Typ: Stadt Besitzer: --- Beschreibung: Bei der sagenumwobenen Stadt Odrosal handelte es sich einst um eine verborgene Stadt der Wunder, nach welcher Archäologen und Abenteurer Jahrzehnte lang erfolglos gesucht haben. Einst waren ihre Bewohner von magischen Gesetzen eines göttlichen Wesens unterjocht, deren kleinster Verstoß den Tod für die gesamte Stadt nach sich gezogen hätte. Doch vor etwa fünfzig Jahren verloren die Gesetze an Wirkung und die Stadt vermochte es sich zu öffnen und Kontakt zu dem Rest von Fiore aufnehmen. Ein stolzer Palast steht auf einem Hügel der Stadt und übersieht alles. Weiterhin gibt es technologische Wunder und lacrimabetriebene Gerätschaften, wohin das Auge reicht: Von der Schwebebahn bis hin zu den sich selbstwässernden Gewächshäuser und Feldern, gibt es in dieser unterirdischen Stadt alles, was das Herz begehrt.
Changelog: Durch das Eingreifen in der Vergangenheit vor fünfzig Jahren, besteht Odrosal nach wie vor und ist keine tote Stadt mehr.
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Zuletzt von Yuuki am Di 1 Nov 2022 - 17:30 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Rin Blood Hound
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Neugierig drehte die Canine das hübsche Medallion noch ein paar mal in ihrer Hand, ehe sie es mit der Erlaubnis ihres Gegenübers behutsam öffnete, sie wollte auf gar keinen Fall den empfindlichen Mechanismus beschädigen. Zwei Bilder sprangen ihr ins Auge, beide wirkten bereits älter. Eines war definitiv ein Familienfoto, daran bestanden überhaupt keine Zweifel, doch das andere ließ die Öhrchen der Hundedame zucken. Es war ein junges Mädel, strohblonde Haare. "Sie ist hübsch. Ist das deine Freundin? Oder war sie es?" Sie selbst trug keine Familienbilder mit sich, sie konnte keine Abbildung ihrer Eltern ansehen, ohne, dass es sich direkt vor ihren Augen in eine blutige Katastrophe verzerrte. Das konnte sie sich einfach nicht antun. "Früher war einfach alles einfacher, was?" Sie lächelte wehmütig. Manchmal wäre sie wirklich gerne wieder zehn Jahre jünger, naiv und unwissend, was die Welt für böse Überraschungen bereit hielt. Doch so leicht war das natürlich alles nicht, das einzige, was ihnen übrig blieb, war den Blick fest in die Zukunft zu richten, stark zu sein und zu versuchen, die bevorstehende Zeit mit eigener Kraft zu etwas besserem zu formen. Rin war sich sicher, dass genau das auch der Plan des Gildenmeisters war. Garantiert wollte er nur dem schwarzen Schaf, von dem Yuuki erzählte, einen besseren Weg aufzeigen. Daran musste sie einfach glauben. "Ich bin mir sicher, dass es dafür eine gute Erklärung gibt, Yuuki! Der Gildenmeister ist nicht dumm, er hat garantiert einen Plan im Sinn, wir wissen nur nichts davon." Allzu viele Berührungspunkte hatte sie mit dem Falls bisher noch nicht gehabt, doch sie hatte genug von ihm gehört, um zu wissen, dass dieser Mann etwas besonderes in jeglicher Hinsicht war. Und wenn jemand an erfolgreiche Rehabilitation glaubte, dann ja wohl er. Tief atmete sie durch. Ja, so musste es einfach sein. Es gab überhaupt keinen Grund, sich Sorgen zu machen. Der Grynder war sicherlich nicht der einzige, der nicht einmal auf die Idee gekommen wäre, dass ausgerechnet die lebensfrohe Inuyama einen schweren, familiären Schicksalsschlag hinter sich hatte. Genau das war schließlich auch ihr Ziel, das war ihr Geheimnis und niemand brauchte davon zu wissen. Am besten wollte sie niemals darüber