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 Vorort von Marokkasu

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Ava
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BeitragThema: Vorort von Marokkasu
Vorort von Marokkasu EmptyMo 27 März 2023 - 19:32

Vorort von Marokkasu



Typ: Landstrich | Stadt | Siedlung | Freiraum | Gebäude | Zimmer | Gewölbe
Besitzer: -
Beschreibung: Wer von den Vororten von Marokkasu Town denkt, dass die Mieten hier billiger sind als im Herzen, der hat sich geschnitten. Denn hier hat sich alles niedergelassen, was Ruhm und Namen in dieser Stadt besitzt, sich aber nicht in eins der Hoch- und/oder Reihenhäuser quetschen wollte. Hier leben die Art von Reichen, die trotz des modernen, futuristischen Flairs nicht auf einen Garten und eine verkehrsberuhigte Lage verzichten wollen.
In nicht allzu weiter Ferne sind noch immer klar und deutlich die bunten Neonfarben, gepaart mit den hohen Dächern der Stadt zu erkennen. Diese wären sogar zu Fuß erreichbar, doch wer hier wohnt, der hat es nicht nötig, zu Fuß zu laufen.


Changelog: Wenn sich im Verlauf des Rollenspiels etwas an dem Ort ändert, wird es hier aufgeführt.



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Zuletzt von Ava am Sa 21 Okt 2023 - 21:25 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: Vorort von Marokkasu
Vorort von Marokkasu EmptyMo 27 März 2023 - 20:01

Questbeginn: Liebe kennt keine Grenzen
featuring @Shukketsu & Ava Finch

01 | Outfit
Sorgfältig rückte die Feline den breiten Gürtel, der ihren kurzen Rock an Ort und stelle hielt, noch einmal zurecht, ehe sie sich noch ein letztes Mal im Spiegel betrachtete. Verdammt, Marokkasu war schon eine geile Stadt. Im Gegensatz zu dem alten, eingeschlafenen Maldina war hier wirklich was los. Wieso konnte ihre Gilde nicht hier angesiedelt sein?
Ihren neuesten Auftrag, den es heute zu erledigen gab, hatte sie eigentlich nur aus dem Grund angenommen, dass sie hierher kommen konnte. Dementsprechend war sie auch schon einen Tag vorher angereist und hatte sich ausführlich mit den Bars und Clubs dieser Stadt auseinander gesetzt. Zugegeben, die Nacht war etwas länger geworden, als ihr lieb war, doch ihre Augenringe hatte sie sorgfältig überschminkt und am Treffpunkt würde sie sich noch einen extrastarken Kaffee besorgen, das sollte ausreichen. Glücklicherweise handelte es sich bei der Quest um nichts gefährliches, es galt einfach nur, eine Familie davon zu überzeugen, die Romanze ihrer Tochter zu akzeptieren. Sie selbst wusste nur zu gut, wie anstrengend es sein konnte, wenn unbeteiligte Menschen versuchten, sich in das eigene Liebesleben einzumischen. Das war wohl ein Grund mehr, dass sie das hier selbst in die Hand nahm.

Mit dem typischen Selbstbewusstsein, das man von der Feline kannte, stolzierte sie in eine der vielen Filialen der Kette 'Moonbucks'. Ein Glöckchen der Tür klingelte leise, als sie eintrat und sorgte so dafür, dass einen Moment lang alle Augen auf ihr ruhten. Natürlich störte sie das nicht im geringsten, sie genoss es sogar. Hier wollte sie sich mit ihrem Kollegen treffen und sich vorher zumindest kurz besprechen. Völlig ohne einen Plan zu den Eltern zu spazieren schien ihr nicht die richtige Herangehensweise. Ja, auch die eingebildete Diva war fähig, sich im voraus einige Gedanken zu machen. Fehlschlag war für sie schließlich keine Option. An der Theke bestellte sie sich einen großen Becher pechschwarzen Kaffee. "Für Ava Finch bitte~", trällerte sie stolz. Der Barista schien den Namen wiederzuerkennen, blinzelte die Feline überrascht an. "Ja, genau", schnurrte diese amüsiert und gleichzeitig erleichtert, dass man sie noch immer erkannte, "die Ava Finch." Sie zwinkerte dem jungen Mann zu, ehe sie bezahlte und hinüber zu einem der Tische am Eingang schlenderte. Jetzt hieß es ersteinmal warten. Sie war bewusst ein paar Minuten früher aufgetaucht, sodass sie genug Zeit hatte, ihr Getränk noch in Ruhe zu genießen. Vorausgesetzt natürlich, ihr Kollege kam nicht ebenfalls zu früh. Es handelte sich um irgendeinen Rune Knight. Wie hieß er noch gleich? Shukki? Nein ... der Name war länger gewesen. Shinetsu vielleicht? Naja, war ja auch egal. Auf jeden Fall waren die Ritter dafür bekannt, oberkleinlich zu sein. Ehrlich gesagt wunderte es sie, dass sie sich überhaupt auf diese Art von Auftrag herabließen. Hatten die nichts wichtigeres zu tun? Nun, anscheinend ja nicht. Letztendlich war es ihr aber auch egal, wer ihr letztendlich zur Seite stand, solange er ihr nicht auf die Nerven ging und halbwegs gut aussah. Sie wollte schließlich nicht, dass sie mit irgendeinem halbklassigen Idioten gesehen wurde, das würde ihrem Image schaden! Gedankenverloren blickte sie aus dem großen Fenster direkt neben ihrem Tisch, drehte dabei eine ihrer roten Strähnen immer und immer wieder um ihren Zeigefinger. Der Kerl an der Theke ließ sich aber auch wirklich Zeit. Wenn das so weiter ging war ihre Begleitung vor ihrem Koffein-Kick da! Das ging ja mal gar nicht.
"Einmal ein Kaffee für Ava Finch!", hallte es schließlich doch durch den Laden, beinahe im selben Moment, wie das Glöckchen an der Tür erneut klingelte. Erwartungsvoll stand die Schwarzhaarige auf und eilte hinüber, um ihr Getränk abzuholen. Falls es sich bei dem Neuankömmling um ihren Kollegen handelte, wusste dieser nun direkt bescheid, an wen er sich zu wenden hatte, wie praktisch.



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Shukketsu

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BeitragThema: Re: Vorort von Marokkasu
Vorort von Marokkasu EmptyMi 5 Apr 2023 - 0:58

01

Da hatte er sich etwas eingefangen. Eine Quest, die so wenig zu seinen Fähigkeiten passt, dass er fast dachte, die Dame an der Questausgabe hätte einen Scherz gemacht. Es war nun wirklich kein Geheimnis unter der Verwaltung, dass er nicht der emotionalste war.
Der fairer halber musste er zugeben, er hatte nach einer Quest gefragt, bei der die Konsequenzen für ein Scheitern so klein wie nur möglich sind und das Verletzungsrisiko minimal. Normalerweise scheute Shukketsu nicht vor Kämpfen, auch wenn er nicht der beste Ritter ist, aber nach dem letzten Auftrag, der ihn fast umgebracht hat und den er vergeigt hat, wollte er lieber einen Schritt zurücktreten.

Was einer der Gründe war, warum er sich soeben an den Grenzen des Gebietes von Marokkasu befand. Der Auftrag war kein Scherz gewesen. Der Magier soll zusammen mit einer Gildenmagierin, deren Akte in seinem Koffer, den er in der rechten Hand trug, lag, einen Beziehungsdisput einer reichen Familie schlichten.
Normalerweise würde eine solche Quest auch gar nicht bei den Rune Knights auftauchen, jedoch war die Familie infrage äußerst reich und demnach einflussreich. 'Das kann ja nicht so schwer werden, wenigstens hab ich Unterstützung.
Wenn ich Glück habe, kann ich nochmal über ihre Akte gehen, bevor sie am Treffpunkt eintrifft.
' Mit den Gedanken sortiert und einen Plan geschmiedet, ging Shukketsu die Straße hinab. Er würde sich in einem Cafe mit seiner temporären Partnerin treffen, um anfängliche Besprechungen zu tätigen. Sein mitternachtsblauer Anzug war makellos und seine rote Krawatte in einem eldredge Knoten gebunden. Das weiße Hemd unterdessen gebügelt und leicht mit einem Blumenmix parfümiert. Dies wurde in einem Magazin empfohlen, welches am Bahnhofskiosk angeboten wurde, ehe er seine Reise begonnen hatte.
Mit schnellen Schritten erreichte er die Filiale von Moonbucks. Sie sah von außen genauso aus wie jene nahe seinem Zuhause in Crocus, eine Eigenschaft, die gewählt wurde, um Einheit zu suggerieren.
Ein verständlicher Gedankengang. Im nahezu selben Augenblick als Shukketsu die Tür öffnete, hallte ihm ein gerufenes "Einmal ein Kaffee für Ava Finch!" entgegen. Er verkniff sich ein Zusammenzucken, 'ich bin also nicht vor meiner Partnerin hier. Ich dachte, ich hätte so geplant, dass ich früher als die vereinbarte Treffzeit hier bin. Nun auch egal.'
Mit dem Gedanken drehte Shukketsu seinen Kopf leicht, um die Person zu sehen, die das Getränk abholen ging, sie schien ein wenig zu eilen, aber nicht zu sehr. 'Erstmal bestellen' dachte sich der Magier und ging zum Tresen. "Einen einfachen Kaffee bitte", sagte er und holte eine Karte aus seiner Brusttasche, auf der sein Name vermerkt war. Viel zu viele Leute schrieben seinen Namen falsch und der war einer der wenigen Dinge, die Shukketsu wertschätzte.
An den Ursprung seines Namens erinnert, bezahlte er und machte seinen Weg zu dem Tisch, an den die schwarzhaarige Magierin mit ihrem Kaffee verschwunden war. Fließend ließ er sich ihr gegenüber nieder und setzte seinen Koffer neben sich ab.
"Madam Finch, wenn ich mich vorstellen darf, mein Name ist Shukketsu, wie ihnen bereits bekannt sein dürfte, wurden wir zusammen für einen Auftrag angestellt. Während wir auf meine Bestellung warten, da sie ihre bereits erhalten haben, können wir die Zeit nutzen, uns über unser gemeinsames Vorgehen zu unterhalten."


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BeitragThema: Re: Vorort von Marokkasu
Vorort von Marokkasu EmptyFr 7 Apr 2023 - 10:17

Mit ihrem heißen Getränk in den Händen ließ sich die Feline wieder an ihrem Platz nieder. Der warme, bittere Dampf stieg ihr in die Nase, sorgte dafür, dass ihr Schweif zufrieden zuckte. Eigentlich bevorzugte sie ihren Kaffee ja mit etwas Milch und Zucker, doch heute benötigte sie die volle Dosis Koffein, unverdünnt, da war sie sich sicher. Außerdem waren die Zusätze alles andere als gut für ihre Figur. In dieser Hinsicht war es also auch gut, wenn sie verzichtete. Sie war mit ihrem aktuellen Gewicht äußerst zufrieden, jedes zusätzliche Gramm würde ihr perfektes Aussehen zerstören. Vorsichtig nahm sie einen ersten Schluck, stellte dabei jedoch fest, dass es noch viel zu hieß war. Ein Glück war sie zu früh da und hatte somit noch genug Zeit.
... oder auch nicht. Ein fremder Mann ließ sich direkt gegenüber nieder, ganz ohne zu fragen, ob der Platz überhaupt frei war. Er sah aus, als wäre er etwa in dem gleichen Alter, wie sie, auch, wenn der Anzug einen dazu verleiten konnte, anzunehmen, dass er älter war. Wo wollte der denn hin in so einem Aufzug? Auf eine Hochzeit? Dann sollte er sich kurz davor doch nicht mit einer hübschen Dame wie Ava Finch an den Tisch setzen! Was würde seine Verlobte bloß dazu sagen? Sie wäre sicherlich eifersüchtig, schließlich kam niemand an die Schönheit der Sängerin heran. Ein Glück lag sie mit ihrer Theorie vollkommen falsch, denn vor ihr saß einfach nur ihr Partner für den Auftrag. "Oh, achso", entgegnete sie, sichtlich überrascht. Sie hatte zwar damit gerechnet, dass ihr Rune Knight-Kollege etwas zugeknöpfter sein würde, aber das ... das übertraf sogar ihre Erwartungen (Befürchtungen?). Wieso siezte er sie?! Sie war doch keine alte Frau!! Hoffentlich erwartete er nicht, dass sie sich an seinen formellen Sprachstil anpasste, denn das war absolut nicht ihr Ding. "Shukketsu also, freut mich~" Sie schenkte ihm ein kleines Lächeln, ehe sie sich mit dem Ellenbogen auf den Tisch stützte und ihren Kopf in der Hand ablegte. Vielleicht taute er ja auch noch ein wenig auf, wenn sie nett war? "Das ist ganz schön lang. Hast du einen Spitznamen? Shushu vielleicht? Ketsu? Shukki?" An sich war er ja ein hübsches Kerlchen, wer auch immer dafür gesorgt hatte, dass er heute ihr Kollege war, verdiente ein Lob. Doch es war nicht zu verneinen, dass sein Verhalten ihr ein wenig Schwierigkeiten bereitete. Wenn er sich zuerst um die Formalitäten der Quest kümmern wollte, anstatt sich ersteinmal etwas kennenzulernen, sollte ihr das wohl recht sein. "Na gut. Ich denke unser Ziel weißt du ja, würde mich wundern, wenn nicht." Er war schließlich ein Ritter, die wussten manchmal sogar mehr, als 'normale' Magier.
Sie lehnte sich wieder zurück, den Becher in einer Hand und legte den Kopf in den Nacken. Die Frage nach dem Vorgehen war tatsächlich eine Gute. Wie überzeugte man jemanden davon, eine Beziehung zu akzeptieren? Wenn es nach Ava Finch ging, würde sie das Pärchen einfach dazu überreden, durchzubrennen. Das war natürlich keine Option, sonst hätten sie es bestimmt schon längst getan. "Also ich denke unser Hauptproblem ist der finanzielle Aspekt. Reiche Familien werden schließlich gerne noch reicher. Unter anderem indem sie ihre Kinder in andere reiche Familien reinheiraten lassen." Daran schien die Tochter jedoch nicht das geringste Interesse zu haben. "Also müssen wir sie wohl irgendwie überzeugen, dass das Glück ihres Kindes wichtiger ist als Geld." Je nach Familie konnte das einfacher oder auch deutlich schwieriger werden. Dafür mussten sie die Leute wohl erstmal kennenlernen. "Und soweit ich weiß haben sie wohl auch ein Problem damit, dass er ein Untoter ist." Da hörte das Verständnis der Felinen auf. Sie hatte selbst schonmal etwas mit einer Untoten gehabt. Ja, die waren vielleicht etwas kälter als die Lebenden, aber ansonsten waren sie ebenfalls ganz normale Leute. "Versteh' ich ehrlich gesagt nicht. Sollen wir sie überzeugen, dass er kein herz- und hirnloses Monster ist?" Sie schüttelte den Kopf und nahm einen Schluck Kaffee. Apropos Kaffee! "Einmal für ... Shukketsu? Shukketsu, dein Kaffee ist fertig!"



