicht das feine Nähe eines Dragonslayers. Sie zeigte sich also unbeeindruckt von den Eindrücken, die ihre Nase aufnahm und verwickelte sich schnell in ein Gespräch mit dem ersten Bauern, den sie in diesem kleinen Dörfchen antrafen. Dieser zeigte sich ungewöhnlich aufgeschlossen, als Shizuka ihm von einem „wandernden Turm“ erzählte. Statt mit Verwunderung zu reagieren, wies er lediglich Zeichen von Erkenntnis auf. Seine Reaktion erklärte er mit der Unruhe seiner Tiere. Auch Shizuka fiel sogleich ein, dass man Tieren ja oft einen zusätzlichen Sinn für Phänomene nachsagte. Ob dies ihre erste Spur war? War dies ein Beweis dafür, dass sie auf dem richtigen Weg waren? Mit weit hochgezogenen Augenbrauen blickte die Weißhaarige zu ihrem Begleiter. Er schien dasselbe zu denken, wie sie. Schließlich bat Akay darum, sich mal im Stall umsehen zu dürfen und der Bauer verwehrte ihm diese Bitte nicht. Nach einem kurzen Nicken trat der Junge in den Stall und Shizuka folgte ihm auf Schritt und Tritt dorthin. Es war gleich zu sehen, dass der Bauer nicht übertrieben hatte. Die Tiere im Stall, besonders die Pferde, wirkten äußerst nervös. Sie schnaubten, tippelten umher und wieherten. Shizuka trat vorsichtig an eine der Pferdeboxen heran. Sie hob ihre Hand und wollte sie dem Tier beruhigend auf die Nase legen, da ertönte ein unglaublich lauter Knall. Der Knall brachte eine Druckwelle mit sich, die die gesamte Bestallung und damit auch alle Lebewesen darin umriss. Splitter, Staub und Schutt rieselte aus der Luft herab. Shizuka hustete. „Akay?!“ war das erste Wort, welches sie herausbrachte. „Geht es dir gut?!“ Sie schob einen Balken, der quer über ihr lag zur Seite. Glücklicherweise wurde er von anderen Trümmern gestützt, sodass sein Gewicht nicht wirklich auf ihrem Körper lastete. Vielleicht hätte er ihr auch sonst sämtliche Knochen gebrochen. Es dauerte nicht lange, da hatte die Magierin sich befreit. Sie hustete und prustete noch immer. Ihre Augen kniff sie zusammen, damit kein durch die Luft rieselnder Staub sich hineinschob. Als Shizuka plötzlich Stöhnen und das Wegrutschen von Steinen mitten im Schutt vernahm, eilte sie zu dieser Stelle. Es war der Bauer, der weniger Glück hatte als sie. Er lag unter mehr Zeug begraben. „Ich bin da! Keine Panik, ich hole Sie da raus.“ Sofort machte sich die Magierin daran, den Mann freizuräumen. Holzstücke und Steine räumte sie bei Seite. Als sie den Mann fast ausgegraben hatte, erkannte sie etwas im Augenwinkel. Ein gewaltiger Turm stand quasi mitten im Zentrum dieses kleinen Dörfchens. Er war einfach so mitten drin aufgetaucht, hatte Bauten pulverisiert und andere durch die Druckwelle sehr stark beschädigt. Von jetzt auf gleich war das Chaos ausgebrochen. Das Läuten einer Alarmglocke bedurfte es nun sicher nicht mehr.
Ein dumpfes „Akay“ war das erste was der Junge vernahm, als er wieder zu Bewusstsein kam. Sein Schädel dröhnte, während seine Lunge bemerkte, dass der Staub der sich in ihr angesammelt hatte, nicht dorthin gehört. Das Husten übermannte ihn weshalb er sich aufrichtete. Zumindest wollte er dies doch seine Sicht war versperrt und ebenso blockierte etwas seinen Versuch nach Luft schnappen zu können. Was auch immer es war, es hatte sich quer über seinen Brustkorb gelegt. Immer noch nach Luft ringend drückt Akay sich vom Boden ab und zog dabei die Beine heran, wodurch er sich unter dem Objekt herauswinden konnte, während bei seinen Beinen etwas nachbröckelte. Der unbekannte Gegenstand viel zu Boden und gab nicht nur den Weg frei für die ersehnte Atemluft, sondern beleuchtete auch die unmittelbare Umgebung. Anscheinend hatte ihn mitsamt der Scheune etwas durch eben eine der Wände des Gebäudes gerissen, und dessen Teile auf ihn niederprasseln lassen. Zu seinem Glück schien der Holzbalken das größte Teil gewesen zu sein und zudem nicht mit voller Wucht auf ihn eingeschlagen. Sich von Dreck und Staub befreiend, musterte der Magier seinen Allgemeinzustand. Zu seiner Verwunderung, stellte Akay fest, dass er außer ein paar Schrammen und Rissen in den Klamotten nichts abbekommen hatte. Kein glorreicher Start, aber auch kein Fiasko. Erst als sich das Adrenalin etwas gelegt und der Schwarzhaarige seine Habseligkeiten eingesammelt hatte, entdeckte er den Grund für die momentane Situation. Normalerweise hätten seine Sinne ihn auf Kampf trimmen müssen, der erste Geist schon längst beschworen, aber diesmal passierte nichts dergleichen. Alleine diese Tatsache hätte schon ein Alarm für ihn sein müssen, dennoch schien er in sich entspannt. War es noch der Schock? Oder ein Schlag gegen den Kopf? Es war nichts dergleichen. Erst der Blick auf den Turm, den der junge Magier jetzt erst konkret wahrnahm, ließ ihn aus seiner Starre erwachen und die Knie weich werden. Während er zusammensackte, bemerkte er, wie seine Hände seinen Stab zitternd festhielten. Was ist los mit dir Akay!? Akay? Akay! Erst durch seinen eigenen Namen, der wie ein Mantra in seinem Kopf zu schwirren schien, erinnerte er sich daran, dass er nicht alleine hergekommen war. Shizuka! Die Magierin war in seiner Obhut und es war seine Verantwortung sie wieder heil nach Magnolia zu bringen. Doch auch von ihr schien keine Spur zu sein. Erneut blickte er auf seine zitternden Hände, in denen das Gildensymbol prangerte. War das die Art wie ein Mann seines Kalibers mit so einer Situation umging? Er schloss die Hand zu einer Faust und neue Kraft schien ihn zu durchströmen. Seine Prioritäten waren klar, aber wäre sie bereit ihm zu folgen? Mit neuem Elan richtete er sich auf und blickte sich um. Er war nicht weit von seinem Ursprungsort entfernt, was für ihn im Umkehrschluss bedeutete, dass auch die Weißhaarige nicht weit sein konnte. Hastig überbrückte er die Strecke zurück zur einstigen Idylle die jetzt eher einem Schlachtfeld glich. Dort entdeckte er seine Kollegin, die bereits in einer Rettungsaktion involviert war. „Shizuka“ rief er diesmal laut und eilte zu ihr. Der Mann war zwar verletzt, doch nicht so schlimm, dass er sofortige Hilfe brauchte und zudem hatte sie ihn soweit ausgeräumt, dass weitere Leute ihm würden helfen können. Ihr Zeitfenster verringerte sich mit jeder Minute die verstrich, aber der Codex, der sie alle zusammenschweißte, war schon so tief verankert, dass er sich allein nicht überwinden konnte. Egal für was sie sich entschied, er würde es respektieren. „Wir müssen uns entscheiden: Helfen wir den Menschen oder gehen wir in den Turm“?
#9 Shizukas erster Gedanke beinhaltete ihren Gefährten, mit dem sie hergereist war. Akay. Ihr selbst ging es gut, sie hatte Glück gehabt, vielleicht sogar mehr als das. Aber was war mit ihm? Hatte es ihn erwischt? Lag er vielleicht irgendwo unter Trümmern bedeckt? Vielleicht war er bewusstlos! Ohne zu zögern hatte die Magierin eine Suchaktion gestartet. Sie fand auch gleich jemanden, doch war dies nicht Akay. Außer dem Jungen war da ja noch der Bauer gewesen. Dieser war von dem Zusammenbruch der Scheune ebenfalls betroffen und ihn entdeckte Shizuka als erstes. Zwar wusste sie noch immer nicht was mit ihrem Gildenkameraden war, doch sie hatte direkt vor sich jemanden, dem sie helfen konnte und das hatte in dem Moment dann Priorität. Umso erleichterter war die Magierin, als sie plötzlich die Stimme des jungen Magiers vernahm, wie sie ihren Namen rief. „Akay!“, antwortete sie und blickte dabei reflexartig in seine Richtung. Er lief zu ihr rüber und unterstützte sie dabei, den Bauern aus den Trümmern zu befreien. Noch während er ihr half, stellte er sie aber auch vor eine wichtige Entscheidung. Blieben sie und halfen oder betraten sie den Turm. Gebannt blickte Shizuka in Akays Augen. Sie sollte das entscheiden? Die Leute brauchten Hilfe… Andererseits war das erst einmal ihre einzige Chance in diesen Turm zu kommen, ehe er wieder verschwand und vielleicht die nächsten Menschen in Gefahr brachte… Die Magierin nahm sich nicht die Zeit, eine Liste zu schreiben und Pro gegen Kontra aufzuwiegen. „Zum Turm.“, antwortete sie und entschied dabei viel mehr aus dem Bauch raus. Die Requipmagierin hoffte inständig, dass diese Dorfbewohner klarkommen würden. „Wir schicken ihnen jemanden.“, richtete sie dann an den Bauern, der so gut wie freigelegt war. Glücklicherweise war das kein Erdbeben oder ein anderes Unglück gewesen, bei dem man nicht wusste wie es weiterging. Der Turm war da und hatte für Chaos gesorgt, doch so etwas wie ein Nachbeben würde es nicht geben. Er war da und mehr passierte erst einmal nicht. Die Scheune war umgepustet worden, auch sie konnte nicht ein weiteres Mal einstürzen. „Komm!“, wies die Weißhaarige Akay an und ohne weiter zu zögern stand sie auf und lief in Richtung des unvorstellbar großen Bauwerkes. Es ging durch und über Trümmer. Immer wieder schweifte Shizukas blick ab und richtete sich auf klagende Menschen und Personen, die einander halfen. Sie hatte ein mulmiges Gefühl im Bauch, während ihre Beine sie so schnell es ging in Richtung des Turms trugen. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis sie an dem mobilen Gebäude ankam. Es war ein großer Turm und ein dementsprechend großer Eingang. Dort kamen auch weitaus größere Wesen rein, als die beiden Fairy Tail Magier. Für das Staunen war allerdings keine Zeit. Ohne Umschweife arbeitete die Weißhaarige daran, das Eingangstor zu öffnen.
