Ortsname: Kleiner Park Art: Freibereich Spezielles: --- Beschreibung: Der kleine Park ist eine Ansammlung von Bäumen. Er liegt nicht mitten in der Stadt, sodass es dort unter Tags etwas ruhiger zugeht. Für Jugendliche ist er dennoch, vor allem am Abend ein beliebter Treffpunkt und wenn es nacht wird, kann es auch mal bunt zugehen. Ansonsten bietet er mit etwas Wasser und den Bäumen Schutz vor der Hitze der Stadt.
Change Log: -
Autor
Nachricht
Lian Thief in Distress
Anmeldedatum : 03.10.20 Anzahl der Beiträge : 2005 Alter : 31
Was genau ging in der Seitengasse vor sich? Lian hatte keine Ahnung, konnte es höchstens vermuten… aber ganz gleich, was er sich vorstellte, die Realität sah nochmal anders aus. Der Braunhaarige hatte nicht gewusst, dass sich ein Maschendrahtzaun in der Gasse befand (war der schon immer da gewesen? Dabei schimpfte der Falls sich doch einen Kenner von Aloe Town!) und genauso wenig wusste er, was für eine Magie Jae beherrschte. Entsprechend überrascht blickte der Illusionist drein, als er am Eingang der Gasse zum Stehen kam und erkannte, wie die Grünhaarige aus der Luft geflogen kam und den Fliehenden mit sich hinab gen Boden riss. Interessant – was auch immer das für ein Zauber gewesen war, Lian wollte gerne mehr darüber erfahren. Er trat näher, nachdem sich der Dieb von Jae losgerissen hatte. Mit einem Seitenblick sah Lian zu Jae, die immer noch auf dem Boden hockte, ehe die hellgrünen Augen hinüber zum dunkelhaarigen Dieb wanderten – dem es sichtlich die Sprache verschlagen hatte. Nicht, weil er so schockiert vom Anblick des Falls war (so hässlich war er nun auch wieder nicht), sondern weil die drei zähnefletschenden Ungetüme, vor denen er geflohen war, direkt hinter Lian standen. Die drei Tiere hielten die Köpfe gesenkt und knurrten bedrohlich. Auch Jae würde diese Tiere sehen und auch hören können, aber ob sie es als Illusion durchschaute? Unwahrscheinlich. „Euch werden sie bestimmt nicht in Stücke reißen.“ Lian verschränkte die Arme vor der Brust und eines der Tiere sprang nach vorne – es jagte dem Dieb einen solchen Schrecken ein, dass er hell aufschrie und nach hinten fiel, die Arme schützend vor das Gesicht haltend. Der Angriff, den der Fremde erwartete, blieb aus: Stattdessen war es Lian selbst, der vor dem vollkommen verängstigten Typen in die Hocke ging. Nur ganz kurz sah der Braunhaarige nach unten, um sicherzugehen, dass der Kerl sich nicht einnässte – übertreiben wollte er es auch nicht. Nein, die Hose war trocken. Der 21-Jährige sah also wieder nach oben und und konzentrierte vorbereitend sein Mana: „Und dich werden sie nicht in Stücke reißen, wenn du dich ergibst und nach unseren Regeln spielst. Du bist hier, um den Diebeszug der Desert Storm Bande vorzubereiten, oder? Du bist einer ihrer Diebe.“ Der Mund des Fremden öffnete sich, schloss sich dann wieder und er schluckte schwer, ohne zu antworten. Wollte er die Desert Storms nicht verraten? Löblich, aber auch hinderlich für Jae und Lian. Der Falls erwog die Möglichkeit, noch ein bisschen mehr mit der Angst dieses jungen Mannes zu spielen, er war sich sogar ziemlich sicher, dass er ihn und seinen ach so eisernen Willen brechen könnte… so wie damals, als er Gin dazu gezwungen hatte, ihm mehr Informationen über Orwynn zu geben. Die Erinnerung an jene Nacht hatte einen bitteren Beigeschmack, der dafür sorgte, dass sich die Mundwinkel des Braunhaarigen kurzzeitig nach unten verzogen. Er… entschied sich für einen anderen Weg. „Du kannst mir vertrauen“, begann Lian in ruhigem, sachlichem Tonfall und sah direkt in die hellen Augen des Gegenübers. Unauffällig leitete er sein Mana in den Fremden und wirkte einen Zauber, sodass das Zittern langsam abebbte, die vor Schreck geweiteten Augen allmählich zur Normalität zurückkehrten. Die knurrenden Bestien, die hinter Lian Stellung bezogen hatten, lösten sich gleichzeitig in Luft auf. Was der Illusionist tat? Er manipulierte die Gefühle des Mannes, setzte allerdings nicht auf Angst, sondern vielmehr auf das Gefühl von Vertrauen und Ergebenheit. Gebannt erwiderte der Dieb den Blick von Lian, ein bisschen wie in Trance. „Wie heißt du?“ Die Lippen des Gegenübers bewegten sich sofort: “Elias“ Elias? Ah, das war ein Name, der Erinnerungen weckte. Der Falls schmunzelte: „Alles klar, Elias. Wer sind deine Komplizen? Wo finden wir sie?“ Elias, immer noch manipuliert durch den Zauber des Falls, sang wie ein Vögelchen: „Finnian, Jack und Amara… Jeder von uns hat einen Bezirk übernommen und die Fluchtrouten markiert. In zwei Stunden, zum Sonnenuntergang, sind wir am Osttor miteinander verabredet.“ Das Osttor – um diese Uhrzeit sollte dort nicht mehr allzu viel Betrieb sein. Ein guter Treffpunkt, das musste der Braunhaarige gestehen. „Sonst noch etwas, das wir wissen sollten?“ Elias schüttelte den Kopf. Na schön… dann musste das eben reichen. Lian stand aus der Hocke auf und legte nachdenklich eine Hand ans Kinn. Anders als eben noch zeigte der Dieb absolut keine Anzeichen dafür, die Flucht ergreifen zu wollen. Er sah einfach nur ununterbrochen zu dem Falls, scheinbar darauf wartend, wie genau es weitergehen sollte. Lian spielte seine Fähigkeiten gerne herunter, aber dieser Moment ließ zumindest erahnen, dass in dem Wuschelkopf doch mehr Magiebegabung steckte, als man auf Anhieb vermuten würde. „Hast du etwas, um seine Hände zu fesseln?", fragte er an die grünhaarige Kollegin gerichtet. "Wir liefern ihn auf dem Weg bei der nächsten Polizeistation ab. Und dann schauen wir, dass wir seine drei Freunde vor dem Osttor einfangen, bevor sie zur restlichen Bande zurückkehren können.“
Phantom Beast TYP: Elementlose Magie ELEMENT: --- KLASSE: II ART: Support MANAVERBRAUCH: 50 pro Minute MAX. REICHWEITE: 15 Meter SPEZIELLES: Jeder in Reichweite VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 5, Manaregeneration Level 3, Phantom Mirage BESCHREIBUNG: Mit diesem Zauber ist es dem Anwender möglich, die Illusion eines existierenden oder ausgedachten Tieres, oder tierartigen Wesens zu erzeugen. Zuerst muss er sich ein genaues Bild von dem Wesen schaffen, damit die Illusion für alle Sinne detailliert umgesetzt wird. Danach kann der Anwender das illusionäre Wesen kontinuierlich manipulieren, zum Beispiel um einen bunten Vogel herumfliegen und singen zu lassen, allerdings ist es dem falschen Wesen nicht möglich wirklich mit seiner Umwelt zu interagieren. Das Tier kann dabei höchstens die Ausmaße eines großen Hundes haben, allerdings ist es auch möglich mehrere kleinere Wesen zu schaffen, diese können dieses Gesamtvolumen aber nicht übersteigen und müssen simultan agieren. Ein Beispiel dafür wäre ein Schwarm Bienen.
Beherrschung:
Willenskraft Level 7, Manaregeneration Level 5, Manaverbrauch 150 pro Minute: Das Wesen kann die Ausmaße eines kleineren Elefanten haben. Willenskraft Level 9, Manaregeneration Level 7, Manaverbrauch 300 pro Minute: Das Wesen kann die Ausmaße eines ausgewachsenen Drachens haben.
Be Mine TYP: Elementlose Magie ELEMENT: --- KLASSE: IV ART: Support MANAVERBRAUCH: 300 pro Minute MAX. REICHWEITE: 30 Meter SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 8, Manaregeneration Level 6, mindestens ein Sentiment Tsunami BESCHREIBUNG: Der Anwender braucht zu Beginn Sichtkontakt, um den Kontakt herzustellen und spielt mit den Gefühlen des Ziels. Dabei lässt er beliebige Gefühle hervortreten oder verschwinden, sofern er einen Sentiment Tsunami Zauber dieser Emotion kontrolliert. Dies äußert sich dann wie sich die Gefühle bei dem Betroffenen eben zeigen. Entsprechend hat er keine Kontrolle über die Handlungen des Opfers. Nach Beendigung des Zaubers oder wenn das Ziel die Reichweite verlässt, kehren die normalen Gefühle wieder zurück.
# 09 Verwirrt schaute Jae auf. Jede Stelle ihres Körpers sollte schmerzen, besonders aber die Knie und Ellenbogen, die mehr von dem Sturz abbekommen hatten. Aber das taten sie nicht. Jae verspürte keinen Schmerz. Das war jedoch nicht Grund für ihre Verwirrung, das wusste sie ja berets. Was ihre Augen da erspähten, verwunderte sie. Lian war in die Gasse hereingetreten, aber er würde sie wohl kaum zerfleischen. Den meinte der Dieb, der ohnehin in Mehrzahl gesprochen hatte, definitiv nicht. Aber hinter Lian waren weitere Gestalten. Das waren… “Hunde?“ Wo hatte er die denn auf die Schnelle aufgetrieben? Oder gehörten sie zu seiner Magie? War der Kerl eine Art Bestienbeschwörer? Er betonte jedenfalls, worauf die Untote sehr viel Wert legte. Sie, also sie beide, würden die Hunde definitiv nicht zerfleischen. Aber der Flüchtige ahnte vermutlich auch gar nicht, dass Jae mit den scheinbar tierischen Verfolgern mehr oder minder unter einer Decke steckte. Während Lian den Kerl ein wenig in die Mangel nahm, stützte sich seine Kollegin ab, um sich langsam ganz aufzurichten. Dabei begutachtete sie sich selbst. Jede Schramme, die sie sich bei dieser Aktion zugezogen hatte, würde ein kleines Problemchen darstellen. Zombies und Wundheilung, das war so eine Sache. Sie konnte nicht einfach zu einem Heiler gehen, denn dieser konnte bei ihr nichts ausrichten. Egal, für den Moment gab es wichtigere Dinge. Ihre Mission zum Beispiel. Die Untote klopfte also den Staub von Jacke und Hose, stemmte dann eine Hand in die Hüfte und wandte sich dem Dieb dabei etwas zu. Sie flankierte ihn gewissermaßen und wartete ab was nun geschieht. Statt den Kerl weiter unter Druck zu setzen, machte Lian plötzlich auf freundlich. Das entlockte Jae einen skeptischen Blick. “Ist das jetzt dein-“ Grade schaute sie zu ihrem Kollegen herüber, um sein Vorgehen zu hinterfragen, da bemerkte sie grade noch so, wie die Hunde sich in Luft auflösten. “…Ernst?“, schob sie halblaut nach. Er machte jetzt wirklich einen auf Freunde oder wie? Tatsächlich fragte er den Dieb nach seinem Namen, den dieser ihm dann auch etwas zögerlich nannte. Elias lautete er, wenn er denn seinen echten Namen verwendete. Das bezweifelte Jae, aber es spielte ja eigentlich auch gar keine Rolle. Weiter fragte Lian danach, wer und wo seine Komplizen waren. Die Stirn der Grünhaarigen legte sich Falten, die ihre Zweifel symbolisierten. Aber gegen ihre Erwartung, plauderte dieser Elias frei heraus. Er sprach von drei Personen, ihren Aufgaben und einem Treffpunkt, an dem sie in zwei Stunden wieder zusammenfinden wollten. “Was zum…“, wisperte Jae kaum hörbar. Warum machte der Kerl es ihnen so einfach? Die bedrohlichen Hunde waren ja sogar schon weg. Fand er seine Lage wirklich schon so ausweglos? Auf die Frage hin, ob Jae etwas hatte um seine Hände zu Fesseln, dachte diese kurz nach. Das Ergebnis aber dürfte ihrem Kollegen nicht gefallen. Sie schüttelte den Kopf. “Hm, nee. Dafür bin ich nicht ausgerüstet.“, erklärte sie. “Wir könnten ihm seine Schnürsenkel abnehmen und ihn damit fesseln oder so.“, schlug sie dann vor. Aber für die Magierin gab es wichtigere Themen, als das Abliefern des ersten Diebes. “Wie hast du das gemacht? Warum seid ihr plötzlich best Buddys? Und was hat es mit den Hunden auf sich? Was ist das für eine Magie, die du beherrscht?“, preschte es nun aus der neugierigen Assassine heraus. Was Lian konnte, war definitiv was anderes als diese Nullachtfünfzehn Feuerbälle. Das war abgefahrener Shit! Die Yihwa war begeistert! “Hast du ihn irgendwie hypnotisiert oder so?“ Ihr Blick fiel auf Elias. Sie näherte sich ihm, wischte mit der Hand nahe vor seinem Gesicht, wodurch er irritiert nach hinten zurückwich. “H-Hey!“, gab er meckernd von sich, aber das täte jemand in Trance nicht, oder? Dann kam der Magierin ein ganz gruseliger Gedanke. Schockiert drehte sie sich in Richtung ihres Kollegen. “Moment! Das hast du mit mir nicht auch gemacht, oder?“ Das wagte er doch nicht etwa! Also… Was auch immer es war.
Oh. Das hatte Lian nicht einkalkuliert. Klar, irgendwie hatte er damit gerechnet, dass Jae verwundert wäre, vielleicht ertappte sich der Falls sogar bei dem Gedanken, dass er mit seiner Magie ein bisschen hatte angeben wollen. Aber dass die Grünhaarige ihn so ungeniert darauf ansprach, dazu auch noch wenige Meter entfernt von dem gefangenen Dieb? Wäre Elias gefesselt, wäre das Risiko nicht sonderlich groß. Aber so? Lian hatte die Emotionen von Elias manipuliert und sich dadurch das Vertrauen des Gefangenen erschlichen, doch seine Magie war keine Macht, der man sich absolut nicht widersetzen konnte: Sollte der Gefangene skeptisch werden, bestand durchaus die Möglichkeit, dass der Zauber sich in Luft auflöste. Um dem Ganzen vorzubeugen, pumpte Lian lieber noch ein bisschen Mana nach… ein kurzer Blick auf Elias verriet, dass der Zauber seine Wirkung bisher noch nicht verloren hatte. Gut so. „Hypnotisiert… nein, so würde ich das nicht bezeichnen“, antwortete der Illusionist und ließ die Hände in den Hosentaschen verschwinden. „Wir sind uns vielmehr einig, dass das hier die beste Lösung für alle Beteiligten ist, oder?“ Der Dieb zuckte kurz zusammen, schien nachzudenken… doch einen unbemerkten Manaimpuls später nickte er zustimmend. “J-ja…“ Lian lächelte, erwiderte das Nicken und deutete Elias sowie Jae an, mitzukommen. Eine Fessel war gar nicht notwendig, damit auch der Gefangene folgte. Als sie die Seitengasse verließen und auf die offene Hauptstraße traten, warf der Braunhaarige seiner grünhaarigen Kollegin einen amüsierten Seitenblick zu. Ob er das mit ihr auch gemacht hätte? „Wer weiß? Vielleicht, als deine Wut im Speisesaal auf mich verraucht ist? Oder als ich dich darum gebeten habe, dich in der Seitengasse zu verstecken?“ Aufmerksam beobachtete Lian die Gesichtszüge von Jae (zumindest die, die trotz Maske sichtbar waren) und fragte sich, was nun wohl in ihrem Köpfchen vorging. Ob sie all ihre Handlungen der letzten Stunden hinterfragte? Vermutlich. Ein Gedanke, der Lian sichtlich amüsierte. „Ich erkläre es dir später“, beendete er für den Moment das Gespräch und wandte sich der Straße zu. Erster Stopp: Die örtliche Polizeistation, um Elias loszuwerden. Und danach der direkte Weg zum Osttor.