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Shukketsu

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BeitragThema: Re: Vorort von Marokkasu
Vorort von Marokkasu EmptyDo 13 Apr 2023 - 3:48

02 | @Ava

Seine temporäre Partnerin schien zuerst überrascht über in und entgegnete lediglich ein 'Ach so' bevor sie sich zu fangen schien, um das von ihm Gesagte zu adressieren. Hier machte sie auch schon ihren ersten gravierenden Fehler. Die meisten Leute würden ihren Kommentar über seinen Namen als eine bloße Nichtigkeit abtun oder vielleicht sogar über die absurden Vorschläge von Spitznamen lachen, nicht so aber Shukketsu.
Sein Name war einer der wenigen Sachen, die er zutiefst ernst nahm und eine solche Verunstaltung ließ in seltene Wut spüren, von außen machte sich dies in seinem Gesicht als eine für einen kurzen Moment anhaltende finstere Miene deutlich, ehe er sich wieder fing und einen neutraleren Gesichtsausdruck annehmen konnte. 'Ein Punkt, den ich klarmachen muss, nicht jeder hat eine Verbindung zu deren Namen wie ich.'
Über ihre Annahme, dass er über ihr Ziel informiert war, gab es nichts weiter zu sagen, jedoch erlaubte sich der Magier einen kurzen Blick auf seinen Koffer in welchem die relevanten Akten untergebracht waren. Shukketsu war durchaus bewusst, dass andere Gilden nicht denselben Modus Operandi wie die Ritter pflegten, er hatte zumindest noch keine physischen Akten auf der Seite der meisten Gilden gesehen. Die Ausnahme bestand ironischerweise in dunklen Gilden, die beizeiten makellose Papierwirtschaft betrieben. Ein Fakt, der ihm weniger gefiel.
Zurück zur Bewertung ihrer aktuellen Lage. Dass ihr Hauptproblem im finanziellen liegen würde, war etwas, dem er nicht zustimmte, aber er wartete bis sie fertig gesprochen hatte, ehe er eingriff.
Es stimmte zwar, reiche Familien hegen für gewöhnlich ein Bedürfnis, noch reicher zu werden, aber er schätzte eine Hochzeit als ein eher mittelmäßiges Mittel dafür ein, zumal es nicht unüblich war, für die Braut den Namen der Familie des Bräutigams anzunehmen. Dies würde einen Kapitalverlust und keinen Kapitalgewinn für die Brautfamilie bedeuten.
Nein, ihr Hauptproblem würde der blanke Rassismus der Familie gegen Untote werden, welche die Magierin als Nächstes ansprach. Ihr Unverständnis für eine solche Position sprach für sie, ihr Unwissen, was genau das Problem war, gegen sie. Wobei auch Shukketsu wenig Erfahrung mit den weniger logischen Argumenten dieses Teils der Gesellschaft hatte.
Er war nicht gerade der sozial aktivste Ritter und pflegte auch keine Bekanntschaften in solchen Kreisen, zumindest nicht zu seinem Wissen. Am Ende der Lageevaluation angekommen, machte sich Shukketsu an seinen Part hinzuzufügen, als er einen Ausruf vernahm. "Einmal für ... Shukketsu? Shukketsu, dein Kaffee ist fertig!"
"Wie es scheint, ist mein Getränk bereit, wenn sie mich für einen Moment entschuldigen würden." Daraufhin erhob sich Shukketsu, um mit schnellen, aber nicht gehetzten Schritten seinen Kaffee entgegenzunehmen und wieder zu ihrem Tisch zurückzukehren. Seine einzige Interaktion mit der   Angestellten war dabei ein höfliches Danke und ein Kopfnicken.
"Madam Finch, mein Name ist Shukketsu und ich würde sie bitten diesen auch so zu belassen, sollte es ihnen zutiefst unmöglich erscheinen so bitte ich sie sich auch Ketsu, als Variation zu beschränken, jegliche anderen Verunstaltungen würde ich gerne vermeiden." Das war vielleicht nicht die eleganteste Art, dies auszudrücken, aber es sollte den Punkt ausreichend darlegen.
"Wie sie bereits angenommen haben, bin ich über unser Ziel in der Theorie informiert, da ich jedoch bislang keinen Kontakt zu den relevanten Personen hatte, fehlen mir die weniger theoretischen Informationen, welche für eine solche Mission von Bedeutung sein können." Personen waren am Ende des Tages mehr subjektiv als objektiv und was klar und logisch für einen war, konnte unbegreiflich für einen anderen sein. Diese Art von personenbezogenem Wissen ist nur schwer in einer Akte zu finden.
"Ihre Evaluation bezüglich unseres Hauptproblems teile ich nicht, eine finanzielle Hochzeit nutzt für gewöhnlich eher der Familie des Bräutigams und unser Ziel ist die Tochter, welche im Falle einer Einigung traditionell der Familie ihres Ehemanns beitritt und den Schirm ihres Elternhauses verlässt. Im Gegenteil könnten wir dies sogar als Argument für die Beziehung verwenden, vorausgesetzt unser Ziel ist der Erfolg jener." Gemessen am Inhalt das von ihr Gesagten war es anzunehmen, aber Shukketsu erwähnte die Möglichkeit gegen die Beziehung vorzugehen trotzdem, da es eine valide Möglichkeit war, welche die Magierin vielleicht gar nicht in Betracht gezogen hatte.
"Über die spezifischen Gründe und Argumente gegen einen Untoten als Ehemann bin ich nicht informiert, die vorliegenden Akten haben dazu leider nichts Spezifisches. Als solches werden wir die Betroffenen selbst fragen müssen." Um das Ende seiner kurzen Rede zu markieren, nahm Shukketsu einen bemessenen Schluck von seinem Kaffe der bis dahin in seinen Händen wartete.



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BeitragThema: Re: Vorort von Marokkasu
Vorort von Marokkasu EmptyDi 25 Apr 2023 - 11:29

Irritiert zog die Feline eine Braue hoch, als ihr Gegenüber verkündete, etwas klarstellen zu wollen. Er hatte eine Verbindung zu seinem Namen? Okay und weiter? Für sie war diese Tatsache herzlich wenig relevant. Auch sie selbst legte großen Wert auf ihren Namen, schließlich war dieser quasi ihr Aushängeschild, ihr Markenzeichen. Vor einigen Jahren noch war der Name 'Ava Finch' tausende, wenn nicht sogar millionen Jewel wert! Er war also etwas äußerst wertvolles. Doch was war an Shukketsu so toll? Das hatte sie noch nie gehört und hinzu kam, dass es länger als ihr gesamter Name war! Dabei war es gerade mal sein Vorname! Bevor er seine Worte weiter erklärte, holte er sich noch seinen Kaffee ab. Mit ungeduldig zuckender Schwanzspitze wartete die Feline auf seine Rückkehr. "Alles klar, Ketsu." Ein schmales, rotzfreches Grinsen zog sich über ihre Lippen. Eigentlich wäre es überhaupt kein Problem gewesen, ihn bei seinem vollen Namen zu nennen, doch ihm saß schließlich eine Katze gegenüber. Natürlich würde sie nicht einfach tun, worum er sie bat. Genau genommen sollte er sich noch glücklich schätzen, dass sie sich mit seiner angebotenen Alternative zufrieden gab. Zugegebenermaßen war sie sogar ein wenig neugierig, wie weit sie diesen Rune Knight provozieren konnte, hielt sich aber zurück. Sie wusste, dass sie einen Auftrag zu erledigen hatte und diesen nicht sabotieren durfte. Die Entlohnung war schließlich gut.
Mehr oder minder aufmerksam lauschte sie seinen - ihrer Meinung nach viel zu hochgestochenen - Worten. Er war überzeugt, dass Geld keine Rolle hierbei spielte? "Hmpf, wenn du meinst", schnaubte sie und verdrehte die Augen. Man merkte, dass dieser Kerl wohl noch nie Teil der Welt der Reichen gewesen war. Wer seine Tochter verheiratete, der wollte selbstverständlich, dass der Mann ihr etwas bieten konnte. Niemand, wirklich niemand, der etwas von sich und seiner Familie hielt, ließ jemanden in eine untere, ärmere Schicht heiraten. So war das eben. Geld regierte die Welt. " 'vorausgesetzt unser Ziel ist der Erfolg der Beziehung'? Bitte was? Natürlich ist das unser Ziel!" War das jetzt ein schlechter Witz oder so gewesen? Sie wurden schließlich dafür bezahlt, die Eltern dazu zu bringen, endlich zuzustimmen! "Einen Fehlschlag werde ich nicht akzeptieren." Das würde ihr Stolz (und ihr Bedürfnis nach Geld) nicht zulassen. "Das sollte eigentlich klar sein." Aus dem unruhigen Zucken ihrer Schweifspitze war inzwischen ein verärgertes Wedeln geworden. Irgendwas an dem Kerl sorgte dafür, dass sie ihre Geduld verlor. Es war wirklich alles andere als einfach, sich in seiner Gegenwart zusammenzureißen. Am liebsten hätte sie ihn schon längst zurechtgewiesen, doch sie hatte keinen Ahnung, was genau sie störte. Dass er ihr nicht zustimmte, war eine Sache, aber sicherlich nicht alles. "Dann sollten wir herausfinden, wo das Problem der Eltern liegt", entschied sie, fixierte seinen Blick mit dem ihren. Er würde es doch nicht wagen, ihr erneut zu widersprechen, oder? Der Griff um ihren Becher festigte sich, ehe sie ihn anhob und einen großen Schluck nahm. Ganz leer war er noch nicht, doch das konnte sie auf dem Weg ändern. Priorität hatte nun, zu zeigen, dass sie hier die Hosen anhatte und nicht er. Er hatte dem zu folgen, was sie sagte. Entschlossen erhob sie sich aus ihrem Stuhl, stützte die Hände allerdings noch auf die Tischplatte, um ihrem Gegenüber auf Augenhöhe begegnen zu können. "Also los."