Der Moment als sich die Blicke von Shizuka und Akay trafen, fühlte sich für ihn an wie eine Ewigkeit, doch waren es nur wenige Sekunden. Trotzdem konnte er in dieser Zeit sehen, dass auch sie innerlich mit den selben Gedanken wie Akay, wie jeder Fairy Tail Magier zu kämpfen hatte: Die Entscheidung das Richtige oder das Nötige zu tun. In diesem Fall waren es leider zwei unterschiedliche Entscheidungen und die Zeit nicht ihr Verbündeter. Innerlich hatte auch er bereits einen Entschluss gefasst, aber als sie das gleiche Aussprache bemerkte der junge Magier, wie sich eine furchtbare Spannung in seinem Brustkorb langsam löste und er die Luft, die er eingehalten hatte, entweichen ließ. Obwohl er der Erfahrenere der beiden war, besaß er nicht die Stärke diese Wahl allein zu treffen. Vielleicht würde sie durch dieses Ereignis geprägt werden, jedoch war das nicht die Intention seiner Frage gewesen. Akay jedenfalls wusste, dass er noch einen weiten Weg vor sich hatte, wenn er die Hoffnungen, die in ihn gesteckt wurden, erfüllen wollte. Ihre nächsten Worte verwunderten ihn dennoch. Shizuka hätte dem Bauern alles versprechen können, aber Hilfe? Wohlmöglich hatte sie das aus dem Affekt heraus gesagt. Eventuell war sie wirklich der Überzeugung. Die Realität, zumindest für den Stellarmagier, war jedoch eine andere. So ging er davon aus, dass sie mit diesem Turm das Dorf für eine unbestimmte Zeit verlassen würde. Aber nur so würden sie größeren Schaden verhindern können. Hatte sie deshalb diese Formulierung gewählt? Denn sie gab den Leuten etwas, dass bereits vielen Magiern ihrer Gilde in der Vergangenheit geholfen hatte: Hoffnung. Hoffnung darauf, dass den Bewohner des kleinen Ortes geholfen würde und, dass die beiden dafür Sorgen würden, dass sich eine solche Tragödie nicht wiederhole. Nachdem die beiden sich nach der Gesundheit des Mannes vergewissert hatten, nahm die Magierin die Zügel in die Hand und eilte in Richtung ihres Ziels. Der Schwarzhaarige ließ sich dies nicht zweimal sagen und folgte ihr dicht auf den Fersen. Ein Objekt solcher Größe hinterließ eine nicht zu verachtende Schneise der Zerstörung und die Bilder, die sich den beiden offenbarten, blieben ihnen sicher noch einige Zeit in Erinnerung. Dennoch kamen sie nicht vom Weg ab und erreichten schlussendlich das Tor des Turmes. Es war eine reichverzierte, goldschimmernde Doppeltür. Die Maße schienen etwas übertrieben zu sein, wenn gewöhnliche Menschen hindurchschreiten sollten, aber wohlmöglich war die Absicht des Bauherren auch, dass eben diese nicht einfach eintreten konnte. Die Weißhaarige verlor keine weitere Zeit und begann bereits an der ersten der zwei Türen zu schieben, weshalb der Junge sich selbst für die andere Tür entschied. Mit vereinten Kräften gab die Tür unter einem ominösen Knarzten nach innen nach. Überrascht dadurch stolperte er eher ins innere als dass er elegant hineintrat. Kaum hatten die beiden die Eingangshalle erreicht, die dem äußeren des Turms in nichts nachstand, schlossen sich die Tore wie durch Zauberhand. Ein kurzer Versuch diese zu öffnen erwies sich als vergeblich. Es blieb nur die Flucht nach vorn. „Ab jetzt gilt absolute Vorsicht“ ermahnte er Shizuka, wenngleich es vielmehr dazu diente sich selbst zu beruhigen. Das Rütteln des Turmes deutete ihnen daraufhin an, dass das Gebilde seine Zeit an diesem Ort erreicht hatte. Zusätzlich dazu verrieten die Fenster oberhalb der Einganges, dass sie sich gerade bewegten, denn das Licht draußen war verschwommen, kein Ort mehr zu erkennen. Dabei war Akay sich nicht mal sicher, ob sie nur den Ort oder auch die Zeit wechselten. Anders als die Berechnungen zuvor, schien der Turm diesmal nicht lange an einem Ort zu verweilen, sondern sprang innerhalb kurzer Intervalle, schnell genug, um einen den Magen umzudrehen. Bei einem der Sprünge hatte der Stellarmagier definitiv das Gefühl, dass seine Augen ihm einen Streich spielten. Er sah einen jungen Mann, mit schwarzen Haaren und schwarzen Gewand. Ihm gegenüber stand ein Junge mit pinkfarbenen Haar und einem markanten weißen Scharl. Ist das etwa…? Konnte er noch denken ehe sie erneut sprangen. Nun herrschte ein Schneesturm im äußeren und auch das Rütteln kam zum Erliegen. Scheinbar hatten sie ihr Ziel erreicht. Zu ihrer Linken und Rechten folgten Räume, während am Ende des Ganges eine Treppe nach oben zu führen schien. Neue Wege mit neuen Gefahren.
#10 Shizuka presste sich gegen die Tür des magischen Turmes und auch ihr Gefährte drückte sich kurz danach gegen jene. Es dauerte einen endlos lang wirkenden, aber nur wenige Sekunden anhaltenden Moment, bis die Zwei den Eingang passiert hatten. Die Weißhaarige landete kurze Zeit später auf Fliesen, die beinahe so stark reflektierten, als seien es Spiegel. Mit ihren Armen fing sie ihren Sturz ab. Geschockt warf sie einen Blick über die Schulter und sah dabei grade noch so mit an, dass die Türe sich hinter den beiden Feen von alleine wieder schloss. Ja, hinter beiden Feen. Shizuka bemerkte nämlich bei ihrer reflexartigen Handlung, dass Akay unweit neben ihr mit in den Saal gestolpert war. Gleich darauf mahnte er sie zu „absoluter Vorsicht“. Die Requipmagierin nickte entschlossen in seine Richtung, ehe sie ihren Blick das erste Mal durch den neuen Raum schweifen ließ. Ein Ruck ging durch das Gebäude und der dumpfe Laut eines Krachens hallte durchs Gemäuer. Keine Frage, der Turm hatte sich wieder in Bewegung gesetzt. Shizuka hoffte nur, dass er an dem nächsten Ort, den er seinen Zwischenstopp nennen würde, nicht genau so vielen Menschen solches Leiden zufügte, wie in dem Dorf, in dem sie sich grade noch befanden. Kurz darauf war erneut ein dumpfes, aber lautes Geräusch zu hören. Dieses Prozedere wiederholte sich mehrfach und jedes Mal änderte sich auch die Atmosphäre im Raum. Zum einen war dies durch unterschiedliche Geräuschkulissen, die von außen in das Innere des Turms drangen der Fall. Obendrein änderten sich auch immer wieder die Lichtverhältnisse, bestimmt durch die Helligkeiten und die Farben des Lichtes, welches durch etwaige Fenster schien. Man konnte es eine unruhige „Fahrt“ nennen, die der Turm seinen Mitreisenden bot. „Die Treppe.“ Es war nicht so, dass Shizuka sich als Anführerin bezeichnet hätte, doch wählte sie instinktiv einen Weg, der ihr am sinnvollsten erschien. Während draußen ein Lichtspektakel aufs andere folgte, Shizuka plötzlich den Druck mächtiger Tiefen auf den Ohren, gefolgt von einem flauen Fallgefühl im Magen spürte, taumelte sie eher zur besagten Treppe, als dorthin zu laufen. Sobald es ihr möglich war, griff sie nach dem Treppengeländer, um ihren Aufweg zu unterstützen. Erst dann wieder schaute sie sich um. Ihr Blick suchte Akay. Kam er zurecht? Brauchte er Hilfe? Gab er sich überhaupt mit diesem Weg zufrieden? Nie zuvor hatte Shizuka derlei Probleme eine Treppe zu besteigen. Ein plötzlicher Rempler erschütterte den Turm und er hätte sie wohlmöglich von den Beinen gerissen, hätte sie ihre Hand nicht am Geländer gehabt. „Welchen Nutzen hat dieses Ding?!“, rief die Weißhaarige heraus, verwirrt von den Vorgängen, die sie grade miterlebte.
Das flaue Gefühl im Magen entschied sich nur langsam zu verschwinden, obwohl das Gebilde zum Halt gekommen war. Vielleicht war auch dieser abrupte Stopp überhaupt die Ursache seines Leidens. Immerhin schien der Schnee von außerhalb nur begrenzt in den Turm einzudringen und die vorhandene Wärme verwandelte diesen direkt zu Wasser. Sie waren also zumindest in dieser Hinsicht sicher. Darüber war der Magier mehr als froh. Wenn sie nun noch mit Gefahren von innen und außen zu tun gehabt hätten, wäre es sich nicht unbedingt sicher gewesen, ob er der Situation noch gewappnet gewesen wäre. Zumal ein Kampf gegen die Elemente selbst meist nicht von Erfolg gekrönt war. Shizuka schien ähnlich mit der Reise zu kämpfen, hatte aber bereits die zentrale Treppe als Ziel auserkoren. Sie war ihm bereits einige Meter voraus und hatte das Geländer erreicht als er sich noch umgeschaut hatte. Zu den Seiten führten noch Wege zu eventuellen Räumen, aber auch sein Bauchgefühl, zumindest das, was davon übrig war, sagte ihm auch, dass sie vermutlich in den oberen oder obersten teilen die Antwort auf das mysteriöse Verhalten des Turmes erhalten würden. Als die weißhaarige das Geländer berührte, um sich vom letzten Sprung zu stützen, hatte man das Gefühl, als ob die Atmosphäre sich schlagartig verändert hatte und das nicht nur aufgrund der langsam eindringenden Kälte. Welchen Nutzen dieses Ding hat? Das würde er nur selbst zu gerne erfahren. Doch aus dem Gefühl wurde ad hoc Realität, als eine Art Sirene ausgelöst wurde. Drei Mal gab sie ein anstrengendes, wenn auch nicht ohrenbetäubendes, Signal von sich, welches aus allen Ecken des Raumes zu kommen schien. Erst dann ertönte eine tiefe, blecherne Stimme aus den gleichen Richtungen: „Verlassen Sie diesen Turm! Ein Betreten der oberen Ebenen wird als Verstoß gegen die Hausregeln betrachtet. Wenn Sie sich nicht an dieses Verfahren halten, wird dies als Angriff gewertet und Gegenmaßnahmen eingeleitet. Dies ist ihre letzte Warnung“. Akay hatte derweil zu seiner Begleiterin aufgeholt und schaute sie an. „Ich sehe das so wie du. Die Flucht nach vorne ist der richtige Weg. Was immer passieren mag, signalisier mir einfach, wenn dich etwas überfordert. Ich bin mir aber sicher, dass du das packst“. Es sollten vorerst die letzten motivierende Worte sein, denn kaum einige Stufen weiter oben, versperrte ihnen plötzlich ein unsichtbares Feld den Aufstieg. Auch der Zugang zu den seitlichen Räum schien nun zu wabern. Im gleichen Zuge bewegte sich erneut etwas, doch diesmal nicht der Turm selbst, sondern innerhalb etwas. Erst dann bemerkte der Schwarzhaarige, dass die drei Statuen in der Halle, jede an die 3-4m hoch, an denen sie vorbeigehechtet waren, zum Leben erweckten. Jede mit einer anderen Waffe im Arsenal, die Blicke auf die beiden gerichtet. Ein ominöses, rotes Lacyrima schimmerte unterhalb ihrer Brust. Er schluckte und führte den Stab in einer defensiven Position vor sich.