Die Quest war bisher keine sonderlich große Herausforderung für Lian, wie dieser feststellte, nachdem sie Elias abgeliefert hatten. Andererseits… nun, war es verwunderlich? Selbst wenn der Braunhaarige sich anders gab, so war er immer noch ein S-Rang-Magier und die Aufgabe, die er hier übernommen hatte, eine Art von Quest, die auch Anfängerinnen oder Anfänger der Gilde hätten übernehmen können. Der Falls betrachtete Jae, die neben ihm herging. Sollte er sich ihr zuliebe mehr zurücknehmen? Eigentlich mochte Lian es, sich nicht großartig anstrengen zu müssen und wenn die Dinge einfach nach Plan liefen. Aber wie war das mit Jae? Sie schien mehr auf Action aus zu sein als er. Ein Gedanke, den Lian zumindest nicht auf Anhieb beiseiteschob. „Das war Illusionsmagie“, durchbrach er die Stille, die sich zwischenzeitlich zwischen ihnen eingestellt hatte. „Die Hunde, meine ich. Deinem Blick nach zu urteilen sind sie mir ziemlich gut gelungen, oder?“ Man konnte es aus der Stimme des Braunhaarigen deutlich heraushören: Er war stolz auf seine Illusionen. Schon immer gewesen, ganz gleich, ob es sich um einfache Taschenspielertricks oder echte Magie handelte. „Und dazu habe ich wohlmöglich die Emotionen von Elias ein wenig manipuliert, um sein Vertrauen zu gewinnen.“ Lian zuckte mit den Schultern und sah mit einem Seitenblick zu Jae. Es sah nicht so aus, als fände der Falls diese Manipulation in irgendeiner Art und Weise verwerflich. Stattdessen hoben sich seine Mundwinkel sogar zu einem Grinsen an. „Ich habe ja gesagt, ich bin nicht der Mann für die groben Dinge.“ Das Osttor kam näher und der Falls traf eine Entscheidung. Er blieb stehen, drehte sich zu Jae und löste die Hände aus den Hosentaschen. „Wir müssen Finnian, Jack und Amara einfangen. Was sind deine Vorschläge, wie sollen wir vorgehen?“ Lian breitete die Arme aus, um zu zeigen, dass er für alle Vorschläge offen war. „Ich richte mich nach dir.“ Jetzt war der Magier gespannt: Wie würde Jae darauf reagieren?
# 10 Natürlich dachte Jae nicht mal ansatzweise darüber nach, dass sie durch die Konfrontation ihres Kollegen mit seinen magischen Kräften irgendwie die Missionsziele gefährden könnte. Sie ahnte ja auch nicht, dass das Wissen über seine Magie, einem Vorteile dagegen verschaffen könnte. Vorteile, die sie grade fast an ihren Gefangenen weitergab. Heck, sie wusste ja nicht einmal was das für eine Magie war, die Lian da nutzte. Was sie jedoch wusste oder zumindest glaubte zu wissen, war, dass sie echt gefährlich war. Hypnose war aber wohl das falsche Wort, jedenfalls nach der Auffassung des Crimson Sphynx Magiers. Ironischerweise „zwang“ er den Dieb dazu, ihm gleich zuzustimmen. “Genau das, was eine hypnotisierte Person sagen würde…“, äußerte Jae skeptisch ihre Zweifel, bevor sich die Gruppe dann auf den Weg machte, die Gasse zu verlassen. Die Hände der Untoten fanden wie automatisiert ihren Weg in die Taschen ihrer stylischen, schwarzen Lederjacke. Mit ihren feshen Sneakern schlenderte sie die sandigen Straßen Aloes entlang. Als der Grünhaarigen eine gruselige Idee, Vermutung oder Befürchtung in den Sinn kam, erhoffte sie sich von Lian eine entschieden ausgesprochene Antwort, in der er versicherte seine Magie nicht bei ihr angewandt zu haben. Stattdessen aber zählte er Möglichkeiten auf, bei denen ihr Verhalten auf seinen Zaubern gründen könnte. Schockiert den Blick von ihm abgewandt, durchlebte die Yihwa ,abwesen in die Ferne starrend, jene Momente ein weiteres Mal. In der Tat… konnte es gut sein, dass er sie beeinflusste! “Scheiße…“, wisperte sie zunächst verdattert. “Ich denke… also ich würde es ja sicher nicht merken, oder? Das ist… einfach krass!“ Sie wäre nicht davon ausgegangen, dass dies gar nicht ihre Entscheidungen waren, doch wäre das ja sicher Teil seiner Magie, oder nicht? Lian wollte ihr das später erklären, was sich nicht sonderlich gut mit ihrer wachsenden Neugier vertrug. Aber hatte sie eine Wahl? “Ich bitte drum!“, entgegnete die Untote fast schon echauffiert. Jae kam gedanklich jedenfalls nicht mehr von diesem Thema weg. Sie schwieg die gesamte Strecke, die sie zur Wache bewältigten. Wieder und wieder hinterfragte sie ihr eigenes Handeln. Das Gedankenspiel machte sie echt fertig! Nachdem sie den ersten Dieb abgeliefert hatten, platzten Lian dann endlich die Informationen heraus! Endlich! “Illusionsmagie?!“, wiederholte sie rhetorisch, schließlich war sie nicht schwerhörig. Das bezog sich jedenfalls auf die Hunde, die plötzlich in die Gasse gestürmt waren. “Ah, also keine Beschwörungsmagie. Ja, die waren heftig. Hätte es nicht den Eindruck gemacht, dass sie auf dich hören, hätte ich vielleicht danach die Unterwäsche wechseln müssen.“, scherzte sie mit ihrem (im wahrsten Sinne des Wortes) „losen“ Mundwerk weiter. “Aber das hat den Dieb doch nicht zum Singen gebracht, oder?“, hakte sie weiter nach, den Blick beim Laufen wieder auf die Straße gerichtet. Nein, es waren keine Illusionen, die ihn beeinträchtigt hatten. Aber auch da klärte ihr Kollege sie dann auf. Er erklärte weiter, die Emotionen des Mannes manipuliert zu haben, damit er die nötigen Informationen herausrückte. “Ach, du hast ihm vorgegaukelt, ihr wärt Bros!“, schlussfolgerte Jae, die sich so langsam ein Bild von ihrem Gefährten machte. “Echt heftiges Zeug! Du hast ihn nach allen Regeln der Kunst verarscht!“, so das Fazit der Grünhaarigen, als die Zwei schließlich anhielten. “Aber raus damit! Verdrehst du mir auch den Kopf?“ Sie brauchte eine Antwort auf diese Frage. Eine richtige Antwort und zwar dringend! Als Lian sich bei ihr danach erkundigte, wie sie die anderen Diebe festnehmen wollte, zuckte Jae dann mit den Schultern. “Warum machen wir das nicht so wie bei diesem Elias? Schien doch einfach zu sein! Außerdem kannst du mir weiteres cooles Zeug zeigen. Das war echt stark!“, schlug sie vor. In einer Sache waren die Zwei sich nämlich wirklich ähnlich. Sie bevorzugten es Beide einfach und mit möglichst wenig Anstrengung.
Jae war schon ein sehr spezieller Fall, oder? In jedem Fall entsprach sie nicht der Norm. Sie hätte beinahe ihre Unterwäsche wechseln müssen? Lian hatte dem Dieb vorgegaukelt, sie wären Bros? Der junge Mann wusste gar nicht, was er auf diese euphorischen Aussagen erwidern sollte und zuckte daher nur mit einem schiefen Lächeln die Schultern. Die Grünhaarige war die erste Person in der Gilde Crimson Sphynx mit so einer Ausdrucksweise, die Lian kennenlernte. Alle anderen waren immer so… korrekt gewesen. Teilweise eine Form von Förmlichkeit vor sich hertragend, die der Braunhaarige aus seiner eigenen Vergangenheit überhaupt nicht kannte. Die Jahre waren ins Land gezogen und Lian hatte sich nach und nach der eher ordentlichen Sprachweise von Magierinnen und Magiern angepasst, von denen er tagtäglich umgeben war. Jae allerdings gab ihm einen Blick darauf, wo er selbst einmal hergekommen war und das war ein Gedankengang, der den Falls zum Schmunzeln brachte. Er hatte diesen Elias nach allen Regeln der Kunst verarscht? „So kann man es natürlich auch ausdrücken“, antwortete er Jae neigte den Kopf leicht zur Seite. Ein kleines Grinsen schlich sich auf Lians Lippen, als die junge Frau erneut wissen wollte, ob auch sie ein Ziel der Manipulationen geworden war. Das war offensichtlich eine Sorge, die sie nicht loslassen wollte, was? Es juckte den 21-Jährigen in den Fingern, Jae noch ein bisschen weiter zappeln zu lassen, einfach nur, weil er es konnte. Am Ende winkte er allerdings ab. „Mach dir mal nicht ins Hemd. Ich verdrehe nur ausgewählten Personen den Kopf.“ Und um die Worte zu untermauern, grinste Lian wieder breiter und die hellgrünen Augen funkelten amüsiert.
Okay, aber da gab es noch eine andere Sache und die lautete Quest.
Ja, diesen Punkt sollten Jae und er nicht vernachlässigen. Der Falls hatte der jüngeren Kollegin bewusst die Entscheidung überlassen, wie sie vorgehen wollten. Nur, weil er einige Fähigkeiten besaß, musste er der Grünhaarigen deshalb ja nicht jede Gelegenheit darauf vermasseln, eigene Erfahrungen sammeln zu können. Außerdem war sie auf Action aus, oder? „So wie bei Elias?“ Offensichtlich hatte Jae überhaupt kein Interesse daran, irgendetwas an den Plänen zu ändern. Sie wollte es also auch simpel und einfach halten? Überraschend, wenngleich Lian mitnichten abgeneigt war. Wohlmöglich wurde die Kleine ihm dadurch sogar noch ein bisschen sympathischer. „Na schön. Aber ein paar Anpassungen werden wir benötigen. Und ich brauche deine aktive Hilfe.“ Okay, ehrlicherweise musste man sagen, dass Lian auch einfach in eine direkte Konfrontation hätte einsteigen können und zumindest war davon auszugehen, dass ein paar einfache Diebe – allem voran, wenn sie noch so jung wie Elias waren – sich vermutlich nicht dagegen hätten wehren können. Aber zwei Punkte sprachen dagegen: A) Hatte Jae noch ein bisschen mehr cooles Zeug in Form von Illusionsmagie sehen wollen und B) wo bliebe denn da der Spaß? „Du wirst unser Lockvogel sein.“ Bevor Jae Gelegenheit bekam, irgendwelche Widerworte zu geben, hob Lian seine Hand und hielt sie der Grünhaarigen entgegen. Er konzentrierte sein Mana und es geschah…
Nichts?
Das war es zumindest, was Jae vermutlich denken würde, denn der Zauber war nicht direkt spürbar. Wohl aber sichtbar? „Hm. Ja, ich denke, das wird durchgehen.“ Lian betrachtete seine Kollegin von Kopf bis Fuß und verschränkte mit einem überzeugten Nicken die Arme vor der Brust. „Du bist der perfekte Elias-Klon. Darauf werden sie bestimmt hereinfallen.“ Na? Würde Jae nun selbst darauf kommen? Wenn sie an sich herabblickte, würde auch die Musikerin merken, dass ihre tolle Lederjacke, die feschen Sneaker und die lässigen Shorts verschwunden waren. Auch ihre Statur sah anders aus, größer, männlicher… So wie Elias vorhin? Während Lian der jungen Frau die Gelegenheit gab, sich mit ihrem neuen Erscheinungsbild anzufreunden, begann er zu erklären. „Also. Du schleust dich als Elias unter die anderen Drei und musst einen von ihnen dazu bringen, dich nochmal in die Stadt zu begleiten. Dort überwältigen wir ihn, so wie zuvor schon Elias. Besagtes Aussehen werde ich mir dann leihen und mit dir zusammen zu den Übriggebliebenen zurückkehren. Jeder von uns überwältigt dann einen, bevor sie verstehen, was eigentlich vorgegangen ist und schon haben wir in Summe vier Diebe eingefangen.“ Ein kleiner Umweg, um ans Ziel zu kommen, aber das war für Lian in Ordnung. Tatsächlich wollte er wissen, wie Jae mit der Situation umging: Vertraute sie seinen Illusionen? Wie würde sie sich schauspielerisch schlagen? Der Erfolg dieses Plans hing davon ab, dass die junge Frau zuerst alleine klar kam und Lian war wirklich interessiert daran, zu sehen, wie gut das klappte. Eingreifen konnte er im Notfall immer noch.
Zauber:
Transformation TYP: Elementlose Magie ELEMENT: --- KLASSE: II ART: Support MANAVERBRAUCH: 50 pro Minute MAX. REICHWEITE: 20 Meter SPEZIELLES: Jeder in Reichweite VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 4, Manaregeneration Level 3 BESCHREIBUNG: Durch diesen Zauber nimmt der Magier in den Augen seines Umfelds eine fremde Gestalt an. Neben dem äußerlichen Erscheinungsbild wird auch die Stimme angepasst, um die Illusion möglichst echt aussehen zu lassen. Der Illusionsmagier muss ein sehr genaues Bild vor Augen haben, in wen er sich verwandeln möchte, damit die Täuschung auch echt wirkt. Natürlich erhält man nur durch die Illusion nicht die Fähigkeiten einer Person, dessen Aussehen man sich geliehen hat - es handelt sich um eine rein äußerliche Täuschung.
Beherrschung: Willenskraft Level 7: Anstatt seiner Eigenen kann der Anwender auch die Gestalt einer anderen Person verändern.
# 11 Jae konnte wohl von Glück sprechen, dass sie trotz der elitären Einstellung, die in weiten Kreisen der Gilde an den Tag gelegt wurde, an einen solch einen lockeren Typen geraten war. Die Kommunikation der Zwei war recht gelassen, was man allgemein auch über die Atmosphäre zwischen ihnen sagen konnte. Jedenfalls solange, bis Lian seiner Partnerin die Flausen in den Kopf setzte, dass er sie manipuliert haben könnte, beziehungsweise diese Idee mit seiner Art noch befeuerte. Es dauerte echt lange und kostete Jae viele Nerven, bis er endlich entschieden aussprach, sie nicht beeinflusst zu haben. Die Art und Weise wie er dies tat, war dann aber auch besonders. “Du sagst das, als wäre es ein Privileg.“, entgegnete sie ihm gleichermaßen verwundert wie erleichtert. “Als sollte ich traurig sein, nicht zu diesem elitären Kreis zu gehören. Bin wohl nicht dein Typ, hm?“ Einer ihrer Mundwinkel zuckte nach oben. Bevor Lian aber auf falsche Gedanken kam, wollte sie noch etwas klarstellen! “Aber ich komme schon klar! Wirklich!“, schoss es aus ihr heraus, als sie realisierte, dass er ihre Worte vielleicht als Einladung interpretieren könnte. So war das definitiv nicht gemeint! Als die Zwei sich schließlich darüber unterhielten, wie sie weiter vorgehen wollten, nun da sie den Treffpunkt der Diebestruppe herausgefunden hatten, schien Jaes Antwort den Falls zu irritieren. Zumindest fragte er explizit nach, so als hätte er etwas anderes erwartet. “Ja, wie bei Elias. Wusch, wusch, Kopf verdrehen, Auftrag erledigt.“, erklärte sie mit ausschweifenden Handbewegungen auf Kopfhöhe, die das Verzaubern dieser Kleinkriminellen, beziehungsweise ihres Verstandes darstellen sollten. Lian meinte daraufhin, dass „Anpassungen“ nötig seien und er ihre Hilfe benötigte. Jae blickte skeptisch drein. “Ja, klar. Ie du meinst.“, bestätigte sie dennoch schulterzuckend. Dabei dachte sie daran, wie es beim ersten Mal lief. Sie war in die Gasse, hatte gewartet und sich schließlich auf den Flüchtigen geschmissen und ein wenig mit ihm gerangelt. War keine große Sache, das konnte sie gerne nochmal machen. Aber drei fliehende Diebe gleichzeitig aufhalten stellte sie sich dennoch schwierig vor. Little did she know… Die Augen der Magierin weiteten sich, als ihr lädiertes Hirn speziell eines seiner Worte verarbeitete. “Lock-“ Ihre Gedanken überschlugen sich plötzlich, weswegen sie besagtes Wort nicht vollständig wiedergab. “Wow! Ehm, warum… Muss das sein?“ Erfreut war sie davon offensichtlich nicht. Abwehrend riss die Untote die Hände vor sich, was aber kaum gegen die Magie ihres Gefährten helfen würde, oder? Lian hob seinerseits die Hand, richtete sie auf Jae. Aber irgendwie geschah einfach nichts. Sie bemerkte jedenfalls keine Änderung, spürte kein Kitzeln, oder Ähnliches. “Eh…“, stieß Jae irritiert aus. Ein seltsamer Moment, in dem sie sich fragte, ob der Zauber Lians fehlgeschlagen war. Dass dem scheinbar nicht so war begann sie dann zu begreifen, als er davon sprach, dass „es durchgehen“ würde. “Was…? Meine Stimme?“ Irritiert blickte sie auf ihre Hände herab und tatsächlich sahen diese irgendwie anders aus. Ein Schreck fuhr durch ihre Glieder. Jae fasste sich sofort panisch ins Gesicht. Sie tastete es ab, suchte nach ihrer Maske, beziehungsweise ihrem Mund. Was hatte Lian damit gemacht? Fiel es plötzlich auf? Nein, Tasten reichte ihr nicht aus. Sie musste sehen was passiert war! Jae wischte vor sich durch die Luft und Beugte mit Hilfe von Curvature of Space den Raum vor sich so, dass das Licht in diesem Bereich ganz anders fiel und… Physik bla-bla. Abgekürzte Rede, kurzer Sinn: Sie konnte sich in dieser Raumverzerrung selbst betrachten, wie in einem Spiegel. Fassungslos betrachtete sie ein fassungsloses Gesicht, was in erster Linie daran lag, dass es ihres war. Irgendwie war es aber auch nicht ihres. Jae schloss ihren Mund, von dem sie gar nicht bemerkt hatte, wie er sich von alleine geöffnet hatte und das Bild in dieser magischen Spiegelung tat es ihr gleich. “Wow… Abgefahren!“, staunte die Untote, die nun erneut begann sich selbst zu betatschen, also im Gesicht natürlich! Speziell ihr Mund hatte es ihr angetan. Sie öffnete und schloss ihn mehrfach, verschob den Kiefer hin und her. Sie hatte einen normalen Mund! Zumindest augenscheinlich. Lian hatte ihr Aussehen einfach in das des jüngst eingebuchteten Diebes verwandelt. Es sah täuschend echt aus! Sogar ihre Kleidung hatte sich verändert. Das vermochte seine Magie zu bewirken? In all der Aufregung vergas die Magierin gar einen Augenblick, dass sie ja einen Lockvogel spielen sollte. So lange, bis ihr Gefährte sie daran wieder erinnerte, indem er ihr genauere Anweisungen gab. Jae sollte sich mit den Anderen treffen, einen von ihnen aus der Gruppe ziehen und in eine Falle locken. Lian wollte diese Person dann überwältigen und in ihre Rolle schlüpfen, sodass aus dem nächsten Treffen ein Zwei gegen Zwei wurde. “Äh, ja… Das… kriege ich hin…“ Es würde dauern, bis sie dieses Erlebnis vollständig verarbeitet hatte. Aber die Zeit hatte sie nicht. Die Mission musste trotzdem weiterlaufen. “Wohin soll ich den Dieb locken? Wo wartest du?“ Hey, sie war ja ein Profi. Damit konnte sie schon irgendwie umgehen!
