Ortsname: Umland von Marokkasu Art: Freiraum Spezielles: - Beschreibung: Mit Marokkasu als die technologisch am weitesten fortgeschrittene Stadt Fiores im Zentrum ist es nicht verwunderlich, dass sich im Umland größere Gemeinden gebildet haben, die diese Stadt versorgen und von ihrem Wohlstand profitieren. Je weiter man sich entfernt, desto kleiner werden diese Ortschaften. Diese sind unter anderem entlang der Bahnstrecke sowie darüber hinaus angesiedelt. Im Westen herrscht ein Übergang von Wüste zu Steppe, ehe die fruchtbaren Ländereien zurückkehren. Nördlich und südlich sind Gebirge anzutreffen sowie vereinzelte Wälder, Flüsse und Seitengerinne, ehe Richtung Westen, zwischen den Berg, die Ortschaften um Shirotsume beginnen.
Tatsächlich war er in diesem Moment erleichtert, als sie seine Körperfunktionen mit einem leichten Kopfschütteln und einem Satz zur Kenntnis nahm. Auch wenn er zwar durch diesen eher mit seinen Artgenossen auf vier Pfoten verglichen wurde, wollte sie ihn damit keines Wegs beleidigen, sondern ihrer Akzeptanz Nachdruck verleihen und das honorierte er durch eben jenes innerliche Gefühl. Seine Frage hingegen hatten scheinbar einen wunden Punkt getroffen, warum sonst sollte sie sonst seufzen. Aber seine Logik schien auch ihr aufgefallen zu sein und so stand sie auf und legte den Umhang ab. Fast schon einer Beute gleich, hatte Rownan seine Augen auf sie gerichtet, dabei darauf achtend, seine Blicke nicht zu lange auf einer Stelle verharren zu lassen und noch mehr darauf bedacht, nicht jenseits ihrer Gürtellinie zu schauen. Dass ihr Outfit bereits relativ freizügig war, bestärkte ihn darin, möglichst diskret seine Neugierde oder viel eher seinen Informationsdrang zu stillen. Tatsächlich war er primär daran interessiert, ob sie Waffen unter dem Umhang versteckt hatte oder ob sein hypothetischer Plan aufgegangen wäre. Bereits als die Kapuze nach hinten gerichtet wurde, huschte ein kurzes Erstaunen über sein Gesicht, ehe er die neutrale Mine wieder einnahm. Sie ist also auch ein Tiermensch. Ich war mir also doch sicher, dass dort eine ungewohnte Note im Geruch war. Es war das erste Mal, dass Rownan auf einen anderen Tiermenschen stieß. Und im Gegensatz zu ihm schien sie jedoch nur einige Merkmale eines Tieres aufzuweisen, dominant sichtbar durch ihre Ohren und den buschigen Schweif. In Kombination mit ihrer Augenform und ihren schlaksigen Körperform hatte er einige Ideen, woraus ihre Kreuzung bestand, doch wollte er sich nicht Anmaßen direkt danach zu fragen, gerade deshalb, weil sie dem anderen Geschlecht angehörte. Zudem ging er davon aus, dass sie sich in diesem jungen Zustand noch leichter durch Bemerkungen und Blicke manipulieren ließe, als es in einem gestandenen Alter der Fall wäre. Trotzdem fragte er sich unterbewusst, ob sie sich für ihre Aussehen schämte oder sie in irgendeiner Art schlechte Erfahrungen gemacht hatte. Warum sonst sollte sie so zurückhaltend sein? Und natürlich, ob es eine Norm unter den Tiermenschen gab. Immerhin saßen hier zwei Exemplare, die unterschiedlicher nicht sein konnten. Als sie sich wieder setzte und seine Gegenfrage beantwortete hatte, hatte sie nun nicht mehr nur sein Interesse geweckt, sondern auch seine ungeteilte Aufmerksamkeit, was ein Außenstehender eventuell daran erkennen konnte, dass das Hecheln abrupt beendet wurde und auch nicht von neuem begann. Genau wie er war sie nur im Norden unterwegs gewesen, hatte tierische Merkmale und hatte bis dato, zumindest per Zug, ihre Heimat nicht verlassen. Obwohl er sich nie wirklich mehr dafür interessiert hatte, wie er zu dem wurde was er war, schien eine unterbewusste Neugierde, die ihm selbst Fremd war, ihn dazu zu treiben in dieser Hinsicht nachzubohren. Zudem hatte sie am Bahnsteig einen Kommentar gemacht, den er jetzt wieder in das Gespräch würde einbinden können. „Verzeiht wenn diese Frage aufdringlich erscheinen mag“ begann der Wolf, sonst souverän, nun etwas zögerlich „aber hattet ihr schon immer diese Merkmale“? wobei er auf seine eigenen Ohren zeigte und den Zeigefinger rotieren ließ, was durch seine längeren, spitzzulaufenden und zudem krallenbesetzten Hände möglicherweise befremdlich wirkte. „Und was meintet ihr mit der Abkühlung am Bahnhof? Hängen diese Elemente zusammen“? Der Wolf war für seine Verhältnisse wirklich unwahrscheinlich neugierig und forsch. Aber konnte er wirklich eine Gelegenheit verstreichen lassen, jemanden kennen zu lernen, dem das gleiche vielleicht widerfahren war? Wobei er bereits gedanklich unzufrieden war mit dem Begriff "widerfahren". Dass ihr die Zugfahrt zu schaffen machte, bemerkten weder sein Intellekt noch seine Sinne.
#6 Dadurch, das Akira kurz mit ihren Gedanken abdriftete, bemerkte sie die kurze Stille die zwischen ihnen entstand nicht. Ihr Gesprächspartner schien genauso wie die Slayerin mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt zu sein. Erst als der Wolf von ihr wissen wollte, ob die Füchsin schon immer die Ohren und den Schweif besaß, wurde eben diese aus ihren Gedanken geholt. Scheinbar drehten sich seine Gedanken um sie selber. Dies ließ Akira ein wenig erröten. War sie es doch nicht mehr gewohnt, das sich jemanden Gedanken um sie macht. Doch bevor sie nun zu sehr an schweifen konnte, beantwortete sie lieber seine Frage. "Soweit ich mich erinnere ja. Meine Eltern meinten, ich wäre damit schon geboren.", lächelte Akira so gut es ging. Sie hatte keinerlei Probleme darüber zu reden. Ihr gefielen diese Merkmale, machten diese die Slayerin doch zu etwas besonderem. Dennoch fühlte sich das Mädchen hinter ihrem Schweif sicherer. Danach wollte Rownan von ihr wissen, wie sie das mit der Abkühlung gemeint hatte. Zaghaft gab sie ihm die gewünschte Information. "Ich bin die Eis Dragon Slayerin. Mit meinem Ice Dragon‘s Breath hätte ich dir kalte Luft entgegen pusten können.", war die schlichte Erklärung.
Dann überkam sie wieder eine Welle der Übelkeit. Sofort kuschelte sich das Mädchen in ihren Schweif. Dann wurde ihre Aufmerksamkeit auf die Fahrbegleiterin, die gerade ankam gerichtet. "Hallo, danke das Sie mit uns reisen. Darf ich Ihnen etwas anbieten? Getränke oder etwas zu Essen?", kam es freundlich von der Braunhaarigen. In ihrer Uniform, der Strumpfhose, die ihre langen Beine glänzen ließ und den schwarzen Pumps wirkte die Frau sehr elegant. Sofort ging Akira darauf ein. "Ja bitte, eine Tee mit beruhigender Wirkung für den Magen und eine Tablette gegen Reisekrankheit, für mich. Würden Sie dies bitte auf die Rechnung von Herrn Dubois schreiben.", damit nahm sie das Angebot des Auftraggeber an. Empfand sie es doch als unhöflich dies abzulehnen. Falls es noch ein Getränk werden würde, könnte sie dies ja selber zahlen. "Sehr gerne, und was darf es für Sie sein?", wollte die Braunhaarige nun von Rownan wissen. Während sie wartete, machte die Frau Akiras Bestellung fertig und reichte ihr diese. "Vielen Dank.", kam es mit einem Lächeln und sofort wurde die Tablette eingenommen. Jetzt musste die Weißhaarige nur noch warten, dass die Wirkung einsetzte.
Genau wie die unerwartete Hoffnung und das Interesse an ihrer Herkunft aufkamen, so verschwanden sie ebenso schnell, als die junge Füchsin ihre Herkunft erläuterte. Sackgasse. Statt jedoch enttäuscht oder gar traurig darüber zu sein, nahm er diese neue Information einfach nur zu Kenntnis. Warum sollte es ungewöhnlich sein, dass es die verschiedensten Arten von Ursprüngen gab, gerade bei Hybridwesen, wie sie beide eins waren? Ihr Lächeln erwiderte er mit einem höflichen Nicken und auch auf die Antwort seiner zweiten Fragen regte sich in der Mimik des Magiers nichts. Obwohl er mit dem Begriff „Dragon Slayer“ nichts anfangen konnte, außer dass es dem Anschein nach etwas mit dem Erschlagen von Drachen zu tun hatte, war ihm in diesem Moment auch nicht danach, diese Wissenslücke zu schließen. „Ich glaube, es würde nur kurz Linderung verschaffen“ antwortete er ihr, um nicht unhöflich zu sein. Dennoch verwirrte ihn diese Fähigkeit insofern, dass er sich etwas darüber wunderte, warum gerade sie sich vor der Sonne abschirmte, wo ihre magischen Fähigkeiten ihr doch diese unerträgliche Hitze ersparen konnten. Fürs erste würde es ein Mysterium bleiben. Um den Dialog nicht beenden zu müssen, kam just in diesem Moment die Fahrbegleiterin in ihren Abteil. Da er seine Unart zuvor gestoppt hatte, musste er, neben einem kurzen Augen aufreißen über die zwei Ungleichen Parteien im Zug, keine weitere Reaktion der Fremden erwarten. Dennoch wurden beide freundlich bedient und so ließ er sich zwei kleinere Flaschen Wasser geben, die ihn bis zu ihrer Ankunft ausreichend versorgen würden. Akira auf der anderen Seite hatte anscheinend mit einer Art Reisekrankheit zu kämpfen, was wiederum Minuspunkte auf dem Konto des Wolfes bedeutete. Noch war die Mission nicht beendet und so hatte er kein endgültiges Urteil über sie treffen können. Dieser Punkte würde ihm jedoch im Gedächtnis bleiben. Besonders weil er nun hoffte, dass die Zugfahrt ereignislos bleiben würde. Das letzte was er brauchte war ihren Job zu erledigen, damit sie trotzdem die Ausschreibung einheimsen könnte. Das war definitiv nicht seine Art. Nachdem die Dame zum nächsten Abteil gezogen war, nahm Rownan einen kräftigen Schluck aus einer der Flaschen. Um seine Kräfte zu sparen und unnötige Fragen aus dem Weg zu gehen, richtete er das Wort wieder an die Gildenlose. „Ich werde mich ein wenig ausruhen, wenn es euch genehm ist. Falls etwas vorfällt, so weckt mich“ waren die schlichten Worte, die er an sie richtete, bevor er die Augen schloss. Natürlich hatte er nicht vor zu schlafen. Das war bei weitem viel zu gefährlich, besonders, wenn ihre Sinne durch das Umfeld geschwächt waren. Auch wenn es ihr gegenüber unhöflich war, wollte er etwas Zeit um sich zu sortieren und die unangenehm heiße Umgebung verdrängen.