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BeitragThema: Re: Vorort von Marokkasu
Vorort von Marokkasu EmptyDo 4 Mai 2023 - 1:45

03 | @Ava

Shukketsu war sich unsicher, was er bis jetzt von seiner Partnerin halten sollte. Ihrer Reaktion und dem Verlauf des Gespräches zu folgen schien sie zumindest bei einigen seiner Kommentare nicht ganz zustimmen wollen. Dem Magier selbst machte das an sich natürlich nichts aus, da unterschiedliche Meinungen nur menschlich waren, aber sollten sich ihre Ansichten zu sehr voneinander unterscheiden, würde das die Zusammenarbeit erschweren, besonders bei einem Auftrag wie diesem, bei dem soziales Geschick und Überzeugungskraft gefragt waren. Mit einer entschiedenen Geste erhob sich sein Gegenüber schließlich und verkündete, dass sie sich aufmachen sollten. Der Magier wollte ihr nur ungern widersprechen, aber sein Kaffe war noch ein gutes Stück voll und ausgezeichnet, es wäre eine Schande ihn nicht zuende trinken zu können. "Ich bewundere ihren Tatendrang, aber sollten wir nicht zuerst planen, wohin wir gehen und mit welcher Intention? Selbstredend wäre es logischer, die Eltern nach ihrem Problem zu fragen, aber es gäbe auch die Möglichkeit beim jungen Paar vorstellig zu werden und ihren Teil anzuhören, zumal wir von ihrer Seite aus argumentieren würden." Dies waren alles gute Argumente, aber könnten auch auf dem Weg gelöst werden, also fügte er noch weniger wichtig hinzu "Außerdem bin ich noch nicht mit diesem ausgezeichneten Kaffe fertig." Shukketsu musste sich selbst zugeben, dass der letzte Part ein wenig entgegen seinem normalen Verhalten ging, aber die Magierin hatte verschwindend geringe Anzeichen gezeigt, wie ihre Beziehung innerhalb des Auftrags aussehen soll. Sie scheint sowohl die Führung übernehmen zu wollen, aber gleichermaßen nicht offen auf potenzielle Fehler seinerseits einzugehen. Ein guter Führer ist sich stets der Stärken und Schwächen seiner Unterstellten bewusst, und strebt daran, erstere zu fördern und letztere auszumerzen. Die junge Dame war unzufrieden mit ihm, aber er hatte keine Ahnung warum, also handelte er in einer Weise, die eine hohe Chance hatte eine klare Antwort zu liefern. Entweder sie würde sich wieder setzen und seinen Punkten folgen oder sie würde erneut zum Aufbruch auffordern und seine Punkte fließend auf dem Weg klären. Naja bis auf den letzten Punkt, aber der diente sowieso nur der Ermittlung. Um das ganze Abzuschließen hob er noch seinen Kaffe an und nahm einen Schluck.

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BeitragThema: Re: Vorort von Marokkasu
Vorort von Marokkasu EmptyDi 9 Mai 2023 - 18:05

Das leise, frustrierte Knurren, dass sich langsam in der Kehle der Feline entwickelte, ließ sich glücklicherweise gerade noch einmal zurückhalten. Hatte Shukketsu ihr ernsthaft erneut widersprochen?! Langsam hatte sie wirklich die Schnauze voll von diesem hochnäsigen Ritter. Wer glaubte er bitte, wer er war? "Wie wollen wir irgendetwas argumentieren, wenn wir nicht mal wissen, wo genau das Probem liegt? Natürlich müssen wir die Eltern befragen." Für sie gab es kaum etwas Offensichtlicheres. Ihre Argumente konnten sie im Notfall auch einfach erlügen. Letztendlich war doch das wichtigste, dass die Eltern letztendlich ihr okay gaben. Wieso genau, das war zweitrangig. Eine Akzeptanz, die auf Lügen basierte, war vielleicht nicht ideal, aber niemand hatte verlangt, dass die Lösung ideal war. Ava Finch war definitiv bereit, die einfache Methode zu wählen, auch, wenn das hieß, mit hinterhältigen Tricks zu arbeiten. So wie es aussah konnte man selbiges nicht von dem Rune Knight behaupten, doch für dessen Ideale interessierte sie sich reichlich wenig. Nur, weil er einer der angesehensten Gilden im Land angehörte, hieß das noch lange nicht, dass sie sich ihm nicht widersetzen würde. Dass sie sich überhaupt die Zeit und Geduld nahm, mit ihm zu diskutieren, lag einzig und alleine daran, dass sie keine Lust auf unnötigen Stress hatte. Frustriert ließ sie ihre Fingernägel über die Oberfläche des Tisches kratzen. "Dann trink schneller und verschwende nicht meine wertvolle Zeit. Ich bin nicht hier, um dir beim Trinken zuzusehen." Ihr Schweif zuckte ausladend, ein klares Zeichen ihrer Ungeduld. Sie ließ sich doch nicht so offensichtlich provozieren! Das war ja wohl lächerlich. Sollten diese Ritter nicht motiviert und diszipliniert sein? Der Braunhaarige, der da vor ihr saß und darauf bestand, gelassen seinen Kaffee leerschlürfen zu können, erweckte diesen Eindruck nicht.
Ob er wohl bewusst versuchte, sie so zu provozieren? Wollte er sie an ihre Grenzen ihrer Geduld bringen? Wenn ja, aus welchem Grund? Was hatte er denn davon? Sie sollten schließlich ein Team bilden! Sie zwang sich, tief durchzuatmen, ehe sie ihren Blick hinüber zu ihrem Kollegen führte. Sie entspannte ihre Gesichtsmuskeln - soweit es in dieser Situation ging - und sprach: "Ich weiß echt nicht, was dein Problem ist. Wenn du weiterhin vor hast, jedem meiner Vorschläge zu widersprechen, dann wird das sicherlich keinen guten Eindruck bei unseren Auftraggebern oder deren Eltern machen. Das sollte dir eigentlich klar sein." Sie musste ruhig sprechen, beweisen, dass sie über seinen Sticheleien stand. Dass die Schwarzhaarige in genau solchen Dingen nicht besonders gut war, wurde ihr einmal mehr schmerzlich bewusst. Sie wollte ihm an die Kehle gehen, ihm beweisen, dass es nicht unbestraft blieb, wenn man sich ihr widersetzte, doch ihre Vernunft schrie, dass das ihren Job als Magierin gefährden könnte. Das durfte sie nicht riskieren. "Entweder du kommst jetzt mit, oder eben nicht. Dann ziehe ich das alleine durch. Mir ist das egal, ich brauche dich nicht unbedingt." Klarer konnte sie ihre Ansage kaum noch machen. Sie fuhr sich über ihre Kleidung, um diese von Falten zu befreien, ehe sie ihm den Rücken zukehrte und zum Ausgang stolzierte. Also wirklich, sowas hatte sie ja noch nie erlebt!



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BeitragThema: Re: Vorort von Marokkasu
Vorort von Marokkasu EmptyMi 17 Mai 2023 - 3:04

04 | @Ava

Der Kaffee war wirklich ausgezeichnet und zudem schien sein Plan wenigstens annehmbar funktioniert zu haben. Die gute Dame war auf jeden Fall frustriert und der Grund war ziemlich sicher sein wiederholtes entgegen sprechen. Das war alles in allem eine der schlechteren Reaktionen. Zum einen bedeutete es, dass ihre weitere Zusammenarbeit gestresst sein wird und zum anderen sehr viel wichtigeren bedeutete es, dass die Magierin eine potenziell katastrophale Wahl für diese Quest war, in der es darum ging, mit anderen zu diskutieren und die andere Partei mit Worten von dem eigenen Standpunkt oder dem der Klienten zu überzeugen. Daran denkend, dass seine letzte Quest fast in seinem Ableben geendet hat, hoffte Shukketsu, dass sollte dieser Auftag scheitern, es in weniger physischem Leid für ihn endet. Jetzt musste er sich aber erstmal ein wenig beeilen, seine Partnerin war nämlich gerade dabei zum Ausgang zu stolzieren und er hätte eine Menge wetten angenommen, dass sie sich wenig bis überhaupt nicht darum kümmerte, ob er ihr folgte. Unterstützt wurde dies bei der Aussage jener. 'Na ja, dann werden wir uns wohl auf den Weg machen. Ich muss nur darauf aufpassen, ihr nicht auf die Füße zu treten, wenn die Klienten oder die Eltern in Hörreichweite sind.' Damit machte sich der Magier daran, sein Getränk in einem kräftigen Zug zu leeren und aufzustehen. Sein Anzug war zum Glück noch immer makellos. Bevor er folgend durch die Tür ging, rief er noch in Richtung Tresen, dass der Kaffee wunderbar war und er bestimmt wiederkommen würde, wenn sich die Gelegenheit böte.
Draußen angekommen, brauchte es nicht viel umsehen, um sein Ziel zu finden. Glücklicherweise war relativ wenig Fußverkehr zu dieser Zeit des Tages. Das Anwesen der Eltern war ein Stück von ihrer aktuellen Position entfernt, sie würden also ein wenig laufen. Um der angespannten Dame nicht mehr Gründe gegen ihn zu liefern, sortierte er sich in ungefähr zweieinhalb Schritte schräg zur Straßenseite hinter ihr und passte seine Geschwindigkeit der ihren an. Sie führte genauso wie sie wollte und auch wenn sie meinte, dies alleine bewältigen zu können, würde er sie im mindesten als stumme Präsenz unterstützen. Er plante mehr für den Erfolg zu tun, da er sich ansonsten vermutlich schlecht fühlen würde. Nichtsdestotrotz bedarf es in diesem Drei-Fronten-Krieg erst einmal Beobachtung. Mit dem bis nun gezeigten Charakter war Shukketsu gespannt wie es weitergehen würde.


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BeitragThema: Re: Vorort von Marokkasu
Vorort von Marokkasu EmptyMo 22 Mai 2023 - 21:01

Wenn dieser Auftrag scheiterte, dann waren es sicherlich nicht die Auftraggeber oder deren Eltern, vor denen sich Shukketsu fürchten musste, nein. Es war Ava Finch höchstpersönlich. Diese war nämlich Perfektionistin und würde keine fehlgeschlagene Quest in ihrem Lebenslauf akzeptieren. Im Notfall würde sie lügen, bis sich die Balken bogen. Hauptsache, sie hatte Erfolg. Sonderlich ehrenvoll war das sicherlich nicht, aber bei einer Mission wie diesen war es doch auch gar nicht so wichtig, wie sie es machten, hauptsache sie überzeugten die Eltern.
Anscheinend hatte die Ansage der Feline Wirkung gezeigt, denn der braunhaarige Kauz gab keine weiteren Widerworte, folgte ihr stattdessen stumm. Die Stille seinerseits war äußerst angenehm, denn so fand sie Zeit, ihre aufgewühlten Gedanken wieder zu sortieren. Natürlich war ihr bewusst, dass sie sich so wie eben nicht vor der Familie verhalten konnte, umso wichtiger war es, sich wieder zu beruhigen und ihre Maske gerade zu rücken. Sie war ruhig und souverän. Ruhig und souverän. Bis sie bei der vorgegebenen angekommen waren, hatte sie diese Eigenschaften verinnerlicht und konnte wieder entspannt ihr Lächeln aufsetzen. Einen letzten, scharfen Seitenblick warf sie ihrem Kollegen allerdings noch zu. "Ich hoffe du weißt dich wenigstens vor den Leuten zu benehmen." Sich selbst sah sie logischerweise nicht in der Schuld. Wieso auch? Sie hatte nichts falsch gemacht. Sie hob die Hand und klopfte eine kleine Melodie an die Tür, ehe sie einen Schritt zurück trat. Ihr Schweif schwang gemütlich von einer Seite zur anderen, während sie darauf wartete, dass man ihnen öffnete. Die Schultern zog sie zurück und auch ihre Ohren standen aufrecht und aufmerksam. Kaum begann sie, darüber nachzudenken, erneut zu klopfen, öffnete sich die Tür und ein älterer Herr mit ergrautem Haar und einem dichten Bart stand ihnen gegenüber. Seine Augen waren dunkel und sichtlich überrascht über den unerwarteten Besuch. "Guten Morgen!", grüßte die Katze in fröhlichem, offenen Ton, "Wir sind Ketsu und Ava! Haben Sie eventuell einen Moment Zeit, um mit uns zu reden? Es geht um ihre Tochter, Eloise." Das höfliche Lächeln, das eben noch seine Lippen geziert hatte, schwand und ein tiefes Seufzen entwischte seinen Lippen. "Nicht schon wieder. Wie viele Leute will sie denn noch schicken? Versteht sie denn immer noch nicht, dass wir das zu ihrem eigenen Wohl tun?" Er fuhr sich mit der faltigen, flachen Hand über das Gesicht. "Eigentlich habe ich für solche Gespräche wirklich keine Zeit mehr. Wir haben es nun schon mehrfach ausdiskutiert, ich habe wirklich nichts mehr zu sagen außer: nein." Das fing wirklich nicht gut an. Die Feline war davon ausgegangen, dass sie die ersten waren, die -neben den Auftraggebern selbst- versuchten, die Eltern zu überreden, doch da hatte sie sich wohl getäuscht. Das machte die Sache wirklich nicht einfacher. "Schaut, ich weiß, ihr meint es gut mit ihr. Wieso machen wir es nicht einfach so: Ich gebe euch ein paar Jewel, ihr geht und wir erzählen ihr beide, dass wir ein langes Gespräch geführt haben und zu dem Entschluss gekommen sind, dass sie Gerald nicht heiraten sollte. Was haltet ihr davon?" Er faltete die Hände höflich vor dem Oberkörper zusammen und blickte die Magier bittend an. Dieser Mann war überhaupt nicht die Art Mensch, mit der man rechnete, wenn man an einen Vater dachte, der sich weigerte, seine Tochter heiraten zu lassen.