Shizuka war gestresst und das schon seit einer Weile. Ruhig und entspannt war die Atmosphäre, als sie das Dorf betraten. Bald darauf brach das reinste Chaos aus. Nun befanden sich die beiden Magier mitten in diesem Chaos und das wortwörtlich. Dass der Turm den vorerst letzten Sprung hinter sich gebracht hatte, gab es zumindest eine kurze Verschnaufpause, ehe eine ohrenbetäubende Sirene die kaum eingetretene Stille wieder durchbrach. Shizuka zuckte. Sie kniff ihre Augen zusammen, auch wenn das die Lautstärke der Geräusche nicht milderte. Der Sirene folgte eine Stimme, eine Art Ansage. Die Fairy Tail Magier wurden dazu aufgefordert den Turm zu verlassen, da ihnen sonst Ärger drohte. Na toll. Dass sie in diesem Turm auf Ärger treffen würden, war der Weißhaarigen allerdings ohnehin schon klar gewesen. Außerdem war es keine Option, einfach wieder zu gehen und dieses Monster von einem Bauwerk weiter wüten zu lassen. Das sagte auch Akay so ähnlich. Er unterstützte seine Kollegin in der, wie er sie nannte, Flucht nach vorne. Allgemein versuchte er Shizuka ein Gefühl von Unterstützung zu vermitteln. Die Magierin nickte ihm zu. Als sie dann gemeinsam die Treppe weiter erklimmen wollten, wurden sie plötzlich unsanft von einer Art Kraftfeld gebremst. Verwirrt hob Shizuka ihre Hand, um die Blockade zu ertasten. „Was soll das denn nun?“, fragte sie, ehe bedrohliche Geräusche ihre Aufmerksamkeit erhaschten. Sofort fuhr sie herum. Die riesigen Statuen aus der Eingangshalle waren zum Leben erwacht. Zwischen den Magiern und dem Ein-, beziehungsweise Ausgang formierten sich drei große Kämpfer. Einer von ihnen trug eine doppelköpfige Axt, einer Schwert und Schild und der dritte besaß einfach nur riesige Fäuste. „Ich glaube das sind die besagten Gegenmaßnahmen.“, sprach die Magierin zu ihrem Gefährten. Sie zog ihr Schwert und bereitete sich auf den Kampf vor. „Heart Kreuz Armor!“ Shizukas Körper wurde in Licht gehüllt, ehe dieses Licht kurz darauf wieder erlosch und die Magierin in einer schützenden Rüstung hinterließ. Langsam trat sie von der Treppe wieder hinunter. „Aufgeben und gehen können wir leider nicht!“, rief die Magierin den Statuen entgegen, in der Hoffnung der Drahtzieher hinter diesen Marionetten würde sie auch hören. „Wir müssen dieser Zerstörung Einhalt gebieten!“ Die Magierin dachte an das Dorf, welches halb in Schutt und Asche gelegt wurde, nur weil der Turm kurz dorthin gesprungen war. Aufgeben war aber auch für ihre Feinde keine Option. Der mit der Axt bewaffnete Kämpfer holte aus und ließ seine riesige Waffe hinunterschnellen. Statt den Angriff abzuwehren, lief Shizuka ein paar Schritte zur Seite. „Der ist langsam!“, rief sie ihrem Kollegen zu. Eine potenzielle Schwachstelle! Vielleicht konnte eine andere Rüstung ihr mehr weiterhelfen…
Der Stellarmagier bemerkte, wie er bereits angestrengt atmete, obwohl der Kampf noch nicht einmal begonnen hatte. Natürlich waren seine Manareserven kaum angetastet worden, aber die körperliche Anstrengung und der Vorfall im Dorf, forderten in mehrfacher Hinsicht ihren Tribut. Shizuka schien es ähnlich zu gehen, zumindest beschlich ihn eine Ahnung, doch tatsächlich zeigte sie äußerlich nichts davon. Genau wie im Gildenhaus, in denen sich ihre Wege kreuzten, strotze die Frau mit den weißen Haaren nur so von Willenskraft und Initiative. Und erneut konnte Akay sie dafür nur bewundern, fast schon beneiden. Er war glücklich darüber, dass er diese Aufgabe angenommen hatte und noch dazu so eine tolle Bekanntschaft, wenn nicht sogar eine neue Freundschaft gewonnen hatte. Wenn er dies aber tatsächlich würde auskosten wollen, so müsste er in erster Linie den Kampf direkt vor ihm gewinnen. Die Requipmagiern hatte bereits ihre Rüstung gewechselt, doch welche Funktion sie erfüllte, würde er im besten Fall in wenigen Sekunden oder erst nach dem Gefecht erfahren. Das innerliche Feuer, dass sie bis jetzt ausgestrahlt hatte, präsentierte sie nun auch verbal, indem sie den Maschinen und damit vielleicht auch dem Erbauer oder Strippenzieher, ihre Meinung mitteilte. Erneut überkam ihn das Gefühl, ihre Stimmte transportiere so viel mehr als die reine Botschaft, eine Art Kulmination der Ereignisse von Beginn an bis zu diesem Zeitpunkt. Akay sah in ihr viele der Werte verkörpert, die Fairy Tail zu dem machten, was es war, aber auch einiges, dem er selbst in diesem Maß nicht gerecht wurde. Es würde noch einige Zeit dauern, so seiner Meinung nach, bis er eine äquivalente Ausstrahlung erreichen würde. Am Ende der Treppe angekommen, eröffnete die erste der Statuen mit einem schwungvollen Angriff den Schlagabtausch. Der Schwarzhaarige hatte keine große Mühe die Bewegungen der Maschine zu lesen und so erging es wohl auch seiner Begleiterin, die ihre Kräfte sparte und dem Angriff geschickt auswich, statt zu parieren. Nun selbst am Fuß der Treppe angekommen wusste der Stellarmagier, dass er seine Beschützerrolle ausfüllen und sich den anderen beiden Konstrukten widmen sollte. Zu seinem Glück lag der große Vorteil seiner Magie darin, in allen Situation nicht allein sein zu müssen. Übrig waren Schwert und Schild sowie Fäuste. Eine interessante Situation. Sie würde die Möglichkeit bieten eine Theorie zu testen, über die er seit Erwerb des Schlüssels schon einige Zeit nachgedacht hatte. Obwohl ein Betrachter wohlmöglich meinen könnte, dass es vielleicht etwas übertrieben war, so würden die beiden sich mit Hilfe diesem Assemblee auch bis zum Kern des Turmes durchschlagen. Wie man es auch betrachtete (oder betrachten wollte) war es die einzig logische und rationale Vorgehensweise. Zudem bekäme Shizuka einen kleinen Auszug aus der Magier von Mitgliedern, die schon etwas länger in der Gilde waren. Seinen Stab mit einer Hand führend, zückte die freie einen goldenen und einen silbernen Schlüssel. Auch wenn diese äußerlich gleich auszusehen schienen, konnte er an ihrer Beschaffenheit als auch an der magischen Resonanz feststellen, welchen Schlüssel er ergriffen hatte. „Open, Gate of the Chisel, the Twins! Caelum, Gemini“!. Wie ein Sog, der alles mit sich reißt, entzogen die Schlüssel Akay sein Mana. Dabei öffneten sich, synchron mit dem für seine Magie typischen Klingeln von Glocken, zwei magische Kreise, die sowohl Caelum als auch Gemini erscheinen ließen. Es war das erste Mal, dass er in einer solchen Situation zwei Geister beschwor. Diese Fähigkeit hatte er erst vor kurzem erlangt und es juckte ihn schon einige Zeit, diese in einem solchen Kontext einzusetzen. Die Zwillinge positionierten sich auf seinen Schultern während Caelum, bereits in seiner Kanonenform, den Riesen mit den Fäusten anvisierte. Der Schwarzhaarige war jedes Mal verblüfft, wie die Kommunikation zwischen seinen Geistern und ihm immer effizienter zu klappen schien und man sich teilweise fast wortlos verstand. „Caelum volle Energie, dann Schwertform. Gemini: Kopieren“. Der Vorteil der Zwillinge war, dass sie die Gestalt, die sie kopierten, mitsamt ihren Erinnerungen verkörperten. Das würde in diesem Fall bedeuten, dass er ihnen nicht mal seinen Plan würde erklären müssen. Sie wussten ihn bereits, weil er ihn wusste. Während sich neben Akay sein identisches Abbild formierte, begannen die Statuen ihrerseits den Angriff. Während Schwert und Schild sich noch bewusst vorsichtig an ihn heranwagte, rannte das Faustgebilde ohne Rücksicht auf Verlust auf Caelum zu. Die Sichel bekam ein paar unschöne Kombinationen ab, ehe der Raum in ein ominöses grün getaucht wurde. Der Lichtstrahl brauchte nicht lange, um sich durch das rote Lacyrima zu fressen und den Koloss in seine Einzelteile zerspringen zu lassen. Jetzt waren sie sogar in der Überzahl. Der Fairy Tail Magier und seine Kopie drehten derweil Kreise um den zweiten Feind, dessen Angriff derzeit von seinem Stab pariert werden konnten. „Wenn du eine Klinge brauchst, ruf Caelum zu dir“ rief Akay Shizuka zu, ehe er sich mental auf das bevorstehende Manöver vorbereitete
Auch wenn der Boden der Turmetage keinen großen, sichtbaren Schaden vom Axthieb davon trug, so spürte Shizuka dennoch dessen Stärke und zwar in Form von starken Vibrationen. Die Axt war direkt neben ihr hinunter geschnellt und der ganze Boden bebte. Es beschlich sie das Gefühl, dass diese Wesen tatsächlich so stark waren, wie sie aussahen. Die körperliche Größe der Gegner war also keinesfalls irreführend. Glücklicherweise sorgte aber grade die Größe dieser Maschine dafür, dass sie sich relativ langsam bewegte und demnach vorhersehbar war. Das ermöglichte Shizuka und Akay einfache Ausweichmanöver. Während die Weißhaarige noch überlegte, was sie mit der durch das Ausweichen gewonnenen Zeit anstellte, ging ihr Partner in die Gegenoffensive über. Shizuka beobachtete aus dem Augenwinkel, wie er etwas hervorzog und kurz darauf zwei Wesen beschwor. Er wies sie an und sie gehorchten. Grade erst hatte die Requipmagierin ihren Blick wieder auf den Axträger gerichtet, als es plötzlich rund ging. Der gesamte Raum hüllte sich in ein grünes Licht, dann explodierte etwas. Eine der Maschinen zersprang in tausende Einzelteile. Shizuka war verblüfft. „Wie hast du das gemacht?!“, rief sie erstaunt, wobei sie sich dann doch zu Akay umdrehte. Eine unüberlegte Handlung, die sie beinahe einiges gekostet hätte. Das Trampeln ihres Feindes ließ sie schließlich aufhorchen. In letzter Sekunde hechtete sie ziellos nach vorne und dort wo sie noch eben gestanden hatte, war das zweite Mal die riesige Axt eingeschlagen. „Das war knapp.“, keuchte Shizuka, die nun definitiv zur Vorsicht alarmiert war. Als die Magierin ihren Gegner noch einmal unter die Lupe nahm, fiel ihr auf wie deutlich der Lacrima in dessen Brust optisch hervorstach. Das musste seine Schwachstelle sein, dachte sie sich. Dort musste Akays Geist ihn erwischt haben. Shizuka atmete noch einmal durch. „Requip: Bunny Suit Armor!“ Erneut wurde ihr Körper in grelles Licht gehüllt. Als dieses sich auflöste, kniete die Magierin in einem Outfit da, welches vielleicht nicht ganz so für die Augen eines Jugendlichen gedacht war. Auf Akays Alter konnte sie in diesem Moment allerdings keine Rücksicht nehmen. „Also los! Attacke!“ Shizuka pushte sich selbst noch mal, ehe sie ihre Kraft in die Beine steckte, wodurch sie sich nach vorn katapultierte. Unterstützt von der Magie ihrer Rüstung, sprang sie auf ihren Gegner zu. In der Luft holte sie aus, um schließlich ihr Schwert in die Brust, besser gesagt in den Lacrima der Maschine zu rammen. In der Tat wiederholte sich das Spektakel von zuvor, jedenfalls in ähnlicher Art und Weise. Shizukas Angriff hatte nicht so viel Power wie der des Stellargeistes, doch auch ihr Gegner zerlegte sich in seine Einzelteile. „Passt schon.“, strahlte sie zu ihrem Gefährten, nachdem sie wieder auf dem Boden gelandet war und in der Hocke eine Pose einnahm, um cool und gelassen auf sein Hilfsangebot zu reagieren. Der Erfolg gegendieses Ungetüm sorgte bei ihr für starke Glücksgefühle. Blieb noch der Schwert-, beziehungsweise Schildträger, der mit Akay grade ein bisschen im Kreise tänzelte, wie ein Boxer, der darauf wartete zuzuschlagen. „Zeigs ihm, Kleiner!“ Shizuka erhob sich vom Boden, sie stemmte die Hände in die Hüften. Ihre Aufmerksamkeit lag nun auf Akay, der dem letzten Gegner gegenüberstand. War der erstmal besiegt, war die Abwehrmechanik des Turmes überwunden.