reden, nicht daran denken und schon gar nicht wollte sie deshalb in einem anderen Licht gesehen werden. Sie mochte, dass sie die 'stets Glückliche' war, die 'gute Laune Verteilerin'. Daran sollte sich nichts ändern. Deshalb verschwieg sie auch bewusst, was genau passiert war. Diese Geschichte wussten bisher nur Lian und Charon, beides waren Menschen, die sowieso schon hinter ihre Fassade hatten blicken können. "Schon gut, was passiert ist, ist passiert." Und ließ sich nicht mehr ändern. Das hatte sie bisher nur zu gerne gedacht, doch irgendwie machte dieser Gedankengang nun deutlich weniger Sinn. Wenn man eine gesamte Stadt zurückholen konnte, dann doch auch zwei Leben, oder? Nein. Das war egoistisch. Wenn ihre Eltern nie gestorben wären, wäre sie dann überhaupt jetzt hier? Wäre sie nicht immer noch auf dem kleinen Bauernhof mitten im Nirgendwo? Wollte sie das überhaupt, jetzt, wo sie wusste, was in der großen, weiten Welt auf sie wartete? "Hehe, klingt als hättest du da einen ziemlich coolen Freund", kicherte sie, als der Rotschopf davon erzählte, dass wohl jemand sich gewaltsam Zugang zu ihm verschafft hatte. Ob sie selbst wohl genauso reagiert hätte, wenn sie gewusst hätte, wie sehr Yuuki gelitten hatte? Die Kraft zum Türen eintreten hätte sie vermutlich nicht gehabt, aber sie hätte sich sicherlich auch anders Zugang verschaffen können, verschlossene Türen hatten sie noch nie abgehalten. Davon konnte Lian sicherlich einiges erzählen. Leicht hob sie ihre Hand an, um ihre Finger mit seinen verkreuzen zu können. Für sie war das weniger eine romantische Geste und viel mehr ein Zeichen ihrer Freude und der Verbundenheit, die sie zu ihrem alten Freund verspürte. "Ich freue mich ebenfalls. Ohne dich fehlt wirklich etwas in Aloe." Auch, wenn sie ihn wohl nicht in seine ehemalige Heimat zurückholen konnte, war sie froh, ihn überhaupt sehen zu können. Was für ein riesiger, aber glücklicher Zufall es doch war, dass sie sich hier getroffen hatten. Das nächste Mal wollte sie ein gemeinsames Treffen jedoch nicht dem Zufall überlassen. "Du bist wirklich süß, Yuuki. Danke." Ein breites, warmes Lächeln zog sich über ihr Gesicht, erreichte sogar ihre Augen, welche sie leicht zusammen kniff. Auch ihr Schweif wedelte leicht. Es fühlte sich gut an, zu wissen, dass man Rückendeckung hatte, ein zuverlässiges Netz, das einen auffing, falls man fiel. Sie war nicht mehr alleine. Schon lange nicht mehr, doch jetzt wurde es ihr einmal mehr so wirklich bewusst. "Was? Geht das denn?", fragte sie sie vollkommen überrascht über das plötzliche Angebot. Ihre eisblauen Seelenspiegel weiteten sich, ihr Schwanz richtete sich kerzengerade auf. "Also, wenn das okay ist, dann natürlich! Ich würde das alles nur zu gerne sehen!" Leicht lehnte sie sich über den Tisch, um ihrem Gegenüber direkt in die Augen zu sehen. Das war wirklich verrückt! "Warte, ich esse schnell fertig." Durch das spannende, vielfältige Gespräch hatte sie ihren Kuchen beinahe komplett vergessen. Ein Glück war sie von Natur aus niemand, der besonders langsam aß. Ein großes Stück nach dem anderen schaufelte sie sich in den Mund, kaute nur kurz, ehe sie schluckte und den Prozess wiederholte, bis der gesamte Teller leer war. Das war wirklich gut gewesen, fast schon schade, dass sie kaum Zeit hatte, um es zu genießen. Als nächstes musste ihr Getränk daran glauben, auch dieses wurde in mehreren großen Schlücken komplett geleert. So, jetzt mussten sie nurnoch zahlen!