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BeitragThema: Re: Vorort von Marokkasu
Vorort von Marokkasu EmptyDi 30 Mai 2023 - 0:41

05 | @Ava

Die Reise zu ihrem Ziel verlief glücklicherweise ruhig, wahrscheinlich da Shukketsu nichts weiter sagte. Die Nachbarschaft, durch die sie liefen, war wie zu erwarten eine Augenfreude, mit mehreren Gebäuden, die einen kleinen Vorgarten zu haben schienen. Keine Strategiebesprechung, keine Argumente und vor allem noch nicht einmal ein vorheriges Treffen mit ihren Auftraggebern fand der Magier gelinde gesagt als den Auftrag zum Scheitern zu verurteilen, aber er hatte sein tunlichstes versucht. Dass seine Partnerin nicht einmal ansatzweise mit sich reden ließe, ohne einen Ausbruch zu haben, war unglücklich und Shukketsu plante weitere Aufträge dieser Art mit ihr zu vermeiden. Es konnte ja nicht jede Dame so sein wie die Gildemeisterin .... oder Gin. Er hatte sich erhofft, sie wäre mehr wie Lady Harper, aber dies war offensichtlich nicht der Fall. Wenigstens spielte das Wetter mit.
In einer akzeptablen Zeit kamen sie dann auch an ihrem Ziel an. Miss Ava machte noch einen Kommentar, den Shukketsu ihr liebend gerne zurückgeworfen hätte, aber seine Manieren ließen dies nicht zu, man beleidigte die Manieren einer Dame nicht in der Öffentlichkeit, so etwas gehörte hinter verschlossene Türen, bevor sie rhythmisch an der Tür klopfte. Ihre Körperhaltung veränderte sich minimal und Shukketsu tat sich daran, ihr Erscheinungsbild zu imitieren, um eine geschlossene und vor allem gleiche Front zu suggerieren, egal wie falsch der Eindruck wäre. Es dauerte auch gar nicht lange, bis ihnen ein älterer Herr öffnete. Den Akten zu folgen, handelte es sich bei dem Mann um eines ihrer Ziele. Der ergraute Herr war gut gekleidet, wie es sich für einen Mann seines Rufes gehörte, aber es war erkennbar, dass die Kleidung mehr komfortabel als schau stellend gewählt wurde. Seinem Gesicht nach zu urteilen hatte er auch keinen Besuch erwartet, was nicht verwunderlich ist, da sie sich nicht angemeldet hatten und er bezweifelte, dass seine Tochter ihm offen mitgeteilt hat, dass sie Magier als Streitschlichter eingestellt hat. Seine Kollegin startete das Gespräch mit einer Vorstellung und einem groben Grund für ihr erscheinen. Es entnervte Shukketsu dabei nur gering, dass sie seinen verkürzten Namen verwendete, er hatte ihn ihr angeboten, wenn auch nur, um schlimmere Verunstaltungen zu vermeiden. Was folgte, warf ihn ein wenig aus der Bahn, da er das nicht erwartet hatte. Der Aussage nach waren sie nicht die ersten oder zweiten, welche von seiner Tochter angeheuert wurden, etwas das nicht in seinen Akten stand, er würde dies in seinem Bericht zu Wort bringen, nein wenn Shukketsu die Worte richtig interpretierte, versuchte die junge Liebende ihre Eltern mit einer Flut an Personen zu überzeugen, eventuell darauf aus, das diese zustimmen, nur um dem ganzen ein Ende zu bereiten. Verständlicherweise, sollte dies ihre Taktik sein, hatte der Herr wenig Zeit für ihn und seine Partnerin. Ihre Überredungskünste waren nicht einmal ansatzweise relevant, sie waren nur ein Paar von vielen. Dies würde Shukketsu sehr scharf in seinen Bericht schreiben. Sie waren vielleicht keine S-Rang-Magier, aber sie waren Magier und sie als bloße Körper für eine Belästigungskampagne anzuheuern war unter ihrer Würde. Er hatte nichts gegen die regulären Aufträge, aber für sowas konnte man jeden dahergelaufenen Typen von der Straße nehmen. Wäre es nicht dafür das er gerade den stummen Support mimte, hätte er das Angebot für ein paar Jewel diese Farce gleich hier zu beenden direkt angenommen. Es war ihm auch egal, wie viele es wären. Aber da er nun in seiner gewählten Rolle war und seiner Partnerin nicht auf die Füße treten wollte, wartete er wie diese auf das Angebot reagieren würde. Im Stillen dachte er aber noch, wie sie dies hätten vermeiden können, wären sie, wie er vorgeschlagen hätte, zuerst zu ihren Auftraggebern gegangen.

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BeitragThema: Re: Vorort von Marokkasu
Vorort von Marokkasu EmptyDo 1 Jun 2023 - 20:32

Der Schweif der Katze zuckte. Bereits nach den ersten Worten zeigte sich, dass die Situation vollkommen anders als erhofft entwickelte. Wer hätte auch erahnen können, dass sie nicht die ersten waren, die an der Tür des alten Herrn anklopften? Diese Information hätten sie nur von der Auftraggeberin höchstpersönlich erhalten können, doch das gestand sich Ava Finch selbstverständlich nicht einfach so ein. Letztendlich war ihr aber auch egal, die wievielten sie waren, sie würde dafür sorgen, dass sie die Letzten wären. Nicht nur, um diesen Auftrag erfolgreich abschließen zu können, aber auch, um ihrem Kollegen zu beweisen, dass sie sehr wohl wusste, was sie tat. Sie war nicht nur irgendein Kätzchen, das so tat, als wüsste sie, was sie machte. "Wir sind nicht wegen Geld hier, sondern zum Wohle Ihrer Tochter.  Ich denke in dieser Hinsicht haben wir das gleiche Ziel, nicht?" Wenn sie eins konnte, dann so tun als ob ... zumindest, wenn sie wollte. Höflichkeit und Anstand konnte sie wunderbar vortäuschen - was wäre sie denn sonst für ein Promi gewesen? Das falsche Lächeln auf ihren Lippen wurde noch etwas sonniger. "Sie können ja jederzeit erneut entscheiden, dass wir Ihre Zeit nicht wert sind, aber ich kann Ihnen versichern, dass wir nicht so sind, wie die Leute, die Sie zuvor gesprochen haben." Da schien einmal mehr ihr Ego durch. Diese Meinung wollte der Alte aber vermutlich auch begründet haben. Die Frage war nur, wie wollte die Feline sie begründen? Sie blickte hinüber zu ihrem Kollegen. Was hob sie hervor aus der Menge? Schwer zu sagen, wenn man sich kaum kannte und sich kaum über die Vorgehensweise des Auftrags einig wurde  ... aber das wusste ihr Gegenüber ja nicht. Eigentlich wusste der überhaupt nichts über sie.
Da kam ihr doch glatt eine Idee. Es war keine besonders ehrliche - aber sie war sicherlich effektiv. Es wäre wohl besser gewesen, wenn sie die Chance gehabt hätte, diese zuvor mit dem Braunschopf durchzusprechen. Not war allerdings am Mann und so entschied sie, hoch zu pokern und zu hoffen, dass er mitspielte. "Wissen Sie, wir verstehen nämlich nur zu gut, wie sich Ihre Tochter fühlt. Vielleicht haben Sie ja schon einmal von mir gehört, ich bin eine bekannte Sängerin. Mehrere meiner Songs waren in den Charts. Und das hier ist mein Verlobter", begann sie zu erklären. "Wir lieben uns sehr. Aber unsere Eltern waren ebenfalls nicht sonderlich begeistert von unserer Beziehung. Nicht wahr, Ketsu-Schatz?" Sie legte ihren Arm um seinen, unterstrich seinen Spitznamen mit einem zarten Schnurren. Glücklicherweise war sie jemand, der sich nicht sonderlich an Körperkontakt störte, sodass ihre Geste durchaus glaubwürdig erscheinen konnte, vorausgesetzt natürlich, ihr Kollege spielte ebenfalls mit. Sie konnte sich vorstellen, dass seine Begeisterung eher gering war, doch er sollte lieber nicht vergessen, dass er die einzigartige Chance bekam, der legendären Ava Finch so nah zu sein. Wie viele Männer von so einer Gelegenheit träumen mussten! "Vielleicht möchten Sie uns ja ein wenig über unsere Erfahrungen erzählen lassen." Der Mann zog überrascht die Brauen hoch. Damit hatte er wohl nicht gerechnet. Mit der Hand fuhr er sich grübelnd über den rauen Bart. Er schien zu überlegen. Sicherlich brauchte er nurnoch einen kleinen Stups in die richtige Richtung!



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BeitragThema: Re: Vorort von Marokkasu
Vorort von Marokkasu EmptySa 10 Jun 2023 - 2:07

06 | @Ava

Ihr Schweif zuckte? Shukketsu bemerkte, dass der Schweif der Dame, in dessen Partnerschaft er sich befand, scheinbar auf ihren inneren Gemütszustand regierte. Er nahm sich vor, nach der Mission, ungeachtet wie diese endete, zu studieren, ob und wie weit diese benutzt werden könnten, um eine Person zu lesen und vor allem bei welchen Spezien dies möglich bzw. nicht möglich war. Es war nicht seine erste Mission mit einem Tiermenschen, aber in der Vergangenheit hatte er weniger auf deren Schweife geachtet, da es keine sozialen Missionen waren. Nichtsdestotrotz galt es, sich auf die Gegenwart zu konzentrieren. Miss Ava schaltete schnell und griff sogleich erneut an, zumindest sagte sie die Wahrheit. Ihm waren die Jewel wirklich relativ egal, er war ein Ritter und als solches zuerst ein Staatsangestellter. Natürlich wäre es von Vorteil, wenn er alle seine Ausgaben durch Leistungen begleichen könnte, aber ein wenig hartes Brot und Wasser reichten im Zweifel vollkommen zum Überleben aus.
Ihre nächsten Worte hingegen waren schon wieder gefüllt mit leeren Versprechen. Na ja, nicht ganz. Er konnte guten Gewissens sagen, dass sie wahrscheinlich das erste Magier Ritter paar waren. Es war also nicht direkt gelogen zu behaupten, dass sie anders waren als die Leute, die ihnen zuvor kamen. Inwieweit ihre Profession einen Unterschied machte, darüber würde er sich keine Hoffnungen machen.
Shukketsu war sich nicht sicher, ob sie wollte, dass er etwas sagte oder ihn aus einem anderen Grund anblickte, aber ihr gedanklicher Blick ließ auf eher letzteres schließen, weswegen der Magier sich auch weiterhin nicht aktiv am Gespräch beteiligte. Es sah jedoch nicht sonderlich gut für sie aus, wenn die Magierin nicht mit einem schlagfesten Argument um die Ecke kam, würden sie sich in dieser ersten Runde geschlagen geben müssen. Natürlich würden sie in dem Fall nicht aufgeben, vielleicht wäre es aber ein Grund der Miss Ava dazu bewegen würde, das Schlaue zu tun und nicht wie ein idiot direkt in die Front zu laufen, sondern erst einmal zu sehen und sich einen Schlachtplan zu überlegen, wie es Shukketsu von Anfang an vorgeschlagen hatte.
Ein Geistesblitz huschte über ihre Züge, ehe sie sich umdrehte und zu sprechen began. Was sie aber sagte, waren eher ungünstig gewählte Worte. Es mag vielleicht sogar wahr sein, dass sie eine bekannte Sängerin war, Shukketsu verfolgte die Namen in den Charts nicht sonderlich, es war immerhin nicht der Name, sondern die Lieder, die wichtig waren, aber was folgte war so weit von der Wahrheit entfernt, wie es in dieser Situation nur möglich wäre. 'Verlobt? Wir? Ich kenne sie jetzt noch nicht einmal ein paar Stunden und kann schon mit Sicherheit sagen, dass sie nie in eine Kirche treten würden.' Aber das war noch nicht einmal alles, nein sie musste sogar noch ihre Eltern ins Spiel bringen. 'Als ob ich mich auch nur einen feuchten kümmern würde, was meine Erzeuger von einer Beziehung denken würden. Aber das konnte Miss Ava ja nicht wissen.' Die Dreistigkeit von Ihr auch noch ihren Arm um seinen zu legen. Als Star war sie es vielleicht eher gewöhnt Fans nach ihr lächtsen zu sehen, aber im Moment fühlte es sich für Shukketsu eher wie Stacheldraht an. Dass es zu funktionieren schien, störte ihn dabei um so mehr. Es brachte den älteren Herrn doch tatsächlich ins Grübeln. Zum Glück hatte der Magier ein aus. Zum einen hatte Ava ihn gefragt, wie ernst gemeint die Frage wirklich war, interessierte ihn wenig und zum anderen hatte er kein Problem den bösen Cop zu spielen. Vielleicht nicht was die Magierin von ihm erwartet, aber Improvisation über Planung war ihre Suppe und er würde ihr mit Freuden einen Nachschlag geben.
"Hören sie mir genau zu alter Mann, wie ich es sehe, haben sie genau zwei Optionen und mit jeder Person, die sie wegschicken wird eine davon wahrscheinlicher. Option 1 ist das sie dem ganzen Zustimmen, Ihre Tochter glücklich wird und das Leben weitergeht. Das ist die Option, die sie gerade und ihrer vorherigen Aussage nach schon ein paar mal abgelehnt haben. Fein ihre Entscheidung. Die andere Option ist das Ihre Tochter den Versuch sie zu überzeugen aufgibt und wegläuft. Es war schwer für sie werden plötzlich mit so viel weniger Geld zu leben, aber das wird sie schon schaffen oder eben nicht. Wichtig für sie ist, dass sie sie nie wieder sehen werden. Ich spreche hier aus Erfahrung, ich habe meine Erzeuger schon seit Jahren nicht mehr gesehen und würde jemand zu mir kommen und über ihren Tod informieren wäre mein erster Gedanke wahrscheinlich eher auf ihre Gräber zu pissen. Nun kommt die alles entscheidende Frage. Wollen sie Ihre Tochter, die verzweifelt versucht, ihre Erzeuger und ihre Liebe zusammenzuführen, wirklich dazu bringen, die Entscheidung zu treffen, sie aufzugeben? Natürlich könnte sie theoretisch auch ihre Liebe aufgeben, aber wir beide wissen, dass sie viel zu viele Anstrengungen macht als, dass das realistisch wäre. Wir können jetzt gehen, ihre Tochter informieren und sie ist vielleicht weg, oder sie können sich die Zeit nehmen und uns erklären, was das Problem ist." Es war eventuell ein wenig sehr aggressiv und nicht 100% korrekt, da reichen Leuten noch andere optionen offen standen die nicht ins Gesetz fielen, aber es war gut genug.