Zauber:
Curvature of Space TYP: Lost Magic ELEMENT: --- KLASSE: I ART: Support MANAVERBRAUCH: 10 pro Minute MAX. REICHWEITE: Beim Anwender SPEZIELLES: - VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 2, Manaregeneration Level 2 BESCHREIBUNG: Durch das Wirken dieses Zaubers krümmt der Anwender den Raum vor sich, sodass vor ihm eine etwa Tellergroße Fläche entsteht, in der man sich selbst sehen kann. Der Zauber ist lediglich in der Lage das Licht so zu lenken, dass eine spiegelähnliche Wirkung entsteht. Der Zauber ist nicht stabil genug um irgendetwas anderes zu bewirken. Bei Versuchen hindurchzugreifen oder bei Kontakt mit jedweder Magie löst sich der Zauber sofort auf.
Hatte Lian diese sichtlich überraschte Reaktion von Jae provoziert? Natürlich. Wenn man nicht damit rechnete, plötzlich eine andere Stimme und ein anderes Erscheinungsbild zu haben (hinzukommend auch noch vom anderen Geschlecht!), musste es ein verdammt überwältigendes Erlebnis sein. Egal, wie lässig der Falls sich gerne gab: Er mochte es ebenso wie jeder andere Mensch, für seine Fähigkeiten bewundert zu werden. Einer dieser Momente, in denen er Bewunderung auskostete, war offensichtlich jetzt. „Hm?“ Überrascht huschten die Augenbrauen des Braunhaarigen nach oben, als Jae nach kurzem Schock selbst ihre Magie einsetzte und sich eine Art… Portal vor ihr öffnete? Ganz genau konnte Lian es nicht benennen, sehr wohl erinnerte es ihn allerdings an Erlebnisse aus seiner jüngsten Vergangenheit. Es sah ein wenig so aus wie der Zauber von dem Dieb, damals bei der gemeinsamen Quest mit Lacrita. Anders als damals war es aber keine Hand, die durch das Portal hindurchgriff, sondern eine Spiegelung, die darin entstand? Lian erinnerte sich an noch mehr: Vorhin, als Jae durch ein ähnliches Portal hindurchgefallen war, um den flüchtenden Elias einzufangen. Vielleicht beherrschte diese junge Frau wirklich ähnliche Zauber, wie der Typ im Horizon Haven Hotel eingesetzt hatte? Dimensionsverzerrungen? Interessant. „Abgefahren? Das kann ich zurückgeben“, antwortete der 21-Jährige schlussendlich nachdenklich und beobachtete, wie seine Kollegin ihren Kiefer vor und zurückschob, den Mund öffnete und schloss, als wolle sie sämtliche Funktionen dieses Körperteils einmal ausprobieren. Okay, dass es ausgerechnet dieser Teil ihres neuen Körpers war, der die meiste Aufmerksamkeit bekam, hätte Lian nicht unbedingt gedacht. Wenn er sich selbst vorstellte, im Körper des anderen Geschlechts zu landen, wäre seine Aufmerksamkeit im ersten Moment woanders hingewandert… Es bestätigte mal wieder, dass Lian lieber nicht von sich selbst automatisch auf andere schließen sollte.
Es dauerte eine gewisse Weile, aber irgendwann hatte Jae ihr Staunen wieder unter Kontrolle und konzentrierte sich auf die Aufgabe, die die Magier zu erledigen hatten. Wohin sie den Dieb locken sollte? Der Falls sah sich auf dem eher unbelebten Vorplatz um: Verlassene Handelsstände standen am Rande verteilt, einzelne Palmen und dürre Sträucher, die in der trockenen Umgebung gerade so überleben konnten. Schlussendlich nickte Lian auf die rechte Seite des Vorplatzes, der im Schatten der Stadtmauern lag. „Ihr trefft euch draußen. Wenn du den Dieb wieder zurück in die Stadt und ein Stück weit hinter die Mauer locken kannst, sollte das reichen, um aus dem Sichtfeld der anderen zu verschwinden. Siehst du die Straße da hinten?“ Lian deutete mit einem weiteren Kopfnicken in Richtung einer kleinen Gasse. „Halte auf diese Straße zu, unterhalte dich mit ihm. Ich tauche dann auf, sobald die Gelegenheit passt.“ Was er nicht sagte, aber mit diesen Worten ebenso vermittelte: Jae sollte ihm vertrauen, selbst wenn sie nicht ganz genau wusste, wann der Falls eingreifen würde. Wieder wanderte der Blick der hellgrünen Augen zurück zu der jüngeren Magierin, Lian schnippte mit dem Finger und… verschwunden war die Illusion von Elias. Jae hatte ihr ursprüngliches Erscheinungsbild zurückerlangt, mit grünen Haaren, einer Maske und den Klamotten, die sie ihr Eigen nannte. „Da wir nicht genau wissen, wann die anderen Drei auftauchen, kann ich mir das Mana vorerst auch sparen. Komm, wir verstecken uns hinter einem der Handelsstände dahinten und warten.“ Schon wieder warten? Hatten sie das nicht eben schon gemusst? Es war bei Elias schon eine Geduldsprobe für Jae gewesen, sodass der Falls davon ausging, dass sie sich nicht unbedingt darüber freute, schon wieder auf unbestimmte Zeit untätig herumsitzen zu müssen. Lian schmunzelte bei dem Gedanken, hielt aber dennoch auf einen der verlassenen Handelsstände zu. Vielleicht besser, wenn Jae frühzeitig mitbekam, dass der Job als Magier zu keinem unwesentlichen Teil aus eher langweiligen Tätigkeiten bestand. Geduld war auch eine wichtige Fähigkeit.
Und dann begann es: Das Warten. Mal wieder. Wie viel Zeit genau verging, hätte Lian nicht sagen können. Er hockte im Schatten hinter einem der Verkaufsstände und blickte immer wieder zu den Stadttoren. Die meisten Menschen, die vorbeikamen, sahen viel zu unscheinbar aus, als dass es ihre gesuchten Diebe wären. Doch dann runzelte der Illusionist die Stirn. Zuerst war es eine junge Frau, fast vollständig verhüllt in einem braunen Cape, die durch die Stadttore ging und dann direkt im Schatten der Stadtmauern draußen stehenblieb. Dann kam eine zweite Person hinzu, ein junger Mann, der sich zu besagter Frau gesellte. Schlussendlich erschien noch eine dritte Person, ebenso ein junger Mann. Ob das Finnian, Jack und Amara waren? Gut möglich, wenngleich keine absolute Sicherheit bestand. Wie gut, dass es eine Möglichkeit gab, das schnell herauszufinden, was? Lian wandte sich an Jae, konzentrierte erneut sein Mana und verwandelte sie wieder in die Gestalt von Elias – ohne Ankündigung, weshalb das alles vermutlich ziemlich plötzlich für die Kollegin kam. „Okay, du bist bereit. Los, geh auf sie zu und dann alles nach Plan.“ Und um die Situation noch ein bisschen überrumpelnder zu machen, schubste der Falls Jae sofort aus dem sicheren Versteck hinaus auf den eher leeren Vorplatz der Stadttore. Die Show konnte beginnen!
# 12 Ja, es war wohl selbstverständlich, dass Jae überrascht war. Wenn sie auch wusste, dass ihr Kollege merkwürdige Tricksereien in seinem Repertoire hatte, so hatte sie sicher nicht damit gerechnet, dem Anschein nach plötzlich ein Kerl zu sein! Sein Augenmerk bei einem vermeintlichen, spontanen Geschlechtertausch auf gewisse Merkmale zu setzen, die man sein bisheriges Leben lang nicht mit sich herumtrug, wäre auch nur allzu normal gewesen. Im Fall der Yihwa aber, war sie zunächst einmal fasziniert davon, dass sie wieder einen vollfunktionsfähigen Mund besaß, kämpfte sie doch schon lange mit der Last, sich anderen nicht mehr so zeigen zu können, wie sie wirklich war. Ohne sich zu verschleiern und ohne die ständigen Lügen, die sie erfand. “Das? Das ist doch nur eine Art Spiegel.“, kommentierte Jae zwischendurch teilabwesend, wobei sie die Faszination ihres Gefährten ihren Fähigkeiten gegenüber etwas herunterspielte. Kurz darauf war dieser dimensionale Spiegel genauso schnell wieder weggewischt, wie sie ihn erschaffen hatte. Die Konzentration gehörte dem Wesentlichen! Zumindest versuchte die Untote das zu bewerkstelligen. “Aus dem Sichtfeld der anderen locken. Auf diese Straße zu. Okay!“, wiederholte die einst Grünhaarige bestätigend, nachdem Lian ihr genauere Anweisungen gegeben hatte. Als er dann plötzlich schnippte, blickte die Magierin verwundert drein. Was sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste war, dass es auch nach außen hin wieder sie war, die so skeptisch schaute. “Was…“ Kaum hatte sie einen Ton von sich gegeben, bemerkte sie jedoch wieder ihre eigene Stimme. “Ooooh…“, staunte sie abermals, wobei sie einen Blick auf ihre ganz eigenen Hände warf. “Ja, das macht Sinn. Brauchst dich vorher auch nicht verausgaben.“ Gut gelaunt hielt sie also an der Seite ihres Gefährten auf die besagten Handelsstände zu. Das Erlebnis mit Lians Magie machte sogar eine Weile wett, dass nun wieder ein undefiniert langer Zeitabschnitt voller Langeweile und Warten vor ihnen lag. Immerhin hatten sie nun ein wenig mehr Gesprächsstoff, mit dem sie diese Leere füllen konnten, oder nicht? Im Schatten versteckt, warteten die Zwei also wieder. Lian konzentrierte sich darauf, die anderen Diebe ausfindig zu machen, während Jae eher sporadisch in die Menge schaute. Für sie sahen die Menschen irgendwie alle gleich aus. Also klar, vom Aussehen her waren sie verschieden, doch fiel ihr einfach niemand besonders ins Auge. Sie alle liefen umher und hatten irgendein Ziel… “Was war die größte Dummheit, die du mit deinen Zaubern so angestellt hast? Was das angeht, steckt sicher enormes Potenzial in deiner Magie!“, warf die Magierin ihrem Partner wie aus dem Nichts an den Kopf und das war nur die erste unzähliger Fragen, die ihr im Kopf herumschwirrten! Die Unterhaltung der Zwei, ob nun von Jae einseitig geführt oder nicht, fand ein jähes Ende, als sie von jetzt auf gleich plötzlich vom Falls losgeschickt wurde. “Ich, äh…“ Da war sie wieder, Elias Stimme! “Klaro! Die da, oder?“ Es war ein rabiater Themenwechsel, aber die Magierin wusste ja, was sie zutun hatte. Tatsächlich schaffte sie es sogar doch auf Anhieb festzustellen, wen sie treffen sollte. Die Drei sahen wirklich wie verstohlene Diebe aus! Lässig schlenderte sie über die Straße, hin zu der restlichen Truppe, der sie dem Anschein nach angehörte. Als die Untote plötzlich etwas irritierte, machte sie ein, zwei größere, ausfallende Schritte. Sie zupfte den Schritt ihrer Hose zurecht, schüttelte ungläubig ihren Kopf und dann ging es auch schon wieder. Das seltsame Gefühl war schnell wieder fort. “Heeee!“, grüßte Jae die drei wartenden Diebe verhältnismäßig leise, aber gedrungen. “Ihr glaubt nicht, was ich grade gefunden habe. Das muss ich jemandem zeigen, das glaubt mir sonst niemand…“, sprach sie weiter. In erster Linie erntete die Yihwa dafür skeptische Blicke dreier Personen. “Was soll der Mist. Wir haben einen Zeitplan!“, maulte einer der beiden Kerle, aber davon ließ Jae sich nicht einschüchtern. “Ich weiß, aber das ist wirklich wichtig. Sonst würde ich es euch nicht sagen. Komm…“ Sie musste sich ein Grinsen verkneifen, weswegen sich ein angedeutetes Schmunzeln auf Elias Lippen legte. “Komm, Amara. Nur wir zwei, dann ist es nicht so auffällig. Dauert auch nicht lange!“ Hehe, sollte Lian mal sehen, wie es war in der Haut einer Frau zu stecken! Der andere Kerl seufzte. “Du bist anstrengend, weißt du das? Ich geh mit. Los, schnell.“ Was? Nein! Warum denn er? Warum nicht die Diebin! Damit hatte es sich wohl mit dem Scherz, na toll! “J-Ja, dann du. Gehen wir.“, entgegnete Jae dem Typen. Besser er als keiner von ihnen. Wichtiger war ja schließlich der Erfolg der Mission!