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Yuuki
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Instinktiv schien Rin zu ahnen, wie wertvoll und wichtig das Medaillon für ihren ehemaligen Gildenkollegen war. Äußerst behutsam öffnete sie das silberne Schmuckstück und begutachtete den Inhalt, ohne die alten Bilder zu berühren. Wer die Personen auf dem Familienfoto waren, sollte recht offensichtlich sein. Dementsprechend war es nicht weiter verwunderlich, dass sich die Inuyama nach dem blonden Mädchen auf dem rechten Bild erkundigte - Iris. Früher hätte Yuuki bei diesem Thema vermutlich abgeblockt, denn er hielt sich diesbezüglich ziemlich bedeckt und teilte solche Informationen lediglich mit dem ihm am nächsten stehenden Menschen. Allerdings hatte sich Iris kurz nach dem Ableben von Ryo zu erkennen gegeben und offenbart, dass sie nicht vor all diesen Jahren beim Brand verstorben war. Die Umstände ihres Verschwindens waren noch ungeklärt, dennoch war die Anwesenheit der Cerulean in seinem Leben Balsam für sein kleines Herz, sodass es ihm aktuell etwas leichter als früher fiel, über sie zu sprechen. Das bedeutete jedoch noch lange nicht, dass er mit Informationen über die Blondine hausieren ging. Sie war der Mensch, der dem Grynder am Wichtigsten war und für die er etwas empfand, sodass er damit nach wie vor nicht Hausieren ging und jedem x-beliebigen Mitmenschen diese Information aufdrückte. Die Hundedame war jedoch eine Bekannte und Freundin, weshalb sie der kleinen Gruppe zugehörig war, die sich eine Antwort auf eine solche Frage erhoffen konnte. "Ja, das war sie.", antwortete Yuuki mit leiser Stimme. Der Blick haftete an dem Medaillon, ehe er langsam nach oben wanderte und der Weißhaarigen in die Augen blickte. "Bis ein Brandanschlag auf den Laden ihrer Familie und die darüberliegende Wohnung verübt wurde und sie gestorben ist...", offenbarte er seiner einstigen Gildenkollegin mit nach wie vor leiser Stimme. Ja, in der Kindheit konnte man noch unbekümmert sein, da man sich nicht dessen bewusst war, wie die Welt wirklich funktionierte. Doch die Schicksalsschläge im Leben hatten sicherlich sowohl Rin als auch Yuuki relativ schnell erwachsen werden und reifen lassen. Ob sie es nun wollten, oder nicht...
Als die Inuyama ihre Hand ausstreckte und ihre Finger mit den seinen kreuzte, blickte der junge Mann überrascht auf die gekreuzten Hände. Auch hier war der rothaarige Magier sehr selektiv und bis auf wenige Ausnahmen eher berührungsscheu. Dabei spielten aber auch die Bewegungsgründe für Berührungen eine große Rolle: Hier im Falle der Hundedame störte es ihn nicht großartig, da er sie einerseits mochte und sie andererseits keine Hintergedanken dabei hatte. Es handelte sich schlicht und einfach um eine freundschaftliche Geste. Anders verhielt es sich bei Annäherungsversuchen, die für gewöhnlich damit endeten, dass der junge Mann sie recht kommentarlos und knapp abblockte. Man erinnere sich nur an Amelia oder gar Gin, die Beide versucht hatten, ihren Charme auszuspielen und ihn hart anzubaggern. Doch dieses Verhalten konnte man der weißhaarigen Hundedame nicht vorwerfen, sodass Yuuki ein ganz anderes Verhalten an den Tag legte, als es bei Amelia oder gar Gin der Fall gewesen war. Ein kleines und warmes Lächeln bildete sich als Reaktion auf Rins Aussage auf seinem Gesicht. "Ja, ein Teil von mir vermisst Aloe Town auch. Noch habe ich nicht das Gefühl, dass ich bereits meinen Platz in der Welt gefunden habe. Wer weiß schon, wohin mich meine Reise endgültig führen wird?" Niemand konnte sagen, was die Zukunft für einen in petto hielt. Genauso wenig ließ sich ausschließen, dass Yuuki niemals wieder zur Wüstengilde zurückkehren würde. Jener Gilde, derer er zwei Drittel seines gesamten Lebens angehört hatte und die wie seine Ersatzfamilie für ihn gewesen war.