Mit der Konzentration auf sein Gegenüber gerichtet, spürte der junge Magier diesmal nur, wie die schwere Axt zu Boden ging. Doch nur kurze Zeit später hörte er das Klimpern von Metall auf dem glänzenden Boden, als ob jemand riesige Münzen aus einem Portmonee ausgeschüttet hätte. Gegner Nummer Zwei ist also auch besiegt. Ein klein wenig Stolz machte sich in ihm breit, obwohl diese Leistung natürlich ganz auf ihre Kappe ging. Eine weitere Kombination des Verbliebenen veranlasste Akay seinen Fokus wieder auf die eigenen Geschehnisse lenken zu müssen. Jetzt wo Shizuka definitiv außer Gefahr war, sofern sich das Gebäude nicht noch die ein oder andere Gemeinheit überlegt hatte, stand dem auch nichts im Wege. Ihren Kommentar konnte er nur Kenntnis nehmen, denn die nächste Attacke folgte. Die schnelle Abfolge blockend, rutschte seine Double derweil im Schatten des toten Winkels unter den Feind. Zur gleichen Zeit ließ das Original seinen Stab in die gleiche Richtung über den Boden gleiten, nur um Knapp dem letzten Stich auszuweichen. Ein paar schwarze Strähnen tanzten vor ihm im Licht, die Augen vom Schock geweitet, als auch die letzte Verteidigung in ihre Einzelteile zerfiel. Gemini hatte den Stab aufgenommen, und, genau wie seine Kameradin es getan hatte, nutzte jener die Lücke in der Rüstung, um die vermeintliche Schwachstelle, die sich tatsächlich als Kern der Wächter entpuppt hatte, endgültig zum Stillstand zu bringen. Erleichtert atmete Akay aus und schaute zur seiner Begleiterin. „Das war etwas knapper als nötig, aber es hat funktioniert“ sagte er mit einem Lächeln während seine rechte Hand den Hinterkopf etwas verlegen kratzte. Aber du hast es immer noch drauf… Kleiner. „Gute Arbeit, ich würde fast behaupten, dass es sogar Spaß gemacht hat“. Das Schimmern im Treppenhaus und auch zu den Räumen schien erschlossen zu sein, weshalb die beiden, nachdem sie wieder zu Atem gekommen waren, den Aufstieg wiederholten.
Ähnlich spiralförmig wie der Turm, erstreckte sich der Aufgang links und rechts von der zentralen Treppe. Da die Feen keinen Unterschied feststellen konnten, entschieden sie sich für eine der beiden Richtungen. Diesmal ohne Widerstände. Einige Stockwerke später, zumindest fühlte es sich so an und der Blick nach unten verriet ihnen auch, dass es locker sechs bis acht Meter in die Tiefe ging, erreichten sie ein weiteres Plateau mit einer reich verzierten Tür. Die Waffen im Anschlag öffnete der Stellargeist an Akays Stelle die Tür. Zu ihrer Überraschung wurde dieser nicht von einem Pfeilhagel zerstückelt oder einem Beil zerteilt sondern gab den Blick auf eine Bibiliothek frei. Zumindest schätzte der Schwarzhaarige diesen Ort als solchen ein, obwohl das visuelle Chaos krampfhaft versuchte ihn von seiner Feststellung abzubringen. Vorsichtig durchkämte die Truppe die Reihen, die teilweise nur erahnen ließen, dass an ihrer Stelle zu einer Zeit Bücher standen. Dabei wirkte es nicht einmal so, als ob die Teleportation des Turmes dieses Durcheinander verursacht hatte. Vielmehr wirkte es menschengemacht. Es war also kein Wunder, dass sie in der Mitte des Raumes eine Person vorfanden. Statt sich jedoch der Forschung oder dem Mechanismus zu widmen, war diese, ähnlich der Barriere an der Treppe, in einer Kugel gehüllt. Zu ihrem Glück war diese jedoch zumindest für akustische Impulse durchlässig. Der kleiner, pummeliger Mann mit weißem Schnurrbart und Halbglatze entpuppte sich als Archibald Calamitas Exzeber, über die sich ihr Auftrageber sorgen gemacht hatte. „Es ist mir etwas unangenehm aber, wie sie sehen, stecke ich etwas in der Klemme. Und, nunja, ich habe… ich habe mich selbst eingesperrt”. Ungläubig schauten die beiden Magier sich an, ehe ihre vermeintliche Zielperson weiter elaborierte. Wie sich herausstellte, hatte Archibald den Mechanismus zu Testzwecken aktiviert und dann, vermutlich wieder ein Beispiel dafür, dass Genie und Wahnsinn eng beieinander sind, das Passwort zum Deaktivieren schlichtweg vergessen. Ein Blick in die Notizen offenbarte bei genauerer Untersuchung, dass sich jemand einen Scherz erlaubt hatte. Einen Scherz mit fatalen Folgen, denn durch die Änderung des Kennwortes hatte der Turm eine nicht zu verachtende Schneise der Verwüstung hinterlassen. Der dickliche Herr vermutete seinen Rivalen dahinter und würde sich persönlich darum kümmern diese Tatsache zu beweisen. Auch das Dorf würde Reparation erhalten, wenn der Schuldige gestanden hatte. Um den Feen die Rückreise zu erleichtern, denn viel mehr konnten sie nun nicht mehr tun, teleportieren der Turm, diesmal gewollt, zu einem unbewohnten Fleck außerhalb Magnolias. So wären sie wenigstens noch am Abend des gleichen Tages wieder im Gildenhaus. Den Bericht, so versicherte Akay Shizuka, würde er persönlich abgeben. Und so trennten sich die Wege der beiden so schnell, wie sie aufeinander getroffen waren. Aber nicht ohne die neugewonnene Freundschaft in einem weiterem Wettstreit zu besiegeln.
Einen richtigen Verband schien keiner der beiden Runenritter dabei zu haben, doch der Schwarzhaarige opferte schnell wohl einen seiner Hemdärmel für die blutende Gina. Diese streifte sich die Lederjacke von den Schultern, schlüpfte aus dem rechten Ärmel und bot den verletzten Arm dem Schwertkämpfer an. Das ist aber lieb., kommentierte sie, als der Runenritter den schwarzen Stoff um die Schnittwunde band. Die Gelegenheit nutzte die Vampirin, um ihr Tank Top am unteren Saum zu packen und damit kurz über den Unterarm zu fahren. Das tiefrote Blut hatte seine Spur auf der bleichen Haut Gins hinterlassen, diese wischte sie nun mit ihrem Oberteil ab. Als die oberflächliche Wunde ebenso oberflächlich verbunden und gereinigt war, schlüpfte die Schwarzhaarige mit den seltsamen Augen zurück in ihre Lederjacke und versuchte, testhalber, den rechten Arm ein wenig zu bewegen. Schmerz fuhr ihr durch die Gliedmaße, doch er hielt sich im Grenzen. Zwar musste Gina eine kurze Mine verziehen, doch im Notfall würde sie die Zähne zusammenbeißen und den Schmerz ertragen können. Crash und Slash? Das ist ja lustig!, gab die Runenritterin in spe auf die kurze Vorstellung ihrer beiden neuen Kameraden vor. Einen kurzen Moment später legte sie nachdenklich den Zeigefinger an die fahlen Lippen und blickte von Crash zu Slash und wieder zurück. Wenn ihr zwei Brüder seid, warum ist dann nur einer von euch so flauschig?, wollte sie neugierig und mit einem unschuldigen Lächeln auf dem Gesicht wissen. Nicht alle Geschwister sahen sich sehr ähnlich, aber das hier, das war doch ein wenig außergewöhnlich. Slash erklärte, wie die kleine Gruppe vorgehen würde. Vorgehen würden nämlich er und Gin, während Crash dann sagen sollte, wenn die beiden richtig oder falsch abbogen. Nicht nur war das eine arg ineffektive Methode, vorwärts zu kommen, Gin sträubte sich innerlich dagegen, den Waschbär-Ritter die ganze Zeit im eigenen Rücken zu wissen. Auch wenn sie ihr Bestes gab, sich ihre Anspannung nicht anmerken zu lassen, fühlte Gin sich in ihrer neuen Rolle als Runenritterin noch ganz und gar nicht wohl. Doch wirklich etwas dagegen tun konnte Gin jetzt im Moment nicht, weshalb sie sich Mühe gab, wenigstens als Gina ein gutes Bild von sich zu geben. Also zog sie, Seite an Seite mit dem Mantelträger, einfach mal los und erntete dafür ein “warm” von hinter sich. Also waren die dreie vorerst einmal auf dem richtigen Weg. Also… Was ist unsere Aufgabe?, fragte sie unbestimmt in die Runde, sodass beide der anderen Runenritter darauf antworten konnten. In der jetzigen Konstellation war es leichter, mit dem Schwertkämpfer zu sprechen, doch das zu groß geratene Nagetier hinter sich wollte Gina auch nicht ausschließen. Wisst ihr, was mir gerade passiert ist? Während die Dreie sich so also durch die Straßen der großen Stadt Magnolia bewegten und Crash ab und zu ein “Warm” oder “Kalt” einstreute und die beiden Schwarzhaarigen entsprechend den eingeschlagenen Weg anpassten, berichtete Gina von ihrem Auftrag mit Astoria. Die beiden Magierinnen hatten auf einen anonymen Hinweis hin ein Museum in Magnolia bewacht, denn ein besonderes Artefakt stand auf der Einkaufsliste einer Räuberbande. Also waren die beiden den ganzen Tag lang durchs Museum gestreift, hatten sich alte Gemälde und Relikte aus längst vergessenen Tagen angesehen, bis dann das Klirren eines Glaskastens die Räuberbande ankündigte. Es gab ein kleines Scharmützel, einer der Verbrecher war mit dem Artefakt geflohen, Gina hatte die Verfolgung aufgenommen. Und den Rest habt ihr dann ja vor dem Bahnhof gesehen. Da vorne links?, endete die Runenritterin ihren kurzen Bericht an die ungleichen Brüder. Langsam war das Trio aus der Stadt herausgekommen und befand sich nun auf einem großen Weg. Gina wusste nicht, wohin er führte, doch dass des Öfteren Fußgänger und auch gelegentlich eine Kutsche oder ein Wagen ihre Wege kreuzten, ließ darauf schließen, dass es wohl nicht in den letzten Winkel der Welt ging - vorerst. Glücklicherweise (für die anderen beiden) war ein vermeintlich wunderschöner Tag. Kaum eine Wolke verhing den hellblauen Himmel über den Köpfen der drei Runenritter und die Sonne strahlte freundlich lächelnd auf die Reisenden hinab. Gin hasste es. In den Straßen Magnolia selbst hatte sie ein wenig unauffällig in den Schatten der Häuser gehen können, doch hier auf offenem Feld gab nichts der Vampirin Schutz vor dem sengenden Himmelskörper. Bald schon sackten die Schultern der Vampirin ein wenig nach vorne und aus einem fröhlich-zackigen Schritt wurde schon bald ein gequältes Schleifen. Immer und immer wieder fuhr die blasse Dame sich mit dem Ärmel über die Strin, rieb sich Wangen und Hals ab, schubste die rot getönte Sonnenbrille mit silbernem Rahmen und kreisrunden Gläsern weiter auf der Nase nach oben und musste die beiden Brüder ab und zu bitten, eine kurze Pause einzulegen, dass sie verschnaufen konnte. Ich komme mit der Sonne nicht ganz so gut klar…, erklärte sie Crash und Slash entschuldigend, als sie sich einige Momente in den Schatten einer großen Eiche am Wegesrand zurückgezogen hatte, grinste die beiden an, zeigte ihnen so die spitzen Eckzähnchen und zuckte mit den Schultern. Kein Grund, ein Geheimnis daraus zu machen.