So verging einige Zeit, in welcher sich auch Bertrand ebenfalls wieder zu ihnen gesellte. Aufgrund von Rownans Haltung allerdings, redete er, wenn es etwas zu bereden gab, im Flüsterton. Erst als in der ferne bereits die Steppe und noch weiter entfernt erste Zeichen von Bergen und Grasland zu sehen waren, ergriff der Händler in normaler Stimme das Wort, weshalb der Magier seine Augen wieder öffnete und ihrem Auftraggeber lauschte. „Entschuldigt bitte, wenn ich auch damit… nun ja überfalle“ begann er und lachte bei seinem „Wortwitz“ etwas nervös „aber es hat sich die Möglichkeit ergeben, an der nächsten Zwischenstation einen Handel zu vollziehen. Wenn alles klappt reisen wir nur noch mit dem Nötigsten weiter, was uns vielleicht zu einem unauffälligerem Ziel macht, wenn wir nicht mehr so viele Koffer schleppen müssen. Ich weiß, es ist sehr spontan, aber ihr würdet mir einen Riesengefallen tun und ich würde natürlich etwas extra oben drauf legen. Also, was sagt ihr“? und beendete damit seine Ausführung und schaute zu den beiden. Natürlich passte es dem Schwertkämpfer überhaupt nicht, dass er sie nicht schon vor einiger Zeit darüber informierte hatte. Er selber ging davon aus, dass er dies entweder schon von vornherein im Sinn hatte oder sich diese Möglichkeit während seiner Abwesenheit ergeben hatte. Die extra Belohnung jedoch konnte schlecht von der Hand gewiesen werden, auch wenn der Grauhaarige nicht an das Geschick des Händlers glaubte. Die nächste Station wirkte noch etwas rustikaler als der „Bahnhof“ in Aloe, weshalb wenigstens aus dieser Richtung wenig Gefahr kommen dürfte. Seine inneren Gedanken sammelnd, antwortete er zu erst. „Wenn ihr euch sicher seid, dass es eine gute Gelegenheit ist, werde ich euch diese Chance sicher nicht verwehren. Aber falls wir das Gefühl haben, dass etwas faul, brechen wir ab. Was sagt ihr Akira“? Eine neue Chance sich zu beweisen.
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Rownan und Akira
#7 Nachdem Akira die gewünschte Information weiter gegeben hatte, ging ihr Gegenüber darauf nicht weiter ein. Der Weißhaarigen war es relativ egal. Als Rownan dann meinte, das es wohl nur für einen Moment helfen würde, hing sie noch etwas nach. "Wahrscheinlich würde es danach sogar noch schlimmer werden.“, kam es beinahe schon neutral. Dann wurde die Aufmerksamkeit auf die Fahrbegleiterin gelenkt, welche sich um ihre Bedürfnisse kümmerte. Ihr Quest Partner orderte zwei Flaschen Wasser. Dann konnte Akira merken, wie die Wirkung der Tabletten einsetzte. Ihre Übelkeit war zwar noch nicht gänzlich verschwunden, doch auf ein aushaltbares Minimum gesunken. Als der Wolf dann meinte, er würde sich einen Moment ausruhen, nickte die Slayerin nur. Immerhin konnte sie so selber auch die Augen für einen Moment schließen. Doch lange sollte es dem Mädchen nicht vergönnt sein, denn kurze Zeit später kam der Auftraggeber zurück zu den beiden Magiern. Als Herr Dubois sah, dass der Wolf schlief, begann er über alles mögliche mit Akira zu reden. Erst als der Auftraggeber von einer unerwarteten Möglichkeit für einen Handel erzählte, regte sich Rownan wieder. Als erstes ging der Wolf auf die Bitte ein und gab die Entscheidung dann an Akira ab. Diese hatte während den Ausführungen eine Augenbraue nach oben gezogen. Sie stand dem ganzen ein wenig misstrauisch gegenüber. Ihr Bauchgefühl riet ihr davon ab, dich aufgrund der noch immer anhaltenden, leichten Übelkeit konnte sie es wahrnehmen. Dementsprechend fiel auch ihre Antwort aus.
"Ich habe nichts was dagegen sprechen würde und sehe es ähnlich wie Rownan. Wenn etwas Faul ist, brechen wir das ganze ab.", gab sie ihre Meinung kund. Eher im Gegenteil. So würde sie eine Pause von der Zugfahrt machen können. "Habt vielen Dank. Das werdet ihr sicher nicht bereuen.", gab Bertrand dann von sich. Akira wusste nicht was, doch irgendwas gefiel ihr ganz und gar nicht. Es meldete sich gerade ihr Misstrauen unbekannten gegenüber. Doch das dauergrinsen was mit Akiras Zusage eingekehrt war, machte es der Weißhaarigen schwer diesen Misstrauen viel Beachtung zu schenken. Da dir Weißhaarige davon ausging, das es nicht mehr lange dauern würde, setzte sie ihren Rucksack wieder auf und hing sich ihren Umhang über. Kaum dass der Zug an der Zwischenstation gehalten hatte, stiegen die drei auch aus. Dieses Mal half der Händler sogar beim Ausladenden mit, sofern es möglich war. Dann schaute sich Herr Dubois um. Die Slayerin tat es ihm gleich. Viel konnte die Slayerin der Umgebung nicht abgewinnen. Konnte kurz darauf sehen, wie der Mann einer anderen Person zu winkte. Dies musste wohl die Kontaktperson sein, denn das Winken wurde erwidert. "Seid doch so nett und passt bitte auf meine Habseligkeiten auf, während ich mit der Person rede.", meinte der Auftraggeber und wartete nicht mal eine Antwort ab. Denn er marschierte schon los. Akira konnte noch kurz sehen, wie die beiden miteinander redeten, ehe sie im Inneren des Bahnhofsgebäude gingen und die Füchsin die beiden Männer nicht mehr sehen konnte.
Auch die junge Füchsin stimmte seiner Meinung zu. Zufrieden nickte er und begann seine Habseligkeiten und die des Auftraggebers zusammenzusuchen. Was hätte sie auch tatsächlich groß sagen sollen? Noch dazu ihre Reisetablette ihre wahren Intentionen durchscheinen ließ, so glaubte er Magier zumindest. Bertrand jedenfalls war mehr als entzückt und griff tatsächlich eine Tasche mehr als noch am Bahnsteig zuvor. Rownan hoffte nur, dass dieser sich nicht verausgaben würde und dadurch sein „Geschäft“ in Gefahr brachte. So standen sie bereits an einem der Ausgänge als das Gefährt zum Stehen kam. Das Klima an der Grenze zu der Steppe war zwar etwas milder als direkt in Aloe. Trotzdem was es immer noch heiß, weshalb er froh war, dass der Bahnsteig überdacht war.
Wenn man gesagt hätte, dass an ihrem Startbahnhof schon wenig los war, dann war an diesem Ort absolute Ebbe. Zwar konnte er den eigentlichen Eingangsbereich nicht einsehen, allerdings wirkte das kleine Geschäft davor, an dem zurzeit nur ein Pausenschild hing, nicht besonders einladend. Warfen Leute wirklich für so einen Ramsch ihr Geld aus dem Fenster? Die Koffer abstellend, schauten die drei sich weiter um. Auf den erste Blick konnte er jedoch nichts erkennen, was auf Gefahr hinwies. Im Gegenteil. Erst als er eine Person winken sah, die einzige Person, die sich mit ihnen überhaupt noch direkt am Gleisbett befand, fokussierte er diese. Herr Dubois seinerseits schien diese Person zu kennen. Er hat im Zug bereits erwähnt, dass er handeln wollte folglich musste es auch einen Handelspartner geben. Den darauffolgenden Kommentar, dass sie doch auf das Gepäck achten sollten, bestätigte der Grauhaarige wortlos, während er sein Hemd und seine Krawatte richtete. Sie hatte es bereits die Zugfahrt getan, es änderte sich also nichts für die beiden Akquirierten. Zudem wartete er ihre Antwort nicht ab, sondern spazierte direkt auf seinen Kontakt zu. Tatsächlich motiviert und hoffnungsvoll nahm er den sonst so unscheinbaren Mann wahr. Vielleicht hatte er nicht viele Stärken abgesehen vom Geschäftssinn. Das Glück schien ihm augenscheinlich nicht hold. Als etwas leichtsinnig empfand er dennoch dessen Handlung, sich ins innere des kleinen Bahnhofs zu begeben. Immerhin hatten sie keine Gelegenheit gehabt die Gegend zu sondieren und Rownan war eher von einem Geschäft zweier Straßenhändler ausgegangen, als einem Treffen in einem Café oder ähnlich, wobei er stark bezweifelte, dass es hier so etwas geben sollte. Wohlmöglich war es im inneren noch etwas angenehmer als im Schatten hier oder es entsprach irgendeinem merkwürdigen Codex. Wie dem auch war, für die beiden gab es erneut nichts zu tun. Man konnte sein Geld durchaus schwerer verdienen.