"Natürlich geht das.", teilte er seinem Gegenüber lachend mit und beobachtete gleich daraufhin, wie die Gute ihren Kuchen in Rekordgeschwindigkeit verputzte. Ein kleines Lächeln tauchte auf dem Gesicht des Grynders bei ihrer ersten Begegnung auf, als sie ihn damals zu sich eingeladen und sie gemeinsam gebacken hatten. Ja, das waren noch einfachere Zeiten gewesen, was? Da die Hundedame nun ebenfalls mit Trank und Speis fertig war, holte der Rotschopf einige Scheine aus seiner Geldbörse und bezahlte damit - nebst einem kleinen, aber netten Trinkgeld. "Dann lass uns mal los." Der Weg sollte die beiden Magier zum äußeren Ring der Stadt bringen. Dort würde die Weißhaarige sicherlich bemerken, dass die Häuser immer größer und hübscher wurden, je weiter sie von der Mitte der Stadt nach außen gelangten. "Als wir damals vor fünfzig Jahren durch das Zeitportal kamen, wandten wir uns zunächst an den Herrscher der Stadt, der sich letzten Endes jedoch als ziemlich korrupt erwies. Da wir als Magier einen gewissen Wert für ihn hatten sowie eine Gefahr darstellten, und er uns nicht kontrollieren konnte, dachte er sich vermutlich, dass er uns am besten bestechen sollte. Das erklärt auch das Anwesen, welches er uns zur Verfügung stellte.", beendete der Rotschopf beim Laufen die Erklärung, wobei die Trockenheit in seiner Stimme deutlich zu vernehmen war. Nach einigen Minuten kamen sie schließlich an dem damals Shizuka und ihm zugeteilten Haus an, wobei Anwesen oder Villa es besser traf. Der Rotschopf erinnerte sich noch daran, wie er damals gedacht hatte, dass neben diesem Bau selbst das Anwesen seiner Eltern wie ein kleines Gästehaus wirkte. "Hier hätte man gut leben können, was?", fragte er seine ehemalige Gildenkollegin mit belustigter Stimme und wandte sich ihr dabei zu. "Den Auftrag habe ich damals mit einer Fairy Tail Magierin ausgeführt, die jedoch ihre Waffen hier in der Wohnung vergessen hatten, als wir in die Katakomben hinabstiegen, um uns der Quelle des Fluchs zu stellen. Die Waffen waren verzaubert, sodass nur sie selbst sie führen und heben konnte. Du kannst dir sicherlich den Ausdruck auf dem Gesicht der Bewohner fünfzig Jahre später vorstellen, als wir hier vorstellig wurden, um die Waffen abzuholen.", gab Yuuki noch mit einem kleinen Lachen von sich. Ja, das war wirklich ein Anblick für die Götter gewesen!