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BeitragThema: Re: Vorort von Marokkasu
Vorort von Marokkasu EmptySo 25 Jun 2023 - 19:10

Natürlich sprach die Feline nicht die Wahrheit. Warum auch? In dieser Situation war es nicht relevant, ob das, was aus ihrem Mund kam, ehrlich war oder nicht. Wichtig war nur, dass es funktionierte und den alten Mann dazu brachte, sich weiter mit dem Duo zu unterhalten. Außerdem hatte sie kaum eine Wahl, schließlich schien ihr supertoller Kollege scharf darauf zu sein, ihr den ganzen Mist zu überlassen. Ob er irgendwas sinnvolles beizutragen hatte, wusste Ava Finch zwar nicht - sie bezweifelte es sogar - aber er konnte es ja zumindest versuchen. Das Wenigste, was er tun konnte, war einfach nur kurz mitzuspielen. Aber natürlich war selbst das zu viel verlangt.
Es war ja schön, dass er nun endlich das Maul aufbekam, doch er sagte rein gar nichts von dem, was er hätte sagen sollen. Zwar hatten sie sich vorher nicht abgesprochen, aber die Katze rechnete ihrem braunhaarigen Kollegen durchaus genug Intelligenz zu, um zu kapieren, was sie von ihm erwartete. Machte er das mit Absicht? Sie biss die Zähne zusammen, fuhr mit einer Hand über ihren Schweif um diesen davon abzuhalten, ihre wahren Gefühle zu verraten. Offensichtlicher Frust ihrerseits würde den Vater vermutlich nur irritieren. Oh, was für ein Glück Shukketsu doch hatte, dass sie hier unter Beobachtung standen. Wie konnte man bloß so verflucht stur sein? Ihr inneres Ich knurrte vor Wut kochend vor sich hin, doch nach außen hin stand sie immer noch da, die Hände nun vor dem Körper zusammengefalten, und legte ein zuckersüßes Lächeln auf. "Ketsu-Schatz, ich weiß, dass du deinen Eltern nie verziehen hast, aber so ein Ton ist wirklich nicht angebracht", schnurrte sie wie ein liebes Kätzchen, doch eigentlich wollte sie sagen: 'Was soll der Vogelmist?! Willst du etwa alles versauen?!' Sie hoffte inständig, dass er nicht den Nerv hatte, diese Sache persönlich zu machen, dass er gerade eine genauso große Lüge auftischte wie sie. Darauf hatte sie nämlich wirklich keinen Bock. Wenn er sich über seine beschissene Familie auskotzen wollte, dann durfte er das gerne machen, aber nicht hier und vor allem nicht in ihrer Gegenwart, denn sie konnte es kaum weniger interessieren. Sie hatte keinen Vater und ihre Mutter war eine wahre Bitch, doch das ließ sie gekonnt außen vor, denn es tat gerade nichts zur Sache.
Der alte Mann trat einen Schritt zurück, offensichtlich überrumpelt von dem Zorn in der Stimme des Ritters. Fast schon schützend, vielleicht auch beschwichtigend, hob er die flachen Hände vor seine Brust. "Ist ja schon gut. Wenn es euch so wichtig ist, höre ich euch zu." Ob er nur aus Furcht vor Shukketsus Wut zustimmte oder ob ihn tatsächlich die Furcht gepackt hatte, dass er seine Tochter verlieren würde, war aus seinen Worten nicht herauszuhören. Er trat einen Schritt zurück, hinein in sein Haus und winkte die Magier mit einer einladenden Geste hinein. Die Schweifspitze der Katze zuckte, als sie seiner Bitte folgte und vollkommen bewusst vor ihrem Kollegen eintrat. Er sollte auf keinen Fall vergessen, wer hier der Boss war. "Vielen Dank der Herr, wir werden Ihre Zeit nicht verschwenden." Leicht neigte sie den Kopf. Sie konnte durchaus so tun, als wäre sie lieb und wohlerzogen, schließlich war das eine der wichtigsten Fähigkeiten als Star. Der Alte nickte leicht, ehe er ein junges Fräulein zu sich holte. "Wir haben Besuch. Bitte bereiten Sie den Beiden einen Tee zu."
Kurz darauf hatten sich die Magier auch schon auf einem hübschen, kleinen Sofa niedergelassen. gegenüber saß der Alte, auch seine Frau hatte sich nun dazu gesellt. Sie wirkte erschöpft, die Sorge in ihren Augen war kaum zu übersehen. Bereits auf den ersten Blick wirkte sie deutlich weicher als ihr Gatte. Ava Finch hatte die Beine überkreuzt, in ihren Händen hielt sie sowohl Untersetzer als auch die kleine Tasse, deren Inhalt noch immer dampfte. Ihre Nase verriet ihr sofort, dass der Tee frisch aufgegossen worden war. Ihr Schweif ruhte neben ihrem Oberschenkel, nur die Spitze zeigte ein wenig Bewegung. "Ich danke Ihnen noch einmal, dass Sie sich nun doch dazu bereit erklärt haben, uns Ihre Aufmerksamkeit zu schenken." Ihr Blick ruhte ruhig, aber entschlossen auf ihren Gegenübern. Nun hatten sie zwar einen großen Schritt geschafft, die Frage war nur, wie es nun weiter ging. Shukketsu zeigte sich dem Plan der Feline gegenüber nicht sonderlich kooperationsbereit. Sollte sie trotzdem versuchen, ihn weiter auszubauen? Ihre Seelenspiegel huschten hinüber zu dem Braunschopf. Wieso musste sie ausgerechnet solch einen sturen Schwachkopf an ihrer Seite haben? Ugh. "Wieso erzählen Sie uns nicht erst einmal, was Sie davon abhält, der Beziehung Ihrer Tochter Ihren Segen zu geben?" Vermutlich war es das Beste, den Fokus erstmal von sich fortzuführen. Falls das Pärchen das denn zulassen würde. "Das sollte doch Offensichtlich sein.", murrte der Alte, gefolgt von einem Schnauben. "Wir verheiraten unsere Tochter doch nicht an so einen armen Schlucker. Wie sähe das denn aus?" Hm? Das Image soll also das Problem sein? Die alte Dame wendete den Blick ab, schien tief durchzuatmen, bevor sie ihre Seelenspiegel zu ihrem Mann zurückführte und ihm zögerlich die Hand auf den Oberschenkel legte. "Francois..." Trotz ihres Alters war ihre Stimme sanft und zart. Es wirkte, als wollte sie etwas sagen, doch sie traute sich nicht so recht. "Was, Lucie? Es ist doch die Wahrheit!"



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BeitragThema: Re: Vorort von Marokkasu
Vorort von Marokkasu EmptyMo 10 Jul 2023 - 2:28

07 | @Ava


Dass ausgerechnet seine temporäre Partnerin seinen Ton nicht mochte, fand Shukketsu fast schon zu komisch. Hatte sie doch ihm bereits gezeigt, dass sie überstürzt und schnell frustriert wurde. Noch komischer an der Sache ist die simple Möglichkeit, die relevanten Informationen bei den Behörden zu erfragen. Alles, was er gesagt hatte, lässt sich lückenlos beweisen, während ihre Improvisation nur einer simplen Nachfrage bedarf, um sie zu vernichten. Wenigstens hat es bei ihrem Ziel den gewünschten Effekt erzeugt, als dieser sie nun doch hereinbat. Die zuckersüßen Nichtigkeiten von Frau Ava gingen ihm aber dezent langsam gegen den Strich. Natürlich konnte sie nicht versprechen, dass sie ihre Zeit nicht verschwendeten, sie hatte ja überhaupt keine Ahnung von der Lage, in der sie sich befanden. Eine junge Bedienstete wurde informiert und angewiesen, ihnen Tee zuzubereiten. Shukketsu war mehr gespannt, um welche Teesorte es sich handeln würde als das kommende Gespräch. Die Magierin würde es sowieso mit Unwahrheiten, leeren Worten und Nichtigkeiten vergiften. Nichts, was eine ehrliche Gildenmagierin, die unter dem rechtschaffenden Mantel arbeitete, tun sollte. Vertuschungen, Lügen und dergleichen sind Mittel der dunklen Gilden und deren Anhänger. Vielleicht sollte Shukketsu eine Untersuchung zu ihr in die Wege leiten, wer mag es schon abzuschätzen, wie viele Personen Opfer ihrer unlauteren Mittel geworden sind. Aber die Zukunft ist noch hin, zurück zur Gegenwart. Das Empfangszimmer, zu dem sie geführt wurden, war schmuckvoll in einem alten Stil möbliert. Die beiden Magier nahmen auf einem Sofa platz, während der Vater und die zugestoßene Mutter sich ihnen gegenüber niederließen. Es war Jasmine, ein guter Tee, beruhigend in seiner Wirkung und vielleicht wegen seines Ausfalls gewählt. Vergiftet wie ihre Lage schon war, hatte der Magier auch kein Problem damit, das Gespräch weiter seiner Partnerin zu überlassen, soll sie sich doch ihren Strick drehen und fest ziehen. Siehe da, sie fragt sogar wirklich nach Informationen und prescht nicht ohne Gedanken nach vorne, um leere Argumente herauszuposaunen, die keinen bewegen würden. Überraschend. Was folgte, war aber weniger so. Das Geld soll das Problem sein? Das konnte Shukketsu nicht ganz sehen. Der Magier war schon ein paar Geldgeiern begegnet, aber diese beiden wirkten nicht danach. Fairerweise musste der Magier aber zugeben, dass Menschenkunde nicht zu seinen Fähigkeiten, ganz zu schweigen Stärken zählte, er könnte also völlig falsch liegen. "Überspitzte Frage, aber würde eine reiche Person ankommen, deren aussehen Kinder Albträume verursacht, wären sie ok mit einer Hochzeit? Oder gibt es neben dem monetären noch andere wichtige Kriterien?" Ob diese Frage Frau Ava in den Kram passte, war ihm schnurz, er hatte eine Quest zu erfüllen.