So verging erneut etwas Zeit und langsam fragte der Magier sich schon, wie lange das Geschäft der beiden wirklich dauern würde, wenn der Zustand der Waren nur dem ähnlich war, wie die Koffer, mit welchem sie transportiert wurden. Schäbig. Seine Ohren und seine Nase verrieten ihm zudem auch nicht mehr, als dass an diesem Ort wirklich wenig passierte. Oder nichts? Denn es war immer noch keine Menschenseele mehr in ihrer Nähe. Der Wolf überlegte bereits sich an seine unfreiwillige Partnerin zu wenden und nach dem Rechten zu sehen, als die Tür, die ins innere führte, sich von neuem öffnete. Tatsächlich kurz erleichtert darüber, dass er ihr Geldgeber es nicht geschafft sich umbringen zu lassen, währte dieses Gefühl nur sehr kurz, denn flankiert wurde er von zwei Männern, die definitiv nach Ärger aussahen. Wie er Bertrand bis jetzt kennen lernen durfte, hatte er vermutlich gerade in irgendeinem dummen oder gar illegalen Glückspiel verloren und mehr verwettet, als er tatsächlich besaß. Rownan hatte allerdings nicht vor von seiner eigenen Ausrüstung Abschied zu nehmen. Höchstwahrscheinlich sollte die beiden jetzt das Geld eintreiben und indem der Händler sie zu den Magiern führten, sollte sich das Blatt für ihn wenden. Waren sie jetzt seine privaten Schläger? So weit würde es wohl noch kommen. Erst als sie schon fast bei ihnen angekommen waren, wurde er etwas skeptisch. Irgendwie schien ihr Gegenüber sehr entspannt zu sein, fast schon zu entspannt und auch geruchstechnisch konnte keinen Angstschweiß bemerken. Vorsichtig führte er deshalb die rechte Hand vorsorglich zu seinem Degen. Als sich die beiden Parteien gegenüberstanden, ergriff Herr Dubois das Wort. "Es tut mir leid meine Freunde, aber eure Reise endet hier. Ich würde euch doch darum bitten eure Habseligkeiten in den Händen dieser beiden netten Kerle zu lassen. Die nächste Stadt ist so einen halben Tagesmarsch entfernt also fangt schon mal besser an zu laufen. Falls nicht.." ließ er seinen Satz ausklingen, während die beiden Handlanger einen Schritt nach vorne machten und euch dümmlich, aggressiv anschauen. Es sollte heute also doch noch Ärger geben.
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Rownan und Akira
#8 Akira nutzte die Situation um sich gänzlich von ihrer Reisekrankheit zu erholen. Als die Türen die ins Innere führten auf gingen, bemerkte Akira etwas ungewöhnliches in der Luft. "Er kommt, und das nicht alleine. Zwei Männer sind bei ihm.", gab Akira die Info weiter, ehe ihre Aussage bestätigt wurde, indem der Auftraggeber flankiert von zwei Männern auf die beiden Magier zu schritt. Die Situation war der Weißhaarigen nicht geheuer. Es kam die gleiche Atmosphäre auf, wie an dem Tag, als ihre Eltern ermordet wurden. So machte sich Akira innerlich bereit für einen Kampf. Sie durfte hier nicht verlieren. Immerhin galt es ihre Eltern zu rächen. Als dann Herr Dubois bei den beiden Magiern ankam, begann er sogleich sie dazu aufzufordern ihr Hab und Gut an seine beiden Handlanger abzugeben und bedrohte sie sogar. *Weiß er eigentlich, auf was er sich da einlässt? Bestimmt nicht.*, ging es Akira durch den Kopf. Als die beiden Männer auf Rownan und Akira zugingen, konnte die Füchsin keinerlei Geruch nach Magie wahrnehmen. Also musste sich die Füchsin ein wenig zurück halten.
Der schlankere der beiden Männer wandte sich nun ihr zu. Sein schwarzes Haar hing ihm strähnig ins Gesicht. Seine Kleidung stank nach kaltem Rauch und Alkohol. "Püppchen, wir werden uns prächtig amüsieren.", grinste der Typ Sieges sicher und entblößte so seine Zähne, die vom vielen Nikotin Konsum schon ganz gelb waren. Angewidert verzog Akira das Gesicht. In dem Moment, wo der Mann nach der Füchsin greifen wollte, duckte diese sich, machte sich Absprung bereit. Dann vollzog sie einen Rückwärtssalto und trat dem Mann dann gegen den Bauch, welches diesen Wanken ließ. So hatte die Slayerin wieder Abstand zwischen sich beide gebracht. Richtete dann das Wort an ihren Auftraggeber. "Seid ihr sicher, das ihr Nichtmagier euch mit Magiern anlegen wollt?", Ernst sprach die Jugendliche und hoffte so, doch noch dem Kampf auszuweichen. Immerhin verabscheute sie die Gewalt.
Irgendwie gefiel die Situation Rownan immer noch nicht, obwohl die Karten jetzt offen auf dem Tisch lagen. Oder taten sie das wirklich? Immerhin hatte Bertrand, wenn er denn wirklich so hieße, bewusst zwei Magier engagiert, um sie dann zu überfallen. Das bedeutete wiederum, dass das ganze ein System haben konnte und diese Truppe es wohlmöglich nicht zum ersten Mal machte, sogar erfolgreich machte. Den ersten Angriff schien Akira jedoch leicht pariert zu haben. Ob ihr Gegenüber ihre Fähigkeiten testete? Und die Fassade der beiden Schläger mehr Schein als Sein waren? Lange konnte er nicht mehr darüber nachdenken, denn auch sein Gegner eröffnete den Schlagabtausch. Dieser zog jedoch ein Langschwert unter seinem Mantel aus einer Scheide. Hatte ihr vermeintlicher Auftraggeber Informationen über die beiden weitergeben können? Lang genug weg war er dafür weg gewesen. Entsprechend zog nun auch Rownan seinen Degen und setzte einige Schritte zurück, um seine Begleiterin nicht versehentlich ins Kreuzfeuer zu ziehen. Dann nahm er die Grundstellung ein und schaute zum Schwertkämpfer. Dieser hatte seinen Mantel abgelegt und fuchtelte mit dem Schwert in der Hand rum. Ein paar Drehung in der Hand, hinter dem Rücken sowie ein paar Schritte nach vorn und zurück. Dachte der Wolf zumindest. Erst als der erste Schlagabtausch durch war und die Klingen mehrfach aneinandergeraten waren, realisierte er, dass sich der Feind warm gemacht hatte. Er war also definitiv mehr als ein Schläger. Und obwohl noch keiner der beiden Magie angewendete hatte, was der Grauhaarige zudem nicht wirklich konnte, ging nun eine ernstzunehmende Gefahr von diesem aus. Dazu kam, dass sich das breitere und dickere Langschwert im Kontakt anders verhielt, als er es aus seinen Kämpfen Degen gegen Degen gewohnt war. Eine direkte Konfrontation bzw. ein direktes Kräftemessen würden er und seine Klinge verlieren, dafür war die feindliche Waffe zu brachial. Es würde also darauf ankommen einen Konter auszuspielen. Erneut trafen ihre Klingen aneinander, doch keiner der beiden konnte sich in den drei bis fünf Schlägen einen Vorteil verschaffen. In der Arbeit mit der Klinge standen die beiden sich in nichts nach. Vielleicht aber in der Beinarbeit? Aber auch hier zeigte sich: Egal welchen Schritt Rownan setzte seine Gegenüber passte sich an. „Sind wir mit dem Geplänkel fertig, Wölfchen“ ergriff dieser das Wort und setzte dabei erneut das dümmliche Grinsen auf, welches überhaupt nicht zu seinen Taten passte. „Ich werde mir aus dir einen schönen Pelz machen“. Das Lächeln verschwand und auch die Atmosphäre schien sich zu verschieben. Tatsächlich spürte der Magier, wie ihm ein leicht kalter Schauer über den Rücken lief. Dann begann der Schwertführer seinen Angriff. Diesmal war Rownan mehr als beschäftigt jeden Angriff zu blocken. Über einen Gegenangriff konnte er sich keine Gedanken machen, denn die Hiebe folgten in einer rasanten Geschwindigkeit, als ob das Gewicht der Waffe diesem Mann nichts auszumachen schien. Sein Gegner machte ernst. Schwer atmend löste der Wolf sich, während sein Gegner zwar angestrengt, aber nicht aus der Puste war. Es musste sich etwas ändern, sonst würde er verlieren. Eine einfache Feststellung. Zum wiederholten Male in kurzer Zeit war er daraufhin in der Defensive und die Anstrengung ließ ihn schlampig werden. Zwei Attacken trafen ihn, eine zerschnitt Hemd, Weste und seine Krawatte und verfehlte dabei nur knapp sein Fleisch auf Brusthöhe, die Zweite streifte seinen Unterarm. Es war ein kurzer, explosiver Schmerz, als das Blut begann die Wunde zu füllen. Da das Hemd sowie so schon ruiniert war, störte ihn das Blut nicht mehr. Zudem schien der Schnitt nicht sehr tief gewesen zu sein und würde ihn nicht zu sehr behindern, vorausgesetzt er könnte den Kampf zeitnah beenden. Was sich schwierig gestalten sollte, wo er doch jetzt bereits in mehrfacher Hinsicht im Nachteil war. Aber er kam auch zu einer Erkenntnis. Dieser Mann dort, der ihn gerade verletzt hatte, kämpfte nicht um Punkte oder Prestige, wie Rownan es tat, wenn er im Fechtsport unterwegs war. Er kämpfte, um zu gewinnen, um mit seinem Leben aus diesem Kampf zu gehen. Und noch dazu hatte er Spaß dabei. Der Grauhaarige realisierte, dass das ein Grund war, weshalb er stagnierte. Er brauchte neue Herausforderungen, neue Nervenkitzel, um daran wachsen zu können. Deshalb war er der Gilde ja auch beigetreten. In solch einem Kontext konnte er als Fechter und auch als Kämpfer wachsen. Wenn er lernte sich anzupassen und die Fähigkeiten und Fertigkeiten zu nutzen, die ihm gegeben waren. Der Geruch seines eigenen Blutes stieg ihm in die Nase. Es würde das letzte Mal sein, dass so ein Stümper ihn zum Bluten bringen würde. Er würde ihm eine Lektion erteilen. Denn er wusste, dass er besser war. „Was ist los Wölfchen, hast du etwa Spaß dran zu verlieren“? fragte der Mann in dieser Pause. Spaß? Rownan war verwirrt. Erst als er sich auf seinen Körper konzentrierte merkte er, dass sich seine Rute freudig hin und her bewegte. Ein Lächeln bildete sich im Gesicht des Tiermenschen. Er hatte schon immer einen guten Kampf genossen. Dieser hier würde ihm in Erinnerung bleiben. Die Stofffetzten seines Hemdes störten ihn nun, weshalb er sie sich mit einer einfachen Bewegung vom Leib riss und nun oberkörperfrei dastand. Es war an der Zeit die Taktik zu ändern.
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Rownan und Akira
#9 Akira konzentrierte sich voll und ganz auf ihren Gegner, welcher nach ihrem Tritt nun wirklich Sauer zu sein schien. "Na warte du Gör, das wirst du bitter bereuen.", kam es nun angesäuert und sofort lief der Typ auf das Mädchen zu und wollte sie zu greifen bekommen. Doch die Füchsin war schneller als er. Wich dem Mann immer wieder aus. Erst als sie das Blut roch, welches Rownans Wunden abgaben, begann die Weißhaarige einen schweren Fehler. "alles in Ordnung bei dir?", wollte Akira besorgt wissen und schaute für den Bruchteil einer Sekunde zu ihren Quest Partner. Dies nutzte ihr Gegner aus und packte die Weißhaarige an den Oberarmen und hielt sie hoch. "Na, was wirst du nun tun? Game Over.", grinste der Typ Sieges sicher. Doch davon ließ sich Akira nicht beeindrucken. "Genau das.", war ihre Antwort, ehe sie sehr tief einatmete. Ohne, das er wusste wie ihm geschah, setzte die Slayerin ihren Ice Dragon’s Breath ein, welcher direkt das Gesicht ihres Angreifers traf. Dieser schrie kurz auf und ließ das Mädchen los, welche den Schwung nutzte und auf den Mann zulief. Sofort setzte Akira nach. Mit ihrer Ice Dragon’s Fist, welche sie auf beide Hände anwandte, schlug sie kurz hintereinander in den Bauch des Mannes, welcher sich nun vor Schmerzen krümmte. Sein drohender Blick ruhte nun auf der Jugendlichen.
