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Rhys musterte El, nicht forsch oder eindringlich, aber sein Blick lag auf dem Jungen. Er nahm das so weit zumindest an, denn bisher hatte ihm keiner anderes gesagt und die tiefere, raue Stimme unterstützte seine Annahme. Zudem sah er nicht viel von ihm. El war noch mehr eingepackt wie der Vampir und erinnerte diesen mit der Maske an Jae. Eine Erinnerung, bei der er nicht ganz sicher war, ob er sie für schön befand. Er behielt das Lächeln bei, auch wenn einer empathischen Person klar sein würde, dass nicht viel Freundlichkeit darin lag. „Die Freude ist ganz meinerseits.“ Doch er senkte nicht den Kopf, wie er es bei den meisten anderen getan hätte. Umgedreht schien auch sein eines Auge so kalt und leer wie die Schneewüsten im Norden. Bei dem Gedanken rann ihm ein kühler Schauer über den Rücken. Rhys hasste den Schnee. Nicht nur, weil ihm schnell kalt war, er hatte auch seine Erfahrungen damit, in ihm aufzuwachen. Seine Aufmerksamkeit wurde auf Finn gelenkt und Rhys zog die Hand aus der Manteltasche. Er hielt die Hand des anderen nur kurz fest und war etwas überfordert, wodurch seine eigene Hand im Grunde mehr mitgeschüttelt wurde, als dass er aktiv Teil der Sache war. Schnell schob er sie wieder in die Manteltasche und behielt Finn im Auge. Rhys würde zwar nur selten etwas sagen, aber er mochte es nicht wirklich, wenn man ihm zu nahekam. El blieb zum Glück beim Winken, was er mit leicht gerunzelter Stirn und einem kurzen Lächeln mitbekam. Ihm war bisher kaum zugewinkt worden, aber es war besser wie das Handschütteln.
Finn machte sich auf den Weg zum Käfig der Wölfe und die beiden Magier folgten ihm. Rhys sprach den anderen an. El erzählte, dass er von einem Bauernhof kam und von dort Kontakt zu Hunde kannte. Der Vampir nickte leicht. Man merkte es ihm nicht an, aber auch er war auf einem Bauernhof geboren worden. Er hatte kaum noch Erinnerungen daran, mehr grobe Fetzen von Bilder, aber er wusste, dass er weggegeben worden war, als seine Eltern die Steuern anders nicht mehr hatten zahlen können. Ihr jüngster Sohn war ihnen nirgends eine Hilfe gewesen. „Nein. Wölfe habe ich noch nie angetroffen“, stimmte er Finn zu, der seinerseits auf El reagiert hatte. „Wie sollen wir sie zurückbringen, wenn wir sie gefunden haben? Gibt es Nahrung, mit der wir sie locken können oder andere Möglichkeiten?“ Rhys wollte nicht, dass ein Wolf ihm den Mantel, und natürlich Arm, zerbiss. Einem Hund konnte er sagen, er solle ihm folgen. Ihn anleinen. Einen Wolf eher weniger. Finn schüttelte den Kopf. „Wir haben Betäubungsmittel, allerdings sind es zu viele Wölfe und wir können euch nicht alles mitgeben, sollte es hier im Park einen Notfall geben. Hat von euch mit so etwas Erfahrung?“ Rhys schüttelte widerstrebend den Kopf und sag zu El. Ob er mehr dazu wusste oder so ein Mittel schon einmal verwendet hatte?
Kurz darauf hatten sie das Gehege erreicht. Finn sperrte auf und ließ sie hinein. Rhys sah sich um, zu den Eingängen, die wohl zu Höhlen unter einem Erdhügel in der Mitte führten und anderen Holzgebilden. Als er zurück zu El sah, war für einen Moment Überraschung, fast schon Schock auf seinem Gesicht zu sehen, bevor er es wieder unter Kontrolle brachte. Die alte Maske war zu der eines Wolfes geworden. Ihr halbes Gesicht wirkte nun, als wäre unter ihrem Mantel ein Wolf verborgen. Die Erklärung kam kurz darauf. Rhys blinzelte einmal, dann: „In Ordnung, ich folge dir.“ Finn trat von ihnen weg. „Ich bin gleich zurück, verlasst das Gehege noch nicht.“ Ob er besagtes Betäubungsmittel holen ging?