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BeitragThema: Re: Vorort von Marokkasu
Vorort von Marokkasu EmptyMo 17 Jul 2023 - 10:51

Das Teamwork der beiden Magier war wirklich eine Katastrophe, doch bisher schien das den Eltern der Auftraggeberin noch nicht aufgefallen zu sein, was vermutlich einem kleinen Wunder glich. Hätte Ava Finch gewusst, dass ihr Partner eigentlich nur darauf wartete, dass sie einen Fehler machte und versagte, hätte sie ihm vermutlich entgültig die Augen ausgekratzt. Manchmal war Unwissenheit wirklich ein Segen, für beide Seiten. So leicht würde sie ihm diesen Wunsch jedoch nicht erfüllen, denn so sehr sie ihn auch verabscheute, so sehr er ihr Blut auch zum Kochen brachte, sie konnte diese Emotionen zurückstellen und sich auf etwas anderes fokussieren. Eine durchaus nützliche Fähigkeit, die sie damals als Idol hatte lernen müssen. Wie oft hatte es kurz vor Auftritten Zoff in ihrer Band gegeben? Nichtsdestotrotz mussten sie auf der Bühne eine makellose Show hinlegen und zusammenarbeiten, ob sie wollten oder nicht. Auch jetzt musste sie das wohl oder übel. Gezwungenermaßen setzte sie also ihren falschen Heiligenschein auf und tat so, als wären sie und Shukketsu das Dreamteam schlechthin.
Ohne zu zögern verkündete der Vater, dass es eindeutig finanzielle und Image-bedingte Gründe hatte, wieso er sich weigerte, der Heirat seiner Tochter seinen Segen zu geben. Seine Stimme war scharf und entschlossen, erfüllt von einer Wut, die nur wenig zu seinen Worten passte. Natürlich schritt seine Frau ein, um ihn zu beruhigen. Sorge und ein Hauch Verzweiflung lag in ihren Augen. Die Feline beobachtete dieses Schauspiel aufmerksam, beinahe als säße Beute vor ihr und nicht zwei gewöhnliche Rentner. Sie war kein besonderer Menschenkenner, doch irgendetwas kam ihr merkwürdig vor. Als der Rune Knight sich zu Wort meldete, zuckten ihre Ohren. Warum hatte er bloß so eine äußerst aggressive Herangehensweise? Das war mehr als nur frustrierend. Am Ende verärgerte er noch die Alten! "Also wirklich, uns solche Oberflächlichkeit zu unterstellen!", entgegnete die Dame empört, die zusammengezogenen Brauen und die Hand über dem Herz verrieten jedoch, dass sie ziemlich verletzt von der Aussage war. "Wir wollen nur das Beste für unsere Tochter. Das ist unser Entscheidungskriterium." So konnte das nicht weiter gehen, Francois stellte sich komplett quer. Seine Frau hingegen wirkte bei weitem nicht so entschlossen wie er. Vielleicht ließ sich bei ihr mehr herausfinden? Aber wie? "Bitte entschuldigen Sie die unglücklich formulierte Frage meines Kollegen", begann sie, warf diesem einen scharfen Seitenblick zu. Seine Hartnäckigkeit und Unhöfichkeit hatte ihnen vielleicht geholfen, dieses Gespräch überhaupt zu führen, doch gerade schien diese Herangehensweise vollkommen fehl am Platz. "Fragen wir doch mal anders. Was müsste der Auserwählte ihrer Tochter denn verändern, damit Sie ihn akzeptieren würden?" Ihr Schweif war ruhig, nur die Spitze zuckte hin und wieder. "Ganz einfach: Er müsste einer anderen Familie angehören." Die Antwort kam schneller als erwartet, trotzdem oder genau deswegen ließ sie die Katze jedoch hellhörig werden. Wenn Geld das wahre Hauptproblem war, dann müsste es doch ausreichen, wenn er einen ordentlichen, gut verdienenden Job oder sowas bekam, oder nicht? Sie lehnte sich zurück und nahm einen kleinen Schluck von ihrem Tee. Igitt, was war das denn für Zeug?



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BeitragThema: Re: Vorort von Marokkasu
Vorort von Marokkasu EmptyDi 25 Jul 2023 - 0:42

08 | @Ava

Shukketsu musste zugebe, dass ihm die Mutter furchtbar leid tat, denn kaum hatte er seine Frage gestellt sah er in ihren Augen den Schmerz. Sie war ganz anders als er sich seine Eltern vorstellte, die ihn all die Jahre an die dunkle Gilde gegeben hatten. Er hatte überlebt, viele andere haben es nicht. Ihm wurde die Wahl gegeben, wie er sein Leben führen wollte, diese Eltern waren im Inbegriff ihrer Tochter diese Wahl nicht zu lassen. Das war etwas, das der Magier schwierig fand. Er stand bei dem Motto "Nur die Toten haben keine Wahl" wobei auch das nicht ganz stimmt, da es Untote gab. Vielleicht müsste er es ein wenig anpassen, um dies einzubeziehen. Die Mutter war selbstredend nicht nur verletzt von seiner Frage, sondern auch zu Recht empört. Natürlich war die Frage darauf ausgelegt gewesen, Oberflächlichkeit zu unterstellen, der Vater hatte ja auch nur ein oberflächliches Kriterium geliefert. Wie sonst hätte man die Aussage sie würden ihre Tochter nicht an einen Armen Schlucker verheiraten interpretieren sollen. Die nächste Aussage war auch nicht handfester, was soll bitte das Beste bedeuten, war die Liebe ihres Lebens etwa nicht genug um als das Beste zu zählen? Ehe Shukketsu mit seiner extrem aggressiven Strategie fortfahren konnte, meldete sich seine Partnerin zu Wort. 'Wunderbar, genau im richtigen Moment, jetzt musst du nur noch weiter den guten Cop spielen, eine Schaufensterpuppe wie du, sollte das hinbekommen.' Die Meinung, die der Magier für die Magierin jenseits ihres Aussehens hatte, war natürlich nicht besonders gut. Sie mochte vielleicht gut aussehen, aber jedes Wort, das die Dame von sich gab, war entweder nicht von Intelligenz gesegnet oder erstunken und erlogen. 'Wenigstens kannst du brauchbare Fragen stellen.' Die Antwort des Herrn war interessant und brachte Shukketsu sogleich auf seine nächste Frage. "Also ist Image, Geld, Aussehen, Volk, Charakter und die Gefühle ihrer Tochter völlig egal, solange die Person einer anderen Familie angehört? Was im spezifischen haben sie gegen die Familie des Geliebten ihrer Tochter?" Miss Ava würde sicher wieder eingreifen, um die Gemüter glattzubügeln, sollte einer der beiden ausfällig werden, aber Shukketsu musste klar auf den Tisch legen, wie absurd die Argumente waren.


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BeitragThema: Re: Vorort von Marokkasu
Vorort von Marokkasu EmptySo 30 Jul 2023 - 22:16

So langsam kam das Duo der Wahrheit auf die Spur, da war sich Ava Finch sicher. Etwas, worüber sie sich durchaus freuen konnte, doch es gab eine Sache, die ihre gute Laune trübte: ihr Kollege. Anstatt sie in ihrer Befragung zu unterstützen, waren seine Aussagen provokant, beinahe schon aggressiv. Wann hatten sie bloß ihre Rollen getauscht? Langsam hatte sie wirklich keine Lust mehr, seinen Mist geradezubügeln. Sie war doch nicht zum Babysitten hier! Eigentlich hatte sie den glorreichen Rune Knights mehr zugetraut als hirnlose Provokation. Entweder hatten sie sich mit Shukketsu ein schwarzes Schaf eingefangen oder ihr Image war so sehr aufpoliert, dass es jeden vor der eigentlichen Wahrheit blendete. Ihr Schweif zuckte, sie konnte es einfach nicht zurückhalten. Ihre wahren Emotionen, ihr endloser Frust, sickerten durch, weshalb sie ihn prompt unter ihren Oberschenkel schob, sodass er stillhalten musste. Nicht gerade angenehm, aber effektiv. Das Knurren, das in ihrer Kehle aufbrodelte, konnte sie zumindest hinunterschlucken. "Mrrr ... Ketsu-Schatz, was ist denn bloß los mit dir heute?" Mit möglichst netten, unauffälligen Worten versuchte sie, den Braunschopf darauf hinzuweisen, dass sein Verhalten so beim besten Willen nicht anging, doch sie bezweifelte stark, dass er etwas ändern würde. Wie gerne sie ihm stattdessen einfach ins Gesicht gesprungen wäre, doch sie musste ihren Ärger zügeln. "Scheint, als würden unsere Gatten beide schlechte Laune haben, was?", versuchte die alte Dame mühevoll die Stimmung im Raum zu lockern, doch man konnte an ihrem Tonfall erkennen, dass sie sich unwohl fühlte, unter der Situation litt. Damit war sie nicht die Einzige, auch, wenn die Feline auf ihre ganz eigene Weise gequält wurde. "Ich glaube es ist besser, wenn ihr nun geht." Der Alte legte bereits die Hände auf die Oberschenkel, war kurz davor, sich zu erheben, da schritt seine Frau ein. Ihre Hand hielt ihn sanft aber bestimmend an der Schulter. "Schatz-" "Ich lasse mich doch nicht länger beleidigen! Das geht wirklich zu weit!" "Schatz, ich glaube wirklich nicht, dass er es böse meint. Ich glaube er will uns vor einem großen Fehler bewahren." Wortlos beobachtete die Katze die Situation, die sich vor ihr abspielte. Vielleicht machte es Sinn, jetzt einzuschreiten, doch sie blieb bewusst still. Vielleicht löste sich der Knoten dieses Gesprächs ja auch von alleine? "Was für ein Fehler? Ich weiß, was ich tue und dass es das Richtige ist." Francois klang entschlossen, vollkommen überzeugt von seinem Standpunkt. Dass das Ehepaar diesen allerdings nicht komplett teilte, wurde zunehmend klar. "Wenn das so ist, dann kannst du ihnen ja erzählen, was das wahre Problem ist."
Es war wie eine Bombe, die fallen gelassen wurde. Einen Moment lang fegte unangenehme Stille durch den Raum. Jedem der Anwesenden war klar gewesen, dass hier etwas verheimlicht wurde, doch nun lag diese Annahme zum ersten Mal in klaren Worten auf dem Tisch.
"Er kommt aus einer Familie verlogener Idioten. Wie der Vater, so der Sohn. So war es schon immer gewesen und das wird sich auch nicht ändern. Mehr muss ich dazu nun wirklich nicht sagen." Das klang ja fast so, als würde Francois den Vater des Verlobten kennen. War da womöglich etwas vorgefallen? Die Katze beugte sich ein wenig nach vorne, bevor sie ihre Frage stellte: "Sie kennen den Vater?" Stellte sich etwa heraus, dass keiner der beiden Magier mit seiner Theorie recht behalten würde? "Und wie ich ihn kenne. Schon seit Jahrzehnten. Er hat mich belogen und betrogen, dieser hinterhältige Hund."



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BeitragThema: Re: Vorort von Marokkasu
Vorort von Marokkasu EmptyDi 8 Aug 2023 - 6:33

09 | @Ava

Das war es, entweder sie würden endlich zum Punkt kommen oder alles war verloren. Shukketsu hatte nicht übersehen, dass seine Partnerin ganz und gar nicht von seiner Performance begeistert war, doch machte sie ihre Rolle als die vernünftige Gefährtin prächtig. Nur noch ein kleines bisschen. Den Ausruf, was mit ihm heute los sei völlig ignorierend konzentrierte der Magier sich völlig auf die Gegenseite. Dies war ein Drahtseilakt und er hatte gerade das Seil mit Benzin getränkt und angezündet. Die Gattin startete einen Versuch, die Flammen zu lindern, aber das Inferno war voll im Gange. Der Ritter konnte zwar durchaus wärmere Hände vertragen, als die meisten anderen, aber er riskierte hier durchaus sich mehr als nur die Finger zu verbrennen, immerhin konnte alles, was er hier tat, in seiner Akte landen und ein Scheitern würde seine Mittel nicht rechtfertigen. Der Vater sprach und es war ein Feuerball, geschlagen, vernichtet, aus und vorbei. Ein gar verzweifelter Versuch, die Gemüter noch einmal zu kühlen, rigoros verdampft. Er hatte sich verspielt. Oder doch nicht? Die Dame des Hauses ließ eine frostige Bombe explodieren und alles Feuer war erloschen. Stille. Was nun? Shukketsu war komplett aus seinem Metier. Zu seinem Glück fuhr der Ehemann fort und brachte endlich Klarheit auf den Tisch. Der Geliebte soll also aus einer Familie von Lügnern stammen und Vater wie Sohn nicht anders sein. 'Wenn jeder Sohn wie der Vater ist, würde ich Babys an dunkle Gilden verkaufen, damit an ihnen grausame Experimente vollzogen werden können.' Er sagte es vielleicht nicht, aber seine Miene wurde kurz merklich düsterer. Ava hackte noch einmal nach und brachte noch mehr Gold zutage, noch bevor es aber atmen konnte lachte Shukketsu laut auf. "Endlich." Nach diesem Aufruf entspannte er sich merklich und nahm einen kurzen Schluck, bevor er fortfuhr. "Endlich sind wir bei einem Startpunkt angekommen. Bei den Zwölf, sie haben es uns wirklich nicht leicht gemacht. In dem Zuge muss ich mich zutiefst für mein aggressives Verhalten entschuldigen. Es ist nur so, dass man mit Bullshit wirklich nicht gut Argumentieren kann. Um die Frage, mit der wir vor " er machte eine kurze Show auf die Uhr zu schauen, ohne wirklich die Zeit zu lesen. " viel zu lange begonnen haben zu beantworten. Das Problem, welches sie mit dem Geliebten ihrer Tochter haben, ist das, dessen Vater sie vor Ewigkeiten betrogen haben soll. Ich bin kein Richter, also werde ich nichts zu der Richtigkeit oder Falschheit davon sagen. Mir liegen auch keine Gerichtsunterlagen zu so einem Fall vor." Er trank noch einmal von seiner Tasse. "Ausgezeichneter Tee. Nun, haben sie irgendwelche stichhaltigen Beweislagen gegen den SOHN und nicht nur einen alten Groll gegen den VATER von denen wir wissen sollten?" Der Magier betonte seine Worte sehr explizit. "Ich halte es aus bekannten Gründen nämlich für eher unbekömmlich, ohne solche über Personen zu urteilen." Zu Ende stellte er die nun leere Tasse auf den Tisch zwischen ihnen ab.