In dem Moment, wo Akira erneut angreifen wollte, wurde sie auch schon von Bertrand unter den Armen gepackt und festgehalten. Den Moment nutze der Schläger um sich zu erholen, nur um kurz danach auf die beiden zuzulaufen und nach Akira zu schlagen. Da er auf ihren Kopf gezielt hatte, bewegte sie ihn so, dass der Schlag stattdessen den Auftraggeber auf Höhe der Brust traf. Dieser krümmte sich vor Schmerzen und ließ Akira los. "Du Idiot, kannst du nicht besser aufpassen?", schrie Bertrand den Schläger an. "Tut mir leid, Boss.", kam dann nur Schuldbewusst von dem Schwarzhaarigen. Dies nutzte Akira aus um wieder etwas Abstand zwischen sich und die beiden Männer zu bringen. Das war nicht fair, was hier gerade geschah. Zwei Erwachsene Männer gegen eine Jugendliche.
Zwar war der Räuber an sich massiger, allerdings auch gut 20-30 Zentimeter kleiner als der Magier. Wenn er es also schaffen könnte, seinen Höhenvorteil auszuspielen, könnte er den Halunken in Bredouille bringen. Dieser ließ das Schwert in seiner Hand kreisen, ehe erneut ansetzte. Doch statt mit seiner Klinge zu parieren, machte Rownan einen Satz seitlich nach vorne, wodurch die Klinge ins Leere stach, sehr zur Verwunderung des Angreifers. Hier konnte nun der Wolf punkten, denn seine Klinge war wendiger und schneller. Auf die Augen des Mann von schräg kommend zielend, konnte dieser in letzter Sekunde noch seinen freien Arm hochreißen. Dadurch dass der Fechter nicht auf die Schläfe, sondern auf das Gesicht an sich gezielt hatte, traf er zwar dadurch den Arm, die Wunde, die er verursachte, würde jedoch keine tiefe sein, geschweige denn breit. Sofort sprang beide voneinander weg. Keiner wollte dem anderen eine weitere Angriffsfläche bieten. Aber der Wölfling war wieder im Rennen, als plötzlich der Geruch des fremden Blutes in seine Nase stieg. Wo sein eigenes ohne Reaktion bleiben sollte, löste das fremde in ihm etwas aus, dass er seit Anbeginn seiner Erinnerung nicht mehr verspürt hatte: Die Lust auf die Jagd. Von jetzt auf gleich wirkte die Wunde seiner Gegenübers, wie eine Keule, deren frisch zubereitetes Fleisch nur darauf wartete, vom Knochen gerissen zu werden. Rownan schüttelte sich. Was waren das für Gedanken, die ihn überkamen? Schon in der Vergangenheit hatte er bemerkt, dass seine Emotionen und seine Instinkte eng miteinander verknüpft waren. Dass aber so viel Tier in ihm steckte, war auch ihm nicht bewusst. War es sogar die gleiche Situation, wie zu seinem Erwachen? Das Maul und die Krallen blutbeschmiert war er im Wald erwacht, doch was zuvor geschehen war, vermochte er bis zum heutigen Tag nicht rekapitulieren zu können. In diesem Moment dämmerte es ihm. Doch mit jedem Schwall von Geruch, der seine Nase reizte, schien ihn neue Energie zu durchfluten, während sein Intellekt und seine Instinkte um die Kontrolle rangen.
„Nicht schlecht, nicht schlecht“ kommentierte sein Widersache und machte sich bereit für einen weiteren Schlagabtausch, diesmal auf den Grauhaarigen wartend. Angriff war bekanntlich die beste Verteidigung, doch jetzt war er sich unsicher, ob es das in diesem Moment wirklich war, denn immerhin konnte er bis dato erst einen Treffer landen. Er entschied sich dagegen, doch seine Augen konnten sich von der verletzten Stelle nicht lösen und wie von selbst, fast schon gegen seinen Willen setzten sich seine Beine in Bewegung. Er selbst hatte in diesem Moment das Gefühl, als ob sein Bewusstsein in einen Brunnen fiel und er die Welt von weit weg und nur als stiller Beobachter wahrnehmen durfte. Es war diese Situation, die tatsächlich Angst in ihm auslöste. Was geschah mit ihm? Oder, was für ihn noch schlimmer war, hätte er schon immer so sein können? War es einzig sein Umfeld, dass ihn davor bewahrte, diese Erfahrung in noch jüngeren Jahren zu machen? Rownan hoffte nun innerlich, dass dies alles nur ein Traum sein sollte, wohl wissend, das dem nicht so war. Für jemand der nach Stärke, Verbesserung und Ansehen strebte, war dieser Moment, ein Moment der Ohnmacht, die Hölle auf Erden. Und sein Körper? Mit jedem Schritt auf den Handlanger zu nahm er die Partikel der geschickt verursachten Schnittwunde auf, was wiederum sein Tempo beschleunigte. Der Langschwertkämpfer hatte seine Chance gewittert und ging zum Angriff über. Doch die Angriffsweise, die er gewählte hatte, sollte fatal für ihn enden. Denn er holte seitlich aus, was Rownan, der sich noch im Tunnel seiner Instinkte befand, dazu veranlasst seine Klinge schlichtweg fallen zu lassen und sich unter dem Hieb hindurch zu ducken, um dann, nun auf allen Vieren, sein Gegenüber anzufallen. Dessen Schock saß tief, als beide aufeinander auf dem Boden einschlugen, und die Luft aus der Lunge des Schlägers gepresst wurde, da dieser die Wucht des Sturzes abfing. Diese Sekunden nutzte der Wolf, um sich zentral auf jenem zu platzieren, die Beine und der Brustkorb dadurch fest fixiert. Dann erst packte er die Oberarme des Mannes und drückte sie zu Boden. Wo er sonst sein Leben lang darauf geachtet hatte, behutsam mit diesen zu sein, bohrten sich seine Krallen in die Oberarme seines Feindes, wie ein Messer in ein warmes Stück Butter.
Verständlicherweise schrie dieser vor Schmerzen auf, die Klinge bereits aus der Hand fallen gelassen, doch seine Bemühungen sich loszureißen blieben zwecklos. „Du verdammter Mistkerl“ schrie er den Magier an, um sich seiner Wut und seinem Schmerz Luft zu machen, was nur dazu führte, dass die Kralle sich noch fester in seinen Arm drückten. Erneut schrie er auf und wurde ausfällig. „Du verdammter Freak“ brüllte er nun „man hätte dich schon längst einsperren sollen“. Der Mann zeigte seine wahre Gestalt, seines tiefstes Inneres. „Du bist nichts weiter als eine sprechende Bestie“ krächzte er jetzt. Aber war er das? War er ein Freak, eine Bestie wie der Mann, der Mensch, behauptet? Rownan selbst hatte viel Zeit darüber nachzudenken, denn sein Körper war immer noch auf Autopilot, in Ekstase versetzt durch jeden neuen Reiz der auf ihn einprasselte. Dann tropfte etwas von ihm auf das Gesicht des Besiegten. Es war allerdings kein Schweiß. Das Gesicht des vermeintlichen Diebes wandelte sich, von Schmerz und Wut, zu Furcht. Denn Rownan hatte ihn immer noch fest im Griff, jetzt jedoch mit geöffnetem Maul. Was normalerweise kein Problem gewesen wäre, war es in diesem Moment, denn der Wolf hatte begonnen zu speicheln. Er speichelte, denn er hatte seine Beute erlegt und das Bedürfnis seinen Hunger zu stillen. Ein Hunger, wie er ihn noch nie zuvor verspürt hatte, ein Hunger, der seinen eingesperrten Intellekt das Fürchten lehrte. Was zur Hölle war los mit ihm? Dann wiederum hatte man ihn doch genauso behandelt? Warum sollte er also nicht das Klischee bedienen? Würde er nicht schnell die Kontrolle zurückerlangen, würde ein Unglück geschehen. Zu dieser unangenehmen Erkenntnis war Bertrands Komplize ebenfalls gelangt. Mit Tränen in den Augen und schwacher Stimme richtete er sich diesmal an den Grauhaarigen, dessen Blick ihn förmlich zu durchbohren schien. „Bitte… bitte“ flehte der Mann „tut das nicht. Ich will nicht so enden… nicht so“. Ein Knurren bildete sich in der Kehle des Magiers, die Zähne fletschend, sein Blick nun auf die pulsierende Schlagader gerichtet.
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Rownan und Akira
#10 Je mehr der Wolf und sein Gegner sich verletzten, desto verrückter spielte Akiras Geruchssinn. So viel Blutvergießen war die Füchsin einfach nicht gewohnt. Um die Konzentration zu behalten, schüttelte die Weißhaarige kurz ihr Haupt. Was sie jedoch wieder ablenkte, dass der Wolf nicht auf ihre Frage reagierte. "Rownan?" rief die Weißhaarige, bekam jedoch wieder keine Reaktion. Was war hier nur los? Weiter damit beschäftigen konnte sich die Slayerin nicht, denn sowohl Bertrand, als auch dessen Handlanger kamen wieder auf das Mädchen zugestürmt. Einer von Links, der andere von rechts. Dieses Mal vollführte die Weißhaarige einen Vorwärtssalto um den beiden Männern auszuweichen. Dadurch liefen diese beiden ineinander. Da der Auftraggeber die Schuld nicht einsehen wollte, lud er diese komplett auf den anderen Mann ab. "Du Vollidiot, kannst du nicht besser aufpassen. Sie ist das Ziel.", deutete der Mann auf die Jugendliche. Diese bekam davon nichts mit, denn genau in diesem Moment lief ein kleines Kojoten Junges an ihnen vorbei. Was es alleine hier zu suchen hatte, wusste Akira nicht zu sagen. Nur eines war sicher. Das Mädchen hatte augenblicklich ihre Gegner vergessen. Sie lief auf das Tier zu und begann dann es zu beobachten. Von zu Hause wusste sie ja, dass es nicht berührt werden durfte. Daran hielt sich die Füchsin auch.