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Der Vampir vertrieb sich seine Zeit vor dem Tierparkt damit, die Passanten zu betrachten, die vorbeiliefen. Vor allem waren es Familien mit Kinder, die für einen Besuch auf die Tiere zusteuerten, die innerhalb der Mauern warteten. Interessanter als diese waren für ihn die deutlich weniger vorkommenden, jungen Erwachsenen. Rhys beobachtete, wie sie miteinander umgingen. Wie sie sich an der Schulter anstießen und lachten. Wenn sie nah genug an ihm vorbeikamen, lauschte er auch ihrer Ausdrucksweise. Den Witzen, die sie amüsant fanden und wie sie über andere Personen sprachen. Letzteres war ihm vom Schloss vertraut, aber alles andere zog er wie ein Schwamm auf. Es fiel Rhys ziemlich schwer sich anzupassen, aber er konnte lernen, eine gewisse Rolle zu spielen. Nachdem er wohl einige Zeit hier verbringen würde, versuchte er nun manche Redensarten der Menschen hier sich zu merken. Eine zweite Rolle zu spielen. Als die Zeit verging und seine Uhr, Rhys hatte eine ohne Zahlen, anzeigte, dass es bereits nach halb vier war, verließ er seinen Platz. Bisher hatte auch noch keiner gewirkt, als sehe er sich suchend um. Er trat auf den Eintrittsbereit zu und wartete, bis er an der Reihe war. „Meine Name ist A’Rhys Vaeth. Ich soll mich hier um halb vier mit meiner Questpartnerin treffen, um diese Wölfe zu finden.“ Die Frau musterte ihn kurz und schnalzte dann mit der Zunge. „Dein Partner is schon da.“ Rhys runzelte leicht die Stirn, sagte aber nichts dazu. Stattdessen nickte er nur leicht. „Komm durch, hinten wartet El mit einem unserer Pfleger.“ „Danke.“ Der Vampir senkte respektvoll den Kopf und ging weiter. In paar Schritte entfernt entdeckte er eine kleine, blauhaarige Gestalt neben einem etwas größerem Mann im Overall. Rhys steuerte auf die beiden zu und betrachtete die Peron, die er für El hielt. Er trug eine dickte Jacke, warme Kleidung, wie es ein jeder normaler Mensch und Nicht-Mensch hier oben tun sollte, der hier gerade Magie hatte, die einen wärmte. Einen Rucksack über den Schultern und die Haare in Zöpfen.
Als er die zwei erreichte, hielt er an und neigte das Kinn vor dem Tierpfleger. El warf er einen prüfenden, aber höflichen Blick zu, begleitet von einem leichten Lächeln, dass seine Zähne verbarg. Die Maske im Gesicht machte es schwer, etwas von ihm zu sehen, aber Rhys registrierte die Körperhaltung des Kleineren. Die vielen Jahre in Bosco hatten ihn aufmerksam dafür gemacht, jemanden einzuschätzen. Er konnte sich noch nicht sicher sein, aber seinem ersten Instinkt nach schien El niemand, der sich mit der Brust heraus hinstellte und verlangte. Nicht mit dem blinden Vertrauen, dass seinen Befehlen gefolgten wurde, wie es Lady Máirín und Thana an sich hatte. „Entschuldigt bitte die Störung und leichte Verspätung. Darf ich annehmen, du bist El?“, sprach er ihn an und entschied sich für das du. „Ich bin A’Rhys.“ Der Pfleger schenkte dem Vampir ein Lächeln. „Ah, kein Ding. Weiter als sie sind, werden sie so schnell auch nicht laufen. Nicht mit dem Wurf an Welpen. Finn.“ Er streckte Rhys die Hand entgegen. Es war ziemlich ungewohnt für den Lilahaarigen, jemanden die Hand zu schütteln, aber nach kurzen Zögern tat er es, wenn auch etwas unbehaglich. „Kommt, ich zeige euch erst ihren Bereich und dann, wo sie entkommen sind.“ Er winkte den beiden, ihnen zu folgen. „Ihr könnt euch ja bekannt machen oder mich fragen, wenn ihr etwas zum Tiergarten und den Wölfen wissen wollt.“ Rhys nickte ihm zu und Finn ging vor, während die zwei Magier ihm folgten. Rhys selbst war eher der Hundemensch, Wölfe waren ihm einen Ticken zu unberechenbar, aber das behielt er für sich selbst. Stattdessen warf er einen Blick in Richtung Horizont, dann zu El zurück. „Hattest du schon einmal mit Hunden oder Wölfen zu tun?“, erkundigte er sich, ein Auge auf ihn, eines wie immer auf sein Umfeld gerichtet.