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BeitragThema: Re: Vorort von Marokkasu
Vorort von Marokkasu EmptySo 13 Aug 2023 - 12:37

Endlich hatten sie es geschafft, aus dem Ehepaar eine solide Antwort herauszuquetschen. Ob es nun tatsächlich an der mehr oder weniger geschickten Gesprächsführung der Magier lag oder an dem Einfluss der Ehefrau, war erstmal dahingestellt. Gerade eben war Ava Finch einfach nur froh, dass sie endlich weiter kamen, dass sich etwas tat. Endlich hatten sie eine Basis, auf der sie aufbauen konnten. Auch Shukketsu schien merkbar erleichtert über den Fortschritt, wirkte zumindest ein wenig lockerer, auch, wenn seine Worte weiterhin nicht mit Freundlichkeit im Sinn gewählt waren. "Bullshit?! Also wirklich, das geht zu weit, Ketsu!" Seine provokative Art mochte ja noch gerechtfertigt sein, doch schiere Beleidigungen gingen einfach zu weit. Dass sie nicht auf einen Nenner kamen, war eine Sache, doch das hier verlangte beinahe nach einer Beschwerde. Wie konnte man sich entschuldigen, nur um im nächsten Satz direkt wieder beleidigend zu werden?! Allerdings durfte die Katze nicht vergessen, dass sie hier gerade nicht als Kollegen saßen. Gerade galt es, ihren Frust herunterzuschlucken und sich einfach auf das Ziel zu fokussieren. Etwas Anderes blieb ihr sowieso nicht übrig. Bevor sie sich jedoch zu Wort melden konnte, pushte der Braunhaarige weiter. Ohne Rücksicht auf sein Gegenüber oder potentielle Verluste, bohrte er weiter, gnadenlos, um auch die letzten Geheimnisse des alten Mannes zu entlocken. Dieser sah sich noch immer im Recht, obwohl er sich gleichzeitig auch bewusst schien, dass sein Standpunkt nicht gerade solide war. Sonst hätte er ihn wohl kaum so lange verheimlicht. "Ich brauche keine Beweise. Haben Sie wirklich noch nie von dem Sprichwort 'wie der Vater, so der Sohn' gehört? Das ist sicherlich nicht grundlos entstanden. Er wird meiner lieben Tochter früher oder später das Herz brechen, ich weiß es." Wie brachte man einen alten Mann von etwas ab, von dem er vollkommen überzeugt war? Eine äußerst schwierige Frage, denn die Sturheit der vorherigen Generationen war nicht zu unterschätzen. "Bisher scheint er ihre Tochter aber sehr glücklich zu machen, ist Ihnen das vollkommen egal?" Die Katze schloss für einen Moment die Augen. Niemand war eine exakte Kopie seiner Eltern. Sie war das beste Beispiel dafür - ihre Mutter war eine verbitterte Frau, die es selbst nie zu etwas gebracht hatte. Ava hingegen war jahrelang das Aushängeschild für Pop-Musik gewesen, selbst jetzt hörte man ihre Songs noch hin und wieder im Radio. "Sind Sie etwa das exakte Spiegelbild Ihres Vaters?"
Schweigen. "Nein, das bist du nicht, Francois", sprach die Dame sanft aber bestimmt. "Vielleicht sollten wir endlich anfangen, in die Entscheidungen unserer Tochter zu vertrauen. Sie ist eine erwachsene Frau, Schatz. Sie weiß, was sie tut." Der Zuspruch der Magier schien die Mutter zu beflügeln, ihr den Mut zu verleihen, sich endlich mit ihrem Gatten auszusprechen. Dieser fühlte sich sichtlich unwohl, dass seine Frau sich gegen ihn aussprach, schien aber unter ihrer sanften Führung langsam weich zu werden. "Aber..." Sie schüttelte den Kopf, brachte ihn so wieder zum Schweigen. Die Katze lehnte sich in der Zwischenzeit zurück, war sich bereits über ihren Sieg gewiss. Der Stein war am Rollen und nicht mehr aufzuhalten. "Sie haben sie doch zu einer vernünftigen Frau erzogen. Ich denke nicht, dass Sie sich Sorgen machen müssen."



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BeitragThema: Re: Vorort von Marokkasu
Vorort von Marokkasu EmptyDi 22 Aug 2023 - 2:50

10 | @Ava

Es war vielleicht doch noch ein wenig zu früh, die Tasse aus der Hand zu geben, zumindest schien der Vater durch, aus noch in der Laune zu sein weiter zu argumentieren. Den zwischenzeitlichen Aufruf seiner Partnerin ignorierte der Magier erst einmal. Sie hätte stunden hier gesessen und wäre keinen Schritt weiter gekommen ohne ihn, wenn sie es überhaupt bis in das Haus geschafft hätte, Shukketsu war sich seiner Vorgehensweise ziemlich sicher, er mochte sie nicht besonders, wer konnte auch schon von sich behaupten, gerne einen unnötig aggressiven und zutiefst unhöflichen Mann ohne Manieren zu spielen, wenn er etwas wollte. Er würde es auch wieder tun, sollte die Not dafür aufkommen. Generell hätte er es auch eher bevorzugt, freundlicher mit seiner Partnerin zusammenzuarbeiten und sie nicht mit seinem Verhalten dazu zu zwingen mitzuspielen oder die Mission aufzugeben. Noch war es aber nicht vorbei. Der Herr, wenn auch schwach, versuchte seinen Standpunkt zu halten. Mit dem bis jetzt etablierten würde es aber nicht halten. Und der Magier hatte erneut recht, er musste und würde auch nichts weiter sagen, seine Partnerin spielte ein letztes Mal ihre Rolle und auch die Mutter stimmte erneut auf ihrer Seite mit ein. Sie müssten den Entscheidungen ihrer Tochter vertrauen. Sie war immerhin alt genug dafür. Shukketsu konnte natürlich nichts Konkretes über die Tochter sagen, da er und seine Partnerin aufgrund des Verhaltens selbiger nie getroffen hatten und genauso wenig konnte er über den vielleicht baldigen Bräutigam Aussagen tätigen. Es war ein wenig ein Jammer, dass sie das junge Paar nie besucht haben. Vielleicht hatte der Herr ja auch recht und er ist ein zwielichtiger Geselle ohne Rücksicht und Skrupel. Für den Abschluss der Quest war das aber weniger relevant. Es sah danach aus, als hätten sie es geschafft, die Eltern davon zu überzeugen, dem ganzen zumindest eine Chance zu geben. Den Tee hatte Shukketsu bereits ausgetrunken und mit dieser fruchtreichen Diskussion abgeschlossen war es Zeit sich zu verabschieden. Mit mehr oder freundlichen Worten verließen die beiden Magier also damit das Haus. Jetzt gab es nur noch zwei Kleinigkeiten zu erledigen, bevor der Fall ins Archiv gebracht werden konnte. Das erste wäre eine after action Besprechung, da sich Shukketsu sicher war, dass Miss Ava einige Worte mit ihm zu rupfen hätte, die sie das Ehepaar nicht hören würde wollen. Das andere wäre die Abgabe und das Erhalten der Questbelohnung nach Bestätigung des Erfolgs. Mit dem ersten im Sinn machte sich der Magier in Richtung des nächstgelegenen Cafes welches er bei ihrem Hinweg gesehen hatte.



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BeitragThema: Re: Vorort von Marokkasu
Vorort von Marokkasu EmptySa 2 Sep 2023 - 17:27

Sie hatten es tatsächlich geschafft. Obwohl die Magier so sehr auf Kriegsfuß standen, der Auftrag mehr Stolpersteine als nötig für sie bereit hielt, irgendwie hatten sie es nun doch zum Erfolg gebracht. Kaum hatte die Feline ihre letzten Worte ausgesprochen, dem alten Paar zugesichert, dass sie eine vernünftigte Tochter großgezogen hatten, löste sich endlich der Knoten. Einige Worte fielen noch zwischen den Gatten, doch dann erhoben sie sich auch schon von ihrem Sofa. "Ich denke es ist das beste, wenn wir sie direkt besuchen und ihr unsere Entscheidung mitteilen. Wir sollten sie nicht länger damit quälen." Leicht nickte die Feline. Das war wohl die erste, vernünftige Aussage, die der Mann bisher ausgesprochen hatte. "Eine gute Idee. Dann machen wir uns nun auf den Weg." Die Katze stand auf, stellte davor jedoch ihre noch immer volle Teetasse auf dem Couchtisch ab. Sie würde diese Leute sowieso nicht mehr sehen, ein wenig Unhöflichkeit konnte sie sich also erlauben.
Als die Tür hinter dem ungleichen Duo ins Schloss fiel, atmete die Feline laut auf. Jedoch nicht aus Erleichterung, sondern, um sich auf die lange Standpauke, die bevorstand, vorzubereiten. "Was zur Hölle war das für eine Aktion?!", fauchte sie, froh, ihrem Frust endlich Raum geben zu können. Sie hatte sich so lange zurückhalten müssen, hatte ihre Unzufriedenheit in sich behalten, um keinen unseriösen Eindruck auf das Ehepaar zu machen. "Ich habe wirklich mehr von einem Rune Knight erwartet. Was dachtest du dir dabei, die Eltern unserer Auftraggeberin konstant passiv aggressiv zu beleidigen?! Das geht wirklich überhaupt nicht. Dafür könnte ich dich als unfähig melden!" Natürlich würde sie das nicht tun, das wäre ihr der Aufwand einfach nicht wert. Wieso sollte sie ihre Energie in den Braunschopf, den sie (hoffentlich) nie wieder sehen würde, investieren? "Was hätten wir getan, wenn sie uns tatsächlich vor die Tür gesetzt hätten? Wenn meine Worte sie nicht besänftigt hätten? Hast du auch nur eine Minute darüber nachgedacht, wie dumm deine Aktion war?!" Ihre Finger fuhren sich durch das lange, pechschwarze Haar, während ihr Schweif rastlos hin und her peitschte. Dieser Kerl machte sie wirklich verrückt! Komplett verrückt! Als sie in den Tag gestartet war, hatte sie mit einem souveränen Kollegen, der womöglich etwas zu ernst war, gerechnet. Doch stattdessen hatte sie diesen merkwürdigen, anstandslosen Idioten bekommen! Wie froh sie doch war, dass sich ihre Wege nun endlich trennen konnten, dass sie ihre Ruhe bekam und sie sich ausführlich von dem heutigen Tag erholen konnte. Sobald sie zuhause war, würde sie eine besonders pflegende Gesichtsmaske auftragen, in die Wanne hüpfen und so hoffentlich alle negativen Gefühle fortwaschen. Vielleicht würde sie danach noch ein wenig das flauschige Köpfchen von Candy, ihrer samtpfötigen Mitbewohnerin, kraulen und sich an ihrem sanften, beruhigenden Schnurren erfreuen. Oh, sie konnte es kaum erwarten. "Du bist wirklich ein Schwachkopf, wie er im Buche steht! Ich rate dir wirklich, dir demnächst mal Gedanken über dein Benehmen zu machen, damit deine zukünftigen Kollegen nicht genauso leiden müssen wie ich." Sie spuckte ihm die Worte regelrecht vor die Füße, fixierte ihn mit ihren Katzenaugen. "Und jetzt tschüss! Auf hoffentlich nie mehr wiedersehen, außer du lernst, dich endlich zu benehmen!"
-Questende-



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BeitragThema: Re: Vorort von Marokkasu
Vorort von Marokkasu EmptyDi 30 Jan 2024 - 20:40