Es war immer wieder ein interessantes Ereignis, wenn Astoria auf den Plan trat. Sie war eine attraktive Frau, keine Frage, aber so verbissen diszipliniert und sie hatte so oft nichts besseres zu tun, als Cassius die Ohren lang zu ziehen und ihm zu zeigen, wie man sich diszipliniert benahm. Wann immer es eine Lehrstunde von Astoria gab, fragte sich Slash, wieso sein Bruder Crash davon verschont blieb. War es vielleicht eine persönliche Abneigung zwischen den Beiden oder sah Astoria in Slash ein gewisses Potential? Was es letztlich auch war, es war anstrengend, wenngleich Zusammenkünfte mit der Holzmagierin durchaus auch angenehme Facetten besaßen. Hier vor Ort hatte er allerdings mit Astoria nichts zu tun, sondern mit dem Ersatz für Hiro, der kurzerhand abgezogen wurde: Gina.
Gina zog ihre Lederjacke aus und Cassius, der etwas Stoff von seinem Shirt abriss, verband kurzerhand die Wunde, welche sie sich eingefangen hatte. Für den schwarzen Schwertkämpfer war es keine große Sache, denn Behelfsmäßigkeiten machten sein Leben oftmals auch aus, schließlich hatte er einige Zeit als Tagelöhner verbringen müssen, bevor er bei den elitären Rittern gelandet war. Slash wusste noch nicht so recht, wie er mit der ganzen Situation umgehen sollte, schließlich hatte er sich gerade erst an Hiro gewöhnt gehabt, doch nun war es eben so. Bei den morgendlichen Apellen hatte er sie auf jeden Fall noch nie gesehen, also schien ihre Geschichte stimmig zu sein. Ihr erging es dahingehend offenbar genauso wie den Brüdern, denn sie wurden direkt nach ihrer Aufnahme auch gleich mit Arbeit bombardiert. Ein gutes Gefühl, nicht allein damit zu stehen. Kurz musterte Cassius den Neuankömmling und stellte fest, dass ihre Haut ziemlich bleich war, ihre Augen aber ziemlich blau zu leuchten schienen. Irgendwie war das, trotz ihrer attraktiven Züge, etwas befremdlich.
Kurz bevor es mit der Quest jedoch weitergehen konnte, wollte Gina noch wissen, weswegen nur einer der beiden Brüder so flauschig war. Eine berechtigte Frage, schließlich gab es vermutlich keine ungleicheren Geschwister als die Zwei. Cassius schaute zu Gina und grübelte kurz. „Crash kommt nach unserer Mutter. Ich ähnel mehr unserem Vater“, erklärte der Ritter kurzerhand und zuckte mit den Schultern. Natürlich war das völlig an den Haaren herbei gezogen, schließlich waren sie im Grunde nur Adoptivbrüder, aber es war einfach lustig, andere im Unwissen zu lassen oder sie zumindest leicht aufs Korn zu nehmen. Für den schwarzen Schwertkämpfer war das Thema nun also beendet und sollte Gina dazu noch etwas wissen wollen, dann würde Crash schon Rede und Antwort stehen. Dann liefen sie auch schon los und Gina wurde kurzerhand in das Warm-Kalt-Spiel eingewiesen. Zugegeben war es wirkliche eine ineffiziente Methode, um sein Ziel zu erreichen, aber so waren die beiden Brüder einfach. Sie verzichteten gewiss nicht auf ihren Spaß und ihre kindischen Spielereien, wenn es nicht unbedingt sein musste. Sollte Astoria jedoch davon erfahren, dass Cassius sich daneben benahm, dann gab es bestimmt wieder Extra Unterricht.
„Unser Auftrag ist im Grunde ziemlich einfach. Wir reisen ins Sumpfland um Kurobu und müssen dort einen lebenden Feuerlurch fangen, den Dr. Nicole Flammel für ihre Forschungen braucht“, erklärte Slash locker und atmete tief durch. „Sie würde das Tier ja selbst fangen, aber sie befürchtet, dass sie von einem ehemaligen Kollegen ausgeraubt wird, wenn sie ihr Labor verlässt. Und da kommen wir dann ins Spiel“, fügte er an. In der Zwischenzeit bewegten sich die beiden weiter und weiter, erhielten immer wieder Hinweise wie „warm“ oder „kalt“ und näherten sich somit unweigerlich den Sumpfgebieten von Kurobu. In der Zwischenzeit hatte Gina von ihren Erlebnissen erzählt, dessen Ende die beiden Brüder ja noch miterlebt hatten. „Klingt spannender als der Auftrag, den wir gerade bestreiten müssen“, lachte der Ritter daraufhin. Irgendwie hatten die Brüder nur kack Aufträge bisher. Ob das wohl dazu gehörte, wenn man Frischling war? Pff!
Die Sonne stand hell am Himmel und brannte förmlich herab, was für den schwarzen Schwertkämpfer und seinen pelzigen Kumpanen natürlich ziemlich angenehm war. Schönes Wetter auf Aufträgen war immer sehr gut, allerdings zog das Wetter ihre neue Begleiterin ordentlich in Mitleidenschaft. Sie mussten regelmäßige Pausen einlegen und Gina brauchte jeden Schatten, den sie auffingen konnte. Das verkomplizierte die Geschichte natürlich etwas, aber in den Sumpfgebieten war das mit der Sonne zum Glück alles relativiert, denn die vielen Baumkronen sorgten dort für ordentlich Schatten, allerdings mussten sie dort erst einmal ankommen. Bei der vorerst letzten Pause im Umland, suchte sie sich erneut einen Schatten und begab sich zu einer großen Eiche. Sie gestand offen, dass ihr die Sonne zu schaffen machte und grinste kurz darauf offen, wodurch ihre spitzen Eckzähne aufblitzten. „Ach du heilige Scheiße!“, rief Cassius plötzlich überrascht und blickte zu Crash. „Sie ist ja ein Vampir!“, fügte er an und betrachtete Gina dann argwöhnisch und musternd. Musste er sie jetzt aufspießen? Pfählen? Köpfen? Mit Knoblauch vollstopfen? Eine Ausgeburt des Teufels!
Doch dann war die Aufregung auch schon wieder weg. „Ja, cool“, kommentierte Slash dann ganz souverän und wandte sich direkt an Gina. „Sobald wir in den Sümpfen sind, wird die Sonne kein Problem mehr sein. Du musst nur noch etwas durchhalten“, pflichtete Cassius ihr bei und lächelte. „Crash? Lassen wir Warm-Kalt erstmal sein. Wir sollten uns beeilen, um die Sümpfe zu erreichen“, erklärte er seinem Bruder und hoffte natürlich auf Verständnis vom Pelzritter. Andernfalls musste er den Akimbo Knight wohl einmal kräftig treten.
#5 Noch bevor die drei das Spiel und damit die Quest wirklich beginnen konnten, gab es natürlich den obligatorischen Smalltalk. Immerhin hatte er bereits für sich festgestellt, dass Gin auf den ersten Blick wie eine coole Zeitgenossin wirkte. Was war also daran falsch sich etwas besser kennen zu lernen. Minuspunkte sammelte sie jedenfalls direkt dadurch, dass sie ihre überragende Spitznamen, die nur den schlausten und pfiffigsten Köpfen der Rune Knights, also ihnen, einfallen konnten als lustig bezeichnete. Die Namen drückten Stärke aus und vermittelten dem Gegenüber, dass man sich nicht mit ihnen anlegen sollte. Aber gut, diese Fauxpas konnte er ihr noch verzeihen. Sie war neu und wusste es nicht besser. Was sie aber besser wissen sollte, war, dass man Flux unter gar keinen Umständen flauschig nennen sollte. Dabei ging es gar nicht um das Attribut direkt, sondern die ganze Gruppe von Wörtern die diesem ähnlich waren. Süß, klein , nett und eben auch flauschig. Ihre unschuldige Art wäre normalerweise auch für ihn ansprechend gewesen. Jetzt hatte er eher das Gefühl, dass er veralbert wurde. Wie immer in diesen Momenten war es sein Bruder Cassius, der das subtile wenn auch geniale Geschick besaß sich anbahnende Pulverfässer zu entschärfen. Denn schon als er seine Antwort begann, hatte der Sansargiller schwer damit zu kämpfen nicht zu schmunzeln , geschweige denn zu lachen. Um sich zu retten drehte er sich einfach um, da er sowieso hinter ihnen ging. Den muss ich mir unbedingt merken. Mit der Info könnte man richtig Spaß haben. Nach diesem kurzen Gag ging es wieder ans Eingemachte und während er dafür sorgte die Gruppe auf den richtigen Pfad zu führen, konnte der jüngere Bruder die Details ihres Auftrags zum Besten geben, während Gin ihrerseits erzählte, wie sie zu der Verletzung gekommen war, aber für den Ritter noch interessanter, warum sie zufällig in Magnolia war. Wie sich herausstellte war es kein Zufall, sondern ihr erster Auftrag. Deutlich mehr Action als sie bekommen hatten. Ein wenig neidisch war er schon, wenn auch nicht wirklich, denn er konnte sich schlimmeres vorstellen als mit Astoria abzuhängen. Holz und so.
Mit kleineren Ergänzungen seinerseits und den Erzählungen und Gesprächen, verließ die Truppe die Stadt und kam im Umland an, von welchen sie ihr Ziel erreichen würden. Die Sonne hatte am heutigen Tag eine gute Wärme, die das Fell des Ritters auf eine angenehme Temperatur hochheizte. Seine schlechtere Hälfte schien auch nicht wirklich Probleme zu haben. Kein Wunder, waren sie doch tägliche Arbeit und langes laufen gewöhnt und das noch vor ihrer Zeit mit Gildensymbol. Einzig Gin war es, die ihren strammen Schritt und ihr Tempo drosselte. Daher hatte sie gut daran getan ihre Kritik an der Methode für sich zu behalten, sonst wären sie in den Augen des Akimbo Knights sicher noch tiefer gesunken. Erst als Magnolia schon einige Zeit hinter ihnen war und sie zum dritten oder vierten Mal anhalten mussten, erklärte ihre neue Weggefährtin sich, obwohl ihre Erklärung mehr als offensichtlich war. Der Grund jedoch war definitiv ein anderer als es sich der Sansargiller je geträumt hätte. Während sich seine Augen weiteten, hatte Cassius bereits das ausgesprochen, was er selbst gedacht hatte. Überrascht schauten sich beide Brüder an. Der Tag wurde ja doch noch richtig cool. Natürlich überlegte Crash auch, was passieren würde, wenn ihm das gleiche Schicksal widerfahren würde. Da ihm der weite Blick, nun ja, doch zu weit weg war, sprang er kurzerhand auf den Rücken seines Bruder, um so noch ein paar Zentimeter zu erkaufen. „Scheiße, die sehen ja richtig Spitz aus“ rief der Ritter und hätte sie am liebsten direkt berührt. Aus Angst sich damit anzustecken, zog er seine Hand dann allerdings zurück. Man konnte nicht vorsichtig genug sein. Mit seiner Neugier befriedigt, sprang er wieder herab und schüttelte lächelnd den Kopf. „Nur Freaks in den Rune Knights, echt. Ich glaube wir zwei sind noch die Normalsten“ kommentierte er die Offenbarung abschließend. Slash hatte Recht. Wenn ihnen Gin von nutzen sein sollten, sollten sie sich bis zu den Sümpfen im Schatten aufhalten und dazu die effektivste Strecke wählen. Kein Problem für einen Ritter seiner Fähigkeiten. „Passt, passt. Ich geh vor. Ewig weit ist es auch nicht mehr“. Kein Grund jetzt einen Streit anzuzetteln.