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Rhys war mit dem neuen Mantel wirklich zufrieden. Er hatte ihn vorgestern abholen können. Eine Wolfsfrau hatte den Mantel angefertigt, aus feiner Seide und in einem dunklen silbergrau. Er hatte einiges gekostet, vor allem nachdem er darin noch Lacrima einarbeiten hatte lassen. Um sich die Pullover zu sparen, ließ sich der Mantel magisch erhitzen und anstatt einer unbequemen Rüstung konnte Rhys den Stoff verhärten lassen. Er war sehr zufrieden damit, als er eine Hand in die Taschen schob. Die Sonne näherte sich schon wieder dem Horizont, auch wenn es erst Nachmittag war. Hier im Norden aber waren die Tage kürzer und die Kälte kam schnell zurück. Rhys stand am Eingang des Zoos, der am Rand von Oak Town lag. Er hatte den Vormittag damit verbracht, sein aktuelles Gemälde fertigzustellen und sich dann auf den Weg in die etwas südlichere Stadt gemacht. Jetzt hielt er mit der freien Hand eine der seltsamen, fettigen Speisen, die es an den Ständen gab. Burger. Rhys hatte noch nie einen gegessen und war von der Geschmacksexplosion in seinem Mund etwas überfordert. Er tat sie sowieso noch schwer damit, viel zu essen, nachdem kaum etwas an den Geschmack von Blut herankam, aber er zwang sich dazu, den Burger zu essen. Die letzten Wochen hatten sich bereits ausgezahlt und zumindest sein Gesicht wirkte weniger eingefallen. Die hellgrünen Augen leuchteten mehr als zuvor. Rhys leckte sich die Soße vom Fangzahn, als er den letzten Bissen hinunterschluckte. Zumindest diese mochte er. Eigentlich war es nicht seine Art, billiges Straßenessen zu sich zu nehmen … aber vermutlich konnte man die meisten, deren Blut er trank, auch so bezeichnen. Rasch verdrängte er den Gedanken an eine andere Person, sie alles andere als billig oder von der Straße war, deren Geschmack ihm genau im Kopf geblieben war, wie vieles andere von ihr. Das Gemälde war eine schlechte Idee gewesen. Jetzt, wo er es fertig hatte, würde es ihn jeden verfluchten Tag an sie erinnern.
Der Vampir begann auf und abzugehen, um gegen die Kälte anzukommen, die ihm schon wieder langsam in die Knochen kroch. Er hoffte sehr, dass seine Begleitung bald kommen würde. Zwar lief er nicht gerne durch Wälder um Wölfe einzufangen … aber immerhin wäre es eine Beschäftigung und es brachte ihm Geld ein, welches er wirklich brauchte. Und er wäre in Bewegung. Rhys schob sich die Sonnenbrille von der Nase hoch in die offenen, violetten Haare, die oben schon den ersten Ansatz von blond zeigten. Zum Beispiel für Haarfarbe brauchte er die Questbelohung.
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