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Rin Blood Hound
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Das hübsche Mädchen, dessen Foto sich in Yuukis Medallion verbarg, war also tatsächlich seine Freundin gewesen. Die Betonung lag jedoch bei war. "Das muss furchtbar für dich gewesen sein." Ihre Ohren legten sich zurück. Ein Anschlag. Jemand hatte bewusst dafür gesorgt, dass die Blonde und ihre Familie ihr Leben verloren. Das kam ihr nur zu bekannt vor. "Ich verstehe deinen Schmerz, Yuuki. Doch ich hoffe, dass du inzwischen besser mit ihm leben kannst." Wie gerne sie ihm gewünscht hätte, dass er vollkommen frei von dieser emotionalen Qual war, doch sie wusste selbst nur zu genau, dass diese niemals ganz verging. Man konnte so etwas nicht vergessen, nicht einfach hinter sich lassen. Egal wie sehr man sich bemühte zu heilen, eine Narbe würde immer zurückbleiben. Sie hatte ja keine Ahnung, dass der Rotschopf den Hauptgewinn im Leben gezogen hatte, dass sich für ihn herausgestellt hatte, dass die Person, die er so sehr liebte, doch noch lebte. Natürlich würde sie sich für ihn freuen, doch vielleicht war es tatsächlich besser für sie, es nicht zu erfahren. "Falls dich dein Weg je wieder zurück zu uns führt, werde ich dich mit offenen Armen empfangen." Ein sanftes Lächeln zierte ihre Lippen, ihre Hand drückte seine leicht, bevor sie sie wieder zu sich nahm und unter dem Tisch verschwinden ließ. Für die Canine gab es kaum etwas schöneres, als ihre Freunde direkt um sich herum zu haben, schließlich waren diese für sie ihre Familie. Doch sie konnte nur zu gut verstehen, dass der Grynder gerade nicht zurückkehren konnte und wollte. Sie respektierte seine Entscheidung und was hatte sie schon davon, ihn zu etwas zu zwingen? Was hatte sie davon, wenn sie sich über seine Gegenwart freute, obwohl sein Herz ihn in die Welt zog? Konnte sie selbst dann überhaupt zufrieden sein? Das wäre einfach nicht fair. Nur zu gerne stellte sie sich hinten an, wenn sie ihre Freunde dafür glücklich sehen konnte. Nun war aber wirklich Schluss mit den deprimierenden Themen! So gerne die Canine auch ernste Dinge anschnitt, irgendwann war wirklich genug. Sie spürte, wie ihr Schädel anfing zu brummen. Dementsprechend war sie umso erleichterter, als Yuuki ihr einen genialen Vorschlag machte. Er wollte ihr nicht nur einen Einblick in die einst zerstörte Stadt geben, sondern ihr auch gleichzeitig seine Forschungen näher bringen! Wie konnte sie dazu nein sagen? Ihre Rute wackelte aufgeregt, während sie ihren Teller und natürlich auch das Glas leerte. "Ja, gerne!" Eilig erhob sie sich aus ihrem Stuhl und während der Grynder bereits dabei war, den Weg vorzugeben, stockte sie noch eilig das Trinkgeld ein wenig auf. Sie wollte nicht, dass er die gesamte Rechnung alleine trug. Daraufhin sprang sie auch schon hinter ihm her wie ein junger, aufgeregter Welpe. Zwar waren das nicht die ersten Schritte, die sie in dieser Stadt machte, doch durch ihren Auftrag hatte sie bisher kaum Zeit gehabt, sich wirklich mit ihrer Umgebung auseinanderzusetzen. Odrosal war wirklich ein Ort wie kein anderer in Fiore. Jetzt, wo sie von der Geschichte wusste, machte das sogar Sinn. "Was für ein Idiot!" Korruption in Führungspositionen war auch heutzutage nichts ungewöhnliches, das wusste selbst die gutgläubige Hundedame, umso mehr wunderte sie sich deshalb, wie es überhaupt so weit kommen konnte. Sie selbst verstand den Reiz von Geld einfach nicht, doch vielleicht lag das daran, dass sie sich nie hatte Sorgen darum machen müssen. Stets hatte sie genug zum Überleben gehabt und mehr brauchte sie gar nicht. Ein Leben in Prunk wollte sie überhaupt nicht. Doch damit war sie vermutlich die Ausnahme. Was wohl aus dem Herrscher geworden war? 50 Jahre waren nicht sonderlich viel, doch so wie es aussah, lebte er nicht mehr. Ob er wohl schon alt gewesen war, als er auf Yuuki und dessen Begleitung getroffen war? "Ein Glück habt ihr euch nicht bestechen lassen!" Von welchem Gebäude der Grynder wohl sprach? Nun, das fand die Canine nur wenige Minuten später heraus. Mit großen Augen betrachtete sie das gewaltige Grundstück, das sich vor ihr ausbreitete. "Da könnte man ja glatt eine halbe Gilde unterbringen!" Gut, das war vielleicht etwas übertrieben, aber es ging um das Prinzip. Was sie damit eigentlich sagen wollte: Dieses Haus, nein, diese Villa oder was auch immer, war viel zu groß, als dass sie selbst sich dort jemals wohl fühlen würde. "Nein, danke", kicherte sie, "Ich bleibe lieber bei meinem Zimmer in der Gilde!" Man stelle sich nur mal vor, das alles putzen zu müssen, das war doch ein Alptraum! Brrr, sie schüttelte sich. Nein, darauf hatte sie wirklich keine Lust! Sie mochte es bescheiden und gemütlich! "Das hätte ich zu gerne gesehen! Haben die sich gefreut, die Waffen endlich los zu sein? Ich glaube ich fände es ziemlich schräg, wenn ich sowas in meinem Haus hätte und nicht bewegen könnte." Wirklich ein schräger Gedanke. Und dann tauchte plötzlich eines Tages jemand auf, der die Dinger problemlos mitnehmen konnte? Rin würde ihren Augen und Ohren nicht trauen.