In den Ausläufern des Sumpfes angekommen, wurde die Sonne tatsächlich effektiver verdeckt. Der Boden war nun alles andere als angenehm, gerade weil er wieder mal ohne Schuhe unterwegs war. Gleichzeitig war es auch irgendwie schön, die Konsistenz des Sumpfen zwischen den Zehen zu spüren. Ein zweischneidiges Schwert. Da auch die Flora und Fauna sie fürs erste in Ruhe zu lassen schien, kam irgendwann das Labor ihrer Auftraggeberin in Sichtweite.
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Gin
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Die Vampirin war sich nicht ganz sicher, ob Slash sie auf den Arm nahm, als er die doch recht unterschiedlich ausfallende Physis der beiden Geschwister auf die Veranlagung der Eltern schob. Dann wiederum bedeutete das wohl, dass Slash entweder nicht mehr zu erzählen hatte oder nicht weiter auf die familiären Bande der ungleichen Brüder eingehen wollte. Gina Mazziotta würde nicht weiter nachbohren. Slash setzte Gin auch darüber in Kenntnis, was es denn zu tun gab: Einen Lurch im Sumpf fangen. Einen kurzen Moment bröckelte das Lächeln von der Vampirin ab, als sie sich bildlich, beinahe schon kinetisch vorstellen konnte, wie sie am Ende des Abends Morast und Moor von ihren schicken Stiefeletten kratzen musste. Hmm, haben wir was zum Lurche-Fangen dabei? Einen Käfig oder eine Box, Köder oder so? Gina war ja selbst eher spontan und unvorbereitet dazu gestoßen, doch die beiden Brüder hatten sich hoffentlich auf diese Queste vorbereitet. Vielleicht gab es auch bei dieser Doktorin etwas Werkzeug für die drei frischgebackenen Rune Knights. Wie groß waren Feuerlurche überhaupt?
Gins kleine Offenbarung, dass sie eine Vampirin war, nahmen die beiden Geschwister zwar überrascht (beinahe schon begeistert) war, jedoch war das Thema schnell gegessen. Crash hatte Slashs Rücken erklommen um Gins Zähnchen ein wenig genauer zu betrachten und gespielt schnappte sie mit einem Chraamm!!-Geräusch grob in dessen Richtung, nur um die Zähnchen so ein klein wenig näher zu dem flauschigen Runenritter zu bekommen. Ordentlich geputzt waren sie, daher musste Gin sich keine Gedanken dabei machen, den Mundraum oder das Gebiss erkundet zu bekommen. Bis auf die Tatsache, dass ich eine lebende Tote bin, bin ich eigentlich ganz normal., beteuerte die Runenritterin, als sie vom Frettchen-Knight als “Freak” bezeichnet wurde. Glaube ich zumindest…, warf sie mit einem breiten Lächeln und Schulterzucken hinterher. Die kleine Gesprächspause hatte gereicht, um im Schatten des Baumes wieder ein klein wenig zu Kräften zu kommen. Danke., meinte die bleiche Blutsaugerin noch, als Crash und Slash versprachen, sich fortan ein klein wenig zu beeilen. Ein wenig schlechtes Gewissen hatte die Schwarzhaarige schon, dass sie das lustige Warm-Kalt-Spiel der beiden Geschwister damit beendet hatte, doch als sie den ersten Schritt aus dem Schatten der Eiche trat, schwand das schlechte Gewissen recht schnell. Na dann mal weiter…, feuerte Gin mehr sich selbst als die anderen beiden anderen an und ließ Crash den Vortritt. Nur ein paar Augenblicke am Blut von Crash oder Slash zu nuckeln würde Gin die Reise zwar um einiges erleichtern, doch kannte sie die Brüder noch nicht gut genug, um um einen derartigen Vertrauensvorschuss zu beten.
Eine viel zu lange Weile musste die Runenritterin sich noch durch den Sommertag schleppen, bevor die Gegend um sie herum sumpfiger wurde. Die Moore um Kurobu Town herum hatte die Vampirin bisher nur einmal durchschreiten müssen. In der “Perle der Sümpfe” hatte sie sich mit einem Kontakt von ihrem Meister Orwynn getroffen und dort ein Paket entgegen genommen. Damals war die junge Dienerin gerade erst 14 Jahre alt gewesen, es kam ihr wie ein anderes Leben vor - war es ja auch. An sonderlich viel konnte Gin sich nicht mehr erinnern, nur noch an Pfade aus morschen, schiefen Brettern, die für ihre Schritte damals ein wenig zu weit auseinander gelegen waren. Damals hatte sie den Schatten, den Moorbirken und Fichten hier spendeten, definitiv noch nicht so sehr zu schätzen gewusst, wie sie dies zurück im Hier und Jetzt tat. Das dichte Blätterdach schirmte die Reisenden von der sengenden Spätsommersonne ab und bald schon war Gin kein allzu erbärmliches Häuflein Elend mehr. Die Sonnenbrille behielt sie besser dennoch auf, ebenso wich sie Flecken, an denen die Sonnenstrahlen durch das Blätterdach brach und dort Staub und Dunst geisterhaft beleuchtete, aus - selbst wenn das bedeutete, dass die Dame ab und zu einen Tritt in den nassen Untergrund tun musste. Bald schon waren ihre schicken Stiefeletten bis auf Knöchelhöhe mit teerschwarzem Sumpf besudelt - doch darauf hatte die Dame sich ja bereits eingestellt gehabt. Glücklicherweise war der Weg von Magnolia nach Kurobu einigermaßen befestigt, da er oft belaufen und manchmal sogar von Karren und Kutschen befahren wurde. Im schummrigen Zwielicht der schattenspendenden Vegetation erreichten Slash, Crash und Gina nach einer Weile, in der man sich aufmerksam auf den Weg vor sich konzentriert hatte, die Sumpfstadt Kurobu Town. Ein Blick gen Blätter-Baldachin verriet Gin nicht, wie spät es mittlerweile war. Die drei waren eine ganze Weile unterwegs gewesen, zumindest war das der Blutsaugerin so vorgekommen. Erwartungsvoll blickte die Ritterin den pelzigen Wegführer an. Wo es wohl als nächstes hinging?
Cayra ließ ein langes seufzen ertönen während die Kutsche in der sie saß sich gleichmäßig vorwärts bewegte. Ihr war sooo langweilig. Sie hatte sich extra ein Stück Holz mitgenommen, in der Hoffnung sich durch Schnitzen, ein Hobby an dem sie vor kurzem gefallen gefunden hatte, die Zeit vertreiben zu können. Doch weit war sie dabei nicht gekommen, denn es hatte sich schnell herausgestellt dass es auf holprigen Landstraßen äußerst schwer war, einen ruhigen Griff zu behalten. Ehe sie sich noch einen Finger abhackte hatte sie ihre Beschäftigung also wieder weggesteckt, und war jetzt dazu verdammt in der Kutsche zu sitzen ohne etwas zu tun zu haben. Durch die farbigen Fenster konnte sie nicht einmal die Landschaft außerhalb der Kabine beobachten. Zum Glück war diese wenigstens wirklich geräumig, sonst wäre die Fahrt ein noch viel größerer Albtraum gewesen. Das einzige was der Feline übrig blieb, war wohl sich mit dem braunhaarigen, scheinbar blinden Mann zu unterhalten, der mit in der Kutsche saß. Doch, wie war es überhaupt zu dieser Situation gekommen? So wie der Fluss der Zeit Menschen langsam aber unaufhaltsam altern ließ, wurden auch Möbel mit der Zeit immer brüchiger und morscher, sodass die Familie Lunos eines Tages festgestellt hatte, dass sie einen neuen Küchentisch brauchten, wenn sie nicht von dessen plötzlichen Zusammenbrechen überrascht werden wollten. Glücklicherweise hatte ein alter Freund von Johannah einen angeboten und war sogar bereit den Transport zu bezahlen, ein großzügiges Angebot, das bei den derzeitigen Geldproblemen der Lunos‘ mehr als gelegen kam. Die Silberhaarige musste den Tisch, der sich als überraschend ornamentvoll herausgestellt hatte, nur abholen und den Transport überwachen. Vor der Abfahrt hatte sich dann spontan der blinde Mann dazugesellt, und da niemand etwas dagegen gehabt hatte ihn gleich mitzunehmen, war auch kein Problem entstanden. Zwar wollte er anscheinend woanders hin, doch war man den Kompromiss eingegangen, dass der Kutscher ihn zu seinem Zielort bringen würde, sobald Cayras Lieferung zugestellt war. So waren sie also durch die Wildnis gefahren, der Tisch auf der hinteren Ladefläche und die Beiden Passagiere in der Gästekabine. Bisher war die Fahrt still verlaufen. Die Beiden hatten keine großen Worte gewechselt, seit die Kutsche sich in Bewegung gesetzt hatte, und bisher war die Teenagerin mit der respektvollen Ruhe auch zufrieden gewesen, aber jetzt wo sie keine Beschäftgung mehr hatte war es ihr nach einer Weile zu langweilig geworden. Halb sitzend, halb liegend, die Arme hinter dem Kopf verschränkt, hing sie auf der Sitzbank und musterte ihren Reisekumpanen. Auch wenn die Feline noch kein Bild von dem Mann hatte, wirkte er sehr ernsthaft, fast schon durch irgendetwas gezeichnet. Ganz konnte sie ihren Finger nicht darauf legen, aber ihre Intuition sagte ihr, dass er einiges an Erfahrung gesammelt hatte. Ob sie etwas Interessantes aus ihm Herauskitzeln können würde? "Ich heiße Cayra, und du?" fragte die Silberhaarige, den Brünetten darauf vorbereitend dass er jetzt in ein Gespräch verwickelt werden würde, ob er wollte oder nicht. "Diese Bänke sind echt das letzte, oder? Selbst ein Zug ist bequemer als das hier. Wohin willst du eigentlich?" Mal sehen wie sehr der Mann auf die Fragen eingehen würde. Für den Fall dass er sich als nicht gesprächig herausstellen sollte, hatte die Lunos auf jeden Fall schon zig weitere Fragen parat. Jetzt da ihr langweilig genug war dass der Fremde ihre Neugier erweckte, würde er nicht mehr vor ihren Erkundigungen fliehen können, vor Allem da die Beiden gemeinsam in einer fahrenden Kutsche saßen. Doch allzu lange dauerte das Gespräch nicht an, denn zur Überraschung der Teenagerin ging auf einmal ein Ruck durch die Kabine, worauf die Kutsche zu stehen kam. Leicht erschrickt saß sie jetzt aufrecht auf der Bank, die Ohren aufmerksam zu den Seiten gerichtet. Waren sie schon angekommen? Das schien ihr unwahrscheinlich, die Fahrt sollte eigentlich noch eine Weile dauern, zudem wäre der Wagen dann nicht so abrupt gestoppt. Was wohl draußen los war? Sie stand von der Bank auf und legte ein Ohr an die Tür der Kabine, um zu lauschen was draußen vor sich ging. Tatsächlich waren mehrere Stimmen zu vernehmen, wenn auch sie die Worte nicht entziffern konnte. Sollten sie nicht noch mitten in der Wildnis sein? "Da draußen ist wer. Mehrere Leute. Ich glaube irgendwas stimmt hier nicht."