Nun war es dem Handlanger zu viel. Unbemerkt zog er einen Dolch aus seinem Hosenbund. Damit ging er auf das abgelenkte Mädchen zu. Diese bemerkte im letzten Moment, das er näher kam. So traf die Klinge ihren Arm anstatt ihren Rücken. Mit einem Tritt in seinen Schritt schaltete Akira diesen Gegner endgültig aus. Nun schaute sie sich nach Rownan um, welcher auf seinem Gegner saß. Sofort lief sie auf die beiden Kontrahenten zu. "ROWNAN!", rief die Slayerin und zog dann erneut die Luft ganz tief in ihre Lungen. In dem Moment wo die Weißhaarige ausatmen wollte, wurde sie von Bertrand auf den Boden gepinnt. Ihr Ice Dragon’s Breath traf Rownan trotzdem. Hoffentlich half dies um ihn zu wecken. "Endstation.", meinte der Händler nun und hielt ihr eine Klinge an den Hals.
Dass Rownan nicht auf Akira reagierte, hatte einen guten Grund, den man nur schwerlich übersehen konnte. Kein Wunder also, dass er weder ihrem Kampf noch ihren Fragen Aufmerksamkeit schenkte. Dabei hatte sie ebenfalls mehr als eindeutig ihre Hände voll damit die beiden Übeltäter zu bändigen. Zu seinem Glück und auch dem seines Gegenübers ließ die junge Füchsin nicht locker, um ihn aus seiner Trance zu befreien. Obwohl der Zauber der ihn daraufhin traf, der Zauber, den Akira noch in letzter Sekunde aussendete, bevor sie zu Boden gedrückt wurde, ihn nicht physisch von seinem Gegner, oder viel eher seiner Beute, trennen konnte, so löste der eisige Schauer eine Art Systemneustart in dem Wolf aus. Die Eckzähne hatte bereits am kostenbaren Nektar des Halses genippt, als sein Kopf sich von gefühlt über 30 Grad auf Gefriertemperatur runterkühlte. Die Brunnenöffnung, aus der Rownan bis dato alles beobachten musste, wurde heller und heller bis er sich wieder in seinem Körper befand. Das warme Fleisch an seinen Krallen spürend, zog er diese aus den Oberarmen des Mannes, welcher diesmal nicht vor Schmerzen aufschrie, sondern schlichtweg das Bewusstsein verlor. Ob es daran lag, dass er erneut starke Reize empfand oder aber, weil er gerade mit dem Leben davongekommen war, vorausgesetzt ein Arzt würde sich seiner Annehmen, konnte in diesem Moment niemand sagen. Doch genauso schnell wie seine Instinkte zurückgetrieben wurden, krochen sie aus den tiefen seines Bewusstseins hervor. Das Blut an seinen Eckzähnen ableckend, spürte der Wolf erneut die elektrisierende Wirkung des fremden Reizes nur diesmal um ein Vielfaches stärker. Erst als er sah, dass Akira sich nun selbst in Gefahr befand, sehr wahrscheinlich als Resultat seiner Fehltritte, konnte er das Animalische hinter sich lassen. Sie hatte ihm vor einem großen Unglück bewahrt und so war es seine Pflicht, diese Schuld geschwind zu begleichen. Zudem zeigte Bertrand ein Verhalten, dass ganz und gar nicht dem entsprach, wie eine Frau zu behandeln war. Und Manieren waren es, die einen schließlich zum Menschen machten. Und Manieren waren etwas, dass der Grauhaarige im Überfluss besaß. Zudem bot sich in diesen wenigen Sekunden die Möglichkeit, seine magischen Fertigkeiten in einer Stresssituation nutzen zu müssen. Er war gespannt darauf, wie seine Zauber wirken würde. Bevor Bertrand auch nur den Mund öffnen konnte, um eine vermeintliche Drohung auszusprechen, fixierte er gedanklich den Dolch in dessen Hand, während er seine eigene ausstrecke, damit er den Zauber „Attraction“ seiner Magie bündeln konnte. So atmete Rownan erleichtert auf, als die Klinge aus Bertrands Hand gezogen wurde, als ob ein unsichtbarer Faden an diesem befestigt wurden war. Ganz hatte er die Fähigkeit noch nicht unter Kontrolle, denn statt in seine Pranke, flog die Klinge an ihm vorbei und landete unsanft irgendwo auf dem Bahnsteig. Herr Dubois Verwunderung war ihm nun mehr als anzusehen und der Wolf wusste, dass seine junge Begleiterin mit diesem Scharlatan fertig werden würde.
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Akira Rune Knights Icebreaker
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Rownan und Akira
#11 Ihr Herz raste, hämmerte so heftig gegen ihre Rippen, als wolle es aus seinem knöchernen Käfig ausbrechen. Nachdem sie niedergestreckt wurde vergingen nur Sekunden, bis Rownan endlich reagierte. Doch dem Mädchen kam es wie eine Ewigkeit vor. Zu ihrem Glück hatte es die Füchsin tatsächlich geschafft den Wolf ins Hier und Jetzt zurückzuholen. Akira wollte sich gar nicht ausmalen, was geschehen wäre, wenn dies nicht der Fall gewesen wäre. Die Slayerin wusste gar nicht wie ihr geschah, da verschwand auch schon der Druck von ihrem Hals. Den Moment der Reglosigkeit von Herr Dubois machte sich Akira zu nutze, denn sie drehte sich auf ihren Rücken, so gut es eben ging. Dann setzte die an beiden Händen ihre Ice Dragon’s Fist ein und schlug dann dem Händler in den Bauch. Dies ließ den Mann zur Seite Kippen und die Jugendliche hatte einen Moment Zeit um zu Atem zukommen. Einmal wurde durchgeatmet, ehe es zum letzten Angriff über ging. Die Weißhaarige lief auf den Mann zu und mit einem gezielten Tritt gegen den Brustkorb, in dem Moment wo er sich aufrichten wollte, knockte Akira ihren Gegner aus.
Erst als sich das Mädchen sicher war, das Herr Dubois nicht wieder aufstand, lief sie auf ihren Quest Partner zu. "Ist alles in Ordnung mit dir? Du blutest. Darf ich mal sehen?", wollte Akira besorgt von Rownan wissen und vergaß dabei ihre eigene Schnittverletzung am rechten Oberarm. Glücklicherweise hatte sie weder ihren Umhang noch etwas langweiliges an. Denn sonst wäre da nun ruiniert gewesen. *Das ist noch mal gut ausgegangen. Ich hasse sowas. *, dachte sich das Mädchen. Gewalt war einfach nicht ihr Ding, doch leider nicht immer vermeidbar. Das musste Akira langsam einsehen. "Was machen wir nun?", stellte Akira dann ihre nächste Frage, damit die entstandene Stille nicht zu lange andauern würde.
Wie er von ihr erwartet hatte, machte sie mit dem Händler und damit dem letzten, verbliebenen Widersacher kurzen Prozess, sodass auch dieser ohnmächtig am Boden lag. Erschöpft ließ Rownan sich nach hinten fallen, erst jetzt die schwere seines Atems spürend mit einem leichten Stechen in den Lungen. Seine Krallen waren noch immer mit Blut bedeckt. Er wusste, dass es wie eine Droge sein würde, von der wegzukommen nur schwer möglich war. Aber er musste irgendwo einen Anfang machen, warum dann nicht hier. So richtete er sich wieder auf und säuberte jene an dem Hosenbein des Schwertkämpfers. Akira hatte derweil die Strecke zu ihm überbrückt und erkundigte sich nach seinem Wohlbefinden. Auch ihre Wunde hatte seine Nase bemerkt, allerdings hatte es, zumindest in diesem Moment, nicht die gleiche Wirkung auf ihn. Wohlmöglich war es das Zusammenspiel aus Kampf, Aufregung und Geruch, der seinen Verstand vernebelt hatte. Immer noch erschöpft, winkte er ab. „Danke für eure Sorge, aber es ist nur eine oberflächliche Wunde“. Im gleichen Atemzug fragte er auch sie, in welchem Zustand sie sich befand. Was wir nun machen? Rownan wischte sich den Schweiß aus dem Gesicht und schaute sich das Schlachtfeld an, dass sie hinterlassen hatten. Nicht besonders ruhmreich für seinen ersten Auftrag. Es würde keiner sein, mit welchem er prahlen könnte geschweige denn würde. In Erinnerung würde dieser aber definitiv bleiben. „Wenn es für euch in Ordnung ist, würde ich euch die Erste-Hilfe dieses Mannes überlassen, während ich im Bahnhof schaue, ob und wie ich die Behörden verständigen kann. Und dann…“ er überlegte kurz „dann werden wir warten“. Als er aufstand und sich den Dreck von seiner Hose klopfte, sowie seinen Degen wieder einsammelte, bemerkte er, dass er immer noch oberkörperfrei war. „Ich werde zudem noch nach einem Überwurf schauen. So werde sie mich gewiss nicht in den Zug lassen“ sprach er zur jungen Füchsin und ließ, auch wenn es seine Mimik nicht tat, einen Hauch von Komik durchscheinen. Im inneren des Bahnhofs gab es eine kleinere Information. Durch den Aufzug den Rownan an den Tag legte, brauchte er nicht lange, um die Aufmerksamkeit des sonst so abwesenden Mitarbeiters zu bekommen. Es wunderte ihn daher nicht, dass sich die Truppe diese Station ausgesucht hatte. Im schlimmsten Fall war sein Gegenüber sogar geschmiert worden. Wenn dem so wäre, dann würde dieser sicher nicht den Fehler machen, denjenigen Ärger machen zu wollen, der gerade triumphierend aus dem Kampf hervorgegangen war. Deshalb zögerte der Mann auch nicht, die nächstgelegene Stelle zu informieren. Eine halbe Stunde würden sie warten müssen, dann käme eine Patrouille vorbei. Der Wolf bezweifelte, dass die Ohnmächtigen in den nächsten Stunden wieder zu sich kommen würde. Eine unscheinbare Kiste hinter dem Tresen weckte seine Aufmerksamkeit. „Sagt, was ist in der Kiste hinter euch“? Seine Augen hatten ihn nicht getäuscht: Die Kiste war voll mit Fundsachen, darunter auch Klamotten. Erneut traf er auf wenig Widerstand, als er darum bat, die Kiste durchstöbern zu dürfen. Sehr zu Rownans Unmut fand er zwar etwas, dass ihm passen würde. Es wirkte aber durch seine schrullig, bunten Farben und seine Symbole eher wie das Oberteil eines ignoranten Weltverbesserers, als eines Mannes seiner Stellung. Zähneknirschend warf er es sich jedoch über, denn es war besser, als nichts anzuhaben.