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Yuuki
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Als Rin ihrem ehemaligen Gildenkollegen ihr Beileid mitteilte, konnte sie ja gar nicht ahnen, dass die verstorben geglaubte Iris wieder unter den Lebenden weilte. Nun, besser gesagt war sie immer am Leben gewesen und hatte den Brandanschlag auf den Laden ihrer Familie überlebt, sich Yuuki allerdings erst jetzt zu erkennen gegeben. Durch Zufall hatten sie die Wege von Iris und Yuuki nach all den Jahren auf einem Maskenball gekreuzt. Und während der Grynder triefnass stehenlassen geblieben war, hatte die Cerulean Anstrengungen unternommen, um ihrem einstigen Freund wieder näherzukommen und mehr über ihn zu erfahren. Ja, sie war sogar Crimson Sphynx beigetreten, um ihm näher zu sein. Leider hatte selbst ihre Anwesenheit ihn nicht davon abhalten können, einen Schlussstrich zwischen sich und die Wüstengilde zu ziehen. Nichtsdestotrotz lebte seine Ex-Freundin nun in seinem Haus, während er selbst auf Reisen war und gelegentlich zurückkehrte, um wieder etwas Zeit mir ihr zu verbringen. Stück für Stück, näherten sich die Beiden wieder an, doch es gab viele Jahre, die es aufzuarbeiten galt, ehe man ein gemeinsames, neues Kapitel eröffnen konnte. Das alles konnte der Grynder weder seiner ehemaligen Gildenkollegin noch sonst irgendwem offenbaren, sodass er einfach nur mit einem ernsten Gesichtsausdruck und einem Nicken seinen Dank über die Beileidsbekundung ausdrückte. Dass ihn die Canine mit offenen Armen empfangen würde, sollte er je wieder in die Wüstengilde zurückkehren, zauberte ein kleines Lächeln auf das Gesicht des jungen Mannes. „Das ist sehr lieb. Ich weiß es wirklich zu schätzen.“, teilte er ihr warmherzig mit und drückte ebenfalls einmal ihre Hand, um seine Wertschätzung für diese Aussage auszudrücken.