“Du wirst es nicht glauben. So etwas habe ich noch nie gesehen. Vielleicht sollten wir unseren Plan noch einmal ändern. Könnte sich echt lohnen!“, meinte die Magierin, während sie ihr Opfer zu der Straße lockte, die Lian als Ziel ausgerufen hatte. “Man, warum bist du denn so unruhig. Du redest doch sonst nicht mehr als nötig!“, beschwerte sich… wer auch immer er war. Finnian oder Jack halt. Er trug leider kein Namensschild und ihn nach seinem Namen zu fragen wäre wohl wirklich seltsam, sollte man doch davon ausgehen, dass die Vier sich irgendwie kannten. “Ehm…“, stutzte Jae, als sie bemerkte, dass sie sich scheinbar nicht wie der echte Elias benahm. “Ja, also… Wenn du das siehst, wirst du meine Unruhe sicher verstehen…““Was ist das denn? Rück doch einfach mit der Sprache heraus., maulte der Kerl weiter. “Ich… schau es dir doch einfach an.“ Plötzlich blieb der Dieb stehen. Er packte Jae am Arm, um auch sie zum Stehenbleiben zu bringen. “Du gehst mir echt auf die Nerven, weißt du das?!“ Irritiert blickte die Magierin zur Hand, die sie immer noch festhielt. “Und wie oft hab ich dir eigentlich gesagt, du sollst Amara in Ruhe lassen? Lernst du es eigentlich nie?!“ Oh, je. Wo hatte sie sich denn da hineinmanövriert? Die Straße hatte Jae jedenfalls noch nicht so ganz erreicht. Nervös schaute sie über die Schulter. “Ich… ehm…““Hey! Ich rede mit dir! Der Typ wurde immer lauter…
Die größte Dummheit, die Lian je mit seiner Magie angestellt hatte? Da gab es Einiges, was der junge Mann hätte erzählen können. Wie wäre es mit dem Herbeizaubern eines geblümten Oma Höschen, das durch den Wind flog und die vermeintliche Besitzerin so sehr hatte ablenken sollen, dass sie verschwand und Lian ungestört in ihren Unterlagen hatte herumschnüffeln können? Auch die Verwandlung von unzähligen Banditen mitten in der Wüste in Tiermenschen hätte sicherlich zu einer Dummheit gezählt. Darüber hinaus hätte der Falls diverse Geschichten darüber erzählen können, wie er sich fremde Gestalten ausgeliehen hatte, um unbemerkt die Habseligkeiten von anderen Leuten zu stehlen. Je länger der Braunhaarige bei der Gilde Crimson Sphynx war, desto mehr Mühe gab er sich, seine Magie bewusster und auch ernsthafter einzusetzen, wie es sich eben für einen Magier auf dem S-Rang gehörte. Aber … machen wir uns nichts vor: Lian war immer noch so ein Kindskopf, wie er es einst bereits gewesen war. So ganz würde er niemals aus seiner Haut können. „Ich habe mal eine Massenschlägerei in einer Kneipe provoziert, nachdem mir ein paar Typen dort ziemlich auf den Sack gegangen sind“, erzählte der Lockenkopf schlussendlich mit einem Schulterzucken und erinnerte sich zurück. Es war wirklich einige Zeit her, ein Ereignis, das vor seinem offiziellen Beitritt zu Crimson Sphynx stattgefunden hatte. Tatsächlich waren ihm damals einige Besucher in der Lokalität auf die Nerven gegangen, der damals allerdings noch deutlich jüngere Falls hatte schnell eingesehen, dass er den Kontrahenten körperlich weit unterlegen war. Zum Glück hatte Lian noch nie in seinem Leben viel auf ehrlichen und offenen Kampf gegeben, weshalb ihm schnell die Idee gekommen war, einfach anderen Leuten die Prügelei zu überlassen. Ein genialer Schachzug, wie der 21-Jährige auch heute noch befand. „Es war amüsant zu sehen, wie leicht sich Leute täuschen lassen. Vielleicht haben sie auch einfach nur gesehen, was sie sehen wollten. Es war jedenfalls ein Kinderspiel, die Stimmung in der Kneipe ein bisschen aufzuheizen und sich im entscheidenden Augenblick zurückzuziehen, um den Dingen ihren Lauf zu lassen. Es war… ein ziemlich unterhaltsamer Abend, würde ich sagen.“ Lian schenkte seiner grünhaarigen Begleitung ein überhebliches Grinsen – gerade noch rechtzeitig, ehe die Gegenwart wieder die Aufmerksamkeit der Magier verlangte. Da waren die drei restlichen Diebe, die sie noch einfangen wollten! Der Falls wandte seinen Zauber erneut an und gab Jae einen Schubser in die Richtung – ob sie diese Aufgabe gut erledigen würde?
Lian hatte sich ein Versteck hinter einem der verwaisten Verkaufsstände gesucht und konnte nur flüchtig einen Blick in Richtung Jae werfen. Sie hatte offensichtlich ein Gespräch mit den anderen begonnen, aber natürlich konnte der Braunhaarige auf die Distanz kein Wort verstehen. Worüber genau sie wohl sprachen? Der Falls glaubte, eine deutliche Skepsis aus der Körperhaltung der anderen Diebe wahrzunehmen, was es nur umso spannender machte, zu beobachten, was Jae sich als nächstes ausdenken würde. Wie bereits erwähnt: Große Sorgen, dass diese Quest schiefgehen könnte, machte sich Lian nicht. Zum Einen, weil er seinen eigenen Fähigkeiten doch genug vertraute, um notfalls einschreiten zu können. Zum Anderen, weil… nunja, er die Aufträge der Gilde Crimson Sphynx meistens nicht sonderlich ernst nahm. Etwas, das dem jungen Mann bereits mehr als einmal in seinem Leben zum Vorwurf gemacht wurde. Da kommt doch Bewegung ins Spiel, dachte sich der Illusionist am Ende, als Jae – in der Gestalt von Elias – zurück in Richtung Stadt kam. Einer der anderen Diebe hatte sich angeschlossen, unklar, ob es sich dabei um Finnian oder Jack handelte. Egal, das wäre für die nächsten Schritte sowieso nicht mehr so wichtig. Je näher die beiden kamen, desto besser konnte Lian der Konversation wieder folgen. Geschickt huschte er von einem Versteck zum Nächsten, um unbemerkt näher an Jae und den Dieb heranzukommen. Lian hatte eigentlich vor, erst einzugreifen, wenn sie die Seitenstraße erreicht hatten… aber die Geschehnisse verlangten eine Planänderung. Der Dieb war drauf und dran, seine Stimme zu erheben und sehr laut auf Jae (bzw. Elias) einzuschreien… da änderte sich etwas. „Wa' passi' hier?“, nuschelte der Dieb und riss den Mund auf, streckte die Zunge heraus. Für Jae würde diese Zunge ganz normal aussehen, doch für ihren Gegenüber fühlte es sich an, als würde seine Zunge anschwellen. Er verlor die Fähigkeit, zu sprechen – und damit auch, lauter zu werden. Dann tauchte Lian urplötzlich hinter dem Dieb auf und verpasste ihm ohne Zögern einen Schlag an die Schläfe. Der Körper von Jack (oder Finnian...) klappte sofort in sich zusammen. „Na, jetzt erzähl mal, was du mit Amaya angestellt hast." Die grünen Seelenspiegel funkelten Jae amüsiert an, dann wurden die Gesichtszüge wieder ernster. "Nicht ganz nach Plan, aber du hast ihn weit genug geführt, dass die anderen uns nicht mehr im Blickfeld hatten.“ Der Falls ging vor seinem bewusstlosen Opfer in die Hocke, betrachtete ihn genauer und nickte. „Gut. Der wird so schnell nicht wieder zu Bewusstsein kommen. Lass uns dennoch einen Zahn zulegen.“ Nochmal ein prüfender Blick, eine kurze Konzentration des Mana und Lian verwandelte sich. Dort, wo eben noch der Falls gehockt hatte, hockte ein Zwinkern später ein Doppelgänger des bewusstlosen Diebes. Lian entschied sich einfach dafür, dass es sich um Jack handelte. Der Typ sah nach einem Jack aus. „Na? Habe ich irgendetwas bei der Verwandlung übersehen?“ Der Illusionist stand wieder auf und drehte sich zu Jae, die witzigerweise in ihrer Gestalt von Elias größer war als Lian in seiner Verwandlung. Die Verhältnisse hatten sich ein bisschen verschoben. „Wir gehen jetzt zurück und in dem Moment, in dem sie uns den Rücken zudrehen, übernimmst du Amaya und ich den anderen Typen. Kannst dir aussuchen, ob du es einfach hältst so wie ich mit dem Typen hier...“ dabei deutete Lian auf den Dieb, den er mit der Faust bewusstlos geschlagen hatte „...oder ein bisschen mit deinen Zaubern herumspielst. Hauptsache, es geht schnell. Alles klar?“ Er war gespannt, für welche Variante sich Jae entscheiden würde.
# 13 Die Frage der Grünhaarigen kam wohl nicht von ungefähr. Sie konnte sie bereits mit ihrem Wissen über die Magie ihres Kollegen denken, welch enormes Potenzial dahintersteckte, anderen eine auszuwischen. Es wunderte sie also kein Stück, dass Lian mit einer solchen Geschichte um die Ecke kam. Sie hatte sich vorab nur gefragt, welche Form sie genau haben würde. Der Falls nahm sich einen kurzen Augenblick, ehe er von einer Kneipenschlägerei erzählte, die er gezielt angestiftet hatte, nur um sich dann im richtigen Moment aus der Affäre zu ziehen. Schnell legte sich ein breites Grinsen auf lädierten Lippen der Untoten. Sie konnte sich bildlich vorstellen, wie sich dutzende Leute die Köppe einschlugen und sich Lian dabei hinter der nächsten Ecke eins ins Fäustchen lachte. So eine Story hatte sie sich gewünscht! “Sowas habe ich geahnt.“, lachte die Magierin also auf. “Ich denke deine Magie ist was das betrifft einfach gemein. Sie ist unscheinbar, man bemerkt sie in der Regel vermutlich nicht einmal.“ Andere Zauber sah man schnell als solche. Man erkannte das Wirken von Magie. Lians Kunst aber täuschte andere und das ohne als Magie aufzufallen, wenn er sich geschickt genug verhielt. “Ich mag sie. Großer Fan, not gonna lie!“, erklärte Jae, bevor es schließlich sehr plötzlich ernst wurde.
Zunächst schien alles nach Plan zu verlaufen, also nach dem, den Lian geschmiedet hatte. Jaes Idee, ihrem Gefährten die Tarnung der einzigen Diebin aus der Truppe zu verschaffen, sollte schieflaufen. Ärgerlich, aber da konnte man nichts dran machen. Es war aber nur ein kleines Ärgernis. Solange, bis der Kerl, den Jae stattdessen in die Zielstraße locken wollte, sich plötzlich querstellte. Er fing auf einmal an einen Aufstand zu machen und Jae wusste gar nicht, wie sie damit umgehen sollte. Scheinbar gab es vorab bereits gewisse Spannungen zwischen dem Kerl, den ihr Gegenüber dachte zu sehen und ihm selbst. Spannungen, die sich nun entladen sollten. Der Typ wollte grade richtig losschreien, obwohl der Auftrag der Gruppe doch war, möglichst unauffällig zu bleiben. Etwas, bei dem Lian dann versuchte zu helfen. Die Yihwa wusste nicht so recht, was genau geschah, aber die Rufe blieben dem Dieb gewissermaßen im Halse stecken. Sie schaute umso irritierter drein, als er ihr plötzlich seine Zunge entgegenstreckte. Abgelenkt von diesem Theater, bemerkte Jae nicht, wie ihr Kollege plötzlich hinter dem Dieb aufgetaucht war, um ihn mit einem gezielten Schlag auszuschalten. “Ich, äh-“, stammelte sie ihm entgegen, als er sich quasi verspätet in das Gespräch mit einschaltete. “Keine Ahnung!“ Woher sollte sie denn wissen, was sie mit der Frau angestellt hatte. Also was er mit der Frau angestellt hatte, bevor sie er wurde und- Jae schüttelte die Gedanken, in denen sie sich zu verrennen drohte, sogleich wieder ab. “Können wir sie ja gleich selbst fragen. Aber danke, Mann!“, scherzte sie dann zumindest teilweise. Lian aber hielt die Konzentration hoch und zwar nicht nur die, mit der er die Illusion seiner Gefährtin aufrechterhielt. Er legte den Fokus wieder auf die Mission, die es zu erledigen galt. Im Nu hatte er sich in den bewusstlosen Dieb verwandelt. “Hm, ne. Sieht gut aus. Also passend. Über Geschmäcker lässt sich schließlich streiten.“ Das war kein Werten des Aussehens, dieses Diebes! Das wollte Jae gleich klargestellt haben! “Den lassen wir einfach hier?“, fragte die Magierin noch etwas verwundert, aber ihr Kollege schien es tatsächlich eilig zu haben, also hinterfragte sie sein Vorhaben nicht länger. Gemeinsam kehrten die Zwei also zu der Truppe zurück, dessen Hälfte bereits ausgeschaltet war, ohne dass es jemand mitbekam. Man wartete bereits ungeduldig auf die Zwei. "Und? War es die Zeit wert?", fragte die Diebin die beiden Rückkehrer. Jae blickte kurz auf ihren verschleierten Gefährten, von dem eine Antwort vermutlich sinnvoller wäre. Sie selbst steckte daraufhin gespielt beleidigt die Hände in die Taschen und schaute beschämt in die andere Richtung. “Hahaha, dachte ich mir fast.“, lachte die junge Frau dann auf, noch bevor Lian die Chance hatte zu antworten. “Dann kommt. Wird Zeit.“ Mit diesen Worten, wandte sie den Sphinxen den Rücken zu, so wie auch ihr Gefährte, der sich ebenfalls in Bewegung setzte. Das war sie vermutlich, die Chance die Beiden zu überwältigen! Die Hand der Yihwa wanderte langsam zu einer kleinen Tasche an ihrem Oberschenkel, in der sie ihr Wurfmesser verstaut hatte. Nun wurde es ernst.
Über Geschmäcker ließ sich streiten? In seiner fremden Gestalt blickte Lian an sich herunter und die Mundwinkel hoben sich ein Stückchen an. Der Körper war umhüllt von luftiger Kleidung aus leichtem Leinen, wie es für Bewohnerinnen und Bewohner der Wüste üblich war. Der Farbton der Klamotten ging in der Umgebung unter – was von den eingeschleusten Dieben sicherlich ganz bewusst so ausgewählt worden war. Wie sollten sie unauffällig Aloe Town auskundschaften, wenn man die Kleidung bereits aus der Ferne strahlen sah und alle Köpfe sich zu ihnen umwandten? „Sag bloß, du hast etwas gegen erdige Töne auszusetzen?“ Er meinte die Frage natürlich nicht wirklich ernst und so wartete Lian keine Antwort von Jae ab, denn viel wichtiger war es, dass sie diesen Auftrag zu einem Ende brachten. Eine Hälfte der Diebestruppe hatten sie ausgeschaltet, die andere Hälfte wartete noch. Der 21-Jährige war zuversichtlich, dass sie schon sehr bald die Marke von 100% erreicht hätten, die Gauner abliefern und einem entspannten Feierabend entgegengehen konnten.
Gemeisam mit Jae kehrte Lian zu den zwei übrigen Komplizen vor die Stadttore zurück, denen man eine gewisse Ungeduld deutlich ansehen konnte. Amaya hatte die Arme verschränkt und tippte nervös mit dem Zeigefinger auf den Oberarm, ihr Kollege hielt eine Hand in die Hüfte gestemmt und stieß angestrengt die Luft aus, als Lian und Jae (oder vielmehr Jack und Elias) zurückkehrten. Ob es die Zeit wert gewesen wäre? Mit einem Seitenblick musterte der Falls seine Kollegin und zuckte dann mit den Schultern. Die fremde Stimme von Jack ertönte, als Lian aussprach: “Nicht wirklich. Aber ihr wisst ja, wie er ist.“ Reine Improvisation und eine möglichst vage Aussage, um keinen unnötigen Verdacht zu erzeugen. Amaya und Finnian gaben sich mit der Antwort zufrieden, vermutlich, weil sie wirklich nicht vielmehr Zeit verschwenden wollten und kehrten den Magiern den Rücken zu. Wieder ein Blickkontakt mit Jae, denn das war der Moment, auf den sie gewartet hatten. Zeit, das hier zu einem Ende zu bringen. „Bereit?“, flüsterte Lian in einer Lautstärke, dass nur die Grünhaarige es hören konnte… und legte dann einfach los.