Wieder auf den Bahnsteig kommend, wurden die drei Halunken von den beiden Magiern zusammengelegt, um den Abtransport leichter zu gestalten und einen besseren Überblick zu haben. Dann setzt der Magier ans Gleis und ließ die Beine vom Bahnsteig baumeln. Obwohl er wortwörtlich hundemüde war, verspürte er doch das Interesse sich mit seiner unfreiwilligen Partnerin auszutauschen. „Verzeiht, wenn ich euch das Frage, aber wie seid ihr mit dem Geruch von Blut umgegangen“. Sie waren schon zuvor aus gänzlich unterschiedlichen Richtungen gekommen, was ihre tierischen Merkmale anging. Auch wenn es hier nicht anders sein durfte, so erhoffte er sich vielleicht den ein oder anderen Tipp. Das sie dazu fähig war, hatte Akira seiner Meinung nach bewiesen.
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Rownan und Akira
#12 Auf ihre Frage ob mit ihm alles in Ordnung sei, antwortete Rownan, dass die Wunden nur Oberflächlich seien. Dann wollte er wissen, wie es ihr denn ging. "Mir geht es ebenfalls gut. Es ist nur ein gestriffener Schnitt. Ich konnte noch einigermaßen rechtzeitig ausreichen.", lächelte die Weißhaarige. Als sie dann wissen wollte wie es nun weiter gehen sollte, gab er ihr die gewünschte Information. Mit einem Nicken antwortete die Füchsin. "In Ordnung. Ich kümmere mich darum.", sprach sie ernst. Denn ihrer Meinung nach hatten alle drei es verdient, wie es gekommen war. Doch wenn Akira nicht handeln würde, wäre sie keinen Deut besser als die drei Männer. So wollte die Slayerin auf gar keinen Fall sein. Sie hielt Gesetze wichtig und da er scheinbar in Lebensgefahr schwebte, machte sich die Füchsin daran dessen Wunden zu versorgen. Da das Mädchen jedoch nicht damit gerechnet hatte, das sie jemanden verarzten musste, war auch keinerlei Verbandsmaterial vorhanden. Dann ruhten ihre rubinroten Seelenspiegel auf den zerfletterten Klamotten von Rownan. Schulterzuckend nahm Akira diese und zerriss sie weiter in Streifen um damit notdürftig die Wunden zu versorgen und die Blutungen zu stoppen.
Als dann ihr Quest Partner wieder zu ihr stieß, wusste Akira nicht, wie sie reagieren sollte. Das was er am Leibe trug war nicht ansatzweise mit dem zu vergleichen, was er noch zu Beginn ihrer gemeinsamen Reise getragen hatte. Dann trugen die beiden Magier ihre Angreifer zusammen, damit sie sie besser im Auge behalten konnten und ließen sich dann auf dem Bahnsteig nieder. Seine Frage kam völlig unvorbereitet und doch musste Akira nicht groß über die Antwort nachdenken. "Ich habe mich auf euch fokussiert. Zudem habe ich schon weit größere Mengen an Blut wahrnehmen müssen.", sprach Akira ruhig. Bei dem zweiten Satz zog sie ihre Beine an, legte ihren Schweif und ihre Arme darum, nur um dann auf die Spitze und ihre Knie den Kopf drauf zu legen. Es war keine schöne Erinnerung und doch war es eine wichtige. Nachdem der Verlust bewusst wurde, welche das viele Blut ihren Jagd Instinkt. Diesen hatte sie nachgegeben und an diesem Tag ein Reh gerissen. "Alleine kommt man da selten wieder raus, wenn man erst einmal drinnen ist in der Spirale.", sprach Akira dann eher abwesend, beinahe so, als ob sie eher mit sich selber sprach als mit dem Wolf. Weiter darüber reden konnten die beiden Magier nicht, denn die Leute, die die drei Männer mitnehmen sollten waren eingetroffen.
Scheinbar hatte Fräulein Minamoto eine solche Situation bereits öfter erlebt, denn sie brauchte nicht lange, um über ihre Antwort nachzudenken. Unter Umständen, was er allerdings nie zugegeben hätte, war es sein Wunsch, dass sie länger gebraucht hätte, um seiner Frage zu entgegnen. Noch dazu hatte ihre eine Stimmte eine ruhe an sich, die ihn verunsicherte und ihn darüber nachdenken ließ, ob er charakterlich, im Vergleich zu so vielen Individuen in der Welt, noch so schwach war, dass ihm die Perspektive gefehlt hatte, dies zu erkennen. Fokus also? Murmelte er in Gedanken vor sich. Ihre Körperhaltung, die sie daraufhin annahm, sorgte jedoch für einen Schimmer von Hoffnung. Es muss demnach keine einfache, geschweige denn schöne Erinnerung oder auch Prozess gewesen sein, den sie durchlaufen hatte, bis sie diesen Punkt erreicht hatte. Nach einem Erfahrungsbericht wollte er an diesem Tag nicht Fragen. Vielleicht würden sie sich auf der ein oder anderen Quest wiedersehen und könnten über ihre Erfahrungen sprechen. Wohlmöglich waren aber die Umstände, die sie respektive zu der Auseinandersetzung mit ihren Instinkten führten, doch so unterschiedlich, dass eine Gemeinsamkeit zu finden zwecklos bleiben würde. Eine Spirale? Er schaut von den Gleisen auf, statt sie nur aus dem Augenwinkel zu beobachten. Das war eine durchaus treffende Feststellung, auch wenn sich seine Spirale in rasender Geschwindigkeit in einen Abgrund bewegt hatte. Er brauchte also entweder die Kraft und Fähigkeiten, nicht mehr in eine solche Situation zu kommen, oder würde Partner brauchen, mit welchen er auf der einen Seite seine Schwäche teilen konnte, als auch mit ihnen Mechanismen zu finden, die ihn effektiv aus diesem Zustand befreien würde. Die dritte Option, die im daraufhin in den Sinn kam, war allerdings für ihn die angenehmste: Er fände einen Weg es selbst zu schaffen. Das wäre auch der Weg, der seiner Persönlichkeit am nächsten war. In Anbetracht der Lage müsste er sich offenbar doch noch einmal an Lady Deardorff wenden. Wenn er die ersten zwei Zahlungen statt nur der ersten schicken würde, könnte er sich dieses Recht wohlmöglich erkaufen. Bevor der Wolf im hier und jetzt auf seine Gesprächspartnerin eingehen konnte, traf bereits die erwarte Patrouille mitsamt eines Arztes ein. Wie zu erwarten war, mussten sie ihre Personalien angeben, sowie einen Bericht darüber, was vorgefallen war. Als dies geschehen war, wurde beiden versichert, dass sie entsprechend entlohnt würden. Darüber hinaus bekamen sie ein Papier ausgehändigt, dass ihnen die Rückreise an diesem und am nächsten Tag ermöglichen würde. Da es sonst nichts von offizieller Seite zu klären gab, zogen die Truppen mit den Gefangenen von dannen und ließen die beiden am Bahnsteig zurück. Eine Chance ergab sich, es ihr gleich zu tun. „Und“ fragte Rownan „was machen wir nun“? Eine interessante Art sich auszudrücken, wie er fand.
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Rownan und Akira
#13 Noch immer ruhte ihr Kopf auf ihrem Schweif, der wiederum auf ihren Knien lag. Die rubinroten Seelenspiegel waren dabei auf den Wolf gerichtet. Als er nach ihrer Antwort zu ihr schaute, konnte sie zwar sein Mienenspiel beobachten, vermochte es jedoch nicht es zu deuten. Dafür kannte die Füchsin den Wolf einfach zu wenig. Ihn anzusprechen wollte Akira nun auch nicht, denn es schien so, als ob er über etwas wichtiges nachdenken würde. Dann kam auch die Patrouille um die drei Männer mit zunehmen. Doch zuerst kam der Arzt seiner Aufgabe nach, während die beiden Magier ihre Daten weiter geben mussten. Auch wurde das Geschehen geschildert und man versicherte, das Akira und Rownan für ihre Taten entlohnt werden würden. Zudem bedankte man sich für die Unterstützung. Scheinbar hatten die Männer das nicht zum ersten Mal gemacht. Die Füchsin lächelte nur. Wusste sie doch nicht was sie sagen sollte. Zudem waren ihr das zu viele Fremde Personen auf einmal.
Nachdem die Leute wieder weg waren, klaubte die Slayerin ihre Sachen zusammen. Legte sich ihren Umhang über die Schultern, nachdem der Rucksack aufgesetzt wurde. Dann wandte sich Rownan an sie, indem er ihre eigene Frage stellte. Ein wenig mit der Situation überfordert, zuckte Akira mit den Schultern. "Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung. Wie läuft sowas denn normalerweise ab? So aus dem Stehgreif würde ich sagen, wir warten auf die Bahn und fahren dann nach Hause. Ein wenig Erholung würde uns bestimmt gut tun.", entgegnete Akira. So viel auf einmal hatte sie noch nie mit einer neuen Bekanntschaft geredet. "Außerdem möchte ich gerne wieder in eine kühlere Gegend.", lächelte Akira nun.
Hätten ein Außenstehender sie beobachtet, hätte er gewiss gemerkt, wie unerfahren die beiden im Magierbusiness waren. Trotz alledem hatten sie ihre Aufgabe bewältigt. Eine Aufgabe, von der sie am Anfang noch nicht einmal wussten, dass es die ihre war. Dafür hatte der Mann namens Bertrand Dubois gesorgt, sofern es wirklich sein Name war. Diese Leistung konnte er auf ihr Konto verbuchen. Vielleicht ist die Arbeit im Team nicht schlecht…sofern das Team den Ansprüchen genügt notierte sich Rownan mental, als Akira auf seine Frage antwortete. Diese war zumindest eher auf der positiven Seite seiner imaginären Strichliste. Auch sie war ratlos, was es nun zu tun gab. Er hatte sich der Gilde zu melden. Sie musste vermutlich an andere Stelle bekannt geben, was geschehen war. So oder so würden die Behörden schon dafür sorgen, dass jeder von ihnen sein Beutel Jewel erhalten würde. Eine kühlere Gegend? Etwas neidisch war er, nach den Erfahrungen des Tages, auf eine solche Aussage. Wie sehr er nun tatsächlich die dichten Wälder und frostigen Temperaturen des Ortes vermisste, den man klassischen als Heimat titulierte. „Ich würde euch nur zu gern begleiten“ begann der Magier „aber Maldina liegt genau in der entgegengesetzten Richtung. Das bedeutet wohl, dass sich unsere Wege so schnell trennen, wie sie zusammengeführt wurden". Nicht, dass ihn diese Tatsache wehmütig machte, im Gegenteil. Seine Nase war sicher froh darüber, wenn Gerüche wieder ein und ausgehen würden, ohne sie sich einprägen zu müssen. Tatsächlich sehnte er sich in diesem Moment nach Ruhe, um einfach alle Eindrücke zu verarbeiten, die an diesem Tag auf ihn niedergegangen waren. Dass das Leben als Magier so rasant war, hatte er nicht erwartet. Zumindest nicht aufgrund seiner Fähigkeiten, die ihn überhaupt erst hierhergebracht hatten. Da er ihr in diesem Moment jedoch nichts mehr zu sagen hatte, bis sie sich konkret verabschieden würden, schwieg der Graue und genoss den etwas kühleren Wind, der nun aufzog.