Da die beiden Magier im Café fertig waren und nun bezahlt hatten, konnten sie Ihre Zeit der Erkundung von Odrosal widmen. Dabei fungierte der Rotschopf als Guide, war er doch schon vor fünfzig Jahren durch die Straßen der unterirdischen Wunderstadt gewandert. „Ja, aber er war auch sehr gefährlich. Sich seiner Macht bewusst, hat er ein System der Angst und Unterdrückung erschaffen, sodass ihm jeder gehorchen musste. Damals waren die magischen Gesetze noch in Kraft, die besagten, dass niemandem Schaden zugefügt oder niemand bestohlen werden durfte. Da die Bewohner Odrosals Angst vor den Konsequenzen hatten, erhoben sie weder ihre Stimme noch setzten sie sich gegen die Repressalien zur Wehr.“, erklärte Yuuki ernst und blickte die weißhaarige Magierin dabei an. Macht korrumpierte und absolute Macht korrumpierte absolut. „Einmal unter dem Joch der magischen Gesetze, vermochten die Bewohner die Stadt auch nicht mehr verlassen. Sie waren also dem Bürgermeister ausgeliefert. Sollte einer von ihnen die Hand gegen ihren Herrscher erheben, würde Feuer und Tod über die Stadt hereinregnen. Das war es wohl, was vor all den Jahren passiert war, weshalb Shizuka und ich nur eine trostlose und zerstörte Nekropole vorfanden.“ Ja, des Rätsels Lösung waren die magischen Gesetze gewesen, die gebrochen werden mussten, damit Odrosal und ihre Bewohner aufblühen und frei leben konnten. „So korrupt und machtbesessen der Bürgermeister war, konnte man ihn keinesfalls als dumm bezeichnen. Als also zwei Magier aus der Zukunft auftauchten, versuchte er sein Bestes, um uns auf seiner Seite zu wissen. Und dafür bediente er sich der klassischen Bestechung, was aber natürlich nicht fruchtete.“, gluckste der rothaarige Zeitmagier seiner weißhaarigen Begleitung belustigt entgegen. Natürlich hatten sich weder Shizuka noch Yuuki von diesem Typen einlullen lassen, wussten sie doch einerseits über die Geschehnisse der Zukunft und waren sie andererseits nicht die Typen dafür gewesen. Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn gar dunkle Magier oder Magierinnen an ihrer Stadt in das Odrosal aus der Vergangenheit gereist wären…
Vor dem riesigen Anwesen angekommen, staunte die Inuyama nicht schlecht. „Sie waren auf jeden Fall ziemlich überrascht über die Fremden, die einen alten Schlüssel zu ihrem Haus besaßen und endlich die klobigen Waffen mitnahmen, die seit Jahren im Weg herumstanden und nicht bewegt werden konnten.“, lachte der Grynder leise auf, als die Bilder der Vergangenheit vor seinen Augen aufblitzten. Tatsächlich gab es aber nichts weiter zu sehen, denn der Rotschopf wollte die aktuellen Bewohner des prächtigen Anwesens nicht behelligen und ihr Zuhause zu einem wandelnden Museum machen, durch welches er Gäste – also Rin – durchführte. „Was hältst du davon, wenn wir als nächstes die Katakomben aufsuchen?“, fragte er seine weißhaarige Begleitung und beobachtete sie aus seinen rubinroten Seelenspiegeln heraus. „Meine Idee wäre es, den tiefsten Punkt der Katakomben zu untersuchen, wo Shizuka und ich vor fünfzig Jahren ein verrücktes, göttliches Wesen getötet haben und daraufhin wieder in die Gegenwart geschleudert wurden.“, erklärte er Rin sein Vorgehen und war schon gespannt auf Feedback ihrerseits. Eine zweite Meinung war stets wertvoll! Yuuki selbst vermutete ganz stark, dass es dort unten einen Hinweis geben musste, wie man die Zeit manipulieren konnte. Wie sonst waren sie wieder in der Gegenwart gelandet? Aber jegliche Vermutungen waren lediglich theoretischer Natur, bis man sie in der Praxis auf die Probe stellte!