“Was zum…“ Sowohl Amaya als auch Finnian blieben überrascht stehen und hoben die Arme schützend vor die Augen. Warum? Weil der Braunhaarige mal wieder auf eine seiner recht einfachen Illusionen zurückgriff – Feint Attack. Zuerst war es ein gleißendes Licht, das Amaya und Finnian das Augenlicht stahl. Dann würden sie von einem frontalen Angriff überrascht werden – ihre beiden Kollegen, die mit erhobenen Fäusten direkt auf sie zustürmten. Was die beiden Diebe nicht ahnten: Auch das war nur eine Illusion, denn Jae und Lian befanden sich immer noch hinter ihnen. Ab jetzt lief der Countdown von fünf Sekunden – wertvolle Sekunden, die auch Jae nutzen konnte, um ihren Kontrahenten auszuschalten, bevor diesem bewusst wurde, wie ihm geschah. Hoffentlich verstand sie es, auch ohne dass der Falls es ihr vorab erklärt hatte... Lian jedenfalls machte einen auffallend schnellen Satz nach vorne, während Finnian auf den scheinbaren Angriff reagierte. Er drehte sich zur Seite, um dem scheinbaren Frontalangriff auszuweichen, doch er rechnete nicht damit, dass der wahre Feind seitlich hinter ihm stand. Es war entsprechend ein Leichtes für Lian, den Arm von Finnian zu greifen, ihn herumzureißen und das Gesicht voran auf den Wüstenboden zu schleudern, sodass sich die heißen Sandkörner sicherlich schmerzhaft in die Haut des Jungen brannten. „Ihr seid Diebe, aber offensichtlich keine Kämpfer“, dachte der Braunhaarige laut und auch, wenn Finnian zuerst noch Gegenwehr zeigte, ebbte diese schon sehr bald ab. Der Kräfteunterschied war einfach zu deutlich. Lian warf einen Blick zur Seite zu Jae – in der Hoffnung, dass sie die Sekunden ebenso erfolgreich genutzt hatte. Erst jetzt ging ihm auf, dass ein wenig mehr Kommunikation über die Illusionen vielleicht hilfreich gewesen wäre...
Feint Attack TYP: Elementlose Magie ELEMENT: --- KLASSE: I ART: Support MANAVERBRAUCH: 15 MAX. REICHWEITE: 5 Meter SPEZIELLES: Ein Ziel VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 2 BESCHREIBUNG: Bei diesem Zauber hat das Opfer dieser Illusion das Gefühl, dass die Umgebung zunächst in gleißendes Licht gehüllt wird. Nach Abebben des Blendeffekts sieht dieser schließlich, wie er von einer tatsächlich anwesenden Person angegriffen wird, obwohl es sich hierbei lediglich um eine Illusion handelt. Der hierbei durchgeführte Angriff kann sich unterschiedlich äußern: Es kann sich um einen Nahkampfangriff handeln, sei es Schläge, Tritte oder der Hieb mit einer Waffe. Aber es kann sich auch um einen gewirkten Zauberspruch handeln. Da diese Illusion jedoch lediglich fünf Sekunden aufrecht erhalten werden kann, handelt es sich nur um eine Täuschung, die dem Anwender genug Zeit geben soll, seinen realen Angriff zu starten. Während diesen fünf Sekunden kann der Anwender nicht von dem Opfer gesehen werden.
# 14 Auch wenn Lian aus Spaß heraus sprach und keine Reaktion erwartete, so sollte Jae ihm diese dennoch geben. "Hey! Wie gesagt, über Geschmack lässt sich streiten. Sind einfach nicht meine Farben.", sprach sie, die Hände als Geste der Unschuld gehoben, während sie sich an seiner Seite in Bewegung setzte, um sich mit den anderen Dieben zu treffen. Als sie zu den anderen beiden zurückgekehrt waren, schöpften diese auch keinen Verdacht. Scheinbar hatten die beiden Sphinxen sich gut genug in ihre Rollen eingefunden, beziehungsweise ihr Handeln nahe genug an das der Originale angepasst. Wenn die Diebe doch etwas ahnten, dann verbargen sie das ausgesprochen gut. Jae nickte sachte, den Blickkontakt zu ihrem Gefährten aufrecht haltend, als dieser sie flüsternd nach ihrer Bereitschaft fragte. Es konnte also losgehen! Die (eigentlich) Grünhaarige wusste nicht, was Lian genau getan hatte. Alles was sie wusste war, dass er etwas tat. Das machte sie an der plötzlichen Reaktion der beiden Diebe aus, die ihre Hände vor dem Gesicht zusammenschlugen und dann hektische Bewegungen folgen ließen. Vermutlich hatten sie irgendetwas gesehen, was nicht da war. War ja auch egal was der Höherrangige Magier gemacht hatte. Wichtig war, dass Jae die Situation ausnutzte, ähnlich wie er es tat. Ihr wollte kein Zauber aus ihrem Repertoire einfallen, welcher ihre Gegnerin nicht unnötig verletzen würde. Besonders kräftig war sie aber auch nicht, ganz im Gegenteil. Jae musste sich auf das Überraschungsmoment verlassen und darauf hoffen, dass ihr das einen ausreichend großen Vorteil verschaffte. Die Yihwa spurtete kurz nach Lian nach vorne. Sie trat der Diebin in die Kniekehle, nahm ihren Schwung vom Laufen allerdings mit und drückte sich gleich gegen ihren Rücken, noch während Amaya in die Knie ging. Jae schaffte es so, sie ganz zu Boden zu drücken, auch wenn sie dabei nicht so viel Sand schluckte, wie ihr Kollege, der mit Lian vielleicht das schlechtere Los gezogen hatte. Die Untote war nicht grade schwer, aber ihr Gewicht reichte aus, die Diebin erst einmal an den Boden zu pinnen und vom direkten Wiederaufstehen abzuhalten. Damit sie aber auch gar nicht erst auf dumme Gedanken kam – ihre Hände waren ja frei, nachdem sie den Sturz damit abgefangen hatte – griff Jae in der Luft nach ihrem magischen Kunai, welches sie mit Hilfe von Minor Spacial Steal aus einer extra dafür an ihrem Bein befestigten Vorrichtung heraus, direkt in ihre Hand teleportierte. Sie drückte die Spitze der Waffe sachte in die Seite der Diebin, um ihr klar zu machen, dass sie sich nicht zu viel rühren sollte, wenn ihr ihr leibliches Wohl am Herzen hing. “Versuch erst gar nicht, dich zu befreien. Ihr habt verloren!“, stellte die Magierin vermutlich immer noch in der Stimme des Diebes klar. Dass es sich bei ihr aber nicht um diesen handelte, erkannte Amaya sofort. “Ihr seid nicht Jack und Elias“, knurrte sie, angestrengt durch die unangenehme Haltung und das zusätzlich auf ihrem Körper lastende Gewicht der Magierin. “Was habt ihr mit ihnen gemacht?“ Ob es aufrichtiges Interesse an ihrem Wohlbefinden war? Oder vielleicht doch eher Ärger darüber, dass man sie scheinbar erwischt hatte. “Wirst du gleich sehen, wenn es für euch ins Kittchen geht.“, antwortete Jae gehässig, wortwörtlich von oben herab, bevor ihr Blick zur Seite ging und den ihres Kollegen traf. Dieser hatte den anderen Dieb auch easy unter Kontrolle gebracht. Damit hatten sie ihre Aufgabe so gut wie erledigt. Sie mussten die Zwei nur aufsammeln, den Dritten im Bunde mitnehmen und diese wie ihren Freund nur noch abliefern. Im Endeffekt fast wie ein Spaziergang gewesen, diese Quest. Ein Spaziergang mit sehr viel warten und zwischendurch langweilen. Aber die Action machte die lahmeren Stellen der Quest dann doch wieder wett, also in den Augen Jaes.
Zauber:
Minor Spacial Steal TYP: Lost Magic ELEMENT: --- KLASSE: I ART: Support MANAVERBRAUCH: 15 MAX. REICHWEITE: 15 Meter SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 3, Geschicklichkeit Level 2 BESCHREIBUNG: Bei diesem Zauber kann der Anwender einen Gegenstand, der Maximal die Größe eines menschlichen Schädels hat, aus der Entfernung in seine Hand teleportieren. Es sind nur Gegenstände beeinflussbar, die der Magier auch sehen kann. Gegenstände, die gerade von einer Person berührt werden, können nur teleportiert werden, wenn die Willenskraft des Anwenders über der des Berührenden liegt.
Mastery:
Mastery I: Reichweite der Fähigkeit erhöht sich um 5m
Lian befürchtete das Schlimmste, als ihm aufging, dass es mal wieder mangelnde Kommunikation sein könnte, die seinen Plänen einen Strich durch die Rechnung machte. Geschwind huschte sein Blick hinüber zu Jae und er stieß erleichtert die angehaltene Luft aus. Jae hatte sofort reagiert und ihrer Rolle als Magierin alle Ehre gemacht. Die mangelnde Körperkraft machte die Grünhaarige durch ihre Geschicklichkeit wieder wett (etwas, das dem Falls übrigens sehr sympathisch war), denn sie destabilisierte Amaya zuerst durch einen gezielten Tritt in die Kniekehlen und warf die Gegnerin danach um. Zum Schluss war es die scharfe Klinge eines Kunais, die die letzte Gegenwehr von Amaya zum Erliegen brachte. Tja, damit hatten sie alle Diebe festgesetzt, oder? Lian schloss die Augen, atmete tief ein und wieder aus, ehe er den Illusionszauber auflöste, der das Äußere von Jae und ihm verändert hatte. Mit einem Ruck zog er Finnian zurück auf die Füße. „Bringen wir das Ganze hier zu einem Ende.“ Der Falls wollte bereits losgehen, da bemerkte er den stechenden Blick von Amaya. Die Augen der Gegnerin waren riesig und sie starrte unverwandt auf Lian, als wäre er eine Erscheinung. „Ihr seid von Crimson Sphynx!“ Worte, die mit einem sichtlich erschrockenen Unterton ausgesprochen wurden. Erkannte sie Lian etwa? Weil er zu den hochrangigen Magiern der Gilde zählte? Wie nervig. Der Braunhaarige hatte absolut kein Interesse daran, weiter auf die Feststellung einzugehen, weshalb er Finnian vor sich her zurück in Richtung Stadt schubste. Mit einer kurzen Kopfbewegung deutete er Jae an, es ihm mit Amaya gleichzutun.
Und somit neigte sich ein ziemlich langer Tag langsam dem Ende entgegen. War diese Quest aufregend gewesen? Gefährlich? War Lian an den Herausforderungen des Tages gewachsen? Nein, das konnte man nicht sagen. Das Einzige, das innerlich an dem jungen Mann nagte, war die Erkenntnis, dass er die Aufgabe mit Leichtigkeit hatte bewältigen können. Lian stellte sein eigenes Licht gerne unter den Scheffel und behauptete, kein sonderlich mächtiger Magier zu sein – allem voran, um keine unnötige Verantwortung übernehmen zu müssen. Doch er konnte nicht leugnen, dass ihm die Illusionen, die er am heutigen Tage eingesetzt hatte, mit ausgesprochener Leichtigkeit von der Hand gegangen waren. Auch der körperliche Kräfteunterschied zwischen ihm und den Gegnern war mehr als eindeutig gewesen. Der Auftrag war so leicht gewesen, dass sogar Lian an den Punkt kam, daran zu zweifeln, dass er die richtige Person für diese Form von Quests war. Sollte er nach mehr streben? Bewusst höherrangige Aufträge annehmen und sich insgesamt weiterentwickeln? Es wäre genau das, womit sein Onkel ihm bereits vor Wochen in den Ohren gelegen hatte - dass es an der Zeit wäre, dass Lian seine neue Rolle akzeptierte. Der Gedanke an Aram allein sorgte dafür, dass Lians Stolz und sein Dickkopf sich meldeten und abrupt blieb der Braunhaarige stehen. Er konnte noch nicht zurück zum Gildenpalast kehren, Lian brauchte gerade ein bisschen Zeit für sich, um seine Gedanken zu sortieren. Als Jae sich zu ihm herumdrehte, verschränkte der junge Mann also die Arme vor der Brust und deutete auf eine Seitenstraße, in die er gedachte, abzuzweigen. „Wir sind fertig, aber ich habe noch was zu erledigen. Du findest den Rückweg sicherlich auch allein.“ Der Falls stoppte kurz und betrachtete die jüngere Kollegin nochmals genauer. Das war also Jae Bora – nicht nur eine Magierin, sondern auch eine aufstrebende Künstlerin, wie Lian heute Morgen erfahren hatte. Zu Beginn der Quest war es das hübsche Äußere gewesen, das dem Falls sympathisch gewesen war, aber Lian musste zugeben, dass Jae es im Verlauf des Tages geschafft hatte, auch darüber hinaus einige Sympathiepunkte bei ihm zu sammeln. Die Mundwinkel des 20-Jährigen hoben sich zu einem leichten Lächeln an. „Kannst du in der Gilde Bescheid geben, dass die Quest erledigt ist? Vielleicht sitzt beim Questboard ja immer noch der Typ, der vorhin so überschwänglich über die berühmte Rapperin Jae Bora geschwärmt hat. Der wird sich sicherlich freuen, dich in Person zu treffen.“ Lian selbst konnte zwar nicht sonderlich viel mit der Musik der Grünhaarigen anfangen, aber dass sie sich darüber gefreut hatte, einen Fan in der Gilde zu haben, war unübersehbar gewesen. Eine Win-win-Situation also? „Naja, danke jedenfalls für die Zusammenarbeit. Und viel Erfolg dir noch – sowohl hinsichtlich der Musik- als auch der Magiersache.“ Der Illusionist hob die Hand, um sich zu verabschieden und drehte sich bereits nach rechts, um in die Seitenstraße abzuzweigen. Oder hatte Jae noch irgendetwas, was sie loswerden wollte?
# 15 Jae ahnte ja gar nicht, wie stylisch und cool ihre Aktion rübergekommen war. Hätte sie das mitbekommen, hätte sie sich definitiv noch ein wenig mehr in Szene gesetzt und mit vor Stolz geschwellter Brust damit angegeben. So aber war sie viel zu sehr darauf konzentriert, ihre Arbeit vernünftig zu machen und der Diebin keine Chance zur Flucht zu lassen. Im Nu war sie bewegungsunfähig gemacht und das Wurfmesser drohte ihr damit, nicht einmal zu viel zu zucken. Während Jae sich für all das Mühe geben musste, wirkte es bei ihrem Kollegen so lässig, fast beiläufig. Nicht nur der Blick der Untoten wanderte zu Lian. Auch die Diebin unter ihr schaute zur Seite, wenn auch weitaus giftiger. Sie erkannte den Magier, der sich im Laufe der Zeit aber vermutlich auch einen Namen gemacht, also einen gewissen Ruf erarbeitet hatte. Anhand seiner Person konnte die Dame ausmachen, dass es sich bei den Beiden um Magier der hiesigen Gilde handelte. “Tja, ihr wildert eben in der falschen Gegend.“, warf Jae ihr von oben zu. Ihr Kollege hingegen legte den Fokus darauf, diese Mission abzuschließen. Mit Leichtigkeit sammelte er seinen gefassten Dieb auf, was seinem Auftritt definitiv noch eine ordentliche Portion Coolness hinzufügte. Das war Jae in dieser Form definitiv nicht möglich. “Los, auf mit dir!“, zischte sie Amaya entgegen. Zwar leistete sie ihr dabei Hilfe, aber der Hauptteil der Kraft kam von der Diebin selbst. Glücklicherweise machten die Kriminellen keine Faxen mehr. Sie hatten sich ihre Niederlage scheinbar eingestanden und ließen sich ohne großen Widerstand abliefern. Die Quest war also erfolgreich beendet und es galt eigentlich nur noch zur Gilde zurückzukehren und Bericht zu erstatten. Lian aber schien plötzlich Wichtigeres erledigen zu müssen. Wie von der Tarantel gestochen, wollte er sich plötzlich auf den Weg machen. Seine Worte brachen unvorhergesehen die Stille, die bis dahin auf dem Rückweg herrschte. Dementsprechend unvorbereitet blieb Jae auch verdattert zurück. “Eh, ja, natürlich… ich…“ Ob sie den Rückweg fand? Natürlich tat sie das, das war ja eine Leichtigkeit. Erst recht, wenn man über einen magischen Orientierungssinn verfügte, aber das war nur eine Nebensache. Die Grünhaarige fragte sich einfach nur, was plötzlich in den Magier gefahren war. Eigentlich wartete sie nämlich noch auf einen passenden Moment, um noch etwas anzusprechen, was ihr auf dem Herzen lag. Die Magie, mit der er den Dieben und teilweise auch ihr den Kopf verdreht hatte, war nämlich wirklich faszinierend und Jae erhoffte sich von derartigen Fähigkeiten ein persönliches, großes Problem zu lösen. Sie fragte sich, ob er dazu bereit war ihr ein paar Kleinigkeiten beizubringen. So spontan wie er aber nun abdampfte, würde sich dieses Gespräch leider nicht ergeben. Noch nicht. Die Yihwa wusste ja nun von seinen Fähigkeiten und sie würde diesen sympathischen Schelm schon wiederfinden. Dann kam er ihr nicht so einfach davon! “Natürlich, mach ich…“, bestätigte Jae ihr neues Ziel, nun alleine Bericht zu erstatten. Dass irgendwo in der Gilde ein Kollege herumsaß, der ein riesiger Fan von ihr war, hatte sie zu diesem Zeitpunkt schon längst verdrängt. Die Erinnerung daran, zauberte den verdatterten Ausdruck weg und ihr stattdessen ein Schmunzeln auf die Lippen. “Jae-Z!“, korrigierte sie Lian, der bereits auf halbem Weg wohin auch immer war. “Danke!“, erwiderte die Magierin dann auf die Erfolgswünsche. “Dir auch!“, winkte sie ihm hinterher. “Bei was auch immer…“ Das Murmeln dürfte er dann vermutlich nicht mehr gehört haben. “Das war ja seltsam.“ Einen Moment lang schaute sie ihrem Kollegen noch hinterher, dann machte sich Jae auf den Rückweg zur Gilde. Dieser Kerl würde sie aber bald wiedersehen!