Mit einem unangenehm quietschen kam am heutigen Tag wiederholt ein Zug vor seinen Füßen zum Stehen und sorgten dafür, dass seine Ohren sich einklappten. Daran würde er sich definitiv nicht gewöhnen wollen. Da es sein Zug war, der als erstes den Bahnsteig erreichte, war es an ihm, sich von der jungen Dame zu verabschieden, weshalb er nun seine volle Aufmerksamkeit auf die Weißhaarige richtete. „Fräulein Akira Minamoto“ begann er mit kräftiger Stimme, wieder ganz im Sinne seiner Erhabenheit, die er immer auszustrahlen vermochte, wenn er in seinem Element war „es heißt Abschied nehmen. Es war mir eine Freude, diese Aufgabe mit euch zu bewältigen und auch unsere Gespräch haben mir viel zum Nachdenken gegeben. Auch hierfür möchte ich mich bedanken“. Dann nahm er ihre rechte Hand und gab dieser einen höflichen Handkuss. „Ich bin mir sicher, dass sich unsere Pfade kreuzen werden und werde eure Entwicklung mit Interesse verfolgen“. Nach ihrer Antwort verbeugte er sich noch einmal abschließend, ehe er mit seinem Habseligkeiten in den Zug stieg. Was sonst seine beste Disziplin war, wirkte nun, durch die unfreiwillige Wahl der Klamotten, durchaus amüsant. Im Zug setzt er sich ans Fenster zum Bahnsteig hin, weshalb die beiden noch Kontakt über das Fenster hatten. Er für seinen Teil hatte alles gesagt und so schaute er noch zu ihr, bis sie außer Sichtweite war.
Erschöpft entspannte er nun seinen Körper und schloss daraufhin relativ schnell seine Auge. Heute Abend, wenn er wieder in Maldina angekommen war, würde er den Schlaf der Gerechten schlafen. Dann galt es die Problemstellen anzugehen, die diese Quest ihm offenbart hatte: Seine Art zu Kämpfen und seine Instinkte. Wahrlich keine kleinen Baustellen. Aber es waren genau diese, die ihn dazu motivierten, über sich hinaus zu wachsen. Dass er heute beinahe einen Menschen verzehrte hätte, ignorierte er gekonnt. Er für seinen Teil war der Meinung, dass dieser Vorfall der letzte sei. Mit diesem Gedanken im Kopf und einem leichten Lächeln auf den Lippen, schlief der Wolf im Abteil ein.
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Rownan und Akira
#14 Als Rownan meinte, das er sie gerne begleitet hätte, es aufgrund der unterschiedlichen Richtungen jedoch nicht möglich lächelte die Minamoto bloß. Wusste sie doch nicht, was es darauf noch zu sagen gäbe. Schließlich nickte die Slayerin zustimmend. Dann schwiegen sich die beiden eine Weile an. Es war jedoch keine unangenehme Stille. Im Gegenteil. Im Gegenteil. Nach dem erfolgreichen Kampf war sie eine willkommene Abwechslung. So genoss die Füchsin den leicht kühlen Wind der gerade aufgezogen war. Sie schloss sogar kurz ihre Augen. Riss diese jedoch kurz darauf wieder auf, als ein Zug mit quietschenden Rädern zum Stillstand kam. Augenblicklich legten sich ihre Ohren an.
Ihre Aufmerksamkeit lag auf dem Wolf, welcher sich sehr förmlich gab. Eine leichte Röte zierte ihre Wangen, als seine Worte das Gehirn erreicht hatten. Als Rownan dann ihre Hand nahm und einen Kuss darauf platzierte, wurde die Weißhaarige noch roter um die Nase rum. Sofort setzte Akira zu einer Antwort an. "Danke Rownan für eure Lieben Worte. Auch mir war es eine Freude diese Mission an eurer Seite zu bewältigen. Auch ich werde mir eure Worte durch den Kopf gehen lassen. Danke vielmals für diese Erfahrung." lächelte Akira dann, ehe sie noch etwas hinzugefügte. "Gehabt euch wohl und gute Heimreise.", sprach die Magierin noch immer mit einem Lächeln auf den Lippen. Die beiden schauten sich noch so lange an, bis der Zug um die nächste Kurve fuhr.
Es dauerte nicht lange, dann kam auch Akiras Zug. Die Füchsin war so müde, das sie eindöste. Dennoch nahm sie wahr was um sie herum geschah.
Er spürte alles. Den Stoff des rauen Leinenshirts, das über seine Haut rieb, wenn er sich bewegte. Die Sonne, die seine nackten Unterarme wärmte, wie sie Sonnenstrahlen schickte, die auf seiner Nase tanzten. Die kühlen Schatten, wenn er an einem Baum vorbeikam. Er spürte auch die Bewegungen des Tieres unter sich, die kräftigen Muskeln, die ihn viel sicherer als er je wieder sein würde durch Wald und Wiesen trugen. Über unzähligen Hügeln und wohl steinigen Weg entlang, der die Städte dieser seltsamen Zeit verband. Zwischen ihm und dem weichen Fell, dass auf den Fingerspitzen wahrnahm, spürte er auch das harte Leder des Sattels. Der gefallene Engel saß mit geschlossenen Augen aufrecht auf dem hellgrauen Pferd. Sein Körper hatte sich dem stetigen, gleichmäßigen Schritt seines Tieres angepasst, sodass er fast wie verträumt die Bewegungen ausglich. Doch er war nicht vertraut. Schon Jahrzehnte zuvor hatte er verlernt zu träumen. Lasciel war einer der alten Geister, die zu viel erlebt hatten. Die eigentlich nicht mehr leben sollten. Er schüttelte leicht den Kopf und strich sich dann die kinnlangen Strähnen zurück, die ihm dabei ins Gesicht gefallen waren. Er trug seine Augenklappe nicht, wodurch nur die leeren, weißen Augen übrigblieben. Solang er hier alleine unterwegs war, überließ er es der Stute den Weg zu finden und ruhte seine Magie aus. Seine Magie, die ihn wie alles andere verlassen hatte. Lash richtete den Blick gen Himmel und atmete tief ein. Zu Beginn hatte er noch an seinen Schöpfer geglaubt, daran, dass er ihn nur auf die Probe stellte. Dass er ihn hohlen würde. Aber die Jahre waren vergangen – einsame, viele Jahre, in denen er nichts von Amor gehört hatte. Die Sehnsucht war zu Wut geworden und schließlich verbittert, wie Harz zu Bernstein wurde. Jetzt war da nur ein schwerer Klumpen in seinem Brustkorb, wo einst sein Herz gewesen war.
Das junge Pferd drehte den Kopf und wurde langsamer, als hätte es etwas gesehen, dass nicht ganz zum Rest der einsamen Gegend passen wollte. Lasciel griff nach vor zu den Zügeln und veranlasste Desperatio dazu anzuhalten. Schnauben blieb sie stehen und er drehte sich auf ihrem Rücken herum, um den warmen Mantel von der großen Tasche zu nehmen. Er tastete sich entlang bis zur Seitentasche und fischte die Augenklappe heraus. Dann warf er den Mantel zurück, in der Wärme hätte dieser ihn nur behindert, und setzte sie auf. Er konzentrierte sich darauf, seinen Willen in sein Auge darunter und dadurch in den magischen Stoff zu leiten. Es war seltsam, er öffnete die Augen nicht, doch langsam, als würde sich ein Nebel lüften, tauchte seine Umgebung aus der allgegenwärtigen Dunkelheit aus. Ein kleines Wäldchen und davor ein Häuschen. Zu Beginn war es schwer gewesen nur noch ein Auge zu haben, doch er hatte Zeit gehabt, sich darauf einzustellen. Lash schwang ein langes Bein über den Rücken der Stute und stand dann neben ihr auf dem Boden. Er nahm die Zügel unter ihrem Kopf und führte sie von dem kaum noch vorhandenen Weg weg zu der kleinen Hütte. Dort stand er, sah sich mit einem seltsamen Gefühl von Déjà-vu um, auf der Suche nach seiner Begleiterin. Er hoffte nur, die hatte keinen Bogen mit sich … Scheiße. Lash schüttelte leicht den Kopf, um seine Gedanken zu ordnen. Für die nächsten Stunden würde er aus seinem Dahinvegetieren ausbrechen, wenn auch nur kurz.
Aylin hatte es nicht eilig zum Treffpunkt zu kommen, die Zugfahrt über hatte sie geschlafen, war sie doch bereits in der Nacht losgefahren. Diesen Auftrag würde sie einmal ohne jemanden aus der Gilde verbringen. Dementsprechend langweilig war ihre Zugreise gewesen. Dementsprechend einsam füllte sie sich als sie am Bahnhof angekommen war und allein gewesen war. Der Treffpunkt lag nun einmal außerhalb des Ortest. Sie kannte niemanden in dieser Gegend, dass allein gab ihr eine gewisse Sicherheit. Nun wusste sie aber auch nicht, wer dort auf sie warten würde. Auch ob dieser Jemand einer Gilde angehörte oder nicht. Was sie wusste war, dass sie eine Pflanze suchen mussten, und zwar dringend. Wenn der Auftraggeber befürchtete sich in einen Werwolf zu verwandeln und diese Befürchtungen wahr werden sollten, dann hätte ganz Fiore ein riesiges Problem. Sie ging den Weg weiter, die Natur wurde wilder und die Zivilisation verschwand. Hier im Wald würde irgendwo der Treffpunkt sein. Das Zwitschern der Vögel, der Wind in den Ästen, der diese knacken und rascheln ließ, sowie der Geruch, alles zeugte von dem Fernbleiben der Menschen. Es beruhigte sie. Ab und an hörte sie ein lautes Knacken ganz so als ob die Bäume brechen würden.