Lasciel war am frühen Abend in der Stadt angekommen. Drei, vier Monate war sein letzter Besuch nun her. Einen ganzen Winter, den er den Ort gemieden hatte, wo es angefangen hatte. Und dennoch war er am Ende zurückgekehrt. Er hatte die Nacht kaum geschlafen. Ihm fehlten die sanften Bewegungen Des‘ unter sich. Am Ende hatte er sich aus der Herberge geschlichen. Das Bett war ihm zu wohlig weich gewesen, die Decken zu schwer, hatten es ihm unmöglich gemacht, zu atmen. Die Luft zu stickig, die Wände selbst in seiner Dunkelheit zu nah. Es hatte ihn verrückt gemacht, sodass er zu seiner Stute in den Stall gezogen war. Er hatte sich in das Stroh gelegt, zusammengerollt wie ein Kind, nur bedeckt von seinem Mantel und den mehreren Schichten an Kleidung. Doch die Kälte war wohltuend gewesen, ein vertrauert Freund. Er hatte oft genug im Wald und Schnee geschlafen, eingerollt in seine Decke, die er an jenem Abend über den verschwitzten Rücken seines Tieres gelegt hatte. Dennoch … er hatte miserabel geschlafen. Seine Gliedmaßen schmerzten und immer wieder war er aus Träume hochgeschreckt, sodass er sich am frühen Morgen auf den Weg gemacht hatte, einfach in der Stadt herumzuschlendern. Es war ziemlich riskant. Seine Augenklappe steckte in der Hosentasche und er sah den Weg nicht, den er entlanggeschlendert war, bis er das Klackern von Hufen auf Stein gehört hatte. Der Alte war dem Geräusch gefolgt und schließlich bei einer Kutsche gelandet, die ihn mitgenommen hatte. Ein Mädchen der Stimme nach hatte die Kutsche eigentlich für sich beansprucht, doch sie waren bereit gewesen, ihn mit sich zu nehmen. Lash hatte keinen Zielort genannt, nur, dass er kein Problem damit hatte, zuerst dem Willen seiner Begleitung zu folgen. Er ließ sich einfach nur in den Kissen durch die Stadt tragen, während Desperatio sich erholen konnte. Es war nur ein zeitvertreib, bis am Abend die Bars öffnen würden und er sich zur Bar verziehen konnte. Das war es, was ihm an den Reisen abging: Die Getränke. Es war jedes Mal ein kleiner Entzug, wieder eine Zeit lang ohne Whiskey unterwegs sein zu müssen. Doch er würde Des keine weitere Last aufbürden. Lash lehnte den Kopf zurück und ließ sich sanft schaukeln. Lange Zeit war er darin gegessen und hatte seinen Gedanken nachgehangen. Er hatte nicht zum ersten Mal festgestellt, dass er diese nicht mochte. Er hielt die Augen geschlossen, atmete ruhig und flach, sodass seine Brust sich kaum noch hob und senkte. In völliger Ruhe könnte es scheinen, als wäre der Engel ohne Flügel eingeschlafen. Nicht verriet das Chaos in seinem Kopf. Das wirre Gefühl von einer Lüge, dass er nicht beschreiben konnte. Und die Sehnsucht, der Schmerz, der ihn seit der Zugfahrt plagte, die er seinem letzten Besuch hier zu verdanken hatte. Nein, nur seine Lippen waren schmale Striche, doch ansonsten war sein Gesicht kühl und ausdruckslos. Er fühlte sich seltsam leer und unwichtig. Neben sich stehend. Er konnte nichts ändern, das war eine bittere Erkenntnis gewesen, die ihm eine kleine Klinge an seiner Kette gekostet hatte, sowie warmes Blut, als er mit den Händen unkontrolliert auf das harte Holz einer Eiche eingeprügelt hatte, während der Schmerz ihn zerriss. Es war seitdem nicht besser geworden. Nein. Der Frühling hatte keine Erleichterung gebracht. Während alles um ihn herum aufblühte, war er gefangen in seinem Geist. Wie lange würde es noch so gehen? Wie lange würde sich noch so vor sich hin existieren, ohne zu leben? Er wusste es nicht. Er wusste nur, dass die Berührung an seinem Arm nicht real war. Auch wenn es sich so anfühlte.
In letzter Zeit war es immer öfter vorgekommen, dass er glaubte, ihre Stimme zu hören, die er geglaubt hatte, längst vergessen zu haben. Doch es war kein Trost, dass dem nicht so war. Zuweilen spürte er ihre Hände auf sich, ihre Anwesenheit, als würde sie direkt hinter ihm stehen. Es war verdammt beschissen zu wissen, dass es nicht real war und sich zugleich eben danach zu sehnen. Danach, weiter, am besten für immer, in dieser Lüge zu leben. Der Engel strich sich über die Oberarme und kramte dann in seiner Hosentasche. In der linken fand er was er gesucht hatte und entzündete seine Zigarette. Ob man hier drinnen rauchen durfte oder ob es das Mädchen störte? Unwichtig für ihn. Was er leider nicht ganz ignorieren konnte oder wollte war, dass sie nun anfing, mit ihm zu sprechen. Die Stadt hatten sie bereits längst verlassen und Lash war nicht geneigt, sich mit ihr zu unterhalten, Doch … so grimmig und schweigsam er auch war, er brauchte definitiv Ablenkung von dem Scheiß in seinem Hirn und Herzen. Außerdem hatte sie gerade einen verfluchten Zug bevorzugt „Ein Zug kann nicht besser sein, als dies hier.“ Das war seine feste Überzeugung, das hörte man hoffentlich auch heraus. Lash war viel egal, aber er hasste Züge. Da konnte er für seine Verhältnisse fast schon emotional werden. „Lasciel“, schob er dann noch hinterher und drehte das Gesicht wieder weg. Wohin der wollte? Wusste er selbst nicht. In den Himmel vielleicht? Ein ironisches Lächeln umzuckte kurz seine Mundwinkel. Das wäre doch was. Der Engel war nicht wirklich gläubig, aber er hoffte darauf, dass Lin an einem Ort war, an dem es ihr besser ging. An dem zumindest sie glücklich sein wollte. Lash atmete Rauch aus. Man, viel hatte die Ablenkung ja nicht gebracht.
Die wirkliche Ablenkung stand aber wohl noch aus. Als das Kutsche zum Stehen kam, fiel ihm fast die Zigarette aus den Hand. War hier der Ort, wo Cayra aussteigen wollte? Doch er hörte sie keine Türe öffnen. Stattdessen hörte er Stimme von draußen. Die Stirn gerunzelt sah er blind in die Richtung des Mädchens. Ihre Worte verrieten genug. Sie kannte die Stimmen nicht. Und er musste er zustimmen. Kutschen hielten nicht aus heiterem Himmel an. „Siehst du etwas, wenn du hinausblickst? Aber lass dich dabei selbst nicht sehen. Dein Kopf soll nicht vor das Fenster.“ Wenn es denn eines gab, doch davon ging er einfach einmal aus. Lash selbst hielt still. Er konnte nicht viel tun, ohne zu sehen, wer oder was da draußen war. Aber er glaubte nicht an Friede Freude Eierkuchen. Dazu hatte er schon zu viel Dreck erlebt und er erkannte die Scheiße, wenn sie am Dampfen war mit der Nase. Langsam rutschte er nach vor und tastete sich über den Boden, die Zigarette im Mund, zur Türe, um sein Ohr daran zu halten.
Zu Cayras Missfallen, aber auch nicht überraschend, stellte sich der Fremde als nicht sehr gesprächig heraus. Jedoch hatte das was er sagte schon etwas Interessantes. Warum er wohl keine Züge mochte? Vielleicht war er einer von diesen Leuten denen im Zug übel wurde, von dieser Sorte hatte sie schon ein Paar getroffen. Allerdings verwarf die Feline diesen Gedanken. Auf die Kutsche würde er doch dann genauso reagieren, oder? Andere Gründe Züge nicht zu mögen fielen ihr nicht ein, mit so einem würde man doch viel schneller ans Ziel kommen. Auf die andere Frage reagierte der Mann, der sich als Lasciel vorgestellt hatte, nicht einmal, drehte sich stattdessen wieder weg. Ja, er machte echt nicht den Eindruck als ob er Bock auf dieses Gespräch hatte, stattdessen hatte er sich eine Zigarette angezündet, was die Lunos schon störte. Sie konnte den Geruch nicht leiden. Wäre es in irgendeinem anderen Setting gewesen hätte sie nichts gesagt, sondern einfach Abstand gehalten, aber in der Kabine ging dies nicht, stattdessen würde diese nur langsam aber sicher vollgequalmt werden, kein Zustand auf den die Silberhaarige erpicht war. Theoretisch war das gerade ihre Kutsche. Für sie war der Kutscher angeheuert wurden, den Blinden hatte sie hingegen nur als gefallen mitgenommen, was hieß dass er kein Recht hatte hier drinnen zu Rauchen wenn sie es nicht wollte. Gerade als sie die Angelegenheit ansprechen wollte, stoppte die Kutsche aber plötzlich, wodurch ihre Aufmerksam erst einmal anderweitig beansprucht wurde.
Leider war durch die Wände nicht viel von draußen zu hören, sodass bis auf den Fakt dass Stimmen zu hören waren, nicht viel geschlussfolgert werden konnte. "Die Fenster sind gefärbt, dadurch sieht man nichts." musste die Teenagerin enttäuschen. Nicht nur hatten die Scheiben die Fahrt unausstehlich langweilig gemacht, jetzt verhinderten sie auch nicht dass man die Lage auskundschaften konnte. Trotzdem mussten sie irgendwie an Informationen heran kommen, ruhig hier drinnen zu sitzen und ihr Schicksal abzuwarten hatte Cayra keinen Bock. Also mussten sie anders vorgehen. "Ich öffne die Tür etwas." kündigte sie an und griff den Türknauf, worauf sie ihn mit Vorsicht langsam herum drehte, die Tür nur um einen kleinen Spalt öffnend, gerade genug dass man von draußen etwas sehen und hören konnte, ohne bemerkt zu werden. Was sich offenbarte waren zwei Gestalten, die an der Vorderseite der Kutsche standen, eine Dritte kam dann noch vom Fahrersitz hinzu. Mit ihrer leicht zerrupten Kleidung, sowie den Waffen die sie trugen, machten diese Leute auf jeden Fall keinen freundlichen Eindruck. "Verdammter Kutscher, so‘n teuer aussehender Wagen und dann kaum Jewels dabei. Mal hoffen dass die Passagiere bessere Ausbeute abgeben." gab einer der Banditen seinen Kumpanen zu verlauten, ehe einer von ihnen begann auf die Kabine zuzugehen. Die Tür schnell schließend drehte die Feline sich zu Lasciel, im Geiste die Situation analysierend. Sie waren eindeutig in einen Überfall geraten, und nachdem die Banditen sich um den Kutscher gekümmert hatten, waren jetzt offensichtlich sie dran. "Drei Leute sind da draußen, wohl Banditen, wovon einer auf dem Weg hierher ist." Und mit den beiden Fahrgästen würde man wohl nicht gütiger umgehen, als mit dem Fahrer. Wenn sie nicht ausgeraubt, gefangen genommen, oder etwas noch schlimmeres angetan bekommen wollten, mussten sie irgendwie mit den Banditen fertig werden, und dafür musste möglichste schnell ein Plan her. Jeden Moment würden einer an der Tür stehen. Was gab es für Optionen? Der Blinde würde wohl nichts ausrichten können. "Am besten bringen wir ihn dazu in den Wagen zu kommen und überfallen ihn dann." Dachte die Lunos laut nach. "Du bleibst hier sitzen und lockst ihn irgendwie rein, während ich mich hinter der Tür verstecke und ihn dann mit meinem Dolch überfalle. Wie klingt das?" Vielleicht hatte Lasciel ja auch eine Idee, wie sie vorgehen könnten. Die Silberhaarige würde sich auf jeden Fall nicht kampflos ergeben.