Durch die Maske konnte Lian das Lächeln von Jae zwar nicht auf deren Lippen erkennen, sehr wohl sah der junge Mann allerdings den Glanz, der sich in die violetten Seelenspiegel der Jüngeren legte. Eindeutig: Sie freute sich darauf, einen Fan ihrer Musik im Gildenpalast zu treffen. Der Ausdruck erinnerte den Falls sehr an ihr erstes Zusammentreffen am heutigen Morgen, obwohl zwischenzeitlich so Einiges geschehen war, wodurch sich die Magier zumindest etwas besser hatten kennenlernen können. Jetzt, wo Lian darüber nachdachte, war es schon interessant, die Gegensätze zwischen sich und der Grünhaarigen zu erkennen. Während sie offensichtlich daran arbeitete, in ihrer Branche eine Berühmtheit zu werden, wollte der Lockenkopf genau das bei sich selbst verhindern. Mehr gegen seinen eigenen Willen erkannten ihn heutzutage immer mehr Menschen auf der Straße als Magier von Crimson Sphynx und insbesondere in Aloe Town war er nicht mehr das unbeschriebene Blatt, das er einst gewesen und was er durchaus genossen hatte. Ob Jae – Pardon: Jae-Z – immer noch so begeistert von einer möglichen Berühmtheit wäre, wenn es soweit war? Das war etwas, das sich erst mit der Zeit zeigen würde. Und eine gewisse Portion Glück gehörte im Musikbusiness sicherlich auch dazu.
Lian verabschiedete sich mit einem letzten Nicken, ehe er in die Seitenstraße abbog und die Hände in den Hosentaschen versenkte. Obwohl Jae ihm durchaus sympathischer geworden war, war der Falls nun doch froh, wieder für sich zu sein. Nicht, weil es um die Grünhaarige persönlich ging, sondern allem voran, weil der Falls immer noch ein Einzelgänger war. Wenn seine Gedanken begannen zu kreisen, dann zog er sich zurück und musste diese für sich selbst ordnen, anstatt Gesellschaft zu suchen und darüber zu sprechen. Das funktionierte manchmal besser, manchmal schlechter. Lian hoffte, heute einen guten Tag erwischt zu haben. Ohne bewusst darüber nachgedacht zu haben, führten ihn seine Füße während all der Grübelei in die Randbezirke der Stadt. Es war ein Ort, den er zuletzt gemieden hatte, auch aus Sorge, seiner eigenen Familie dort zu begegnen oder Leuten, mit denen er früher persönlich zu tun gehabt hatte. Aber heute? Scheinbar war es das richtige Ziel für den Braunhaarigen, während er darüber nachdachte, ob er seiner neuen Rolle als hochrangiger Magier mehr gerecht werden sollte. Lian hätte stolz auf das sein können, was er inzwischen erreicht hatte: Er war den ärmlichen Verhältnissen seiner Herkunft entflohen. Doch während er einige Kinder beobachtete, die durch die Straßen liefen und allein die Kleidung – dreckig zu zerschlissen – ausreichend Auskunft darüber gaben, woher diese Kinder stammten, war ihm nicht gänzlich wohl bei der Sache. Lian wurde bewusst, wie weit er sich von seiner einstigen Herkunft abgegrenzt hatte und dass es unmöglich wäre, nochmal einen Schritt zurück zu gehen – ganz gleich, ob er es wollte oder nicht. Ein leises Seufzen entfloh den Lippen des 20-Jährigen, als die Kinder um eine Ecke verschwanden und er den Sichtkontakt dadurch verlor. Es wurde Lian zu dessen Leidwesen immer klarer: Es gab nur noch den Blick nach vorne, nicht zurück.
Die Oni zuckte nur mit den Schultern. Gefahr war für sie relativ. Es war Tiere, die konnten sie vermutlich besiegen. Aber keines hatte es bisher geschafft, also war so, wenn man sie fragte, die Gefahr, die in der Dunkelheit lauert. Zumindest dann, wenn sie Hunger hatte. Das Gefühl Angst war keines, dass ihr wirklich vertraut war. Warum sollte sie auch Angst haben? Wenn sie irgendwann gefressen wurde, war sie eben nicht gut genug gewesen, zu gewinnen. Aber davor musste sie ja keine Angst haben. Das nützte nichts. Wenn sie überleben wollte, musste sie einfach besser werden und sich durchkämpfen. Das Einzige, was ihr ansatzweise das Gefühl gab, waren diese Moralitäten der Menschen. Menschen taten Dinge, die sie nicht verstand. Sie achteten nicht darauf, nur zu nehmen, was sie benötigen. Sie zerstörten Dinge ohne Sinn. Es war nicht wirklich Angst, was das in ihr auslöste … aber einen Anflug von Ärger und Unruhe. Natürlich war auch Karma nicht gerade zärtlich; in den meisten Fällen zumindest. Immerhin hatte sie Alice den ihr nicht angebotenen Teil genommen. Aber den brauchte ihr Magen auch! Sie tat das nicht, um … wie war das Wort, dass die Menschen verwendeten? … böse zu sein. „Gefahren gibt es überall. Du musst einfach besser sein als die Gefahr und wenn nicht, dann warst du es eben nicht.“ Sie lächelte.
Sobald sie Alice auf die Beine gestellt hatte, was der wohl nicht ganz gefiel, machten sie sich auf den Weg. Karma warf der kleinen Frau einen Blick zu und nickte. „Ich sehe“, bestätigte sie, den Kopf schief gelegt. „Aber du könnest darauf achten, weniger schwer aufzutreten. Das ist für deinen Körper nicht gut und verscheucht die ganze Beute.“ So wie sie hinter ihr hertrottete würde sie beim Jagen nicht weit kommen. Und nachdem sie ihr gerade Essen weggefuttert hatte war es das mindeste was sie tun konnte, der anderen ein paar Tips zu geben. Kurz darauf war es aber Karma, die ihrer größten Nemesis gegenüberstand. Text. Buchstaben. Sie versuchte ein paar Worte zu entziffern, aber vor allem die langen waren zu schwer und alles in allem ergab es wenig Sinn. So reichte sie den Zettel an die Blauhaarige zurück, die sich damit viel einfacher tat und ihr den Inhalt berichtete. Erst dachte sie, diese Melanie Storm wäre verschwunden, aber wohl war diese ihr Auftragsgeber. Karma grinste. Junge Onis brachen auch gerne auf, um zu beweisen, dass sie stark und schlau genug waren, alleine zu überleben. Bei ihr hatte sich das Dank Lokesh etwas verschoben, aber es beruhigte die Oni vermutlich viel zu wenig, dass die Jugendliche verschwunden waren. Nichts destotrotz würden sie sich auf die Suche machen, um sicher zu gehen, dass die Kinder in Ordnung waren. „Alles klar. Dann auf!“ Sie rieb sich die Hände, bevor ihr einfiel, dass sie die andere vermutlich nicht mit auf die Dächer nehmen konnte – Karma bevorzugte Wege. Dort oben hatte sie einen guten Überblick und würden schnell zum Park kommen. „Kannst du klettern?“, fragte sie die andere dennoch. Im Notfall könnte sie diese einfach wieder hochhoben oder schmeißen. Das würde schon gehen! Alice hielt ihr etwas kleines hin und neugierig wie immer griff die Oni danach. Sie bemerkte den sarkastischen Unterton gar nicht sondern lächelte die andere nur an. „Danke!“ Damit biss sie zu. Das süße Essen war härter als erwartet, aber ihre Zähne machten schnellen Prozess damit und sie schleckte sich mit der schwarzen Zunge die Lippen, sobald sie die Zuckersplitter geschluckt hatte.
Die beiden verließen das Gebäude und die heiße Luft schloss sich wie ein Sarg um sie. Karma hatte kein Problem mit der Sonne und Hitze, aber sie vermisste den Geruch von Wäldern dennoch. „Ich habe einen Puma verfolgt und bin in der Nähe eines Dorfes gelandet. Dort hat mich Lian gefunden und mitgenommen.“ Besser gesagt. Er hatte versuchte mit ihr Verstecken zu spielen und sich im Zug versteckt. Karma hatte sich also am Zugdach festgeklammert und war dann hier gestrandet. „Lian hat mich dann zu Charon gebracht und der hat mich hier angemeldet.“ Sie zuckte die Schultern. „Seitdem bin ich hier und lernte über euch Menschen. Aber ich komme eigentlich von den Wäldern im Süden.“ Die Oni hielt vor einem hohen Gebäude mit Balkonen an. „Kommst du da hinauf oder willst du Huckepack?“, fragte sie die andere.
> Amira < B-Rang Quest: Neue Lämmchen für die Herde
Die Aussage von Karma entlockte ihr ein Lächeln. Auch wenn Karma vermutlich nciht das düstere Weltbild teilte, was sie selbst hatte, konnte sie deren Aussage voll und ganz unterstützen. Sogar eine liebevolle Interaktion kann eine Gefahr bergen und wer sich dessen bewusst war, hatte schon halb gewonnen. Jedoch war sie nicht angstfrei so wie die Oni. Doch das spielte ja aktuell zum Glück keine weitere Rolle. Nachdem sie also au ihrer faulen Sitz hochgehoben auf aufgestellt wurde trottete sie Karma nach und seufzte als diese sie maßregelte. War sie etwa ihre Mutter? Ein bitterer Gedanke und sie seuftze dramatisch. ”Also solange ich hier im Gildengebäude keinen als meine Beute ansehe, geht es doch in Ordnung” sagte sie nur und richtete dennoch ihren Körper etwas auf. Etwas Bewegung half ihr immer über ihre Müdigkeit hinwegzukommen. Als der Auftrag, den sie zufällig ausgewählt hatte, nachdem sie Karma erklärt hatte, worum es ging als gut befunden wurde, sorgte dafür, dass beide das Gildengebäude verließen. Sie streckte sich leicht und hob die Arme über den Kopf, bevor sie ein Lolli rauskramte. ”Ja natürlich kann ich das. Aber ich glaube, unsere Kletterfähigkeiten werden bei dem Auftrag vermutlich nicht gebraucht” antwortete sie also, sichtlich verwirrt. Stattdessen hielt sie Karma also einen Lolli hin, dieser wurde ein kleine Zuckersplitter geschreddert und sie hob eine Augenbraue ”Die werden eigentlich gelutscht, einen Lolli zerbeißen hab ich noch niemanden sehen” sie lachte kurz und zeigte Karma das ihrer noch intakt war. Man wollte wohl nicht mit Karmas Zähnen Bekanntschaft machen, das würde sie sich merken. Bevor sie ihren Lolli wieder in den Mund steckte und Karmas Ausführungen lauschte. ”Typisch Chai-Chai” murmelte sie und fuhr sich durch den Pony. Sie rollte die Augen. Vermutlich hat er sie für hübsch gehalten oder…ach was weiss ich…spannend, wo sie doch so chaotisch wirkt dachte sie bei sich. ”Ach, manche Dinge von uns Menschen sollte man sich gar nicht erst angewöhnen, nur so als Tipp” sagte sie und sah dann das Gebäude hinaus vor dem Karma anhielt. Kannst du klettern… ja das hatte sie ja eben gefragt und Amira grinste nur. ”Ich komm da rauf, du auch?” fragte sie also frech zurück und nahm etwas Anlauf.
Sie war in Seven oft, nach einem der vielen Rebellenkämpfe übers Dach geflohen. Es war eines der sichersten Wege, nicht doch noch in die Hände von Soldaten zu laufen, die einen abführen wollten. Hier hatte sie jedoch lange kein Gebäude mehr erklommen. Doch nachdem sie Anlauf genommen hatte und anfing an die Wand des Gebäudes zu springen, kam alles wieder. Sie suchte nach Lücken im Gestein, hervorstehende Steine, Bretter oder Fenster, alles woran man sich festhalten konnte. Die Oni würde nun auch sehen, dass sie gar nicht so ungeschickt war, denn sie bewegte sich fast katzenartig die Wand hoch. Die Blauhaarige spürte das leichte Adrenalin, als sie höher stieg und ein Absturz wirkliche Verletzungen mit sich bringen konnte. Sie erreichte ein Rohr und packte es mit beiden Händen. ”Verrätst du mir auch wieso wir das hier gerade machen? ” fragte sie dann endlich. Sie hatte es anfangs nicht hinterfragt, weil sie einerseits beweisen wollte, dass sie das hier konnte, andererseits weil es witzig, und unkonventionell war. Als sie auf dem Dach ankam und sich hochzog, stellte sie sich hin und wischte sich die Schweißperlen von der Stirn. Sie sah vom Dach hinab und nahm die Aussicht in sich auf. Sie sah zum Gildengebäude, ein Ort, von dem sie nie dachte, dass sie so lange dableiben würde, wie sie es jetzt tat. Sie hatte so viele Chaoten schon kennengelernt, die ihr fast das Gefühl gaben, dass sie vielleicht doch einen Platz hier in der Gilde hatte. Um den Gedanken zu verdrängen, drehte sie sich zu Karma um ”Machst du das öfters?” fragte sie also und suchte die Richtung zum Park mit ihrem Blick, aus dieser für sie ungewöhnlichen Perspektive.
Dass die andere Karmas Tipps als Maßregelung empfand, darauf kam die Oni nicht einmal. Diese nickte nur. „Außer es verirrt sich ein Vogel herein oder du trainierst mit den anderen.“ Sie lauerte auch mal Gildenmitglieder auf, um nicht aus der Übung zu kommen. Angreifen tat sie diese natürlich nicht. Nicht ohne eine davor ausgesprochene Herausforderung zumindest. So lächelte Karma aber nur, als Alice sich aufrichtete. Die Oni klopfte ihr bemüht sanft auf den Rücken, um sie nicht wieder nach vor zu kippen. Die beiden fanden so ihren Weg zum Questboard und wählte einen Auftrag. Besser gesagt, Alice wählte ihn aus, während Karma das Lesen schnell wieder aufgab. Diese beschäftigte sich dafür mit dem kleinen Ding, was ihr gereicht wurde. Es ihrer Begleiterin nachmachend verschwand der Lolli in ihrem Mund. Süße explodierte in ihrem Mund. Nicht so gut wie Kuchen, aber dennoch! Begeistert zerbiss sie den Lolli und schluckte die Teile mitsamt dem Stängel hinunter. Den würde ihr Magen schon zerkleinern! Alice hatte derweil bestätigt, dass auch sie klettern konnte und nachdem ihr Mund wieder leer war, nicht, dass sie andernfalls den Mund gehalten hätte, sagte Karma grinsend: „Perfekt!“ Sie liebte Klettern. Mehr als Jagen. Einer der Gründe, dass sie ihre Beute nicht immer direkt angriff sondern verfolgte war, wie sehr sie es mochte, ungesehen im Wald zu sein. Oder hier in der Stadt, wo sie sehr herausstach, mehr oder minder ungesehen auf den Dächern sich zu bewegen. Als Alice ihr dann ihren Lolli zeigte, der noch ganz war, runzelte sie aber nur verwirrt die Stirn. „Warum zerbeißt man sie nicht? Das ist Essen. Wenn du den nur im Mund hast, wird dein Bauch nicht voller.“ Doch machte weiter mit ihrem … Schmecken, während Karma von Charon und Lian erzählte. Ihre Verwirrung vertiefte sich. Bisher hatte sie die Dinge, die Charon ihr erzählte, einfach als Tatsache angenommen … nachdem sie ihn mehrfach mit Warum-Fragen gelöchert hatte. Nicht aber, weil sie ihm nicht glaubte, sondern weil sie die Welt einfach verstehen wollte. „Wie was zum Beispiel?“, fragte sie also nach. Sie tat definitiv nicht alles wie die Menschen. Deren Welt war komplex und seltsam, aber wissen wollte sie trotzdem, warum sie taten, was sie taten.