Hier draußen war die Welt noch in Ordnung, kein Einfluss von Magiern und Menschen, pure Harmonie. Nichts Verfälschtest und Gekünsteltes oder durch Magier verzerrtes. Nun schien der Treffpunkt in Sicht zu kommen, dort schien auch der Missionspratner zu warten. Also setzte Aylin das für sie typische Lächeln auf und trat näher. „Entschuldigung, bist du der Missionspartner?“
Lasciel lief nicht gerne unvorbereitet in Situationen hinein, die er nicht kannte. Wenn er sich der Zukunft bewusst war, nutzte er die Zeit, um zu planen und vor allem sich zu informieren. Es war kein Zufall das er mit Des hiergelandet war. Er arbeitete nicht, doch irgendwie musste er trotzdem Nahrung für sich und vor allem für sein Pferd bekommen. Oder einen Sattel und ein Dieb war er nicht. Man konnte ihm viel nachsagen, doch so flink waren seine verbrannten Fingerspitzen nie gewesen. Also musste er zeitweise an Jewels gelangen und so nahm er sich zuweilen einer Quest an. Nicht oft, aber heute zum Beispiel hatte eine der Jünglingen die Chance sich die Zeit mit dem stillen, bitteren Alten zu vertreiben. Was für eine prickelnde Aussicht. Lash beschränkte seinen Kontakt mit Menschen allgemein auf das niedrigste, aber sie waren überall. Seufzend legte er die Hand auf den Hals seines Pferdes, dass die Nase im saftigen Gras vergraben hatte. Mit seinem magischen Auge sah er sich um. Eine Frau Namens Aylin sollte hier aufkreuzen. Eine aus den Gilden, die sich ausgebreitet hatten. Lasciel setzte sich im Schneidersitz auf den Boden, um so auf sie zu warten. Er hatte Geduld gelernt, oder vielleicht lag es auch nur daran, dass er das Gefühl für die Zeit verloren hatte. Ob er nur Sekunden oder Stunden hier saß, während die Sonne sich Richtung Bette neigte, es spielte keine Rolle in seinem Leben. Zeit war wie so vieles relativ geworden. Unbedeutend.
Jemand bewegte sich auf ihn zu. Lange war es nicht, was er daran maß, dass seine Augenklappe noch funktionierte und die Sonne ihn noch etwas wärmte. Lasciel erhob sich, die Hand am Gürtel, wo sich gewöhnlich seine Kette befand. Er drehte den Kopf, sodass er sie leichter mit einem Auge im Gesicht behalten konnte. In schwarz und weiß war es etwas schwer die Farben ihrer Haare feststellen, abgesehen davon, dass sie nicht blond war. Sie war auch kleiner als er selbst, was ihn nicht überraschte. Für Menschen war er ziemlich groß. Die Frau begrüßte ihn lächeln. Lash schwieg einen Moment, ehe er den Mund öffnete. „Ja, Lash- Lasciel“, korrigierte er sich. Es war wie bei dem kleinen, verfluchten Wort ‚wir‘, dass ihm manchmal durch den Kopf geisterte, egal wie lang ihr Verlust schon zurück lag. So lange wie der seines Bruders, doch ohne ihn war er nicht Lash. Ohne Amor war er nicht Lash. Nur Lasciel. Er rief sich zur Ordnung. Las wusste nicht, inwiefern Aylin über die Quest Bescheid wusste, doch sie sollten losgehen. Bevor der Junge zu einem Wolf wurde und ein weiterer Engel ihm zum Opfer fiel. Lasciel nahm die Zügel des Pferdes und stampfte los zur Türe. „Wir werden kurz mit ihm sprechen. Dann brechen wir auf." Seine Stimme war gefasst, die Worte etwas langzogen und langsam im alten Akzent. „Fragen?“ Er war es nicht gewöhnt das zu fragen, für gewöhnlich ging es ihm am Allerwertesten vorbei, aber das hier sollte Teamarbeit werden, also blieb er vor der Türe stehen und wartete ab, ohne zu klopfen.
Mit gebührenden Respekt blieb Aylin weg von ihm. Pferde waren noch nie ihre Lieblingstiere gewesen und würden es auch nicht werden. Zwar hatte sie keine Angst, aber geheuer waren ihr diese Tiere nicht. Der junge Mann hatte sich ihr als Lasciel vorgestellt. Noch komplizierter ging es wohl nicht. doch behielt sie ihre Gedanken für sich, für das Erste würde es reichen, damit sie zusammenarbeiten könnten. Der Mann war größer als sie, was nicht gerade schwer war und doch stach sein Aussehen hervor. Nicht nur durch die Augenklappe, wenn sich ihre Sicht nicht täuschte, wirkte das andere Auge milchig als wäre er blind. Dem wiedersprachen jedoch andere Tatsachen. Die Künstlerin hielt es erstmal für ratsam nicht nachzufragen, auch wenn ihr die Fragen auf der Zunge brannten. „Du kannst mich Aylin nennen, Ay wenn es dir zu lang ist.“ Meinte sie heiter und stellte sich immer noch grinsend vor. Auf ein Händeschütteln verzichtete sie, dazu müsste sie zu nahe an das sensible Tier heran. Also wank sie freundlich und kniff ihre Augen zu. Sie war überrascht, wie gut sie fröhlich und freundlich spielen konnte, aber gut er war ihr fremd und sie war ihm fremd. Je schneller sie wieder zu Hause war umso besser. „Das klingt vernünftig ich bin auch neugierig was es mit dem Biss auf sich hat.“ Auch hoffte sie, dass es nicht zu spät war. Den legenden zu Folge würde der Werwolffluch unumkehrbar nach dem ersten Vollmond, also eine Zeitfrage. Auch wenn Aylin nicht glaubte, dass an der Sache was dran war, war es ihre Mission diese Blume zu besorgen. „Sag mal Lasciel, was ist deine Magieart nur, falls wir uns verteidigen müssen.“ Sie hatte nur wenig Lust, Feuer, Fluten oder Blitzen auszuweichen. „Um es fair zu machen ich bin eine Pictmagierin.“ Stellte sie ihre Magie vor, oftmals beschmunzelte man diese Form der Magie. Doch Aylin war das egal, solange sie Tinte und Pinsel hatte, würde sie nie wehrlos sein.
Lasciel würde es nicht Hass nennen, den er gegen Menschen hegte. Oh, er hasste vieles, aber nicht das. Eher war es ihm egal. Wie Ameisen, unbedeutend – sofern sie ihm nicht auf den Sack gingen. Erstaunlicherweise schafften es die meisten seiner Quest Partner, ihn zu nerven. Aylin hingegen blieb ein Stück von ihm entfernt. Woran es auch lag, er war zufrieden damit und entspannte sich etwas. Ihre Heiterkeit ignorierte er vorerst und nahm ihre Vorstellung nickten zu Kenntnis. Er würde sie trotzdem Aylin nennen. Zudem hielt sie sich nicht lange mit Sprechen auf oder erkundigte sich gar, wie es ihm ging. Wenn sie so blieb, könnte dieser Ausflug nicht einmal zu schlimm werden. Lasciel nahm die Zügel und ging mit Des voraus. Er hoffte, dass die junge Frau besser mit Menschen umgehen konnte als er. Wenn der alte Engel die Konversation mit dem Jungen führen sollte, könnte das mit zu wenigen Informationen und verärgerten Mienen beider Parteien enden. Lassiter hätte ihm die Ohren lang gezogen, hätte er gemerkt, wie sich sein Verhalten verändert hatte. Aber sein Bruder war nicht da. Seit Jahrzehnten nicht. Der alte Frust wollte sich erheben, als Aylin erneut sprach. Er zuckte leicht zusammen und blieb stehen, ohne sich zu ihr umzudrehen. Seine Magieart? Nun, einst war sie vielfältig gewesen. Einst. „Du wirst mir nicht ausweichen müssen“, formulierte er den Satz vorsichtig. „Im Optimalfall werde ich meine Magnetismusmagie und Waffe nicht benötigen.“ Er erwähnte letzteres mit Absicht, nur zur Sicherheit, dann drehte er den Kopf, um die Pictmagierin mit den blinden Augen anzusehen. Es mochte seltsam wirkt, das leere Auge, blicklos, tot. Das andere verborgen unter schwarzem Stoff. Lasciel vermied es, sich im Spiegel anzusehen. Kurz wanderte sein Blick nach unten zu ihren Händen, wozu er das Kinn senken musste. Eine Zeichnerin, er hätte es beinah interessant gefunden. „Wir werden uns kurz mit ihm unterhalten und dann losziehen. Die Tiere sind unruhig, der Vollmond naht.“ Gewissermaßen hoffte er auf eine genauere Einschätzung der Zeit, wie lang ihnen noch blieb, da er es sich für gewöhnlich sparte seine Energie darauf zu verschwenden, in den Nachthimmel zu blicken. Dann klopfte er und berührte die Stute mit der Schulter mit leichtem Druck, um sie zur Seite zu bewegen und Aylin vor und neben sich Platz zu machen. „Wir brauchen so viele Informationen wie möglich über diese Pflanze, vielleicht hat er auch ein Bild.“ Eine … Idee tauchte auf und Lasciel hielt inne, sah sie mit leicht schräggelegtem Kopf an. Des schnaubte leise und er strich ihr mit der Hand über den Hals. „Bist du fähig Pflanzen zu zeichnen?“
Magnetismus eine interessante und mächtige Magie. Aylin füllte sich kurz nutzlos, Pictmagie war nicht mächtig und auch nicht so selten wie diese. Nun war sie jedoch sicher, dass sie mit ihrer mickrigen Magie nicht in seinem Weg stehen sollte. Immerhin ging es hier um die Suche nach einer Pflanze. Als das Pferd ein Schnauben von sich gab machte die Rothaarige einen Satz nach hinten. „Im Optimalfall werden wir nicht unsere Magie nutzen, aber wenn der Junge wirklich von einem Werwolf gebissen wurde rennt uns die Zeit davon.“ Je länger sie hierblieben, würde es nur noch schlimmer werden. Aylin sah den Mann vor ihr wieder grinsend an. „Ja, dann mal los, willst du das Reden übernehmen oder sollte ich mit dem Jungen reden?“ Ohne die Informationen über die Blume, ohne ein Bild würde die Suche eine nach der Nadel im Heuhaufen werden. Nicht nur das Pferd war unruhig, sondern auch sie, wenn sie nur an den Kampf dachte. Bei seiner nächsten frage wurde die Magierin rot, ehe sie hastig sich zu erklären versuchte. „Nun je nach dem, wenn es nur ein Bild sein soll, dann ja, aber wenn du erwartet, dass ich die Pflanze heraufbeschwören kann. Dann tut es mir leid, ich muss dich enttäuschen. Zum einen müsste ich nicht nur das Aussehen kennen, sondern auch Inhalts Stoffen und andere Beschaffenheiten nachahmen. Leider bin ich nicht auf dem Stand es tut mir leid. Selbst wenn ich es könnte, wäre es nur eine Imitation.“ Es war die Grenze ihrer Magie, nie würde es an das Original heranreichen, oder der Beschaffenheit ähneln und das hoffte sie verständlich gemacht zu haben. Nun ging sie jedoch in Richtung ihres Ziels, dem Gebissenen. Auch wenn der unebene Weg ihr tempo etwas bremste und der Sicherheitsabstand zum Pferd es nicht vereinfachten, so hatte sie es schnell geschafft und stand vor dem richtigen Haus. „Ich denke es reicht wenn einer reingeht“
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