Aufmerksam lauschte die Canine Yuukis Erzählungen über die Vergangenheit. Es war wirklich erschreckend, wie leicht es sein konnte, eine ganze Stadt unter seine ultimative Kontrolle zu bringen. Manchmal schien es, als gingen Angst und Macht stets Hand in Hand. Was sie selbst wohl in solch einer Situation tun würde? Gegenwehr konnte den Tod vieler Leute herbeiführen, doch selbiges würde auch geschehen, wenn man nichts tat. Egal wie man es drehte und wendete, letztendlich konnten die Bürger nur als Verlierer hervorgehen. Was für ein Alptraum - und was für ein Glück, dass die Welt heute so anders aussah. "Die armen Leute, ich möchte gar nicht wissen, in was für einer Angst sie gelebt haben müssen." Andächtig senkte die Hundedame den Kopf. Solch ein Schicksal wünschte sie nicht einmal ihren Feinden. "Wie gut, dass sein Bestes nicht genug war." Das Haus, das der Grynder ihr daraufhin präsentierte, ließ Rin einen Moment lang ruhig werden. Es war wirklich gigantisch! Wer da wohl alles drin wohnte? Natürlich ging sie das nichts an und sie würde auch nicht weiter nachhaken. Garantiert war es irgendeine äußerst wohlhabende Großfamilie, die auf unangekündigten Besuch nur wenig Lust hatte. Das hier war schließlich ihr Zuhause und nicht irgendein Museum. Ihr Blick streifte noch einmal die imposante Fassade des Gebäudes, ehe sie sich abwendete, um ihrem Freund entgegen zu blicken. "Ich wäre auch überrascht! Der Schlüssel hat echt noch gepasst? Dann sollten sie lieber mal ihre Schlösser austauschen." Na gut, wer dachte schon daran, sein Heim gegen Zeitreisende zu schützen? Auf jeden Fall hatten diese Leute nun eine mehr als nur verrückte Geschichte zu erzählen! Auch Rin hätte zu gerne ihren Freunden von den Dingen erzählt, die sie hier von Yuuki erfuhr, doch vermutlich war es besser, wenn so wenige Leute wie möglich vom Zeitreisen wussten. "Ja, gerne!", nickte die Hellhaarige, der Tatendrang und die Begeisterung in ihrer Stimme war kaum zu überhören. Als ihr Gegenüber seine Idee noch weiter ausführte, bekam sie dann doch noch etwas Magengrummeln. Nervös zupfte sie am Saum ihrer Kleidung. Das klang ziemlich gefährlich. "Und was, wenn da noch mehr solche Kreaturen sind?" Ihre Ohren legten sich leicht zurück, das klang wirklich gruselig. Gleichzeitig wollte sie Yuuki aber auch nicht alleine gehen lassen. Was, wenn er verletzt wurde und keiner da war, um ihm zu helfen? Es würde nicht einmal jemand wissen, wo er zu finden war! Nein, das konnte sie auf gar keinen Fall riskieren. Sie glättete den Stoff ihres Rocks mit einigen fließenden Bewegungen wieder. "Dann wehren wir uns natürlich! Ich kann dich das nicht alleine machen lassen." Auch, wenn sie Angst hatte. "Lass uns der Zeit auf die Schliche kommen!" Ihre Rute hob sich, die schwarze Spitze zuckte hoffnungsvoll während ihr Herz nervös auf und ab hüpfte. Das hier war eine einmalige Chance. Der Rothaarige war stark, gepaart mit ihren heilenden Zaubern konnte doch überhaupt nichts schiefgehen. Und im Notfall ... musste sie eben auf ihre Blutmagie zurückgreifen. Diesen Fall wollte sie sich gar nicht ausmalen, doch sie durfte auf gar keinen Fall komplett davon ausgehen, dass es nicht nötig war. Sie musste zumindest emotional darauf vorbereitet sein. Typisch Rin folgte sie ihm wie ein braves Hündchen, sie hatte schließlich überhaupt keine Ahnung, wie man überhaupt in die Katakomben gelangte. Allzu lang dauerte es gar nicht, bis das Duo den Punkt erreicht hatte, der sie immer tiefer und tiefer unter die Erde führen würde. Eine kalte Brise sauste an ihnen vorbei, während sie langsam in der Dunkelheit verschwanden, sorgte dafür, dass sich das Haar und Fell der Canine aufstellte. "Brrrr...", murrte sie leise und begann, einige Knöpfe ihrer Jacke zu schließen. Auf einen Ort wie diesen war sie selbstverständlich nicht vorbereitet. "Sag mal, kann es passieren, dass wir hier unten noch andere Leute treffen? Oder weiß außer uns niemand von diesem Ort?"
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