Die beiden verließen das Gebäude und Karma ging im nächsten vorbei, dass nur eine kahle Mauer war und zu dem mit Balkonen. Da sollte auch Alice hinaufkommen. Die Oni lachte zufrieden bei der Bestätigung und nickte, bevor sie ebenfalls loslief. Ihre Begleitung hangelte sich in Risse, Bretter, und Rohren hinauf. Die Oni ihrerseits sprang das erste Stück auf den zweiten Balkon hinauf, landete in der Hocke auf dem Geländer, sprang wieder, und arbeitete sich so hinauf. Sie könnte zwar auch den Weg die Wand entlang nehmen, aber wenn sie noch Balkone hatte, wie Äste an Bäumen, dann ging das so schneller. Worauf Karma dabei nicht achtete, was Alice aber sehen konnte, als sie hoch und höher hüpfte, waren die Beine der Weißhaarigen, die zu denen eines Frosches geworden waren, bis sie oben ankam und ihre Füße wieder normal wurden. Alice kam auch oben an und Karma wandte den Blick von der Stadt unter ihr ab und richtete die gelben Augen auf die andere. „Das war gut!“ Sie grinste und nickte in Richtung Park. Von hier oben kannte sie sich deutlich besser aus. „Jetzt gehen wir zum Park“, meinte sie also als wäre das offensichtlich und spazierte über das Dach. „Wenn du nicht weiterkommst, sag Bescheid!“ Damit joggte sie los und sprang die knappen zwei Meter zum nächsten Dach, etwa einen Meter höher. „Es ist leerer, hier oben. Da läuft mir keiner im Weg herum und ich habe eine bessere Aussicht“, antwortete sie, als sie auf dem anderen Dach gelandet war und auf Alice wartete, um sich mit ihr gemeinsam zum Park vorzuarbeiten, bis sie vor einer größeren Lücke von knappen sechs Metern standen und sie der anderen einen Blick zuwarf. „Entweder wir gehen runter oder wenn du nicht rüber kommst, dann ab auf meinen Rücken.“
High Jump: Frog Soul TYP: Elementlose Magie ELEMENT: --- KLASSE: I ART: Support MANAVERBRAUCH: 20 pro 3 Minuten MAX. REICHWEITE: Selbst SPEZIELLES: Partial Take Over VORAUSSETZUNGEN: Manaregeneration Level 3, Geschicklichkeit Level 2 BESCHREIBUNG: Der Anwender verwandelt seine Beine in die eines Frosches und erhöht so seine Sprungkraft drastisch. Bei jedem Sprung ist der Magier nun in der Lage bis zu 6 Meter hoch zu springen und das ganz ohne Anlauf.
> Amira < B-Rang Quest: Neue Lämmchen für die Herde
Amira fand die Vorstellung amüsant, das die große Rote jeden Vogel der sich ins Gildengebäude verirrte jagen würde. Wie so eine Katze. Schnell fanden die beiden sich am Quetbrett wieder und während Amira hier wie die gebildetere rüberkam, was sie nicht oft hatte, war Karma mehr damit beschäftigt den Lolli in kleiner süße Splitter zu zerbeißen. Amira die mit klettern durchaus bewandert war versuchte dann Karma zu erklären das man einen Lolli so nicht verzehrte, vor allem weil sie den Stängel mit geschluckt hatte, was die Oni aber nicht zu verstehen schien. ”Der ist auch nicht zum Satt machen, das ist eine Süßigkeit, die sind einfach…lecker. Und so hast du mehr davon.” Außerdem war es schlecht für die Zähne, die zu zerbeißen, aber es wäre nicht Amiras Stil das mit zu erwähnen. Als Karma dann auf ihren Tipp nachfragte, überlegte die Blauhaarige kurz, wie sie das gut und leicht verständlich erklären konnte. Es hatte viel mit ihrem eigenen Weltbild zu tun und sie seufzte leicht. ”Zum Beispiel, es gibt Menschen, die Dinge sagen, die sie aber nicht so meinen, wie sie sie sagen. Wenn man denen einfach glaubt, kann das früher oder später dazu führen, dass man in einer gefährlichen Situation landet. Es ist vergleichbar mit… stell dir vor, du erwartest, dass etwas süß schmeckt, aber dann ist es ganz plötzlich sauer.” begann sie vorsichtig und wartete erstmal wie Karma reagieren würde, bevor sie das weiter ausführen würde.
Als sie das Gebäude hinaufkletterte, hüpfte Karma von Balkon zu Balkon. Sie sprang wie ein Frosch im wahrsten Sinne des Wortes, denn ihre Beine waren grün und gliederig geworden. Was Amira ein kurzen erstaunten Blick abverlangte, bevor sie sich selbst komplett hinaushievte. ”Naja, ich würde das, was du getan hast, jetzt zwar nicht klettern nennen, sondern springen…aber ja, das war gut” meinte sie und genoss den Wind, der ihr hie rum die Nase wehte. Es ging also über die Dächer zum Park, okay, das war etwas Neues. Als Karma meinte, sie solle Bescheid sagen, wenn sie nicht weiterkam, solle sie Bescheid sagen, schnaubte Amira. ”Für wen hältst du mich, ich komme schon klar” stellte sie klar. Sie würde sich sicher nicht vor der Oni die Blöße geben. So folgte sie der Oni und als sie den ersten Sprung zum nächsten Dach überwand, rauschte eine Welle Adrenalin durch ihre Adern. Es versetzte sie in ihre Zeit in Seven zurück, wo die Dächer ein guter Weg zum Entkommen gewesen waren. Einen tiefen Atemzug nehmend nickte sie Karma nur zu. Ungewöhnlich war sie ja, aber dieser leichte Rausch war genau, was Amira gebraucht hatte, um wach zu werden. Als Karma vor einer großen Lücke innehielt und Amira nach unten sah, rauschte das Blut in ihre Ohren. ”Oh nein Karma, wir - ich und du - wir werden da rüberspringen und wie wir das werden!” sie leckte sich die Lippen als sich eine leise Angst mit in das Adrenalin mischte.
Sie machte ein paar Schritte rückwärts, um Anlauf zu nehmen, ehe sie ihre beiden Waffen aus ihrem Gürtel nahm und sie grinsend anblickte. ”Du kannst ja gerne wieder wie ein Frosch hüpfen, doch ich habe eine andere Methode” und dann lief sie los. Immer schneller und schneller und als ihr Fuß sich von der leicht erhöhten Dachkante abdrückte, fühlte sie sich einen Moment wie im freien Flug. Sie konnte keine 6 Meter überwinden, doch ungefähr 2 schaffte sie ganz gut, bevor sie merkte, wie die Gravitation begann sie runterzuziehen. Eine Sekunde ließ sie die Angst ihren Körper erfüllen, bevor sie ihre Pistolen so positionierte, dass die Explosionen, die aus ihnen, kamen sie, nach oben und vorne schießen würden. Der Schub hob sie leicht an und katapultierte sie nach vorne. Die Kannte kam näher und doch merkte sie wie sie sank. Die Pistolen mit einem Schwung nach vorne geworfen und landeten auf dem Dach, während Amira nur die Hände ausstreckte nach der Kante. Anstatt noch eine Explosion zu nutzen. Sie landete an der Kante und es zog in ihren Händen, als sie sich festklammerte und Schmerz durch ihren Körper zog. Der Aufprall war etwas heftiger gewesen, doch sie fühlte sich äußerst lebendig. ”Das. war. ja. so. geil!” rief sie voller Adrenalin. Und als sie die Füße an die Wand stützte, um sich hochdrücken, griff sie an das Rohr, das eine Art Regenrinne bildete und sie sich hochziehen wollte, gab das Rohr nach. Sodas sie den Halt mit der Hand verlor und sich mit einer Hand festklammerte. ”Oh verdammt, hast du mal eine Hand für mich Karma?” fragte Amira, die die Hand nach Karma ausstrecken würde. Sie würde jetzt ungern noch wirklich abstürzen, doch sie hatte ja unbedingt keine zweite Explosion auslösen wollen, nur für den Rausch.
Burst Dash TYP: Lost Magic ELEMENT: Feuer KLASSE: II ART: Support MANAVERBRAUCH: 40 MAX. REICHWEITE: Beim Anwender SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 5, Geschicklichkeit Level 4 BESCHREIBUNG: Der Anwender erzeugt eine kleine Explosion in seiner Hand, die dafür sorgt, dass er um drei Meter entgegen der Zielrichtung geschleudert wird. Die Schnelligkeit dieses Schubs entspricht der Willenskraft des Anwenders bis maximal Level 6. Man kann so zum Beispiel ein bisschen Strecke gut machen oder im Sprint schnell die Richtung ändern.
Karma sah die andere nur verwirrt an. Warum Essen, wenn es nicht satt machte? Es war lecker … aber …: „Dann kauft man sich einfach mehr.“ In der Natur ging das natürlich nicht so einfach, aber das war ja einer der Vorteile im Leben der Menschen. Es gab alles im Überfluss. Hier war in den Märkten immer Frühling, alles blühend und leuchtend. Hätte sie den Lolli im Wald gehabt … sie hätte ihn auch dort binnen Sekunden zerbissen und geschluckt, wenn es nicht gerade eine Situation gab, die das Gegenteil ermöglichte und sie sanfter darauf herumkaute. Karma hatte aber das Gefühl, dass auch das der Lolli nicht lange ausgehalten hätte. Ihr Blick fiel auf den, den Alice noch immer im Mund hatte. Sie könnte sich ja diesen-
Zum Glück für die andere kam Karma aber nicht dazu, sie zu einem Kampf um den Schlecker aufzufordern. Dieser gelang es hingegen, die große Oni mit ihren Worten von dem Nicht-Essen-Essen abzulenken, indem sie über Menschen zu reden begann. In den meisten Fällen war es Charon, der ihr Dinge erklärte, aber sie saugte wie ein Schwamm jedes bisschen Wissen auf, dass sie erzählt bekam. Es war nicht ganz einfach für sie, der anderen zu folgen. „Warum sollte jemand nicht sagen, was er meint?“ Karma kannte das Wort lügen nicht. Es machte für sie keinen Sinn und sie hatte es nie gebracht. Das machte sie für Menschen und ihre Worte und Geschichten natürlich ziemlich anfällig, da sie zwar hinterfragte um etwas zu verstehen, es aber nie als Lüge sah, was ihr erzählt wurde. Sie schüttelte den Kopf. „Es ist eine Täuschung? Ich kenne es, mich zu täuschen. Oder Tiere, die ihre Jäger oder Beute täuschen …“ Sie versuchte, was sie hörte, in Einklang mit ihrer Welt zu bringen. So gesehen täuschte auch sie ihre Umgebung, wenn sie still wartete, bis der Wald ihre Anwesenheit vergaß, obwohl sie noch da war. Sie grinste. So machte es deutlich mehr Sinn. „Dann muss man eben aufmerksam sein!“
Alice kletterte hoch und Karma sprang von Balkon zu Balkon, bis sie oben war. Die Schultern zuckend drehte sie sich zu der Kleineren um. „Es geht schneller so bei diesem Haus.“ Wie sie etwas erreichte, war für die Oni nicht so wichtig. Ebenso, dass sie ihre Magie verwendet hatte. Diese war einfach ein Teil von ihr, so instinktiv, dass sie es die halbe Zeit nicht einmal bemerkte, wenn sie diese als Unterstützung verwendete. Alice meinte, sie würde zurechtkommen und Karma ließ das Thema damit los. Sie folgte der Karte in ihrem Kopf und gewissen Punkten, auffälligen Dächern, die sie sich gemerkt hatte und als Orientierungspunkte verwendete. Von Dach zu Dach führte ihr Weg sie weiter auf den Park zu. Alice hielt gut mit für ihre kurzen Beine und Arme und die Sonne brannte auf Karmas Kopf nieder. Das Einzige, was die Dächer ihr nicht boten, war Geäst. Immerhin ermöglichte ihr das, sich deutlich freier zu bewegen. Wenig später konnte sie die Grünfläche sehen, doch ihr Weg wurde von einer breiten Häuserlücke gestoppt. Einer Straße, wenn man nach Definition ging, aber darauf achtete Karma nicht. Für sie hier oben war es einfach nur ein Spalt, den sie überwinden mussten oder hinabklettern. Alice schien ein Freund der ersten Möglichkeit und Karma klopfte ihr auf die Schulter, bevor sie losrannte und sprang. Anstatt ihre Beine zu verwandeln, was sie nur hoch, aber nicht zwingend weit genug bringen würde, änderten sich ihre Arme und rote Haut spann sich zwischen diesen und ihrem Körper. Sie segelte über den Abgrund und landete auf der anderen Seite. Eine Explosion war neben ihr erklungen, doch als sie sich umdrehte … Nein. Alice war nicht mehr da. Karma trat zurück zur Kante und sah hinab, nur um in das Gesicht der Magierin zu blicken, die an der Kante hing. Sie lachte beim Ausruf der anderen und ging in die Knie, um ihr die Hand hinzustrecken und sie hochzuziehen. Die Flughäute blieben, auch wenn sie das mehr Fokus kostete. Aber sie würde sie bald wieder brauchen und es war eine gute Trainingsmöglichkeit, mit ihrem Kopf zu zaubern. „Dann los, wir sind gleich da!“ Sie lief weiter, das nächste Dach war nur einen Meter höher als dieses und der Abstand kaum vorhanden. Karma balancierte an den schrägen Schindeln entlang, bis sie zum Ende des Daches kam, wo unter ihnen der Park wartete. Sie grinste und winkte Alice zu. „Ich seh dich unten!“ Damit sprang sie vom Dach, die Arme ausgestreckt. Es waren vielleicht zwei Minuten gewesen, die sich die Flughäute gehalten hatte, aber es war anstrengender gewesen wie die ganze Kletterei bisher. Aber sie hatten gehalten! Als jetzt die Luft sich darin fing und ihren Absturz stoppte, wurde es einfacher, eine Notwendigkeit, auf die sie sich nicht länger konzentrieren musste. Karma drehte einen halben Kreis, um nicht gegen Bäume zu krachen und bekam die Blicke kaum mit, als sie unten auf der Straße landete und nach oben sah.
Float down: Flying Squirrel Soul TYP: Elementlose Magie ELEMENT: --- KLASSE: II ART: Support MANAVERBRAUCH: 50 pro 3 Minuten MAX. REICHWEITE: Selbst SPEZIELLES: Partial Take Over VORAUSSETZUNGEN: Manaregeneration Level 4, Geschicklichkeit Level 3 BESCHREIBUNG: Der Anwender transformiert seine Arme zu denen eines Flughörnchens, wodurch seine Haut zwischen Arme und Körper entsteht. Springt er nun hinab, so gleitet er damit. Hochfliegen ist damit nicht möglich.
> Amira < B-Rang Quest: Neue Lämmchen für die Herde
Mit Karma zu diskutieren war wohl wenig zielführend, sie schien die Dineg auf ihre ganz eigene Weise zu sehen. Eigentlich etwas was Amira respektieren konnte. Jedoch kam es ganz darauf an bis wohin sich diese Eigenarten hingezogen. Ihr konnte es am Ende egal sien ob sie den Lolli zerbiss oder genoss. Das sie soviel Süßkram aß, war auch erst seit dem Karneval so, wo sie genau jenes für sich entdeckt hatte. Die Süße gab für einen Moment einen kleinen Schub und auch wenn es vermutlich nur Einbildung war, fühlte sie sich damit meist ein wenig besser. Das Karma ihr beinahe den lolli klauen wollte, merkte sie nicht, auch wenn sie die Blicke durchaus bemerkte. Doch sie konzentrierte sich mehr auf die Frage von Karma, die ihre befürchtungen bestätigte. Karma verstand entweder nicht was Lügen war, oder sie war so gutmütig das sie nicht daran glaubte das jemand das tun würde. ”Weil die Welt so ist und manche die Kontrolle behalten wollen. Wenn du dich durch die Warheit angreifbar machst kann eine Lüge dafür sorgen das du zumindest weniger angreifbar wirkst. Im Grunde ist es wie ein Spiel, nicht jede Auseinandersetzung kann man mit bloßer Körperstärke gewinnen, das wirst du aber irgendwann schon von selbst merken. ” Amira hatte jetzt keinen Nerv der Riesin zu erklären, dass die Welt eben unfair und grausam war. Als Karma jedoch selbst auch eine Antwort für sich fand und das Lügen mit täuschen verglich, nickte die Blauhaarige. ”Täuschen trifft es ziemlich gut.” sagte sie nur und sie lachte auf als Karma sagte das man da eben aufmerksam sein musste. “Ich meine…ja wenn du lernst Lügen anderer zu erkennen, kannst du das zu deinem Vorteil nutzen oder dich nciht austricksen lassen. Dann hast du das ja doch verstanden” Amira nickte versöhnlich. Auch wenn Karma das ganze zu einfach darstellte, war der Kern der Aussage richtig. Vielleicht unterschätzte sie die Oni ja auch etwas.