Ob es sie störte, dass er kleine Rauchwolken in die sowieso schon stickige Luft pustete? Nun. Ihnen störte es auf jeden Fall nicht und deshalb würde er das auch nicht ändern. Im Gegenteil, eher berührte ihn der Geschmack auf seiner Zunge, die Kippe, die er zwischen den Finger drehen konnte und die Wärme, die sich in seinen Lungen ausbreitete. Vielleicht inhalierte er auch deshalb dieses Zeug. Weil es ihn da wärmte, wo es seit ihrem Tod zu kalt geworden war. Weil es wie ein Sonnenstrahl war, der durch schmale Fenster in eine Zelle fiel und dem darin gefangenen, schon halb Erfroren etwas Hoffnung und Wärme schenkte. Man, wenn er sich das so vor Augen hielt, war das schon wirklich erbärmlich. Lash schnaubte leise in sich hinein. Er war ein Griesgram wie es ihm Buche stand, er konnte sich sehr gut über Dinge aufregen. Aber er war kein Jammerlappen, den man von Tränen feucht auswrang. Wenn er ein Problem hatte, hatte er zwei Wege damit umzugehen, die mehr oder minder gut klappten: Lösen oder ignorieren. Denn wenn er es nicht wahrnahm, dann war es nicht da und fertig. Leider ließ sich das Gefühl von Lins Hand auf seiner Schulter nicht so einfach vertreiben. Sie war hartknäckig, und doch so irreal und erschreckend, dass er tatsächlich auf die Frage der jungen Frau antwortete, um sich abzulenken. Um den Geist mit ein bisschen Realität zu vertreiben, dorthin zurück, wo er her kam. Denn so sehr er es liebte, so sehr hielt es ihm die Lüge vor Augen, die er Jahrhunderte lang gelebt hatte. Der Engel hatte nie wirklich getrauert, er hatte ihren Tod … ignoriert. Und jetzt zahlte er dafür den Preis. Man, er hasste Rechnungen wirklich.
Dann kam Leben in seinen vernarbten, von Leinenkleidung und dem Fellmantel verborgenen Körper. Lash ging in die Knie und robbte zur Türe der Kutsche, um das Ohr dagegen zu drücken. Draußen war Aufruhr, und er verhieß nichts Gutes. Dummerweise war er auf die Augen des Mädchens angewiesen, auch wenn diese nicht viel zu nützen schienen. Lasciel fluchte leise. Für was machte man Fenster, durch die man nichts sah? Mit ihrem nächsten Vorgehen hatte er aber nicht gerechnet. Der Engel war es gewohnt, dass die meisten in komplizierten Situationen sich verkrochen, bettelten und allgemein wenig sinnvolle Arbeit leisteten. Und … er hatte es bei einem Mädchen, dass sich eine Kutsche leisten konnte, noch weniger gedacht. Vermutlich sexistisch und voreingenommen, aber so war es eben. Dennoch wurde er heute eines Besseren belehrt, und ausnahmsweise hatte es gute Auswirkungen. Kurz wollte er sie aufhalten, immerhin wäre es nicht ungefährlich, doch sie hatte Recht. Also nickte er knapp und zog die Beine näher, sodass er in der Hocke direkt vor der Türe saß. Der Griff seiner Pistole drückte ihm beruhigend in die Rippen. Dann lauschte er den Gesprächen der Personen. Räuber. Lasciel bezweifelte, dass der Kutscher noch am Leben war. Hoffentlich hatten sie die Tiere in Ruhe gelassen. Er könnte mit ihnen fliehen, doch nicht mit dem Gepäck und der Kleinen. Außerdem war er nun leicht gereizt den beiden gegenüber. Er presste die Lippen zu einem schmalen Strich und versuchte mehr zu hören, bis er mitbekam, dass er und das Mädchen das nächste Ziel sein sollten. Nicht unerwartet. Irgendwo neben ihm wurde die Türe wieder geschlossen. Und diesmal war die Überraschung so groß, dass sie sich sogar auf seinem Gesicht zeigte. Seine Augenbrauen schnellten in die Höhe. Sie hatte nicht nur Mumm, sie war auch alles andere als dämlich. Natürlich, sie wusste nicht, dass er zwei Waffen an seinem Körper trug, mit denen er umgehen konnte. Sie wusste auch nicht, dass er mehr Jahre und Erfahrung auf dem Buckel hatte, als man ihm auf den ersten Blick ansah. Aber er hatte es auch nicht darauf ausgelegt, sie mehr wissen zu lassen. Er hatte ja auch nicht geplant, überfallen zu werden. Zum Glück war Des nicht dabei. Lash hatte mehr als eine schlechte Erfahrung mit Dieben und Räubern gemacht.
Doch jetzt war nicht der rechte Zeitpunkt, darüber nachzudenken. „Drei?“, wiederholte er. Sie waren zwei. Cayra hatte eine Klinge. Lash eine Kette. Die Räuber? Doch ihr Plan könnte klappen. Wenn sie so den ersten erledigen konnten, wäre es zwei zu zwei. Langsam nickte er. „Wir erledigen den ersten hier. Dann holen wir uns die anderen beiden.“ Eigentlich hatte er geplant, die Augenklappe zu verwenden, doch diese würde ihm im trüben Licht hier drinnen nur wenig bringen und die Zeit drängt. Der Engel zog die Kette aus dem Gürtel und legte sie ganz nach hinten an die Wand. „Pass auf, mich nicht zu treffen“, zischte er und hockte sich dann vor den Eingang. „Drei. Zwei. Eins.“, zählte er leise, um der Kleinen die Möglichkeit zu geben, sich in Stellung zu bringen. „Null.“ Lash stieß die Türe auf. „Was ist hier los?“, murmelte er und fuhr sich mit der Hand über die Stirn. Er sah den Mann nicht, aber er hörte ihn schaufen. Und er spürte dessen Faust gegen seinen Schädel krachen. Mit einem deftigen Fluch kippte der Engel wie ein Sack rückwärts. Sein Kopf dröhnte. Das begann ja gut. Aber besser als ein Messer im Leib zu haben. Lash ob die Hände abwehrend, als er den Mann über seine Beine klettern spürte. Doch anstatt sich selbst zu schützen griff er hinter sich, umfasste die Enden der Ketten und riss diese hoch, um sie dem Mann über den Rücken zu ziehen. Es würde ihn nicht umbringen, aber hoffentlich davon ablenken, ihn umzubringen. Sein „Jetzt!“, an das Mädchen ging im Kreischen unter.
Tatsächlich schien Cayras ursprüngliche Einschätzung von ihrem Mitfahrer zuzutreffen, denn in Anbetracht der gefährlichen Situation war er nicht nur ziemlich gelassen, sondern dachte auch noch schnell mit, anstatt die Fassung zu verlieren. Das machte es zu Cayras Freude um einiges einfacher ein Vorgehen zu Entwickeln. Erstmal würden sie den kommenden Räuber ausschalten, und danach konnten sie schauen, wie sie mit den restlichen Beiden umgehen wollten. Die Feline ärgerte sich dass Lasciel ausgerechnet blind sein musste, denn das hieß dass er wohl nicht allzu nützlich sein würde, wahrscheinlich eher eine Hinderung. Wäre dies nicht der Fall gewesen, wären sie wenigstens gleichauf mit den restlichen Banditen gewesen. Doch ihre Sorgen den Brünetten babysitten zu müssen wurden verringert, als dieser eine Waffe hervorholte. "Eine Kette?" entfuhr es ihr neugierig. Konnte er damit umgehen? Dann würden sie wohl bessere Chancen haben als die Lunos dachte. Auch wenn sie immer noch skeptisch war dass ein Blinder groß etwas ausrichten könnte, war sie durchaus willig sich vom Gegenteil überzeugen zu lassen. Also verzog sie sich in die Ecke der Kabine und ging in die Hocke, sich klein machend sodass der Räuber sie nicht bemerken würde, und beobachtete geduldig was Lasciel jetzt tat. Nachdem dieser die Tür aufgestoßen hatte dauerte es dann nicht lange, bis er einen deftigen Schlag ins Gesicht bekam. Diese Typen redeten wohl nicht viel um den heißen Brei herum. Und kaum lag er auf dem Boden, kam der Räuber auch schon in die Kabine und stellte sich über den Brünetten, ehe dieser ihm die Kette über den Rücken schnellen ließ. Jetzt da der Bandit von diesem Angriff abgelenkt war, hatte die Lunos die perfekte Gelegenheit, und schnellte aus der Ecke hervor, mit ihrem Dolch auf den Rücken zielend, in dem dieser sich sauber vergrub. Der Räuber schrie vor Schmerzen auf, doch sie hatte nicht vor zu stoppen, und zog ihre Waffe aus dem Torso ihres Gegners heraus, um erneut zuzustechen. Allerdings hatte sie nicht damit gerechnet plötzlich ebenso wie Lasciel noch vor einem Moment eine Faust in ihrem Gesicht zu spüren, als der Bandit sich mit seinem Arm ausgestreckt schnell herum drehte. Der Schwung riss die Silberhaarige von ihren Beinen und ließ sie auf die Sitzbank fallen, und noch bevor sie sich von dem Treffer erholen konnte, holte er auch schon zum nächsten Schlag aus, welchem sie nur halb ausweichen konnte, die Faust striff noch ihren Kopf. Der nächste Hieb auch schon auf dem Weg hatte die Teenagerin keine Zeit einen großen Gegenangriff zu planen, stattdessen holte sie einfach reflexiv mit ihrem Dolch aus, auf keine bestimmte Stelle zielend, und traf dabei direkt in den Hals. Der Bandit versuchte mit einem gequälten, panischen Blick in den Augen, mit den Händen die Wunde zuzuhalten, doch brachte dies nicht viel und innerhalb weniger Sekunden sackte er langsam mit einem Gurgeln auf den Boden zusammen. Cayra stand nur da, schwer atmend, noch mit dem dröhnenden Schmerz kämpfend, wo die Faust sie getroffen hatte. Es dauerte ein Paar Sekunden bis sie sich von der Konfrontation beruhigt hatte, und es einsank war gerade eben passiert war. "Oh fuck..." Den regungslosen, langsam ausblutenden Mann auf dem Boden betrachtend, realisierte sie, was sie getan hatte. Sie hatte jemanden getötet. Sie hatte jemanden getötet, obwohl das so ziemlich die einzige Sache war, die ihr direkt von der Gilde verboten wurde. "Oh fuck, oh fuck!" entkam es der Feline, mit Panik in der Stimme. Das war ganz schlecht. Es war Notwehr gewesen, aber das hieß noch lange nicht dass man sie deswegen nicht trotzdem aus der Gilde werfen konnte, oder Schlimmeres. Sie musste doch Geld für Johannahs Medizin verdienen! Was diese wohl über sie denken würde? Der Lunos war klar, es durfte keiner hiervon Erfahren. Ihr Blick schnellte zu Lasciel herüber. Es konnte unmöglich nicht bemerkt haben, dass der Räuber auf einmal keinen Laut auf sich gebend, regungslos auf dem Boden lag. Mit aufforderndem Tonfall sprach sie ihn darauf an. "Du hast nichts gesehen, verstanden!?" Es dauerte eine Sekunde, ehe sie realisierte, was sie gerade zu dem Blinden gesagt hatte. "Shit, nein… Wenn irgendwer erfährt dass ich wen getötet habe, bin ich am Arsch. Du kannst keinem hiervon erzählen, ansonsten… ansonsten…!" Ansonsten was? Würde sie ihn ebenfalls umbringen? Das würde diese Situation nur noch schlimmer machen. Die Silberhaarige realisierte, dass sie gerade wenig Optionen hatte. "Ugh..."
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