Off-Beginn: Ein Engel für LuNa
featuring @Nate , @Ken & Lucien
01 | Outfit
Gemächlich ratternd kam der Motor von Luciens M-Bike zur Ruhe, während dieser bereits abstieg. Wie der Gentleman, der er war, half er seinem blonden Begleiter natürlich herunter. "Ich muss nur einen kurzen Zwischenstopp machen. Man verlangt eine aktuelle Kopie meines Waffenscheins." Er verdrehte die Augen. Als hätte er als Sohn eines namenhaften Waffenherstellers keine Genehmigung zum Führen seiner Schusswaffe. Aber Regeln waren nunmal Regeln und manchmal half auch der Name 'Ashworth' nur wenig. Während eine Hand in seiner Jackentasche nach dem Wisch suchte, schnappte sich die andere Nates Pfötchen. Stolz, wie eine kleine Trophäe umschloss er die Finger fest. Ein wenig ungewohnt war es noch immer, die Realität hatte sich noch nicht komplett gesetzt. Das Kerlchen an seiner Seite war nicht länger nur sein bester Freund! Verrückt! Ein gutes Verrückt! "Danach können wir einkaufen gehen. Und dannnn..." Nachdenklich legte er den Kopf schief, während er den Eingang ansteuerte. Hatten sie sonst noch etwas zu erledigen? Er zuckte mit den Schultern. Wenn es etwas Wichtiges gewesen wäre, hätte er sich erinnert. Den Stapel Unterlagen auf seinem Schreibtisch, den seine Eltern seit Tagen erwarteten, verdrängte er getrost noch ein wenig länger. "Haben wir anscheinend den restlichen Tag für uns." Ein zufriedenes Lächeln schlich sich auf die Lippen des Schwarzhaarigen. Natürlich wollte er jeden noch so kleinen Moment nutzen, um Nate auf die Nerven zu gehen. Jetzt, wo er ihn an der Backe hatte, bekam er ihn sicherlich nicht mehr los. "Wir könnten ins Kino." Die Tür wurde aufgetreten und das Duo wurde von einer dicken Wand warmer Luft empfangen. "Obwohl ... das wird schwer. Weißt du warum, Nate?" Die Mundwinkel des Ashworths zuckten. Es war schwer, nicht jetzt schon zu lachen. "Man darf keine eigenen Snacks mitbringen." Kichern. Ihm war vollkommen bewusst, dass der Spruch eine reine Katastrophe war, doch er hatte sich einfach zu gut angeboten. Wie hätte er ihn sich verkneifen können?
Die Dame an der Anmeldung grüßte ihn freundlich. Mit einem höflichen Nicken grüßte er zurück und reichte ihr den Zettel. "Heute in Begleitung, Lucien? Das ist aber ungewöhnlich." Es war vermutlich kein Wunder, dass man den Schwarzhaarigen bei dem kleinen Schießstand inzwischen beim Vornamen nannte. Regelmäßiges Training wurde bei ihm groß geschrieben, auf seine Zielgenauigkeit war er schließlich äußerst stolz. Einrosten war keine Option. Einer gewissen Kollegin hätte er genau das damals auch ans Herz legen sollen. Was Ken wohl inzwischen trieb? Es war bereits eine gute Weile her, seit sie ihre katastrophale Quest bestritten hatten. Seitdem waren sie sich zum Glück kein weiteres Mal über den Weg gelaufen. Eigentlich ein kleines Wunder. Eins, wofür er äußerst dankbar war. Wenn er nur daran dachte, der schrägen Geflügelten noch einmal über den Weg zu laufen, schauderte er. Schon gar nicht mit Nate an seiner Seite ... "Ich bin auch nur hier, um meinen Schein abzugeben. Ihr werdet mich voraussichtlich erst nächste Woche wieder sehen." Überraschte Augen blinzelten ihm entgegen. Kein Wunder, solch eine lange Pause hatte er sich im Training noch nie erlaubt. Frisch vergeben hatte man eben andere Prioritäten. Er würde die verpassten Übungsstunden schon wett machen, daran hatte er überhaupt keine Zweifel. "Dann wünsche ich dir eine schöne Auszeit mit deinem Freund, Lucien. Komm gut erholt zurück." Die goldenen Seelenspiegel wurden groß wie Goldtaler, der Griff um die zierlichen Finger seines Freundes wurde noch fester als eh schon. "Danke. Auf Wiedersehen." Peinlich. Schnell weg hier. Eilig zerrte er den Felton hinter sich her doch gerade, als er den Fuß hob, um die Tür, die zurück in die Freiheit führte, aufzuschubsen, wurde diese bereits geöffnet. Kurz, bevor er der hereinkommenden Person die Kniescheiben eintrat, konnte er noch innehalten. Im nächsten Moment wünschte er sich aber auch schon, es getan zu haben, denn so hätte er problemlos die Flucht ergreifen können. Er hatte es mit seinen Gedanken, beschworen, oder? Er hatte es definitiv beschworen. Verdammt.



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BeitragThema: Re: Vorort von Marokkasu
Vorort von Marokkasu EmptySa 3 Feb 2024 - 17:19

Ein breites Grinsen lag auf Kennings Gesicht, als sie auf den Schützenverein zutrat. Es war für sie ein schöner Ort – einer, den sie gerne aufsuchte, weil sie sich hier sehr frei fühlte. Freier als in ihren eigenen vier Wänden manchmal, denn hier begleitete sie etwas, das sonst nie an ihrer Seite stand: Kompetenz. Erfolg. Ihre Hände zitterten leicht, während sie fest ihr Gewehr Hawkeye hielten, eine Hand am Griff, die andere am Lauf. Sie war aufgeregt, konnte es gar nicht erwarten, ein paar Zielscheiben abzuknallen! Die runden, nicht die, die wie Menschen geformt waren. Mit denen hatte sie Schwierigkeiten. Sonst ging es aber, solange sie den Gehörschutz aufhatte und nicht viel da war, was sie ablenken konnte.
Langsam löste sich die unsichere Hand des Engels von ihrer Waffe, legte sich an den Griff der Tür, wo sie noch kurz zitterte, ehe sie die Klinke herunter drückte und die Tür in einem plötzlichen, zuckenden Ruck aufzog. In der gleichen Bewegung hob sie auch schon ihr linkes Bein, um einen Schritt vorwärts zu machen, erstarrte dann aber in der Bewegung. Ein überraschtes Blinzeln, ehe ihre Augen größer wurden. Ihr gegenüber, genau wie sie ein Bein erhoben, ihr entgegen starrend, als sich in fast der gleichen Haltung ihre Augen trafen, war wie ein dunkler Spiegel – so groß wie sie mit schwarzen, langen Haaren, selbst mit ähnlich breiten Schultern. Es war ein Spiegel, den sie kannte.

„Lu-... Lucien?“

Überrascht blickte Kenning ihren Gildenkameraden an, den sie hier nicht unbedingt erwartet hatte. Eigentlich hätte sie sich denken können, dass er gerne mal hierher kam, schließlich waren sie beide große Freunde von Schusswaffen. Er entstammte der großen Ashworth-Dynastie, den Herren der Waffenschöpfung! Er war Teil der größten Idole, die sich ein Pistolenfanatiker nur vorstellen konnte. Und wie das Schicksal es so wollte, waren die beiden gute Freunde! Soweit sie es einschätzen konnte, wollte Lucien sogar mehr sein als das! Sie hatten sich getroffen, waren gemeinsam in ihrer Wohnung, sogar auf ihrem Bett gewesen, ehe er mit seinen ganzen Kinks angefangen hatte. Allein der Gedanke ließ ihre Wangen rot werden, ehe sich ihr Körper wieder entspannte, ihr Stiefel wieder den Weg zum Boden fand. Ihre Arme gesenkt, die Hände sicher an ihr Gewehr gelegt, lächelte sie ihr Gegenüber an. „Lucien... w-wie schön, dich zu sehen!“ Ihr Herz schlug kräftig, während sie sich wunderte, ob seines das Gleiche tat. Wobei, war das überhaupt eine Frage? Sicher war er noch aufgeregter als sie. „Wolltest du... ähm... bist du hier, um mit mir zu schießen?“ Wie süß von ihm... aber Moment, wer war denn das da? An seiner Seite stand ein blondes Kerlchen, das, soweit sie es sehen konnte, gerade keine Pistole zur Hand hatte. Konnte er die etwas hin und weg zaubern, so wie der Ashworth es tat? Nicht übel! „Hallo, Luciens Freund“, lächelte der dunkle Engel warm und verneigte sich höflich, um den Kleineren ordentlich zu begrüßen. „Freut mich, dich kennen zu lernen! Ähm... Ich bin Ken! Hehe!“

@Nate @Lucien


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BeitragThema: Re: Vorort von Marokkasu
Vorort von Marokkasu EmptyMo 12 Feb 2024 - 11:24

01 l Outfit @Lucien @Ken
Schon wieder. Wie oft musste sich Nate bereits den Mund fusselig reden? Schmollend blieb er auf dem M-Bike sitzen und verschränkte die Arme vor der Brust. Es war doch echt jedes Mal das Gleiche, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen und egal, wie klein diese waren, er musste unbedingt lernen, umsichtiger zu sein! “Wie oft soll ich dir noch sagen, dass du nicht so leichtsinnig sein sollst, Luce? Du kannst nicht einfach vom Bike steigen, wenn wir weiterhin in Bewegung sind. Stell dir mal vor, das Ding rollt dir über die Füße! Dann wären sie jetzt matsch!” Seufzen und Kopfschütteln, ehe die andere Hand entgegengenommen wurde. Für den Felton war das leidige Thema eine rote Flagge, die er nicht beiseite legen konnte, ohne mindestens einmal zu meckern. Irgendwann - hoffentlich - musste es im hübschen Köpfchen des Dunkelhaarigen Klick machen. “Tja, auch ein Ashworth muss sich an Regeln halten!”, sprach er das aus, was geschrieben stand. Die freche Zunge folgte mit einem leisen bäääh. Okay, Tadel- und Aufziehmodus ablegen. Stattdessen freute er sich wie ein Honigkuchenpferd und grinste breit, mit leicht geröteten Wangen, als Luce mit ihm Händchenhaltend durch die Gegend lief. Zwar war das nichts Neues, aber die Beziehung zueinander trug inzwischen einen anderen Namen, das machte die Sache extra besonders. “Abgesehen vom Einkauf hatten wir keine Pläne”, setzte Nate einen Punkt hinter der Überlegung seines Freundes und ließ sich zum Eingang führen. “Kino klingt gut, weißt du, was da aktuell läuft?” Bevor die Tür geöffnet wurde, schmiegte er sich an den ganzen Arm und holte sich eine flüchtige Kuscheleinheit ab, die Hand dabei ein bisschen fester gedrückt. Der nächste Satz erzeugte wieder Seufzen, aber ebenso verlegenes Kichern. “Du Quatschkopf!" Ein kleiner Klaps gegen die breite Brust.
Vor der Dame am Tresen war das Blondchen drauf und dran loszulassen, aber Luce dachte anscheinend gar nicht daran und zeigte stolz, wen er eroberte. Ein bisschen verlegen kratzte sich der Kleinere über die Nasenspitze und lächelte zaghaft. Es war das erste Mal, dass ein Mann in der Öffentlichkeit zu ihm stand, und ihn nicht wie einen Kumpel behandelte. Obwohl sich die beiden nie wirklich normal verhielten, war das ein schönes Gefühl zu wissen, dass man es wert war. Er nickte ihr freundlich zu, sobald das Wort ‘Begleitung’ fiel und winkte verhalten, als sie auch schon auf dem Absatz kehrt machten. “H-hey, nicht so schnell, du kugelst mir noch die Hand aus …” Die Flucht endete ausgerechnet vor der Tür, die in diesem Moment geöffnet wurde, weshalb der Größere eine Vollbremsung machte und Nate in seinen Rücken rannte. “Uff, wa-”
Und dann passierte etwas merkwürdiges. Die Person, die gerade den Raum betreten wollte, mimte beinahe die Haltung wie die des Vordermanns. So viel konnte der Felton im ersten Moment feststellen, als er verwirrt zur Seite trat, um zu sehen, was los war. Der zweite Blick verriet eine Art Schockstarre und gegenseitiges Anglotzen. Was ging hier bloß ab? Als er dann zögerlich dabei war, etwas zu sagen, kam ihm die Fremde zuvor. Hah, scheinbar kannten sich die beiden. Instinktiv ließ er die andere Hand los und nahm ein wenig Abstand. Irgendwie … war das eine komische Situation, aus welchen Gründen auch immer, rollte ihm ein kalter Schauer über den Rücken. Nate blinzelte betont, als sie zu stottern begann und sogar rote Wangen bekam. Eine Gleichgesinnte? Oder … war sie etwa nur bei dem Ashworth so? Urgh, wieso ging sie denn sofort davon aus, dass er mit ihr auf den Übungsplatz gehen würde? Ein Seitenblick zu seinem schockierten Freund, der noch keinen Ton von sich gab. Als das Blondchen direkt angesprochen wurde, zuckte er dezent zusammen. “Uhm, h-hallo … ich …” Die blaugrünen Augen wanderten zum tropfenden Ring über ihren Kopf, ein leichtes Stirnrunzeln. “Äh, ich … bin Nate”, presste er mutig hervor und lächelte vorsichtig. “F-freut mich auch, Ken … !” Glaubte er. Hoffte er?


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