Als sie zusammen das Haus bekletterten und sie ihre Magienutzung damit begründete, dass es praktischer so war sagte sie nicht weiter dazu. Die Aussage war faktisch richtig und, wenn Amira sowas könnte würde sie es wohl auch nutzen. Außerdem erweckte dieses Klettern und Springen in ihr eine Art Rausch. Den sie so lange nicht mehr gefühlt hatte. Während sie von Haus zu Haus sprang, bekam ihr Gesicht eine leichte rötliche Farbe und Amira spürte, wie erbarmungslos die Sonne auf ihrem Haar brannte. Doch es störte sie alles nicht. Denn sie fühlte sich frei. Dass jeder Sprung von Dach zu Dach auch einen erbarmungslosen Absturz bedeuten konnte, ließ das Adrenalin in ihr hochschießen. Mehr noch als Karma vor einen großen Vorsprung innehielt. Amira ließ sich bestimmt nicht helfen, wie sähe das denn, aus, wenn sie sich nun tragen ließ. Nein, dieser Sprung würde ihr gehören. Und das tat er auch wenn sie am Ende darauf angewiesen war sich zumindest von Karma die Hand reichen zu lassen. Wie ein Vogel war sie über die Lücke geglitten, wie sie mit einem kurzen Seitenblick hatte feststellen dürfen. Mit einem keuchen kam Amira also sicher auf der anderen Dachseite an. Sie wischte sich den Pony aus dem Gesicht also Karma bereits weiterlief und sie versuchte Schritt zu halten. Sie musste sich ganz schön anstrengen Schritt zu halten und es kam ihr gelegen das Karma am Rand balancierte und dann auch schließlich innehielt. Der Park war zu sehen, nur einige Schritte entfernt und unter ihnen. Amira beobachtete fasziniert wie Karma nach unten segelte, da sie die Flughäute zwischen den Armen immernoch hatte. Wie ein Fallschirm segelte sie herunter und Amira schnaubte. Man, das wäre sicher geil gewesen sich da einfach an Karma dranzuhängen. Naja, würde sie sich für ein anderesmal aufheben müssen.
Amira suchte einen Abstiegsmöglichkeit. Also lief sie etwas weiter und sah am nächsten Haus eine ausgespannte makise, die dem Balkon etwas Schatten bieten sollte. Perfekt. Sie schwang sich mit einem Sprung über den Rand und hangelte sich ein paar Schritte herunter, bis eine Lücke kam wo e sncihtmehr wirklich viel zum festhalten gab. Also schwang sie sich zru Seite und stieß sich mit den beinen ab um sich genau über die Makise zu befördern. Und dann fiel sie. Mitten auf die Makise die knarrte als Amira weich in sie reinfiel, wie in ein aufgespanntes Netz. Sie merkte wie die Makise weiter klirrte und sie rollte etwas nach vorne um vom Balkon zu springen. Aus dme ersten Stpck wäre doch nciht so shclimm, das konnte abrollen. ”Achtung da unten ich komme” Und genau als sie sich abdrückte gab die Makise nach und fiel auf dem Balkon zusammen, während Amira dem Bodne näherkam und sich abrollen versuchte. Das klappte auch ganz gut, auch wenn ihr Arm und die Schulter etwas aufrissen und der dumpfen Aufprall in ihren Ohren klingelte. Sie blieb einen Moment liegen und stieß einen begeisterten Schrei aus. ”Wuhuu! Geil!” Sie wartete bis ihr Atem sich etwas beurhigter und wedelte auch immer mit den Händne sobald Karma näher kam. Sie würde sich nciht wieder aufheben lassen. Also stand sie nach ein paar Minuten lieber selber auf. Ihre Oberarme brannten und waren aufgeschürft. Ihre Beine fühlten sich schwer an, aber sie fühlte sich auch lebendig. Das sie eine makise zerstört hatte ihn ignorierte sie als sie sich endlich aufrappelte und mit Karma den Park betrat. ”Ahhh… so gut dich getroffen zu haben. Jetzt bin ich richtig wach und ahh…” sie streckte die schmerzenden Arme über den Kopf. ”Lass uns diese Melanie finden” sagte sie nun deutlich besser drauf als noch im Speisesaal. Sie folgte dem Pfad zum offenen Platz des Parks, wo Melanie Storm wohl jeden Tag war. Sie sah ein paar Jugendliche um eine Frau mittleren Alters stehen, ihr besorgter Gesichtsausdruck und die dunklen Haare, wirken passend. ”Karma schau” sie nickte in die Richtung der Frau ”Ich glaub das muss sie sein. Lass sie nach den verschwundenen Jugendlichen fragen. Wie ist das eigentlich bei euch Oni, also wenn bei euch Kinder oder Jugendliche verschwinden? ” fragte sie, schien doch die Kultur von Karma ihr eine ganz Fremde zu sein. War es doch bei Menschen auch ganz unterschiedlich. Ihre Mutter hätte vermutlich nur den Verlust eines Forschungsobjektes betrauert, wenn sie plötzlich verschwunden wäre, so wie es bei Alita war. Zumindest hatte es sich so angefühlt. Wie oft sie auch betont hatte das diese Forschung für das Allgemeinwohl sorgen würde und wichtig war. Wie stolz sie auf Amira war und ihre Fortschritte, es waren für sie nichts mehr als dreckige Lügen. Da war es doch eigentlich was Schönes, wenn es anscheinend jemanden gab, der sich für schwierige Jugendliche zu interessieren schien.
Karmas Körper war vermutlich etwas zu groß, um von einem Lolli einen Zuckerschock zu bekommen. Oder sie hatte allgemein ein zu hohes Energielevel um den Unterschied zu bemerken. Das einzige Mal, als sie so etwas ähnliches gespürt hatte, war, als sie mit Lian verstecken gespielt hatte und einen ganzen Kuchen aufgefuttert hatte, aber sie schob den Effekt darauf auf das Spiel und die überwältigende Menschenwelt, mit der sie zum ersten Mal konfrontiert worden war. Eine Sache, die sie mittlerweile zum Teil verstand aber nicht wirklich wahrhaben wollte war das System von Stehlen. Nun, sie kannte stehlen. Für sie war es nur nichts Verwerfliches. Wenn jemand nicht darauf aufpasste, war es nun eben ihres. Was sie aber noch weniger verstand, war Lügen. Karma hatte bisher alles, was ihr gesagt worden war, so akzeptiert. Sie fragte viel nach wieso und warum und wie, aber nicht, weil sie etwas nicht glaubte, sondern weil sie es in allen Facetten verstehen wollte. Was Alice ihr erzählte, ließ die Rädchen in ihrem Kopf heiß laufen. „Die Kontrolle hat man mit Lügen nicht und nur weil du sagst, du bist so groß wie ich, bist du es ja nicht. Das bringt also nichts.“ Sie schüttelte den Kopf. „Ihr habt sehr seltsame Spiele.“ Aber gut, wenn es den Menschen Spaß machte? Karma musste das ja nicht mitspielen, auch wenn es vielleicht lustig sein könnte, es mal zu probieren. Täuschen kannte sie immerhin ja und täuschen, das war auch sehr effektiv! Aber täuschen war nicht nur etwas Falsches erzählen. Täuschen war zu wissen, was es brauchte, um sich anzupassen. Um im Dickicht zu verschwinden, selbst wenn man so groß war wie sie.
Die beiden sprangen von Dach zu Dach. Alice wurde rot und röter im Gesicht, während bei Karma das gar nicht mehr möglich war. Die Hitze störte sie kaum, was sie meist nützte, um wenn sie unterwegs war, die zweite Person etwas von der direkten Sonne abzuschirmen. Ihr Schatten war ja groß genug! Aber das war hier oben etwas schwer zu bewerkstelligen. Erst mussten sie noch hinab, um sich mit der Frau zu treffen, die Alice erwähnt hatte. Karma sprang vom Dach und segelte hinab, bis sie auf dem Boden aufkam und die Flughäute verschwanden. Während Alice sich an den Abstieg machte. Oder sprang … oder fiel. Rollte. Grinsend sah die Oni zu, wie die andere ihren Weg hinab fang. „Weg da!“ rief sie, um Alices Ruf zu verstärken und die Menschen, die sie noch geschockt anstarrten, wich zur Seite aus. Dann landete die andere auf dem Boden und Karma joggte zu ihr hinüber, um auf sie hinabzusehen. Sie war aufgekratzt, schien aber sonst nicht weiter verletzt oder unter Schmerzen zu sein. Sehr gut! Die Oni wartete ab, dass die andere wieder aufstand und lachte bei deren Aussage laut auf. Sie klopfte Alice auf die unverletzte Schulter. „Perfekt! Dann hat das ja geklappt.“ Grinsend ließ sie den Arm sinken und kramte in einer der kleinen Taschen herum, die am Gürtel um ihren Bauch hingen. Sie ertastete ein kleines Fläschchen, dass sie von einem Markt mitgenommen hatte, während Alice ihre Auftragsgeberin wohl schon entdeckte hatte. Die zwei näherten sich der Frau und den Kindern um sie herum. „Das kommt oft vor. Aber sie lernen von Beginn an, was sie brauchen, um alleine zu überleben und sie kommen meistens auch zurück. Ein paar Tage ist da nichts ungewöhnliches.“ Sie zuckte die Schultern. „Wenn jemand für mehr Zeit weg ist, suchen wir ihn. Aber das kommt auf das Alter an. Ich hab die letzten Jahre nicht beim Stamm gelebt, sondern in der Nähe und sie wissen auch nicht, wo ich gerade bin. Aber ich komme irgendwann ja zurück und kann dann viele Geschichten erzählen.“ Stolz und Liebe schwangen in ihrer Stimme mit, als sie die Kinder erreichten. „Hallo! Wir sind Karma und Alice! Wir werden euch helfen.“ Karma verzichtete auf ihren vollen Namen mit Clanname und mittlerweile Gildenname. Stattdessen drehte sie sich Alice zu. „Rede du mit ihnen und ich schmiere dein Gesicht und deinen Nacken ein. Du wirst schon rot. Sie hatte das rasch festgestellt und Sonnencreme zu ihrer Grundausstattung hinzugefügt. Halb seitlich neben Alice stehend, sodass diese die andere sehen konnte, zog sie das Fläschchen hervor, ohne wirklich auf eine Zustimmung zu warten. Alice würde sich schon wehren, auch wenn das nicht schlau wäre. Karma hatte gesehen, wie anfällig die Menschen für Sonnenlicht waren. Zerbrechlich, wie in so vielen anderen Belangen ebenfalls.
> Amira < B-Rang Quest: Neue Lämmchen für die Herde
”Aber wenn jemand sagt er ist reich und du glaubst ihm, obwohl er das vielleicht gar nicht ist. Ist es zumindest bei manchen Menschen so das sie einen dann anders behandeln würden.” sie zuckte mit den Schultern ”Das Leben ist ein grausames Spiel, Karma! Aber hey, solange du jetzt weißt das es Menschen gibt die Lügen können und du auf der Hut bist, du wirst das schon lernen” sie winkte ab. Es brachte nicht der Oni ein Konzept beizubringen, das anscheinend gegen ihre eigene Natur ging. Sie war so simpel, erfrischend in ihren Gedanken wie es auch schon Vahid gewesen war. Ganz anders zu ihr und ihrer sehr verstrickten, düsteren Weltbild.
Umso schöner war die Abwechslung, die die Art des Reisen brachte, die Karma zu bevorzugen schien. Vollkommen aufgedreht und voller Adrenalin landete sie am Boden und auch wenn ihr Körper mehr wehtut als sie zugab, nutzte sie die Position einfach um sich kurz auszuruhen. Dann stand sie schließlich auf, nachdem sie etwas zu Atem gekommen war. Als sie also zusammen in den park stampften, fragte Amira nach den Gewohnheiten der Oni, konnte ja nie schaden, da ein wenig zu erfahren. Sie nickte leicht ”Bei uns Menschen ist das wohl ganz unterschiedlich, aber wir haben auch keine Stämme…okay manche vielleicht schon aber die meisten haben eben in ihrer Familie ihre ganz eigenen Regeln. Naja, ganz interessant zu hören wie das bei anderen Völkern so ist.” sagte sie also als sie bei Melanie und den Kindern ankamen. Auf die Worte von Karma knurrte sie und nach einem knappen ”Entschuldigt uns kurz” drahte sie sich flüssig zu Karma um und drückte ihre Pistole in ihren Bauch. ”Hör zu ich sag es nur einmal, Karma ich bin kein kleines Kind. Hör auf mich ungefragt anzufassen, wenn du keine Kugel in deinen Magen bekommen möchtest, verstehen wir uns?” und direkt zog sie die Pistole wieder zurück. Es hatte ihr vorhin schon gereicht und da Karma, kein Taktgefühl zu haben schien, war sie einfach mal so direkt. Um die vielleicht etwas überzogene Reaktion zu dämpfen nahm sie einen tiefen Atemzug und kam Karma dann entgegen. ”Ich kann Sonnencreme auftragen, aber ich mach das alleine, okay.” und streckte eine Hand aus, damit Karma ihr Sonnencreme geben konnte. Sie war ja sonst so, dass sie gerne verbarg, was für Schwierigkeiten sie mit ungefragten Berührungen hatte, weil sie nicht so oft vorkommen. Aber Karma würde sie sonst vermutlich den ganzen Tag betatschen, tragen oder sonst was tun. Sie hoffte, das Thema damit geklärt zu haben.
Als sie sich zu Melanie und den Jugendlichen umdrehte, merkte sie, wie sie angestarrt wurden und sie tat so, als hätte sie nicht gerade ihre Kollegin mit einer Waffe bedroht. ”Also ich sehe hier ganz viele Jugendliche, ich denke, es werden welche vermisst” sagte sie und sah alle an, nach einem Moment räusperte sich Melanie und begann zu erzählen. Sie erfuhren, das 4 Jugendliche fehlten, 2 seid ca. 2 Wochen, eine seit einer Woche und einer seit 3 Tagen. Sie kümmert sich um Jugendliche aus schlechten Verhältnissen. Vor allem ist sie für jene zuständig, die eine Magie ausgeprägt haben, wodurch es zu kam. Weil sie jene nicht kontrollieren können, oder die Eltern das nicht akzeptierten oder irgendwie etwas anderes passiert war. Sie würde sich bei ein paar Tagen normalerweise keine Sorgen machen, doch bei Wochen. Vor allem, weil die 4 Vermissten eine Freundesgruppe darstellen, die aus Frust und Wut angefangen haben rebellisch, ihre Magie gegen alles Mögliche gerichtet haben und dadurch bei einem Unfall einen Freund verloren hatten. Sie wollte diesen Unfall aufarbeiten und den Jugendlichen beim Trauern helfen, doch sie waren nach und nach verschwunden. Die anderen Jugendlichen stimmten zu und berichteten, wo sie alle zuletzt gesehen hatten und der neuste Vermisste, Nilo war vor 3 Tagen noch mit den anderen auf dem Markt gewesen. Er hat dort ungewöhnlich viel eingekauft, so als würde er sich für mehrere Tage mit Essen eindecken, aber vielleicht war das auch für die anderen. Vielleicht wusste er wo sie waren und hatte deshalb so viel gekauft. ”Okay, also können wir nur auf dem Markt nachfragen? ” murmelte Amira nachdenklich ”Ihr meintet ihr seid in den Park, und er wollte nachkommen, ist aber nie bei euch aufgetaucht…hm” murmelte sie. ”Okay, wir beide gehen uns mal umhören, wenn wir näheres hören kommen wir zurück und berichten, was wir erfahren haben” so nickte sie Karma zu, falls sie noch Fragen hatte, bevor sie in eine Richtung nickte. Die vom Park zum kleinen Marktplatz führen würde
Das Forum wurde für die Nutzung der Desktopversion von Firefox und Chrome optimiert. Es kann in der mobilen Version oder in anderen Browsern zu Darstellungsfehlern kommen. Sollte euch ein Fehler auffallen, meldet euch bitte direkt bei @Medusa.